06.03.2017 Aufrufe

stahlmarkt 11.2016 (November)

Aus dem Inhalt: Stahl-2016 Jahrestagung / Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik

Aus dem Inhalt: Stahl-2016 Jahrestagung / Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

11<br />

<strong>November</strong> 2016<br />

STAHL 2016 – Orientierung in unsicheren Zeiten<br />

Stahlstandort Deutschland – nachhaltig sichern<br />

Stahlhandel & Service-Center – tiefgreifender Wandel<br />

Industrieheizungen und<br />

Hallenheizungen<br />

Smart Surface Solutions<br />

»starke<br />

Partner«


Editorial K 3<br />

Gemeinsam Rückgrat zeigen<br />

»Orientierung in unsicheren Zeiten« heißt das<br />

Motto der diesjährigen Jahrestagung STAHL 2016 am<br />

10. <strong>November</strong> in Düsseldorf (siehe auch S. 7). Fakt ist:<br />

Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa braucht<br />

faire Wettbewerbsbedingungen – und die hat sie nicht.<br />

Neben der allgemein schwierigen Lage auf den globalen<br />

Stahlmärkten spielen politische Entscheidungen in diesem<br />

Jahr eine ganz bedeutende Rolle.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Beispiele sind u. a. die Mitte Oktober veröffentlichte<br />

EEG-Umlage für 2017 – eine Lösung, die für die Stahlindustrie<br />

weiterhin unbefriedigend bleibt. Die drohenden<br />

Änderungen beim EU-Emissionsrechtehandel für die<br />

vierte Handelsperiode ab 2021 sind ebenfalls ein Problem.<br />

Und dann China – ein weites Feld. Hier konzentriert<br />

sich alles auf die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen,<br />

den Umgang mit Überkapazitäten und<br />

die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus. Darüber<br />

hinaus geht es bei der weltweiten Nachfrage nach Stahl<br />

derzeit nur »in Mäuseschritten voran«, wie die jüngsten<br />

Zahlen des internationalen Stahlverbandes worldsteel<br />

zeigen (s. S. 14).<br />

Dabei existieren in Europa – und ganz besonders in<br />

Deutschland – starke, intakte Wertschöpfungsketten,<br />

die zu erhalten sind: »Stahl ist das Rückgrat der deutschen<br />

Volkswirtschaft«, so die WV Stahl. Die im Stahlgeschäft<br />

aktiven Unternehmen wollen jetzt noch stärker<br />

enge Partnerschaften knüpfen, zusammen mit den Kunden<br />

neue Wege betreten und Produkte entwickeln, um<br />

auf internationalem Parkett gemeinsam zu bestehen.<br />

Das geht nur, wenn die Beteiligten Wissen und Daten<br />

untereinander offen legen. Die Branche wird nicht mehr<br />

nur in eindimensionalen, einseitig ausgerichteten Lieferketten<br />

denken können, sondern in größeren Netzwerken<br />

mit komplexerer Struktur und einem Hin und Her<br />

der Kommunikation. Digitalisierung liefert dafür sicher<br />

noch viele nützliche »Tools« und bietet neue Chancen.<br />

Darüber machen sich neben den Stahlherstellern<br />

auch die Stahl-Service-Center und Stahldistributeure<br />

intensiv Gedanken (mehr in unserem Special ab Seite<br />

40) – und nicht nur die: Im Blechbearbeitungssektor<br />

haben kürzlich mehrere Maschinen- und Anlagenbauer<br />

eine Herstellerinitiative im Sinne von Fertigung 4.0 für<br />

Mittelständler gegründet (s. S. 26). Es bleibt also spannend.<br />

Stahl einsetzende Wirtschaftszweige*<br />

in Deutschland<br />

in Europa<br />

Automobilbau<br />

18%<br />

Sonstige<br />

3%<br />

Haushaltswaren<br />

3%<br />

Automobilbau<br />

26%<br />

Sonstige 6%<br />

3%<br />

Haushalts-<br />

10%<br />

waren<br />

Rohre<br />

12%<br />

31%<br />

12%<br />

Metallwaren<br />

Bau<br />

Maschinenbau<br />

Rohre<br />

13%<br />

14%<br />

Metallwaren<br />

Bau<br />

35%<br />

14%<br />

Maschinenbau<br />

* Anteil am Stahlbedarf Quelle: WV Stahl, Eurofer 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>11.2016</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Fachkräfte dringend gesucht<br />

7 STAHL 2016 – JAHRESTAGUNG<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Ein Lichtblick in der US-Stahlindustrie<br />

12 Mittelfristig gute Aussichten<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

18 Auch in Zukunft gegen Dumping<br />

22 50 Jahre Walzwerk Mülheim<br />

23 Brammen-Weltrekord<br />

24 Anlagenjubiläen in der Feinblechproduktion<br />

26 Herstellerinitiative Industrie 4.0 gegründet<br />

BRANCHENBERICHT<br />

30 Schmiedeindustrie erwartet kein Wachstum<br />

EDELSTAHL<br />

34 Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />

36 Kaltverschweißen von Edelstählen vermeiden<br />

38 Mit nichtrostenden Stählen an die Weltspitze<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

40 Werden in Europa die unabhängigen Stahl-Service-Center verdrängt?<br />

42 Der globale Wettbewerb ist unvermeidbar<br />

45 Bandsägetechnik 4.0<br />

46 Gezielt Bandzug auf- und abbauen<br />

48 Vollautomatische, integrierte Komplettbearbeitung für Rohre<br />

50 Wasserstrahlschneideanlagen mit drei Jahren Garantie<br />

51 Erste Wahl für langspanige Werkstoffe<br />

52 Neue Stahlhalle eröffnet<br />

53 Kräfte gebündelt<br />

LOGISTIK<br />

58 Disposition 4.0 für die Fabrik 4.0<br />

RUBRIKEN<br />

65 Fachmedien 71 VIP-Seiten<br />

66 Stahltermine 72 Inserentenverzeichnnis<br />

67 Veranstaltungen 73 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im September 2016<br />

STAHL 2016 Als »Schicksalsjahr«<br />

titulierte die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl das Jahr 2016.<br />

Perspektiven sind dennoch<br />

grundsätzlich vorhanden – nun<br />

gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter auszubauen und die<br />

Digitalisierung voranzubringen.<br />

34<br />

EDELSTAHL Abgasanlagen sind<br />

wesentliche Gebäudebestandteile.<br />

Neben gestalterisch-architektonischen<br />

Aspekten gehört die Beständigkeit<br />

gegen Säuren, Feuchtigkeit<br />

und Rußbrand zu den zentralen<br />

Anforderungen, die der nichtrostende<br />

Stahl in idealer Weise<br />

erfüllt.<br />

STAHLDISTRIBUTEURE UND<br />

STAHL-SERVICE-CENTER Der<br />

europäische Verband EUROMETAL<br />

erwartet einen tiefgreifenden<br />

Wandel. Neue Geschäftsmodelle<br />

und neue »Player« werden die<br />

Märkte verändern. Globalisierung<br />

und Konsolidierung schreiten<br />

voran, erläuterte EUROMETAL-<br />

Generaldirektor Georges Kirps.<br />

LOGISTIK Die Umsetzung eines<br />

Fabrik-4.0-Konzeptes in der<br />

Metall verarbeitenden Industrie<br />

erfordert auch eine »Disposition<br />

4.0«. Schon jetzt wird<br />

ersichtlich, dass Disposition 4.0<br />

keine Vision sondern bei Technologieführern<br />

durchaus bereits<br />

gelebte Realität ist.<br />

7<br />

40<br />

58<br />

Fotos: WV Stahl, Poujoulat/Saint-Symphorien, WS, Prof. Sames, THM Business School, Abels & Kemmner<br />

1)<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015, in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

e – estimated<br />

September<br />

2016<br />

September<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Sep. 16/15<br />

9 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 640 e 548 16,8 5.733 5.619 2,0<br />

Bulgarien 45 e 48 – 5,7 394 473 – 16,6<br />

Deutschland 3.246 3.377 – 3,9 32.011 32.570 – 1,7<br />

Finnland 352 318 10,6 3.078 3.028 1,6<br />

Frankreich 1.278 1.250 2,2 10.617 11.656 – 8,9<br />

Griechenland 90 e 55 63,6 824 699 17,9<br />

Großbritannien 644 569 13,3 5.699 8.660 – 34,2<br />

Italien 1.989 2.099 – 5,3 17.307 16.752 3,3<br />

Kroatien 0 e 13 – 100,0 0 112 – 100,0<br />

Luxemburg 195 e 196 – 0,5 1.667 1.636 1,9<br />

Niederlande 536 597 – 10,2 5.210 5.322 – 2,1<br />

Österreich 562 599 – 6,2 5.520 5.764 – 4,2<br />

Polen 680 e 784 – 13,3 6.337 7.161 – 11,5<br />

Schweden 408 369 10,4 3.494 3.236 7,9<br />

Slowakei 400 395 1,4 3.588 3.537 1,4<br />

Slowenien 51 52 – 3,3 470 465 0,9<br />

Spanien 1.190 e 1.303 – 8,7 10.593 11.363 – 6,8<br />

Tschechien 438 363 20,7 4.037 4.046 – 0,2<br />

Ungarn 113 139 – 18,7 898 1.289 – 30,3<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 405 e 414 – 2,2 3 786 3.989 – 5,1<br />

Europäische Union (28) 13.261 13.488 – 1,7 121.262 127.379 – 4,8<br />

Bosnien-Herzegowina 52 59 – 12,1 621 655 – 5,3<br />

Mazedonien 20 e 0 – 137 95 44,0<br />

Norwegen 58 54 6,2 456 422 8,1<br />

Serbien 107 75 41,8 811 734 10,5<br />

Türkei 2.654 2.454 8,1 24.437 23.469 4,1<br />

Europa außer EU 2.891 2.643 9,4 26.462 25.375 4,3<br />

Kasachstan 355 330 7,5 3.158 2.882 9,6<br />

Moldawien 15 e 45 – 66,7 86 312 – 72,4<br />

Russland 5.736 5.859 – 2,1 52.727 53.632 – 1,7<br />

Ukraine 1.884 2.048 – 8,0 18.281 17.093 7,0<br />

Usbekistan 60 e 51 17,6 526 501 5,0<br />

Weißrussland 180 e 199 – 9,5 1.619 2.023 – 20,0<br />

C.I.S. (6) 8.230 8.532 – 3,5 76.397 76.443 – 0,1<br />

El Salvador 10 e 11 – 12,9 78 86 – 8,8<br />

Guatemala 25 e 37 – 33,0 240 279 – 13,9<br />

Kanada 980 e 999 – 1,9 9.668 9.504 1,7<br />

Kuba 20 e 26 – 23,9 182 197 – 8,0<br />

Mexiko 1.600 e 1.694 – 5,5 13.959 14.132 – 1,2<br />

Trinidad und Tobago 0 57 – 100,0 36 404 – 91,1<br />

USA 6.308 6.557 – 3,8 59.708 60.504 – 1,3<br />

Nordamerika 8.943 9.381 – 4,7 83.872 85.106 – 1,4<br />

Argentinien 322 446 – 27,8 3.078 3.782 – 18,6<br />

Brasilien 2.578 2.501 3,1 22.917 25.264 – 9,3<br />

Chile 95 e 80 18,9 885 815 8,6<br />

Ecuador 50 e 68 – 26,1 440 517 – 14,9<br />

Kolumbien 100 e 123 – 19,0 948 910 4,2<br />

Paraguay 3 e 5 – 35,5 26 33 – 21,5<br />

Peru 100 e 93 8,1 859 794 8,1<br />

Uruguay 6 e 10 – 42,4 47 66 – 29,3<br />

Venezuela 20 e 94 – 78,8 232 1.052 – 78,0<br />

Südamerika 3.274 3.419 – 4,2 29.432 33.233 – 11,4<br />

Ägypten 365 e 384 – 5,0 3.517 4.335 – 18,9<br />

Libyen 15 0 – 377 240 56,7<br />

Marokko 45 e 9 419,6 370 425 – 13,1<br />

Südafrika 430 e 442 – 2,7 4.611 5.038 – 8,5<br />

Afrika 855 835 2,4 8.875 10.039 – 11,6<br />

Iran 1.588 1.337 18,8 13.210 12.231 8,0<br />

Katar 190 e 227 – 16,3 1.765 1.988 – 11,2<br />

Saudi Arabien 2) 380 e 381 – 0,4 3.540 4.467 – 20,8<br />

Vereinigte Arabische Emirate 192 265 – 27,5 2.222 2.222 0,0<br />

Mittlerer Osten 2.351 2.211 6,3 20.736 20.908 – 0,8<br />

China 68.170 65.611 3,9 603.780 601.374 0,4<br />

Indien 7.880 e 7.264 8,5 71.090 67.128 5,9<br />

Japan 8.442 8.570 – 1,5 78.378 78.799 – 0,5<br />

Pakistan 260 e 230 13,0 2.551 2.141 19,1<br />

Südkorea 5.716 5.654 1,1 50.950 51.867 – 1,8<br />

Taiwan, China 1.770 e 1.609 10,0 16.267 16.544 – 1,7<br />

Thailand 340 e 326 4,3 2.879 2.901 – 0,8<br />

Asien 92.579 89.264 3,7 825.895 820.755 0,6<br />

Australien 477 423 12,7 3.871 3.689 5,0<br />

Neuseeland 50 76 – 34,4 427 648 – 34,0<br />

Ozeanien 527 499 5,5 4.299 4.336 – 0,9<br />

Gesamt (66 Länder) (1) 132.909 130.272 2,0 1.197.230 1.203.573 – 0,5<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Fachkräfte dringend gesucht!<br />

Die Zahl der Schulabgänger sinkt, gleichzeitig möchten immer mehr junge<br />

Leute studieren – für viele Unternehmen ein Problem, denn Fachkräfte<br />

werden knapp. Beliebte große Arbeitgeber spüren das erst wenig. Doch<br />

im Mittelstand bleiben immer häufiger Ausbildungsplätze und Stellen<br />

unbesetzt, weil die Unternehmen keine geeigneten Bewerber finden.<br />

»<br />

Konzepte zur Bindung und<br />

Gewinnung von Mitarbeitern<br />

werden immer wichtiger.<br />

Zum Beispiel Emmerich am Niederrhein:<br />

In der 30.000-Einwohner-Stadt, tief im Nordwesten<br />

von Nordrhein-Westfalen, herrscht<br />

noch ein wenig heile Welt: Die Kriminalität<br />

ist niedrig, es gibt neben bezahlbarem<br />

Wohnraum auch viel Grün, und bei schönem<br />

Wetter lässt sich über eine schicke Rheinpromenade<br />

bummeln. So viel Lebensqualität<br />

kann ein Pluspunkt sein für Unternehmen,<br />

die Mitarbeiter an<br />

sich binden möchten<br />

oder gar neues<br />

Personal suchen.<br />

Einerseits. Aber mitunter<br />

können gerade<br />

Mittelständler in<br />

Emmerich Stellen<br />

nicht besetzen, weil mögliche Kandidaten<br />

lieber im Umfeld der Großstädte leben und<br />

arbeiten möchten.<br />

Ein anderer Ort, das gleiche Problem:<br />

Apen im Landkreis Ammerland, Niedersachsen.<br />

Gut 11.000 Einwohner, viel Natur, und<br />

bis Oldenburg, der nächst größeren Stadt,<br />

sind es etwa 30 km. Auch dort bleiben mangels<br />

geeigneter Bewerber häufiger Arbeitsplätze<br />

unbesetzt – nur nicht beim größten<br />

Arbeitgeber im Ort, der AMF Bruns GmbH<br />

& Co. KG. Das Familienunternehmen baut<br />

Förderanlagen für Schüttgüter und konstruiert<br />

Liftsysteme für den behindertengerechten<br />

Umbau von Fahrzeugen. »Wir haben in<br />

allen Bereichen mehr Bewerber als offene<br />

Stellen«, freut sich Geschäftsführer Jan Woltermann.<br />

Der Fachkräftemangel, oder wie<br />

er sagt, der Kampf um die knappste Ressource<br />

der Zukunft, ist eines seiner zentralen<br />

Anliegen. Unter seiner Regie hat AMF Bruns<br />

schon vor vielen Jahren angefangen, Konzepte<br />

zur Bindung und Gewinnung von Mitarbeitern<br />

zu entwickeln – und diese dann<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Denn das Problem wird immer drängender.<br />

Nach Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung wird das Er -<br />

werbspersonenpotenzial<br />

in Deutschland<br />

in den zehn<br />

Jahren von 2015<br />

bis 2025 um etwa<br />

5 Mill. Personen<br />

schrumpfen – mit<br />

einem Fachkräfteanteil<br />

von weit mehr als 80 %. Die Folge:<br />

Fachkräfte werden zu einem immer wichtigeren<br />

Wettbewerbsfaktor. Sie werden knapper,<br />

begehrlicher und teurer. Arbeitgeber<br />

müssen somit immer größere Anstrengungen<br />

unternehmen, um qualifiziertes Personal<br />

zu gewinnen.<br />

Was also können Mittelständler, die in der<br />

breiten Öffentlichkeit eher wenig bekannt<br />

sind, tun, um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />

zu profilieren? Bei AMF Bruns heißt das Konzept:<br />

»Mitarbeiter gewinnen, entwickeln,<br />

motivieren und binden«. Im ersten Schritt<br />

geht es darum, die passenden Mitarbeiter<br />

zu finden. Dabei hat das Unternehmen seinen<br />

Radius bei der Personalsuche in den<br />

vergangenen Jahren deutlich vergrößert.<br />

Allein aus dem unmittelbaren Umfeld von<br />

zehn oder 15 km um Apen lassen sich nicht<br />

mehr alle Stellen besetzen. Auf die Erstausbildung<br />

folgt bei AMF Bruns eine individuelle<br />

Förderung und schließlich eine zielgerichtete<br />

Weiterbildung. Bei der Motivation<br />

und Bindung der Beschäftigten setzt das<br />

Unternehmen unter anderem auf ein intensives<br />

Gesundheitsmanagement und gezielte<br />

Angebote für »familienfreundliches Arbeiten«,<br />

etwa wenn es um die Betreuung von<br />

Kindern oder die Pflege von Angehörigen<br />

geht. Gerade solche Angebote sind offensichtlich<br />

immer mehr Menschen wichtig,<br />

wenn sie sich nach einem Arbeitsplatz<br />

umschauen.<br />

Wenn Berufseinsteiger oder auch Trainees<br />

sich einmal entschieden haben, bei einem<br />

Mittelständler zu arbeiten sind sie Befragungen<br />

zufolge oft sehr angetan über die Perspektiven.<br />

Denn dort sind – verglichen mit<br />

einem Konzern – die Hierarchien flacher, die<br />

Entscheidungswege kürzer und es wird<br />

direkter kommuniziert. Nachwuchskräfte<br />

können schon bald sehr eigenständig arbeiten,<br />

die Arbeitsatmosphäre ist häufig un -<br />

kompliziert und sie können relativ schnell<br />

aufsteigen. Diese Pluspunkte müssten die<br />

Mittelständler viel besser kommunizieren.<br />

Auf der anderen Seite müssten sich junge<br />

Leute intensiver mit ihrer Berufswahl auseinandersetzen.<br />

Und nicht nur allgemein<br />

bekannte Tätigkeiten in Betracht ziehen.<br />

Denn es gibt rd. 330 duale Ausbildungsberufe.<br />

Fachleute raten Schulabgängern seit<br />

Langem, auch einmal einen Blick auf weniger<br />

bekannte, aber auch spannende Tätigkeiten<br />

zu werfen, und sich nicht nur an der<br />

Ausbildungsvergütung zu orientieren. Entscheidend<br />

sind eher die Aufstiegsmöglichkeiten:<br />

Welche Karriereschritte lassen sich<br />

mit einer guten Ausbildung und kontinuierlicher<br />

Weiterbildung erreichen?<br />

Wenn Mittelständler und Berufseinsteiger<br />

zueinander finden sollen, müssen somit beide<br />

Seiten mehr tun: Die Unternehmen müssen<br />

sich attraktiver machen und dies stärker<br />

nach außen tragen und junge Leute müssen<br />

den Mut haben, auch einmal abseits ausgetretener<br />

Pfade zu gehen. ber<br />

K<br />

(sm 161104236)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahl 2016 K 7<br />

STAHL 2016 –<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten<br />

(Fotos: Stahl-Zentrum)<br />

Internationale Jahrestagung zeigt Herausforderungen und Handlungsoptionen<br />

Düsseldorf. Als »Schicksalsjahr« titulierte die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl das Jahr 2016. Die anhaltende weltweite Strukturkrise sowie<br />

die Verwerfungen auf den globalen Märkten geben ihr recht. Perspektiven<br />

sind grundsätzlich vorhanden – nun gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter auszubauen und die Digitalisierung voranzubringen.<br />

Die künftigen Perspektiven der Branche<br />

stehen im Fokus der vom Stahlinstitut VDEh<br />

gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl organisierten Jahrestagung STAHL<br />

2016, die am 10. <strong>November</strong> 2016 im CCD<br />

Congress Center Düsseldorf gehalten wird.<br />

Große Herausforderungen stellen sich der<br />

Stahlindustrie in Deutschland und Europa.<br />

Insbesondere die derzeitige Lage auf den<br />

globalen Märkten ist hier zu nennen ebenso<br />

wie die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen,<br />

aber auch technische<br />

Innovationen. Die deutsche Stahlindustrie<br />

blickt auf eine Reihe von Anpassungsprozessen<br />

zurück, die mit Bereitschaft zur Veränderung<br />

und mit nachhaltiger Modernisierung<br />

bewältigt wurden. Die zukünftigen<br />

Aussichten sind gut – unter der Maßgabe,<br />

dass es zu keinen einseitigen Zusatzbelastungen<br />

kommt, die die deutschen Unternehmen<br />

im Vergleich zu den internationalen<br />

Wettbewerbern benachteiligen. Dies wird<br />

die Jahrestagung intensiv behandeln.<br />

Aktuelle Lage<br />

Der Eröffnungsblock beginnt mit einem<br />

Beitrag zur aktuellen Lage der Stahlindustrie<br />

von Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh. Fortgesetzt<br />

wird dies von Michael Ziesemer, Präsident<br />

des Zentralverbandes Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), der die<br />

derzeitigen Herausforderungen für den<br />

Erhalt starker Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland und Europa thematisiert. Der<br />

Präsident der Europäischen Handelskammer<br />

in China, Jörg Wuttke, spricht anschließend<br />

über die Bedeutung Chinas für die<br />

europäische Industrie. Zudem wird der<br />

Young Academics‘ Steel Award des Stahlinstituts<br />

VDEh verliehen, der herausragende<br />

Nachwuchswissenschaftler aus der<br />

Metallurgie und der Werkstofftechnik von<br />

Stahl auszeichnet.<br />

Stahldialoge<br />

In acht Stahldialogen werden anschließend<br />

die für die Stahlbranche wichtigen Themen<br />

vertieft. Dabei stehen zunächst die globalen<br />

Verwerfungen im Fokus mitsamt Kapazitätsüberhängen<br />

vor allem in China. Industrie<br />

und Politik müssen ausloten, wie die Märkte<br />

offen gehalten werden können, ohne unfaire<br />

Wettbewerbsbedingungen zuzulassen.<br />

Ein weiterer Themenkomplex ist die Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0, deren Umset-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


8 K Stahl 2016<br />

Programm<br />

10 h bis 11:15 h Begrüßung und Eröffnung<br />

Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />

Michael Ziesemer,<br />

Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)<br />

Jörg Wuttke,<br />

Präsident der Europäischen Handelskammer in<br />

China<br />

zung bereits begonnen hat. Industrie 4.0<br />

wird Änderungen in der Fertigung, aber<br />

auch deutliche ökonomische Effekte nach<br />

sich ziehen. Eine Vielzahl an Handlungsoptionen<br />

steht hier noch offen, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der inländischen Industrie<br />

weiter zu steigern.<br />

Die Erfüllung klimapolitischer Vorgaben<br />

stellt das Thema des dritten Stahldialogs.<br />

Weitere massive Verringerungen des Energieverbrauchs<br />

und der CO 2<br />

-Bilanz sind bei<br />

den hocheffizienten Anlagen in Europa<br />

nicht zu erwarten, allerdings besteht die<br />

Möglichkeit, beispielsweise Hüttengase für<br />

die Herstellung chemischer Produkte zu verwenden.<br />

Entsprechende Kooperationen<br />

bestehen bereits.<br />

Die Schlüsseltechnologie Leichtbau wird<br />

im vierten Stahldialog behandelt. Stahlhersteller<br />

entwickeln hochfeste Stähle mit guter<br />

Umformbarkeit, wobei hier derzeit als Lö -<br />

sungsansatz ein Materialmix aus hochfesten<br />

Stählen, Leichtmetallen und Composite-<br />

Hybrid-Metallen heraussticht.<br />

Potenziale von Modellen stehen im Mittelpunkt<br />

des fünften Stahldialogs. Ausgewählte<br />

Anwendungsbeispiele aus den Bereichen<br />

Warm- und Kaltband sowie Grobblech<br />

sollen verdeutlichen, wie die Anforderungen<br />

an Produktivität und Qualität bei zunehmen-<br />

Stahldialoge 11:30 h – 13:30 h<br />

• Verwerfungen auf dem globalen Stahlmarkt:<br />

Handlungsoptionen für Politik und Wirtschaft<br />

• Industrie 4.0 – die Digitalisierung als Impulsgeber<br />

für Wachstum und Wandel<br />

• Grenzen und Wege der Flexibilität bei der<br />

Eisen- und Stahlerzeugung<br />

• Werkstoffliche Leichtbaulösungen mit Stahl<br />

Stahldialoge 14:30 h – 16:30 h<br />

• Technische Aspekte der Digitalisierung in der<br />

Stahlindustrie<br />

• Kursbestimmung nach Paris: Wege zu einer<br />

nachhaltigen Klimapolitik<br />

• Industrieakzeptanz – Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wohlstand<br />

• Innovation in der Prozessmodellierung ändert<br />

die Welt von Flachstahlprodukten – Virtualität<br />

wird Wirklichkeit<br />

18 h Stahltreff<br />

Neues Stahl-Logo<br />

Das neue<br />

Stahl-Logo<br />

(Foto: WV-Stahl)<br />

Für den Werkstoff Stahl ist ein neues Logo entwickelt<br />

worden. Es ersetzt das über viele Jahre von<br />

zahlreichen Unternehmen und Organisationen<br />

genutzte bisherige Logo.<br />

Unternehmen, die Stahl erzeugen, verarbeiten,<br />

mit Stahl handeln und dem Werkstoff verbundene<br />

Organisationen haben die Möglichkeit, dieses<br />

Zeichen für ihre Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu nutzen. Eingesetzt werden kann das<br />

Logo zum Beispiel in Publikationen, Print- und<br />

digitalen Medien, auf Produkten und Verpackungen<br />

sowie bei Veranstaltungen und Messeauftritten.<br />

Darüber hinaus kann alles, was überwiegend<br />

aus diesem vielseitigen Werkstoff hergestellt<br />

wird, von kurzlebigen Gebrauchs- bis zu langlebigen<br />

Investitionsgütern, das Zeichen tragen.<br />

Das Stahl-Logo ist eine beim Deutschen Patentund<br />

Markenamt eingetragene Wort-Bildmarke.<br />

Das Recht auf Nutzung kann kostenfrei beim<br />

Warenzeichen- und Wettbewerbsverband Stahl<br />

e.V., Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf, formlos<br />

beantragt werden. Interessenten wenden sich<br />

bitte an info@stahl-online.de.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahl 2016 K 9<br />

der Komplexität von Produktions- und Ge -<br />

schäftsprozessen erfüllt werden können.<br />

Technische Aspekte der Industrie 4.0 wie<br />

die digitale Transformation und die zunehmende<br />

Automatisierung der Fertigung stellen<br />

einen weiteren Themenkomplex dar. Die<br />

Digitalisierung wird die Unternehmen nachhaltig<br />

verändern – ausgewählte Beispiele<br />

verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen<br />

in der Stahlindustrie.<br />

Das Abkommen von Paris soll als internationales<br />

Rahmenwerk den Klima-Kurs ab<br />

2020 bestimmen, samt Verschärfung des<br />

Emissionsrechtehandels und nationalem Klimaschutzplan.<br />

Der siebte Stahldialog will<br />

erörtern, inwieweit der Vertrag halten kann,<br />

was er verspricht – insbesondere im Hinblick<br />

auf die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen<br />

Markt.<br />

Der achte Stahldialog behandelt dann die<br />

Industrieakzeptanz in der breiteren Öffentlichkeit.<br />

Die Industrie ist Wohlstandsgenerator,<br />

doch große Teile der Bevölkerung stehen<br />

der Industrie kritisch gegenüber. Welche<br />

Gründe dies hat und welche Strategien<br />

dagegen eingesetzt werden können, soll<br />

hier thematisiert werden.<br />

Nach den Stahldialogen klingt die Jahrestagung<br />

mit dem Stahltreff ab 18 Uhr in der<br />

Stadthalle aus. Dann steht das Netzwerken<br />

im Vordergrund; eine Anmeldung ist vorab<br />

erforderlich.<br />

www.stahl2016.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104242)<br />

Klemmen neu definiert!<br />

Sicher anwenden mit unseren Videos!<br />

Im neuen PFEIFER-Produkt-Center.<br />

www.pfeifer.info/heben-und-wenden<br />

Pilgerstraße 27<br />

45473 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon (+49) (208) 993838<br />

Telefax (+49) (208) 589030<br />

muelheim@ibero-edelstahl.de<br />

www.ibero-edelstahl.de<br />

STAINLESS STEEL LONG PRODUCTS


10 K Steel International<br />

Ein Lichtblick in der<br />

US-Stahlindustrie<br />

Nucor bleibt erfolgreich mit seiner Expansionspolitik<br />

New York (bln). Während die Dividenden von US-Stahlaktien seit<br />

geraumer Zeit niedrig waren oder bei null lagen, blieb der Gewinnanteil<br />

für Aktionäre der Nucor Corporation nach wie vor großzügig. Nach der<br />

jüngsten Dividendennachricht am Ende des dritten Jahresquartals erzielten<br />

Nucor-Aktionäre einen Jahresgewinn in Höhe von 3,26 % gemessen am<br />

derzeitigen Aktienkurs.<br />

Das kapitalreiche Minihütten-Unternehmen<br />

stellte mit diesem Dividendenniveau<br />

nicht nur die Aktien anderer Stahlunternehmen<br />

bei Weitem in den Schatten, sondern<br />

auch den durchschnittlichen Gewinnanteil<br />

des Standard-&-Poor-Indexes, der 500 Ak -<br />

tien der unterschiedlichsten Sektoren be -<br />

wertet.<br />

Eine zufriedene Belegschaft ist<br />

die Basis des Erfolgs<br />

Der größte Stahlhersteller im Land blieb<br />

auch in anderer Hinsicht ein Lichtblick in der<br />

Stahlindustrie: Während integrierte Unternehmen<br />

ganze Werke stilllegten oder das<br />

Produktionsvolumen zurückschraubten, verfolgte<br />

Nucor nach wie vor eine Expansionspolitik.<br />

So beschloss das Unternehmen, für<br />

ca. 230 Mill. USD eine zusätzliche Minihütte<br />

auf seinem Gelände im Bundesstaat Arkansas<br />

zu errichten. Das neue Werk soll in zwei<br />

Jahren produktionsfertig sein. In der neuen<br />

Minihütte wird das Unternehmen hochfeste<br />

Stähle für die Autoindustrie herstellen, die<br />

bisher in keinem der Nucor-Werke produziert<br />

werden. Der Standort in Kansas ist ideal<br />

für die Belieferung einer Reihe von Automobilwerken.<br />

Für Arkansas bedeutet der<br />

Bau der neuen Minihütte mindestens 100<br />

neue Stahlarbeiterjobs zusätzlich zu den<br />

650 Arbeitsplätzen im heutigen Nucor-Werk<br />

in diesem Teil des Landes.<br />

Auch mit dem Erwerb der Independence<br />

Tube Company (ITC) zum Preis von<br />

435 Mill. USD wird Nucor seine Angebotspalette<br />

erweitern. In seinen vier hochmodernen<br />

Betrieben in Illinois und Alabama<br />

produziert ITC Stahlbauhohlprofile (HSS)<br />

und Stahlrohre. Diese Produkte werden in<br />

der Bauindustrie, insbesondere für Infrastrukturprojekte<br />

und in der Landwirtschaft<br />

gebraucht, weniger im Energiesektor mit<br />

seiner Flaute in der Förderung und Exploration<br />

von Erdöl und Erdgas. Offensichtlich<br />

bereitete sich Nucor auf massive Investitionen<br />

in Infrastrukturprojekte vonseiten der<br />

Bundesregierung vor – ganz gleich ob Hillary<br />

Clinton oder Donald Trump im Rennen um<br />

das Weiße Haus siegen.<br />

Wie andere Minihütten-Unternehmen hat<br />

Nucor weitaus effizientere Produktionsstätten<br />

als die integrierte Konkurrenz. Dazu<br />

kommt eine Belegschaft, die im Gegensatz<br />

zu den Kollegen in integrierten Hüttenwerken<br />

nicht gewerkschaftlich organisiert ist.<br />

Ohne die hohen Legatskosten, die die alten<br />

integrierten Unternehmen finanziell schwer<br />

belasten, kann Nucor der Belegschaft Top-<br />

Löhne zahlen, die neu eingestellten Stahlarbeitern<br />

ein Jahreseinkommen von ca.<br />

80.000 USD garantieren. Diese Lohnpolitik<br />

und das Vermeiden von Entlassungen auch<br />

in Krisenzeiten führten zu einem guten<br />

Arbeitsklima in den Werken des Unternehmens.<br />

Kein anderes Stahlunternehmen war und<br />

ist aktiver im Kampf gegen »unfaire« Importe<br />

als der Minihütten-Riese Nucor. CEO und<br />

Präsident John Ferriola ist Chairman des<br />

Industrieverbandes American Iron and Steel<br />

Institute (AISI) und ein erfolgreicher Lobbyist<br />

für die Belange der Stahlindustrie. AISI ar -<br />

beitet eng mit Kongressmitgliedern beider<br />

Parteien und mit der Obama-Administration<br />

zusammen, die in den vergangenen sieben<br />

Jahren eine Vielzahl von hohen Strafzöllen<br />

gegen ausländische Stahlimporte verhängte.<br />

Für den Fall eines Trump-Sieges bei den<br />

Wahlen im <strong>November</strong> hat die Stahllobby<br />

jedoch vorgesorgt: Der frühere Nucor Chef<br />

Dan DiMicco fungierte im Wahlkampf als<br />

Berater für Donald Trump und schürte die<br />

Anti-China-Protektionspolitik des Republikaner-Kandidaten,<br />

die ihn in seinen Jahren<br />

als Nucor-Chef in vielen Bürgerversammlungen<br />

der traditionellen Stahlhochburgen<br />

populär machte. Der Inhalt des Buches von<br />

DiMicco »American Made: Why Making<br />

Things Returns Us to Greatness« passte perfekt<br />

in Trumps Wahlkampfparole »Making<br />

America Great Again«.<br />

ITC entscheidet zugunsten<br />

der US-Stahlhersteller<br />

Ob Zufall oder nicht, in der letzten Phase des<br />

Wahlkampfes gab es weitere Siege für die<br />

einheimische Stahlindustrie und die Stahlarbeitergewerkschaft<br />

in puncto Handelsbeschwerden.<br />

Die International Trade Commission<br />

(ITC), eine Behörde der US-Regierung,<br />

entschied zwei Monate vor den Wahlen,<br />

dass kalt gewalzte Stähle aus Brasilien, Indien,<br />

Südkorea und Großbritannien deutlich<br />

unter fairen Marktpreisen in die USA geliefert<br />

worden sind. Diese Entscheidung versprach,<br />

dass das Handelsministerium hohe<br />

Schutzzölle gegen entsprechende Unternehmen<br />

in den benannten Ländern führen<br />

wird. Nutznießer der Entscheidung sind insbesondere<br />

Nucor, AK Steel und Arcelor-<br />

Mittal. Die gleiche Beschwerde gegen russische<br />

Importe wurde allerdings von der ITC<br />

abgewiesen.<br />

In einer zweiten Entscheidung kündigte<br />

das US-Handelsministerium Strafzölle bis zu<br />

57 % gegen warm gewalzte Stahlimporte<br />

aus Australien, Brasilien, Japan, Korea, Holland,<br />

Großbritannien und der Türkei an, weil<br />

sie unter Preis verkauft und im Fall von Brasilien,<br />

Korea und der Türkei subventioniert<br />

wurden. Dem Ministerium zufolge hatten<br />

die Importe aus diesen sieben Ländern im<br />

Jahr 2014 einen 1,8-Mrd.-USD-Anteil am<br />

3-Mill.-USD-Gesamtmarkt für warm gewalzte<br />

Produkte.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Steel International K 11<br />

Und die Handelsbeschwerden<br />

werden nicht weniger<br />

2015 hatten Stahlimporte einen Marktanteil<br />

von insgesamt 29 %. Kein Wunder, dass für<br />

Mario Longhi, den CEO von U.S. Steel, die<br />

jüngste Entscheidung Washingtons eine<br />

weitere Bestätigung der Beschwerden seiner<br />

Branche war. Mit den letzten Entscheidungen<br />

riss die Kette der Klagen nicht ab.<br />

Nucor, Steel Dynamics, Commercial Metals,<br />

Gerdau, Bayou Steel und Byer Steel legten<br />

im letzten Jahresquartal eine weitere Handelsbeschwerde<br />

gegen Bewehrungsstahl<br />

aus Japan, Taiwan und der Türkei ein.<br />

Für die U.S. Steel Corporation, die ihre<br />

im Insolvenzverfahren steckende Tochter<br />

U.S. Steel abstoßen möchte, zeichnete sich<br />

eine mögliche Lösung ab: Der US-Hedgefond<br />

Bedrock Industries Group unterzeichnete<br />

einen Vertrag mit der Regierung der<br />

Provinz Ontario, der einen Rahmen für die<br />

Restrukturierung der ehemaligen Stelco-<br />

Werke und eine 500-Mill.-USD-Investition<br />

des Fonds beschreibt, aber in erster Linie ein<br />

ernsthaftes Kaufinteresse vonseiten Bedrock<br />

Industries bescheinigt. Zu einer Transaktion<br />

kann es jedoch nur kommen, wenn<br />

L STEEL TICKER<br />

ROSTFREI-ERZEUGUNG<br />

STEIGT WEITER<br />

Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostenden und<br />

hitzebeständigen Stählen ist im ersten Halbjahr<br />

2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />

4,1 % auf 22,07 Mill. t gestiegen. Der internationale<br />

Stahlverband ISSF sieht die Zuwächse in<br />

China und in Asien.<br />

Chinas Stahlunternehmen erzeugten in den<br />

ersten sechs Monaten 7,9 % mehr Stahl als im<br />

Vorjahreszeitraum und insgesamt 11,73 Mill. t. In<br />

U.S. Steel, die Stahlarbeitergewerkschaft<br />

und die Regierung der Provinz Ontario einer<br />

Lösung zustimmen, in der die Legatskosten<br />

für Ruheständler die größte Hürde repräsentieren.<br />

(sm 161104253) K<br />

Asien (ohne China) kletterte die Produktion um<br />

3,4 % auf 4,84 Mill. t.<br />

In allen anderen Teilen der Welt sank die Erzeugung.<br />

Die Region Westeuropa/Afrika verzeichnete<br />

einen Rückgang um 1,4 % auf 4,01 Mill. t. Die<br />

Stahlunternehmen aus Mittel- und Osteuropa<br />

reduzierten ihren Output um 5,2 % auf 126.000 t.<br />

Den größten Einbruch erlebte erneut die Region<br />

Amerika. Dort war die Erzeugung im ersten Quartal<br />

um 16,4 % gesunken. Im ersten Halbjahr 2016<br />

errechnete sich ein Rückgang um 6,2 % auf<br />

1,36 Mill. t. K<br />

WS(JP)/SE/ (sm 161104276)


12 K Steel International<br />

Mittelfristig gute Aussichten<br />

Hoher Bedarf an Stahlrohren ist vorhanden<br />

Frankfurt/Main. Die Weltbevölkerung wächst kontinuierlich – und damit<br />

auch der Bedarf an Energie. Für die Förderung von Erdöl und Erdgas, für die<br />

Verarbeitung dieser Rohstoffe und für den Transport zu den Verbrauchern<br />

sind Stahlrohre unerlässlich. Wenn der Rohölpreis wieder steigt oder<br />

alte Pipelines endlich erneuert werden, klettert die Nachfrage nach diesen<br />

Erzeugnissen wieder.<br />

Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre und der Fachvereinigung<br />

Stahlflanschen, ist überzeugt,<br />

dass die deutschen und die europäischen<br />

Stahlrohrunternehmen von dieser positiven<br />

Nachfrageentwicklung profitieren werden.<br />

Wann der Rohölpreis aber das Niveau er -<br />

reicht, bei dem die Bohraktivitäten wieder<br />

forciert werden, hängt nicht nur von wirtschaftlichen,<br />

sondern auch von politischen<br />

Entwicklungen ab. »Eine Prognose ist<br />

schwierig«, sagte Harms während seines<br />

Vortrages »Licht und Schatten auf den<br />

Stahlrohrmärkten« am 21. September 2016<br />

in Frankfurt. Einen kurzfristig signifikanten<br />

Anstieg schließt er aber aus.<br />

Die »natürliche Obergrenze« für den Öl -<br />

preis sieht er gegenwärtig zwischen 50 bis<br />

60 USD/Barrel. Dies sei der Preis, mit dem<br />

viele Fracking-Unternehmen inzwischen<br />

profitabel arbeiten könnten. Die Kosten dieser<br />

Fördertechnik sind in jüngster Vergangenheit<br />

gesunken. Die neue Industrie, die<br />

zusätzliche Öl reserven entwickelt, trug seinerzeit<br />

wesentlich zur Talfahrt des Ölpreises<br />

bei.<br />

Die Stahlrohrerzeuger sind von der Energieindustrie<br />

abhängig. Rd. die Hälfte ihrer<br />

Kunden stammt aus dieser Branche. Die<br />

Entwicklung des Rohölpreises bestimmt die<br />

Investitionsaktivitäten der Energieindustrie<br />

und damit auch die Nachfrage nach Stahl-<br />

rel<br />

in den Jahren 2011/2012 war die Nachfrage<br />

extrem hoch. Aktuell bei einer Spanne<br />

zwischen 40 bis 50 USD/Barrel ist sie mau.<br />

Korrelation Ölpreis, Ölproduktion und Weltstahlrohrproduktion<br />

200<br />

Mill. t<br />

USD/Barrel<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

* WTI – West Texas Intermediate<br />

Stahlrohrproduktion Geschweißt


NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />

Außerdem mussten die Nahtlosproduzenten einen Teil ihres<br />

Geschäftes an die Erzeuger von geschweißten Rohren abtreten.<br />

»Was früher ein nahtloses Rohr sein musste, darf heute ein<br />

geschweißtes Rohr sein«, beschreibt Harms den Wandel. »Die<br />

Nahtlosrohrhersteller stehen teilweise mit dem Rücken zur<br />

Wand«. Wie schwierig der Markt ist, zeigt sich Harms zufolge an<br />

den Insolvenzen alt eingesessener und gut geführter Unternehmen<br />

in ganz Europa, aber auch in Drittländern.<br />

Es gibt aber auch gute Nachrichten, vor allem aus der Automobilindustrie.<br />

Sie nimmt immerhin 15 % der Stahlrohre ab. Die<br />

Hersteller von Präzisionsrohren erleben gegenwärtig, vor allem<br />

auch in Deutschland, eine Erfolgsgeschichte.<br />

Auch kleine geschweißte Rohre bis 16“ Außendurchmesser<br />

werden insgesamt stark nachgefragt. Als relativ einfache Produkte<br />

sind sie Harms zufolge vor allem bei Infrastrukturprojekten<br />

gefragt. Gerade Schwellenländer wie die Volksrepublik China<br />

haben hier weiterhin einen hohen Bedarf. Entsprechend gut sind<br />

die Produktionskapazitäten in diesem Marktsegment ausgelastet.<br />

(kibi)<br />

K<br />

(sm 161104252)<br />

Voss online hat den renommierten<br />

„Golden Cart Award 2016“ in der<br />

Kategorie „Großhandel“ gewonnen!<br />

L STEEL TICKER<br />

WORLDSTEEL PRÄMIERT DIE BESTEN<br />

Brüssel. Der Weltstahlverband worldsteel hat dieses Jahr sieben Steelie<br />

Awards vergeben: In der Kategorie Steel Industry Website ging der Preis<br />

an thyssenkrupp AG in der Kategorie Innovation des Jahres ging er an JSW<br />

Steel Limited und für Exzellenz in der Nachhaltigkeit an Hesteel Group Co.<br />

Außerdem wurde die Auszeichnung für Exzellenz in Exzellenz für<br />

Lebenszyklus-Analyse an thyssenkrupp Steel Europe und für Ausbildung<br />

und Training an Tenaris vergeben. Journalist des Jahres ist Vera Blei und<br />

Kommunikateur des Jahres ist Naveen Jindal.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />

WS(SHN)/SE/JP (sm 161104290)<br />

ANLAGENBAUER SCHLIESSEN<br />

ANTIKORRUPTIONSPAKT<br />

Basel. Danieli & C. Meccaniche SpA, Primetals Technologies Ltd. und<br />

SMS group wollen künftig gemeinsam noch stärker gegen Korruption in<br />

der Branche vorgehen. Mit ihrem neu geschlossenen Bund MTI haben die<br />

Anlagenbauer ein Forum geschaffen, in dem sie sich über effektive Antikorruptionsmaßnahmen<br />

und alle anderen Aspekte von Bestechung und<br />

Vorteilsnahmen austauschen.<br />

Bereits seit Mitte des Jahres 2013 treffen sich Führungskräfte der drei<br />

international tätigen Unternehmen, um regelkonformes Verhalten in allen<br />

Unternehmen der Branche anzumahnen und durchzusetzen. Fachliche<br />

Begleitung erhalten sie von dem unabhängigen und gemeinnützigen Kompetenzzentrum<br />

Basel Institut of Governance, das sich gegen Korruption<br />

und Finanzkriminalität und für eine Verbesserung der Governance engagiert.<br />

Dessen International Centre for Collective Action (ICCA) entwickelt<br />

mit den Anlagenbauern gemeinsam Initiativen zur Bekämpfung der Korruption.<br />

Nun wollen die Anlagenbauer ihre Antikorrup tionsmaßnahmen und<br />

weitere Schritte zur Korruptionsbekämpfung verbindlich niederschreiben<br />

und in ihre Unternehmensleitlinien integrieren. Während weiterer Treffen<br />

soll die Wirksamkeit dieser Maßnahmen diskutiert werden.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104250)<br />

JEDERZEIT<br />

VERFÜGBAR!<br />

Die mehrstufige Online-Tool-Box für mehr<br />

Lassen Sie uns herausfinden,<br />

!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sendungsverfolgung – für alle und in Echtzeit<br />

Aktuelle Infos zu Artikeln und Beständen<br />

– 24/7 verfügbar<br />

Senden von Anfragen oder Bestellungen<br />

– einfach, online, schnell<br />

Volle Integration in Ihre Warenwirtschaft möglich<br />

Leistungsstarke Suchalgorithmen<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

21629 Neu Wulmstorf/Hamburg<br />

Telefon: +49 0 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.com


14 K Steel International<br />

In Mäuseschritten voran<br />

Chicago. Die weltweite Nachfrage nach Stahl dürfte im laufenden und im kommenden Jahr wieder geringfügig<br />

wachsen: nach Berechnungen des internationalen Stahlverbandes worldsteel in den Schwellenländern stärker als<br />

in den Industrienationen.<br />

Im aktuellen Kurzfristausblick 2016/<br />

2017 warnt die World Steel Association<br />

aber vor Unsicherheiten, deren Auswirkungen<br />

nicht mit Sicherheit bestimmt werden<br />

können. Hierzu zählen vor allem die politischen<br />

Auseinandersetzungen in diversen<br />

Regionen der Welt.<br />

Nach dem Rückgang des Stahleinsatzes<br />

im Jahr 2015 um 3 % prognostizieren die<br />

worldsteel-Marktexperten 2016 einen An -<br />

stieg um 0,2 % auf 1,501 Mill. t und 2017<br />

eine weitere Erhöhung um 0,5 % auf<br />

1,510 Mill. t. »Die Rahmenbedingungen für<br />

die Stahlindustrie bleiben schwierig«, sagte<br />

T.V. Narendran, Chairman des Wirtschaftsausschusses<br />

des Dachverbandes. Der angekündigte<br />

Austritt Großbritanniens aus der<br />

EU habe den langersehnten Anstieg der<br />

Investitionen wieder in Frage gestellt.<br />

Die weltweite Investitionszurückhaltung<br />

verhindert worldsteel zufolge eine stärker<br />

steigende Nachfrage nach Stahlerzeugnissen.<br />

Nur die besser als zunächst angenommene<br />

Entwicklung in China und der Stahlhunger<br />

der Schwellenländer ließen die<br />

Stahlnachfrage 2016 und 2017 steigen.<br />

Der Stahlbedarf in den Schwellenländern<br />

– ohne die Einbeziehung von China – wird<br />

worldsteel zufolge 2016 um 2 % und 2017<br />

um 4 % klettern. Die Widerstandskraft der<br />

asiatischen Staaten und die Stabilisierung<br />

der Rohstoffpreise wirken sich hier günstig<br />

aus. In den entwickelten Volkswirtschaften<br />

dürfte sich das Wachstum nur auf 0,2 %<br />

beziehungsweise 1,1 % belaufen.<br />

Die hohen Schulden und der überhitzte<br />

Immobililienmarkt Chinas, der Brexit und die<br />

politischen Instabilitäten könnten die Wachstumsprognosen<br />

allerdings noch ins Wanken<br />

bringen.<br />

Worldsteel führt die Investitionszurückhaltung<br />

in den saturierten Volkswirtschaften<br />

trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus<br />

auf die pessimistischen Nachfrageprognosen<br />

und diverse Unsicherheiten zurück. Der<br />

Stahlbedarf in der EU steige weiterhin und<br />

profitiere von einer robusten Nachfrage<br />

sowie einer leichten Erholung der Bauindustrie.<br />

Der Stahleinsatz in Großbritannien wird<br />

aber wegen des Referendums zurückgehen.<br />

Wie sich dieses Votum langfristig auswirkt,<br />

mag der Verband derzeit nicht prognostizieren.<br />

Die Flüchtlingskrise stelle die Europäische<br />

Union vor weitere Probleme, wirke sich<br />

aber nicht unmittelbar auf die Stahlnachfrage<br />

aus.<br />

Neu gewählte Verbandspitze<br />

Auf ihrer jährlichen worldsteel-Konferenz,<br />

dieses Mal in Dubai, wurden im Oktober neu<br />

gewählt:<br />

John Ferriola, hauptberuflich CEO und<br />

Präsident von Nucor, wurde Chairman. Die<br />

beiden Vice Chairmen wurden Kosei Shindo,<br />

Nippon Steel, und Dr. Wolfgang Eder,<br />

voestalpine AG. Schatzmeister ist weiterhin<br />

Eiji Hayashida, JFE.<br />

(sm 161104295)<br />

Worten sollen schnelle Taten folgen<br />

Santiago. Stahlverbände fordern von den G20-Staaten zügiges Einschreiten gegen Überkapazitäten.<br />

Neun internationale Stahlverbände aus<br />

Europa, Nord- und Südamerika geben sich<br />

nicht mit Absichtserklärungen der führenden<br />

Wirtschaftsnationen zum Abbau von<br />

Überkapazitäten in der Industrie zufrieden.<br />

Sie fordern von den G20-Staaten schnelle<br />

und konkrete Taten. Während des Gipfeltreffens<br />

im chinesischen Hangzhou hatten<br />

die Politiker im September 2016 die Bildung<br />

eines globalen Forums für Überkapazitäten<br />

beschlossen.<br />

»Unsere Industrie ist an einem Wendepunkt.<br />

Wenn die Regierungen nicht einschreiten,<br />

wird die Krise fortdauern«, erklärten<br />

der europäische Stahlverband Eurofer,<br />

das amerikanische Eisen- und Stahlinstitut<br />

AISI, der lateinamerikanische Stahlverband<br />

Alacero, der Verband der Stahlverarbeiter<br />

SMA, der kanadische Stahlerzeugerverband<br />

CSPA, die mexikanische Eisen- und Stahlindustriekammer<br />

Canacero, das Gremium<br />

der Rohrerzeuger CPTI, die Vereinigung der<br />

Spezialstahlerzeuger SSINA und der brasilianische<br />

Stahlverband Instituto Aco.<br />

In allen Ländern müssten Überkapazitäten<br />

reduziert sowie staatliche Subventionen und<br />

andere Maßnahmen, die zu Marktverzerrungen<br />

führten, eingestellt werden. Außerdem<br />

sollten faire Wettbewerbsbedingungen auf<br />

marktwirtschaftlichen Grundlagen garantiert<br />

werden.<br />

Die Stahlverbände wollen die Politiker<br />

intensiv bei der Bewältigung der anstehenden<br />

Aufgaben unterstützen, um schnelle<br />

und nachhaltige Lösungen herbeizuführen.<br />

Sie leiden seit geraumer Zeit unter hohen<br />

Billigimporten – vor allem aus der Volksrepublik<br />

China. Die Volksrepublik hatte sich<br />

während des Gipfeltreffens ebenfalls für<br />

eine Veränderung ausgesprochen.<br />

www.alacero.org<br />

/<br />

(sm 161004152)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Steel International K 15<br />

Deutsche Investoren in Usbekistan möglicherweise vor Veränderungen<br />

Taschkent. Das autoritär regierte Usbekistan ist für deutsche Investoren als Standort grundsätzlich nicht<br />

uninteressant. Jetzt ist allerdings der Staatspräsident nach 25 Jahren gestorben.<br />

Der mittelasiatische Wachstumsmarkt<br />

Usbekistan ist in Europa nur wenigen ein<br />

Begriff. Tatsächlich hat das mit 32 Mill. Einwohnern<br />

bevölkerungsreichste Land in jener<br />

Region aber eine enge Verbindung zu<br />

Deutschland. Bundesaußenminister Frank-<br />

Walter Steinmeier hat stets betont, dass Zentralasien<br />

politisch, sicherheitspolitisch, auch<br />

wirtschaftlich von einer hohen Bedeutung sei.<br />

Darüber hinaus gehört Usbekistan zu den<br />

Staaten weltweit, in denen am meisten<br />

Deutsch gelernt wird, so eine aktuelle Liste<br />

des Portals »Statista«. Die Deutschen sind<br />

eine spürbare Investorengruppe im Land. So<br />

agieren dort mehr als 100 Un ternehmen,<br />

die meistens aus der Industrie stammen, wie<br />

MAN, aber auch der Hersteller von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen Claas.<br />

Jetzt steht das Land auf einmal vor einem<br />

großen Einschnitt. Staatspräsident Islam<br />

Karimow, der in autokratischer Art und Weise<br />

das Land über 25 Jahre geführt hat, ist<br />

Anfang September nach langer schwerer<br />

Krankheit verstorben. Der 78-Jährige hat<br />

dem Land seit der Unabhängigkeit zweifelsohne<br />

seinen Stempel aufgedrückt, sodass es<br />

nun zwangsläufig zu Veränderungen kommen<br />

muss. »Wir werden den bisherigen<br />

Kurs fortsetzen«, betonte zwar Regierungschef<br />

Schawkat Mirsijojew, der zum Übergangspräsidenten<br />

ausgerufen wurde. Doch<br />

befürchten politische Beobachter, dass sich<br />

das Land nun komplett neu ordnen muss.<br />

Und diese Neuordnung könnte sich auch<br />

auf die Wirtschaft sowie die Investoren auswirken.<br />

Bisher hat Usbekistan eine Einbindung<br />

in internationale Handelsorganisationen<br />

in der Region vermieden und fährt<br />

überwiegend seinen eigenen Kurs. Dabei ist<br />

die Zusammenarbeit mit Russland und China<br />

sehr intensiv, während die deutschen Unternehmen<br />

Maschinen und Anlagen für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung liefern – wie in<br />

anderen postsowjetischen Staaten auch.<br />

Usbekistan verfügt über große Reserven an<br />

Gold und Erdgas sowie eine starke Baumwollindustrie.<br />

»Vor allem im Maschinenbau,<br />

in der Automobilindustrie sowie in der Energiebranche<br />

haben die Deutschen modernste<br />

Technologien«, sagte ein Sprecher der usbekischen<br />

Regierung. Doch auch in der Elektrotechnik,<br />

der Landwirtschaft und der Chemieindustrie<br />

sind sie seinen Aussagen zu -<br />

folge ganz vorne. »Usbekistan ist an einem<br />

langfristigen Engagement interessiert und<br />

bereit, die notwendigen Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen«, erklärte der Politiker.<br />

Und dies kann sich für die Deutschen<br />

durchaus lohnen. Denn das Land gehört zwar<br />

zu den ärmsten der ehemaligen Staaten aus<br />

der Sowjetunion, doch hat es in den vergangenen<br />

zehn Jahren eine spürbare Entwicklung<br />

genommen. Wie die Weltbank berichtet,<br />

hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf<br />

66 Mrd. USD mehr als verdreifacht. Im vergangenen<br />

Jahr gab es einen satten Sprung gegenüber<br />

2014 um 8 %. Auffällig ist auch das<br />

Bevölkerungswachstum. Seit 2006 ist die Zahl<br />

der Usbeken um ein Fünftel gewachsen, viele<br />

von ihnen arbeiten aber in Russland, weil die<br />

Löhne zuhause zu niedrig sind.<br />

Und auf dieses Potenzial setzt weiterhin<br />

der Maschinenbauer Claas: »Es dürfte durch<br />

den Wechsel an der Führungsspitze des Landes<br />

keine nennenswerten Änderungen ge -<br />

ben«, betonte Wolfram Eberhardt, der Sprecher<br />

des Unternehmens auf Anfrage. »Die<br />

positive Rolle, die Claas bei der langfristigen<br />

Modernisierung der Landwirtschaft spielt,<br />

bleibt weiter anerkannt«, sagte er. Be K<br />

(sm 161104159)<br />

Im Wettbewerb die Nase vorn<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


16 K Steel International<br />

Werkzeuge aus dem hohen Norden<br />

ITA Nordic Oy liefert Zeichnungsteile in europäische Industrieländer<br />

Ruokolahti Puntala. Vor 36 Jahren gründete der finnische Ingenieur<br />

Esko Matikainen in Imatra die mechanische Werkstatt Imatran<br />

Työstöasennus Oy. Zunächst beschäftigte er nur drei Mitarbeiter und<br />

produzierte vor allem für die heimische Stahl- und Papierindustrie.<br />

Heute beliefert die im Jahr 2014 umbenannte ITA Nordic Oy Kunden in<br />

allen wichtigen Industriezentren Europas.<br />

(Foto: ITA Nordic)<br />

Das Unternehmen entwickelte sich<br />

zunächst in kleinen Schüben. Acht Jahre<br />

nach der Gründung entstanden in Imatra<br />

Vuoksenniska neue Fertigungsanlagen.<br />

Auch der Maschinenbestand wurde nach<br />

und nach modernisiert. Bereits in den<br />

1990er-Jahren erwarben die Finnen die ersten<br />

CNC-Maschinen. Seinerzeit waren be -<br />

reits zehn Mitarbeiter fest angestellt.<br />

Seit Beginn des neuen Jahrtausends<br />

wachsen die Finnen kontinuierlich. Der<br />

Standort platzte schon bald aus allen Nähten<br />

und das Unternehmen zog Ende 2006<br />

ins nahegelegene Ruokolahti Puntala. Dank<br />

hoher Investitionen steht dort nun eine<br />

3.000 m 2 große Fabrik mit modernster Fertigungstechnik<br />

und flexiblen Fertigungszentren.<br />

Roboter bedienen nicht nur die Drehzentren,<br />

sondern erledigen zudem alle Entgrat-,<br />

Reinigungs-, Mess- und Prüfaufgaben.<br />

ITA Nordic erzeugt vor allem Fräs- und<br />

Drehteile nach individuellen Vorgaben. Viele<br />

dieser Zeichnungsteile besitzen Gewinde.<br />

Außerdem bieten die Finnen unterschiedliche<br />

Oberflächenbehandlungen und -beschichtungen<br />

an.<br />

Die Kunden sitzen bevorzugt in Finnland.<br />

Nachdem die ersten Erzeugnisse aber im Jahr<br />

2010 außer Landes gingen, liefert ITA Nordic<br />

inzwischen auch in alle wichtigen Industrieländer<br />

Europas. Die Abnehmer stammen aus<br />

der Berg- und Schiffbauindustrie, der Forstwirtschaft,<br />

der verarbeitenden Industrie, der<br />

Windenergie und der Maschinenindustrie.<br />

Viele der von ITA Nordic eingesetzten<br />

Stähle stammen vom Spezialstahlerzeuger<br />

Ovako. Die Geschäftsbeziehungen bestehen<br />

bereits seit Gründung des Unternehmens in<br />

Imatra. Seinerzeit waren beide Unternehmen<br />

Nachbarn.<br />

ITA Nordic verarbeitete 2015 mehr als<br />

500 t Stahl. Viele Vergütungsstähle (34CrNi-<br />

Mo6, 42CrMo4, 25CrMo4) stammten aus<br />

dem Lieferprogramm von Ovako Imatra. Der<br />

Stahlverarbeiter schätzt neben der hohen<br />

Qualität dieser Stähle auch die Zertifizierung<br />

des Halbzeugs durch anerkannte Stellen<br />

sowie die kurzen Lieferfristen, die Zuverlässigkeit<br />

und die technische Unterstützung<br />

von Ovako.<br />

ITA Nordic greift äußerst gerne auch auf<br />

die speziellen M-Stähle von Ovako zurück.<br />

Zu ihren Vorzügen gehören die bis zu dreimal<br />

längeren Standzeiten der Werkzeuge,<br />

die großen Einfluss auf die Fertigungskosten<br />

haben. Abgesehen davon lassen sich diese<br />

Vergütungsstähle aufgrund ihrer optimalen<br />

Spanbildung besser verarbeiten als herkömmliche<br />

Vergütungsstähle. »Unsere flexiblen<br />

Fertigungszentren arbeiten in längeren<br />

Perioden im vollautomatischen Betrieb<br />

– und das bei höchster Zuverlässigkeit. Mit<br />

M-Steel haben wir rundum sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht«, sagte Mikko Matikainen,<br />

der ITA Nordic gemeinsam mit seinem Bruder<br />

Tommi leitet. Das Unternehmen, das im<br />

Jahr 2015 rd. 5,3 Mill. € umsetzte, befindet<br />

sich immer noch in Familienbesitz und<br />

beschäftigt mittlerweile 30 Mitarbeiter. kibi<br />

/<br />

www.itanordic.fi<br />

(sm 161104170) K<br />

ITA Nordic verarbeitet jährlich rd. 500 t Stahl, davon zahlreiche Stahlsorten von<br />

Ovako Imatra.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Steel International K 17<br />

L STEEL TICKER<br />

ENERGIEEFFIZIENZ-NETZWERK<br />

ELEKTROSTAHL AUSGEZEICHNET<br />

(Foto: Stahl-Zentrum)<br />

Düsseldorf/Berlin. Im Rahmen der ersten<br />

Jahreskonferenz der Initiative Energieeffizienz-<br />

Netzwerke am 20. September 2016 in Berlin wurde<br />

das Energieeffizienz-Netzwerk Elektrostahl<br />

ausgezeichnet. Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des Stahlinstituts VDEh,<br />

im Foto links, nahm die Urkunde von Bundesumweltministerin<br />

Barbara Hendricks (Mitte) und<br />

Staatssekretär Uwe Beckmeyer (Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie, im Foto rechts)<br />

stellvertretend für die elf Teilnehmer des Netzwerks<br />

entgegen. Das Stahlinstitut VDEh ist Moderator<br />

des regelmäßigen thematischen Austauschs<br />

der Elektrostahlproduzenten.<br />

www.effizienz-mit-stahl.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/JP (sm 161104256)<br />

LOB UND TADEL VON EUROFER<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER lobte den Präsidenten der Europäischen Kommission<br />

für seine jüngsten Ausführungen zur<br />

Stahlindustrie. Jean-Claude Juncker hatte in seiner<br />

Rede zur aktuellen Lage der Union 2016 vor<br />

dem Europäischen Parlament in Straßburg auf die<br />

bestehenden Unzulänglichkeiten hingewiesen<br />

und einen effektiven Handelsschutz angemahnt.<br />

»Junckers Einschätzung hat den Nagel auf den<br />

Kopf getroffen«, sagte Verbandsgeneraldirektor<br />

Axel Eggert. Freier Handel beruhe auf klaren<br />

Regeln. Teilnehmer müssten diese entweder<br />

befolgen oder beim Bruch mit entsprechenden<br />

Konsequenzen rechnen.<br />

Allerdings tadelte EUROFER auch die Politiker.<br />

Sie würden beispielsweise mit ihren Vorgaben für<br />

das Europäische Emissionshandelssystem (ETS)<br />

die Stahlindustrie schwer schädigen, sagte Eggert.<br />

Die dort gesetzten Ziele seien nicht erreichbar,<br />

bürdeten der Industrie zwischen 2021 und 2030<br />

aber Kosten bis zu 34 Mrd. € auf.<br />

Zudem wies Eggert noch einmal auf die Bedrohung<br />

hin, die die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft<br />

mit sich bringen würde. Der Verband<br />

hoffe, dass nicht jeder weitere Vorschlag die Tür<br />

für unverhältnismäßige und subventionierte<br />

Stahl einfuhren aus China öffne.<br />

»Die europäische Stahlindustrie ist immer noch<br />

unter Druck. Sie hat in der jüngsten Vergangenheit<br />

tausende Arbeitsplätze eingebüßt und benötigt<br />

auch weiterhin Unterstützung«, sagte Eggert.<br />

EUROFER wünsche, dass die Politiker der Europäischen<br />

Union die kumulierten Auswirkungen ihrer<br />

Entscheidungen auf die Stahlindustrie berücksichtigen.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104181)<br />

PVS METALS ORDERTE BEI<br />

RED BUD INDUSTRIES<br />

Omaha. Der US-Stahlerzeuger Paxton & Vierling<br />

Steel (PVS-Metals) hat beim Anlagenbauer Red<br />

Bud Industries eine Längsteilanlage für besonders<br />

dickes Material bestellt. PVS-Metals errichtete<br />

eigens für diesen Neuerwerb ein 200.000 m 2 großes<br />

Verarbeitungscenter an seinem Verwaltungssitz<br />

in der Nähe von Omaha/Nebraska.<br />

Die Längsteilanlage, eine der größten der Welt,<br />

kann Bänder bis zu einer Dicke von 25 mm und<br />

einer Breite von 1.956 mm verarbeiten. Sie um -<br />

fasst auch eine 3.000-t-Streckmaschine, die mit<br />

einer Durchlaufzeit von weniger als 8 s eine der<br />

schnellsten Maschinen dieser Größe sei.<br />

www.redbudindustries.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104190)<br />

NEUES ENERGIESPARENDES<br />

STAHLWERK FÜR DEN INFRA-<br />

STRUKTURAUSBAU IN ÄGYPTEN<br />

Düsseldorf. Anfang August 2016 fand die feierliche<br />

Einweihung des neuen Kompaktstahlwerks<br />

bei El Marakby Steel im ägyptischen Giza<br />

statt. Das von der SMS group gelieferte Elektrostahlwerk<br />

mit einer Jahresleistung von 350.000 t<br />

umfasst ein Rohmaterialtransportsystem, einen<br />

45-t-Elektrolichtbogenofen, einen Pfannenofen<br />

mit 8 MVA plus 20 % Trafoleistung sowie eine<br />

Dreistrang-Knüppelgießanlage von SMS Concast.<br />

»Durch die Produktion unserer eigenen Knüppel<br />

stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit, indem<br />

wir durch lokale Wertschöpfung die Abhängigkeit<br />

von harter Währung verringern. Darüber hinaus<br />

können wir nun ein breiteres Spektrum an Stahlsorten<br />

verarbeiten und mit voller Flexibilität<br />

Betonstahl produzieren«, erklärt CEO Hassan El<br />

Marakby.<br />

Das neue Kompaktstahlwerk bei El Marakby<br />

dient zur Produktion von Betonstahl und wird so<br />

zur Erweiterung des ägyptischen Straßennetzes<br />

beitragen. Mit der Erweiterung des Suezkanals<br />

um eine zweite Fahrrinne geht die Entwicklung<br />

des ägyptischen Straßennetzes einher. 3.000 km<br />

an neuen Straßen sollen den Austausch zwischen<br />

den ägyptischen Städten und Häfen verbessern. K<br />

WS(SHN)/SE/JP (sm 161104192)<br />

EUROFER MAHNT ERNEUT FAIRE<br />

HANDELSBEDINGUNGEN AN<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER hat die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />

Union abermals aufgefordert, die bestehenden<br />

Handelsschutzinstrumente (TDI) endlich zu mo -<br />

dernisieren. Der Verband hatte ein informelles<br />

Treffen der europäischen Handelsminister am<br />

23. September 2016 in Bratislava zum Anlass seines<br />

Weckrufes genommen.<br />

Mit Blick auf die Vereinbarung neuer Handelsabkommen,<br />

wie TTIP und CETA, befürchtete<br />

EUROFER, dass die europäischen Politiker die<br />

Probleme vernachlässigen, die unfairer Handel<br />

verursacht. Sie müssten aber wirkungsvolle In -<br />

strumente schaffen, um Dumpingeinfuhren aus<br />

Drittländern zu verhindern, sagte Verbandsgeneraldirektor<br />

Axel Eggert.<br />

Europäische Stahlunternehmen setzen große<br />

Hoffnung auf eine Modernisierung der Handelsschutzinstrumente.<br />

Sie erwarten, dass die EU-<br />

Kommission künftig schneller und effektiver gegen<br />

unfaire Handelspraktiken einschreitet. Ein besonderer<br />

Dorn im Auge ist die immer noch bestehende<br />

Regel des niedrigeren Zolls (LDR). Sie bestimmt,<br />

dass in Antidumpingverfahren mit unterschiedlichen<br />

Dumping- und Schadensspannen die niedrigere<br />

Spanne als Basis für die Be rechnung des Zolls<br />

verwendet wird. EUROFER tritt seit geraumer Zeit<br />

für die Abschaffung dieser Regel ein, die zu einer<br />

massiven Erhöhung der Importkosten von Billigeinfuhren<br />

führen würde.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104234)<br />

MIT UNSEREN<br />

INTERFACE-LÖSUNGEN<br />

WERDEN MESSWERTE<br />

ZU ERGEBNISSEN.<br />

DIE BOBE-BOX:<br />

Für alle gängigen Messmittel, für<br />

nahezu jede PC-Software und mit<br />

USB, RS232 oder Funk.<br />

IHRE SCHNITTSTELLE ZU UNS:<br />

www.bobe-i-e.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


18 Stahlstandort Deutschland<br />

»Auch in Zukunft gegen Dumping«<br />

Kanzleramtsminister Altmaier sichert Stahlindustrie Unterstützung zu<br />

Düsseldorf. »Globale Krisen meistern – Zukunft nachhaltig sichern«<br />

rd. 300 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft trafen sich zum<br />

Berliner Stahldialog am 21. September, um über die Perspektiven der<br />

Stahlindustrie am Standort Deutschland zu diskutieren.<br />

Im Mittelpunkt standen dabei die zentralen<br />

Herausforderungen für die Branche:<br />

Faire Wettbewerbsbedingungen statt Dumping<br />

und mögliche zusätzliche Belastungen<br />

durch drohende massive Verschärfungen<br />

beim EU-Emissionsrechtehandel nach 2020.<br />

Veranstaltet wurde der Abend von der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl.<br />

»Wir achten sehr darauf, dass wir zu einer<br />

Lösung kommen, die erlaubt, dass auch in<br />

Zukunft gegen Dumping vorgegangen werden<br />

kann«, machte Peter Altmaier, Chef des<br />

Bundeskanzleramtes und Minister für be -<br />

sondere Aufgaben, in seiner Rede deutlich.<br />

Er stellte weiter klar, dass Deutschland<br />

geschlossene Wertschöpfungsketten brauche<br />

und daher ein vitales Interesse an der<br />

Zukunft der Stahlindustrie habe.<br />

»Mit Veränderungsbereitschaft und nachhaltiger<br />

Modernisierung ist Deutschland ein<br />

starker Stahlstandort. Die Zukunft hängt<br />

aber stärker als jemals zuvor von politischen<br />

Entscheidungen ab. Es liegt in der Hand der<br />

Politik, für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

bei Handel und Klimaschutz zu sorgen«,<br />

betonte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dabei sei insbesondere<br />

die EU-<br />

Kommission gefordert.<br />

»Wenn wir<br />

Schaden von der<br />

deutschen Industrie<br />

und insbesondere<br />

der Stahl industrie<br />

abwenden wollen,<br />

muss der Vorschlag<br />

der Europäischen<br />

Kommis sion zum<br />

Emis sionshandel grundlegend überarbeitet<br />

werden«, so Kerkhoff. Notwendig sei eine<br />

deutliche Erhöhung der Zuteilungsmenge<br />

an die Industrie und damit auch an die<br />

»<br />

Wir achten sehr darauf, dass<br />

wir zu einer Lösung kommen,<br />

die erlaubt, dass auch in Zukunft<br />

gegen Dumping vorgegangen<br />

werden kann.<br />

Stahlbranche. Darüber hinaus müssten aber<br />

auch die Benchmarks technisch und wirtschaftlich<br />

erreichbar ausgestaltet sein, um<br />

Kosten für die effizientesten Anlagen zu<br />

verhindern.<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion<br />

suchten Abgeordnete aller im Bundestag<br />

vertretenen Fraktionen gemeinsam mit<br />

Frank Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von ArcelorMittal Germany, Antworten<br />

auf die aktuellen Herausforderungen<br />

für die Stahlindustrie in Deutschland.<br />

Matthias Heider MdB, Mitglied im Wirtschaftsausschuss<br />

und im Vorstand der CDU/<br />

CSU-Fraktion, betonte mit Blick auf China,<br />

dass die bisherigen<br />

Handelsschutzin -<br />

strumente unzulänglich<br />

seien. Für<br />

Bernd Westphal<br />

MdB, Energie- und<br />

Wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der<br />

SPD- Fraktion, sollte<br />

die EU Bereiche ausklammern,<br />

in denen<br />

China nicht als Marktwirtschaft an erkannt<br />

wird, um die Stahlindustrie weiter vor un -<br />

fairer Konkurrenz zu be wahren. Beim Emissionsrechtehandel<br />

seien kostenlose Zu -<br />

Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes<br />

und Minister für besondere Aufgaben<br />

Berliner Stahldialog<br />

mit Peter Altmaier<br />

am Rednerpult<br />

im September 2016<br />

(Foto: Stahl Zentrum)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 21<br />

teilungen von Zertifikaten wichtig, um die<br />

Grundstoff industrie zu schützen.<br />

Kerstin Andreae MdB, stellvertretende<br />

Vorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />

sprach sich für eine starke Stahlindustrie am<br />

Standort Deutschland aus und betonte, dass<br />

man sich sehr »biegen« müsse, um China<br />

als Marktwirtschaft einzuordnen. So wichtig<br />

wie Handelsschutz seien aber auch Innovationen,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Klaus Ernst MdB, stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />

von DIE LINKE, vermisste<br />

Engagement der öffentlichen Hand bei<br />

Investitionen in Infrastruktur. Damit könne<br />

der Stahlindustrie wirksam geholfen werden.<br />

Frank Schulz von ArcelorMittal stellte klar,<br />

dass kein Land den Status einer Marktwirtschaft<br />

weniger verdiene als China. Bislang<br />

könne man keinen fundamentalen Wandel<br />

beim Abbau von Kapazitäten feststellen.<br />

Damit Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft<br />

erhalten bleiben, dürften der<br />

Stahlindustrie zudem keine zusätzlichen<br />

Kosten durch die Reform des Emissionsrechtehandels<br />

aufgebürdet werden.<br />

Der Berliner Stahldialog fand im Rahmen<br />

der »Woche der Industrie« statt, einer Ak -<br />

tionswoche des Bündnisses »Zukunft der<br />

Industrie«, zu dem sich 17 Partner aus<br />

Industrie, Gewerkschaften, Arbeitgebern<br />

und dem Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWi) zusammengeschlossen<br />

haben.<br />

(sm 161104232) K<br />

DEUTSCHE WIRTSCHAFT<br />

GUT AUSGELASTET<br />

Essen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in<br />

einem moderaten Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

dürfte in diesem Jahr um 1,9 % und im<br />

kommenden Jahr um 1,4 % zulegen. Dies besagt<br />

die Herbst-Gemeinschaftsdiagnose der führenden<br />

deutschen Wirtschaftsinstitute. Im Jahr 2018 dürfte<br />

die Expansionsrate bei 1,6 % liegen. Die ge -<br />

samtwirtschaftlichen Kapazitäten sind damit im<br />

Prognosezeitraum etwas stärker ausgelastet als<br />

im langjährigen Mittel. Dennoch sind es derzeit<br />

weniger die Unternehmensinvestitionen, die den<br />

Aufschwung tragen: Von der Weltkonjunktur<br />

gehen nur geringe stimulierende Effekte aus, so<br />

dass die Exporte nur moderat steigen; zudem<br />

dürften sich in den außerordentlich niedrigen<br />

Kapitalmarktzinsen nicht nur die derzeitige Geldpolitik,<br />

sondern auch niedrige Wachstumserwartungen<br />

widerspiegeln. All dies hemmt die Ausrüstungsinvestitionen.<br />

So ist es weiterhin in erster<br />

Linie der Konsum, der den Aufschwung trägt. Der<br />

private Verbrauch profitiert dabei insbesondere<br />

vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau, beim<br />

öffentlichen Konsum machen sich weiterhin die<br />

hohen Aufwendungen zur Unterbringung und<br />

Integration von Flüchtlingen bemerkbar. Der Wohnungsbau<br />

wird durch die niedrigen Zinsen angeregt.<br />

K<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104260)<br />

HOHER JAPANISCHER ORDEN<br />

FÜR BERTHOLD LEIBINGER<br />

Ditzingen. Professor Berthold Leibinger (85),<br />

Gesellschafter und ehemaliger Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG,<br />

wurde im September 2016 mit dem »Orden der<br />

Aufgehenden Sonne am Halsband, goldene Strahlen«<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Ordensverleihung fand durch den japanischen<br />

Botschafter S.E. Takeshi Yagi in der japanischen<br />

Botschaft in Berlin statt. Der von der japanischen<br />

Regierung verliehene Preis würdigt damit seine<br />

»Verdienste zur Förderung des wirtschaft lichen<br />

Austausches und des gegenseitigen Verständnisses<br />

zwischen Japan und Deutschland«, wie es zur<br />

Begründung heißt. Die Laudatio im Beisein des<br />

früheren Bundespräsidenten Horst Köhler hat der<br />

ehemalige deutsche Botschafter in Japan und<br />

Indonesien, Heinrich Seemann, gehalten.<br />

www.trumpf.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104183)<br />

GEBRAUCHTE KFZ-TEILE<br />

BESSER NUTZEN<br />

Berlin / München. Die ALBA Group und die<br />

BMW Group haben Mitte September das Gemeinschaftsunternehmen<br />

Encory GmbH mit Sitz in<br />

Unterschleißheim bei München gegründet, das<br />

gebrauchte Kraftfahrzeugteile wiedergewinnen,<br />

aufbereiten und vermarkten wird. Zudem bietet<br />

Encory, an dem beide Unternehmen zu je 50 %<br />

beteiligt sind, Entsorgungslösungen für Kraftfahrzeugteile<br />

und -reststoffe und damit zusammenhängende<br />

Logistik- und Beratungsdienstleistungen<br />

an. Ziel des Unternehmens ist es, den Wiederverwendungsanteil<br />

qualitativ hochwertiger Kfz-<br />

Teile zu erhöhen und gleichzeitig die Sammlung<br />

und Aufbereitung von Gebrauchtteilen effektiv<br />

und effizient zu organisieren.<br />

Innerhalb der ALBA Group wird die Beteiligung<br />

von der Interseroh Dienstleistungs GmbH geführt.<br />

Interseroh steuert in dem Joint Venture nicht nur<br />

seine Erfahrung im Schließen von Wertstoffkreisläufen<br />

und als Logistikkoordinator bei. Der Recyclingspezialist<br />

verfügt auch über Erfahrungen im<br />

Aufbau von Rücknahmesystemen sowie über ein<br />

Netz von Partnerunternehmen, über das er Rückführungslogistiksysteme<br />

betreibt. Interseroh ist<br />

bereits im Management von Kfz-Werkstatt-Ab -<br />

fällen aktiv.<br />

www.albagroup.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104220)<br />

EIN JAHR ROHR VER-<br />

SCHRAUBUNGS PROGRAMM<br />

Werdohl. Vor einem Jahr hat die Stauff-Gruppe,<br />

ein umfangreiches Rohrverschraubungsprogramm<br />

aus Stahl auf den Markt gebracht und<br />

zieht jetzt eine positive Bilanz. »Stauff Connect«<br />

wurde für die sichere und leckagefreie Verbindung<br />

sowie den Anschluss von metrischen Rohrleitungen<br />

mit Durchmessern von 4 mm bis 42 mm entwickelt.<br />

Die Abmessungen und Ausführungen der<br />

Komponenten entsprechen dem jüngsten Stand<br />

der Normung nach DIN 2353 und ISO 8434-1. Die<br />

Komponenten wurden in ihren Auslegungen und<br />

Leistungsparametern komplett neu und den aktuellen<br />

Anforderungen der Branche entsprechend<br />

konzipiert. Die Zink-/Nickeloberfläche übersteigt<br />

auch nach Transport, Verarbeitung und Montage<br />

der Bauteile die vom VDMA, dem Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau, definierten<br />

Anforderungen hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit<br />

und Langlebigkeit, so das Unternehmen. Führende<br />

unabhängige Zertifizierungsgesellschaften<br />

haben »Stauff Connect« ihre Freigaben erteilt.<br />

Auch die zugehörige Maschine zur Vor- und Fertigmontage<br />

von Schneidringverschraubungen mit<br />

kombinierter Druck-Weg-Steuerung ist bereits<br />

erfolgreich im Einsatz. Inzwischen sind fast 90 %<br />

aller Katalogartikel ab Lager verfügbar.<br />

www.stauff.com.<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104209)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


22 Stahlstandort Deutschland<br />

50 Jahre Walzwerk Mülheim<br />

Nahtlose Rohre in breitem Abmessungsspektrum<br />

Mülheim an der Ruhr. Mitte September 2016 feierte das Rohrkontiwalzwerk<br />

der Vallourec Deutschland GmbH sein 50-jähriges Bestehen mit<br />

einem Tag der offenen Tür. Es handelt sich heute um eine der vielseitigsten<br />

Anlagen der Branche.<br />

Mit dabei war auch prominenter Besuch:<br />

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft und Mülheims<br />

Oberbürgermeister Ulrich Scholten warfen<br />

einen Blick hinter die Kulissen des Produktionsbetriebs<br />

und sprachen mit den Mitarbeitern.<br />

Empfangen wurden sie von Dr.<br />

Ulrich Menne, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Vallourec Deutschland, Norbert<br />

Keusen, Mitglied der Geschäftsführung,<br />

Michael Kassing, Werksleiter, und Angelika<br />

Kirchholtes, Betriebsratsvorsitzende am<br />

Standort.<br />

Die Ministerpräsidentin zeigte sich beeindruckt<br />

von den Prozessen: »Die Digitalisierung<br />

verändert alle Branchen der Wirtschaft<br />

– auch vermeintlich ›alte Industrien‹. Dies<br />

beweist Vallourec als innovatives Unternehmen<br />

durch Nutzung digitaler Strukturen zur<br />

Automatisierung von Prozessen in Produktion<br />

und Verwaltung und zur Gestaltung<br />

neuer Vertriebswege und Kundenbeziehungen.<br />

Die Landesregierung unterstützt den<br />

rasanten digitalen Wandel seit Jahren mit<br />

einer umfassenden Strategie. Dazu gehört<br />

u. a. der Ausbau von schnellem Internet in<br />

ganz NRW.«<br />

Oberbürgermeister Ulrich Scholten be -<br />

merkte nach seinem Rundgang: »Auch die<br />

Old Economy ist einem stetigen Wandel<br />

unterworfen, muss sich weiterentwickeln<br />

und den Marktgegebenheiten anpassen. Ein<br />

gutes Beispiel dafür ist der Vallourec-<br />

Produktionsstandort in Mülheim, der sich<br />

immer wieder den sich bietenden Herausforderungen<br />

gestellt hat und wo die Mannschaft<br />

des Werkes geeignete Konzepte entwickelte<br />

und umsetzte.«<br />

Das Rohrkontiwalzwerk blickt auf eine<br />

lange Tradition zurück: Im Frühjahr 1966<br />

Vertreter von Vallourec freuten sich über den Besuch von Hannelore Kraft (Mitte) anlässlich des<br />

50-jährigen Werksbestehens (v.l.n.r.): Norbert Keusen (Geschäftsführer), Angelika Kirchholtes<br />

(Betriebsratsvorsitzende), Michael Kassing (Werksleiter) und Dr. Ulrich Menne (Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung).<br />

