Albmagazin_Muensingen_3_2016
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Ausgabe 3 / Oktober <strong>2016</strong><br />
logo Print GmbH<br />
REGION MÜNSINGEN - LAUTER<br />
Kappenturm in Hayingen<br />
Hier präsentiert sich das „Onaitig Loch“<br />
Direktvermarktung<br />
Das zweites Standbein<br />
Zauberhafte Anden-Kamele im Lautertal<br />
Achalm-Alpakas in Wasserstetten<br />
Bremelauer Mosterei<br />
Hier hält man die Tradition aufrecht – Seite 4 – 5<br />
Zauberhafte Anden-Kamele im Lautertal<br />
Stippvisite auf dem Hof ‚Achalm-Alpaka‘ in Wasserstetten – Seite 18 – 21<br />
Wasserversorgung Schwäbische Alb<br />
Vom „Spatzenschisswasser“ zum kostbaren Gut – Seite 12 – 14
Inhaltsverzeichnis<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Editorial<br />
Seite 3<br />
Bremelauer Mosterei<br />
Seite 4 - 5<br />
Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />
Seite 6<br />
Immobilien Dr. Holder St. Johann<br />
Seite 7<br />
Schulräume im Glanze<br />
elektrischen Lichts<br />
Seite 8 - 9<br />
Volksbank Münsingen<br />
Seite 10 - 11<br />
Wasserversorgung Schwäbische Alb<br />
Seite 12 – 14<br />
Direktvermarktung<br />
Seite 15 – 17<br />
Zauberhafte Anden-Kamele im Lautertal<br />
Seite 18 - 21<br />
Der Ikarus vom Lautertal<br />
Seite 22 – 26<br />
Anton Geiselhart in Pfullingen<br />
Seite 27<br />
Kappenturm in Hayingen<br />
Seite 28 - 29<br />
Veranstaltungskalender / Impressum<br />
Seite 30 - 31<br />
Titelfotografie:<br />
Maria Bloching<br />
Rückseite:<br />
Stefan Hartmaier/<br />
Gustav-Mesmer-Stiftung;<br />
Seite 22 – 26<br />
Seite 12 – 14<br />
Seite 18 – 21<br />
Seite 28 – 29<br />
Seite 8 – 9<br />
Seite 4 – 5<br />
2
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
des Alb-Magazins,<br />
gerade in Zeiten, wo sich der Trend weiter<br />
auszubreiten scheint, dass Menschen<br />
vermehrt in Ballungsräumen und Städten<br />
wohnen und arbeiten möchten, gerade in<br />
dieser Zeit ist es für die vielen kleinen Dörfer<br />
auf der Schwäbischen Alb wichtig, sich<br />
zu positionieren und ihre eigene Identität<br />
weiter zu entwickeln. Hierzu gehört neben<br />
Selbstbewusstsein auch die Hervorhebung<br />
der Vorzüge des Lebens auf der Alb mit all<br />
ihren Schönheiten, die hohe Lebensqualität<br />
und das soziale Miteinander bei uns in<br />
den Gemeinden. Beispiele bei uns im Heft<br />
sind die Wiederbelebung der Mosterei in<br />
Bremelau und auch neue Ideen wie etwa<br />
die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben.<br />
Alb-Magazin beleuchtet in dieser Ausgabe<br />
auch wieder die Bräuche und Besonderheiten<br />
bei uns auf der Alb. Als Beispiel aus<br />
vergangener Zeit ist sicher der Künstler<br />
Gustav Mesmer zu sehen, besser bekannt<br />
als der Ikarus vom Lautertal. Aus einer<br />
Idee ist eine spannende Story geworden.<br />
Ein weiteres Beispiel der Tradition ist die<br />
Herstellung von Most. Früher das Hauptgetränk<br />
auf der Alb, heute eher mit einem<br />
Nischen-Dasein. Durch engagierte Menschen<br />
konnte diese Tradition in der Bremelauer<br />
Mosterei wieder belebt werden.<br />
Bildung und Ausbildung, der heute zu recht<br />
ein immer größerer Stellenwert beigemessen<br />
wird, war schon vor über hundert Jahren<br />
in Münsingen ein großes Thema. Wir<br />
berichten über das alte Schulhaus in Auingen,<br />
dem modernsten in Württemberg zu<br />
jener Zeit.<br />
Natürlich ist wieder eine Geschichte über<br />
die vierbeinigen Albbewohner im Heft: Die<br />
etwas exotischen Alpakas. Eine Tierrasse,<br />
die so noch nicht lange auf der Alb beheimatet<br />
ist. Eine spannende Geschichte, die<br />
die Hintergründe dieser Haustierrasse beleuchtet<br />
und zeigt, dass sie sehr gut zu uns<br />
auf die Alb passen.<br />
Ohne Wasser kein Leben, aber die Wasserversorgung<br />
ist bei uns auf der Alb früher<br />
nicht so einfach gewesen. Den Wasserhahn<br />
können die Menschen auf der Alb<br />
erst seit gut 130 Jahren so richtig aufdrehen.<br />
Wie war es davor? Die Geschichte des<br />
Wassers auf der Alb bis heute haben wir in<br />
dieser Ausgabe für Sie einmal recheriert.<br />
Ich wünsche Ihnen einen „goldenen“<br />
Herbst mit vielen sonnigen Tagen und<br />
schönen Spaziergängen durch die bunten<br />
Wälder und viel Spaß mit der neuen Ausgabe<br />
des Alb-Magazins.<br />
Ihr Thomas Blank<br />
Redaktionsleitung<br />
Hintzenstern.qxd:Layout 1 25.05.<strong>2016</strong> 9:11 Uhr Seite 1<br />
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3
Bremelauer Mosterei<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Hier hält man die Tradition aufrecht<br />
In Bremelau wird dank der Initiative einer Interessengemeinschaft seit 13 Jahren wieder aus Obst flüssiges Gold gemacht.<br />
Zu dieser Jahreszeit hat die neu aktivierte Mosterei Hochsaison, doch insgesamt geht das Interesse am guten alten<br />
Most stetig zurück. Dabei vertrauten schon die Kelten auf die gesunde Wirkung des Mostes.<br />
Theo Jörg hat Äpfel für die Interessensgemeinschaft gesammelt und gibt sie in die Moste<br />
Herbert Kloker hat mit dafür gesorgt, dass die Mosterei<br />
in Bremelau wieder auflebt<br />
Vor einigen Jahrzehnten noch wurde deutlich<br />
mehr Most getrunken als heute, nicht<br />
zuletzt inspirierte seine Beliebtheit auch<br />
zahlreiche Dichter und Maler. Galt er früher<br />
jedoch noch als Getränk der armen Leute,<br />
so stufen ihn schwäbische Feinschmecker<br />
mittlerweile als ein dem Wein ebenbürtiges,<br />
fruchtiges Getränk ein, das zudem<br />
noch einen wesentlich geringeren Alkoholgehalt<br />
als Wein besitzt. Der vergorene<br />
Fruchtsaft, der durch Pressen von Äpfeln<br />
und Birnen in der Mosterei gewonnen wird,<br />
ist mit seiner klaren und goldenen Farbe<br />
allerdings längst nicht mehr mit dem wohl<br />
recht grobschlächtigen Getränk der Kelten<br />
zu vergleichen. Schließlich waren es<br />
die Römer, die die Kunst der Veredelung<br />
beherrschten und die Produktion deutlich<br />
verfeinerten.<br />
Schon vor Jahrhunderten spielte Most<br />
eine wichtige Rolle. So ordnete Kaiserin<br />
Maria Theresia im 18. Jahrhundert die Anpflanzung<br />
von Streuobstbäumen an und<br />
auch ihr Sohn und Nachfolger Joseph II.<br />
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4
Obst von Streuobstwiesen eignet sich hervorragend für die Herstellung von Most und Apfelsaft<br />
Die Wiederaktivierung der Bremelauer Mosterei wurde von Plenum gefördert.<br />
zeichnete Landwirte mit einer silbernen<br />
Medaille aus, wenn sie über 100 Obstbäume<br />
setzten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />
erlebte der Most einen regelrechten<br />
Aufschwung. Insbesondere bei der bäuerlichen<br />
Bevölkerung galt er als wichtigstes<br />
Kulturgetränk, als Wein der armen Leute.<br />
Nicht selten trank ein Erwachsener zwei<br />
bis vier Liter Most pro Tag, wobei die Vitamine<br />
im Most für die schwer arbeitenden<br />
Menschen in den rauen Wintern lebenswichtig<br />
waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
allerdings kam der gute alte Most<br />
aus der Mode. Bier, Wein und Limonade<br />
verdrängten ihn vom Markt und sorgten<br />
dafür, dass der Bestand von Obstbäumen<br />
rapide abnahm.<br />
Doch auf der Schwäbischen Alb hat man<br />
sich wieder auf die Mosttradition besonnen<br />
und schon vor Jahren mit dem Pflanzen<br />
von Obstbäumen dazu beigetragen,<br />
dass Streuobstwiesen mittlerweile die<br />
Landschaft auf besondere Weise prägen.<br />
Zu jeder Jahreszeit bieten sie ein herrliches<br />
Bild: Im Frühling präsentieren sich<br />
die Obstbäume in schönster Blüte, im<br />
Sommer hängen sie voller Obst, das dann<br />
im Herbst in reifer Pracht gepflückt werden<br />
kann. Selbst im Winter zeigen sich die Wiesen<br />
in ganz eigenem Charme.<br />
Baden-Württemberg ist das Land der<br />
Streuobstwiesen mit über 100.000 Hektar<br />
Kulturlandschaft. Zwischen Alb, Neckar<br />
und Rems wachsen besonders viele Obstbäume<br />
in einer enormen Sorten- und Artenvielfalt<br />
und bilden eine der größten zusammenhängenden<br />
Streuobstlandschaft<br />
in Europa. Neben dem Anbau von Obst<br />
werden die Wiesen auch als Weideland<br />
oder als Mähwiesen zur Heugewinnung<br />
genutzt.<br />
Streuobst eignet sich perfekt für schwäbischen<br />
Most und Apfelsaft. Deshalb hat<br />
man in Bremelau entlang der neuen Umgehungsstraße<br />
rund 40 Apfelbäume auf<br />
den Ausgleichsflächen gepflanzt, die heute<br />
von der ins Leben gerufenen Interessengemeinschaft<br />
ebenso gepflegt werden<br />
wie rund 20 alte Bäume beim Schafhaus.<br />
Deren Obst wird in der Mosterei, die vor 13<br />
Jahren wieder in Betrieb genommen wurde,<br />
zu Apfelsaft und Most verarbeitet. Hierfür<br />
stellt sich Herbert Kloker an die alte,<br />
aber hervorragend funktionierende Moste.<br />
„Streuobst aus alten Obstsorten eignet<br />
sich perfekt für schwäbischen Most und<br />
Apfelsaft, denn dadurch wird der Saft nicht<br />
so süß“, macht Theo Jörg, Vorsitzender der<br />
Interessengemeinschaft, deutlich. Die rotbackigen,<br />
grünen und gelben Äpfel werden<br />
im Wasserbad gewaschen und über eine<br />
Schnecke in den Mußer transportiert. Dort<br />
wird das Obst zerkleinert, schließlich in<br />
Tüchern aufgeschichtet und mit 200 Bar<br />
Druck ausgepresst. Den Trester verfüttern<br />
örtliche Jäger an Wildtiere. Heraus kommt<br />
ein fruchtiger und würziger Saft, der entweder<br />
frisch getrunken oder zum Most vergoren<br />
wird.<br />
Dem Most werden allerlei heilende Wirkungen<br />
nachgesagt. Noch bis ins letzte<br />
Jahrhundert galt er als Heilmittel gegen<br />
Magen-Darmbeschwerden, gegen Rheuma<br />
und Gicht. Sogar Depressionen sollte er lindern<br />
und das Herz stärken, wie der Volksmund<br />
sagte. Diesen doch recht fraglichen<br />
Eigenschaften wird heute keine Bedeutung<br />
mehr beigemessen. Vielmehr soll sich der<br />
Most in der Qualität durch eine klare Farbe<br />
ausszeichnen, er soll einen fruchtigen Geruch<br />
aufweisen und über einen natürlichen<br />
Kohlesäuregehalt verfügen, der bei der Gärung<br />
entsteht.<br />
Text und Fotografie: Maria Bloching<br />
5
Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />
Anzeige – Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Wenn Kinder trauern<br />
Mit einem Todesfall in der eigenen Familie, im nahen Umfeld umzugehen, ist schon für Erwachsene kaum zu bewältigen.<br />
Wie verhält man sich also, wenn Kinder direkt davon betroffen sind?<br />
Kinder müssen trauern dürfen<br />
Eltern möchten ihre Kinder vor Schmerzen,<br />
vor Verlust und vor Trauer schützen. Doch<br />
das ist nicht immer möglich. Deshalb sollte<br />
Kindern die Chance gegeben werden zu<br />
lernen, wie man trauert. Selbst bei kleinen<br />
Verlusten im Leben darf getrauert werden:<br />
wenn die Katze stirbt, wenn ein Freund in<br />
eine andere Stadt zieht oder das Lieblingsstofftier<br />
verloren geht. All dies birgt die Gelegenheit,<br />
das Abschied nehmen im Trauerfall<br />
zu erlernen.<br />
„Wichtig ist, offen mit dem Thema Tod umzugehen“,<br />
rät Bestattungsunternehmer Dieter<br />
Weible. Wenn Kinder nur Verhaltensänderungen<br />
der Erwachsenen wahrnehmen,<br />
aber keine Erklärung dafür erhalten, ent-<br />
wickeln sie eigene Vorstellungen. Deshalb<br />
sollten sie immer über Todesfälle im Umfeld<br />
informiert und die Endgültigkeit des Todes<br />
vermittelt bekommen. Denn umschreibende,<br />
verharmlosende Bezeichnungen<br />
des Todes nähren die Hoffnungen, die<br />
zwangsläufig zu Enttäuschungen führen.<br />
Ist ein Todesfall eingetreten, müssen Kinder<br />
