stahlmarkt 11.2016 (November)
Aus dem Inhalt: Stahl-2016 Jahrestagung / Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik
Aus dem Inhalt: Stahl-2016 Jahrestagung / Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
11<br />
<strong>November</strong> 2016<br />
STAHL 2016 – Orientierung in unsicheren Zeiten<br />
Stahlstandort Deutschland – nachhaltig sichern<br />
Stahlhandel & Service-Center – tiefgreifender Wandel<br />
Industrieheizungen und<br />
Hallenheizungen<br />
Smart Surface Solutions<br />
»starke<br />
Partner«
Editorial K 3<br />
Gemeinsam Rückgrat zeigen<br />
»Orientierung in unsicheren Zeiten« heißt das<br />
Motto der diesjährigen Jahrestagung STAHL 2016 am<br />
10. <strong>November</strong> in Düsseldorf (siehe auch S. 7). Fakt ist:<br />
Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa braucht<br />
faire Wettbewerbsbedingungen – und die hat sie nicht.<br />
Neben der allgemein schwierigen Lage auf den globalen<br />
Stahlmärkten spielen politische Entscheidungen in diesem<br />
Jahr eine ganz bedeutende Rolle.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Beispiele sind u. a. die Mitte Oktober veröffentlichte<br />
EEG-Umlage für 2017 – eine Lösung, die für die Stahlindustrie<br />
weiterhin unbefriedigend bleibt. Die drohenden<br />
Änderungen beim EU-Emissionsrechtehandel für die<br />
vierte Handelsperiode ab 2021 sind ebenfalls ein Problem.<br />
Und dann China – ein weites Feld. Hier konzentriert<br />
sich alles auf die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen,<br />
den Umgang mit Überkapazitäten und<br />
die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus. Darüber<br />
hinaus geht es bei der weltweiten Nachfrage nach Stahl<br />
derzeit nur »in Mäuseschritten voran«, wie die jüngsten<br />
Zahlen des internationalen Stahlverbandes worldsteel<br />
zeigen (s. S. 14).<br />
Dabei existieren in Europa – und ganz besonders in<br />
Deutschland – starke, intakte Wertschöpfungsketten,<br />
die zu erhalten sind: »Stahl ist das Rückgrat der deutschen<br />
Volkswirtschaft«, so die WV Stahl. Die im Stahlgeschäft<br />
aktiven Unternehmen wollen jetzt noch stärker<br />
enge Partnerschaften knüpfen, zusammen mit den Kunden<br />
neue Wege betreten und Produkte entwickeln, um<br />
auf internationalem Parkett gemeinsam zu bestehen.<br />
Das geht nur, wenn die Beteiligten Wissen und Daten<br />
untereinander offen legen. Die Branche wird nicht mehr<br />
nur in eindimensionalen, einseitig ausgerichteten Lieferketten<br />
denken können, sondern in größeren Netzwerken<br />
mit komplexerer Struktur und einem Hin und Her<br />
der Kommunikation. Digitalisierung liefert dafür sicher<br />
noch viele nützliche »Tools« und bietet neue Chancen.<br />
Darüber machen sich neben den Stahlherstellern<br />
auch die Stahl-Service-Center und Stahldistributeure<br />
intensiv Gedanken (mehr in unserem Special ab Seite<br />
40) – und nicht nur die: Im Blechbearbeitungssektor<br />
haben kürzlich mehrere Maschinen- und Anlagenbauer<br />
eine Herstellerinitiative im Sinne von Fertigung 4.0 für<br />
Mittelständler gegründet (s. S. 26). Es bleibt also spannend.<br />
Stahl einsetzende Wirtschaftszweige*<br />
in Deutschland<br />
in Europa<br />
Automobilbau<br />
18%<br />
Sonstige<br />
3%<br />
Haushaltswaren<br />
3%<br />
Automobilbau<br />
26%<br />
Sonstige 6%<br />
3%<br />
Haushalts-<br />
10%<br />
waren<br />
Rohre<br />
12%<br />
31%<br />
12%<br />
Metallwaren<br />
Bau<br />
Maschinenbau<br />
Rohre<br />
13%<br />
14%<br />
Metallwaren<br />
Bau<br />
35%<br />
14%<br />
Maschinenbau<br />
* Anteil am Stahlbedarf Quelle: WV Stahl, Eurofer 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>11.2016</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Fachkräfte dringend gesucht<br />
7 STAHL 2016 – JAHRESTAGUNG<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Ein Lichtblick in der US-Stahlindustrie<br />
12 Mittelfristig gute Aussichten<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
18 Auch in Zukunft gegen Dumping<br />
22 50 Jahre Walzwerk Mülheim<br />
23 Brammen-Weltrekord<br />
24 Anlagenjubiläen in der Feinblechproduktion<br />
26 Herstellerinitiative Industrie 4.0 gegründet<br />
BRANCHENBERICHT<br />
30 Schmiedeindustrie erwartet kein Wachstum<br />
EDELSTAHL<br />
34 Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />
36 Kaltverschweißen von Edelstählen vermeiden<br />
38 Mit nichtrostenden Stählen an die Weltspitze<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
40 Werden in Europa die unabhängigen Stahl-Service-Center verdrängt?<br />
42 Der globale Wettbewerb ist unvermeidbar<br />
45 Bandsägetechnik 4.0<br />
46 Gezielt Bandzug auf- und abbauen<br />
48 Vollautomatische, integrierte Komplettbearbeitung für Rohre<br />
50 Wasserstrahlschneideanlagen mit drei Jahren Garantie<br />
51 Erste Wahl für langspanige Werkstoffe<br />
52 Neue Stahlhalle eröffnet<br />
53 Kräfte gebündelt<br />
LOGISTIK<br />
58 Disposition 4.0 für die Fabrik 4.0<br />
RUBRIKEN<br />
65 Fachmedien 71 VIP-Seiten<br />
66 Stahltermine 72 Inserentenverzeichnnis<br />
67 Veranstaltungen 73 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im September 2016<br />
STAHL 2016 Als »Schicksalsjahr«<br />
titulierte die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl das Jahr 2016.<br />
Perspektiven sind dennoch<br />
grundsätzlich vorhanden – nun<br />
gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
weiter auszubauen und die<br />
Digitalisierung voranzubringen.<br />
34<br />
EDELSTAHL Abgasanlagen sind<br />
wesentliche Gebäudebestandteile.<br />
Neben gestalterisch-architektonischen<br />
Aspekten gehört die Beständigkeit<br />
gegen Säuren, Feuchtigkeit<br />
und Rußbrand zu den zentralen<br />
Anforderungen, die der nichtrostende<br />
Stahl in idealer Weise<br />
erfüllt.<br />
STAHLDISTRIBUTEURE UND<br />
STAHL-SERVICE-CENTER Der<br />
europäische Verband EUROMETAL<br />
erwartet einen tiefgreifenden<br />
Wandel. Neue Geschäftsmodelle<br />
und neue »Player« werden die<br />
Märkte verändern. Globalisierung<br />
und Konsolidierung schreiten<br />
voran, erläuterte EUROMETAL-<br />
Generaldirektor Georges Kirps.<br />
LOGISTIK Die Umsetzung eines<br />
Fabrik-4.0-Konzeptes in der<br />
Metall verarbeitenden Industrie<br />
erfordert auch eine »Disposition<br />
4.0«. Schon jetzt wird<br />
ersichtlich, dass Disposition 4.0<br />
keine Vision sondern bei Technologieführern<br />
durchaus bereits<br />
gelebte Realität ist.<br />
7<br />
40<br />
58<br />
Fotos: WV Stahl, Poujoulat/Saint-Symphorien, WS, Prof. Sames, THM Business School, Abels & Kemmner<br />
1)<br />
Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015, in 1.000 t.<br />
2)<br />
nur HADEED<br />
e – estimated<br />
September<br />
2016<br />
September<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Sep. 16/15<br />
9 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 640 e 548 16,8 5.733 5.619 2,0<br />
Bulgarien 45 e 48 – 5,7 394 473 – 16,6<br />
Deutschland 3.246 3.377 – 3,9 32.011 32.570 – 1,7<br />
Finnland 352 318 10,6 3.078 3.028 1,6<br />
Frankreich 1.278 1.250 2,2 10.617 11.656 – 8,9<br />
Griechenland 90 e 55 63,6 824 699 17,9<br />
