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Aus der<br />
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
im Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
Direktor: Prof. Dr. med. Rüdiger Smektala<br />
Versorgungsforschung zur elektiven Knie- und<br />
Hüftgelenkendoprothetik sowie der Versorgung hüftgelenknaher<br />
Femurfrakturen<br />
Perioperatives Management bei Knie- und Hüft-TEP sowie<br />
hüftgelenknahen Femurfrakturen<br />
Inaugural-Dissertation<br />
zur<br />
Erlangung des Doktorgrades der Medizin<br />
einer Hohen Medizinischen Fakultät<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
vorgelegt von<br />
Isolde Woerdemann<br />
aus Heidelberg<br />
2015
Dekan: Prof. Dr. med. A. Bufe<br />
Referent: Prof. Dr. med. R. Smektala<br />
Korreferent: Prof. Dr. med. G. Möllenhoff<br />
Tag der Mündlichen Prüfung: 22.12.2016
Abstract<br />
Woerdemann<br />
Isolde<br />
Versorgungsforschung zur elektiven Knie- und Hüftgelenkendoprothetik sowie der Versorgung<br />
hüftgelenknaher Femurfrakturen<br />
Perioperatives Management bei Knie- und Hüft-TEP sowie hüftgelenknahen Femurfrakturen<br />
Problem: Die Operationen der Gon-/Coxarthrose sowie der hüftgelenknahen Frakturen werden in den<br />
folgenden Jahren aufgrund der veränderten Altersstruktur weiter zunehmen. In diesem Zusammenhang<br />
wird auch der Bedarf an Fremdblutkonserven ansteigen. In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie die<br />
Alters-/Geschlechtsverteilung sowie der Transfusionsbedarf im Zusammenhang mit den Hb-/Hkt-Werten<br />
bei den unterschiedlichen OP-Indikationen ist.<br />
Methode: Es wurden aus der unfallchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Bochum-Langendreer<br />
über die Jahre 2005 bis 2009 Daten von 995 Patienten untersucht, die aufgrund einer Gon- /Coxarthrose,<br />
einer medialen/lateralen Schenkelhalsfraktur, einer trochantären Femurfraktur, einer Hüftkopfnekrose<br />
sowie einer Komplikation wie Girdlestone, Revision, Luxation, Tumorbefall oder Pseudarthrosenbildung<br />
operiert wurden. Von den 995 Patienten hatten 15 lückenhafte Angaben, sodass diese nicht zur Verfügung<br />
standen und 980 Datensätze blieben.<br />
Die Auswertung erfolgte im besonderen Hinblick auf die Erythrozytenkonzentrat-Transfusionen unter<br />
Beobachtung der Hämoglobin- sowie Hämatokritwerte im stationären Verlauf.<br />
Ergebnis: Die Auswertung ergab eine signifikant höhere Transfusionsrate bei den Operationen der<br />
hüftgelenknahen Frakturen als bei denen der Gon- und Coxarthrose. Das mittlere Alter aller Operierten<br />
betrug 75 Jahre. Die Frauen wurden mit 67,1% deutlich häufiger operiert als die Männer mit 32,9% und<br />
hatten signifikant mehr EK-Transfusionen als die Männer.<br />
Die Hb- und Hkt-Entlassungswerte lagen bei den OPs der Gon-/Coxarthrose sowie den hüftgelenknahen<br />
Frakturen überwiegend im gleichen Bereich (Hb 9-10g/dl; Hkt 30-39%), wobei bei den hüftgelenknahen<br />
Frakturen signifikant mehr EK-Transfusionen erfolgten als bei denen der Gon- und Coxarthrose.<br />
Die Anästhesieauswahl hatte keinen Einfluss auf die Indikation zur EK-Transfusion.<br />
Diskussion: Im ökonomischen sowie patientenorientierten Interesse sollte vermehrt auf fremdblutsparende<br />
Maßnahmen geachtet werden.<br />
Als präoperative Maßnahme sind bei den elektiven OPs die Eigenblutspende sowie die akute<br />
normovolämische Hämudilation und die akute hypervolämische Hämudilation bei einem ausreichenden<br />
Hb-/Hkt-Wert sinnvoll. Unter Abwägung kardiovaskulärer Risiken sollte zur Blutungsreduzierung auf eine<br />
präoperative Pause blutverdünnender Medikamente geachtet werden. Intraoperativ sollte die Maschinelle<br />
Autotransfusion vermehrt genutzt werden.<br />
Die aktuelle Studienlage befürwortet vermehrt eine restriktive anstatt einer liberalen Transfusionsstrategie.<br />
Es zeigt sich, dass ein Hb-Wert über 10g/dl auch bei kardiovaskulär erkrankten Patienten zu keinem<br />
besseren Outcome führt.
In Liebe und Dankbarkeit meiner Mutter gewidmet
Inhaltsverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis.....................................................................................6<br />
1. Einleitung....................................................................................................1<br />
2. Zielsetzung und Fragestellung..................................................................4<br />
3. Material und Methoden ..............................................................................5<br />
3.1. Epidemiologie ........................................................................................6<br />
3.2. Geschichte der Gelenkendoprothetik.....................................................6<br />
3.3. Die Anatomie des Kniegelenks (Articulatio genus) ................................8<br />
3.4. Die Anatomie des Hüftgelenks (Articulatio coxae) .................................9<br />
3.5. Blutversorgung des Hüftgelenks ..........................................................12<br />
3.6. Schenkelhalsfrakturen: mediale und laterale .......................................13<br />
3.7. Klassifikation Schenkelhalsfrakturen ...................................................15<br />
3.8. Osteosyntheseverfahren der Schenkelhalsfraktur ...............................17<br />
3.9. Pertrochantäre Femurfraktur................................................................20<br />
3.10. Klassifikation pertrochantäre Femurfraktur ..........................................20<br />
3.11. Osteosynthese pertrochantärer Femurfrakturen ..................................21<br />
3.12. Komplikationen der hüftgelenknahen Frakturen ..................................22<br />
3.13. Hüft-Endoprothesen.............................................................................23<br />
3.14. Knie-Endoprothesen ............................................................................26<br />
3.15. Arthrosen: Ätiologie und Diagnostik.....................................................30<br />
3.16. Therapie...............................................................................................34<br />
3.17. Anästhesie in der Unfallchirurgie .........................................................34<br />
3.18. Blutmanagement..................................................................................37<br />
3.19. Möglichkeiten der Bluttransfusion ........................................................39<br />
3.19.1. Eigenblutspende............................................................................39<br />
3.19.2. Akute normovolämische Hämodilution ..........................................40<br />
3.19.3. Maschinelle Autotransfusion (Cell Saver)......................................40<br />
3.19.4. Fremdblutspende ..........................................................................41<br />
3.20. Intraoperative Maßnahmen für den geringen Blutverlust .....................41<br />
3.21. Medikamentöse Interventionen............................................................43<br />
3.22. Vergleich Eigenblutspende und ANH...................................................43
4. Ergebnisse................................................................................................44<br />
4.1. Allgemeine Informationen über die Studienpopulation.........................44<br />
4.2. Geschlechtsverteilung..........................................................................47<br />
4.3. Altersverteilung ....................................................................................48<br />
5. Diskussion ................................................................................................98<br />
5.1. Geschlechtsverteilung..........................................................................98<br />
5.2. Altersverteilung ....................................................................................99<br />
5.3. Transfusionsverteilung.........................................................................99<br />
5.4. Hospitalisationsdauer.........................................................................100<br />
6. Zusammenfassung.................................................................................110<br />
Literaturverzeichnis......................................................................................112
Abkürzungsverzeichnis<br />
AHH<br />
ANH<br />
EK<br />
EPO<br />
Hb<br />
Hkt<br />
MAT<br />
OP<br />
PBM<br />
SHF<br />
Akute hypervolämische Hämudilation<br />
Akute normovolämische Hämudilation<br />
Erythrozytenkonzentrat<br />
Erythropoetin<br />
Hämoglobin<br />
Hämatokrit<br />
Maschinelle Autotransfusion<br />
Operation<br />
Patient Blood Management<br />
Schenkelhalsfraktur
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Das Kniegelenk (Solodkoff and Solodkoff, ohne Jahr) ................................. 9<br />
Abbildung 2: Das Hüftgelenk (Betz, ohne Jahr) .................................................................. 11<br />
Abbildung 3: Bewegungen im Hüftgelenk (Schatzmann, ohne Jahr)............................... 12<br />
Abbildung 4: Blutversorgung des Hüftgelenks (Renner et al., 2014)............................... 13<br />
Abbildung 5: Klassifikation nach Pauwels (Bonnaire et al., 2008) ................................... 15<br />
Abbildung 6: Klassifikation nach Garden (Lund, 2003) ...................................................... 16<br />
Abbildung 7: Dynamische Hüftschraube (Spital Wetzikon, 2007) .................................... 19<br />
Abbildung 8: Pertrochantäre Femurfraktur (Spital Wetzikon, Ohne Jahr)....................... 20<br />
Abbildung 9: Proximaler Femurnagel (Weninger et al., 2011) .......................................... 21<br />
Abbildung 10: Duokopfprothese (Krankenhaus Weilburg, 2011) ..................................... 24<br />
Abbildung 11: Röntgenaufnahme mit Duokopfprothese (Biberthaler, ohne Jahr) ......... 24<br />
Abbildung 12: Hüft-Totalendoprothese (Geisler, ohne Jahr)............................................. 25<br />
Abbildung 13: Röntgenaufnahme mit Hüft-Totalendoprothese (Biberburg Med-Service,<br />
ohne Jahr) ................................................................................................................................. 25<br />
Abbildung 14: Scharnierkniegelenk (Link, ohne Jahr)........................................................ 26<br />
Abbildung 15: Oberflächenersatzprothese (Smith & Nephew, 2012) .............................. 27<br />
Abbildung 16: Schlittenprothese (Link, ohne Jahr) ............................................................. 27<br />
Abbildung 17: Röntgenaufnahme eines gesunden Knies (Rembeck, ohne Jahr) ......... 33<br />
Abbildung 18: Röntgenaufnahme eines Arthroseknies (Rembeck, ohne Jahr) ............. 33<br />
Abbildung 19: Verteilung aller hüftgelenknahen- und Knieprothesen-Operationen über<br />
die Jahre 2005 bis 2009.......................................................................................................... 45<br />
Abbildung 20: Verteilung der Datensätze auf die verschiedenen OP-Indikationen über<br />
die Jahre 2005 bis 2009.......................................................................................................... 46<br />
Abbildung 21: Geschlechtsverteilung bei den jeweiligen OP-Indikationen ..................... 47<br />
Abbildung 22: Altersverteilung bezogen auf die OP-Indikation......................................... 50<br />
Abbildung 23: Verlauf der EK-Gaben bezogen auf die unterschiedlichen OP-<br />
Indikationen über die Jahre 2005 bis 2009 .......................................................................... 54<br />
Abbildung 24: Hb-Wert bei Aufnahme .................................................................................. 61
Abbildung 25: Hb-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen......... 62<br />
Abbildung 26: Hb-Wert bei Entlassung bei den jeweiligen OP-Indikationen .................. 63<br />
Abbildung 27: Hkt-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen........... 64<br />
Abbildung 28: Hkt-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen........ 65<br />
Abbildung 29: Hkt-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen ......... 66<br />
Abbildung 30: EK-Gaben bei OPs der Gonarthrose über die Jahre 2005 bis 2009 ...... 70<br />
Abbildung 31: EK-Gaben bei OPs der Coxarthrose über die Jahre 2005 bis 2009....... 70<br />
Abbildung 32: EK-Gaben bei OPs der Schenkelhalsfrakturen über die Jahre 2005 bis<br />
2009............................................................................................................................................ 71<br />
Abbildung 33: EK-Gaben bei OPs der trochantären Femurfraktur über die Jahre 2005<br />
bis 2009 ..................................................................................................................................... 71<br />
Abbildung 34: EK-Gaben bei OPs mit vorbestehender Komplikation über die Jahre<br />
2005 bis 2009 ........................................................................................................................... 72<br />
Abbildung 35: EK-Gaben bei OPs der Hüftkopfnekrose über die Jahre 2005 bis 2009 72<br />
Abbildung 36: Verteilung Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei der OP<br />
der Gonarthrose ....................................................................................................................... 75<br />
Abbildung 37: Verteilung der Hb-Aufnahme-Wert über die Jahre 2005 bis 2009 bei der<br />
OP der Coxarthrose................................................................................................................. 75<br />
Abbildung 38: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei der<br />
OP der Schenkelhalsfraktur.................................................................................................... 76<br />
Abbildung 39: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei der<br />
OP der trochantären Femurfraktur ........................................................................................ 76<br />
Abbildung 40: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs mit vorbestehender Komplikation.......................................................................... 77<br />
Abbildung 41: Verteilung der Hb-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei der OP der<br />
Hüftkopfnekrose ....................................................................................................................... 77<br />
Abbildung 42: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei der OP der Gonarthrose ......................................................................................... 79<br />
Abbildung 43: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei der OP der Coxarthrose.......................................................................................... 79<br />
Abbildung 44: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei der OP der Schenkelhalsfraktur ............................................................................ 80
Abbildung 45: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei der OP der trochantären Femurfraktur ................................................................. 80<br />
Abbildung 46: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs mit vorbestehender Komplikation ......................................................... 81<br />
Abbildung 47: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Hüftkopfnekrose................................................................................ 81<br />
Abbildung 48: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Gonarthrose ................................................................................................ 83<br />
Abbildung 49: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Coxarthrose................................................................................................. 83<br />
Abbildung 50: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Schenkelhalsfraktur.................................................................................... 84<br />
Abbildung 51: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der trochantären Femurfraktur ........................................................................ 84<br />
Abbildung 52: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs mit vorbestehender Komplikation ................................................................... 85<br />
Abbildung 53: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs mit Hüftkopfnekrose.......................................................................................... 85<br />
Abbildung 54: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs der Gonarthrose....................................................................................................... 87<br />
Abbildung 55: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs der Coxarthrose ....................................................................................................... 87<br />
Abbildung 56: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs der Schenkelhalsfrakturen...................................................................................... 88<br />
Abbildung 57: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs der trochantären Femurfraktur............................................................................... 88<br />
Abbildung 58: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs mit vorbestehenden Komplikationen .................................................................... 89<br />
Abbildung 59: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den OPs der Hüftkopfnekrose................................................................................................ 89<br />
Abbildung 60: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei den OPs der Gonarthrose ................................................................................ 91<br />
Abbildung 61: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei der OPs der Coxarthrose.................................................................................. 91
Abbildung 62: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei den OPs der Schenkelhalsfraktur ................................................................... 92<br />
Abbildung 63: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei den OPs der trochantären Femurfraktur........................................................ 92<br />
Abbildung 64: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei den OPs mit vorbestehenden Komplikationen.............................................. 93<br />
Abbildung 65: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005<br />
bis 2009 bei den OPs der Hüftkopfnekrose ......................................................................... 93<br />
Abbildung 66: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Gonarthrose ................................................................................................ 95<br />
Abbildung 67: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Coxarthrose................................................................................................. 95<br />
Abbildung 68: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der Schenkelhalsfraktur.................................................................................... 96<br />
Abbildung 69: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der trochantären Femurfraktur ........................................................................ 96<br />
Abbildung 70: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs der vorbestehenden Komplikation.................................................................. 97<br />
Abbildung 71: Verteilung der Hkt bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009 bei der<br />
OP der Hüftkopfnekrose.......................................................................................................... 97
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Stadieneinteilung der Arthrose nach Kellgren & Lawrence............................. 32<br />
Tabelle 2: Klassifikation der Gelenkknorpelschäden nach ICRS ..................................... 32<br />
Tabelle 3: ASA-Klassifikation ................................................................................................. 35<br />
Tabelle 4: Verteilung aller hüftgelenknahen und Knieprothesen- Operationen über die<br />
Jahre 2005 bis 2009 ................................................................................................................ 44<br />
Tabelle 5: Verteilung der Datensätze auf die verschiedenen OP-Indikationen.............. 45<br />
Tabelle 6: Geschlechtsverteilung bei den jeweiligen OP-Indikationen ............................ 47<br />
Tabelle 7: Mittelwert Alter über die Jahre 2005 bis 2009................................................... 48<br />
Tabelle 8: Altersverteilung bezogen auf die OP-Indikationen ........................................... 49<br />
Tabelle 9: EK-Gabe bezogen auf die OP-Indikation........................................................... 51<br />
Tabelle 10: EK-Gabe über die Jahre 2005 bis 2009 bezogen auf die OP-Indikationen 53<br />
Tabelle 11: EK-Gabe bezogen auf die Hospitalisationszeit............................................... 55<br />
Tabelle 12: EK-Gabe in Abhängigkeit der Hospitalisationszeit bei den jeweiligen OP-<br />
Indikationen............................................................................................................................... 56<br />
Tabelle 13: EK-Gabe bezogen auf das Alter bei den verschiedenen OP-Indikationen 58<br />
Tabelle 14: EK-Gabe bezogen auf die Anästhesieart bei den verschiedenen OP-<br />
Indikationen............................................................................................................................... 59<br />
Tabelle 15: Hb-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen ................ 60<br />
Tabelle 16: Hb-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen............... 62<br />
Tabelle 17: Hkt-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen ............... 64<br />
Tabelle 18: Hkt-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen............. 65<br />
Tabelle 19: Hkt-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen.............. 66<br />
Tabelle 20: Geschlechtsverteilung bei EK-Gaben .............................................................. 67<br />
Tabelle 21: Chi-Quadrat-Test über Geschlechtsverteilung bei EK-Gaben ..................... 67<br />
Tabelle 22: EK-Gaben bei verschiedenen Anästhesiearten.............................................. 67<br />
Tabelle 23: Chi-Quadrat-Test über EK-Gaben bei verschiedenen Anästhesiearten..... 68<br />
Tabelle 24: Prozentuale Verteilung der EK-Gaben über die Jahre bei den<br />
verschiedenen OP-Indikationen............................................................................................. 69
Tabelle 25: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei den<br />
verschiedenen OP-Indikationen............................................................................................. 74<br />
Tabelle 26: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen..................................................................... 78<br />
Tabelle 27: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den verschiedenen OP-Indikationen..................................................................................... 82<br />
Tabelle 28: Verteilung der Hkt-Werte bei Aufnahme über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den verschiedenen OP-Indikationen..................................................................................... 86<br />
Tabelle 29: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen..................................................................... 90<br />
Tabelle 30: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
den verschiedenen OP-Indikationen..................................................................................... 94
1. Einleitung<br />
