Kirchensteuer: Schalomgemeinschaft - Evangelische Kirche ...
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Nr. 92 – November 2006<br />
INFO<br />
Neuer „Einblick“ erschienen<br />
Geburtsvorbereitungskurse<br />
und Kunstausstellungen,<br />
Jugendreisen und Gottesdienste<br />
für Gehörlose, Lebensberatung<br />
und Frühförderung<br />
für behinderte Kinder<br />
- die Broschüre „Einblick“<br />
gibt <strong>Kirche</strong>nmitgliedern und<br />
Interessierten einen Überblick<br />
über die übergemeindlichen<br />
Angebote und Einrichtungen<br />
des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverbandes in<br />
Frankfurt. Eine aktualisierte<br />
Auflage ist jetzt erschienen.<br />
Gemeinden und Einrichtungen können<br />
Exemplare über das <strong>Evangelische</strong> Info-<br />
Center, Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311<br />
Frankfurt am Main, beziehen. Telefon 069<br />
2165-1111, E-Mail info@frankfurt-evangelisch.de.<br />
Buß- und Bettagsgottesdienst<br />
Pröpstin Gabriele Scherle hält am Mittwoch,<br />
22. November, um 10 Uhr, in der Sankt Katharinenkuirche<br />
an der Hauptwache zum ersten<br />
Mal den Buß- und Bettagsgottesdiernst in<br />
Frankfurt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind herzlich zu diesem Gottesdienst eingeladen.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Verwaltung und Fachbereiche des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverbandes sind für die Teilnahme<br />
vom Dienst befreit.<br />
AUS DEM INHALT<br />
Kinderbetreuung als Job-Motor<br />
Zur Sache von Kurt-Helmuth Eimuth 2<br />
Hotline für die Seele<br />
Die Telefonseelsorge wird 40 3<br />
Die Aussendung der Zwölf<br />
ERV verteilt Gemeindepädagogenstellen 5<br />
Der Blick auf den Zähler lohnt sich<br />
Martinusgemeinde erhält Umweltzertifikat 8<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />
Intern<br />
Frankfurt am Main<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen <strong>Kirche</strong> in Frankfurt,<br />
herausgegeben vom <strong>Evangelische</strong>n Regionalverband Frankfurt am Main<br />
BLICKPUNKT<br />
Rund 100 Jugendliche gingen am 17. Oktober beim 2. Lauf gegen Rassismus und Gewalt der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Jugend in Frankfurt an den Start. Auf einer 2,7 Kilometer langen Strecke wurde damit<br />
am Frankfurter Berg im Rahmen der Aktionstage für Kids und Jugendliche im Dekanat Nord für ein<br />
friedliches Zusammenleben geworben. bb<br />
Was die Zukunft bringt<br />
Regionalversammlung berät Haushalt und Mitgliederentwicklung<br />
Auf der Tagung der <strong>Evangelische</strong>n Regionalversammlung<br />
am Mittwoch, 29. November,<br />
um 18 Uhr, im Dominikanerkloster, ist die<br />
Mitgliederentwicklung und ihre künftige Auswirkung<br />
auf die Frankfurter <strong>Kirche</strong>nlandschaft<br />
ein wichtiges Thema. Sebastian Parker, Mitarbeiter<br />
im Referat Meldewesen, Organisation<br />
und Wirtschaftsangelegenheiten im <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverband (ERV), wird den Delegierten<br />
dazu Ergebnisse seiner Arbeit vorstellen.<br />
„Für die strategische Planung in allen Bereichen,<br />
zum Beispiel beim Mitteleinsatz, bei<br />
Personal und Gebäuden, ist es notwendig,<br />
sich mögliche Entwicklungen in der Zukunft<br />
anzusehen“, so Parker. Die Kernfrage ist: Wie<br />
werden sich die Mitgliederzahlen der evangelische<br />
<strong>Kirche</strong> in den nächsten Jahrzehnten<br />
entwickeln? Die Betrachtung der Einflussfaktoren<br />
wie Migration, Ein- und Austritte und<br />
Foto: Oeser<br />
Demografie lässt deutliche Prognosen zu. Was<br />
diese Prognosen für die kirchliche Arbeit in<br />
Frankfurt bedeuten und wie sie einzuordnen<br />
sind - darüber darf ein spannender Bericht<br />
erwartet werden.<br />
Die Delegierten des Frankfurter <strong>Kirche</strong>nparlaments<br />
werden außerdem den Haushalt des<br />
<strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes für das Jahr<br />
2007 beraten und beschließen. Der Haushaltsentwurf,<br />
der vom Leiter der Verwaltung<br />
des ERV, Rainer Cordts, eingebracht wird, sieht<br />
für das kommende Jahr ein Volumen von rund<br />
93 Millionen Euro vor. Das sind 7,9 Millionen<br />
Euro mehr als in 2006. Gründe für die neunprozentige<br />
Steigerung sind zum Beispiel die<br />
Eröffnung von neuen Einrichtungen in den<br />
Fachbereichen I und II sowie höhere Investitionen<br />
im Baubereich. Die Regionalversammlung<br />
ist öffentlich, Mitarbeitende sind als<br />
Gäste herzlich willkommen. sho
ZUR SACHE<br />
Kinderbetreuung als Job-Motor<br />
Dass Bildung bereits in der Kindertagesstätte<br />
beginnt, ist inzwischen Allgemeingut geworden.<br />
Und Familienpolitik ist schon lange kein<br />
„Gedöns“ mehr, wie sich der Alt-Bundeskanzler<br />
auszudrücken pflegte. In Frankfurt sind sich<br />
seit vielen Jahren alle relevanten Parteien einig,<br />
dass die Zukunft der Stadt entscheidend<br />
bestimmt wird durch ihre Familienfreundlichkeit.<br />
Deshalb unternimmt die Stadt seit Jahren massive<br />
Anstrengungen, dieses Angebot auszuweiten.<br />
Sie weist jährlich 240 neue Kindergartenund<br />
300 neue Krippenplätze aus. Ein Ergebnis<br />
ist sicherlich die konstant hohe Geburtenrate in<br />
der Stadt. Bürgermeisterin Jutta Ebeling erklärt<br />
Frankfurt gar zur Familienstadt. Das Personal in<br />
den Kitas soll bis 2009 um etwa 25 Prozent verstärkt<br />
werden. Die Kinderbetreuung ist damit<br />
trotz des geringen Personalabbaus im Hortbereich<br />
der Job-Motor im Sozialwesen schlechthin.<br />
Hinzu kommen die neuen Arbeitsplätze in den<br />
Krabbelstuben. Das Diakonische Werk für Frankfurt<br />
konnte in Griesheim gerade seine sechste<br />
Krabbelstube in Betrieb nehmen.<br />
Die evangelische <strong>Kirche</strong> ist der Stadt beim Ausbau<br />
des Betreuungsangebotes und bei der Qualitätsverbesserung<br />
eine verlässliche Partnerin.<br />
Schon seit Jahren bietet das Diakonische Werk<br />
für Frankfurt ein Qualitätsmanagement an.<br />
Bereits über 50 Kindertagesstätten im Bereich<br />