Großbritannien 644 569 13,3 5.699 8.660 – 34,2<br />
Italien 1.989 2.099 – 5,3 17.307 16.752 3,3<br />
Kroatien 0 e 13 – 100,0 0 112 – 100,0<br />
Luxemburg 195 e 196 – 0,5 1.667 1.636 1,9<br />
Niederlande 536 597 – 10,2 5.210 5.322 – 2,1<br />
Österreich 562 599 – 6,2 5.520 5.764 – 4,2<br />
Polen 680 e 784 – 13,3 6.337 7.161 – 11,5<br />
Schweden 408 369 10,4 3.494 3.236 7,9<br />
Slowakei 400 395 1,4 3.588 3.537 1,4<br />
Slowenien 51 52 – 3,3 470 465 0,9<br />
Spanien 1.190 e 1.303 – 8,7 10.593 11.363 – 6,8<br />
Tschechien 438 363 20,7 4.037 4.046 – 0,2<br />
Ungarn 113 139 – 18,7 898 1.289 – 30,3<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 405 e 414 – 2,2 3 786 3.989 – 5,1<br />
Europäische Union (28) 13.261 13.488 – 1,7 121.262 127.379 – 4,8<br />
Bosnien-Herzegowina 52 59 – 12,1 621 655 – 5,3<br />
Mazedonien 20 e 0 – 137 95 44,0<br />
Norwegen 58 54 6,2 456 422 8,1<br />
Serbien 107 75 41,8 811 734 10,5<br />
Türkei 2.654 2.454 8,1 24.437 23.469 4,1<br />
Europa außer EU 2.891 2.643 9,4 26.462 25.375 4,3<br />
Kasachstan 355 330 7,5 3.158 2.882 9,6<br />
Moldawien 15 e 45 – 66,7 86 312 – 72,4<br />
Russland 5.736 5.859 – 2,1 52.727 53.632 – 1,7<br />
Ukraine 1.884 2.048 – 8,0 18.281 17.093 7,0<br />
Usbekistan 60 e 51 17,6 526 501 5,0<br />
Weißrussland 180 e 199 – 9,5 1.619 2.023 – 20,0<br />
C.I.S. (6) 8.230 8.532 – 3,5 76.397 76.443 – 0,1<br />
El Salvador 10 e 11 – 12,9 78 86 – 8,8<br />
Guatemala 25 e 37 – 33,0 240 279 – 13,9<br />
Kanada 980 e 999 – 1,9 9.668 9.504 1,7<br />
Kuba 20 e 26 – 23,9 182 197 – 8,0<br />
Mexiko 1.600 e 1.694 – 5,5 13.959 14.132 – 1,2<br />
Trinidad und Tobago 0 57 – 100,0 36 404 – 91,1<br />
USA 6.308 6.557 – 3,8 59.708 60.504 – 1,3<br />
Nordamerika 8.943 9.381 – 4,7 83.872 85.106 – 1,4<br />
Argentinien 322 446 – 27,8 3.078 3.782 – 18,6<br />
Brasilien 2.578 2.501 3,1 22.917 25.264 – 9,3<br />
Chile 95 e 80 18,9 885 815 8,6<br />
Ecuador 50 e 68 – 26,1 440 517 – 14,9<br />
Kolumbien 100 e 123 – 19,0 948 910 4,2<br />
Paraguay 3 e 5 – 35,5 26 33 – 21,5<br />
Peru 100 e 93 8,1 859 794 8,1<br />
Uruguay 6 e 10 – 42,4 47 66 – 29,3<br />
Venezuela 20 e 94 – 78,8 232 1.052 – 78,0<br />
Südamerika 3.274 3.419 – 4,2 29.432 33.233 – 11,4<br />
Ägypten 365 e 384 – 5,0 3.517 4.335 – 18,9<br />
Libyen 15 0 – 377 240 56,7<br />
Marokko 45 e 9 419,6 370 425 – 13,1<br />
Südafrika 430 e 442 – 2,7 4.611 5.038 – 8,5<br />
Afrika 855 835 2,4 8.875 10.039 – 11,6<br />
Iran 1.588 1.337 18,8 13.210 12.231 8,0<br />
Katar 190 e 227 – 16,3 1.765 1.988 – 11,2<br />
Saudi Arabien 2) 380 e 381 – 0,4 3.540 4.467 – 20,8<br />
Vereinigte Arabische Emirate 192 265 – 27,5 2.222 2.222 0,0<br />
Mittlerer Osten 2.351 2.211 6,3 20.736 20.908 – 0,8<br />
China 68.170 65.611 3,9 603.780 601.374 0,4<br />
Indien 7.880 e 7.264 8,5 71.090 67.128 5,9<br />
Japan 8.442 8.570 – 1,5 78.378 78.799 – 0,5<br />
Pakistan 260 e 230 13,0 2.551 2.141 19,1<br />
Südkorea 5.716 5.654 1,1 50.950 51.867 – 1,8<br />
Taiwan, China 1.770 e 1.609 10,0 16.267 16.544 – 1,7<br />
Thailand 340 e 326 4,3 2.879 2.901 – 0,8<br />
Asien 92.579 89.264 3,7 825.895 820.755 0,6<br />
Australien 477 423 12,7 3.871 3.689 5,0<br />
Neuseeland 50 76 – 34,4 427 648 – 34,0<br />
Ozeanien 527 499 5,5 4.299 4.336 – 0,9<br />
Gesamt (66 Länder) (1) 132.909 130.272 2,0 1.197.230 1.203.573 – 0,5<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Fachkräfte dringend gesucht!<br />
Die Zahl der Schulabgänger sinkt, gleichzeitig möchten immer mehr junge<br />
Leute studieren – für viele Unternehmen ein Problem, denn Fachkräfte<br />
werden knapp. Beliebte große Arbeitgeber spüren das erst wenig. Doch<br />
im Mittelstand bleiben immer häufiger Ausbildungsplätze und Stellen<br />
unbesetzt, weil die Unternehmen keine geeigneten Bewerber finden.<br />
»<br />
Konzepte zur Bindung und<br />
Gewinnung von Mitarbeitern<br />
werden immer wichtiger.<br />
Zum Beispiel Emmerich am Niederrhein:<br />
In der 30.000-Einwohner-Stadt, tief im Nordwesten<br />
von Nordrhein-Westfalen, herrscht<br />
noch ein wenig heile Welt: Die Kriminalität<br />
ist niedrig, es gibt neben bezahlbarem<br />
Wohnraum auch viel Grün, und bei schönem<br />
Wetter lässt sich über eine schicke Rheinpromenade<br />
bummeln. So viel Lebensqualität<br />
kann ein Pluspunkt sein für Unternehmen,<br />
die Mitarbeiter an<br />
sich binden möchten<br />
oder gar neues<br />
Personal suchen.<br />
Einerseits. Aber mitunter<br />
können gerade<br />
Mittelständler in<br />
Emmerich Stellen<br />
nicht besetzen, weil mögliche Kandidaten<br />
lieber im Umfeld der Großstädte leben und<br />
arbeiten möchten.<br />
Ein anderer Ort, das gleiche Problem:<br />
Apen im Landkreis Ammerland, Niedersachsen.<br />
Gut 11.000 Einwohner, viel Natur, und<br />
bis Oldenburg, der nächst größeren Stadt,<br />
sind es etwa 30 km. Auch dort bleiben mangels<br />
geeigneter Bewerber häufiger Arbeitsplätze<br />
unbesetzt – nur nicht beim größten<br />
Arbeitgeber im Ort, der AMF Bruns GmbH<br />
& Co. KG. Das Familienunternehmen baut<br />
Förderanlagen für Schüttgüter und konstruiert<br />
Liftsysteme für den behindertengerechten<br />
Umbau von Fahrzeugen. »Wir haben in<br />
allen Bereichen mehr Bewerber als offene<br />
Stellen«, freut sich Geschäftsführer Jan Woltermann.<br />
Der Fachkräftemangel, oder wie<br />
er sagt, der Kampf um die knappste Ressource<br />
der Zukunft, ist eines seiner zentralen<br />
Anliegen. Unter seiner Regie hat AMF Bruns<br />
schon vor vielen Jahren angefangen, Konzepte<br />
zur Bindung und Gewinnung von Mitarbeitern<br />
zu entwickeln – und diese dann<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
Denn das Problem wird immer drängender.<br />
Nach Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung wird das Er -<br />
werbspersonenpotenzial<br />
in Deutschland<br />
in den zehn<br />
Jahren von 2015<br />
bis 2025 um etwa<br />
5 Mill. Personen<br />
schrumpfen – mit<br />
einem Fachkräfteanteil<br />
von weit mehr als 80 %. Die Folge:<br />
Fachkräfte werden zu einem immer wichtigeren<br />
Wettbewerbsfaktor. Sie werden knapper,<br />
begehrlicher und teurer. Arbeitgeber<br />
müssen somit immer größere Anstrengungen<br />
unternehmen, um qualifiziertes Personal<br />
zu gewinnen.<br />
Was also können Mittelständler, die in der<br />
breiten Öffentlichkeit eher wenig bekannt<br />
sind, tun, um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />
zu profilieren? Bei AMF Bruns heißt das Konzept:<br />
»Mitarbeiter gewinnen, entwickeln,<br />
motivieren und binden«. Im ersten Schritt<br />
geht es darum, die passenden Mitarbeiter<br />
zu finden. Dabei hat das Unternehmen seinen<br />
Radius bei der Personalsuche in den<br />
vergangenen Jahren deutlich vergrößert.<br />
Allein aus dem unmittelbaren Umfeld von<br />
zehn oder 15 km um Apen lassen sich nicht<br />
mehr alle Stellen besetzen. Auf die Erstausbildung<br />
folgt bei AMF Bruns eine individuelle<br />
Förderung und schließlich eine zielgerichtete<br />
Weiterbildung. Bei der Motivation<br />
und Bindung der Beschäftigten setzt das<br />
Unternehmen unter anderem auf ein intensives<br />
Gesundheitsmanagement und gezielte<br />
Angebote für »familienfreundliches Arbeiten«,<br />