die Gelegenheit erhalten, Abschied<br />
nehmen zu können. Sie erleiden keinerlei<br />
Schaden, wenn sie den/die Verstorbene(n)<br />
sehen, sie/ihn berühren und sich so persönlich<br />
verabschieden können. Ganz im<br />
Gegenteil: kleine Kinder sind sehr unbefangen,<br />
für größere ist es ebenso wichtig<br />
wie für Erwachsene, den Tod zu begreifen.<br />
Deshalb sollten Kinder zu allen Trauerfeierlichkeiten<br />
mitgenommen und keinesfalls<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Es ist keine Schande, Gefühle zu zeigen<br />
und offen damit umzugehen. Kinder haben<br />
Fragen und müssen damit jederzeit kommen<br />
dürfen, sie weinen, haben Angst und<br />
brauchen Zeit, Ansprache und Mitgefühl.<br />
„Sprechen, weinen, malen, lesen und basteln<br />
Sie mit Kindern im Trauerfall“, fordert<br />
Bestattungsunternehmer Dieter Weible<br />
Erwachsene auf. Denn alles, was Kinder<br />
in dieser Situation am dringendsten brauchen,<br />
ist Sicherheit, dass ihre Bezugspersonen<br />
immer noch lange für sie da sind.<br />
Der Verlust einer Person weckt in Kindern<br />
die Angst, auch andere könnten plötzlich<br />
sterben. „Mama – musst Du auch sterben?“,<br />
fragen sie. Beruhigend ist hier die<br />
Versicherung, dass man selbst noch lange<br />
leben wird. Aber man sollte auch ehrlich damit<br />
umgehen, dass alle Menschen irgendwann<br />
sterben müssen. Auch Kinder können<br />
sterben, aber das passiert nur selten: bei<br />
sehr schweren Krankheiten oder bei Unfällen<br />
zum Beispiel.<br />
„Wenn Kinder ermuntert werden, Gefühle<br />
zu zeigen, können sie mit ihrer Trauer besser<br />
umgehen. Oft schonen sie ihre Eltern,<br />
weil sie nicht wollen, dass diese noch trauriger<br />
werden. Sie weinen heimlich oder nehmen<br />
vor der traurigen Stimmung im Haus<br />
Reißaus. Dabei brauchen sie die Sicherheit,<br />
dass ihre Fragen ehrlich beantwortet werden“,<br />
hat Weible die Erfahrung gemacht.<br />
Text: Maria Bloching<br />
Fotografie: Weible Bestattungen<br />
Informationen<br />
Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />
Trauerzentrum Münsingen<br />
Achalmstraße 2<br />
72525 Münsingen<br />
Das Bestattungsunternehmen Weible weiß, wie man mit trauernden Kindern umgehen sollte<br />
E-Mail: info@weible-bestattungen.de<br />
www.weible-bestattungen.de<br />
6
Anzeige – Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Immobilien Dr. Holder St. Johann<br />
Vertrauen in Erfahrung zahlt sich aus<br />
Immobilien Dr. Holder in St. Johann hat sich als Immobilienbüro mit zuverlässiger lokaler Markterfahrung in der Region<br />
Neckar-Alb einen guten Namen erworben. Das Fachbüro unterstützt Kaufinteressenten bei ihrer Suche nach einem neuen<br />
Heim ebenso wie Hausbesitzer bei der Suche nach einem passenden Käufer oder Mieter. Sei es bei Häusern, Wohnungen,<br />
Baugrundstücken oder dem Angebot individuell geplanter Häuser: Der Kunde kann bei Immobilien Dr. Holder auf Kompetenz,<br />
Erfahrung und Engagement bauen.<br />
Seit einiger Zeit schon müssen sich die<br />
Menschen in der dicht besiedelten Region<br />
Stuttgart, aber auch in den Kommunen im<br />
Albvorland und auf der Alb mit dem immer<br />
knapper werdenden Wohnraum und<br />
Bauland auseinandersetzen. Als Immobilien-Fachfrau<br />
mit solider Erfahrung in der<br />
Region beobachtet Dr. Elisabeth Holder,<br />
die Geschäftsführerin von Immobilien Dr.<br />
Holder in St. Johann, den Markt und die<br />
Trends mit großer Aufmerksamkeit. „Die<br />
Reutlinger Alb, dort wo die Alb am schönsten<br />
ist, wie man sagt, ist bei Kaufinteressenten<br />
beliebt wie nie“, hat sie festgestellt.<br />
Dr. Elisabeth Holder ist für ihre Kunden auf<br />
der Reutlinger, der Uracher und Münsinger<br />
Alb und in den Kommunen der Erkenbrechtsweiler<br />
Halbinsel ebenso aktiv wie<br />
im Ermstal und im Echaztal. „Es gibt immer<br />
weniger Wohnraum, und wir beobachten<br />
den Druck“, sagt sie. So sei eine „immer<br />
klarere Bewegung der Hauskäufer vom Tal<br />
hoch auf die Alb“ zu erkennen.<br />
Experten in der Region<br />
„Wir haben in der Region zahlreiche Anfragen<br />
und Suchaufträge. Tierhalter auf<br />
der Suche nach großen Anwesen sind dabei,<br />
Alleinstehende sowie Paare auf Wohnungssuche<br />
und insbesondere Familien<br />
mit Kindern mit dem Wunsch nach einem<br />
bezugsfertigen Haus in ländlicher, gesunder<br />
und kinderfreundlicher Umgebung“,<br />
beschreibt Dr. Elisabeth Holder. „Und sie<br />
schätzen die anerkannt gute Infrastruktur<br />
in der Region.“<br />
Das Hauptgeschäftsfeld von Immobilien<br />
Dr. Holder ist der Vertrieb und die Vermittlung<br />
von Bestandsimmobilien. „Wir sorgen<br />
für einen reibungslosen Ablauf bei der<br />
Vermarktung und bleiben auch am Ball,<br />
wenn notwendige Unterlagen oder Genehmigungen<br />
fehlen oder sonstige Behördengänge<br />
anstehen, die eine Vermarktung bisher<br />
erschwert haben“, erklärt Dr. Elisabeth<br />
Holder.<br />
Da die derzeitige Niedrigzinsphase nicht<br />
so schnell beendet sein wird, interessie-<br />
Peter Karle und Dr. Elisabeth Holder gratulieren Ronja und Sibylle Kraupa (von links) zum neuen Heim<br />
ren sich Immobilienkäufer verstärkt auch<br />
für Baugrundstücke. „In den kleineren Orten<br />
findet man noch viele Bauplätze, und<br />
Bauwillige interessieren sich vermehrt<br />
auch dafür“, weiß Dr. Elisabeth Holder. So<br />
nehme die Zahl der Bauherren spürbar zu,<br />
die auf der Suche nach einem passenden<br />
Grundstück in attraktiver Lage auf die Erfahrung<br />
der Expertin vertrauen.<br />
Hochwertige, individuelle Angebote<br />
Bauwillige, die das Besondere und Individuelle<br />
für ihr künftiges Heim suchen, können<br />
sich von einem weiteren qualitätvollen<br />
Angebot von Immobilien Dr. Holder überzeugen.<br />
Das Fachbüro bietet Bauherren<br />
hochwertige und individuell geplante<br />
Häuser, die aus der Region stammen.<br />
„Den Wünschen, Vorstellungen und persönlichen<br />
Anforderungen des Bauherren<br />
wird dabei optimal entsprochen. So entsteht<br />
hochwertiges, individuelles und unverwechselbares<br />
Wohneigentum, das bezahlbar<br />
bleibt“, sagt Dr. Elisabeth Holder.<br />
Selbstverständlich wird beim verbauten<br />
Material Wert auf die überwiegende Herkunft<br />
aus heimischer Produktion gelegt.<br />
Da beim Kauf oder der Modernisierung einer<br />
Immobilie immer auch Überlegungen<br />
zu einer möglichst optimalen Finanzierung<br />
eine Rolle spielen müssen, bietet Immobili-<br />
en Dr. Holder eine umfassende Betreuung<br />
an. Dank der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen<br />
Finanzexperten und Finanzierungsvermittlern,<br />
auch aus der Region,<br />
könne manches realisiert werden, was<br />
vorher undenkbar schien. Auch dabei gilt,<br />
dass sich das Vertrauen der Kunden in die<br />
Erfahrung der Expertin mehr als auszahlt.<br />
Immobilien Dr. Holder kann man persönlich<br />
kennenlernen: Eine gute Gelegenheit<br />
bietet sich bei der Immo-Messe der Region<br />
Münsingen, die vom 18. bis 21. Oktober<br />
im Foyer der Volksbank Münsingen stattfindet.<br />
Text: Peter Stotz<br />
Fotografie: Archiv Immobilien Dr. Holder<br />
Informationen<br />
Immobilien Dr. Holder<br />
Verkauf – Vermietung – Service<br />
Marktstraße 6<br />
72813 St. Johann<br />
Telefon: 07122 / 8295394<br />
Mobil: 0176 / 61040561<br />
E-Mail: info@immobilien-drholder.de<br />
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7
Schulräume im Glanze elektrischen Lichts<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Zu Gast im „modernsten Schulhaus Württembergs“<br />
Knarrende Treppenstufen, hohe Räume, die von Tausenden und Abertausenden von Kinderschuhsohlen „verfitschelten“<br />
Parkett- oder Fliesenböden und ein bisschen das Gefühl, als hinge noch immer der Geruch von Bohnerwachs in<br />
der Luft: Wer eines jener Schulhäuser betritt, die in der Zeit um „Neunzehnhundert herum“ entstanden sind, der merkt<br />
sofort: Sie ticken anders. Als warteten sie bloß, dass einer käme, sie abzunehmen, hängen an den Garderobenhaken<br />
noch die alten Geschichten und Anekdoten. Von quietschenden Schiefertafeln, federnden Rohrstöcken, von „Tatzen“,<br />
die auf brennende Handflächen niederprasseln, erzählen sie, vom Memorieren und Handarbeiten, von Kanonenöfen,<br />
auf denen 50 Paar durchnässte Schuhe vor sich hin dünsten, von Leibesertüchtigung in kurzer Hose und Hemdchen.<br />
Auch der Münsinger Vorort Auingen nennt<br />
noch ein solches Schulgebäude sein Eigen,<br />
erbaut 1911 aus Seeburger Tuffstein<br />
– einem Stein, der einst vielen Gebäuden<br />
in der Region das Baumaterial lieferte –<br />
dahinter aber mit Backstein, Beton und<br />
Eisenbeton hintermauert. Mit Rund- und<br />
Kreuzbögen vor der Eingangstür, vielen<br />
neckischen kleinen, ovalen Glasfensterchen,<br />
die es unverkennbar als Jugendstilgebäude<br />
ausweisen, und grün lackierten<br />
Klassenzimmertüren mit ebensolcher Ornamentik.<br />
Drei Klassenzimmer und zwei<br />
Im Auinger Rathaus war bis 1911 die Schule untergebracht<br />
Wohnungen beherbergt es und anders als<br />
manche seiner „Altersgenossen“ besitzt<br />
das Auinger Schulhaus das Privileg, heute<br />
noch Schüler beherbergen zu dürfen.<br />
Nur dass sich statt siebzig nur noch etwa<br />
jeweils fünfundzwanzig Schüler in jedem<br />
Klassenzimmer aufhalten. Einzelne Klassen<br />
eben und keine ganzen Grundschuljahrgänge<br />
mehr wie in seinen Anfangsjahren.<br />
Schulkinder aufs Feinste gestrählt<br />
Doch begeben wir uns auf eine kleine<br />
Zeitreise ins Jahr 1911. Wir schreiben den<br />
21. September, es ist halb elf Uhr morgens.<br />
Vor dem alten Auinger Schulhaus –<br />
und damit ist nicht das Gebäude gemeint,<br />
um das es hier gehen soll, sondern sein<br />
Vorgänger aus dem Jahr 1777, ein Bau,<br />
der nun aus allen Nähten platzt – hat sich<br />
eine Festgesellschaft eingefunden, bestehend<br />
aus Gemeindeangehörigen, auswärtigen<br />
Gästen und Schulkindern. Letztere,<br />
so beschreibt Pfarrer Leube, der Auinger<br />
Ortsgeistliche, seien „schon in den frühen<br />
Morgenstunden allenthalben aufgetaucht,<br />
im besten Gewand und aufs Feinste gestrählt,<br />
jeder Bub ein Sträußchen am Kittel,<br />
jedes Mädchen ein Kränzlein im Haar“.<br />
Die Jugendstil-Eingangstüre des "neuen alten" Auinger<br />
Schulhauses<br />
Dass man sich vor dem alten und nicht vor<br />
dem neuen Schulgebäude versammelt,<br />
liegt daran, dass Hauptlehrer Jakob Breymayer<br />
ein letztes Abschiedswort an das<br />
alte Schulgebäude richten möchte. Immerhin<br />
hat es ihn und seine Familie in einer<br />
einfachen Wohnung elf Jahre lang beherbergt.<br />
Rathaus und Schule in einem ist es<br />
gewesen und hat rund 2500 Schülern aus<br />
vier Generationen als Lernort treu gedient.<br />
Als der Truppenübungsplatz immer mehr<br />
Leute angezogen hat und es zu klein geworden<br />
ist, ist man ins Obergeschoss vom<br />
Backhaus ausgewichen, wo sich neben<br />
dem Ortsarrest ein weiterer Klassenraum<br />
hat einrichten lassen. Dann ist es auch da<br />
zu eng geworden.<br />
Fast eine Landratswohnung<br />
Das Haus, in das die Schulkinder nun<br />
umziehen dürfen, ist ein für die damalige<br />
Zeit herrschaftlich anmutendes Gebäude.<br />
Geradezu geduckt wirken daneben die<br />
anderen Häuser von Münsingen-Auingen,<br />
einem Ort, der doch immerhin der größte<br />
der drei Münsinger Teilorte ist. Nähert<br />
man sich von der Südseite, also von der<br />
Ortsmitte her, so wird man zunächst von<br />
zwei imposanten Torpfosten, gekrönt von<br />