des ERV wollen ein solches System einführen<br />
oder sind zertifiziert.<br />
Zur Qualität einer Einrichtung gehört Bildung.<br />
Mit dem Hessischen Bildungsplan für Kinder<br />
von null bis zehn Jahren wurde dieser Akzent<br />
in der Kindertagesstätte deutlich verstärkt. Für<br />
die Diakonie nichts Neues. Schon in den Anfängen<br />
der evangelischen Kindergärten wurde den<br />
Kindern neben der Hilfe zum Überleben auch<br />
stets Bildung angeboten. Die warme Mahlzeit<br />
gehörte ebenso zum Kindergarten wie das Vorlesen<br />
und Singen.<br />
Schule und Kindertagesstätte sollen sich stärker<br />
aufeinander beziehen, so der Bildungsplan.<br />
Der Fachtag „Bildung bewegt“ am 8. Dezember<br />
im Dominikanerkloster trägt diesem Ansinnen<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen,<br />
Maximalprinzip sagt man in der Betriebswirtschaft<br />
und meint, aus vorhandenen Mitteln<br />
möglichsat viel zu machen. Die evangelische<br />
<strong>Kirche</strong> in Frankfurt leistet dies, obwohl<br />
das Geld knapp ist, in besonderer Verantwortung<br />
ihrer Aufgaben. Nach den Kürzungen<br />
der EKHN stehen in Frankfurt künftig nur<br />
noch 16 Stellen für den gemeindepädagogi-<br />
2 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Foto: Privat<br />
Rechnung. Die Adressaten sind pädagogische<br />
Kräfte in Grundschule und Kindertagesstätte, die<br />
Veranstalter die Fachabteilung Kindertagesstätten<br />
im Diakonischen Werk für Frankfurt<br />
und das Religionspädagogische Amt.<br />
Die evangelischen Einrichtungen stehen in dem<br />
sich stark verändernenden Markt der Kinderbetreuung<br />
im Wettbewerb mit anderen Trägern.<br />
Trotz der Entwicklung sind die Finanzspielräume<br />
enger geworden und die Erwartungen<br />
an den Träger, sprich Gemeinden, gestiegen.<br />
Dies ist in einer Zeit von Fusion und Planungsbezirken<br />
nicht immer einfach. Deshalb hat<br />
die Regionalversammlung die Möglichkeit eröffnet,<br />
die Anstellungsträgerschaft des Personals<br />
einer Kindertagesstätte an den ERV zu übertragen.<br />
Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Personalmanagement<br />
ist in der Verantwortung des<br />
ERV, die inhaltliche Kompetenz bleibt beim<br />
Träger Gemeinde.<br />
Bildung von Anfang an bekommt jetzt die Aufmerksamkeit,<br />
die sie schon lange verdient hat.<br />
Schließlich ist der Kindergarten der einzige<br />
Ort, an dem multikulturelles Leben derart intensiv<br />
praktiziert wird. Er ist eine Chance für den<br />
Erwerb der deutschen Sprache, für das<br />
Zusammenleben der Nationen und schließlich<br />
für die Ausbildung religiöser Identität. Er leistet<br />
damit auch einen wesentlichen Beitrag<br />
zum Gemeindeaufbau.<br />
Kurt-Helmuth Eimuth<br />
Diakonisches Werk für Frankfurt<br />
Controlling und Steuerung Kindertagesstätten<br />
schen Dienst zur Verfügung. Wie diese Stellen<br />
auf die Planungsbezirke der <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />
verteilt werden, lesen Sie auf Seite<br />
5. Wie wichtig die Arbeit von Ehrenamtlichen<br />
ist, wird bei der Telefonseelsorge deutlich.<br />
Diese feierte am 20. Oktober ihr 40-jähriges<br />
Bestehen (siehe Seite 3).<br />
Ihre Sandra Hoffmann<br />
KURZ NOTIERT<br />
Blick über den Atlantik<br />
Bei der Tagung der Dekanatssynode Höchst im<br />
Oktober standen das Jahresthema Gemeindeaufbau<br />
sowie die für die vier Frankfurter Dekanate<br />
und das Dekanat Wiesbaden angedachte<br />
Partnerschaft mit der United Church of<br />
Christ im Staat New York im Mittelpunkt. Über<br />
Gemeinde sei im Sinne einer „Ideenbörse<br />
gesprochen worden“, so der kommissarische<br />
Dekan Jan Schäfer. Sehr positiv aufgenommen<br />
wurde der Bericht des Leiters des Zentrums<br />
Ökumene Jochen Kramm über die geplante<br />
Partnerschaft mit dem US-Staat.<br />
Ehrung für Engagement<br />
Hertha Wolf, vor 40 Jahren eine der Mitbegründerinnen<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Telefonseelsorge<br />
in Frankfurt am Main, ist mit der Ehrenurkunde<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Hessen<br />
und Nassau ausgezeichnet worden. Die <strong>Kirche</strong>nleitung<br />
der EKHN versteht dies als „Anerkennung<br />
langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit“.<br />
Dietrich Neuhaus, Dekan in Frankfurt am<br />
Main Mitte-Ost, hatte die 73-Jährige für diese<br />
Ehrung vorgeschlagen. Im vergangenen<br />
Jahr war Hertha Wolf vom <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverband mit der Spener-Medaille<br />
geehrt worden.<br />
Fusion in Fechenheim<br />
Das Amtsblatt der EKHN vom Oktober 2006<br />
macht es offiziell: Die <strong>Kirche</strong>nleitung hat<br />
zugestimmt, dass die <strong>Evangelische</strong> Glaubenskirchengemeinde<br />
und die <strong>Evangelische</strong><br />
Melanchthongemeinde zum 1. Januar 2007<br />
zur <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeinde Frankfurt<br />
am Main-Fechenheim zusammengelegt werden.<br />
Abschied von der<br />
<strong>Kirche</strong> im Rondell<br />
Das von der <strong>Evangelische</strong>n Sankt Thomasgemeinde<br />
und der Katholischen Gemeinde Sankt<br />
Peter und Paul getragene Projekt „Wie im<br />
Himmel so auf Erden – <strong>Kirche</strong> im Rondell“<br />
geht zu Ende. „Zwei Mal fünf Jahre haben wir<br />
unsere Arbeit mit Spaß, allerlei Erfolgen, aber<br />
auch mit einigen Enttäuschungen gemacht“,<br />
blicken die katholische Gemeindereferentin<br />
Martina Kitz-Paech und der evangelische Pfarrer<br />
Alexander Kaestner auf die Arbeit in dem<br />
von Büros geprägten Mertonviertel zurück.<br />
Architekturpreis Riedberg<br />
Der ERV hat den Entwurf des Architekten Juri<br />
Martinoff für den Neubau der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
Riedberg am 21. September mit dem ersten<br />
Preis ausgezeichnet. Seine Arbeit sei, so das<br />
Urteil der Jury, „ein in sich geschlossener<br />
und interessanter Beitrag zur Aufgabe eines<br />
Gemeindezentrums mit Kindergarten im offen<br />
bebauten Wohnquartier“.
