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Henke-Infoblatt: Barnard Modell 07

Bericht über die Präzisionsbüchse Modell 07 von Barnard aus der Fachzeitschrift DWJ

Bericht über die Präzisionsbüchse Modell 07 von Barnard aus der Fachzeitschrift DWJ

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Jagd & Schießsport<br />

<strong>Infoblatt</strong><br />

BN<strong>07</strong><br />

„Direkt aus Kiwi-Land“<br />

Präzisionsbüchse <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> <strong>07</strong><br />

Mit freundlicher Genehmigung der Fachzeitschrift


Präzisionsbüchse <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

Direkt aus<br />

Kiwi-Land<br />

Heinz <strong>Henke</strong>, bekannt für sein breites Angebot an Präzisionsbüchsen, erweitert sein Sortiment<br />

um die Gewehre der neuseeländischen Firma <strong>Barnard</strong> Precision, die in Neuseeland gefertigte<br />

Läufe verwendet. Wir hatten Gelegenheit, die <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 einem Test zu unterziehen.<br />

X<br />

HANS J. HEIGEL<br />

Auf einen Blick<br />

X Dreiwarzenverriegelung<br />

X Matchlauf aus Neuseeland<br />

X Solide Verarbeitung<br />

X Leichtmetallschaft<br />

X Verstellbare Schaftelemente<br />

X Ausgezeichnete Schussleistung<br />

Wenigen Insidern aus der Long-<br />

Range-Szene war die Firma <strong>Barnard</strong><br />

Precision hierzulande bisher ein Begriff.<br />

Seit der IWA 2014 hat sich dies<br />

geändert, da die Firma Heinz <strong>Henke</strong><br />

ihr Sortiment um die Marke aus<br />

Neuseeland erweitert hat. Gegründet<br />

wurde die Firma <strong>Barnard</strong> Precision<br />

im Jahr 1993. Der Firmensitz befindet<br />

sich in Avondale auf der Nordinsel im<br />

Ballungsgebiet Auckland.<br />

Die Erfolgsgeschichte der <strong>Barnard</strong>-<br />

Büchsen begann mit dem von Peter<br />

<strong>Barnard</strong> entwickelten System P, das<br />

vor allem bei schweren Matchbüchsen<br />

sowie F-Class-Gewehren zu finden ist.<br />

Das P-System wird in verschiedenen<br />

Versionen auch aktuell bei <strong>Barnard</strong><br />

produziert. Unsere Testwaffe <strong>Barnard</strong><br />

<strong>Modell</strong> 7 baut jedoch auf dem kleineren<br />

SM-System auf.<br />

Neuseeländische Systeme. Grundsätzlich<br />

ist festzuhalten, dass alle Systeme<br />

drei Verriegelungswarzen am Kammerkopf<br />

aufweisen und die Systemhülsen<br />

rund ausgeführt sind. Je nach<br />

Patrone werden jedoch verschiedene<br />

Abmessungen verwendet, und es gibt<br />

Einzellader- und Repetierersysteme.<br />

Das <strong>Barnard</strong>-System P ist ein Einzelladersystem,<br />

das es mit den Stoßbodenmaßen<br />

für die kleinen Büchsenpatronen<br />

(.223 Remington), die<br />

Standardpatronen (.308 Winchester)<br />

und die Standardmagnums (.300 Winchester<br />

Magnum) gibt. Wählen kann<br />

man zwischen einer Rechts- und einer<br />

Linkshänderversion. Die Systemhülse<br />

hat einen Außendurchmesser<br />

von 37 mm und der Verschlusszylinder<br />

einen Durchmesser von 22 mm.<br />

Als System PC gibt es in den gleichen<br />

Abmessungen Optionen nach Kundenwunsch.<br />