(Foto:Vallourec)<br />

nahm es mit der Rohrkontistraße 1 seinen<br />

Betrieb auf. Die Fertigungsstraße ermöglichte<br />

es erstmals, Stahlrohre kontinuierlich und<br />

in einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen<br />

Taktzeit zu produzieren. Drei Jahre später<br />

gelang es, besonders dünne Rohrwände<br />

mit 2,33 mm zu produzieren – und damit<br />

den damaligen Weltrekord aus den USA zu<br />

brechen. 1972 startete die Rohrkontistraße<br />

2, die bis heute in Betrieb ist. Anfang der<br />

1990er-Jahre wurde die Rohrkontistraße 1<br />

in Mülheim abgebaut und im Schwesterwerk<br />

im brasilianischen Belo Horizonte wieder<br />

errichtet.<br />

Mit dem Rohrkontiwalzwerk betreibt Vallourec<br />

heute eine der vielseitigsten Walzanlagen<br />

für nahtlose Stahlrohre bis 7‘‘ Außendurchmesser.<br />

Dank einer hoch entwickelten<br />

Technologie werden Premiumrohre sowie<br />

quadratische und rechteckige Hohlprofile in<br />

einem breit gefächerten Abmessungsspektrum<br />

gefertigt. Das Werk bedient hauptsächlich<br />

Kunden aus der Energieindustrie<br />

und dem Stahlbau.<br />

»Wir schauen stolz auf die langjährige<br />

Tradition des Rohrkontiwalzwerks zurück«,<br />

sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

Dr. Menne. »Dank gezielter Investitionen<br />

und Restrukturierungen in den vergangenen<br />

Jahren haben wir den Standort für die aktuell<br />

höchst angespannte Marktsituation vorbereitet<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit ge -<br />

sichert.« Dazu gehören unter anderem die<br />

kontinuierliche Optimierung der Materialflüsse<br />

und die technologische Aufrüstung<br />

des Drehherdofens. Hinzu kommt die interne<br />

Neuaufstellung der Vallourec-Gruppe.<br />

Für Europa bedeutet das eine Konzentration<br />

der Walzaktivitäten in Deutschland und der<br />

Finishingaktiviäten in den französischen<br />

Werken. »Die Warmfertigung in unserem<br />

Schwesterwerk in St. Saulve wird in mehreren<br />

Schritten heruntergefahren. Die verbleibenden<br />

Mengen produzieren wir hier in<br />

Mülheim. Daraus resultiert schon jetzt ein<br />

besserer Auftragsbestand für unser Werk«,<br />

erläutert Werksleiter Michael Kassing.<br />

»Garant für die gute Entwicklung auch in<br />

schwierigen Zeiten sind vor allem unsere<br />

Mitarbeiter. Unser herzlicher Dank richtet<br />

sich daher an unsere Belegschaft, die durch<br />

die Jahrzehnte hinweg großes Engagement<br />

und einzigartigen Teamgeist gezeigt hat. Sie<br />

sind die Basis unseres Erfolgs.«<br />

www.vallourec.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104222)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 23<br />

Brammen-Weltrekord<br />

Neue Zweistrang-Vertikal-Gießanlage von SMS group<br />

bei Dillinger setzt Maßstäbe<br />

Düsseldorf. Mit der Inbetriebnahme der Zweistrang-Vertikal-Gießanlage<br />

CC6 haben die AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und die SMS group<br />

neue Maßstäbe in der Technologie der Herstellung hochwertiger<br />

Stranggussbrammen bis zu einer Dicke von 500 mm für anspruchsvolle<br />

Grobblechspezifikationen gesetzt.<br />

Die CC6 ist mit rd. 400 Mill. € eine der<br />

bisher größten Einzelinvestitionen am Standort<br />

Dillingen. Mit dem einzigartigen CC6-<br />

Konzept einer ausschließlich vertikalen Anlage<br />

zur Erzeugung von Dickbrammen eröffnen<br />

sich für Dillinger neue Möglichkeiten im<br />

Güte- und Qualitätsspektrum, weil das Biegen<br />

und Richten der Bramme im Produktionsprozess<br />

entfällt. Die dafür in Stranggießanlagen<br />

erstmalig eingesetzte SMS-<br />

Technologie der Treiberfahrweise »Neutrale<br />

Faser« erlaubt es Dillinger erstmals, nun<br />

auch solche Stahlsorten, die bisher nur über<br />

die aufwendige Blockgussroute erzeugt werden<br />

konnten, kontinuierlich im vertikalen<br />

Strang vollautomatisch abzugießen.<br />

Mit dem Konzept der ausschließlich vertikalen<br />

Stranggießanlage ist es der SMS group<br />

und Dillinger gelungen, sich weltweit an die<br />

Spitze des technologischen Fortschritts zu<br />

setzen. Das gemeinsam entwickelte Konzept<br />

stellt hohe Anforderungen sowohl an die<br />

Lasthaltung als auch an den Transport des<br />

Stranges. Auf der einen Seite muss ein<br />

Stranggewicht von bis zu 500 t in der Anlage<br />

zuverlässig gehalten und gefördert werden,<br />

auf der anderen Seite darf es aufgrund der<br />

gewaltigen Rollenkräfte, die dafür erforderlich<br />

sind, nicht zu einer einseitigen Brammenauslenkung<br />

aus der Vertikalen kommen.<br />

Die im laufenden Prozess entstehenden<br />

Gase und anfallenden Stäube werden von<br />

einer Entstaubungsanlage mit Schlauchfiltersystem<br />

abgesaugt, die von Paul Wurth,<br />

einem Unternehmen der SMS group, ge -<br />

plant und geliefert wurde.<br />

Die ersten Monate der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

der Zweistrang-Vertikal-Gießanlage<br />

CC6 haben nach Informationen der<br />

SMS group bereits die hohen Erwartungen<br />

an Produktqualität und Technologiestabilität<br />

bestätigt.<br />

Dr. Ralf Bruckhaus (Leiter Stahlwerk Dillinger):<br />

»Diese einzigartige Stranggießanlage<br />

bietet ein weites Feld aktueller und zukünftiger<br />

Entwicklungen – sowohl qualitätsbezogen<br />

als auch hinsichtlich der Produktivität. Es<br />

macht Spaß auf der CC6 zu produzieren.«<br />

Zum Lieferumfang der SMS group für die<br />

CC6 gehörten neben der Konzeptfindung<br />

für die Anlage das Engineering und die Lieferung<br />

der mechanischen Einrichtungen.<br />

Insbesondere die Treiber und Warmstrangtreiber,<br />

die neben weiteren Kernkomponenten<br />

aufgrund hoher qualitativer Anforderungen<br />

in der Werkstatt der SMS group in Hilchenbach<br />

gefertigt wurden, stellen eine<br />

Besonderheit im Anlagen- und Maschinenbau<br />

dar und sind nicht mit herkömmlichen<br />

Treibern oder Segmenten in Kreisbogenoder<br />

Senkrecht-Abbiege-Gießmaschinen zu<br />

vergleichen. Angepasst an die besondere<br />

Größe und das Gewicht der erzeugten Brammen<br />

(2.200 mm breit, 300 bis 500 mm dick,<br />

5.500 bis 11.800 mm lang, bis zu 100 t<br />

schwer) sowie an die ausschließlich senkrechte<br />

Prozessführung haben die Treiber und<br />

Warmstrangtreiber Ausmaße vergleichbar<br />

mit Walzgerüsten. Geregelt und gesteuert<br />

werden die technologischen Systeme der<br />

Anlage durch die bewährte X-Pact ® -Elektrik<br />

und -Automation der SMS group.<br />

Schon wenige Wochen nach der Inbetriebnahme<br />

wurde im Oktober 2015 ein<br />

neuer Brammenweltrekord aufgestellt. Die<br />

weltweit größten und schwersten Brammen<br />

mit 500 mm Dicke und Stückgewichten von<br />

über 90 t verdeutlichen die neuen Dimensionen,<br />

die sich Dillinger damit eröffnen.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104261)<br />

Stolz auf den Weltrekord – Brammen mit<br />

einer Dicke von 500 mm. Von li. nach re.:<br />

Stefan Logsch, Gesamt-Projektleiter, SMS<br />

group GmbH; Dr. Ralf Bruckhaus, Leiter<br />

Stahlwerk, AG der Dillinger Hüttenwerke und<br />

Lothar Schaps, Projektleiter Elektrik und<br />

Automation, SMS group GmbH<br />

(Foto: SMS group)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


24 Stahlstandort Deutschland<br />

Anlagenjubiläen in der Feinblechproduktion<br />

thyssenkrupp-Familientag am Standort Kreuztal<br />

Duisburg. Das oberflächenveredelte Feinblech des Stahlbereichs von<br />

thyssenkrupp wird unter anderem in leistungsstarken Fertigungsanlagen in<br />

Kreuztal produziert. Drei von ihnen konnten jetzt Jubiläen feiern: Die<br />

Feuerbeschichtungsanlage (FBA 5) in Eichen ging vor 50 Jahren in Betrieb;<br />

vor 40 Jahren fand die Inbetriebnahme der Bandbeschichtungsanlage<br />

Eichen (BBA 3) und der Feuerbeschichtungsanlage in Ferndorf (FBA 6) statt.<br />

Gefeiert wurde dies im September im<br />

Rahmen eines großen Familientages am<br />

Standort Kreuztal. Neben den lokalen Jubiläen<br />

gab es einen weiteren Anlass für das<br />

Familienfest: Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Im<br />

Rahmen der Veranstaltung in Eichen wurden<br />

in einer Ausstellung die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Feinblechs verdeutlicht.<br />

Die beiden Feuerbeschichtungsanlagen in<br />

Kreuztal produzieren kontinuierlich im Jahr<br />

über 1 Mill. t Feinblech. Durch regelmäßige<br />

Modernisierungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung<br />

der Beschichtungsqualität kann<br />

den Kunden aus der Bau-, Automobil- und<br />

Klimaindustrie sowie den Herstellern von<br />

Hausgeräten eine innovative Produktpalette<br />

angeboten werden.<br />

Die besonderen Eigenschaften der Oberflächenveredelung<br />

sind eine gute Umformbarkeit<br />

sowie hohe Beständigkeit gegen<br />

mechanische Beanspruchung und das Erzielen<br />

einer guten Optik. Bei der Autokarosserie<br />

etwa ist die Beschichtung besonders be -<br />

ständig gegen Hagel und andere Umwelteinflüsse.<br />

Das Feinblech wird mit vier unterschiedlichen<br />

Schmelzen wie Zink und den<br />

verschieden kombinierten Zink-Aluminium-<br />

Legierungen GALFAN und GALVALUME<br />

überzogen. Darüber hinaus gibt es die Zink-<br />

Magnesium-Oberflächenveredlung ZM Eco-<br />

Protect, die eine besonders wirtschaftliche<br />

Alternative mit sehr hohem Korrosionsschutz<br />

bei reduzierter Zinkauflage bietet.<br />

Eine weitere Veredlungsstufe durchläuft das<br />

Band an den beiden Bandbeschichtungsanlagen.<br />

Die Jahreskapazität beträgt zusammen<br />

ca. 324.000 t. Im Coil-Coating-Verfahren<br />

kann das Band mit mehr als 800 Arten<br />

von Be schichtungsstoffen – Lack und/oder<br />

Folie – überzogen werden. Die Produktlinie<br />

PLADUR beispielsweise veranschaulicht, wie<br />

brillant Stahl und Farbigkeit harmonieren<br />

und darüber hinaus besondere Funktionen<br />

erfüllen können.<br />

thyssenkrupp bildet am Standort Kreuztal<br />

über 100 junge Menschen aus. Daher öffnete<br />

am Familientag auch das Technikzentrum<br />

seine Türen. »Hier in Kreuztal haben<br />

wir Verfahrensmechaniker, Industriemechaniker,<br />

Mechatroniker, Elektroniker für Be -<br />

triebstechnik sowie Kaufleute für Büromanagement«,<br />

erläuterte der Leiter, Heinz-Joachim<br />

Klose. Sein Team und einige Azubis<br />

stellten das Technikzentrum vor und informierten<br />

die Besucher über Ausbildungsinhalte.<br />

In einem neu entwickelten Sicherheitsparcours<br />

konnten die Besucher darüber hinaus<br />

simulierte betriebliche Arbeitssituationen<br />

erleben und dadurch eventuelle Belastungen<br />

erkennen.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

(sm 161104227)<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

Ob Hausrat, Auto, Klimatechnik oder<br />

Bauindustrie – oberflächenveredeltes<br />

Feinblech findet man fast überall. Bei dem<br />

großen Festakt gewährte thyssenkrupp<br />

Einblicke in den Produktionsablauf von<br />

Feinblechen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 25<br />

THYSSENKRUPP ERNEUERT<br />

KÜHLTURM IN DUISBURG<br />

Duisburg. Nach rd. 60 Jahren wurde der Na -<br />

turzugkühlturm in Duisburg-Bruckhausen abgebaut.<br />

Er hat das Kreislaufwasser abgekühlt, das<br />

für die Aggregate in der Stahlproduktion verwendet<br />

wird. Bis Jahresende soll ein neuer Turm entstehen.<br />

»Durch den Neubau können wir die Versorgung<br />

dieses Werksteils mit Kühlwasser wieder<br />

langfristig sicherstellen«, betont Peter Petri, Leiter<br />

Energie- und Medienmanagement bei thyssenkrupp<br />

in Duisburg. »Mit der Modernisierung setzen<br />

wir auch gleichzeitig eine ressourcenschonende<br />

Technologie um.«<br />

Insgesamt ist der externe Wasserbedarf für die<br />

Produktion am Standort Duisburg-Nord deutlich<br />

zurückgegangen. Es werden ca. 97 % des in Prozessen<br />

benötigten Kühlwassers recycelt. K<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004081)<br />

TÜV SÜD AUF DER<br />

SPS IPC DRIVES 2016<br />

München. Vom 22. bis zum 24. <strong>November</strong> 2016<br />

zeigt TÜV SÜD auf der SPS IPC Drives in Nürnberg,<br />

wie im Umfeld extremer Marktdynamik und<br />

immer kürzerer Produktionszyklen die Prüfdienstleistungen<br />

eines weltweit tätigen Unternehmens<br />

helfen, internationale Marktzugänge schnell und<br />

effizient zu gestalten. TÜV SÜD führt beispielsweise<br />

Prüfungen nach UL- und CSA-Normen<br />

durch und ist als Nationally Recognized Testing<br />

Laboratory (NRTL) anerkannt. Darüber hinaus<br />

wendet TÜV SÜD bei Mehrfachzertifizierungen<br />

das CB-Verfahren an. Die Messebesucher können<br />

sich zusätzlich über nötige Prüfungen im Funkund<br />

Wireless-Bereich informieren. Dort gibt es<br />

aktuelle Änderungen der zugrunde liegenden<br />

Richtlinien.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004151)<br />

AUF DEM WEG ZUM 3-D-DRUCK-<br />

KOMPLETTANBIETER<br />

Ditzingen. Der Laserhersteller Trumpf baut sein<br />

Portfolio in der additiven Fertigung von Metallteilen<br />

weiter aus. Auf der Messe Formnext in<br />

Frankfurt stellt das Unternehmen vom 15. bis 18.<br />

<strong>November</strong> neue 3-D-Drucker und Komplettlösungen<br />

für eine durchgängige industrielle Fertigung<br />

vor. Mit Laser Metal Fusion (LMF) und Laser Metal<br />

Deposition (LMD) bietet Trumpf beide relevanten<br />

Technologien für den industriellen 3-D-Druck und<br />

damit je nach Applikation und Bauteil die am besten<br />

geeignete Lösung an. LMF-Anlagen generieren<br />

komplette Bauteile schichtweise in einem<br />

Pulverbett, bei LMD-Anlagen erzeugt der Laser<br />

ein Schmelzbad auf der Oberfläche eines vorhandenen<br />

Grund körpers und schmilzt das zeitgleich<br />

zugeführte Pulver entsprechend der gewünschten<br />

Form auf. Das Highlight, die neue TruPrint 3000,<br />

hat eine 500-W-Laser und kann Bauteile mit einer<br />

Größe von bis zu 400 mm Höhe und 300 mm<br />

Durchmesser generieren.<br />

K<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104238)<br />

1,3 MILL. USD FÜR TESTCENTER<br />

FÜR SCHLEIFTECHNOLOGIE<br />

Neuss. Rd. 1,3 Mill. USD hat 3M, ein führender<br />

Hersteller von Schleifmitteln, in Meerbusch investiert,<br />

um das »3M Precision Grinding TestCenter«<br />

am Standort der Wendt GmbH (Teil der Unternehmensgruppe<br />

3M) zu erschaffen. Auf drei Schleifmaschinen<br />

können Werkzeuge wie z. B. Wendeschneidplatten,<br />

Bohrer und Fräser, aber auch<br />

Wellen für den Automobilmarkt getestet und<br />

bearbeitet werden. Mithilfe modernster Messtechnik<br />

werden die Schleifergebnisse erfasst und<br />

bewertet. Darüber hinaus bietet das Testcenter<br />

Raum für Kundentrainings.<br />

K<br />

eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004121)<br />

UNIVERSITÄT SIEGEN UND SMS<br />

GROUP ARBEITEN ZUSAMMEN<br />

Düsseldorf. Der Maschinen- und Anlagenbauer<br />

SMS group mit Standort in Hilchenbach übergibt<br />

dem Lehrstuhl für elektrische Maschinen, Antriebe<br />

und Steuerungen ein vollwertiges Echtzeitsimulationssystem.<br />

Simulationssysteme werden<br />

bei der SMS group zum Testen der Automatisierungslösungen<br />

für Anlagen aus dem Bereich der<br />

Hütten- und Walzwerke eingesetzt. Die SMS<br />

group GmbH arbeitet bereits seit vielen Jahren<br />

mit dem Lehrstuhl für elektrische Maschinen,<br />

Antriebe und Steuerungen der Universität Siegen<br />

unter Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Günter<br />

Schröder zusammen.<br />

K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im September 2016<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004051)<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im September gegenüber<br />

einem recht hohen Vorjahreswert um 4 %<br />

gesunken. Auch im bisherigen Jahresverlauf<br />

unterschreitet sie ihr vergleichbares Vorjahresergebnis<br />

um knapp 2 %. Der Quartalsvergleich<br />

fiel ebenso negativ aus, das dritte Quartal ist<br />

im Vorjahresvergleich um 3 % gefallen. Die<br />

effektive Auslastung hat im September die<br />

Schwelle von 80 % unterschritten, im Jahresdurchschnitt<br />

erreicht sie aber 87 %.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

Schöllinger Feld 13<br />

58300 Wetter-Volmarstein<br />

Tel.: 02335 / 84 715- 0<br />

Fax: 02335 / 84 715- 33<br />

info@petig-edelstahl.de<br />

www.petig-edelstahl.de<br />

An- und Verkauf von 1. und 2. Wahl Sonderposten<br />

in rost-, säure- und hitzebeständigen Werkstoffen.<br />

Bleche | Designbleche | Lochbleche<br />

Blechzuschnitte | Coils | Spaltbänder | Rohre<br />

Winkel | Stab- und Blankstähle | Flachstähle<br />

Stets ca. 1500 t eigener Lagervorrat.<br />

Bitte fordern Sie unsere Sonderpostenliste an.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


26 Stahlstandort Deutschland<br />

Herstellerinitiative Industrie 4.0 gegründet<br />

Blechbearbeiter kooperieren beim Thema Industrie 4.0<br />

Bad Wörishofen. Maschinen- und Anlagenbauer der Blechbearbeitungsbranche<br />

gründeten im September den neuen Verband Industry Business<br />

Network 4.0 e.V. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung<br />

wollen die Initiatoren die Potenziale einer vernetzten Fertigung im Sinne<br />

der Industrie 4.0 für den Anwender erschließen.<br />

Die Initiative wurde im Rahmen des<br />

Fachkongresses »Fertigung 4.0« erstmals<br />

der Öffentlichkeit präsentiert. Die Vorstellung<br />

des neuen Verbands war dabei einer<br />

der Höhepunkte des Kongresses, der vom<br />

28. bis 30. September im Microstep Competence<br />

Center in Bad Wörishofen stattfand.<br />

Die mehr als 100 Kongressteilnehmer<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und<br />

Industrie nutzten die Veranstaltung, um sich<br />

über die Entwicklungen und Chancen der<br />

digitalen Fertigung zu informieren und sich<br />

auszutauschen und zu vernetzen. Keynote-<br />

Speaker war der Wissenschaftsjournalist<br />

und Moderator Ranga Yogeshwar, der verdeutlichte,<br />

welche Möglichkeiten die digitale<br />

Revolution bietet: »Wenn Sie es als mittelständische<br />

Unternehmen schaffen, sich<br />

zu vernetzen und zu kooperieren, dann<br />

haben Sie eine Chance, das große Potenzial<br />

der Digitalisierung zu erschließen.«<br />

Aktuelle Entwicklungen aufgreifen<br />

Bereits zum Kongressauftakt am 28. September<br />

wurde das Innovationsforum 4.0 im<br />

Microstep Competence Center in Bad Wö -<br />

rishofen feierlich eingeweiht. Mit der Investition<br />

in die Erweiterung des Vorführ- und<br />

Schulungszentrums will das Unternehmen,<br />

das CNC-Maschinen zum Plasma-, Brenn-,<br />

Laser- und Wasserstrahlschneiden entwickelt<br />

und herstellt, der aktuellen Entwicklung<br />

Rechnung tragen: »Industrie 4.0, das Internet<br />

of Things oder die Smart Factory eröffnen<br />

gänzlich neue Optionen und Denkhorizonte.<br />

Das neue Innovationsforum 4.0 ist ein<br />

idealer Ort, an dem in diesem Zusammenhang<br />

innovative Lösungen der Öffentlichkeit<br />

präsentiert werden können«, sagte<br />

Geschäftsführer Igor Mikulina in seiner Eröffnungsrede.<br />

Der Raum, der bei Bedarf wie<br />

eine kleine Messe funktioniere, solle zudem<br />

auch für den neuen Verband eine zentrale<br />

Anlaufstelle für Themen rund um die Industrie<br />

4.0 werden.<br />

(Bild: Microstep)<br />

Die Teilnehmer<br />

des Kongresses<br />

verfolgten aufmerksam,<br />

mit welchem<br />

Engagement die<br />

neue Initiative die<br />

Fragestellungen der<br />

Blechbearbeiter<br />

zukünftig angehen<br />

will.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 27<br />

Drei Fragen an Igor Mikulina<br />

Igor Mikulina, Geschäftsführer der Micro step<br />

Europa GmbH und Vorstandsvorsitzender des<br />

Industry Business Network 4.0 e.V., erklärt,<br />

wofür die neue Initiative steht.<br />

1. Herr Mikulina, gibt es bereits vergleichbare<br />

Initiativen? Was ist neu?<br />

Ehrlich gesagt gibt es aus meiner Sicht überhaupt<br />

keine vergleichbare Initiative. Vom Industrial<br />

Internet Consortium (IIC) bis hin zur Plattform<br />

Industrie 4.0 – überall geben bei solchen<br />

Initiativen die großen Tanker am Tisch den Ton an.<br />

Kleinere und mittelständische Akteure sind deutlich<br />

unterrepräsentiert. Zudem: Einen klaren Branchenfokus<br />

gibt es da nicht – aus unserer Sicht mit<br />

ein Grund, warum konkrete Ergebnisse für An -<br />

wender bisher rar sind.<br />

2. Braucht die Blechbearbeitungsbranche<br />

einen eigenen Verband zum Thema Industrie<br />

4.0?<br />

Nun ja, eine typische Fertigung besteht nun<br />

mal aus den Maschinen und Anlagen vieler verschiedener<br />

Hersteller – wenn ich hier zu Lösungen<br />

kommen will, die unseren Kunden effizienteres<br />

Produzieren im Sinne von Industrie 4.0 erlauben,<br />

dann muss ich zunächst die verschiedenen Hersteller<br />

untereinander vernetzen und ein belastbares<br />

Kooperationsmodell entwickeln. Genau das<br />

leistet der neue Verband, der nicht nur in unserer<br />

Branche einzigartig ist.<br />

3. Welche Schwerpunktthemen werden<br />

im ersten Schritt angegangen?<br />

Die digitale Fabrik wird auch im Bereich der<br />

Blechbearbeitung künftig weitaus effektivere und<br />

flexiblere Lösungen ermöglichen: Zusammen mit<br />

unseren Partnern gehen wir beispielsweise davon<br />

aus, dass wir bei bestimmten Mehrwertfeldern<br />

wie Maintenance, Energie- beziehungsweise Ressourceneffizienz<br />

oder Arbeitssicherheit schnell zu<br />

wirklich lohnenden Ergebnissen für unsere Kunden<br />

kommen.<br />

Das Interview führte Annedore Bose-Munde,<br />

Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik in Erfurt<br />

Bereits im Rahmen des Fachkongresses wurde<br />

das neue Innovationsforum für verschiedene<br />

fachliche Präsentationen umfangreich<br />

genutzt. Mehrere Partner der Veranstaltung<br />

stellten ihre neuesten Innovationen vor.<br />

Ergänzend zu den präsentierten Fachthemen,<br />

die alle den Fokus auf Industrie 4.0<br />

Lösungen für die Blechbearbeitungsbranche<br />

gerichtet hatten, waren Export und<br />

Kooperationen am Stand von Bayern International<br />

die Themen. Das Unternehmen<br />

unterstützt den bayerischen Mittelstand bei<br />

seinen ersten Schritten in neue und etablierte<br />

Märkte.<br />

Gründungsmitglieder<br />

definieren Inhalte<br />

Gründungsmitglieder des Industry Business<br />

Network 4.0 e.V. sind unter anderem die<br />

Unternehmen Kemppi, Kemper, Kjellberg,<br />

MicroStep Europa sowie der TÜV Süd.<br />

»Gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung<br />

für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik<br />

IGCV und der Universität<br />

Augsburg werden wir zügig Lösungen mit<br />

greifbarem Mehrwert für unsere Kunden<br />

realisieren«, kündigte Igor Mikulina, Ge -<br />

schäftsführer der Microstep Europa GmbH<br />

und Vorstandsvorsitzender des neuen Verbands,<br />

an.<br />

»Was uns verbindet ist eine gemeinsame<br />

Vision, gegenseitiges Vertrauen, ein positiver<br />

Spirit und eine generelle Offenheit für<br />

Veränderungen und Change-Prozesse. Deshalb<br />

werden wir im Verband gemeinsam die<br />

großen Potenziale einer vernetzen Produktion<br />

im Sinne der Anwender erschließen<br />

können«, ergänzte Frederic Lanz, Geschäftsführer<br />

der Kemppi GmbH in Deutschland<br />

und Vice President Marketing & Sales Kemppi<br />

Oy. Für Dr. Michael Schnick ist die herstellerübergreifende<br />

Kooperation beim Thema<br />

Industrie 4.0 der einzig richtige Weg: »Der<br />

Name Kjellberg steht seit jeher für Innovationen<br />

und das wird auch weiterhin so bleiben.<br />

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit<br />

und glauben, dass wir mit unseren<br />

Partnern viel erreichen können«, sagte der<br />

Geschäftsführer der Oscar PLT GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen der Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH. Und<br />

Börn Kemper, Geschäftsführer der Kemper<br />

GmbH, betonte: »Das Industry Business Network<br />

4.0 ist kein exklusiver Club. Der Verband<br />

steht allen innovativen und kooperationsbereiten<br />

Unternehmen unserer Branche<br />

offen.«<br />

Entsprechend dieser Zielsetzungen werden<br />

die Mitgliedsunternehmen des Industry<br />

Business Network 4.0 e.V. in den kommenden<br />

Monaten an einer Implementierungsguideline<br />

arbeiten, die es ermöglicht, auf<br />

Grundlage bestehender Standards wie zum<br />

Beispiel OPC UA, Maschinen und Anlagen<br />

verschiedener Hersteller zu vernetzen. Bis<br />

zur Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN im<br />

Herbst 2017 sollen zu mehreren priorisierten<br />

Mehrwertfeldern – beispielsweise Maintenance,<br />

Energieeffizienz oder Arbeitssicherheit<br />

– erste Applikationen entwickelt<br />

werden. Die Ergebnisse dieser Projekte sollen<br />

dann auf der Messe mit real eingebundenen<br />

und vernetzten Maschinen und Anlagen<br />

demonstriert werden, so die Initiative.<br />

Die Themen Safety und Security werden<br />

von Beginn an vom TÜV Süd mitbetreut und<br />

spielen bei der Entwicklung einer Vernetzungsinfrastruktur<br />

sowie der darauf aufbauenden<br />

Applikationen eine zentrale Rolle.<br />

»Der TÜV ist groß geworden, weil er nicht<br />

nur getestet und zertifiziert hat. Er war von<br />

Beginn an bei Entwicklungen dabei und hat<br />

sie vorangetrieben. Daran werden wir hier<br />

wieder anknüpfen«, betonte Dr.-Ing. Detlev<br />

Richter, Vice President der TÜV Süd Product<br />

Service GmbH.<br />

www.industry-business-network.org K<br />

/<br />

(sm 161104301)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


WIR haben eine unsichtbare<br />

Verbindung mit Ihnen.<br />

Für sichtbar mehr Effizienz.<br />

Florian Krimm von der Firma WAREMA<br />

Renkhoff SE, Klöckner-Kunde und EDI-Nutzer<br />

„Wenn wir Bestellungen oder Rechnungen manuell erfassen,<br />

sind Fehler einfach vorprogrammiert. Dank EDI (Electronic<br />

Data Interchange) gehören diese fehlerhaften und kostenintensiven<br />

Prozesse der Vergangenheit an. Als Schnittstelle<br />

zwischen zwei Warenwirtschaftssystemen (ERP)<br />

erlaubt uns EDI einen automatisierten Datenaustausch<br />

mit Klöckner. Das macht unsere Geschäftsbeziehung<br />

noch enger. Und unsere Interaktionen sicherer,<br />

schneller und deutlich effizienter.“<br />

Möchten Sie als Kunde auch wertvolle Zeit<br />

und bares Geld sparen?<br />

www.kloeckner.de/edi<br />

Klöckner<br />

EDI<br />

Jetzt informieren<br />

WIR MACHEN DEN MEHRWERT.


29.11. – 01.12.2016<br />

Halle 14, Stand F30


30 K Branchenbericht<br />

Schmiedeindustrie erwartet<br />

kein Wachstum<br />

Internationales Engagement verstärken<br />

Düsseldorf (kv). Die Zulieferbranche Massivumformung, in der ganz<br />

überwiegend kleine und mittlere Hersteller von Schmiedeteilen zu Hause<br />

sind, kommt quantitativ nicht recht von der Stelle. Die Produktion stagniert,<br />

wobei einerseits die Autozulieferer gut ausgelastet und mit ihrem Geschäft<br />

durchaus zufrieden sind. Schlechter sieht es andererseits bei den Betrieben<br />

aus, die den Maschinenbau zu ihren Kunden zählen.<br />

Im laufenden Jahr wird es bei Unternehmen<br />

der Massivumformung – was Umsatzund<br />

Absatzzahlen betrifft – keine besonderen<br />

Vorkommnisse geben. Holger Ade, im<br />

Industrieverband Massivumformung (IMU)<br />

in Hagen für Betriebswirtschaft verantwortlich,<br />

erwartet, dass<br />

die seit 2011 zu<br />

»<br />

Die seit 2011 zu beobachtende<br />

Seitwärtsentwicklung dürfte bei<br />

Umsatz- und Absatzzahlen der<br />

Massivumformer anhalten.<br />

beobachtende Seitwärtsentwicklung<br />

anhält. Auch für<br />

2016 seien keine<br />

wesentlichen Änderungen<br />

in Sicht. Im<br />

ersten Halbjahr<br />

2016 weist die interne Verbandsstatistik ein<br />

wertmäßiges Minus von 2,3 % aus. Der<br />

immer noch als wichtiger Indikator benutzte<br />

Absatz je Tonne sank um 2,2 %. Bei den<br />

Preisen hat sich demnach nicht viel getan.<br />

Die typische Zulieferbranche beliefert nach<br />

eigenen Angaben zu 42 % Systemhersteller<br />

meist für die Autoindustrie, zu 31 % Pkwund<br />

zu 15 % Lkw-Produzenten. 9 % der<br />

Produkte gehen in den Maschinenbau und<br />

3 % in sonstige Bereiche.<br />

Der Verband der Autoindustrie (VDA) meldet<br />

dagegen für die ersten sechs Monate ein<br />

durchaus erfreuliches, zum Teil unerwartetes<br />

Wachstum. So stieg die Produktion von Pkw<br />

im Inland um 4 %. Im Ausland, wo die deutschen<br />

Hersteller seit einigen Jahren mehr<br />

Autos fertigen als in Deutschland, war sie<br />

stabil. In Westeuropa, wo der Großteil der<br />

Schmiedeexporte bleibt, erhöhten sich die<br />

Neuzulassungen um 9 %. Bei Lkw lagen sie<br />

dort ebenfalls deutlich im Plus. Dass die<br />

Schmieden nicht voll mithalten können,<br />

liegt zum einen an den schwächelnden<br />

Maschinenbaumärkten. Zum andern könnte<br />

wohl eine Erklärung darin zu finden sein,<br />

dass die Fahrzeughersteller einfachere<br />

Schmiedeteile vermehrt<br />

im Ausland<br />

beziehen, dass die<br />

Schmiedestücke<br />

leichter werden,<br />

eine Substitution<br />

der Werkstoffe (et -<br />

wa von Stahl auf<br />

Aluminium) oder<br />

andere Herstellverfahren (etwa gegossen<br />

statt ge schmiedet) zum Zuge kommen.<br />

Fahrzeugindustrie mit Abstand<br />

größter Kunde<br />

Trotz der leichten Produktionsrückgänge<br />

zeigen sich die Schmieden im Durchschnitt<br />

aber nicht sonderlich unzufrieden mit ihrer<br />

Lage. Nach den Worten Ades sind die Autozulieferer<br />

überwiegend voll ausgelastet und<br />

arbeiten meist auf vollen Touren. Weiteres<br />

Wachstum sei in der Regel nur durch Erweiterung<br />

der Kapazitäten möglich. Bei den<br />

übrigen Schmieden sei die Stimmung weniger<br />

gut. Die jüngste »Konjunkturbefragung<br />

III. Quartal 2016«, die nicht nach Abnehmern<br />

differenziert, zeigt, dass die Unternehmen<br />

ihre gegenwärtige Lage und Entwicklung<br />

zu 37 % als gut, 57 % als befriedigend<br />

und 6 % als schlecht bezeichnen. Für die<br />

nächsten drei Monate verteilen 13 % die<br />

Note »besser«, 84 % »gleich« und 3 %<br />

»schlechter«. Für die kommenden sechs<br />

Monate lautet die Bewertung 8 %, 82 %<br />

bzw. 10 %. Die regelmäßige Arbeitszeit<br />

wird gegenwärtig bei 35 % überschritten.<br />

Unterschritten wird sie in keinem der Betriebe.<br />

Kurzarbeit wird nirgendwo durchgeführt,<br />

noch ist sie geplant. Die Beschäftigtenzahl<br />

ist sowohl gegenüber dem Vorjahres-<br />

als auch dem Vorquartal im Durchschnitt<br />

leicht gestiegen.<br />

Grundsätzlich weisen Beobachter darauf<br />

hin, dass die Zulieferer ihre Aktivitäten im<br />

Ausland verstärken müssen. Denn auch die<br />

kleinen und mittleren Zulieferer sind zwangsläufig<br />

von den großen Trends auf den Weltmärkten<br />

abhängig. Sie können die Wandlungen<br />

zwar nur marginal beeinflussen, müssen<br />

sich aber gleichwohl rechtzeitig und sorgfältig<br />

darauf vorbereiten. So beobachtet die<br />

Branche angespannt seit Jahren die Bemühungen<br />

der Industrie (und der Politik), die<br />

Autowelt neu zu gestalten. Die Analysen<br />

und Studien der Marktforscher und Unternehmensberater<br />

befassen sich zwar vornehmlich<br />

mit der vermeintlichen Zukunft der<br />

Autoindustrie und ihrer Systemhersteller. Die<br />

Konsequenzen für die typischen Mittelständler<br />

der Massivumformung werden aber von<br />

niemandem und deshalb vor allem auch<br />

nicht von diesen selbst in ihrem Ausmaß<br />

bestritten.<br />

Studie: Deutlich höhere<br />

Unsicherheit<br />

So stellt die »Global Automotive Supplier<br />

Study 2016« von Roland Berger und Lazard<br />

in einer umfassenden weltweiten Untersuchung<br />

zwar fest, dass sich »die Gewinnmargen<br />

der Automobilzulieferer weiter auf<br />

Rekordniveau« befinden. Es sei aber eine<br />

»deutlich höhere Unsicherheit über die weitere<br />

Branchenentwicklung« erkennbar.<br />

Dabei ist anzumerken, dass der »Rekordwert<br />

von 7,4 % EBIT-Marge«, also Gewinn<br />

vor Zinsen und Steuern, im Vergleich zu den<br />

Zahlen der besten Autohersteller eher als<br />

ausgesprochen bescheiden zu bezeichnen<br />

ist. Gleichzeitig, so die Studie, habe aber die<br />

Volatilität in der Branche erheblich zugenommen<br />

und sich das Umsatzwachstum<br />

deutlich verlangsamt. Für 2016 stehe vor<br />

allem der sich abzeichnende Umbruch der<br />

Branche auf der Agenda der Zuliefererunternehmen.<br />

Im Rahmen der Studie wurden<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Branchenbericht K 31<br />

Kennzahlen von über 600 internationalen<br />

Zulieferern analysiert, um den aktuellen Zu -<br />

stand sowie Trends und Herausforderungen<br />

der Branche zu beurteilen, heißt es.<br />

Der Aufwärtstrend, den die Zulieferindustrie<br />

insgesamt seit 2010 ununterbrochen<br />

verzeichnete, sei ins Stocken geraten. Das<br />

Umsatzwachstum sei so niedrig wie seit sieben<br />

Jahren nicht mehr und in mehreren<br />

Produktsegmenten seien die Gewinnmargen<br />

sogar leicht unter den Wert von 2014<br />

gefallen. »Das Umsatzwachstum in einem<br />

zunehmend volatileren Marktumfeld ist tendenziell<br />

rückläufig, und bereits in<br />

naher Zukunft steht die Branche vor<br />

revolutionären Veränderungen bei<br />

Technologien und neuen Mobilitätskonzepten«,<br />

so Felix Mogge, Partner<br />

bei Roland Berger. Laut Studie wird die<br />

globale Fahrzeugproduktion 2016 und<br />

darüber hinaus mit rd. 2 % jährlich nur<br />

mäßig zulegen. »Um ihre Margen zu<br />

stabilisieren oder sogar weiter zu verbessern,<br />

müssen die Zulieferer auf<br />

andere Faktoren setzen«, meint Christof<br />

Söndermann, Director bei Lazard.<br />

»Und sie müssen sich auf plötzliche<br />

makroökonomische Turbulenzen einstellen,<br />

die zu einem kurzfristigen<br />

Nachfragerückgang führen können.«<br />

In dem stagnierenden chinesischen<br />

Markt gehörten zweistellige Wachstumsraten<br />

künftig wohl der Vergangenheit<br />

an. Außerdem sei eine kurzfristige<br />

Markterholung in Brasilien und<br />

Russland mehr als fraglich – zugleich<br />

schaffe der Brexit neue Unsicherheiten<br />

in Europa.<br />

»Größter Umbruch in der<br />

Geschichte der Autoindustrie«<br />

»Die aktuellen Entwicklungen zeigen<br />

sehr deutlich, dass die globale Automobilindustrie<br />

vor dem größten Um -<br />

bruch ihrer Ge schichte steht«, sagt<br />

Söndermann. »Disruptive (also verdrängende)<br />

technologische Trends und<br />

völlig neue Geschäftsmodelle für die<br />

Automobilnutzung versprechen den<br />

Zulieferern in den nächsten zehn Jahren<br />

sicherlich gute Chancen – doch es<br />

besteht auch enorme Unsicherheit,<br />

wann und wo genau sich diese Chancen<br />

ergeben werden.« Das Marktvolumen<br />

für Fahrzeugkomponenten wird<br />

der Studie zufolge global von rd. 700 Mrd. €<br />

2015 auf über 850 Mrd. € 2025 steigen.<br />

Dabei sei jedoch mit deutlichen Gewinnverlagerungen<br />

zwischen den Segmenten und<br />

teilweise auch auf neue Anbieter zu rechnen.<br />

Dass angesichts des veränderten Szenarios<br />

mehr Einvernehmen zwischen Autoindustrie<br />

und ihren Zulieferern geboten wäre,<br />

zeigte sich vor wenigen Monaten angesichts<br />

der Auseinandersetzungen zwischen VW<br />

und zwei Zulieferbetrieben der Preventgruppe.<br />

Wegen geltend gemachter, aber zu -<br />

nächst nicht anerkannter Forderungen hatte<br />

Prevent Lieferungen eingestellt und damit<br />

für Produktionsausfälle bei VW gesorgt. Die<br />

Zulieferer beklagen seit Jahren ein aus ihrer<br />

Sicht oftmals rüdes Verhalten ihrer Kunden.<br />

Der am Ende einigermaßen gütig beigelegte<br />

Konflikt war Anlass für Christian Vietmeyer,<br />

Sprecher der ArGeZ Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie und Hauptgeschäftsführer<br />

des WSM Wirtschaftsverbands Eisen- und<br />

Metallverarbeitung, zu der (wie erwähnt)<br />

auch der IMU gehört, erneut einen »fairen<br />

und partnerschaftlichen Umgang in den<br />

DIE INOX INTELLIGENCE MIT<br />

DER VIELFALT AN WERKSTOFFEN.<br />

42 DIREKT AB LAGER.<br />

9 Werkstoffe:<br />

HITZEBESTÄNDIG<br />

HOCHWARMFEST<br />

4 Werkstoffe:<br />

DUPLEX<br />

UND<br />

SUPERDUPLEX<br />

NEU ab Lager:<br />

1.4550 (AISI 347/H)<br />

Rundstahl warmgeformt<br />

von 20 - 150 mm<br />

3 Werkstoffe:<br />

HOCHKORROSI-<br />

ONSBESTÄNDIG<br />

27 Werkstoffe:<br />

NICHTROSTEND<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13 | 40549 Düsseldorf | T 0211 5279-0 | deutschland@stappert.biz | www.stappert.biz/deutschland<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


32 K Branchenbericht<br />

»<br />

In näherer Zukunft steht die Zulieferbranche vor<br />

revolutionären Veränderungen bei Technologien und<br />

neuen Mobilitätskonzepten.<br />

Zulieferketten« einzuforden. Er sei der<br />

»Erfolgsfaktor für Zulieferer und Hersteller«.<br />

Vietmeyer: »Die Schwierigkeiten machen<br />

erneut deutlich, wie wichtig ein auf nachhaltige<br />

Geschäftsbeziehungen und Fairness<br />

angelegter Dialog zwischen den Partnern<br />

der Wertschöpfungskette Automobil ist. Für<br />

faire Zulieferbeziehungen müssen die Interessen<br />

beider Seiten angemessen berücksichtigt<br />

werden, einseitige Diktate von<br />

Marktmächtigen führen in der Regel zu un -<br />

ausgewogenen Vertragsbeziehungen und<br />

streuen letztlich Sand ins Getriebe.« Nachhaltige<br />

Zulieferbeziehungen basierten auf<br />

einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, die<br />

durch gegenseitige Fairness und ein langfristiges<br />

Denken ins Leben gerufen würden.<br />

Wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, Innovationen<br />

und höchste Qualitäten entstünden<br />

nicht durch einseitige Marktmacht,<br />

sondern auf der Grundlage von gegenseitigem<br />

Vertrauen und Fairness im Umgang<br />

miteinander. Wenn die Regeln von fairem<br />

Wettbewerb außer Kraft gesetzt würden,<br />

könne dies existenzielle Folgen haben. Das<br />

hätten die genannten Auseinandersetzungen<br />

sehr deutlich gezeigt. Mitglieder der<br />

ArGeZ sind sechs große Verbände mit rd.<br />

9.000 Zulieferern.<br />

Umsatzverluste bereits 2015<br />

Bereits 2015 mussten die Schmieden leichte<br />

Umsatz- und Absatzverluste verbuchen.<br />

Erwartet hatten sie ein Produktionsplus von<br />

2 bis 3 %. Am Ende<br />

des Jahres lag die<br />

Produktion nach<br />

Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes<br />

(20 Mitarbeiter<br />

und mehr) mit<br />

2,26 Mill. t um<br />

2,0 % unter den Vorjahreszahlen. Der Produktionswert<br />

verminderte sich um 1,9 %<br />

auf knapp 6,6 Mrd. €. Etwa 250 Unternehmen<br />

gehören in Deutschland der Massivumformung<br />

an. Die Branche ist nach Angaben<br />

des IMU klarer Marktführer in Europa und<br />

die Nr. 2 der Welt.<br />

Kooperationen im Ausland<br />

notwendig<br />

Nach Aussagen der Autoindustrie werden in<br />

den kommenden Jahren weitere Produktionskapazitäten<br />

in den USA, in Mexiko,<br />

China und anderen Emerging Markets aufgebaut.<br />

Die Automobilhersteller setzen<br />

dabei auf die Unterstützung ihrer großen,<br />

international tätigen Systemlieferanten<br />

(Tier-1-Supplier), die mit einer Ausweitung<br />

der globalen Teileversorgung ihre Geschäftsbeziehungen<br />

weiter stärken können. Ohne<br />

internationale Aufstellung werden nach<br />

Auffassung des VDA kleinere Unternehmen<br />

ihre Wettbewerbsposition nicht halten können.<br />

Was für größere Zulieferer beinahe<br />

selbstverständlich scheine, sei für die kleineren<br />

unter ihnen noch längst keine Normalität.<br />

Denn die Realisierung eines solchen<br />

Projekts erfordere oft einen hohen finanziellen<br />

und personellen Einsatz, der die verfügbaren<br />

Ressourcen erheblich beansprucht.<br />

Deshalb sollten diese Unternehmen, so<br />

mahnt der VDA, auch prüfen, ob der Sprung<br />

ins Ausland in Kooperation mit anderen<br />

Unternehmen sinnvoll ist. Ohne eine internationale<br />

Aufstellung würden auch kleinere<br />

Unternehmen zukünftig ihre Wettbewerbsposition<br />

nicht halten können. Die Kompetenz,<br />

weltweit produzieren und liefern zu<br />

können, werde auch auf den vorgelagerten<br />

Ebenen der Wertschöpfungskette an Bedeutung<br />

gewinnen. Auch wenn die Entscheidung<br />

zur Lokalisierung nach sorgfältiger<br />

Prüfung und anfänglichen Erfolgen positiv<br />

stimme, ließen sich gewisse Risiken eines<br />

solchen Projekts nicht ganz eliminieren, wie<br />

die derzeitige schwierige Entwicklung des<br />

russischen Marktes vor Augen führe. Dennoch<br />

sollten und dürfen die langfristigen<br />

Marktchancen nicht übersehen werden,<br />

stellt der VDA klar.<br />

(sm 161104274) K<br />

SCHARF AUF EFFIZIENZ<br />

Behringer GmbH · 74912 Kirchardt<br />

Telefon (0 72 66) 207-0<br />

info@behringer.net<br />

www.behringer.net<br />

Ob in Stahl, Alu oder vergleichbaren Werkstoffen -<br />

echte Effizienz zeigt sich im Ergebnis.<br />

Nutzen Sie das Potenzial leistungsstarker Band- und<br />

Kreissägemaschinen. BEHRINGER und BEHRINGER EISELE<br />

bieten innovative, hochpräzise Maschinen für den Stahlbau<br />

und Stahlhandel sowie Materialflusslösungen für noch mehr<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Werden auch Sie „SCHARF AUF EFFIZIENZ“.