ARBEITSWELT<br />
Hotline für die Seele<br />
<strong>Evangelische</strong> Telefonseelsorge in Frankfurt feiert 40-jähriges Bestehen<br />
„Ich wollte einen Gegenpol zu den nüchternen<br />
Zahlen, mit denen ich sonst zu tun habe.“ Dagmar<br />
Nourney erinnert sich zurück an die Zeit<br />
vor über vier Jahren, als sie sich entschloss,<br />
bei der Frankfurter Telefonseelsorge eine Schulung<br />
für Ehrenamtliche zu beginnen. Heute<br />
sitzt die Mitarbeiterin einer Großbank zweimal<br />
im Monat für eine fünfstündige Tagschicht<br />
und einmal für eine neunstündige Nachtschicht<br />
an dem Telefon, das gebührenfrei<br />
unter 0800 1110111 zu erreichen ist.<br />
Beziehungsstress und Zukunftsängste<br />
„Den typischen Anrufer gibt es nicht“, erklärt<br />
Pfarrerin Heide Lemhöfer, mit einem halben<br />
Dienstauftrag Leiterin der Telefonseelsorge,<br />
die vom <strong>Evangelische</strong>n Regionalverband Frankfurt<br />
getragen wird. Vom Arbeitslosen bis zum<br />
Manager reicht das Spektrum der Ratsuchenden<br />
und auch die Themen sind äußerst verschieden:<br />
Beziehung, Trennung, Mobbing,<br />
Burn-Out, Angst vor Berufsstart oder Ortswechsel.<br />
Aus Statistiken lassen sich immerhin<br />
Tendenzen herauslesen: Zum Beispiel, dass<br />
sich doppelt so viele Frauen wie Männer melden<br />
oder Alleinlebende zwei Drittel der Anrufer<br />
ausmachen. Nourney hat in den letzten eineinhalb<br />
Jahren zudem eine Entwicklung beobachtet:<br />
„Durch die große Verunsicherung<br />
aufgrund von Hartz IV und anderen Reformen<br />
rufen immer mehr Menschen an, die Zukunftsängste<br />
haben und deren Selbstbewusstsein<br />
durch jahrelange Arbeitslosigkeit angegriffen<br />
ist.“<br />
Bei den Daueranrufern habe zudem die Zahl der<br />
psychisch Kranken zugenommen, ergänzt Heide<br />
Lemhöfer: „Oft sind die Menschen ver-<br />
Foto: Oeser<br />
stört, weil sie etwas Unvorhergesehenes aus<br />
ihrem Alltagstrott gerissen hat.“ Grund dafür<br />
seien nicht selten scheinbar kleine Dinge wie<br />
etwa ein verlegter Briefkastenschlüssel. Doch<br />
wenn Anrufer in Todesangst sind oder Selbstmordgedanken<br />
haben, geht das auch an langjährigen<br />
Telefonseelsorgern nicht spurlos vorbei.<br />
Daher trifft sich das Team alle zwei<br />
Wochen zur Supervision. In Frankfurt gehören<br />
zur Zeit 56 Frauen und Männer dazu – von der<br />
Hausfrau über den Lehrer bis hin zum Musiker<br />
oder Juristen. „Die Vielfalt bereichert“, sagt<br />
Nourney. „Trotz gemeinsamer Arbeitsgrundlagen<br />
hört jeder andere Dinge heraus“.<br />
Kein Problem ist zu klein<br />
In manchen Situationen, weiß Lemhöfer, müsse<br />
der Seelsorger Situationen mit hoher Sensibilität<br />
und Professionalität einschätzen.<br />
„Man hat in solchen Momenten nur die Möglichkeit,<br />
den Betreffenden am Telefon zu halten,<br />
ihn mit Mitteln der Sprache zum Innehalten<br />
und Umdenken zu bewegen.“ Bei anderen<br />
Anrufen wiederum gehe es darum,<br />
Probleme zu konkretisieren und Klarheit zu<br />
schaffen, erklärt Nourney. „Durch Zuhören<br />
und Nachfragen versuche ich, zum Kern vorzudringen<br />
und überlege gemeinsam mit dem<br />
Anrufer, wo er an gute Zeiten anknüpfen<br />
kann.“ Die Länge der Gespräche ist dabei<br />
unterschiedlich, im Durchschnitt dauern sie<br />
zwischen sechs und 15 Minuten. „Doch wenn<br />
es nötig ist, nehme ich mir ausführlich Zeit“,<br />
bekräftigt Dagmar Nourney.<br />
Stets griffbereit haben die Seelsorger Kontaktadressen<br />
von anderen Fachdiensten:<br />
Schuldner- und Suchtberatungsstellen, Hilfe<br />
Seit 40 Jahren ist sie rund um die Uhr<br />
für Hilfesuchende erreichbar: die Hotline<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Telefonseelsorge<br />
Frankfurt. 1966 startete sie mit 34<br />
Ehrenamtlichen. Heute sind es 56 Männer<br />
und Frauen, die zusammen mit der<br />
Leiterin, Pfarrerin Heide Lemhöfer<br />
(Foto), für diejenigen da sind, die sich<br />
etwas von der Seele reden möchten.<br />
bei Mobbing oder Familienangelegenheiten.<br />
Kein Problem sei zu klein, um anzurufen,<br />
betont die engagierte Ehrenamtliche und<br />
möchte dafür werben, dass die Schwelle, ein<br />
ernsthaftes Gespräch mit der Telefonseelsorge<br />
zu suchen, noch niedriger wird. „Insgesamt<br />
arbeiten wir an Qualitätsstandards für Ausbildung<br />
und Gespräch ständig weiter“, betont<br />
Lemhöfer.<br />
Ein Amt mit persönlichem Nutzen<br />
Die Ehrenamtlichen profitieren ebenfalls von<br />
ihrem Engagement bei der Telefonseelsorge:<br />
„Man denkt vermehrt darüber nach, wie man<br />
selbst an Probleme herangeht“, hat Nourney<br />
festgestellt. Und schließlich nehme sie nach<br />
jedem Dienst das Gefühl mit nach Hause, etwas<br />
Gutes getan zu haben. Daher möchte sie<br />
noch mehr Menschen motivieren, sich bei der<br />
Telefonseelsorge zu engagieren. Denn wo<br />
andere Einrichtungen ihr Angebot im Notfall<br />
reduzieren können, müssen die Ehrenamtlichen<br />
der Telefonseelsorge eventuelle Ausfälle<br />
durch Mehrarbeit kompensieren. „Rund um<br />
die Uhr erreichbar zu sein - das dürfen die<br />
Menschen einfach von uns erwarten.“<br />
Entsprechend würdigte Esther Gebhardt, Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes,<br />
beim Festakt zum 40-jährigen<br />
Bestehen der <strong>Evangelische</strong>n Telefonseelsorge<br />
am 20. Oktober in der Heiligggeistkirche diese<br />
Einrichtung. Sie sei eine wichtige kirchliche<br />
Reaktion auf das zunehmend anonymisierte<br />
Leben in der Großstadt und ein herausragendes<br />
Beispiel für die wachsende<br />
Bedeutung des Ehrenamts in der <strong>Kirche</strong>.<br />
Jörn Dietze<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 3
ARBEITSWELT<br />
Zeitung machen bis um neun<br />
Redaktionen der Gemeindezeitungen trafen sich zum Seminar<br />
Um halb sechs kommen sie aus ihren Jobs in<br />
Firmen und Gemeindebüros ins Spenerhaus.<br />
Nicht, um hier eine After-Work-Party zu feiern,<br />
sondern um Neues für ihren ehrenamtlichen<br />
Nebenjob als Redakteurinnen und Redakteure<br />
in der Gemeindezeitungsredaktion zu lernen.<br />