Dies bedeutet, dass beispielsweise<br />

der Kammergriff rechts<br />

angeordnet, die Ladeöffnung jedoch<br />

links ist. Natürlich gibt<br />

es auch die umgekehrte<br />

Alternative sowie<br />

Ladeöffnungen auf beiden<br />

Seiten. Dabei kann<br />

man dann nochmals zwischen einem<br />

rechts oder links positionierten Kammergriff<br />

wählen.<br />

Mit der Bezeichnung PL bekommt<br />

man eine lange Ausführung des Systems<br />

P. Beim Stoßboden kann man<br />

zwischen den Abmessungen der .300<br />

Winchester Magnum und der .338 Lapua<br />

Magnum wählen. Während der<br />

Außendurchmesser der Systemhülse<br />

wie beim System P 37 mm beträgt, beträgt<br />

der Kammerdurchmesser beim<br />

System PL 24 mm.<br />

PLM steht für das <strong>Modell</strong> PL in Repetiererversion<br />

und wird ausschließlich<br />

mit dem Stoßboden für die .338<br />

Lapua Magnum gefertigt.<br />

Der Name P-Chey verrät bereits das<br />

Einsatzfeld, nämlich Präzisionsbüchsen<br />

im Kaliber .408 Chey-Tac. Die<br />

Angepasste<br />

Abmessungen<br />

Systemhülse hat beim P-Chey einen<br />

Außendurchmesser von 39 mm und<br />

der Verschlusszylinder weist einen<br />

Durchmesser von 24,9 mm auf.<br />

Das <strong>Barnard</strong>-System GP ist optimiert<br />

für die .50 BMG und als Einzelladerversion<br />

in Rechts- und Linkshänder-Ausführung<br />

zu haben. Die<br />

Systemhülse misst außen im Querschnitt<br />

49,5 mm und der Verschlusszylinder<br />

ist 34 mm dick.<br />

S-Serie. Neben diesen äußerst massiv<br />

ausgeführten <strong>Barnard</strong>-Systemen<br />

gibt es die S-Serie. Die Abmessungen<br />

sind wie beim System Remington<br />

700, doch hat die <strong>Barnard</strong>-Konstruktion<br />

drei<br />

Verriegelungswarzen<br />

am Kammerkopf. Das<br />

Remington-System hat<br />

bekanntlich zwei Warzen. Die runde<br />

Systemhülse mit einem Außendurchmesser<br />

von 34,5 mm ist beim S-System<br />

2<strong>07</strong> mm lang. Der Kammerdurchmesser<br />

beträgt 20 mm. Es handelt sich um<br />

ein Einzelladersystem, das in Rechtsund<br />

Linksausführung angeboten wird.<br />

Mit der Bezeichnung SC gibt es dieses<br />

System wahlweise mit rechtem Kammergriff<br />

und links angeordneter Ladeöffnung<br />

sowie umgekehrt. Das S- und<br />

das SC-System ist mit den Stoßbodenabmessungen<br />

für .223 Remington und<br />

.308 Winchester zu haben.<br />

Die SM-Version gibt es mit dem<br />

Stoßboden für die Patrone .308 Winchester.<br />

Ferner ist das SM-System<br />

als Repetierer konzipiert. Die Abmessungen<br />

stimmen mit denen des S-Systems<br />

überein.<br />

10/2014 31


Präzisionsbüchse <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

1 Standfest. In der Standardausführung<br />

hat die <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 unter dem Hinterschaft<br />

einen abnehmbaren Erdsporn.<br />

2 Gefüllt. Die <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 ist mit<br />

einem H-S-Einsteckmagazin für zehn<br />

Patronen .308 Winchester bestückt.<br />

3 Gewölbt. Der 32" (813 mm) lange Lauf<br />

der <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 hat eine nach innen<br />

