Beiträge zu einem Schulmeisterlexicon Oberpfalz - Georg Paulus
Beiträge zu einem Schulmeisterlexicon Oberpfalz - Georg Paulus
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penricht als Kaplan. 1586 ist er in patria<br />
Diaconus, ab 1594 in Rieden Pf.<br />
228. Zeidler Sebastian, der dritte Z.<br />
aus Neunburg, in Kirchenthumbach,<br />
Reichenbach, Hof, Dessau in ca. 10 Jahreil<br />
geschult, in Wittenberg 1571, ist vor<br />
1574 noch Locat in Naumburg, Schm.<br />
und Gerichtsschreiber in Schnaittenbach<br />
auf 1 Jahr. 1574 - 1579 <strong>zu</strong> Eschenbach als<br />
Schm.; dann versieht er als Diaconus<br />
dort auch die Pfarrei Tremmelsdorf bei<br />
Speinshard; wird 1582 Prediger in Weißenohe<br />
und ist 1596 bis 1616 als Pf. in<br />
Waldershof nachgewiesen. „Um seines<br />
lieben Vaters (Johann Z.) willen würde<br />
man ihn gerne fördern“, schreibt der<br />
Examinator 14.1.1578 <strong>zu</strong> Amberg.<br />
229. Zezler Wolfgang amtet in Cham<br />
vor 1617 als Secundus an der Schule, ist<br />
dann in Windisch-Eschenbach Diaconus<br />
für Kirchendemenreuth bis 1619, anschl.<br />
Pf. in Dieterskirchen und ab 1625 in<br />
Thannstein bis <strong>zu</strong>r Entlassung.<br />
230. Zindel Johann wird für 1583 bis<br />
1590 in Kirchenthumbach als Cr. nachgewiesen,<br />
ab 1590 als Kaplan in Ensdorf.<br />
231. Zunner Johannes, vor 1598 Paedagogus<br />
in Amberg, Collaborator in<br />
Neunburg v. W., Pfarrer in Warmensteinach,<br />
findet in Burkardsreuth, Rottendorf<br />
und Neunaigen weitere Kirchendienste.<br />
Von s<strong>einem</strong> Erbstück in Saltendorf<br />
bei Nabburg steuert er noch 1629<br />
als exul 1 fl, 6 Kreuzer.<br />
232. Zwölffer Urban aus Neunburg<br />
v. W.. Sohn eines Tuchmachers, lernend<br />
in patria, Hersbruck, Coburg und Dresden.<br />
Student in Wittenberg 1542 „und<br />
etliche Male noch“ hat in Coburg und<br />
Neunburg von 1546 Cantorate, ist 1546<br />
in Schönberg an<strong>zu</strong>treffen, ob im Schuldienst?<br />
1555 beehrt er Amberg als Diaconus<br />
auf 1 Jahr; 1556 findet er in Altendorf<br />
das Pfarramt und 1561 - 1589 amtet<br />
er als Pf. - manchmal auch Superintendent<br />
genannt - in Tirschenreuth seine<br />
letzte Heimstatt. 1586 steuert er von s<strong>einem</strong><br />
Vermögen 260 fl. je Quartal 52 Kreuzer.<br />
2. Teil<br />
Den 232 Männern im Schul- und Kirchendienst<br />
der <strong>Oberpfalz</strong> sollen in <strong>einem</strong><br />
2. Teil die Männer folgen, die nur im<br />
Schuldienst der <strong>Oberpfalz</strong> nachweisbar<br />
sind. Sie sind z. T. auch an den Latein-<br />
24<br />
schulen des Landes und an Akademien<br />
und Universitäten ausgebildet worden,<br />
z. T. sind sie einfache Handwerker und<br />
Bürger, die dem Schuldienst „nebenbei“<br />
obliegen. Das „Bildungswesen“ ist ja<br />
nicht an jedem Ort auf der Amberger<br />
„Höhe“, sondern beschränkt sich notgedrungen<br />
auf das schlichte Abc aller Bildung<br />
und Ausbildung. Auch diese labores<br />
ecclesiae sind beachtenswert und zeigen<br />
den „Anschluß an die Zeit“. Neben<br />
den Lateinschulen sind die einfachen<br />
Dorfschulen und in Städten und Märkten<br />
wirkt der sog. deutsche Schulmeister<br />
in seinen Anfängen, noch nicht allgemein<br />
anerkannt, aber doch durch die beteiligten<br />
Bürgerkinder gehalten und „von<br />
oben“ <strong>zu</strong>gelassen. Daß auch manche Frau<br />
als Schulmeisterin mithilft, zeigt an, daß<br />
die „Gleichberechtigung“ zwar nicht gewollt<br />
und erreicht, aber im Grunde sich<br />
aufgemacht hat, den weiten Weg von<br />
unten nach oben, von der Duldung <strong>zu</strong>r<br />
staatlichen Anerkennung <strong>zu</strong> gehen. Auch<br />
hier ist die <strong>Oberpfalz</strong> den ändern Territorien<br />
des Reiches gleichgeartet. Wir<br />
setzen die Bezifferung aus dem 1. Teil<br />
fort, um den Zusammenhang <strong>zu</strong> wahren<br />
und am Schluß der <strong>Beiträge</strong> mit den anfallenden<br />
Nachträgen auch die wichtigen<br />
Anmerkungen schneller und faßlicher<br />
setzen <strong>zu</strong> können.<br />
233. Adler Jobst, 1567 in Mitterteich<br />
als Schm. bezeugt.<br />
234. Agricola Leonhard M., aus Nabburg,<br />
in Wittenberg 1560 Student, um<br />
1570 in Speinshart als Schm. tätig und<br />
1572 - 1574 in Nabburg den Kindern der<br />
Heimat dienend.<br />
235. Agricola Michael, zwischen 1599<br />
und 1605 als Organist in Amberg nachgewiesen;<br />
ob er neben dem reichen Kirchendienst<br />
an St. Martin auch der Martinsschule<br />
<strong>zu</strong>gewiesen war, ist zwar nicht<br />
nachgewiesen, aber gemäß der Sitte der<br />
Zeit an<strong>zu</strong>nehmen. Sein Vermögen beträgt<br />
beim Tode 150 fl., davon er 1 fl.<br />
steuert. Witwe heiratet 1608 nach Burglengenfeld.<br />
236. Aichmann Matthäus aus Hof a. S.,<br />
ist an der Nabburger Schule Locat und<br />
Intimus 1612 - 1627; nach der Rekatholisierung<br />
verläßt er das Land und wird <strong>zu</strong><br />
Nürnberg 1628 und 1629 als Exul unterstützt.<br />
237. Ammon Johann Bernhard aus<br />
Kleeburg bei Zweibrücken, Heidelber-