Die Tasche abstellen, kurz durchatmen, schnell<br />
noch einen Kaffee trinken und dann an die<br />
Arbeit bis um neun. Und das drei Abende<br />
lang. Für den 27. September, 9. Oktober und<br />
8. November hatte die <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
die Redaktionsteams aus den<br />
Frankfurter <strong>Kirche</strong>ngemeinden zu einem Seminar<br />
eingeladen. 23 Redakteurinnen und Redakteure<br />
aus elf Gemeinden sitzen an jedem<br />
Abend im Seminarraum, wenn die Seminarleiter<br />
Carla Diehl und Ralf Bräuer tabula rasa<br />
in Sachen Gemeindezeitung machen.<br />
Am ersten Abend geht es um die Planung und<br />
Gestaltung: Wie und für wen konzipiert man<br />
eine Gemeindezeitung, wie baut man eine<br />
Redaktion auf, welche Software benutzt man<br />
für den Satz? Fragen, auf die beide Seminarleiter<br />
klare Antworten parat haben. Die einen<br />
nicken zustimmend, andere sind skeptisch.<br />
Schnell entwickelt sich eine Diskussion über<br />
die richtige Software. „QuarkXPress oder InDesign,<br />
keinesfalls Word“, ist sich die Gruppe aber<br />
schnell einig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
berichten von ihren Erfahrungen. Zum<br />
Beispiel, wie schwer es ist, neue Redaktionsmitglieder<br />
zu gewinnen. Aber nicht nur Diehl<br />
und Bräuer, sondern auch die Gruppe gibt<br />
4 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Tipps dazu aus ihrem reichen Erfahrungsschatz.<br />
Um journalistische Standards geht es am zweiten<br />
Abend. Eine Sammlung von Artikeln aus<br />
Gemeindezeitungen wird an die Wand projiziert.<br />
„Wir möchten Sie wieder ganz herzlich<br />
zu unserem Bar-Abend nach Westhausen einladen<br />
am Freitag, dem 28. April, wie immer ab<br />
20 Uhr.“ „Gut oder schlecht?“, fragt Carla<br />
Diehl, die als Redakteurin bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />
tätig ist, die Gruppe bei dieser<br />
Übung. Viele schmunzeln. Mit schnellem und<br />
professionellen Blick haben die Zeitungsmacher<br />
erkannt: Hier fehlt doch was, zum Beispiel<br />
die Angabe der genauen Adresse und „was da<br />
eigentlich passieren soll außer Trinken“.<br />
Beim Kurzvortrag über die journalistische Stilformen,<br />
von der Meldung bis zur Glosse, erhält<br />
Stephanie Kunert die wichtige Bestätigung<br />
für ihre Arbeit bei der Zeitung der Sankt<br />
Peters- und Gethsemanegemeinde, „dass für<br />
eine Gemeindezeitung die gleichen journalistischen<br />
Grundsätze gelten wie für jede andere<br />
ernst zu nehmende Publikation“.<br />
Am dritten Abend im November werden drei<br />
Redaktionen in einem Workshop ihre Zeitungen<br />
von der Gruppe begutachten lassen. Ingrid<br />
Schmidt-Hopfgarten aus der Emmausgemeinde<br />
nimmt aber bereits jetzt nach dem zweiten<br />
Abend als Ergebnis mit: „Das Grauen im<br />
Gemeindebrief vermeiden lernen. Dafür habe<br />
ich im Seminar hilfreiche Tipps erhalten.“<br />
rab<br />
23 Redakteurinnen und Redakteure aus elf Redaktionen nahmen am Seminar der <strong>Evangelische</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />
für Frankfurter Gemeindezeitungen teil. An drei Abenden lernten und diskutierten sie alles<br />
Wichtige rund um das “Blattmachen”. Ein weiteres Seminar im nächsten Jahr ist bereits in Planung.<br />
Foto: Oeser<br />
TIPPS UND TERMINE<br />
Andachten im November<br />
Die Arbeitswoche mit einer Andacht in der<br />
Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster zu<br />
beginnen, dazu lädt der <strong>Evangelische</strong> Regionalverband<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ein. Montags jeweils um 8.30 Uhr sprechen<br />
im November folgende Kolleginnen und<br />
Kollegen: Am 6. November Pfarrer Wilfried<br />
Steller, am 13. November Dekan Jürgen Moser,<br />
Helmut Müller hält die Andacht am 20.<br />
November. Pfarrer Dieter Roos spricht am 23.<br />
Oktober und Conny von Schumann am 30.<br />
November.<br />
Bergpredigt in der Gutleutkirche<br />
In einer ökumenischen Predigtreihe zur Friedensdekade<br />
geht es in der Gutleutkirche, Gutleutstraße<br />
121, im November um „die politische<br />
Botschaft der Bergpredigt als Herausforderung<br />
an die <strong>Kirche</strong>n“. Zur Einführung<br />
predigt Professor Wolfgang Nethöfel, Sozialethiker<br />
an der Universität Marburg, am Sonntag,<br />
5. November, um 11 Uhr, über das Ertragen<br />
von Leid. Professor Friedhelm Hengsbach<br />
SJ, Hochschule Sankt Georgen, gestaltet eine<br />
Woche darauf den 11-Uhr-Gottesdienst zum<br />
Thema „Gerechtigkeit“. Zum Abschluss predigt<br />
die Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele<br />
Scherle, am Sonntag, 19. November, um 11<br />
Uhr, über das „Frieden stiften“.<br />
Pingpong ist Film des Monats<br />
Die Jury der <strong>Evangelische</strong>n Filmarbeit empfiehlt<br />
als Film des Monats November „Pingpong“<br />
von Matthias Luthardt. In seinem Debüt<br />
erzählt der Regisseur von dem 16-jährigen<br />
Paul, der nach dem Selbstmord seines Vaters<br />
bei Verwandten Zuflucht sucht. Er findet dort<br />
eine beklemmende Atmosphäre vor. „Sprachlos<br />
und ohne Sensibilität stehen sich die<br />
Familienmitglieder gegenüber“, heißt in der<br />
Begründung der Jury. Dieser Film, in Cannes<br />
mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet, kommt<br />
am 16. November in die Kinos.<br />
Blut und Asche – Uraufführung<br />
Sankt peter, die Jugendkulturkirche, präsentiert<br />
zusammen mit dem Zentrum Verkündigung<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Hessen und<br />
Nassau am Sonntag, 19. November, um 19.30<br />
Uhr, in der Sankt Katharinenkirche an der<br />
Hauptwache die Uraufführung der Musiktheaterinszenierung<br />
„Blut und Asche“. Um ein<br />
buntes Volk, fahrende Gaukler und schräge<br />
Figuren, Alte, Junge, Frauen, Männer, Kinder,<br />
geht es dabei, aber auch um Hexenverfolgung.<br />
Die Schirmherrschaft für dieses Theaterprojekt<br />
hat die Pröpstin für Rhein-Main,<br />
Gabriele Scherle, übernommen. Eine weitere<br />
Vorstellung folgt am Mittwoch, 22. November,<br />
ebenfalls um 19.30 Uhr.