etwa wenn es um die Betreuung von<br />
Kindern oder die Pflege von Angehörigen<br />
geht. Gerade solche Angebote sind offensichtlich<br />
immer mehr Menschen wichtig,<br />
wenn sie sich nach einem Arbeitsplatz<br />
umschauen.<br />
Wenn Berufseinsteiger oder auch Trainees<br />
sich einmal entschieden haben, bei einem<br />
Mittelständler zu arbeiten sind sie Befragungen<br />
zufolge oft sehr angetan über die Perspektiven.<br />
Denn dort sind – verglichen mit<br />
einem Konzern – die Hierarchien flacher, die<br />
Entscheidungswege kürzer und es wird<br />
direkter kommuniziert. Nachwuchskräfte<br />
können schon bald sehr eigenständig arbeiten,<br />
die Arbeitsatmosphäre ist häufig un -<br />
kompliziert und sie können relativ schnell<br />
aufsteigen. Diese Pluspunkte müssten die<br />
Mittelständler viel besser kommunizieren.<br />
Auf der anderen Seite müssten sich junge<br />
Leute intensiver mit ihrer Berufswahl auseinandersetzen.<br />
Und nicht nur allgemein<br />
bekannte Tätigkeiten in Betracht ziehen.<br />
Denn es gibt rd. 330 duale Ausbildungsberufe.<br />
Fachleute raten Schulabgängern seit<br />
Langem, auch einmal einen Blick auf weniger<br />
bekannte, aber auch spannende Tätigkeiten<br />
zu werfen, und sich nicht nur an der<br />
Ausbildungsvergütung zu orientieren. Entscheidend<br />
sind eher die Aufstiegsmöglichkeiten:<br />
Welche Karriereschritte lassen sich<br />
mit einer guten Ausbildung und kontinuierlicher<br />
Weiterbildung erreichen?<br />
Wenn Mittelständler und Berufseinsteiger<br />
zueinander finden sollen, müssen somit beide<br />
Seiten mehr tun: Die Unternehmen müssen<br />
sich attraktiver machen und dies stärker<br />
nach außen tragen und junge Leute müssen<br />
den Mut haben, auch einmal abseits ausgetretener<br />
Pfade zu gehen. ber<br />
K<br />
(sm 161104236)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahl 2016 K 7<br />
STAHL 2016 –<br />
Orientierung in unsicheren Zeiten<br />
(Fotos: Stahl-Zentrum)<br />
Internationale Jahrestagung zeigt Herausforderungen und Handlungsoptionen<br />
Düsseldorf. Als »Schicksalsjahr« titulierte die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl das Jahr 2016. Die anhaltende weltweite Strukturkrise sowie<br />
die Verwerfungen auf den globalen Märkten geben ihr recht. Perspektiven<br />
sind grundsätzlich vorhanden – nun gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
weiter auszubauen und die Digitalisierung voranzubringen.<br />
Die künftigen Perspektiven der Branche<br />
stehen im Fokus der vom Stahlinstitut VDEh<br />
gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl organisierten Jahrestagung STAHL<br />
2016, die am 10. <strong>November</strong> 2016 im CCD<br />
Congress Center Düsseldorf gehalten wird.<br />
Große Herausforderungen stellen sich der<br />
Stahlindustrie in Deutschland und Europa.<br />
Insbesondere die derzeitige Lage auf den<br />
globalen Märkten ist hier zu nennen ebenso<br />
wie die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen,<br />
aber auch technische<br />
Innovationen. Die deutsche Stahlindustrie<br />
blickt auf eine Reihe von Anpassungsprozessen<br />
zurück, die mit Bereitschaft zur Veränderung<br />
und mit nachhaltiger Modernisierung<br />
bewältigt wurden. Die zukünftigen<br />
Aussichten sind gut – unter der Maßgabe,<br />
dass es zu keinen einseitigen Zusatzbelastungen<br />
kommt, die die deutschen Unternehmen<br />
im Vergleich zu den internationalen<br />
Wettbewerbern benachteiligen. Dies wird<br />
die Jahrestagung intensiv behandeln.<br />
Aktuelle Lage<br />
Der Eröffnungsblock beginnt mit einem<br />
Beitrag zur aktuellen Lage der Stahlindustrie<br />
von Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts VDEh. Fortgesetzt<br />
wird dies von Michael Ziesemer, Präsident<br />
des Zentralverbandes Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), der die<br />
derzeitigen Herausforderungen für den<br />
Erhalt starker Wertschöpfungsketten in<br />
Deutschland und Europa thematisiert. Der<br />
Präsident der Europäischen Handelskammer<br />
in China, Jörg Wuttke, spricht anschließend<br />
über die Bedeutung Chinas für die<br />
europäische Industrie. Zudem wird der<br />
Young Academics‘ Steel Award des Stahlinstituts<br />
VDEh verliehen, der herausragende<br />
Nachwuchswissenschaftler aus der<br />
Metallurgie und der Werkstofftechnik von<br />
Stahl auszeichnet.<br />
Stahldialoge<br />
In acht Stahldialogen werden anschließend<br />
die für die Stahlbranche wichtigen Themen<br />
vertieft. Dabei stehen zunächst die globalen<br />
Verwerfungen im Fokus mitsamt Kapazitätsüberhängen<br />
vor allem in China. Industrie<br />
und Politik müssen ausloten, wie die Märkte<br />
offen gehalten werden können, ohne unfaire<br />
Wettbewerbsbedingungen zuzulassen.<br />
Ein weiterer Themenkomplex ist die Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0, deren Umset-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
8 K Stahl 2016<br />
Programm<br />
10 h bis 11:15 h Begrüßung und Eröffnung<br />
Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />
Michael Ziesemer,<br />
Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)<br />
Jörg Wuttke,<br />
Präsident der Europäischen Handelskammer in<br />
China<br />
zung bereits begonnen hat. Industrie 4.0<br />
wird Änderungen in der Fertigung, aber<br />
auch deutliche ökonomische Effekte nach<br />
sich ziehen. Eine Vielzahl an Handlungsoptionen<br />
steht hier noch offen, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der inländischen Industrie<br />
weiter zu steigern.<br />
Die Erfüllung klimapolitischer Vorgaben<br />
stellt das Thema des dritten Stahldialogs.<br />
Weitere massive Verringerungen des Energieverbrauchs<br />
und der CO 2<br />
-Bilanz sind bei<br />
den hocheffizienten Anlagen in Europa<br />
nicht zu erwarten, allerdings besteht die<br />
Möglichkeit, beispielsweise Hüttengase für<br />
die Herstellung chemischer Produkte zu verwenden.<br />
Entsprechende Kooperationen<br />
bestehen bereits.<br />
Die Schlüsseltechnologie Leichtbau wird<br />
im vierten Stahldialog behandelt. Stahlhersteller<br />
entwickeln hochfeste Stähle mit guter<br />
Umformbarkeit, wobei hier derzeit als Lö -<br />
sungsansatz ein Materialmix aus hochfesten<br />
Stählen, Leichtmetallen und Composite-<br />
Hybrid-Metallen heraussticht.<br />
Potenziale von Modellen stehen im Mittelpunkt<br />
des fünften Stahldialogs. Ausgewählte<br />
Anwendungsbeispiele aus den Bereichen<br />
Warm- und Kaltband sowie Grobblech<br />
sollen verdeutlichen, wie die Anforderungen<br />
an Produktivität und Qualität bei zunehmen-<br />
Stahldialoge 11:30 h – 13:30 h<br />
• Verwerfungen auf dem globalen Stahlmarkt:<br />
Handlungsoptionen für Politik und Wirtschaft<br />
• Industrie 4.0 – die Digitalisierung als Impulsgeber<br />
für Wachstum und Wandel<br />
• Grenzen und Wege der Flexibilität bei der<br />
Eisen- und Stahlerzeugung<br />
• Werkstoffliche Leichtbaulösungen mit Stahl<br />
Stahldialoge 14:30 h – 16:30 h<br />
• Technische Aspekte der Digitalisierung in der<br />
Stahlindustrie<br />
• Kursbestimmung nach Paris: Wege zu einer<br />
nachhaltigen Klimapolitik<br />
