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SERVICE 029<br />

Friedrich August regierte ab 1900 und musste<br />

am 11. November 1918 abdanken. 1910 stiftete<br />

er unter anderem die Kanzel für die neue<br />

Kirche.<br />

Die Verbundenheit der Wangerooger<br />

wird deutlich durch eine Abordnung des<br />

Kriegervereins, die zu seiner Bestattung am<br />

24. Februar 1931 nach Oldenburg fuhr.<br />

Im Dorfgroden<br />

Das Wort Groden kommt aus dem Plattdeutschen.<br />

Das Verb grojen bedeutet wachsen,<br />

anwachsen (im Englischen to grow). Groden<br />

ist landwirtschaftlich nutzbares, außen oder<br />

binnendeichs liegendes Marschland, das<br />

im Laufe von Jahrzehnten durch das Meer<br />

aufgeschlickt wurde, d. h. »gewachsen« ist.<br />

Liegt ein Groden im Schutz des Deiches, ist<br />

es ein Binnengroden, nordfriesisch »Koog«.<br />

Das Deichvorland heißt Außengroden, ostfriesisch<br />

»Heller«.<br />

Bis zur Sturmflut 1962, als der Dorfgrodendeich<br />

brach und der fruchtbare Boden<br />

übersandet wurde, war der rund 20 Hektar<br />

große Dorfgroden vorwiegend in Heuland<br />

und Kleingärten aufgeteilt. Ab 1964 wurde<br />

er bebaut.<br />

In den Osterdünen<br />

Diese Straße ist die kürzeste auf Wangerooge<br />

und wurde für eine Bebauung der Osterdünen<br />

geplant. Für die Kurgäste aus dem alten<br />

Dorf, das heute im Wasser vor dem Westen<br />

der Insel läge, waren die Dünen im Osten,<br />

die Osterdünen, ein beliebtes Ausflugs-ziel.<br />

Die Breite des damaligen Ostens und die als<br />

Dünengletscher bezeichneten übersandeten<br />

Dünenkuppen, aber auch grüne Dünentäler,<br />

reizten die Großherzogliche Badeverwaltung<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts, von der »Wangerooger<br />

Schweiz« zu sprechen.<br />

1855 wurde am südöstlichen Rand der<br />

Osterdünen der jetzige Alte Leuchtturm gebaut.<br />

1863 mussten die letzten der im Westdorf<br />

verbliebenen Insulaner den immer bedrohlicheren<br />

Sturmfluten weichen; sie gaben<br />

ihre alte Wohnstätte auf und gründeten rund<br />

um den heutigen Dorfplatz ein neues Dorf.<br />

Jadehörn<br />

Die Jade ist ein 22 km langer Fluss, der bei<br />

Oldenburg entspringt und östlich von Varel<br />

in den Jadebusen, eine Meeresbucht bei<br />

Wilhelmshaven, mündet. Das Jadefahrwasser,<br />

in dem rund 100 Jahre lang das Feuerschiff<br />

Außenjade stationiert war, führt vom<br />

Jadebusen kommend nördlich an Wangerooge<br />

vorbei. Hörn ist plattdeutsch und heißt<br />

Winkel, Bogen oder Ecke. Mit Hörn werden<br />

allgemein die vorspringenden Ecken an Deichen<br />

benannt (Harlehörn im Westen). Das<br />

1996 bebaute Jadehörn ist ein niedrig liegender<br />

Winkel in Nachbarschaft der Jadekaserne,<br />

in der jetzt das Bundeswehr-Sozialwerk<br />

ein Erholungsheim betreibt, vorher waren<br />

dort Kleingärten. Ursprünglich war die Fläche<br />

der östlichste Winkel der zum Kurhaus<br />

an der Carstensstraße gehörigen Ländereien.<br />

Kapitän-Wittenberg-Straße<br />

Gustav Wittenberg wurde am 8. Juni 1849 in<br />

Eggesin im Kreis Uckermünde als Sohn eines<br />

Landwirts geboren. Mit 14 Jahren ging er zur<br />

See, besuchte die Navigationsschule in Stettin<br />

und musterte auf Stettiner Segelschiffen<br />

an. Ab 1884 fuhr er auf dem Elsflether Dampfer<br />

»Corona« auf zwei Reisen als 1. Offizier,<br />

dann übernahm er das Schiff als Kapitän.<br />

1902 wurde Wittenberg Badekommissar auf<br />

Wangerooge. Am 5. September 1905 bekam<br />

er auf Beschluss des Gemeinderates das Gemeindebürgerrecht<br />

verliehen und wurde anschließend<br />

als Nachfolger von Christian Janßen<br />

zum Gemeindevorsteher gewählt. Dieses<br />

Amt hatte er bis zu seinem Tode im Jahre<br />

1921 inne. Während seiner Amtszeit sorgte er<br />

für gepflasterte Straßen und eine Kanalisation.<br />

Das Elektrizitätswerk (1905), das Warmbadehaus<br />

(1905) und die neue Schule (1906)<br />

entstanden unter seiner Leitung.<br />

Die heutige Kapitän-Wittenberg-Straße<br />

(vorher Stall-, dann Wattstraße) sollte wie die<br />

1924 parallel zu ihr geplante Nikolausstraße<br />

den Fuhrverkehr von der Zedeliusstraße<br />

fernhalten.<br />

Peterstraße<br />

Nikolaus Friedrich Peter, Großherzog von<br />

Oldenburg (geb. 1827, gest. 1900). Er war mit<br />

Elisabeth von Sachsen-Altenburg verheiratet<br />

und regierte von 1853 bis 1900. In seiner<br />

Regierungszeit fiel der Bau des Alten Leuchtturmes.<br />

Deshalb befindet sich am Turm an<br />

der Südwestseite der Namensstein mit den<br />

Initialen »NFP« und der Krone (»Drohne«).<br />

Ebenfalls in seine Regierungszeit fielen die<br />

Gründung des neuen Dorfes und die Anerkennung<br />

der Eigenständigkeit der Gemeinde<br />

Wangerooge im Jahre 1885.<br />

Großherzog Nikolaus Friedrich Peter<br />

war ein sehr liberal denkender Mann, und so<br />

ist auch diese Äußerung seiner Gesinnung in<br />

die Geschichte eingegangen: »Geistige Bewegungen<br />

kann man nicht mit der Polizei bekämpfen!«<br />

Richthofenstraße<br />

Manfred Freiherr von Richthofen (geb. 1892,<br />

gefallen 1918). Er war der bekannteste Jagdflieger<br />

des Ersten Weltkrieges, da er 80 Luftsiege<br />

errang. Wegen seines berühmten,

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