11.12.2012 Aufrufe

Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

All dies bedeutet aber nicht, dass die Kinder passiv sind. Wie<br />

bereits mehrfach betont, sind sie aktiv Lernende, die das, was sie<br />

aufnehmen, geistig verarbeiten und umbilden. Die Kinder müssen<br />

selbst handeln und für sich lernen; die Erzieher/innen sollen<br />

ihre Aktivitäten anleiten und fördern. Lernen und Lehren hängen<br />

so eng zusammen, dass Stremmel und Fu (1993) daraus ein<br />

Bindestrich-Wort machen: „Lehren-Lernen ist ein kooperativer<br />

Prozess, zu dem jeder Teilnehmer einen unverzichtbaren Beitrag<br />

leistet“ (S. 341). Erzieher/innen sollen also nicht die kindliche<br />

Aktivität best<strong>im</strong>men und ständig kontrollieren, sondern diese<br />

eher durch Fragen und Hinweise in die Zone der nächsten Entwicklung<br />

hineinsteuern und unterstützend tätig sein. Es soll zu<br />

einer echten Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Kindern<br />

kommen.<br />

Auch können Kinder sehr viel <strong>von</strong>einander lernen, wenn sie in verschiedenen<br />

Entwicklungsbereichen unterschiedlich weit fortgeschritten<br />

sind und dann in die Zonen der nächsten Entwicklung ihrer<br />

Spielkameraden st<strong>im</strong>ulierend hineinwirken. Erzieher/innen sollten<br />

dies bei der <strong>Bildung</strong> <strong>von</strong> Kleingruppen für best<strong>im</strong>mte Aktivitäten<br />

beachten und dementsprechend deren Zusammensetzung<br />

steuernd beeinflussen. Dann können die Kinder z.B. bei Diskussionen<br />

(über ein Bilderbuch, Wetterbeobachtungen, die Planung<br />

eines Exper<strong>im</strong>ents usw.) abwechselnd die Gesprächsleitung übernehmen<br />

und durch Fragen, die Klärung schwer verständlich<br />

formulierter Gedanken, Vorschläge, Voraussagen, Vergleiche<br />

usw. das Verständnis der anderen Kinder <strong>von</strong> dem jeweiligen<br />

Gesprächsgegenstand verbessern.<br />

1.4.7 Der zukunftsorientierte Ansatz<br />

In einer früheren Publikation (<strong>Textor</strong> 2001) habe ich versucht,<br />

den <strong>Bildung</strong>sauftrag <strong>von</strong> Kindertageseinrichtungen da<strong>von</strong> abzuleiten,<br />

wie Kleinkinder <strong>von</strong> heute in ca. 20 Jahren leben werden, –<br />

also <strong>von</strong> den zukünftigen Anforderungen. Werfen Sie zunächst mit<br />

mir einen Blick in die Zukunft:<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!