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Frühjahr 2<strong>01</strong>7<br />
Journal<br />
Das <strong>Magazin</strong> für unsere Kunden<br />
Alles Strom<br />
oder was?<br />
Selbstversuch mit Elektro-Auto<br />
SEITE 30<br />
Erfurts tollste Ideen<br />
20 × 1.000: unsere Partner 2<strong>01</strong>7<br />
SEITE 28<br />
Mord im<br />
Katerexpress<br />
Mit Miss Marple auf Tour<br />
SEITE 44
Inhalt<br />
Faszination Wasser<br />
Saisonstart im egapark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4+5<br />
Luther in Erfurt<br />
Auf den Spuren der Reformation . . . . . . . . . . 7—9<br />
Von Rittern und Olchis<br />
Kinderbuchtage Erfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Reise in die Vergangenheit<br />
Mit der EVAG zum Thüringer<br />
Freilichtmuseum Hohenfelden . . . . . . . . . . 12+13<br />
Rettung auf Probe<br />
Schwimmmeister auf Herz und<br />
Nieren geprüft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15—17<br />
Den Petersberg entdecken<br />
Unterwegs in dunklen Gängen . . . . . . . . . 19—21<br />
Frühling auf den Tisch<br />
Leckeres vom Sternekoch<br />
Johannes Wallner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22+23<br />
Vom Comic in die Realität<br />
Erster Comic- und Mangapark<br />
im egapark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24+25<br />
Die Zwei von der Stadtmeisterschaft<br />
Fußballnachwuchs trifft sich<br />
im Steigerwaldstadion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26+27<br />
Warum ist Strom so teuer?<br />
<strong>SWE</strong>-Energie-Chef Karel Schweng<br />
erklärt es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
2<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
FOTO: NOXUS.TV<br />
Luther in Erfurt<br />
Vor 500 Jahren veränderte ein Mann mit seinen<br />
Thesen die Welt. Hier in Erfurt hat Martin Luther<br />
nicht nur studiert, sondern auch an die Pforten des<br />
Augustinerklosters geklopft, um sein Leben in den<br />
Dienst Gottes zu stellen. Immer wieder kam er in<br />
die Stadt an der Gera zurück. In der Barfüßerkirche,<br />
die zu den ersten evangelischen Gemeindekirchen<br />
Erfurts gehörte, predigte er. Mehr über<br />
Luther in Erfurt lesen Sie ab Seite 7.<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 3
EGAPARK<br />
Wasser ist der<br />
Quell allen Lebens.<br />
Der egapark widmet<br />
ihm ein ganzes<br />
Gartenjahr.<br />
Faszination<br />
Wasser<br />
… im egapark erleben<br />
Das Boot steht inmitten des Meers blauer<br />
Blüten, die Gischt aus weißen Blumen hüllt es<br />
ein. Ruderboote, Segelboote und Kajaks — der<br />
egapark hat in diesem Jahr nah am Wasser gebaut.<br />
Als Gestaltungselement sind die Wasserfahrzeuge<br />
an vielen Punkten des egaparks zu finden: im großen<br />
Blumenbeet, in den Ausstellungen des Frühlings<br />
und Sommers oder an lauschigen Plätzen als Sitzgelegenheit.<br />
Das Gartenjahr 2<strong>01</strong>7 steht unter dem<br />
Thema »Faszination Wasser. Erlebnis Garten«.<br />
Lassen Sie sich von den Ideen unserer Gartenfachleute<br />
überraschen, wie man Wasser wirkungsvoll in<br />
die Gartengestaltung einbeziehen kann.<br />
Mit vielen Angeboten<br />
für den<br />
Garten lockt der<br />
Spezialmarkt<br />
»du und dein<br />
Garten«.<br />
Ein Reigen unvergesslicher Momente<br />
521.313 Besucher kamen im vergangenen Jahr in<br />
den egapark. Die Zeichen für das gerade gestartete<br />
Gartenjahr, ähnlich viele Gäste begrüßen zu können,<br />
stehen gut. Über den Jahresverlauf spannt sich der<br />
Bogen großartiger Veranstaltungen, die Lust auf<br />
wiederkehrende egapark-Besuche machen.<br />
Mit dem Spezialmarkt »du und dein garten«<br />
vom 7. bis 9. April lockt der erste Höhepunkt für<br />
Gartenfreunde. Das Ostersonntagsfest am 16. April<br />
wird vor allem von den kleinen Gästen mit großer<br />
Spannung erwartet.<br />
4<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
Floristmeisterin Cornelia Squara hat<br />
ein Händchen für schöne Accessoires<br />
und die Gestaltung der Hallenschauen.<br />
EGAPARK<br />
Ab 13. Mai löst der Sommer den Frühling in der<br />
großen Hallenschau ab, sommerlich inspiriert heißt<br />
es dann bis zum 11. Juni in Halle 1 »Ein Tag am<br />
See«. Vom 4. Juni bis zum 20. August dürfen an vier<br />
Wochenenden wieder die Picknickkörbe gepackt<br />
werden, erwarten Sommerkino, Musik oder Theater -<br />
aufführungen die Besucher im Park.<br />
Ein Frühlingstag am See<br />
Am 11. März startet der Gartenpark mit der Frühjahrsschau<br />
in Halle 1. Dort verbreitet ein großes<br />
Gewässer mit Hafen und natürlichen Ufern maritime<br />
Stimmung. Schiffe, Boote, Flöße und Wasserfahrzeuge<br />
aller Art können dort anlegen. Und weil die<br />
Frühjahrsschau der Saisonstart des egaparks ist,<br />
sind die Wasserfahrzeuge teilweise bepflanzt.<br />
Vom Uferweg aus hat man einen wundervollen<br />
Blick auf die Szenerie. Teil der Ausstellung ist der<br />
zweitplatzierte Beitrag des 2<strong>01</strong>6er-Wettbewerbes<br />
»Studenten gestalten den Botschaftergarten<br />
zur Landes gartenschau Apolda 2<strong>01</strong>7«. Die Idee<br />
von Roman Budnik und Vincent Brückner trägt den<br />
Titel »Es sitzen alle im selben Boot«.<br />
Mit der egapark-Saisonkarte können Sie den<br />
Gartenpark das ganze Jahr über genießen.<br />
TERMINE<br />
Das dürfen Sie<br />
nicht verpassen!<br />
Tipp für den 11. und 12. März 2<strong>01</strong>7<br />
Am ersten egapark-Wochenende<br />
erwartet alle Raritätenfreunde<br />
wieder ein besonderes Angebot. An<br />
beiden Tagen gibt es von 9 bis 18 Uhr<br />
in Halle 1 besondere Vorfrühlingsblüher<br />
für den eigenen Garten wie<br />
Schneeglöckchen, Winterlinge, Lerchensporne,<br />
Adonisröschen, Alpenveilchen,<br />
Ranunkeln, Elfenblumen,<br />
Christ- und Lenzrosen.<br />
Weitere Termine unter<br />
egapark-erfurt.de<br />
Salz ist heute für uns<br />
ein ganz selbstverständliches<br />
Gut. Wie kostbar<br />
es einst war und wie<br />
aufwendig die Gewinnung,<br />
erzählt die Ausstellung.<br />
Das weiße Gold der Erde<br />
Die Mitmachausstellung für Kinder »Von der<br />
Saline zur Salzlette« widmet sich dem Salz. Im<br />
Rahmen des Bildungssponsorings wird sie von den<br />
Stadtwerken Erfurt gefördert. Ein Bergwerk mit Salzsee,<br />
Pumpstationen, Deichbaustelle und Salz sie den<br />
im Sudhaus vermitteln die Mühen der Salz gewinnung.<br />
Ein Zollhaus<br />
mit Schranke gibt<br />
Auskunft über Handelswege,<br />
Zölle und<br />
Salzsteuergesetze.<br />
Zentrum der Schau<br />
ist der historische<br />
Marktplatz mit<br />
Fuhrwerk, eingerahmt<br />
von fünf<br />
kleinen Häuschen:<br />
Salzamt, Werkstatt,<br />
Laden, Apotheke<br />
und Kantine. 1857<br />
gilt als Gründungsjahr<br />
des Königlichen<br />
Salzbergwerkes<br />
in Erfurt.<br />
Mit rund 20.000<br />
Tonnen jährlich<br />
gehörte es zu den<br />
»kleineren Salzproduzenten« des preußischen Staates.<br />
1916 endete der Salz bergbau in Erfurt, da er<br />
nicht mehr rentabel war. •<br />
Q CHRISTINE KARPE<br />
I CHRISTIAN FISCHER<br />
Die Ausstellung startet am 22. April und kann bis<br />
zum 16. Juli 2<strong>01</strong>7 besucht werden. Schulklassen<br />
können sich im Grünen Klassenzimmer anmelden,<br />
Telefon: 0361 564-3763.<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 5
ERFURTER WASSER<br />
Kreativ arbeiteten<br />
die Schüler<br />
unter der Leitung<br />
von Anne-Katrein<br />
Maschke (unten<br />
rechts).<br />
Künstlerisch<br />
vernetzt<br />
Schülerprojekt zum Erfurter Wassernetz<br />
Künstler sind bis heute fasziniert von<br />
der Vielfältigkeit, von der Schönheit<br />
und der Kraft des Wassers. Im 140.<br />
Jahr der städtischen Wasserversorgung<br />
initiierte die ThüWa ThüringenWasser<br />
GmbH zum Jubiläum ein Kunstprojekt.<br />
WISSEN<strong>SWE</strong>RTES<br />
20 Jahre IMAGO<br />
Zahlreiche Projekte, auch mit den<br />
Stadtwerken Erfurt, sind entstanden.<br />
Mehr als 5.000 Kunstschüler<br />
waren bisher an der IMAGO Kunstund<br />
Designschule.<br />
Mehr zu Anne-Katrein Maschke<br />
und imago: swefuererfurt.de<br />
186 Lernende der Integrierten Gesamtschule, der Friedrich-<br />
Schiller-Schule, des Heinrich- Hertz-Gymnasiums und der Gesamtschule<br />
am Nordpark beteilig ten sich daran. Weil es ohne Theorie<br />
nicht geht, lernten die Teil nehmer zuerst, wie das Wasser in<br />
die Erfurter Haushalte kam. Sie erfuh ren von den wichtigen<br />
Beweggründen der Erfurter Stadtväter, das Wasser für Erfurt<br />
ab 1876 aus sauberen Vorkommen außerhalb der Stadt per Leitung<br />
in die Häuser zu bringen.<br />
Bei einem Besuch in den Stadtwerken informierten sich die<br />
Schüler über die moderne Wasserversorgung. 237.000 Einwohner<br />
nutzen das Erfurter Wasser zum Trinken, Kochen, Waschen,<br />
Spülen, Baden … Eine wichtige Erkenntnis der Schüler: Wasser<br />
ist ein Teamprodukt. Für seine Qualität, die ständige Verfügbarkeit<br />
und einen wirtschaftlichen Betrieb der dafür notwendigen<br />
Anlagen sind viele Leute im Einsatz.<br />
Den Kopf voller neuer Erkenntnisse und Erfahrungen, machten<br />
sich die Schüler daran, das Thema künstlerisch umzusetzen.<br />
Unterstützt wurden sie dabei von Anne-Katrein Maschke, Mitbe<br />
gründerin, Chefin und Kursleiterin der Kunst- und Design schule<br />
imago. Die diplomierte Modedesignerin stellte Arbeitstechniken,<br />
Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten vor. Zu sehen sind<br />
ausgewählte Schülerarbeiten vom 15. bis zum 29. März im Atrium<br />
der Stadtwerke. • Q CHRISTINE KARPE I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
6<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
ERFURT HISTORISCH<br />
»Erfurt steht am<br />
besten<br />
Orte«<br />
So lebte es sich zu Luthers Zeiten in Erfurt<br />
Zeugnis für Luthers<br />
Wirken in Erfurt: seine<br />
Matrikel von 15<strong>01</strong>.<br />
Sie gehört zu den<br />
Schätzen im Erfurter<br />
Stadt archiv. Franziska<br />
Heller, Mit arbeiterin<br />
im Stadtarchive, mit<br />
dem wertvollen Objekt.<br />
»Erfurt steht am besten Orte, ist eine<br />
Schmalzgrube. Da muss eine Stadt<br />
stehen, wenn sie gleich wegbrennte«<br />
MARTIN LUTHER<br />
Im klimageschützten Hochsicherheitskeller<br />
unterhalb des Erfurter Stadtarchivs<br />
liegt in einem Stahlschrank, nur<br />
einen Steinwurf von der Krämer brücke<br />
entfernt, ein ganz besonderer Schatz. Es<br />
ist ein Pergament. Für fünf Millionen Euro<br />
wird es bei Ausstellungen versichert,<br />
aber eigentlich ist es unbezahlbar. Denn<br />
auf diesem Pergament taucht ein weltberühmter<br />
Name auf: »Martinus Ludher ex<br />
Mansfelt«. Es dokumentiert die Ein schreibung<br />
Luthers an der Erfurter Uni versität.<br />
516 Jahre ist das kunstvoll verzierte<br />
Schriftstück alt, es ist das erste mit<br />
sei nem Namen. Dieser Name wird 2<strong>01</strong>7<br />
dafür sorgen, dass hunderttausende<br />
Menschen aus aller Welt in diesem Jahr<br />
Mitteldeutschland besuchen werden.<br />
FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 7
Vor über 500 Jahren<br />
klopfte Luther hier an<br />
die Pforte des Augustinerklosters,<br />
um<br />
Mönch zu werden.<br />
Johan nes straße — die vielen Mittel losen lebten in<br />
Hüt ten zwischen den beiden Mauer ringen in den Vorstädten.<br />
Armen oder Bedürftigen wurde geholfen: Für sorge<br />
für arme oder kranke Zunftgenossen und Almosen für<br />
Bettler waren selbstverständlich (nur wer eine reine<br />
Seele hatte, kam ins Himmelreich). Dennoch ging<br />
Erfurt streng gegen unkontrolliertes Betteln vor. In<br />
der Bettlerordnung der Stadt aus der Zeit um 1500<br />
heißt es: Betteln darf nur, wer vom Bettelmeister für<br />
drei Pfennig ein Abzeichen kauft.<br />
Es sind evangelische Christen, die vor allem nach Wittenberg<br />
wollen, nach Eisenach und Erfurt. Hier hat<br />
Martin Luther gelebt und gewirkt, hier hat er die Welt<br />
verändert. Vor 500 Jahren begann mit der Veröffentli<br />
chung seiner Thesen die Reformation — und ohne<br />
Erfurt hätte es sie so vermutlich nicht gegeben …<br />
»Als Martin Luther, 17 Jahre und fünf Monate alt,<br />
Ostern 15<strong>01</strong> nach Erfurt kam, um sich hier als Student<br />
einschreiben zu lassen, war diese Stadt für ihn eine<br />
andere Welt. Luther kam aus Eisenach, einem Ort<br />
mit 3.000 Einwohnern, und er war mit Sicherheit von<br />
der Größe und Lebendigkeit Erfurts beeindruckt«,<br />
sagt Stadtarchivchefin Dr. Antje Bauer.<br />
»An der Universität schrieb er sich in die Philo -<br />
sophische Fakultät ein, erlernte wie alle Studenten<br />
die sieben freien Künste — Grammatik, Rhetorik,<br />
Logik, Arith metik, Geometrie, Musik, Astronomie«,<br />
sagt Dr. Bauer. 1502 der erste Abschluss, 1505 der<br />
zweite, und dann, am 7. Juli desselben Jahres, sein<br />
Klopfen an der Pforte des Augustinerklosters. In Erfurt<br />
war zuvor sein Beschluss gereift, dem weltlichen<br />
Leben Adieu zu sagen — und sein Leben Gott zu widmen.<br />
»1507 wurde Luther im Dom zum Priester geweiht<br />
und ein Jahr später verließ er die Stadt, um in Wittenberg<br />
zu lehren.«<br />
Noch Jahre später bezeichnete der Reformator<br />
die Universität Erfurt als »Mutter, der ich alles<br />
verdanke«. Doch wie lebte es sich damals in<br />
Erfurt? »Rund 20.000 Menschen lebten damals in<br />
der Stadt, Erfurt zählte zu den größten und reichsten<br />
Städten, seine Universität gehörte zu den ältesten<br />
und bedeutendsten im Reich«, sagt Dr. Antje Bauer.<br />
In ihrem Archiv finden sich viele Schriftstücke aus<br />
Luthers Zeit, die Zeugnis vom damaligen Leben geben.<br />
Erfurt sei das fruchtbarste Brothaus, das überdies<br />
am besten Ort liege, da müsse einfach eine Stadt<br />
stehen, so lautet eines der Lutherschen Urteile zum<br />
Wirtschaftsstandort Erfurt.<br />
Die Politik der Stadt wurde von reichen Familien<br />
bestimmt, viele waren durch den Handel mit dem Farbstoff<br />
Waid reich geworden. Sie residierten in prächtigen<br />
Steinhäusern an Markstraße, Futter straße oder<br />
Lichtinstallationen zu<br />
Ehren des großen<br />
Reformators im alten<br />
Kreuzgang des Erfurter<br />
Augustinerklosters.<br />
8<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
ERFURT HISTORISCH<br />
Allerdings: Vor Empfang des Abzeichens<br />
musste jeder Bettler nachweisen,<br />
dass er »des Bettelns notdürftig« war und<br />
dass er das Vaterunser, das Ave Maria,<br />
das Glaubensbekenntnis und die Zehn<br />
Gebote kannte. Und er brauchte von seinem<br />
Pfarrer die Bescheinigung, dass er<br />
gebeichtet hatte …<br />
Die Regelungen gingen noch weiter:<br />
