MOIN_01_2017_ePaper
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0 16 FUNDSACHEN<br />
HOLZ UND EIER …<br />
Ja, ist denn schon Ostern? Die Überraschung ist gelungen. Tausende von Ü-Eiern<br />
sind im Winter 2<strong>01</strong>7 auf Langeoog gestrandet. Aber auch Wangerooge wurde nach<br />
dem Dezember-Sturm nicht von Strandgut verschont …<br />
i<br />
m Dezember des vergangenen Jahres<br />
wurden einige ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten<br />
am Strand nördlich des<br />
neuen Leuchtturms angeschwemmt,<br />
welche sich schnell als Reiseziel zahlreicher<br />
Urlauber entpuppten.<br />
Bestimmten noch vor einigen Monaten<br />
angeschwemmte Wale die Schlagzeilen der<br />
Zeitungen, so handelt es sich in diesem Fall<br />
um einen nicht ganz so traurigen Anblick.<br />
Insgesamt 16 Container sind durch Sturm<br />
»Barbara« von einem nigerianischen Frachter<br />
gefegt worden, gleich 13 davon sind auf<br />
den ostfriesischen Inseln angetrieben. Fünf<br />
Container, teilweise beladen mit bis zu sechs<br />
Meter langen Holzbalken, wurden auf Wangerooge<br />
gefunden und vom Zoll als nicht zu<br />
entfernendes Zollgut gekennzeichnet. Die<br />
Feuerwehr musste die Ladung an Deck ziehen,<br />
da sie drohte, sich nachdem der Container<br />
aufgrund des starken Seegangs geborsten<br />
war, auf hoher See selbstständig zu machen.<br />
Laut Gemeindebrandmeister Torsten<br />
Stumpf handelte es sich um rund 200 Balken.<br />
Einige Insulaner waren in dieser Situation<br />
besonders pfiffig: Seit es in Niedersachsen<br />
keine Strandungsordnung mehr gibt, gilt<br />
angeschwemmtes Gut als Fundsache. Dementsprechend<br />
sicherten sich einige Männer<br />
und Frauen einen Teil der Holzbalken. Dass<br />
es überhaupt dazu kommt, dass Container<br />
stranden, ist Tobias Linke (Wasser- und<br />
Schifffahrtsamt) zufolge sehr ungewöhnlich:<br />
»Das ist schon außergewöhnlich: Normalerweise<br />
vertreiben verlorene Container und<br />
versinken.« Zudem war es glücklich, dass<br />
mehrere Baufahrzeuge auf der Insel waren.<br />
Andernfalls wäre es nahezu unmöglich gewesen,<br />
die Fracht zu bewegen.<br />
TEXT: MARC OSENBERG<br />
FOTO: EVELYN GENUIT<br />
DIE PANZER SCHWIMMEN WIEDER<br />
Schiffe laufen vor Wangerooge<br />
auf Grund – das kennen wir<br />
doch! Diesmal handelt es sich<br />
allerdings nicht um eine Fähre<br />
mit etlichen Passagieren an<br />
Bord, sondern um ein Containerschiff,<br />
das unter anderem<br />
Panzer geladen hatte.<br />
»Glovis Corona«, so heißt<br />
der 199 Meter lange Frachter,<br />
der unter südkoreanischer Flagge<br />
unterwegs war, um die Güter<br />
sicher von Hamburg nach Göteborg<br />
zu transportieren. Doch<br />
daraus wurde vorerst nichts,<br />
denn durch »Barbara« und dem<br />
damit einhergehenden, starken<br />
Seegang kam es auf dem Schiff<br />
zu einigen unglücklichen Vorfällen:<br />
als die Fracht verrutschte<br />
und das Schiff dadurch Schlagseite<br />
(bis zu 15 Grad!) bekam,<br />
blieb der Crew nichts anderes<br />
übrig, als vor Wangerooge den<br />
Anker auszuwerfen. Ingesamt<br />
transportierte das Frachtschiff<br />
etwa 1800 Fahrzeuge, darunter<br />
auch Militärfahrzeuge. Glücklicherweise<br />
befanden sich keine<br />
Gefahrengüter an Bord. Nach<br />
einigen Vorbereitungen, bei denen<br />
unter anderem Ballastwasser<br />
umgepumpt werden musste,<br />
konnte die »Glovis Corona«<br />
ohne weitere Zwischenfälle am<br />
Silvestertag in Bremerhaven<br />
zwischenlanden. Auf dieser Reise<br />
ging zur Erleichterung aller<br />
also nichts mehr schief! In Bremerhaven<br />
wurde der Frachter<br />
vorerst begutachtet und repariert,<br />
bevor er wieder aufs Meer<br />
durfte.<br />
MARC OSENBERG