BWT Geschäftsbericht 2011 - BWT Group
BWT Geschäftsbericht 2011 - BWT Group
BWT Geschäftsbericht 2011 - BWT Group
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22<br />
Immer mehr Menschen leben in Städten<br />
Die Anzahl der Millionenstädte ist von 86 im Jahr 1950 auf derzeit 430 gestiegen und wird sich<br />
weiter erhöhen. Waren 1950 noch 29% der Menschheit Stadtbewohner, so sind es mittlerweile über<br />
die Hälfte. 2050 werden es einer aktuellen Prognose zufolge 70% sein. Die Städte beziehen ihr<br />
Wasser größtenteils aus Grundwasserreserven. In vielen Fällen übersteigt die entnommene Menge<br />
die natürliche Regenerationsfähigkeit der Quellen, der Grundwasserspiegel sinkt.<br />
Überalterung der Infrastruktur<br />
In den Industriestaaten wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Versorgungsnetze aufgebaut.<br />
Trinkwasser- und Abwasserleitungen haben eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren und sind in vielen<br />
Fällen an das Ende ihrer Funktionstüchtigkeit angelangt. Auch in Gebäuden kann es mangels geeigneter<br />
Wasseraufbereitung zu Schäden an Leitungen, Armaturen und Geräten kommen (Korrosion,<br />
Kalk, etc.).<br />
Neue Schadstoffe im Wasser<br />
Untersuchungen in einigen europäischen Ländern haben gezeigt, dass trotz des Baus von Kläranlagen<br />
weiterhin problematische Chemikalien in die Gewässer gelangen. Toxische Stickstoffverbindungen<br />
wie Nitrit und Ammonium, Pestizide und Nitrate tauchen bei starken Regenfällen verstärkt in den<br />
Ausläufen der Kläranlagen auf. Ein weiteres Problem sind immer neue Stoffe und Verbindungen (z.B.<br />
Nanopartikel) und hormonaktive Substanzen.<br />
Steigende Ansprüche an die Wasserqualität<br />
In vielen Ländern leidet die Bevölkerung nicht nur darunter, dass zu wenig Wasser zur Verfügung<br />
steht, sondern auch, dass dieses eine ungenügende Qualität aufweist. Nitrate, Arsen, Schwermetalle,<br />
Bakterien belasten Oberflächen- und Grundwässer und können zu schwerwiegenden Krankheiten<br />
bis hin zum Tod führen. Viele Menschen kaufen daher Flaschenwasser.<br />
Das Gesundheitsbewusstsein nimmt zu<br />
Viele Menschen trinken abgefülltes Wasser, weil sie die Qualität des normalen Trinkwassers als ungenügend<br />
erachten. Der globale Markt für Flaschenwasser beläuft sich auf 59 Mrd. USD mit einem<br />
erwarteten Wachstum von jährlich 8% im Zeitraum 2010 bis 2016.<br />
Strengere gesetzliche Regelungen für Wasser<br />
Die Verbesserung bzw. Erhöhung der Sicherheitsstandards für Wasser bzw. Wasserinstallationen<br />
bringt eine dynamische Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen mit sich. Dies drückt sich<br />
insbesondere in der Herabsetzung von Grenzwerten sowie in der Einführung neuer Grenzwerte aus.<br />
Klimawandel<br />
In den nächsten Jahrzehnten wird sich der globale Wasserhaushalt in vielen Regionen spürbar ändern.<br />
Laut dem „Intergovernmental Panel on Climate Change“ werden sich Dürregebiete weiter ausbreiten,<br />
schwere Niederschlagsereignisse zunehmen und Gletscher und Schneegebiete abnehmen.<br />
Die Gebirge werden aufgrund des Klimawandels ihre Speicherfunktion weitgehend verlieren. Eine<br />
weitere Bedrohung für die Frischwasserressourcen stellt die globale Abnahme von Waldflächen dar.<br />
Wälder spielen eine essentielle Rolle in der Regulation von Frischwasserströmen und der Aufrechterhaltung<br />
der Wasserqualität.<br />
<strong>BWT</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>