MASCHINENBAU NRW:<br />

IM ERSTEN HALBJAHR UNTER<br />

DEN ERWARTUNGEN<br />

Düsseldorf. Der Auftragseingang verzeichnete<br />

im Juni 2016 ein Minus von 5 % (bundesweit<br />

+ 6 %). Bei der Inlandsnachfrage gab es ein<br />

Minus von 8 % (bundesweit + 3 %). Das Auslandsgeschäft<br />

lag bei – 4 % (bundesweit + 7 %)<br />

im Vergleich zum Vorjahresniveau.<br />

Der Dreimonatsvergleich April bis Juni 2016 zeigt<br />

mit ± 0 % keine Veränderung (bundesweit + 2 %)<br />

zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum, bei den<br />

Inlandsaufträgen gab es mit + 1 % (bundesweit<br />

+ 8 %) ein leichtes Plus. Bei den Auslandsaufträgen<br />

lag der Auftragseingang bei ± 0 % (bundesweit<br />

– 1 %). In Nordrhein-Westfalen lag die Nachfrage<br />

aus dem Euroraum im Dreimonatsvergleich<br />

bei + 5 % (bundesweit + 2 %), während die Auslandsaufträge<br />

aus den Nicht-Euro-Ländern bei<br />

– 2 % (bundesweit – 3 %) lagen.<br />

Der Auftragseingang befindet sich in Nordrhein-Westfalen<br />

im ersten Halbjahr 2016 mit<br />

– 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach<br />

wie vor auf einem niedrigen Niveau. »Die ersten<br />

sechs Monate haben unsere Erwartungen nicht<br />

erfüllt. Wir hoffen, dass sich der Auftragseingang<br />

in den nächsten Monaten erholen wird, und wir<br />

bis Jahresende ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen<br />

werden«, erklärte Hans-Jürgen Alt, Clustermanager<br />

ProduktionNRW.<br />

www.produktion.nrw.de<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903991<br />

WEITER FÖRDERUNG FÜR<br />

EUROPÄISCHES MATERIAL-<br />

WISSENSCHAFTS STUDIUM<br />

Saarbrücken. Die Europäische Union fördert<br />

den europäischen Masterstudiengang AMASE<br />

(Advanced Materials Science and Engineering) ab<br />

2017 auch für drei weitere Jahre mit bis zu<br />

2,9 Mill. €. In dem Studiengang, der unter der<br />

Leitung der Europäischen Schule für Materialforschung<br />

in Saarbrücken von einem Konsortium mit<br />

den Universitäten in Nancy, Luleå und Barcelona<br />

angeboten wird, können mit diesem Geld bis zu<br />

60 Stipendien für angehende international ausgebildete<br />

Materialwissenschaftler finanziert werden.<br />

Der Studiengang ist bereits seit 2005 Teil<br />

des europäischen Exzellenzprogramms Erasmus-<br />

Mundus der EU. 2008 wurde er vom DAAD in den<br />

Top10 aller internationalen Masterstudiengänge<br />

Deutschlands aufgenommen. Die erneute Förderung<br />

durch die EU ist eine weitere Bestätigung<br />

des besonderen Konzeptes.<br />

Das Masterprogramm Amase vernetzt Universitäten<br />

in vier europäischen Ländern. Neben der<br />

Saar-Uni sind drei Universitäten in Frankreich<br />

(Nancy), Spanien (Barcelona) und Schweden<br />

(Luleå) beteiligt. Frank Mücklich, Professor für<br />

Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes,<br />

hat den Studiengang 2005 gegründet und<br />

leitet ihn seitdem auch. »Jeder Student muss an<br />

zwei der vier Partneruniversitäten studieren und<br />

dort auch die Landessprache nutzen«, sagt er. Die<br />

Absolventen stehen daher auch für die zahlreichen<br />

exportstarken Unternehmen und global<br />

agierenden Konzerne als attraktive Mitarbeiter<br />

zur Verfügung, da sie neben Fachkenntnissen<br />

auch besonders interkulturell qualifiziert sind.<br />

Bisher haben rd. 200 Masterstudenten aus über<br />

30 Ländern einen binationalen Abschluss in der<br />

Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erhalten.<br />

www.uni-saarland.de/master/<br />

studienangebot/internat/amase/<br />

info.html<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903971)<br />

MATERIALWISSENSCHAFTLER<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Düsseldorf. Dr. Martin Diehl und Dr. Hauke<br />

Springer, beides Materialwissenschaftler am Düsseldorfer<br />

Max- Planck-Institut für Eisenforschung<br />

(MPIE), wurden von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Materialkunde (DGM) für ihre Forschungsarbeiten<br />

ausgezeichnet. Diehl, Postdoktorand in der<br />

Gruppe »Theorie und Simulation«, wurde der<br />

Nachwuchspreis der DGM verliehen. Der Maschinenbauer<br />

beschäftigt sich mit der Mechanik von<br />

Kristallen und dem computergestützten Design<br />

neuer Werkstoffe. Dr. Hauke Springer, Leiter der<br />

Gruppe »Kom binatorische Metallurgie und Prozesstechnik«<br />

wurde mit dem Werner-Köster-Preis<br />

ausgezeichnet. Dabei geht es um ein neuartiges<br />

Verfahren zur Herstellung von mehrphasigen<br />

Strukturwerkstoffen mit kontrolliertem Aufbau<br />

zur vereinfachten Untersuchung und effizienteren<br />

Weiterentwicklung von hochfesten Stählen.<br />

www.mpie.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104259)<br />

KOMPETENZ UNTER BEWEIS<br />

GESTELLT<br />

Löningen. Mehr als ein Verkaufserfolg für den<br />

deutschen Zulieferer Graepel ist die Übernahme<br />

eines Auftrags im Gesamtwert von mehreren<br />

Mill. € für Mercedes-Benz. Er umfasst die Lieferung<br />

von über 10.000 Trittplatten und Wärmeschutzblechen<br />

pro Monat. Sie werden für die<br />

schweren Fernverkehrs-Lkw vom Typ Actros in<br />

Löningen gefertigt. Die Auslieferung erfolgt justin-time<br />

nach Wörth am Rhein, ins größte<br />

Lkw-Montagewerk der Welt. Bestandteil des Auftrags<br />

sind auch Teile für die Baureihen Atego<br />

sowie den Econic mit »Bus-Fahrerhaus«.<br />

www.graepel.de<br />

K<br />

/<br />

Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 161104144)<br />

BERÜHRUNGSLOSE<br />

BANDDICKEN-<br />

MESSUNG<br />

Al<br />

Fe<br />

Cu<br />

Für schnelle Messungen<br />

128.000 Messpunkte / sec liefern<br />

hohe Präzision, auch für Warzen-,<br />

Tropfen- und Riffelblech<br />

Innovative Laserlinie<br />

zur Erkennung und Kompensation<br />

von Bandverkippungen besonders<br />

bei Spaltanlagen<br />

Alle Legierungen ohne Kalibrierung<br />

Echte geometrische Dickenmessung<br />

auch bei schwierigen Oberflächen<br />

(verzinkt, spiegelnd, verzundert)<br />

Schneller Return-on-investment<br />

Innovative Mess-Technologie ist<br />

frei von Isotopen- oder Röntgenstrahlung,<br />

daher keine Folgekosten<br />

Besuchen Sie uns<br />

SPS/IPC/Drives<br />

Halle 7A / Stand 130<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/metall


34 K Edelstahl<br />

Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />

Thomas Pauly 1) , Hans-Peter Wilbert 2)<br />

Düsseldorf. Abgasanlagen sind wesentliche Gebäudebestandteile, zumal<br />

die Ableitung von Verbrennungsgasen des Heizsystems sicherheitsrelevant<br />

ist. Neben gestalterisch-architektonischen Aspekten gehört die<br />

Beständigkeit gegen Säuren, Feuchtigkeit und Rußbrand zu den zentralen<br />

Anforderungen, die der nichtrostende Stahl in idealer Weise erfüllt.<br />

Nichtrostender Stahl ist vor allem als<br />

Lösung für die Sanierung und Erneuerung<br />

alter, schadhafter Schornsteine bekannt.<br />

Starre oder flexible Kamineinzugsrohre lassen<br />

sich häufig vom Dach aus ohne Mauerwerksaufbrüche<br />

in bestehende Schornsteine<br />

einbringen. Sie ermöglichen damit eine Re -<br />

novierung im laufenden Betrieb. Außerdem<br />

bewähren sie sich bei denkmalgeschützten<br />

Gebäuden, bei denen bauliche Eingriffe<br />

minimiert werden sollen.<br />

Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />

sind auch dann vorteilhaft, wenn, selbst bei<br />

komplexen Gebäudegeometrien, nachträglich<br />

Heizkamine oder Öfen eingebaut werden<br />

– als Zusatzheizung oder als innenarchitektonisches<br />

Element. Ist der bestehende<br />

Hausschornstein hierfür nicht ausgelegt,<br />

kann ein Ofen auch an den Außenwänden<br />

aufgestellt und die Abgasanlage an der Fassade<br />

architektonisch als Gestaltungselement<br />

entlanggeführt werden. Glänzender nichtrostender<br />

Stahl bildet attraktive Werkstoffkontraste<br />

mit Klinkern, Putz, Naturstein,<br />

Holz oder anderen Fassadenbaustoffen.<br />

Auch bei Neubauten lassen sich doppelwandige<br />

wärmegedämmte Abgasanlagen entlang<br />

der Fassade führen und beanspruchen<br />

keinen Innenraum.<br />

Krankenhäuser, öffentliche Schwimmbäder<br />

und andere Einrichtungen mit konstant<br />

hohem Wärmebedarf werden zunehmend<br />

mit Blockheizkraftwerken ausgestattet, was<br />

erhebliche Betriebskosteneinsparungen<br />

ermöglicht. Der nachträgliche Einbau solcher<br />

Anlagen erfordert auch neue und größere<br />

Abgasanlagen. In Edelstahlausführung können<br />

sie eine gestalterische Aufwertung be -<br />

wirken und städtebauliche Akzente setzen.<br />

Bei Zweckbauten bestimmen vor allem<br />

wirtschaftliche Erwägungen die Systemauswahl.<br />

Auch unter diesem Gesichtspunkt ist<br />

nichtrostender Stahl vorteilhaft: Da er äußerst<br />

korrosionsbeständig ist und keine metallenen<br />

Abgasleitungen aus nichtrostendem Stahl sind gegen saure Kondensate, wie sie bei<br />

Brennwertkesseln entstehen, beständig.<br />

(Foto: Poujoulat, Saint-Symphorien (F))<br />

oder organischen Schutzschichten benötigt,<br />

schafft er optimale Voraussetzungen für<br />

einen langen störungsfreien Betrieb.<br />

Schornsteinsanierung<br />

Es gibt verschiedene Gründe, bestehende<br />

Schornsteine zu sanieren:<br />

– Nutzungsänderung, z. B. durch Einsatz<br />

einer neuen, kleineren und effizienteren<br />

Feuerstätte;<br />

– Undichtigkeit und Abgabe von Rauchgasen<br />

in das Gebäude;<br />

– Kondensatbildung mit Durchfeuchtung<br />

von Innen- und Außenwänden;<br />

– Umstellung auf Öl oder Gas mit entsprechender<br />

Reduzierung des Abgasvolumens;<br />

– schlechter Kaminzug durch übermäßige<br />

Kühlung oder durch überhöhten Reibungswiderstand<br />

aufgrund von Erosion<br />

oder Aufrauung der inneren Wandung.<br />

Kamineinzugsrohre aus nichtrostendem<br />

Stahl sind hierfür eine marktgängige und<br />

anwendungsfreundliche Lösung, die es in<br />

zwei Ausführungen gibt:<br />

• Kamineinzugsrohre für Festbrennstoffe<br />

sind doppelwandig und bestehen aus<br />

höherlegiertem nichtrostendem Stahl. Sie<br />

umfassen eine glatte Innen- und eine<br />

1)<br />

ehem. Euro Inox, Brüssel (B)<br />

2)<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />

Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation<br />

983, die kostenfrei bei der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei, Fax: +49 211 6707-344, angefordert<br />

werden kann.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Edelstahl K 35<br />

(Foto: Thomas Pauly, Brüssel (B))<br />

(Foto: Poujoulat, Saint-Symphorien (F))<br />

Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl stehen für effizientes und<br />

sauberes Heizen.<br />

Flexible Kamineinzugsrohre sind besonders verbreitet, weil sie sich<br />

schnell und kostengünstig einbringen lassen.<br />

gewellte Außenfläche und sind speziell<br />

für Holz und andere Festbrennstoffe ausgelegt.<br />

Üblicherweise dient der Raum<br />

zwischen Einzugsrohr und bestehendem<br />

Schornstein als Isolation.<br />

• Kamineinzugsrohre für geschlossene Ölund<br />

Gaskessel sind dünnwandig und einlagig.<br />

Sie bestehen zumeist aus den<br />

Werkstoffen EN 1.4301/1.4307 (AISI<br />

304/304L) oder EN 1.4401/1.4404 (AISI<br />

316/316L). Die Wanddicken können von<br />

Land zu Land zwischen 0,4 mm und<br />

1 mm variieren.<br />

Auf keinen Fall dürfen einwandige Kamineinzugsrohre<br />

für Holz oder Festbrennstoffe<br />

eingesetzt werden. Generell ist zu bedenken,<br />

dass Kamineinzugsrohre nicht dazu<br />

bestimmt sind, statische Mängel von<br />

Schornsteinen zu beheben, letztere müssen<br />

vor dem Einzug von Edelstahlrohren durch<br />

bauliche Maßnahmen beseitigt werden.<br />

Bei der Sanierung bestehender Schornsteine<br />

ist ferner zwischen starren und flexiblen<br />

Rohren zu unterscheiden. Starre Ka -<br />

mineinzugsrohre kommen bei Feuerstätten<br />

für Holz, Pellets, Öl und Gas zum Einsatz.<br />

Werden Heizungssysteme von Festbrennstoffen<br />

auf Öl oder Gas umgestellt, muss in<br />

der Regel der Schornsteindurchmesser verringert<br />

werden. Hierfür stellen starre Kamineinzugsrohre<br />

aus nichtrostendem Stahl eine<br />

bewährte und kostengünstige Lösung dar.<br />

Flexible Kamineinzugsrohre dienen der<br />

Sanierung von Schornsteinen mit schwieriger<br />

Geometrie, denn sie passen sich deren<br />

Verlauf an. Aus zwei überlappenden Edelstahlbändern<br />

industriell vorgefertigt ergeben<br />

sie eine glatte, zuverlässig gasdichte<br />

Abgasleitung. Sie werden entweder von<br />

oben in die Schornsteinöffnung herabgelassen<br />

oder von unten hochgezogen und können<br />

den meisten Krümmungen folgen. Die<br />

geringe Wanddicke macht sie auch für solche<br />

Schornsteine geeignet, die für Rohre<br />

aus anderen Materialien zu eng wären. Die<br />

Bildung von außergewöhnlich aggressivem<br />

Ruß oder Kondensat kann allerdings deren<br />

Lebensdauer verringern, ebenso mangelnde<br />

Reinigung des Altschornsteins vor dem Einbringen<br />

des Kamineinzugsrohrs. In den<br />

meisten Ländern ist ein maximaler Verzug<br />

zulässig. Der Verzugswinkel darf höchstens<br />

45° (in manchen Ländern 30°) betragen.<br />

Flexible Kamineinzugsrohre werden gemäß<br />

EN 1856-2 zertifiziert.<br />

Neuanlagen<br />

Einwandige Systeme werden ausschließlich<br />

für Anschlussrohre eingesetzt. Aus nichtrostendem<br />

Stahl gefertigt, können sie auch<br />

eine dekorative Funktion haben.<br />

Doppelwandige Systeme ermöglichen es,<br />

Öfen an nahezu beliebiger Stelle zu platzieren,<br />

selbst wenn kein bestehender Kamin<br />

vorhanden ist. Sie umfassen ein geschweißtes<br />

Innenrohr zumeist aus dem Werkstoff EN<br />

1.4404 (AISI 316) – in einigen Ländern ist<br />

auch EN 1.4307 (AISI 304L) zulässig –, der<br />

gegen die Abgase von Holz und anderen<br />

Festbrennstoffen beständig ist. Sie lassen<br />

sich außen wie innen einsetzen, da auch das<br />

Außenrohr aus nichtrostendem Stahl be -<br />

steht. Die Isolation zwischen Innen- und<br />

Außenrohr hält die äußere Schale kühl, die<br />

Abgastemperatur dagegen hoch genug für<br />

einen guten Kaminzug. So werden übermäßige<br />

Ablagerungen vermieden, die zu Rußbränden<br />

führen können. Decken- und Dachdurchführungen<br />

sind bei doppelwandigen<br />

Rohren unproblematisch.<br />

Dreiwandige Systeme verfügen zwischen<br />

der Innen- und Außenschale über eine zu -<br />

sätzliche ringförmige Kammer, durch die die<br />

Verbrennungsluft der Feuerstätte zugeführt<br />

wird. Das Außenrohr kann aus nichtrostendem<br />

oder verzinktem Stahl bestehen. Das<br />

Innenrohr ist dagegen stets aus nichtrostendem<br />

Stahl. Diese Bauart kommt für luftdichte<br />

Bauten nach neuesten europäischen und<br />

nationalen Energieeffizienz-Normen zur<br />

Anwendung.<br />

(sm 161104177) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


36 K Edelstahl<br />

Kaltverschweißen von<br />

Edelstählen vermeiden<br />

Expanite-Oberflächenhärten steigert Widerstand<br />

gegen adhäsiven Verschleiß<br />

Oberflächen des Werkstoffs 1.4404 (316L)<br />

Unbehandelt<br />

Hillerod / Dänemark. Mit einem patentierten Verfahren des Unternehmens<br />

Expanite kann die Oberflächenhärte von korrosions beständigen<br />

Edelstählen gesteigert werden. Das Kaltverschweißen, auch »Fressen«<br />

bzw. adhäsiver Verschleiß genannt, ein allgegenwärtiges Problem bei<br />

korrosionsbeständigen Edelstählen, insbesondere bei weichen 1.43XX- bzw.<br />

1.44XX-Sorten (z. B. 1.4301, 1.4404 etc.), lässt sich dadurch nachweislich<br />

verringern bzw. vermeiden.<br />

Mit Expanite behandelt<br />

Im Rahmen der Expanite-internen<br />

Bemühungen, die technische Datenbank zu<br />

erweitern, wurde kürzlich der ASTM-G98-<br />

Standard-Test zur Ermittlung des Widerstands<br />

gegen Kaltverschweißen anhand<br />

eines 1.4404-Werkstücks mit und ohne<br />

Expanite-Oberflächenbehandlung durchgeführt.<br />

Dabei wird eine zylindrische Probe<br />

unter steigender Normalkraft um 360° ge -<br />

dreht und die Kontaktfläche anschließend<br />

visuell untersucht. Der Test führte zu herausragenden<br />

Ergebnissen – und zweifelt zu -<br />

gleich die allgemeine Weisheit an, dass ein<br />

»Härteunterschied in einer Materialpaarung«<br />

vorhanden sein muss, um das Kaltverschweißen<br />

zu vermeiden.<br />

Fotos der getesteten Proben überzeugen<br />

durch einen bemerkenswerten Widerstand<br />

gegen Kaltverschweißen im Falle der durch<br />

das Expanite-Verfahren geschützten Oberflächen.<br />

Ist nur eine der beiden Kontaktflächen<br />

in einer Materialpaarung gehärtet, so<br />

wird ebenfalls das Kaltverschweißen verhindert,<br />

es kommt jedoch zum »Abschleifen«<br />

(Foto: Expanite)<br />

Bei nicht mit dem Expanite-Verfahren behandelten<br />

1.4404-Oberflächen (Bild oben) kommt<br />

es bereits bei sehr geringen Lasten von 3,4 bis<br />

6,9 MPa (0,5 bis 1,0 ksi) zum Kaltverschweißen.<br />

In einer Materialpaarung von Expanite-behandelten<br />

1.4404-Ober flächen (Bild unten) tritt das<br />

Kaltverschweißen bis über die Streckgrenze des<br />

Werkstoffs hinaus überhaupt nicht auf.<br />

Vielseitigkeit ist unsere Spezialität.<br />

Als Ihr Stahl-Service-Center finden wir für jede<br />

Anwendung die richtige Stahlvariante.<br />

• Individuell<br />

• Umfangreich<br />

• Unabhängig<br />

Möglichkeiten<br />

SPALTBAND ZUSCHNITTE STANDARDFORMATE


Edelstahl K 37<br />

der unbehandelten Oberfläche. Steven<br />

Budinzski, Inhaber des Labors »Bud Labs«<br />

(Rochester, USA), fasst die Resultate überrascht<br />

zusammen: »Ich habe noch nie zuvor<br />

in meiner langjährigen Erfahrung als Tribologietester<br />

eine derartige Lösung für die<br />

Problematik des Kaltverschweißens bei<br />

1.4404-Werkstoffen gesehen«.<br />

Dank dem Expanite-Verfahren lässt sich<br />

die Oberflächenhärte von korrosionsbeständigen<br />

Edelstählen um das bis zu 10-fache<br />

erhöhen, während die Korrosionseigenschaften<br />

erhalten bzw. sogar verbessert<br />

werden. Dieser Prozess ist nach Angaben<br />

des Untenehmens einzigartig, da er sowohl<br />

bei austenitischen, ferritischen und martensitischen,<br />

als auch bei Duplex-Edelstählen<br />

eingesetzt werden kann. Bauteile können<br />

darüber hinaus innerhalb weniger Werktage<br />

behandelt werden – ein Novum im Bereich<br />

des Oberflächenhärtens von Edelstählen.<br />

Drei Wissenschaftler der technischen Universität<br />

von Dänemark hatten sich im Jahr<br />

2010 zusammengetan und das Unternehmen<br />

Expanite im dänischen Hillerod gegründet.<br />

Neben dem Unternehmenssitz in Hillerod<br />

existieren weitere Oberflächenbehandlungszentren<br />

in Twinsburg, Ohio, und seit diesem<br />

Sommer auch in Frickenhausen bei Stuttgart.<br />

Im Mittelpunkt stehen bei Expanite drei<br />

verschieden Prozesse – die alle gemäß Kundenanforderung<br />

hinsichtlich abrasivem Verschleiß,<br />

Kaltverschweißen, Korrosion sowie<br />

Kratzbeständigkeit optimiert werden können.<br />

Expanite entwickelt bedarfsgerechte<br />

Kundenlösungen für breitgefächerte Industriebereiche.<br />

(sm 161104093) K<br />

« KONTAKT<br />

Expanite GmbH<br />

Benzstraße 2<br />

72636 Frickenhausen<br />

Tel. +49 7022 2080038<br />

www.expanit.com<br />

MITTELSTÄNDISCHER<br />

EDELSTAHLANBIETER SETZT<br />

AUF INDUSTRIE 4.0<br />

Lissabon. Auch Böllinghaus Steel sieht Industrie<br />

4.0 als Chance und will seinen Kundenservice<br />

weiterentwickeln. Das Unternehmen wird eine<br />

Online-Plattform implementieren und den Kunden<br />

die Möglichkeit bieten, ihren Orderstatus zu verfolgen,<br />

die neuen Maße in der Produktion zu<br />

überprüfen sowie die entsprechende Auftragsdokumentation<br />

herunterzuladen. Dies erläuterten<br />

Verkaufsleiter Antonio Perea (Böllinghaus Steel)<br />

und Werksleiter Hans-Michael Henken (Böllinghaus<br />

Steel S.A., Portugal) auf der Edelstahlkonferenz<br />

»Stainless & Special Steel Summit 2016« im<br />

September in Lissabon.<br />

Aus diesem Anlass öffnete das Unternehmen<br />

für die Konferenzbesucher außerdem an der Produktionsstätte<br />

in Vieira de Leiria, Portugal, seine<br />

Tore. Böllinghaus Steel verfügt über zwei Warmwalzanlagen<br />

mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />

von 15.000 t und zwei Kaltziehanlagen<br />

mit einer Produktionskapazität von 10.000 t/Jahr.<br />

Das anerkannte europäische Edelstahlunternehmen<br />

ist noch heute nach mehr als 125 Jahren in<br />

fünfter Generation in Familienhand. Hartwig Härtel<br />

ist der Präsident der Böllinghaus Gruppe, die<br />

Standardprofile aus Edelstahl, Titan und Nickellegierungen,<br />

warmgewalzt und kaltgezogen als<br />

Flach-, Vierkant und Sechskantstahl herstellt und<br />

vertreibt. Spezialprofile werden in Abstimmung<br />

mit den Auftraggebern immer häufiger produziert.<br />

www.boellinghaus.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104289)<br />

FORMZUSCHNITTE<br />

KONTUREN<br />

www.stahlo.de


38 K Edelstahl<br />

Mit nichtrostenden Stählen<br />

an die Weltspitze<br />

Export hat bei Acerinox höchste Priorität<br />

Madrid. Acerinox erzeugt seit mehr als vier Jahrzehnten Edelstähle.<br />

Heute liefert der spanische Konzern in über 80 Länder und setzt weiter auf<br />

den Ausbau und die technologische Weiterentwicklung seiner Produktionsstätten.<br />

Auch dieses Jahr wird wieder investiert, unter anderem in das<br />

Stammwerk Los Barrios im spanischen Cadiz.<br />

Die Spanier produzieren aktuell in acht<br />

Werken auf vier Kontinenten Stahl. Hierzu<br />

gehören die Töchter Acerinox Europa, Roldan<br />

und Inoxfil in Europa, North American<br />

Stainless in Amerika, Columbus Stainless in<br />

Afrika und Bahru Stainless in Asien. Der<br />

Konzern unterhält zudem ein Netzwerk aus<br />

31 Verkaufsniederlassungen, 18 Service-<br />

Centern und 26 Lagerhäusern.<br />

Mit der Errichtung des ersten Stahlwerkes<br />

im spanischen Palmones in der Region Algeciras<br />

begann 1970 die erfolgreiche Entwicklung.<br />

Das Werk sollte den Stahlbedarf in<br />

Spanien bei Weitem übertreffen und vor<br />

allem Stähle für den Export erzeugen – ein<br />

ungewöhnliches Geschäftsmodell für die<br />

damalige Zeit und zudem sehr risikoreich,<br />

da sich Investitionen in der Stahlindustrie<br />

Acerinox-Arbeitsplätze nach Regionen<br />

1.345<br />

Insgesamt: 6.506 Beschäftigte<br />

621<br />

1.406<br />

3.134<br />

immer erst langfristig auszahlen. Bereits fünf<br />

Jahre später eröffneten die Spanier die erste<br />

Verkaufsniederlassung im Ausland. Nach<br />

dieser ersten Dependance in Paris folgten<br />

viele andere.<br />

Heute erzeugen die Spanier in drei integrierten<br />

Werken Flachstähle: in Campo de<br />

Gibraltar / Spanien (Acerinox Europa), in<br />

Kentucky / USA (North American Stainless)<br />

und in Middleburg / Südafrika (Columbus<br />

Stainless). Das vierte Werk in Malaysia (Bahru<br />

Stainless) befindet sich in der letzten Bauphase.<br />

Acerinox ist eines der internationalsten<br />

Unternehmen Spaniens. Mehr als 90 % des<br />

Umsatzes werden im Ausland generiert,<br />

mehr als 60 % außerhalb Europas. Zuletzt<br />

beschäftigte Acerinox 6.506 Mitarbeiter,<br />

Europa<br />

Amerika<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Quelle: Acerinox 2015<br />

von denen 48,2 % auf dem europäischen<br />

Kontinent tätig waren. 21,6 % waren in<br />

Amerika beschäftigt, 20,7 % in Afrika und<br />

9,5 % in Asien.<br />

Die größten Absatzvolumina erreicht der<br />

Konzern in den USA, in Spanien, Deutschland,<br />

Südafrika, Kanada, Großbritannien,<br />

Italien, Frankreich, Malaysia und Mexiko. In<br />

diesen zehn Regionen entstehen 81 % des<br />

Umsatzes.<br />

Große Chancen in weiteren Ländern<br />

Der spanische Stahlerzeuger will noch weiter<br />

expandieren. Er will die Möglichkeiten<br />

nutzen, die sich aus den politischen und<br />

sozialen Veränderungen in vielen Teilen der<br />

Welt ergeben und den Bedarf an nichtrostenden<br />

Stählen steigern. Schon jetzt unterhält<br />

Acerinox Verkaufsniederlassungen in<br />

Schwellenländern, wie Vietnam, Thailand,<br />

Taiwan, Dubai, China, Indonesien, Indien,<br />

Südkorea und auf den Philippinen.<br />

Den Wunsch nach Internationalisierung<br />

und Globalisierung erfüllte sich der Stahlerzeuger<br />

nach und nach. Im Jahr 1990 gründeten<br />

die Spanier und das US-Unternehmen<br />

Armco das Gemeinschaftsunternehmen<br />

North American Stainless und errichteten in<br />

Kentucky ein integriertes Stahlwerk. Inzwischen<br />

hält Acerinox alle Anteile des Stahlerzeugers,<br />

der seine Produkte in den USA,<br />

in Kanada und Mexiko verkauft.<br />

Nur zwölf Jahre später erwarb Acerinox<br />

den Rostfreierzeuger Columbus in Südafrika.<br />

Dieses Unternehmen beliefert fast den<br />

gesamten afrikanischen Kontinent sowie<br />

Teile des Nahen Ostens, Asiens und Südamerikas.<br />

Der Exportanteil beträgt 70 %.<br />

Im Jahr 2008 expandierte Acerinox dann<br />

nach Asien und begann mit dem Bau eines<br />

integrierten Stahlwerkes in der malaiischen<br />

Hafenstadt Johor Bahru. Nach der Fertigstellung<br />

sollen dort pro Jahr 1 Mill. t nichtrostender<br />

Stahl erzeugt und 600.000 t Kaltbänder<br />

gewalzt werden. Partner sind Nisshin<br />

Steel mit einem Anteil von 30 % und Metal<br />

One mit einer Beteiligung von 3 %.<br />

Acerinox investiert aber auch kontinuierlich<br />

in den Ausbau bereits bestehender Produktionsstätten.<br />

Innovative Anlagen sollen<br />

die Qualität der Produkte erhöhen, die Kosten<br />

minimieren und die Umweltbelastung<br />

reduzieren.<br />

Für das Werk Campo de Gibraltar hat das<br />

Management Ende 2015 Investitionen von<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Edelstahl K 39<br />

(Foto: Andritz / Acerinox)<br />

ANDRITZ METALS liefert eine schlüsselfertige Glüh- und Beizlinie für Kaltband an das Werk Campo de Gibraltar, Los Barrios, Spanien.<br />

rd. 140 Mill. € für eine neue Kaltwalzanlage<br />

sowie eine Glüh- und Beizlinie bereitgestellt.<br />

Die SMS group wird die Kaltwalzanlage zur<br />

Erzeugung von hochwertigen Edelstahlgüten<br />

installieren, die Glüh- und Beizlinie<br />

wird von Andritz geliefert. Mit beiden Un -<br />

ternehmen arbeitet der Edelstahlerzeuger<br />

seit einigen Jahren zusammen. Bereits in<br />

den vergangenen Jahren hat der Stahlerzeuger<br />

mehr als 300 Mill. € in dieses Werk<br />

investiert.<br />

SMS errichtet ein neues 20-Rollen-Kaltwalzwerk<br />

des Typs MonoBlock in der Baugröße<br />

MB22B-52“ komplett mit X-Pact ® -<br />

Elektrik und -Automatisierung. Neben dem<br />

MonoBlock-Walzgerüst gehören zum Lieferumfang<br />

eine separate Abwickelgruppe,<br />

zwei Reversierhaspel mit Papierwicklern und<br />

die Mediensysteme mit Hydraulik, SUPA-<br />

FINE ® Walzölanlage, CO 2<br />

-Feuerlöschsystem,<br />

Dunstabsaugung und Filter.<br />

Die Kaltwalzanlage mit hoher Gerüststeifigkeit<br />

kann unter anderem ferritische und<br />

austenitische Stähle sowie Duplex-Stähle bei<br />

hohen Stichabnahmen bis an minimale Enddicken<br />

von 0,15 mm walzen. Die maximal<br />

walzbare Bandbreite beträgt 1.320 mm, die<br />

maximale Geschwindigkeit 800 m/min. Die<br />

Inbetriebnahme für Ende 2017 vorgesehen.<br />

Bereits im dritten Quartal 2017 soll die bei<br />

Andritz georderte Glüh- und Beizlinie das<br />

erste Bund produzieren. Die Anlage mit<br />

einer Jahreskapazität von 300.000 t kann<br />

Qualitätsbänder der Oberflächenkategorien<br />

2D und 2B herstellen. Der internationale<br />

Technologiekonzern liefert das Dressiergerüst,<br />

die Richtmaschine, die Automatisierung,<br />

die Elektrik sowie die Instrumentierung.<br />

Die neue Anlage reduziert nicht nur<br />

den Wartungsaufwand, sondern auch den<br />

Energie- und Materialeinsatz.<br />

Auch das US-Werk in Kentucky wird technisch<br />

aufgerüstet. Für rd. 116 Mill. € werden<br />

dort ein weiteres Kaltwalzwerk und eine<br />

neue Blankglühlinie installiert. Nach der Fertigstellung<br />

sollen die Erzeugungskapazität<br />

und die Bandbreite der Erzeugnisse ausgebaut<br />

werden. Blankgeglühte Stähle sind in<br />

Nordamerika sehr begehrt. Heimische Er -<br />

zeuger können diese Nachfrage bislang nicht<br />

decken. Acerinox will diese Lücke schließen<br />

und der größte Anbieter der Region werden.<br />

Bei der Erzeugung von nichtrostendem Rohstahl<br />

hat der Konzern in den USA bereits<br />

einen Marktanteil von mehr als 50 %. kibi K<br />

(sm 161103975)<br />

… ready for lift off<br />

Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />

unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />

Leichtigkeit, die Sie selbst gesehen haben sollten. Kontaktieren Sie uns:<br />

fon +49 (0) 2133 47 71 72<br />

www.lubas.de<br />

Hebetechnik mobil!<br />

PFEIFER-Produkt-Center …<br />

auch für Mobilgeräte!<br />

www.pfeifer.info/heben-und-wenden<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


40 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Werden in Europa die unabhängigen<br />

Stahl-Service-Center verdrängt?<br />

EUROMETAL erwartet tiefgreifenden Wandel<br />

Mailand. Der Stahlhandel in Europa wird sich weiter verändern. Vor allem<br />

die unabhängigen Stahl-Service-Center müssen um ihre Positionen<br />

fürchten. Die Teilnehmer einer EUROMETAL-Konferenz in Mailand hörten<br />

aber auch positive Aussagen. Die italienischen Stahl-Service-Center haben<br />

das konjunkturell bedingte Tief überwunden und sind mit ihren<br />

europäischen Mitstreitern bald wieder gleichauf.<br />

Trotz einiger positiver Entwicklungen<br />

rechnet Georges Kirps, Generaldirektor des<br />

europäischen Verbandes für die Distribution<br />

von Stahl, Rohr und Metall, EUROMETAL, in<br />

naher Zukunft mit hartem Gegenwind und<br />

einschneidenden Veränderungen für die<br />

europäischen Stahl-Service-Center. Ihre<br />

Unabhängigkeit und ihr Überleben seien<br />

gefährdet. Die Zahl der werksunabhängigen<br />

Anbieter dürfte weiter abnehmen.<br />

Werksgebundene Stahl-Service-Center<br />

werden seiner Einschätzung zufolge ihre<br />

Verbindungen zu den Stahlerzeugern immer<br />

weiter festigen und so die Strukturen auf<br />

dem europäischen Markt verändern. Gleiches<br />

gelte für die strategischen Distributionspartner<br />

der Stahlerzeuger. Auch sie seien<br />

be müht, ihren Anteil am europäischen<br />

Stahlhandelsmarkt zu erhöhen.<br />

Die Konsolidierung schreitet bereits zügig<br />

voran, wie die jüngsten Veränderungen bei<br />

thyssenkrupp, voestalpine und CLN zeigen.<br />

Der Anteil der werksgebundenen Stahl-Service-Center<br />

am europäischen Geschäft dürfte<br />

bereits bei mehr als 50 % liegen.<br />

Abgesehen davon bekommen die werksungebundenen<br />

Stahl-Service-Center auch<br />

außerhalb des Binnenmarktes Druck.<br />

Nicht-europäische Stahlerzeuger werden<br />

ihren Einfluss im europäischen Stahlhandel<br />

Kirps zufolge weiter stärken. Schon heute<br />

spielen russische Erzeuger wie Severstal und<br />

NLMK in Polen, Lettland und Belgien eine<br />

bedeutende Rolle. Auch die chinesischen<br />

Anbieter Wuhan, Anshan und Hebei<br />

mischen seit geraumer Zeit kräftig mit. Nicht<br />

ganz klar ist gegenwärtig nur noch die Position<br />

von Baosteel.<br />

Der EUROMETAL-Generaldirektor bezifferte<br />

das Volumen, das dem europäischen<br />

Stahlhandel im Jahr 2015 zur Verfügung<br />

stand, auf 121 Mill. t. Hierin enthalten sind<br />

gewalzte Stähle, legierte und unlegierte<br />

Stähle sowie Rohrerzeugnisse. Nicht berücksichtigt<br />

ist Halbzeug, das als Ausgangsmaterial<br />

für diverse Produkte dient und dem<br />

Stahlhandel gar nicht zur Verfügung steht,<br />

sondern direkt von den Stahlerzeugern an<br />

Weiterverarbeiter verkauft wird.<br />

Der europäische Stahlhandel beheimatet<br />

drei unterschiedliche Geschäftsmodelle.<br />

Zum einen gibt es die Stahlerzeuger, die ihre<br />

Produkte direkt an die Weiterverarbeiter verkaufen.<br />

Sie hatten 2015 einen Anteil am<br />

Gesamtvolumen von 34 %. Die zweite Kategorie<br />

bilden die Flachstahl-Service-Center<br />

mit einem Anteil von 27 % . Als drittes existieren<br />

nicht-spezialisierte Händler, die eine<br />

breite Palette von Stählen vor allem Abnehmern<br />

in der Region zur Verfügung stellen.<br />

Sie hatten 2015 einen Anteil von 39 %.<br />

Flachstahl-Service-Center und nicht spezialisierte<br />

Händler kamen im vergangenen Jahr<br />

zusammen auf 66 % des verfügbaren Handelsvolumens.<br />

Positive Nachrichten verkündete Kirps aus<br />

Italien. Dort verzeichnen die Flachstahl-Service-Center<br />

bereits seit 2013 bei warmgewalzten<br />

Erzeugnissen kontinuierlich steigende<br />

Absätze. Im Jahr 2015 übertrafen die<br />

Italiener beim Verkauf von verzinkten und<br />

beschichteten Erzeugnissen sogar ihre europäischen<br />

Mitstreiter. Bezogen auf den Ab -<br />

satz aller Erzeugnisse haben die italienischen<br />

Center im Jahr 2015 wieder das Niveau der<br />

anderen europäischen Anbieter erreicht.<br />

EUROMETAL-Vizepräsident Cesare Vigano,<br />

Managing Director, ArcelorMittal CLN,<br />

beleuchtete in seinem Vortrag noch einmal<br />

die Herausforderungen, die aus den weltweiten<br />

Stahlerzeugungsüberkapazitäten,<br />

der anhaltend schwachen Nachfrage und<br />

den geringen Gewinnmargen der Stahl-Service-Center<br />

resultieren. Seiner Einschätzung<br />

zufolge werden China mit einem Kapazitätsüberhang<br />

von gegenwärtig 350 Mill. t und<br />

die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

mit einem Überschuss von 70 Mill. t auch<br />

weiterhin als äußerst aggressive Exporteure<br />

in Europa auftreten. Die europäischen Stahl-<br />

Service-Center würden auch künftig wegen<br />

des starken Wettbewerbes ungenügende<br />

Gewinnmargen verzeichnen und müssten<br />

Auswege aus der Misere suchen.<br />

Vigano empfiehlt die Spezialisierung auf<br />

bestimmte Produkte, die dann in allen Facetten<br />

angeboten werden. Außerdem rät er,<br />

gemeinsam mit den Kunden an neuen<br />

Lösungen zu arbeiten und ihnen individuelle<br />

Erzeugnisse anzubieten. Eine intensive<br />

Bindung zum Kunden sichere kontinuierliche<br />

Einnahmen. Letzteres empfahl auch Dr.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />

Vertriebskanäle der EU-Flachstahlproduktion<br />

Vertriebskanäle der EU-Stahldistribution<br />

Multi-Produkt- und<br />

regionale Distribution<br />

Lieferungen von Flachstahl-<br />

Service-Centern<br />

Direktlieferungen<br />

ab Hütte/Werk<br />

Gesamtvolumen in Mill. t<br />

Anteile in %<br />

warmgewalzt kaltgewalzt beschichtet<br />

20% 15% 9%<br />

54% 49% 37%<br />

26% 36% 54%<br />

22,2<br />

( 100%)<br />

9,7<br />

( 100%)<br />

30,1<br />

( 100%)<br />

Quelle: EUROMETAL, Regional Meeting SSC, Mailand 2016<br />

Flachstahl-Service-Center konnten den Stahlproduzenten mit ihren Direktlieferungen<br />

einen Prozentpunkt des Marktanteils abnehmen. Doch je höher<br />

der Grad der Oberflächenveredelung (z. B. bei beschichteten Bändern), desto<br />

größer ist der Anteil der Direkt lieferungen.<br />

Gesamtvolumen 121 Mill. t<br />

Flachstahl-Service-Center<br />

Multi-Produkt- und<br />

regionale Distribution<br />

Direktlieferungen ab Werk<br />

26%<br />

27%<br />

39%<br />

39%<br />

35%<br />

34%<br />

2014 2015<br />

Quelle: EUROMETAL, Schätzung<br />

Jens Lauber, Präsident bei EUROMETAL und<br />

Managing Director bei Tata Steel Distribution<br />

Europe (mehr dazu ab Seite 42ff.).<br />

Relativ gute Absatzaussichten für die<br />

Stahldistributeure liefert die Automobilindustrie.<br />

Justin Cox vom Marktforschungsunternehmen<br />

LMC Automotive ist überzeugt,<br />

dass in Europa aufgrund der hohen Nachfrage<br />

auch weiterhin viele Fahrzeuge gebaut<br />

werden. Einzige Ausnahme bildet im Mo -<br />

ment Russland. Einen steigenden Bedarf<br />

sieht der Experte indes in Italien und Spanien.<br />

Cox glaubt außerdem, dass Fahrzeugexporte<br />

aus Übersee und aus China steigen<br />

werden. Zeitgleich denken aber auch europäische<br />

Erzeuger über weitere Exporte nach.<br />

Mittelfristig werde auf jeden Fall die Nachfrage<br />

in Europa die heimische Automobilerzeugung<br />

bestimmen. Der Austritt Großbritanniens<br />

aus der europäischen Gemeinschaft<br />

dürfte allerdings das Volumen reduzieren.<br />

Risiken für die europäische Automobilindustrie<br />

und damit auch für die Stahldistributeure<br />

könnten sich aus weiteren<br />

EU-Austritten und einer Abschwächung des<br />

weltweiten Wachstums aufgrund eines starken<br />

Nachfrageeinbruches in China ergeben.<br />

Weniger gute Nachrichten stammen aus<br />

der Handelspolitik. Fabricio di Gianni, Partner<br />

der internationalen Anwaltskanzlei Bael<br />

& Bellis, betonte, dass die Handelsstreitigkeiten<br />

in den vergangenen Jahren zugenommen<br />

haben und die Volksrepublik China<br />

im Jahr 2015 im Mittelpunkt der Vorwürfe<br />

stand. Allein im Jahr 2015 wurden 105<br />

Antidumpingverfahren im Bereich Stahl<br />

angeschoben. Die überwiegende Zahl an<br />

Beschwerden kam aus den USA, die meisten<br />

Vorfälle betrafen Stahlerzeuger in China.<br />

Die EU regte fünf Verfahren an und beschäftigt<br />

sich mit neun offenen Untersuchungen.<br />

Zusätzlich belastend wirkt sich die Diskussion<br />

um die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft<br />

aus.<br />

Für Zündstoff sorgte der Vortrag von Tommaso<br />

Sandrini. Der Präsident des Bereiches<br />

Acciaio (Stahl) des italienischen Stahlverbandes<br />

Assofermet kritisierte die internationalen<br />

Handelsschutzmaßnahmen, da sie den<br />

Wettbewerb behindern würden. Sandrini<br />

zufolge sei in diesem Fall weniger mehr. Einige<br />

gezielte Maßnahmen würden ausreichen,<br />

um Europa vor Importschwemmen<br />

aus China zu schützen. Es müssten nicht<br />

auch noch Maßnahmen gegen viele andere<br />

Länder eingeleitet werden. Die Gefahr sei<br />

eine Überregulierung der Märkte mit negativen<br />

Konsequenzen für die Stahlerzeuger<br />

und die europäischen Distributeure. Sandrini<br />

befürchtet, dass das absolute Verbot von<br />

Billigimporten die EU-Stahlpreise in die Höhe<br />

treibt und die Stahl einsetzenden Industrien<br />

ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

verlören und dann keinerlei Exportchancen<br />

mehr hätten. kibi/WS<br />

K<br />

(sm 161104251)<br />

Georges Kirps<br />

(Foto: WS)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


42 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Der globale Wettbewerb<br />

ist unvermeidbar<br />

Tata Steel bereitet sich auf die Zukunft vor<br />

Frankfurt / Main. Europas Stahlbranche steht vor besonderen Herausforderungen.<br />

Im internationalen Wettbewerb kommt es nun darauf an, wie<br />

die Marktteilnehmer entlang der Wertschöpfungsketten – nicht jeder für<br />

sich allein, sondern gemeinsam – agieren. Dies erläuterte Dr. Jens Lauber<br />

aus der Sicht von Tata Steel in Europa kürzlich auf zwei Konferenzen und<br />

im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Digitalisierung bzw. IT dienen dabei<br />

vor allem als nützliches »Mittel zum Zweck«.<br />

Handlungsbedarf durch angespannte<br />

Lage auf den Stahlmärkten<br />

Weltweit haben sich die Handelsströme von<br />

Stahl signifikant verändert. Der internationale<br />

Handel von Stahl stieg in den vergangenen<br />

10 Jahren um 53 % an, so der Managing<br />

Director von Tata Steel Distribution<br />

Mainland Europe, und Präsident von EURO-<br />

METAL, dem europäischen Verband für die<br />

Distribution von Stahl, Rohr und Metall. Die<br />

Nachfrage nach Flachstahl betrug im vergangenen<br />

Jahr in der EU-28 rd. 75 Mill. t<br />

(2014: 70 Mill. t) , 13 Mill. t (2014: 9 Mill. t)<br />

Vertriebswege von Flachstahl in Europa<br />

Lieferanten<br />

EU-Stahlproduzenten<br />

Stahl-Service-Center/Distribution<br />

45%<br />

80%<br />

Werksgebundene<br />

Stahl-Service-Center<br />

OEM<br />

Zulieferer<br />

Unabhängige<br />

Stahl-Service-Center<br />

Quelle: EUROMETAL, Tata Steel, MBI Stahl Tag 2016<br />

davon waren Importe. Doch das Wachstum<br />

der EU-Stahlnachfrage wurde im vergangenen<br />

Jahr weitgehend über die gestiegenen<br />

Importe gedeckt, sodass die europäische<br />

Stahlindustrie davon kaum profitieren konnte.<br />

Sorgen bereiten vor allem die Exporte aus<br />

China und die hohen Überkapazitäten in<br />

vielen Regionen dieser Welt, gerade auch in<br />

China. Während viele Staaten weltweit Handelsschutzmaßnahmen<br />

ergreifen, ist Europa<br />

nach wie vor ein äußerst freier, offener<br />

Markt geblieben – mit vergleichsweise stabilen<br />

Marktstrukturen und einer gesunden<br />

Importe<br />

Lagerhaltender<br />

Handel<br />

~35% ~40%<br />

~25%<br />

55%<br />

Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />

Mittelständische<br />

Endabnehmer<br />

Ökonomie, so Lauber. Das macht Europa<br />

entsprechend attraktiv für Importe und wird<br />

für die heimische Stahlindustrie zur Bedrohung.<br />

»Der internationale Handel muss fair<br />

sein. Weltweit müssen die gleichen Spielregeln<br />

gelten«, betont er.<br />

Mit Innovationen antworten<br />

Europas Stahlindustrie ist hochinnovativ. In<br />

den letzten 50 Jahren wurden hier z. B. in<br />

puncto Energieeffizienz, CO 2<br />

-Emissionen<br />

und Nachhaltigkeit so große Fortschritte<br />

erzielt, wie in kaum einer anderen Region.<br />

Auch im Wettbewerb mit anderen Werkstoffen<br />

wie Aluminium oder Karbonfasern hat<br />

sich die Stahlindustrie gut behauptet. Lauber<br />

sieht das sportlich: Der Wettbewerb u. a. mit<br />

Aluminium habe in den letzten 10 bis 15 Jahren<br />

die Werkstoffinnovationen stark vorangetrieben,<br />

wovon letztlich alle Beteiligten der<br />

Wertschöpfungsketten profitieren konnten.<br />

Jüngste Vorzeigebeispiele aus dem Hause<br />

Tata Steel sind u. a. die Werkstoffe Celsius ®<br />

»<br />

Es geht darum, die Wege der<br />

Produkte in den Markt und<br />

zum Kunden noch besser zu<br />

organisieren.<br />

355 (warmgefertigte Stahlbau-Hohlprofile<br />

für den Einsatz unter besonders anspruchsvollen<br />

Bedingungen) oder Serica ® (eine<br />

hochwertige feuerverzinkte Beschichtung<br />

für den Automobilbau mit fein ausbalancierten<br />

Oberflächeneigenschaften und besonders<br />

geringer Welligkeit). Bei dem Elektrobandstahl<br />

Hi-Lite hat Tata Steel darüber<br />

hinaus seine Erfahrung in der Luft- und<br />

Raumfahrt in Zusammenarbeit mit Magneti<br />

Marelli genutzt, um Elektromotoren weiterzuentwickeln.<br />

Weitere innovative Produkte<br />

sind Colorcoat Prisma ® für Außenfassaden<br />

und Protact ® für Blechdosen in der Verpackungsindustrie.<br />

Herausforderungen durch<br />

Globalisierung und Digitalisierung<br />

Neue Produkte zu entwickeln und dann dem<br />

Kunden in klassischer Weise anzubieten,<br />

reiche allerdings nicht mehr, so Lauber,<br />

denn: »Es gibt nicht nur neue Geschäftsmodelle,<br />

sondern auch neue Player auf dem<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


(Foto: Tata Steel)<br />

Unter anderem von Gelsenkirchen aus beliefert Tata Steel seine Kunden in der<br />

Automobilbranche.<br />

Markt.« Nichteuropäische Wettbewerber<br />

betreten aus den unterschiedlichsten Motiven<br />

in bestimmten Bereichen den hiesigen<br />

Markt. Sie treten teilweise direkt an die Kunden<br />

der heimischen Stahlindustrie heran.<br />

Manche wiederum investieren in Europa<br />

und kaufen europäische Stahlbetriebe auf,<br />

um vor Ort auf dem Markt zu agieren. Einige<br />

Produzenten versuchen auf diesem<br />

Wege, Importbeschränkungen zu umgehen,<br />

andere erwerben Stahl-Service- Center, um<br />

die Kundenbasis zu erlangen. »Die Globalisierung<br />

schreitet voran, wir müssen uns ihr<br />

stellen«, sagt der Manager. Auch Tata Steel<br />

sei den Schritt gegangen und habe Corus<br />

übernommen.<br />

Auch die Online-Verkaufs- und Vertriebsaktivitäten<br />

werden zunehmen. Plattformen<br />

wie Alibaba oder Unternehmen wie Klöckner,<br />

thyssenkrupp und weitere haben begonnen,<br />

neue Wege für den Vertrieb von Stahl<br />

zu beschreiten. »Das berührt das ge samte<br />

Feld des Stahlvertriebs«, unterstreicht Lauber.<br />

»Es geht darum, neue Möglichkeiten aufzudecken,<br />

die Wege der Produkte in den Markt<br />

und zum Kunden noch besser zu organisieren<br />

und die gesamte Prozesskette stärker zu<br />

durchdringen.« Die Aussichten, neue Applikationen,<br />

sprich »smart solutions«, zu entwickeln<br />

seien hoch – und damit auch die<br />

Chancen, »bei der kompletten Wertschöpfung<br />

von der Stahlherstellung bis hin zum<br />

Kunden neue Wege zu beschreiten«.<br />

Enge Partnerschaften knüpfen,<br />

hochflexible Services anbieten<br />

Wichtigstes Element in der Lieferkette und<br />

Treiber ist der Kunde. Mit ihm gilt es zu diskutieren<br />

und die Nachfrage zu analysieren. »Wir<br />

müssen die Anforderungen,<br />

Wünsche,<br />

Vorstellungen und<br />

zukünftigen Entwicklungen<br />

des Kunden<br />

kennen, begleiten<br />

und unterstützen. Das ist der Schlüssel des<br />

gemeinsamen Erfolgs«, erklärt Lauber. Beispielsweise<br />

habe Tata Steel Projekte be gleitet,<br />

bei denen im Wettbewerb der Werkstoffe<br />

ge meinsam mit Kunden die Hybridbauweise<br />

weiterent wickelt und die richtige Wahl für<br />

den passenden Werkstoffmix im optimalen<br />

Einsatz getroffen werden konnte.<br />

Besonders auch im Service gelte es, sich zu<br />

differenzieren, agil und flexibel auf dem<br />

Markt zu sein. »Es geht um mehr, als nur<br />

Dr. Jens Lauber<br />

»<br />

Die komplette Lieferkette muss passgenau aufgebaut<br />

sein. Alles muss jederzeit reibungslos funktionieren.<br />

optimale Logistik just in time anzubieten.<br />

Wir müssen uns so eng mit den Kunden vernetzen,<br />

dass wir seine Bedarfe im täglichen<br />

Geschäft und seine Forecasts zum Einsatz<br />

von Stahl berücksichtigen können.« Der<br />

Kunde muss dazu seine Daten offen legen,<br />

damit der Stahllieferant sich darauf einstellen<br />

und zielgenau liefern kann. Während<br />

bisher Lieferzeiten von einer Woche gang<br />

und gäbe waren, haben sich diese inzwischen<br />

signifikant verkürzt: »Wir reden heute<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


44 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

teilweise von einem 3-h-Lieferfenster, weil<br />

Automobilzulieferer einen so knappen<br />

Bestand vor Ort haben und extrem schnell<br />

agieren müssen«, betont der Tata-Steel-Manager.<br />

Daher seien Partnerschaften zwischen<br />

Stahlhersteller, -distributeur und Kunde zu<br />

entwickeln, um die komplette Lieferkette<br />

passgenau und optimal aufzubauen. Alles<br />

muss jederzeit reibungslos funktionieren –<br />

eine Aufgabe, die höchst anspruchsvoll ist.<br />

Gemeinsam Werte generieren –<br />

ein Geben und Nehmen<br />

Um für die Kunden vor Ort präsent zu sein,<br />

ist Tata Steel in Europa mit einem dichten,<br />

eigenen Netzwerk aus Service-Centern und<br />

Distributionsstützpunkten von Spanien bis<br />

Finnland vertreten. Denn: »Stahl ist ein lokales<br />

Ge schäft. Man braucht die richtigen Leute<br />

vor Ort, die die Sprache der Kunden sprechen«,<br />

betont Lauber.<br />

Die Stahl-Service-Center<br />

dienen<br />

als Vertriebskanal<br />

vor Ort und bieten<br />

den Kunden die<br />

Produkte aus dem<br />

eigenen Hause an,<br />

sie arbeiten eng mit<br />

der Stahlhütte zusammen, geben Kundenwünsche<br />

weiter und pflegen intensiv den<br />

Austausch in beide Richtungen. Doch auch<br />

dort machen Globalisierung und Konsolidierung<br />

der Kunden nicht halt – und bieten<br />

Chancen: »Immer mehr unserer Kunden<br />

agieren nicht nur in Europa, sondern weltweit.<br />

Um sie zu begleiten, entwickeln wir<br />

unsere Konzepte entsprechend weiter.«<br />

Neue Gießanlage für IJmuiden<br />

»<br />

Enge Partnerschaften und<br />

Vernetzung, wie der vertrauensvolle<br />

Datenaustausch, spielen eine<br />

bedeutende Rolle.<br />

Letztlich aber sei es das Ziel, Werte zu generieren,<br />

zusätzlichen Service anzubieten, Liefertreue<br />

einzuhalten, Logistikkonzepte zu<br />

entwickeln und die enge Vernetzung des<br />

Kundenbedarfs mit der eigenen Lieferlogik<br />

zu verknüpfen. Die Kette muss funktionieren,<br />

denn: »Wenn einer ein Problem hat, hat<br />

die ganze Kette ein Problem«, so Lauber.<br />

»Wir müssen dafür sorgen, dass über die<br />

gesamte Wertschöpfungskette hinweg eine<br />

Wertgenerierung geschieht und jeder daran<br />

partizipiert, aber auch seinen eigenen Beitrag<br />

leistet.«<br />

Von der Digitalisierung profitieren<br />

Die Digitalisierung dürfte willkommene<br />

Tools liefern. Tatsächlich bedeute »digital«<br />

doch nur »1 oder 0« , verdeutlicht der Tata-<br />

Steel- Manager: »IT ist ein nützliches Mittel<br />

zum Zweck, um neue Wünsche und Anforderungen<br />

der Kunden<br />

zu erfüllen«.<br />

Der Datenaustausch<br />

im Tagesgeschäft<br />

spiele eine besondere<br />

Rolle. Wichtig sei<br />

der synchrone Ab -<br />

lauf bzw. der Rhythmus<br />

von Planungszyklen<br />

und das Arbeiten auf einer gemeinsamen<br />

Datenbasis. Dafür müsse man sorgen<br />

und dies unterstütze wiederum sehr stark<br />

den Austausch zwischen Kunden und Lieferanten<br />

innerhalb der Partnerschaft. Der<br />

Mensch – ob Ver- oder Einkäufer, Disponent<br />

oder Key Account Manager, der dabei sehr<br />

persönliche Auf gaben erfüllt – werde dabei<br />

nicht ersetzt. Es gehe vielmehr darum, neue<br />

Tata Steel investiert in Europa rd. 200 Mill. € in<br />

eine neue Stranggussanlage am Standort IJmuiden,<br />

um deutsche und europäische Automobilhersteller<br />

nachhaltig zu unterstützen und einen wichtigen<br />

Beitrag zur Innovationsfähigkeit der Branche<br />

zu leisten. Die neue Anlage soll Mitte 2019 be -<br />

triebsbereit sein.<br />

»Mit unserer neuen Stranggussanlage erweitern<br />

wir unser Angebot an hoch- und höchstfesten<br />

Stählen speziell für die Automobilindustrie,<br />

wodurch Hersteller den Materialeinsatz bei ihren<br />

Produkten verringern können. Diese Stähle werden<br />

unseren Automobilkunden dabei helfen, das<br />

Gewicht ihrer Fahrzeuge und deren CO 2<br />

-Emissionen<br />

weiter zu verringern und gleichzeitig hohe<br />

Sicherheitsstandards zu gewährleisten«, erläutert<br />

Hans Fischer, CEO von Tata Steels europäischen<br />

Geschäftseinheiten.<br />

Das IJmuidener Werk ist eines der effizientesten<br />

Stahlwerke in Europa und verfügt bereits über<br />

zwei Stranggussanlagen. Mit der neuen Anlage<br />

wird die Produktion nochmals optimiert, weil sich<br />

dann stets zwei Stranggussanlagen gleichzeitig<br />

betreiben lassen.<br />

Möglichkeiten aufzu decken, mit denen sich<br />

schlussendlich alle Schritte der Wertschöpfungskette<br />

digital vernetzen lassen und<br />

Mehrwert für alle Beteiligen entsteht.<br />

Stahl-Service-Center in<br />

der Vermittlerrolle<br />

In Europa sind für den Handel und Service<br />

von Flachstahlprodukten zahlreiche Unternehmen<br />

zuständig. Rd. 60 % des Flachstahls<br />

werden über Stahl-Service-Center und<br />

Distributeure vertrieben, der andere Teil mit<br />

rd. 40 % geht direkt ab Werk an Großkunden.<br />

Je nach Region gibt es sehr unterschiedliche<br />

Geschäftsmodelle, in Südeuropa<br />

ist die Verteilung anders als in Nordeuropa.<br />

Damit wird deutlich, wie vielfältig die Stahlbranche<br />

aufgestellt ist und wie unterschiedlich<br />

die Wege und Netzwerke sind – in einer<br />

Marktstruktur, in der jeder einzelne seinen<br />

Beitrag leistet.<br />

»Die Stahldistributeure und Service-Center<br />

spielen eine besondere Vermittlerrolle in der<br />

gesamten Kommunikation entlang der Lieferkette.<br />

Deshalb ist es für Tata Steel enorm<br />

wichtig, diese Kette mit eigenen Stahl-<br />

Service-Centern zu schließen«, unterstreicht<br />

Lauber. Dies erlaubt eine sehr enge, vertrauensvolle<br />

und unmittelbare Zusammenarbeit<br />

direkt und ggf. vor Ort mit den Kunden und<br />

mit Teams aus dem eigenen Konzern. Beispielsweise<br />

für die Automobil- oder die Trailerindustrie<br />

müssen vermehrt neue, hocheffiziente<br />

Lieferkonzepte entworfen werden.<br />

In die Zukunft blickt der Tata-Manager mit<br />

Optimismus: »Wir sollten offen sein für alles<br />

Neue. Europa gehört zu den anspruchsvollsten<br />

Märkten weltweit, wenn es um die Kundenbranchen<br />

geht.« Hinzu kommen eine<br />

funk tionierende, effiziente Stahlindustrie<br />

und sehr gut funktionierende Wege entlang<br />

der Wertschöpfungsketten – das sind sehr<br />

gute Perspektiven für die Zukunft. Vermutlich<br />

wird kein einzelnes Unternehmen im<br />

Alleingang die großen Erfolge feiern können,<br />

es geht um ein funktionierendes<br />

Gesamtsystem. Der Kundenbedarf ist hierbei<br />

die Ausgangsbasis. Es gehe darum, innerhalb<br />

der Wertschöpfungsketten möglichst<br />

präsent zu sein und sich auch im Tagesgeschäft<br />

durch besonderen Service und enge<br />

Verbundenheit mit den Kunden zu differenzieren:<br />

»Wir müssen miteinander diskutieren<br />

und gemeinsam neue Wege finden.«<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104287)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />

Bandsägetechnik 4.0<br />

Wespa ermöglicht Einstieg in das »digitale Sägeband«<br />

Melsungen. Auf der AMB 2016 präsentierte Wespa die weltweit ersten<br />

Metallsägebänder für den zukünftigen Industrie-Standard 4.0. Das<br />

Unternehmen entwickelte zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine entsprechende<br />

Technologie und zeigte erste Anwendungsbeispiele in Stuttgart.<br />

Werkzeuge nun auch für kleinere Bandsägemaschinen<br />

zugänglich: deutlich höhere<br />

Standzeiten und Lebensdauer, bessere<br />

Oberflächenqualität, kein Einsägen, universelle<br />

Einsetzbarkeit auch in Trockenbearbeitung<br />

oder mit Minimalmengenschmierung<br />

(MMS).<br />

Wespa verfügt inzwischen über ein um -<br />

fassendes Portfolio beschichteter Werkzeuge<br />

mit Sägebandbreiten von 20 bis 80 mm.<br />

Das Angebot von Hartmetallwerkzeugen<br />

wurde um eine Neuentwicklung mit neuer<br />

Geometrie für höhere Leistungen und Produktivität<br />

erweitert, die ebenfalls erstmalig<br />

auf der Messe vorgestellt wurde.<br />

Die Digitalisierung der Produktion, d. h.<br />

Vernetzung von Sägeband, Maschine und<br />

Anwendung hat somit auch in dieser Branche<br />

Einzug gehalten. Zunächst versah Wespa<br />

ausgesuchte Sägebänder mit einem QR-<br />

Code. Vorläufig noch ein Assistenzsystem,<br />

scannt die Wespa-Applikation den QR-Code<br />

und schlägt dem Maschinenbediener geeignete<br />

Schnittdaten für bestimmte Einsatzszenarien<br />

vor oder erteilt Sicherheitsinstruktionen<br />

für die Anwendung. Wespa will mit<br />

dieser iSAW 4.0 APP auch Unternehmen mit<br />

bestehenden Bandsägemaschinen den Einstieg<br />

in das »Digitale Sägeband« ermöglichen.<br />

Ziel dieser Entwicklung ist der automatisierte<br />

Austausch von Daten zwischen Sägeband<br />

und Maschine, um bei absoluter Kostenoptimierung<br />

gezielt, effizient und flexibel<br />

produzieren zu können und Anwender<br />

deutlich wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

»Bisher werden Sägebänder auf Maschinen<br />

installiert und mit manuell eingegebenen<br />

oder statischen Standard-Parametern betrieben.<br />

Inzwischen aber können wir Werkzeuge,<br />

Maschinen, Werkstücke und Bearbeitungsaufträge<br />

so digitalisieren und vernetzen,<br />

dass sie ›intelligent‹ und weitgehend<br />

autonom miteinander kommunizieren und<br />

produzieren können. Dafür haben wir werkzeugseitig<br />

nun einen ersten Standard für<br />

die Bandsägetechnik entwickelt«, erläutert<br />

Jan-Peter Schulz, Geschäftsleitung Vertrieb<br />

und Marketing von Wespa. Um aus dem<br />

Ganzen ein entsprechendes Serienprodukt<br />

zu machen, werde es auf die weitere Beteiligung<br />

der Maschinenhersteller ankommen.<br />

Erste Interessenten gebe es schon, so Schulz.<br />

Beschichtete Sägebänder auch<br />

für Kleinmaschinen<br />

Neben diesem zukunftsweisenden Projekt<br />

stößt Wespa weiter in die Märkte für Kleinmaschinen<br />

vor. Auf der AMB zeigte das<br />

Unternehmen erste beschichtete Sägebänder<br />

mit Bandbreiten von 20 bis 34 mm.<br />

Damit werden die Vorteile beschichteter<br />

Verdoppelte Produktionsfläche<br />

Zur räumlichen Erweiterung und Einführung<br />

einer neuen Fertigungstechnik hat das Un -<br />

ternehmen darüber hinaus seine Produktionsfläche<br />

am deutschen Hauptsitz in Melsungen<br />

verdoppelt. Der Umzug in neue<br />

Räumlichkeiten sowie der technische Aufbau<br />

laufen bereits und sollen bis Ende 2016<br />

abgeschlossen sein. Gleichzeitig wird die<br />

bestehende Produktionsfläche so umgestaltet,<br />

dass die Abläufe optimiert und effizienter<br />

werden. Somit setzt Wespa die bereits<br />

2012 begonnene Modernisierung der Fertigungstechnologie<br />

fort, um für die sich verändernden<br />

weltweiten Marktbedingungen<br />

auch in den nächsten Jahren weiter gewappnet<br />

zu sein. »Dies ist auch ein Signal in Richtung<br />

Standortsicherung«, betont Jan-Peter<br />

Schulz.<br />

(sm 161104241) K<br />

« KONTAKT<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-0<br />

www.individual-cutting.de<br />

Sägebänder mit QR-Code von<br />

Wespa markieren den ersten Schritt der<br />

Bandsägetechnik in Richtung digitalisierte Produktion<br />

nach dem Zukunftsstandard Industrie 4.0.<br />

(Foto: Wespa)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


46 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Gezielt Bandzug auf- und abbauen –<br />

an jeder beliebigen Stelle<br />

Umlaufgerüste auch zur Verarbeitung von dicken und hochfesten Bändern<br />

Hagen. Umlaufgerüste der BTU Bridle Technology GmbH fördern Band<br />

linear – ohne Umlenkung – durch unterschiedliche Stufen der Bandfertigung.<br />

Sie bringen gezielt fast beliebig hohen Bandzug auf – auch bei<br />

der Produktion und Verarbeitung dicker Bänder oder solcher aus hochfesten<br />

Werkstoffen. Sie bewähren sich in vielen Prozessen der Bandfertigung.<br />

Umlaufgerüste bringen nicht nur Bandzug<br />

auf oder reduzieren ihn: Mit ihrer Hilfe<br />

werden Restspannungen abgebaut, die<br />

Planheit optimiert und die Bandform – zum<br />

Beispiel Säbel – korrigiert, ferner der Kopf-,<br />

Fuß- und Besäumschrott minimiert. Dabei<br />

transportieren die beschichteten Kettenwagen<br />

das Band schonend und ohne die Oberfläche<br />

zu beschädigen.<br />

Michael Umlauf, der kaufmännische Ge -<br />

schäftsführer der BTU Bridle Technology,<br />

sieht deutliche Kostenvorteile für seine Kunden:<br />

»Durch das gezielte Aufbringen und<br />

Abbauen von Bandzug an beliebigen Stellen<br />

in Bandanlagen eröffnet die Bridle-Technologie<br />

eine Fülle von Möglichkeiten, Anlagen<br />

wirtschaftlich zu nutzen. Das Ergebnis:<br />

Mehr verkaufte Meter aus jedem Coil.«<br />

Richten ohne Richtrollen<br />

Beim Richten von Band bringt bisher im<br />

Wesentlichen die Richtmaschine die Kraft<br />

auf, die für den Vorschub des Bandes erforderlich<br />

ist. Nachteilig ist dabei, dass die Rollen<br />

durchrutschen und Längskratzer verursachen<br />

können. Außerdem sind viele An -<br />

triebe von Richtrollen nicht leistungsfähig<br />

genug, um auch dicke Bänder zu richten,<br />

darüber hinaus können Gelenkwellen aufgrund<br />

von örtlichen Überlastungen brechen.<br />

Wird jedoch ein Umlaufgerüst hinter der<br />

Richtmaschine angeordnet, zieht es das<br />

Band kontrolliert durch die Richtmaschine<br />

und entlastet deren Antriebe. Das kann so<br />

weit gehen, dass in der Richtmaschine weniger<br />

Richtrollen erforderlich sind oder nur<br />

noch ein Hilfsantrieb benötigt wird. Unter<br />

Umständen kann vollständig auf angetriebene<br />

Rollen verzichtet werden. Die Umlaufgerüste<br />

können einen so hohen Zug aufbringen,<br />

dass auch dicke Bänder und solche<br />

aus hochfesten Stählen gerichtet werden<br />

können. Da weder die Rollen der Richtmaschine<br />

noch die Kettenwagen des Umlaufgerüstes<br />

durchrutschen, entstehen keine<br />

Oberflächenbeschädigungen am Band.<br />

Die Kombination zweier Umlaufgerüste<br />

erzeugt noch höheren Nutzen. Mit einem<br />

Gerüst vor und einem hinter der Richtmaschine<br />

kann kontrolliert und präzise geregelt<br />

eine Längskraft von mehreren Tausend<br />

kN in das Band eingebracht werden. Das<br />

eigentliche Richten erfolgt somit bis zu<br />

90 % aus der Streckung des Bandes und<br />

weniger aus der Biegung. Außerdem können<br />

in der Richtmaschine größere Rollen<br />

eingesetzt werden, was insgesamt zu einer<br />

deutlichen Reduzierung der Restspannungen<br />

und somit besserer Bandplanheit führt.<br />

Aufgrund des hohen Bandzuges von bis zu<br />

6.000 kN wird erstmals das kontinuierliche<br />

Streckrichten von Band möglich, bei dem<br />

vollständig auf Richtrollen verzichtet wird.<br />

Berechnungen haben ergeben, dass dieser<br />

Prozess im Vergleich mit dem konventionellen<br />

Streckrichten deutlich wirtschaftlicher<br />

(Fotos: BTU Bridle Technology)<br />

Umlaufgerüste können an jeder beliebigen Stelle in Bandanlagen<br />

gezielt Längszug aufbauen oder reduzieren.<br />

Zwei Umlaufgerüste an einer Streckbiegerichtanlage bringen<br />

beliebigen Längszug auf, ohne das Band umzulenken. Sie ersetzen<br />

S-Rollen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />

ist und zudem zu einer höheren Qualität<br />

führt.<br />

Zunderbrechen ohne S-Rollen<br />

Beim Zunderbrechen und Richten vor Beizen<br />

können Umlaufgerüste die bisher üblichen<br />

S-Rollen vollständig ersetzen.<br />

Da das Band in den Gerüsten linear ge -<br />

führt und nicht umgelenkt wird, entfällt<br />

auch der Energiebedarf für die Formänderungsarbeit,<br />

der besonders bei dicken Bändern<br />

einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen<br />

kann. Außerdem ergibt sich eine<br />

gleichmäßigere Verteilung der Zugspannung,<br />

denn das Umlaufgerüst bringt die<br />

Zugkraft homogen über die Breite des Bandes<br />

verteilt auf.<br />

Norbert Umlauf, der Gründer und Ge -<br />

schäftsführer der BTU: »An einer Richtanlage<br />

für Band aus hochfesten Stählen mit<br />

höchstem Anspruch an Form und Ebenheit<br />

Über BTU Bridle Technology<br />

BTU wurde 1985 von Norbert Umlauf mit dem Ziel<br />

gegründet, den Längszug in Bandanlagen gezielt<br />

aufzubringen oder ihn zu reduzieren, gleichzeitig<br />

den Bandlauf exakt zu regeln und so Effizienz und<br />

Flexibilität bei der Bandbehandlung in Kaltwalzwerken<br />

und Stahl-Service-Centern zu erhöhen.<br />

Seitdem werden Umlaufgerüste bei führenden<br />

Herstellern von Band aus Stahl und NE-Metallen<br />

bringen wir mit zwei Umlaufgerüsten einen<br />

Bandzug von 1.200 kN auf, dabei regeln wir<br />

den Streckgrad mit einer Genauigkeit von<br />

0,1 %. In dieser Anlage für Bänder bis zu<br />

einer Dicke von etwa 4 mm reduzieren wir<br />

gleichzeitig den Säbel. Außerdem messen<br />

wir dort die Planheit des Bandes im laufenden<br />

Prozess am zuglosen Band.«<br />

K<br />

(sm 161104158)<br />

weltweit eingesetzt. Sie bewähren sich in Beizen,<br />

Feuerverzinkungsanlagen, Glühlinien sowie in der<br />

Adjustage, zum Beispiel in Quer- und Längsteilanlagen.<br />

Mehr als 30 Anlagen sind weltweit in<br />

Betrieb, einige weitere werden zurzeit installiert.<br />

Seit 2016 sind die beiden Söhne von Norbert<br />

Umlauf, Christian und Michael, im Unternehmen<br />

tätig, das seinen Firmensitz heute in Hagen hat.<br />

« KONTAKT<br />

BTU Bridle Technology<br />

GmbH & Co. KG<br />

Sedanstraße 41<br />

58089 Hagen<br />

Tel. +49 2331 34008-00<br />

www.btu-bridle.de<br />

FORTSETZUNG IN SACHEN ALUMINIUM<br />

Duisburg. Über seine Tochtergesellschaft, die Becker Stahl-Service GmbH, errichtet<br />

Klöckner & Co. am Standort in Bönen, Nordrhein-Westfalen, ein Service Center zur Verarbeitung<br />

von Aluminium-Flachprodukten für die Automobil- und verarbeitende Industrie<br />

in Europa. Laut einer Pressemeldung des Unternehmens liegen die Arbeiten an der bereits<br />

im Bau befindlichen Längsteilan lage voll im Zeitplan, sodass weiterhin mit einer Fertigstellung<br />

im kommenden Jahr gerechnet wird. Der Baubeginn einer ergänzenden Querteilanlage<br />

ist für Anfang 2017 geplant. Damit wird die mit ca. 35 Mill. € größte Investition in<br />

der Unternehmensgeschichte von Klöckner & Co voraussichtlich im Jahr 2018 ihre volle<br />

Verarbeitungskapazität von insgesamt 80.000 t Aluminium pro Jahr erreichen. Mit dem<br />

Aufbau des neuen, unter dem Namen »Becker Aluminium Service GmbH« firmierenden<br />

Geschäftsbereiches geht die Schaffung von insgesamt bis zu 80 Arbeitsplätzen einher.<br />

»Spätestens im Jahr 2020 wollen wir den überwiegenden Teil unseres Konzernumsatzes<br />

mit höherwertigen Produkten und Dienstleistungen erzielen. Zur Erreichung dieses Ziels wird<br />

der konsequente Ausbau des Geschäfts mit dem Zukunftsmaterial Aluminium einen wichtigen<br />

Beitrag leisten«, so Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

SE/ (sm 161104225)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SCHÄL- UND BLANKSTAHL ZENTRUM ERWEITERT<br />

SEIN PROGRAMM<br />

Herdecke. Das Westfälische Schäl- und Blankstahlzentrum (WSB) meldet einige Neuigkeiten.<br />

So verfügt das Unternehmen seit März über eine eigene Rissprüfanlage, mit der<br />

Material in Längs- und Querrichtung geprüft werden könne. Mitte Juli ist außerdem ein<br />

zweites Kreissägecenter in Betrieb gegangen. Somit sind Fixlängen im Be reich von 10 bis<br />

6.300 mm möglich. Ausgangsmaterial kann bis zu 9.500 mm lang sein. Erworben wurde<br />

auch eine Scheranlage, wodurch WSB nun das Scheren von Flachstahl im Lohn für Abmessungen<br />

bis 2.400 mm x 200 mm x 20 mm anbieten kann. Darüber hinaus verfügt das<br />

Unternehmen seit Juli über eine eigene Qulitätssicherung, geleitet von Claudio Ferreira.<br />

Dadurch lassen sich eigenständig metallografische Untersuchungen, Analysen, Zugversuche<br />

und Härteprüfungen durchführen. Die aufgeführten Arbeiten bietet WSB auch im Lohn an.<br />

www.wsb-gmbh.eu<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104060)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


48 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Vollautomatische, integrierte<br />

Komplettbearbeitung für Rohre<br />

In einer Anlage sägen, entgraten, stanzen, domen, plätten und entladen<br />

Schwerte. Für die Weißenhorner Peri GmbH haben die RSA cutting<br />

systems GmbH und die sema Systemtechnik GmbH & Co. KG gemeinsam<br />

ein integriertes Hochleistungsbearbeitungszentrum zum Sägen, Entgraten,<br />

Stanzen, Domen, Plätten und Entladen von Stahl, Rund- und Vierkantrohren<br />

in einer Linie entwickelt.<br />

optimierte Gesamtprozess arbeitet mit parallelen<br />

Bearbeitungsschritten. Beispielsweise<br />

werden an der RSA-Säge Standard-HSS-Sägeblätter<br />

eingesetzt, die bis zu 15-mal nachgeschliffen<br />

werden können. Die Stanzeinheiten<br />

kommen ebenfalls mit Standardwerkzeugen<br />

aus, sodass nur geringe Stückkosten<br />

entstehen.<br />

Die bayerische Peri GmbH stellt Gerüstund<br />

Schalungstechnik her. Mit ihrem neuen<br />

Säge- und Bearbeitungszentrum werden die<br />

individuellen Gerüstteile und Schalungsstützen<br />

deutlich schneller als bisher gefertigt.<br />

Bislang fanden die jeweiligen Prozesse auf<br />

einzelnen Bearbeitungsstationen statt, die<br />

Um rüstzeiten von bis zu 30 min erforderten.<br />

Ziel der neuen Linie war es, alle Prozesse in<br />

einer Anlage zu verbinden und die Umrüstzeiten<br />

auf unter 5 min zu senken. Mit den<br />

nun kürzeren Durchlauf- und Rüstzeiten<br />

können größere Serien wirtschaftlicher<br />

bearbeitet werden und die Anlage ist schnell<br />

für Teile umgerüstet, die nicht so häufig und<br />

in geringeren Stückzahlen benötigt werden.<br />

Optimierter Gesamtprozess mit<br />

Standardwerkzeugen<br />

Das modular aufgebaute und individuell<br />

erweiterbare Säge- und Bearbeitungszentrum<br />

verfügt über ein standardisiertes und<br />

benutzerfreundliches Bedienkonzept, das<br />

ein Programmieren aller Stationen inkl. der<br />

Stanz-, Dom- und Plätteinheit über nur eine<br />

Steuerung ermöglicht. Die Taktzeit für ein<br />

Stahlrohr mit 48,3 mm x 3,25 mm mit allen<br />

Einzelprozessen wie Stabzufuhr aus dem<br />

Magazin, Sägen, Entgraten und beidseitigem<br />

Stanzen von bis zu acht Löchern be -<br />

trägt nur 6 s. In der gleichen Taktzeit kann<br />

alternativ ein Rohr mit 38 mm x 3,2 mm<br />

einseitig gestanzt und gedomt werden. Der<br />

Hochleistungsbearbeitungsmodule<br />

einheitlich gesteuert<br />

Kernelemente der neuen Anlage sind die<br />

Einzelschnitt-Hochleistungssäge Rasacut SC<br />

von RSA, ergänzt durch das vollautomatische<br />

Entgratsystem Rasaplan und die kundenspezifische<br />

Stanz- und Domeinheit von<br />

sema sowie die Entladeeinheit Rasaport von<br />

RSA. Die Stanz- und Domeinheit von sema<br />

kann wahlweise ein- oder beidseitig an verschiedenen<br />

Rohrpositionen pro Rohr bis zu<br />

vier Durchgangslöcher stanzen und per<br />

Domeinheit die Rohrenden umformen. Das<br />

Stanzen von Sacklöchern ist ebenfalls möglich.<br />

Die moderne Programmierung und<br />

Steuerung erlaubt verschiedenste Lochmuster.<br />

RSA hat für die Spezialanlage eine übergeordnete<br />

Steuerung konzipiert, deren<br />

benutzerfreundliches Bedienkonzept alle<br />

Anlagenmodule umfasst, die zusätzlich<br />

jeweils eigene Steuerungen haben. Eine<br />

weitere Besonderheit des Säge- und Bearbeitungszentrums<br />

ist, dass Rundrohre, Vierkant-<br />

und Rechteckrohre, die nicht gestanzt<br />

werden sollen, ohne eine verringerte Ausbringung<br />

einfach durch den Bereich der<br />

Stanzeinheit durchgeschleust werden können.<br />

Dazu werden anstelle des Quertakt-<br />

Im neuen Säge- und Bearbeitungszentrum der Peri GmbH erfolgt das Sägen, Entgraten,<br />

Stanzen, Domen, Plätten und Entladen in einer Anlage. Die Anlage ermöglicht ein beidseitiges<br />