steinernen Kugeln, ähnlich wie bei einem<br />
Herrenhaus, empfangen. Passiert man<br />
diese, so trifft man auf eine vollendet symmetrische<br />
Fassade mit zwei Erkern, die<br />
sich bis ins Dach hinauf erstrecken, wo<br />
sie als Gauben ihren Abschluss finden.<br />
Ein Wandbrunnen aus Stein empfängt<br />
den Hereintretenden im Eingangsbereich,<br />
Fliesenboden und Wände strahlen im<br />
Sommer angenehme Kühle aus. Jahrzehntelang<br />
wird das Gebäude im Ruf stehen,<br />
das modernste Schulhaus Württembergs<br />
zu sein. Paul Fink, langjähriger Rektor der<br />
Schule und lange Zeit in einer der beiden<br />
Lehrerwohnungen ansässig, erinnert sich,<br />
wie sein Vater beim Betreten seines neuen<br />
Domizils anno 1966 festgestellt haben soll:<br />
„Das ist keine Schulmeister- sondern eine<br />
Landratswohnung.“ Noch beeindruckter<br />
jedoch gab sich dieser von der Geräumigkeit<br />
der Dachböden im Stockwerk darüber:<br />
„Do kannst jo an Gaul z`tot reiten!“, soll er<br />
bei deren Besichtigung ausgerufen haben.<br />
Anlässlich des hundertjährigen Geburtstags<br />
des Gebäudes im Jahr 2011 hat Paul<br />
Fink zahlreiche Dokumente „ausgegra-<br />
8
en“ und zusammengetragen, die uns anschaulich<br />
die Einweihungsfeierlichkeiten<br />
aus dem Jahr 1911 vor Augen führen.<br />
sie, sondern alle Auinger die Möglichkeit<br />
haben, sich einmal in der Woche Schweiß<br />
und Schmutz vom Leib zu waschen.<br />
Solche Bäder, untergebracht in öffentlichen<br />
Gebäuden, waren zu Beginn des<br />
zwanzigsten Jahrhunderts nicht unüblich.<br />
Von England her kommend hat der Hygienegedanke<br />
einen Kreuzzug in Richtung<br />
europäisches Festland angetreten und<br />
erreichte irgendwann auch die Dörfer der<br />
Schwäbischen Alb. Da dort in Privathaushalten<br />
zu jener Zeit nicht einmal fließendes<br />
Wasser vorhanden war, wurden gerade in<br />
Schulen häufig öffentliche Badeanstalten<br />
eingerichtet. Jeder Deutsche, so war der<br />
Grundgedanke, sollte in den Genuss kommen,<br />
einmal wöchentlich ein Bad nehmen<br />
zu können. Jetzt, ab dem 21. September<br />
1911, galt das auch für die Auinger.<br />
und bequeme Licht auch im eigenen Hause<br />
leuchten zu sehen“, erzählt Pfarrer Leube<br />
in seinem Bericht zur Schuleinweihungsfeier.<br />
Und weil man beim Feiern nie genug des<br />
Guten tun kann, versammelt sich die Festgesellschaft<br />
anschließend ab 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Ochsen zu einem Gemeindeabend,<br />
bei dem weitere Reden und poetische Vorträge,<br />
Chor- und Volksliedgesänge zu Gehör<br />
gebracht werden. Es wird spät, als man sich<br />
– erfüllt von nie gesehenen Bildern – endlich<br />
nach Hause begibt.<br />
Das Schulgebäude von Süden her gesehen<br />
Rückseite des Schulhauses mit Erkertürmchen<br />
Lehrmittelzimmer und Volksbrausebad<br />
Kehren wir also zurück zu unserer Festgesellschaft.<br />
Diese begibt sich nach gebührender<br />
Würdigung des alten Schulhauses<br />
nun natürlich zur neuen Wirkungsstätte<br />
von Lehrer Breymayer und seinen Zöglingen.<br />
Vielerlei Honoratioren halten nun<br />
zahlreiche Festansprachen, loben das Gebäude<br />
und seine Erbauer und vergessen<br />
nicht, an den göttlichen Segen zu erinnern,<br />
der über dem ganzen Vorhaben gewaltet<br />
hat. Kirchenlieder erklingen – mal von der<br />
gesamten Festgesellschaft, mal von den<br />
Schülern gesungen –, dann endlich zieht<br />
die ganze Festgesellschaft in die neuen<br />
Räumlichkeiten ein. Unter der Führung von<br />
Baurat Knoblauch werden diese nun eingehend<br />
inspiziert.<br />
Was sie im Inneren des Gebäudes erblicken,<br />
lässt die Festgäste staunen. Nicht<br />
nur weil es in drei Klassenräumen mit modernstem<br />
Mobiliar Raum für jeweils siebzig<br />
Schüler bietet, nein, es gibt ein extra ausgewiesenes<br />
Lehrmittel- und Konferenzzimmer<br />
für die Lehrkräfte, ein „Unterlehrerzimmer“<br />
im Dachgeschoss – und: in zweien der<br />
Klassenzimmer sogar elektrischen Strom.<br />
Mögen nun diese Einrichtungen besonders<br />
bei den Lehrern und Hilfslehrern sowie den<br />
Gemeindemitgliedern tiefen Eindruck hinterlassen,<br />
so ist es für die Kinder sicher<br />
das „Volksbrausebad“, welches die neue<br />
Schule zu etwas ganz Besonderem macht.<br />
Dieses befindet sich im Untergeschoss, besteht<br />
aus drei Badezellen mit Wannen und<br />
einem Schülerbad für „ein bis zwei Dutzend<br />
Kinder“. Hier werden in Zukunft nicht nur<br />
Schulsäle erstrahlen in neuartigem Glanz<br />
Ein Festmahl für geladene Gäste, eingenommen<br />
im benachbarten Gasthof Hirsch,<br />
schließt sich an den Rundgang an. Das für<br />
halb drei Uhr nachmittags angesetzte Kinderfest,<br />
ausgerichtet auf den Wiesen hinter<br />
dem neuen Schulhaus, fällt aufgrund<br />
des einsetzenden Regens ins Wasser.<br />
Doch damit ist das Fest noch längst nicht<br />
beendet. Vielmehr erfolgt am Abend eine<br />
Demonstration der elektrischen Beleuchtung<br />
und bietet den Besuchern des Hauses<br />
ein Schauspiel, von dem noch lange geredet<br />
werden wird. „Die geschmackvoll ausgestalteten<br />
Schulsäle, die freundlichen<br />
Wohnstuben, die sauberen Küchen und<br />
Baderäume erschienen im Glanz der elektrischen<br />
Glühlampen noch viel schmucker<br />
und einladender als bei Tage. Nicht wenige<br />
Besucher haben die lichtdurchfluteten Räume<br />
mit dem Wunsch verlassen, das schöne<br />
Gesellschaft durch neue Schulgebäude<br />
Wer heute das neue und inzwischen schon<br />
längst wieder „alte“ Auinger Schulhaus –<br />
zumindest von außen – sehen möchte, findet<br />
es in der Ortsmitte unweit von der Kirche<br />
und dem ehemaligen Rathaus liegend.<br />
Allerdings steht es da längst nicht mehr<br />
allein, sondern hat in den Fünfziger-, Sechziger-<br />
und Neunzigerjahren Gesellschaft<br />
von weiteren Schulgebäuden bekommen.<br />
Auch wird der volkskundlich Interessierte<br />
die Badeanstalten im Untergeschoss heute<br />
vergeblich suchen, wurden sie doch erst<br />
in einen Handarbeitsraum und später ein<br />
Klassenzimmer umgewandelt. Doch die<br />
Tuffsteinfassade mit ihren Erkern, Fensterchen<br />
und Dachgauben sieht noch genauso<br />
aus wie damals, als Lehrer Breymayer und<br />
seine Schüler dort am Arbeiten waren: eindrucksvoll,<br />
hochherrschaftlich, stoisch und<br />
bei alledem doch auch ein klein wenig verspielt.<br />
Jugendstil in Reinkultur, möchte man<br />
sagen. Wo wohl wäre die jüngste Schuljugend<br />
eines Ortes besser untergebracht als<br />
in solch einem Gebäude?<br />
Text: Petra Zwerenz<br />
Fotografie: Privatarchiv Fink<br />
9
Volksbank Münsingen<br />
Anzeige – Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Immobilienverkauf sicher und schnell<br />
Viele reden über den Kauf von Immobilien. Selbst auf einer Party oder beim Sport sind die gestiegenen Immobilienpreise<br />
und die extrem niedrigen Kreditzinsen ein beliebtes Thema. Vom Verkauf ist nur wenig zu hören. Das wollen<br />
wir mit der Beantwortung einiger Fragen ändern.<br />
Lohnt es sich jetzt zu verkaufen?<br />
Die Frage lässt sich nicht mit einem klaren<br />
„JA“ oder „NEIN“ beantworten. Die meisten<br />
Immobilieneigentümer verkaufen noch<br />
nicht. Meist wissen sie nicht, wie sie den<br />
Erlös wieder gewinnbringend anlegen können.<br />
Hinzu kommt noch, dass immer mehr<br />
Leute ihr Geld in Immobilien investieren<br />
wollen.<br />
Was meinen die Medien?<br />
Im Februar 2015 hieß es auf dem Titel der<br />
„Bild“: „Wie viel Haus kann ich mir ohne<br />
eigenes Geld leisten?“ Wenn wir diesen<br />
„Bild-Zeitungs-Indikator“ ernst nehmen<br />
würden, müssten wir an einen Verkauf<br />
denken. Denn der Indikator zeigte in der<br />
Vergangenheit schon öfters das Ende<br />
eines Aufschwungs an.<br />
Die Fachpresse sieht den Markt etwas differenzierter.<br />
Es werden aktuell immer wieder<br />
die hohen Steigerungen erwähnt. Im<br />
Vergleich zum Vorjahresquartal errechnet<br />
die vdp-Recherche folgende Werte:<br />
Selbst genutztes Wohneigentum + 6,3%<br />
Mehrfamilienhäuser + 7,5%<br />
Büroimmobilien + 7,4%<br />
Stand 2. Quartal <strong>2016</strong>/vdpRecherch<br />
Und auch der Chart der letzten Jahre zeigt<br />
steil Selbst nach oben. genutztes Wohneigentum:<br />
2003 = 100<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
Vom Platzen der Immobilienblase wird derzeit<br />
nur in den Ballungsgebieten berichtet.<br />
Verkauf aus persönlichen Gründen?<br />
Leider gibt es oft zwingende Gründe für<br />
einen Verkauf. Scheidung, eine schwere<br />
Krankheit oder der Tod eines geliebten<br />
Partners zwingen zum Verkauf. Aus<br />
Altersgründen ist es meist ebenfalls sinnvoll<br />
einen Verkauf vorzunehmen. Ebenso<br />
werden viele Immobilien durch Heirat oder<br />
bei Nachwuchs verkauft, um dann andere<br />
Objekte zu erwerben.<br />
Soll ich den Verkauf selbst in die Hand<br />
nehmen?<br />
Wenn Sie an den selbständigen Verkauf<br />
denken, Q2.<strong>2016</strong> sollten Sie folgendes klären:<br />
• Welche Unterlagen werden benötigt?<br />
• Wie sieht die Wertermittlung für einen<br />
vdp-Preisindex für selbst genutztes Wohnen vdp-Preisindex für Ein- und Zweifamilienhäuser vdp-Preisindex Eigentumswohnungen<br />
Fotalia<br />
90<br />
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 <strong>2016</strong><br />
Selbst genutztes Wohneigentum Ein- und Zweifamilienhäuser Eigentumswohnungen<br />
marktgerechten Preis aus?<br />
• Welche rechtlichen Punkte müssen beachtet<br />
werden?<br />
• Was muss alles in ein Exposé?<br />
• Wo stelle ich mein Angebot ein?<br />
• Wer übernimmt die Besichtigungen?<br />
• Was kommt alles in den Kaufvertrag,<br />
wenn Sie einen Käufer gefunden haben?<br />
• Wie läuft der Notartermin ab?<br />
• Gibt es steuerliche Themen zu beachten?<br />
• Welche finanziellen Folgen hat der Verkauf?<br />
Was gilt es bei einem Makler<br />
zu beachten?<br />
Preisfindung, Werbung, Besichtigungen<br />
und Verkaufsgespräche beim Immobilienverkauf<br />
kosten sehr viel Zeit. Wenn Sie keine<br />
Zeit und Lust darauf haben, holen Sie<br />
sich die Hilfe eines seriösen Maklers. Hier<br />
ist fachliche Qualität und praktische Erfahrung<br />
die ideale Kombination.<br />
Was spricht für einen guten Makler?<br />
• Er ist hauptberuflich als Immobilienmakler<br />
tätig.<br />
• Eine telefonische Erreichbarkeit ist<br />
gegeben.<br />
• Er ist auf den Verkauf von Immobilien<br />
spezialisiert.<br />
• Er kennt das Einzugsgebiet in dem Ihre<br />
Immobilie liegt und ist ein profunder<br />
Kenner des Marktes.<br />
• Eine eigene professionelle Internetseite<br />
mit genauen Informationen zum<br />
Verkauf der Immobilie.<br />
• Eine Verbindung zu einer Bank ist<br />
vorteilhaft.<br />
• Fachliche Qualifikation und langjährige<br />
Berufserfahrung liegen vor.<br />
• Vertrauens- und Glaubwürdigkeit<br />
werden durch Empfehlungen gegeben.<br />
• Ein Maklervertrag, der die wichtigen<br />
Punkte regelt.<br />
Preisfindung –<br />
eine eigene Wissenschaft?!<br />
Beim Verkauf der Immobilien stellt sich<br />
die Frage nach dem Kaufpreis. Hier heißt<br />
es nichts verschenken und nicht zu hoch<br />
10<br />
Jahr
ansetzen. Eigentümer schätzen oft liebgewonnene<br />
Dinge zu hoch ein. Ein potentieller<br />
Käufer sieht dies oft mit anderen Augen.<br />
Hier hilft ein Makler, der sich mit der<br />
Region und dem Markt auskennt. Der die<br />
Berechnungsmethoden anwenden kann<br />
und dann zur passenden Einschätzung<br />
kommt.<br />
TIPP: Ein falscher Startpreis weckt falsche<br />
Erwartungen bei den Käufern.<br />