KIRCHENWELT<br />
Die Aussendung der Zwölf<br />
Der Vorstand des ERV verteilt Gemeindepädagogenstellen auf die Planungsbezirke<br />
Nun ist es amtlich, wie die zwölf Stellen für die<br />
pädagogische Arbeit auf die Planungsbezirke<br />
der Frankfurter <strong>Kirche</strong>ngemeinden verteilt werden.<br />
Einen entsprechenden Beschluss hat der<br />
Vorstand des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes<br />
am 11. Oktober gefasst.<br />
Zur Erinnerung: Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in Hessen<br />
und Nassau hatte die Stellenzuweisung für<br />
den gemeindepädagogischen Dienst gekürzt, so<br />
dass künftig statt 36 nur noch 16 Stellen für<br />
Frankfurt zur Verfügung stehen. Die Regionalversammlung<br />
hatte im Dezember 2005 beschlos-<br />
Stellen für Kinder- und Jugendarbeit<br />
Gemeindepädagogik<br />
Dekanat Süd<br />
Maria-Magdalena – Erlöser – Dreikönigs 1,0 Stellen<br />
Paul-Gerhardt – Martinus – Dankeskirchen 0,5 Stellen<br />
Dekanat Höchst<br />
Friedenau-Taunusblick – Zeilsheim – Sindlingen 0,5 Stellen<br />
Unterliederbach – Höchst 0,5 Stellen<br />
Regenbogen – Cyriakus 0,5 Stellen<br />
Apostel – Christuskirchen – Griesheim 1,0 Stellen<br />
Dekanat Nord<br />
Festeburg – Michaelis – Bethanien – Kreuz 0,5 Stellen<br />
Riedberg – Sankt Thomas – Niederursel – Dietrich-Bonhoeffer –<br />
Cantate Domino 1,0 Stellen<br />
Bethlehem – Dornbusch – Nazareth 1,0 Stellen<br />
Dekanat Mitte-Ost<br />
Sankt Peters – Gethsemane – Sankt Katharinen 0,5 Stellen<br />
Luther – Bornheim – Wartburg und Mitversorgung der Mariengemeinde<br />
1,0 Stellen<br />
Foto: photocase.com<br />
sen, dass von den 16 Stellen je zwei zur Sicherung<br />
der offenen Kinder- und Jugendarbeit und<br />
für das <strong>Evangelische</strong> Jugendwerk zur Verfügung<br />
gestellt werden. Die anderen zwölf Stellen –<br />
vier für die Seniorenarbeit/Erwachsenenbildung<br />
und acht für die Kinder- und Jugendarbeit – sollen<br />
in einem Bewerbungsverfahren auf die Planungsbezirke<br />
verteilt werden.<br />
Nicht jeder Planungsbezirk bekam das, was er<br />
beantragt hatte. Denn für die acht Stellen im<br />
Bereich Kinder- und Jugendarbeit gingen 15<br />
Anträge auf insgesamt 14,25 Stellen ein und für<br />
Statt 36 Stellen für den gemeindepädagogischen<br />
Dienst stehen nach den Kürzungen<br />
durch die EKHN künftig nur<br />
noch 16 in Frankfurt zur Verfügung.<br />
<strong>Kirche</strong> Intern informiert, wie die Stellen<br />
auf die Planungsbezirke der <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />
verteilt wurden.<br />
die Seniorenarbeit/Erwachsenenbildung waren es<br />
neun Anträge auf insgesamt sechs Stellen. Die<br />
Ausschüsse der Fachbereiche I und III haben die<br />
Bewerbungen nach einem Kriterienkatalog<br />
gesichtet, bewertet und dem Vorstand des ERV<br />
einen Vorschlag zur Verteilung der Stellen unterbreitet.<br />
Wie geht es weiter? Wenn die Planungsbezirke<br />
ihre noch vorhandenen Pädagogenstellen auf<br />
den <strong>Evangelische</strong>n Regionalverband übertragen<br />
haben, können die zugeteilten Stellen ausgeschrieben<br />
und besetzt werden. rab<br />
Im Überblick: Die Verteilung der gemeindepädagogischen Stellen auf die Planungsbezirke<br />
Stellen für Seniorenarbeit/Erwachsenenbildung<br />
Dekanat Süd<br />
Dreifaltigkeits – Friedens – Versöhnungs 0,5 Stellen<br />
Maria-Magdalena – Erlöser – Dreikönigs 0,5 Stellen<br />
Dekanat Höchst<br />
Regenbogen – Cyriakus 0,5 Stellen<br />
Dekanat Nord<br />
Festeburg – Michaelis – Bethanien – Kreuz<br />
Emmaus – Andreas<br />
Kalbach – Nieder-Eschbach – Am Bügel – Bonames<br />
Diese drei Planungsbezirke erhalten zusammen 1,0 Stellen.<br />
Mit den Planungsbezirken ist noch zu erörtern, wie die<br />
zugeteilte ganze Stelle im Dekanat Nord sinnvoll zum Einsatz<br />
kommt.<br />
Dekanat Mitte-Ost<br />
Sankt Peters – Gethsemane – Sankt Katharinen 0,5 Stellen<br />
Luther – Bornheim – Wartburg 0,5 Stellen<br />
Sankt Pauls – Sankt Nicolai 0,5 Stellen<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 5
Neu:<br />
PERSONAL<br />
6 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Ilona Nord, Pfarrerin, Riedberggemeinde,<br />
29.10. (Foto)<br />
Barbara Gottwald, Erzieherin,<br />
Kindergarten der Auferstehungsgemeinde,<br />
28.8.<br />
Yunita Rondonuwu-Lasut,<br />
Pfarrerin, <strong>Evangelische</strong> Indonesische<br />
Kristusgemeinde<br />
Rhein-Main, 29.10.<br />
Beate Klein, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Bethaniengemeinde, 15.9.<br />
Aulde Henry, Erzieherin, Kindergarten Auferstehungsgemeinde,<br />
1.9.<br />
Rebecca Dastager, Leiterin, Schülerclub der<br />
Philippusgemeinde, 1.8.<br />
Stephanie Muhl, <strong>Kirche</strong>nmusikerin (nebenamtlich),<br />
