07.03.2017 Aufrufe

BLATTWERK AUSGABE 01*2017

BLATTWERK ist die offizielle Programm-Zeitschrift des Offenen Hauses Oberwart. Essays zu kultur- und gesellschafts-relevanten Themen, Interviews zum aktuellen Geschehen und Beiträge der im OHO ausstellenden KünstlerInnen ergänzen die vierteljährliche Programm-übersicht bzw. nehmen darauf Bezug. Ein wichtiges Anliegen von BLATTWERK ist die Einbindung und Präsentation des regionalen Angebotes in den Bereichen Kunst und Kultur, Handwerk und Kleingewerbe sowie Gastronomie und Kulinarik, was der Zeitschrift zusätzlichen Servicecharakter verleiht.

BLATTWERK ist die offizielle Programm-Zeitschrift des Offenen Hauses Oberwart. Essays zu kultur- und gesellschafts-relevanten Themen, Interviews zum aktuellen Geschehen und Beiträge der im OHO ausstellenden KünstlerInnen ergänzen die vierteljährliche Programm-übersicht bzw. nehmen darauf Bezug.

Ein wichtiges Anliegen von BLATTWERK ist die Einbindung und Präsentation des regionalen Angebotes in den Bereichen Kunst und Kultur, Handwerk und Kleingewerbe sowie Gastronomie und Kulinarik, was der Zeitschrift zusätzlichen Servicecharakter verleiht.

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FR., 7.4.<br />

MALSTUNDEN FÜR KINDER,<br />

JUGENDLICHE UND<br />

ERWACHSENE<br />

mit Christian Ringbauer<br />

1 Keilrahmen, Karton, Farben, Stifte, Pinsel<br />

werden zur Verfügung gestellt,<br />

Dauer 1,5 Std.<br />

inkl. Material € 30,–<br />

Die Workshops sind für alle<br />

Altersgruppen, ab drei jahren, geeginet.<br />

Wir malen frei, aber begleitet in kleinen<br />

Gruppen von mindestens<br />

drei bis maximal sechs Teilnehmern.<br />

www.kreativeskind.at<br />

+43 (0)660-7052 111<br />

DAS LACHEN<br />

IST FREI,<br />

WER KANN ES<br />

VERBIETEN?!<br />

Von Ursula Neubauer<br />

„Maßnahme gegen Migranten: Trump baut Mauer durch Ehebett“, titelte die<br />

Satireplattform „Die Tagespresse“ vor einiger Zeit. Und sorgte damit bestimmt<br />

für viele Lacher. Andererseits wahrscheinlich auch für einen wütenden<br />

US-Präsidenten, hätte er es mitbekommen.<br />

Weitere Termine:<br />

Sa., 8.4.<br />

Fr., 23.6.<br />

Fr., 16.6.<br />

jeweils von 14:00 – 15:30 Uhr<br />

oder 15:30 – 17:00 Uhr<br />

Auf Wunsch ist auch ein<br />

individueller Termin möglich<br />

ANDERE LÄNDER, ANDERE HUMOR-<br />

GRENZEN<br />

Denn so locker wie Österreichs Politiker-<br />

Innen, die sich und ihren Berufsstand<br />

durchaus aufs Korn nehmen lassen und<br />

z. B. zu TV-Audienzen beim „Kaiser“ gehen,<br />

sind nicht alle. Nein. Böhmermanns<br />

Schmähgedicht über Herrn Erdogan z. B.<br />

fand dieser gar nicht witzig und erstattete<br />

Anzeige. Das Verfahren dazu wurde eingestellt.<br />

Die Staatsanwaltschaft erklärte,<br />

dass Satire keine Beleidigung sei, sofern<br />

das Ganze „keine ernsthafte Herabwürdigung<br />

der Person“ enthalte.<br />

Bei uns lebt man also in einem gelobten<br />

Humorland. Eine Gesellschaft, in der auch<br />

politisches Kabarett möglich ist, ist nämlich<br />

eine gute, sagt Humor forscher René Proyer:<br />

„Humor kann ein gutes Korrektiv sein, um<br />

Fehlverhalten anzuprangern. Das verstehen<br />

wir unter echter Meinungsfreiheit.<br />

Wenn jemand anderer Meinung ist und es<br />

auf schlaue, humorvolle Weise pointiert<br />

zum Ausdruck bringt, ist das eine gute<br />

Form der Auseinandersetzung.“<br />

IM ZWEIFEL FÜR DIE KUNST<br />

Aber ist die Freiheit der Satire, der Kunst<br />

grenzenlos? Das wurde vor allem nach den<br />

Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie<br />

Hebdo“ diskutiert. Wenn Menschen sterben,<br />

ist nämlich wirklich Schluss mit lustig. In<br />

den verschiedenen Haltungen dazu würden<br />

sich unterschiedliche Humortypen widerspiegeln,<br />

meinen ExpertInnen. Humortechnisch<br />

sind wir nämlich unterschiedlich<br />

gestrickt. So gibt es etwa auch Humor-<br />

Fürchter, die hinter jedem Lachen einen<br />

Angriff vermuten. Und: „In Ländern, wo<br />

alles streng kontrolliert und sanktioniert<br />

wird, ist die Einstellung dazu weniger<br />

liberal“, sagt der Humorforscher. Künstler-<br />

Innen bräuchten deshalb bei aller Freiheit<br />

auch ein bisschen Fingerspitzengefühl.<br />

„ACHTUNG SATIRE!“<br />

Noch lustiger als Satiremeldungen sind oft<br />

die Reaktionen derer, die sie für wahr halten.<br />

Dann beschimpfen User die „Wiener<br />

Linien“ auf Facebook, weil sie gelesen haben,<br />

dass der 100 000. Schwarzfahrer mit<br />

einem Preisgeld belohnt worden sei. Oder<br />

H. C. Strache muss ein Posting wieder<br />

löschen, weil er auf die Satireseite „Der<br />

Postillon“ reingefallen ist. Oder war das<br />

etwas Absicht? Tja, in Zeiten, wo echte<br />

Nachrichten, etwa aus den USA, Satire<br />

schon fast überholen, über „alternative“<br />

Fakten geredet wird und Journalisten als<br />

böse Lügner gelten, da ist es auch wirklich<br />

nicht mehr so leicht, Wahrheit von Satire<br />

zu unterscheiden. Vielleicht brauchen wir<br />

Hinweisschilder à la „Achtung: Satire“.<br />

Aber das wäre ja<br />

auch nicht lustig.<br />

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