Geschäftsbericht 2001 - Die Schweizerische Post
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50 Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />
Für Krisen gewappnet<br />
Von den Reaktionen und Auswirkungen<br />
der Anthrax-Anschläge nach dem 11. September<br />
<strong>2001</strong> war auch die <strong>Post</strong> betroffen.<br />
Mehrmals mussten <strong>Post</strong>stellen und einzelne<br />
Sortierzentren vorübergehend ganz<br />
oder teilweise geschlossen werden. Eine<br />
Gefahr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bestand jedoch – im Gegensatz zu<br />
den USA – zu keinem Zeitpunkt. Das <strong>Post</strong>personal<br />
wurde frühzeitig über die vom<br />
Bundesamt für Gesundheit abgegebenen<br />
Richtlinien informiert.<br />
Um für grosse Schadensereignisse gewappnet<br />
zu sein, hat die Konzernleitung<br />
eine institutionalisierte Krisenorganisation<br />
auf Konzernebene eingerichtet und gleichzeitig<br />
alle Bereiche des Stammhauses beauftragt,<br />
ihre bisherigen Lösungen darauf<br />
auszurichten.<br />
Umfassendes Risk Management<br />
Im Geschäftsjahr wurde in allen Bereichen<br />
der <strong>Post</strong> sowie bei der Konzerngesellschaft<br />
yellowworld AG eine umfassende Risikoanalyse<br />
nach einheitlicher Methodik und<br />
gleichen Standards durchgeführt. <strong>Die</strong> Resultate<br />
erlauben qualifizierte Aussagen<br />
bezüglich des möglichen Gefährdungspotenzials<br />
aus über 100 Einzelrisiken, die das<br />
gesamte betriebswirtschaftliche Spektrum<br />
der <strong>Post</strong> und ihrer Bereiche abdecken.<br />
Bereit für den Euro<br />
Am 1. Januar 2002 haben zwölf EU-Länder,<br />
darunter auch alle Nachbarländer der<br />
Schweiz, ihre bisherigen Landeswährungen<br />
durch den Euro ersetzt. Der Euro wird<br />
– nicht zuletzt in der Tourismusbranche –<br />
auch in der Schweiz neben dem Schweizer<br />
Franken als Zahlungsmittel für die <strong>Post</strong>dienstleistungen<br />
benutzt werden. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />
hat sich im Jahr <strong>2001</strong> mit umfangreichen<br />
Anpassungen bei der Informatik an den<br />
<strong>Post</strong>schaltern auf dieses Ereignis vorbereitet<br />
und akzeptiert seit dem 2. Januar 2002<br />
Euro-Banknoten als Zahlungsmittel in 439<br />
<strong>Post</strong>stellen grösserer Städte, in Grenz- und<br />
Touristik-Regionen sowie in den sechs Philateliestellen.<br />
Ausserdem führt die <strong>Post</strong> die neue <strong>Die</strong>nstleistung<br />
«Change» ein. <strong>Die</strong> Kundschaft<br />
kann am Schalter der Euro-<strong>Post</strong>stellen Euros<br />
in Schweizer Franken und umgekehrt<br />
wechseln. Auch auf ausgewählten, meist<br />
touristischen <strong>Post</strong>autolinien können Billette<br />
und Abonnements in Euro bezahlt werden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong>omate werden bis Mitte 2002<br />
schrittweise auf die parallele Ausgabe von<br />
Schweizer Franken und Euros umgerüstet.<br />
Motiviertes <strong>Post</strong>personal<br />
als Erfolgsfaktor<br />
Nach intensiven Verhandlungen zwischen<br />
den Sozialpartnern unterzeichnete die <strong>Post</strong><br />
Kennzahlen <strong>2001</strong> 2000<br />
Mio. CHF Mio. CHF<br />
Nettoumsatz 6228 6022<br />
Sonstiger betrieblicher Ertrag 354 265<br />
Betriebsaufwand 6037 5875<br />
Betriebserfolg vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBDIT) 545 412<br />
Konzerngewinn 194 118<br />
Cashflow vor Restrukturierungen 457 407<br />
Auflösung Rückstellungen für Restrukturierungen -92 -43<br />
Cashflow nach Restrukturierungen 365 364<br />
Investitionen in Sachanlagen, Beteiligungen<br />
und immaterielle Anlagen* -284 -298<br />
Free Cashflow 81 66<br />
Bilanzsumme 36547 34095<br />
Eigenkapital 2085 1891<br />
Eigenkapitalquote 5.7% 5.5%<br />
* Per 31.12.<strong>2001</strong> (inkl. Restatements Jahre 1999 und 2000) werden die Investitionen in immaterielle Anlagen<br />
in die Berechnung des Free Cashflows mit einbezogen.<br />
am 16. Oktober <strong>2001</strong> zusammen mit den<br />
beiden Gewerkschaften Kommunikation<br />
und transfair die Gesamtarbeitsverträge<br />
<strong>Post</strong> und Aushilfen. <strong>Die</strong> bei den Gewerkschaften<br />
durchgeführten Urabstimmungen<br />
ergaben eine deutliche Zustimmung. Damit<br />
unterstehen seit dem 1.1.2002 rund<br />
50 000 Mitarbeitende dem GAV <strong>Post</strong> und<br />
deren 6000 dem GAV Aushilfen.<br />
Der GAV <strong>Post</strong> stützt sich auf das Bundespersonalgesetz<br />
(BPG). Er beinhaltet unter<br />
anderem ein neues Lohnsystem, eine Lohngarantie<br />
bis Ende 2004 und mindestens<br />
fünf Ferienwochen für alle Mitarbeitenden<br />
ab 2003. Weiter definiert der Vertrag Bestimmungen<br />
über Arbeitssicherheit und<br />
Kündigungsschutz, eine Sozialvereinbarung<br />
und Eckwerte zu einem Sozialplan. Ferner<br />
regelt der über 100 Seiten umfassende GAV<br />
die Sozialpartnerschaft und ein differenziertes<br />
Mitwirkungsrecht mit Mitbestimmung,<br />
Anhörung/Mitsprache und Information.<br />
Der GAV Aushilfen enthält gegenüber dem<br />
GAV <strong>Post</strong> u.a. eine eigene Lohnregelung,<br />
den bisher geltenden Ferienanspruch sowie<br />
ein auf das OR basierendes Kündigungsverfahren.<br />
Ebenfalls im Geschäftsjahr wurde der Auftrag<br />
erteilt, ein Umsetzungskonzept für<br />
die Einführung der ganzheitlichen betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung und Arbeitssicherheit<br />
bei der <strong>Post</strong> zu erarbeiten. Im<br />
Rahmen dieses Projektes sollen die inneren<br />
und äusseren Ressourcen der Mitarbeitenden<br />
(Fähigkeiten, Motivation, Arbeitsklima,<br />
Arbeitsinhalte, Arbeitsorganisation) gefördert<br />
und die Arbeitsprozesse konsequent<br />
auf Sicherheit ausgerichtet werden. Damit<br />
wird eine deutliche Senkung der Abwesenheiten<br />
wegen Krankheiten und Unfälle<br />
angestrebt.<br />
Unterstützung durch Konzerndienste<br />
Im Geschäftsjahr hat die <strong>Post</strong> für CHF 2,1<br />
Milliarden Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen eingekauft.<br />
Mit einem neu entwickelten Konzept<br />
«Optimierung der Einkaufsorganisation<br />
<strong>Post</strong>» wurden moderne Strukturen für die