• Industrieakzeptanz – Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Wohlstand<br />
• Innovation in der Prozessmodellierung ändert<br />
die Welt von Flachstahlprodukten – Virtualität<br />
wird Wirklichkeit<br />
18 h Stahltreff<br />
Neues Stahl-Logo<br />
Das neue<br />
Stahl-Logo<br />
(Foto: WV-Stahl)<br />
Für den Werkstoff Stahl ist ein neues Logo entwickelt<br />
worden. Es ersetzt das über viele Jahre von<br />
zahlreichen Unternehmen und Organisationen<br />
genutzte bisherige Logo.<br />
Unternehmen, die Stahl erzeugen, verarbeiten,<br />
mit Stahl handeln und dem Werkstoff verbundene<br />
Organisationen haben die Möglichkeit, dieses<br />
Zeichen für ihre Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu nutzen. Eingesetzt werden kann das<br />
Logo zum Beispiel in Publikationen, Print- und<br />
digitalen Medien, auf Produkten und Verpackungen<br />
sowie bei Veranstaltungen und Messeauftritten.<br />
Darüber hinaus kann alles, was überwiegend<br />
aus diesem vielseitigen Werkstoff hergestellt<br />
wird, von kurzlebigen Gebrauchs- bis zu langlebigen<br />
Investitionsgütern, das Zeichen tragen.<br />
Das Stahl-Logo ist eine beim Deutschen Patentund<br />
Markenamt eingetragene Wort-Bildmarke.<br />
Das Recht auf Nutzung kann kostenfrei beim<br />
Warenzeichen- und Wettbewerbsverband Stahl<br />
e.V., Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf, formlos<br />
beantragt werden. Interessenten wenden sich<br />
bitte an info@stahl-online.de.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahl 2016 K 9<br />
der Komplexität von Produktions- und Ge -<br />
schäftsprozessen erfüllt werden können.<br />
Technische Aspekte der Industrie 4.0 wie<br />
die digitale Transformation und die zunehmende<br />
Automatisierung der Fertigung stellen<br />
einen weiteren Themenkomplex dar. Die<br />
Digitalisierung wird die Unternehmen nachhaltig<br />
verändern – ausgewählte Beispiele<br />
verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen<br />
in der Stahlindustrie.<br />
Das Abkommen von Paris soll als internationales<br />
Rahmenwerk den Klima-Kurs ab<br />
2020 bestimmen, samt Verschärfung des<br />
Emissionsrechtehandels und nationalem Klimaschutzplan.<br />
Der siebte Stahldialog will<br />
erörtern, inwieweit der Vertrag halten kann,<br />
was er verspricht – insbesondere im Hinblick<br />
auf die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen<br />
Markt.<br />
Der achte Stahldialog behandelt dann die<br />
Industrieakzeptanz in der breiteren Öffentlichkeit.<br />
Die Industrie ist Wohlstandsgenerator,<br />
doch große Teile der Bevölkerung stehen<br />
der Industrie kritisch gegenüber. Welche<br />
Gründe dies hat und welche Strategien<br />
dagegen eingesetzt werden können, soll<br />
hier thematisiert werden.<br />
Nach den Stahldialogen klingt die Jahrestagung<br />
mit dem Stahltreff ab 18 Uhr in der<br />
Stadthalle aus. Dann steht das Netzwerken<br />
im Vordergrund; eine Anmeldung ist vorab<br />
erforderlich.<br />
www.stahl2016.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104242)<br />
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10 K Steel International<br />
Ein Lichtblick in der<br />
US-Stahlindustrie<br />
Nucor bleibt erfolgreich mit seiner Expansionspolitik<br />
New York (bln). Während die Dividenden von US-Stahlaktien seit<br />
geraumer Zeit niedrig waren oder bei null lagen, blieb der Gewinnanteil<br />
für Aktionäre der Nucor Corporation nach wie vor großzügig. Nach der<br />
jüngsten Dividendennachricht am Ende des dritten Jahresquartals erzielten<br />
Nucor-Aktionäre einen Jahresgewinn in Höhe von 3,26 % gemessen am<br />
derzeitigen Aktienkurs.<br />
Das kapitalreiche Minihütten-Unternehmen<br />
stellte mit diesem Dividendenniveau<br />
nicht nur die Aktien anderer Stahlunternehmen<br />
bei Weitem in den Schatten, sondern<br />
auch den durchschnittlichen Gewinnanteil<br />
des Standard-&-Poor-Indexes, der 500 Ak -<br />
tien der unterschiedlichsten Sektoren be -<br />
wertet.<br />
Eine zufriedene Belegschaft ist<br />
die Basis des Erfolgs<br />
Der größte Stahlhersteller im Land blieb<br />
auch in anderer Hinsicht ein Lichtblick in der<br />
Stahlindustrie: Während integrierte Unternehmen<br />
ganze Werke stilllegten oder das<br />
Produktionsvolumen zurückschraubten, verfolgte<br />
Nucor nach wie vor eine Expansionspolitik.<br />
So beschloss das Unternehmen, für<br />
ca. 230 Mill. USD eine zusätzliche Minihütte<br />
auf seinem Gelände im Bundesstaat Arkansas<br />
zu errichten. Das neue Werk soll in zwei<br />
Jahren produktionsfertig sein. In der neuen<br />
Minihütte wird das Unternehmen hochfeste<br />
Stähle für die Autoindustrie herstellen, die<br />
bisher in keinem der Nucor-Werke produziert<br />
werden. Der Standort in Kansas ist ideal<br />
für die Belieferung einer Reihe von Automobilwerken.<br />
Für Arkansas bedeutet der<br />
Bau der neuen Minihütte mindestens 100<br />
neue Stahlarbeiterjobs zusätzlich zu den<br />
650 Arbeitsplätzen im heutigen Nucor-Werk<br />
in diesem Teil des Landes.<br />
Auch mit dem Erwerb der Independence<br />
Tube Company (ITC) zum Preis von<br />
435 Mill. USD wird Nucor seine Angebotspalette<br />
erweitern. In seinen vier hochmodernen<br />
Betrieben in Illinois und Alabama<br />
produziert ITC Stahlbauhohlprofile (HSS)<br />
und Stahlrohre. Diese Produkte werden in<br />
der Bauindustrie, insbesondere für Infrastrukturprojekte<br />
und in der Landwirtschaft<br />
gebraucht, weniger im Energiesektor mit<br />
seiner Flaute in der Förderung und Exploration<br />
von Erdöl und Erdgas. Offensichtlich<br />
bereitete sich Nucor auf massive Investitionen<br />
in Infrastrukturprojekte vonseiten der<br />
Bundesregierung vor – ganz gleich ob Hillary<br />
Clinton oder Donald Trump im Rennen um<br />
das Weiße Haus siegen.<br />
Wie andere Minihütten-Unternehmen hat<br />
Nucor weitaus effizientere Produktionsstätten<br />
als die integrierte Konkurrenz. Dazu<br />
kommt eine Belegschaft, die im Gegensatz<br />
zu den Kollegen in integrierten Hüttenwerken<br />
nicht gewerkschaftlich organisiert ist.<br />
Ohne die hohen Legatskosten, die die alten<br />
integrierten Unternehmen finanziell schwer<br />
belasten, kann Nucor der Belegschaft Top-<br />
Löhne zahlen, die neu eingestellten Stahlarbeitern<br />
ein Jahreseinkommen von ca.<br />
80.000 USD garantieren. Diese Lohnpolitik<br />
und das Vermeiden von Entlassungen auch<br />
in Krisenzeiten führten zu einem guten<br />
Arbeitsklima in den Werken des Unternehmens.<br />
Kein anderes Stahlunternehmen war und<br />
ist aktiver im Kampf gegen »unfaire« Importe<br />
als der Minihütten-Riese Nucor. CEO und<br />
Präsident John Ferriola ist Chairman des<br />
Industrieverbandes American Iron and Steel<br />
Institute (AISI) und ein erfolgreicher Lobbyist<br />
für die Belange der Stahlindustrie. AISI ar -<br />
beitet eng mit Kongressmitgliedern beider<br />
Parteien und mit der Obama-Administration<br />
zusammen, die in den vergangenen sieben<br />
Jahren eine Vielzahl von hohen Strafzöllen<br />
gegen ausländische Stahlimporte verhängte.<br />
Für den Fall eines Trump-Sieges bei den<br />
Wahlen im <strong>November</strong> hat die Stahllobby<br />
