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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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Astington (2000) fasst die Entwicklung der Theorie den Denkens<br />

bei Kleinkindern wie folgt zusammen: „Mit zwei oder drei Jahren<br />

verstehen sie, dass das Denken unbeobachtete mentale Gebilde<br />

enthält – Gedanken, die sich <strong>von</strong> den Dingen in wichtigen Aspekten<br />

unterscheiden. In diesem Stadium haben sie jedoch kein<br />

Verständnis für mentale Aktivität. Dieses vollständigere Verständnis<br />

erwerben sie erst ungefähr mit vier Jahren, wenn sie<br />

auch eine repräsentationale Theorie des Denkens entwickeln. Sie<br />

verstehen dann auch, dass das Denken etwas Aktives ist, dass es<br />

Situationen konstruiert und interpretiert. Mentale Gebilde sind<br />

nicht lediglich Dinge, die <strong>im</strong> Denken existieren, sie sind Repräsentationen,<br />

die vom Denken hervorgebracht werden. Verstehen<br />

Kinder dies erst einmal, verstehen sie, dass die Menschen die<br />

Welt repräsentieren und dass sie diese Repräsentationen für eine<br />

getreue Wiedergabe der Welt halten. Sie können dann einsehen,<br />

dass die Menschen keinen direkten Zugang zur Realität haben,<br />

sondern dass sie die Welt in ihrem Kopf konstruieren und dass es<br />

diese konstruierte Welt ist, innerhalb derer die Menschen handeln,<br />

auch wenn ihre Repräsentation eine Fehlrepräsentation der<br />

wirklichen Verhältnisse ist“ (S. 136 f.).<br />

Deutlich wird, dass die kognitive Entwicklung be<strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong>kind<br />

nicht nur rasant verläuft, sondern auch ein höchst komplexes<br />

Geschehen ist: Denken, Gedächtnis, Wissen, Sprache,<br />

kommunikative Kompetenz, Identität, Vorstellungskraft, soziales<br />

Verständnis, Empathie, Menschenkenntnis, Selbstkontrolle usw.<br />

– all dies hängt zusammen, muss ganzheitlich gesehen und gemeinsam<br />

gefördert werden.<br />

2.3 Konsequenzen für Kindertages-<br />

einrichtungen<br />

Aus der rasanten kognitiven Entwicklung und der enormen Plastizität<br />

der Gehirne <strong>von</strong> Kleinkindern ergeben sich die große Bedeutung<br />

und die vielfältigen Chancen der frühkindlichen Erziehung und <strong>Bildung</strong>.<br />

Erzieher/innen können das riesige Potenzial in Kindern<br />

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