Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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11.12.2012 Aufrufe

gelte insbesondere für Formen der Intelligenz, die bisher vom Bildungswesen vernachlässigt worden seien. Eine gute Förderung umfasst beispielsweise bei der • verbalen Intelligenz: sprachbezogene Aktivitäten wie Erzählen, Lesen und Schreiben, • mathematisch-logischen Intelligenz: Aktivitäten wie Experimentieren, Nachdenken, Rechnen und Probleme Lösen, • räumlichen Intelligenz: Aktivitäten wie Zeichnen, Basteln, Bauen und Designen, • musikalischen Intelligenz: Aktivitäten wie Singen, Musizieren und Komponieren, • körperlich-kinästhetischen Intelligenz: motorische Aktivitäten wie Sport, Tanzen, Theaterspielen und Handwerken, • interpersonalen Intelligenz: kooperative Aktivitäten wie Kleingruppen- und Projektarbeit, Organisieren, Leiten, Konflikte Lösen und Kommunizieren, • intrapsychischen Intelligenz: selbstbestimmte Einzel-Aktivitäten, bei denen eigene Interessen, Ziele, Vorstellungen und Fantasien verfolgt werden. In der Regel lassen sich Aktivitäten jedoch nicht eindeutig einer bestimmten Intelligenz zuordnen – und entscheidend ist sowieso, dass im Kindergarten alle Intelligenzen angesprochen werden und dass jedes Kind auch alle einsetzt, also nicht nur die bei ihm bereits besonders ausgeprägten. So sollte im Verlauf einer Woche immer wieder geprüft werden, ob einerseits beim pädagogischen Angebot alle Intelligenzen berücksichtigt wurden (in manchen Kindergärten mangelt es z.B. noch an mathematisch-naturwissenschaftlichen Aktivitäten oder musikalischer Früherziehung) und ob andererseits das einzelne Kind nicht nur die bei ihm vorherrschenden Intelligenzen genutzt hat. Das setzt natürlich eine genaue Beobachtung der Kinder voraus, sodass die Erzieherinnen deren individuelles Profil der Intelligenzen kennen. Empfehlenswert sei die 100

Einrichtung von verschiedenen Bereichen im Kindergarten – z.B. von einer naturkundlichen, einer Rollenspiel- und einer Konstruktionsecke –, in denen einzelne Intelligenzen oder Kombinationen von zwei oder drei Intelligenzen angesprochen werden. Kinder, die immer nur in einem Bereich zu finden sind, sollten ermutigt werden, auch andere Materialien und Aktivitäten auszuprobieren. Außerdem sollten die Angebote von Museen, Planetarien usw. genutzt und Personen („Mentoren“) in den Kindergarten eingeladen werden, deren (berufliche) Tätigkeit für verschiedene Kombinationen von Intelligenzen charakteristisch ist. Ansonsten gewährleisten sowohl das Befolgen der in den einzelnen Bundesländern entwickelten Bildungspläne als auch die Projektarbeit eine allseitige Intelligenzförderung. Mitte der 1990er Jahre lenkte Goleman die Aufmerksamkeit auf die „Emotionale Intelligenz“, die mindestens genauso wichtig wie akademische Fähigkeiten sei. Er behauptete zu Recht, dass der Schul-, Berufs- und Lebenserfolg auch von Selbstvertrauen, Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis, Neugier, Frustrationstoleranz, Kooperationsbereitschaft, Selbstbeherrschung, Sensibilität und anderen „emotionalen“ Kompetenzen abhänge. Nur mit Hilfe solcher Kompetenzen könnten positive zwischenmenschliche Beziehungen aufgenommen, Konfliktlösungen ausgehandelt, Gruppen organisiert, Leitungspositionen übernommen und andere Menschen beurteilt, überzeugt und beeinflusst werden. In unserer Gesellschaft wird emotionale Intelligenz eher bei Mädchen als bei Jungen gefördert. „Eltern sprechen über Emotionen – den Zorn ausgenommen – häufiger mit ihren Töchtern als mit ihren Söhnen. Mädchen erhalten mehr Informationen über Emotionen als Jungen: Wenn Eltern sich für ihre Kinder im Vorschulalter Geschichten ausdenken, verwenden sie gegenüber Töchtern mehr emotionale Wörter als gegenüber Söhnen; wenn Mütter mit ihren kleinen Kindern spielen, zeigen sie Töchtern ein breiteres Spektrum an Emotionen als Söhnen; wenn Mütter mit ihren Töchtern über Gefühle sprechen, gehen sie ausführlicher auf den emotionalen Zustand selbst ein, als sie dies bei Söhnen tun, während sie bei den Söhnen ausführlicher über die Ursachen und Folgen von Emotionen sprechen (vermutlich im Sinne eines 101

gelte insbesondere für Formen der Intelligenz, die bisher vom<br />

<strong>Bildung</strong>swesen vernachlässigt worden seien. Eine gute Förderung<br />

umfasst beispielsweise bei der<br />

• verbalen Intelligenz: sprachbezogene Aktivitäten wie Erzählen,<br />

Lesen und Schreiben,<br />

• mathematisch-logischen Intelligenz: Aktivitäten wie Exper<strong>im</strong>entieren,<br />

Nachdenken, Rechnen und Probleme Lösen,<br />

• räumlichen Intelligenz: Aktivitäten wie Zeichnen, Basteln, Bauen<br />

und Designen,<br />

• musikalischen Intelligenz: Aktivitäten wie Singen, Musizieren<br />

und Komponieren,<br />

• körperlich-kinästhetischen Intelligenz: motorische Aktivitäten wie<br />

Sport, Tanzen, Theaterspielen und Handwerken,<br />

• interpersonalen Intelligenz: kooperative Aktivitäten wie Kleingruppen-<br />

und Projektarbeit, Organisieren, Leiten, Konflikte<br />

Lösen und Kommunizieren,<br />

• intrapsychischen Intelligenz: selbstbest<strong>im</strong>mte Einzel-Aktivitäten,<br />

bei denen eigene Interessen, Ziele, Vorstellungen und Fantasien<br />

verfolgt werden.<br />

In der Regel lassen sich Aktivitäten jedoch nicht eindeutig einer<br />

best<strong>im</strong>mten Intelligenz zuordnen – und entscheidend ist sowieso,<br />

dass <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> alle Intelligenzen angesprochen werden und<br />

dass jedes Kind auch alle einsetzt, also nicht nur die bei ihm bereits<br />

besonders ausgeprägten. So sollte <strong>im</strong> Verlauf einer Woche <strong>im</strong>mer<br />

wieder geprüft werden, ob einerseits be<strong>im</strong> pädagogischen Angebot<br />

alle Intelligenzen berücksichtigt wurden (in manchen Kindergärten<br />

mangelt es z.B. noch an mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Aktivitäten oder musikalischer Früherziehung) und ob<br />

andererseits das einzelne Kind nicht nur die bei ihm vorherrschenden<br />

Intelligenzen genutzt hat. Das setzt natürlich eine genaue<br />

Beobachtung der Kinder voraus, sodass die Erzieherinnen deren<br />

individuelles Profil der Intelligenzen kennen. Empfehlenswert sei die<br />

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