Die Implantationen der Knie- und Hüftendoprothesen nehmen weltweit<br />
kontinuierlich zu. Die Operationen zählen heute zu den 20 häufigsten<br />
Routineeingriffen bei stationär aufgenommen Patienten in Deutschland. Die<br />
Implantation von Kniegelenksendoprothesen steht an 15., die der<br />
Hüftgelenksendoprothesen an sechster Stelle. Im Jahr 2009 waren es 175.000<br />
Knie-TEP- sowie 210.000 Hüft-TEP-Erstimplantationen (Schnabel and Borelli,<br />
2011). Ein Grund für die stetig wachsende Zahl der Endoprothesen-<br />
Implantation ist der demographische Wandel in den vergangenen Jahrzehnten.<br />
Der Anteil der Menschen, die älter als 64 Jahre alt sind, ist seit 1990 bis 2010<br />
um 5,7% auf 20,6% gestiegen. Zudem wird die Indikation der Operationen mit<br />
Hinblick auf die Lebensqualität großzügiger gestellt. So ist heute der Anspruch<br />
auf ein aktives Leben größer geworden (Franz and Roeder, 2012).<br />
Die Kosten für die Erstimplantationen von Knie- und Hüftendoprothesen<br />
beliefen sich im Jahr 2009 auf ca. 2,9 Milliarden Euro (Schnabel and Borelli,<br />
2011). Die Indikation für Knie- und Hüftendoprothesen-Implantationen sind die<br />
schmerzhafte Gon- und Coxarthrose. Die Arthrose ist weltweit die häufigste<br />
Gelenkerkrankung des erwachsenen Menschen. Dies ist zum einen genetisch<br />
sowie zum anderen durch eine hohe mechanische Beanspruchung bedingt. So<br />
sind beispielsweise Bauarbeiter und Fliesenleger häufiger von einer<br />
Gonarthrose betroffen. Es lässt sich weiter ein Zusammenhang von<br />
Übergewicht zur Gonarthrose, allerdings nicht zur Coxarthrose nachweisen<br />
(Michael et al., 2010).<br />
Die hüftgelenksnahen Frakturen lassen sich in mediale/laterale<br />
Schenkelhalsfrakturen sowie die per-/sub-/intertrochantären Femurfrakturen<br />
zusammenfassen. Dieses sind typischerweise Frakturen des höheren<br />
Lebensalters. Ursächlich sind Stürze insbesondere durch Gangunsicherheit<br />
sowie eine geringere mechanische Widerstandsfähigkeit bei Osteoporose.<br />
Weitere typische osteoporose-assoziierte Frakturen sind die des proximalen<br />
Humerus, des distalen Radius, der Wirbelkörper sowie an der unteren<br />
Extremität die erwähnten hüftgelenksnahen Femurfrakturen (Weise, 2007).<br />
1
Erleiden jüngere Patienten eine hüftgelenksnahe Fraktur, ist von einem<br />
Hochenergietrauma durch einen Verkehrs- oder Sportunfall auszugehen<br />
(Sachse et al., 2010).<br />
Aufgrund des demographischen Wandels wächst die Anzahl der osteoporoseassoziierten<br />
Frakturen. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland mehr als 125.000<br />
Patienten über 70 Jahre stationär im Krankenhaus wegen einer Schenkelhalsoder<br />
trochantären Femurfraktur behandelt. Die Zahl der Schenkelhalsfrakturen<br />
wird jährlich um 3-5% zunehmen. Die Schenkelhalsfraktur ist die häufigste<br />
Einweisungsdiagnose bei Patienten über 65 Jahren. Die Kosten betragen ca.<br />
2,5 Milliarden Euro im Jahr 2005. Es wird davon ausgegangen, dass die<br />
Einjahresmortalität dieser Frakturen bei 25% liegt. 50% der Patienten werden<br />
den sozioökonomischen Status, den sie vor dem Unfall hatten, nicht wieder<br />
erreichen (Buecking et al., 2013; Smektala et al., 2008; Stöckle et al., 2005).<br />
Es zeigte sich in weltweit unterschiedlichen Modellen, dass die Patienten<br />
aufgrund ihrer häufigen Multimorbidität von einer perioperativen<br />
unfallchirurgischen-geriatrischen Behandlung profitieren (Buecking et al., 2013).<br />
Die Patienten profitieren von einer raschen Mobilisierung nach der Operation,<br />
um unter anderem einer Pneumonie, Thrombose und einem Dekubitus<br />
vorzubeugen.<br />
Die Operationen der Knie- sowie insbesondere der Hüft-Endoprothese und der<br />
hüftgelenksnahen Frakturen gehen in der Regel mit einem signifikanten<br />
Blutverlust einher. Da die operierten Patienten meistens älter sind, besteht<br />
bereits präoperativ eine milde Anämie, die sich durch den Eingriff verstärkt. Die<br />
Anämien im Alter sind oftmals bedingt durch eine akute oder chronische<br />
Blutung, Eisenmangel, Niereninsuffizienz sowie entzündliche oder<br />
neoplastische Prozesse (Kulier and Gombotz, 2001).<br />
Bei einer Anämie besteht die Gefahr der Gewebehypoxie, d. h. eine<br />
Sauerstoffunterversorgung des Gewebes. Das Sauerstoffangebot ergibt sich<br />
aus der Hämoglobinkonzentration, dem arteriellen pO2 und dem Blutfluss.<br />
Unterschreitet der Hämoglobingehalt einen bestimmten Wert, kann es zu<br />
Zeichen einer Gewebshypoxie kommen. Dieser kritische Hb-Wert ist von<br />
Organismus zu Organismus unterschiedlich. Bei einem gesunden Menschen<br />
liegt der kritische Hb-Wert unter 5g/dl. Ältere chirurgische Patienten ohne<br />
manifeste kardiale Erkrankungen tolerieren einen Hb-Wert um 8g/dl ohne eine<br />
2
Hypoxie aufzuweisen (Welte, 2001).<br />
In der vorliegenden Arbeit soll nun die Transfusion von<br />
Erythrozytenkonzentraten bei den verschiedenen Operations-Indikationen<br />
bezogen auf das Geschlecht, das Alter sowie der Nebenerkrankungen der<br />
Patienten evaluiert werden.<br />
3
2. Zielsetzung und Fragestellung<br />
In der vorliegenden Arbeit wird die Alters- und Geschlechtsverteilung sowie der<br />
Transfusionsbedarf in Abhängigkeit der Hb-und Hkt-Werte bei den<br />
verschiedenen OP-Indikationen Gon-/ Coxarthrose, medialen/lateralen<br />
Schenkelhalsfrakturen, trochantären Femurfrakturen, Hüftkopfnekrosen sowie<br />
bei Komplikationen wie Girdlestone, Revision, Luxation, Tumorbefall oder<br />
Pseudarthrosenbildung untersucht. Dafür wurden die Daten von 995 Patienten<br />
über die Jahre 2005 bis 2009 aus der unfallchirurgischen Abteilung der<br />
Universitätsklinik Bochum-Langendreer verwendet.<br />
4
3. Material und Methoden<br />
Es wurden 995 Daten von Patienten aus der unfallchirurgischen Abteilung der<br />
Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer über die<br />
Jahre 2005 bis 2009 erhoben. Diese Patienten waren alle aufgrund einer Gonoder<br />
Coxarthrose, einer medialen oder lateralen Schenkelhalsfraktur, einer per-<br />
/sub-/intertrochantären Femurfraktur, infolge einer Hüftkopfnekrose sowie einer<br />
Komplikation bei Luxation, Girdlestone-Situation, Revision, Tumorbefall oder<br />
Pseudarthrosen-Bildung operiert worden.<br />
Bei 15 Patienten waren die Daten aufgrund großer Informationslücken nicht zu<br />
verwerten, sodass 980 Datensätze blieben.<br />
Die Daten wurden in unterschiedliche Parameter unterteilt. Es erfolgte zunächst<br />
die Abgrenzung der OP-Indikationen: Gon-, Coxarthrose, Schenkelhalsfraktur,<br />
trochantäre Femurfraktur, Hüftkopfnekrose sowie der Komplikationen<br />
Girdlestone, Revision, Luxation, Tumorbefall und Pseudarthrosenbildung.<br />
Weitere wichtige Parameter waren die jeweilige Osteosynthesen- oder<br />
Prothesenversorgung, das Geschlecht sowie das Alter. Ein großer Aspekt<br />
waren die Laborparameter mit den Hämoglobin-, Hämatokrit und den CRP-<br />
Werten über den gesamten stationären Verlauf. Es erfolgte die Erhebung über<br />
den Erhalt von Erythrozyenkonzentraten, die Anästhesieart,<br />
Hospitalisationsdauer, postoperative Komplikationen, Nebenerkrankungen und<br />
Dauermedikation.<br />
Die gesamten Daten wurden mittels des Statistik-Programms SPSS evaluiert.<br />
Dabei wurden die Häufigkeiten über Deskriptive Statistiken analysiert. Die<br />
Auswertung der Verhältnisse von den unterschiedlichen Parametern erfolgte<br />
über die Kreuztabelle.<br />
Mittels der Odds ratio konnte ein Chancenverhältnis eines Merkmals von zwei<br />
Alternativmerkmalen für eine von zwei möglichen Gruppen ermittelt werden.<br />
Das Odds ratio ist ein Maß für die Stärke des Unterschieds zwischen zwei<br />
Gruppen. Eine OR = 1 bedeutet, dass kein Unterschied zwischen den Gruppen<br />
besteht. Eine OR > 1 bedeutet, dass die Chancen der ersten Gruppe größer<br />
sind. Eine OR < 1 zeigt, dass die Chancen der ersten Gruppe kleiner sind.<br />
Um festzustellen, ob ein signifikanter Unterschied zwischen zwei Gruppen<br />
besteht, wurde der Chi-Quadrat-Test angewandt.<br />
5
3.1. Epidemiologie<br />
Die Implantation von Knie- und Hüftendoprothesen gehört zu den 20 häufigsten<br />
Operationen von den vollstationär in Krankenhäusern aufgenommenen<br />
Patienten in Deutschland (Schnabel and Borelli, 2011).<br />
Im Jahr 2009 wurden allein in Deutschland circa 210.000 Erstimplantationen<br />
von Hüftendoprothesen sowie circa 175.000 von Knieendoprothesen<br />
durchgeführt (Schnabel and Borelli, 2011).<br />
Ein Grund für die stetig wachsende Zahl der Hüft- und<br />
Kniegelenkendoprothetik ist ein Wandel der Altersstruktur. Im Jahr<br />
2008 entfielen 19% der Bevölkerung auf unter 20jährige, 61% auf die<br />
21 bis unter 65jährigen sowie 20% auf die 65jährigen und Älteren.<br />
Im Jahr 2060 wird circa ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt<br />
sein. Weiter wird sich die Zahl der 80jährigen und älteren Bürger<br />
drastisch erhöhen. Im Jahr 2008 leben in Deutschland circa 4%, die<br />
80 Jahre und älter sind. Diese Zahl der über 80jährigen wird sich bis<br />
2050 mit 10% mehr als verdoppelt haben (Bundesamt, 2009).<br />
3.2. Geschichte der Gelenkendoprothetik<br />
Im 19. Jahrhundert erwuchsen neue Möglichkeiten operativer Eingriffe. Dieses<br />
war unter anderem bedingt durch neu entwickelte Anästhesieverfahren (1.<br />
Allgemeinnarkose durch William Thomas Green Morten 1847). Eine weitere<br />
wichtige Rolle spielten die verbesserten Operationsbedingungen, sodass die<br />
Infektionen und somit auch die postoperativen Komplikationen reduziert<br />
wurden. Ein weiterer Meilenstein, insbesondere in der Orthopädie, waren die<br />
von Wilhelm Conrad Röntgen gefundenen Röntgen-Strahlen im Jahr 1895<br />
(Wessinghage, 2000).<br />
Bereits frühzeitig wurde durch Resektion und Exzision versucht, die<br />
Funktion und Mobilität von bewegungseingeschränkten Gelenken zu<br />
verbessern. Überliefert sind eine Ellbogenresektion durch den<br />
Pariser Chirurgen Ambroise Pare im 16. Jahrhundert, weiter eine<br />
Kniegelenksresektion wegen Tuberkulose durch Filkin im Jahr 1762<br />
und 1768 sowie eine Resektion des Humeruskopfes wegen<br />
Osteomyelitis durch Charles White (1728-1813). 1821 resezierte<br />
Anthony White erstmals einen Hüftkopf.<br />
6
Themistocles Gluck (1853-1942) gilt als der Erfinder des künstliches<br />
Gelenkersatzes. Er stellte 1885 der Berliner Medizinischen Gesellschaft die<br />
Idee vor, amputierte Gelenke von frischen Leichen oder von Elfenbeingelenken<br />
zu verpflanzen. Die Indikation war zumeist eine Tbc-Erkrankung des Knochens.<br />
Bei einem Teil der Implantate kam es zu einer Substitutionssynostose zwischen<br />
Knochen und Elfenbein. Die häufig mit Scharnieren versehenen<br />
Elfenbeingelenke fixierte Themistocles Gluck mit einem erhitzten Gemisch aus<br />
Colophonium mit Bimsstein oder Gips (Wessinghage, 2000).<br />
Erich Lexer transplantierte 1908 das erste nach Amputation gewonnene<br />
Kniegelenk. Allerdings wurden dabei keine guten Dauerresultate erzielt.<br />
Im Jahr 1893 implantierte Jules Emile Pean nach Exzision eines<br />
Schultergelenkes eine Endoprothese aus Hartgummi und Platin.<br />
Ernest William Hey-Groves implantierte einen Hüftkopf unter Verwendung einer<br />
Elfenbeinkugel im Jahr 1927 (Wessinghage, 2000).<br />
Philip Wiles konstruierte vor dem 2. Weltkrieg eine totale<br />
Hüftgelenkendoprothese aus Metall, deren Komponenten mit Schrauben fixiert<br />
wurden. Die Implantationen brachten einen guten Erfolg. In den folgenden<br />
Jahren wurden viele verschiedene Prothesen konstruiert. So entwickelte<br />
Kenneth McKee 1940 in Norwich eine Totalhüftendoprothese, bei der ein<br />
Metallkopf in einer Metallpfanne artikuliert. Austin Moore schuf 1942 eine<br />
Hüftkopfprothese, die mit einem gefensterten Schaft im Femurschaft zementlos<br />
fixiert wurde. Die Gebrüder Robert und Jean Judet entwickelten in Paris 1946<br />
eine Methode, bei der der zerstörte Hüftkopf nach Osteotomie und Exstirpation<br />
durch einen Plexiglaskopf mit Stiel zur Verankerung im Schenkelhals ersetzt<br />
wird und die Pfanne erhalten bleibt.<br />
1953 fand Edward J. Haboush eine Fixierungsmöglichkeit der Prothesen durch<br />
das Methylmetacrylat heraus.<br />
John Charnley erbrachte weitreichende Entwicklungen in der Endoprothetik. Im<br />
Jahr 1964 beschrieb er die Reinraumtechnik mit dem Ziel keimfreier<br />
Operationssäle, wodurch die Infektionsrate gesenkt werden konnte. Mit der von<br />
ihm entwickelten Totalendoprothese mit einer dickwandigen Pfanne aus<br />
Polyethylen korrespondierend ein Schaft mit kleinem Kopf aus<br />
Metalllegierungen wurden sehr gute Langzeitergebnisse erzielt (Wessinghage,<br />
2000).<br />
7
3.3. Die Anatomie des Kniegelenks (Articulatio genus)<br />
Das Kniegelenk ist ein bikondyläres Gelenk, bestehend aus Femur, Tibia,<br />
Patella und den Menisken. Das Femur bildet einmal zusammen mit der Tibia<br />
das Articulatio femorotibialis sowie zusammen mit der Patella das Articulatio<br />
femoropatellaris (Tillmann, 1998). Die beiden einzelnen Gelenke werden<br />
gemeinsam von einer Gelenkkapsel umschlossen. Die Unebenheiten zwischen<br />
den Femurkondylen und der Tibiagelenkfläche werden durch die beiden aus<br />
Faserknorpel bestehenden Meniskusscheiben ausgeglichen, die sich in den<br />
peripheren Spalt zwischen Femur und Tibia schieben. Der mediale Menikus ist<br />
der weniger verschiebbare und meistens von Meniskusverletzungen betroffen.<br />
Diese entstehen häufig durch eine gewaltsame Außenrotation des Schienbeins<br />
bei gebeugtem Knie. Das Kniegelenk ist aufgrund eines ausgeprägten<br />
Bandapparates in den Bewegungen sehr eingeschränkt. Tibia und Femur<br />
können um eine wandernde transversale Achse Flexion- und<br />
Extensionsbewegungen durchführen. Gleitbewegungen nach hinten/vorne<br />
sowie Ab- und Adduktion sind wegen des starken Bandsystems nicht möglich<br />
(Drenckhahn, 1994). Die Lage des vorderen und hinteren Kreuzbandes ist so<br />
konzipiert, dass Teile von ihnen in fast allen Stellungen in Spannung geraten<br />
(Drenckhahn, 1994). Die Hauptfunktion besteht darin, Femur und Tibia im<br />
Kniegelenk in der Sagittalebene so zu stabilisieren, dass beide Knochen nicht<br />
gegeneinander verschoben werden können (Tillmann, 1998). Beim Riss des<br />
vorderen Kreuzbandes kommt es zum vorderen Schubladenphänomen, wobei<br />
die Tibia nach vorne gezogen werden kann. Beim Riss des hinteren<br />
Kreuzbandes kann die Tibia nach hinten geschoben werden – hinteres<br />
Schubladenphänomen.<br />
Die Seitenbänder, das Lig. collaterale tibiale und Lig. collaterale fibulare<br />
verlaufen vorne, seitlich und kreuzen in der Hinterwand der Gelenkkapsel. Die<br />
Bänder spannen sich bei Streckung und erschlaffen in der Beugung, sodass<br />
dann Rotationsbewegungen möglich sind. In voller Extensionsstellung ist das<br />
Knie seitenfest (Drenckhahn, 1994).<br />
Eine aktive Beugung ist bis 125° bei gestrecktem, bis 140° bei gebeugtem<br />
Hüftgelenk sowie eine passive Beugung bis 160° möglich. Eine passive<br />
Extension kann um 5-10° ohne ein pathologisches Krankheitsbild erfolgen. Die<br />
Rotation der Tibia gegen das Femur ist nur bei Beugung unter Entspannung der<br />
8
Kreuzbänder möglich. Bei der Innenrotation (bis 10° möglich) wickeln sich die<br />
Kreuzbänder umeinander. Eine Außenrotation kann bis zu 30° erfolgen. Die Ab-<br />
/Adduktion ist wegen der straffen Kollateralbänder nur um wenige Grad möglich<br />
(Drenckhahn, 1994).<br />
Abbildung 1: Das Kniegelenk (Solodkoff and Solodkoff, 2013)<br />
3.4. Die Anatomie des Hüftgelenks (Articulatio coxae)<br />
Das Hüftgelenk ist ein Nussgelenk (Enarthrosis sphaeroidea), eine Abart des<br />
Kugelgelenks. Der Gelenkkopf (Caput ossis) ist zu mehr als der Hälfte von der<br />
Gelenkpfanne (Acetabulum) umgeben und misst im Durchmesser zwischen 4,8<br />
und 5,2cm. Der Pfannengrund ist durch einen mondsichelförmigen<br />
Knorpelbelag (Facies lunata) ausgekleidet, dessen Enden durch das Lig.<br />
transversum acetabuli verbunden sind (Rettig et al., 1970). Das Acetabulum<br />
wird von einer aus straffem Bindegewebe und Faserknorpel bestehenden<br />
Gelenklippe, dem Labrum acetabulare, umgeben und ist im Bereich der Facies<br />
lunata über die Incisura acetabuli am Lig. transversum acetabuli befestigt<br />
(Tillmann, 1998).<br />
9
Der Schenkelhals hat zum Oberschenkelschaft einen körperseits offenen<br />
Winkel zwischen 120 und 133 Grad. Dieses ist allerdings kein konstanter Wert.<br />
Der Winkel verändert sich von Geburt (ca. 150°) bis zum Greisenalter (ca. 120°)<br />
kontinuierlich.<br />
Die Gelenkkapsel ist die kräftigste des ganzen Körpers. Sie hat ihren Ursprung<br />
am Rande des Acetabulums und umgibt außer den Femurkopf auch noch einen<br />
Teil des Schenkelhalses. Die Kapsel wird zusätzlich durch drei Bänder (Lig.<br />
iliofemorale, Lig. pubofemorale, Lig. ischiofemorale) verstärkt, wodurch die<br />
Bewegungseinschränkung des Hüftgelenkes zu erklären ist (Rettig et al., 1970).<br />
Die Bänder hemmen die Überstreckung des Beines und sichern den aufrechten<br />
Stand. Bei einer äußeren Streckung im Hüftgelenk drehen sich die Bänder<br />
schraubenartig zu und halten den Kopf in der Pfanne. Bei einer Beugung<br />
drehen sich die Bänder wieder auf (Drenckhahn, 1994). Das Lig. iliofemorale ist<br />
das stärkste Band des Körpers und teilt sich in das Pars lateralis sowie das<br />
Pars medialis. Insgesamt ist das Band für die Hemmung der Adduktion des<br />
gestreckten Beines und die Außenrotation des Femurs zuständig. Weiter hat es<br />
wichtige statische Funktionen am Hüftgelenk. Das Lig. pubofemorale ist das<br />
schwächste der insgesamt drei Hüftgelenkbänder. Es hemmt die Extension,<br />
Abduktion und Außenrotation. Das Lig. ischiofemorale liegt hinten und ist für die<br />
Hemmung der Innenroation, Extension und Abduktion im Hüftgelenk zuständig.<br />
Mit der Schwäche der unteren Kapselwand zwischen Lig. pubo- und<br />
ischiofemorale erklärt sich auch die mit 80% häufigere hintere<br />
Hüftgelenksluxation (Drenckhahn, 1994; Tillmann, 1998).<br />
Bei dem Hüftgelenk werden drei Hauptachsen unterschieden: die transversale,<br />
die sagittale und die longitudinale Achse. Die transversale Achse beschreibt die<br />
Verbindung der beiden Femurköpfe. Die um diese Achse durchgeführten<br />
Bewegungen sind die Flexion und Extension. Die sagittale Achse ist die<br />
Richtung durch die Kopfmitte. Die korrespondierenden Bewegungen um die<br />
Achse sind die Abduktion und Adduktion. Die longitudinale Achse verläuft in<br />
Richtung der Mitte des Hüftkopfes sowie der Mitte zwischen beiden<br />
Femurkondylen. Die beschreibende Bewegung sind die Innen- und<br />
Außenrotation.<br />
10
Der Bewegungsumfang des Hüftgelenks beträgt:<br />
Extension 10-15°; Beugung 120-130°<br />
Adduktion 20-30°; Abduktion 30-45°<br />
Außenrotation 40-50°; Innenrotation 30-45°<br />
(Drenckhahn, 1994).<br />
Abbildung 2: Das Hüftgelenk (Betz, 2011)<br />
11
Abbildung 3: Bewegungen im Hüftgelenk (Schatzmann, 2007)<br />
3.5. Blutversorgung des Hüftgelenks<br />
Die Blutversorgung des Hüftgelenks wird von zahlreichen Arterien<br />
übernommen. Die für das Acetabulum wichtigen werden als Rr. acetabulares<br />
bezeichnet, entstammen der A. obturatoria und ziehen über die Fossa acetabuli<br />
in den Knochen ein. An der Versorgung des Collums und Caputs sind unter<br />
anderem die Aa. circumflexae medialis und lateralis beteiligt, die sich um den<br />
Schenkelhals winden und unterhalb der Knorpel-Knochen-Grenze in den<br />
Knochen eindringen. Tritt eine Fraktur des Schenkelhalses auf, können die<br />
genannten Gefäße zerreißen und es droht eine Femurkopfnekrose (Tillmann,<br />
1998).<br />
12
Abbildung 4: Blutversorgung des Hüftgelenks (Renner et al., 2014)<br />
3.6. Schenkelhalsfrakturen: mediale und laterale<br />
Die Oberschenkelhalsfraktur ist aufgrund der durch die Osteoporose<br />
verminderter Knochendichte eine typische Fraktur des alten Menschen. Im Jahr<br />
2005 betrug die Inzidenz für Schenkelhalsfrakturen in Deutschland 90/100000<br />
Einwohner. Bei den 65jährigen waren es bereits 600-900/100000 (Stöckle et al.,<br />
2005). Die Behandlungskosten betragen in Deutschland rund 2,5 Milliarden<br />
Euro/Jahr (Stöckle et al., 2005).<br />
Ätiologie: Die Entstehung einer Schenkelhalsfraktur ist mannigfaltig. Bei<br />
jüngeren Patienten (< 65 Jahre) sind die häufigsten Genesen eine große<br />
Gewalteinwirkung, z. B. dashboard-injury oder eine enorme Sturzhöhe. Diese<br />
machen allerdings nur 5-7% aller Schenkelhalsfrakturen aus (Rüter, 2004). Die<br />
meisten Betroffenen sind > 65 Jahre alt. Als ätiologische Faktoren im höheren<br />
Lebensalter zählen eine verminderte Knochendichte (Osteoporose), erhöhte<br />
Knochenumbaurate, längere Immobilität, Muskelschwäche, Gehstörungen (M.<br />
Parkinson, Schlaganfall), Sehbehinderungen und die Umgebung<br />
(Teppichkanten). Ebenfalls risikofördernd sind unter anderem Rauchen,<br />
Mangelernährung und Alkoholabusus (Bonnaire and Weber, 2008).<br />
13
Diagnostik: Bei der klinischen Untersuchung fällt häufig neben dem<br />
Leitsymptom der Schmerzen in der Hüfte und der Leiste ein verkürztes,<br />
außenrotiertes Bein mit Druckschmerzen über dem Trochanter major und<br />
Schmerzen bei Rotation im Falle der dislozierten Fraktur auf. Eine<br />
eingestauchte Fraktur kann typischerweise ohne Frakturzeichen, aber mit einer<br />
Schmerzausstrahlung ins Kniegelenk auftreten (Bonnaire and Weber, 2008;<br />
Rüter, 2004; Stöckle et al., 2005). Radiologisch erfolgt die Diagnose mittels der<br />
konventionellen tiefen Beckenübersicht und der axialen Aufnahme. Zum<br />
Ausschluss einer Fraktur sollte zusätzlich eine Computertomographie erfolgen<br />
(Stöckle et al., 2005).<br />
Bei der Behandlung des älteren Patienten steht schnelle Belastungsfähigkeit<br />
zur frühen Mobilisierung im Vordergrund. Bei den jüngeren Patienten wird<br />
zumeist hüftkopferhaltend operiert (Stöckle et al., 2005).<br />
14
3.7. Klassifikation Schenkelhalsfrakturen<br />
Zur groben Einteilung lässt sich die Schenkelhalsfraktur in eine extra- und<br />
intrakapsuläre Fraktur trennen. Bei der extrakapsulären Fraktur spricht man<br />
auch von einer lateralen Schenkelhalsfraktur, die am lateralen Halsbereich<br />
verläuft und eine bessere Prognose bezüglich der Femurkopfnekrose hat. Die<br />
Blutversorgung des Femurkopfes ist weniger beeinträchtigt. Im Falle der<br />
intrakapsulären Schenkelhalsfraktur verläuft die Frakturlinie am medialen<br />
Schenkelhals, sodass die Gefahr der Verletzung der von den distal kommenden<br />
Aa. circumflexae sehr viel höher ist. In diesem Fall kommt es zu einer<br />
Mangelversorgung des Caput femoris mit der Folge der Femurkopfnekrose<br />
(Josten and Korner, 2004).<br />
Die Klassifikation nach Pauwels (1935) beschäftigt sich mit der Biomechanik<br />
und der zu erwartenden Stabilität der Fraktur (Stöckle et al., 2005). Maßgeblich<br />
ist dabei der Winkel zwischen der Frakturlinie und der Horizontalebene. Je<br />
steiler die Fraktur desto weniger axiale Belastung toleriert sie. Es erhöht sich<br />
die Gefahr der Fragmentdislokation, der Hüftkopfnekrose sowie der<br />
Pseudarthrose. Es gibt drei Stadien: Stadium I beschreibt eine Frakturlinie von<br />
< 30° mit einer äußerst geringen Gefahr einer Pseudoarthrose oder<br />
Hüftkopfnekrose. Stadium II beschreibt eine Frakturlinie von 30 bis 70°. Es<br />
besteht eine größere Gefahr der Dislokation nach proximal und somit auch der<br />
Schädigung der lateralen A. circumflexa mit der Folge einer Hüftkopfnekrose.<br />
Im Falle von Stadium Pauwels III läuft die Frakturlinie in einem Winkel von ><br />
70° zur Horizontalebene. Eine Dislokation des Schaftes nach proximal und zur<br />
Außenrotation, verbunden mit der Verletzung der Aa. circumflexae ist sehr<br />
wahrscheinlich (Josten and Korner, 2004).<br />
Abbildung 5: Klassifikation nach Pauwels (Bonnaire et al., 2008)<br />
15
Die Klassifikation nach Garden (1964) richtet sich nach der Dislokation des<br />
