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Dracula - Fakt, Sage, Roman

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Rudolf J. Strutz<br />

Autor & Fotograf<br />

Ein Buch über <strong>Dracula</strong> zu schreiben ist ein gewaltige<br />

Herausforderung. Einer der Gründe liegt<br />

sicherlich darin, dass in der Figur <strong>Dracula</strong> unterschiedliche<br />

Charaktere vereint sind.<br />

Eine der Personen, die unter dem Namen “<strong>Dracula</strong>”<br />

bekannt ist, ist die historisch belegte Figur<br />

des Fürsten der Walachei. Dieser regierte sein<br />

Land mit eiserner Faust. In dieser Zeit wurde ein<br />

Machtwechsel fast ausschließlich durch Mord<br />

durchgeführt. Man könnte fast annehmen, dass<br />

die Art wie er sein Land führte, der Zeit angepasst<br />

war. Es war die Zeit der großen Unruhen<br />

und des Machtkampfs der Christen und Osmanen.<br />

Entsprechend den jeweiligen Siegern der<br />

Schlachten, war Vlad Tepes Held oder Feind.<br />

Den Namen <strong>Dracula</strong> im Sinne des blutrünstigen<br />

Vampirs ist jedoch der <strong>Roman</strong>figur von Bram<br />

Stoker zuzuschreiben. Der irische Schriftsteller,<br />

der selbst nie Transsilvanien bereiste, kreierte<br />

Graf <strong>Dracula</strong>, der in seinem fiktiven Schloss in<br />

der Nähe des Borgo Passes lebte und in weiterer<br />

Folge nach England ging um sich vom Blut<br />

hübscher junger Damen zu ernähren.<br />

Der dritte Bereich ist der Aberglaube, der im gesamten<br />

osteuropäischen Raum im Bezug auf<br />

Vampire vorherrscht. Bereits Kaiserin Maria Theresia<br />

von Österreich hat versucht den Aberglauben<br />

zu beenden.<br />

Bis heute glauben noch viele Menschen an Vampire<br />

und halten an den überlieferten Erzählungen<br />

fest. Noch im Februar 2004 wurde im Raum<br />

Schäßburg einem Untoten in seinem Grab ein<br />

Holzpflock in die Brust gerammt und anschließend<br />

das Herz herausgeschnitten. In der Abgeschiedenheit<br />

von Siebenbürgen kann es schon<br />

mal passieren, dass man sich selbst ertappt an<br />

die Existenz von übernatürlichen Wesen zu glauben.<br />

<strong>Dracula</strong> ist überall und nirgends. Es ist die Kombination<br />

von Mystik, Gut und Böse und dem<br />

Reiz den Erzählungen aus längst vergangenen<br />

Tagen zu glauben. Sich auf die Spuren nach<br />

Transsilvanien zu begeben ist auf jeden Fall empfehlenswert<br />

und erholsam. Wenn man noch dazu<br />

gerne Knoblauch isst, kann das auch nicht<br />

schaden.<br />

Deutsche und englische Version: Rudolf J.<br />

Strutz<br />

Rumänische Version: Vlad E. Anitei und DrD. Ö-<br />

kon. Simion Giurca<br />

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