Wer gesunde Kinder über acht Jahre<br />
hatte, hatte Bettelverbot. Singen und das<br />
Aufsagen von Gedichten auf der Straße<br />
waren untersagt. Erlaubt dagegen: das<br />
Zeigen von wunderlichen Tieren. Nur<br />
arme und kranke Priester durften vor<br />
den Kirchen betteln.<br />
In einem Schreiben der Räte des Erzbischofs<br />
von Mainz an den Rat der<br />
Stadt aus dem Jahr 1459 wurde ein<br />
heikles Problem dokumentiert: In dieser<br />
Ur kunde, die ebenfalls im Stadt archiv<br />
aufbewahrt wird, bitten die Räte aus<br />
Sorge ums Seelenheil der Priester um<br />
Verlegung des Frauen hauses aus der<br />
Gasse neben der Stiftskirche St. Marien<br />
(heute Domstraße).<br />
Geholfen hat es nichts, das Hurenhaus<br />
blieb. Und zu Luthers Zeit gab es<br />
sogar noch ein zweites an der Hühnergasse.<br />
Erfurt sei nichts bessers gewest<br />
dann ein hurhauß und bierhauß und<br />
diese »tzwo lectiones hätten die Studenten<br />
am fleißigsten alda gehoret«, sagte<br />
Luther später. Im Zuge von Luthers<br />
Refor mation wurden beide Häuser<br />
wenige Jahre später geschlossen. Der<br />
Reformator sagte über die Schwächen<br />
der Menschen: »Die Begierde ist nach<br />
der Erfüllung ebenso ungestillt, wie sie<br />
es vorher war.«<br />
Apropos Bierhaus: Wer heute durch<br />
Erfurt geht, dem fallen vielleicht<br />
zwei runde Öffnungen beiderseits<br />
so mancher Haustore auf. Sie waren im<br />
Mittelalter ein Zeichen dafür, dass in diesem<br />
Haus Bier gebraut werden durfte.<br />
Wenn frisches Bier ausgeschenkt wurde,<br />
steckte man in die Löcher Strohwische,<br />
die das symbolisch verkündeten. Außerdem<br />
wurde der Viertelsknecht losgeschickt,<br />
der durch die Straßen lief und<br />
das »junge, gute Bier« ausrief. Es gilt als<br />
sicher, dass auch Luther als Student Bier<br />
geholt und im Collegium (ein Art Studentenwohnheim)<br />
mit seinen Kommilitonen<br />
geteilt hat.<br />
Denn: In den »Statuta et Ordinationes«<br />
des Collegium Amplonianum (damalige<br />
Stiftung zur Versorgung und Förderung<br />
von Studenten der Universität Erfurt)<br />
von 1433, die in 61 Paragraphen das<br />
Leben im Kolleg regeln, ist festgelegt,<br />
dass sowohl zum Prandium (Mittagsmahl-<br />
zeit) wie auch zur Coena (Abendbrot) Bier<br />
aufgetragen werden sollte. Den Brauern<br />
war aufgetragen, »ein schmackhaftes und<br />
hinreichend gehopftes Bier« zu brau en.<br />
Außerhalb der Studenten unter kunft war<br />
der Genuss von Bier und Wein verboten,<br />
Studenten sollten Kneipen und Würfelspiele<br />
meiden. Besonders streng war<br />
verboten, »unzüchtige Frauen einzuführen<br />
und nicht Unzucht geschehe« …<br />
Luthers Denkmal an der Kaufmannskirche.<br />
Luther verlässt Erfurt 1508 zum Studium<br />
der Theologie — Ziel Wittenberg.<br />
1510/11 hält er sich auf einer Romreise<br />
auf, kehrt von dort im März 1511 noch<br />
einmal nach Erfurt zurück und verlässt<br />
die Stadt im Sommer 1511 endgültig<br />
zugunsten von Wittenberg. Nach Erfurt<br />
kommt er später noch mehrmals, doch<br />
stets nur für kurze Zeit. •<br />
Q HENRY KÖHLERT<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Mehr zu Luther und dem Reformationsjubiläum<br />
unter luther2<strong>01</strong>7.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 9
GUT ZU WISSEN<br />
FASTENTICKET<br />
Ohne Auto geht nicht?<br />
FOTO: STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Probieren Sie es doch einfach aus. Mit dem VMT-<br />
Fasten-Ticket nutzen Sie Straßenbahn, Bus und Zug<br />
während der Fastenzeit zum Preis von vier Wochen.<br />
Das schont Ihren Geldbeutel und die Umwelt. Und<br />
wenn Sie als Inhaber eines VMT- Fasten-Tickets vom<br />
1. März bis 10. April 2<strong>01</strong>7 ein Abo Plus, Abo Solo, Abo<br />
Mobil65 oder Abo Schüler/Azubi abschließen, sind<br />
Sie weitere zwei Wochen kostenfrei unterwegs.<br />
Infos im Internet unter evag-erfurt.de<br />
oder unter vmt-thueringen.de<br />
WILLKOMMEN<br />
Tag der<br />
offenen Tür<br />
Am 23. September ist es endlich wieder soweit. Erneut öffnet<br />
die EVAG die Türen ihres Betriebs hofes am Urbicher Kreuz<br />
für inte ressierte Besucher. Dieses Mal steht der Tag der offenen<br />
Tür ganz im Zeichen der Familie. Ob Oma, Opa, Mama, Papa<br />
oder Kinder — für jeden wird etwas dabei sein, also merken Sie<br />
sich den Termin schon einmal vor. Wir freuen uns auf Sie!<br />
VORGEMERKT!<br />
Fahrplanwechsel<br />
Nach den Osterferien wechselt der Fahrplan<br />
der EVAG. Ab dem 24. April gibt es<br />
Änderungen auf den Bus-Linien der<br />
EVAG. Beim Stadtbahnnetz wird sich<br />
nichts ändern.<br />
EVAG-App<br />
hier herunterladen<br />
Einfach QR-Code einscannen<br />
Ganz wichtig: Das Fahrplanbuch wird<br />
es so nicht mehr geben. Die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, dass das Fahrplanbuch<br />
kurz nach Herausgabe schon nicht mehr<br />
aktuell war, da sich bei anderen Ver kehrsunternehmen<br />
Änderungen ergeben haben.<br />
Im Interesse unserer Kunden wird es ab<br />
April verschiedene Einzel hefte geben. Alle<br />
Stadtbahn-Linien und die Bus- Linie 9<br />
Unter stadtwerke-erfurt.de/haltestellenplan finden Sie<br />
den Aushangfahrplan zum Selber-Ausdrucken.<br />
werden in einem Heft zusammengefasst<br />
— diese Linien fahren im Zehn-Minuten-<br />
Takt. Informationen zu den Bus-Linien<br />
erscheinen weiterhin als Linien-Leporellos.<br />
Ziel ist, dass die Fahrgäste sich ihre<br />
Fahr pläne je nach den am häufigsten<br />
genutzten Linien zusammenstellen<br />
können. »Mit der Umgestaltung des<br />
Fahrplanheftes reagieren wir auch auf<br />
das veränderte Nutzungs verhalten<br />
unserer Fahrgäste«, sagt Myriam<br />
Berg, Vorstand der EVAG. »Die ÖPNV-<br />
Kun den befragung im vergangenen<br />
Jahr hat gezeigt, dass häufiger elektronische<br />
Medien wie das Internet oder<br />
unsere EVAG-App für die Abfrage der<br />
Fahrzeiten genutzt werden. Das Fahrplanbuch<br />
rückt damit in den Hintergrund.«<br />
Die gedruckten Einzelhefte gibt es<br />
ab 10. April im EVAG-Mobilitätszentrum<br />
am Anger oder in den EVAG-Agenturen.<br />
Matthias Marhula<br />
ist Busfahrer bei der<br />
EVAG. Oft ist er<br />
auf der Linie 111<br />
unterwegs.<br />
Zusätzlich werden die Mitarbeiter am<br />
20. April von 6:30 bis 17:00 Uhr mit dem<br />
Infobus am Anger stehen, Fragen beantworten<br />
und die Fahrplan hefte verteilen.<br />
FOTOS: BRAD PICT (FOTOLIA.COM), BARBARA NEUMANN<br />
10<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
FÜR ERFURT<br />
Ritter, Olchis<br />
und schräge Märchen<br />
Die Erfurter Kinderbuchtage 2<strong>01</strong>7<br />
Fantastische Geschichten für alle zwischen vier<br />
und 14 Jahren garantieren die 19. Erfurter Kinderbuchtage.<br />
Wieder hat Peter Peterknecht ein<br />
spannendes Programm für klitzekleine und größere<br />
Bücherfreunde zusammengestellt. Bis zum 27. März<br />
werden über 30 Veranstaltungen geboten, die in<br />
die Welt der Fantasie entführen. Bunt gemischt sind<br />
nicht nur die Themen, sondern auch die Veran staltungsorte.<br />
Straßenbahnen, egapark, Elefantenhaus<br />
im Zoo, KNV-Logistik, Wohnungsbaugenossenschaften,<br />
Fuchsfarm, Stadtwerke, Flughafen, Kinder<br />
bibliothek. Sogar die Polizei ist<br />
dabei.<br />
Und natürlich werden auch<br />
wieder die Schmökerhits 2<strong>01</strong>7<br />
präsentiert: Am 15. März stellen<br />
Schüler im deutschlandweit einzigartigen<br />
Kinderbuchranking<br />
ihre Lieblingsbücher vor. Start<br />
ist um 16 Uhr im Steigerwaldstadion.<br />
Die Schmökerbahnen der<br />
EVAG fahren am 18. März ab<br />
10 Uhr durch die Stadt. Auf der<br />
Stadtbahn-Linie 2 werden die<br />
Olchis zum Leben<br />
erweckt. Auf der<br />
Stadtbahn-Linie 4<br />
geht es um spannende<br />
Geschichten<br />
rund um den »Kleinen Ritter<br />
Trenk«. Abenteuerlich geht es<br />
auf der Stadtbahn-Linie 6 zu.<br />
Hier ist Spannung angesagt.<br />
»Schräge Märchen und schiefe<br />
Geschichten« stellt Paul Maar<br />
am 12. März um 15 Uhr auf dem<br />
Flughafen vor — herrlich unpädagogisch<br />
und witzig für die ganze<br />
Familie. Um eine Entführung<br />
im Internat geht es am<br />
19. März um 11 Uhr in<br />
der Buchhandlung Peterknecht. Nina Weger liest aus<br />
ihrem Buch »Club der Heldinnen«. Spannung und<br />
Nervenkitzel ist mit »Scary Harry — Hier scheiden<br />
sich die Geister« von Sonja Kaiblinger am 20. März<br />
um 16 Uhr in der Kinderbibliothek garantiert.<br />
Geschichten vom Luchsmädchen Lumi gibt es am<br />
21. März um 16 Uhr im Grünen Klassenzimmer des<br />
egaparks. Stefanie Taschinski liest aus ihrem Buch<br />
»Funklerwald«.<br />
Die große Kinderbuchparty am 26. März im<br />
Atrium der Stadtwerke steht ganz im Zeichen der<br />
Olchis, die auf einer Müllkippe in Schmuddelfing<br />
leben und nichts so sehr wie Ordnung und Sauberkeit<br />
hassen. Und so gibt es zur schaurig-schönen<br />
»Großen Olchi Party« Glubschaugenbowle, Feuerstuhlgebäck<br />
und oberolchige Überraschungen. •<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
EVAG-SCHMÖKERTOUR<br />
Auszug aus dem<br />
Fahrplan 18. März<br />
Stadtbahn-Linie 2 — Olchi-Bahn<br />
(ab 6 Jahre) 10:10 Uhr ab Anger in<br />
Richtung Ringelberg<br />
Stadtbahn-Linie 4 —<br />
Ritter-Trenk-Bahn (ab 5 Jahre)<br />
09:57 Uhr ab Anger in Richtung<br />
Hauptfriedhof<br />
Stadtbahn-Linie 6 — Abenteuerbahn<br />
(ab 7 Jahre) 10:05 Uhr ab Anger<br />
in Richtung Steigerstraße<br />
Mehr zu Programm und Fahrplan<br />
unter kinderbuchtage.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 11
AUSFLUGSTIPP<br />
Franziska Zschäck in<br />
der Einklassenschule.<br />
Auf Holzbänken geht<br />
es mit Griffel und<br />
Schiefertafel in die<br />
Vergangenheit.<br />
Das Dorf von<br />
gestern<br />
Stippvisite in der Vergangenheit:<br />
Thüringer Freilichtmuseum<br />
in Hohenfelden<br />
Es sieht aus wie<br />
ein altes Dorf.<br />
Ist es aber nicht.<br />
In Wirklichkeit<br />
stammen die alten<br />
Häuser aus ganz<br />
Thüringen.<br />
Jedes Haus hat seine eigene Geschich te,<br />
die eng mit seinen früheren Bewohnern<br />
verknüpft ist. »Hier hat sich in der Familie<br />
im Kleinen ein Teil der Weltgeschichte<br />
abgespielt. Das ist faszinierend, und<br />
genau das wollen wir auch zeigen«, sagt<br />
sie. Und so sieht man sehr genau, in<br />
welchem Haus Wohlstand herrschte und<br />
wo es eher ärmlich zuging. Das prächtige<br />
Wohnhaus der Familie Hoyer zum Beispiel<br />
steht in kras sem Gegensatz zum Hirtenhaus,<br />
beide standen einst in Gügleben.<br />
FOTO: STEVE BAUERSCHMIDT<br />
FOTO: F. ZSCHAIK<br />
Angefangen hat alles 1979 mit dem alten Pfarrhof direkt<br />
in Hohenfelden, erzählt Franziska Zschäck. Heute gibt es<br />
»Am Eichenberg« ein ganzes Dorf, in dem man sich auf die<br />
Spuren der Vergangenheit begeben kann. Über 30 alte Gebäude<br />
lassen die letzten vier Jahrhunderte lebendig werden.<br />
Alle stammen aus Thüringen und wurden einfühlsam restauriert<br />
und originalgetreu im Thüringer Freilichtmuseum in Hohenfelden<br />
wieder aufgebaut. Zwei bis fünf Jahre gehen ins Land,<br />
bis ein historisches Gebäude, das an seinem Ursprungsort nicht<br />
mehr zu erhalten ist, umgesetzt werden kann. Manche kommen<br />
in einem Stück per Schwerlasttransport, andere müssen in akribischer<br />
Klein arbeit wieder aufgebaut werden. »Alles wird genau<br />
dokumentiert, jeder Balken nummeriert«, erklärt Franziska<br />
Zschäck. Die Museumsleiterin hat das Dorf wachsen sehen, war<br />
dabei, als 1999 das große Freilichtmuseum am Ortsrand eröffnet<br />
wurde. Wer sich Zeit nimmt und genauer hinter die Fassaden<br />
schaut, hört die Steine sprechen. Nicht nur im alten Pfarrhof mit<br />
Bienen haus, Scheune, Kolonialwaren laden und wunderschönem<br />
steinernem Taubenturm.<br />
Wohlstand wie hier in der guten Stube im<br />
Eichelborner Haus oder ärmliches<br />
Hirtenhaus: Am Eichenberg wird der Alltag<br />
der einfachen Leute lebendig.<br />
12<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
AUSFLUGSTIPP<br />
In der Schmiede oder beim Besenbinder erfahren die Besucher<br />
auch viel über altes Handwerk. In ganz Hohenfelden verteilt<br />
finden sich alte Bauten: das Brauhaus, in dem noch heute zu<br />
beson deren Anlässen gebraut wird, die Schusterwerkstatt oder<br />
die Ein klas senschule. Hier saßen die Schüler einst von der 1. bis<br />
zur 4 Klasse in einem Raum, ganz ohne Schreibhefte oder gar<br />
Taschen rechner. Heute können Grundschüler in dem alten Gemäuer<br />
die hölzerne Schulbank drü cken oder sich an der Schiefertafel<br />
versuchen. In Kinderführungen erleben die Kin der den<br />
Schulalltag, mahlen selbst Mehl oder stampfen Butter. Sogar<br />
ein kleines Fachwerkhaus können sie unter Anleitung bauen.<br />
Geschichte zum Anfassen<br />
Zu den Highlights des Freilichtmuseums gehört ohne Frage der<br />
Eichelborner Hof. Mit ihm startete die Schau am Eichenberg<br />
einst. Aber auch die Töpferei, in der früher Blumentöpfe gebrannt<br />
wurden, und die älteste Bockwindmühle Thüringens sind sehenswert.<br />
Seine eigene Geschichte erzählt auch das Umgebindehaus.<br />
Der Sohn des Hauses zog 1812 mit Napoleon gegen die Russen.<br />
Das historische Dorf ist so authentisch, dass es sogar Filmemacher<br />
begeistert. Hier wurde vor einigen Jahren Rotkäppchen<br />
gedreht.<br />
Und das alte Dorf wächst immer weiter. Dieses Jahr kommt<br />
ein weiteres altes Haus dazu — noch steht es in der Rhön, verrät<br />
Franziska Zschäck. Neu ist auch die Sonderausstellung »Genuss<br />
und Verzicht — Von Naschkatzen, Kaffeeliebhabern und Tabakschmauchern«<br />
im Alten Pfarrhaus in Hohenfelden. Sie ist bis<br />
24. September 2<strong>01</strong>7 zu sehen.<br />
Wer altes Handwerk<br />
in Reinkultur sehen<br />
möchte, sollte sich<br />
den Handwer ker tag<br />
mit großem Museums -<br />
fest am Sonntag, dem<br />
2. April nicht entgehen<br />
lassen. Von 10 bis<br />
17 Uhr können Besucher<br />
Schmied, Steinmetz,<br />
Besenbinder und<br />
vielen anderen Handwerkern<br />
über die<br />
Schulter schauen.<br />
Heute ein fast<br />
vergessenes<br />
Handwerk: Ein<br />
Besenbinder<br />
bei der Arbeit.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Freilichtmuseum<br />
Hohenfelden<br />
bis 26. März: Samstag und Sonntag<br />
10:00–18:00 Uhr<br />
1. April bis 31. Oktober 2<strong>01</strong>7:<br />
täglich 10:00–18:00 Uhr<br />
Mitmachangebote für Schulklassen<br />
(1.—5. Klasse) April bis Oktober,<br />
Voranmeldung unter<br />
Telefon: 036450 43918<br />
Mehr Infos: freilichtmuseumhohenfelden.de<br />