jedoch vorgesorgt: Der frühere Nucor Chef<br />
Dan DiMicco fungierte im Wahlkampf als<br />
Berater für Donald Trump und schürte die<br />
Anti-China-Protektionspolitik des Republikaner-Kandidaten,<br />
die ihn in seinen Jahren<br />
als Nucor-Chef in vielen Bürgerversammlungen<br />
der traditionellen Stahlhochburgen<br />
populär machte. Der Inhalt des Buches von<br />
DiMicco »American Made: Why Making<br />
Things Returns Us to Greatness« passte perfekt<br />
in Trumps Wahlkampfparole »Making<br />
America Great Again«.<br />
ITC entscheidet zugunsten<br />
der US-Stahlhersteller<br />
Ob Zufall oder nicht, in der letzten Phase des<br />
Wahlkampfes gab es weitere Siege für die<br />
einheimische Stahlindustrie und die Stahlarbeitergewerkschaft<br />
in puncto Handelsbeschwerden.<br />
Die International Trade Commission<br />
(ITC), eine Behörde der US-Regierung,<br />
entschied zwei Monate vor den Wahlen,<br />
dass kalt gewalzte Stähle aus Brasilien, Indien,<br />
Südkorea und Großbritannien deutlich<br />
unter fairen Marktpreisen in die USA geliefert<br />
worden sind. Diese Entscheidung versprach,<br />
dass das Handelsministerium hohe<br />
Schutzzölle gegen entsprechende Unternehmen<br />
in den benannten Ländern führen<br />
wird. Nutznießer der Entscheidung sind insbesondere<br />
Nucor, AK Steel und Arcelor-<br />
Mittal. Die gleiche Beschwerde gegen russische<br />
Importe wurde allerdings von der ITC<br />
abgewiesen.<br />
In einer zweiten Entscheidung kündigte<br />
das US-Handelsministerium Strafzölle bis zu<br />
57 % gegen warm gewalzte Stahlimporte<br />
aus Australien, Brasilien, Japan, Korea, Holland,<br />
Großbritannien und der Türkei an, weil<br />
sie unter Preis verkauft und im Fall von Brasilien,<br />
Korea und der Türkei subventioniert<br />
wurden. Dem Ministerium zufolge hatten<br />
die Importe aus diesen sieben Ländern im<br />
Jahr 2014 einen 1,8-Mrd.-USD-Anteil am<br />
3-Mill.-USD-Gesamtmarkt für warm gewalzte<br />
Produkte.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Steel International K 11<br />
Und die Handelsbeschwerden<br />
werden nicht weniger<br />
2015 hatten Stahlimporte einen Marktanteil<br />
von insgesamt 29 %. Kein Wunder, dass für<br />
Mario Longhi, den CEO von U.S. Steel, die<br />
jüngste Entscheidung Washingtons eine<br />
weitere Bestätigung der Beschwerden seiner<br />
Branche war. Mit den letzten Entscheidungen<br />
riss die Kette der Klagen nicht ab.<br />
Nucor, Steel Dynamics, Commercial Metals,<br />
Gerdau, Bayou Steel und Byer Steel legten<br />
im letzten Jahresquartal eine weitere Handelsbeschwerde<br />
gegen Bewehrungsstahl<br />
aus Japan, Taiwan und der Türkei ein.<br />
Für die U.S. Steel Corporation, die ihre<br />
im Insolvenzverfahren steckende Tochter<br />
U.S. Steel abstoßen möchte, zeichnete sich<br />
eine mögliche Lösung ab: Der US-Hedgefond<br />
Bedrock Industries Group unterzeichnete<br />
einen Vertrag mit der Regierung der<br />
Provinz Ontario, der einen Rahmen für die<br />
Restrukturierung der ehemaligen Stelco-<br />
Werke und eine 500-Mill.-USD-Investition<br />
des Fonds beschreibt, aber in erster Linie ein<br />
ernsthaftes Kaufinteresse vonseiten Bedrock<br />
Industries bescheinigt. Zu einer Transaktion<br />
kann es jedoch nur kommen, wenn<br />
L STEEL TICKER<br />
ROSTFREI-ERZEUGUNG<br />
STEIGT WEITER<br />
Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostenden und<br />
hitzebeständigen Stählen ist im ersten Halbjahr<br />
2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />
4,1 % auf 22,07 Mill. t gestiegen. Der internationale<br />
Stahlverband ISSF sieht die Zuwächse in<br />
China und in Asien.<br />
Chinas Stahlunternehmen erzeugten in den<br />
ersten sechs Monaten 7,9 % mehr Stahl als im<br />
Vorjahreszeitraum und insgesamt 11,73 Mill. t. In<br />
U.S. Steel, die Stahlarbeitergewerkschaft<br />
und die Regierung der Provinz Ontario einer<br />
Lösung zustimmen, in der die Legatskosten<br />
für Ruheständler die größte Hürde repräsentieren.<br />
(sm 161104253) K<br />
Asien (ohne China) kletterte die Produktion um<br />
3,4 % auf 4,84 Mill. t.<br />
In allen anderen Teilen der Welt sank die Erzeugung.<br />
Die Region Westeuropa/Afrika verzeichnete<br />
einen Rückgang um 1,4 % auf 4,01 Mill. t. Die<br />
Stahlunternehmen aus Mittel- und Osteuropa<br />
reduzierten ihren Output um 5,2 % auf 126.000 t.<br />
Den größten Einbruch erlebte erneut die Region<br />
Amerika. Dort war die Erzeugung im ersten Quartal<br />
um 16,4 % gesunken. Im ersten Halbjahr 2016<br />
errechnete sich ein Rückgang um 6,2 % auf<br />
1,36 Mill. t. K<br />
WS(JP)/SE/ (sm 161104276)
12 K Steel International<br />
Mittelfristig gute Aussichten<br />
Hoher Bedarf an Stahlrohren ist vorhanden<br />
Frankfurt/Main. Die Weltbevölkerung wächst kontinuierlich – und damit<br />
auch der Bedarf an Energie. Für die Förderung von Erdöl und Erdgas, für die<br />
Verarbeitung dieser Rohstoffe und für den Transport zu den Verbrauchern<br />
sind Stahlrohre unerlässlich. Wenn der Rohölpreis wieder steigt oder<br />
alte Pipelines endlich erneuert werden, klettert die Nachfrage nach diesen<br />
Erzeugnissen wieder.<br />
Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre und der Fachvereinigung<br />
Stahlflanschen, ist überzeugt,<br />
dass die deutschen und die europäischen<br />
Stahlrohrunternehmen von dieser positiven<br />
Nachfrageentwicklung profitieren werden.<br />
Wann der Rohölpreis aber das Niveau er -<br />
reicht, bei dem die Bohraktivitäten wieder<br />
forciert werden, hängt nicht nur von wirtschaftlichen,<br />
sondern auch von politischen<br />
Entwicklungen ab. »Eine Prognose ist<br />
schwierig«, sagte Harms während seines<br />
Vortrages »Licht und Schatten auf den<br />
Stahlrohrmärkten« am 21. September 2016<br />
in Frankfurt. Einen kurzfristig signifikanten<br />
Anstieg schließt er aber aus.<br />
Die »natürliche Obergrenze« für den Öl -<br />
preis sieht er gegenwärtig zwischen 50 bis<br />
60 USD/Barrel. Dies sei der Preis, mit dem<br />
viele Fracking-Unternehmen inzwischen<br />
profitabel arbeiten könnten. Die Kosten dieser<br />
Fördertechnik sind in jüngster Vergangenheit<br />
gesunken. Die neue Industrie, die<br />
zusätzliche Öl reserven entwickelt, trug seinerzeit<br />
wesentlich zur Talfahrt des Ölpreises<br />
bei.<br />
Die Stahlrohrerzeuger sind von der Energieindustrie<br />
abhängig. Rd. die Hälfte ihrer<br />
Kunden stammt aus dieser Branche. Die<br />
Entwicklung des Rohölpreises bestimmt die<br />
Investitionsaktivitäten der Energieindustrie<br />
und damit auch die Nachfrage nach Stahl-<br />
rel<br />
in den Jahren 2011/2012 war die Nachfrage<br />
extrem hoch. Aktuell bei einer Spanne<br />
zwischen 40 bis 50 USD/Barrel ist sie mau.<br />
Korrelation Ölpreis, Ölproduktion und Weltstahlrohrproduktion<br />
200<br />
Mill. t<br />
USD/Barrel<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
* WTI – West Texas Intermediate<br />
Stahlrohrproduktion Geschweißt
NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />
Außerdem mussten die Nahtlosproduzenten einen Teil ihres<br />
Geschäftes an die Erzeuger von geschweißten Rohren abtreten.<br />