gedrehte tellerförmige Matchsenkung.<br />

4 Markiert. Die Herstellerangabe sowie die<br />

Herstellungsnummer findet man auf der<br />

linken Seite der runden Systemhülse.<br />

Für den Wettbewerb F/TR. Von der Firma<br />

Heinz <strong>Henke</strong> in Werlte erhielten<br />

wir zum Test eine <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7,<br />

eingerichtet für die Patrone .308 Winchester<br />

und optimiert für den F-Class-<br />

Wettbewerb TR. Das <strong>Modell</strong> 7 baut auf<br />

dem SM-System auf.<br />

Die Systemhülse wird aus 4340er-<br />

Chrom-Molybdän-Stahl gefertigt. Wie<br />

viele Hersteller setzt man auch bei<br />

<strong>Barnard</strong> auf die runde Systemhülse,<br />

die wesentlich einfacher in der Fertigung<br />

ist als kantige Konturen.<br />

Wie bereits angesprochen, trägt<br />

die Verschlusskammer am Kopf drei<br />

Verriegelungswarzen, die sehr massiv<br />

ausgeführt sind. Dem heute üblichen<br />

Standard entspricht auch der<br />

in den Kammerkopf zurückversetzte<br />

Stoßboden, sodass ein überstehender<br />

Bund die Patrone rundum umfasst.<br />

Der Ausstoßer sitzt als Druckbolzen<br />

im Stoßboden. Der Auszieher nach<br />

Sako-Vorbild ist seitlich in den Kammerkopf<br />

eingesetzt.<br />

Der Verschlusszylinder hat auf der<br />

linken Seite eine Führungsnut. Die<br />

Kammerfangtaste sitzt links in der<br />

Hülsenbrücke. Der Kammergriff wird<br />

mit einem Kegelstumpf abgeschlossen.<br />

Das Schlösschen ist rund ausgeführt<br />

und hat rundum eine griffige<br />

Rändelung, die beim Zerlegen hilft.<br />

1<br />

3<br />

5<br />

2<br />

<strong>Barnard</strong> gibt für das S-System eine<br />

Zündverzugszeit von nur 1,9 ms an.<br />

Dies ist ein ausgezeichneter Wert,<br />

wenn man bedenkt, dass Remington<br />

für das System 700 eine Zündverzugszeit<br />

von 3,2 ms nennt.<br />

Beim Abzug kann der Kunde zwischen<br />

dem <strong>Barnard</strong>-Abzug sowie einem<br />

Timney-Abzug wählen. Unsere<br />

Testwaffe ist mit einem Timney-Abzug<br />

ausgestattet, der tadellos justiert<br />

ist und ohne jedes Kriechen trocken<br />

nach der Überwindung von 800 g Widerstand<br />

bricht. Für einen Repetierer<br />

hierzulande eigenartig ist das Fehlen<br />

einer Sicherung. Diese gibt es als Zusatzausstattung,<br />

sie hat dann ihren<br />

Sitz rechts hinter dem Kammergriff.<br />

Dank der Führungsnut in der Verschlusskammer<br />

sowie der tadellos<br />

polierten Kammeroberfläche ergibt<br />

sich ein geschmeidiger, ruckfreier<br />

Kammergang.<br />

<strong>Barnard</strong> verwendet für das <strong>Modell</strong><br />

7 Magazine des US-amerikanischen<br />

Waffenbauers H-S Precision. Die<br />

4<br />

6<br />

5 Konventionell. Die Taste für den Kammerfang<br />

beim SM-System hat ihren Sitz<br />

auf der linken Seite der Hülsenbrücke.<br />

6 Ergonomisch. Vorne im Abzugsbügel<br />

des <strong>Modell</strong>s 7 hat die Taste für das Lösen<br />

des Magazins ihren Platz.<br />

7<br />

7 Militärisch. Die <strong>Barnard</strong> 7 präsentiert<br />

sich im typischen Gewand eines Scharfschützengewehrs<br />

mit Leichtmetallschaft.<br />

8 9<br />

8 Zurückversetzt. Der über den Stoßboden<br />

stehende Bund umfasst die Pa trone.<br />

Der Ausstoßer sitzt im Stoßboden.<br />

9 Massiv. Der Verschlusszylinder der <strong>Barnard</strong><br />

7 hat einen Außendurchmesser von<br />

20 mm und trägt drei Warzen.<br />

32<br />

Das Magazin für Waffenbesitzer


<strong>Barnard</strong> 7 wird mit einem zehn Patronen<br />

fassenden Magazin geliefert. Der Magazinlöseknopf<br />

ist vorne im Abzugsbügel untergebracht.<br />

Die Patronenzufuhr aus dem<br />

Magazin funktionierte an unserer Testwaffe<br />

reibungslos.<br />

Langes Rohr aus Neuseeland. Das Konzept<br />

der <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 ist auf den F-Class-<br />