Femurkopfes und der Beeinträchtigung der Durchblutung (Stöckle et al., 2005).<br />
Die Einteilung nach Garden unterscheidet vier Frakturtypen. Garden I zeigt<br />
einen nahezu horizontalen Frakturverlauf, der kraniale Schenkelhals ist in das<br />
Kopffragment eingestaucht. Bei Garden II ist keine Dislokation vorhanden und<br />
die Gefäße sind unversehrt. Im Falle einer Garden III Fraktur liegt teilweise eine<br />
Fragmentdislokation vor mit der hohen Wahrscheinlichkeit der Gefäßverletzung.<br />
Garden IV beschreibt eine komplette Fragmentdislokation des distalen<br />
Fragments (Josten and Korner, 2004).<br />
Abbildung 6: Klassifikation nach Garden (Lund, 2003)<br />
Die Einteilungen nach Pauwels und Garden werden im klinischen Alltag<br />
meistens angewendet.<br />
Es gibt noch die AO-Klassifikation nach Müller et al. (1990), die sich nach der<br />
Impaktion und der Dislokation des Femurkopfes richtet (Stöckle et al., 2005).<br />
16
3.8. Osteosyntheseverfahren der Schenkelhalsfraktur<br />
Eine frühzeitige operative Versorgung innerhalb von 6 h verbessert die<br />
Ergebnisse der Osteosynthese, innerhalb von 24 h reduziert sie die<br />
allgemeinen Komplikationen und innerhalb von 48 h die Mortalität (Bonnaire et<br />
al., 2008).<br />
Die Schenkelhalsfraktur im Kindesalter stellt einen unfallchirurgischen Notfall<br />
dar. Das Abknicken von lateralen Epiphysengefäßen und die intrakapsuläre<br />
Tamponade durch den Hämarthros können die Durchblutung des Femurs<br />
schädigen. Es muss sofort eine Operation erfolgen (Rüter, 2004).<br />
Für die Entscheidung beim Erwachsenen, ob und wenn ja welches<br />
Osteosynthese angewandt werden soll, sind folgende Beurteilungen wichtig:<br />
Frakturtyp, biologisches Alter, Mobilität vor dem Trauma sowie<br />
Grunderkrankungen, wie z. B. Osteoporose, Coxarthrose, Demenz (Josten and<br />
Korner, 2004).<br />
Wenn sich die operative Versorgung zeitlich beispielsweise aufgrund von<br />
Risikominimierung durch Vorbehandlung hinauszögert, wird eine stabile Fraktur<br />
in einer Schaumstoffschiene gelagert. Im Falle einer instabilen Fraktur wird<br />
diese mittels eines Extensionsbett oder einer Braunsche Schiene extendiert<br />
(Rüter, 2004).<br />
Eine konservative Frakturbehandlung sollte nur bei einem Frakturtyp von<br />
Pauwels bzw. Garden I° in Erwähnung gezogen werden. Dazu muss das Risiko<br />
einer Operation aufgrund bestehender Grunderkrankungen deutlich erhöht und<br />
das Einhalten einer Teilbelastung durch den Patienten zu erfüllen sein. Bei der<br />
konservativen, frühfunktionellen Therapie wird das frakturierte Bein zunächst für<br />
drei Tage in einer Schaumstoffschiene gelagert und anschließend unter<br />
Nutzung orthopädischer Hilfsmittel voll belastet. Bei dieser Therapie gibt es das<br />
Risiko einer sekundären Frakturdislokation sowie einer Femurkopfnekrose<br />
(Rüter, 2004).<br />
Die geschlossene Reposition einer dislozierten Schenkelhalsfraktur erfolgt<br />
entweder in 45-Grad-Beugung der Hüfte in leichter Abduktion oder mittels<br />
Extension bei leicht zunehmendem Zug und Innenroation bis zu 30-45 Grad.<br />
Anschließend wird die Extension beibehalten (Rüter, 2004).<br />
17
Für die Osteosyntheseverfahren gibt es drei verschiedene Zugangswege. Bei<br />
dem posterolateralen Zugang wird der Patient auf die Seite gelagert. Die<br />
Darstellung des proximalen Femurs durch die Kapsulotomie erfolgt durch<br />
Flexion, Adduktion und Innenrotation des Hüftgelenks.<br />
Bei dem direkten lateralen Zugang nach Hardinge liegt der Patient auf der Seite<br />
oder dem Rücken. Die Darstellung des Femurkopfs erfolgt durch Außenrotation<br />
der flektierten, adduzierten Hüfte.<br />
Der anteriore Zugang nach Smith-Peterson wird in Rückenlage des Patienten<br />
durchgeführt. Die Darstellung des Femurkopfes erfolgt durch die „Figure-offour-Position“,<br />
was eine Außenrotation des Beines um ca. 90° und Adduktion<br />
mit Abwinklung im Kniegelenk bedeutet (Josten and Korner, 2004).<br />
Bei den Operationsverfahren wird grundsätzlich zwischen den<br />
hüftkopfersetzenden und hüftkopferhaltenden unterschieden. Die<br />
hüftkopferhaltenden Methoden werden in der Regel bei Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen im aktiven Alter angewendet. Dabei ist wichtig, dass diese<br />
postoperativ eine mögliche Teilbelastung einhalten können (Stöckle et al.,<br />
2005). Bei der hüftkopferhaltenden Methodik unterscheidet man zwischen der<br />
Dynamischen Hüftschraube (DHS) und Spongiosaschrauben. Die Dynamische<br />
Hüftschraube vereint die Vorteile einer interfragmentären<br />
Schraubenkompression sowie eine primäre hohe Belastbarkeit. Die Gefahr<br />
einer Kopfperforation ist aufgrund des Ineinandergleitens von Hüftschraube und<br />
Plattenzylinder („Telescoping“) sehr gering. Die wichtigsten Vorteile der DHS<br />
sind eine niedrige Komplikationsrate, eine einfache und mechanisch effiziente<br />
Operationsmethode sowie eine Sofortmobilisation des Patienten. Die Operation<br />
erfolgt meist mittels lateralem Zugang. Es wird ein Führungsdraht in<br />
Schenkelhals und Hüftkopf unter Bildwandlerkontrolle eingebracht, mittels 3-<br />
Stufen-Bohrer wird bis 10mm subchondral aufgebohrt. Ein Gewindeschneiden<br />
ist nur bei jüngeren Patienten aufgrund der harten Kopfspongiosa notwendig.<br />
Anschließend wird die Hohlschraube mittels kurzem Gewinde montiert und die<br />
Platte durch Kortikalisschrauben angelegt (Josten and Korner, 2004; Rüter,<br />
2004).<br />
Die Osteosynthese mittels Spongiosaschrauben ist eine Alternative zur DHS<br />
und wir meist bei jüngeren Patienten angewendet (Rüter, 2004).<br />
18
Abbildung 7: Dynamische Hüftschraube (Spital Wetzikon, 2007)<br />
Die Osteosynthese bei Schenkelhalsfrakturen wird angewendet bei Patienten<br />
ohne eine fortgeschrittene Osteoporose oder Coxarthrose, bei stabilen<br />
Frakturen (Pauwels und Garden I°) ohne bzw. geringe Dislokation (Garden II,<br />
evtl. Garden III°), gut erhaltene Leistungsfähigkeit und die Fraktur darf nicht<br />
älter als 24 Stunden sein (Bonnaire and Weber, 2008). Die Vorteile der<br />
Osteosynthese gegenüber der Endoprothese sind eine geringere<br />
Operationsbelastung mit kürzerer OP-Zeit und weniger Blutverlust sowie eine<br />
einfache Operationstechnik. Immobile und über 90jährige Patienten haben eine<br />
verlängerte Überlebensrate nach einer Osteosynthese. Die Nachteile sind eine<br />
erhöhte Re-Operationsrate (Bonnaire and Weber, 2008).<br />
19
3.9. Pertrochantäre Femurfraktur<br />
Ätiologie: Die Ursache der Fraktur ist meist ein Wegdrehen des Körpers gegen<br />
das Bein mit starken Rotationskräften am Trochanter major (Josten and Korner,<br />
2004). Die Risiken sind die gleichen wie bei den Schenkelhalsfrakturen. Auch<br />
hier sind junge Menschen (< 65 Jahre) meistens nur im Falle eines Unfalls mit<br />
hoher Geschwindigkeit bzw. Gewalteinwirkung betroffen. Die älteren Patienten<br />
haben wie im Falle der Schenkelhalsfrakturen unter anderem das Risiko einer<br />
verminderten Knochendichte, eines unsicheren Ganges, einer Immobilität sowie<br />
multipler Vorerkrankungen (Dresing and Stürmer, 2008).<br />
3.10. Klassifikation pertrochantäre Femurfraktur<br />
Für die klinische Anwendung sind zwei Klassifikationen wichtig: die AO-<br />
Klassifikation nach Müller sowie die Klassifikation nach Evans. Bei Beiden ist<br />
der Grad der Dislokation und somit die Frage der Stabilität wichtig (Dresing and<br />
Stürmer, 2008; Josten and Korner, 2004).<br />
Abbildung 8: Pertrochantäre Femurfraktur (Spital Wetzikon, 2007)<br />
20
3.11. Osteosynthese pertrochantärer Femurfrakturen<br />
Zu den Osteosyntheseverfahren der pertrochantären Femurfraktur zählt die<br />
bereits erwähnte Dynamische Hüftschraube (DHS), der Gammanagel und der<br />
proximale Femurnagel (PFN). Der Gammanagel als eine Kombination von DHS<br />
und PFN wird empfohlen bei instabilen pertrochantären Frakturen sowie hohen<br />
subtrochantären Frakturen. Eine sofortige Belastung der operierten Extremität<br />
ist möglich. Nachteilig ist die zusätzliche Zerstörung der Trochanterregion bei<br />
Implantation des Nagels sowie eine erhöhte Gefahr einer iatrogenen<br />
Femurschaftfraktur (Josten and Korner, 2004).<br />
Der proximale Femurnagel ist ein intramedulläres Implantat mit einer etwas<br />
weniger anspruchsvollen Implantationstechnik und einer erniedrigten Gefahr<br />
einer Femurschaftfraktur gegenüber dem Gammanagel (Josten and Korner,<br />
2004).<br />
Eine endoprothetische Versorgung ist indiziert bei einer fortgeschrittenen<br />
Coxarthrose und einem instabilen Trümmerbruch (Josten and Korner, 2004).<br />
Abbildung 9: Proximaler Femurnagel (Weninger et al., 2011)<br />
21
3.12. Komplikationen der hüftgelenknahen Frakturen<br />
Pseudarthrosen: Darunter versteht man eine Falschgelenkbildung ohne<br />
knöcherne Heilung mit einer Beweglichkeit an einer falschen Stelle. Bei einer<br />
hypertrophen (aktiven) Pseudarthrose wird durch gute Durchblutung aber<br />
mangelnde Stabilität im Frakturbereich überschießend Kallus gebildet. Als<br />
Therapie wird eine stabile Osteosynthese durchgeführt.<br />
Im Falle einer atrophen (inaktiven) Pseudarthrose tritt eine Instabilität in<br />
Kombination mit minderdurchbluteten Fragmenten auf. Es kommt zu einem<br />
regressiven Abbau der Fragmentenden. Therapeutisch erfolgt eine Resektion<br />
des minderdurchbluteten Knochens (Debridement), eine stabile<br />
Osteosynsthese sowie eine Knochentransplantation (Spongiosaplastik)<br />
(Wanner et al., 2006).<br />
Zeigt sich radiologisch drei bis vier Monate postoperativ noch keine knöchern<br />
beanspruchbare Durchbauung, ist von einer Pseudarthrosenbildung<br />
auszugehen. Insgesamt sind die Pseudarthrosen aufgrund einer verbesserten<br />
chirurgischen Technik und besseren Implantaten deutlich rückläufig. Bei den<br />
impaktierten und nicht dislozierten Frakturen sind sie sehr selten. Mechanische<br />
Ursachen können ein zu großer Abstand der Fragmente, zu geringe Stabilität<br />
und eine zu große Belastung der Fraktur sein. Die Patienten beklagen starke<br />
Schmerzen.<br />
Biologische Gründe sind eine ungenügenden Vaskularisierung oder eine<br />
vermindere Osteogenese durch Medikamente, wie z. B. Steroide, NSAR,<br />
Zytostatika. Bei jüngeren Patienten kommt therapeutisch eine<br />
Valgisationsosteotomie und eine dynamische Hüftschraube in Betracht. Bei<br />
älteren Patienten wird eine Duokopf- oder Totalendoprothese implantiert<br />
(Josten and Korner, 2004; Rüter, 2004).<br />
Femurkopfnekrose: Makroskopische Charakteristika sind die Ablösung des<br />
Gelenkknorpels in der Belastungszone unmittelbar unterhalb der subchondralen<br />
Knochenlamelle, die daran grenzende Nekrose der Markräume und<br />
Knochenzellen, das Einbrechen der Spongiosa und die allmähliche Entrundung<br />
des Femurkopfes (Delling, 2007). Die Patienten klagen über starke Schmerzen.<br />
22
Ursache ist eine Zirkulationsstörung in der Versorgung des proximalen Femurs.<br />
Gehäuft tritt diese Erkrankung außer nach Schenkelhalsfrakturen bei<br />
Fettstoffwechselstörungen, nach Steroidmedikation, bei Sichelzellanämie sowie<br />
bei chronischem Alkoholabusus auf (Delling, 2007). Bezogen auf die<br />
Schenkelhalsfrakturen sind die Frakturebene, der Dislokationsgrad, ein<br />
intrakapsuläres Hämatom, Latenzzeit bis zur Reposition sowie Art und Lage<br />
des Implantats ursächliche Faktoren (Rüter, 2004). Die Diagnostik erfolgt<br />
mittels des Nativröntgens sowie des MRTs. Daher ist eine osteosynthetische<br />
Versorgung mittels Titanschrauben sinnvoll. Die Therapie ist abhängig von dem<br />
Beschwerdegrad und dem Alter des Patienten. Therapeutisch gibt es die<br />
Möglichkeit der Revaskularisation, der Umstellungsosteotomie mit Flexion und<br />
Valgisierung sowie die endoprothetische Versorgung (Josten and Korner,<br />
2004).<br />
3.13. Hüft-Endoprothesen<br />
Bei der Entscheidung der Endoprothesenversorgung und welcher<br />
Endoprothesentyp spielt die Frakturart sowie das biologische Alter des<br />
Patienten eine entscheidende Rolle. Für die Endoprothesenimplantation sind<br />
die Vorteile einer fehlenden Pseudarthrosen- oder Hüftkopfnekrosenbildung zu<br />
nennen. Nachteile sind Komplikationen wie Lockerung, Dislokation und<br />
Infektion der Endoprothese (Josten and Korner, 2004).<br />
Bei der Hemiprothese lassen sich die unipolaren Femurkopfendoprothesen<br />
sowie die bipolaren Duokopfprothesen unterscheiden. Die Femurkopfprothesen<br />
haben das erhöhte Risiko einer Protrusion des Kopfes ins kleine Becken sowie<br />
eine Progredienz der Arthrose im Acetabulum.<br />
Bei der Duokopfprothese wird auf den Kopf des Prothesenschaftes eine<br />
Kopfprothese aufgesetzt, die in das Acetabulum eingesetzt wird. In der Folge<br />
artikulieren die Kopfprothese im Acetabulum sowie der kleinere Kopf der<br />
Schaftkomponente in der Kopfprothese. Die Gefahr einer Protrusion ins kleine<br />
Becken ist sehr minimiert (Josten and Korner, 2004).<br />
23
Vorteile gegenüber der Totalendoprothese (TEP) sind ein kürzerer und weniger<br />
traumatisch operativer Eingriff mit weniger Blutverlust und damit verbunden<br />
reduzierter Bluttransfusionsbedarf. Weiter lässt sich eine verbesserte<br />
Beweglichkeit nach sechs Wochen und drei Monaten im Gegensatz zu der TEP<br />
beobachten. Allerdings sind die funktionellen Ergebnisse nach drei Jahren<br />
schlechter als bei der TEP (Bonnaire and Weber, 2008).<br />
Abbildung 10: Duokopfprothese (Krankenhaus Weilburg, 2011)<br />
Abbildung 11: Röntgenaufnahme mit Duokopfprothese (Biberthaler, 2015)<br />
24
Für die Totalendoprothese sprechen die besseren Bewegungsmöglichkeiten<br />
sowie die geringeren Schmerzangaben. Eine Protrusion ins kleine Becken ist<br />
weniger zu erwarten, aber dafür eine höhere Luxationsgefahr (Bonnaire and<br />
Weber, 2008).<br />
Abbildung 12: Hüft-Totalendoprothese (Geisler, 2015)<br />
Abbildung 13: Röntgenaufnahme mit Hüft-Totalendoprothese (Biberburg Med-<br />
Service, 2010)<br />
25
3.14. Knie-Endoprothesen<br />
Aufgrund der komplexeren biomechanischen Anforderungen an ein künstliches<br />
Kniegelenk und mehrerer Fehlschläge in den Endoprothesenanfangszeiten der<br />
50er und 60er Jahre wurde die Knieendoprothetik zunächst vernachlässigt. Erst<br />
in den 70er Jahren begann man zunächst achsgekoppelte Alloarthroplastiken –<br />
sogenannte Scharniergelenke zu verwenden (Jerosch et al., 1997). Der<br />
Nachteil dieser Modelle war zunächst ein harter Anschlag, ein starker Abrieb<br />
mit Metallbruch und Gefahr der Prothesenlockerung. Weiter ist für die<br />
Implantation dieser Prothesen eine ausgedehnte Knochenresektion notwendig<br />
(Debrunner, 2002).<br />
Heute werden die Scharnierknieprothesen mit und ohne Rotation, der<br />
Oberflächenersatz sowie die mono- oder bikondyläre Schlittenprothese<br />
verwendet (Baars, 2000).<br />
Die Implantation der Scharniergelenke ist heute noch indiziert bei<br />
ausgedehnten knöchernen Substanzdefekten, einem insuffizienten<br />
Bandapparat sowie einer starken (mindestens 25°) Achsenabweichung<br />
(Jerosch et al., 1997). Die Verankerung erfolgt über Stiele in Meta- und<br />
Diaphyse von Femur und Tibia, zumeist unter Verwendung von<br />
Knochenzement.<br />
Abbildung 14: Scharnierkniegelenk (Link, 2012)<br />
26
Bei der ungekoppelten, achsfreien Endoprothese – dem Oberflächersatz – ist<br />
es möglich, nur ein einzelnes Gelenkkompartiment zu ersetzen. So kann bei<br />
einer medialen bzw. lateralen (einer Varus- oder Valgus-) Gonarthrose lediglich<br />
das betroffene Kompartiment mittels einer Schlittenprothese versorgt werden<br />
(Debrunner, 2002; Jerosch et al., 1997). Die achsfreien Endoprothesen<br />
erlauben eine an die Anatomie des Kniegelenks angelehnte Roll-Gleit-<br />
Bewegung (Jerosch et al., 1997).<br />
Das Ausmaß von Stabilität und Mobilität verhält sich gegensätzlich zueinander.<br />
Eine ungekoppelte Kniegelenksprothese mit mehreren Freiheitsgraden hat eine<br />
hohe Mobilität, aber eine geringe Stabilität. Im Gegensatz dazu hat die<br />
Scharnierprothese eine höhe Stabilität mit einer geringen Mobilität (Blömer,<br />
2000).<br />
Abbildung 15: Oberflächenersatzprothese (Smith & Nephew, 2012)<br />
Abbildung 16: Schlittenprothese (Link, 2012)<br />
27
Die Indikation für das Modell einer Endoprothese wird gegeben aus dem<br />
unterschiedlichen Befall der drei Gelenkkompartimente, dem Ausmaß der<br />
verbliebenen Beweglichkeit, der vorhandenen Bänderstabilität sowie dem<br />
Knochendefekt (Jerosch et al., 1997).<br />
Nach wie vor ist ein Problem der Knieendoprothetik die Prothesenlockerung.<br />
Für die Revisionseingriffe gilt, dass im Falle einer Neuimplantation nicht das<br />
gleiche Modell erneut eingebaut werden kann. Eine monokondyläre<br />
Schlittenprothese muss gegen eine ungekoppelte trikompartimentäre Alloplastik<br />
und der ungekoppelte Oberflächenersatz gegen eine gekoppelte<br />
Scharnierprothese ersetzt werden. Die Schlittenprothese hat mit einer<br />
durchschnittlichen Zeit von sieben Jahren bei der medialen und von fünf Jahren<br />
bei der lateralen Positionierung die höchste Lockerungsrate. Darauf folgt der<br />
Oberflächenersatz mit durchschnittlich zehn Jahren sowie die<br />
Scharnierprothese mit einer durchschnittlichen Lockerungsrate nach 14-20<br />
Jahren. Bei den Infektionsraten ist im Gegensatz dazu die Scharnierprothese<br />
mit 2-23% führend. Die Schlittenprothese hat die geringste Infektionsrate mit 2-<br />
8% (Jerosch et al., 1997).<br />
Zur Indikationsstellung einer operativen Versorung der Gonarthrose ist zum<br />
einen die radiologische Diagnostik mit einer anschließend Klassifikation nach<br />
Ählbeck, nach Jäger und Wirth, nach Kellgren und Lawrence oder nach Keyes<br />
möglich. Ausschlaggebend ist vor allem die klinische Symptomatik und der<br />
Leidensdruck des Patienten. Es erfolgt eine sorgfältige klinische Untersuchung,<br />
Diagnostik sowie eine Anamnese mit Erhebung der Nebenerkrankung sowie<br />
der Medikation (Frosch and Wittner, 2009).<br />
Maßgeblich für den Erfolg der Knieprothesen-Implantation sind die exakt<br />
gerade Ausrichtung der mechanischen Beinachse, das perfekte Ausbalancieren<br />
des Streck- und Beugespaltes sowie die Rotationspositionierung der<br />
Komponenten als „dritte Dimension“ (Graf and Hofmann, 2003).<br />
Die Prothese besteht aus einem Femurteil, der aus doppelt-konvexen Kondylen<br />
mit Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierungen gegeben ist (Debrunner, 2002; Plitz,<br />
2000). Das Tibiaplateau ist aus Metall mit Zapfen oder Klingen für<br />
Rotationsstabilität. Das tibiale Gleitlager ist aus Polyäthylen, in der Form<br />
doppelt-konkav und somit kongruent zu den Femurkondylen (Debrunner, 2002).<br />
Das Tibiplateau sollte eine Mindestdicke von 8mm des Polyethylens haben, um<br />
28
Ermüdungsschädigungen zu reduzieren (Blömer, 2000). Eine bewegliches<br />
Tibiaplateau mit Rotation bzw. Rollgleiten soll die Funktion der Menisken<br />
imitieren.<br />
Eine Entfernung der Patellagleitfläche ist nicht eindeutig festgelegt (Debrunner,<br />
2002). Als Vorteile des retropatellaren Gleitflächenersatzes werden eine<br />
bessere Funktion sowie ein reduzierter anteriorer Knieschmerz genannt.<br />
Demgegenüber stehen Komplikationen, wie Frakturen, Nekrosen,<br />
Sehnenruptur, Luxationen, Polyethylenabrieb und Lockerung (Stuckenborg-<br />
Colsman and Wirth, 2000). Tendenziell wird bei Rheumapatienten ein<br />
Implantat empfohlen, während bei dem Arthroseknie darauf verzichtet wird<br />
(Jerosch et al., 1997).<br />
Bei der Knieendoprothesen-Implantation sind neben den allgemeinen<br />
Operationsrisiken weitere gegeben. Dazu zählt die Verletzung des N. fibularis,<br />
Verletzung von Gefäßen, Wundheilungsstörungen und Hautnekrosen, vor allem<br />
bei größeren Implantaten. Weiter können technische Fehler wie eine falsche<br />
Position, eine zu große Instabilität oder eine zu große Spannung des<br />
Implantates auftreten.<br />
Zu den Spätkomplikationen zählen die Synovitis sowie der Implantatbruch bzw.<br />
–verschleiß. Ein weiteres Problem ist wie bei der Hüftendoprothese auch bei<br />
der Knieendoprothese gegeben: die aseptische Prothesenlockerung. Diese<br />
entsteht durch Mikrobewegungen zwischen Knochen und Prothese. Die<br />
Knochenzellen werden zerstört, und die Osteolyse schreitet voran (Debrunner,<br />
2002).<br />
29
3.15. Arthrosen: Ätiologie und Diagnostik<br />
Die Arthrose ist die häufigste Form der Gelenkerkrankung. Aufgrund des<br />
zunehmenden Lebensalters und der zunehmenden Progredienz der Adipositas<br />
als Risikofaktor nimmt die Häufigkeit der Arthrose zu (Felson, 2008).<br />
Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung. Sie<br />
ist durch einen Knorpelabbau sowie durch eine Sklerosierung des<br />
subchondralen Knochens charakterisiert. Einhergehend tritt im fortgeschrittenen<br />
Stadium eine starke, teils immobilisierende Schmerzs ymptomatik ein<br />
(Häuselmann and Stucki, 1999).<br />
Die typischen von Arthrose betroffenen Lokalisationen sind die Gelenke der<br />
Hüfte, des Knies, des Großzehs, der Hals- und Lendenwirbelsäule, des<br />
Daumensattels sowie der Fingermittel- und –endgelenke (Felson, 2008). Grob<br />
lassen sich die Arthrosen in primäre und sekundäre unterscheiden. Weiter kann<br />
eine Unterteilung in aktivierte, erosive, hypertrophe, atrophe und destruktive<br />
Form unterschieden werden.<br />
Im Falle der primären Arthrose sind verschiedene Genmutationen im<br />
Kollagenaufbau verantwortlich. Die sekundäre Arthrose hat verschiedene<br />
Ursache, von entwicklungs- und wachstumsbedingten über systemische<br />
Erkrankungen bis hin zu posttraumatischen Veränderungen. Ein häufiger<br />
Zusammenhang zwischen Auftreten, Schweregrad und Lokalisation besteht mit<br />
dem Körpergewicht sowie der beruflichen und sportlichen Belastung der<br />
Gelenke.<br />
Die Pathologie der Arthrose beschreibt eine Überlastung des Gelenkknorpels.<br />
In der Folge kommt es zu einer Auffaserung der oberflächlichen<br />
Knorpelschichten. Durch weitere Bewegung, Druck und Reibung werden trotz<br />
versuchter Reparaturmechanismen auch die unteren Knorpelschichten zerstört<br />
(Häuselmann and Stucki, 1999). Im Rahmen der Knorpelschädigung kommt es<br />
zur vermehrten Zellteilung der Chondrozyten. Trotz der hohen<br />
Stoffwechselaktivität der Knorpelzellen überwiegt die katabole Aktivität. Die<br />
Kollagenstruktur wird beschädigt mit der Folge einer erhöhten<br />
Wasseranziehung des Knorpels. Dieser verliert an Elastizität und wird anfälliger<br />
für Belastung.<br />
30
In Folge des Knorpelverlustes kommt es durch Stimulation von<br />
Wachstumfaktoren zu einer Aktivierung von Osteoblasten und Osteoklasten mit<br />
einer Veränderung des subchondralen Knochens. Die Knochenanbauten,<br />
Osteophyten, entstehen in der Nähe von Bezirken mit Knorpelverlust und sind<br />
ein wichtiges radiologisches Zeichen der Arthrose (Felson, 2008).<br />
Weitere pathologische Veränderungen sind eine durch Überbelastung und<br />
Reizung ausgelöste Verdickung von Bursen und Ligamenten der Gelenkkapsel.<br />
Weiter kann eine sekundär entzündliche Reaktion der Synovialschleimhaut, die<br />
sogenannte aktivierte Arthrose erfolgen. Zu beobachten ist außerdem eine<br />
Hypotrophie der gelenkkontrollierten Muskulatur sowie eine verminderte<br />
Beweglichkeit der umgebenden Haut (Häuselmann and Stucki, 1999).<br />
Die auffälligsten Symptome bei der Arthrose sind ein Spannungsgefühl und<br />
Steifigkeit in den betroffenen Gelenken, kurzzeitige Anlaufschmerzen sowie<br />
belastungs- und ermüdungsabhängige Schmerzen. Typisch bei der Gon- oder<br />
Coxarthrose sind starke Schmerzen beim Treppesteigen.<br />
Die Arthrose lässt sich mittels des konventionellen Röntgens durch eine<br />
Gelenkspaltverschmälerung, subchondrale Knochensklerosierung,<br />
Osteophytenbildung, subchondrale Knochenzyten und im Spätstadium durch<br />
großflächige ossäre Erosionen bis hin zu Nekrosen nachweisen (Häuselmann<br />
and Stucki, 1999). Sind diese arthrosetypischen Veränderung allergings<br />