Was nur der Makler kann<br />
Oft halten sich Interessenten damit zurück,<br />
den Verkäufern ihre ehrlichen Einwände<br />
mitzuteilen. Maklern gegenüber wird oft<br />
und nicht hinter vorgehaltener Hand gesagt,<br />
was nicht passt. Somit können diese<br />
eventuelle Vorurteile ausräumen. Ein weiterer<br />
Grund: die Vorstellungen von Käufern<br />
und Verkäufern liegen meist sehr weit auseinander.<br />
Viele Situationen konnten von<br />
Maklern mit Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick<br />
trotzdem gelöst werden.<br />
Nicht zu vernachlässigen ist der Zeitdruck,<br />
der Preise fallen lässt. Dies kommt<br />
bei Maklern nicht vor. Denn sie haben mit<br />
Ihrer Interessentendatei und regelmäßiger<br />
Werbung immer eine hohe Nachfrage an<br />
Interessenten.<br />
Die Vorteile einer professionellen Begleitung<br />
bei der Volksbank Münsingen eG<br />
•Direktvertrieb durch unsere<br />
Mitarbeiter in 14 Geschäftsstellen.<br />
•Objektaufnahme und Durchführung<br />
von Besichtigungen.<br />
•Große Interessentenkartei mit<br />
vorgemerkten Bankkunden inkl.<br />
sicherer Finanzierung.<br />
•Fachkundige Immobilienanalyse und<br />
-bewertung.<br />
•Präsentation Ihrer Immobilie auf<br />
den bekanntesten Internetportalen,<br />
unseren Geschäftsstellen und in den<br />
Tageszeitungen.<br />
•Erstellung eines Exposés.<br />
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•Unterstützung in rechtlichen Themen<br />
•Abwicklung des Kaufvertrages und des<br />
Notartermins.<br />
Was uns antreibt:<br />
•Ein schneller und sicherer Verkauf.<br />
•Den bestmöglichen Preis zu erzielen.<br />
•Verkäufern die ganze komplexe und<br />
zeitaufwändige Arbeit abzunehmen.<br />
•Sie zu begeistern.<br />
•Vermittlung von Fachleuten bei:<br />
Energieberatung, Baugutachten oder<br />
Steuerfragen.<br />
•Schnelle Entscheidungswege, da bei<br />
uns alles aus einer Hand kommt.<br />
11
Wasserversorgung Schwäbische Alb<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Vom „Spatzenschisswasser“ zum kostbaren Gut<br />
Sauberes Trinkwasser aus dem Hahn ist heute eine Selbstverständlichkeit. Doch das war nicht immer so. In früheren<br />
Zeiten, als es noch keine Wasserleitungen gab und man sich Wasser auf mühsame Weise beschaffen musste, gingen die<br />
Menschen sparsam damit um. Sie wussten um seine Bedeutung für Mensch, Tier und Umwelt und schätzten es als kostbares<br />
Gut.<br />
1872 wurde die Albwasserversorgungsgruppe VI gegründet<br />
Ohne Wasser kein Leben – dennoch neigt<br />
der Mensch dazu, verschwenderisch damit<br />
umzugehen. In den letzten 100 Jahren ist<br />
der tägliche Wasserverbrauch von einem<br />
Menschen von 20 Liter auf rund 140 Liter<br />
gestiegen. Er verbraucht es zum Baden<br />
und Duschen, für das Waschen schmutziger<br />
Wäsche, beim Gang auf die Toilette,<br />
für die Körperhygiene, zum Geschirrspülen<br />
und für die Bewässerung von Garten- und<br />
Zimmerpflanzen. Dabei benötigt ein gesunder<br />
Mensch lediglich rund 2,5 Liter Wasser<br />
zum Überleben. Davon werden 1,3 Liter<br />
getrunken, 0,9 Liter mit fester Nahrung<br />
aufgenommen und 0,3 Liter entstehen bei<br />
der Energieproduktion des Körpers. Viele<br />
Menschen können sich diese Verschwendung<br />
aufgrund von Wassermangel in zahlreichen<br />
Ländern nicht leisten. In Afrika<br />
etwa muss eine Familie mit wenigen Litern<br />
Wasser täglich auskommen.<br />
Die Schwäbische Alb ist das größte zusammenhängende<br />
Karstgebiet Deutschlands.<br />
Niederschläge versickern rasch in<br />
den Spalten und Klüften des Kalkgesteins<br />
und treten über unterirdische Systeme<br />
von Wasserläufen und Höhlen am Rand<br />
der Albhochfläche als teilweise mächtige<br />
Quellen zutage, wie etwa der Blautopf bei<br />
Blaubeuren. Oberflächengewässer gibt<br />
es auf der Hochfläche der Schwäbischen<br />
Alb kaum. So stellte früher die Versorgung<br />
der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser<br />
ein permanentes Problem dar. Menschen<br />
sammelten Regenwasser, leiteten<br />
es durch Fallrohre vom Dach in Zisternen<br />
ab und verwendeten es als schmutziges<br />
„Spatzenschisswasser“. Auch das abgestandene,<br />
mit Gülle und Mist vermischte<br />
Hülenwasser tat der Gesundheit alles andere<br />
als gut und wurde deshalb als „Hülendreck“<br />
nur in äußerster Not im Haushalt<br />
verwendet. Mühsam wurde deshalb das<br />
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12
Mit großem Energieaufwand wird Wasser von den Tälern in die Hochlagen gepumpt<br />
Zahlreiche Zweckverbände bereiten Wasser für ihre Mitglieder auf und sorgen dafür,<br />
dass Menschen auf der Alb über genügend sauberes Trinkwasser verfügen können<br />
kostbare Nass von Bächen und Quellen<br />
im Tal mit Wasserfuhrwerken auf die Höhe<br />
transportiert.<br />
Bereits im 17. und 18. Jahrhundert gab es<br />
schon erste Versuche mit Druckleitungen,<br />
die aber nur einer punktuellen Versorgung<br />
dienten. Erst im 19. Jahrhundert standen<br />
geeignete Techniken zur Herstellung<br />
von Pumpen für Rohre zur Verfügung. Sie<br />
konnten dem notwendigen Wasserdruck<br />
bei noch größerer Förderhöhe dauerhaft<br />
standhalten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />
schlossen sich viele Gemeinden<br />
zu Albwasserversorgungsgruppen zusammen<br />
und gingen den Aufbau einer umfassenden<br />
Wasserversorgung an.<br />
1881 waren bereits 100 Gemeinden in<br />
neun Albwasserversorgungsgruppen mit<br />
62 Hochbehältern angeschlossen. 40.000<br />
Einwohner erhielten hieraus frisches Wasser.<br />
Münsingen kam in der zweiten Sektion<br />
im Jahr 1896 hinzu und gründete die<br />
Ermsgruppe (Albwasserversorgungsgruppe<br />
XIII), die heute von der Gesellschaft<br />
Stadtwerke Münsingen betrieben wird<br />
und die Gesamtstadt Münsingen samt<br />
zahlreicher Stadtteile versorgt. Insgesamt<br />
gibt es mittlerweile über 30 Wasserversorgungsgruppen,<br />
die dank einer starken<br />
Vernetzung eine landesweite Wasserversorgung<br />
gewährleisten.<br />
Auch die früher selbstständigen Gemeinden<br />
Dapfen, Buttenhausen, Hundersingen,<br />
Bichishausen und Gundelfingen schlossen<br />
sich zusammen und bildeten die Lautertalwasserversorgungsgruppe.<br />
Wasser war<br />
in diesen direkt an der Lauter gelegenen<br />
Gemeinden im Gegensatz zu den Gemeinden<br />
auf der Hochfläche der Schwäbischen<br />
Alb immer vorhanden. Das Vieh wurde zum<br />
Tränken meist an die Lauter gebracht.<br />
Auch wenn deshalb die Wassernot nicht<br />
sehr groß war, wurde im Jahr 1909 der<br />
Gemeindeverband Lautertalgruppe gegründet<br />
und bereits ein Jahr später konnte<br />
Wasser vom Pumpwerk Dapfen an die<br />
Verbandsgemeinden abgegeben werden.<br />
Heute gehören dem Verband die Gemeinde<br />
Gomadingen und die Stadt Münsingen<br />
an.<br />
Am Beispiel des 1872 gegründeten Zweckverbandes<br />
Albwasserversorgungsgruppe<br />
VI mit Sitz in Münsingen-Bremelau zeigt<br />
sich, wie das Wasser nach und nach zu den<br />
Menschen und zum Vieh gebracht wurde.<br />
Zunächst wurde als erste Baumaßnahme<br />
eine Wasserleitung nach Dürrenstetten,<br />
Bremelau und zu den Aussiedlerhöfen<br />
Heuhof verlegt und die Pumpstation an<br />
der Lauter in Gundelfingen gebaut. Dieses<br />
Werk war 1873 vollendet. In den Jahren<br />
1876, 1956 und 1965 kamen noch weitere<br />
Gemeinden hinzu, heute gehören dem<br />
Zweckverband die Münsinger Stadtteile<br />
Bremelau und Dürrenstetten, die Hayinger<br />
Stadtteile Ehestetten und Münzdorf,<br />
der Pfronstetter Teilort Aichelau sowie die<br />
Ehinger Stadtteile Dächingen, Altsteußlingen,<br />
Granheim, Erbstetten und Frankenhofen<br />
an. Der Verband dient der geordneten<br />
Versorgung seiner Verbandsgemeinden<br />
mit Nutz- und Trinkwasser und besitzt und<br />
unterhält das Pumpwerk Wittstaig an der<br />
Lauter auf Gemarkung Gundelfingen.<br />
Die „Obere Fischquelle“ wurde im Jahr<br />
1953/1954 nutzbar gemacht, sie ermöglicht<br />
eine Wasserentnahme von 29,5 Liter<br />
pro Sekunde und ist auch für den zukünftigen<br />
Wasserbedarf ausreichend. Der<br />
Neubau des Wasserwerks im Jahr 1980<br />
ermöglichte es, das Wasser in einer Sandfilteranlage<br />
durch Ozon aufzubereiten. Seit<br />
1998 wird das Rohwasser zusätzlich über<br />
einen neu installierten Aktivkohlefilter von<br />
organisch-chemischen Stoffen gereinigt.<br />
Im Jahr 2007 wurde mit der Erneuerung<br />
der Ozonanlage der Verfahrensablauf optimiert.<br />
Das aus der Quelle entnommene<br />
Wasser wird seither erst über Sandfilter<br />
von Schwebstoffen befreit, bevor die Entkeimung<br />
mit Ozon erfolgt. Zum Schluss<br />
werden über den Aktivkohlefilter die gelösten<br />
organischen Stoffe entfernt. Das so<br />
behandelte Trinkwasser wird dann im Wasserwerk<br />
zwischengespeichert und über das<br />
Pumpwerk zum Wasserturm Dürrenstetten<br />
beziehungsweise zu insgesamt 12 Hochbehältern<br />
im Versorgungsgebiet gepumpt.<br />
Eine Schaltanlage steuert und überwacht<br />
automatisch den Reinigungsprozess. Die<br />
Anlage arbeitet absolut geruchsfrei und<br />
kann über einen Schaltschrank komplett<br />
von außen über einen Monitor bedient werden.<br />
Die Ozonführung erfolgt in Form von<br />
Haupt- und Nachdesinfektion, das Kühlwasser<br />
fließt zurück ins Becken und kann<br />
als Trinkwasser wiederverwendet werden.<br />
Pro Tag werden allein in Gundelfingen rund<br />
1.000 Kubikmeter Trinkwasser zu den<br />
Hochbehältern gepumpt. Die Wasserabgabe<br />
an die Verbandsmitglieder beträgt pro<br />
13
Wasserversorgung Schwäbische Alb<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
sitzen je zwei Vertreter der angeschlossen<br />
Orte dem Vorstand bei.<br />
Dass heute klares Trinkwasser aus dem<br />
Hahn zuverlässig und relativ unproblematisch<br />
zur Verfügung steht, ist wohl dem<br />
Ingenieur und württembergischen Baurat<br />
Karl Ehmann zu verdanken. Sein Prinzip<br />
zur Versorgung der Menschen mit Wasser<br />
setzte sich seit 1871 auf der ganzen<br />
Alb durch. Die Einrichtung der Albwasserversorgung<br />
hat eine technische Lösung<br />
gefunden, durch die Wasser mit großem<br />
Energieaufwand von den Tälern zu den Höhen<br />
gepumpt wird.<br />
Text: Maria Bloching<br />
Fotografie: Maria Bloching<br />
Wasser wird in einer Sandfilteranlage mit Ozon aufbereitet<br />
Jahr zwischen 270.000 und 300.000 Kubikmeter.<br />
Sie geben an den Zweckverband<br />
einen Wasserbezugspreis ab, der an die<br />
Verbraucher weitergegeben wird. Gleichzeitig<br />
zahlen die Mitglieder eine Betriebskostenumlage,<br />
so dass ständig notwendige<br />
Investitionen wie etwa der Austausch<br />
von Rohren bei einem Wasserleitungsbruch<br />
vorgenommen werden können. Der<br />
Ehinger Oberbürgermeister Alexander Baumann<br />
steht dem Zweckverband vor, weiter<br />
Vom Pumpwerk Gundelfingen wird Wasser zum Wasserturm<br />
Dürrenstetten gepumpt<br />
14
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Direktvermarktung<br />
Das zweite Standbein<br />
Sich als Landwirt auf dem Markt zu behaupten wird zunehmend schwieriger. Wer in Zeiten schwacher Preise eine Nische<br />
für seine Produkte findet, kann sich ein zweites Standbein schaffen. In den letzten Jahren sind deshalb immer mehr<br />
landwirtschaftliche Betriebe in die Eigenvermarktung eingestiegen, viele Hofläden bieten nun in der Region ihre selbst<br />
hergestellten Waren an.<br />
Frische Eier gibt es auf dem Eichberghof bei Karin Maier (rechts) zu kaufen<br />
Eier und Kräuter vom Eichberghof<br />
