Geschäftsbericht 2001 - Die Schweizerische Post

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22 Güter und Logistik Der Wettbewerb hat den klassischen Postmarkt der Schweiz in Bewegung gebracht. Die Anforderungen sind hoch: Die Güter müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein – flächendeckend. In keinem anderen Land der Welt werden so viele Pakete versandt wie hierzulande. Härkingen: Der Hof, auf dem die gelben Wechselbehälter stehen, wird vom zentralen Steuerraum aus dirigiert. Wird am Bildschirm ein Wechselbehältersymbol verschoben, erscheint auf den Screens in den Lastwagen im Hof ein präziser Auftrag, welcher Wechselbehälter von wo nach wo zu transportieren ist.
Paketzentrum Härkingen: Der Postlastwagen liefert die ALSO-Pakete an. Die automatische Sortieranlage bestimmt, wohin sie weitertransportiert werden: ob mit Lastwagen in die Poststellen im Einzugsgebiet Härkingen oder per Bahn in die anderen Paketzentren. poboxen stellt die Post ihren Kunden in verschiedenen Grössen zur Verfügung. Gegenüber Karton haben sie den Vorteil, dass man sie nicht erst aufstellen muss und dass sie Transportgüter besser schützen. Ausserdem sind sie ökologischer und ziehen keine Entsorgungsaufgaben nach sich. Die Post disponiert, bringt, retourniert und reinigt die gelben Behälter, womit für ALSO die Verpackungsfrage kleiner Güter gelöst ist. Es geht auf Mittag zu. Ein grosser gelber Postlastwagen fährt vor, um Pakete für das Zentrum Härkingen abzuholen. Kurz darauf kommt der Kollege von der Setz Gütertransport AG. Für ihn stehen auf der Rampe Paletten bereit mit Gütern über 30 kg. Grossformatige Spezialscanner. Bildschirme. Compaq- Computer. Der ALSO-Mitarbeiter scannt die Palettenlabel, um den Verlad zu bestätigen und den Auftragsstatus auf «verladen» zu setzen. Der Setz- Chauffeur verlädt die Waren und bekommt dafür eine detaillierte Ladeliste. Per Electronic Data Interchange (EDI) werden die Daten direkt zu Setz übertragen, damit die Fahrzeuge bereits disponiert werden können. Am Puls des Kunden Warum arbeitet ALSO heute mit der Post zusammen? Geschäftsführer Schnyder sagt: «Ich erlebe die Post heute als sehr flexibles und innovatives Unternehmen. Ich bin viel im Ausland und kenne nirgends eine Post, die qualitativ so hoch stehend wäre, die so viel Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit garantiert. Der Marketingauftritt ist hervorragend. Und die Mitarbeiter sind motiviert. Für unsere Kunden ist der Auftrag erst abgeschlossen, wenn sie die Ware erhalten. Der Postbote und der Setz-Chauffeur ist ein ALSO- Imageträger und Teil unserer Wertschöpfungskette.» Die Zusammenarbeit klappt hervorragend, aber natürlich gibt es immer Verbesserungspotenziale. Edwin Duss meint: «Wir arbeiten auf eine Nullfehlerquote hin. Wir verbessern uns ständig.» Post und ALSO treiben sich gegenseitig an. Der Vertrag legt fest, dass ALSO bei mindestens 90 Prozent der Pakete garantiert, dass Adressetiketten und Verpackung definierten Qualitätskriterien entsprechen. Umgekehrt überwacht ALSO, dass die Post den Transport in der geforderten Qualität sicherstellt, zur richtigen Zeit am rich- Güter und Logistik 23 tigen Ort. Die Transportqualität gab für ALSO den Ausschlag für die Zusammenarbeit mit der Post. Geschäftsführer Schnyder rechnet vor: «Es nützt uns nichts, wenn ein Konkurrent einen Franken tiefer anbietet und wir täglich fünfzig Fehler haben. Denn am Ende kostet uns das einiges mehr. Zusammen mit den Verantwortlichen der Post haben wir uns auf ein Managementkonzept verständigt, das durch beide Parteien zwingend einzuhalten ist.» Eine Mitarbeiterin der Post ist ständig für ALSO zuständig, so dass immer eine kompetente Ansprechpartnerin einem Problem auf den Grund gehen und eine Lösung präsentieren kann. Die Post und ALSO haben auch eine Eskalationsabfolge definiert. Lässt sich ein Problem auf einer Stufe nicht lösen, dann delegiert man die Frage nach oben, bis auf Stufe Geschäftsleitung. Damit dieser Fall aber gar nicht erst eintritt, hält bei der Post Key Account Manager Christian Weber engen Kontakt zu ALSO. Umfassende Logistikberatung Um den bestmöglichen Service zu bieten, weiss Weber, was die Kunden von ALSO brauchen, und hilft Lösungen entwickeln, die präzise auf ALSO zugeschnitten sind. Christian Weber formuliert es so: «Die Bedürfnisse, Erwartungen und Ziele einer Unternehmung wie ALSO sind einem ständigen Wandel unterworfen. Daher genügt eine einmalige Analyse nicht. Die Post muss die Entwicklung im Umfeld ihrer Kunden antizipieren und rechtzeitig neue Lösungen anbieten können. Sonst hat sie das Nachsehen.» Weber versteht sich als Bindeglied. Er weiss um die Marktsituation seines Kunden und leitet daraus Bedürfnisse ab, die er vertritt, als wären es seine eigenen. Er zieht Logistikfachleute aus dem ganzen Konzern bei und erarbeitet mit ihnen eine Strategie, die den Zielen der ALSO auch langfristig entspricht. Als vorrangiger Ansprechpartner baut er damit auch ein Vertrauensverhältnis auf. Im Transitlager rattert der Drucker. Lieferscheine und Garantiescheine werden dort gedruckt, wo die Waren verpackt werden. Gehört noch etwas aus einem anderen Lager zur Bestellung, wird ein Hilfs- Sanft rutschen die Pakete die Schleusen runter. Ein Postmitarbeiter verlädt die Pakete von Hand, damit sie schonend und Platz sparend in die Rollboxen verpackt werden. Für jeden der 970 Postboten oder Postbezirke, die an Härkingen angeschlossen sind, steht eine Rollbox bereit.
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