FOTO: F. ZSCHAIK<br />
FOTO: UWE HÖFIG<br />
Wie kommt ihr hin?<br />
Per Auto oder Bus geht es nach Hohenfelden.<br />
Von Ostersonntag bis zum 31. Oktober<br />
verkehrt sogar der Radwanderbus<br />
der EVAG (Linie 155), jeweils am<br />
Wochen ende und an den Feiertagen im<br />
Zwei-Stunden- Takt zwischen Busbahnhof<br />
Erfurt und Kranichfeld. Er bietet Platz für<br />
bis zu zwölf Fahrräder. EVAG-Abonnenten<br />
können ihr Rad sogar kostenfrei darin<br />
mitnehmen. Einfach die Abo-Karte vorzeigen<br />
und einsteigen. •<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
I SIEHE BILD<br />
Informationen zum Fahrplan gibt es<br />
im Internet unter evag-erfurt.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 13
NEUES AUS DEN BÄDERN<br />
SAUNA<br />
Oase zum Entspannen<br />
Die Umbauarbeiten in der Sauna der Roland Matthes Schwimmhalle<br />
sind abgeschlossen. Bistro- und Ruhebereich präsentieren<br />
sich in angenehmem modernem Ambiente. Neu sind der hochwer<br />
ti ge Tresen und kleine lauschige Sitzecken für Saunagäste,<br />
die sich nach dem Sauna gang entspannen wollen. Der Fußboden<br />
wurde komplett erneuert. Im Ruheraum und im Bistrobereich<br />
wurde ein hochwertiger geräuscharmer Designbelag aus Vinylplanken<br />
verlegt.<br />
Elegante Raumteiler sorgen nicht nur für eine Abtrennung<br />
zwischen Gastro bereich und Ruheraum, sondern wirken auch<br />
schallhemmend. Damit steht einem wohltuenden und entspannenden<br />
Saunabesuch in der Roland Matthes Schwimmhalle nichts<br />
entgegen. Das ganze Jahr über werden Sauna-Thementage mit<br />
aromatischen Aufgüssen angeboten.<br />
Wie wäre es z. B. mit der Ostersauna in der Schwimmhalle<br />
Johannesplatz? Am Donnerstag, dem 13. April, gibt es ab 14 Uhr<br />
frühlingsfrische Angebote zum Entspannen. »Zeit für dich« ist<br />
am Sonntag, dem 14. Mai, in den Saunen der Roland Matthes<br />
Schwimm halle angesagt. Ein ganz besonderes Angebot gibt es<br />
am Freitag, dem 23. Juni, in der Sauna der Schwimmhalle Johannesplatz.<br />
Unter dem Motto »Sommersonnenwende« wird der<br />
Sommer eingeläutet.<br />
Zum Saunieren<br />
gehört ein richtiger<br />
Aufguss dazu.<br />
TERMINE<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
14. 05. 2<strong>01</strong>7: Zeit für Dich<br />
24. 09. 2<strong>01</strong>7: Tag der Sauna<br />
Schwimmhalle Johannesplatz<br />
13. 04. 2<strong>01</strong>7: Ostersauna<br />
23. 06. 2<strong>01</strong>7: Sommersonnenwende<br />
24. 09. 2<strong>01</strong>7: Tag der Sauna<br />
FOTO: SUSANN NÜRNBERGER<br />
FOTO: ANDREAS HULTSCH<br />
SAISONBEGINN<br />
Ab ins Freibad!<br />
Die Freibadsaison beginnt am 6. Mai 2<strong>01</strong>7.<br />
Dann öffnen das Erfurter Nordbad und<br />
das Strandbad Stotternheim ihre Pforten.<br />
Eine Woche später, ab 13. Mai, können<br />
Badegäste auch im Freibad Möbisburg<br />
und im Dreienbrunnenbad baden gehen.<br />
Wie in den Vorjahren erfolgt mit beiden<br />
Fördervereinen im Vorfeld der Saisoneröffnung<br />
ein gemeinsamer Frühjahrsputz.<br />
Neu ist die Umstellung des Kassensystems<br />
in den beiden kleinen Freibädern.<br />
Dann gilt die Bäderwertkarte auch im<br />
Dreienbrunnenbad und im Freibad<br />
Möbisburg. Das war aufgrund der alten<br />
Kassenanlagen bisher nicht möglich.<br />
Im Dreienbrunnenbad und im Strandbad<br />
Stotternheim wird es ab dieser Saison<br />
Strandfeeling<br />
gibt es in<br />
Stotternheim.<br />
ein Pfandsystem für Liegen geben. Besucher<br />
können sich — ähnlich wie bei Einkaufswagen<br />
im Supermarkt — ihre eigene<br />
Liege holen. Im vergangenen Jahr wurde<br />
das System in Möbisburg getestet. »Die<br />
Besucher haben es sehr gut angenommen,<br />
sodass wir es erweitern wollen«,<br />
sagt Kathrin Weiß, Geschäftsführerin der<br />
<strong>SWE</strong> Bäder GmbH.<br />
Auch 2<strong>01</strong>7 wird es wieder Aufführungen<br />
des Galli-Theaters im Dreienbrunnenbad<br />
geben. Der Förderverein des Dreienbrunnenbades<br />
sorgt die ganze Saison<br />
über für kleine kulturelle Angebote während<br />
der Öffnungszeiten. Und auch das<br />
Interkulturelle Sommerfest ist wieder<br />
fest eingeplant.<br />
Gemeinsam mit dem Förderverein<br />
Möbisburg wird auch in diesem Jahr das<br />
bewährte Familienfest im Freibad Möbisburg<br />
organisiert. Modellbootbauer haben<br />
im Nordbad nach Saisonschluss die Gelegenheit,<br />
ihre Schätze in den Schwimmbecken<br />
zu testen und sich mit anderen<br />
Modellbauern zu messen.<br />
Weitere Highlights in den Bädern sind<br />
in Planung.<br />
FOTOS: EUTHYMIA, THOMAS SÖLLNER, 3DESC (ALLE FOTOLIA.COM)<br />
14<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
NEUES AUS DEN BÄDERN<br />
Rettung<br />
auf Probe<br />
Schwimmmeister auf<br />
Herz und Nieren geprüft<br />
Jedes Jahr müssen<br />
unsere Schwimmmeister<br />
in einem<br />
praktischen Test<br />
beweisen, dass<br />
sie auf Notfälle<br />
vorbereitet sind.<br />
Halb sieben morgens in der Schwimmhalle Johannesplatz.<br />
Idyllische Ruhe, keine Wasserbewegung. Doch nicht mehr<br />
lange. Nervös geht Sebastian am Beckenrand entlang. Der<br />
20-Jährige ist im dritten Lehrjahr zum Fachangestellten für<br />
Bäderbetriebe. Er ist einer von acht Schwimmmeistern, die in<br />
wenigen Minuten ihre körperliche Fitness unter Beweis stellen<br />
müssen. Jedes Jahr aufs Neue absolvieren sie einen Rettungstest,<br />
um zu zeigen, dass sie für Notfälle gerüstet sind. Nicht nur die<br />
Jungen, die frisch von der Ausbildung kommen. Auch die älteren<br />
Kollegen müssen regelmäßig beweisen, dass sie fit sind und<br />
sofort reagieren können.<br />
Die Anforderungen sind streng. Nur<br />
wer die Prüfung besteht, darf in der<br />
aktuellen Saison zur Badaufsicht bei der<br />
<strong>SWE</strong> Bäder GmbH eingesetzt werden.<br />
Da macht Jörg Kirchner keine Kompromisse.<br />
Der 48-Jährige ist Leitender Lehrrettungsassistent<br />
bei der Erfurter Berufsfeuerwehr,<br />
arbeitet aber auch als Dozent<br />
im Rettungsdienst. Seit fünf Jahren nimmt<br />
er die Prüfungen bei der <strong>SWE</strong> Bäder<br />
GmbH ab.<br />
FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 15
NEUES AUS DEN BÄDERN<br />
Als Rettungsschwimmer hat er auch die<br />
schwimmerische Qualifikation und weiß,<br />
was die Kollegen erwartet. Innerhalb von<br />
drei Minuten ist eine Extremsituation zu<br />
absolvieren. »Die Schwimmmeister müssen<br />
zeigen, dass sie in der Lage sind, aus<br />
dem Kalten heraus Höchstleistungen zu<br />
bringen«, sagt er.<br />
Die Kandidaten springen in Kleidern<br />
ins Wasser, schwimmen 20 Meter<br />
und tauchen anschließend ab, um<br />
einen Tauchring aus 3,92 Metern Tiefe<br />
heraufzuholen. Dass der Ring fünf Kilo<br />
wiegt, sieht man ihm nicht an. Die Füllung<br />
ist aus Eisen. Das ist nicht ohne. Aber das<br />
Anstrengendste ist das Kleiderschwimmen.<br />
Mit langer Hose und langärmliger<br />
Jacke – alles aus Baumwolle. Das saugt<br />
sich in Nullkommanichts voll und zieht<br />
einen nach unten. »Das sind bestimmt<br />
20 Kilo, die man da mitschleppt«, meint<br />
Cornelia Sirch. Die Leiterin der Schwimmschule<br />
ist heute auch dabei. »Schließlich<br />
stehe ich ja bei den Schwimmkursen auch<br />
am Beckenrand und muss in Extrem -<br />
situationen schnell reagieren können«,<br />
sagt sie.<br />
Wiederbelebung: Sebastian Quaas<br />
bei der Herzdruckmassage. Prüfer<br />
Jörg Kirchner schaut genau hin.<br />
Ohne Pause geht es gleich weiter. Eine<br />
zu rettende Person wird über 20 Meter<br />
im Wasser abgeschleppt. Hier assistieren<br />
sich die Schwimmmeister gegenseitig —<br />
stets in langer Hose und Jacke. Ein bisschen<br />
sieht es aus, als würden sie im Schlafanzug<br />
durchs Becken schwimmen.<br />
Im Anschluss erfolgt die Rettung der<br />
Person. Das heißt, der Prüfling schwimmt<br />
mit dem zu Rettenden bis zum Beckenrand.<br />
Er hält ihn an den Handgelenken<br />
fest, damit er nicht untergeht, und klettert<br />
selbst schnell aus dem Becken, um<br />
ihn dann über den Rand ins Trockene zu<br />
ziehen und dort abzulegen. »Das klappt<br />
nicht einfach so, das muss man üben.<br />
Gerade, wenn die Person bewusstlos ist,<br />
wird es knifflig. Man muss sie ja festhalten<br />
und dabei gleichzeitig aus dem Becken<br />
klettern«, weiß Christiane Anders.<br />
Die Schwimmmeisterin hält sich mit<br />
Schwimmen, Laufen und Radfahren fit.<br />
Mindestens einmal pro Woche springt sie<br />
ins Wasser. »Das tut mir gut«, sagt sie.<br />
Heute hat sie es nicht ganz so leicht.<br />
Sie schleppt Sebastian Quaas ab. Der ist<br />
mit knapp zwei Metern gut 20 Zentimeter<br />
größer als Christiane Anders. Aber<br />
das schafft sie mit Bravour. Und auch<br />
Sebastian darf stolz sein.<br />
Sebastian Quaas<br />
schleppt Christiane<br />
Anders ab. In Kleidern<br />
ist das sehr anstrengend.<br />
Die Baumwolle<br />
saugt sich sofort voll.<br />
16<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
NEUES AUS DEN BÄDERN<br />
Alle acht haben bis zur Rettung der Person gerade<br />
mal zwei Minuten gebraucht, egal ob sie 20 oder<br />
über 50 Jahre alt sind. Im Anschluss steht eine Wiederbelebungsübung<br />
an, dieses Mal an der Puppe.<br />
Auch hier wird die reale Situation trainiert, denn im<br />
Notfall ist es wichtig, so schnell wie möglich mit der<br />
Wieder belebung zu beginnen. Auch hier ist in der<br />
Prüfung jede Menge Durchhaltevermögen gefragt.<br />
Fünf Minuten lang heißt es, im Wechsel von<br />
Herzdruckmassage und Beatmung Sauerstoff<br />
ins Gehirn zu transportieren. Das ist anstrengend,<br />
aber enorm wichtig. Nach 30 Mal Drücken<br />
erfolgt zwei Mal eine Beatmung. Im Notfall so lange,<br />
bis der Rettungswagen vor Ort eintrifft. Im Schnitt<br />
sind das hier in Erfurt nicht mehr als zehn Minuten.<br />
Wiederbelebung:<br />
Christiane Anders<br />
bei der Mund-zu-<br />
Nase-Beatmung<br />
an der Puppe.<br />
Nach einer knappen Stunde ist alles erledigt. Alles<br />
geht zack zack, denn Jörg Kirchner hat die Prüfung<br />
perfekt durchorganisiert — wie immer. Alle haben<br />
bestanden. »Ich habe nichts anderes erwartet, die<br />
Stadtwerke haben gute Leute«, zieht er ein knappes<br />
Resümee.<br />
Auch die Befähigung zur Ersten Hilfe wird regelmäßig<br />
überprüft. Jeder Schwimmmeister ist als<br />
betrieb licher Ersthelfer ausgebildet. Diese Qualifikation<br />
muss regelmäßig aufgefrischt werden. Alle<br />
zwei Jahre sind neun Stunden Ausbildung in der<br />
Ersten Hilfe zu absolvieren. Auch hier steht die<br />
Wieder belebung im Fokus. •<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 17
FÜR ERFURT<br />
Die Herren<br />
der<br />
Schiffchen<br />
egapark-Freunde e.V. bringen Blumen in die Stadt<br />
Wenn die Tage wieder länger werden und die ersten<br />
Frühlingsblüher in Blüte stehen, kribbelt es Egon Ehlers<br />
in den Fingern. Dann kann er sich endlich wieder um<br />
seine Schiffchen kümmern: die Blumenkübel in der Gera. Für<br />
Egon Ehlers gehören sie mittlerweile zu Erfurt dazu: »Ohne sie<br />
würde der Stadt etwas fehlen«, sagt er.<br />
Seit 2003 gibt es insgesamt zwölf Schiffchen auf der Gera<br />
zu bestaunen. Sie bestehen aus einem mit Erde gefüllten Kübel,<br />
dem Teller, vier Beinen und natürlich reichlich Blumen. Es sind<br />
Überbleibsel der »Entente Florale. Gemeinsam aufblühen«, eines<br />
bundesweiten Wettbewerbes zur lebendigen Gestaltung der Stadt<br />
mit Grün und Blumen.<br />
Die Idee gefiel vielen Erfurtern so gut, dass die Flussbepflanzung<br />
unbedingt erhalten bleiben sollte. Bloß wie? Antwort hatten<br />
zum Glück die egapark-Freunde. Sie übernehmen bis heute<br />
Kosten und Pflege der Schiffchen. Der Verein setzt sich für die<br />
Förderung der Landschaftspflege sowie von Kunst und Kultur<br />
ein. »Von einem grünen Erfurt profitiert nicht nur die Umwelt,<br />
sondern auch die Bürger selbst«, sagt Dietrich Hagemann. Er<br />
ist Vorstand des egapark-Freunde e.V.<br />
Neben den Schiffchen liegt ihm noch eine andere Sache sehr<br />
am Herzen: der egapark, wie unschwer am Vereinsnamen zu<br />
erkennen ist.<br />
Egon Ehlers bepflanzt<br />
die Schiffchen in der<br />
Gera jedes Jahr mit viel<br />
Geduld und Liebe fürs<br />
Detail.<br />
Seit 1992 engagieren sich die egapark-<br />
Freunde für den Gartenpark. Rund 900<br />
Mitglieder sind es. Sie alle vereint ein<br />
Ziel — den größten Garten Thüringens<br />
zu erhalten. Denn der egapark hat viel zu<br />
bieten: das größte ornamental be pflanzte<br />
Blumenbeet Europas, den Rosengarten,<br />
den Japanischen Fels- und Wassergarten,<br />
die tropischen Pflanzenschauhäuser mit<br />
dem Schmetterlingshaus, den größten<br />
Spielplatz Thüringens mit Kinderbauernhof<br />
und Wasserareal, den Skulpturengarten<br />
und die historische Cyriaksburg mit<br />
dem Deutschen Gartenbaumuseum.<br />
»Um das alles zu erhalten, muss viel<br />
getan werden«, sagt Hagemann. Die egapark-Freunde<br />
investieren vor allem Zeit.<br />
Hagemann: »Wir organisieren Parkführungen,<br />
Vorträge zu bestimmten Pflanzen<br />
und Exkursionen. Es vergeht kein Tag, an<br />
dem wir nicht an unsere grüne Oase denken.«<br />
In Hagemanns Augen sieht man die<br />
Leidenschaft. Er lebt für den egapark. Auf<br />
Mitglieder wie Egon Ehlers ist Hagemann<br />
besonders stolz: »Egon ist der Herr der<br />
Schiffchen. Er kümmert sich fürsorglich<br />
um die Schmuckstücke. Dafür gebührt<br />
ihm großer Dank.« •<br />
Q HANNES SCHAUERHAMMER<br />
I KARINA HESSLAND<br />
Früher war er Gärtner<br />
im egapark. Heute<br />
engagiert er sich bei<br />
den egapark-Freunden:<br />
Egon Ehlers.<br />
18<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
AUF ENTDECKUNGSTOUR<br />
Den<br />
Petersberg<br />
entdecken<br />
Mit Tim Erthel<br />
unterwegs in<br />
dunklen Gängen<br />
Stundenlang könnte man mit Tim Erthel über den Petersberg<br />
laufen, egal bei welchem Wetter. Sogar bei Schneeregen<br />
und eisigkaltem Wind, so wie heute. Er weiß einfach so<br />
viel über die Stadt und ihre Menschen. Und irgendwie hat er auf<br />
jede auch noch so abstruse Frage eine Antwort. Kein Wunder,<br />
denn der 34-Jährige lebt für die Geschichte der Stadt. Schon als<br />
Abiturient führte er Touristen durch Erfurt.<br />
Auch als Student begeisterte Tim Erthel Heerscharen von<br />
Gästen für die Historie — damals allerdings in Leipzig. Dort hat<br />
er Geschichte und Kunstgeschichte studiert und sich ganz schnell<br />
mit der Stadtgeschichte vertraut gemacht. Sein Herz aber schlägt<br />
für Erfurt. Heute arbeitet der Historiker als Gästeführer für die<br />
