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Geschäftsbericht 2001 - Die Schweizerische Post

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oder mindestens gleich gut sein! Wir können<br />

das. Wir kennen unsere Kundschaft<br />

und unser Geschäft! Aber wir müssen uns<br />

auch bewegen, und das heisst auch rationalisieren.<br />

<strong>Die</strong>s kann Arbeitsplätze kosten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wird zusammen mit ihren Sozialpartnern<br />

alle vertretbaren Vorkehrungen<br />

treffen, um Entlassungen möglichst zu vermeiden.<br />

Wir wollen ausserdem die Mitarbeitenden<br />

in ihrer Selbstverantwortung<br />

fördern und sie beim Entwickeln ihrer<br />

Qualifikationen unterstützen, damit sie<br />

den künftigen Anforderungen bei der<br />

<strong>Post</strong>, aber auch jenen des Arbeitsmarktes<br />

gewachsen sind.<br />

9. Der Einstieg der <strong>Post</strong> ins Online-<br />

Geschäft ist ein Flop, der die <strong>Post</strong><br />

hunderte von Millionen kostet – eine<br />

klassische Fehlinvestition!<br />

Dem muss ich widersprechen. Eine <strong>Post</strong>,<br />

die nicht in die elektronische Kommunikation<br />

einsteigt, wird nicht überleben<br />

können. Dabei ist ein gewisses<br />

Lehrgeld unvermeidbar. In der Internet-<br />

Euphorie Ende der 90er-Jahre hatten<br />

wir wie viele andere Unternehmen Pläne<br />

für ein Massenportal, über das wir unsere<br />

Kunden an die <strong>Die</strong>nstleistungen der <strong>Post</strong><br />

binden wollten. Letztere Absicht besteht<br />

unverändert, indes ist der Weg ein<br />

anderer: Über das Finanzportal bieten<br />

wir unsere Finanzdienstleistungen mit<br />

gutem Erfolg an. Über das <strong>Post</strong>portal<br />

kann sich jeder Kunde mit unserem gesamten<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsangebot vertraut<br />

machen und eine Reihe von Leistungen<br />

in Anspruch nehmen, z. B. Preiskalkulationen,<br />

Briefmarkenbestellungen, elektronische<br />

<strong>Post</strong>, Sendungsverfolgung und mehr.<br />

Unsere Tochter yellowworld AG konzentriert<br />

die Kräfte auf das E-Fulfillment, d. h.<br />

die Bündelung und Integration von elektronischen<br />

und physischen Logistik- und<br />

Finanzprozessen zu Kundenlösungen aus<br />

einer Hand. Mit diesen Leistungen erfüllen<br />

wir ein wachsendes Bedürfnis von<br />

Geschäftskunden, diese Prozesse an einen<br />

professionellen Partner auszulagern.<br />

10. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> soll privatisiert werden.<br />

Nur dann kann sie effizient und eigen-<br />

wirtschaftlich arbeiten und langfristig<br />

bestehen.<br />

<strong>Die</strong>se Behauptung ist so falsch, dass nicht<br />

einmal das Gegenteil davon richtig ist.<br />

Effizientes und eigenwirtschaftliches Arbeiten<br />

ist nicht davon abhängig, ob die<br />

Unternehmung im Besitz des Staates oder<br />

privater Teilhaber ist. Auch eine Börsenkotierung<br />

garantiert nicht Effizienz. Im<br />

Gegenteil! Sie führt manchmal zu ungeheuer<br />

kurzfristigem Handeln des Managements,<br />

das den Firmen schadet. Was<br />

hingegen ganz klar zu wirtschaftlicher<br />

und innovativer Unternehmensführung<br />

beiträgt, ist Wettbewerb, d. h. Marktöffnung.<br />

Man sollte dabei Liberalisierung<br />

Botschaften 11<br />

«Eine <strong>Post</strong>, die nicht in die elekt-<br />

ronische Kommunikation einsteigt,<br />

wird nicht überleben können.»<br />

Ulrich Gygi, Konzernleiter<br />

«Unsere Tochter yellowworld AG konzentriert<br />

die Kräfte auf das E-Fulfillment, d. h. die<br />

Bündelung und Integration von elektronischen<br />

und physischen Logistik- und Finanzprozessen<br />

zu Kundenlösungen aus einer Hand.»<br />

nicht mit Privatisierung verwechseln. <strong>Die</strong><br />

Liberalisierung stellt an die Eigentümer<br />

einige Anforderungen. So muss etwa<br />

sichergestellt sein, dass auch eine Unternehmung<br />

im Staatsbesitz gleich lange<br />

Spiesse hat wie ihre Konkurrenz. <strong>Die</strong>s<br />

bezieht sich auf Führungsstrukturen (Möglichkeit<br />

zu rascher Entscheidfindung),<br />

Anstellungsbedingungen (Salärstrukturen,<br />

Arbeitszeitregelungen usw.), Geschäftsfelder<br />

(gleiche Freiheiten, tätig zu werden,<br />

z. B. im Kreditgeschäft) und Regulierungen<br />

(faire Abgeltung der Leistungen für den<br />

Service public im liberalisierten Markt). In<br />

dieser Hinsicht könnte die Ausgangslage<br />

der <strong>Post</strong> noch stark verbessert werden.

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