Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
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Einrichtung <strong>von</strong> verschiedenen Bereichen <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> – z.B.<br />
<strong>von</strong> einer naturkundlichen, einer Rollenspiel- und einer Konstruktionsecke<br />
–, in denen einzelne Intelligenzen oder Kombinationen<br />
<strong>von</strong> zwei oder drei Intelligenzen angesprochen werden.<br />
Kinder, die <strong>im</strong>mer nur in einem Bereich zu finden sind, sollten<br />
ermutigt werden, auch andere Materialien und Aktivitäten auszuprobieren.<br />
Außerdem sollten die Angebote <strong>von</strong> Museen, Planetarien<br />
usw. genutzt und Personen („Mentoren“) in den <strong>Kindergarten</strong><br />
eingeladen werden, deren (berufliche) Tätigkeit für verschiedene<br />
Kombinationen <strong>von</strong> Intelligenzen charakteristisch ist. Ansonsten<br />
gewährleisten sowohl das Befolgen der in den einzelnen<br />
Bundesländern entwickelten <strong>Bildung</strong>spläne als auch die Projektarbeit<br />
eine allseitige Intelligenzförderung.<br />
Mitte der 1990er Jahre lenkte Goleman die Aufmerksamkeit auf<br />
die „Emotionale Intelligenz“, die mindestens genauso wichtig wie<br />
akademische Fähigkeiten sei. Er behauptete zu Recht, dass der<br />
Schul-, Berufs- und Lebenserfolg auch <strong>von</strong> Selbstvertrauen,<br />
Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis, Neugier, Frustrationstoleranz,<br />
Kooperationsbereitschaft, Selbstbeherrschung,<br />
Sensibilität und anderen „emotionalen“ Kompetenzen abhänge.<br />
Nur mit Hilfe solcher Kompetenzen könnten positive zwischenmenschliche<br />
Beziehungen aufgenommen, Konfliktlösungen ausgehandelt,<br />
Gruppen organisiert, Leitungspositionen übernommen<br />
und andere Menschen beurteilt, überzeugt und beeinflusst werden.<br />
In unserer Gesellschaft wird emotionale Intelligenz eher bei<br />
Mädchen als bei Jungen gefördert. „Eltern sprechen über Emotionen<br />
– den Zorn ausgenommen – häufiger mit ihren Töchtern<br />
als mit ihren Söhnen. Mädchen erhalten mehr Informationen<br />
über Emotionen als Jungen: Wenn Eltern sich für ihre Kinder <strong>im</strong><br />
Vorschulalter Geschichten ausdenken, verwenden sie gegenüber<br />
Töchtern mehr emotionale Wörter als gegenüber Söhnen; wenn<br />
Mütter mit ihren kleinen Kindern spielen, zeigen sie Töchtern ein<br />
breiteres Spektrum an Emotionen als Söhnen; wenn Mütter mit<br />
ihren Töchtern über Gefühle sprechen, gehen sie ausführlicher<br />
auf den emotionalen Zustand selbst ein, als sie dies bei Söhnen<br />
tun, während sie bei den Söhnen ausführlicher über die Ursachen<br />
und Folgen <strong>von</strong> Emotionen sprechen (vermutlich <strong>im</strong> Sinne eines<br />
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