Friedensgemeinde, 1.8.<br />
Albert Depta, Sozialassistent, Kindergarten<br />
Fuchshohl, Bethlehemgemeinde, 16.10.<br />
Anna Sterlepper, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Sankt Petersgemeinde, 1.10.<br />
Nadja Hepp, Erzieherin, Hort Paul-Gerhardt,<br />
Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.11.<br />
Verena Koch, Erzieherin, Krabbelstube an der<br />
Segenskirche, <strong>Evangelische</strong>r Regionalverband,<br />
Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt<br />
am Main, 1.10.<br />
Birgit Bartholmeß, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, 1.10.<br />
Uwe Kühnel, Sachgebietsleiter EDV, Verwaltung<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband, 1.10.<br />
Geburtstage im November:<br />
50 Jahre<br />
Barbara Hedtmann, Fachbereich III Interkulturelle<br />
Arbeit, Gemeindliche Arbeit mit<br />
älteren Erwachsenen, 3.11.<br />
Pfarrerin Gisela Löbbers, Krankenhausseelsorge<br />
am Bethanien-Krankenhaus und im<br />
Hospital zum Heiligen Geist, 9.11.<br />
60 Jahre<br />
Ute Krutzki, Fachbereich III Interkulturelle<br />
Arbeit, Notfallseelsorge, 15.11.<br />
Dirk Buhlmann, Diplom-Sozialpädagoge,<br />
Tagesgruppe für Kinder, Fachbereich I Kinder<br />
und Jugend, 1.10.<br />
Tanja Vicente, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Melanchthongemeinde, 25.9.<br />
Alexandra Roth, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Wolf-Heidenheim-Straße, Cyriakusgemeinde,<br />
1.11.<br />
Ursula Pohl, Leiterin, Kindertagesstätte <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
Bockenheim, 17.10.<br />
Jessica Giebel, Erzieherin, Kindergarten Nazarethgemeinde,<br />
23.10.<br />
Melina Weber, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Melanchthongemeinde, 23.10.<br />
Veränderungen:<br />
Uli Kratz verlässt das Jugendhaus Sossenheim<br />
und übernahm am 1.11. die Leitung im<br />
Jugendhaus Am Bügel.<br />
Jubiläum:<br />
Christa Rodenberg<br />
feierte am<br />
15.9. ein Dienstjubiläum<br />
von 20<br />
Jahren. Sie ist in<br />
der Abteilung II<br />
im Rentamt in<br />
der Verwaltung<br />
des <strong>Evangelische</strong>nRegionalverbandes<br />
tätig.<br />
Korrektur:<br />
Pfarrer Wilfried Steller, Glaubenskirchengemeinde<br />
Fechenheim, feierte im September ein<br />
Jubiläum von 25 Dienstjahren, nicht wie versehentlich<br />
gemeldet von 30 Jahren.<br />
65 Jahre<br />
Ingeborg Nordmann, Fachbereich III Interkulturelle<br />
Arbeit, <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie,<br />
20.11.<br />
Geburtstage Ehemaliger:<br />
75 Jahre<br />
Hilde Schmidt, Verwaltung des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverbandes, Liegenschaftsabteilung,<br />
3.11.<br />
Ehrungen:<br />
Annelies Schabicki und Hannelore Nitsche<br />
aus der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeinde Am<br />
Bügel erhielten am 1.10. die Ehrenurkunde der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Hessen und Nassau<br />
zum Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit.<br />
Karl Lauckhardt aus der <strong>Evangelische</strong>n Festeburggemeinde<br />
in Preungesheim bekam am<br />
15.10. die Ehrenurkunde der EKHN in Anerkennung<br />
und Würdigung seiner ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit.<br />
STELLEN<br />
Diplom-Sozialarbeiterin/<br />
-pädagogin<br />
Der Jugendclub der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
Cantate Domino in der Frankfurter<br />
Nordweststadt sucht zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine Diplom-Sozialarbeiterin oder<br />
Sozialpädagogin mit einer wöchentlichen<br />
Arbeitszeit von 20 Stunden. Die Stelle ist<br />
unbefristet.<br />
Aufgaben: offene Jugendarbeit, Mädchenarbeit,<br />
Beratung, Kooperation mit Behörden<br />
und Gremien, Erlebnispädagogik, Verwaltungstätigkeiten,<br />
Projektarbeit und Anleitung<br />
von Honorar Mitarbeitenden.<br />
Anforderungen: abgeschlossenes Studium<br />
der Fachhochschule oder Hochschule, persönliche<br />
und fachliche Kompetenz im<br />
Umgang mit Jugendlichen, Kommunikationsfähigkeit,<br />
eigenverantwortliches Arbeiten,<br />
Organisations- und Verwaltungskenntnisse,<br />
Flexibilität, und PC-Kenntnisse. Die<br />
Vergütung richtet sich nach E 9 (KDAVO).<br />
Auf Grund der vorgegebenen Mädchenarbeit<br />
ist die Stelle mit einer weiblichen Mitarbeiterin<br />
zu besetzen.<br />
Bewerbungen sind zu richten an:<br />
Jugendclub der Gemeinde Cantate Domino,<br />
Stefan Euler, Ernst-Kahn-Straße 20, 60439<br />
Frankfurt am Main.<br />
Gestorben<br />
Lothar Strasheim<br />
starb am 24. Oktober<br />
nach schwerer<br />
Krankheit im<br />
Alter von 66 Jahren.<br />
Er war bis<br />
2005 im <strong>Evangelische</strong>nRegionalverband<br />
als Leiter der<br />
Verwaltung tätig.