»Was früher ein nahtloses Rohr sein musste, darf heute ein<br />
geschweißtes Rohr sein«, beschreibt Harms den Wandel. »Die<br />
Nahtlosrohrhersteller stehen teilweise mit dem Rücken zur<br />
Wand«. Wie schwierig der Markt ist, zeigt sich Harms zufolge an<br />
den Insolvenzen alt eingesessener und gut geführter Unternehmen<br />
in ganz Europa, aber auch in Drittländern.<br />
Es gibt aber auch gute Nachrichten, vor allem aus der Automobilindustrie.<br />
Sie nimmt immerhin 15 % der Stahlrohre ab. Die<br />
Hersteller von Präzisionsrohren erleben gegenwärtig, vor allem<br />
auch in Deutschland, eine Erfolgsgeschichte.<br />
Auch kleine geschweißte Rohre bis 16“ Außendurchmesser<br />
werden insgesamt stark nachgefragt. Als relativ einfache Produkte<br />
sind sie Harms zufolge vor allem bei Infrastrukturprojekten<br />
gefragt. Gerade Schwellenländer wie die Volksrepublik China<br />
haben hier weiterhin einen hohen Bedarf. Entsprechend gut sind<br />
die Produktionskapazitäten in diesem Marktsegment ausgelastet.<br />
(kibi)<br />
K<br />
(sm 161104252)<br />
Voss online hat den renommierten<br />
„Golden Cart Award 2016“ in der<br />
Kategorie „Großhandel“ gewonnen!<br />
L STEEL TICKER<br />
WORLDSTEEL PRÄMIERT DIE BESTEN<br />
Brüssel. Der Weltstahlverband worldsteel hat dieses Jahr sieben Steelie<br />
Awards vergeben: In der Kategorie Steel Industry Website ging der Preis<br />
an thyssenkrupp AG in der Kategorie Innovation des Jahres ging er an JSW<br />
Steel Limited und für Exzellenz in der Nachhaltigkeit an Hesteel Group Co.<br />
Außerdem wurde die Auszeichnung für Exzellenz in Exzellenz für<br />
Lebenszyklus-Analyse an thyssenkrupp Steel Europe und für Ausbildung<br />
und Training an Tenaris vergeben. Journalist des Jahres ist Vera Blei und<br />
Kommunikateur des Jahres ist Naveen Jindal.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />
WS(SHN)/SE/JP (sm 161104290)<br />
ANLAGENBAUER SCHLIESSEN<br />
ANTIKORRUPTIONSPAKT<br />
Basel. Danieli & C. Meccaniche SpA, Primetals Technologies Ltd. und<br />
SMS group wollen künftig gemeinsam noch stärker gegen Korruption in<br />
der Branche vorgehen. Mit ihrem neu geschlossenen Bund MTI haben die<br />
Anlagenbauer ein Forum geschaffen, in dem sie sich über effektive Antikorruptionsmaßnahmen<br />
und alle anderen Aspekte von Bestechung und<br />
Vorteilsnahmen austauschen.<br />
Bereits seit Mitte des Jahres 2013 treffen sich Führungskräfte der drei<br />
international tätigen Unternehmen, um regelkonformes Verhalten in allen<br />
Unternehmen der Branche anzumahnen und durchzusetzen. Fachliche<br />
Begleitung erhalten sie von dem unabhängigen und gemeinnützigen Kompetenzzentrum<br />
Basel Institut of Governance, das sich gegen Korruption<br />
und Finanzkriminalität und für eine Verbesserung der Governance engagiert.<br />
Dessen International Centre for Collective Action (ICCA) entwickelt<br />
mit den Anlagenbauern gemeinsam Initiativen zur Bekämpfung der Korruption.<br />
Nun wollen die Anlagenbauer ihre Antikorrup tionsmaßnahmen und<br />
weitere Schritte zur Korruptionsbekämpfung verbindlich niederschreiben<br />
und in ihre Unternehmensleitlinien integrieren. Während weiterer Treffen<br />
soll die Wirksamkeit dieser Maßnahmen diskutiert werden.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104250)<br />
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14 K Steel International<br />
In Mäuseschritten voran<br />
Chicago. Die weltweite Nachfrage nach Stahl dürfte im laufenden und im kommenden Jahr wieder geringfügig<br />
wachsen: nach Berechnungen des internationalen Stahlverbandes worldsteel in den Schwellenländern stärker als<br />
in den Industrienationen.<br />
Im aktuellen Kurzfristausblick 2016/<br />
2017 warnt die World Steel Association<br />
aber vor Unsicherheiten, deren Auswirkungen<br />
nicht mit Sicherheit bestimmt werden<br />
können. Hierzu zählen vor allem die politischen<br />
Auseinandersetzungen in diversen<br />
Regionen der Welt.<br />
Nach dem Rückgang des Stahleinsatzes<br />
im Jahr 2015 um 3 % prognostizieren die<br />
worldsteel-Marktexperten 2016 einen An -<br />
stieg um 0,2 % auf 1,501 Mill. t und 2017<br />
eine weitere Erhöhung um 0,5 % auf<br />
1,510 Mill. t. »Die Rahmenbedingungen für<br />
die Stahlindustrie bleiben schwierig«, sagte<br />
T.V. Narendran, Chairman des Wirtschaftsausschusses<br />
des Dachverbandes. Der angekündigte<br />
Austritt Großbritanniens aus der<br />
EU habe den langersehnten Anstieg der<br />
Investitionen wieder in Frage gestellt.<br />
Die weltweite Investitionszurückhaltung<br />
verhindert worldsteel zufolge eine stärker<br />
steigende Nachfrage nach Stahlerzeugnissen.<br />
Nur die besser als zunächst angenommene<br />
Entwicklung in China und der Stahlhunger<br />
der Schwellenländer ließen die<br />
Stahlnachfrage 2016 und 2017 steigen.<br />
Der Stahlbedarf in den Schwellenländern<br />
– ohne die Einbeziehung von China – wird<br />
worldsteel zufolge 2016 um 2 % und 2017<br />
um 4 % klettern. Die Widerstandskraft der<br />
asiatischen Staaten und die Stabilisierung<br />
der Rohstoffpreise wirken sich hier günstig<br />
aus. In den entwickelten Volkswirtschaften<br />
dürfte sich das Wachstum nur auf 0,2 %<br />
beziehungsweise 1,1 % belaufen.<br />
Die hohen Schulden und der überhitzte<br />
Immobililienmarkt Chinas, der Brexit und die<br />
politischen Instabilitäten könnten die Wachstumsprognosen<br />
allerdings noch ins Wanken<br />
bringen.<br />
Worldsteel führt die Investitionszurückhaltung<br />
in den saturierten Volkswirtschaften<br />
trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus<br />
auf die pessimistischen Nachfrageprognosen<br />
und diverse Unsicherheiten zurück. Der<br />
Stahlbedarf in der EU steige weiterhin und<br />
profitiere von einer robusten Nachfrage<br />
sowie einer leichten Erholung der Bauindustrie.<br />
Der Stahleinsatz in Großbritannien wird<br />
aber wegen des Referendums zurückgehen.<br />
Wie sich dieses Votum langfristig auswirkt,<br />
mag der Verband derzeit nicht prognostizieren.<br />
Die Flüchtlingskrise stelle die Europäische<br />
Union vor weitere Probleme, wirke sich<br />
aber nicht unmittelbar auf die Stahlnachfrage<br />
aus.<br />
Neu gewählte Verbandspitze<br />
Auf ihrer jährlichen worldsteel-Konferenz,<br />
dieses Mal in Dubai, wurden im Oktober neu<br />
gewählt:<br />
John Ferriola, hauptberuflich CEO und<br />
Präsident von Nucor, wurde Chairman. Die<br />
beiden Vice Chairmen wurden Kosei Shindo,<br />
Nippon Steel, und Dr. Wolfgang Eder,<br />
voestalpine AG. Schatzmeister ist weiterhin<br />
Eiji Hayashida, JFE.<br />
(sm 161104295)<br />
Worten sollen schnelle Taten folgen<br />
Santiago. Stahlverbände fordern von den G20-Staaten zügiges Einschreiten gegen Überkapazitäten.<br />
Neun internationale Stahlverbände aus<br />
Europa, Nord- und Südamerika geben sich<br />
nicht mit Absichtserklärungen der führenden<br />
Wirtschaftsnationen zum Abbau von<br />
Überkapazitäten in der Industrie zufrieden.<br />
Sie fordern von den G20-Staaten schnelle<br />
und konkrete Taten. Während des Gipfeltreffens<br />
im chinesischen Hangzhou hatten<br />
die Politiker im September 2016 die Bildung<br />