Sie leben glücklich – die 4.800 Hühner auf<br />
dem Eichberghof Münsingen. Ihnen steht<br />
in den Ställen und im Freien auf der Wiese<br />
genügend Lebensraum zur Verfügung, um<br />
sich auch einmal aus dem Weg zu gehen.<br />
„Es menschelt auch bei den Hühnern“,<br />
lacht Karin Maier. Sie hat den Betrieb von<br />
ihren Eltern übernommen, die ihn bereits<br />
im Jahr 2005 von einer konventionell gehaltenen<br />
Eltern-Tier-Herde für Aufzuchtbetriebe<br />
auf einen Bioland-Betrieb zur<br />
Eiervermarktung umgestellt haben. Jedes<br />
Huhn legt zwischen 280 und 300 Eier pro<br />
Jahr. Gut ein Drittel davon werden direkt<br />
im Hofladen oder an die Gastronomie verkauft,<br />
der Rest wird an Großabnehmer wie<br />
Edeka geliefert oder geht in die Weiterverarbeitung.<br />
„Wir geben unsere Eier zusammen<br />
mit unserem biologisch angebauten<br />
Getreide an die Familie Bendel in Sonderbuch<br />
ab. Sie stellt für uns daraus Nudeln<br />
her, die wir dann wieder in unserem Hofladen<br />
verkaufen“, erklärt die Unternehmerin.<br />
Dieser gesunde Kreislauf kommt bei der<br />
Kundschaft an. Zumal sie sich auch stets<br />
selbst von der tiergerechten und stets<br />
kontrollierten Unterbringung und Haltung<br />
überzeugen kann. Im stallnahen Bereich<br />
Die Hühner auf dem Eichberghof haben sowohl im Stall als auch im Freien viel Platz.<br />
scharren die Hühner mit Begeisterung in<br />
der Erde herum, weiter unten picken sie<br />
in der Wiese oder legen sich unter schattenspendenden<br />
Häuschen ins Gras. Ein<br />
Elektrozaun schützt sie vor dem Fuchs, der<br />
sogar bei Tag vorbeikommt, um nachzusehen,<br />
ob nicht doch ein Leckerbissen für ihn<br />
herausspringt.<br />
Die Hälfte des Futters für die Tiere muss<br />
vom Eichberghof zwingend selbst erwirtschaftet<br />
werden. Auf 23 Hektar Ackerland<br />
werden Weizen, Erbsen, Hafer, Tritikale<br />
und Klee angebaut. Aus Klee und Gras,<br />
das auf einer Grünfläche von 23 Hektar<br />
wächst, werden Grünmehlpellets oder Heu<br />
hergestellt. „Wir verfüttern kein Fertigfutter“,<br />
betont Karin Maier und verweist auf<br />
die eigene Mahl- und Mischanlage, in die<br />
zusätzlich noch Sonnenblumen und Ölsaaten<br />
als Mineral- und Eiweißstoffe direkt<br />
von der Mühle hinzugefügt werden. Zum<br />
Eierlegen kommen die Hühner in spezielle<br />
Legenester. Die Eier rollen auf ein Förderband<br />
und werden schließlich über ein<br />
Querband aus dem Stall transportiert. Jedes<br />
einzige Ei wird in die Hand genommen,<br />
geprintet und im Stapel abgelegt, zwei Mal<br />
pro Woche werden sie dann abgeholt. Ungekühlt<br />
halten sie 28 Tage: „Danach können<br />
sie immer noch verbacken werden“,<br />
sagt Karin Maier, weist aber darauf hin,<br />
dass Eier besser im Kühlschrank aufbewahrt<br />
werden sollten. Zusätzlich zur Hühnerhaltung<br />
baut sie auch noch zahlreiche<br />
Kräuter an, die im Hofladen zum Verkauf<br />
stehen. Diesen Bereich möchte sie weiter<br />
ausbauen, zumal ihr Mann im nächsten<br />
Jahr seine Gärtnerlehre abgeschlossen<br />
hat und in den Betrieb mit einsteigen kann.<br />
Darüber hinaus gibt es im Hofladen auch<br />
15
Direktvermarktung<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Marianne Wick-Ulmer hat einen kleinen aber feinen Hofladen<br />
Auf dem Bauernhof werden köstliche Schnäpse gebrannt<br />
saisonales Gemüse zu kaufen, das die<br />
Unternehmerin aus der Region bezieht.<br />
Weiterhin bietet sie Mehl von ihrem selbst<br />
angebauten Getreide sowie ganz neu auch<br />
Bratwürste aus Hähnchenfleisch an.<br />
Hochprozentiges vom Fladhof<br />
Zunächst könnte man meinen, Schnapsbrennerei<br />
hätte nicht viel mit Landwirtschaft<br />
zu tun. Doch die Familie Ulmer vom<br />
Fladhof belehrt sehr schnell eines Besseren.<br />
Sie stellt unter anderem aus selbst<br />
angebautem Hafer-, Dinkel- und Weizenkorn<br />
Schnäpse her und hat sich damit einen<br />
Namen gemacht. „Für uns ist dies ein<br />
zweites Standbein. Denn zum Schnapsen<br />
kann man das schlechte Getreide verwenden,<br />
gutes Getreide eignet sich nicht zur<br />
Maische“, sagt Marianne Wick-Ulmer. Sie<br />
hat vor fünf Jahren gemeinsam mit ihrem<br />
Mann Rudi die Idee zur eigenen Schnapsbrennerei<br />
direkt auf dem Aussiedlerhof<br />
umgesetzt und es bis heute nicht bereut.<br />
Die Landwirtin stammt aus Glems, ihre<br />
Eltern betreiben dort ebenfalls unter ihrer<br />
Mithilfe eine Brennerei. Dort wird hauptsächlich<br />
das Obst von Streuobstwiesen<br />
weiterverarbeitet, während sich Marianne<br />
Wick-Ulmer auf dem Fladhof der Herstellung<br />
von Likören und Getreideschnaps<br />
widmet, der nach dreijähriger Lagerung im<br />
Eichenfass schließlich zum Whiskey wird.<br />
Stets zur Weihnachtszeit findet er sich<br />
dann in den Regalen des Hofladens wieder<br />
und erfreut sich wie jeder dunkle Schnaps<br />
bei den Kunden großer Beliebtheit. Getreide<br />
steht dafür genügend aus eigenem Anbau<br />
vom elterlichen Betrieb in Glems sowie<br />
von den Flächen rund um den Fladhof hoch<br />
über Buttenhausen zur Verfügung. Schließlich<br />
werden auf dem Hof auch noch rund<br />
100 Milchkühe gehalten und auch die wollen<br />
satt werden.<br />
scheschowitz<br />
Ihr Ford und Volvo Team aus Münsingen<br />
Scheschowitz Automobile GmbH & Co.KG<br />
FORD-Vertragshändler u. VOLVO-Pkw-Vertragshändler<br />
Robert-Bosch-Str. 2-4 I 72525 Münsingen I Tel.: 07381-400280 I Fax: 07381-400281 I www.scheschowitz.de<br />
16
Praktikum in einer Pilzzucht und sah darin<br />
eine gute Gelegenheit, zusätzlich zur konventionellen<br />
Landwirtschaft eine Nische<br />
für sich zu schaffen. Im elterlichen Haus<br />
räumte er einen Gewölbekeller aus und<br />
begann schließlich 1995 einige Paketkulturen<br />
anzubauen. Mit Erfolg. Zunächst<br />
setzten sich seine Abnehmer aus Nachbarschaft<br />
und Verwandtschaft zusammen,<br />
doch sehr schnell zeigte sich, dass die<br />
Pilzzucht Zukunft hat. Also riss er eine alte<br />
Scheune samt Stall ab und richtete sich<br />
vier Räume zum Anbau von braunen und<br />
weißen Champignons ein. Die BSE-Krise<br />
im Dezember 2000 kam ihm entgegen:<br />
„Plötzlich waren meine Pilze der Renner,<br />
mein Betrieb startete von Null auf Hundert“,<br />
erinnert sich der 43-Jährige. Von<br />
Anfang an überzeugten seine Pilze durch<br />
höchste Qualität und so wurden sehr<br />
schnell auch die heimischen Gastronomen<br />
auf den Landwirt aufmerksam. Heute erntet<br />
Frank Geiselhart zusammen mit seiner<br />
Frau Margret und drei Teilzeitkräften wöchentlich<br />
700 bis 1000 Kilogramm Champignons,<br />
liefert sie an die Gastronomie aus<br />
und geht damit auf Märkte.<br />
Angebaut wird auf einem Substrat aus<br />
Pferdemist, das mit Sporen geimpft ist.<br />
Nach einigen Monaten ist das Substrat<br />
aufgebraucht und muss komplett ausgewechselt<br />
werden. Drei bis vier Tage wird<br />
in einem Raum geerntet, dann wird den<br />
Pilzen etwas Pause gegönnt, um zu wachsen.<br />
Es wird zum nächsten Raum gewechselt,<br />
bevor eine weitere Erntewelle anrollt.<br />
„Die Pilze brauchen Wärme, Feuchtigkeit<br />
und Dunkelheit. Meine Champignons erhalten<br />
nur wenig Wasser, dadurch ist der<br />
Geschmack intensiver und sie wässern<br />
nicht so sehr“, sagt Frank Geiselhart. Die<br />
Qualität seiner Arbeit hat sich herumgesprochen.<br />
„Ich habe mir in den letzten 16<br />
Jahren einen Namen gemacht und könnte<br />
noch mehr absetzen. Doch wir haben im<br />
Anbau unsere Kapazität ausgereizt, ein<br />
Ausbau ginge auf Kosten der Qualität und<br />
das wollen wir nicht“.<br />
Mit seinen Produkten hebt sich Frank Geiselhart<br />
von der Masse ab. Sein Milchvieh<br />
hat er abgegeben, seine Landwirtschaft<br />
Frank Geiselhart baut braune und weiße Champignons an.<br />
Die Brennsaison beginnt im Oktober und<br />
hat über den Winter Hauptsaison. Dabei<br />
hilft die ganze Familie mit. Das Kontingent<br />
umfasst 300 Liter Schnaps pro Jahr, doch<br />
wenn es vom Arbeitsumfang her machbar<br />
wäre, könnte Marianne Wick-Ulmer<br />
ein Vielfaches verkaufen. Viele Ausflügler<br />
decken sich im Hofladen mit Hochprozentigem<br />
ein und auch auf Weihnachtsmärkten<br />
kommt der Schnaps aus „Wicky´s<br />
Schnapslädle“ bestens an. Auch Rumtopf,<br />
in Kirschwasser eingelegte Kirschen oder<br />
Zwetschgen in Rotweinsauce erfreuen sich<br />
regen Zuspruchs. „Die Milchpreise sind im<br />
Keller, umso mehr ist unser Betrieb auf<br />
diesen Geschäftszweig angewiesen“, sagt<br />
die Landwirtin. Sie kommt mit ihrem Sortiment,<br />
das rund 20 verschiedene Liköre<br />
und Schnäpse beinhaltet, bei den Verbrauchern<br />
bestens an. Auch ihr Angebot zur<br />
Schnapsprobe auf Bestellung findet insbesondere<br />
bei Gruppen großen Anklang.<br />
Zum Probieren gibt es zahlreiche Schnapssorten,<br />
dazu reicht Marianne Wick-Ulmer<br />
frisches Bauern- oder Früchtebrot. Öffnungszeiten<br />
gibt es nicht: „Wir sind immer<br />
da. Einfach klingeln, dann darf eingekauft<br />
werden“, lacht sie.<br />
Sprießende Köstlichkeiten von der<br />
Champignonszucht Geiselhart Ehestetten<br />
Eher zufällig kam Frank Geiselhart auf<br />
den Pilzgeschmack. Während seiner Ausbildung<br />
zum Agrartechniker absolvierte<br />
der Ehestetter in den 1990er Jahren ein<br />
Die Pilze wachsen in Ehestetten auf einem Substrat<br />
aus Pferdemist<br />
besteht noch aus einigen Rindern, aus<br />
Grünland und Ackerbau. Ein freies Wochenende<br />
kennt er dennoch nicht. „Die<br />
Pilze wachsen auch am Sonntag“, lacht<br />
er. Mit der Pilzzucht hat er sich für seinen<br />
Betrieb und seine Familie ein gutes<br />
zweites Standbein geschaffen. „Wir ergänzen<br />
mit unserem Angebot die Vielfalt der<br />
Direktvermarktung in der Region“, ist der<br />
Landwirt überzeugt. Er bekommt seine<br />
Arbeit nicht nur kostendeckend entlohnt,<br />
sondern erhält dafür auch Wertschätzung<br />
und Anerkennung. „Heute bin ich keinen<br />
Marktschwankungen mehr ausgesetzt. Ich<br />
werde mit einem festen Preis entlohnt und<br />
habe eine sichere Einkommensquelle. Und<br />
meine Kunden schätzen die gute Qualität,<br />
die ich ihnen mit meinen Champignons garantiere“.<br />
Text und Fotografie: Maria Bloching<br />
17
Zauberhafte Anden-Kamele im Lautertal<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Stippvisite auf dem Hof ‚Achalm-Alpaka‘ in Wasserstetten<br />
Zehn Jahre ist es her, dass das Ehepaar Hanne und Herbert Ruch mit 8 Alpakas „im Gepäck“ einen ehemaligen Bauernhof<br />
in Wasserstetten bezog. Dass sich seit dem Einzug viel getan hat, zeigt schon die heutige Größe des Tierbestandes. Aktuell<br />
tummeln sich 92 Alpakas unterschiedlicher Zuchtlinien und Farbschläge auf dem malerischen Gehöft, dem seine Besitzer<br />
den Namen ‚Achalm-Alpaka‘, eine Reminiszenz an die ehemalige Heimat der beiden Tierfreunde, verliehen haben.<br />
Spucken die auch?<br />
Ob sie denn auch spucken, möchte eine<br />
Stall-Besucherin wissen. „Klar können<br />
die spucken - wie alle Kamele“ weiß Herr<br />
Ruch, „doch diese Art der ‚Kommunikation‘<br />
dient hauptsächlich der Festlegung<br />
der Rangordnung untereinander. Menschen<br />
werden von Alpakas nicht angespuckt,<br />
solange sie die Tiere nicht drangsalieren<br />
oder in die Enge treiben“.<br />
Wasserstetter Alpakas genießen die Morgensonne<br />
Vorzügliche Haltungsbedingungen<br />
auf der Alb<br />
Die mageren Hangwiesen der Alb bieten<br />
den kleinen Kamelen ideale Auslauf- und<br />
Weidebedingungen. Wichtigstes Futtermittel,<br />
klärt mich Herbert Ruch auf, ist Heu<br />