Wettbewerb TR abgestimmt. Insider wissen<br />

damit, dass dafür nur<br />

die Patronen .223 Remington<br />

und .308 Winchester zugelassen<br />

sind. Angesichts der<br />

weiten Distanzen gilt es, die<br />

optimale ballistische Leistung der betreffenden<br />

Patrone zu erreichen. Daher werden<br />

– gemessen an anderen Präzisionsbüchsen<br />

– extrem lange Läufe verwendet.<br />

So ist dann auch unsere Testwaffe mit einem<br />

32" (813 mm) langen Lauf ausgerüstet.<br />

Der Außendurchmesser beträgt an der<br />

Laufmündung 22 mm. Die Matchsenkung<br />

ist handwerklich perfekt ausgeführt.<br />

Der Stainless-Lauf wird von der neuseeländischen<br />

Firma True Flite hergestellt.<br />

Dort fertigt man Läufe auf US-Maschinen<br />

Technische Daten und Preis<br />

Hersteller <strong>Barnard</strong> Precision<br />

www.barnard.co.nz<br />

Vertrieb<br />

Heinz <strong>Henke</strong><br />

www.henke-online.de<br />

<strong>Modell</strong> <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

Waffenart Zylinderverschluss-Büchse<br />

Kaliber<br />

.308 Winchester<br />

Lauflänge 32" (813 mm)<br />

Dralllänge 10" (254 mm)<br />

Magazinkapazität 10 Patronen<br />

Visierung Picatinny-Schiene<br />

Sicherung Ohne<br />

Gesamtlänge 1295 mm<br />

Waffen gewicht 6,365 kg (ungeladen)<br />

Werkstoff Stahl<br />

Schaft<br />

Leichtmetall<br />

Preis<br />

6240 Euro (ohne Zielfernrohr)<br />

Matchläufe aus<br />

Neuseeland<br />

schießsport<br />

aus US-Stahl. Verwendet wird 416R-Stainless-Stahl.<br />

Dass man bei True Flite die Fertigungstechniken<br />

beherrscht, belegt die<br />

erzielte Schusspräzision.<br />

Der Lauf unserer Testwaffe weist einen<br />

10" (254 mm) langen Drall auf, was das<br />

Verschießen auch schwerer Geschosse gestattet.<br />

Der Lauf wird in den Hülsenkopf<br />

konventionell eingeschraubt und kann<br />

über die gesamte Länge frei<br />

schwingen.<br />

Rückstoßbewältigung. Eine<br />

eigenwillige Sache ist die<br />

Funktion des Rückstoßstollens<br />

bei den <strong>Barnard</strong>-Systemen. Der neuseeländische<br />

Hersteller überlässt es dem<br />

Büchsenmacher, zwischen verschiedenen<br />

Lösungen zu wählen. Man kann wie beim<br />

Remington 700 zwischen Hülsenkopf und<br />

Lauf eine Rückstoßplatte einsetzen. Man<br />

kann aber auch eine quer verlaufende<br />

Ausfräsung auf der Unterseite der Systemhülse<br />

nutzen und einen Stollen einsetzen,<br />

der sein Gegenlager im Schaft findet. Möglich<br />

ist auch eine Lösung mit Schrauben<br />

auf der Unterseite, was in Verbindung mit<br />

einem Alu-Bettungsblock denkbar ist.<br />

Schaft aus Leichtmetall. Die Schaftgestaltung<br />

des <strong>Modell</strong>s 7 führt zu einer nochmals<br />

etwas anderen Lösung dieser Problematik.<br />

Dazu muss man sich zunächst einmal das<br />

Schaftkonzept näher betrachten. Am System<br />

angeschraubt ist der Leichtmetallschaft,<br />

der nach vorne nur über die Länge<br />

der Systemhülse reicht. Nach hinten verlängert<br />

sich dieses Basiselement zur Aufnahme<br />

der verschiedenen Teile des Hinterschafts.<br />

Der Pistolengriff aus Kunststoff<br />

ist direkt an den Abzugsbügel angelegt. So<br />

ergibt sich für den Schützen ein sehr sicherer<br />

Halt im Anschlag, zumal der Pistolengriff<br />

eine ergonomisch günstige Form<br />

aufweist. Den Vorderschaft bildet ein mit<br />

Längsausfräsungen versehener Leichtmetallrohrschaft,<br />

der rund 300 mm lang ist.<br />

Dieser ist mit einer starken, auf der Au-<br />

GESCHICHTE<br />

UND GEGEN-<br />

WART<br />

Preis<br />

reduziert<br />

Hölling,<br />

Rauch, Sommer –<br />

Flintenlaufgeschosse /<br />

Slugs<br />

Abgehandelt werden hier<br />

sowohl historische als<br />

auch moderne Entwicklungen.<br />

Im einleitenden<br />

Teil wird die historische<br />

Entwicklung der Flintenlaufgeschosse<br />

dargestellt<br />

und die unterschiedlichen<br />

Bau- und Wirkungsprinzipien<br />

sowie die<br />

unterschiedlichen Ausgestaltungen<br />

für verschiedene<br />

Einsatzbereiche<br />

verständlich erläutert.<br />

Anschließend<br />

werden die Entwicklungen<br />

nach Ländern aufgeteilt<br />

vorgestellt.<br />

512 Seiten<br />

über 1000 meist<br />

farbige Fotos<br />

und Abbildungen<br />

geb. Ausgabe<br />

Format 19,5 × 27,0 cm<br />

Bestell-Nr. 98-1933<br />

49,95 €<br />

V e r l a g s - Gmb H<br />

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BEI DER DWJ VERLAGS-GMBH:<br />