Erfurt Tourismus und Marketing GmbH.<br />
Aber auch in vielen Archiven ist er regelmäßig auf Recherche<br />
unterwegs, um im Auftrag der Stadt Erfurt Material zu sichten.<br />
Nicht nur in Weimar, Gotha oder Rudolstadt, auch in Berlin,<br />
Magdeburg oder Wernigerode. Vor allem in Magdeburg gibt es<br />
viele wichtige Quellen, die Erfurt betreffen.<br />
FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 19
AUF ENTDECKUNGSTOUR<br />
Tim Erthel in der alten<br />
Wachstube des militärhistorischen<br />
Museums<br />
des Petersberges.<br />
»Meine Zeit ist<br />
das Mittelalter«,<br />
sagt er ganz klar.<br />
So bietet er viele<br />
thematische Führungen<br />
an, zum<br />
Beispiel zu den<br />
architektonischen<br />
Perlen der Stadt. Und davon gibt es<br />
einige in Erfurt. Tim Erthel ist aber auch<br />
sattelfest, wenn es um Erfurt in den<br />
Zeiten von Renaissance und Barock<br />
geht. Rundfahrten in der Straßenbahn<br />
gehören ebenso zu seinem Spektrum<br />
wie Führungen durch die Alte Synagoge.<br />
Sein liebster Ort aber ist der Petersberg.<br />
Hier hat er viele alte Geheimnisse<br />
ergründet: zur Festungs geschichte,<br />
zum alten Benediktiner kloster, das seit<br />
der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts<br />
auf dem Berg ansässig war.<br />
Kaum einer weiß, dass die alte Klosterkirche einst vier Türme<br />
hatte. Jahrhundertelang überstrahlten sie die Silhouette<br />
der Stadt. Das, was Besucher sahen, bevor sie die Stadtmauern<br />
erreichten, war lange Zeit nicht nur der Dom und auch<br />
nicht nur St. Severi, sondern vor allem die Peterskirche, die<br />
heute ein eher schlichtes Dasein fristet. Ihre Glanzzeit ist längst<br />
vorüber. Die beiden Westtürme wurden schon im 15. Jahr hundert<br />
abgetragen. Zur Zeit der Preußen diente sie als Maga zin für<br />
Proviant. Das sieht man ihr noch heute an. Zwischendecken und<br />
Fenster an den unmöglichsten Stellen stören das architektonische<br />
Kleinod. Von den Türmen keine Spur mehr, nur zwei lassen<br />
sich noch erahnen. 1818/19 wurden große Teile der Kirche abgerissen,<br />
nachdem sie 1813 durch feindlichen Beschuss teil weise<br />
zerstört wurde. Auch das Kloster lag in Schutt und Asche.<br />
So beeindruckend die Größe des Ensembles auch war, lag<br />
genau darin doch auch die Schwäche der imposanten Anlage.<br />
»Bei Belagerungen war sie einfach ein zu gutes Ziel«, sagt<br />
Tim. Dennoch hat sie es ihm besonders angetan. Als Baudenkmalpfleger<br />
hat er sich ihrer Erforschung verschrieben. Eine<br />
klei ne Vorkirche — ähnlich der heutigen in Paulinzella — verband<br />
sich mit dem Kirchenbau, der früher als der größte in ganz<br />
Thü ringen galt. Und auch vom großen Kreuzgang, der sich im<br />
Norden anschloss, ist nichts mehr zu erkennen.<br />
Schon die Qualität der Steinbearbeitung an der Kirche sucht<br />
ihresgleichen. Zwei Meter lang und 30 bis 40 Zentimeter tief<br />
20<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
Die Peters kirche<br />
gehörte zu den<br />
größten Sakralbauten<br />
Thüringens.<br />
Sie ist nur noch in<br />
Teilen erhalten.<br />
AUF ENTDECKUNGSTOUR<br />
Durch die militärhistorische Ausstellung<br />
geht es in die Horchgänge. Sie verlaufen<br />
im Sockel der alten Mauern. Ein Muss für<br />
alle, die den Petersberg in seiner Komplexität<br />
erfahren wollen.<br />
Zwar sind die Stufen aufgrund ihrer<br />
Höhe mörderisch, ein Blick in die alten<br />
Gänge lohnt aber allemal. Mit Fackeln<br />
stiegen die Wachen in Zeiten feindlicher<br />
Belagerungen in die Gänge hinunter, um<br />
zu horchen, ob sich der Feind am Fundament<br />
der Mauern zu schaffen macht, sei<br />
Unscheinbar, aber<br />
von entscheidender<br />
militärischer Bedeutung:<br />
ein Ausfalltor<br />
in den Horchgängen<br />
der alten Festung.<br />
sind die Blöcke aus Buntsandstein, die dafür mühevoll nach Erfurt<br />
gebracht wurden. Die Steinmetze müssen wahre Künstler gewesen<br />
sein. Über Pressfugen sind die gewaltigen Steine miteinander verbunden,<br />
Mörtel findet sich kaum.<br />
Allein drei Sonnenuhren finden sich an dem alten Gemäuer.<br />
Die älteste an der Südseite der Kirche stammt aus dem<br />
12. Jahrhundert: Obgleich nur noch schemenhaft erkennbar,<br />
ist sie doch die beeindruckendste der drei Uhren. Erst im späten<br />
Mittelalter wurden die gleich langen Stunden eingeführt. »Zuvor<br />
differierte die Stundenlänge. Damals sprach man von Temporalstunden,<br />
denn im Winter wurden die Stunden kürzer, im Sommer<br />
länger gezählt«, erzählt Tim. So zeigt die ältere der beiden Uhren<br />
an der Südseite der Kirche die Temporalstunden an, die Mönche<br />
auf wichtige Gebetsstunden hinwies. Die jüngere Uhr ist weiterentwickelt<br />
und zeigt die gleichlangen Stunden an, erklärt er und setzt<br />
zu einem kurzen Diskurs über die Uni Erfurt und ihre Lehrinhalte<br />
im 15. Jahrhundert an. An der philosophischen Fakultät wurden<br />
damals auch astronomische, geografische und mathematische Kenntnisse<br />
vermittelt. Wer in Erfurt studierte, lernte auch, wie Sonnenuhren<br />
funktionieren. Damit gehörte das Wissen um die besonderen<br />
Zeitmesser quasi zum studentischen Allgemeinwissen. »Anders als<br />
heute. Je länger man sich damit beschäftigt, um so mehr hat das<br />
Gefühl, nichts zu wissen«, seufzt Tim, rasselt mit seinem Schlüsselbund<br />
und nimmt uns mit in die Wehrgänge.<br />
Wer genau hinschaut, kann die alten Sonnenuhren<br />
an der Peterskirche entdecken. Drei gibt es davon.<br />
es durch heimlichen Grabungen oder —<br />
in späteren Zeiten — mittels Sprengstoff.<br />
Er führt uns durch die alten Verteidigungsgänge,<br />
zeigt uns die Lüftungsschächte,<br />
die nicht nur Felskletterer faszinieren.<br />
An einem eher unschein baren Rundbogen<br />
bleibt er stehen. Ein Ausfalltor, das von<br />
außen nicht erkennbar ist. Gängige Praxis<br />
in alten Befestigungsanlagen, um im<br />
Falle einer Schlacht im entscheidenden<br />
Moment und an der richtigen Stelle eingreifen<br />
zu können, erklärt uns Tim.<br />
Für Tim Erthel ist der Petersberg ein<br />
Kleinod, mit dessen Geheimnissen<br />
man nicht geizen sollte. »Die Bundesgartenschau<br />
2021 ist eine große Chance<br />
für das Areal«, sagt Tim Erthel und hofft,<br />
dass der Petersberg nicht nur vorüberge<br />
hend aus dem Dornröschenschlaf<br />
erwacht. Ein großes Landesmuseum,<br />
in dem sich Archäologie und Denkmalpflege<br />
vereinen, mit viel Raum für eine<br />
Dauerausstellung architektonischer und<br />
anderer Schätze, die bisher in <strong>Magazin</strong>en<br />
lagern, wäre sein Favorit. •<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Neugierig geworden? Führungen gibt<br />
es über erfurt-tourismus.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 21
STERNEKÜCHE<br />
Früh ing<br />
auf den Tisch<br />
Leckeres vom Sternekoch Johannes Wallner<br />
REZEPT<br />
Tatar vom<br />
Saibling<br />
Zutaten: 2 Filets vom Saibling,<br />
Salz, 1 Esslöffel Senf, 2 Karotten,<br />
Rapsöl, 1 Orange, 1 Mairübe, 100 ml<br />
Reisessig, 50 g Zucker, Filoteig<br />
Zubereitung: 200 ml Wasser<br />
mit 50 g Zucker und 10 g Salz aufkochen,<br />
mit Essig ziehen lassen.<br />
Darin die dünn auf geschnittene<br />
Mairübe marinieren. Filets mit<br />
Messer zu Tatar verarbeiten, mit<br />
Salz, Pfeffer und Senf abschmecken.<br />
Karotten schälen, mit Vierkantreibe<br />
zerkleinern und mit<br />
Orangensaft, Zucker, Salz und<br />
Rapsöl zu Rohkostsalat marinieren.<br />
Filoteig mit flüssiger Butter<br />
bestreichen und würzen. Zwischen<br />
zwei Blechen (damit er flach bleibt)<br />
bei 160 °C ca. fünf Minuten goldgelb<br />
backen. Tatar in einem Ausstecher<br />
auf Teller in Form drücken. Karottensalat<br />
darauf verteilen, Chip vom<br />
Filo teig obenauf legen. Mit<br />
sauer marinierter Mairübe<br />
garnieren.<br />
Johannes<br />
Wallner<br />
kauft seinen<br />
Fisch frisch<br />
im Hofladen.<br />
Topfgucken macht großen und kleinen<br />
Feinschmeckern Spaß. Jede<br />
Nuance, jedes feine Aroma steigert<br />
die Vorfreude auf das anschließende<br />
Essen. Wir lüften zum Frühlingsbeginn<br />
den Topfdeckel bei Sternekoch Johannes<br />
Wallner im Restaurant »Clara«. Im Frühling<br />
kommt auch bei ihm Frische auf den<br />
Tisch. In verschiedener Hinsicht: Ein<br />
neues Menü aus Zutaten des Frühlings<br />
und die stammen ganz frisch aus der<br />
Region.<br />
Nach den gehaltvollen Wintergerichten<br />
hat der 28-Jährige mit dem Saibling eine<br />
leichte Zutat für den Start in die Frühlingszeit<br />
gewählt. Der feine Süßwasserfisch<br />
vereint die besten Eigenschaften<br />
seiner nahen Verwandten — in der Größe<br />
ist der Saibling der Forelle zum Verwechseln<br />
ähnlich. Beim Filetieren offenbart er<br />
seine inneren Werte: das Fleisch hat fast<br />
die zartrosa Farbe des Lachses, ist aber<br />
fettärmer. Bei so vielen Vorzügen gehört<br />
der Saibling ganz klar auf den Tisch. Frisch<br />
gibt es ihn z. B. im Fisch-Hofladen im<br />
Kressepark. Inhaber Florian Funkel legt<br />
großen Wert auf Qualität, das heißt kurze<br />
Wege. Die Saiblinge sind waschechte Thüringer.<br />
In Schaala geschlüpft, 15 Monate<br />
in Themar aufgewachsen, kommen die<br />
Fische in den Kressepark. In den großen<br />
Verkaufsbecken können die Käufer dann<br />
ihren Fisch auswählen. Geschlachtet und<br />
küchenfertig filetiert nehmen sie ihren<br />
Kauf im Hofladen in Empfang.<br />
Zurück ins »Clara«: Hier werden die<br />
Saiblingsfilets fein gewürfelt und in einem<br />
viereckigen Metallrahmen direkt auf dem<br />
Teller in Form gebracht. Der Tatar vom<br />
Thüringer Saibling wird dann mit feinen,<br />
roh marinierten Karotten und Filoteigstreifen<br />
belegt. Tupfen von Petersilienpüree<br />
machen aus dem Gaumen- auch<br />
einen Augenschmaus.<br />
Ein weiterer Fisch aus dem Kressepark<br />
wird in der Küche des »Clara« mit Liebe<br />
zum Detail veredelt: der Stör. Die Edelfische<br />
stammen ebenfalls aus dem Forellenhof<br />
Themar. 35 Tonnen Fisch kommen<br />
pro Jahr von dort, Forellen, Saiblinge,<br />
Karpfen oder Störe. Ein Großteil davon<br />
wird im Hofladen verkauft. Als Raviolifüllung<br />
findet der Stör mit aromatischen<br />
Morcheln in Johannes Wallners Frühlingsmenü<br />
einen würdigen Partner.<br />
Mit dem Frühling wechselt auch die<br />
Karte im »Clara«, monatlich gibt es neue<br />
Kochideen auf dem Teller zu entdecken.<br />
Was ab März angeboten wird, sollte jeder<br />
Feinschmecker selbst erkunden. Zu unserem<br />
Redaktionsschluss war das Frühlingsmenü<br />
noch in Planung. Das junge Team<br />
um Sternekoch Johannes Wallner wird in<br />
Kürze dazu alle Vorschläge diskutieren<br />
und dann das Menü in gewohnt leidenschaftlicher<br />
Art komponieren. •<br />
Q CHRISTINE KARPE<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Speisekarte unter restaurant- clara.de/<br />
kueche — Ravioli-Rezept im <strong>SWE</strong> Blog<br />
unter swefuererfurt.de<br />
FOTOS: ELENA HÖLZER (FOTOLIA.COM), NATIKA (FOTOLIA.COM)<br />
22<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
STERNEKÜCHE<br />
Marion Möller (links), die glückliche<br />
Gewinnerin des Kochkurses aus der<br />
vorigen <strong>Ausgabe</strong> unseres <strong>Magazin</strong>s,<br />
hat mit ihrer Nichte und den anderen<br />
Kursteilnehmern einen entspannten<br />
Vormittag erlebt. Am Abend konnten<br />
alle den Lohn ihrer Mühen genießen.<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 23
EGAPARK<br />
Vom Comic in die<br />
Wirklichkeit<br />
Manga- und Anime-Figuren erwachen zum Leben<br />
Der egapark ist<br />
Kulisse für den<br />
1. Comic- und<br />
Mangapark am<br />
6. und 7. Mai 2<strong>01</strong>7.<br />
Die lebensechten Abbil der der Comic-<br />
Helden tauschen sich auf Conventions aus.<br />
Dort trifft man dann Gruppen von Charakteren<br />
aus den beliebten Anime-Serien genauso<br />
wie Figuren aus »Harry Potter«, »Fluch der<br />
Karibik«, »Star Trek« oder »Batman«.<br />
TERMIN<br />
Julchen Beilschmidt, Eismagier Judar, Vampir Mikaela Hyakuya<br />
oder Eiskunstläufer Yuri Pli setsky — die 22-jährige<br />
Julia König hat viele Gesichter. In ihrer Freizeit schlüpft die<br />
angehende Speditionskauffrau in verschiedene Rollen. Sie ist<br />
begeisterte Cosplayerin.<br />
Die Wortkreation aus Costume und Player beschreibt Fans<br />
japanischer Manga- und Animefiguren, die mit Nähmaschine,<br />
Fantasie, Bastelgeschick und pfiffigen Ideen die Comic-Helden<br />
zum Leben erwecken. Welcher Charakter dargestellt werden<br />
soll, wird meist gemeinsam mit Freunden aus der Cosplay- Szene<br />
abgesprochen. Dann wird wochenlang am Kostüm gearbeitet.<br />
Die Cosplayer versuchen, mit Mimik, Make-up, Sprache oder<br />
Gestik dem Original so nah wie möglich zu kommen. Im Kostüm<br />
werden dann Fotos gemacht, auf den Treffen oder einfach so.<br />
Auf Julias Facebookseite sind einige ihrer Gewänder und schöne<br />
Momente ihres Hobbys zu bewundern.<br />
Julia gehört trotz ihrer 22 Jahre zu den »alten Hasen« der<br />
Szene in Thüringen. 2009 hat sie das Hobby für sich entdeckt.<br />
»Cosplayer sind eine kinderliebe Szene ohne Drogen- und Alkoholexzesse,<br />
ich wurde gleich beim ersten Treffen herzlich aufgenommen«,<br />
erzählt Julia. Ihre Eltern standen der Cosplay begeisterung<br />
ihrer Tochter immer offen gegenüber.<br />
Woher kommt der Trend, in der Freizeit in eine Rolle zu<br />
schlüpfen? Anfang 2000 schwappte der Manga- und Anime-<br />
Boom auch nach Deutschland über. Filme wie »Sailormoon«<br />
oder »Dragon Balls« begeisterten im TV-Nachmittagsprogramm<br />
Fans aller Alters klassen. Aus dieser Begeisterung heraus entstand<br />
das Spiel mit den Manga- und Anime-Charakteren.<br />
FOTO: C. FISCHER<br />
Japanisches<br />
Gartenfest<br />
Einblicke in die japanische Kultur<br />
und Lebensart gibt es am 7. Mai von<br />
11 bis 17 Uhr. Auf der Parkbühne gibt<br />
es Taiko-Trommler und Pop mit Shiroku,<br />
Kampfkunst, Tanz, Ikebana- Vorführungen.<br />
Im Japanischen Fels- und<br />
Wassergarten sind Teezeremonien,<br />
Bonsaiausstellung und -gestaltungsworkshop,<br />
Japanischkurs und<br />
Mangazeichnen angesagt.<br />
Infos unter egapark-erfurt.de<br />
und swefuererfurt.de<br />
COMIC: © SHIMOMIYA (FOTOLIA.COM)<br />
24<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
Den Plüschschwanz für den<br />
Wasserfuchs Mizunoto hat<br />
Julia selbst aus Wolle geknüpft<br />
und ausgebürstet, damit er<br />
die passende Felloptik hat.<br />
EGAPARK<br />
Cosplay ist aber noch viel mehr: Helden<br />
aus Realfilmen oder sogar Bands werden<br />