nachweisbar, liegt oftmals bereits ein fortgeschrittenes Stadium vor. Zu<br />
differentialdiagnostischen Methoden bei Gelenkschmerzen sind das MRT, die<br />
Skelettszintigraphie sowie bei Kniebeschwerden eine Arthroskopie<br />
einzusetzende Optionen.<br />
Eine die die Arthrose einteilende Klassifikation ist die nach Kellgren &<br />
Lawrence. Diese teilt die Arthrose in vier Stadien ein und richtet sich nach<br />
röntgenologischen Veränderungen unter Berücksichtigung von<br />
Osteophytenbildung, Gelenkspaltverschmälerung, Sklerosierung und<br />
Deformierung (Zacher et al., 2007).<br />
31
Tabelle 1: Stadieneinteilung der Arthrose nach Kellgren & Lawrence<br />
I Keine Osteophyten, keine Gelenkspaltverschmälerung, geringe<br />
subchondrale Sklerosierung<br />
II Geringe Gelenkspaltverschmälerung, angedeutete Unregelmäßigkeit<br />
der Gelenkfläche, beginnende Osteophytenbildung<br />
III Ausgeprägte Osteophytenbildung, deutliche Unregelmäßigkeit der<br />
Gelenkfläche, Gelenkspaltverschmälerung, geringe subchondrale<br />
Sklerosierung<br />
IV Ausgeprägte Gelenkspaltverschmälerung bis zur vollständigen<br />
Destruktion. Deformierung/Nekrose der Gelenkpartner<br />
Eine weitere Einteilungsmöglichkeit ist die nach der International Cartilage<br />
Repair Society (ICRS), die auf der Grundlage der Outerbridge-Klassifikation<br />
entstanden ist und den Grad der Gelenkknorpelschäden beschreibt (Albrecht<br />
and Weise, 2008).<br />
Tabelle 2: Klassifikation der Gelenkknorpelschäden nach ICRS<br />
0 Keine Knorpelschädigung erkennbar, intakte Oberfläche<br />
IA Annähernd normaler Knorpel: oberflächliche Läsionen; Erweichung<br />
der Oberfläche<br />
IB Und/oder oberflächliche Fissuren bzw. Risse<br />
II Defekte erreichen bis zu 50% der gesamten Knorpeldicke<br />
(pathologisch<br />
IIIA Defekte erreichen > 50% der gesamten Knorpeldicke (stark<br />
pathologisch)<br />
IIIB Defekter erreichen die Zone des mineralisierten Knorpels<br />
IIIC Defekte erreichen die subchondrale Lamelle<br />
IIID Blasenbildung kann periläsional auftreteten<br />
IV A Defekte reichen bis kurz unter die subchondrale Lamelle oder<br />
IV B Tief in den spongiösen Knochen<br />
32
Abbildung 17: Röntgenaufnahme eines gesunden Knies (Rembeck, 2013)<br />
Abbildung 18: Röntgenaufnahme eines Arthroseknies (Rembeck, 2013)<br />
33
3.16. Therapie<br />
Therapeutische Ziele sind die Schmerzlinderung und Verhinderung eines<br />
Funktionsverlustes des Gelenks. Methoden dafür sind Bewegungsübungen mit<br />
dem Ziel der Vermeidung einer Gelenküberlastung sowie ein Aufbau der Kraft<br />
der Gelenk überbrückenden Muskulatur zur Funktionsverbesserung.<br />
Unterstützend können auch orthopädische Hilfsmittel, wie beispielsweise eine<br />
Orthese oder ein Handstock, eingesetzt werden (Felson, 2008). Zur<br />
pharmakologischen Behandlung werden nicht steroidale Antiphlogistika<br />
(NSRAs), Antimalarika, Lokalanästhetika, Cyclooxygenas-2-Inhibitoren, Opiate<br />
und Steroide eingesetzt. Diese Behandlung wirkt symptomorientiert und hat<br />
gerade in Bezug auf ältere Patienten und bei einer Langzeit-Behandlung das<br />
Risiko multipler Nebenwirkungen (Felson, 2008; Häuselmann and Stucki,<br />
1999).<br />
Falls eine konservative und medikamentöse Behandlung keine<br />
Schmerzlinderung bringt und weiter eine Funktionseinschränkung gegeben ist,<br />
besteht die Indikation zur operativen Behandlung. Neben der Möglichkeit einer<br />
Umstellungsosteotomie oder einer Arthrodese wird meistens eine<br />
endoprothetische Versorgung vorgenommen (Felson, 2008).<br />
3.17. Anästhesie in der Unfallchirurgie<br />
Bei einem elektiven Eingriff einer Knie- oder Hüft-TEP-Implantation ist eine<br />
ausführliche Anamnese und laborchemische sowie körperliche Untersuchung<br />
möglich und nötig. Das Patientenklientel ist zumeist in einem höheren Alter mit<br />
mehreren Nebenerkrankungen, insbesondere einem Hypertonus sowie<br />
Herzrhythmusstörungen. Präoperativ sollte eine optimale Einstellung des<br />
Patienten erfolgen (Gnielinski and Adams, 2004).<br />
Zur perioperativen Risikostratefizierung kann die ASA-Klassifikation nach der<br />
American Society of Anesthesiologists herangezogen werden (Larsen, 2013).<br />
34
Tabelle 3: ASA-Klassifikation<br />
1 Normaler, gesunder Patient<br />
2 Leichte Allgemeinerkrankung ohne Leistungseinschränkung, z. B.<br />
leichtes Asthma, gut eingestellte Hypertonie. Keine Erhöhung des<br />
Narkose- und Operationsrisikos zu erwarten.<br />
3 Schwere Allgemeinerkrankung mit Leistungseinschränkung, z. B.<br />
dialysepflichtige Niereninsuffizienz; Herzinsuffizienz Grad 2,<br />
Erhöhung des Narkose- und Operationsrisikos wahrscheinlich<br />
4 Schwere, anhaltend lebensbedrohliche Allgemeinerkrankung oder<br />
Erkrankung, die eine intensive Behandlung erfordert, z. B. akuter<br />
Myokardinfarkt, respiratorische Insuffizienz, die eine<br />
Respiratortherapie erfordert. Erhebliche Einschränkung der täglichen<br />
Aktivitäten. Erheblicher Risikofaktor für Narkose und Operation.<br />
5 Moribund, Tod innerhalb von 24h mit oder ohne Operation zu<br />
erwarten<br />
Die Anamnese ist wichtig, unter anderem zur Evaluation von Vorerkrankungen,<br />
Operationen, Allergien und Medikamenten. Es erfolgt eine Laboruntersuchung<br />
mindestens zur Feststellung des Hämoglobin-, Blutzuckerwerts und der<br />
Elektrolyte. Weiter ist die Gerinnung mit der Thombozytenzahl, dem Quick/INR-<br />
Wert sowie der PTT von Bedeutung. Bei den über 40jährigen wird routinemäßig<br />
ein EKG zur Feststellung von Herzrhyhtmusstörungen und KHK sowie bei den<br />
über 60jährigen zusätzlich ein Röntgen-Thorax angefordert (Gnielinski and<br />
Adams, 2004). Diese Vorbereitungen sollten möglichst auch nach einem Unfall<br />
mit einem verkürzten präoperativen Zeitfenster erfolgen. Insbesondere hier gilt,<br />
dass ausgeglichene Blut-, Flüssigkeits- und Elektrolytdefizite angestrebt werden<br />
(Gnielinski and Adams, 2004; Ullrich and Krier, 2009).<br />
Für die Eingriffe an der unteren Extremität gibt es die Möglichkeit einer<br />
Allgemein- (Vollnarkose) oder der rückenmarksnahen Peridual- bzw.<br />
Spinalanästhesie.<br />
35
Die Allgemeinanästhesie wird bei vital bedrohten, verwirrten, unruhigen<br />
Patienten sowie bei der Gefahr eines hohen intraoperativen Blutverlustes<br />
eingesetzt (Gnielinski and Adams, 2004). Regionalanästhesien bieten sich bei<br />
kürzerer Operationszeit, geringem Blutverlust und bei einem<br />
kooperationswilligen Patienten an (Striebel, 2010).<br />
Die Periduralanästhesie erfolgt über einen Katheter und ist mit einem höheren<br />
Zeitaufwand und einer geringeren Potenz gegenüber der Spinalanästhesie<br />
verbunden. Oftmals wird sie in Kombination mit der Vollnarkose angewandt, da<br />
der Periduralkatheter sehr gut für die postoperative Schmerzbehandlung<br />
genutzt werden kann (Gnielinski and Adams, 2004).<br />
Die rückenmarksnahen Regionalanästhesien haben durch die Gefahr der<br />
Sympathikolyse die Gefahr einer hämodynamischen Instabilität mit einem<br />
starken Blutdruckabfall. Ein ausgeprägter Blutverlust kann so nicht<br />
vasokonstriktorisch kompensiert werden (Striebel, 2010). Gerade bei älteren<br />
Patienten mit kardialer Insuffizienz kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen<br />
kommen.<br />
Zwischen der Allgemein- und der rückenmarksnahen Regionalanästhesie ließ<br />
sich in den vergangenen 20 Jahren kein Unterschied in Bezug auf die<br />
postoperative Letalität bei Knie-TEP-Implantationen feststellen (Linde, 2000).<br />
Ein Risikofaktor der knie- und hüftgelenknahen Operationen ist das Einbringen<br />
von Knochenzement. Der Zement ist ein Gemisch aus einem flüssigen<br />
zytotoxischen Monomer sowie einem pulverförmigen Polymer. Verschiedene<br />
Wirkungen führen zu einer Kreislaufinstabilität. In die Blutbahn<br />
ausgeschwemmte Polymer-Reste bewirken eine Myokarddepression.<br />
Lungenembolien werden verursacht durch Einschwemmen von Knochenmark in<br />
offene Gefäße. Zement-Polymere haben beim Gelangen in die Blutbahn einen<br />
direkt vasodilatierenden Effekt. Weiter wurde ein gehäuftes Auftreten von<br />
Histamin-Freisetzung mit einem Blutdruckabfall nach Einbringen des<br />
Knochenzements beobachtet (Ullrich and Krier, 2009). Eine weiteres<br />
intraoperatives Risiko ist die Hypothermie. Bei orthopädischen Eingriffen hat der<br />
Temperaturabfall um ca. 2°C eine Zunahme des Blutverlustes von ca. 500ml<br />
zur Folge (Linde, 2000).<br />
Zur Verringerung des Blutverlustes sowie zur besseren Einsicht des<br />
Operationsgebietes kann die Blutsperre (Tourniquet) bei den Knie-TEP-<br />
36
Operationen angewandt werden. Dabei wird die Manschette an die untere<br />
Extremität mit einem Druck von höchstens 100mmHg über dem präoperativ<br />
gemessenen systolischen Druck angelegt. Die Dauer der Blutsperre sollte nicht<br />
über zwei Stunden liegen. Nach dieser Zeit kann es zu Rhabdomyolysen,<br />
Kompartmentsyndromen, arteriellen Verschlüssen und Druckschädigungen<br />
peripherer Nerven kommen. Während der Ischämie durch die Blutsperre steigt<br />
der Kohlendioxid-Partialdruck (pCO 2 ), der pH-Wert sowie die<br />
Laktatkonzentration an. Nach Öffnen der Sperre und der schlagartigen<br />
Zirkulation der sauren Valenzen kommt es zum Abfall des arteriellen Drucks mit<br />
einer kompensatorischen Erhöhung der Herzfrequenz. Durch die metabolische<br />
Azidose tritt kompensatorisch eine Hyperventilation ein. Insbesondere bei<br />
kardial vorgeschädigten Patienten kann es zu Herzrhythmusstörungen und<br />
einer Hypotension führen (Gnielinski and Adams, 2004; Ullrich and Krier, 2009).<br />
3.18. Blutmanagement<br />
Bei den Knie- und Hüftendoprothesenimplantationen sowie den<br />
Osteosynthesen der hüftgelenknahen Frakturen muss mit einem relevanten<br />
Blutverlust gerechnet werden. Ab einem gewissen Hämoglobin- bzw.<br />
Hämatokritwert ist in Abhängigkeit des Alter des Patienten sowie der kardialen<br />
Vorerkrankungen eine Blutgabe inidiziert.<br />
Initial wird der intraoperative Blutverlust durch kolloide/kristalloide Flüssigkeiten<br />
mit dem Ziel der intravasalen Normovolämie ausgeglichen. Es soll eine<br />
adäquate Organperfusion gewährleistet sein. Die Folge ist eine Hämodilution,<br />
das heißt eine Verdünnung der Blutbestandteile, wie Erythrozyten,<br />
Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren und Komponenten des Fibrinolysesystems.<br />
Es kommt zu einem Abfall des Hämoglobins, des Hämatokrits sowie des<br />
arteriellen Sauerstoffgehalts (CaO 2 ). Das Herzzeitvolumen kann bis zu einem<br />
Hämatokrit von 25% kompensieren, anschließend fällt das Sauerstoffangebot<br />
an das Gewebe (DO 2 ) ab. Wegen des initalen Überangebotes des DO 2 um das<br />
3-4 fache ist der O 2 -Verbrauch des Gewebes weiterhin konstant. Als Zeichen<br />
der Gewebehypoxie kommt es zur Energiedeckung durch die anaerobe<br />
Glykolyse, in deren Folge die Serumlaktatkonzentration ansteigen. Um<br />
festzustellen ob eine Gewebehypoxie vorliegt und somit die Indikation zu einer<br />
Erythrozytentransfusion gegeben ist, wird der Verbrauch des Gewebes (VO 2 )<br />
37
estimmt. Dieses kann ermittelt werden durch die Blutgasanalyse, die indirekte<br />
Kalometrie oder durch Berechnung aus arteriellem und gemischtvenösem O 2 -<br />
Gehalt und Herzzeitvolumen (Fick`sches Prinzip), Tachykardie, Hypotension<br />
sowie ST-Streckensenkung > 0,1mV im EKG. In der Praxis wird die indirekte<br />
Kalometrie wegen des technisch und finanziellen Aufwandes nur sehr selten<br />
angewandt. Die Tachykardie kann neben der Gewebehypoxie andere Ursachen<br />
haben. Die ST-Streckensenkung hat eine zu geringe Sensivität, sodass eine<br />
fehlende Streckensenkung eine Myokardischämie nicht ausschließt.<br />
Nach Empfehlung verschiedener Fachgesellschaften ist eine perioperative<br />
normovolämische Hämodilution bis zu einem Hämoglobinwert von 6g/dl bei<br />
jungen, gesunden Patienten vertretbar (Habler et al., 2004).<br />
Bei älteren Patienten muss beachtet werden, dass eine Kompensation der<br />
normovolämischen Hämodilution nicht mehr in der Art gegeben ist. Das<br />
Myokard gleicht die Verdünnungsanämie durch eine Steigerung des<br />
myokardialen Blutflusses aus. Die Voraussetzung dafür ist eine maximale<br />
koronare Vasodilatation. Diese ist bei älteren, insbesondere kardialen<br />
vorgeschädigten Patienten wegen zunehmende Arteriosklerose nicht gegeben.<br />
Es wird daher eine perioperativeHb-Konzentration von 8-10g/dl empfohlen<br />
(Habler et al., 2004).<br />
38
3.19. Möglichkeiten der Bluttransfusion<br />
3.19.1. Eigenblutspende<br />
Die Eigenblutspende (EBS) wird seit Beginn der 1990er Jahre vor bestimmten<br />
chirurgischen Eingriffen praktiziert. Bedingungen für die EBS ist in der Regel ein<br />
Hämoglobinwert von 12g/dl. Ausschlusskriterien sind akute Infektionen mit der<br />
Gefahr einer hämatogenen Streuung, infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen,<br />
ein Myokardinfarkt innerhalb der vergangenen drei Monate, eine instabilie<br />
Angina-pectoris-Symptomatik, eine Hauptstammstenose der Koronararterien,<br />
klinisch relevante Aortenstenose, dekompensierte Herzinsuffizienz, Synkopen<br />
unklarer Genese sowie HIV-, Hepatitis B- und Hepatitis C- Infektionsmarker. Es<br />
sollten maximal 500ml in Abstand von mindestens einer Woche entnommen<br />
werden. Das Eigenblut ist als Vollblut vier Wochen und nach Auftrennung in<br />
autologes Erythrozytenkonzentrat und gefrorenen Frischplasma sechs Wochen<br />
haltbar (Schönfeld and Von Heymann, 2009).<br />
Die Eigenblutspende ist geeignet für Patienten mit einem Hämatokrit-Wert von<br />
mindestenes 40% sowie einer Transfusionswahrscheinlichkeit von 50%. Sollte<br />
der Hkt-Wert darunter liegen, kann rekombinantes Erythropoetin und Eisen<br />
verabreicht werden, was allerdings eine kostenaufwendiges Verfahren ist<br />
(Habler et al., 2004).<br />
39
3.19.2. Akute normovolämische Hämodilution<br />
Bei der akuten normovolämische Hämodilution (ANV) wird dem Patienten<br />
unmittelbar präoperativ unter gleichzeitiger Substitution von kristalloiden und<br />
kolloidalen Flüssigkeiten Vollblut entnommen. Dieses Verfahren sollte lediglich<br />
bei Patienten mit einem hoch-normalen Hb-/Hk-Wert angewandt werden, bei<br />
denen ein über 50%iger Blutverlust zu erwarten ist. Ausschlusskritierien sind<br />
auch hier eine Herzinsuffizienz, eine Aortenstenose, ein allgemeiner Infekt, ein<br />
Myokardinfarkt in den vergangenen drei Monaten, eine schwere<br />
Lungenerkrankung sowie ein Hb-Wert unter 11g/dl (Schönfeld and Von<br />
Heymann, 2009). Das entnommene Blut wird dem Patienten wenn nötig intraund<br />
postoperativ re-transfundiert. Die Verträglichkeit der ANH ist in der Regel<br />
gut. Das Verfahren gilt zur Einsparung von Fremdblut bei größeren<br />
Operationen, wenn der Blutverlust allein durch kolloide Flüssigkeitsubstitution<br />
nicht zu kompensieren ist. Der blutsparende Effekt ist insgesamt gering, kann<br />
allerdings in Kombination mit anderen blutsparenden Verfahren zur Reduktion<br />
des Fremdblutverbrauchs beitragen (Höhne, 1995).<br />
3.19.3. Maschinelle Autotransfusion (Cell Saver)<br />
Als weiteres Verfahren ist die maschinelle Autotransfusion (MAT) zu nennen,<br />
die auch unter dem Begriff Cell Saver Verwendung findet. Dabei wird das<br />
intraoperativ abgesaugte und in Drainagen aufgefangene Wundblut zunächst<br />
maschinell recycelt und anschließend dem Patienten re-transfundiert. Das Blut<br />
wird in einer Zellzentrifuge mit einer Waschlösung aufbereitet. Dabei werden<br />
Zell-Detritus, freies Hb, Antikoagulantien (Heparin) und aktivierte<br />
Gerinnungsfaktoren ausgewaschen. Plasma und Thrombozyten werden<br />
ebenfalls entfernt. Übrig bleiben in physiologischer Kochsalzlösung<br />
suspendierte Erythrozyten. Nicht verwendet werden darf die MAT bei dem<br />
Verdacht einer bakteriellen Kontamination, wie z. B. in der Magen-Darm-<br />
Chirurgie. Nach höchstens sechs Stunden muss das aufbereitete Blut retransfundiert<br />
sein. Die hauptsächlichen Risiken bei diesem Verfahren sind die<br />
Verdünnungskoagulopathie, die Luftembolie bei Druckinfusion sowie die<br />
bakterielle Kontamination (Schönfeld and Von Heymann, 2009).<br />
40
3.19.4. Fremdblutspende<br />
Steht keine Möglichkeit der Eigenbluttransfusion zur Verfügung oder ist diese<br />
ausgeschöpft, so muss ab einem bestimmten Hämoglobin- bzw. Hämatokritwert<br />
auf die Fremdblutspende zurückgegriffen werden. Der tolerierbare Hb-/Hk-Wert<br />
ist nicht eindeutig festzulegen. Jüngere Patienten können eine Anämie besser<br />
kompensieren als ältere, insbesondere myokardgeschädigte Patienten. Das<br />
Problem der Anämie ist, dass das Sauerstoff-Angebot für den Organismus zu<br />
gering ist. Das Sauerstoff-Angebot ist ein Produkt aus Herzzeitvolumen und<br />
dem arteriellen Sauerstoff-Gehalt. Kompensationsmechnismen des Körpers<br />
sind die Erhöhung des Herzzeitvolumens durch Steigerung des<br />
Schlagvolumens sowie der Herzfrequenz, Erhöhung der Sauerstoff-Extraktion<br />
mit Abfall der gemischt-venösen Sauerstoff-Sättigung und zuletzt die Erhöhung<br />
von 2,3-Diphosphoglycerat mit Rechtsverschiebung der<br />
Sauerstoffbindungskurve (Schönfeld and Von Heymann, 2009).<br />
Als Faustregel gilt, dass die Transfusion eines Erythrozytenkonzentrates den<br />
Hb-Wert um ca. 1-1,5g/dl und den Hk-Wert um 3-4% erhöht (Schönfeld and<br />
Von Heymann, 2009).<br />
3.20. Intraoperative Maßnahmen für den geringen Blutverlust<br />
Einfluss auf einen geringen intraoperativen Blutverlust hat die Lagerung der<br />
Patienten. Es sollte um einen hydrostatisch bedingten Blutverlust zu reduzieren,<br />
eine Operation auf Herzhöhe oder darüber (20° Trendelenburg) angestrebt<br />
werden.<br />
Eine Regionalanästhesie beinhaltet eine geringere pharmakologische<br />
Vasodilation als eine Allgemeinanästhesie.<br />
Es sollte eine Hypothermie unter 36°C wegen einem damit verbundenen<br />
Blutverlust vermieden werden.<br />
Auch eine kontrollierte Hypotension mit systolischen Blutdruckwerten von<br />
80mmHg wirkt negativ auf den Blutverlust. Vorsicht ist geboten bei Patienten<br />
mit einer pAVK, KHK, arteriellen Hypertonie, cerebral-vaskulärer Insuffizienz,<br />
Nieren- und Leberinsuffizienz. In diesen Fällen sollte auf eine kontrollierte<br />
Hypotension verzichtet werden (Habler et al., 2004).<br />
Speziell bei der Knietotalendoprothesenimplantation gibt es die intraoperative<br />
Möglichkeit einer Blutsperre (Tourniquet). Das Blutsperrgerät kontrolliert durch<br />
41
Kompression den venösen und arteriellen Blutfluss der oberen und unteren<br />
Extremität für einen bestimmten Zeitraum. Im Anschluss an die Blutentleerung<br />
wird ein ausreichender Druck auf den arteriellen Blutfluss einer Extremität<br />
ausgeübt um somit ein relativ blutleeres Feld zu erlangen (Vbm, ohne Jahr).<br />
Nicht verwendet sollte die Blutsperre unter anderem bei offenen Beinfrakturen,<br />
schweren Queschverletzungen, starkem Bluthochdruck, pAVK und Diabetes<br />
mellitus. Der Druck, der auf die Manschette ausgeübt wird, hängt ab von dem<br />
Alter des Patienten, dem Hautzustand, dem Blutdruck sowie Form und Größe<br />
der Manschette. Als Richtwert gilt für die untere Extremität der zweifache Wert<br />
des präoperativen systolischen Blutdrucks. Die Blockungsdauer sollte 120min<br />
nicht überschreiten (Vbm, ohne Jahr).<br />
Die endgültige Entlüftung der Manschette sollte erst nach dem Vernähen der<br />
Wunde erfolgen. Ansonsten tritt ein signifikant höherer Blutverlust auf.<br />
(Matziolis et al., 2011).<br />
42
3.21. Medikamentöse Interventionen<br />
Intraoperativ können Antifibrinolytika wie Aprotinin, Aminokapronsäure und<br />
Tranexamsäure zur Reduzierung des Blutverlustes eingesetzt werden. Diese<br />
Stoffe hemmen die Plasminbildung aus Plasminogen und damit die Fibrinolyse.<br />
Thrombosierung cerebraler oder kardialer Gefäße wurde nicht beobachtet.<br />
Ein synthetisch hergestellter Stoff ist Desmopressin. Er setzt intravenös<br />
appliziert Thrombozyten aus dem Knochenmark frei, steigert nach 4-12<br />
Stunden die Plasmaaktivität von Faktor VIII und von-Willebrand-Faktor. Indiziert<br />
ist Desmopressin im Falle einer Notfalloperation bei Patienten unter<br />
pharmakologischer Thrombozytenaggregationshemmung (ASS, Diclofenac,<br />
Glykoproprotein IIb/IIIa Antagonisten) (Habler et al., 2004).<br />
3.22. Vergleich Eigenblutspende und ANH<br />
Durch Anwendung beider Verfahren kann unter Berücksichtigung der weiteren<br />
intraoperativen Maßnahmen (Normothermie, Patientenlagerung, kontrollierte<br />
Hypotension, Regionalanästhesie) die Anzahl von Fremdbluttransfusionen<br />
reduziert werden. Erst ab Hämodilution unter Hämatokrit-Werten von 18-20%<br />
sind relevante Effekte auf die Blutgerinnung, wie erhöhte Blutungsneigung<br />
durch Verdünnung zirkulierender Gerinnungsfaktoren zu erwarten und im<br />
Zweifelsfall durch Transfusion von Fresh Frozen Plasma (FFP) gut zu<br />
kontrollieren. Die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten ist nur bei einem<br />
massiven Blutverlust und einem Abfall der Thrombozyten auf unter 30000/µl<br />
indiziert.<br />
Die ANH ist kostensparender als die Eigenblutspende, da die Anfahrtskosten<br />
für den Patienten, die Kosten der Aufbereitung und Testung wegfallen. Die ANH<br />
lässt einen flexibleren Operationstermin ohne eine wochenlange Vorbereitung<br />
durch Eigenblutspende zu. Es zeigt sich, dass die Kombination von ANH mit<br />
Erythropoetin zur Anhebung des perioperativen Hämatokritwertes effizienter<br />
und kostengünstiger ist als die Kombination von Eigenblutspende mit<br />
Erythropoetin (Habler et al., 2004).<br />
43
4. Ergebnisse<br />
4.1. Allgemeine Informationen über die Studienpopulation<br />
Es wurden insgesamt 995 Datensätze von Patienten ausgewählt, die in den<br />
Jahren 2005 bis 2009 an der Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus<br />
Bochum GmbH aufgrund folgender Erkankungen in der unfallchirurgischen<br />
Abteilung operiert worden sind: Gon- oder Coxarthrose, mediale oder laterale<br />
Schenkelhalsfraktur, per-, sub-, oder intertrochantäre Femurfraktur sowie einer<br />
Hüftkopfnekrose oder einer Komplikation bei Girdlestone, Luxation, Tumorbefall<br />
sowie Pseudarthrosenbildung.<br />
Von den ursprünglich 995 Datensätzen waren 15 unvollständig, sodass ein<br />
Datensatz von 980 blieb.<br />
In der folgenden Tabelle wird eine Verteilung der verschiedenen OP-<br />
Indikationen aufgeführt. Das größte Patienten-Kollektiv machen die wegen einer<br />
Coxarthrose operierten Patienten mit 322 aus. Darauf folgt die der Gonarthrose-<br />
Patienten mit 302, vor der Gruppe der per-, sub-, intertrochantären<br />
Femurfrakturen mit 171. Anschließend kommt das Kollektiv der medialen und<br />
lateralen Schenkelhalsfrakturen mit 155 Patienten. Die wenigsten Operationen<br />
waren bei der Gruppe mit Hüftkopfnekrosen mit 21 sowie der mit Komplikation –<br />
Girdlestone, Tumorbefall, Luxation, Pseudarthrosenbildung- mit neun Fällen zu<br />
finden.<br />
Tabelle 4: Verteilung aller hüftgelenknahen und Knieprothesen- Operationen<br />
über die Jahre 2005 bis 2009<br />
Häufigkeit Prozent Gültige<br />
Prozente<br />
Kumulierte<br />
Prozente<br />
2005 154 15,5 15,5 15,5<br />
2006 228 22,9 22,9 38,4<br />
Gültig<br />
2007 216 21,7 21,7 60,1<br />
2008 126 12,7 12,7 72,8<br />
2009 271 27,2 27,2 100,0<br />
Gesamt 995 100,0 100,0<br />
44
Abbildung 19: Verteilung aller hüftgelenknahen- und Knieprothesen-<br />
Operationen über die Jahre 2005 bis 2009<br />
In der unten aufgeführten Tabelle wird die Verteilung der unterschiedlichen<br />
Anzahl der OP-Indikationen über die Jahre 2005 bis 2009 gezeigt. Dabei sind<br />
die meisten in der Gruppe der Gon- und Coxarthrose zu finden.<br />
Tabelle 5: Verteilung der Datensätze auf die verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Gonarthrose Coxarthrose med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopf<br />
nekrose<br />
Anzahl 47 39 28 34 1 3 152<br />
% innerhalb von OP_Jahr 30,9% 25,7% 18,4% 22,4% 0,7% 2,0% 100,0%<br />