SERVICE<br />
Hilfe bei Tod und Bestattung<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in Hessen und Nassau<br />
(EKHN) hat eine Orientierungshilfe zu dem<br />
Thema „Tod und Bestattung“ vorgestellt. Sie<br />
trägt den Titel „Die Bestattung. Ein Abschied,<br />
der zum Leben gehört“ und wirbt dafür, sich<br />
rechtzeitig mit dem Thema zu befassen, damit<br />
die Angehörigen im Todesfall schnell und<br />
angemessen handlungsfähig werden. Die Informationsbroschüre<br />
kann gegen eine Schutzgebühr<br />
von 1 Euro per E-Mail unter info@<br />
ekhn.de oder telefonisch unter 06151 405-287<br />
angefordert werden.<br />
Broschüre zu <strong>Kirche</strong>neintritt<br />
Warum es gut ist, Mitglied der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong> zu werden, darum geht es in einer neuen<br />
Broschüre der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Hessen<br />
und Nassau (EKHN). Interessierte finden<br />
hier Statements über die Beweggründe von<br />
Menschen, die in die evangelische <strong>Kirche</strong> eingetreten<br />
sind. Zudem werden viele Fragen,<br />
die mit der <strong>Kirche</strong>nmitgliedschaft verbunden<br />
sind, beantwortet. Diese Broschüre enthält<br />
auch eine Liste mit allen <strong>Kirche</strong>neintrittsstellen<br />
der Landeskirche. Sie kann beim <strong>Evangelische</strong>n<br />
Info-Center per Telefon 069 2165-<br />
1111 oder per E-Mail info@frankfurt-evangelisch.de<br />
bestellt werden.<br />
Webfish 2007<br />
Zum elften Mal hat die EKD den Internetpreis<br />
„WebFish“ ausgeschrieben. Auch 2007 wollen<br />
die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in Deutschland und das<br />
Gemeinschaftswerk der <strong>Evangelische</strong>n Publizistik<br />
die besten kirchlichen Onlineangebote<br />
küren. Bis zum 31. Dezember 2006 können Bewerbungen,<br />
die den christlichen Glauben aktuell<br />
und kreativ umsetzen, online eingereicht<br />
werden. Nähere Informationen www.ekd.de/<br />
webfish/auswahlverfahren_fristen.html.<br />
Vaterunser in 40 Sprachen<br />
Über das Bibelhaus am Museumsufer kann die<br />
Broschüre „Das Vaterunser in 40 Sprachen“<br />
bestellt werden. Das 48-seitige Heft kostet<br />
1,80 Euro pro Exemplar plus Versandkosten.<br />
Infos und Bestellung unter info@bibelhausfrankfurt.de<br />
Fairer Kaffeegenuss<br />
„Gerecht genießen – 1000 Gemeinden trinken<br />
fair“ - unter diesem Motto hat die Initiative<br />
Brot für die Welt eine Aktion gestartet. Bis zum<br />
Advent 2008 sollen sich 1000 Gemeinden verpflichten,<br />
bei ihren Veranstaltungen nur fair<br />
gehandelten Kaffee auszuschenken. Bislang<br />
sind 100 Gemeinden aus ganz Deutschland bei<br />
dieser Aktion mit dabei. Nähere Informationen<br />
zu dem fairen Kaffeegenuß unter www.brotfuer-die-welt.de.<br />
BLICKPUNKT<br />
Das Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik verlieh am 28. September im Rahmen der Messe<br />
„Kollekta“ in Hannover den Fundraisingpreis. Die Mariengemeinde aus dem Frankfurter Stadtteil<br />
Seckbach erhielt den zweiten Preis. Erika Richter (Foto Mitte), die ehrenamtlich in der Fundraisinggruppe<br />
der Gemeinde mitarbeitet, nahm die Auszeichnung für die Seckbacher <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
in Empfang. sho<br />
KIRCHENLEXIKON<br />
<strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong>: <strong>Schalomgemeinschaft</strong><br />
Als 1789 die Bastille gestürmt wurde, fiel<br />
nicht nur die Monarchie, sondern auch der<br />
Zehnt als Abgabe an die <strong>Kirche</strong>n. Die Abschaffung<br />
dieser „feudalen Last“ nach der Französischen<br />
Revolution hatte auch Auswirkungen<br />
auf Deutschland. Um das kirchliche Leben<br />
aufrecht zu erhalten, musste ein Ersatz für den<br />
Zehnt gefunden werden. Das war die Geburtsstunde<br />
der <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong>, die mit der Trennung<br />
von Staat und <strong>Kirche</strong> einherging. Aber erst im<br />
Jahre 1919 gab die Weimarer Reichsverfassung<br />
eine einheitliche rechtliche Regelung vor: Die<br />
als Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />
anerkannten Religionsgemeinschaften dürfen<br />
aufgrund der bürgerlichen Steuerlisten Steuern<br />
erheben. Dieser Artikel wurde nach Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs auch in das Grundgesetz<br />
der Bundesrepublik Deutschland (Artikel<br />
140) aufgenommen.<br />
Die <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong> hat ihre eigentliche Wurzel<br />
nicht in der Französischen Revolution, sondern<br />
in der christlichen Tradition. Beim Umgang mit<br />
dem Geld geht es um die Beziehung zu Gott,<br />
sagt die Bibel. Von der <strong>Schalomgemeinschaft</strong><br />
ist hier die Rede, einer gottgemäßen Gemeinschaft,<br />
in der jeder „genug hat“, so dass Frieden<br />
herrschen kann. Entsprechend gibt es in<br />
der Bibel viele Hinweise zu religiösen Abgaben,<br />
mit denen arme Menschen unterstützt<br />
wurden. Die ersten Christengemeinden finanzierten<br />
sich aus Spenden, um ihre drei Grunddienste<br />
Liturgie, Verkündigung und Diakonie<br />
ausüben zu können. Und die Diakonie war<br />
Foto: privat<br />
erste und besondere Christenpflicht. Das alte<br />
jüdische Zehntrecht, nach dem jeder den zehnten<br />
Teil an Getreide, Most, Öl und Vieh als Gabe<br />
darbrachte, hielt ab dem vierten Jahrhundert<br />
Einzug in die Gemeinden. Allerdings galt der<br />
Zehnt den Christinnen und Christen als Untergrenze.<br />
Wer heute <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong> bezahlt, kommt da<br />
viel günstiger weg. Neun Prozent der Einkommenssteuer<br />
zahlt ein Mitglied als Gabe an<br />
die <strong>Kirche</strong>. Wer keine Einkommensteuer zahlen<br />
muss, zahlt auch keine <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong>. Das<br />
sind in der EKHN zwei Drittel der <strong>Kirche</strong>nmitglieder.<br />
Wer zahlendes Mitglied ist, bekommt<br />
bei der Steuererklärung eine Erstattung von bis<br />
zu 50 Prozent, weil die <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong> als<br />
Sonderausgabe abgesetzt werden kann.<br />
Und was habe ich davon, Mitglied der <strong>Kirche</strong><br />
zu sein? Jedes Mitglied gehört der <strong>Schalomgemeinschaft</strong><br />
an, der evangelischen <strong>Kirche</strong>, die<br />
vor Ort und weltweit mit ihren zahlreichen<br />
Diensten dafür eintritt, dass jeder Mensch<br />
genug zum Leben hat. Allein in Frankfurt<br />
steht die evangelische <strong>Kirche</strong> mit ihren 60 <strong>Kirche</strong>ngemeinden,<br />
80 Kindertagestätten und<br />
knapp 100 Einrichtungen den Menschen in<br />
allen Lebenslagen hilfreich zur Seite.<br />
Und nicht vergessen: Die <strong><strong>Kirche</strong>nsteuer</strong> trägt<br />
maßgeblich dazu bei, die Arbeitsplätze der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong> zu sichern, damit auch sie<br />