Tel. +49 (0)7953 9787-0<br />

E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de<br />

Onlineshop: www.dwj-medien.de<br />

10/2014<br />

33


Präzisionsbüchse <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

Riemenbügelöse. Auf<br />

der Unterseite des Hinterschafts<br />

kann man wahlweise einen<br />

Erdsporn montieren oder eine horizontal<br />

verlaufende Kufe (Bag Rider).<br />

Durch diese Kufe kann man beim<br />

aufgelegten Schießen den vom Benchrest-Anschlag<br />

bekannten Ohrensack<br />

unter dem Hinterschaft nutzen, der<br />

die stabilste Auflage bietet.<br />

Was an der <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 grundsätzlich<br />

auffällt, sind zwei Dinge. Da<br />

ist zunächst einmal eine handwerk-<br />

Ballistische Daten/Ladedaten Kaliber .308 Winchester in der <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

Hülse Geschossgewicht<br />

[gr/g]<br />

Geschosstyp Zündhütchen Treibladung [gr] Patronenlänge<br />

[mm]<br />

v 0<br />

[m/s]<br />

E 0<br />

[J]<br />

Streukreis<br />

100 m<br />

[mm]*<br />

Streukreis<br />

300 m<br />

[mm]*<br />

Lapua 167/10,8 Lapua Scenar Fabrikpatrone 70,7 839 3809 12,4 37,5<br />

Hornady 168/10,9 HPBT Fabrikpatrone 71,1 846 3896 14,9<br />

Sako 168/10,9 Sierra HPBT MK Fabrikpatrone 70,5 828 3732 11,0 38,2<br />

Norma 168/10,9 HPBT Moly Fabrikpatrone 70,9 825 3705 11,8 39,5<br />

Remington 155/10,0 Sierra HPBT Fed. 210 M 43,0 Norma 202 70,8 872 3819 12,5 41,3<br />

Remington 167/10,8 Lapua Scenar Fed. 210 M 43,0 Norma 203-B 71,0 847 3882 10,2 33,1<br />

Lapua 168/10,9 Sierra HPBT Fed. 210 M 41,5 IMR 4895 71,0 810 3571 9,0<br />

Norma 168/10,9 Berger LTB HPBT Fed. 210 M 43,5 Norma 203-B 71,0 842 3859 6,1 26,7<br />

Norma 170/11,3 Lapua VM D-46 Fed. 210 M 41,5 IMR 4895 71,0 805 3569 5,9 23,9<br />

Lapua 175/11,3 Sierra HPBT Fed. 210 M 46,6 Hodgdon CFE 223 71,0 819 3803 10,1 32,8<br />

Norma 180/11,7 Sierra HPBT Fed. 210 M 42,5 IMR 4064 71,0 783 3576 19,1<br />

* Es handelt sich um Schussgruppen zu 10 Schuss, gemessen von Schusslochmitte zu Schusslochmitte.<br />

Testwaffe: <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7, Lauflänge: 32" (813 mm), Hülsenlänge .308 Winchester: 2.015" (51,18 mm), Geschossdurchmesser: .308"<br />

(7,82 mm), Maximalgasdruck .308 Winchester: 4150 bar, Maximale Patronenlänge: 2.800" (71,12 mm). Das Verwenden der Ladedaten<br />

erfolgt auf eigene Gefahr. Autor und Verlag übernehmen keinerlei Haftung. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich.<br />