Anzahl 69 70 44 38 2 3 226<br />
% innerhalb von OP_Jahr 30,5% 31,0% 19,5% 16,8% 0,9% 1,3% 100,0%<br />
Anzahl 75 73 31 30 1 5 215<br />
% innerhalb von OP_Jahr 34,9% 34,0% 14,4% 14,0% 0,5% 2,3% 100,0%<br />
Anzahl 32 39 19 31 3 2 126<br />
% innerhalb von OP_Jahr 25,4% 31,0% 15,1% 24,6% 2,4% 1,6% 100,0%<br />
Anzahl 79 101 33 38 2 8 261<br />
% innerhalb von OP_Jahr 30,3% 38,7% 12,6% 14,6% 0,8% 3,1% 100,0%<br />
Anzahl 302 322 155 171 9 21 980<br />
% innerhalb von OP_Jahr 30,8% 32,9% 15,8% 17,4% 0,9% 2,1% 100,0%<br />
45
Abbildung 20: Verteilung der Datensätze auf die verschiedenen OP-<br />
Indikationen über die Jahre 2005 bis 2009<br />
46
4.2. Geschlechtsverteilung<br />
Die Verteilung der Geschlechter zeigt , dass mit 67,1% die Frauen mehr als<br />
doppelt so oft operiert werden als die Männer mit insgesamt 32,9%. Dieses<br />
spiegelt sich bei der Cox- und Gonarthrose sowie insbesondere in denen mit<br />
Osteoporose assozierten Schenkelhalsfrakturen und hüftgelenksnahen<br />
Femurfrakturen wider.<br />
Tabelle 6: Geschlechtsverteilung bei den jeweiligen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarth<br />
Coxar<br />
med. u.<br />
per-,<br />
Girdlestone,<br />
Hüftkop<br />
rose<br />
throse<br />
lat. SHF<br />
inter- u.<br />
Luxation,<br />
fnekros<br />
subtr.<br />
Revision,<br />
e<br />
Femurfr<br />
Pseudarthrose,<br />
aktur<br />
Tumorbefall<br />
Geschlecht<br />
Gesamt<br />
Mann<br />
Frau<br />
Anzahl 100 108 49 49 4 12 322<br />
% innerhalb von 33,1% 33,5% 31,6% 28,7% 44,4% 57,1% 32,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 202 214 106 122 5 9 658<br />
% innerhalb von 66,9% 66,5% 68,4% 71,3% 55,6% 42,9% 67,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 302 322 155 171 9 21 980<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
%<br />
Abbildung 21: Geschlechtsverteilung bei den jeweiligen OP-Indikationen<br />
47
4.3. Altersverteilung<br />
Der Mittelwert des Alters blieb über den Beobachtungszeitraum nahezu<br />
konstant um 75 Jahre.<br />
Tabelle 7: Mittelwert Alter über die Jahre 2005 bis 2009<br />
OP_Jahr Statistik Standardfehler<br />
Alter<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Mittelwert 74,99 ,860<br />
95% Konfidenzintervall des Mittelwerts<br />
Untergrenze 73,29<br />
Obergrenze 76,69<br />
5% getrimmtes Mittel 75,40<br />
Median 76,00<br />
Varianz 113,987<br />
Standardabweichung 10,676<br />
Minimum 32<br />
Maximum 99<br />
Spannweite 67<br />
Interquartilbereich 12<br />
Schiefe -,757 ,195<br />
Kurtosis 1,360 ,389<br />
Mittelwert 74,00 ,756<br />
95% Konfidenzintervall des Mittelwerts<br />
Untergrenze 72,51<br />
Obergrenze 75,49<br />
5% getrimmtes Mittel 74,55<br />
Median 75,00<br />
Varianz 130,330<br />
Standardabweichung 11,416<br />
Minimum 34<br />
Maximum 96<br />
Spannweite 62<br />
Interquartilbereich 16<br />
Schiefe -,704 ,161<br />
Kurtosis ,684 ,321<br />
Mittelwert 71,07 ,758<br />
95% Konfidenzintervall des Mittelwerts<br />
Untergrenze 69,58<br />
Obergrenze 72,57<br />
5% getrimmtes Mittel 71,50<br />
Median 72,00<br />
Varianz 124,041<br />
Standardabweichung 11,137<br />
Minimum 26<br />
Maximum 98<br />
Spannweite 72<br />
Interquartilbereich 16<br />
Schiefe -,654 ,166<br />
Kurtosis ,546 ,330<br />
Mittelwert 73,47 ,980<br />
95% Konfidenzintervall des Mittelwerts<br />
Untergrenze 71,53<br />
Obergrenze 75,41<br />
5% getrimmtes Mittel 73,96<br />
Median 74,50<br />
Varianz 121,035<br />
Standardabweichung 11,002<br />
Minimum 43<br />
Maximum 95<br />
Spannweite 52<br />
Interquartilbereich 15<br />
Schiefe -,699 ,216<br />
Kurtosis ,048 ,428<br />
Mittelwert 71,83 ,664<br />
95% Konfidenzintervall des Mittelwerts<br />
Untergrenze 70,52<br />
Obergrenze 73,13<br />
5% getrimmtes Mittel 72,31<br />
Median 73,00<br />
Varianz 119,344<br />
Standardabweichung 10,924<br />
Minimum 38<br />
Maximum 97<br />
Spannweite 59<br />
Interquartilbereich 15<br />
Schiefe -,637 ,148<br />
Kurtosis ,183 ,295<br />
48
Die Operation der Gon- und Coxarthrose ist in der Gruppe der 70 bis 79jährigen<br />
am häufigsten vertreten. Die der Schenkelhals- und hüftgelenksnahen<br />
Femurfrakturen hat ihr Maximum im Alter von 80 bis 89 Jahren.<br />
Tabelle 8: Altersverteilung bezogen auf die OP-Indikationen<br />
Altersverteilung<br />
Gesamt<br />
20-39<br />
Jahre<br />
40-59<br />
Jahre<br />
60-69<br />
Jahre<br />
70-79<br />
Jahre<br />
80-89<br />
Jahre<br />
90-99<br />
Jahre<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthrose Coxarthros<br />
e<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekr<br />
ose<br />
Anzahl 1 1 0 2 0 1 5<br />
% innerhalb von<br />
0,3% 0,3% 0,0% 1,2% 0,0% 4,8% 0,5%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 38 58 4 16 1 5 122<br />
% innerhalb von 12,6% 18,0% 2,6% 9,4% 11,1% 23,8% 12,4%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 80 84 11 15 1 7 198<br />
% innerhalb von 26,5% 26,1% 7,1% 8,8% 11,1% 33,3% 20,2%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 142 127 47 33 5 6 360<br />
% innerhalb von 47,0% 39,4% 30,3% 19,3% 55,6% 28,6% 36,7%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 41 49 75 90 2 2 259<br />
% innerhalb von 13,6% 15,2% 48,4% 52,6% 22,2% 9,5% 26,4%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 0 3 18 15 0 0 36<br />
% innerhalb von<br />
0,0% 0,9% 11,6% 8,8% 0,0% 0,0% 3,7%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 302 322 155 171 9 21 980<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
49
Abbildung 22: Altersverteilung bezogen auf die OP-Indikation<br />
50
Erythrozytenkonzentrat-Substitution<br />
Die Operationsgruppe mit der höchsten Substitutionsbedürftigkeit stellt die<br />
Gruppe der Komplikationsoperationen wie Luxation, Revision, Girdlestone,<br />
Tumor oder Pseudarthrose dar. Hier war bei 88,9% der Patientinnen und<br />
Patienten eine Intervention im Sinne einer Erythrozytenkonzentratsubstitution<br />
erforderlich. Darauf folgt die Gruppe der per-/sub-/intertrochantären<br />
Femurfrakturen. In dieser Gruppe wurde bei 55% der Patientinnen und<br />
Patienten eine EK-Transfusion notwendig. Daran schließt sich der Gruppe der<br />
medialen/lateralen Schenkelhalsfrakturen. Hier war in 47,4% der Fälle eine<br />
Erythrozytenkonzentratsubstitution erforderlich. Bei der Gruppe der<br />
Hüftkopfnekrosen wurde in 42,9% der Fälle eine<br />
Erythrozytenkonzentrattransfusion vorgenommen. Darauf folgen die Gruppe der<br />
Coxarthrose. In der bei nur 31,1% der Patientinnen und Patienten perioperative<br />
EK-Substitution inidiziert war. An letzter Stelle steht die Gruppe der<br />
Gonarthrose. Hier war lediglich in 19,3% der Fälle eine<br />
Erythrozytenkonzentratsubstituion erforderlich.<br />
Tabelle 9: EK-Gabe bezogen auf die OP-Indikation<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs<br />
erhalten<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthrose Coxarthros<br />
e<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekr<br />
ose<br />
Anzahl 238 222 81 77 1 12 631<br />
% innerhalb von<br />
80,7% 68,9% 52,6% 45,0% 11,1% 57,1% 64,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 57 100 73 94 8 9 341<br />
% innerhalb von<br />
19,3% 31,1% 47,4% 55,0% 88,9% 42,9% 35,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 295 322 154 171 9 21 972<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
51
Wenn man die Entwicklung über die Jahre 2005 bis 2009 vergleicht, so bleibt<br />
die Tendenz bei den Operationen der Gon- und Coxarthrose gleich. Es<br />
überwiegt stets die Anzahl der Operationen, bei denen keine Erythrozyten-<br />
Gabe notwendig ist. Anders gestaltet es sich bei den Operationen der<br />
medialen/lateralen Schenkelhalsfrakturen. Dort zeigt sich, dass in den Jahren<br />
2005 und 2006 die Zahl der EK-Transfusionen noch bei über 50% lag. Ab dem<br />
Jahr 2007 näherten sich die Prozente der EK-Gabe versus keine-EK-Gabe<br />
weiter an.<br />
52
Tabelle 10: EK-Gabe über die Jahre 2005 bis 2009 bezogen auf die OP-<br />
Indikationen<br />
OP_Jahr<br />
EKs_er<br />
halten<br />
2005<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonar Coxarthros med. u. per-, Girdlestone, Hüftkopfnek<br />
throse e lat. SHF inter- u. Luxation, rose<br />
subtr. Revision,<br />
Femurfra Pseudarthrose,<br />
ktur Tumorbefall<br />
kein EK<br />
Anzahl 29 27 13 15 0 2 86<br />
% innerhalb von OP_Indikation 61,7% 69,2% 46,4% 44,1% 0,0% 66,7% 56,6%<br />
EKs Anzahl 18 12 15 19 1 1 66<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 38,3% 30,8% 53,6% 55,9% 100,0% 33,3% 43,4%<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Gesa<br />
mt<br />
Gesamt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
Anzahl 47 39 28 34 1 3 152<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
%<br />
kein EK<br />
Anzahl 58 48 19 18 1 2 146<br />
% innerhalb von OP_Indikation 86,6% 68,6% 43,2% 47,4% 50,0% 66,7% 65,2%<br />
EKs Anzahl 9 22 25 20 1 1 78<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 13,4% 31,4% 56,8% 52,6% 50,0% 33,3% 34,8%<br />
Anzahl 67 70 44 38 2 3 224<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
%<br />
kein EK<br />
Anzahl 56 51 20 14 0 2 143<br />
% innerhalb von OP_Indikation 78,9% 69,9% 64,5% 46,7% 0,0% 40,0% 67,8%<br />
EKs Anzahl 15 22 11 16 1 3 68<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 21,1% 30,1% 35,5% 53,3% 100,0% 60,0% 32,2%<br />
Anzahl 71 73 31 30 1 5 211<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
%<br />
kein EK<br />
Anzahl 24 26 10 14 0 2 76<br />
% innerhalb von OP_Indikation 77,4% 66,7% 55,6% 45,2% 0,0% 100,0% 61,3%<br />
EKs Anzahl 7 13 8 17 3 0 48<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 22,6% 33,3% 44,4% 54,8% 100,0% 0,0% 38,7%<br />
Anzahl 31 39 18 31 3 2 124<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
%<br />
kein EK<br />
Anzahl 71 70 19 16 0 4 180<br />
% innerhalb von OP_Indikation 89,9% 69,3% 57,6% 42,1% 0,0% 50,0% 69,0%<br />
EKs Anzahl 8 31 14 22 2 4 81<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 10,1% 30,7% 42,4% 57,9% 100,0% 50,0% 31,0%<br />
Anzahl 79 101 33 38 2 8 261<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
%<br />
Anzahl 238 222 81 77 1 12 631<br />
kein EK<br />
% innerhalb von OP_Indikation 80,7% 68,9% 52,6% 45,0% 11,1% 57,1% 64,9%<br />
EKs Anzahl 57 100 73 94 8 9 341<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 19,3% 31,1% 47,4% 55,0% 88,9% 42,9% 35,1%<br />
Anzahl 295 322 154 171 9 21 972<br />
100,0 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
% innerhalb von OP_Indikation<br />
%<br />
53
Abbildung 23: Verlauf der EK-Gaben bezogen auf die unterschiedlichen OP-<br />
Indikationen über die Jahre 2005 bis 2009<br />
Die Verlaufskurven der Erythrozytenkonzentrattransfusionen bezogen auf die<br />
unterschiedlichen OP- Indikationen über die Jahre 2005 bis 2009 zeigen, dass<br />
in allen Jahren die Transfusionsrate bei den Operationen aufgrund von<br />
Komplikationen wie Girdlestone, Luxation, Revision, Pseudarthrose und<br />
Tumorbefall am größten war im Vergleich zu allen Operationsindikationen. Die<br />
Transfusionsrate bei den Operationen der Gonarthrose war über all die Jahre<br />
die geringste. In den Jahren 2005 und 2007 liegen die Transfusionen bei den<br />
Operationen der per-, inter- und subtrochantären am höchsten im Vergleich zu<br />
den anderen Jahren. Bei den Operationen der medialen und lateralen<br />
Schenkelhalsfrakturen wurde in 2005 und 2006 mehr transfundiert als in den<br />
darauffolgenden Jahren.<br />
54
Sieht man die Gabe von Erythrozyentkonzentraten im Zusammenhang mit der<br />
Hospitalisationsdauer ohne Berücksichtigung der OP-Indikation so lässt sich<br />
erkennen, dass bei einem Aufenthalt über 24 Tage die Mehrheit der Patienten<br />
mindestens ein Erythrozyenkonzentrat erhalten hat.<br />
Tabelle 11: EK-Gabe bezogen auf die Hospitalisationszeit<br />
EKs_erhalten<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs<br />
erhalten<br />
Hospitalisationsdauer_unterteilt Gesamt<br />
8-16 Tage 17-24 25-80 Tage<br />
Anzahl 348 249 29 626<br />
% innerhalb von<br />
67,4% 67,8% 36,3% 65,0%<br />
Hospitalisationsdaue<br />
r_unterteilt<br />
Anzahl 168 118 51 337<br />
% innerhalb von<br />
32,6% 32,2% 63,8% 35,0%<br />
Hospitalisationsdaue<br />
r_unterteilt<br />
Anzahl 516 367 80 963<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Hospitalisationsdaue<br />
r_unterteilt<br />
Diese Beobachtung bestätigt sich auch unter Einbeziehung der verschiedenen<br />
OP-Indikationen. Je länger der Aufenthalt ist, desto mehr steigt die Zahl<br />
derjenigen, die eine EK-Transfusion erhalten.<br />
55
Tabelle 12: EK-Gabe in Abhängigkeit der Hospitalisationszeit bei den jeweiligen<br />
OP-Indikationen<br />
Hospitalisationsdauer_unterteilt<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthrose Coxarthrose med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, interu.<br />
subtr.<br />
Femurfrakt<br />
ur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfn<br />
ekrose<br />
Anzahl 127 102 57 53 0 9 348<br />
kein EK<br />
% innerhalb<br />
88,2% 71,8% 55,3% 46,5% 0,0% 81,8% 67,6%<br />
von<br />
EKs_er<br />
halten<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 17 40 46 61 1 2 167<br />
8-16<br />
EKs<br />
Tage<br />
erhalten<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs_er<br />
halten<br />
17-<br />
EKs<br />
24<br />
erhalten<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs_er<br />
halten<br />
25-<br />
EKs<br />
80<br />
erhalten<br />
Tage<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesa<br />
EKs<br />
mt<br />
erhalten<br />
Gesamt<br />
% innerhalb<br />
11,8% 28,2% 44,7% 53,5% 100,0% 18,2% 32,4%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 144 142 103 114 1 11 515<br />
% innerhalb<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 100 108 17 21 0 3 249<br />
% innerhalb<br />
77,5% 69,2% 54,8% 51,2% 0,0% 42,9% 67,8%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 29 48 14 20 3 4 118<br />
% innerhalb<br />
22,5% 30,8% 45,2% 48,8% 100,0% 57,1% 32,2%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 129 156 31 41 3 7 367<br />
% innerhalb<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 11 12 3 2 1 0 29<br />
% innerhalb<br />
50,0% 50,0% 23,1% 15,4% 20,0% 0,0% 36,3%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 11 12 10 11 4 3 51<br />
% innerhalb<br />
50,0% 50,0% 76,9% 84,6% 80,0% 100,0% 63,8%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 22 24 13 13 5 3 80<br />
% innerhalb<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 238 222 77 76 1 12 626<br />
% innerhalb<br />
80,7% 68,9% 52,4% 45,2% 11,1% 57,1% 65,1%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 57 100 70 92 8 9 336<br />
% innerhalb<br />
19,3% 31,1% 47,6% 54,8% 88,9% 42,9% 34,9%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 295 322 147 168 9 21 962<br />
% innerhalb<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
von<br />
OP_Indikation<br />
56
Unter Berücksichtigung des Alters ergibt sich folgende Beobachtung unter den<br />
Operationen der Gon-, Coxarthrose, medialen/lateralen Schenkelhalsfraktur<br />
sowie der per-/sub-/intertrochantären Femurfraktur. Je höher das Lebensalter,<br />
desto größer ist der Anzahlt derjenigen, die im Laufe des Aufenthaltes eine<br />
Erythrozytengabe erhalten.<br />
57
Tabelle 13: EK-Gabe bezogen auf das Alter bei den verschiedenen OP-<br />
Indikationen<br />
Altersverteilung<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthr<br />
ose<br />
Coxart<br />
hrose<br />
med. u.<br />
lat. SHF<br />
per-,<br />
inter- u.<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Hüftkopf<br />
nekrose<br />
subtr.<br />
Femurfr<br />
aktur<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e, Tumorbefall<br />
kein EK<br />
Anzahl 1 0 2 0 3<br />
20- EKs_er<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 0,0% 100,0% 0,0% 60,0%<br />
39 halten EKs Anzahl 0 1 0 1 2<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 0,0% 100,0% 0,0% 100,0% 40,0%<br />
hre<br />
Gesamt<br />
Anzahl 1 1 2 1 5<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 36 50 3 8 1 4 102<br />
kein EK<br />
40- EKs_er<br />
% innerhalb von OP_Indikation 97,3% 86,2% 75,0% 50,0% 100,0% 80,0% 84,3%<br />
59 halten EKs Anzahl 1 8 1 8 0 1 19<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 2,7% 13,8% 25,0% 50,0% 0,0% 20,0% 15,7%<br />
hre<br />
Anzahl 37 58 4 16 1 5 121<br />
Gesamt<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 67 64 8 11 0 4 154<br />
kein EK<br />
60- EKs_er<br />
% innerhalb von OP_Indikation 85,9% 76,2% 72,7% 73,3% 0,0% 57,1% 78,6%<br />
69 halten EKs Anzahl 11 20 3 4 1 3 42<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 14,1% 23,8% 27,3% 26,7% 100,0% 42,9% 21,4%<br />
hre<br />
Gesamt<br />
Anzahl 78 84 11 15 1 7 196<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 112 86 33 12 0 3 246<br />
kein EK<br />
70- EKs_er<br />
% innerhalb von OP_Indikation 81,2% 67,7% 70,2% 36,4% 0,0% 50,0% 69,1%<br />
79 halten EKs Anzahl 26 41 14 21 5 3 110<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 18,8% 32,3% 29,8% 63,6% 100,0% 50,0% 30,9%<br />
hre<br />
Anzahl 138 127 47 33 5 6 356<br />
Gesamt<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 22 21 33 39 0 1 116<br />
kein EK<br />
80- EKs_er<br />
% innerhalb von OP_Indikation 53,7% 42,9% 44,6% 43,3% 0,0% 50,0% 45,0%<br />
89 halten EKs Anzahl 19 28 41 51 2 1 142<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 46,3% 57,1% 55,4% 56,7% 100,0% 50,0% 55,0%<br />
hre<br />
Gesamt<br />
Anzahl 41 49 74 90 2 2 258<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 4 5 10<br />
90- EKs_er<br />
kein EK<br />
% innerhalb von OP_Indikation 33,3% 22,2% 33,3% 27,8%<br />
99 halten EKs Anzahl 2 14 10 26<br />
Ja<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 66,7% 77,8% 66,7% 72,2%<br />
hre<br />
Anzahl 3 18 15 36<br />
Gesamt<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Ge<br />
sa<br />
mt<br />
EKs_er<br />
halten<br />
Gesamt<br />
Anzahl 238 222 81 77 1 12 631<br />
kein EK<br />
% innerhalb von OP_Indikation 80,7% 68,9% 52,6% 45,0% 11,1% 57,1% 64,9%<br />
EKs Anzahl 57 100 73 94 8 9 341<br />
erhalten % innerhalb von OP_Indikation 19,3% 31,1% 47,4% 55,0% 88,9% 42,9% 35,1%<br />
Anzahl 295 322 154 171 9 21 972<br />
% innerhalb von OP_Indikation 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
58
In dem Vergleich einer Allgemein- gegen eine Spinalanästhesie lassen sich<br />
keine signifikanten Unterschiede bezüglich der EK-Transfusionen ausmachen.<br />
Tabelle 14: EK-Gabe bezogen auf die Anästhesieart bei den verschiedenen<br />
OP-Indikationen<br />
Anästhesie<br />
EKs_erhalt<br />
en<br />
Spinale<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalt<br />
en<br />
Allgemein<br />
e<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalt<br />
en<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs<br />
erhalten<br />
kein EK<br />
EKs<br />
erhalten<br />
kein EK<br />
EKs<br />
erhalten<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonart Coxarthr med. u. per-, inter- Girdlestone, Hüftko<br />
hrose ose lat. SHF u. subtr. Luxation, pfnekro<br />
Femur Revision, se<br />
Fraktur Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
Anzahl 128 129 36 29 0 7 329<br />
% innerhalb von<br />
80,0% 69,7% 50,7% 40,3% 0,0% 70,0% 65,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 32 56 35 43 2 3 171<br />
% innerhalb von<br />
20,0% 30,3% 49,3% 59,7% 100,0% 30,0% 34,2%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 160 185 71 72 2 10 500<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 107 93 44 48 1 5 298<br />
% innerhalb von<br />
81,1% 67,9% 53,7% 48,5% 14,3% 45,5% 63,7%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 25 44 38 51 6 6 170<br />
% innerhalb von<br />
18,9% 32,1% 46,3% 51,5% 85,7% 54,5% 36,3%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 132 137 82 99 7 11 468<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 235 222 80 77 1 12 627<br />
% innerhalb von<br />
80,5% 68,9% 52,3% 45,0% 11,1% 57,1% 64,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 57 100 73 94 8 9 341<br />
% innerhalb von<br />
19,5% 31,1% 47,7% 55,0% 88,9% 42,9% 35,2%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 292 322 153 171 9 21 968<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
59
Die präoperativen Hämoglobinwerte liegen bei den elektiv geplanten<br />
Operationen der Cox- und Gonarthrosen zu über 70% bei einem Hb-Wert von<br />
über 13g/dl. Die Hämoglobinwerte der durch einen Sturz oder Unfall<br />
verursachten Schenkelhals- oder hüftgelenknahen Femur-Frakturen liegen<br />
präoperativ in unter 50% der Fälle über 13g/dl.<br />
Am ersten post-operativen Tag sinken die Werte in allen Gruppe mit Ausnahme<br />
der Gonarthrose in ca. 50% der Fälle auf einen Wert von 9 bis 11g/dl. In diesem<br />
Bereich liegen auch in allen Gruppen die Hb-Werte zum Entlassungszeitpunkt.<br />
Tabelle 15: Hb-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hb_bei_Aufnahme_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesa<br />
Gonarthrose Coxarthros med. u. lat. per-, inter- Girdlestone, Hüftkopfnekr mt<br />
e<br />
SHF u. subtr.<br />
Femurfraktu<br />
r<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
ose<br />
Anzahl 0 1 0 1 0 0 2<br />
3-6,9 % innerhalb von<br />
0,0% 0,3% 0,0% 0,7% 0,0% 0,0% 0,2%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 0 0 3 1 1 1 6<br />
7-8,9 % innerhalb von<br />
0,0% 0,0% 2,0% 0,7% 11,1% 5,0% 0,6%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 11 8 22 24 2 3 70<br />
9-10,9 % innerhalb von<br />
3,7% 2,5% 15,0% 15,9% 22,2% 15,0% 7,4%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 73 92 53 57 3 4 282<br />
11-12,9 % innerhalb von<br />
24,3% 29,0% 36,1% 37,7% 33,3% 20,0% 29,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 217 216 69 68 3 12 585<br />
13-17 % innerhalb von<br />
72,1% 68,1% 46,9% 45,0% 33,3% 60,0% 61,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 301 317 147 151 9 20 945<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0<br />
OP_Indikation<br />
%<br />
60
Abbildung 24: Hb-Wert bei Aufnahme<br />
Tabelle 14: Hb-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hb_1._post_<br />
OP_Tag_Ver<br />
teilung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthro<br />
se<br />
Coxarthro<br />
se<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, interu.<br />
subtr.<br />
Femurfraktu<br />
r<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnek<br />
rose<br />
Anzahl 0 0 3 2 0 1 6<br />
3-6,9 % innerhalb von<br />
0,0% 0,0% 2,3% 1,6% 0,0% 5,0% 0,7%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 21 48 28 34 3 8 142<br />
7-8,9 % innerhalb von<br />
7,1% 15,6% 21,7% 27,4% 33,3% 40,0% 16,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 120 178 67 63 5 7 440<br />
9-10,9 % innerhalb von<br />
40,8% 58,0% 51,9% 50,8% 55,6% 35,0% 49,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 128 72 25 23 1 4 253<br />
11-12,9 % innerhalb von<br />
43,5% 23,5% 19,4% 18,5% 11,1% 20,0% 28,7%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 25 9 6 2 0 0 42<br />
13-17 % innerhalb von<br />
8,5% 2,9% 4,7% 1,6% 0,0% 0,0% 4,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 294 307 129 124 9 20 883<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
61
Abbildung 25: Hb-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Tabelle 16: Hb-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hb_bei_Entlass<br />
ung_Verteilung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthrose Coxarthro<br />
se<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, interu.<br />
subtr.<br />
Femurfraktu<br />
r<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnek<br />
rose<br />
Anzahl 9 21 5 17 1 3 56<br />
7-8,9 % innerhalb von<br />
3,0% 6,6% 3,4% 10,8% 12,5% 14,3% 5,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 169 190 94 79 5 10 547<br />
9-10,9 % innerhalb von<br />
56,1% 59,7% 64,8% 50,3% 62,5% 47,6% 57,6%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 111 103 38 54 2 8 316<br />
11-12,9 % innerhalb von<br />
36,9% 32,4% 26,2% 34,4% 25,0% 38,1% 33,3%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 12 4 8 7 0 0 31<br />
13-17 % innerhalb von<br />