inzwischen wirklichkeitsgetreu dargestellt.<br />
Die Grenzen sind fließend, nichts ist unmöglich.<br />
Frauen stellen männliche Charaktere<br />
dar, Tiere erhalten eine menschliche<br />
Figur, und wer sich nicht mit dem Charakter<br />
seines Helden identifizieren kann,<br />
beschränkt sich auf die Optik.<br />
Treffen wie das zur Leipziger Buchmesse<br />
sind ein Höhepunkt für jeden Cosplayer,<br />
dort trifft man sich, beteiligt sich<br />
an Wettbewerben und tauscht sich aus.<br />
Auf den Treffen kann man dann auch Kostüme<br />
oder Accessoires erwerben oder<br />
sich praktische Tipps fürs Selbermachen<br />
holen. Julia setzt auf ihre eigene Kreati vität<br />
und hat sich dafür extra eine Nähmaschine<br />
schenken lassen, die Mutter unterstützt<br />
beim Nähen der Kostüme. Das ist<br />
auch ein Kosten faktor, als Auszubildende<br />
muss Julia aufs Geld achten.<br />
Neben dem Spaß am Gestalten der Kostüme<br />
und am Rollenspiel ist es vor allem<br />
Julias Manga- und Animebegeisterung,<br />
die sie zum Cosplay brachte. Mehr als 100<br />
Comics hat sie zu Hause, der Smartphone-<br />
Speicher ist voller Animefilme. »Sie unterhalten<br />
nicht nur, sondern vermitteln Werte<br />
wie Freundschaft, Tradition und die Stärke<br />
gemeinsamen Handelns«, erzählt die<br />
22-Jährige.<br />
Welche Figuren würde Julia König gern<br />
noch darstellen? Die angehende Spedi tionskauffrau<br />
lacht: »Smaug aus dem ›Hobbit‹<br />
könnte ich mir vorstellen. Aber das ist<br />
noch nicht konkret.« Warum sie bevorzugt<br />
männliche Charaktere auswählt, hat einen<br />
praktischen Grund. Julia ist kein Schminktalent,<br />
und bei einer weiblichen Figur kann<br />
das kunstvolle Make-up schon zwei Stunden<br />
in Anspruch nehmen. Ihre Freundin —<br />
gelernte Friseurin und begabte Make- up-<br />
Artistin — unterstützt Julia, wenn sie in<br />
eine weibliche Rolle schlüpft.<br />
Zum ersten Cosplayer-Convent in<br />
Erfurt, dem 1. Comic- und Mangapark am<br />
6. und 7. Mai, wird man sie ohne Kostüm<br />
im egapark antreffen. Sie wird an dem<br />
Wochenende mithelfen, organisieren<br />
und Ansprechpartner für die angereisten<br />
Cosplayer sein.<br />
Q CHRISTINE KARPE<br />
I SILVERWOLFS COSPLAY<br />
Mehr Informationen im <strong>SWE</strong>-Blog<br />
unter swefuererfurt.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 25
FÜR ERFURT<br />
Die Zwei von der<br />
Stadtmeisterschaft<br />
Für die Kleinen: Zusammenspiel von Rot-Weiß Erfurt und <strong>SWE</strong><br />
»<br />
Von der Einstellung der Kleinen können sich<br />
so manche Bundesligastars eine Scheibe<br />
abschneiden. Die Jungs spielen einfach nur Fußball,<br />
denen ist das ganze Drumherum egal.«<br />
JAN SCHÄFER<br />
Jan Schäfer muss es wissen: Gemeinsam mit 13 Kollegen,<br />
vom Trainer bis zum Physiotherapeuten, leitet er die Nachwuchsarbeit<br />
von Rot-Weiß Erfurt. 150 Jungs und Jugendliche<br />
im Alter von neun bis 18 Jahren hören auf ihr Kommando. »Das<br />
ist die schönste Arbeit, die ich mir als Trainer vorstellen kann«,<br />
sagt er. Zumal sein Verein thüringenweit von vielen Jungs als<br />
Chance gesehen wird, in den Profibereich aufzusteigen.<br />
Am Ort des<br />
Geschehens: Sabine<br />
Hölterhoff und<br />
Jan Schäfer. Die<br />
<strong>SWE</strong> Stadtmeisterschaft<br />
findet am<br />
5. Juni 2<strong>01</strong>7 in<br />
der Arena statt.<br />
Sein Gegenüber beim Fotoshooting im<br />
Steigerwaldstadion nickt. Sabine Hölterhoff<br />
ist Marketingchefin der Stadtwerke<br />
Erfurt Gruppe und gemeinsam mit Jan<br />
Schäfer zum Fototermin im neuen Rund<br />
aufgelaufen. »Wir unterstützen seit Jahren<br />
das Nachwuchsleistungszentrum von<br />
Rot-Weiß, also die Zukunft des Vereins.<br />
Und auch wir freuen uns über die Arbeit<br />
mit dem Erfurter Nachwuchs — das ist<br />
Unterstützung, die direkt ankommt und<br />
schnell etwas bewirkt. Engagement für<br />
Erfurt eben.«<br />
FOTO: STEVE BAUERSCHMIDT<br />
26
FÜR ERFURT<br />
So ein Turnier soll den Kindern natürlich Spaß machen, es soll<br />
ein Höhepunkt im Fußballerjahr der Kleinen sein. Das Turnier<br />
soll aber auch den Zusammenhalt zwischen den Ver einen und<br />
uns Veranstaltern fördern, gemeinsam für Erfurt. Die Vereine,<br />
die schon dabei gewesen sind, waren alle begeistert und wollen<br />
unbedingt wiederkommen.«<br />
Und so haben Rot-Weiß Erfurt und <strong>SWE</strong> für die Kids ein Rundum-<br />
sorglos- Paket geschnürt: »Der Nachwuchs bekommt natürlich<br />
Essen und Trinken und ausreichend Obst. So ein Turnier ist ja auch<br />
ganz schön anstrengend«, sagt Sabine Hölterhoff. Gespielt wird<br />
auf Rasenflächen (bei den letzten Malen auf den Plätzen im Gebreite<br />
im Westen der Stadt), Eine Startgebühr wird nicht erho ben,<br />
dafür gibt es aber ein T-Shirt als Dankeschön für die Teilnahme.<br />
Ein Projekt liegt den<br />
beiden Nachwuchs- Profis<br />
besonders am Herzen:<br />
die Erfurter Stadtmeisterschaft,<br />
eine Kooperation<br />
zwischen Rot-Weiß und<br />
<strong>SWE</strong>. »In diesem Jahr<br />
findet sie zum vierten Mal statt«, sagt<br />
Hölterhoff. »Es ist ein Turnier für die<br />
kleinsten Kicker, die F-Jugend — für die<br />
Acht- bis Neunjährigen gab es bis zu dem<br />
Moment, als wir das Turnier aus der Taufe<br />
gehoben hatten, keine ähnliche Veranstaltung<br />
in der Landeshauptstadt. Und<br />
als wir das festgestellt hatten, haben wir<br />
uns gesagt, da müssen wir einfach was<br />
auf die Beine stellen.«<br />
Die Idee dazu entstand spontan:<br />
»Irgendwie fehlte uns ein Event, wo man<br />
unsere Unterstützung live erleben kann.<br />
Ein Kinder-Turnier unter Profibedingungen<br />
und mit ganz viel Spaß bei der Sache —<br />
das war’s«, sagt Hölterhoff. Jan Schäfer:<br />
»Wir haben als großer Verein eine besondere<br />
Verantwortung für die Kinder der<br />
Stadt, wir arbeiten eng mit vielen Vereinen<br />
zusammen, kooperieren zum Beispiel<br />
beim Talentetraining.<br />
Hochkonzentriert: der<br />
Fußballnachwuchs<br />
Abklatschen gehört<br />
dazu, wenn die Jungs<br />
einen Lauf haben.<br />
Schäfer: »Das Turnier dauert rund vier Stunden. Wir haben<br />
jedes Mal Vereine aus allen Ecken der Stadt eingeladen,<br />
bis zu 14 Mannschaften waren bisher dabei. Unsere Schiedsrichter<br />
sind ausgebildete Nachwuchs-Profis, wir spielen zweimal<br />
zehn Minuten auf dem Kleinfeld.« Die Kinder kommen natürlich<br />
nicht alleine: »Jede Mannschaft hat ihren Trainer dabei und alle<br />
nehmen die Spiele ganz schön ernst. Das ist schon eine prickelnde<br />
Atmosphäre«, sagt Schäfer. »Und manche Eltern, die ihren<br />
Nachwuchs begleiten, sind beim Anfeuern lauter als die normalen<br />
Fans im Ligaspiel.« Natürlich ist auch für die Eltern kulinarisch<br />
gesorgt …<br />
Das Turnier bedeutet für RWE und <strong>SWE</strong> eine Menge Arbeit:<br />
Termine koordinieren, Essen und Trinken organisieren, Technik<br />
bereitstellen, Plätze bestellen, Schiedsrichter ins Boot holen.<br />
Schäfer: »Aber egal, wie groß der Aufwand ist — die Kinder<br />
zahlen uns das mit ihrer Begeisterung zurück.«<br />
Und auch deswegen wird es das Turnier in absehbarer Zeit<br />
weiter geben. Hölter hoff: »Und jeder, der mal ein span nendes<br />
Turnier mit Erfurter Nachwuchsstars live und kostenlos erleben<br />
möchte, ist herzlich ein geladen.« •<br />
Q HENRY KÖHLERT<br />
I KARINA HESSLAND<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 27
FÜR ERFURT<br />
Bildung<br />
n Förderverein Kooperative Gesamtschule<br />
»Am Schwemmbach« e.V. | Mülltrennsystem<br />
für die Schule<br />
n Förderverein Freunde und Förderer der<br />
Europa-Schule e.V. | Sandspielkasten für die<br />
Kinder<br />
n Schülerforschungszentrum Albert-<br />
Schweitzer-Gymnasium Erfurt e.V. |<br />
Club für Elektronik-Forscher<br />
n Förderverein Kindertagesstätte<br />
Buchenberg e.V. | Spiel und Spaß mit<br />
schönen Duschen<br />
n Förderverein Grundschule Kerspleben e.V. |<br />
»Benimm ist in — Projektwoche«<br />
Soziales<br />
Kultur<br />
Hier stecken<br />
n Erfurter Theatersommer e.V. | Theaterstück<br />
»Das hässliche Entlein«<br />
n Kultur Kessel Erfurt e.V. | WirGarten Erfurt —<br />
Events für Erfurter<br />
n Förderverein Königin-Luise-Gymnasium e.V. |<br />
Kinderfreundliches Angermuseum<br />
n Erfurter Fuchsfarm e.V. | Kulturfest im Grünen<br />
n Schulförderverein der Friedrich-Schiller-<br />
Schule Erfurt e.V. | Beatboxen — Musikworkshop<br />
für die Schüler<br />
FOTO: MASTERFILE, STYLE-PHOTOGRAPHY (FOTOLIA.COM)<br />
n Feuerwehrverein<br />
Alach e.V. | »Unsere Freizeit<br />
für Ihre Sicherheit«<br />
n Elterninitiative leukämie-<br />
und tumor erkrankter Kinder<br />
Suhl/Erfurt e.V. | Geschwisterfreizeit<br />
»Jetzt bin ich mal dran«<br />
n Naturfreunde Deutschlands Ortsgruppe<br />
Erfurt e.V. | BeeLokal — Mit Bienen Menschen<br />
und Natur entdecken<br />
n Kulturmanagement Dagmar Meyer |<br />
Kreatives Schreiben im »Lese-Café«<br />
n Jugendrechtshaus Erfurt e.V. | »Demokratie<br />
erleben: Kinder- und Jugendwahl U 18 2<strong>01</strong>7«<br />
Mehr zu den Projekten<br />
im Blog unter swefuererfurt.de<br />
oder einfach den abgebildeten<br />
Code scannen<br />
28<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
FÜR ERFURT<br />
die tollsten<br />
Ideen<br />
in Erfurt<br />
Sport<br />
n MTV 1860 Erfurt e.V. | Neue Wettkampf-<br />
Bodenturnfläche<br />
n Schachförderverein Region Erfurt e.V. |<br />
Ausrichtung des 2. Internationalen Erfurter<br />
Frauenschachfestivals<br />
Auch 2<strong>01</strong>7 fördern die Stadtwerke<br />
Erfurt 20 tolle Ideen aus den<br />
Bereichen Bildung, Kultur, Sport<br />
und Soziales mit jeweils 1.000 Euro.<br />
Unsere Projektpartner 2<strong>01</strong>7:<br />
n BC Rot-Weiß Erfurt e.V. | Erfurter Gera-Aue-<br />
Turnier 2<strong>01</strong>7 — Bowling<br />
n Schwerathletik Verein Erfurt e.V. | Abenteuer<br />
Bundesliga – Kraftdreikampf<br />
n Club maritim Erfurt e.V. | Familienworkshop<br />
und Freizeitcamp<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 29
ENERGIE<br />
AUTOFRÜHLING:<br />
Elektromobilität<br />
hautnah erleben<br />
Wie »betanke« ich ein Elektroauto?<br />
Das kann man zum Autofrühling auf<br />
dem Domplatz am 23. und 24. April an<br />
verschiedenen E-Fahrzeugmodellen<br />
ausprobieren. Zusätzlich stellt die<br />
<strong>SWE</strong> Energie GmbH ein passendes<br />
Produkt vor.<br />
FOTO: MARIA SBYTOVA<br />
BLUMIGES<br />
Heimvorteil für<br />
Energiekunden<br />
Passend zum Frühjahr bekommen<br />
<strong>SWE</strong> Stromkunden fünf Euro geschenkt,<br />
wenn sie Artikel aus dem Gartensortiment<br />
beim N. L. Chrestensen<br />
Online- oder Print-Katalog bestellen.<br />
Das Angebot gilt bis zum 30. April<br />
und ab einem Mindestbestellwert<br />
von 30 Euro. Einfach den Aktionscode<br />
»<strong>SWE</strong> HEIMVORTEIL 2<strong>01</strong>7« und die<br />
<strong>SWE</strong>- Kundennummer angeben und<br />
die Wunschartikel werden zur optimalen<br />
Pflanzzeit ganz bequem nach Hause<br />
geliefert.<br />
Und hier geht’s zum Heimvorteil:<br />
stadtwerke-erfurt.de/heimvorteil<br />
Henry Köhlert<br />
möchte auf ein<br />
E-Auto umsteigen.<br />
Das ist einfacher<br />
als gedacht.<br />
Ich geb’s zu, ich bin kein Vorzeige-Öko. Ich trenne zwar meinen Müll,<br />
sammel’ Batterien, fahre in Erfurt fast nur Rad, nutze die Straßenbahn,<br />
kaufe möglichst regionale Produkte, und mein Strom ist Naturstrom der<br />
<strong>SWE</strong>. Aber beim Auto hörte der Spaß bisher auf. Musste mal wieder ein<br />
neuer Wagen angeschafft werden, war die Mutter aller Fragen: Diesel oder<br />
Benziner? Und, auch nicht unwichtig: wie teuer?<br />
Damit ist Schluss. Aus und vorbei. Denn: Das nächste Familien-Auto<br />
hat einen E-Motor! Warum? Zum einen, weil der Öko in mir und meiner<br />
Gattin meinem Gewissen permanent auf die Nerven ging (»Diesel verpestet<br />
die Umwelt«, »Benziner sind auch nicht sauber«, »Denkt an die Zukunft<br />
der Kinder!«), und zum anderen, weil ein Umweltbonus von 4.000 Euro<br />
lockt.<br />
30<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
ENERGIE<br />
Alles<br />
Strom<br />
oder was?<br />
Ein Selbstversuch<br />
mit Elektro-Auto<br />
Außerdem werden die Batterien immer<br />
leistungsfähiger, überall entstehen neue<br />
Ladestationen (»Wer schiebt schon gerne<br />
sein saftloses Elektroauto?«), die Anschaffungspreise<br />
für Elektroautos sinken<br />
deutlich.<br />
Doch von Anfang an. Bevor die E-Entscheidung<br />
im Familienrat fiel, war Recherche<br />
angesagt. Was kosten die Dinger?<br />
Welche Marken gibt es? Wie lange halten<br />
die Akkus? Um es kurz zu machen: Manche<br />
Hersteller tauschen bei ihren Modellen<br />
Die Ladesäule<br />
für Zuhause.<br />
einfach nur die Motoren aus (der Rest bleibt so, wie<br />
er ist), andere entwickeln reinrassige Elektro- Autos<br />
(Leichtbauweise, Energierückführung), manche verpassen<br />
ihren Wagen gleich zwei Motoren (»Hybrid«).<br />
Fakt ist: Wer das Auto für den Weg zur Arbeit<br />
nutzt, wer damit einkaufen fährt, Kinder durch die<br />
Welt kutschieren muss oder kürzere Ausflüge plant,<br />
der kann sorglos umsteigen. Denn alle Anbieter<br />
locken mit ständig verbesserten Reichweiten — 150<br />
Kilometer, 300 Kilometer, 500 Kilometer. Nur was,<br />
wenn’s draußen knackig kalt ist und sämtliche<br />
Heizungen unter Vollgas laufen? Und die Batterien<br />
Kilometer vor dem Ziel schlappmachen?<br />
Keine Sorge. Das Thema Aufladen ist eigentlich<br />
keines mehr. Überall in Thüringen sind neue Ladestationen<br />
(knapp 400 bis 2020) in Planung, und<br />
Auftanken vor der Haustür ist einfacher als gedacht.<br />
Dazu braucht es keine Verlängerungsschnur mit<br />
Schukostecker (ginge allerdings auch, dauert nur<br />
recht lange und außerdem droht die Gefahr einer<br />
Überhitzung), sondern eine eigene Ladestadion auf<br />
dem Parkplatz, im Carport oder in der Garage. In<br />
wenigen Stunden ist das Auto aufgeladen!<br />
Die <strong>SWE</strong> Energie GmbH hat als erstes Unternehmen<br />
in Thüringen eine clevere Idee umgesetzt:<br />
eine intelligente Ladekomplettlösung namens <strong>SWE</strong><br />
Ecomobil, die nicht nur die Umwelt schont, sondern<br />
auch sparsames Aufladen ermöglicht. Das Angebot<br />
besteht aus drei Komponenten: einer Wandlade station<br />
(von der Firma HKW aus Wutha-Farnroda), einem<br />
Experten-Team, das Interessenten ausführlich berät<br />
und die Wandladestation fachgerecht anbringt, und<br />
einem besonderen Stromprodukt (Strom zu 100<br />
Prozent aus regenerativen Energiequellen).<br />
