Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
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gesellschaftliche Wandel wird, umso wichtiger wird die Vorbereitung<br />
auf die Zukunft. Wir sollten deshalb solche Szenarien wie<br />
das gerade vorgestellte entwickeln und daraus die <strong>von</strong> Kindern<br />
benötigten Qualifikationen ableiten – Fähigkeiten wie lernmethodische<br />
Kompetenz, Kommunikationsfertigkeiten, Technikverständnis,<br />
Medienkompetenz, Teamfähigkeit, Selbstmanagement<br />
usw., Persönlichkeitscharakteristika wie Selbstbewusstsein, Neugier<br />
und Offenheit, Kenntnisse wie Allgemeinwissen und Fremdsprachen,<br />
Einstellungen wie Toleranz und Wertorientierung. <strong>Bildung</strong><br />
für die Zukunft darf aber nicht bedeuten, dass auf Kindorientierung<br />
verzichtet wird – und natürlich müssen Kindertageseinrichtungen<br />
weiterhin familien-, lebenswelt- und gegenwartsorientiert<br />
sein. Aber es muss mehr als bisher an die Zukunft der Kinder und unserer<br />
Gesellschaft gedacht werden: Die Welt wird <strong>im</strong>mer komplexer, schwieriger<br />
und stressiger werden, und unsere Kinder müssen dafür<br />
gewappnet sein.<br />
1.4.7 Das Besondere der <strong>Bildung</strong><br />
Wenn wir die skizzierten Ansätze reflektieren, wird die Notwendigkeit<br />
<strong>von</strong> Selbst- und Fremdbildung sowie der Entwicklung und<br />
Vermittlung <strong>von</strong> Kompetenzen, Kenntnissen, Einstellungen und Eigenschaften<br />
– <strong>von</strong> formaler und materialer <strong>Bildung</strong> – deutlich. <strong>Bildung</strong><br />
sollte <strong>im</strong>mer sowohl dem Individuum (<strong>Bildung</strong> als Selbstzweck)<br />
als auch der Gesellschaft dienen (Berücksichtigung der Anforderungen<br />
<strong>von</strong> Wirtschaft, Politik usw.) und zu deren positiven<br />
Weiterentwicklung beitragen.<br />
Dienstleistung hat nichts zu tun mit der Schulung innerer Kräfte<br />
und der Aneignung <strong>von</strong> Kenntnissen, mit Selbstbildung und<br />
Entfaltung des Menschseins, mit dem Machen <strong>von</strong> <strong>Bildung</strong>serfahrungen<br />
und dem Erwerb <strong>von</strong> Basiskompetenzen. Bei <strong>Bildung</strong><br />
geht es nicht um das, was ein Dienstleister dem Kunden tut,<br />
sondern was das Kind selbst tut – zumeist nicht direkt beobachtbar in<br />
seiner Psyche. Ko-Konstruktion, Interaktion und Kooperation, die<br />
Beziehung zwischen Erzieher/in und Kind, die Lebensgemeinschaft<br />
stehen <strong>im</strong> Vordergrund, nicht das einseitige Handeln eines<br />
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