4,0% 1,3% 5,5% 4,5% 0,0% 0,0% 3,3%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 301 318 145 157 8 21 950<br />
% innerhalb von 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
62
Abbildung 26: Hb-Wert bei Entlassung bei den jeweiligen OP-Indikationen<br />
Ebenso verhält es sich mit dem Hämatokrit-Wert. Die Gruppe der elektiv<br />
operierten Gon- und Coxarthrosen stellt die meisten prä-operativen Hämatokrit-<br />
Werte zwischen 40 und 49%. Während die Hämatokrit-Werte insbesondere bei<br />
den Vergleichspatienten der Schenkelhals- und trochantären Femurfrakturen<br />
bei 30-39% liegen.<br />
In den postoperativen Verlaufskontrollen liegt der häufigste Wert mit einer<br />
Progredienz zur Entlassung im Bereich von 30 bis 39%.<br />
63
Tabelle 17: Hkt-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hkt_bei_<br />
Aufnahm<br />
e_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesam<br />
Gonarthros Coxarthros med. u. lat. per-, inter- u. Girdlestone, Hüftkopfnekr t<br />
e<br />
e<br />
SHF subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
ose<br />
Anzahl 0 2 6 9 2 1 20<br />
20-29 % innerhalb von<br />
0,0% 0,7% 4,5% 6,6% 22,2% 5,6% 2,3%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 97 111 72 83 4 9 376<br />
30-39 % innerhalb von<br />
35,1% 38,8% 54,5% 60,6% 44,4% 50,0% 43,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 177 169 52 45 3 8 454<br />
40-49 % innerhalb von<br />
64,1% 59,1% 39,4% 32,8% 33,3% 44,4% 52,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 2 4 2 0 0 0 8<br />
50-59 % innerhalb von<br />
0,7% 1,4% 1,5% 0,0% 0,0% 0,0% 0,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 276 286 132 137 9 18 858<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
Abbildung 27: Hkt-Wert bei Aufnahme bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
64
Tabelle 18: Hkt-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hkt_1._pos<br />
t_OP_Tag_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthro<br />
se<br />
Coxarthro<br />
se<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, interu.<br />
subtr.<br />
Femurfraktu<br />
r<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekr<br />
ose<br />
Anzahl 51 103 41 54 4 15 268<br />
20-29 % innerhalb von<br />
19,2% 38,9% 35,0% 48,2% 57,1% 75,0% 34,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 200 159 73 56 3 5 496<br />
30-39 % innerhalb von<br />
75,2% 60,0% 62,4% 50,0% 42,9% 25,0% 63,0%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 15 3 3 2 0 0 23<br />
40-49 % innerhalb von<br />
5,6% 1,1% 2,6% 1,8% 0,0% 0,0% 2,9%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 266 265 117 112 7 20 787<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
Abbildung 28: Hkt-Wert 1. post-OP-Tag bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
65
Tabelle 19: Hkt-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Hkt_bei_En<br />
tlassung_V<br />
erteilung<br />
Gesamt<br />
OP_Indikation<br />
Gesamt<br />
Gonarthrose Coxarthros<br />
e<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, interu.<br />
subtr.<br />
Femurfraktu<br />
r<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthro<br />
se,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekr<br />
ose<br />
Anzahl 30 42 18 24 2 5 121<br />
20-29 % innerhalb von<br />
10,9% 14,8% 14,2% 16,7% 25,0% 25,0% 14,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 237 239 101 114 6 15 712<br />
30-39 % innerhalb von<br />
86,2% 84,5% 79,5% 79,2% 75,0% 75,0% 83,1%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 8 2 8 6 0 0 24<br />
40-49 % innerhalb von<br />
2,9% 0,7% 6,3% 4,2% 0,0% 0,0% 2,8%<br />
OP_Indikation<br />
Anzahl 275 283 127 144 8 20 857<br />
% innerhalb von<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
OP_Indikation<br />
Abbildung 29: Hkt-Wert bei Entlassung bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Durch den unten aufgeführten Chi-Quadrat-Test zeigt sich, dass die Anzahl der<br />
Männer, die ein Erythrozytenkonzentrat erhalten signifikant kleiner ist als die<br />
Anzahl der Frauen.<br />
66
Tabelle 20: Geschlechtsverteilung bei EK-Gaben<br />
Geschlecht<br />
Gesamt<br />
Mann Frau<br />
EKs_erhalten<br />
kein EK 233 398 631<br />
EKs erhalten 86 256 342<br />
Gesamt 319 654 973<br />
Tabelle 21: Chi-Quadrat-Test über Geschlechtsverteilung bei EK-Gaben<br />
Wert df Asymptotische<br />
Signifikanz (2-seitig)<br />
Exakte Signifikanz (2-<br />
seitig)<br />
Exakte Signifikanz (1-<br />
seitig)<br />
Chi-Quadrat nach Pearson 13,965 a 1 ,000<br />
Kontinuitätskorrektur b 13,436 1 ,000<br />
Likelihood-Quotient 14,299 1 ,000<br />
Exakter Test nach Fisher ,000 ,000<br />
Zusammenhang linear-mit-linear 13,951 1 ,000<br />
Anzahl der gültigen Fälle 973<br />
a. 0 Zellen (,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 112,13.<br />
b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet<br />
Mittels des Chi-Quadrat-Tests ist festzustellen, dass kein signifikanter<br />
Unterschied zwischen einer Allgemein- und einer Spinalanästhesie bezüglich<br />
der Anzahl von Erythrozyten-Transfusionen besteht.<br />
Tabelle 22: EK-Gaben bei verschiedenen Anästhesiearten<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
Anästhesie Gesamt<br />
Spinale Allgemeine<br />
Anzahl 329 298 627<br />
kein EK % innerhalb von<br />
Anästhesie<br />
65,8% 63,5% 64,7%<br />
Anzahl 171 171 342<br />
EKs erhalten % innerhalb von<br />
Anästhesie<br />
34,2% 36,5% 35,3%<br />
Anzahl 500 469 969<br />
% innerhalb von<br />
Anästhesie<br />
100,0% 100,0% 100,0%<br />
67
Tabelle 23: Chi-Quadrat-Test über EK-Gaben bei verschiedenen<br />
Anästhesiearten<br />
Wert Df Asymptotische<br />
Signifikanz (2-seitig)<br />
Exakte Signifikanz (2-<br />
seitig)<br />
Exakte Signifikanz (1-<br />
seitig)<br />
Chi-Quadrat nach Pearson ,542 a 1 ,462<br />
Kontinuitätskorrektur b ,447 1 ,504<br />
Likelihood-Quotient ,541 1 ,462<br />
Exakter Test nach Fisher ,501 ,252<br />
Zusammenhang linear-mit-linear ,541 1 ,462<br />
Anzahl der gültigen Fälle 969<br />
a. 0 Zellen (,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 165,53.<br />
b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet<br />
In den folgenden Tabellen wird die prozentuale Anzahl der EK-Gaben über die<br />
Jahre und im Vergleich zwischen den unterschiedlichen OP-Indikationen<br />
verglichen.<br />
In dem Vergleich der Jahre 2005 bis 2009 bezogen auf die postoperativ<br />
transfundierten Erythrozytenkonzentrate wird Folgendes deutlich.<br />
Bei den Operationen der Gonarthrose wurde im Jahr 2005 mit 38,3% noch<br />
deutlich häufiger mindestens ein EK perioperativ transfundiert als mit 10,1% im<br />
Jahr 2009.<br />
Bei den Operationen der Coxarthrose ist kein deutlicher Unterschied in den<br />
Jahren 2005 bis 2009 auszumachen. Im Jahr 2005 wurden in 30,8% der Fälle<br />
mindestens ein EK perioperativ transfundiert. In den Jahren 2006 bis 2008<br />
lagen die Werte um 30% und im Jahr 2009 bei 31%.<br />
Im Falle der Schenkelhalsfrakturen ist eine deutliche Abnahme der<br />
transfundierten Erythrozytenkonzentrate zu beobachten. Wurde in den Jahren<br />
2005 und 2006 noch in rund 55% der Fälle mindesten ein EK perioperativ<br />
transfundiert, sank die Anzahl 2007 auf 35,5%. 2008/2009 trat wiederum mit ~<br />
43% eine leichte Steigerung auf.<br />
Bei den trochantären Femurfrakturen lag die Anzahl der Transfundierten<br />
gleichbleibend bei 52 bis 58% in den Jahren 2005 bis 2009.<br />
68
Die Anzahl der wegen Hüftkopfnekrose, Girdlestone oder Tumorbefall<br />
operierten Patienten ist zu gering, um eine sichere Aussage machen zu<br />
können.<br />
Tabelle 24: Prozentuale Verteilung der EK-Gaben über die Jahre bei den<br />
verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gonarthrose<br />
Coxarthrose<br />
med. u. lat. SHF<br />
per-, inter- u. subtr. Femurfraktur<br />
Girdlestone, Luxation, Revision,<br />
Pseudarthrose, Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekrose<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
EKs_erhalte<br />
n<br />
Gesamt<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
kein EK<br />
EKs erhalten<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Anzahl 29 58 56 24 71 238<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
61,7% 86,6% 78,9% 77,4% 89,9% 80,7%<br />
Anzahl 18 9 15 7 8 57<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
38,3% 13,4% 21,1% 22,6% 10,1% 19,3%<br />
Anzahl 47 67 71 31 79 295<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 27 48 51 26 70 222<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
69,2% 68,6% 69,9% 66,7% 69,3% 68,9%<br />
Anzahl 12 22 22 13 31 100<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
30,8% 31,4% 30,1% 33,3% 30,7% 31,1%<br />
Anzahl 39 70 73 39 101 322<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 13 19 20 10 19 81<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
46,4% 43,2% 64,5% 55,6% 57,6% 52,6%<br />
Anzahl 15 25 11 8 14 73<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
53,6% 56,8% 35,5% 44,4% 42,4% 47,4%<br />
Anzahl 28 44 31 18 33 154<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 15 18 14 14 16 77<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
44,1% 47,4% 46,7% 45,2% 42,1% 45,0%<br />
Anzahl 19 20 16 17 22 94<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
55,9% 52,6% 53,3% 54,8% 57,9% 55,0%<br />
Anzahl 34 38 30 31 38 171<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 1 0 0 0 1<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
0,0% 50,0% 0,0% 0,0% 0,0% 11,1%<br />
Anzahl 1 1 1 3 2 8<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 50,0% 100,0% 100,0% 100,0% 88,9%<br />
Anzahl 1 2 1 3 2 9<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 2 2 2 2 4 12<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
66,7% 66,7% 40,0% 100,0% 50,0% 57,1%<br />
Anzahl 1 1 3 0 4 9<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
33,3% 33,3% 60,0% 0,0% 50,0% 42,9%<br />
Anzahl 3 3 5 2 8 21<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 86 146 143 76 180 631<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
56,6% 65,2% 67,8% 61,3% 69,0% 64,9%<br />
Anzahl 66 78 68 48 81 341<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
43,4% 34,8% 32,2% 38,7% 31,0% 35,1%<br />
Anzahl 152 224 211 124 261 972<br />
% innerhalb von<br />
OP_Jahr<br />
100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
69
Abbildung 30: EK-Gaben bei OPs der Gonarthrose über die Jahre 2005 bis<br />
2009<br />
Abbildung 31: EK-Gaben bei OPs der Coxarthrose über die Jahre 2005 bis<br />
2009<br />
70
Abbildung 32: EK-Gaben bei OPs der Schenkelhalsfrakturen über die Jahre<br />
2005 bis 2009<br />
Abbildung 33: EK-Gaben bei OPs der trochantären Femurfraktur über die Jahre<br />
2005 bis 2009<br />
71
Abbildung 34: EK-Gaben bei OPs mit vorbestehender Komplikation über die<br />
Jahre 2005 bis 2009<br />
Abbildung 35: EK-Gaben bei OPs der Hüftkopfnekrose über die Jahre 2005 bis<br />
2009<br />
In den folgenden Tabellen und Abbildungen wird aufgezeigt, wie der<br />
unterschiedliche Hämoglobinwert präoperativ, am ersten postoperativen Tag<br />
sowie zum Entlassungszeitpunkt bei den verschiedenen OP-Indikationen und in<br />
den verschiedenen Jahren verläuft.<br />
Bei der Gonarthrose liegt der präoperative Hb-Wert in ca. 70-80% der Fälle<br />
zwischen 13- und 17g/dl mit kleinen Schwankungen über die Jahre 2005 bis<br />
2009. Am ersten postoperativen Tag ist der Wert deutlich abgesunken, sodass<br />
er bei der Mehrheit nur noch zwischen 9 und 12,9g/dl liegt. Zum Ende des<br />
72
Aufenthaltes ist der Hämoglobinwert noch etwas abgesunken. In ca. 50% der<br />
Fälle werden die Patienten mit einem Hb-Wert von 9 bis 10,9g/dl entlassen.<br />
Bei der Coxarthrose ist ein ähnliches Bild zu sehen. Präoperativ sind die Werte<br />
in ca. 80% zwischen einem Hb-Wert von 13 bis 17g/dl zu finden. Am ersten<br />
postoperativen Tag fallen die Werte, sodass 60% einen Wert von nur noch 9 bis<br />
10,9g/dl haben. Die meisten Patienten wurden auch mit diesem Wert entlassen.<br />
Lediglich 2005 hatten ca. 50% der Patienten einen Hb-Wert zwischen 11 und<br />
12,9g/dl.<br />
Bei den Schenkelhalsfrakturen zeigt sich ein vielseitigeres Bild. Dort hatten in<br />
den Jahren 2005 bis 2007 um die 50% einen Hb-Wert von 13-17g/dl<br />
präoperativ. 2008 gab es mit um die 80% derer, die einen Hb-Wert von 13-<br />
17g/dl eine Ausreißergruppe nach oben sowie 2009 mit 33% eine nach unten.<br />
Am ersten postoperativen Tag ist die Gruppe mit einem Hb-Wert von 9 bis<br />
10,9g/dl am häufigsten vertreten. In über 70% der Fälle – mit Ausnahme von<br />
2008 nur knapp 50% – werden die Patienten mit einem Hb-Wert zwischen 9<br />
und 10,9g/dl entlassen.<br />
Bei den trochantären Femurfrakturen ist die Gruppe derer mit einem<br />
präoperativen Hb-Wert zwischen 11 und 12,9g/dl sowie derer mit einem Wert<br />
zwischen 13 und 17g/dl ausgeglichener. Am ersten postoperativen Tag<br />
verteilen sind die meisten Patienten mit einigen Differenzen über die Jahre<br />
2005 bis 2009 in den Gruppen mit einem Hb-Wert zwischen 7 bis 8,9g/dl sowie<br />
9 bis 10,9g/dl. Die größte Gruppe der Entlassenen über die Jahre 2005 bis<br />
2009 hatte einen Hb-Wert von 9 bis 10,9g/dl.<br />
Der Hämatokrit-Wert verzeichnet eine ähnliche Verteilung wie die Hämoglobin-<br />
Werte.<br />
73
Tabelle 25: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
Gonarthrose<br />
Coxarthrose<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthrose,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekros<br />
e<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
OP_Indikation<br />
OP_Jahr<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Gesamt<br />
9-10,9<br />
Anzahl 2 1 2 3 3 11<br />
% innerhalb von OP_Jahr 4,3% 1,5% 2,7% 9,4% 3,8% 3,7%<br />
11-<br />
Anzahl 10 19 14 6 24 73<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 21,3% 27,9% 18,7% 18,8% 30,4% 24,3%<br />
13-17<br />
Anzahl 35 48 59 23 52 217<br />
% innerhalb von OP_Jahr 74,5% 70,6% 78,7% 71,9% 65,8% 72,1%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 47 68 75 32 79 301<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
3-6,9<br />
Anzahl 0 0 0 0 1 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 1,0% 0,3%<br />
Anzahl 1 3 1 1 2 8<br />
Hb_bei_Aufn 9-10,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 2,6% 4,4% 1,4% 2,6% 2,0% 2,5%<br />
ahme_Verteil<br />
11-<br />
Anzahl 12 19 15 9 37 92<br />
ung<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 30,8% 27,9% 21,1% 23,7% 36,6% 29,0%<br />
13-17<br />
Anzahl 26 46 55 28 61 216<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 67,6% 77,5% 73,7% 60,4% 68,1%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 39 68 71 38 101 317<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
7-8,9<br />
Anzahl 0 2 0 0 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 5,0% 0,0% 0,0% 3,0% 2,0%<br />
Anzahl 4 8 4 3 3 22<br />
Hb_bei_Aufn 9-10,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 14,3% 20,0% 13,8% 17,6% 9,1% 15,0%<br />
ahme_Verteil<br />
11-<br />
Anzahl 12 11 9 3 18 53<br />
ung<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 42,9% 27,5% 31,0% 17,6% 54,5% 36,1%<br />
13-17<br />
Anzahl 12 19 16 11 11 69<br />
% innerhalb von OP_Jahr 42,9% 47,5% 55,2% 64,7% 33,3% 46,9%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 28 40 29 17 33 147<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
3-6,9<br />
Anzahl 0 0 0 1 0 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 3,8% 0,0% 0,7%<br />
Anzahl 0 0 0 0 1 1<br />
7-8,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 2,9% 0,7%<br />
Hb_bei_Aufn<br />
Anzahl 4 4 6 7 3 24<br />
ahme_Verteil 9-10,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 12,5% 12,9% 22,2% 26,9% 8,6% 15,9%<br />
ung<br />
11-<br />
Anzahl 14 13 9 8 13 57<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 43,8% 41,9% 33,3% 30,8% 37,1% 37,7%<br />
13-17<br />
Anzahl 14 14 12 10 18 68<br />
% innerhalb von OP_Jahr 43,8% 45,2% 44,4% 38,5% 51,4% 45,0%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 32 31 27 26 35 151<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
7-8,9<br />
Anzahl 0 0 0 1 0 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 33,3% 0,0% 11,1%<br />
Anzahl 1 0 0 1 0 2<br />
Hb_bei_Aufn 9-10,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 0,0% 0,0% 33,3% 0,0% 22,2%<br />
ahme_Verteil<br />
11-<br />
Anzahl 0 1 1 1 0 3<br />
ung<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 100,0% 33,3% 0,0% 33,3%<br />
13-17<br />
Anzahl 0 1 0 0 2 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 0,0% 0,0% 100,0% 33,3%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 1 2 1 3 2 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
7-8,9<br />
Anzahl 0 0 0 0 1 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 14,3% 5,0%<br />
Anzahl 1 0 1 0 1 3<br />
Hb_bei_Aufn 9-10,9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 0,0% 20,0% 0,0% 14,3% 15,0%<br />
ahme_Verteil<br />
11-<br />
Anzahl 0 2 0 0 2 4<br />
ung<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 0,0% 66,7% 0,0% 0,0% 28,6% 20,0%<br />
13-17<br />
Anzahl 2 1 4 2 3 12<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 33,3% 80,0% 100,0% 42,9% 60,0%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 3 3 5 2 7 20<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
3-6,9<br />
Anzahl 0 0 0 1 1 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,8% 0,4% 0,2%<br />
7-8,9<br />
Anzahl 0 2 0 1 3 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,9% 0,0% 0,8% 1,2% 0,6%<br />
Hb_bei_Aufn<br />
Anzahl 13 16 14 15 12 70<br />
ahme_Verteil 9-10,9<br />
ung<br />
% innerhalb von OP_Jahr 8,7% 7,5% 6,7% 12,7% 4,7% 7,4%<br />
11-<br />
Anzahl 48 65 48 27 94 282<br />
12,9 % innerhalb von OP_Jahr 32,0% 30,7% 23,1% 22,9% 36,6% 29,8%<br />
Gesamt<br />
13-17<br />
Anzahl 89 129 146 74 147 585<br />
% innerhalb von OP_Jahr 59,3% 60,8% 70,2% 62,7% 57,2% 61,9%<br />
Anzahl 150 212 208 118 257 945<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
74
Abbildung 36: Verteilung Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei<br />
der OP der Gonarthrose<br />
Abbildung 37: Verteilung der Hb-Aufnahme-Wert über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei der OP der Coxarthrose<br />
75
Abbildung 38: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei der OP der Schenkelhalsfraktur<br />
Abbildung 39: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei der OP der trochantären Femurfraktur<br />
76
Abbildung 40: Verteilung der Hb-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei den OPs mit vorbestehender Komplikation<br />
Abbildung 41: Verteilung der Hb-Werte über die Jahre 2005 bis 2009 bei der<br />
OP der Hüftkopfnekrose<br />
77
Tabelle 26: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gonarthrose<br />
Coxarthrose<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthrose,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekros<br />
e<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_1._post_OP_<br />
Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
3-6,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
3-6,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
3-6,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
3-6,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Anzahl 5 7 4 3 2 21<br />
% innerhalb von OP_Jahr 10,6% 10,6% 5,5% 9,4% 2,6% 7,1%<br />
Anzahl 20 27 30 12 31 120<br />
% innerhalb von OP_Jahr 42,6% 40,9% 41,1% 37,5% 40,8% 40,8%<br />
Anzahl 15 24 38 15 36 128<br />
% innerhalb von OP_Jahr 31,9% 36,4% 52,1% 46,9% 47,4% 43,5%<br />
Anzahl 7 8 1 2 7 25<br />
% innerhalb von OP_Jahr 14,9% 12,1% 1,4% 6,3% 9,2% 8,5%<br />
Anzahl 47 66 73 32 76 294<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 4 11 11 6 16 48<br />
% innerhalb von OP_Jahr 11,1% 16,2% 15,9% 16,2% 16,5% 15,6%<br />
Anzahl 21 41 39 20 57 178<br />
% innerhalb von OP_Jahr 58,3% 60,3% 56,5% 54,1% 58,8% 58,0%<br />
Anzahl 10 14 17 10 21 72<br />
% innerhalb von OP_Jahr 27,8% 20,6% 24,6% 27,0% 21,6% 23,5%<br />
Anzahl 1 2 2 1 3 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 2,8% 2,9% 2,9% 2,7% 3,1% 2,9%<br />
Anzahl 36 68 69 37 97 307<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 1 0 0 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,7% 2,9% 0,0% 0,0% 3,4% 2,3%<br />
Anzahl 5 10 4 2 7 28<br />
% innerhalb von OP_Jahr 18,5% 29,4% 16,7% 13,3% 24,1% 21,7%<br />
Anzahl 11 15 14 10 17 67<br />
% innerhalb von OP_Jahr 40,7% 44,1% 58,3% 66,7% 58,6% 51,9%<br />
Anzahl 8 8 4 1 4 25<br />
% innerhalb von OP_Jahr 29,6% 23,5% 16,7% 6,7% 13,8% 19,4%<br />
Anzahl 2 0 2 2 0 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,4% 0,0% 8,3% 13,3% 0,0% 4,7%<br />
Anzahl 27 34 24 15 29 129<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 1 1 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 6,3% 3,3% 1,6%<br />
Anzahl 4 11 7 5 7 34<br />
% innerhalb von OP_Jahr 13,3% 45,8% 29,2% 31,3% 23,3% 27,4%<br />
Anzahl 20 8 9 7 19 63<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 33,3% 37,5% 43,8% 63,3% 50,8%<br />
Anzahl 5 5 7 3 3 23<br />
% innerhalb von OP_Jahr 16,7% 20,8% 29,2% 18,8% 10,0% 18,5%<br />
Anzahl 1 0 1 0 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,3% 0,0% 4,2% 0,0% 0,0% 1,6%<br />
Anzahl 30 24 24 16 30 124<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 2 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 66,7% 50,0% 33,3%<br />
Anzahl 1 1 1 1 1 5<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 50,0% 100,0% 33,3% 50,0% 55,6%<br />
Anzahl 0 1 0 0 0 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 0,0% 0,0% 0,0% 11,1%<br />
Anzahl 1 2 1 3 2 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 0 1 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 14,3% 5,0%<br />
Anzahl 1 0 3 0 4 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 0,0% 60,0% 0,0% 57,1% 40,0%<br />
Anzahl 0 2 2 1 2 7<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 66,7% 40,0% 50,0% 28,6% 35,0%<br />
Anzahl 2 1 0 1 0 4<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 33,3% 0,0% 50,0% 0,0% 20,0%<br />
Anzahl 3 3 5 2 7 20<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 1 0 1 3 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,7% 0,5% 0,0% 1,0% 1,2% 0,7%<br />
Anzahl 19 39 29 18 37 142<br />
% innerhalb von OP_Jahr 13,2% 19,8% 14,8% 17,1% 15,4% 16,1%<br />
Anzahl 73 94 95 51 127 440<br />
% innerhalb von OP_Jahr 50,7% 47,7% 48,5% 48,6% 52,7% 49,8%<br />
Anzahl 40 53 66 30 64 253<br />
% innerhalb von OP_Jahr 27,8% 26,9% 33,7% 28,6% 26,6% 28,7%<br />
Anzahl 11 10 6 5 10 42<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,6% 5,1% 3,1% 4,8% 4,1% 4,8%<br />
Anzahl 144 197 196 105 241 883<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
78
Abbildung 42: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei der OP der Gonarthrose<br />
Abbildung 43: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei der OP der Coxarthrose<br />
79
Abbildung 44: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei der OP der Schenkelhalsfraktur<br />
Abbildung 45: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei der OP der trochantären Femurfraktur<br />
80
Abbildung 46: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs mit vorbestehender Komplikation<br />
Abbildung 47: Verteilung der Hb-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs der Hüftkopfnekrose<br />
81
Tabelle 27: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gonarthr<br />
ose<br />
Coxarthr<br />
ose<br />
med. u.<br />
lat. SHF<br />
per-,<br />
inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfra<br />
ktur<br />
Girdlesto<br />
ne,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudart<br />
hrose,<br />
Tumorbe<br />
fall<br />
Hüftkopf<br />
nekrose<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
Hb_bei_Entlassung_<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
7-8,9<br />
9-10,9<br />
11-12,9<br />
13-17<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Anzahl 0 2 1 1 5 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 2,9% 1,3% 3,1% 6,3% 3,0%<br />
Anzahl 21 39 44 18 47 169<br />
% innerhalb von OP_Jahr 44,7% 57,4% 58,7% 56,3% 59,5% 56,1%<br />
Anzahl 21 24 29 12 25 111<br />
