Geschäftsbericht 2001 - Die Schweizerische Post
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üstschein ausgedruckt. Wenn<br />
alles eingescannt ist, lässt sich<br />
die Etikette drucken. Was rausgeht,<br />
wird präzise gewogen,<br />
denn anhand des Gewichts<br />
lässt sich im Falle eines Verlustes<br />
genau verfolgen, wo<br />
etwas aus einem Paket abhanden<br />
gekommen ist. Und mit<br />
Track & Trace lässt sich über<br />
Internet jederzeit der Status<br />
eines Paketes abrufen.<br />
Für grosse Kunden wie Manor<br />
oder Migros druckt ALSO<br />
im Warenausgang gleich die<br />
Preisetiketten. Noch weiter<br />
geht der Service für Swisscom:<br />
ALSO versendet Handys und<br />
SIM-Cards an Endkunden,<br />
übernimmt die Gerätekonfiguration,<br />
druckt Garantiescheine,<br />
stellt Spezialangebote zusammen,<br />
stellt Rechnung und übernimmt<br />
das Inkasso bis zur zweiten<br />
Mahnung.<br />
18 Uhr, Paketzentrum Härkingen,<br />
ein Lastwagen mit Computern,<br />
Druckern und Scannern<br />
von ALSO trifft ein. In Handarbeit<br />
werden die Pakete ausgeladen<br />
und auf ein Förderband<br />
gestellt. Sie fahren durch das<br />
Automatische Codiersystem<br />
(ACS), das ein digitales Abbild<br />
der Paketoberfläche erstellt.<br />
Nach dem ACS-Durchgang<br />
weiss das Sortiersystem von<br />
jedem Paket, wohin es muss.<br />
Vollautomatisch fahren die<br />
Pakete auf einer der 2500<br />
Kippschalen an ihr Ziel. Dort<br />
kippt die Schale das Paket auf<br />
die Zielrutsche, wo es sanft<br />
abgebremst wird.<br />
Das Paket wird aufgefangen<br />
und mit Sorgfalt in Rollboxen<br />
gelegt. Was nicht für die Paketbasen<br />
im Einzugsgebiet von<br />
Härkingen bestimmt ist, wird<br />
in Wechselbehältern für Daillens<br />
oder Frauenfeld gestapelt.<br />
«Unsere Stärke ist,<br />
dass wir alles aus einer Hand<br />
anbieten können.»<br />
Michel Kunz, Leiter Güter und Logistik<br />
In der Leitstelle zeigen Monitore<br />
die aktuelle Position jedes<br />
Wechselbehälters. Fährt Hoflogistikleiterin<br />
Luzia Emmenegger<br />
mit der Maus über<br />
ein Wechselbehältersymbol, erscheinen<br />
Angaben, wohin der<br />
Wechselbehälter muss.<br />
Über das Transport-Einsatzsteuerungssystem<br />
(TESS) sind<br />
die Computer der Zentren<br />
miteinander verbunden, und<br />
TESS koordiniert den Eisenbahntransport<br />
zwischen den<br />
Paketzentren. Mit der Maus<br />
verschiebt Emmenegger die<br />
Symbole, was einen präzisen<br />
Auftrag auslöst, der an die<br />
beiden gewaltigen Portalkräne<br />
gefunkt wird, die sich über die<br />
sechs Gleise spannen. <strong>Die</strong> SBB<br />
sind der bevorzugte Partner für<br />
den Transport zwischen den<br />
Paketzentren.<br />
Während die Nacht über Härkingen<br />
hereinbricht, fahren über<br />
die Fliessbänder im Paketzentrum<br />
schon wieder Computer<br />
und Scanner für ALSO. Morgen<br />
früh werden sie als Backorder<br />
verbucht, das heisst elektronisch<br />
erfasst, ins Bestseller- oder Nebenlager<br />
gebracht oder im Transitlager<br />
gleich zum Weiterversand<br />
bereit gemacht.<br />
Güter und Logistik 25<br />
Statistik und Kostentransparenz<br />
Michel Kunz, Leiter Güter und Logistik, über technologische<br />
Innovationen im Bereich Transportaufgaben:<br />
Warum bietet die <strong>Post</strong> Gesamtlösungen an?<br />
Michel Kunz: Kurier, Express- und Paketpost sowie<br />
Gütertransporte stehen im Verdrängungswettbewerb<br />
mit Konkurrenten. Unsere Stärke ist, dass wir für<br />
unsere Kunden alles aus einer Hand anbieten können.<br />
Und dies ist oftmals mehr als die Summe unserer<br />
Einzelleistungen.<br />
Sie sind Ingenieur und waren Leiter der <strong>Post</strong>informatik.<br />
Was für informationstechnologische Innovationen sind in<br />
der Pipeline?<br />
M.K.: Wir sehen uns heute nicht mehr nur als Transportunternehmen<br />
für Güter und Waren unterschiedlichster<br />
Grössen und Geschwindigkeiten, sondern auch<br />
als Informationslogistiker. Damit stellen wir unseren<br />
Kunden zusätzlich zur Logistik Daten zur Verfügung<br />
und generieren neue <strong>Die</strong>nstleistungen mit Mehrwert.<br />
Zum Beispiel?<br />
M.K.: Privatkunden sollen beispielsweise bequem per<br />
Internet Ferienabwesenheiten, Nachsendungen und<br />
Umleitungen in die Wege leiten können. Gut funktioniert<br />
heute «Track & Trace», mit dem alle Kunden den<br />
Sendungsverlauf ihrer Pakete verfolgen können.<br />
Was entwickeln Sie für Ihre Grosskunden?<br />
M.K.: Der Geschäftskunde braucht statistische Auswertungen<br />
über alle aufgegebenen Sendungen,<br />
damit er permanent optimieren kann. Eine Firma wie<br />
ALSO kann über unsere Homepage jederzeit sämtliche<br />
ALSO betreffenden Daten abrufen.<br />
Können Ihre Kunden damit die Kosten jedem einzelnen<br />
Paket zuordnen?<br />
M.K.: Kostentransparenz für jedes Paket ist eine der<br />
Zielsetzungen. Wir rechnen damit, im nächsten Jahr<br />
detaillierte statistische Daten liefern zu können.<br />
Was planen Sie längerfristig?<br />
M.K.: Schon nächstes Jahr können wir Dispoboxen<br />
mit Chips ausrüsten, um eine intelligentere Sendungsverfolgung<br />
zu testen. Der breite Einsatz der Chips<br />
wird aber noch auf sich warten lassen, weil die Verpackungsindustrie<br />
mitmachen muss. Und Chips<br />
müssen für den Einsatz im Paketversand noch sehr<br />
viel günstiger werden.