Stanzen von bis zu acht Löchern gleichzeitig.<br />

(Fotos: sema Systemtechnik)<br />

« KONTAKT<br />

RSA cutting systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0<br />

www.rsa.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Nach dem Stanzen und Domen von<br />

Rohren in einer Anlage<br />

Nach dem automatischen Plätten für gerüstbautypische<br />

Querstreben<br />

rechens im Bereich der Stanze einfach Riementransporte<br />

eingesetzt. Das modulare<br />

Gesamtkonzept kann um weitere Module<br />

zum Messen, Waschen, Trocknen und Markieren<br />

erweitert werden. Das Säge- und<br />

Bearbeitungszentrum ist uneingeschränkt<br />

Industrie-4.0-fähig. Es lässt sich umfassend<br />

mit betrieblichen EDV-/BDE-Systemen vernetzen,<br />

um beispielsweise Kundenartikel zu<br />

verwalten, Anlagenzustände zu melden, an<br />

Wartungen zu erinnern, Rohmaterial anzufordern<br />

oder die Fertigmaterialbereitstellung<br />

zu melden.<br />

Hochleistungsfähige<br />

Anlagenbausteine<br />

Die universelle Hochleistungseinzelschnittsäge<br />

Rasacut SC deckt ein breites Rohrdurchmesserspektrum<br />

bei hoher Ausbringung<br />

und minimalen Rüstzeiten ab. Beispielsweise<br />

sind Längenänderungen und<br />

Sägeblattwechsel in weniger als einer Minute<br />

erledigt, Formatwechsel in weniger als<br />

fünf Minuten. Anschläge und Sägeblatt<br />

werden vollautomatisch positioniert. Eine<br />

hohe Schnittqualität durch den variablen<br />

Vorschub beim Rohrein- und -austritt sowie<br />

die exakte, schnelle und oberflächenschonende<br />

Materialspannung durch Voreinstellung<br />

von Kraft und Weg gehören zu den<br />

weiteren Merkmalen. Auch das vollautomatische<br />

Bürst-Entgratsystem Rasaplan für das<br />

gleichzeitige Innen- und Außenentgraten ist<br />

für eine hohe Ausbringung ausgelegt. Die<br />

notwendigen Einstellungen erfolgen vollautomatisch.<br />

Bei der Entwicklung der Stanzund<br />

Domeinheit lag der Fokus ebenfalls auf<br />

kurzen Taktzeiten bei maximaler Flexibilität.<br />

So wird im Gegensatz zu bisherigen Anlagen<br />

nicht das Rohr, sondern das Werkzeug<br />

hochdynamisch verfahren. Dadurch wird<br />

eine höhere Genauigkeit der Stanzungen<br />

zueinander mit engeren Toleranzen erzielt.<br />

Zum Erreichen einer größtmöglichen Flexibilität<br />

der Rohrlänge bei kleinster Umrüstzeit<br />

kann eine Werkzeugseite über einen Servoantrieb<br />

verfahren und positioniert werden.<br />

Sämtliche Rezeptdaten sind in der Gesamtsteuerung<br />

hinterlegt und lassen sich be -<br />

quem im Bedienpanel auswählen.<br />

/<br />

www.sema-systemtechnik.de<br />

www.rsa.de<br />

K<br />

(sm 161104207)<br />

NIEDERLASSUNG IN TAIWAN<br />

ERÖFFNET<br />

Luzern. Die Spezialstahlprodukte der SCHMOLZ<br />

+ BICKENBACH Gruppe sind ein gefragtes Gut in<br />

der Republik China (Taiwan). Um den lokalen<br />

Abnehmern Zugang zum gesamten Produktspektrum<br />

seiner Stahlwerke zu ermöglichen und den<br />

Kundenservice zu stärken, hat der Stahlkonzern<br />

eine neue Vertriebsniederlassung in Taipeh eröffnet.<br />

Seit Juli 2016 offeriert SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH Taiwan Ltd. alle Vertriebs- und Serviceleistungen<br />

aus einer Hand. Abnehmer sind asiatische<br />

Unternehmen, die zum Großteil aus den<br />

Bereichen Automobil, Elektronik, Getränke- und<br />

Lebensmittelindustrie sowie Marine kommen.<br />

www.schmolz-bickenbach.com K<br />

/<br />

WS(SHN)/JK/ (sm 161104132)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Wasserstrahlschneideanlagen mit<br />

drei Jahren Garantie<br />

Robust, präzise und modular konzipiert<br />

Hamm in Westfalen. Die H.G. Ridder Automatisierungs-GmbH stellt<br />

seit 1991 ihre 2-D- und 3-D-Waricut-Wasserstrahlschneidesysteme in<br />

verschiedenen Bauformen her. Jede dieser Wasserstrahlanlagen wird mit<br />

drei Jahren Garantie ohne Stundenbegrenzung ausgeliefert.<br />

Zur speziellen Konstruktion der Anlagen<br />

gehört die mechanische Trennung von<br />

Maschinenrahmen und Schneidbecken. Da -<br />

mit wird die Präzision der Führungsmaschine<br />

vom Energieeintrag des Schneidstrahls in<br />

das Schneidbecken nicht beeinflusst und<br />

selbst die Zuladung schwerer Bauteile beeinflusst<br />

die Führungsmaschine nicht. Alle<br />

Waricut-Maschinenrahmen und -brücken<br />

werden aus stabilen und verwindungssteifen<br />

Kastenstahlprofilen geschweißt. Nach<br />

dem Spannungsarmglühen folgen Fräsen,<br />

Schleifen und Schaben der Führungsbahnen.<br />

Auf diese Basis werden dann Präzisionsführungen<br />

und feststehende Kugelumlaufspindeln<br />

montiert. Der Antrieb erfolgt<br />

immer über drehende Spindelmuttern mit<br />

Drehstromservoantrieben. Eine Positioniergenauigkeit<br />

von weniger als 20 μm/m ist<br />

garantiert, bei den Mikroschneidemaschinen<br />

sogar weniger als 5 μm/m. Die Schneidbecken<br />

werden aus nichtrostendem Edelstahl<br />

gefertigt.<br />

Hohe Bandbreite an Zusatzfunktionen<br />

und Erweiterungen<br />

Die Ausführung wird ganz nach Kundenwunsch<br />

gestaltet, beginnend bei einem<br />

2-D-Schneidkopf mit 200 mm Z-Hub bis zu<br />

Multikopfanlagen mit 2-D- und 3-D-Funktionalität<br />

und über 2 m Z-Hub ist alles möglich,<br />

egal ob als Reinwasser- oder Abrasivausführung.<br />

Alle Maschinen sind von An fang<br />

an so modular konzipiert, dass eine Erweiterung<br />

wie z. B. von 2-D- auf 3-D-Schneiden<br />

oder von 4.000 bar auf 6.000 bar jederzeit<br />

möglich ist. Umfangreiche Zusatzfunktionen<br />

wie Mikroschneiden, 3-D-Mess taster, Rohrachse,<br />

Sondersoftware für die Probenfertigung,<br />

automatische Be- und Ent ladung,<br />

Wechseltische, Entschlammungs- und Filtertechnik<br />

stehen zur Auswahl. Zu den Neuentwicklungen<br />

im Hause Ridder gehören unter<br />

anderem das vor mehreren Jahren eingeführte<br />

micro-max-Präzisionsschneidverfahren, die<br />

neue Strahlabsorbertechnik mit 6.000 bar für<br />

Schneidbecken oder das 3-D-Vorbohren für<br />

Compositbauteile zur Vermeidung von De -<br />

lamination. Ein kostenfreier Telefon- und<br />

Fernwartungssupport für die Lebensdauer<br />

der Maschine ist beim Kauf einer Waricut-<br />

Anlage inbegriffen.<br />

K<br />

(sm 161104278)<br />

« KONTAKT<br />

H.G. Ridder Automatisierungs-GmbH<br />

Auf dem Knuf 6 – 10<br />

59073 Hamm in Westfalen<br />

Tel. +49 2381 30212-0<br />

www.ridder-waterjet.de<br />

(Foto: Ridder)<br />

Alle Waricut-Maschinenrahmen und -brücken<br />

werden aus stabilen und verwindungssteifen<br />

Kastenstahlprofilen geschweißt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />

Erste Wahl für langspanige Werkstoffe<br />

Kontrollierte Spanbildung mit dem Hochleistungsbohrer SteelPlus<br />

Sien / Stuttgart. Mit dem Hochleistungsbohrer SteelPlus der Müller<br />

Präzisionswerkzeuge GmbH kann der Anwender auch besonders zähe und<br />

langspanige Werkstoffe bearbeiten. Denn das innovative Spannutprofil<br />

sorgt für kontrollierten Spanbruch und gewährleistet höchste Prozesssicherheit,<br />

wie Geschäftsführer Mathias Schmidt während der Messe AMB<br />

erläuterte.<br />

In der Industrie, besonders im Automobilsektor,<br />

geht es darum Fertigungskosten<br />

und Taktzeiten immer weiter zu reduzieren.<br />

Zugleich werden immer häufiger Werkstoffe<br />

eingesetzt, die langspanig und zäh in der<br />

Verarbeitung sind. Das Unternehmen Müller<br />

Präzisionswerkzeuge zählt zu den führenden<br />

Anbietern von Sonderwerkzeugen für<br />

die Metall verarbeitende Industrie und hat<br />

den Stahlbohrer SteelPlus mit speziell positionierten<br />

Hauptschneiden entwickelt. Der<br />

Span wird in den Nutgrund abgeleitet,<br />

gebrochen und gerollt.<br />

»Es kommt darauf an, die Spanentwicklung<br />

zu verstehen und sie durch die Werkzeuggeometrie<br />

im Griff zu haben«, betont<br />

Geschäftsführer Mathias Schmidt. Das Werkzeug<br />

wird individuell für die Bearbeitungsaufgaben<br />

der Kunden ausgelegt. Dabei werden<br />

Einflussfaktoren wie Maschine, Spannung,<br />

Werkstoff, Kühlung und mehr berücksichtigt.<br />

»Wir arbeiten nicht nur nach Zeichnung,<br />

sondern wir gehen prozessorientiert<br />

vor, besuchen den Kunden und legen das<br />

Werkzeug exakt auf die Prozesse aus«, so<br />

Schmidt. Bei der Entwicklung arbeitet das<br />

Unternehmen nicht nur an eigenen Projekten,<br />

sondern auch mit dem Zerspanungslabor<br />

der Universität Kaiserslautern und sehr<br />

eng mit den Kunden zusammen.<br />

Die Schneidkanten werden in Form und<br />

Größe durch spezielle Schleifverfahren,<br />

Hochdrucknassstrahlen, Trowalisieren oder<br />

vollautomatisches Bürsten bearbeitet. Die<br />

neu entwickelte MC400-Beschichtung sorgt<br />

für höchste Haftung und Glätte. Es gibt spezielle<br />

Nachbehandlungsverfahren und werkstoffabhängige<br />

Sonderbeschichtungen.<br />

Auch die je nach Werkstoff angepasste Ge -<br />

staltung der Verjüngungen und Führungsfasenbreiten<br />

tragen dazu bei, die Reibung<br />

möglichst gering zu halten. Eine patentierte<br />

»Chipbreaker-Nut« für optimalen Spanbruch<br />

ist realisierbar.<br />

Im Ergebnis sind Geschwindigkeiten von<br />

bis zu 160 m/min und Vorschübe von bis zu<br />

0,45 mm/Umdrehung realisierbar. Es treten<br />

minimalste Bearbeitungskräfte auf, weshalb<br />

der Bohrer auch ideal für labile Bauteile und<br />

Vorrichtungen geeignet ist. Hinzu kommt<br />

höchste Positioniergenauigkeit der Bohrungen.<br />

Höchste Vorschübe und Schnittgeschwindigkeiten<br />

ergeben entsprechend<br />

geringe Taktzeiten.<br />

(Foto: Müller Präzisionswerkzeuge)<br />

In der Praxis haben sich die Vorteile des neuen<br />

SteelPlus-Bohrers bestätigt. Bearbeitungsbeispiele<br />

von Automobilzulieferern zeigen:<br />

Bei einem Antriebsrad aus 16MnCr5 konnte<br />

der Standweg um 30 % verlängert werden<br />

(von 69 auf 90 m), bei einer Getriebewelle<br />

aus 20MnB4 (1.5525) war es mehr als eine<br />

Verdoppelung. Im Falle der Bearbeitung von<br />

Türscharnieren aus St 52-2 wurde die Standmenge<br />

um 33 % (von 4.500 auf 6.000 Teile)<br />

erhöht und die Taktzeit um 25 % reduziert.<br />

Gerade bei hohen Stückzahlen können sich<br />

auch kleine Optimierungen des Werkzeugs<br />

über das Jahr hinweg deutlich lohnen, wie<br />

Schmidt deutlich macht.<br />

Der Bohrer eignet sich für Anwender<br />

unterschiedlichster Bereiche der industriellen<br />

Produktion, immer dann wenn es um<br />

hohe Stückzahlen, schnelle und wirtschaftliche<br />

Bearbeitung geht. Zu den Müller-Kunden<br />

zählen Automotivekonzerne, fast alle<br />

großen Zulieferer aus der Automobilindustrie,<br />

sowie zahlreiche mittelständische<br />

Unternehmen.<br />

www.mueller-sien.de<br />

K<br />

/<br />

Bei der Entwicklung des neuen Hochleistungsbohrers SteelPlus wurde besonders auf die<br />

speziell positionierten Hauptschneiden geachtet.<br />

(sm 161104296)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


52 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Neue Stahlhalle eröffnet<br />

Erweitertes Dienstleistungsangebot bei Lotter<br />

Ludwigsburg. Vor Kurzem eröffnete die Gebr. Lotter KG in Ludwigsburg<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Eberhard-Ludwig-Kaserne unmittelbar<br />

neben ihrem bisherigen Stahllager eine neue Halle zur Lagerung und<br />

Anarbeitung von Walzwerkserzeugnissen. Nicht nur ein breiteres Warensortiment,<br />

sondern auch verbesserte Dienstleistungen im Anarbeitungsbereich<br />

sind das Ziel: neben dem Zuschneiden insbesondere das Strahlen<br />

und Konservieren von Profilen und Blechen.<br />

Zusammen mit seinen Tochterunternehmen<br />

beschäftigt das 1840 gegründete<br />

Familienunternehmen, die Gebr. Lotter KG,<br />

an 40 Standorten in Deutschland 1.400 Mitarbeiter.<br />

Zuletzt wurde ein Umsatz von jährlich<br />

über 450 Mill. € erwirtschaftet. Das<br />

Unternehmen bietet eine große Auswahl an<br />

Walz- und Betonstahl sowie ein breites Spektrum<br />

rund um Haustechnik, Bodenbeläge,<br />

Baubeschläge, Eisenwaren und Flüssiggas.<br />

Neue Säge-, Strahl- und<br />

Konservierungsanlagen<br />

Nach dem Erwerb des Eberhard-Ludwig-<br />

Geländes vor drei Jahren und fast eineinhalb<br />

Jahren Bauzeit wird jetzt der Betrieb in der<br />

neuen Halle in Ludwigsburg aufgenommen.<br />

Dort hat Lotter mit dem Hallenneubau die<br />

Lagerflächen für Walzstahl von fast<br />

20.000 m² auf 26.000 m² aufgestockt, d. h.<br />

einen weiteren wichtigen Schritt im Ge -<br />

schäftsbereich Walzstahl getätigt und sich<br />

damit auch nachhaltig zum Standort Ludwigsburg<br />

bekannt. Der Ausbau des Leistungsangebotes<br />

wird durch die Anschaffung<br />

zweier neuer Behringer-Sägeanlagen<br />

und einer Strahl- und Konservierungsanlage<br />

der Rösler Oberflächentechnik möglich. Die<br />

neue Anlage zeichnet sich durch ihren<br />

hohen Automatisierungsgrad und ihre Markier-<br />

und Etikettiereinrichtung aus. Die weitere<br />

Verarbeitung des Materials wird künftig<br />

durch eine ausgefeilte Computersoftware<br />

gesteuert. Dies ist eine wesentliche Erleichterung<br />

für die Mitarbeiter. Zugleich werden<br />

mögliche Unfallgefahren während der Anarbeitung<br />

nahezu ausgeschlossen. Um einen<br />

möglichst reibungslosen Ladeverkehr zu<br />

gewährleisten, wurden die neuen Hallen mit<br />

einem Tunnel direkt durch das bestehende<br />

Kasernengebäude mit den alten Walzstahlhallen<br />

verbunden, sodass die Fahrzeuge<br />

ohne Umwege von den neuen in die alten<br />

Hallen gelangen können. Mit der 5.000 m²<br />

großen Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

werden Teile des Strombedarfs der Halle<br />

gedeckt und mit dem effizienten LED-Lampenkonzept<br />

setzt Lotter auf Energieeinsparung<br />

durch individuelle Lichtanpassung. Die<br />

nicht von der Photovoltaikanlage beanspruchte<br />

Dachfläche wurde begrünt. K<br />

« KONTAKT<br />

Gebr. Lotter KG<br />

Waldäcker 15<br />

71631 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7141 406-0<br />

www.lotter.de<br />

(sm 161104279)<br />

(Foto: Lotter)<br />

Die Weichen neu<br />

gestellt: v. li. n. re.<br />

Dr. Ralf von Briel,<br />

Helmut Ernst,<br />

Rainer Wolf,<br />

Christian Behringer<br />

und Werner Spec<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />

Kräfte gebündelt<br />

Aus UNION STAHL-HANDEL wird ESH EURO STAHL-Handel<br />

Wuppertal. Das E/D/E setzt im Stahl den Kurs auf Wachstum: Mit der zum<br />

1. Oktober erfolgten Ausgründung des bisherigen Geschäftsbereichs UNION<br />

STAHL-HANDEL in die ESH EURO STAHL-Handel GmbH & Co. KG forciert die<br />

Wuppertaler Verbundgruppe die strategische Entwicklung im Stahlbereich.<br />

»Stahl hat für den Handel Perspektive«,<br />

sagt Joachim Hiemeyer, Mitglied der E/D/E-<br />

Geschäftsführung. »Und das trotz Überkapazitäten,<br />

einer schwächelnden globalen<br />

Konjunktur und volatiler Stahlpreise. Mit der<br />

neuen Gesellschaft wollen wir im Handel<br />

Kräfte bündeln und gemeinsam mit unseren<br />

Mitgliedern ihren Part in der Wertschöpfungskette<br />

sichern und ausweiten.«<br />

Die internationale Perspektive ist ein<br />

Schwerpunkt der neuen Gesellschaft. Sie<br />

wird den europäisch und weltweit agierenden<br />

Lieferanten auf Augenhöhe begegnen.<br />

»Der Blick über die Grenzen wird auch im<br />

Stahlhandel, insbesondere im Einkauf immer<br />

wichtiger. Mit unseren Partnern werden wir<br />

ab sofort in europäischen Dimensionen denken<br />

und handeln und für sie die entsprechende<br />

Relevanz im internationalen Ge -<br />

schäft schaffen.«<br />

Heinz-Alfred Liebig, bisher Geschäftsbereichsleiter<br />

UNION STAHL-HANDEL und ne -<br />

ben Hiemeyer nun Co-Geschäftsführer der<br />

ESH, ergänzt: »Wir müssen über unseren<br />

nationalen Tellerrand schauen. Die Konsolidierung<br />

im Stahlgeschäft schreitet voran.<br />

Das kann man als Einkaufsverbund nicht<br />

ignorieren; sich international aufzustellen ist<br />

hier eine notwendige Option. Dabei setzen<br />

wir auf langfristige Partnerschaften mit<br />

unseren Lieferanten.« Besonders wichtig für<br />

Liebig: »Innerhalb der neuen Gesellschaft<br />

werden die E/D/E-Prinzipien weiter gelebt.<br />

In der ESH setzen wir auch in Zukunft auf<br />

Fairness und einen gerechten Interessenausgleich<br />

unserer Mitglieder.«<br />

Mit Gründung der ESH forciert das E/D/E<br />

zudem die Ausweitung der Produktkompetenz.<br />

Neben Betonstahl und Baustahlmatten<br />

wird der Fokus künftig stärker auch auf<br />

Formstahl und Trägern, Rohren, Flachprodukten<br />

sowie Stabstahl liegen. Hiemeyer:<br />

»Wir wollen Stärken bündeln und innerhalb<br />

von fokussierten Kompetenzgruppen die<br />

Zusammenarbeit mit unseren Händlern zum<br />

Vorteil für alle Beteiligten intensivieren.«<br />

Mit Blick auf die ETRIS BANK, eine 100-%-<br />

Tochter des E/D/E, eröffnen sich für die<br />

Händler weitere Möglichkeiten: Neben der<br />

TOOLINEO: HÄNDLERLÄGER<br />

ANGEBUNDEN<br />

Delkredere- und Zahlungsabwicklung be -<br />

dient sie den steigenden Bedarf von Mitgliedern<br />

bei der Deckung von Finanzierungslücken,<br />

um größere Tonnagen und Verträge<br />

mit langen Lieferzeiten zu ermöglichen.<br />

Hiemeyer: »Und auch bei Investitionen ist<br />

die ETRIS BANK ein kompetenter Partner,<br />

der nicht nur aus Finanzierersicht, sondern<br />

aus Unternehmenssicht agiert.« Die digitalen<br />

Kompetenzen des E/D/E kommen ebenfalls<br />

dem Stahlbereich zugute. Lösungen<br />

rund um Datenmanagement und E-Commerce<br />

werden den Mitgliedern zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Das ESH-Team startet gestärkt: Mit Claudio<br />

Kemper ist Anfang Oktober ein aus -<br />

gewiesener Branchenexperte zur neuen<br />

Gesellschaft gestoßen. Er verfügt über langjährige<br />

Erfahrungen im Stahlhandel und<br />

Verbundwesen. Hiemeyer: »Wir sind sehr<br />

froh, dass wir Claudio Kemper für die neue<br />

Herausforderung in der ESH gewinnen<br />

konnten. Ich bin überzeugt, dass wir alle<br />

gemeinsam – Team, Mitglieder, Lieferanten<br />

– über die neue Gesellschaft im Markt wichtige<br />

Impulse geben können.«<br />

www.ede.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104275)<br />

Wuppertal. Mit der Anbindung erster Händlerläger<br />

wird das Sortiment auf toolineo.de Schritt<br />

für Schritt ausgeweitet. Toolineo ist ein Online-<br />

Marktplatz für Handwerksbedarf und eine hundertprozentige<br />

Tochter des E/D/E. Für die teilnehmenden<br />

Händler eröffnen sich so neue Möglichkeiten<br />

und auf die Kunden warte ein weiter optimiertes<br />

Einkaufserlebnis, heißt es in einer Pressemitteilung.<br />

www.toolineo.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104186)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


54 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Einstieg in die Oberklasse des Sägens<br />

Massenschnitte mit höchster Ausbringung und Qualität<br />

Weilheim/Teck. Mit den Hochleistungskreissägeautomaten HCS 90 E und<br />

HCS 150 E bietet Behringer Eisele zwei kompakte Anlageneinstiegspakete,<br />

bestehend aus einer automatischen Stahlhochleistungskreissäge mit einem<br />

Lademagazin für Rundmaterial und optional Rechteckprofile.<br />

Beide Hochleistungskreissägeautomaten<br />

decken ein großes industrielles Anwendungsspektrum<br />

ab. Die HCS 150 E bietet<br />

einen ersten Schritt in die Oberklasse der<br />

Hochleistungssägetechnik, die Investition<br />

amortisiert sich rasch. Geeignet ist die Hochleistungskreissäge<br />

HCS 150 E für Vollmaterialien<br />

und Rohre bis zu einem Durchmesser<br />

von 150 mm. Der serienmäßig große Drehzahlstellbereich<br />

von 25 min 1 bis 215 min 1<br />

ermöglicht bereits in der Grundausstattung<br />

ein großes Anwendungsfeld. Der Sägeantrieb<br />

besteht aus der Kombination eines<br />

robusten, spielfreien Schneckengetriebes<br />

aus eigener Herstellung und frequenzgeregeltem<br />

Hauptantrieb von 15 kW. Zusammen<br />

mit dem stufenlos regelbaren Servoantrieb<br />

der Vorschubachse und der Minimalmengensprühkühleinheit<br />

bietet dieses System<br />

genügend Anpassungsfähigkeit für zu -<br />

künftige Entwicklungen im Sägeblatt- und<br />

Schmiermittelbereich.<br />

Standardisiertes Anlagenkonzept<br />

für Einsteiger<br />

Die HCS 150 E bietet viele Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit den Behringer-Lademagazinen<br />

wie Stangen-, Flach-, Bund-, Kettenlademagazin<br />

und weiteren Varianten.<br />

Rollenbahnen und Greifer auf der Zu- und<br />

Abfuhrseite ergänzen das HCS-System. Der<br />

Materialnachschub wird über eine servomotorische<br />

Kugelumlaufspindel angetrieben,<br />

sie sorgt für präzise und schnelle Positionierbewegungen<br />

des Ausgangsmaterials. Um<br />

Beschädigungen und Kratzspuren am Ab -<br />

schnitt vorzubeugen, ist die Nachschubeinheit<br />

mit einer gesteuerten Nullkante ausgestattet,<br />

die das Material bei der Vorschubbewegung<br />

anhebt und von der festen<br />

Spannbacke wegbewegt. Große Sichtfenster<br />

an zwei Seiten gewähren Einblick in den<br />

Sägeprozess und die Werkzeugwechseltüren<br />

ermöglichen jederzeit eine leichte Reinigung<br />

und Wartung der Maschine. Im<br />

Innenraum wurde der Späneflug nochmals<br />

optimiert, sodass die Maschine mit dem<br />

optional erhältlichen Späneförderer weitgehend<br />

spänefrei gehalten wird. Die daraus<br />

resultierenden langen Reinigungszyklen wirken<br />

sich positiv auf die Anlagenverfügbarkeit<br />

aus.<br />

K<br />

(sm 161104198)<br />

Die Hochleistungskreissäge HCS 150 E ist für Vollmaterialien<br />

und Rohre bis zu einem Durchmesser von 150 mm geeignet.<br />

(Foto: Behringer)<br />

« KONTAKT<br />

Behringer Eisele GmbH<br />

Austraße 29<br />

73235 Weilheim / Teck<br />

Tel. +49 7023 95757-0<br />

www.behringer.net<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 55<br />

100.000. AUFTRAGS POSITION IM<br />

ERSTEN HALBJAHR GEFERTIGT<br />

Oberkochen. Ein moderner Maschinenpark,<br />

Flexibilität in der Anarbeitung und kundenindividuelle<br />

Dienst leistungskonzepte – Günther +<br />

Schramm hat in der ersten Jahreshälfte 2016<br />

bereits 100.000 Auftragspositionen bei gleichzeitig<br />

wachsenden Anforderungen gefertigt. Zu den<br />

größten Herausforderungen zählt die prozesssichere<br />

Steuerung einer stetig steigenden Produktvielfalt<br />

sowie der zunehmende<br />

Bedarf an komplexen Sägeleistungen<br />

bei immer kürzer werdenden Produktions-<br />

und Lieferzeiten.<br />

Der Oberkochener Stahl- und<br />

Metallhändler fungiert für seine Kunden<br />

als verlängerte Werkbank und<br />

übernimmt kundenindividuelle Fertigungsprozesse<br />

in der Anarbeitung:<br />

vom Sägezuschnitt bis hin zum montagefertigen<br />

Bauteil. Im ersten Halbjahr<br />

2016 wurden bereits 45 % mehr<br />

ge sägt als im Vergleichszeitraum<br />

2015. Außerdem geht das Unternehmen<br />

davon aus, dass die Sägezuschnitte<br />

bis zum Jahresende noch<br />

einmal um 10 bis 15 % zulegen.<br />

Derzeit verlassen täglich rd. 250 t<br />

Material die Werke in Königsbronn<br />

und Mannheim. »Angesichts der<br />

wachsenden Herausforderungen in<br />

der Stahlindustrie ist diese hohe Zahl<br />

von 100.000 Auftragspositionen ein<br />

Ausdruck unseres Erfolgs. Unsere<br />

Kunden lagern ihre eigenen Lagerbestände<br />

und Anarbeitungsaktivitäten<br />

zunehmend aus, um sich auf ihre<br />

Kernkompetenzen zu konzentrieren.<br />

Hier kommen wir als strategischer<br />

Partner im Stahl- und Metallhandel ins Spiel«,<br />

erklärt Jens Köpple, Betriebsleiter bei Günther +<br />

Schramm.<br />

Das Unternehmen setzt auf einen modernen<br />

Maschinenpark mit sechzig leistungsfähigen<br />

Maschinen, um im Fertigungsprozess stets die<br />

höchste Produktqualität und Flexibilität zu erzielen.<br />

»Maschinen sind wichtig, aber auch eine<br />

vollständig automatisierte Produktion kommt<br />

nicht ohne kompetente Mitarbeiter aus, die die<br />

Funktionalitäten der Anlagen genau kennen. Wir<br />

legen daher großen Wert auf sehr gut ausgebildetes<br />

Personal«, fügt Jens Köpple hinzu. Dank der<br />

Automatisierung ist eine Bearbeitung der Werkstoffe<br />

rund um die Uhr möglich. So liefert der<br />

Stahl- und Metallhändler seine Produkte auch just<br />

in time an seine Kunden. Auftraggeber können die<br />

gewünschten Materialien sowohl per Online-<br />

Datenübermittlung als auch über das Günther +<br />

Schramm-Online-Portal bestellen.<br />

www.gs-stahl.de<br />

/<br />

(sm 161104217)<br />

NEUE NIEDERLAS-<br />

SUNGEN IN RUSSLAND<br />

UND SÜDKOREA<br />

Biberach/Riß. Das Unternehmen<br />

Vollmer hat die Gründung von zwei<br />

neuen Niederlassungen rund um den<br />

Globus angekündigt: Mit Vollmer<br />

Rus OOO baut der schwäbische Spezialist<br />

für Schleif- und Erodiermaschinen<br />

seine Marktstellung im osteuropäischen<br />

Raum weiter aus. Mit Vollmer<br />

Südkorea Ltd. setzt das Unternehmen<br />

einen weiteren Meilenstein<br />

innerhalb seiner Internationalisierung<br />

in Ostasien.<br />

/<br />

www.vollmer-group.com K<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104188)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


56 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Bonderite duaLCys-Prozess bringt Wettbewerbsvorteile<br />

Düsseldorf. Der Bonderite-duaLCys-Prozess von Henkel für die Metallbearbeitungsindustrie bringt Synergien<br />

und eine saubere, nachhaltigere Bearbeitung.<br />

Die Abläufe in der Metallbearbeitung<br />

nachhaltiger zu gestalten, die Reinigungsleistung<br />

zu steigern und Geld zu sparen, das<br />

waren die Vorgaben für die Entwicklung des<br />

Bonderite-duaLCys-Prozesses bei Henkel.<br />

Bonderite ist die Premiummarke des Düsseldorfer<br />

Konzerns für oberflächen- und zerspanungstechnische<br />

Lösungen. Das Verfahren<br />

nutzt Synergieeffekte zwischen dem<br />

Kühlschmierstoff und dem Reiniger und<br />

spart dadurch Kosten und Energie, steigert<br />

die Leistung und verursacht geringere Entsorgungsmengen,<br />

so das Unternehmen.<br />

Beim Bonderite-duaLCys-Prozess wird das<br />

Reinigungsbad in den Kühlschmierstoff<br />

recycelt, statt als Abfall entsorgt zu werden.<br />

Das System benötigt weniger Wasser, indem<br />

es die erforderlichen Betriebstemperaturen<br />

für das Reinigungsbad reduziert. Neben<br />

weniger Ausschuss und hoher Oberflächenqualität<br />

trägt es außerdem dazu bei, die<br />

Sicherheit und Berechenbarkeit der eingesetzten<br />

Betriebsmedien und somit die Ar -<br />

beitsbedingungen zu verbessern. Vor allem<br />

in der Automobilindustrie erschließt Bonderite<br />

duaLCys Herstellern und Zulieferern<br />

ein nachhaltiges Verfahren zur Fertigung<br />

und Bearbeitung von Metallbauteilen, beispielsweise<br />

Motoren- und Getriebekomponenten,<br />

Antriebswellen sowie Kompressoren<br />

und Turboladern.<br />

Längere Werkzeugstandzeiten durch<br />

bessere Schmierung<br />

Der duale Prozess nutzt die Synergie zwischen<br />

dem Kühlschmierstoff Bonderite L-MR 21466<br />

und dem wasserbasierten, neutralen Hochleistungsreiniger<br />

Bonderite C-NE 10466. Der<br />

Reiniger ist in den üblichen Wasserhärten<br />

schaumfrei, bietet ausgezeichneten Korrosionsschutz<br />

und kann bei Raumtemperatur<br />

eingesetzt werden. Er eignet sich für die meisten<br />

Substrate, einschließlich Stahl-, Edelstahl-,<br />

Gusseisen- und Aluminiumlegierungen. Un -<br />

ternehmen, die Bonderite duaLCys einsetzen,<br />

profitieren aufgrund der überlegenen Reinigungsleistung<br />

und weit höheren Schmierfähigkeit<br />

gegenüber ähnlichen Produkten von<br />

deutlich längeren Werkzeugstandzeiten. Die<br />

Kombination aus Kühlschmierstoff und Reiniger<br />

bewirkt außerdem eine Art von »Vorreinigung«<br />

schon in der Werkzeugmaschine. So<br />

lassen sich bis zu 40 % Prozesskosten sparen<br />

und das Ausschleppen des Kühlschmierstoffes<br />

um bis zu 70 % reduzieren.<br />

www.henkel-automotive.com/<br />

dualcys<br />

/<br />

(sm 161104215)<br />

Vollautomatische Hochgeschwindigkeitssäge für Stahl<br />

Haan. Die neue Amada-Bandsägemaschine-HPSAW 310 ist eine vollständige Neuentwicklung zur Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Hypersaw HPSAW 310 erzielt je<br />

nach Stahlsorte die drei bis vierfache Schnittleistung<br />

im Vergleich zu einer mit Hartmetallsägeblättern<br />

ausgestatteten Kreissäge.<br />

Gegenüber einer konventionellen Bandsäge<br />

mit Bimetall-Sägebändern kann die Schnittleistung<br />

maximal verzehnfacht werden. Sie<br />

ist um einen stabilen Brückenrahmen herum<br />

konstruiert, sodass der Sägerahmen auch<br />

bei hohen Belastungen verwindungsfest ist.<br />

Um schädliche Belastungen des Werkzeugs<br />

zu vermeiden wurden umfangreiche Maßnahmen<br />

zur Vibrationsvermeidung ergriffen.<br />

Beidseitig angebrachte Doppelrollen<br />

beruhigen den Bandlauf. Zusätzlich sorgt<br />

das Hochdruck-AFCS-Kühlsystem für eine<br />

optimale Kühlung und Spanabfuhr durch<br />

die dämpfenden Flüssigkeitspolster in den<br />

ebenfalls komplett neu entwickelten Bandführungen.<br />

Deren neuartiges patentiertes<br />

System reduziert den Bandlaufwiderstand,<br />

sodass weniger Energie verbraucht wird.<br />

Das zusammen mit der HPSAW 310 entwickelte<br />

beschichtete Hartmetall-Sägeband<br />

Axcela HP1 wurde im Hinblick auf hohe<br />

Standzeit bei den extrem hohen Leistungswerten<br />

optimiert, sodass die Kosten im Vergleich<br />

zu einer konventionellen Bandsäge<br />

mit unbeschichteten Hartmetall-Sägebändern<br />

pro Schnitt halbiert werden. Durch die<br />

besondere Leistungsfähigkeit kann eine<br />

HPSAW 310 mehrere Band- und Kreissägen<br />

ersetzen. Dadurch ergeben sich neben den<br />

maschinenbezogenen Vorteilen auch erhebliche<br />

Einsparungen durch den geringeren<br />

Raum-, Wartungs-, Energie- und Personalbedarf.<br />

Bei entsprechenden Sägeaufgaben<br />

wird eine sehr schnelle Amortisierung er -<br />

reicht. Die HPSAW 310 hat ein voll gekapseltes<br />

Gehäuse, eine FEM-optimierte Rahmenstruktur,<br />

eine beidseitige Schiefschnittüberwachung<br />

und einen Servoantrieb des<br />

Vorschubsystems mit 12 m/min. Die Angebotspalette<br />

für die Materialzu- und -abfuhr<br />

umfasst verschiedene Lademagazine, automatische<br />

Lagersysteme, Sortierstrecken oder<br />

Palettiersysteme.<br />

www.amadamachinetools.de<br />

/<br />

(sm 161104197)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 57<br />

ÜBERZUG FÜR HÖCHSTE<br />

OBERFLÄCHEN ANSPRÜCHE<br />

Salzgitter. Mit dem Produkt StronSal ® hat die<br />

Salzgitter Flachstahl in Zusammenarbeit mit der<br />

Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH einen<br />

Überzug für Stahlblech mit besten Korrosionsschutzeigenschaften<br />

entwickelt, der neben Zink<br />

auch noch Zusätze von 1 bis 2 Gewichtsprozent<br />

Magnesium und Aluminium enthält.<br />

Die besondere Zusammensetzung des Überzugs<br />

verbessert die Korrosionsbarriere erheblich.<br />

Im Schnittkantenkorrosionstest nach VDA 621-<br />

145 zeigt dieser Überzug eine mindestens zweimal<br />

höhere Korrosionsbeständigkeit im Vergleich<br />

zu konventionellen Zinküberzügen. Die Lackunterwanderung<br />

durch Rost lässt sich entscheidend<br />

minimieren.<br />

Die für StronSal typische geringere Schichtdicke<br />

führt, neben der Verringerung des Zinkeinsatzes,<br />

zu einer Gewichtseinsparung, die sich<br />

positiv auf die CO 2<br />

-Bilanz auswirkt und die Ressourcen<br />

schont.<br />

Durch stetige Weiterentwicklungen wurden die<br />

positiven Eigenschaften des Überzuges dahingehend<br />

optimiert, dass nun die Außenhautanforderungen<br />

der Automobilindustrie erfüllt werden.<br />

Dank der hochwertigen Oberflächenqualität erfüllt<br />

StronSal ® MC die hohen Anforderungen an die<br />

Lackanmutung in höchster Außenhautqualität.<br />

Optimierte Reibverhältnisse sichern dem Autobauer<br />

höhere Effektivität, weil durch deutlich<br />

verringerten Abrieb im Werkzeug, Ausfälle und<br />

Nacharbeiten durch Abdrücke stark reduziert werden.<br />

Tests bei einem namhaften Automobilhersteller<br />

wurden erfolgreich abgeschlossen, sodass<br />

StronSal in Außenhautqualität jetzt als Serienprodukt<br />

lieferbar ist.<br />

www.salgitter-flachstahl.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104224)<br />

NACH 140 JAHREN<br />

»WEITER FLUSSAUFWÄRTS«<br />

Stolberg. Ihr 140-jähriges Firmenjubiläum hat<br />

die Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH Anfang<br />

September im Kreise von rd. 170 Mitarbeitern und<br />

Pensionären mit einer Schiffstour gefeiert. In<br />

Remich, Luxemburg, an der Mosel legte die Belegschaft<br />

zu einer Dreiländereck-Schiffstour ab, die<br />

moselaufwärts bis ins französische Sierck-Les-<br />

Bains und zurück führte.<br />

Heute zählt Kerschgens zu einem der größten<br />

familiengeführten Stahl-Großhändler und ist<br />

Dienstleister rund um Stahl, Edelstahl, NE-Metalle<br />

und Lochbleche. Die offizielle Feier mit Kunden,<br />

Partnern sowie Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden<br />

und Politik hatte bereits früher stattgefunden<br />

(siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>« 8.2016, S. 46 / 47). Den<br />

Höhepunkt der Feierlichkeiten stellte aber die<br />

Mitarbeiterfeier auf der Mosel dar. Zusätzlich zum<br />

140-jährigen Firmenjubiläum wurde auch das<br />

10-jährige Bestehen des Kerschgens-Standortes<br />

in Bitburg hervorgehoben.<br />

Die Belegschaft bedankte sich bei den Ge -<br />

schäftsführern Manfred Kerschgens und Heinz<br />

Herbort mit einer Metallskulptur, die einen Elefanten<br />

darstellt, das Markenzeichen von Kerschgens,<br />

komplett gefertigt aus unterschiedlichen Werkstoffen<br />

des Kerschgens-Lagersortiments.<br />

www.kerschgens.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104228)<br />

NORDWEST HANDEL AG<br />

IST UMGEZOGEN<br />

Dortmund. Die Mitarbeiter der Nordwest Handel<br />

AG haben ihre neue Konzernzentrale bezogen,<br />

die Platz für 400 Mitarbeiter bietet. Seit Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges hatte das Unternehmen sein<br />

Domizil in Hagen. Dort stieß Nordwest in den<br />

letzten Jahren allerdings an seine Kapazitätsgrenzen,<br />

was Platz, Technik und Brandschutz anging,<br />

sodass man sich 2014 endgültig zum Umzug entschied.<br />

20 Mill. € hat Nordwest in das Bauvorhaben<br />

investiert. Nach Abschluss der Arbeiten ist ein<br />

modernes Kompetenzzentrum und eine attraktive<br />

Ausstellungs- und Kommunikationsplattform für<br />

den Fachhandel entstanden. »Der Neubau ist ein<br />

Zeichen für Innovation, ein Aufbruch zu neuen<br />

Ufern und ein großer Schritt in eine erfolgreiche<br />

Zukunft«, so der Vorstandsvorsitzende Bernhard<br />

Dressler und Vorstand Jörg Simon.<br />

/<br />

Nordwest Handel AG<br />

Robert-Schuman-Straße 17<br />

44263 Dortmund<br />

Tel. +49 231 2222-3001<br />

www.nordwest.com<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104226)<br />

K<br />

BONUSABSICHERUNG STAHL –<br />

DAS ORIGINAL<br />

Dortmund. Seit zwei Jahren sei die Bo -<br />

nusab sicherung im Geschäftsbereich Stahl<br />

bereits eine Erfolgsgeschichte, meldet die<br />

Nordwest Handel AG. Mit dem von Nordwest<br />

entwickelten Modell haftet der Verband für die<br />

Bonusansprüche seiner Fachhandelspartner<br />

bei der Industrie. In Zeiten von Überkapazitäten<br />

und einem volatilen Markt umfeld sei dies<br />

für die Nordwest-Handelspartner eine sichere<br />

Methode, ihre Lieferantenboni zu erhalten.<br />

Denn: Jeder Euro Ertrag sei bei dem aktuell<br />

herrschenden Margendruck für den Fachhandel<br />

von großer Wichtigkeit. Nordwest garantiert<br />

diesen mit der Bonusabsicherung Stahl.<br />

»Die Bonusabsicherung wird von unseren<br />

Handelspartnern sehr gut angenommen. Das<br />

Modell war in der Verbandslandschaft das<br />

erste seiner Art und nimmt bis heute eine wegweisende<br />

Position ein. Mit unserer Nordwest-<br />

Bonusabsicherung Stahl ausgestattet, sind unsere<br />

Händler wirtschaftlich bestens für die Zukunft<br />

gerüstet«, so Michael Mann, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />

Stahl.<br />

www.nordwest.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104282)<br />

MARKTPRÄSENZ IN<br />

SKANDINAVIEN GESTÄRKT<br />

Hamburg. Der Intralogistik-Spezialist STILL<br />

gründet mit der Übernahme seines norwegischen<br />

Händlers Andersen Truck seine 22. Landesgesellschaft<br />

und stärkt damit die Marktpräsenz in Skandinavien.<br />

Alle Unternehmensaktivitäten werden<br />

zukünftig unter dem Namen STILL Norge zusammengefasst.<br />

Mit der Akquisition von Andersen Truck wird<br />

die bestehende Organisation von STILL übernommen.<br />

Marek Juhas, der zuvor bei STILL als Ge -<br />

schäftsführer erfolgreich die Landesgesellschaft<br />

in der Slowakei geführt hat, wird die neue Gesellschaft<br />

in Norwegen leiten. Das Team von Andersen<br />

Truck wird übernommen und insbesondere in<br />

den Bereichen Vertrieb, Service, Miete und<br />

Gebrauchtgeschäft punktuell verstärkt. Mit weiteren<br />

Investitionen soll die neue norwegische<br />

Landesgesellschaft weiterentwickelt und ausgebaut<br />

werden, um das volle Potenzial für unsere<br />

Kunden im Land auszuschöpfen.<br />

www.still.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/JK/ (sm 161104131)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


58 K Logistik<br />

Disposition 4.0 für die Fabrik 4.0<br />

Von Prof. Dr. Götz-Andreas Kemmner 1 und Prof. Dr. Gerrit Sames 2<br />

Herzogenrath / Gießen. Die Umsetzung eines Fabrik-4.0-Konzeptes in der<br />

Metall verarbeitenden Industrie erfordert auch eine »Disposition 4.0«.<br />

Warum dies so ist und was Disposition 4.0 bedeutet, wird nachfolgend<br />

erläutert. Schon jetzt wird ersichtlich, dass Disposition 4.0 keine Vision<br />

sondern bei Technologieführern durchaus bereits gelebte Realität ist.<br />

Auch wenn den Überlegungen zur Fa -<br />

brik 4.0 der Touch rein dezentraler Strukturen<br />

anhaftet, so sind auch hier übergeordnete<br />

zentrale Vorgaben erforderlich, denn<br />

Teile müssen nachbevorratet und Fertigungsaufträge<br />

müssen auch weiterhin disponiert<br />

werden. Selbst wenn sich Produktionsmaterial<br />

seinen Weg durch die Fabrik<br />

selbst suchen wird, muss eine Entscheidung<br />

getroffen werden, wann es auf den Weg<br />

gebracht wird.<br />

Damit ein ERP-System Teile automatisch<br />

bestellen kann, müssen zuverlässige Entscheidungsmechanismen<br />

aufgebaut werden.<br />

Die wesentliche Herausforderung und<br />

damit der entscheidende Schlüssel zur Disposition<br />

4.0 liegt dabei in der intelligenten<br />

Auswertung ungeheurer Datenmengen, die<br />

in heutigen ERP-Systemen aufgrund der<br />

zunehmenden Digitalisierung der Prozesse<br />

vorliegen und laufend anwachsen.<br />

Die Qualität der Disposition hängt jedoch<br />

nicht nur von den Big Data der Produktion<br />

ab, sondern auch von den Dispositionsparametern,<br />

denn durch sie wird letztlich maßgeblich<br />

bestimmt, wie sich die Bestände,<br />

Lieferbereitschaft, Reichweiten, Kapazitätsauslastung<br />

und Durchlaufzeiten in Beschaffung,<br />

Produktion und Distribution entwickeln<br />

und wie wirtschaftlich damit die ge -<br />

samte Wertschöpfungskette arbeitet.<br />

In der heutigen Fabrik 3.0 fehlt es bereits<br />

an einer effektiven Disposition und die He -<br />

rausforderungen werden in Industrie-4.0-<br />

Betrieben weiter wachsen. Entscheidend für<br />

den schlechten Stand der Disposition ist die<br />

Big Company Data Analytics: breite Möglichkeiten für die Disposition 4.0<br />

CPS<br />

Puzzlesteine der Industrie 4.0<br />

Augmented<br />

Operators<br />

Virtual<br />

Production<br />

M2M<br />

Communication<br />

CPPS<br />

Cloud<br />

Computing<br />

Mit den zahlreichen im ERP-System vorhandenen<br />

Informationen lassen sich die Auswirkungen von<br />

Dispositionsregelwerken bereits heute simulieren<br />

und damit optimieren.<br />

Tatsache, dass das Verständnis der Anwender<br />

für die Auswirkung von Dispoparametern<br />

sehr eingeschränkt ist, denn selbst ausgewiesene<br />

Experten können deren komplexes Zu -<br />

sammenwirken nicht mehr zuverlässig durchdringen.<br />

Letztlich werden in den ERP- Systemen<br />

im Allgemeinen auch keine geeigneten<br />

Werkzeuge zur Optimierung der Dispositionsparameter<br />

zur Verfügung gestellt. Unter<br />

diesen Umständen zu richtig eingestellten<br />

Dispositionsparametern zu gelangen, scheint<br />

deshalb auf den ersten Blick schwierig.<br />

Mit Advanced Planning and Scheduling-<br />

Systemen (APS) wie DISKOVER SCO existieren<br />

jedoch bereits erste Fabrik-4.0-Lösungen<br />

am Markt, die in der Lage sind, die<br />

umfangreichen Datenbestände im ERP-<br />

System zu nutzen, um damit optimierte<br />

Parametereinstellungen zu ermitteln und<br />

bestimmte Dispositionsparameter laufend<br />

nachzujustieren .<br />

Kern der Analyse sind dabei Simulationen,<br />

mit denen überprüft wird, wie sich eine<br />

bestimmte Kombination von Dispositionsparametereinstellungen<br />

auf die Wirtschaftlichkeit<br />

der Dispositionsergebnisse auswirken.<br />

Um die Auswirkungen alternativer<br />

Dispositionseinstellungen für unterschied-<br />

Embedded<br />

Systems<br />

Smart<br />

Factory<br />

Big<br />

Data<br />

Big<br />

Data<br />

Planungs- und Dispositionseinstellungen<br />

sowie das gesamte logistische Geschäftsmodell<br />

werden dazu »im Rechner gecrasht«<br />

Quelle: Prof. Sames, THM Business School; Abels & Kemmner<br />

1<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing Götz-Andreas Kemmner<br />

ist Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung<br />

Abels & Kemmner GmbH in Herzogenrath<br />

und Honorarprofessor für Logistik und Supply<br />

Chain Management an der Westsächsischen Hochschule<br />

in Zwickau.<br />

2<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerrit Sames ist Professor für allg. BWL,<br />

insbesondere Organisation mit Ausrichtung auf<br />

ERP-Systeme an der THM Business School in Gießen.<br />

Zuvor war er in Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen<br />

bei der Monier-Gruppe, bei der Schott AG und<br />

bei der Buderus Heiztechnik GmbH tätig.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Logistik K 59<br />

liche Artikelgruppen zu simulieren, werden<br />

im System zu testende Dispositionsparametereinstellungen<br />

oder ganze Regelwerke in<br />

Szenarien übernommen und in den Simulationsprozess<br />

gegeben. Die Ergebnisse lassen<br />

sich direkt als Gesamtergebnis über alle<br />

Artikel sowie für jeden einzelnen Artikel<br />

ansehen, um daraus ggf. Hinweise für Op -<br />

timierungsansätze zu erhalten. Auf diese<br />

Weise lassen sich unterschiedliche Handlungsalternativen<br />

durchspielen und miteinander<br />

vergleichen. Als Ergebnis der Datenanalysen<br />

gewinnt man nicht nur Informationen<br />

zu den richtigen Parametereinstellungen<br />

im ERP-System, sondern auch strategische<br />

Erkenntnisse und Organisationsregeln.<br />

Man kann auf diese Weise die Logistik-<br />

Performance optimieren. Ein solches Dispo-<br />

4.0-System wird so zum ERP-Perfomance-<br />

Management-System, das die Parametereinstellungen<br />

im ERP-System konstant nachregelt.<br />

Es muss dazu<br />

• ein breites Spektrum an Grunddaten aus<br />

dem ERP-System übernehmen;<br />

• zahlreiche Artikelklassifizierungen und<br />

Kennzahlenermittlungen vornehmen;<br />

• Regelwerke und Entscheidungstabellen<br />

abbilden;<br />

• über umfangreiche Simulationsfunktionen<br />

verfügen und<br />

• die Einstellungsvorgaben an das ERP-System<br />

zurückgeben.<br />

Und auch wenn der Markt noch dünn gesät<br />

ist, auf »Big Company Data« basierendes<br />

ERP-Performance-Management ist in der<br />

Praxis angekommen und bei Technologieführern<br />

bereits im Einsatz. Das zeigen die<br />

Beispiele von zwei Unternehmen, die in die-<br />

Die Auswirkung eines Regelwerks auf das gesamte Teilespektrum<br />

Die Auswirkung lässt sich per Simulation mittels DISKOVER ermitteln<br />

Abbilden von Tests<br />

in Regelwerken<br />

Regelwerke in Szenarien<br />

übernehmen<br />

Optimieren<br />

sem Bereich bereits sehr weit vorangeschritten<br />

sind: Die Hansaflex AG, weltweit einer<br />

der führenden Systemanbieter rund um die<br />

Hydraulik disponiert ca. 400 Regionalläger<br />

praktisch vollautomatisch. Bedarfsprognosen,<br />

Lagerhaltungs- und Dispositionsstrategien<br />

werden von dem APS-System durch<br />

automatische Simulation und mittels eines<br />

differenzierten Regelwerks dem ERP-System<br />

vorgegeben. Die Trost SE, einer der führenden<br />

Kfz-Teilegroßhändler im Independent<br />

Aftermarket in Deutschland und in Europa,<br />

steuert über die ebenfalls im APS-System<br />

definierten Planungs- und Dispositions-<br />

Regelwerke die Disposition seiner beiden<br />

Zentralläger und der ca. 150 Niederlassungen<br />

in Deutschland, Österreich, Tschechien,<br />

der Slowakei und Rumänien.<br />

Dynamische Simulation<br />

Auswertung der<br />

Szenarien<br />

Quelle: Abels & Kemmner<br />

In beiden Fällen wurden bedeutende Be -<br />

standsreduzierungen, verbesserte Lieferbereitschaft<br />

und rationellere Dispositionsprozesse<br />

erreicht. Beide Unternehmen se hen<br />

die Einführung des Dispo-4.0-Systems als<br />

strategische Investition in die Steigerung<br />

ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Ertragsstärke<br />

an, weshalb die erreichten Verbesserungen<br />

vertraulich bleiben müssen.<br />

Unternehmen werden nicht daran vorbei<br />

kommen, ihre Wertschöpfungsketten in<br />

Richtung Fabrik 4.0 zu entwickeln. Mit<br />

einem Schritt in Richtung Disposition 4.0<br />

legen Unternehmen nicht nur eine wesentliche<br />

Grundlage für die Fabrik 4.0, sondern<br />

erwirtschaften auch die Erträge, mit denen<br />

sie ihre Fabrik 4.0-Strategien finanzieren<br />

können.<br />

(sm 161103974) K<br />

Im Auftrag von REINER BRACH bieten wir ab Standort Bremen an:<br />

Walzgerüst, Heißrollenrichtmaschinen, Öfen und mehr<br />

1) SACK Duo Reversier-Walzgerüst, 1956/2007, max Walz-Breite/-Länge 3 / 20 m<br />

2) REINER BRACH HRR 250, 2004, Heißrollen-Richtm., max Teilegröße: 15 x 3 x 0,25 m<br />

3) REINER BRACH HRR 650, 2004, Heißrollenrichtm., max Teilegröße: 12,5 x 3 x 0,65 m<br />

4) LOECHER Ofen, 2006, max Beladung 230 to, max 1.100 C, L x B x H 14,5 x 3,8 x 3,15 m<br />

5) TST Ofen, 2012, max Beladung 60 to, max 1.000 C, L x B x H 12,5 x 3 x 0,6 m<br />

6) Kokillen-Gießbock KRUPP-STAHL, 1977/2013, Brücken-Spurweite 12 m,<br />

Beladung: 450 to<br />

7) Wärmebehandlungsbecken 1+2, 2006 / 2011, für Polymer-Öl-Behandlung von<br />

Teilen bis 30 to, L x B x H: (1) 9,5 x 3 x 0,65 m und (2) 16 x 3 x 0,65 m<br />

8) Brennschneideanlage (Doppel-Portal / 20 x 6 m), Brammen-Hubgeräte und mehr<br />

Für Details und Besichtigungen wenden Sie sich bitte an: andreas@maynards.com<br />

CNC-Laserschneiden<br />

von MINI bis XXL<br />

Jahre<br />

Erfahrung<br />

in Metall www.schages.de<br />

Schages GmbH & Co.KG · CNC-Lasertechnik<br />

8kW-Laser<br />

Edelstahl bis 50 mm<br />

Stahl / Aluminium bis 25 mm<br />

Kupfer / Messing bis 6 mm<br />

XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

Kleinteile, Einzelteile<br />

CNC-Abkanten<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />

DIN EN ISO 14001 | PED 97/23/EC<br />

WPK nach DIN EN 1090<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


60 K Logistik<br />

Stahlauflieger für verschiedene<br />

Ladungssituationen<br />

Formschlüssige Ladungssicherung verkürzt Rüst- und Standzeiten<br />

Isselburg / Hannover. Die Elting Metalltechnik GmbH & Co. KG stellte<br />

auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 in Hannover einen auf Basis des<br />

Fahrzeugbausatzes VarioFrame gefertigten Stahlauflieger mit integriertem<br />

Ladungssicherungssystem VarioSave aus. Dabei stand die hohe<br />

Funktionalität im Stahltransport im Fokus des Messeauftritts. Das Exponat<br />

machte die Bausatzkonstruktion und typische Ladungssituationen wie<br />

Doppelstocklage mit Flachstahl, Stabmaterialien und Bündeln transparent.<br />

»Mit der Kombination aus VarioFrame-<br />

Bausatz und der formschlüssigen VarioSave-<br />

Ladungssicherung ergeben sich beim Bau<br />

und im Ladungsalltag viele Synergien«, sagt<br />

Geschäftsführer Guido Elting. Beim Aufbau<br />

in der eigenen Werkstatt profitieren Anwender<br />

vom hohen Vormontagegrad und konstanter<br />

Qualität. Das bedeutet wenig An -<br />

passungsarbeiten sowie kürzere Durchlaufzeiten<br />

durch die optimierte Bausatzkonstruktion<br />

und einfache Montageverfahren<br />

wie Schrauben und Nieten. Stringente Bauteilkennzeichnungen<br />

und Montagehilfen<br />

verkürzen zudem die Einarbeitung. Im<br />

Stahltransport profitieren Speditionen von<br />

kurzen Rüstzeiten durch die formschlüssige<br />

Ladungssicherung. VarioSave ermöglicht die<br />

Sicherung einer kompletten Mischladung<br />

aus Blechen, Formstahl und Stabmaterial<br />

ohne einen einzigen Spanngurt. Zudem<br />

zahlt sich hier die hohe Stabilität des Bausatzes<br />

aus.<br />

Zertifizierter Ladebalken<br />

hält 300 t stand<br />

Sicherheit und Funktionalität vereint auch<br />

der DEKRA-zertifizierte VarioSave-Ladebalken:<br />

Der Balken wird bei nicht palettierfähigem<br />

Stückgut zwischen Ladegut und Ladefläche<br />

oder einzelnen Ladungsebenen eingesetzt<br />

und hält problemlos hoher Belastung<br />

stand. Weiterhin stellte Elting in Hannover<br />

neue Varianten der VarioSave-Schiene<br />

vor. Hierzu gehören Schienen, die auf eine<br />

maximale Ladebreite optimiert sind. Die<br />

Schiene erlaubt es, Rungen ganz weit nach<br />

außen zu stecken, sodass im Innenraum die<br />

maximale Ladebreite entsteht. Ebenfalls neu<br />

ist ein schräger Außenrahmen, der um einen<br />

speziell verbauten Zurrbügel erweitert wurde.<br />

Dadurch lassen sich überbreite Ladungen<br />

einfach und sicher verzurren. Der<br />

Außenrahmen ist sowohl als konventionelle<br />

Bausatzkomponente als auch in Schraubbauweise<br />

und damit kompatibel zu Vario-<br />

Frame verfügbar. Auch für diesen Außenrahmen<br />

stehen passende VarioSave-Ladungssicherungstraversen<br />

bereit.<br />

K<br />

(sm 161104139)<br />

« KONTAKT<br />

Elting Geräte- und Apparatebau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 12 – 14<br />

46419 Isselburg<br />

Tel. +49 2874 90079-0<br />

www.elting-metalltechnik.de<br />

(Foto: Elting Metalltechnik)<br />

Mit VarioSave kann eine komplette<br />

Mischladung aus Blechen, Formstahl und<br />

Stabmaterial ohne einen einzigen Spanngurt<br />

gesichert werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Logistik K 61<br />

Modernste Fertigungstechnik<br />

bei Groß-Gabelzinken<br />

Heavy Metal für anspruchsvolle Einsätze<br />

Burbach. Der Geschäftsbereich »Gabelzinken« Vetter Industrie GmbH<br />

absolvierte mit der Aufnahme der Produktion von Großgabeln,<br />

sogenannten BIGForks, im Jahr 2012 den Sprung in die Schwergewichtsliga.<br />

Mit Tragfähigkeiten von bis zu 120 t, Querschnitten von über<br />

350 mm x 150 mm und Blattlängen von mehr als 4.000 mm werden<br />

härteste Einsatzbereiche im Containerhandling, in Steinbrüchen oder in<br />

der Schwerindustrie abgedeckt.<br />

In der vollautomatischen Fertigungslinie<br />

für BIGForks werden die Gabelzinken nach<br />

dem Prinzip des Stauch-Biege-Verfahrens<br />

hergestellt. Dieses bietet im Vergleich zum<br />

Hammer- oder Freiformschmieden zahlreiche<br />

Vorteile: Es lassen sich engere Toleranzen<br />

realisieren und eine Gabel ist wie die<br />

andere. Zudem erlaubt dieses Verfahren die<br />

Ausformung des OptimaGabelKnicks mit<br />

zusätzlicher Verschleißzone für eine geringere<br />

Durchbiegung und optimale Spannungsverteilung.<br />

Dies sorgt für hohe Sicherheit<br />

und verlängert die Lebensdauer.<br />

Hochwertiger und<br />

verschleißarmer Stahl<br />

Da die Gabelzinken härtesten Belastungen<br />

bei Kälte und Hitze standhalten müssen,<br />

verwendet Vetter nur hochwertigen Stahl.<br />

Dazu hat das Unternehmen über Jahrzehnte<br />

neue spezifische Stahlqualitäten entwickelt,<br />

die von europäischen Herstellern<br />

direkt ab Stahlwerk bezogen werden. Sie<br />

garantieren die hohen Ansprüche an Festigkeit,<br />

Zähigkeit, Reinheit, Härte, Verarbeitbarkeit<br />

und starke Dauerbeanspruchung.<br />

Vetter verwendet zwei Materialqualitäten:<br />

den Gabelzinken-Sonderwerkstoff VQ32+<br />

und den Hochleistungsstahl VQ1300 für die<br />

Herstellung der BIGForks. Dieser Stahl mit<br />

kontrolliertem Reinheitsgrad ist titanstabilisiert<br />

und besonders verschleißarm. Der<br />

VQ1300 zeichnet sich durch eine hohe<br />

Streckgrenze und Belastbarkeit aus. Bei der<br />

Vergütung der BIGForks setzt Vetter auf eine<br />

vollautomatische Anlage mit exakter Temperaturführung<br />

und punktgenauer Zeitsteuerung.<br />

Der aufwendige Vergütungsprozess<br />

sorgt für eine optimale Verbindung von<br />

Härte, Festigkeit und Zähigkeit der Gabelzinken.<br />

Er wird auf jeden Gabelquerschnitt<br />

und jede Stahlanalyse abgestimmt. Die computergesteuerte<br />

Wärmebehandlungsanlage<br />

ermöglicht eine exakte Reproduzierbarkeit.<br />

Im hauseigenen Materiallabor werden Prozesse<br />

und Werte fortlaufend nachvollzogen.<br />

Inzwischen umfasst das Gabelzinken-Produktprogramm<br />

mehr als 30.000 aktive Artikel.<br />

(sm 161104203) K<br />

« KONTAKT<br />

Vetter Industrie GmbH<br />

Carl-Benz-Straße 45<br />

57299 Burbach<br />

Tel. +49 2736 4961-0<br />

www.forks.com<br />

Von der neuen<br />

Produktionslinie aus<br />

werden die BIGForks<br />

auf einem schienengeführten<br />

Wagen zur<br />

computer gesteuerten<br />

Wärmebehand lungsanlage<br />

verbracht.<br />

(Foto: Vetter)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


62 K Logistik<br />

Plattformwagen für 35 t mit niedriger Plattformhöhe<br />

Fulda. Das hessische Unternehmen Hubtex hat einen neuen, frei verfahrbaren Plattformtransporter mit einer<br />

Traglast von bis zu 35 t und einer Plattformhöhe von nur 457 mm entwickelt.<br />

Der Plattformtransporter vom Typ SFB<br />

hat eine Traglast von bis zu 70 t im Kopplungsbetrieb.<br />

Damit eignet sich der Schwerlasttransporter<br />

besonders für Anwendungen<br />

im Schiffs- und Automobilbau, in der<br />

Luftfahrt und im Maschinenbau.<br />

Erstmals bei diesem Fahrzeugtyp führt<br />

Hubtex alle Fahrzeugkomponenten rein<br />

elektrisch aus. Assistenzsysteme lassen sich<br />

so besonders leicht implementieren.<br />

Der SFB ist ein Selbstfahrer und wird über<br />

eine Funkfernsteuerung bedient. Er hat ein<br />

Fahrwerk mit Mehrwegelenkung, mit dem<br />

sich schwere und sperrige Lasten, wie ganze<br />

Segmente eines Flugzeugs, auf engem<br />

Raum manövrieren lassen.<br />

Dank der elek tronischen Steuerung der<br />

Lenk-, Fahr- und Hebefunktionen bietet der<br />

SFB außerdem deutlich bessere Automatisierungsmöglichkeiten<br />

als hydraulische Systeme.<br />

Der Energieverbrauch ist durch den höheren<br />

Wirkungsgrad der elektrischen Fahrzeugkomponenten<br />

deutlich reduziert worden.<br />

Der neue SFB ist auch für Einsätze in ölfreier<br />

Umgebung wie Lackierkabinen und in ex -<br />

plosionsgeschützten Bereichen geeignet. Als<br />

Zubehör sind zahlreiche Sicherheitssysteme<br />

wie Personenschutzanlagen oder Rammschutzleisten<br />

erhältlich.<br />

www.hubtex.com<br />

/<br />

(Foto: Hubtex)<br />

Der frei verfahrbare<br />

Plattformtransporter<br />

vom Typ SFB verfügt<br />

bei einer Plattformhöhe<br />

von nur<br />

457 mm über eine<br />

Traglast von bis zu<br />

35 t.<br />

(sm 161104211)<br />

Schieben, Ziehen, Manövrieren<br />

Horst. Der Einsatz des Easy-Mover-Rollentransportgeräts von Bartels erleichtert den Transport in Hallen.<br />

Der Easy-Mover der Karl H. Bartels<br />

GmbH vereinfacht den Transport von massiven<br />

Objekten. Bis zu 100 t schwere Kabeltrommeln,<br />

Papierrollen, Busse, Lkw und<br />

Eisenbahnchassis oder Maschinen mit<br />

Laufrollen kann eine einzelne Person mit<br />

Hilfe des umweltfreundlichen Kraftzwergs<br />

mühelos bewegen und an einen anderen<br />

Ort befördern. Einzige Bedingung: Der<br />

Boden muss sauber und eben sein. Der<br />

(Foto: Karl H. Bartels)<br />

Bis zu 100 t schwere<br />

Papierrollen, Busse,<br />

Lkw und Eisenbahnchassis<br />

oder jegliche<br />

Maschinen mit<br />

Laufrollen kann eine<br />

einzelne Person mit<br />

Hilfe des Easy-Mover<br />

mühelos bewegen.<br />

Easy-Mover wird einhändig bedient und verschiebt<br />

schwere Lasten durch Ausnutzung<br />

der Eigenmasse des jeweiligen Objekts. Das<br />

kompakte, leichte und geräuscharme Transportgerät<br />

ist in pneumatischer (einfach an<br />

den Luftschlauch anschließen und sofort<br />

einsatzbereit) und in elektrischer Ausführung,<br />

als reines Schubgerät oder für den<br />

Zug- und Schubeinsatz erhältlich. Die Auswahl<br />

des geeigneten Typs hängt vom Einsatzgebiet<br />

und Rollwiderstand der Last ab.<br />

Sowohl bei der pneumatischen als auch bei<br />

der elektrischen Ausführung ist eine Traglast<br />

von bis zu 50.000 kg möglich. Die pneumatische<br />

Variante ermöglicht ohne Druckluftanschluss<br />

eine noch größere Fle xibilität.<br />

www.bartels-germany.de<br />

/<br />

(sm 161104204)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Logistik K 63<br />

Stahlhandling-Lösungen neu online präsentiert<br />

Memmingen. Zur Messe EuroBLECH 2016 in Hannover stellte PFEIFER eine vollständig überarbeitete, neue<br />

Internetpräsentation für die Stahlhandling-Lösungen seines Geschäftsbereichs Hebetechnik vor.<br />

Wer Stahlhandling-Lösungen für höhere<br />

Wirtschaftlichkeit und mehr Sicherheit für<br />

den Anwender sucht, ist bei der PFEIFER<br />

Seil- und Hebetechnik GmbH aus Memmingen<br />

in guten Händen. Sie bietet neben<br />

bewährten Klassikern des Coiltransports<br />

auch neue »Bionik«-Lösungen zum Drehen<br />

und Wenden von Coils sowie Teleskop-Paketzangen<br />

für Stapelgut.<br />

Im neu erstellten Online-Auftritt der PFEI-<br />

FER-Hebetechnik wurden die neuen modulbasierten<br />

Baugruppen der Teleskop-Coilzangen<br />

ebenso detailliert präsentiert wie der<br />

Wendetisch INVERTO, der mit zwei Awards<br />

ausgezeichnete Dreh-Wendetisch AXXO<br />

oder die Teleskop-Paketzangen für das<br />

Transportieren von Blechpaketen. Alle Produkte<br />

wurden in ihrer Präsentation vollständig<br />

überarbeitet und zeigen sich in neuem,<br />

modernen Design und mit neuen Inhalten.<br />

Es werden die vollständigen, detaillierten<br />

Informationen mittels Reiterdarstellung<br />

In animierten<br />

3-D-Darstellungen<br />

können die PFEIFER-<br />

Produkte von allen<br />

Seiten detailliert<br />

betrachtet werden.<br />

kompakt und übersichtlich zusammengefasst:<br />

Produktbeschreibung und Vorteile,<br />

Produktvarianten, Zusatzoptionen und Zu -<br />

behör, Maßzeichnungen mit technischen<br />

Daten, technische Hinweise sowie die dazugehörenden<br />

Download-Unterlagen und die<br />

weltweiten Kontakte der PFEIFER-Hebetechnik.<br />

Alle Informationen sind auch auf mobilen<br />

Geräten verfügbar.<br />

/<br />

www.pfeifer.info/heben-undwenden.<br />

(Bild: Pfeifer)<br />

(sm 161104283)<br />

Zusammenspiel zwischen Stahl und starker Faser<br />

Dortmund. Die Zurrkette PowerLash with Dyneema ® von Dolezych setzt neue Maßstäbe in der Seil-, Hebeund<br />

Ladungssicherungstechnik.<br />

Die PowerLash-Kette<br />

wird vollständig aus<br />

Gurtband aus Dyneema<br />

gefertigt und vereint<br />

hohe Zurrkraft mit<br />

geringem Gewicht und<br />

damit Bedienerfreundlichkeit<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />

Vor Kurzem präsentierte die Dolezych<br />

GmbH & Co. KG erstmals ihre neue Zurrkette<br />

»PowerLash with Dyneema«. Sie ist vollständig<br />

aus Dyneema-Gurtband gefertigt.<br />

Mehrere Lagen des Gewebes werden zu Kettengliedern<br />

gewickelt und vernäht. Kombiniert<br />

wird diese in beliebiger Länge textile<br />

Kette mit speziell entwickelten Kettenhaken,<br />

hochfesten Schäkeln und besonderen Spannelementen.<br />

Das Ergebnis nimmt es an Bruchkraft<br />

und Haltbarkeit locker mit Ketten aus<br />

hochfestem Stahl auf, ist aber bis zu 85 %<br />

(Foto: Dolezych)<br />

leichter und kann flexibler eingesetzt werden,<br />

so das Unternehmen. Zum Verkürzen<br />

wird einfach der Haken auf der gewünschten<br />

Länge in das Kettenglied eingehakt. Innovativ<br />

ist auch das Spannelement des Systems.<br />

Ein spezielles und leicht zu bedienendes Zurrgurtsystem<br />

ersetzt den bei Zurrketten üblichen<br />

Ratschlastspanner. Die textile Zurrkette<br />

wird als Baukastensystem angeboten. Der<br />

Kunde wählt die Kettenlänge (Standardlängen<br />

sind 4 und 8 m), die Anzahl der benötigten<br />

Haken und Spann elemente und ggf. zu -<br />

sätzliche Schäkel zum Verbinden oder Verkürzen<br />

von Kettensträngen. Erhältlich ist das<br />

System ausschließlich beim Hersteller Dolezych.<br />

www.dolezych.de<br />

/<br />

(sm 161104205)


64 K Logistik<br />

WARTUNGSKONZEPT FÜR KRANE<br />

Essen. Nach erfolgreicher Kooperation mit Technik-<br />

und Hochschulen im Ruhrgebiet konnte die<br />

TeichmannGruppe ihr Produkt- und Serviceportfolio<br />

in diesem Jahr um ein weiteres Tool ergänzen:<br />

die KRANFIT-Wartungsbox aus dem Hause<br />

Cranetech – ein Unternehmen der Teichmann-<br />

Gruppe. Diese entstand in Zusammenarbeit mit<br />

angehenden Technikern des Moerser Berufskollegs<br />

für Technik und einem Bacheloranden der<br />

Hochschule Ruhr West in Mülheim.<br />

Eines der Themen war die Entwicklung eines<br />

Wartungsmanagement-Modules als Nachrüstsatz<br />

für Krane ohne SPS (Speicher Programmierbare<br />

Steuerungen). »Verschleiß ist zwar nicht vermeidbar,<br />

mit der richtigen Wartungsstrategie lässt er<br />

sich jedoch hinauszögern«, erklärt Di pl.-Ing. Henry<br />

Czens, der die Studierenden während der Projektdauer<br />

betreute. »Durch ein optimales Wartungskonzept<br />

lässt sich das Ausfallrisiko senken<br />

und die Lebensdauer des Krans erhöhen. Das<br />

wollten wir mit der Entwicklung der KRAN-<br />

FIT-Wartungsbox erreichen.«<br />

www.teichmanngruppe.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104280)<br />

NEUE ANTRIEBSTECHNIK FÜR<br />

KRANLÖSUNGEN IN SEEHÄFEN<br />

Hamburg. Currax erweitert ab sofort sein branchenspezifisches<br />

Portfolio und bietet Produkte für<br />

den gesamten Kran-Antriebsstrang in Seehäfen<br />

an. Die neuen Simotics-Kranmotoren wer den mit<br />

den speziellen Flender-Getrieben und den Sinamics-Umrichtern<br />

von Siemens zu einem Antriebsstrang<br />

für anspruchsvolle Anwendungen in rauher<br />

Seehafenumgebung verbunden und auf individuelle<br />

Bedürfnisse angepasst. Daniel Aßmann,<br />

Geschäftsführer von Currax: »Wir bieten unseren<br />

Kunden nicht nur alle Komponenten, die sie für<br />

ihre Kranantriebe brauchen, sondern auch umfassendes<br />

Engineering-Know-how für spezifische<br />

Sonderlösungen in rauer Umwelt.«<br />

www.currax.net<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161103984)<br />

DB CARGO UND CHINESISCHE<br />

STADT HEFEI KOOPERIEREN<br />

Berlin. DB Cargo und die Stadtverwaltung von<br />

Hefei haben Anfang September ein Memorandum<br />

of Understanding (MoU) unterzeichnet. Beide<br />

Partner wollen den Schienengütertransport von<br />

Hefei nach Hamburg erstmalig aufnehmen und<br />

weiter ausbauen. Voraussichtlich noch im Herbst<br />

soll zunächst ein Zug pro Woche von Ost nach<br />

West verkehren.<br />

Die Route führt auf 10.600 km über Dostyk in<br />

Kasachstan, Moskau und Warschau nach Deutschland.<br />

Rd. 15 Tage benötigt ein Güterzug für diese<br />

Distanz. Hefei ist durch die zentrale Lage in der<br />

Provinz Anhui in Ostchina Güterdrehkreuz für<br />

Kunden im östlichen und südlichen China, zum<br />

Beispiel in Shanghai oder Jiangsu. Transportiert<br />

wird eine Vielzahl verschiedener Güter. Die Transporte<br />

organisiert Trans Eurasia Logistics, ein Joint<br />

Venture der Deutschen Bahn und der Russischen<br />

Eisenbahnen. Trans Eurasia Logistics bietet bereits<br />

seit mehreren Jahren erfolgreich Zugverbindungen<br />

zwischen Europa und zahlreichen Regionen<br />

in China an.<br />

Die städtische Verwaltung von Hefei will mit<br />

der Kooperation ihren Beitrag zur chinesischen<br />

Seidenstraßen-Initiative »One Belt – One Road«<br />

leisten. China will über die Initiative in Drittländern<br />

Infrastrukturmaßnahmen gestalten und so<br />

in über 65 Ländern aktiv werden.<br />

www.deutschebahn.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104162)<br />

ELEGANTES HANDLING<br />

VON WERKZEUGEN<br />

Weingarten. Vor Kurzem stellte die Schwer +<br />

Kopka GmbH ihre neue A.S.S.-Technologie mit<br />

gekoppelter Prozessdokumentation vor. Die automatisierte<br />

und intelligente Sensorerkennung<br />

ermöglicht ein elegantes Handling von Werkzeugen<br />

mit unterschiedlicher Sensorik. Das Ergebnis<br />

ist ein schnellerer und effektiver Rüstvorgang. Die<br />

Steuer- und Überwachungssysteme von Schwer +<br />

Kopka sind kompatibel zur vorhanden Sensorik,<br />

angefangen von den Presskraftsensoren über<br />

digitale Werkzeugschutzsensoren, bis hin zu analogen<br />

Wirbelstromsensoren zur Doppelblechkontrolle<br />

und dem Nockenschaltwerk zur Ansteuerung<br />

der Peripherie. Die Prozessdokumentation<br />

über PTO (Process Tracking Office) bietet Anwendern<br />

erstmals die einzigartige Möglichkeit, sämtliche<br />

Prozessdaten der Produktion lückenlos zu<br />

dokumentieren. Dabei werden alle Sensorsignale<br />

und Messwerte vollautomatisch in zyklischen<br />

Abständen erfasst und zentral abgelegt<br />

www.schwer-kopka.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104214)<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

LÖSUNGEN FÜR LEAN-PROZESSE<br />

Herbolzheim. Bereits zum vierten Mal stellte<br />

die Wuppermann Intralogistik GmbH auf der<br />

Messe Motek in Stuttgart ihre Lösungen für die<br />

schlanke Produktion aus. Als Neuheiten präsentierte<br />

Wuppermann Routenzüge und E-Deichseln,<br />

die zukünftig als Handelsprodukte vertrieben<br />

werden. Neben den eigenen Produkten wie Lifter<br />

und Bodenrollern setzt das Unternehmen zusätzlich<br />

verstärkt auf Produkterweiterungen im<br />

Bereich Kennzeichnung und Bodenmarkierung.<br />

Die Lösungen von Wuppermann Intralogistik stellen<br />

die bedarfsgerechte inner- und überbetriebliche<br />

Materialbereitstellung sicher und vereinfachen<br />

so die Fertigungsabläufe ganz im Sinne<br />

des Lean-Managements. »Damit können die<br />

Unternehmen ihre betrieblichen Logistikkosten<br />

um durchschnittlich 30 % senken sowie Durchlauf-<br />

und Lieferzeiten deutlich reduzieren«, erklärt<br />

Matthias Weber, Business Unit Leiter der Wuppermann<br />

Intralogistik GmbH<br />

www.wuppermann.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104150)<br />

DB-SCHENKER-NEUORDNUNG<br />

IN HANNOVER-BRAUNSCHWEIG<br />

Frankfurt am Main/Salzgitter. Im Rahmen<br />

der Optimierung des Landverkehr-Netzwerks<br />

organisiert die Schenker Deutschland AG die<br />

Standorte Braunschweig und Salzgitter neu. Es ist<br />

vorgesehen, die Betreuung aller Kunden am<br />

Standort Braunschweig zu erhalten. Dank dieser<br />

kontinuierlichen Präsenz kann vor allem die<br />

Betreuung von Logistikkunden mit Transportvolumen<br />

im Raum Braunschweig optimal weitergeführt<br />

werden. Aufgaben der Bereiche Direktverkehre<br />

(Teil- und Komplettladungen), Vertrieb und<br />

Service sollen aus Salzgitter nach Braunschweig<br />

in dort vorhandene Räumlichkeiten wechseln.<br />

Organisatorisch soll Braunschweig zukünftig als<br />

eine Betriebsstelle der DB Schenker Geschäftsstelle<br />

Hannover geführt werden. Die Stückgutsystemverkehre,<br />

die bislang von Salzgitter aus betreut<br />

wurden, wird Schenker voraussichtlich ab <strong>November</strong><br />

2016 zum Großteil direkt in Hannover abwickeln.<br />

Dabei ist gewährleistet, dass die vereinbarten<br />

nationalen und internationalen Laufzeiten<br />

unverändert gehalten werden. Die unternehmenseigene<br />

Immobilie in Salzgitter soll veräußert oder<br />

einer anderen Nutzung zugeführt werden. Insbesondere<br />

wegen der Auswirkungen auf die Belegschaft<br />

befindet sich Schenker in Verhandlungen<br />

mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung.<br />

Einer Vielzahl der betroffenen Mitarbeiter in Salzgitter<br />

können Arbeitsplätze in benachbarten<br />

Standorten angeboten werden. Vorstandsvorsitzender<br />

Kurt Leidinger: »Für unsere Kunden in der<br />

Region ändert sich äußerlich nichts. Alle unsere<br />

Services bleiben vollumfänglich und in räumlicher<br />

Nähe zum Kunden erhalten. Im operativen Hintergrund<br />

gewinnen wir durch die Netzwerkoptimierung<br />

allerdings signifikant an Effizienz, Flexibilität<br />

und reduzieren nochmals Risiken bei Umschlag<br />

und Transport.«<br />

Mit dieser Neuorganisation will DB Schenker<br />

seine Wettbewerbsfähigkeit im Landverkehr auf<br />

Basis eines strategischen Netzwerkes regionaler<br />

Standorte und optimierter Relationen festigen.<br />

www.dbschenker.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104231)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Fachmedien K 65<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Heinemann, Gerrit. Der neue<br />

Online-Handel. Geschäftsmodell und<br />

Kanalexzellenz im Digital Commerce.<br />

Verlag Springer Gabler, Wiesbaden 2016 (7. Auflage), 327 S.,<br />

mit 112 Abb. (s/w), ISBN 9783658119348, Preis: 29,69 €<br />

Rasch, Manfred; Nicolaus, Herbert<br />

(Hrsg.).: Zum Transformationsprozess der<br />

DDR-Stahlindustrie zwischen Plan- und<br />

Marktwirtschaft.<br />

Klartext Verlag, Essen 2016, 208 S., mit zahlr. farb. Abbildungen,<br />

ISBN: 978-3-8375-1352-3, Preis: 22,95 €<br />

Grossmann, Matthias. Die 10 Schritte<br />

zum Einkaufserfolg. Preisverhandlungen<br />

mit Lieferanten selbstsicher führen<br />

expert Verlag GmbH, Renningen 2016, 6. durchges. Auflage,<br />

101 S., ISBN 978-3-8169-3354-0, Preis: 19,80 €<br />

In diesem Buch werden neueste Trends und<br />

Entwicklungen im Digital Commerce vorgestellt.<br />

Bedingt durch die steigende Nutzung<br />

des World Wide Web nicht nur als Informationsmedium,<br />

sondern auch als Plattform<br />

für soziale Beziehungen, steigen auch die<br />

Umsätze des Onlinehandels. Neue digitale<br />

Kommunikations- sowie Konsummuster der<br />

Kunden prägen den E-Commerce, wobei<br />

hier besonders die mobile Internetnutzung<br />

im Fokus steht.<br />

Gerrit Heinemann stellt den Onlinehandel<br />

der Zukunft vor, untersucht Geschäftsmodelle<br />

und Formen des Onlinehandels sowie<br />

Kanalexzellenz und Erfolgsfaktoren im<br />

E-Commerce, wie Kundenzentrierung und<br />

digitale Zeitvorteile. Weiterhin analysiert er<br />

digitale Herausforderungen und beleuchtet<br />

Chancen wie auch Konsequenzen für den<br />

Einzelhandel. Ferner stellt er »Best Practices«<br />

für Web-Exzellenz im Onlinehandel vor, die<br />

Wege für einen erfolgreichen E-Commerce<br />

veranschaulichen und geht auf »Risk Benefit«<br />

im Onlinehandel ein. In dieser siebten<br />

Auflage wurden Ausführungen zum Internetrecht,<br />

die zugrunde liegenden Zahlen<br />

wie auch kooperative Formen des E-Commerce<br />

und die Best Practices aktualisiert. K<br />

(sm 160903870)<br />

Die Stahlindustrie der DDR sah sich mit der<br />

Wiedervereinigung im Jahr 1990 mit einer<br />

durchaus bedeutenden Umwandlung konfrontiert.<br />

Statt Planwirtschaft arbeitete man fortan<br />

in der Marktwirtschaft; Rationalisierungsmaßnahmen<br />

und der Abbau der Überkapazitäten<br />

verursachten in einigen Regionen<br />

tiefe Einschnitte.<br />

Andererseits gab es auch Er folgsgeschichten<br />

– einige Stahlunternehmer überstanden<br />

den Transformationsprozess und behaupten<br />

sich auch noch heute im europäischen Wettbewerb.<br />

Nach nunmehr über 25 Jahren schreiben<br />

Zeitzeugen aus Ost- sowie Westdeutschland<br />

gemeinsam mit Historikern über diesen<br />

Wandel, dem die ostdeutsche Stahlindustrie<br />

unterlag.<br />

Spannende, aber auch spannungsgeladene<br />

Transformationsarbeit wird hier in zehn<br />

Beiträgen ge schildert. (sm 161004075) K<br />

Der globale Wettbewerb und der Preisdruck<br />

erfordern eine verstärkte Einflussnahme des<br />

Einkaufs auf die Ergebnis- sowie Kostensituation<br />

der Unternehmen. Verhandlungen mit<br />

Lieferanten offenbaren immer wieder, dass<br />

Verkäufer meist deutlich besser geschult<br />

sind als die Einkäufer – und das führt oft zu<br />

Nachteilen seitens der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des einkaufenden Betriebes.<br />