Der heißt <strong>SWE</strong> Strom.ecomobil. Und hat einen<br />
entscheidenden Vorteil: den variablen Niedertarif,<br />
der erheblich günstiger ist als herkömmliche Tarife.<br />
Der Niedertarif gilt wochentags von 14 bis 17 Uhr<br />
und von 20:30 bis 06:30 Uhr, am Wochenende kann<br />
das Auto von Samstag, 13 Uhr, bis Montag, 06:30 Uhr,<br />
aufgeladen werden. Wer sich dafür entscheidet, kann<br />
sich seine günstigen Zeiten aussuchen — ein Knopfdruck<br />
an der Wandladestation reicht. Übrigens: Mit<br />
einer Leistung von elf Kilowatt (weitere Varianten<br />
sind wählbar) beträgt die Ladezeit ca. drei Stunden.<br />
Ein moderner Stecker und das fünf Meter lange Ladekabel<br />
sorgen für ein unkompliziertes Aufladen.<br />
Und die Kosten für die Energie? Um die 15 Kilowattstunden<br />
verbraucht ein Elektromotor (schwankt<br />
je nach Auto) — bei einem ecomobil-Preis von bis<br />
zu 19 Cent pro Kilowattstunde wären das rund 2,85<br />
Euro pro hundert Kilometer. Und null Schadstoffe.<br />
Nicht schlecht — oder?<br />
Q HENRY KÖHLERT<br />
Weitere Informationen unter<br />
stadtwerke-erfurt.de/ecomobil<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 31
ENERGIE<br />
Warum ist<br />
Strom so<br />
teuer?<br />
<strong>SWE</strong> Energiechef Karel Schweng nennt die Gründe<br />
Auf dem Strommarkt ist fix was los: Immer neue Anbieter<br />
drängen rein, der Kampf um die Kunden wird härter. Unterschiedliche<br />
Vergleichsportale melden im Wochentakt ständig<br />
wechselnde Billig-Anbieter, kleine und große Unternehmen<br />
locken mit Dumpingpreisen, Lockangeboten, Bonuszahlungen,<br />
Freundschaftsprämien. Und mittendrin im Angebots-Tohuwabohu<br />
— der Verbraucher. Der hat die Qual der Wahl. Bleibe ich<br />
meinem Anbieter treu, wechsle ich? Hat ein Wechsel Folgen —<br />
und wenn ja, welche? Warum erhöht mein Anbieter die Preise,<br />
die Konkurrenz aber nicht?<br />
Karel Schweng,<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>SWE</strong> Energie GmbH,<br />
in der Leitwarte<br />
»Dass die Preise bei Strom, der in jeder<br />
deutschen Steck dose derselbe ist, unterschiedlich<br />
sind, hat mehrere Ursachen«,<br />
sagt Karel Schweng, Chef der <strong>SWE</strong> Energie<br />
in Erfurt. Seine 130 Mitarbeiter verkaufen<br />
jährlich 720 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom. »Alle Anbieter haben wie wir bei<br />
der Preisgestaltung fast keinen Spielraum:<br />
78 Prozent des Preises sind fest,<br />
resultieren aus Umlagen, die alle Strom-<br />
Die Gas- und Dampfturbinenanlage<br />
(GuD) der<br />
Stadtwerke Erfurt<br />
32<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
ENERGIE<br />
anbieter zahlen müssen. Gerade mal<br />
22 Pro zent können wir durch unseren<br />
Strom einkauf und durch Einspar maß -<br />
nah men selber beeinflussen. Das gilt<br />
für alle Strom anbieter und heißt, dass<br />
jedem Anbieter, egal wie groß oder<br />
wie klein er ist, nur wenige Cent für die<br />
aktive Preisgestaltung bleiben.«<br />
Preiserhöhungen sind Gift für manche<br />
Unternehmen — sie verklausulieren sie<br />
gerne. Schweng: »Wir sind auch nicht<br />
glück lich darüber, wenn wir die Preise<br />
erhöhen müssen. Aber wir werden wie<br />
die meisten anderen Erzeuger manchmal<br />
dazu gezwungen, im letzten Fall waren es<br />
unter anderen die Mehrbelastungen durch<br />
das Gesetz für erneuerbare Energien.«<br />
Der Ausbau der Netze und die Kosten<br />
für den stets stei genden Anteil erneuerbarer<br />
Energien im Stromnetz werden<br />
jedem Stromanbieter in Rechnung gestellt.<br />
Schweng: »Wir versuchen, das für<br />
unsere Kunden abzufedern, indem wir<br />
zum einen unseren Strom kostengünstig<br />
und ökologisch sinnvoll produzieren,<br />
gleichzeitig aber auch sieben Tage die<br />
Blick ins Maschinenhaus<br />
der GuD<br />
FOTO: OLE BECHERT<br />
Woche rund um die Uhr voraus schauend<br />
Strom einkaufen. Im Gegensatz zu Anbietern<br />
im Westen haben wir aber das<br />
Problem, dass wir für den Ausbau der<br />
Stromautobahnen, die von Nord- nach<br />
Süddeutschland durch Thü ringen verlaufen,<br />
zahlen müssen — obwohl wir sie<br />
gar nicht brauchen.«<br />
»Die Täuschung der Stromkunden«,<br />
lautete die Überschrift in einem Artikel<br />
von »ZEIT ONLINE«, dem digitalen Ableger<br />
der renommierten Hamburger Wochenzeitung.<br />
Inhalt: Mit Tricks wollen manche<br />
Energieanbieter durch die Hintertür<br />
hohe Strompreise durchdrücken. Karel<br />
Schweng: »Manche Mitbewerber tarnen<br />
ihre Preiserhöhungen als Werbung, unter<br />
tollen Preisgaran tien in großen Buchstaben<br />
verstecken sich viel kleinere Buchstaben<br />
mit der Preiserhöhung …«<br />
Am Anfang locken viele Stromanbieter Kunden mit Spottprei sen oder<br />
Bonuszahlungen. Und dann nehmen sie die Verbraucher aus, in der<br />
Hoffnung, dass die es gar nicht merken, so der Stromchef. Andere<br />
Anbieter machen es ihren Kunden schwer, indem sie Preiserhöhungen in<br />
Online-Portalen verstecken oder sie in mehrseitigen E-Mails in kurzen Sätzen<br />
ver bergen. Dubiose Vorkasse-Tarife, ver steckte Preise für »Strompakete«,<br />
verspätete Rück zahlungen von zu hohen Abschlägen — alles möglich.<br />
Große Bedenken hat der Stromchef auch bei Vergleichs portalen im<br />
Internet. »Die sind mit Vorsicht zu genießen. Viele ar bei ten auf Provi sionsbasis,<br />
das heißt, sie bekommen vom Strom anbieter pro Vertrags abschluss<br />
Geld. Objektivität geht anders.« Und: »Außerdem werden Äpfel mit Bir nen<br />
verglichen. Stadtwer ke müssen Kunden eine teure Grundversorgung anbieten,<br />
pri vate Anbieter nicht. Viele Portale vergleichen unsere Grundversorgung<br />
mit den günstigeren Produkten der Konkurrenz. Dabei haben wir<br />
erheblich günstigere Pro dukte. Sinn macht ein Vergleich nur dann, wenn<br />
man auch dieselben Produkte miteinander vergleicht.«<br />
Wenn man als Anbieter im Strommarkt überleben will, spielt aber nicht<br />
nur der Preis eine Rolle. Schweng: »Zuverlässigkeit ist wichtig, 86 Prozent<br />
unserer Kunden bescheinigen uns genau das. Regionalität ist ebenfalls<br />
wichtig, wir produzieren die Masse unseres Stroms in Erfurt, wir inves tieren<br />
hier und überweisen Gewinne nicht an irgendwelche Mutterkonzerne sonstwo<br />
auf der Welt, sondern unterstützen damit unter anderem den öffentlichen<br />
Nahverkehr, den egapark, unsere Bäder. Unser Geschäft ist hier in<br />
der Region, hier kennen wir uns aus, wir machen keine Experimente. Außerdem<br />
sind wir im Gegensatz zu anonymen Stromanbietern nicht nur über<br />
das Internet erreich bar, sondern auch von Mensch zu Mensch im Kundencenter.«<br />
Und zwei Dinge machen die <strong>SWE</strong> Energie einzigartig: »Zum einen haben<br />
wir eine ehrliche Bestpreisgarantie«, sagt Schweng. »Wir rechnen für unsere<br />
Kunden immer nach dem besten Preis ab, das macht kein Mitbewerber.<br />
Zusätzlich haben alle unsere Stromprodukte einen kostenlosen Strom -<br />
ausfallservice.« Q HENRY KÖHLERT I BARBARA NEUMANN<br />
Sie haben Fragen? Dann kommen Sie doch in unser Kundenzentrum in der<br />
Magdeburger Allee. Unsere Kollegen helfen Ihnen gern weiter.<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 33
KARRIERE<br />
VOCATIUM<br />
Ausbildung<br />
und Studium<br />
Infos rund um Ausbildung und Studium gibt es zur vocatium Erfurt 2<strong>01</strong>7 bei<br />
den Stadtwerken Erfurt. Am 6. und 7. April kannst du dich jeweils von 08:30 bis<br />
14:45 Uhr informieren. Erwartet werden über 50 Unternehmen, Institutionen,<br />
(Berufs-) Fachschulen und Hoch schulen. Schon vorab<br />
kannst du dich zu Einzel gesprächen mit Ausstellern<br />
anmelden.<br />
Weitere Infos unter<br />
erfolg-im-beruf.de<br />
Mach doch,<br />
was du willst!<br />
<strong>SWE</strong> beim »Tag der Berufe« erleben<br />
Weißt du schon, was du werden<br />
willst? Keine Ahnung? Dann<br />
komm doch zu uns. Zum »Tag<br />
der Berufe« gewähren wir dir am 15. März<br />
einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke<br />
Erfurt. Auch wir haben einiges zu<br />
bieten, egal, ob du Fachangestellter für<br />
Bäderbetriebe, Mechatroniker, Berufskraftfahrer,<br />
IT-System-Elektroniker oder<br />
Gärtner werden willst. Wir bieten auch<br />
duale Studien gänge. Und das Beste:<br />
Unsere Mitarbeiter erklären dir alles,<br />
was du wissen willst. Dabei setzen wir<br />
nicht auf graue Theorie, sondern zeigen<br />
dir, wo unsere Kollegen arbeiten, ob bei<br />
der Stadtwirtschaft in der Apoldaer<br />
Stra ße oder der EVAG am Urbicher Kreuz.<br />
Es geht aber auch zum Wasserwerk in<br />
Erfurt- Möbisburg, egapark oder in die<br />
Gas- und Dampfturbinenanlage in Erfurt-<br />
Ost. Auch in der Roland Matthes Schwimmhalle<br />
könnt ihr euch umsehen.<br />
Treffpunkt ist am 15. März, jeweils<br />
14 Uhr. Anmeldung und Informationen<br />
bei Udo Bauer, Abteilungsleiter Personalmarketing<br />
und -entwicklung, Telefon:<br />
0361 564-1428.<br />
Freie Ausbildungsstellen 2<strong>01</strong>7:<br />
stadtwerke-erfurt.de/ausbildung<br />
Zum »Tag<br />
der Berufe«<br />
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Ihre Stadtwerke im Netz<br />
stadtwerke-erfurt.de<br />
Unsere Facebook-Seite<br />
facebook.com/sweerfurt<br />
Der Stadtwerke-Blog<br />
swefuererfurt.de<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER: <strong>SWE</strong> Stadtwerke Erfurt GmbH<br />
REDAKTION: Henry Köhlert, Anke Roeder-Eckert,<br />
E-Mail: presse@stadtwerke-erfurt.de,<br />
Telefon: 0361 564-1128<br />
BEIRAT: Udo Bauer, Ivo Dierbach, Annett Glase,<br />
Christine Karpe, Inka Kaufmann, Anja Kümpfel,<br />
Barbara Schwabenthal, Sabine Lehmann, Sabine<br />
Hölterhoff, Anett Schmidt<br />
REDAKTIONSSCHLUSS: 15. Februar 2<strong>01</strong>7<br />
GESTALTUNG, LAYOUT UND SATZ: Diemar Jung<br />
Zapfe, Erfurt, www.diemar-jung-zapfe.de<br />
34<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
UNSERE SCHÄTZE<br />
UMFRAGE<br />
Auf dem Weg<br />
zum Stadtmagazin<br />
Sie haben es sicher schon gemerkt: Unser<br />
Kundenjournal hat sich verändert. Es ist<br />
nicht nur dicker geworden, vermehrt gibt<br />
es auch Geschichten über die Landeshauptstadt<br />
und nicht zuletzt die Erfurter<br />
im Blatt.<br />
STÖBERHAUS<br />
Umfrage<br />
Jetzt teilnehmen<br />
Das Rühr- und<br />
Mixgerät<br />
RG28<br />
Das größte Gebrauchtwarenhaus Thüringens entpuppt<br />
sich oft als Schatztruhe für begehrte Artikel aus ver gangener<br />
Zeit. Nein, es sind nicht immer die alten Möbel,<br />
sondern auch Elektroartikel — wie zum Beispiel die Braun-<br />
Kompaktanlage Modell »audio 310«, ein Designklassiker von<br />
1971. Aber der mit Abstand begehrteste Elektroartikel ist ein<br />
Rührer aus dem Elektrogerätewerk Suhl mit der schlichten<br />
Bezeichnung »RG 28«.<br />
Das Rühr- und Mixgerät RG 28 ist ein Klassiker der DDR-<br />
Konsumgüterproduktion. Was damals im Elektrogerätewerk<br />
entstand, hat bis heute viele Fans. Es gilt als unverwüstlich.<br />
Auch nach 30, 40 Jahren Teigkneten funktioniert das Küchengerät<br />
wie am ersten Tag. Das ist selten. Oft gehen Elektrogeräte<br />
nach Ablauf der Gewährleistungsfrist kaputt. Dieses<br />
Rührgerät aber wurde zum<br />
Mythos. Das Gerät bekam<br />
Film-Trailer<br />
hier anschauen<br />
Einfach QR-Code einscannen<br />
sogar die Hauptrolle in dem<br />
Kinofilm »Kommen Rührgeräte<br />
in den Himmel?«<br />
(Trailer siehe QR-Code).<br />
»Das RG 28 ist ein schönes<br />
Symbol für den Sinn und Zweck des Stöberhauses«, sagt Stöberhaus-Chef<br />
Robert Schilling. Wenn man an die viel jüngeren<br />
elektrischen Haushaltshelfer denkt, die in Wertstoffhof-Containern<br />
enden, steht das orangefarbene RG 28 wie ein Fels in<br />
der Brandung der Wegwerfkultur. Dieser Philosophie haben<br />
sich auch die Kollegen im Stöberhaus verschrieben. Es bietet<br />
Dingen eine zweite Chance — aus Respekt vor der Natur, deren<br />
Schätze wir dringend brauchen. • Q I IVO DIERBACH<br />
JUBILÄUM<br />
Zukünftig wollen wir noch mehr über<br />
die Stadt und ihre Menschen erzählen,<br />
Reportagen mit großen Bildern drucken.<br />
Nach wie vor spielen auch die Themen<br />
rund um die Stadtwerke Erfurt eine wichtige<br />
Rolle. Schließlich möchten wir Ihnen<br />
zeigen, was die Stadtwerke und ihre Mitarbeiter<br />
jeden Tag für Erfurt tun. Doch<br />
was halten Sie als unsere Leser eigentlich<br />
davon? Das würden wir gern wissen.<br />
Schenken Sie uns fünf Minuten Ihrer<br />
Zeit und beantworten Sie unsere Fragen.<br />
Über oben abgebildeten QR-Code können<br />
Sie in die Befragung einsteigen. Sagen<br />
Sie uns, was Ihnen gut gefällt und was<br />
wir verbessern können. Welche Themen<br />
finden Sie interessant?<br />
Danke! Jede Meinung zählt!<br />
Feier: 20 Jahre<br />
Stöberhaus<br />
Am 20. Mai feiert das Stöberhaus<br />
sein 20-jähriges Bestehen mit<br />
Flohmarkt, Musik und vielen Aktionen<br />
ab 08:00 Uhr in der Eugen-Richter-<br />
Straße 26 in Erfurt.<br />
Einfach mal stöbern unter<br />
stoeberhaus.de<br />
Einfach QR-Code einscannen<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 35
FÜR ERFURT<br />
Constanze Vick<br />
»<br />
Ich war heute gegen 17 Uhr im ›Hemingway‹.<br />
Zuerst checke ich immer, ob Gastraum<br />
und Tische sauber und ordentlich eingedeckt<br />
sind. Mir ist es sehr wichtig, dass<br />
alles stimmig ist und die Gäste sich wohlfühlen. Viele kommen<br />
zu uns, um einen leckeren Cocktail zu trinken. Da haben wir<br />
eine riesige Auswahl und wir denken uns auch ständig neue<br />
Kreationen aus. Bald ist auch wieder Schlagerparty bei uns.<br />
Dann gibt unser Chef alt bekannte Schlagerhits zum Besten.<br />
Das muss man mal gesehen haben. Erstmal freue ich mich<br />
Serviceleiterin »Hemingway«<br />
aber aufs lange Schlafen morgen. Dann<br />
bin ich mit meiner Schwester verabredet.<br />
Wir wollen zusammen kochen. Unsere<br />
selbstgemachte Pasta mit Ricotta- Spinat-<br />
Sauce ist die beste der Stadt, behaupte<br />
ich jetzt einfach mal so.«<br />
Felix Jäger<br />
Barmann im »Patricks Irish Pub«<br />
»<br />
Heute ging es 16 Uhr los. Ein Lieferant<br />
brachte neue Whiskeys. Die<br />
mussten im Lager und in der Bar verteilt<br />
werden. Ab 17 Uhr kommen die ersten<br />
Gäste. Viele bestellen ein frisch gezapftes<br />
Guinness. Wer uns noch nicht besucht<br />
hat, wundert sich meist über das Kleeblatt<br />
auf dem cremigen Schaum.<br />
Für mich gehört dieses gewisse<br />
Etwas zu einem perfekten Guinness dazu. Oft komme<br />
ich dadurch mit den Leuten ins Gespräch. Das<br />
macht mir besonders Spaß. Ich bin ungefähr bis<br />