oder Öhmd. Als Wiederkäuer benötigen die<br />
anspruchslosen Alpakas Raufutter. Wiesenkräuter<br />
und Gräser fungieren während<br />
der Sommermonate allenfalls als leckere<br />
Nahrungsergänzung.<br />
Gehalten werden die Tiere in artgerechten<br />
Offenställen mit permanentem Weidezugang.<br />
Die größte der insgesamt drei<br />
Alpaka-Gruppen besteht aus ca. vierzig<br />
Stuten und sechs, dieses Jahr zur Welt<br />
gekommenen Fohlen. Als wir das Offenstallgebäude<br />
betreten, schlägt uns der angenehme<br />
Geruch von frischem Heu entgegen.<br />
Unbekannte, nie zuvor vernommene<br />
Töne schwirren durch die Luft. Die Lautäußerungen<br />
von Alpakas klingen wunderbar<br />
weich, wie ein leises, melodisches Summen,<br />
mehrstimmig und in verschiedenen<br />
Tonhöhen. Ich bekomme Gänsehaut.<br />
Große, bewimperte Augen mustern mich<br />
und die anderen Stallbesucher aufmerksam.<br />
Lange Hälse recken sich nach oben,<br />
flauschige Ohren werden vor- und wieder<br />
zurückgeklappt. Einige besonders zutrauliche<br />
Alpaka-Damen drängeln sich nach<br />
vorne um Streicheleinheiten zu ergattern.<br />
Eine schwarze Stute namens La Rana<br />
bietet mir gar ihren Hals zum Kraulen. Ich<br />
spüre ihren Atem, bin hin und weg von der<br />
Sanftheit des bildschönen Tieres.<br />
Zwischen den Stuten wuseln die Fohlen<br />
umher. Herbert Ruch ergreift sich einen<br />
der Winzlinge und lädt uns ein, das kleine<br />
Hengstlein zu streicheln. Das ungeschorene<br />
Baby-Fell fühlt sich an wie reine Seide.<br />
Der Anblick: zuckersüß, runder Kopf,<br />
dunkle Knopfaugen. Wir Besucher schmelzen<br />
dahin, die „aaahs“ und „ooohs“ wollen<br />
kein Ende nehmen. Bei der Geburt wiegen<br />
die Kleinen typischerweise zwischen 6 und<br />
9 Kilogramm, während ausgewachsene<br />
Stuten durchschnittlich um die 60 Kilogramm<br />
auf die Waage bringen. Die Lebenserwartung<br />
beträgt in etwa 20 Jahre.<br />
In einem weiteren Offenstall sind stattliche<br />
Hengste und Wallache untergebracht. Alle<br />
Hengste und Stuten, die mindestens 2<br />
Jahre alt sind, besitzen ein Herdbuch-Zertifikat,<br />
was der Körung von Pferden gleichkommt.<br />
Verträglich und Alpaka-typisch<br />
sanftmütig seien auch die männlichen<br />
Tiere, klärt mich Herr Ruch auf, sofern sie<br />
als Fohlen korrekt erzogen wurden. Will<br />
heißen, zu viel Nähe und Tuchfühlung darf<br />
man den heranwachsenden Jungspunden<br />
nicht gewähren, damit sie sich später<br />
als erwachsene Tiere den Menschen gegenüber<br />
respektvoll verhalten. Die Deckhengste<br />
werden übrigens auch anderen<br />
Alpaka-Haltern zur Bedeckung ihrer Stuten<br />
zur Verfügung gestellt. Die deutsche<br />
Alpaka-Community umfasst aktuell rund<br />
400 Halter, davon, so schätzt Herr Ruch,<br />
sind die Hälfte reine Hobby-Haltungen.<br />
Ambitionierte Züchter legen großes Augenmerk<br />
auf die beständige Optimierung der<br />
produzierten Fasern sowie des äußeren<br />
Erscheinungsbilds der von ihnen gezogenen<br />
Tiere. Der Bestand der in Deutschland<br />
gehaltenen Alpakas beläuft sich auf<br />
geschätzte 20.000. Das ist nicht viel, im<br />
Vergleich zu 15 Millionen Rindern und<br />
30 Millionen Schweinen in Deutschland,<br />
findet Herr Ruch. Dieser hat im Laufe der<br />
Jahre ein umfangreiches Wissen zu der<br />
hierzulande seltenen Tierrasse erworben.<br />
Seit über 10 Jahren ist er Vereinsvorsitzender<br />
der internationalen Alpaca Association<br />
e.V., die Züchter und Halter in ganz Europa<br />
unterstützt und Alpaka-Shows veranstaltet.<br />
Darüber hinaus fördert der Verein<br />
die medizinische Forschung sowie sozi-<br />
18
ale Projekte, die der Bevölkerung in den<br />
Ursprungsländern der Alpakas zu Gute<br />
kommen. Herbert und Hanne Ruch verfügen<br />
über ein breites alpakabezogenes,<br />
tiermedizinisches Wissen und bevorraten<br />
eine umfangreiche Stall-Apotheke. Es gilt,<br />
für viele Eventualitäten Medikamente zur<br />
Hand zu haben. „Im Notfall, wenn ein Tier<br />
erkrankt ist, müssen wir möglichst rasch<br />
reagieren können, ob es sich ‚nur‘ um ein<br />
entzündetes Auge, eine Verdauungsproblematik<br />
oder um eine Kolik handelt“, so<br />
Herbert Ruch. Um den Gesundheits- und<br />
Ernährungszustand der knapp 100 Alpakas<br />
zu kontrollieren, wird jedes einzelne<br />
Tier in regelmäßigen Abständen gewogen,<br />
die Gewichtsdaten elektronisch dokumentiert.<br />
Welch ein Zeitaufwand! Gut, dass<br />
Hanne Ruchs Bruder, Paul Niedermaier,<br />
dem ein Teil der Alpakas gehört, jeden<br />
Samstag auf den Hof kommt um tatkräftig<br />
mitzuhelfen oder Hanne und Herbert auch<br />
mal für einige Tage bei der Versorgung der<br />
Tiere zu vertreten.<br />
Wallache stehen regelmäßig zum Verkauf<br />
Schließlich gibt es auf dem Hof noch eine<br />
weitere Herde, die hauptsächlich aus kastrierten,<br />
männlichen Tieren besteht. Diese<br />
Wallache werden – nach eingehender<br />
Geruhsames Weideleben – cremefarbene Stute mit ihrem Fohlen<br />
Prüfung ihrer zukünftigen Heimat – verkauft.<br />
Ab und zu trennen sich Hanne und<br />
Herbert Ruch auch schweren Herzens von<br />
Zuchtstuten oder einem der Hengste. Allerdings<br />
sind bewährte Zuchttiere deutlich<br />
teurer und werden, falls überhaupt, nur an<br />
ein handverlesenes Klientel abgegeben.<br />
Der Abschied fällt jedes Mal schwer, insbesondere,<br />
wenn es sich dabei um ein besonders<br />
anhängliches, verschmustes Tier<br />
handelt.<br />
Einmal im Jahr, erzählt Herbert Ruch weiter,<br />
wird es stressig für die Alpakas. Wenn<br />
die Eisheiligen vorüber sind, steht die Schur<br />
an. Mittels einer Schermaschine wird das<br />
wertvolle Vlies ‚geerntet‘. „Von jedem einzelnen<br />
Tier schicken wir eine Faserprobe<br />
an ein zertifiziertes Labor, um die Feinheit<br />
und andere wichtige Merkmale der Faser<br />
bestimmen zu lassen“. Das Adjektiv ‚haarfein‘<br />
wird hierbei seiner Bedeutung mehr<br />
als gerecht. Mikroskopisch dünne 22 µm,<br />
Startklar zur Wanderung – Hanne und Herbert Ruch mit fünf Alpakastuten<br />
19
Zauberhafte Anden-Kamele im Lautertal<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
also ein zweiundzwanzigtausendstel Millimeter<br />
dürfen Alpaka-Haare höchstens<br />
durchmessen, um als Top-Qualität für die<br />
Garn-Herstellung auf den Markt zu gelangen.<br />
Die restlichen Fasern der A-Qualität<br />
(bis zu 28 µm), immer noch ein hervorragender<br />
Rohstoff, werden als Füllung von<br />
Bettwaren verwendet. Die B-Qualität wird<br />
von zwei regionalen Partnern weiterveredelt:<br />
Die Fasern werden, mit Schafwolle<br />
gemischt, von der Firma Sonnenalbfilz<br />
in Melchingen zu tollen, weichen Filzprodukten<br />
verarbeitet oder von der Münsinger<br />
Textilkünstlerin Lina Dippel zu wundervollen<br />
Stoffen verwebt. Wer sich näher<br />
über das Thema informieren möchte, ist<br />
eingeladen, den kleinen Hofladen zu besuchen,<br />
in dem, neben Alpaka-Produkten aus<br />
eigener Herstellung auch aus Südamerika<br />
importierte Ware erhältlich ist. Die Faser<br />
der C-Qualität wird zu Langzeit-Düngepellets<br />
weiterverarbeitet.<br />
Aufmerksam werden die Besucher beäugt<br />
Alpaka – Touren<br />
Um einen Teil der laufenden Futter- und<br />
Tierarztkosten zu bestreiten, bietet das<br />
Ehepaar Ruch Familien und Gruppen von<br />
2 bis ca. 20 Personen die Möglichkeit, geführte<br />
Spaziergänge mit ihren kuschelweichen<br />
Vierbeinern zu unternehmen. Je nach<br />
Wunsch ist man zwischen einer halben<br />
und (maximal) zwei Stunden unterwegs.<br />
Wer möchte, darf ein Alpaka an der Leine<br />
führen. Dabei strahlen die sanften Mini-<br />
Kamele eine harmonisierende und beruhigende<br />
Wirkung aus, die sich schon nach<br />
kurzer Zeit auf ihre menschlichen Begleiter<br />
überträgt. Vor Beginn der Wanderung<br />
warnt Herr Ruch die Teilnehmer: „Schauen<br />
Sie einem Alpaka nie zu lange in die Augen<br />
– Sie werden sich verlieben!“<br />
Text und Fotografie:<br />
Eva-Maria Pulvermüller<br />
Achalm-Alpaka<br />
Informationen<br />
Die Weite und Schönheit der Alblandschaft genießen - harmonisches Miteinander von Mensch und Tier<br />
E-Mail: info@achalm-alpaka.de<br />
Telefon: 07385 / 968 990<br />
20
Hallo!!! Freundliche Begrüßung auf der Weide<br />
21
Der Ikarus vom Lautertal<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Gustav Mesmer und der Traum vom Fliegen<br />
Buttenhausen im Lautertal war zwischen 1964 und 1993 die Heimat eines außergewöhnlichen Menschen. 1903 geboren, mit nur<br />
rudimentärer Schulbildung, war er 35 Jahre lang als Sonderling weggesperrt in psychiatrischen Anstalten. Erst in Buttenhausen kam<br />
seine Genialität zum Tragen: Gustav Mesmer, Erfinder und Tüftler, Zeichner und Poet, Visionär und kreativer Konstrukteur von Flugapparaten.<br />
Kannst du einmal fliegen!<br />
steig auf einen Hügel<br />
Steig in die Höhe<br />
Ach wär Dies für Dich so schön<br />
so frei sein wie die Vögel<br />
auch den letzten Raum der Erde<br />
zu passieren bei Sonnenschein<br />
Wie blühender Natur<br />
„Gustav Mesmer war vielleicht ein bisschen<br />
ein Spinner, aber ein liebenswerter,<br />
kreativer, mit ungeheurem Schaffensdrang“,<br />
beschreibt Stefan Hartmaier den<br />
Autor dieses Gedichts, der in seinen letzten<br />
30 Lebensjahren mit einem künstlerischen<br />
Werk von kaum überschaubarem<br />
Umfang und mit phantasievollen und<br />
kreativen Erfindungen verblüffte. Stefan<br />
Hartmaier und Martin Mangold, Inhaber<br />
einer Agentur für visuelle Kommunikation<br />
und Gestaltung, sind die Vorstände<br />
der Gustav-Mesmer-Stiftung. 1996, zwei<br />
Jahre nach Mesmers Tod gegründet, kümmert<br />
sich die Stiftung um das Werk von<br />
Gustav Mesmer, ordnet und archiviert<br />
den schriftlichen Nachlass sowie die Fülle<br />
der Zeichnungen und restauriert seine<br />
Konstruktionen – Flugräder und Schwingen,<br />
Sprungschuhe, Musikinstrumente<br />
und Sprechmaschinen. „Wir haben mit<br />
Gustav Mesmers Werk ein bedeutendes<br />
künstlerisches Erbe, das wir für kommende<br />
Generationen bewahren müssen“, erklärt<br />
Hartmaier.<br />
Gustav Mesmer – so manchem älteren<br />
Einwohner des kleinen Dorfs Buttenhausen<br />
im Lautertal dürfte der freundliche<br />
ältere Mann mit grauem Bart noch in Erinnerung<br />
sein. Knapp 30 Jahre lang hat<br />
Gustav Mesmer dort in einem Altenheim<br />
gelebt und es waren wahrscheinlich die<br />
glücklichsten Jahre seines langen Lebens.<br />
In Buttenhausen mochte man ihn,<br />
er war anerkannt, gut geborgen in der<br />
22
Dorfgemeinschaft, gefragt wegen seiner<br />
Fertigkeiten als Korbflechter, wenngleich<br />
auch so manches Mal belächelt oder mit<br />
einem verwunderten Kopfschütteln begleitet,<br />
wenn er eine seiner Erfindungen<br />
einem Praxistest unterwarf.<br />
Denn Gustav Mesmer hatte eine Vision:<br />
Es musste möglich sein, mit reiner Körperkraft<br />
und unkomplizierten technischen<br />
Hilfsmitteln die Schwerkraft zu überwinden<br />
und den Vögeln gleich die Distanz<br />
zwischen zwei Ortschaften fliegend zu<br />
überwinden. Dafür ersann er Flugapparate,<br />
die auf einfachen Konstruktionsprinzipien<br />
basierten. Grundlage war zumeist<br />
ein altes Damenrad, auf das ein Trägerrahmen<br />
aus Latten gesetzt wurde. Daran<br />
wiederum wurden Schwingen mit hölzernem<br />
Rahmen befestigt, bespannt mit<br />
Plastikfolie. Die Geschwindigkeit, die mit<br />
dem Fahrrad erreicht wurde, gepaart mit<br />
einer ausgefeilten Tragflächenkonstruktion,<br />
sollte ausreichen, den Boden hinter<br />
sich zu lassen, „auch den letzten Raum<br />
