BWT Geschäftsbericht 2011 - BWT Group
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Konzernlagebericht <strong>2011</strong><br />
WIRTSCHAFTLICHES UMFELD<br />
Nach einer kurzen Erholungsphase nach der Krise 2007/2008 hat im Jahr <strong>2011</strong> wieder eine Abschwächung<br />
der Weltwirtschaft eingesetzt. Betroffen waren davon fast alle Regionen der Erde - nur der<br />
CEE-Raum konnte etwas stärker als im Vorjahr wachsen. Auch die USA waren von einer deutlichen konjunkturellen<br />
Abkühlung betroffen, für <strong>2011</strong> wird mit einem realen BIP-Zuwachs von 1,8% (2010: 3,0%)<br />
gerechnet. Das durchschnittliche Wachstum des Euroraums lag <strong>2011</strong> bei etwa 1,6% (2010: +1,8%). Die<br />
Kapitalmärkte standen im Zeichen der Zuspitzung der Staatsschuldenkrise in Europa. Die Leitzinsen sind<br />
angesichts des schwächeren Umfelds, einer fortgesetzt expansiven Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken<br />
und fehlender Inflationsängste niedrig geblieben.<br />
BIP-Wachstum in % 2009 2010 <strong>2011</strong>* 2012*<br />
Österreich –3,8 2,3 3,3 0,8<br />
Deutschland –5,1 3,6 3,1 1,2<br />
Frankreich –2,6 1,6 1,6 0,0<br />
Italien –5,0 1,3 0,5 –1,1<br />
Großbritannien –4,4 1,8 0,9 0,8<br />
Spanien –3,6 –0,1 0,7 –0,4<br />
Schweiz –1,9 2,7 1,8 0,3<br />
Polen 1,6 3,8 4,0 3,1<br />
Euroraum –4,2 1,8 1,6 0,6<br />
USA –3,5 3,0 1,8 2,0<br />
Japan –6,3 4,0 –0,7 2,0<br />
China 8,6 10,3 9,5 8,0<br />
*) Geschätzte bzw. vorläufige Zahlen; Quelle: UniCredit, Bank Austria, IfW Kiel<br />
Seit 2008 hat in den USA eine leichte Verschiebung der Wachstumsimpulse stattgefunden. Während<br />
davor jahrzehntelang der private Konsum das BIP-Wachstum dominierte, hat im Aufholprozess nach der<br />
Krise der Konsum weniger beigetragen, dafür aber die Investitionen und Exporte mehr. Dämpfende Effekte<br />
sind weiterhin vom Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von rund 9% und dem Immobiliensektor<br />
ausgegangen. Entgegen einiger Befürchtungen wegen der expansiven Geldpolitik der Notenbank haben<br />
sich die Verbraucherpreise im Jahr <strong>2011</strong> nur moderat höher mit voraussichtlich 1,7% nach 1,6% im Jahr<br />
zuvor entwickelt.<br />
Von den großen Volkswirtschaften des Euroraums hatte <strong>2011</strong> nur Deutschland ein starkes Wachstum<br />
(+3,1%; 2010: +3,6%). Von den kleineren Ländern weisen Estland, Finnland, Slowakei und auch Österreich<br />
BIP-Zuwächse in dieser Größenordnung auf. Das durchschnittliche Wachstum des Euroraums lag<br />
<strong>2011</strong> bei etwa 1,6%, da insbesondere Italien und Spanien nur ein schwaches Wachstum erreichten und<br />
vor allem in Griechenland, aber auch in Portugal die Wirtschaft sogar schrumpfte, geprägt vor allem<br />
durch die sich verschärfende Staatsschuldenkrise. Die zunehmend restriktiv ausgerichtete Finanzpolitik<br />
sowie die hohe Unsicherheit über den Fortgang der europäischen Schuldenkrise lähmte die Binnenkonjunktur.<br />
Gedämpft wurde die Konjunktur vom staatlichen Konsum und einer nachlassenden Investitionsdynamik.<br />
Die Arbeitslosenquote lag im Euroraum bei 10% mit steigender Tendenz; besonders stark erhöhte<br />
sich die Arbeitslosigkeit erneut in Spanien und in Griechenland. Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />
beschleunigte sich im Verlauf des dritten Quartals. Dabei blieb vor allem der Inflationsdruck seitens der<br />
Energiepreise hoch.<br />
In Osteuropa hat sich das überdurchschnittliche Wachstum in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls abgeschwächt.<br />
Starke BIP-Zuwächse konnten vor allem die baltischen Staaten aufweisen, Polen erreichte wie<br />
Russland voraussichtlich rund 4,0%, Tschechien und Ungarn waren mit etwa 1,5% schon deutlich vom<br />
schwächeren Umfeld vor allem im zweiten Halbjahr gezeichnet. Die Arbeitslosenquoten haben sich mit<br />
wenigen Ausnahmen verschlechtert, während die Inflation angezogen hat. Vorteilhaft für die Region ist,<br />
dass sich die CEE-Volkswirtschaften insgesamt in einer besseren haushaltspolitischen Lage als ihre EWU-<br />
Pendants befinden.<br />
Selbst China war von der Abschwächung betroffen, wenngleich auch mit +9,5% (2010: +10,3%) im<br />
Vergleich zu den meisten übrigen Volkswirtschaften auf deutlich höherem Niveau. Vor allem der private<br />
<strong>BWT</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>