zwei Uhr hier. Danach geht es nach Hause. Ich muss<br />
noch ein bisschen Papierkram erledigen. Dazu bin<br />
ich noch nicht gekommen. Meistens kann ich eh<br />
nicht gleich schlafen. Vielleicht ruft aber auch das<br />
Ehrenamt — ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr,<br />
da kann immer etwas passieren.«<br />
Anja Staedler<br />
»<br />
Es ist jetzt kurz nach<br />
21 Uhr. Unser »Noah« ist<br />
gut besucht und wir haben<br />
ordentlich zu tun. Zum Glück!<br />
Kellnerin, Altstadtkneipe »Noah«<br />
Ich liebe es, wenn der Gastraum<br />
voll und die Stimmung gut ist.<br />
Das macht es aus. Gerade habe<br />
ich Essen an einen Tisch geliefert.<br />
Rostbrätel und unsere<br />
Fleischplatte sind die Renner.<br />
Aus der Gastronomie möchte<br />
ich nicht weg. Mir macht die<br />
Arbeit Spaß, erst recht im<br />
›Noah‹. Vor 15 Jahren war ich<br />
schon hier. Damals noch als<br />
Gast. Die Kneipe ist immer noch<br />
das, was sie früher war. Etwas<br />
ganz Besonderes in Erfurt und<br />
für mich. Meine Schicht geht<br />
noch ungefähr bis drei Uhr.<br />
Morgen wird ausgeschlafen, und<br />
dann geht es eine Runde joggen.<br />
Ich habe meine Freizeit eben<br />
tagsüber. Das ist kein Problem,<br />
und ich möchte es mir auch<br />
nicht anders vorstellen.«<br />
Eicke Geßenhardt<br />
Gast im »Patricks Irish Pub«<br />
»<br />
Ich war heute lange arbeiten. Spontan<br />
habe ich mich noch mit meinen besten<br />
Freund auf ein Bier verabredet. Mit ihm kann<br />
ich über alles reden. Das hilft mir, auf andere<br />
Gedanken zu kommen. Es dauert meist<br />
nicht lange, dann sind wir schon beim<br />
Thema Fußball. Wir sind große Fans<br />
vom RWE, sind fast bei jedem Heimspiel<br />
im Steigerwaldstadion dabei und<br />
feuern unsere Jungs an. Heute werden<br />
wir wohl nicht mehr alt hier. Ich muss<br />
morgen früh raus und fit sein: Ich mache<br />
gerade meinen Bootsführerschein. Mein<br />
Traum ist es, ein eigenes Boot zu haben<br />
und über die Havel zu schippern. Es sind<br />
die einfachen Dinge, die mich glücklich<br />
machen.«<br />
36 <strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
Carolin Görsch<br />
zum 1. Mal im Hemingway<br />
»<br />
Es ist fast 23 Uhr. Heute<br />
verging die Zeit wieder<br />
wie im Flug. Ich schreibe<br />
gerade an meiner Masterarbeit.<br />
Damit verbringe ich<br />
die meiste Zeit des Tages,<br />
muss viel lesen und am PC<br />
arbeiten. Da bin ich über<br />
Abwechslung am Abend<br />
sehr froh. Heute treffe ich<br />
mich mit meiner Clique<br />
hier im ›Hemingway‹. Es ist<br />
super gemütlich und wir<br />
fühlen uns sehr wohl. Das Thema<br />
Master arbeit betrifft uns leider alle. Auf<br />
wirklich andere Gedanken kommen wir<br />
also nicht. Es wird Zeit, dass wir sie abgeben.<br />
Nach dem Stu dium möchte ich<br />
richtig reisen. Ein Ziel habe ich noch<br />
nicht. Eine Weiterbildung steht dann<br />
auch an. Ich setze mich ehrenamtlich für<br />
verschiedene Kinderprojekte ein. Das<br />
würde ich gerne beruflich machen.«<br />
FÜR ERFURT<br />
Feierabend für die einen.<br />
Hochbetrieb für die<br />
anderen. Wir waren<br />
auf Stippvisite in der<br />
Stadt unterwegs.<br />
Abends um<br />
21 Uhr in Erfurt<br />
Karsten Ritter<br />
»<br />
Auf diesen Tag habe ich mich schon<br />
lange gefreut. Heute sind alte<br />
Freunde aus der Schulzeit zu Besuch.<br />
Beruf und Liebe führten dazu, dass wir<br />
getrennt wurden. Einen zog es nach<br />
Österreich, einen anderen in den hohen<br />
Norden. Nur ich bin Erfurt treu geblieben.<br />
Das wird wohl auch immer so bleiben.<br />
Ich bin Puffbohne durch und durch. Wenn<br />
ich abends weggehe, dann immer ins<br />
›Noah‹. Ich liebe das urige Ambiente<br />
und die tollen Menschen hier. Ins ›Noah‹<br />
Stammgast in der Altstadtkneipe »Noah«<br />
geht jeder. Studierende, Bauerarbeiter<br />
bis hin zum Rechtsanwalt. Hier trifft<br />
man Gott und die Welt. Morgen machen<br />
wir noch einen Spaziergang durch die<br />
Stadt. Im Laufe der Zeit hat sich doch<br />
einiges getan. Dann heißt es schon<br />
wieder Abschied nehmen. Das nächste<br />
Treffen kommt bestimmt — dann geht<br />
es wieder ins ›Noah‹.«<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 37
Mit Volldampf<br />
für die Erfurter<br />
Umwelt<br />
Wie unser Abfall<br />
in Biostrom<br />
und Kompost<br />
verwandelt wird<br />
38<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
UMWELT<br />
Es riecht nach Kuhstall. Nur ist keine Kuh zu<br />
sehen. Das Gebäude, aus dem der Geruch<br />
kommt, ist eine Halle mit großen Toren. So sieht<br />
kein Kuhstall aus. »In der Anlage sind ein paar Milliarden<br />
Mitarbeiter tätig«, erklärt Stephan Thurau.<br />
Er ist verantwortlich für die vielen Kollegen. Es sind<br />
sehr kleine Mitarbeiter — Bakterien. Solche findet<br />
man auch im Kuhmagen — daher der ähnliche Geruch:<br />
ein methanhaltiges Aroma. Das Gas hat eine<br />
gute Eigenschaft: Es brennt. Eine Kuh produziert<br />
bis zu 300 Liter brennbares Methan am Tag. Damit<br />
könnte man 24 Stunden lang einen Kühlschrank<br />
betreiben, betont Stefan Thurau.<br />
Die Anlage frisst aber kein Gras, sondern nimmt<br />
den Erfurter Bioabfall auf. Mehr als 23.000 Tonnen<br />
kommen im Jahr zusammen. »Bioabfall ist für uns<br />
ein Energieträger«, sagt Stefan Thurau. Er muss es<br />
wissen. Schließlich hat er seinen Master in Umweltingenieurswissenschaften<br />
an der Bauhaus- Univer -<br />
sität gemacht. Angefangen hat Thurau als Azubi<br />
beim Stadtwerke-Entsorgungs unternehmen und<br />
erlernte den Beruf Fachkraft für Kreislauf- und<br />
Abfallwirtschaft.<br />
Die großen Tore schließen die Gärräume luftdicht<br />
ab. Fachlich korrekt heißen sie Fermenter. Die alten<br />
Bananenschalen, die Salatreste werden in den Fermentern<br />
mit den Bakterien »geduscht«. Das große<br />
Fressen beginnt, und es wird fleißig Methan produziert.<br />
Gesteuert wird die Anlage über einen PC. Auf<br />
den Bildschirmen sind das Schema der Anlage, Temperaturen<br />
und Gasgehalte zu erkennen. »Wir haben<br />
Immer wieder landen Plastiktüten im Biomüll und sorgen für teure<br />
Verunreinigungen. Die Beseitigung ist aufwendig und teuer.<br />
nach Inbetriebnahme der Bioabfallverwertungsanlage<br />
2009 eine Weile experimentiert, um es den<br />
Bak terien so angenehm wie möglich zu machen.<br />
Schließlich wollen wir ihre Ausdünstungen«, erläutert<br />
der Abfallexperte.<br />
Beim Blick auf den gerade angelieferten Bioabfall<br />
verfinstert sich seine Miene ein wenig.<br />
Der Bioabfallhaufen ist ziemlich bunt. Die Farben<br />
kommen nicht von exotischen Früchten, sondern<br />
von vielen Plastiktüten. Das gefällt auch den Bakterien<br />
nicht. Sie kommen schlecht an ihr Futter ran.<br />
Noch ärgerlicher werden die Kunststofftüten aber<br />
später. Zuvor zeigt der Anlagenleiter aber, wohin die<br />
ganzen »Ausdünstungen« FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE<br />
So muss guter<br />
Kompost aussehen.<br />
Stefan Thurau<br />
freut sich und<br />
nimmt auch schon<br />
mal eine Probe<br />
in die Hand.<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 39
UMWELT<br />
Auf bis<br />
zu 70 °C<br />
bringen<br />
es die<br />
Komposthaufen.<br />
gehen. Zahlreiche Rohre führen in einen Raum, aus<br />
dem Motorenlärm dringt. Das methan haltige Biogas<br />
dient als Treibstoff für zwei riesige Motoren mit<br />
einer Leistung von je 450 PS. Die Motoren wiederum<br />
treiben einen Generator an, der Strom produziert.<br />
So viel Strom, das zum Beispiel der Ort Vieselbach<br />
damit den gesamten Energiebedarf decken könnte.<br />
Eingespeist wird die elektrische Energie in das<br />
allgemeine Stromnetz.<br />
Thurau ist aber nicht nur dafür zuständig, Bioabfall<br />
in Strom umzuwandeln. Auch Kompostdünger<br />
für die Landwirtschaft entsteht hier.<br />
Nach 30 Tagen haben sich die Bakterien satt gefressen.<br />
Das große Tor wird geöffnet und Harry, ein<br />
Kollege von Thurau, schiebt mit einem Radlader den<br />
sogenannten Gärrest hinaus. Dieser wird in Trapezmieten<br />
aufgeschichtet. »Nun müssen die anderen<br />
Bakterien ran«, schmunzelt Thurau.<br />
Im Gegensatz zu den Bakterien, die stinken, also<br />
Biogas produzieren, brauchen die anderen Luft, um<br />
den Gärrest in Humus umzuwan deln. Sie sind etwas<br />
langsamer als ihre »Kollegen« und brauchen dafür<br />
ungefähr elf Wochen.<br />
Thurau schnuppert am Kompost: »Guter Kompost<br />
muss nach Waldboden riechen.« Die Komposthaufen<br />
sind mit Thermometern bestückt. Bis zu 70 Grad<br />
Celsius werden im Inneren der Haufen erreicht.<br />
»Das schafft kein Komposthaufen im Garten. Die<br />
hohe Temperatur ist wichtig, um einen keimfreien,<br />
qualitativ guten Dünger zu bekommen«, klärt Thurau<br />
auf. Nun kommt das große »Aber«. Wenn nicht die<br />
vielen Kunststofftüten wären. Der Kompost muss<br />
extra ganz fein gesiebt werden, um die kleinen bunten<br />
Kunststoffreste zu entfernen — nicht nur ein<br />
unnötiger und teurer Prozess, sondern auch ein<br />
großes Ärgernis. Kompost muss strenge Auflagen<br />
erfüllen, bevor dieser vom Bauern auf die Felder<br />
gebracht werden darf. Kunststoff ist ein sogenann ter<br />
Störstoff. Sind mehr als 0,5 Prozent Kunststoffreste<br />
im Kompost, gibt es kein Zertifikat. Denn dann ist<br />
der ideale Recyclingkreislauf gestört.<br />
Bioabfall aus Küche und Garten ist ein energiereicher<br />
Wertstoff: Er ist sowohl regenerative Energieressource<br />
als auch Nährstoff- und Humuslieferant.<br />
Deshalb spielt er für die Energiewende eine wichtige<br />
Rolle — nicht nur in Erfurt, sondern in ganz Deutschland.<br />
Außerdem sorgt ein effizientes Bioabfall-System<br />
dafür, dass Nährstoffe im Kreislauf geführt und<br />
so immer wieder genutzt werden können. Der Experte<br />
für Bioabfallverwertung hofft, dass auch in<br />
Erfurt ein Umdenken einsetzt und nur noch Bioabfall<br />
in die Biotonne kommt — der Umwelt zu liebe.<br />
Q IVO DIERBACH<br />
Sie brauchen Kompost? Mehr dazu unter<br />
stadtwerke-erfurt.de/kompost<br />
I STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Hier geht es dem<br />
Gärrest an den Kragen.<br />
Bakterien sorgen<br />
dafür, dass er in Humus<br />
umgewandelt wird.<br />
40<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
SPIELEND LERNEN<br />
Energie<br />
kann<br />
auch Spaß<br />
machen!<br />
Elektromobil in die Zukunft<br />
Wir wollen die Schüler spielerisch und<br />
an das Thema Energieversorgung<br />
heranführen und sie motivieren, eigene<br />
Vorstellungen zu entwickeln«, erklärt Annett<br />
Glase, Referentin Schulkommunikation der<br />
Stadtwerke Erfurt. Deshalb gibt es jetzt ein<br />
neues Projekt: »Lernerlebnis Energie — Elek tromobil<br />
in der Zukunft«. Auftakt ist im März mit<br />
dem Event »Lernerlebnis Energiesparen —<br />
Energiewende«. Vor Ort lernen die Schüler in<br />
einem Mix aus Informa tion, Show, Quiz und<br />
Gruppenarbeit alles rund um regenerative<br />
Energiegewinnung (Biomasse, Fotovoltaik,<br />
Wind- und Wasserkraft, Gas- und Dampfturbinenkraftwerk).<br />
Ergänzend gibt es praktische<br />
Angebote. Dafür haben die Stadtwerke Erfurt<br />
zwei Klassensätze Experimentierkoffer zum<br />
Thema Smart Grid und E-Store angeschafft.<br />
Die Schüler können damit erproben, wie<br />
Strom, Spannung und Widerstand zusammenhängen,<br />
selbst Schaltungen bauen. Sie können<br />
das Funktionsprinzip von Elektroautos testen<br />
oder Ver suche zu Fotovoltaik, Windkraft oder<br />
Energiespeichersystemen durchführen.<br />
So wird deutlich, wie eine Stadt mit Strom ver sorgt<br />
wird und welche Effekte bei der Einspeisung erneuerbarer<br />
Energien ins Netz zu beobachten sind.<br />
Im September folgen die <strong>SWE</strong>-Projekttage zum<br />
Thema »Elektromobilität«. Hier sind Ideen der Forscher<br />
von morgen gefragt. Die Kids können verschiedene<br />
Experimente rund um die Elektro mobilität<br />
durchführen, Elektrofahrräder im Parcours erproben<br />
oder selbst Elektromobile bauen. Aber auch smarte<br />
Häuser mit voller Kontrolle im intelligenten Haus<br />
sind Thema. Ziel: die Entwicklung energiesparender<br />
Lösungen für Haushaltshelfer, Wohnungen und<br />
Fahrzeuge. Hier gilt es, per Power-Point, Modell,<br />
Collage oder Videobotschaft die eigenen Ideen zur<br />
elektromobilen Zukunft vorzustellen. Tolle Prämien<br />
im Wert von 3.000 Euro winken.<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
I KARINA HESSLAND<br />
Infos über Annett Glase, Telefon: 0361 564-1031,<br />
E-Mail: annett.glase@stadtwerke-erfurt.de<br />
MITMACHEN<br />
Aqua-Agenten<br />
gesucht<br />
Wir suchen Grundschüler, die sich als Detektive auf die Spuren des Wassers begeben wollen.<br />
Ob Toiletten-Quiz, Tier-Memory oder »Reise einer Jeans« — alles ist möglich im Projekt »Aqua-<br />
Agenten«. Start ist zum Tag des Wassers am 22. März. Alle teilnehmenden Schulen erhalten<br />
einen Aqua-Agenten-Koffer mit vier Bausteinen, u. a. zur Trinkwasserversorgung, die zu<br />
unseren Aufgaben gehört. »Alle Inhalte sind praxisbezogen. Wir starten mit einer Fortbildung.<br />
Damit wollen wir den Lehrern das richtige Handwerkszeug für Wasserdetektive an die Hand<br />
geben«, sagt Annett Glase. Infos unter E-Mail: annett.glase@stadtwerke-erfurt.de<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 41
FÜR KINDER<br />
WOLKEN Wolke<br />
Verdunsten<br />
Meer<br />
Regen<br />
Quelle<br />
Fluss<br />
WASSERKREISLAUF<br />
Versickern<br />
Wie kommt<br />
das<br />
42<br />
Salz<br />
ins Wasser?<br />
Tickets für Kindermitmachausstellung<br />
gewinnen<br />
Was haben Salz und Wasser eigentlich<br />
gemeinsam? Das ist doch klar: Ohne die<br />
beiden könnten wir nicht überleben. Aber<br />
wie kommt das Salz überhaupt ins Wasser? Meerwasser<br />
habt ihr bestimmt schon mal gekostet,<br />
vermutlich unabsichtlich beim Schwimmen oder<br />
Tauchen. Zum Trinken ist es viel zu salzig. Das Salz<br />
würde unserem Körper sofort die Flüssigkeit entziehen.<br />
Deshalb können wir nur Süßwasser trinken,<br />
das kaum Salze enthält, dafür aber viele wichtige<br />
Mineralien, die wir zum Leben brauchen.<br />
Grundwasser<br />
Unser Erfurter Trinkwasser wird nach der Wasseraufbereitung<br />
aus Grundwasser und Oberflächenwasser<br />
aus den Thüringer Tal sperren gemixt. Deswegen<br />
heißt es auch Erfurter Mischwasser. Wenn doch<br />
Regen-, Grund- und Oberflächenwasser zum Süßwasser<br />
zählen, warum sind die Meere denn dann<br />
salzig? Schließlich sind alle Flüsse Süßwasser und<br />
fließen ins Meer. Wo kommt dann aber plötzlich das<br />