genug zum Leben haben. Schalom eben!<br />
rab<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 7
Foto: Bibelhaus<br />
TOPP<br />
So mancher hat durch die Kelly Family den<br />
Glauben verloren, zumindest den an gute Popmusik<br />
und Kleidung. Nun gehen sie mit der<br />
„Good News Tour“ auf die <strong>Kirche</strong> los, touren<br />
durch Gotteshäuser in der ganzen Republik, um<br />
„den Glauben mit ihrer Musik zu vereinen“. Am<br />
29. Oktober war die Heiliggeistkirche dran –<br />
für viele Frankfurter endlich ein guter Grund,<br />
mal nicht in die <strong>Kirche</strong> zu gehen.<br />
KULTURTIPP<br />
Ausstellung „Alles ECHT“<br />
Das „Buch der Bücher“ hatte immer entscheidenden<br />
Einfluss auf Kulturen, Sprachen<br />
und Kunst der verschiedenen Völker dieser<br />
Erde. Die Ausstellung „Alles Echt“, die seit 3.<br />
November im Bibelhaus zu sehen ist, widmet<br />
sich der Geschichte der Bibel<br />
und handelt von den Veränderungen<br />
und dem Überdauern<br />
dieses Buches.<br />
Wer das Bibelhaus Erlebnismuseum<br />
bereits kennt, vielleicht<br />
die Dauerausstellung<br />
einmal besucht hat, wird sich<br />
auch in Bezug auf „Alles<br />
ECHT“ davon überzeugen können,<br />
dass sich Wissenschaftlichkeit<br />
auf der einen Seite,<br />
Erleben und Staunen auf der anderen Seite<br />
durchaus anschaulich und kreativ ergänzen<br />
können. Das Bibelhaus zeigt haptische und<br />
mediale Objektinszenierungen. Die begleitende<br />
Werkstatt zu „Alles ECHT“ bietet Gelegenheit<br />
zum Anfassen und Ausprobieren.<br />
Geöffnet dienstags bis samstags von 10 bis 17<br />
Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr, sonntags<br />
von 11 bis 18 Uhr. Auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />
können jederzeit Gruppenführungen<br />
vereinbart werden. Der Eintritt kostet<br />
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. sho<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband Frankfurt am Main<br />
REDAKTION:<br />
Ralf Bräuer (rab/v.i.S.d.P.), Sandra Hoffmann<br />
(sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb/Geschäftsführung),<br />
Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt<br />
(EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann<br />
(sup), Friederike Rüger (fr), Francis Schmitt (fas/Satz),<br />
Antje Schrupp (as.)<br />
KONTAKT:<br />
<strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Redaktion <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069.2165-1385 oder -1388, Fax: -2385,<br />
E-Mail: kirche-intern@ervffm.de<br />
„<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern“ erscheint zehn Mal pro<br />
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der<br />
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes verteilt.<br />
ISSN 1437-4102<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15.11.2006<br />
8 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
BLICKPUNKT<br />
Fast 600 Jugendliche feierten, tanzten und spielten am 13. Oktober bei der Konfi-Party im alten<br />
Frankfurter Polizeipräsidium. Eingeladen hatte Pfarrer Rasmus Bertram von sankt peter, der<br />
Jugendkulturkirche der evangelischen <strong>Kirche</strong> in Frankfurt. rab/sho<br />
Der Blick auf den Zähler lohnt sich<br />
Martinusgemeinde erhält Umweltzertifikat<br />
Der Mann vom Regierungspräsidium wollte es<br />
nicht glauben: eine <strong>Kirche</strong>ngemeinde will sich<br />
in punkto Umweltschutz zertifizieren lassen?<br />
„So was machen doch nur Industriebetriebe,<br />
rief er bei mir an“, erzählt Pfarrer Burkhard<br />
Sulimma von der Martinusgemeinde in Schwanheim.<br />
Aber es hat geklappt: In diesem Sommer<br />
wurde die <strong>Kirche</strong>ngemeinde als erste in<br />
Hessen zertifiziert und in das EMAS-Register<br />
der Industrie- und Handelskammer eingetragen.<br />
„Ich habe ihm noch gesagt, solche Anträge<br />
werden sie jetzt häufiger von <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />
bekommen“, schließt Sulimma seinen<br />
Bericht über das Telefonat mit dem Regierungspräsidium.<br />
Es passiert was in Sachen Umeltschutz. Mit und<br />
ohne Zertifikat. Michael Preusser, Leiter der<br />
Hausverwaltung des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes,<br />
berichtet, dass vor einiger Zeit<br />
ein Umweltberatungsunternehmen begonnen<br />
hat, die evangelischen <strong>Kirche</strong>ngemeinden in<br />
Frankfurt in Augenschein zu nehmen. Bis auf<br />
zwei wurden alle geprüft – der Wärme-, Stromund<br />
Wasserverbrauch registriert, die Schwachstellen<br />
bei der Isolierung aufgespürt. Einzelgespräche<br />
mit Gemeinden zur Auswertung der<br />
Ergebnisse der Untersuchungen gab es bereits.<br />
Die Martinusgemeinde hat eine Tradition als<br />
Vorreiter in Sachen Umweltschutz. 2001 wurde<br />
auf dem Gemeindehaus eine Photovoltaikanlage<br />
montiert. Aufmerksam verfolgte die<br />
Gemeinde daraufhin die Entwicklung des<br />
Stromverbrauchs und der Kosten. Sulimma<br />
hält es für wichtig, dass Gemeinden ihr<br />
Bewusstsein für den Energieverbrauch schär-<br />
Foto: Oeser<br />
fen. Sie sollten sich nicht einfach zurücklehnen<br />
in dem Bewusstsein, dass der <strong>Evangelische</strong><br />
Regionalverband schon die Rechnung übernehmen<br />
werde, findet er. Seine Gemeinde sei<br />
da früher auch sehr unbedarft gewesen,<br />
erinnert sich Sulimma, „wir wussten nicht<br />
mal, wie viele Zähler wir haben“.<br />
Sehr engagiert hat sich in der Martinusgemeinde<br />
Willi Becker für den Umweltschutz. In<br />
Wiesbaden-Biebrich ist derzeit eine evangelische<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde dabei, sich um das<br />
Umweltzertifikat zu bemühen. Umweltexperte<br />
Willi Becker, der in der evangelischen Martinusgemeinde<br />
als <strong>Kirche</strong>nvorstandsmitglied<br />
den Prozess der Zertifizierung begleitet hat,<br />
wirkt hier als Auditor und prüft die Bemühungen<br />
in Sachen Ökologie und Energiesparen.<br />
Einfach war der Weg zum Zertifikat für die Martinusgemeinde<br />
nicht: Zahlreiche Sitzungen<br />
des Bau- und Umweltausschusses gingen der<br />
Zertifzierung voraus, ein Team wertete akribisch<br />
die Messgeräte für Strom, Heizung und<br />
Wasser in den Gemeinderäumen aus. Glühbirnen<br />
wurden gezählt, Schwachstellen - wie der<br />
fehlende Wasserstopp an den Wasserhähnen<br />
des Kindergartens - ausgemerzt.<br />
Als Modellprojekt habe die <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
auf Mittel aus dem Umweltfonds der Landeskirche<br />
zurückgreifen können, berichtet Sulimma.<br />
Aber auch in Zukunft, wenn die Gemeinde<br />
keine Mittel mehr aus diesem Topf bekommt,<br />
sollen die Anstrengungen weitergehen.<br />
So ist zum Beispiel schon fest eingeplant,<br />
eine Tür zu ersetzen, die zu viel Kaltluft durchlässt.<br />
bb