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Geschäftsbericht 2001 - Die Schweizerische Post

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Natascia Tornesello<br />

an der Feinsortiermaschine<br />

Wiederum hat alles reibungslos geklappt. <strong>Die</strong>s auch deshalb, weil<br />

wir extra schön geschrieben haben – unsere unvergessene Primarlehrerin<br />

mit den gewaltigen Nüstern würde frohlocken. So war es<br />

dem Schrifterkennungs-Programm ohne weiteres möglich, die<br />

Adresse zu lesen. Geht das nicht, erscheint das Konterfei des Briefes<br />

auf dem Bildschirm der «Videocodiererin», die mit enormem<br />

Tempo – ein Brief pro Sekunde – die <strong>Post</strong>leitzahl eintippt und so<br />

das Aufspritzen eines – reduzierten – Codes ermöglicht; der Brief<br />

braust in dieser Zeit durch eine 41 Meter lange Warteschlaufe.<br />

Nicht nur eine «Sauschrift»<br />

kann der Hochtechnologie ein<br />

Schnippchen schlagen. Mechaniker<br />

Erwin Meyer erläutert,<br />

was alles zu Störungen und<br />

Stockungen führen kann:<br />

Trambillette und Bierdeckel,<br />

runde, dreieckige oder heftig<br />

verzierte Kuverts, eine Überdosis<br />

Leim am Falz und natürlich<br />

der ungewöhnliche Inhalt einer<br />

Sendung vom Schokoherz bis<br />

zur Zahnplombe. Auf der Sihlpost<br />

tauchten auch schon Sendungen<br />

auf mit Skorpionen,<br />

Vogelspinnen oder auf ein<br />

Brettchen gebundenen Schildkröten.<br />

An der «Vorsortiermaschine»<br />

arbeitet Monica Tortorici. So<br />

sorgfältig und geschmackvoll<br />

ist die junge Dame geschminkt,<br />

dass man ihr gerne<br />

glaubt, dass sie mit ihrem<br />

Job die Ausbildung an einer<br />

Kosmetikfachschule finanziert.<br />

Später will sie ihr eigenes Studio<br />

aufmachen. «Der Lohn<br />

stimmt hier bei der <strong>Post</strong>»,<br />

erzählt sie, «und jeder hilft<br />

jedem, wenns nötig ist – Teamarbeit.»<br />

Als überzeugte Handymuffel<br />

hören wir mit Genugtuung,<br />

dass Monica, obwohl sie<br />

der SMS-Generation angehört,<br />

durchaus nicht aufs Briefeschreiben<br />

verzichten will.<br />

Kippschalen-Defilee<br />

Voilà, da kommt er, unser Brief,<br />

purzelt, verschnürt mit Gefährten,<br />

garniert mit einem<br />

weissen «Bundzettel» vom<br />

Fliessband. Paula Domingues<br />

fischt das Bündel aus dem<br />

<strong>Post</strong>strom, positioniert es unter<br />

dem Strichcode-Leser der<br />

mechanischen Verteilanlage. Im<br />

Hintergrund defilieren Kippschalen<br />

in endloser Wiederkehr.<br />

Nach einem kurzen Sprint<br />

macht sichs unser Brief auf<br />

einer von ihnen bequem.<br />

Natürlich nicht auf irgendeiner,<br />

sondern auf jener, die willens<br />

ist, etwas später über dem<br />

Genfer Sack automatisch zu<br />

kippen.<br />

An drei Tagen, von 18 bis<br />

23 Uhr, arbeitet Paula Domingues<br />

bei der <strong>Post</strong>, ihr Mann<br />

schaut dann zu den Kindern;<br />

an zwei Tagen geht sie ihrem<br />

ursprünglichen Beruf als Den-

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