eines globalen Forums für Überkapazitäten<br />
beschlossen.<br />
»Unsere Industrie ist an einem Wendepunkt.<br />
Wenn die Regierungen nicht einschreiten,<br />
wird die Krise fortdauern«, erklärten<br />
der europäische Stahlverband Eurofer,<br />
das amerikanische Eisen- und Stahlinstitut<br />
AISI, der lateinamerikanische Stahlverband<br />
Alacero, der Verband der Stahlverarbeiter<br />
SMA, der kanadische Stahlerzeugerverband<br />
CSPA, die mexikanische Eisen- und Stahlindustriekammer<br />
Canacero, das Gremium<br />
der Rohrerzeuger CPTI, die Vereinigung der<br />
Spezialstahlerzeuger SSINA und der brasilianische<br />
Stahlverband Instituto Aco.<br />
In allen Ländern müssten Überkapazitäten<br />
reduziert sowie staatliche Subventionen und<br />
andere Maßnahmen, die zu Marktverzerrungen<br />
führten, eingestellt werden. Außerdem<br />
sollten faire Wettbewerbsbedingungen auf<br />
marktwirtschaftlichen Grundlagen garantiert<br />
werden.<br />
Die Stahlverbände wollen die Politiker<br />
intensiv bei der Bewältigung der anstehenden<br />
Aufgaben unterstützen, um schnelle<br />
und nachhaltige Lösungen herbeizuführen.<br />
Sie leiden seit geraumer Zeit unter hohen<br />
Billigimporten – vor allem aus der Volksrepublik<br />
China. Die Volksrepublik hatte sich<br />
während des Gipfeltreffens ebenfalls für<br />
eine Veränderung ausgesprochen.<br />
www.alacero.org<br />
/<br />
(sm 161004152)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Steel International K 15<br />
Deutsche Investoren in Usbekistan möglicherweise vor Veränderungen<br />
Taschkent. Das autoritär regierte Usbekistan ist für deutsche Investoren als Standort grundsätzlich nicht<br />
uninteressant. Jetzt ist allerdings der Staatspräsident nach 25 Jahren gestorben.<br />
Der mittelasiatische Wachstumsmarkt<br />
Usbekistan ist in Europa nur wenigen ein<br />
Begriff. Tatsächlich hat das mit 32 Mill. Einwohnern<br />
bevölkerungsreichste Land in jener<br />
Region aber eine enge Verbindung zu<br />
Deutschland. Bundesaußenminister Frank-<br />
Walter Steinmeier hat stets betont, dass Zentralasien<br />
politisch, sicherheitspolitisch, auch<br />
wirtschaftlich von einer hohen Bedeutung sei.<br />
Darüber hinaus gehört Usbekistan zu den<br />
Staaten weltweit, in denen am meisten<br />
Deutsch gelernt wird, so eine aktuelle Liste<br />
des Portals »Statista«. Die Deutschen sind<br />
eine spürbare Investorengruppe im Land. So<br />
agieren dort mehr als 100 Un ternehmen,<br />
die meistens aus der Industrie stammen, wie<br />
MAN, aber auch der Hersteller von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen Claas.<br />
Jetzt steht das Land auf einmal vor einem<br />
großen Einschnitt. Staatspräsident Islam<br />
Karimow, der in autokratischer Art und Weise<br />
das Land über 25 Jahre geführt hat, ist<br />
Anfang September nach langer schwerer<br />
Krankheit verstorben. Der 78-Jährige hat<br />
dem Land seit der Unabhängigkeit zweifelsohne<br />
seinen Stempel aufgedrückt, sodass es<br />
nun zwangsläufig zu Veränderungen kommen<br />
muss. »Wir werden den bisherigen<br />
Kurs fortsetzen«, betonte zwar Regierungschef<br />
Schawkat Mirsijojew, der zum Übergangspräsidenten<br />
ausgerufen wurde. Doch<br />
befürchten politische Beobachter, dass sich<br />
das Land nun komplett neu ordnen muss.<br />
Und diese Neuordnung könnte sich auch<br />
auf die Wirtschaft sowie die Investoren auswirken.<br />
Bisher hat Usbekistan eine Einbindung<br />
in internationale Handelsorganisationen<br />
in der Region vermieden und fährt<br />
überwiegend seinen eigenen Kurs. Dabei ist<br />
die Zusammenarbeit mit Russland und China<br />
sehr intensiv, während die deutschen Unternehmen<br />
Maschinen und Anlagen für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung liefern – wie in<br />
anderen postsowjetischen Staaten auch.<br />
Usbekistan verfügt über große Reserven an<br />
Gold und Erdgas sowie eine starke Baumwollindustrie.<br />
»Vor allem im Maschinenbau,<br />
in der Automobilindustrie sowie in der Energiebranche<br />
haben die Deutschen modernste<br />
Technologien«, sagte ein Sprecher der usbekischen<br />
Regierung. Doch auch in der Elektrotechnik,<br />
der Landwirtschaft und der Chemieindustrie<br />
sind sie seinen Aussagen zu -<br />
folge ganz vorne. »Usbekistan ist an einem<br />
langfristigen Engagement interessiert und<br />
bereit, die notwendigen Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen«, erklärte der Politiker.<br />
Und dies kann sich für die Deutschen<br />
durchaus lohnen. Denn das Land gehört zwar<br />
zu den ärmsten der ehemaligen Staaten aus<br />
der Sowjetunion, doch hat es in den vergangenen<br />
zehn Jahren eine spürbare Entwicklung<br />
genommen. Wie die Weltbank berichtet,<br />
hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf<br />
66 Mrd. USD mehr als verdreifacht. Im vergangenen<br />
Jahr gab es einen satten Sprung gegenüber<br />
2014 um 8 %. Auffällig ist auch das<br />
Bevölkerungswachstum. Seit 2006 ist die Zahl<br />
der Usbeken um ein Fünftel gewachsen, viele<br />
von ihnen arbeiten aber in Russland, weil die<br />
Löhne zuhause zu niedrig sind.<br />
Und auf dieses Potenzial setzt weiterhin<br />
der Maschinenbauer Claas: »Es dürfte durch<br />
den Wechsel an der Führungsspitze des Landes<br />
keine nennenswerten Änderungen ge -<br />
ben«, betonte Wolfram Eberhardt, der Sprecher<br />
des Unternehmens auf Anfrage. »Die<br />
positive Rolle, die Claas bei der langfristigen<br />
Modernisierung der Landwirtschaft spielt,<br />
bleibt weiter anerkannt«, sagte er. Be K<br />
(sm 161104159)<br />
Im Wettbewerb die Nase vorn<br />
Business-Software<br />
für erfolgreiche Unternehmen<br />
www.nissen-velten.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
16 K Steel International<br />
Werkzeuge aus dem hohen Norden<br />
ITA Nordic Oy liefert Zeichnungsteile in europäische Industrieländer<br />
Ruokolahti Puntala. Vor 36 Jahren gründete der finnische Ingenieur<br />
Esko Matikainen in Imatra die mechanische Werkstatt Imatran<br />
Työstöasennus Oy. Zunächst beschäftigte er nur drei Mitarbeiter und<br />
produzierte vor allem für die heimische Stahl- und Papierindustrie.<br />
Heute beliefert die im Jahr 2014 umbenannte ITA Nordic Oy Kunden in<br />
allen wichtigen Industriezentren Europas.<br />
(Foto: ITA Nordic)<br />
Das Unternehmen entwickelte sich<br />
zunächst in kleinen Schüben. Acht Jahre<br />
nach der Gründung entstanden in Imatra<br />
Vuoksenniska neue Fertigungsanlagen.<br />
Auch der Maschinenbestand wurde nach<br />
und nach modernisiert. Bereits in den<br />
1990er-Jahren erwarben die Finnen die ersten<br />
CNC-Maschinen. Seinerzeit waren be -<br />
reits zehn Mitarbeiter fest angestellt.<br />
Seit Beginn des neuen Jahrtausends<br />
wachsen die Finnen kontinuierlich. Der<br />
Standort platzte schon bald aus allen Nähten<br />
und das Unternehmen zog Ende 2006<br />
ins nahegelegene Ruokolahti Puntala. Dank<br />
hoher Investitionen steht dort nun eine<br />
3.000 m 2 große Fabrik mit modernster Fertigungstechnik<br />
und flexiblen Fertigungszentren.<br />
Roboter bedienen nicht nur die Drehzentren,<br />
sondern erledigen zudem alle Entgrat-,<br />