% innerhalb von OP_Jahr 44,7% 35,3% 38,7% 37,5% 31,6% 36,9%<br />
Anzahl 5 3 1 1 2 12<br />
% innerhalb von OP_Jahr 10,6% 4,4% 1,3% 3,1% 2,5% 4,0%<br />
Anzahl 47 68 75 32 79 301<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 6 4 0 11 21<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 8,6% 5,8% 0,0% 10,9% 6,6%<br />
Anzahl 15 43 40 25 67 190<br />
% innerhalb von OP_Jahr 38,5% 61,4% 58,0% 64,1% 66,3% 59,7%<br />
Anzahl 21 20 25 14 23 103<br />
% innerhalb von OP_Jahr 53,8% 28,6% 36,2% 35,9% 22,8% 32,4%<br />
Anzahl 3 1 0 0 0 4<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,7% 1,4% 0,0% 0,0% 0,0% 1,3%<br />
Anzahl 39 70 69 39 101 318<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 1 4 5<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 5,3% 12,1% 3,4%<br />
Anzahl 17 24 19 9 25 94<br />
% innerhalb von OP_Jahr 60,7% 63,2% 70,4% 47,4% 75,8% 64,8%<br />
Anzahl 10 12 6 7 3 38<br />
% innerhalb von OP_Jahr 35,7% 31,6% 22,2% 36,8% 9,1% 26,2%<br />
Anzahl 1 2 2 2 1 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,6% 5,3% 7,4% 10,5% 3,0% 5,5%<br />
Anzahl 28 38 27 19 33 145<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 1 4 4 7 17<br />
% innerhalb von OP_Jahr 2,9% 3,0% 13,8% 17,4% 18,4% 10,8%<br />
Anzahl 19 17 11 10 22 79<br />
% innerhalb von OP_Jahr 55,9% 51,5% 37,9% 43,5% 57,9% 50,3%<br />
Anzahl 12 13 11 9 9 54<br />
% innerhalb von OP_Jahr 35,3% 39,4% 37,9% 39,1% 23,7% 34,4%<br />
Anzahl 2 2 3 0 0 7<br />
% innerhalb von OP_Jahr 5,9% 6,1% 10,3% 0,0% 0,0% 4,5%<br />
Anzahl 34 33 29 23 38 157<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 1 0 0 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 0,0% 0,0% 12,5%<br />
Anzahl 0 0 3 2 5<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 100,0% 100,0% 62,5%<br />
Anzahl 1 1 0 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 50,0% 0,0% 0,0% 25,0%<br />
Anzahl 1 2 3 2 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 0 1 0 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 0,0% 20,0% 0,0% 12,5% 14,3%<br />
Anzahl 0 2 4 1 3 10<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 66,7% 80,0% 50,0% 37,5% 47,6%<br />
Anzahl 2 1 0 1 4 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 33,3% 0,0% 50,0% 50,0% 38,1%<br />
Anzahl 3 3 5 2 8 21<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 2 10 10 6 28 56<br />
% innerhalb von OP_Jahr 1,3% 4,7% 4,9% 5,1% 10,7% 5,9%<br />
Anzahl 72 125 118 66 166 547<br />
% innerhalb von OP_Jahr 47,4% 58,4% 57,6% 55,9% 63,6% 57,6%<br />
Anzahl 67 71 71 43 64 316<br />
% innerhalb von OP_Jahr 44,1% 33,2% 34,6% 36,4% 24,5% 33,3%<br />
Anzahl 11 8 6 3 3 31<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,2% 3,7% 2,9% 2,5% 1,1% 3,3%<br />
Anzahl 152 214 205 118 261 950<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
82
Abbildung 48: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Gonarthrose<br />
Abbildung 49: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Coxarthrose<br />
83
Abbildung 50: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Schenkelhalsfraktur<br />
Abbildung 51: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der trochantären Femurfraktur<br />
84
Abbildung 52: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs mit vorbestehender Komplikation<br />
Abbildung 53: Verteilung der Hb-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs mit Hüftkopfnekrose<br />
85
Tabelle 28: Verteilung der Hkt-Werte bei Aufnahme über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
Gonarthrose<br />
Coxarthrose<br />
med. u. lat.<br />
SHF<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthros<br />
e,<br />
Tumorbefall<br />
Hüftkopfnekr<br />
ose<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Aufn<br />
ahme_Verteil<br />
ung<br />
Gesamt<br />
30-39<br />
40-49<br />
50-59<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
50-59<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
50-59<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
20-29<br />
30-39<br />
40-49<br />
50-59<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Anzahl 13 19 23 14 28 97<br />
% innerhalb von OP_Jahr 28,9% 30,6% 34,3% 45,2% 39,4% 35,1%<br />
Anzahl 32 42 44 17 42 177<br />
% innerhalb von OP_Jahr 71,1% 67,7% 65,7% 54,8% 59,2% 64,1%<br />
Anzahl 0 1 0 0 1 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 1,6% 0,0% 0,0% 1,4% 0,7%<br />
Anzahl 45 62 67 31 71 276<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 0 2 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 2,2% 0,7%<br />
Anzahl 14 23 22 16 36 111<br />
% innerhalb von OP_Jahr 37,8% 39,7% 34,9% 43,2% 39,6% 38,8%<br />
Anzahl 22 33 40 21 53 169<br />
% innerhalb von OP_Jahr 59,5% 56,9% 63,5% 56,8% 58,2% 59,1%<br />
Anzahl 1 2 1 0 0 4<br />
% innerhalb von OP_Jahr 2,7% 3,4% 1,6% 0,0% 0,0% 1,4%<br />
Anzahl 37 58 63 37 91 286<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 3 1 0 2 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 7,7% 3,6% 0,0% 6,9% 4,5%<br />
Anzahl 14 17 15 8 18 72<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 43,6% 53,6% 53,3% 62,1% 54,5%<br />
Anzahl 7 17 12 7 9 52<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 43,6% 42,9% 46,7% 31,0% 39,4%<br />
Anzahl 0 2 0 0 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 5,1% 0,0% 0,0% 0,0% 1,5%<br />
Anzahl 21 39 28 15 29 132<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 0 2 3 3 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,3% 0,0% 8,0% 13,0% 9,7% 6,6%<br />
Anzahl 21 18 15 12 17 83<br />
% innerhalb von OP_Jahr 70,0% 64,3% 60,0% 52,2% 54,8% 60,6%<br />
Anzahl 8 10 8 8 11 45<br />
% innerhalb von OP_Jahr 26,7% 35,7% 32,0% 34,8% 35,5% 32,8%<br />
Anzahl 30 28 25 23 31 137<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 2 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 66,7% 0,0% 22,2%<br />
Anzahl 1 1 1 1 0 4<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 50,0% 100,0% 33,3% 0,0% 44,4%<br />
Anzahl 0 1 0 0 2 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 0,0% 0,0% 100,0% 33,3%<br />
Anzahl 1 2 1 3 2 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 0 0 0 0 1 1<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 16,7% 5,6%<br />
Anzahl 1 2 2 1 3 9<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 66,7% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0%<br />
Anzahl 2 1 2 1 2 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 33,3% 50,0% 50,0% 33,3% 44,4%<br />
Anzahl 3 3 4 2 6 18<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Anzahl 1 3 3 5 8 20<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,7% 1,6% 1,6% 4,5% 3,5% 2,3%<br />
Anzahl 64 80 78 52 102 376<br />
% innerhalb von OP_Jahr 46,7% 41,7% 41,5% 46,8% 44,3% 43,8%<br />
Anzahl 71 104 106 54 119 454<br />
% innerhalb von OP_Jahr 51,8% 54,2% 56,4% 48,6% 51,7% 52,9%<br />
Anzahl 1 5 1 0 1 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,7% 2,6% 0,5% 0,0% 0,4% 0,9%<br />
Anzahl 137 192 188 111 230 858<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
86
Abbildung 54: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Gonarthrose<br />
Abbildung 55: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Coxarthrose<br />
87
Abbildung 56: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Schenkelhalsfrakturen<br />
Abbildung 57: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der trochantären Femurfraktur<br />
88
Abbildung 58: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs mit vorbestehenden Komplikationen<br />
Abbildung 59: Verteilung der Hkt-Aufnahme-Werte über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Hüftkopfnekrose<br />
89
Tabelle 29: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
20-29<br />
Anzahl 10 11 12 8 10 51<br />
% innerhalb von OP_Jahr 24,4% 18,6% 17,6% 27,6% 14,5% 19,2%<br />
Gonarthrose<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 28 43 56 19 54 200<br />
% innerhalb von OP_Jahr 68,3% 72,9% 82,4% 65,5% 78,3% 75,2%<br />
Anzahl 3 5 0 2 5 15<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,3% 8,5% 0,0% 6,9% 7,2% 5,6%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 41 59 68 29 69 266<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 8 21 27 11 36 103<br />
% innerhalb von OP_Jahr 25,0% 37,5% 44,3% 39,3% 40,9% 38,9%<br />
Coxarthrose<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 23 35 33 17 51 159<br />
% innerhalb von OP_Jahr 71,9% 62,5% 54,1% 60,7% 58,0% 60,0%<br />
Anzahl 1 0 1 0 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,1% 0,0% 1,6% 0,0% 1,1% 1,1%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 32 56 61 28 88 265<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 7 10 8 6 10 41<br />
% innerhalb von OP_Jahr 31,8% 30,3% 36,4% 46,2% 37,0% 35,0%<br />
med. u. lat.<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
30-39<br />
Anzahl 13 23 13 7 17 73<br />
% innerhalb von OP_Jahr 59,1% 69,7% 59,1% 53,8% 63,0% 62,4%<br />
SHF<br />
40-49<br />
Anzahl 2 0 1 0 0 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 9,1% 0,0% 4,5% 0,0% 0,0% 2,6%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 22 33 22 13 27 117<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 8 12 12 8 14 54<br />
% innerhalb von OP_Jahr 28,6% 54,5% 50,0% 61,5% 56,0% 48,2%<br />
per-, inter- u.<br />
subtr.<br />
Femurfraktur<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 19 10 11 5 11 56<br />
% innerhalb von OP_Jahr 67,9% 45,5% 45,8% 38,5% 44,0% 50,0%<br />
Anzahl 1 0 1 0 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,6% 0,0% 4,2% 0,0% 0,0% 1,8%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 28 22 24 13 25 112<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Girdlestone,<br />
Luxation,<br />
Revision,<br />
Pseudarthrose,<br />
Tumorbefall<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
Gesamt<br />
20-29<br />
30-39<br />
Anzahl 0 0 1 2 1 4<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 0,0% 100,0% 100,0% 50,0% 57,1%<br />
Anzahl 1 1 0 0 1 3<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 0,0% 0,0% 50,0% 42,9%<br />
Anzahl 1 1 1 2 2 7<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Hüftkopfnekros<br />
e<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
20-29<br />
30-39<br />
Anzahl 1 1 5 1 7 15<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 33,3% 100,0% 50,0% 100,0% 75,0%<br />
Anzahl 2 2 0 1 0 5<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 66,7% 0,0% 50,0% 0,0% 25,0%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 3 3 5 2 7 20<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 34 55 65 36 78 268<br />
% innerhalb von OP_Jahr 26,8% 31,6% 35,9% 41,4% 35,8% 34,1%<br />
Gesamt<br />
Hkt_1._post_OP_Tag_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 86 114 113 49 134 496<br />
% innerhalb von OP_Jahr 67,7% 65,5% 62,4% 56,3% 61,5% 63,0%<br />
Anzahl 7 5 3 2 6 23<br />
% innerhalb von OP_Jahr 5,5% 2,9% 1,7% 2,3% 2,8% 2,9%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 127 174 181 87 218 787<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
90
Abbildung 60: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs der Gonarthrose<br />
Abbildung 61: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei der OPs der Coxarthrose<br />
91
Abbildung 62: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs der Schenkelhalsfraktur<br />
Abbildung 63: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs der trochantären Femurfraktur<br />
92
Abbildung 64: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs mit vorbestehenden Komplikationen<br />
Abbildung 65: Verteilung der Hkt-Werte am ersten post-OP-Tag über die Jahre<br />
2005 bis 2009 bei den OPs der Hüftkopfnekrose<br />
93
Tabelle 30: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den verschiedenen OP-Indikationen<br />
OP_Indikation<br />
OP_Jahr<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
20-29<br />
Anzahl 0 7 8 4 11 30<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 11,5% 11,4% 13,8% 15,1% 10,9%<br />
Gonarthrose<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 40 51 62 24 60 237<br />
% innerhalb von OP_Jahr 95,2% 83,6% 88,6% 82,8% 82,2% 86,2%<br />
Anzahl 2 3 0 1 2 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 4,8% 4,9% 0,0% 3,4% 2,7% 2,9%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 42 61 70 29 73 275<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 1 7 10 5 19 42<br />
% innerhalb von OP_Jahr 2,8% 11,5% 17,5% 14,3% 20,2% 14,8%<br />
Coxarthrose<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 33 54 47 30 75 239<br />
% innerhalb von OP_Jahr 91,7% 88,5% 82,5% 85,7% 79,8% 84,5%<br />
Anzahl 2 0 0 0 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 5,6% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,7%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 36 61 57 35 94 283<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 1 1 2 4 10 18<br />
% innerhalb von OP_Jahr 3,8% 2,9% 9,5% 23,5% 34,5% 14,2%<br />
med. u. lat. SHF<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 23 30 18 12 18 101<br />
% innerhalb von OP_Jahr 88,5% 88,2% 85,7% 70,6% 62,1% 79,5%<br />
Anzahl 2 3 1 1 1 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 7,7% 8,8% 4,8% 5,9% 3,4% 6,3%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 26 34 21 17 29 127<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 3 2 5 5 9 24<br />
% innerhalb von OP_Jahr 9,4% 7,1% 18,5% 25,0% 24,3% 16,7%<br />
per-, inter- u. subtr.<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
Anzahl 27 23 21 15 28 114<br />
% innerhalb von OP_Jahr 84,4% 82,1% 77,8% 75,0% 75,7% 79,2%<br />
Femurfraktur<br />
40-49<br />
Anzahl 2 3 1 0 0 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 6,3% 10,7% 3,7% 0,0% 0,0% 4,2%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 32 28 27 20 37 144<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Girdlestone, Luxation,<br />
Revision, Pseudarthrose,<br />
Tumorbefall<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
Gesamt<br />
20-29<br />
30-39<br />
Anzahl 0 1 1 0 2<br />
% innerhalb von OP_Jahr 0,0% 50,0% 33,3% 0,0% 25,0%<br />
Anzahl 1 1 2 2 6<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 50,0% 66,7% 100,0% 75,0%<br />
Anzahl 1 2 3 2 8<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
20-29<br />
Anzahl 1 0 2 0 2 5<br />
% innerhalb von OP_Jahr 33,3% 0,0% 40,0% 0,0% 25,0% 25,0%<br />
Hüftkopfnekrose<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
Anzahl 2 2 3 2 6 15<br />
% innerhalb von OP_Jahr 66,7% 100,0% 60,0% 100,0% 75,0% 75,0%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 3 2 5 2 8 20<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
20-29<br />
Anzahl 6 18 27 19 51 121<br />
% innerhalb von OP_Jahr 4,3% 9,6% 15,0% 17,9% 21,0% 14,1%<br />
Gesamt<br />
Hkt_bei_Entlassun<br />
g_Verteilung<br />
30-39<br />
40-49<br />
Anzahl 126 161 151 85 189 712<br />
% innerhalb von OP_Jahr 90,0% 85,6% 83,9% 80,2% 77,8% 83,1%<br />
Anzahl 8 9 2 2 3 24<br />
% innerhalb von OP_Jahr 5,7% 4,8% 1,1% 1,9% 1,2% 2,8%<br />
Gesamt<br />
Anzahl 140 188 180 106 243 857<br />
% innerhalb von OP_Jahr 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
94
Abbildung 66: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Gonarthrose<br />
Abbildung 67: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Coxarthrose<br />
95
Abbildung 68: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der Schenkelhalsfraktur<br />
Abbildung 69: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der trochantären Femurfraktur<br />
96
Abbildung 70: Verteilung der Hkt-Werte bei Entlassung über die Jahre 2005 bis<br />
2009 bei den OPs der vorbestehenden Komplikation<br />
Abbildung 71: Verteilung der Hkt bei Entlassung über die Jahre 2005 bis 2009<br />
bei der OP der Hüftkopfnekrose<br />
97
5. Diskussion<br />
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, in wie weit sich die Patienten in der<br />
Geschlechtsverteilung, der Altersstruktur bei den verschiedenen<br />
Operationsindikationen von Gonarthrose, Coxarthrose sowie den<br />
hüftgelenknahen Frakturen der Schenkelhals- und der trochantären<br />
Femurfrakur, der Hüftkopfnekrose sowie der OP-Indikation bei einer<br />
vorliegenden Komplikation – Girdlestone, Tumorbefall, Revision,<br />
Pseudarthrosenbildung, Luxation – unterscheiden. Dabei ist von besonderer<br />
Bedeutung festzustellen, welche Unterschiede es bei den jeweiligen OP-<br />
Indikationen beim Blutverlust gemessen am Hämoglobin- sowie Hämatokritwert<br />
gibt und wie die Verteilung der Erythrozytenkonzentrat-Transfusionen ist.<br />
5.1. Geschlechtsverteilung<br />
Die Ergebnisse der von 2005 bis 2009 am Universitätsklinikum Bochum<br />
Langendreer erhobenen Daten zeigen, dass eine Knieendoprothesen-<br />
Implantation bei Gonarthrose an doppelt soviel weiblichen (66,9%) wie<br />
männlichen (33,1%) Patienten durchgeführt wurde. In der Literatur wird<br />
bestätigt, dass für die Gonarthrose neben anderen Risikofaktoren, wie<br />
Übergewicht, Alter, Überbeansprachung, Knieüberlastung im Beruf, auch das<br />
weibliche Geschlecht als Risikofaktor gezählt wird (Eberth et al., 2012).<br />
Die fast gleichen Zahlen ergaben sich bei den erhobenen Daten ebenfalls für<br />
die Coxarthrose. Auch an der Erkrankung sind doppelt soviele Frauen (66,5%)<br />
wie Männer (33,5%) in dem beobachteten Zeitraum operiert worden.<br />
Dieses Ergebnis deckt sich ebenfalls mit der Literatur. Ab dem siebten<br />
Lebensjahrzehnt sind deutlich mehr Frauen als Männer von der Coxarthrose<br />
betroffen (Hackenbroch, 1998).<br />
Bei den operierten Schenkelhalsfrakturen in der Zeit von 2005 bis 2009 waren<br />
über die Hälfte der Betroffenen weiblichen Geschlechts (68,4%) im Vergleich zu<br />
dem des männlichen (31,6%).<br />
Dieses Ergebnis spiegeln auch andere Studien wider. So wird in „Der<br />
Unfallchirurg“ (Beck and Rüter, 1998) beschrieben, dass die von<br />
Schenkelhalsfrakturen Betroffenen bis zu 80% Frauen sind.<br />
98
Dies ist begründet in einer hormonell stärker bedingten Osteoporose, einer<br />
vermehrten Kraftminderung im Alter sowie einer erhöhten Lebenserwartung<br />
(Beck and Rüter, 1998).<br />
Ein ähnliches Bild gilt auch für die trochantären Femurfrakturen mit einem<br />
weiblichen Anteil von 71,3% zu dem der Männer mit 28,7%. Auch dieses ist in<br />
der Literatur so beschrieben (Jaeschke-Melli et al., 2013).<br />
Die Operationen bei Hüftkopfnekrose sowie bei Komplikationen, wie<br />
Girdlestone, Revision, Luxation, Tumorbefall sind aufgrund der geringen<br />
Fallzahlen nicht aussagekräftig in Bezug auf das Geschlecht.<br />
5.2. Altersverteilung<br />
Das Alter aller an den bekannten Operationsindikationen operierten beträgt im<br />
Mittel 75 Jahre.<br />
Die hüftgelenknahen Frakturen sind im Alter von 80 bis 89 am häufigsten<br />
vertreten, bei den Schenkelhalsfrakturen waren es 48,4% und bei den<br />
trochantären Femurfrakturen 52,6%.<br />
Die größte Anzahl mit pertrochantären Femurfrakturen in der Gruppe der 80 bis<br />
89 jährigen zeigte sich auch in einer Studie mit QS-NRW-Daten aus den Jahren<br />
2004/2005 (Kostuj et al., 2013).<br />
5.3. Transfusionsverteilung<br />
Über die Jahre 2005 bis 2009 betrachtet, lässt sich erkennen, dass bei den<br />
hüftgelenknahen Frakturen deutlich mehr Bluttransfusionen erfolgten als im<br />
Vergleich zu den Operationen der Gon- und Coxarthrose.<br />
Bei den trochantären Frakturen wurde mit 55% in über der Hälfte der Fälle<br />
mindestens ein Erytrozythenkonzentrat perioperativ transfundiert. Bei den<br />
Schenkelhalsfrakturen waren es knapp 48%. Dem stehen bei den Operationen<br />
der Cox- mit 31,1% sowie der Gonarthrose mit 19,3% weitaus weniger Fälle mit<br />
EK-Transfusionen gegenüber.<br />
Ein Grund dafür ist in den unterschiedlichen präoperativen Hämoglobin-Werten<br />
zu sehen. Die Patienten mit einer hüftgelenknahen Fraktur hatten nur in rund<br />
45% der Fälle einen präoperativen Hb-Wert zwischen 13 und 17g/dl. Bei den<br />
Patienten, die wegen einer Gon- oder Coxarthrose operiert wurden, lag der<br />
präoperative Wert in rund 70% der Fälle zwischen 13 und 17g/dl.<br />
99
Für diese Tatsache ist ursächlich zu nennen, dass die von den hüftgelenknahen<br />
Frakturen Betroffenen überwiegend ältere Patienten (>65 Jahre) und<br />
mehrheitlich Frauen (bis zu 80%) sind (Beck and Rüter, 1998).<br />
Ein wesentliches Problem der hüftgelenknahen Frakturen ist, dass in der<br />
„Leitlinien Schenkelhalsfraktur der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie“<br />
eine Versorgung innerhalb von 48 Stunden gefordert wird. Die meisten der<br />
betroffenen Patienten haben ein höheres Lebensalter mit multiplen<br />
Vorerkrankungen, die die Einnahme von einem<br />
Thromobzytenaggregatioshemmer - wie z. B. Acetylsalicylsäure (ASS) oder<br />
Clopidogrel (Plavix), oder einem Vitamin K-Antagonisten, wie Cumarine -<br />
notwendig machen. Vitamin K zur Antagonisierung von Cumarinen ist zu<br />
zeitaufwendig. Eine sofortige Gerinnungsverbesserung ist mittels<br />
Prothrombinkomplexkonzentrat (PPSB) rasch zu erreichen. Eine<br />
Antagonisierung der Thrombozytenaggregationshemmer ist nicht möglich<br />
(Bücking et al., 2013).<br />
Bei den elektiv durchgeführten Knie- und Hüftendoprothesenimplantationen<br />
werden die Thrombozytenaggregationshemmer unter Nutzen-Risiko-Abwägung<br />
perioperativ abgesetzt (Haas, 2006). Bei bestehender effektiver Antikoagulation<br />
durch einen Vitamin K-Antagonisten erfolgt meistens zur Vermeidung eines<br />
thromboembolischen Ereignisses ein Bridging mit Heparin (Bauersachs et al.,<br />
2007).<br />
Somit ist zu erklären, dass das Blutungsrisiko im Falle einer notfallmäßigen<br />
Operation bei einer hüftgelenknahen Fraktur (trochantären und<br />
Schenkelhalsfraktur) unter gerinnungshemmenden Medikamenten gegenüber<br />
einer elektiven Operation der Knie- und Hüftendoprothesenoperation erhöht ist.<br />
5.4. Hospitalisationsdauer<br />
Sobald sich die Hospitalisationsdauer verlängert, steigert sich die<br />
Wahrscheinlichkeit einer EK-Transfusion. Die Auswertungen ergaben<br />
unabhängig von der OP-Indikation in 32% der Fälle eine Transfusion von<br />
mindestens einem EK bei einer Hospitalisationsdauer bis 24 Tage. Bei einer<br />
Hospitalisationszeit über 24 Tage wurde in 68% der Fälle mindestens ein EK<br />
transfundiert. Dieses ist durch die Komplikationen, wie z. B.<br />
Wundheilungsstörung, Infekt, Hämatombildung, Pneumonie, die einen<br />
100
verlängerten Krankenhausaufenthalt begründen, zu erklären. Die gleiche<br />
Tendenz zeigt sich auch bei den einzelnen OP-Indikationen. Ab dem 25.<br />
Hospitalisationstag wird in mindestens 50% der Fälle eine EK-Transfusion<br />
notwendig.<br />
Die Transfusion allogener Erythrozytenkonzentrate ist bei Patienten mit Hüftund<br />
Knieendoprothetik mit einer erhöhten Mortalität, einer erhöhten<br />
postoperativen Pneumonierate und einer Verlängerung der Liegezeit assoziiert<br />
(Kendoff et al., 2011).<br />
In der Literatur (Pietsch and Hofmann, 2007) wird beschrieben, dass Patienten,<br />
die im Rahmen einer Knie- oder Hüfttotalendoprothesenimplantation Fremdblut<br />
erhielten, die längste stationäre Aufenthaltsdauer hatten.<br />
Der Zusammenhang zwischen postoperativen Wundinfekten, allogenen<br />
Bluttransfusionen und Anämien wurde in mehreren Studien mit teilweise<br />
konträren Ergebnissen untersucht. Fremdbluttransfusionen haben eine<br />
immunmodulatorische Wirkung, wobei die Spenderleukozyten und das Plasma<br />
die wesentlichen Elemente darstellen. Durch autologe Blutprodukte lässt sich<br />
das transfusionsassoziierte Infektionsrisiko senken. Diese Option steht<br />
allerdings für Patienten mit einem erhöhten Wundinfektionsrisiko häufig nicht<br />
zur Verfügung. Verschiedene retro- und prospektive Studien sind uneinheitlich<br />
und zeigen keine klare Assoziation zwischen allogenen Bluttransfusionen und<br />
Wundinfektionen (Hachenberg et al., 2010).<br />
Insgesamt ist eine Beurteilung, ob die postoperativen Komplikationen eine<br />
Bluttransfusion erfordern oder ob eine allogene Bluttransfusion die<br />
Komplikationen und damit auch einen längeren stationären Aufenthalt<br />
bedingen, schwierig zu beurteilen.<br />
Schaut man sich die Hb- sowie Hkt-Verteilung bei den unterschiedlichen OP-<br />
