25. Dezember - Merten-Mooses
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Beständigkeit durch Wandel<br />
Das Sprichwort Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.<br />
beschreibt den Anpassungsdruck, der in einem Zeitalter der<br />
Orientierungslosigkeit verursacht wird. Das gilt für Personen im<br />
Gefüge ihrer Aufgaben wie für Organisationen und Lebensorte.<br />
Anpassung kann Aufgabe von Gewohntem, vielleicht von bisher<br />
Bewährtem bedeuten. Hier das rechte Maß zu finden zwischen<br />
Bewahren und Aufgeben, zwischen Tradition und Innovation, ist<br />
eine Aufgabe, die sich allen stellt, die in einer von Komplexität<br />
gekennzeichneten Umwelt nicht nur überleben, sondern gut<br />
leben wollen. Und im Vorgebirge kann man gut leben - wie es<br />
mir ganz am Anfang meiner Zeit hier ein Gemeindemitglied<br />
versicherte. An vorzüglichen Lebensumständen hat es auch<br />
tatsächlich keinen Mangel.<br />
Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man<br />
machtlos. - kein militärischer Grundsatz, sondern ein Sigmund<br />
Freud zugeschriebenes Bonmot. Ich danke für manche<br />
Wehrlosigkeit gerade im Umfeld dörflicher Gemeinden, die nicht<br />
kapitulieren: Sie müssen Wandel und Wechsel abrupt<br />
nachvollziehen, der andernorts bereits abgearbeitet ist oder in<br />
den sogenannten ruhigen Bahnen verlief. Ich danke aber auch für<br />
Kritik und Beharrungsvermögen, da wo diese durch ehrliche<br />
Sorge um die Auszehrung auch ehrenamtlich erarbeitete<br />
Standards und bisher selbstverständlich gelebter Qualitäten<br />
motiviert sind. Gezehrt habe ich als Priester aber weniger von<br />
den präsenten Problemlagen oder gemeindepolitischen Fragen<br />
als von echter Nachfrage nach Seelsorge oder Verkündigung.<br />
Persönlich konnte ein Stadtkind (mit Wohnsitzen in Wuppertal,<br />
Bonn, Wien, Bochum, Köln und sogar Düsseldorf) im Vorgebirge<br />
eine unerwartete Lebens- und dann auch andersartige<br />
Arbeitswelt kennen lernen. Schon deshalb werde ich die drei<br />
Vorgebirgsjahre (und zwei Monaten) in meiner eigenen<br />
biographischen Bilanz wert schätzen.<br />
Eindrücklich wird mir das unverstellte Engagement nicht nur<br />
einiger weniger, sondern der vielen in einer ungeahnten Fülle von<br />
Funktionen, Aufgaben, aber auch Berufungen in Erinnerung<br />
bleiben. Es kommt den Pfarreien vor Ort zu gute und lässt<br />
Menschen besser leben. Katholische Kirche funktioniert nur<br />
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