In diesem Buch werden u. a. die Bedeutung<br />

des Einkaufs im Unternehmen herausgearbeitet,<br />

Beschaffungsmarktforschung, Schritte<br />

der Zielerreichung, Einwandbehand lung und<br />

Zwei-Gewinner-Lösung, Strategien und Taktiken<br />

für die Preisverhandlung, aber auch Ausstrahlung<br />

und Ausdruck sowie Nachbereitung<br />

und psychologischen Müll entsorgen. Dabei<br />

wird in Praxisbeispielen präsentiert, wie sich<br />

Unterschiede bei der Verhandlungsvorbereitung,<br />

der Verhandlungsführung sowie der<br />

Nachbereitung darstellen.<br />

Zielgruppen sind Einkäufer, Einkaufsleiter,<br />

Verkäufer und Geschäftsführer. Des Weiteren<br />

werden Leiter der Materialwirtschaft<br />

und all jene angesprochen, die mit der Be -<br />

schaffung von Waren und Dienstleistungen<br />

befasst sind.<br />

(sm 160903832) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


66 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

8.<strong>11.2016</strong><br />

Essen<br />

8.<strong>11.2016</strong><br />

Essen<br />

Neue Werkstoffnormung und<br />

neue Werkstoffbezeichnungen<br />

CE-Kennzeichnung<br />

von Bauprodukten<br />

Haus der Technik e.V +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

9.<strong>11.2016</strong><br />

Essen<br />

Werkstoffkunde leicht gemacht Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

9.-10.<strong>11.2016</strong><br />

Herten<br />

Seminar: Schweißen<br />

im Druckbehälter- und<br />

Rohrleitungsbau<br />

RIFF Systemhaus GmbH +49 2366 567362-0<br />

www.riff-systemhaus.info<br />

9.-11.<strong>11.2016</strong><br />

Berlin<br />

51. Symposium<br />

Einkauf und Logistik<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 69 30838-200<br />

www.bme-symposium.de<br />

10.<strong>11.2016</strong><br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2016<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

10.<strong>11.2016</strong><br />

Essen<br />

10.-11.<strong>11.2016</strong><br />

Porto<br />

Amerikanische Normen Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

EUROMETAL Steel Net Forum EUROMETAL +352 2625 9026<br />

www.eurometal.net<br />

11.-12.<strong>11.2016</strong><br />

Ratingen<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar I<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

15.-17.<strong>11.2016</strong><br />

Darmstadt<br />

Kontaktstudium: Werkstofftechnik<br />

Stahl. Teil 2: Mechanische Eigenschaften<br />

von Stahl<br />

Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

15.-18.<strong>11.2016</strong><br />

Basel<br />

Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />

www.swisstech-messe.ch<br />

www.prodex.ch<br />

17. <strong>11.2016</strong><br />

Solingen<br />

Galvano- und Oberflächentechniktreff<br />

2016<br />

netzwerk-surface; IGOS<br />

(Institut für Galvano- und<br />

Oberflächentechnik)<br />

+49 2324 5648-24<br />

www.netzwerk-surface.net/<br />

go-treff-2016.html<br />

+49 212 2494-700<br />

17.<strong>11.2016</strong><br />

Istanbul<br />

Central & Eastern European<br />

Automotive Forum 2016<br />

Steel Orbis A.S. +90 216 468 10 50<br />

www.steelorbis.com<br />

17.-18.<strong>11.2016</strong><br />

Reutlingen<br />

Praxisseminar Schleifen 3M Abrasive Systems Division +49 7121 9324 11<br />

www.3mdeutschland.de<br />

18.-19.<strong>11.2016</strong><br />

Mannheim<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar I<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

22.-23.<strong>11.2016</strong><br />

Düsseldorf<br />

Eisen- und Stahlherstellung.<br />

Einführung in die Metallurgie von<br />

Stahl für Nicht-Metallurgen /<br />

Nicht-Techniker<br />

Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

22.-23.<strong>11.2016</strong><br />

Duisburg<br />

22.-24.<strong>11.2016</strong><br />

Nürnberg<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />

23.-24.<strong>11.2016</strong><br />

Düsseldorf<br />

29.<strong>11.2016</strong><br />

Essen<br />

Europe Steel Markets 2016 Conference<br />

Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren<br />

sowie Produktnormung<br />

für USA und Kanada<br />

KallanishCommodities +49 304 280-2034<br />

www.kallanish.com<br />

Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

29.11.-1.12.2016<br />

Düsseldorf<br />

Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />

www.valveworldexpo.de<br />

www.pumpsummit.de<br />

30.<strong>11.2016</strong><br />

Online<br />

MES-Webinar-Serie: Webinar 7:<br />

Industrie meistern mit MES<br />

MPDV Mikrolab GmbH +49 6261 9209-0<br />

mpdv.info/webinarserie2016<br />

1.-2.12.2016<br />

Neu-Ulm<br />

Tagung Werkstoffprüfung<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306-750<br />

www.wp.dgm.de<br />

2.-3.12.2016<br />

Leipzig<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar I<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Veranstaltungen K 67<br />

Made in Steel 2017<br />

Treffpunkt der Stahlbranche in Mailand<br />

Mailand. Die »Made in Steel« ist anerkannte Messe und Konferenz<br />

für die internationale Stahlbranche und findet vom 17. bis 19. Mai erneut<br />

in Mailand statt. Die Erwartungen sind hoch und der Andrang der<br />

Interessenten für Ausstellungsflächen ist groß.<br />

In weniger als sechs Monaten ist es so<br />

weit, dann wird sich die internationale<br />

Stahlbranche erneut in Mailand treffen. Die<br />

Veranstaltung steht heute schon auf dem<br />

Terminkalender vieler großer Konzerne und<br />

Unternehmen, die Stahl herstellen, vertreiben,<br />

verarbeiten oder einsetzen: Die siebte<br />

Ausgabe der »Made in Steel« zählt zu einer<br />

der wichtigsten »Conference & Exhibition«<br />

Südeuropas, die dem internationalen Stahl<br />

gewidmet ist. Wie auch schon im Mai 2015<br />

wird sie im Jahr 2017 wieder auf dem Mailänder<br />

Messegelände in den Hallen 22 und<br />

24 stattfinden.<br />

Alle zwei Jahre kommen dort die wichtigsten<br />

internationalen Akteure der Stahlbranche<br />

unter einem Dach zusammen. Auf<br />

diese Weise will die »Made in Steel« zu einer<br />

richtungsweisenden Veranstaltung werden.<br />

Sie wird wichtiger Wegweiser sein, wenn es<br />

darum geht, dass die vor tiefgreifenden Veränderungen<br />

stehende Branche weiterhin<br />

wettbewerbsfähig bleibt. Zugleich soll auch<br />

die Möglichkeit zum B2B-Geschäft und Austausch<br />

gegeben werden. Emanuele Morandi,<br />

CEO der »Made in Steel«, sagt dazu:<br />

»Wir leben in einer globalisierten Welt, wo<br />

der Wettbewerb auf Systemebene stattfindet.<br />

Dies bedeutet, dass es ohne Teamarbeit<br />

und ohne Zusammenarbeit auch kein<br />

Wachstum geben kann.« Das bedeutet ein<br />

Wachstum, das auch die Ausstellung selbst<br />

gekennzeichnet hat. Im Vergleich zum Jahr<br />

2013 wurde 2015 ein Anstieg der Ausstellungsflächen<br />

um 16 % und der Besucherzahlen<br />

um 17 % verzeichnet. Der Zu strom<br />

internationaler Besucher belief sich dabei<br />

auf 22 % der Gesamtbesucher im Vergleich<br />

zu dem 2013 erzielten Anteil in Höhe von<br />

18 %. Auch dieses Mal waren in weniger als<br />

fünf Monaten bereits 60 % der Ausstellungsflächen<br />

verkauft. Die Erwartungen an<br />

diese Veranstaltung »Made in Italy« sind<br />

hoch. Der Wachstumstrend wird somit beim<br />

Andrang auf die Reservierung von Standplätzen<br />

deutlich.<br />

Die von Siderweb, der Stahl-Community,<br />

ins Leben gerufene und weiterentwickelte<br />

»Made in Steel« sieht selbstverständlich<br />

auch 2017 Informationsveranstaltungen<br />

und die Möglichkeit zur Vertiefung wichtiger<br />

Themen der internationalen Stahlbranche<br />

vor. Während der Ausstellung finden<br />

Konferenzen, Events und Seminare führender<br />

Vertreter der internationalen Stahl- und<br />

Wirtschaftswelt statt. Es wird auf die Konjunktur,<br />

die Perspektiven der Branche und<br />

die Marktentwicklung eingegangen.<br />

Das Motto der Ausgabe von 2017 lautet:<br />

STRONGER TOGETHER. »Es wird damit auf<br />

die Bedeutung der Zusammenarbeit und<br />

eines Überdenkens des Systems mit Blick auf<br />

die Zukunft der Unternehmen, die in der<br />

Stahlbranche tätig sind, verwiesen. Aus diesem<br />

Grund bin ich der Ansicht, dass die<br />

Made in Steel eine strategisch wichtige Veranstaltung<br />

für die internationale Stahlbranche<br />

ist«, so Messe-Chef Emanuele Morandi.<br />

www.madeinsteel.it<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104286)<br />

An der letzten »Made in Steel« 2015 haben insgesamt fast 13.000 Besucher teilgenommen.<br />

(Foto: Made in Steel)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


68 K Veranstaltungen<br />

2. stahlnews-ExpertenTreff auf der AMB<br />

Stuttgart/Grevenbroich. Am Abend des ersten Messetages der AMB 2016 veranstaltete die stahlnews.de<br />

GmbH & Co. KG unter der Schirmherrschaft der Wespa Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH ihren zweiten<br />

ExpertenTreff unter dem Motto »Maschinenbau und Stahlservice – eine span(n)ende Verbindung«.<br />

Über 80 Fachleute waren gekommen.<br />

Zunächst sprach Jan-Peter Schulz, Ge schäftsleiter<br />

Vertrieb und Marketing von Wespa, zu<br />

dem Thema: »Das Sägeband – mehr als nur<br />

ein Werkzeug«. Er erläuterte die Entwicklung<br />

von Industrie 1.0 (Hand sägen) bis Industrie<br />

4.0 (Bandsägen, digitalisiert). Der nachfolgende<br />

Vortrag von Sönke Krebber, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG, befasste sich mit »Effizienzsteigerung<br />

bei Sägemaschinen in der flexiblen<br />

Produktion«. Krebber spannte den Bogen von<br />

der Effizienz bei Band-, Kreis- und Produktionssägen<br />

über die Effizienz in der Lagertechnik<br />

bis hin zur Effizienz durch Industrie<br />

4.0, die vierte industrielle Revolution.<br />

Danach referierte Dipl.-Ing. Thomas Großkopf,<br />

Geschäftsführer Behringer Eisele und<br />

Betriebsleiter der Behringer GmbH, über<br />

»Neue Trends in der Sägetechnologie =<br />

Mehr Effizienz in der Stahldistribution«. Er<br />

erklärte, dass Effizienz in der Stahldistribution<br />

nur ein Ziel hat, nämlich die Verkürzung<br />

der »time to market«. In diesem Zusammenhang<br />

erläuterte er sein 4 x S-Prinzip: Selbstorganisation<br />

in der Maschine, Selbstkonfiguration,<br />

Selbstoptimierung und Selbstheilung<br />

durch »Safety Integrated«, d. h. detaillierte<br />

Zustandsdiagnosen aller Sicherheitseinrichtungen<br />

einer Anlage.<br />

Zum Abschluss sprach Jörg Feger, Be -<br />

reichsleiter BDS-Research, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel, zu dem Thema:<br />

»Aktuelle Entwicklungen im Stahlhandel«.<br />

Auch in seinem Vortrag war die Digitalisierung<br />

ein wichtiger Faktor. Feger zeigte<br />

anhand von verschiedenen Möglichkeiten<br />

auf, wie man die Digitalisierung im Stahlhandel<br />

bewerkstelligen kann. Dabei nannte<br />

er beispielhaft Online-Shops, Online-Plattformen<br />

und Schnittstellen und bemerkte,<br />

dass jedes Unternehmen für sich einzeln<br />

entscheiden muss, welchen Weg zur Digitalisierung<br />

und zur optimierten Kundenbindung<br />

es einschlagen will.<br />

www.stahlnews.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104240)<br />

INDUSTRIEARBEITSKREIS ZUR<br />

PROZESSKONTROLLE IN DER<br />

LASERMATERIALBEARBEITUNG<br />

Aachen. Beim International Laser Technology<br />

Congress AKL’16 im Mai dieses Jahres war das<br />

Interesse am Thema Prozesskontrolle größer als<br />

erwartet. Passend dazu wurde der »Industriearbeitskreis<br />

Prozesskontrolle in der Lasermaterialbearbeitung«<br />

ins Leben gerufen. Dort treffen sich<br />

Vertreter von Industrie und Forschung, um vorwettbewerbliche<br />

Projekte zu starten und beispielsweise<br />

über Standards, Kosteneinsparpotenziale<br />

oder Machbarkeitsfragen zu diskutieren.<br />

Dazu gehören u. a. die Fraunhofer-Institute für<br />

Lasertechnik ILT und für Produktionstechnik IPT<br />

in Aachen. Der Arbeitskreis wendet sich an<br />

Anwender von Laserverfahren der unterschiedlichsten<br />

Branchen. Insbesondere wird der unmittelbare<br />

Austausch der Anwender untereinander<br />

sowie mit Experten gefördert. Zusätzlich erhalten<br />

die Mitglieder einen direkten Zugang zu Forschungs-<br />

und Förderprojekten sowie Schulungsangebote.<br />

Finanziert werden die Aktivitäten des<br />

Arbeitskreises durch Mitgliedsbeiträge. Zunächst<br />

waren rund zehn interessierte Unternehmen mit<br />

den Veranstaltern im Gespräch.<br />

www.laserprocesscontrol.org<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004165)<br />

POSITIVES ERGEBNIS<br />

TROTZ ANHALTENDER KRISE<br />

Köln. Der Umweltdienstleister und Rohstoffhändler<br />

ALBA SE hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

im Stahl- und Metallrecycling im<br />

ersten Halbjahr 2016 ein EBT von 11,7 Mill. €<br />

erwirtschaftet (Vorjahr: 16,0 Mill. €). Die gehandelten<br />

Eisenschrottmengen beliefen sich auf<br />

695.000 t (Vj.: 1.118.000 t), die Tonnage der<br />

Nichteisenmetalle auf 123.000 t (Vj.: 183.000 t).<br />

Die um Portfolioanpassungen bereinigten Vorjahreswerte<br />

betrugen bei den Eisenschrottmengen<br />

935.000 t und bei den Nichteisenmetallmengen<br />

177.000 t. Der Umsatz reduzierte sich um<br />

304,3 Mill. € auf 317,1 Mill. €.<br />

Einer leichten Steigerung der Margen standen<br />

ein Mengenrückgang und damit eine Reduzierung<br />

des Rohertrags gegenüber. Anders als im Vorjahr<br />

gab es keine Erträge aus der Portfoliooptimierung.<br />

Diese Effekte konnten durch Einsparungen bei<br />

den Ausgangsfrachten, den Transport- und Lagerkosten<br />

sowie bei den Personalaufwendungen<br />

teilweise kompensiert werden.<br />

www.alba-se.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004070)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Veranstaltungen K 69<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

E-KENNZEICHNUNG VON<br />

BAUPRODUKTEN<br />

Essen. Ende April 2011 trat die neue Bauproduktenverordnung<br />

im Amtsblatt der EU in Kraft,<br />

wobei die CE-Kennzeichnung von Bauprodukten<br />

erst 2013 wirksam wurde und die Bauproduktenlinie<br />

ablöste. Dieses Haus-der-Technik-Seminar<br />

am 8. <strong>November</strong> 2016 wird auf den neuen<br />

Ansatz als Hintergrund der Verordnung eingehen<br />

und Besonderheiten und daraus resultierende<br />

Fragen bearbeiten, die sich aus unklaren, widersprüchlichen<br />

Regelungen ergeben. Zudem wird<br />

das Vorgehen bei der Umsetzung in Deutschland<br />

erörtert.<br />

www.hdt-essen.de/Bauprodukte_<br />

Seminar_W-H020-11-210-6/#{4} K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/p (sm 160803721)<br />

SEMINAR: SCHWEISSEN<br />

IM DRUCKBEHÄLTER- UND<br />

ROHRLEITUNGSBAU<br />

Herten. Dieses Seminar, das von der RIFF Systemhaus<br />

GmbH am 9. und 10. <strong>November</strong> 2016<br />

in Herten ausgerichtet wird, richtet sich an verantwortliche<br />

Mitarbeiter aus dem Bereich Konstruktion,<br />

Arbeitsvorbereitung und Qualitätswesen<br />

von Unternehmen, die schweißtechnische<br />

Leistungen gemäß Druckgeräterichtlinie 2014/68/<br />

EU ausschreiben oder als Dienstleister erbringen<br />

wollen.<br />

www.riff-systemhaus.info<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004015)<br />

AMERIKANISCHE NORMEN<br />

WERKSTOFFTECHNIK STAHL.<br />

TEIL 2: MECHANISCHE<br />

EIGENSCHAFTEN VON STAHL<br />

Düsseldorf. Der 2. Teil dieser Kontaktstudien<br />

(bedeutet: Industrie trifft Forschung)-Reihe hat<br />

die rasche Technologie-Entwicklung der Werkstofferzeugung<br />

und -entwicklung im Fokus. Daher<br />

wendet sich die Stahl-Akademie in Kooperation<br />

mit dem Stahlinstitut VDEh sowie Forschungsinstituten<br />

in dieser Veranstaltung vom 15. bis<br />

17. <strong>November</strong> 2016 im Fraunhofer-Institut für<br />

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF<br />

insbesondere an Ingenieure und Fachleute der<br />

Werkstofftechnik.<br />

www.stahl-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903821)<br />

WERKSTOFFKUNDE LEICHT<br />

GEMACHT<br />

Essen. Ziel dieses vom Haus der Technik am<br />

9. <strong>November</strong> 2016 angebotenen Seminars ist,<br />

mit metallischen Werkstoffen befasste Kaufleute,<br />

Techniker für Maschinen und Anlagen und Mitarbeiter<br />

aus den Bereichen Einkauf oder Materialwirtschaft<br />

einen leichten Zugang in komplexe<br />

metallurgische Zusammenhänge zu vermitteln.<br />

Dabei wird u.a. das Vergüten, thermomechanisches<br />

Walzen, Korrosion, Aushärtung und die<br />

Wirkung der Legierungselemente erläutert. Es<br />

werden Flach- und Langprodukte sowie Rohre<br />

thematisiert.<br />

www.hdt-essen.de<br />

K<br />

/<br />

eB/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903723)<br />

VOM ENTWURF ZUR TOLERANZ<br />

Essen. »Methodik zur Erstellung eines funktionsorientierten,<br />

vollständigen und durchgängigen<br />

Toleranzkonzeptes« ist der Untertitel dieses vom<br />

Haus der Technik Essen am 9. und 10. <strong>November</strong><br />

2016 ausgerichteten Seminars. Ziel ist, mittels<br />

einer funktionsorientierten Methodik die<br />

jeweiligen Produkte einfacher, sicherer und kostenoptimiert<br />

zu spezifizieren. Dazu werden unterschiedliche<br />

Aspekte der Tolerierung von Bauteilen<br />

mit Auswirkung auf die Folgeprozesse untersucht<br />

und das komplexe Zusammenspiel der Bereiche<br />

herausgestellt.<br />

www.hdt-essen.de/Toleranzkonzept_<br />

Seminar_W-H020-11-294-6/#{3} K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803718)<br />

Essen. Die »wichtigsten amerikanischen Normen<br />

und Werkstoffbezeichnungen im Vergleich zu<br />

europäischen Werkstoffen« lautet der Langtitel<br />

des vom Haus der Technik am 10. <strong>November</strong><br />

2016 organisierten Seminars für Ingenieure und<br />

Kaufleute, die mit angloamerikanischen Werkstoffbezeichnungen<br />

befasst sind. Behandelt werden<br />

das ASTM (American Society for Testing and<br />

Materials)-Regelwerk, gängige Unternehmensbezeichnungen<br />

wie Hastelloy C und Alloy 625 und<br />

vergleichbare europäische Werkstoffe.<br />

www.hdt-essen.de/Amerikanische_<br />

Normen_Seminar_W-H020-11-<br />

213-6/#{2} K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803719)<br />

IFORUM EUROCODES –<br />

GRUNDLAGENSEMINARE I, II<br />

UND VERTIEFERSEMINAR<br />

Düsseldorf. bauforumstahl hat zum Thema<br />

Eurocode 3, Bemessung von Stahlbauanschlüssen,<br />

gemeinsam mit Dr. Klaus Weynand, Mitautor<br />

der Norm, ein praxisnahes iforum entwickelt. An<br />

drei Orten werden je zwei Grundlagenseminare<br />

sowie ein Vertieferseminar angeboten. Beginnend<br />

in Ratingen, im Best Western Hotel Breitbach,<br />

wird das Grundlagenseminar I am 11. und<br />

12. <strong>November</strong> 2016 gehalten, Grundlagenseminar<br />

II am 7. Februar 2017 und das Vertiefungsseminar<br />

am 8. Februar 2017. In der gleichen<br />

Abfolge sind die Seminare am 18. und 19. No -<br />

vember 2016 und am 14. sowie 15. Februar<br />

2017 im Leonardo Hotel Mannheim-Ladenburg<br />

terminiert sowie vom 2. bis 3. Dezember 2016<br />

und am 21. und 22. Februar 2017 im Country<br />

Park Hotel Leipzig-Brehna.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004157)<br />

PRODEX UND SWISSTECH<br />

Fällanden. Das Messeduo aus Prodex, internationale<br />

Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Werkzeuge<br />

und Fertigungsmesstechnik, und Swisstech,<br />

Messe für Werkstoffe, Komponenten und Systembau,<br />

wird vom 15. bis 18. <strong>November</strong> 2016 im<br />

MCH Messe Basel gehalten. Die Prodex hat Produktionseffizienz<br />

und Optimierung des Wertschöpfungsflusses<br />

im Blick, während die Swisstech<br />

den gesamten Metall- und Kunststoffbereich<br />

mit allen Wertschöpfungsstufen abdeckt – vom<br />

Rohmaterialzulieferer bis zum Systemanbieter.<br />

www.swisstech-messe.ch<br />

www.prodex.ch<br />

K<br />

/<br />

eb(mh)/SE/ (sm 160303011)<br />

11. NEW HORIZONS<br />

IN STEEL MARKETS<br />

Istanbul. Jedes Jahr treffen ca. 500 internationale<br />

Stahlexperten zu dieser, von Steel Orbis organisierten,<br />

mittlerweile 11. Konferenz zusammen.<br />

Sie wird am 17. <strong>November</strong> 2016 im Sheraton<br />

Grand Istanbul Atasehir gehalten und bietet Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, Expertenmeinungen<br />

und -einschätzungen zu bedeutenden Themen,<br />

der derzeitigen Situation sowie zu Trends und<br />

Entwicklungen im Stahlmarkt mitsamt Rohmaterialmarkt<br />

zu erfahren. Zudem stellt die Veranstaltung<br />

eine wichtige Plattform zum Netzwerken dar.<br />

www.steelorbis.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903922)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


70 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

GALVANO- UND OBERFLÄCHEN-<br />

TECHNIKTREFF 2016<br />

Solingen. Am 17. <strong>November</strong> findet der sechste<br />

Galvano- und Oberflächentechniktreff mit<br />

einem umfangreichen Themenprogramm von 14<br />

bis 18 Uhr in Solingen statt. Das Kompetenznetzwerk<br />

für Oberflächentechnik e.V. und das IGOS<br />

(Institut für Galvano- und Oberflächentechnik<br />

Solingen GmbH & Co. KG) ergänzen sich bei der<br />

Organisation der Veranstaltung und haben vielfältige<br />

Themen zusammengestellt.<br />

Es geht um Oberflächentechnik in der Medizintechnik,<br />

um gelenkten Verschleiß, transparente<br />

Siliziuimbeschichtungen auf Messerschneiden<br />

sowie moderne Prozesssteuerungen für die Galvanotechnik,<br />

außerdem um sensorische Dünnschichtsysteme<br />

zur Kenndatenerfassung in der<br />

Produktion und um Korrosionsschutz für Bauteile.<br />

Abschließend werden die Möglichkeiten und<br />

Grenzen beim Galvanisieren von 3-D-gedruckten<br />

Bauteilen aufgezeigt.<br />

www.netzwerk-surface.net/<br />

go-treff-2016.html<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161104221)<br />

EISEN- UND STAHLHERSTELLUNG.<br />

EINE EINFÜHRUNG<br />

Düsseldorf. Speziell für nicht-technische Mitarbeiter<br />

der Stahlhersteller, -recycler, -weiterverarbeiter<br />

sowie Zulieferer oder Händler wurde<br />

dieses Seminar, das am 22. und 23. <strong>November</strong><br />

2016 im Stahl-Zentrum in Düsseldorf gehalten<br />

wird, von der Stahl-Akademie konzipiert. Hier<br />

werden u. a. die Prozessroute der Stahlerzeugung<br />

vorgestellt ebenso wie diverse Verfahren zur<br />

Roheisen- oder Rohstahlerzeugung. Auch eine<br />

Hüttenwerk-Besichtigung ist vorgesehen.<br />

www.stahl-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903822)<br />

EUROPE STEEL MARKETS 2016<br />

CONFERENCE<br />

London. Einen makroökonomischen Blick auf<br />

den europäischen Stahlmarkt mitsamt Prognosen<br />

für das kommende Jahr hat die von Kallanish am<br />

23. und 24. <strong>November</strong> 2016 im Hilton Düsseldorf<br />

ausgerichtete Konferenz zum Ziel. Dabei<br />

werden auch Stahlpreise, der Maschinenbau, In -<br />

frastruktur und Chinas marktwirtschaftliche Be -<br />

deutung behandelt.<br />

www.kallanish.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 161104199)<br />

MES-WEBINAR-SERIE: INDUSTRIE<br />

MEISTERN MIT MES<br />

Mosbach. Diese von der MPDV Mikrolab GmbH<br />

organisierten Webinar-Reihe steht unter dem<br />

Motto »Manufacturing Excellence – effizienter<br />

produzieren mit einem integrierten Manufacturing<br />

Execution System«, also moderner Fertigungs-IT.<br />

Im Webinar 7 wird am 30. <strong>November</strong><br />

2016 um 14 Uhr behandelt, weshalb Industrie 4.0<br />

ein integriertes MES benötigt und welche<br />

Lösungsansätze dieses Konzept anbietet. Diese<br />

regelmäßigen Internet-Sitzungen umfassen 60 bis<br />

90 min, eine Anmeldung ist erforderlich.<br />

www.mpdv.info/webinarserie2016 K<br />

/<br />

VALVE WORLD EXPO<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603438)<br />

Düsseldorf. Die vierte Auflage der Fachmesse<br />

für Industriearmaturen in Düsseldorf zeigt vom<br />

29. <strong>November</strong> bis 1. Dezember 2016 Armaturen,<br />

Armaturenkomponenten und -teile, Stellantriebe<br />

und Stellungsregler, Kompressoren, Ingenieurdienstleitungen<br />

und Software. Dann verwandeln<br />

sich die Hallen 3, 4 und 5 des Düsseldorfer<br />

Messegeländes zum internationalen Branchentreff.<br />

Die begleitende Fachkonferenz wird in Halle<br />

4 durchgeführt. Der Pump Summit, Internationale<br />

Fachmesse mit Kongress für Pumpen, findet am<br />

29. und 30. <strong>November</strong> in der Halle 7.0 statt.<br />

www.valveworldexpo.de<br />

www.pumpsummit.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102798)<br />

TAGUNG WERKSTOFFPRÜFUNG<br />

Frankfurt. Zu dieser Tagung lädt die DGM am<br />

1. und 2. Dezember 2016 ins Edwin-Scharff-<br />

Haus in Neu-Ulm ein. Zu den Themenschwerpunkten<br />

zählen u. a. Zerstörungsfreie Prüfung und<br />

Überwachung, Eigenschaftsermittlung von hybriden<br />

Werkstoffen und Verbundstrukturen, Messund<br />

Prüftechnik, Normung und Konformitätsbewertung<br />

in der Werkstoffprüfung, Ermittlung<br />

mechanischer Eigenschaften bei hoher Temperatur,<br />

Prüfung bei quasistatischer und schlagartiger<br />

Beanspruchung, Ermüdung, Betriebsfestigkeit<br />

sowie Korrosionsprüfung.<br />

www.wp.dgm.de/home/<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803711)<br />

EINFÜHRUNG IN DIE<br />

WERKSTOFFTECHNIK VON STAHL<br />

Düsseldorf. Für Nicht-(Werkstoff-)Techniker<br />

hat die Stahl-Akademie am 5. und 6. Dezember<br />

2016 dieses Seminar organisiert, das im Stahl-<br />

Zentrum Düsseldorf gehalten wird. Hintergrund<br />

sind zahlreiche Anfragen von Nicht-Technikern<br />

aus der Zuliefer- und der Stahlindustrie, für die<br />

dieses Programm entwickelt wurde, das komplexe<br />

technische Sachverhalte verständlich erläutert.<br />

Der Inhalt umfasst Namen und Systematik der<br />

Stahlwerkstoffe, Gefügekunde, Eigenschaften,<br />

aber auch Wärmebehandlung und Korrosion.<br />

www.stahl-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903823)<br />

1. HANDELSBLATT<br />

KONFERENZ IRAN<br />

Berlin/Düsseldorf. Beginnend mit einem<br />

Intensivworkshop am 6. Dezember 2016 und<br />

einer anschließenden Konferenz am 7. Dezember<br />

2016 sollen die Teilnehmer im InterContinental<br />

Berlin fit gemacht werden für einen (Wieder-)<br />

Einstieg in den iranischen Markt. Hintergrund ist<br />

der Wegfall der meisten internationalen Wirtschaftssanktionen<br />

gegen den Iran, wodurch sich<br />

dort ein Milliardenmarkt mit 80 Mill. potenziellen<br />

Kunden öffnet.<br />

www.handelsblatt-iran.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 161104208)<br />

2. STUTTGARTER SÄGE-TAGUNG<br />

Stuttgart. Um Innovationen im Bereich der<br />

Sägetechnik vorzustellen, laden das Fraunhofer<br />

IPA und das Institut für Werkzeugmaschinen der<br />

Uni Stuttgart (IfW) als »Kompetenzzentrum<br />

Sägen« am 14. Dezember 2016 zur 2. Stuttgarter<br />

Säge-Tagung ein. Die Veranstaltung informiert<br />

über Forschungsthemen rund ums Sägen, darunter<br />

Herstellung der Werkzeuge, neue Schneidstoffe,<br />

wirtschaftlichere Prozessketten, Maschinentechnik<br />

oder Industrie 4.0.<br />

www.saegen-stuttgart.de/<br />

veranstaltungen/stuttgartersaege-tagung/<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004074)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Personalien K 71<br />

VIP-Seite<br />

HANS JÜRGEN KERKHOFF<br />

ZUM 60. GEBURTSTAG<br />

2016 wird ein wichtiges Jahr für die<br />

Stahlindustrie, denn deren Weichen für die<br />

Zukunft werden inzwischen maßgeblich von<br />

der Politik gestellt. Themen wie der Emissionsrechtehandel,<br />

chinesische Im porte oder<br />

fairer Handel stehen zurzeit im Vordergrund.<br />

Das gilt ganz besonders auch für Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh, der am 7. No vember 60 Jahre<br />

alt geworden ist.<br />

Der gebürtige Niederrheiner hat in Düsseldorf<br />

und Cambridge Geisteswissenschaften<br />

studiert. Er begann seine Karriere als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen<br />

Bundestag, dann für die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl als Assistent des damaligen<br />

Präsidenten Dr. Ruprecht Vondran sowie<br />

als Vertreter am Regierungssitz in Bonn;<br />

schließlich übernahm er die Leitung des<br />

Büros in Brüssel. In dieser Zeit wurde der Vertrag<br />

über die Europäische Gemeinschaft für<br />

Kohle und Stahl (EGKS) zu Ende geführt und<br />

Hans Jürgen Kerkhoff konnte den neuen<br />

Ordnungsrahmen für die Stahl industrie mitgestalten,<br />

z. B. in Form des Re search Fund for<br />

Coal and Steel (RFCS).<br />

1999 wurde ihm dann die Leitung des<br />

Geschäftsfeldes Politik bei der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl übertragen. Drei Jahre<br />

später folgte die Berufung in die Geschäftsführung<br />

des Verbandes, 2004 die Übernahme<br />

der Hauptgeschäftsführung, 2008 wurde<br />

er Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh.<br />

Zu diesem Zeitpunkt stellte die Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise auch die Stahlbranche vor<br />

neue Herausforderungen. Hinzu kam eine<br />

Klima- und Umweltpolitik, die die europäische<br />

Stahlindustrie verstärkt um faire Wettbewerbsbedingungen<br />

kämpfen ließ. Der<br />

Stahlmarkt China mit seiner rasant gestiegenen<br />

Stahlproduktion und seinen enormen<br />

Überkapazitäten hat die internationalen<br />

Märkte immer stärker durcheinandergewirbelt.<br />

2011 rief Hans Jürgen Kerkhoff die von<br />

den Stahl unternehmen finanzierte »Kommunikationsinitiative«<br />

ins Leben, wodurch die<br />

Branche, ihren öffentlichen Auftritt erfolgreich<br />

verstärken konnte. Als Vorsitzender des<br />

Wirtschaftskomitees des Weltstahlverbands<br />

World Steel Association (von 2011 bis 2013)<br />

war er der erste Deutsche in dieser Funktion.<br />

Wenn heute die politischen Entscheider<br />

der Stahlbranche zuhören und ihre Relevanz<br />

für den Wirtschaftsstandort Deutschland bis<br />

in die Reihen der Grünen anerkennen, hat<br />

das viel mit dem Wirken von Hans Jürgen<br />

Kerkhoff zu tun. Auch die Wahrnehmung<br />

der Stahlindustrie als technologische und<br />

innovatorische Spitzenbranche, die Themen<br />

wie Nachhaltigkeit aktiv vorantreibt, ist ein<br />

wichtiger Aspekt. Hans Jürgen Kerkhoff<br />

wurde gerade erst im September erneut für<br />

vier Jahre in seinen Funktionen bestätigt.<br />

Als Hobby-Langstreckenläufer (sofern die<br />

Zeit es dem Vater von vier Kindern erlaubt)<br />

weiß er, dass er einen langen Atem braucht.<br />

So wird er auch weiter Überzeugungsarbeit<br />

leisten, auf die Kraft des guten Arguments<br />

vertrauen und die Stimme der Stahlindustrie<br />

hörbar machen: »Meine Arbeit hat oft mit<br />

der Reduzierung von komplexen Zusammenhängen<br />

auf die wesentlichen Entwicklungstendenzen<br />

zu tun, aber mehr noch mit<br />

der Vermittlung, der Moderation von Dialogprozessen<br />

und der Interessenvertretung<br />

für den Stahl«, sagt er. »Dies ist wichtig,<br />

weil wir in einem immer dynamischeren<br />

Umfeld stehen, dessen Unübersichtlichkeit<br />

größer wird und wo Zusammenhänge in<br />

Wirtschaft und Politik zunehmend weniger<br />

transparent sind.«<br />

K<br />

(sm 161104322)<br />

Sein 75. Lebensjahr vollendet am 10. No -<br />

vember Martin Kannegiesser, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Herbert Kannegiesser<br />

GmbH und Präsident des Gesamtmetall<br />

Arbeitgeberverbandes der Metallund<br />

Elektroindustrie.<br />

K<br />

(sm 161104172)<br />

Am 10. <strong>November</strong> wird Alexander Rebs,<br />

früher Geschäftsführer der Rebs Zentralschmiertechnik<br />

GmbH, 80 Jahre alt. K<br />

(sm 161104173)<br />

Helmut Ponemayr, Geschäftsführer der<br />

Böhler Bleche GmbH & Co. KG, begeht am<br />

14. <strong>November</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 14. No -<br />

vember, Prof. Dr.-Ing. Dieter H. Vogel, ehemals<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Thyssen AG, Düsseldorf.<br />

K<br />

(sm 161104175)<br />

80 Jahre alt wird am 18. <strong>November</strong> Prof.<br />

Dr.-Ing. Dieter Neuschütz, früher Universitätsprofessor<br />

am Lehrstuhl für Werkstoffchemie<br />

an der RWTH Aachen.<br />

K<br />

(sm 161104176)<br />

Dr.-Ing. Christoph Schneider, begeht<br />

am 2. Dezember seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm 161104243)<br />

Am 4. Dezember feiert Prof. Dr.-Ing.<br />

Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Salzgitter AG, seinen 60. Ge -<br />

burtstag.<br />

K<br />

(sm 161104244)<br />

80 Jahre alt wird am 4. Dezember Prof.<br />

Dr.-Ing. Hans Grewe, früher Hauptabteilungsleiter<br />

für Anwendungstechnik, Krupp<br />

Forschungsinstitut GmbH.<br />

K<br />

(sm 161104245)<br />

Seinen 80. Geburtstag feiert am 4. De -<br />

zember, der ehemalige Geschäftsführer der<br />

Niobium Products Company GmbH, Dr.-Ing.<br />

Friedrich Heisterkamp.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />

(sm 161104174)<br />

(sm 161104246)


72 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />

VIP-Seite<br />

Thorsten Petry<br />

Hannes<br />

Döllinger<br />

Thorsten Petry ist<br />

seit 1. September 2016<br />

neuer Geschäftsführer der<br />

Konecranes GmbH in<br />

Deutschland.<br />

»Wir haben uns weltweit<br />

und damit auch in<br />

Deutschland neu aufgestellt,<br />

um noch schneller<br />

und effizienter die Kundenbedürfnisse<br />

zu erfüllen.<br />

Dafür haben wir jetzt<br />

die zwei operierenden und<br />

starken Geschäftsbereiche<br />

Industriekrane und Kranservice.<br />

Das führt zu kürzeren<br />

Entscheidungswegen und erhöht<br />

gleich zeitig die Kundennähe«, erläutert<br />

Thorsten Petry. Den Be reich Industriekrane<br />

(Industrial Cranes) von Konecranes in<br />

Deutschland und der Schweiz leitet Hannes<br />

Döllinger. Den Kranservice (Industrial Service)<br />

in Deutschland und<br />

der Schweiz verantwortet<br />

Nico Zamzow.<br />

Thorsten Petry folgt<br />

als Geschäftsführer von<br />

Konecranes auf Jürgen<br />

Dlugi, der das Unternehmen<br />

verlassen hat, um<br />

Nico Zamzow<br />

sich neuen Herausforderungen<br />

zu widmen. Petry ist seit 2009 für<br />

Konecranes tätig. Er wird auch als Geschäftsführer<br />

die Verantwortung als HR Director für<br />

einen Teil der Region EMEA (Middle Europe)<br />

innehaben.<br />

K<br />

(sm 161104281)<br />

Der Stahlerzeuger<br />

SSAB hat Sami Eronen<br />

zum 1. Dezember 2016<br />

die Führung von Ruukki<br />

Construction anvertraut.<br />

Sein Vorgänger Jarmo<br />

Tonteri verlässt das Unternehmen<br />

zum 30. <strong>November</strong>. Eronen leitet<br />

aktuell die Bereiche Supply Chain Management<br />

und IT bei SSAB Europe.<br />

K<br />

MUSS (sm 161104248)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Andernach & Bleck<br />

B<br />

Titel<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH Titel<br />

BANDTEC Stahlband GmbH Titel<br />

Becker Stahl-Service GmbH Titel<br />

Behringer GmbH Maschinenfabrik 32<br />

BGH Edelstahlwerke GmbH Titel<br />

BOBE Industrie-Elektronik Titel, 17<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 67<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 9<br />

D<br />

Delta Qualitätsstahl GmbH<br />

Titel<br />

Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />

Hammerwerk Titel, 2<br />

DM-Stahl GmbH<br />

Titel<br />

E<br />

EMW Eisen- und Metallh. GmbH<br />

Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />

Titel<br />

Titel<br />

F<br />

Franz Fahl GmbH<br />

Westfälische Metall-Locherei Titel<br />

Dr. Fister GmbH 47<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Titel<br />

GIMA 53<br />

H<br />

haspa GmbH<br />

HFS Hagener Feinblech<br />

Service GmbH<br />

I<br />

Titel<br />

Titel<br />

IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 9<br />

IMS Messsyteme GmbH<br />

Titel<br />

ISRA Parsytec GmbH<br />

Titel<br />

K<br />

Klöckner & Co.<br />

Deutschland GmbH Titel, 28, 29<br />

Kloppert Stahl GmbH 49<br />

L<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 39<br />

M<br />

Made in Steel srl 11<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

U4<br />

Maynards Europe GmbH 59<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG 33<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG<br />

Titel<br />

Nissen & Velten Software GmbH 15<br />

Nokra Optische Prüftechnik<br />

Tiel<br />

P<br />

pauly STAHLHANDEL<br />

Ralph Pauly e.K.<br />

Pender Strahlungsheizung GmbH<br />

Titel<br />

Titel<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 25<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH 9, 39<br />

ProPipe GmbH<br />

Titel<br />

R<br />

Rosenberger GmbH 19, 20<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

Schages GmbH & Co. KG 59<br />

Schierle Stahlrohre<br />

GmbH & Co. KG 55, 68<br />

Schnutz GmbH<br />

Titel<br />

Heinrich Schütt KG GmbH & Co. Titel<br />

SLF Oberflächentechnik GmbH Titel<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Titel<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG Titel, 36, 37<br />

STAPPERT Deutschland GmbH 31<br />

T<br />

TKM GmbH<br />

Titel<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 13<br />

W<br />

Walzwerke Einsal GmbH<br />

Titel<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH 57<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


Vorschau / Impressum K 73<br />

VORSCHAU 12.2016<br />

STAHLMARKT-Barometer<br />

STAHL 2016<br />

• Jahreskonferenz STAHL 2016 – Aktuelles von der Pressekonferenz<br />

Steel International<br />

• Wer kann Emissionen am besten vermeiden?<br />

• Tschechischer Autobauer erweist sich als rentabel<br />

Branchenbericht<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Markieren & Kennzeichnen<br />

• Effektiv und zuverlässig Kennzeichnen<br />

• Kodierte Qualitätsinformationen<br />

Steel Art & Culture<br />

• Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />

• Edelstahlausrüstung in Sport und Freizeit<br />

• Perfekt durch Eleganz und Sicherheit<br />

Studien, Firmenportraits und Anwenderberichte<br />

• Passgenaue Techniken zum Sägen und Lagern<br />

• Schwerlaststapler und Flurförderzeuge zum Anfassen<br />

• Urban Mining schont Klima und Ressourcen<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. <strong>November</strong> zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: iStockphoto.com/Nellmac, GKD)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>


markmann + müller<br />

Der Softwaredienstleister<br />

für den Stahlmarkt!<br />

markmann + müller ist ein mittelständisches Software- und<br />

Beratungshaus und spezialisiert auf ERP-Einführungen bei<br />

mittelständischen Unternehmen.<br />

markmann + müller datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45 ⋅ 58313 Herdecke ⋅ +49 (0)2330 / 8 01 - 0 ⋅<br />

www.mumdat.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!