der Erde zu passieren“.<br />
Die Grundlage für Mesmers unermüdlichen<br />
Drang, Flugfahrräder zu bauen, immer<br />
ausgeklügeltere Formen und Funktionsdetails<br />
für Tragflächen und Schwingen<br />
zu ersinnen und zu konstruieren, ist in<br />
seiner Lebensgeschichte zu finden.<br />
Gustav Mesmer wird im Jahr 1903 in dem<br />
kleinen Ort Altshausen nahe Ravensburg<br />
als eines von elf Kindern der Familie geboren.<br />
Für die klassische Schulbildung<br />
bleibt nicht viel Zeit. Bedingt durch eine<br />
Erkrankung und eine Operation entfällt<br />
sein viertes Schuljahr, im Folgejahr gibt<br />
es wegen des Beginns des ersten Weltkriegs<br />
keine Lehrer mehr. „Wo die Schule<br />
versagt, geht das ganze Leben einen Nebenweg“,<br />
schreibt er später.<br />
Im Alter von elf Jahren wird Mesmer als<br />
sogenannter Verdingbub zur Arbeit bei<br />
Großbauern und auf Gutshöfe geschickt,<br />
darunter auch auf einen Hof des Klosters<br />
Untermarchtal. „Durch die Schwestern<br />
angestiftet ein Ordensmann zu werden,<br />
mit den Worten: 'Sie gebten doch so ein<br />
schönes Päterchen' entschloß ich mich<br />
hiezu“, schreibt er später. Er entscheidet<br />
sich für das Kloster Beuron, „das Weltbekannte<br />
Benediktinertum“. Nach sechs<br />
Jahren verlässt er Beuron, wohl im Hader<br />
mit der dortigen Obrigkeit: „Lieber alles<br />
Versagen u. Ungeschehen sich selber zuschreiben,<br />
sonst kann der Orden nicht tadellos<br />
vor der Weltgesellschaft bestehen<br />
…. Man muß wissen, daß man vor einem<br />
Orden, immer ein schuldiger Mensch ist<br />
u. die Heiligkeit eines solchen niemals<br />
übertrifft.“<br />
In Altshausen gilt Mesmer nach seiner<br />
Rückkehr als Sonderling. Er beginnt 1928<br />
eine Schreinerlehre, ein Jahr später stört<br />
er, sei es aus Übermut oder im religiösen<br />
Überschwang, eine Konfirmationsfeier in<br />
der evangelischen Kirche. „Es war wohl<br />
eher ein kleiner und unbedeutender Zwischenfall,<br />
aber im konservativen Oberschwaben<br />
war das schwerwiegend“, sagt<br />
Hartmaier.<br />
Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die<br />
eleganteste Lösung, den seltsamen Kauz<br />
loszuwerden, scheint, ihn wegzusperren.<br />
Ein Arzt bescheinigt eine „fortschreitende<br />
Schizophrenie“, hinter Mesmer schließen<br />
sich die Türen der Heilanstalt Bad<br />
Schussenried. Für die nächsten 35 Jahre<br />
wird er die Tretmühle Psychiatrie nicht<br />
mehr verlassen.<br />
23
Der Ikarus vom Lautertal<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
„Der Anstaltsgarten war von einer hohen<br />
Mauer umgeben, kein Blick ins Volkstreiben<br />
wäre möglich gewesen …. Die Patienten<br />
taumelten ganz nach ihrem Vermögen<br />
umher, da setzte ich mich meist in die<br />
Nischen, auf den Sockel der Mauer und<br />
scheuchte meine Langeweile, das Leid<br />
durch kleine Beschäftigungen, Kiesel<br />
sortieren oder mit Ast Steckchen, Grashalmen<br />
etwas zu verfertigen“, beschreibt<br />
Mesmer.<br />
Bei seiner Arbeit in der Buchbinderei der<br />
Anstalt stößt Mesmer auf Texte zum Bau<br />
von Flugmaschinen – und findet seine Vision:<br />
Es musste möglich sein, Mauern und<br />
Entfernungen zu überwinden. Eine erste<br />
Konstruktionszeichnung datiert aus dem<br />
Jahr 1932, fortan beschäftigt er sich mit<br />
dem Fliegen, zeichnet und entwirft Apparate.<br />
„Erfinderwahn“ schreiben die Ärzte<br />
in die Akte. Mesmer bleibt am Boden,<br />
doch der Drang nach Freiheit ist stark. 16<br />
Mal bricht er in den 30er-Jahren aus und<br />
wird jedesmal nach kurzer Zeit wieder zurück<br />
gebracht. Die Nazizeit überlebt Mesmer.<br />
Da er als guter Arbeiter gilt, wird er,<br />
anders als viele Psychiatriepatienten in<br />
Bad Schussenried, nicht nach Grafeneck<br />
abtransportiert und ermordet. 1949 wird<br />
Mesmer in die Anstalt Weissenau verlegt,<br />
doch von Entlassung ist weiterhin keine<br />
Rede. „Er gehörte wahrscheinlich nie in<br />
die Psychiatrie, doch die Mutter hat alles<br />
ausgebremst. Erst nach ihrem Tod kam er<br />
in Freiheit“, sagt Stefan Hartmaier.<br />
1964, nach 35 Jahren hinter Mauern,<br />
erhält Gustav Mesmer einen Platz in<br />
einem Altenheim in Buttenhausen. Dort<br />
bekommt er eine kleine Werkstatt für<br />
die Korbflechterei, vor allem aber kann<br />
er dort ohne jede Einschränkung seine<br />
Erfindungen in die Praxis umsetzen. In<br />
kurzer Zeit entsteht eine Fülle von Flugapparaten,<br />
zumeist auf der Basis eines<br />
alten Damenfahrrads, manche auch als<br />
24
Schwingen, die auf den Schultern getragen<br />
werden.<br />
Mesmer verwendet ausschließlich schon<br />
gebrauchte Materialien für seine Konstruktionen.<br />
So erwachen weggeworfene<br />
Düngemittelsäcke aus Plastik als Tragflächen<br />
zu neuem Leben, rostige alte Nägel<br />
werden gerade geklopft und wieder<br />
eingesetzt, Sprungfedern aus Bettrosten<br />
machen Schwingen beweglich. „Er war<br />
ein echter Recyclingkünstler“, beschreibt<br />
Hartmaier.<br />
Der Anblick des älteren Herrn, der mit verschmitztem<br />
Gesichtsausdruck auf abenteuerlichen<br />
geflügelten Fahrrädern durch<br />
das Dorf saust, gehört bald zum Alltag in<br />
Buttenhausen. „Manchmal ist er auch die<br />
Waldwege zur Lauter hinunter gedonnert<br />
und hat dort die Ausflügler erschreckt“,<br />
erzählt Hartmaier. Einige Male hat er<br />
mit einem selbstgemalten Plakat sogar<br />
für sich geworben: „Hier der neue Zirkus<br />
Flugfahrad Vorführung u. Luftakropatig!“.<br />
Ob der „Ikarus vom Lautertal“, wie er bald<br />
genannt wird, je geflogen ist, bleibt ungeklärt.<br />
„Er hat einige Male erzählt, er sei<br />
ein paar Zentimeter oder auch 50 Meter<br />
weit geflogen. Bloß sei grad in dem Moment<br />
niemand dabei gewesen“, erzählt<br />
Hartmaier. Letztlich sei es ihm nie in erster<br />
Linie um das Fliegen gegangen, vermutet<br />
er. „Es ging ihm um die Forschung<br />
und die Arbeit daran. Wenn er Fluggeräte<br />
oder Details dazu entworfen und gezeichnet<br />
hat, dann ist er auch geflogen. Es ging<br />
mehr um die Idee, die Vision, als um das<br />
Machbare. Damit war er glücklich und in<br />
seiner Welt unabhängig“, beschreibt Hartmaier.<br />
Etwa 1.000 Zeichnungen und Gemälde<br />
verwahrt die Gustav-Mesmer-Stiftung,<br />
darunter Portraits und Architekturskizzen,<br />
hauptsächlich jedoch Studien zu<br />
Flugrädern, Konstruktionszeichnungen<br />
für Tragflächen, Schwingen, Flugdrachen,<br />
Gleiter und Luftschiffe. Grobe Entwürfe<br />
sind ebenso darunter wie ausgefeilte plastische<br />
Detailbetrachtungen zu einzelnen<br />
funktionalen Elementen. „Anhand der<br />
Zeichnungen können wir Apparate und<br />
andere Objekte rekonstruieren, die nur<br />
noch in Teilen vorliegen“, sagt Hartmaier.<br />
Neben den Flugapparaten hat Gustav<br />
Mesmer nämlich noch anderes ersonnen.<br />
Musikinstrumente wie eine Doppelhalsgeige,<br />
hölzerne Rollschuhe mit ausgeklügelten<br />
Bremsen oder etwa Sprungschuhe<br />
– Federn aus Metall, die zwischen zwei<br />
mit Scharnieren verbundenen Holzplatten<br />
befestigt unter die Schuhe geschnallt<br />
werden und die Fortbewegung, nicht zuletzt<br />
aber auch das Aufsetzen nach einem<br />
Flug erleichtern sollen. „Es ist schon fast<br />
lustig, dass eine amerikanische Firma so<br />
etwas ähnliches Jahrzehnte später auf<br />
den Markt gebracht hat“, sagt Hartmaier.<br />
Zu den bemerkenswertesten Objekten<br />
gehören die Sprechmaschinen. Mesmer<br />
hat auf beweglichen, in konzentrischen<br />
Kreisen angeordneten Holzklötzchen<br />
kleine Zungen aus Metall geschraubt. Unterschiedlich<br />
groß und zugeschnitten ergeben<br />
sie, in Schwingungen versetzt, unterschiedliche<br />
Laute – ein klar tönendes<br />
A wie ein schnarrendes R. Nacheinander<br />
angeschlagen können so „Worte“ erzeugt<br />
und Sätze gebildet werden.<br />
Mesmers schriftlicher Nachlass harrt<br />
noch der Aufarbeitung. „Es gibt viele<br />
Texte zu den Zeichnungen, eine Menge<br />
Gedichte und etliches, das sich mit Gott<br />
25
Der Ikarus vom Lautertal<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
und dem Lauf und der Funktion der Welt<br />
auseinandersetzt“, erzählt Hartmaier. Er<br />
vermutet im literarischen Werk Mesmers<br />
„eine eigenständige Facette des Künstlers<br />
mit hoher Bedeutung“.<br />
In den 80er-Jahren erfährt Gustav Mesmer<br />
erste Anerkennung in der Kunstwelt.<br />
Stefan Hartmaier und Martin Mangold<br />
organisieren Ausstellungen seiner Werke<br />
in Mannheim, Wien, Lausanne und Ulm.<br />
1992, zwei Jahre vor seinem Tod, wird<br />
eines seiner Flugfahrräder bei der Weltausstellung<br />
in Sevilla gezeigt. Im vergangenen<br />
Jahr waren einige Werke bei<br />
Ausstellungen in Friedrichshafen und im<br />
American Folk Art Museum in New York<br />
zu sehen. Ab Oktober wird im Landesmuseum<br />
Stuttgart während der Ausstellung<br />
„Die Schwaben zwischen Mythos<br />
und Marke“ ein Flugfahrrad ausgestellt,<br />
weitere Werkschauen sind in Heidelberg<br />
und in Belgien geplant. Ein Fernziel der<br />
Gustav-Mesmer-Stiftung ist die Einrichtung<br />
einer Dauerausstellung der Werke<br />
an ihrem Entstehungsort Buttenhausen.<br />
So könnten die Präsentation und wissenschaftliche<br />
Untersuchung des Werks geleistet,<br />
vor allem aber der Mensch Gustav<br />
Mesmer angemessen gewürdigt werden,<br />
sagt Hartmaier. „Ein Mann mit einem bitteren<br />
Lebenslauf, der nie verbittert war.<br />
Er hat seine eigene Welt geschaffen – der<br />
Traum vom Fliegen, die Vision, das war<br />
zum Überleben notwendig. So hat er seine<br />
Autarkie und seine Würde bewahrt“.<br />
Text: Peter Stotz<br />
Fotografie: Stefan Hartmaier/<br />
Gustav-Mesmer-Stiftung; Peter Stotz<br />
Informationen<br />
www.gustavmesmer.de<br />
26
Anzeige – Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Anton Geiselhart in Pfullingen<br />
Wohngesunde Lebensräume aus Malerhand<br />
So kurios und unwahrscheinlich es vielleicht klingen mag: Die Gründung des renommierten Malerbetriebs Anton Geiselhart,<br />
heute ansässig in der Marktstraße 195 in Pfullingen, war für den gleichnamigen Firmengründer zunächst nicht<br />
viel mehr als eine Notlösung. Dieser – ein junger Mann mit einer unverkennbaren künstlerischen Begabung – wäre<br />
wahrscheinlich auch nur mit der Kunst und ohne seinen Malerbetrieb glücklich geworden. Wäre da nicht, wie so oft im<br />
Leben – ja, sagen wir es doch ohne Umschweife: Wäre da nicht die Liebe zu einem Mädchen namens Else Tochtermann<br />
gewesen, und ein angehender Schwiegervater, der der Ansicht war, Kunstmalerei sei nichts für einen rechten Mann und<br />
wer seine Tochter heiraten wolle, müsse mindestens ein Malergeschäft anfangen.<br />
Also baute Anton Geiselhart mit einem Lehrling<br />
und zwei Gesellen 1934 in der Lederstraße<br />
einen solchen Betrieb auf. Die kleine<br />
Firma wuchs rasch, sodass sich Geiselhart<br />
bald schon in der glücklichen Lage sah, einen<br />
Meister für die Alltagsgeschäfte einstellen zu<br />
können und sich selbst wieder verstärkt der<br />
Kunst zu widmen. Ungeachtet dessen, dass<br />
er sich diesen „Fluchtweg“ aus dem Handwerksleben<br />
geschaffen hatte, florierten die<br />
Geschäfte seiner Malerwerkstatt derart gut,<br />
dass dieser – heute in dritter Generation<br />
von Enkel Roman Geiselhart geführt – inzwischen<br />
über die für einen Handwerksbetrieb<br />
typische Größe weit hinausgewachsen ist<br />
und 120 Angestellte beschäftigt. Doch auch<br />
die Angebotspalette des Unternehmens hat<br />
den Rahmen des für einen Malerbetrieb<br />