Indikationen an, wird deutlich, warum im Falle der schenkelhalsnahen Frakturen<br />
mit höherer Wahrscheinlichkeit eine EK-Transfusion indiziert ist im Vergleich zu<br />
den Operationen bei elektiver Gon- und Coxarthrose.<br />
Die Hämoglobinwerte bei den Patienten vor einer OP aufgrund einer Gon- oder<br />
Coxarthrose sind in über 70% der Fälle in dem Normbereich von 13-17g/dl. Bei<br />
den Patienten mit einer hüftgelenknahen Fraktur liegen die Hb-Werte in unter<br />
50% der Fälle unter einem Wert von 13g/dl.<br />
101
Sieht man sich den Verlauf des Hb-Wertes von dem präoperativen, dem ersten<br />
postoperativen und schließlich dem Tag bei Entlassung an, lässt sich<br />
feststellen, dass in über 50% aller OP-Indikationen die Hb-Werte über 9g/dl<br />
liegen. Allerdings war die Anzahl der EK-Transfusionen für das Erreichen<br />
dieses Hb-Wertes deutlich höher bei den hüftgelenknahen Frakturen als im<br />
Vergleich zu den OPs der Gon- und Coxarthrose. Mittels des Chi-Quadrat-Tests<br />
zeigte sich, dass bei den OPs der hüftgelenknahen Frakturen signifikant öfter<br />
eine EK-Transfusion erfolgte als bei den OPs der Gon- und Coxarthrose.<br />
Ähnlich verhält es sich mit dem Verlauf der Hämatokrit-Werte. Bei Aufnahme<br />
liegen die Werte bei den OPs der Gon- und Coxarthrose in 60% der Fälle<br />
zwischen einem Hkt-Wert von 40-49%. Die Hkt-Werte der Patienten mit einer<br />
hüftgelenknahen Fraktur befinden sich in ca. 55% der Fälle um einen Hkt-Wert<br />
von 30-39%. Beobachtet man den weiteren Werteverlauf, stellt man fest, dass<br />
am ersten postoperativen Tag die Werte sowohl der wegen Gon- oder<br />
Coxarthrose operierten als auch die der hüftgelenknahen Frakturen mindestens<br />
in 50% der Fälle zwischen 30 und 39% liegen. Die Gonarthrose stellt mit 75%<br />
der operierten die größte Gruppe in diesem Bereich dar.<br />
Der Hämatokritwert ist bei den OPs der Gon-/Coxarthrose sowie bei den<br />
hüftgelenknahen Frakturen bei Entlassung zu 80% in einem Bereich von 30 bis<br />
39%. Dabei muss wiederum berücksichtigt werden, dass in den Fällen der<br />
hüftgelenknahen Frakturen signifikant mehr EKs perioperativ transfundiert<br />
wurden als bei denen der wegen Gon-/Coxarthrose operierten.<br />
Soll bei einer hüftgelenksnahen Fraktur des jungen Patienten eine<br />
Osteosynthese durchgeführt werden, besteht die dringliche Empfehlung einer<br />
operativen Versorgung innerhalb von sechs Stunden. Ein Aufschub der<br />
Operation um mehr als 24 Stunden erhöht die Morbidität und Mortalität, die<br />
Rate an Femurkopfnekrosen bei medialer Schenkelhalsfraktur, die Rate an<br />
Dekubitalulzera, die Inzidenz von Venenthrombosen und Lungenembolien und<br />
zeigt eine Verschlechterung der Chancen einer erfolgreichen Osteosynthese<br />
(Lein et al., 2011). Viele Patienten, die eine proximale Femurfraktur erleiden,<br />
haben eine Dauermedikation mit einem Thrombozytenaggregationshemmer<br />
oder einer oralen Antikoagulation mit Warfarinen. Die Hemmung der<br />
Thrombozytenaggregation durch ASS und Clopidogrel ist irreversibel und kann<br />
102
nicht effektiv antagonisiert werden. Bei der oralen Antikoagulation mit<br />
Cumarinen wird die plasmatische Gerinnung durch Hemmung der Vitamin-Kabhängigen<br />
Gerinnungsfaktoren eingeschränkt. Mit der Gabe von<br />
Prothrombinkomplexkonzentrat (PPSB) werden Vitamin-K-abhängige<br />
Gerinnungsfaktoren substituiert, womit eine sofortige Verbesserung der<br />
plasmatischen Gerinnung erreicht wird (Bücking et al., 2013). In der<br />
vorgestellten Studie von Bücking et al. aus der Unfallchirurg 2013/10 zeigte<br />
sich, dass eine signifikant höhte Transfusionsrate bei Patienten mit einer ASS-<br />
Medikation zu beobachten war.<br />
Dieses könnte einer der Gründe sein, dass die Transfusionsrate in dieser<br />
Untersuchung bei den elektiven Operationen der Gon- und Coxarthrose<br />
niedriger war. Diese Patienten hatten die Möglichkeit nach Abwägung der<br />
Risiken, die Thrombozytenaggregationshemmer perioperativ zu pausieren.<br />
Eine Anämie ist bei der älteren Bevölkerung ein häufiger Befund. Anämien<br />
können neoplastisch, renal, durch eine Störung der Erythropoese, einen<br />
Blutverlust, einen Eisenmangel, eine Infektion oder eine ungeklärte Ursache<br />
bedingt sein (Kulier and Gombotz, 2001). Bei den elektiven Operationen<br />
können die Patienten im Falle einer Anämie durch die Gabe von Eisen,<br />
Folsäure und Vitamin B12 sowie bei Bedarf in Kombination mit Erythropoetin<br />
profitieren (Kendoff et al., 2011). Die oft im Alter vorhandene Anämie lässt sich<br />
bei einer notfallmäßigern hüftgelenknahen Fraktur präoperativ nicht mehr<br />
behandeln, wodurch ein niedrigerer Hb-/Hkt-Wert als bei den elektiven OPs der<br />
Gon- und Coxarthrose zu erklären ist.<br />
Verglichen über die Jahre 2005 bis 2009 hat sich bei den OPs der Gonarthrose<br />
am meisten verändert. Dort sank die Transfusionsrate von 38,3% im Jahr 2005<br />
auf 10,1% im Jahr 2009. Dazu passend waren die Hb-Werte am ersten<br />
postoperativen Tag in 10,8% der Fälle unter 9g/dl in den Jahren 2005/2006<br />
verglichen zu 2,8% im Jahr 2009. Der Hkt-Wert war in ~20% der Fälle unter<br />
30% im Jahr 2005 und im Jahr 2009 in ~14% der Fälle. Es ist zu mutmaßen, ob<br />
im Verlauf der beobachteten Jahre zunehmend auf eine blutsparendere<br />
Operation geachtet wurde.<br />
Die Transfusionswerte bei der OP der Coxarthrose sind über die Jahre 2005 bis<br />
2009 mit 30% der Fälle konstant.<br />
103
Ebenso verhält es sich bei den trochantären Femurfrakturen. Dort werden<br />
konstant mit einem Wert um 55% EKs über die Jahre 2005 bis 2009<br />
transfundiert.<br />
Bei den Schenkelhalsfrakturen lässt sich eine leichte Abwärtstendenz in der<br />
Transfusionsrate ausmachen. In den Jahren 2005/2006 lag die Fallzahl noch<br />
bei ~55%. Im Jahre 2009 wurden bei 42% der Patienten EKs transfundiert.<br />
Der demographische Wandel bewirkt, dass es in Zukunft immer mehr ältere<br />
Patienten > 65 Jahre geben wird (Habler, 2003). Damit wird die Zahl der an<br />
Gon-/Coxarthrose erkrankten und derjenigen, die eine hüftgelenknahe Fraktur<br />
erleiden, stetig zunehmen. Im Rahmen der erforderlichen Operationen kommt<br />
es zu einem Blutverlust, der kompensiert werden muss.<br />
Zum einen ist die ökonomische Seite zu beleuchten. In Deutschland werden<br />
jährlich 4-6 Millionen Fremblutkonserven transfundiert (Habler, 2003). Die<br />
reinen Bereitstellungskosten für ein allogenes Erythrozytenkonzentrat werden<br />
mit 100€ im deutschsprachigen Raum angegeben. Die Kosten werden aufgrund<br />
des ungünstiger werdenden Verhältnisses von Angebot und Nachfrage<br />
wahrscheinlich steigen. Aus den USA ist bekannt, dass die Hälfte aller<br />
allogenen Erythrozytenkonzentrate Patienten mit einem Alter über 65 Jahren<br />
transfundiert werden (Habler et al., 2004; Spöhr and Böttiger, 2002).<br />
Desweiteren entstehen durch die Transfusion bedingte Komplikationen, wie<br />
eine Pneumonie, ein Wundinfekt und damit im Zusammenhang ein verlängerter<br />
Krankenhausaufenthalt (Hachenberg et al., 2010; Kendoff et al., 2011; Spöhr<br />
and Böttiger, 2002).<br />
Weiter sind trotz aller intensiven Testungen der Blutkonserven Restrisiken<br />
geblieben. Dazu zählen transfusionsassoziierte Infektionen (Hepatitis B/C, HIV,<br />
Bakterien), Hämolysereaktion durch Konservenverwechslung, Transfusion alter<br />
Konserven, thermische Schädigung oder bakterielle Kontamination,<br />
anaphylaktische Reaktion, transfusionsbedingtes Lungenversagen sowie<br />
erhöhte Immunsuppression, die die Infektionsrate und die Malignomrezidivrate<br />
steigert (Habler et al., 2004; Habler et al., 2006).<br />
Um das Restrisiko für den Patienten weiter zu minimieren und die<br />
Kostenentwicklung im Gesundheitswesen bestmöglich zu kontrollieren, sollte<br />
das Ziel sein, auf allogene Blutkonserven zu verzichten (Habler et al., 2006).<br />
104
Prospektive randomisierte Studien zeigen, dass eine großzügige<br />
Indikationsstellung zur Transfusion zu einer höheren Morbidität und Mortalität<br />
führen. Eine Reduktion der Fremdbluttransfusion führt sogar zu einem besseren<br />
Outcome. Die pathophysiologischen Mechanismen sind noch nicht<br />
abschließend geklärt, aber nach heutiger Studienlage besteht ein kausaler und<br />
dosisabhängiger Zusammenhang zwischen Fremdbluttransfusionen und einem<br />
schlechteren Krankheitsverlauf (Gombotz and Hofmann, 2013).<br />
Eine Anämie wird kritisch, wenn das O2-Angebot für das Gewebe (DO2) zu<br />
gering ist. Die die Anämie beschreibenden Werte Hb und Hkt sind individuell<br />
verschieden kritisch ab einem gewissen Wert. Bei jungen, gesunden Patienten<br />
ist ein perioperativer Hb-Wert von 6g/dl zu tolieren. Bei alten Patienten mit<br />
kardiovaskulären Vorerkrankungen sollte der Hb-Wert zwischen 8 und 10g/dl<br />
liegen (Habler et al., 2004).<br />
Das O2-Angebot an das Gewebe (DO2) ist definiert als das Produkt aus<br />
Herzzeitvolumen und arteriellen Sauerstoffgehalt (CaO2). Bei einem niedrigen<br />
Hb-/Hkt-Wert muss das HZV kompensatorisch erhöht werden.<br />
Als physiologische Transfusionstrigger wird eine ausgeprägte Tachykardie,<br />
Hypotension, Anstieg der Gesamtkörper O2-Extraktion über 50%, Abfall der<br />
gemischtvenösen Sättigung unter 50-60%, Abfall des gemischtvenösen<br />
Sauerstoffpartialdrucks unter 32mmHg, ST-Streckensenkung über 0,1mV im<br />
EKG sowie regionale Wandbewegungsstörungen gesehen (Habler et al., 2004).<br />
Im Falle der Knieendoprothesenimplantation gibt es die Möglichkeit einer<br />
intraoperativen Blutsperre (Tourniquet). Die Vor- und Nachteile dieser Methode<br />
werden kontrovers diskutiert (Matziolis et al., 2011). In Studien wurden als<br />
Nachteile eine höhere Inzidenz von Wundheilungssttörungen sowie eine<br />
verlängerte postoperative Rehabilitationsphase festgestellt. Weiter wurden<br />
häufiger Hämarthros bei Eingriffen am Kniegelenk beobachtet (Sarkar and<br />
Kinzl, 1999). Weitere Autoren beschreiben einen Anstieg des systemischen<br />
Blutdrucks bei liegender Blutsperre mit einem Abfall des Blutdrucks nach<br />
Öffnen der Blutsperre mit Tachy- und Bradyarrhythmien, systematische<br />
Veränderungen von Blutgasen mit Azidose und Hyperkaliämie,<br />
Reperfusionsschaden des Gewebes infolge Aktivierung neurophiler<br />
105
Granulozyten. Als Kontraindikationen gelten unter anderem die pAVK, akute<br />
Weichteil- und Knocheninfektionen und nichtbenigne Tumore (Sarkar and Kinzl,<br />
1999).<br />
Für eine verbesserte Zementierqualität gibt es in Ermangelung vergleichender<br />
Studienz bislang keine Evidenz. So bezieht sich die Entscheidung für und wider<br />
eine Operation in Blutleere auf den Effekt des perioperativen Blutverlusts<br />
(Matziolis et al., 2011). Die in „Der Orthopäde“ in 2011/2 veröffentlichen<br />
retrospektiven Fall-Kontroll-Studie von (Matziolis et al., 2011) wird der<br />
perioperative Blutverlust über die Parameter Körpergröße, Körpergewicht und<br />
den Hämatokrit vor und nach der Operation bei Patienten mit einem<br />
endoprothetischen Kniegelenksersatz beobachtet, die entweder mit oder ohne<br />
Blutleere operiert wurden. Die Unterschiede in der Bluttransfusion waren nicht<br />
signifikant. Es zeigte sich allerdings ein Unterschied in der Menge des<br />
Blutverlustes. Dieser war in der Gruppe ohne Tourniquet signifikant höher.<br />
Wichtig ist, dass das Tourniquet nicht vor dem Wundschluss geöffnet wird,<br />
denn die intraoperative Deflation vor dem Wundverschluss führt meistens zu<br />
einem höheren Blutverlust (Matziolis et al., 2011).<br />
Zur Verminderung der allogenen Bluttransfusion ist eine präoperative<br />
Eigenblutspende sinnvoll. Diese ist allerdings nur im Falle der elektiven Knieoder<br />
Hüftendoprothesen-Implantationen möglich. Dabei wird dem Patienten vier<br />
bis sechs Wochen vor dem Eingriff in wöchentlichen Abständen Vollblut<br />
entnommen. Die Anzahl der präoperativen Eigenblutspende ist von dem<br />
geplanten Eingriff abhängig. Ist der Hämatokritwert des Patienten zu niedrig,<br />
kann die Eigenblutspende mit Eisen und rekombinantem Erythropoetin<br />
kombiniert werden (Habler et al., 2004).<br />
Bei den notfallmäßigen Operation der hüftgelenknahen Frakturen fällt eine über<br />
mehrere Wochen geplante Eigenblutspende weg. Als eine weitere Maßnahme<br />
ist die akute normo- oder hypervolämische Hämodilution je nach Patient<br />
durchführbar. Gerade die Patienten mit einer hüftgelenknahen Fraktur haben<br />
wie in der Untersuchung beschrieben oftmals ein höheres Lebensalter über 80<br />
Jahre.<br />
Der menschliche Organismus verfügt über eine physiologische Anämietoleranz.<br />
Diese Toleranz ist individuell unterschiedlich. Sie kann durch die Narkose, die<br />
106
Hyperoxämie, die komplette Muskelrelaxierung und milde Hypothermie<br />
gesteigert werden. Junge Patienten ohne kardiopulmonale Vorerkrankungen<br />
tolerieren Hb-Werte bis 6g/dl. Bei älteren Patienten mit kardiopulmonalen<br />
Begleiterkrankungen könnten Hb-Werte von 8-10g/dl tolerieren, wenn eine<br />
adäquate postoperative Überwachung besteht. (Habler et al., 2006)<br />
Die Patienten vor einer elektiven Knie- oder Hüftendoprothesen-Implantation<br />
sollten vermehrt auf eine Eigenblutspende bei einem ausreichen Hb von über<br />
11g/dl hingewiesen werden. Im Falle einer Anämie kann eine präoperative<br />
Abklärung sowie ggf. eine Substitution von Vit. B 12, Folsäure,<br />
Eisensubstitution oder Erythropoetin (EPO) erfolgen (Kendoff et al., 2011).<br />
Für diese Patienten ist zudem die Durchführung einer akuten<br />
normovolämischen Hämodilution (ANH) oder einer akuten hypervolämischen<br />
Hämodilution (AHH) empfehlenswert.<br />
Intraoperativ gilt sowohl für die Patienten einer elektiven Knie- oder<br />
Hüftprothesenimplantation als auch für diejenigen mit einer hüftgelenknahen<br />
Fraktur, dass neben der Lagerung (OP-Gebiet auf Herzhöhe), hyperoxischen<br />
Beatmung, Normothermie, schonenden Operierens auch die maschinelle<br />
Autotransfusion (MAT) eingesetzt wird.<br />
Als intraoperative fremdblutsparende Maßnahmen wird in der Literatur auf die<br />
Regionalanästhesie anstatt der Allgemeinanästhesie wegen der geringeren<br />
pharmakologischen Vasodilatation hingewiesen (Habler et al., 2004). Diese<br />
Untersuchung bestätigt die Beobachtung nicht. Bei der Spinalanästhesie<br />
wurden in 34,3% der Fälle mindestens ein EK transfundiert, bei der<br />
Allgemeinanästhesie in 36,5%. Es zeigte sich damit kein signifikanter<br />
Unterschied in der Wahl des Anästhesieverfahrens.<br />
107
Insgesamt ist aktuell eine restriktive anstatt einer liberalen Transfusionstrategie<br />
empfehlenswert. Die hohen Kosten, die verminderte Spenderbereitschaft, die<br />
Restrisiken eine Infektion, eine mögliche Transfusionsreaktion sprechen für ein<br />
fremdblutsparendes Vorgehen. Wie die neuesten Studien zeigen, ist die<br />
Fremdbluttransfusion mit einer erhöhten Infektrate, einer erhöhten<br />
Wahrscheinlichkeit eines Malignomrezidivs und einem längeren<br />
Krankenhausaufenthalt verbunden. Die liberale Transfusion mit einer EK-Gabe<br />
bei einem Hb-Wert über 10g/dl bewirkt auch bei kardiovaskulären<br />
Vorerkrankungen kein besseres Outcome (Gombotz and Hofmann, 2013;<br />
Habler et al., 2006).<br />
108
In der aktuellen Literatur wird vermehrt von einem neuen Konzept, dem „Patient<br />
Blook Management“, gesprochen. Erstmals nutzte der australische Hämatologe<br />
James Isbister 2005 diesen Begriff. Im Jahr 2007 trat der Begriff dann erstmals<br />
in der Literatur auf. Das PBM ist ein Drei-Säulen-Konzept aus Optimierung des<br />
Erythrozytenvolumens, Minimierung der Blutung und des Blutverlustes sowie<br />
Erhöhung und Ausschöpfung der Anämietoleranz (Gombotz and Hofmann,<br />
2013).<br />
Unter der ersten Säule versteht man eine perioperative Anämievermeidung<br />
durch Optimierung des Erythrozytenvolumens. Diese ist durch die Erythropeose<br />
stimulierende Substanzen sowie Eisenpräparate zu erreichen. Bei elektiven<br />
Eingriffen sollte präoperativ eine Anämieabklärung und –behandlung erfolgen.<br />
Bei der zweiten Säule, der Reduktion des Blutverlustes, sind die chirurgischen<br />
Maßnahmen, wie die Verwendung von Fibrinklebern, Hochlagerung des<br />
Operationsgebietes und Verzicht auf Drainagen von großer Bedeutung. Aus<br />
anästhesiologischer Sicht sollte auf stabile Kreislaufverhältnisse,<br />
Normothermie, kontrollierte Hypotension und klassische Blutsparmethoden, wie<br />
die Retransfusion von gewaschenem Wundblut geachtet werden. Die dritte<br />
Säule beinhaltet die individuelle Ausnutzung der Anämietoleranz. Präoperativ<br />
ist eine Behandlung kardialer und pulmonaler Risikofaktoren angezeigt.<br />
Kreislaufgesunde haben große Reserven, da nur 20% des transportierten<br />
Sauerstoffs unter physiologischen Bedingungen verbraucht werden (Gombotz<br />
and Hofmann, 2013). Wenn all die Säulen befolgt werden, wird eine deutliche<br />
Reduktion von Fremdbluttransfusionen eintreten und eine Kostenreduktion<br />
erfolgen. Nach aktueller Studienlage bedingen die Fremdbluttransfusionen<br />
einen schlechteren Krankheitsverlauf sowie eine erhöhte Morbidität und<br />
Mortalität (Gombotz and Hofmann, 2013).<br />
109
6. Zusammenfassung<br />
Im Rahmen des demographischen Wandels wird die Anzahl der älteren<br />
Patienten über 65 Jahre weiter zunehmen. Damit wird auch die Zahl der<br />
elektiven Operationen aufgrund einer Gon- und Coxarthrose sowie der<br />
notfallmäßigen Operationen der hüftgelenknahen Frakturen stetig steigen.<br />
Damit verbunden ist eine vermehrte benötigte Menge an<br />
Erythrozytenkonzentraten für Transfusionen.<br />
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie die Verteilung des Alters sowie<br />
des Geschlechts bei den verschiedenen OP-Indikationen von Gon-/<br />
Coxarthrose, Schenkelhalsfrakturen und trochantären Frakturen ist. Weiter ist<br />
von besonderem Interesse der jeweilige EK-Transfusionsbedarf unter<br />
Berücksichtigung der Hämoglobin- und Hämatokritwerte während des<br />
stationären Verlaufs sowie der Einfluss der Hospitalisationsdauer und die<br />
Anästhesiemethode.<br />
In der Untersuchung zeigt sich, dass signifikant mehr Frauen als Männer<br />
operiert werden. Das mittlere Alter unter Berücksichtigung aller einbezogenen<br />
Operationsindikationen lag bei 75 Jahren.<br />
Die proximalen Femurfrakturen wurden im Jahr 2008 ca. 136.000 Mal als<br />
Hauptdiagnosen bei stationären Behandlungsfällen in Deutschland angegeben.<br />
Im Hinblick auf den demographischen Wandel ist mit einer weiter steigenden<br />
Zahl von Patienten mit proximalen Femurfrakturen zu rechnen. Der Anteil der<br />
über 80j-ährigen und multimorbiden Patienten wird weiter zunehmen (Bücking<br />
et al., 2013).<br />
Bei den hüftgelenknahen Frakturen wurden signifikant mehr EK-Transfusionen<br />
durchgeführt als bei den Operationen der elektiven Gon- und Coxarthrosen.<br />
Die Anzahl der EK-Transfusionen war bei den OPs der Gonarthrose in den<br />
Jahren 2005 bis 2009 rückläufig. Bei den übrigen OP-Indikationen konnten<br />
keine gravierenden Unterschiede über die Jahre beobachtet werden. Die<br />
Anästhesiemethode zeigte in dieser Arbeit keinen Einfluss auf die Menge der<br />
EK-Transfusionen<br />
110
Für die Zukunft ist es unter Betrachtung des demographischen Wandels mit<br />
einer älteren Bevölkerung und damit einer geringeren Blutspendemöglichkeit,<br />
dem ökonomischen Aspekt im Gesundheitswesen, den Restrisiken bei EK-<br />
Transfusionen und einem schlechteren Outcome nach EK-Transfusionen<br />
(vermehrte Infekte, verlängerte Krankenhausaufenthaltes) notwendig,<br />
fremdblutsparende Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Aufgrund des erhöhten perioperativen Blutungsrisikos bei Medikamenten der<br />
Thrombozytenaggregationshemmung sowie der effektiven oralen<br />
Antikoagulation durch Vitamin K-Antagonisten sollten diese bei elektiven<br />
Operationen der Gon- und Coxarthrose abgesetzt oder durch ein Bridging mit<br />
Heparinen ersetzt werden. Bei notfallmäßig durchgeführten Operationen der<br />
hüftgelenknahen Frakturen ist dieses Vorgehen nicht möglich.<br />
Im Gegensatz zu den Operationen der Coxarthrose sowie der hüftgelenknahen<br />
Frakturen kann das intraoperative Blutungsrisiko bei den Operationen der<br />
Gonarthrose durch Blutleere oder Blutsperre bei fehlender Kontraindikation<br />
(arterielle Verschlusskrankheit, Weichteil-/Knocheninfektion u.a.) gesenkt<br />
werden.<br />
Zu den weiteren fremdblutsparenden Maßnahmen zählen neben einer<br />
schonenden Operation, der OP-Lagerung, der Normothermie, der<br />
hyperoxischen Beatmung vor allem präoperative Maßnahmen, wie die<br />
Durchführung einer Eigenblutspende sowie der normo- und hypervolämischen<br />
Hämodilation. Für die notfallmäßigen hüftgelenknahen Frakturen fällt die<br />
Möglichkeit der Eigenblutspende weg. Auch die ANH und AHH ist aufgrund der<br />
meist betroffenen älteren Patienten über 80 Jahre und einer vorbestehenden<br />
chronischen Anämie lediglich eingeschränkt möglich.<br />
Intraoperativ ist daher die sowohl für die elektiven OPs der Gon- und<br />
Coxarthrose als auch für die der hüftgelenknahen Frakturen die maschinelle<br />
Autotransfusion von wichtiger Bedeutung, um in Zukunft Fremdblut<br />
einzusparen.<br />
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Danksagung<br />
Herzlichen Dank an meine Familie für die Geduld in der Zeit der<br />
Promotion sowie auch für die Unterstützung und Anteilnahme<br />
während meiner Studienjahre.<br />
Meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Smektala danke ich für die stets<br />
schnellen Antworten auf gestellte Fragen und die gute Betreuung.<br />
Die Motivation aus meiner aktuellen Arbeitsstelle, der Geriatrischen<br />
Abteilung des Klinikums Osnabrück, insbesondere durch meinen<br />
Chef Herrn Prof. Dr. Lüttje sowie meiner Oberärztin Frau Dr. Teigel,<br />
hat mir in dem endgültigen Abschluss der Promotion sehr geholfen.<br />
Vielen Dank für die Layoutgestaltung und das immer offene Ohr bei<br />
Motivationskrisen danke ich meiner sehr guten Freundin Judith<br />
Lehmann.<br />
Schließlich bedanke ich mich noch bei allen Freunden, die mir<br />
aufmunternd zur Seite standen und Verständnis zeigten, wenn die<br />
Literaturrecherche und das Schreiben anstelle eines geselligen<br />
Beisammenseins standen.
Curriculum Vitae<br />
Persönlich<br />
Isolde Woerdemann<br />
geboren am 28.04.1982 in Heidelberg<br />
Schulbildung<br />
1988-1992: Grundschule an der Carl-Schurz-Straße,<br />
Bremen<br />
1992-2001: Kippenberg-Gymnasium, Bremen<br />
2001: Abitur (Abiturfächer: Musik, Deutsch, Mathematik,<br />
Geschichte)<br />
Universität<br />
2002: Beginn des Medizinstudiums an der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
2004-2005: Krankheitsbedingte Studienunterbrechung für<br />
zwei Semester (Mononucleosis infectiosa)<br />
2005: Ärztliche Vorprüfung<br />
Seit 2005: Mitglied im Fachschaftsrat Medizin der Ruhr-<br />
Universität Bochum<br />
2008-2009: Praktisches Jahr:<br />
Innere Medizin, Spital Zimmerberg, Horgen, Schweiz<br />
Anästhesie, Spital Bülach, Bülach, Schweiz<br />
Chirurgie, Spital Zimmerberg, Horgen, Schweiz<br />
Dezember 2009: Staatsexamen Medizin<br />
Praktika<br />
Professor-Hess-Kinderklinik, Bremen<br />
St. Joseph-Stift, Bremen<br />
Famulaturen<br />
2006: Klinik Innere Medizin, Martins-Krankenhaus, Lilienthal
2006 und 2007: Allgemeinmedizinische Praxis, Wagrain,<br />
Österreich<br />
2007: Klinik Dermatologie, St. Josef-Hospital – Klinikum der<br />
Ruhr-Universität- Bochum<br />
2008: Sozialpädiatrisches Zentrum, Elisabeth-Krankenhaus,<br />
Essen<br />
Beruf<br />
Mai 2010 – April 2014: Klinik Innere Medizin, Geriatrie,<br />
Klinikum Osnabrück<br />
Chefarzt Professor Dr. D. Lüttje<br />
Mai 2014 – Dezember 2014: Medizinische Klinik,<br />
Ev. Krankenhaus Johannisstift, Münster<br />
Chefarzt Dr. P. Kalvari<br />
Seit Januar 2015: Klinik Innere Medizin, Kardiologie,<br />
Klinikum Osnabrück<br />
Chefarzt Professor Dr. J. Thale