q Stabil. Die Testwaffe war mit einem<br />

Nightforce 8–32×56 NXS mit Parallaxenverstellung<br />

im linken Turm bestückt.<br />

w Optimiert. Zum Schießen im Benchrest-<br />

Anschlag kann wahlweise unter dem Hinterschaft<br />

eine Kufe montiert werden.<br />

q<br />

ßenseite gerändelten Schraube fixiert.<br />

Dazu wurde zwischen Laufrückseite<br />

und der Stirnseite der Systemhülse<br />

eine Platte mit Gewinde eingesetzt.<br />

In Verbindung mit dem massiv gehaltenen<br />

Leichtmetallschaft ergibt sich<br />

die Beherrschung der Rückstoßkräfte.<br />

Auf der Unterseite<br />

des Rohrschafts befindet<br />

sich eine Riemenbügelöse,<br />

die als Montagebasis<br />

für ein Zweibein<br />

dient. Beim Wettbewerb F/TR wird<br />

bekanntlich nicht mit einer Auflage<br />

unter dem Vorderschaft, sondern mit<br />

einem Zweibein gearbeitet.<br />

Vielfach verstellbar. Auch der Hinterschaft<br />

stammt von <strong>Barnard</strong> selbst. Am<br />

Basisschaftelement ist zunächst eine<br />

in der Höhe verschiebbare Schaftbacke<br />

angebracht, die mit einer griffigen<br />

Schraube auf der rechten Seite gelöst<br />

werden kann. In den oberen Teil<br />

Verstellbare<br />

Schaftelemente<br />

des Alu-Schafts wird die Einheit mit<br />

der Schaftkappe eingeschoben und<br />

mit zwei Innensechskantschrauben<br />

fixiert. Diese Einheit ist nochmals<br />

unterteilt, sodass die Schaftkappe<br />

nach dem Lösen von zwei weiteren<br />

Innensechskantschrauben<br />

w<br />

verdreht<br />

werden kann. An der<br />

Vorderseite der Schaftkappe<br />

befindet sich eine<br />

34<br />

Das Magazin für Waffenbesitzer


schießsport<br />

lich ansprechende Verarbeitung aller<br />

Teile, wie sie in der Preisklasse von<br />

rund 6000 Euro auch verlangt werden<br />

muss. Weiter ist festzustellen, dass<br />

man bei <strong>Barnard</strong> alle Teile der Waffe<br />

äußerst massiv und stabil auslegt. Das<br />

gilt für das System ebenso wie für den<br />

Leichtmetallschaft mit seinen verstellbaren<br />

Bauteilen. Diese Konstruktionsweise<br />

macht die Büchse robust<br />

und deutet auf Langlebigkeit hin.<br />

Auf 100 und 300 m. Getestet haben wir<br />

die <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7 in Verbindung<br />

mit einem Nightforce-<br />

Zielfernrohr 8–32×56<br />

NXS. Zur einfachen<br />

Montage besitzt das <strong>Barnard</strong>-<strong>Modell</strong><br />

7 eine Picatinny-Schiene<br />

mit 17 MOA Neigung.<br />

Bedingt durch den Durchmesser der<br />

Befestigung des Vorderschafts ist die<br />

Picatinny-Schiene erhöht ausgeführt<br />

und skelettiert.<br />

Nach dem üblichen Einschießen<br />

des 32" (813 mm) langen Matchlaufs<br />

ging es ans Schießen der ersten Gruppen<br />

auf die Entfernung von 100 m.<br />

Eingesetzt wurden Benchrest-Auflagen.<br />

Der runde rohrartige Vorderschaft<br />

erschwerte das Ruhighalten<br />

der Waffe. Durch den Einsatz eines<br />

Sandsacks mit passender Wölbung<br />

nach innen löste sich dieses Problem<br />

jedoch akzeptabel.<br />

Der 10"-Drall ist für die Patrone<br />

.308 Winchester eher ungewöhnlich,<br />

lässt jedoch auch schwere Geschosse<br />

hinsichtlich der Stabilisierung zu.<br />

Alle verschossenen Patronensorten<br />

Überzeugende<br />

Schussleistung<br />

haben sich bereits bei früheren Tests<br />

von Matchbüchsen in .308 Winchester<br />

bewährt. Durchweg wurden Matchgeschosse<br />

eingesetzt, da dies dem<br />

ausschließlichen Zweck der <strong>Barnard</strong><br />

<strong>Modell</strong> 7 entspricht. Die Geschossgewichte<br />

lagen zwischen 155 gr (10,0 g)<br />

und 180 gr (11,7 g).<br />

Um das Warmschussverhalten<br />