typischen Leistungsspektrums gesprengt.<br />
Stefan Hüttl, kaufmännischer Leiter des Unternehmens,<br />
zählt auf, was sich alles unter<br />
dem Dach das denkmalgeschütze Gebäude<br />
im Arbach an Leistungen vereint: Neben<br />
allem, was mit dem Thema Farbe zu tun hat,<br />
bietet die Firma Anton Geiselhart Stuckateur-<br />
Arbeiten und Trockenbau, Gerüstbau, Bodenbeschichtungsarbeiten<br />
und Wärmedämmung<br />
an. Für detaillierte Farbberatungen<br />
steht Anton Geiselharts Tochter Monika zur<br />
Verfügung. Selbst Künstlerin wie ihr Vater,<br />
setzt sie auch jene Art von Betätigung fort,<br />
die sich „Kunst am Bau“ nennt und die einst<br />
eines der wichtigsten Arbeitsgebiete des Firmengründers<br />
war, wenn er sich nicht gerade<br />
in seinem Atelier aufhielt.<br />
Wohngesunde Lebensräume –<br />
nicht nur für Privatkunden<br />
Um neben den Großprojekten für Auftraggeber<br />
der Öffentlichen Hand und Industriebetriebe<br />
die Bedürfnisse der Privatkunden nicht<br />
ganz aus den Augen zu verlieren, machte man<br />
sich bei der Firma Geiselhart 2012 Gedanken,<br />
wie man diesen Kundenkreis bedienen<br />
könnte. Da kam als ein vielleicht unfreiwilliger<br />
Helfer bei der Lösung des Problems die<br />
Das Gebäude der Fa. Anton Geiselhart in der Marktstraße 195 in Pfullingen<br />
Energiesparverordnung ins Spiel. Denn: Die<br />
Auflagen zur Wärmedämmung und Abdichtung<br />
von Gebäudehüllen erwiesen sich als<br />
derart hoch gesteckt, dass auch die aus Farben<br />
und Klebern ausgasenden Schadstoffe<br />
die Häuser nicht mehr freiwillig verlassen<br />
wollten. Die Folge waren zunehmende Überempfindlichkeitsreaktionen<br />
und Allergien unter<br />
Hausbesitzern und ihren Familienmitgliedern.<br />
Was lag nun näher als die Überlegung,<br />
bei der Neugestaltung von Privaträumen<br />
Materialien wie Farben, Lacke, Tapeten und<br />
Kleister bereits so schadstoffarm auszuwählen,<br />
dass sich der Vorgang des Auslüftens<br />
von vornherein erübrigte? Die Idee von den<br />
„wohngesunden Lebensräumen“ war geboren.<br />
Man tat sich zum Zweck der Umsetzung<br />
des Projekts mit dem Sentinel Haus Institut<br />
in Freiburg zusammen, welches das Verhalten<br />
von Materialien im Verbund miteinander<br />
hinsichtlich ihrer Schadstoffemissionen bereits<br />
vor ihrer Verwendung überprüft. Sodass<br />
man in der Lage ist, im Vorfeld Schadstoffemissionen<br />
zu garantieren, die weit unter<br />
den gesetzlich erlaubten Werten liegen. Die<br />
Materialprüfungen dazu werden vom TÜV<br />
Rheinland durchgeführt. Erwies sich diese<br />
Thematik schon für Privatkunden als derart<br />
interessant, dass deren Auftragsanteil um<br />
mehr als 50 Prozent vom Jahresumsatz anstieg,<br />
so wurden bald auch Auftraggeber der<br />
Öffentlichen Hand auf das Angebot aufmerksam<br />
und wünschten für Schulen, Kindergärten<br />
und Verwaltungsgebäude ähnliche Standards.<br />
Die immer stärkere Nachfrage machte<br />
in der Folge den Aufbau einer Datenbank<br />
notwendig, in der Materialien und Materialkombinationen<br />
im Hinblick auf ihr Emissionsverhalten<br />
festgehalten wurden. Produkte,<br />
die schon seit jeher verwendet wurden, und<br />
neuartige, schadstoffarme Produkte sind<br />
gleichermaßen darin festgehalten. Zu dieser<br />
Datenbank haben alle Mitarbeiter der Firma<br />
Anton Geiselhart Zugang.<br />
Text: Petra Zwerenz<br />
Anton Geiselhart GmbH & Co. KG<br />
Marktstraße 195<br />
72793 Pfullingen<br />
Informationen<br />
Telefon: 07121 / 923-3<br />
E-Mail: info@anton-geiselhart.de<br />
www.anton-geiselhart.de<br />
27
Kappenturm in Hayingen<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Hier präsentiert sich das „Onaitig Loch“<br />
Der Kappenturm in Hayingen ist samt überdachtem Wehrgang ein herrliches Relikt aus der mittelalterlichen Zeit. Nur<br />
wer genau sucht, findet diesen beeindruckenden Rest der ursprünglichen Stadtmauer am südwestlich gelegenen Stadtrand<br />
und taucht in der Betrachtung in die Vergangenheit ein.<br />
Der Kappenturm wurde vor drei Jahren saniert.<br />
Die Stadtgründung Hayingens und die Errichtung<br />
der Stadtmauer wird in die erste<br />
Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. An<br />
den Kappenturm in der Badgasse schließt<br />
sich ein 13 Meter langer Mauerabschnitt in<br />
Richtung Norden an, der dann von einem<br />
privaten, bebauten Grundstück unterbrochen<br />
wird. Doch etwas weiter nördlich findet<br />
die Mauer nach einem Wohnhaus eine<br />
32 Meter lange Fortsetzung. Der südliche<br />
Mauerabschnitt in Richtung Osten ist rund<br />
19 Meter lang und verbindet den Kappenturm<br />
mit einem Scheunengebäude. Mauer<br />
und Turm wurden hauptsächlich aus<br />
Kalkbruchsteinen der näheren Umgebung<br />
errichtet. Einzelne Ziegelsteine und Dachplatten<br />
sind im Mauerwerk integriert. Insbesondere<br />
an den Leibungen der Schießscharten<br />
im Turm fanden Ziegelsteine<br />
Verwendung. Ursprünglich war die Grundstruktur<br />
des Mauerwerks völlig verdeckt,<br />
doch durch Witterungseinflüsse wurde der<br />
aufgrund meist glatten Mauersteinen nur<br />
schwer verankerte Kalkputz weitgehend<br />
abgetragen. Insbesondere der Außenseite<br />
an der Mauersohle hat die aufsteigende<br />
Feuchtigkeit Schäden zugefügt.<br />
Für Hayingen ist die Stadtmauer samt<br />
Kappenturm ein einmaliges Kulturdenkmal,<br />
das vor drei Jahren umfangreich saniert<br />
wurde. Lose Putzschichten wurden<br />
entfernt und das Mauerwerk wieder mit<br />
feinem Kalkputz entsprechend der Erstfassung<br />
überarbeitet, abschließend erfolgte<br />
ein Kalkanstrich. Wer heute am Kappenturm<br />
steht, der kann sich gut vorstellen,<br />
warum im Jahr 1303 Hayingen den Namen<br />
„Stadt mit Mauern und Toren“ erhielt. Hier<br />
wird deutlich, dass der Ort nicht als eine<br />
Einheit entstanden ist, sondern zunächst<br />
vermutlich im Jahr 1247 durch den Ritter<br />
„Swigger von Gundelfingen“ gegründet und<br />
schließlich 1285 als Stadt erweitert wurde.<br />
Dies zeigt sich besonders daran, dass die<br />
Stadtmauer im Osten einen Knick aufweist<br />
und dass sich die Nord-/Südstraßen über<br />
die Marktstraße hinaus gleichfalls seitlich<br />
verschoben haben. Von den ehemals drei<br />
Wir suchen Austräger<br />
für das Alb-Magazin auf 450,- Euro Basis.<br />
Bei Interesse melden Sie sich bei Fa. LogoPrint GmbH<br />
Frau Susanne Rohrmann-Leibfarth<br />
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28
Die Stadtmauer – ein Relikt aus der Vergangenheit<br />
Toren ist lediglich noch das Tor im Kappenturm<br />
übrig geblieben, das sogenannte<br />
„Onaitig Loch“, also ein unnötiges Loch.<br />
Einer Sage nach wurde das Tor einst<br />
im Schwedenkrieg vom Torhüter „Kaltmatheis“<br />
mit einem Dorschen (Mark eines<br />
Krautkopfes) verschlossen, da er den zur<br />
Verriegelung notwendigen Eisendorn verloren<br />
hatte und sich feindliche Truppen<br />
bedrohlich der Stadt näherten. Doch eine<br />
Ziege fraß den Dorschen ab und der Feind<br />
konnte somit ungehindert in die Stadt eindringen.<br />
Seither ist die Geiß das Wahrzeichen<br />
der Stadt Hayingen und dient auch<br />
der Narrenzunft als Traditionsfigur.<br />
Der Kappenturm hat für Hayingen eine<br />
traditionelle Bedeutung, die Sanierung<br />
vor drei Jahren mit Kosten in Höhe von<br />
Aus den Schießscharten im Kappenturm wurde einst<br />
die Stadt gegen Angreifer verteidigt<br />
rund 60.000 Euro wurde deshalb auch<br />
als notwendige Maßnahme angesehen.<br />
Insbesondere bei Nacht präsentiert sich<br />
jetzt das ganze Areal rund um Kappenturm<br />
und Stadtmauer dank einer intelligenten<br />
Innenbeleuchtung im Wehrgang als beeindruckendes<br />
Kulturdenkmal, das seine einstige<br />
Bedeutung heute noch eindringlich<br />
unter Beweis stellt.<br />
Die LogoPrint-Nuss:Layout Stadtmauer Hayingen mit Kappenturm 1 26.07.<strong>2016</strong> von innen 10:43 Uhr Seite 1<br />
Text und Fotografie: Maria Bloching<br />
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29
Veranstaltungskalender<br />
Alb-Magazin Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />
Oktober<br />
Fr. 14.10.<strong>2016</strong> – Sa. 15.10.<strong>2016</strong><br />
Mostbesen<br />
OG Rietheim<br />
Schwäb. Albverein<br />
So. 16.10.<strong>2016</strong><br />
Kirbe<br />
Dorfgemeinschaftshaus Böttingen<br />
Musikkapelle Böttingen<br />
So. 16.10.<strong>2016</strong><br />
Kirbe<br />
Sportheim Trailfingen<br />
Sport-Club Trailfingen<br />
Sa. 22.10.<strong>2016</strong><br />
Jubiläumskonzert<br />
Martinskirche Münsingen<br />
ev. Kirchengemeinde Münsingen<br />
Sa. 22.10.<strong>2016</strong> – So. 23.10.<strong>2016</strong><br />
Ermsgautag<br />
Schwäb. Albverein<br />
Sa. 29.10.<strong>2016</strong> – So. 30.10.<strong>2016</strong><br />
Lokalschau<br />
Kleintierzuchtverein Münsingen<br />
Sa. 29.10.<strong>2016</strong> – Di. 01.11.<strong>2016</strong><br />
Messe "schön&gut"<br />
Altes Lager, Münsingen<br />
So. 30.10.<strong>2016</strong><br />
60 Jahre Christus König Kirche<br />
kath. Kirchengemeinde<br />
Christus König Münsingen<br />
So. 30.10.<strong>2016</strong><br />
Herbstabschlussschießen<br />
Schützenverein Hundersingen<br />
November<br />
Do. 03.11.<strong>2016</strong><br />
Blutspenden<br />
DRK-Ortsverein Münsingen<br />
Alenberghalle Münsingen<br />
Sa. 12.11.<strong>2016</strong><br />
Herbstkonzert Akkordeonorchester<br />
Akkordeonorchester Münsinger Alb<br />
Alenberghalle Münsingen<br />
Sa. 12.11.<strong>2016</strong><br />
Fahrtenliedersingen<br />
Kelter Metzingen<br />
Schwäb. Albverein, OG Münsingen<br />
So. 13.11.<strong>2016</strong><br />
Kalenderwettbewerb<br />
Musikkapelle Rietheim<br />
Sa. 19.11.<strong>2016</strong><br />
Basar<br />
Bruderhaus Diakonie Buttenhausen<br />
So. 20.11.<strong>2016</strong><br />
Wildschweinessen<br />
Sportfreunde Rietheim<br />
Fr. 25.11.<strong>2016</strong><br />
Weihnachtsmarktparty<br />
Narrenverein Sternaberg Huzzla<br />
Mode Schwenk, Lichtensteinpark Münsingen<br />
So. 27.11.<strong>2016</strong><br />
Preisbinokel<br />
Sportverein Böttingen<br />
Sportheim Böttingen<br />
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präsentiert:<br />
30
Dezember<br />
Sa. 03.12.<strong>2016</strong><br />
Weihnachtsfeier<br />
Treff ab 60 - Münsingen<br />
Zehntscheuer Münsingen<br />
Sa. 10.12.<strong>2016</strong><br />
Konzert Musikverein Magolsheim<br />
Alenberghalle Münsingen<br />
Sa. 17.12.<strong>2016</strong><br />
Christbaumverkauf<br />
Ortsverwaltung Rietheim<br />
Sa. 24.12.<strong>2016</strong><br />
Weihnachtsblasen am Christbaum<br />
Musikkapelle Böttingen<br />
Sa. 24.12.<strong>2016</strong><br />
Klingender Heilig Abend<br />
Musikkapelle Rietheim<br />
Sa. 31.12.<strong>2016</strong><br />
Silvesterwanderung<br />
Schwäb. Albverein, OG Rietheim<br />
Impressum<br />
Herausgeber,<br />
Layout, Gestaltung, Druck:<br />
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Gutenbergstraße 39/1<br />
72555 Metzingen<br />
Telefon 07123 / 93910<br />
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Redaktionsleitung:<br />
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info@alb-magazin.com<br />
Redaktion:<br />
Maria Bloching<br />
Peter Stotz<br />
Eva-Maria Pulvermüller<br />
Petra Zwerenz<br />
Erscheinungsweise:<br />
viermal im Jahr<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />
09/<strong>2016</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />
etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />
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