Salzwasser her?<br />
Auf der Abbildung seht ihr den Wasserkreislauf.<br />
An welcher Stelle wird das Wasser salzig? Markiert<br />
die Stellen, wo wir dem Salz auf die Spur kommen!<br />
Sendet eure Antwort mit der Begründung bis<br />
zum 15. April 2<strong>01</strong>7 an folgende E-Mail-Adresse:<br />
annett.glase@stadtwerke-erfurt.de oder schickt<br />
eine Postkarte an <strong>SWE</strong> Stadtwerke Erfurt GmbH,<br />
Schulkommunikation, Magdeburger Allee 34,<br />
99086 Erfurt. Wir verlosen Eintrittskarten für die<br />
große Kindermitmachausstellung »Salz — Von der<br />
Saline zur Salzlette«, die vom 23. April bis 16. Juli im<br />
egapark Erfurt in der Halle 1 zu sehen ist. Mehr zur<br />
Ausstellung lest ihr auf Seite 5.<br />
Q ANKE ROEDER-ECKERT<br />
I HEIKE GEORGI<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
FÜR KINDER<br />
LECKER<br />
Vom Schülerzum<br />
Meisterkoch<br />
Eine große Schüssel voll kleiner rotbä ckiger<br />
Äpfel steht auf dem Tisch der Küche<br />
in der Erfurter Friedrich-Schiller-Schule.<br />
Die Siebtklässler backen Apfelstrudel,<br />
Kokosmakronen und Rosmarinplätzchen.<br />
Lehrerin Beate Wichmann erzählt beim<br />
Verkosten: »Kochen und Backen sind Teil<br />
unseres Schullalltages. Ein Team von acht<br />
Schülerinnen vertritt unsere Schule in<br />
diesem Jahr beim Schülerkochpokal.«<br />
Der Thüringer Schülerkochpokal, als<br />
Wettstreit der Erdgasköche gestartet,<br />
feiert 2<strong>01</strong>7 sein 20. Jubiläum. Die Teams<br />
widmen sich in diesem Jahr regionalen<br />
Genüssen: »Dem Apfel und Honig alle<br />
Ähre — Heimatkost in aller Munde« ist das<br />
Thema. Mädchen und Jungen der Klassenstufen<br />
5 bis 12 aus Thüringer Schulen kreieren<br />
in Vierer-Teams in 120 Minuten ein<br />
Drei-Gang-Menü. Im Fokus stehen die Herkunft,<br />
Herstellung und Verwertung von<br />
Apfel, Honig und Getreide sowie weiteren<br />
Produkten aus der Heimatregion. Die ersten<br />
zwei Runden des Schülerpokals sind<br />
bis April zu bewältigen, die Besten treten<br />
im Mai zum Landesfinale in Gera an.<br />
Die Stadtwerke Erfurt als Sponsor<br />
sorgten für die Grundausstattung in<br />
Sachen »Tischlein deck dich!«. Auch hierfür<br />
gibt es Punkte: Die Tischgestaltung<br />
zum gewählten Motto soll gekonnt in<br />
Szene gesetzt werden. Wir drücken die<br />
Daumen!<br />
Q CHRISTINE KARPE<br />
I KARINA HESSLAND<br />
So legt man Kartoffeln:<br />
eine Knolle, einen Fuß<br />
Abstand, eine Knolle …<br />
SCHULGARTEN<br />
Es grünt<br />
wieder<br />
Jetzt geht’s wieder ins Beet<br />
Das Schulgartenprojekt im egapark — unterstützt<br />
von den Stadtwerken Erfurt — startet in die zweite<br />
Saison. Der Gärtnernachwuchs erprobt seinen grünen<br />
Daumen.<br />
Auch in diesem Jahr sollen unter den ge schickten<br />
Händen der Kinder wieder gesundes Gemüse und schmackhafte<br />
Kräuter auf den eigenen Beeten wachsen. Die kleinen Gärtner<br />
wissen dank der Arbeit im Schulgarten genau, wie eine Kartoffel<br />
gelegt wird, wie lange eine Möhre bis zur Essgröße braucht und<br />
welche Pflanzen nicht ins Kräuterbeet gehören. Ist doch alles<br />
kinderleicht!<br />
Auch die Eltern der Kindergartenkinder sind diesmal aufgefordert,<br />
im egapark-Schulgarten anzu packen. Die fachliche und<br />
pädagogische Betreuung obliegt den Mitarbeiterinnen des Grünen<br />
Klassenzimmers. Dank großzügiger Spende des Buchgroßhändlers<br />
KNV gibt es im Schulgarten Gartenbücher für jedes<br />
Alter, dort kann gern auch nachgelesen werden. Die Arbeit im<br />
Schulgarten hilft den Kindern, die Kreisläufe der Natur zu begreifen.<br />
Gartenfreunde, die ihr Wissen an die Kinder weitergeben<br />
wollen, sind als ehrenamtliche Mentoren für generationenübergreifendes<br />
Lernen gern gesehen.<br />
Q I CHRISTINE KARPE<br />
Alle Informationen rund um das Grüne Klassenzimmer<br />
im egapark, Telefon: 0361 564-3763<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 43
UNTERWEGS<br />
Wieso mussten kranke Kinder das<br />
Blut Gehenkter trinken? Und<br />
was geschah mit den Fingern<br />
der Hingerichteten? Nach einer Tour<br />
mit Miss Marple durch Erfurt wissen Sie<br />
um die gruseligen Besonderheiten der<br />
Thüringer Landeshauptstadt. Egal, ob<br />
finsteres Mittelalter oder Verbrechen der<br />
Neuzeit — Hildegard Kretzschmar kennt<br />
sie alle, die dunklen Kapitel. Und zu den<br />
gruseligen Geschichten im Katerexpress<br />
der EVAG gibt es — ganz passend — eine<br />
Bloody Mary dazu.<br />
Die nächste Tour mit Miss Marple<br />
startet am 31. März, jeweils 17, 18.30 und<br />
20 Uhr an der Haltestelle Stadtrundfahrt<br />
Domplatz-Süd. Tickets gibt es im EVAG-<br />
Mobilitätszentrum am Anger.<br />
Sie wollen mehr über die dunklen<br />
Geheimnisse Erfurts erfahren? Dann<br />
lesen Sie unseren Blog, da bleibt nichts<br />
verborgen.<br />
Noch mehr dunkle Geheimnisse auf<br />
unserem Blog swefuererfurt.de<br />
Mit Miss<br />
Marple auf Tour<br />
44<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7
UNTERWEGS<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 45
Sabine Bock und Thomas<br />
Günther vom Kaisersaal<br />
sind ein eingespieltes<br />
Team.
HINTER DEN KULISSEN<br />
Im Gleichklang<br />
für den Kaisersaal<br />
Es gibt wohl kaum ein Fleckchen Erde in Erfurt, auf dem<br />
mehr Berühmtheiten gastierten als auf den rund 400 Quadratmetern<br />
an der Futterstraße. Dass hier auch europäische<br />
Geschichte geschrieben wurde, davon zeugt ein kleiner<br />
Mann, dessen Anblick schon etliche Besucher erschreckt haben<br />
dürfte — zu echt wirkt der Napoleon im Foyer, auch wenn er aus<br />
Pappmaché besteht.<br />
Napoleon, Zar Alexander I., Goethe, Schiller, Paganini, Clara<br />
Schumann, Liszt — sie alle waren im Kaisersaal oder in dem<br />
Vorgängerbau hinter der herrlichen Renaissancefassade Gäste.<br />
Und hier schrieb die SPD im Jahre 1891 mit ihrem »Erfurter<br />
Programm« deutsche Geschichte.<br />
Die Geschichte, die Thomas Günther (ein<br />
Erfurter) mit seinem Team schreibt, ist<br />
zwar nicht ganz so spektakulär, aber ohne<br />
die 33 Frauen und Männer wäre Erfurt<br />
ohne Zweifel ärmer: »Ich bin Geschäftsführer<br />
der Kaisersaal Gastronomie und<br />
Veranstal tung GmbH — und wie alle meine<br />
Kollegen auch ein Rädchen im Getriebe.«<br />
Hinter dem recht langen Namen der Firma<br />
verbirgt sich ein kleines, durchorganisiertes<br />
Unternehmen: »Wir haben rund 500<br />
Veranstaltungen pro Jahr«, sagt Günther<br />
und blickt dabei die Frau links neben ihm<br />
fragend an.<br />
Sabine Bock denkt kurz nach und nickt. Die Erfurterin ist<br />
zuständig für Eventplanung und -durchführung: »Wir organisieren<br />
von Geburtstagspartys, Tauffeiern über Bälle, Firmentagungen,<br />
Kongresse und Lesungen bis zu Messen so ziemlich<br />
alles.« Dazu noch Musicals, Konzerte, Partys, einen Garten,<br />
sieben Salons und gleich zwei Restaurants (»Luther keller«, »Clara«),<br />
wobei in dem einen ein echter Sternekoch Gäste verzaubert.<br />
Wie geht das mit so einer kleinen Truppe? »Ausschließlich<br />
gemeinsam. Nur Chefsein funktioniert hier nicht. Sicher muss<br />
einer letztlich entscheiden, aber wir haben keine Hierarchien<br />
wie andere Unternehmen«, sagt Günther, der von Anfang an<br />
(1994) dabei ist. Sabine Bock (acht Jahre an Bord): »Jeder von<br />
uns ist für das Ganze verantwortlich, und natürlich vertritt dabei<br />
jeder seine Meinung — auch wenn es mal gegen den Chef geht.<br />
Wir müssen alles gemeinsam entwickeln, sonst schaffen wir es<br />
nicht.« Günther: »Natürlich springt jeder für den anderen ein,<br />
und das gilt auch für mich.«<br />
Günthers Büro liegt in der ersten Etage des recht verwinkelten<br />
Hauses — eingerichtet mit Stahlmöbeln und Laminat. Das<br />
Büro von Sabine Bock liegt im Erdgeschoss, und auch dieser<br />
Raum ist sachlich möbliert.<br />
Der Kaisersaal<br />
lockt<br />
mit hochkarätigen<br />
Veranstaltungen.<br />
»Wir sind eben auch bei der Einrichtung<br />
keine Zweiklassengesellschaft«, sagt sie.<br />
»Wir machen auch privat viel zusammen,<br />
entwickeln in unserer Freizeit Ideen,<br />
besprechen sie mit Kollegen — da guckt<br />
niemand auf die Uhr.«<br />
Eine Uhr zum Arbeitszeitstempeln<br />
sucht man im Kaisersaal vergebens.<br />
Günter hat in der Weihnachtszeit eine<br />
Sieben-Tage-Woche, Sabine Bock geht es<br />
manchmal ähnlich. »Das geht nur, wenn<br />
der Job das Hobby ist«, sagt sie. Und<br />
hat sie Albträume, dass mal etwas nicht<br />
funktioniert, dass Gäste unzufrieden sein<br />
könnten? »Nein, aber ich wache nachts<br />
oft auf und muss die Gedanken dann<br />
aufschreiben.« Und, hat Thomas Günther<br />
Albträume? »Nie. Wenn ich ehrlich bin<br />
auch keinen Stress. Ich kenne unsere<br />
Truppe — wir schaffen das, da mache ich<br />
mir keine Sorgen.«<br />
Und im Moment kreisen die Gedanken<br />
von Bock und Günther um ein Großprojekt,<br />
das in wenigen Wochen starten<br />
soll — die Nutzung des 750 Quadratmeter<br />
großen Gartens hinter dem Kaisersaal<br />
für neue Events. »Wir haben mit der Eiswelt<br />
im Winter begonnen und wir haben<br />
damit einen großen Erfolg. Wo kann man<br />
in Erfurt so stilvoll eislaufen — und das<br />
mitten in der Innenstadt?«, sagt Günther.<br />
»Wir haben uns gedacht, dass unser<br />
Garten viel mehr genutzt werden kann,<br />
nicht nur für Gastronomie, sondern auch<br />
für Veranstaltungen«, sagt Sabine Bock.<br />
»Also planen wir für dieses Jahr Open-<br />
Air- Kino mit Klassikern wie zum Beispiel<br />
›Vom Winde verweht‹ oder in dieser<br />
Richtung. Wir werden mit Kleinkunst<br />
unterhalten, Krimi-Dinner im Garten<br />
machen. Dazu Kinderfeste, Jam-Partys,<br />
Konzerte.« •<br />
Q HENRY KÖHLERT<br />
Mehr zu den Highlights gibt es<br />
unter kaisersaal.de<br />
I CHRISTIAN FISCHER<br />
<strong>SWE</strong> JOURNAL <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>7 47
Termine von März bis Juni<br />
Bäder<br />
Sauna-Thementage<br />
siehe Seite 14<br />
Roland Matthes Pokal<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
Sa, 08.04.2<strong>01</strong>7, 09:00—18:00 Uhr<br />
Saisonstart Freibäder<br />
siehe Seite 14<br />
Katerexpress<br />
EVAG Themenfahrten, Haltestelle<br />
»Stadtrundfahrt«, Domplatz Süd<br />
Krimi im Katerexpress<br />
31.03.2<strong>01</strong>7, 17:00 Uhr, 18:30 Uhr<br />
und 20:00 Uhr<br />
Muttertag im Katerexpress<br />
08.05.2<strong>01</strong>7, 17:00 Uhr, 18:30 Uhr<br />
und 20:00 Uhr<br />
Feenzauber im Katerexpress<br />
03.06.2<strong>01</strong>7, 13:00 Uhr, 14:30 Uhr<br />
und 16:00 Uhr<br />
Kinderbuchtage ’17<br />
Präsentation der Schmökerhits<br />
15.03.2<strong>01</strong>7, 16:00 Uhr,<br />
Steigerwaldstadion<br />
Lesungen EVAG-Schmökerbahnen<br />
18.03.2<strong>01</strong>7, 10:00—12:00 Uhr,<br />
Stadtbahn-Linien 2, 4, 6 ab Anger<br />
Lesung im Grünen Klassenzimmer<br />
21.03.2<strong>01</strong>7, 16:00 Uhr, Stefanie<br />
Taschinski: »Funklerwald«, egapark<br />
Große Olchi-Party zum<br />
Abschluss der Kinderbuchtage<br />
26.03.2<strong>01</strong>7, 15:00 Uhr,<br />
Atrium <strong>SWE</strong> Hauptsitz<br />
egapark-Highlights<br />
Schätze unterm Schnee<br />
11. + 12.03.2<strong>01</strong>7, Raritätenbörse<br />
Vorfrühlingsblüher, Halle 1<br />
Ein Tag am See —<br />
Florale Hallenschau<br />
11.03.—09.04. 2<strong>01</strong>7, Halle 1<br />
Spezialmarkt<br />
»du und dein garten«<br />
07.—09. 04. 2<strong>01</strong>7, Hallen und Freigelände<br />
Ostersonntagsfest<br />
16.04.2<strong>01</strong>7, 09:00—18:00 Uhr,<br />
Freigelände<br />
Salz — Von der Saline zur Salzlette<br />
Kindererlebnisausstellung<br />
22.04.—16.07.2<strong>01</strong>7, Halle 1<br />
Comic- und Manga-Park<br />
06. + 07.05.2<strong>01</strong>7<br />
Japanisches Gartenfest<br />
07.05.2<strong>01</strong>7, 11:00—17:00 Uhr<br />
Kinderspielfest<br />
mit AOK-Familientag<br />
28.05.2<strong>01</strong>7<br />
Picknicksonntag »Very british«<br />
04.06.2<strong>01</strong>7, 11:00 Uhr, egapark<br />
Eröffnung Open-Air-Sommer<br />
04.06.2<strong>01</strong>7, 15:00—18:00 Uhr,<br />
Parkbühne<br />
Ökumen. Pfingstgottesdienst<br />
05.06.2<strong>01</strong>7, 17:00 Uhr, Parkbühne<br />
Sommerkino im egapark<br />
10.06.2<strong>01</strong>7, 21:00 Uhr, Parkbühne<br />
»Men in Black 1«<br />
Familienfest des<br />
Regionalverbundes Erfurter<br />
Genossenschaften<br />
11.06.2<strong>01</strong>7, 11:00—17:00 Uhr<br />
egapark-Führungen<br />
Nun will der Lenz uns grüßen —<br />
Dem Vorfrühling auf der Spur<br />
15.03.2<strong>01</strong>7, 11:00 Uhr<br />
Schneeball, Forsythie & Co. —<br />
Frühblühende Gehölze<br />
02.04.2<strong>01</strong>7, 11:00 Uhr<br />
Zauber aus Fernost — Blütezeit<br />
im Japanischen Garten<br />
<strong>01</strong>.05.2<strong>01</strong>7, 11:00 Uhr<br />
Entdeckungsreise durch<br />
die egapark-Wasserwelten<br />
12.05.2<strong>01</strong>7, 11:00 Uhr<br />
Treffpunkt für alle Führungen:<br />
Haupteingang<br />
Nicht verpassen!<br />
Tag der Berufe<br />
15.03.2<strong>01</strong>7, EVAG-Betriebshof<br />
Urbicher Kreuz, Gas- und Dampfturbinenanlage,<br />
Wasserwerk<br />
Möbisburg, Roland Matthes<br />
Schwimmhalle, egapark Erfurt<br />
vocatium — Fachmesse<br />
für Ausbildung und Studium<br />
05. + 06.04.2<strong>01</strong>7, jeweils 08:30—<br />
14:45 Uhr, Atrium <strong>SWE</strong> Hauptsitz<br />
Erfurter Autofrühling<br />
22. + 23.04.2<strong>01</strong>7, Domplatz<br />
Jobfinder<br />
13.05.2<strong>01</strong>7, Messe Erfurt,<br />
<strong>SWE</strong> Ausbildung ist mit Stand dabei<br />
20 Jahre Stöberhaus<br />
20.05.2<strong>01</strong>7, Geburtstagsparty,<br />
Eugen-Richter-Straße 26<br />
4. <strong>SWE</strong> Stadtmeisterschaft —<br />
Nachwuchsfußballturnier<br />
05.06.2<strong>01</strong>7, Steigerwaldstadion<br />
Magdeburger Allee Fest<br />
10.06.2<strong>01</strong>7, 10:00—18:00 Uhr<br />
Kontakte<br />
n <strong>SWE</strong> HAUPTSITZ<br />
Magdeburger Allee 34, Erfurt<br />
n VERSORGUNG<br />
Kommunales Dienst leistungs zentrum<br />
Zentrale Stelle für Fragen, z. B. zu An-, Umund<br />
Abmeldungen Gas, Strom und Wasser<br />
Störungsnummern<br />
Strom 0361 564-1000<br />
Wärme 0361 564-3000<br />
Erdgas 0361 564-3333<br />
Wasser 0361 51113<br />
n MOBILITÄT<br />
EVAG-Mobilitätszentrum<br />
am Anger: Beratung, Verkauf<br />
und Information<br />
Fahrplan- und Tarifauskünfte<br />
Telefon: 0361 19449<br />
Kundenbetreuung<br />
Telefon: 0361 564-4644<br />
n FREIZEIT<br />
egapark Erfurt<br />
Besucherservice<br />
Telefon: 0361 564-3737<br />
Bäder<br />
Telefon: 0361 564-3532