des True-Flite-Laufs zu erproben,<br />

wurden Schussgruppen mit je zehn<br />

Schuss geschossen. Beim Laborierungswechsel<br />

erfolgte eine gründliche<br />

Laufreinigung. Die<br />

beiden ersten Schüsse<br />

wurden danach in den<br />

Geschossfang gefeuert,<br />

ohne in die Schussgruppe<br />

einzufließen. Bekanntlich können<br />

auch minimale Rückstände an Reinigungsmitteln<br />

bei den ersten beiden<br />

Schüssen geringe Treffpunktlageveränderungen<br />

ergeben. Angesichts<br />

einer Long-Range-Büchse wurde mit<br />

dem überwiegenden Teil der Testlaborierungen<br />

auch auf die Distanz von<br />

300 m geschossen. Für weitere Distanzen,<br />

für die diese Büchse eigentlich<br />

gebaut ist, stand kurzfristig leider<br />

kein Schießstand zur Verfügung.<br />

Wie der sonst bei der .308 Winchester<br />

übliche Drall von 12" (305 mm) lieferte<br />

auch der Lauf der Testwaffe mit<br />

10" (254 mm) langem Drall mit den<br />

Geschossgewichten im Bereich von<br />

167 gr (10,8 g) bis 170 gr (11,0 g) die<br />

engsten Schussgruppen. Erwartungsgemäß<br />

schoss auch das 175 gr (11,3 g)<br />

schwere Sierra-Matchking-Geschoss<br />

ausgezeichnet. Eher enttäuscht waren<br />

wir über das 180 gr (11,7 g) schwere<br />

Matchking-Geschoss, von dem man<br />

sich aus theoretischer Sicht mit dem<br />

kurzen Drall eine bessere Präzision<br />

erwartet hätte. So beließen wir es mit<br />

dieser Laborierung beim Einsatz auf<br />

100 m. Dies bestätigt einmal mehr die<br />

Tatsache, dass jeder Lauf anders auf<br />

Geschosse reagiert.<br />

Die einzelnen Ergebnisse gibt die<br />

Datenübersicht wieder. Die v 0<br />

-Werte<br />

zeigen, dass der lange Lauf eine spürbare<br />

Leistungssteigerung gegenüber<br />

den sonst üblichen Lauflängen von<br />

etwa 600 mm ergibt.<br />

Funktionsstörungen traten während<br />

des gesamten Schießens nicht<br />

auf. Zu loben ist die ruckfreie Zuführung<br />

aus dem Magazin.<br />

X<br />

Das Redaktions-Fazit<br />

X Das <strong>Modell</strong> 7 der neuseeländischen Firma<br />

<strong>Barnard</strong> Precision ist optimiert für<br />

den F-Class-Wettbewerb TR, der nur<br />

mit Waffen in .223 Remington und .308<br />

Winchester geschossen wird. Um eine<br />

bestmögliche ballistische Leistung zu<br />

erzielen, werden bei diesen Büchsen<br />

extrem lange Läufe verwendet, so auch<br />

bei unserer Testwaffe, die über einen<br />

32" (813 mm) langen Matchlauf von True<br />

Flite verfügt. Geprägt wird das äußere<br />

Erscheinungsbild der <strong>Barnard</strong> <strong>Modell</strong> 7<br />

durch den Leichtmetall-Schaft, bei dem<br />

als Vorderschaft ein Rohrschaft Verwendung<br />

findet. Das System <strong>Barnard</strong> SM<br />

verfügt über einen Verschlusszylinder<br />

mit drei Warzen am Kammerkopf.<br />

VERSCHÄRFTES WAFFENRECHT<br />

Karl Heinz Martini – Waffenrecht in der Praxis mit Beschussrecht, 8. Auflage<br />

In den Jahren 2008 und 2009 wurde das Waffengesetz wesentlich verschärft<br />

und die Waffengesetz-Verordnung angepasst.<br />

Das Buch enthält das Waffengesetz, die Allgemeine Waffengesetz-Verordnung,<br />

die Allgemeine Waffenverwaltungsvorschrift sowie das Beschussgesetz, die<br />

Beschussverordnung und die Beschusszeichen im Originaltext. Einführungen<br />

zu den Regelungsbereichen, Kommentare und Übersichten erleichtern die<br />

Anwendung in der Praxis.<br />

416 Seiten, zahlr. Mustervorlagen, Abbildungen und Tabellen, Softcover<br />

Format 17,0 × 24,0 cm, Bestell-Nr. 98-1010, 26,95 €<br />

BESTELLMÖGLICHKEITEN BEI DER DWJ VERLAGS-GMBH: Tel. +49 (0)7953 9787-0<br />

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