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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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terschied <strong>von</strong> einem Jahr entsprechen. In der Folge kam es in<br />

vielen Kindertageseinrichtungen, bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden<br />

zu Bestrebungen, die pädagogische Qualität zu<br />

verbessern. Als hilfreich erwies sich hier die nationale Qualitätsinitiative<br />

der Bundesregierung, die zur Entwicklung <strong>von</strong> Qualitätskriterien<br />

und handhabbaren Feststellungsverfahren führte.<br />

Inzwischen fordern auch Wirtschaft und Politik „mehr <strong>Bildung</strong>“<br />

in Kindertageseinrichtungen. Es wird auf neuere Ergebnisse der<br />

Hirnforschung verwiesen, die die Bedeutung der ersten Lebensjahre<br />

aufgezeigt und deutlich gemacht hätten, wie viel durch eine<br />

gute Förderung <strong>von</strong> Kleinkindern erreicht werden kann. Nur<br />

wenn <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> die Grundlagen gelegt werden, könnten<br />

Kinder bessere Schulleistungen erbringen. Und nur wenn junge<br />

Menschen höher qualifiziert würden, könnte sich Deutschland in<br />

einer globalisierten Weltwirtschaft und in einer Wissensgesellschaft<br />

behaupten.<br />

Kindergärten müssten somit zu („besseren“) <strong>Bildung</strong>seinrichtungen werden.<br />

So wurden seitens der Bundesländer <strong>Bildung</strong>s- und Erziehungspläne<br />

für Kindertageseinrichtungen entwickelt, in denen auf bis<br />

zu 400 Druckseiten festgelegt wird, was Erzieher/innen „leisten“<br />

sollen. Ferner wurden neben den bereits erwähnten Maßnahmen<br />

des Qualitätsmanagements besondere Programme zur Sprachförderung<br />

(insbesondere <strong>von</strong> Migrantenkindern), zur mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

<strong>Bildung</strong>, zur Einführung <strong>von</strong> Computern<br />

in den <strong>Kindergarten</strong>, zur Förderung <strong>von</strong> Literacy usw. aufgelegt.<br />

1.3. Exkurs: Konsequenzen für<br />

Erzieher/innen<br />

Auffallend ist, dass sowohl die Diskussion über den <strong>Kindergarten</strong><br />

als Dienstleistungsunternehmen als auch die Diskussion über den<br />

<strong>Kindergarten</strong> als <strong>Bildung</strong>seinrichtung weitgehend außerhalb des<br />

Praxisfeldes entstanden und stark durch wirtschafts-, arbeitsmarkt-<br />

und bevölkerungspolitische Argumente geprägt sind.<br />

Erzieher/innen beteiligten sich – wie üblich, muss man leider<br />

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