Reinigungs-, Mess- und Prüfaufgaben.<br />
ITA Nordic erzeugt vor allem Fräs- und<br />
Drehteile nach individuellen Vorgaben. Viele<br />
dieser Zeichnungsteile besitzen Gewinde.<br />
Außerdem bieten die Finnen unterschiedliche<br />
Oberflächenbehandlungen und -beschichtungen<br />
an.<br />
Die Kunden sitzen bevorzugt in Finnland.<br />
Nachdem die ersten Erzeugnisse aber im Jahr<br />
2010 außer Landes gingen, liefert ITA Nordic<br />
inzwischen auch in alle wichtigen Industrieländer<br />
Europas. Die Abnehmer stammen aus<br />
der Berg- und Schiffbauindustrie, der Forstwirtschaft,<br />
der verarbeitenden Industrie, der<br />
Windenergie und der Maschinenindustrie.<br />
Viele der von ITA Nordic eingesetzten<br />
Stähle stammen vom Spezialstahlerzeuger<br />
Ovako. Die Geschäftsbeziehungen bestehen<br />
bereits seit Gründung des Unternehmens in<br />
Imatra. Seinerzeit waren beide Unternehmen<br />
Nachbarn.<br />
ITA Nordic verarbeitete 2015 mehr als<br />
500 t Stahl. Viele Vergütungsstähle (34CrNi-<br />
Mo6, 42CrMo4, 25CrMo4) stammten aus<br />
dem Lieferprogramm von Ovako Imatra. Der<br />
Stahlverarbeiter schätzt neben der hohen<br />
Qualität dieser Stähle auch die Zertifizierung<br />
des Halbzeugs durch anerkannte Stellen<br />
sowie die kurzen Lieferfristen, die Zuverlässigkeit<br />
und die technische Unterstützung<br />
von Ovako.<br />
ITA Nordic greift äußerst gerne auch auf<br />
die speziellen M-Stähle von Ovako zurück.<br />
Zu ihren Vorzügen gehören die bis zu dreimal<br />
längeren Standzeiten der Werkzeuge,<br />
die großen Einfluss auf die Fertigungskosten<br />
haben. Abgesehen davon lassen sich diese<br />
Vergütungsstähle aufgrund ihrer optimalen<br />
Spanbildung besser verarbeiten als herkömmliche<br />
Vergütungsstähle. »Unsere flexiblen<br />
Fertigungszentren arbeiten in längeren<br />
Perioden im vollautomatischen Betrieb<br />
– und das bei höchster Zuverlässigkeit. Mit<br />
M-Steel haben wir rundum sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht«, sagte Mikko Matikainen,<br />
der ITA Nordic gemeinsam mit seinem Bruder<br />
Tommi leitet. Das Unternehmen, das im<br />
Jahr 2015 rd. 5,3 Mill. € umsetzte, befindet<br />
sich immer noch in Familienbesitz und<br />
beschäftigt mittlerweile 30 Mitarbeiter. kibi<br />
/<br />
www.itanordic.fi<br />
(sm 161104170) K<br />
ITA Nordic verarbeitet jährlich rd. 500 t Stahl, davon zahlreiche Stahlsorten von<br />
Ovako Imatra.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Steel International K 17<br />
L STEEL TICKER<br />
ENERGIEEFFIZIENZ-NETZWERK<br />
ELEKTROSTAHL AUSGEZEICHNET<br />
(Foto: Stahl-Zentrum)<br />
Düsseldorf/Berlin. Im Rahmen der ersten<br />
Jahreskonferenz der Initiative Energieeffizienz-<br />
Netzwerke am 20. September 2016 in Berlin wurde<br />
das Energieeffizienz-Netzwerk Elektrostahl<br />
ausgezeichnet. Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied des Stahlinstituts VDEh,<br />
im Foto links, nahm die Urkunde von Bundesumweltministerin<br />
Barbara Hendricks (Mitte) und<br />
Staatssekretär Uwe Beckmeyer (Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie, im Foto rechts)<br />
stellvertretend für die elf Teilnehmer des Netzwerks<br />
entgegen. Das Stahlinstitut VDEh ist Moderator<br />
des regelmäßigen thematischen Austauschs<br />
der Elektrostahlproduzenten.<br />
www.effizienz-mit-stahl.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/JP (sm 161104256)<br />
LOB UND TADEL VON EUROFER<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER lobte den Präsidenten der Europäischen Kommission<br />
für seine jüngsten Ausführungen zur<br />
Stahlindustrie. Jean-Claude Juncker hatte in seiner<br />
Rede zur aktuellen Lage der Union 2016 vor<br />
dem Europäischen Parlament in Straßburg auf die<br />
bestehenden Unzulänglichkeiten hingewiesen<br />
und einen effektiven Handelsschutz angemahnt.<br />
»Junckers Einschätzung hat den Nagel auf den<br />
Kopf getroffen«, sagte Verbandsgeneraldirektor<br />
Axel Eggert. Freier Handel beruhe auf klaren<br />
Regeln. Teilnehmer müssten diese entweder<br />
befolgen oder beim Bruch mit entsprechenden<br />
Konsequenzen rechnen.<br />
Allerdings tadelte EUROFER auch die Politiker.<br />
Sie würden beispielsweise mit ihren Vorgaben für<br />
das Europäische Emissionshandelssystem (ETS)<br />
die Stahlindustrie schwer schädigen, sagte Eggert.<br />
Die dort gesetzten Ziele seien nicht erreichbar,<br />
bürdeten der Industrie zwischen 2021 und 2030<br />
aber Kosten bis zu 34 Mrd. € auf.<br />
Zudem wies Eggert noch einmal auf die Bedrohung<br />
hin, die die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft<br />
mit sich bringen würde. Der Verband<br />
hoffe, dass nicht jeder weitere Vorschlag die Tür<br />
für unverhältnismäßige und subventionierte<br />
Stahl einfuhren aus China öffne.<br />
»Die europäische Stahlindustrie ist immer noch<br />
unter Druck. Sie hat in der jüngsten Vergangenheit<br />
tausende Arbeitsplätze eingebüßt und benötigt<br />
auch weiterhin Unterstützung«, sagte Eggert.<br />
EUROFER wünsche, dass die Politiker der Europäischen<br />
Union die kumulierten Auswirkungen ihrer<br />
Entscheidungen auf die Stahlindustrie berücksichtigen.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104181)<br />
PVS METALS ORDERTE BEI<br />
RED BUD INDUSTRIES<br />
Omaha. Der US-Stahlerzeuger Paxton & Vierling<br />
Steel (PVS-Metals) hat beim Anlagenbauer Red<br />
Bud Industries eine Längsteilanlage für besonders<br />
dickes Material bestellt. PVS-Metals errichtete<br />
eigens für diesen Neuerwerb ein 200.000 m 2 großes<br />
Verarbeitungscenter an seinem Verwaltungssitz<br />
in der Nähe von Omaha/Nebraska.<br />
Die Längsteilanlage, eine der größten der Welt,<br />
kann Bänder bis zu einer Dicke von 25 mm und<br />
einer Breite von 1.956 mm verarbeiten. Sie um -<br />
fasst auch eine 3.000-t-Streckmaschine, die mit<br />
einer Durchlaufzeit von weniger als 8 s eine der<br />
schnellsten Maschinen dieser Größe sei.<br />
www.redbudindustries.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104190)<br />
NEUES ENERGIESPARENDES<br />
STAHLWERK FÜR DEN INFRA-<br />
STRUKTURAUSBAU IN ÄGYPTEN<br />
Düsseldorf. Anfang August 2016 fand die feierliche<br />
Einweihung des neuen Kompaktstahlwerks<br />
bei El Marakby Steel im ägyptischen Giza<br />
statt. Das von der SMS group gelieferte Elektrostahlwerk<br />
mit einer Jahresleistung von 350.000 t<br />
umfasst ein Rohmaterialtransportsystem, einen<br />
45-t-Elektrolichtbogenofen, einen Pfannenofen<br />
mit 8 MVA plus 20 % Trafoleistung sowie eine<br />
Dreistrang-Knüppelgießanlage von SMS Concast.<br />
»Durch die Produktion unserer eigenen Knüppel<br />
stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit, indem<br />
wir durch lokale Wertschöpfung die Abhängigkeit<br />
von harter Währung verringern. Darüber hinaus<br />
können wir nun ein breiteres Spektrum an Stahlsorten<br />
verarbeiten und mit voller Flexibilität<br />
Betonstahl produzieren«, erklärt CEO Hassan El<br />
Marakby.<br />
Das neue Kompaktstahlwerk bei El Marakby<br />
dient zur Produktion von Betonstahl und wird so<br />
zur Erweiterung des ägyptischen Straßennetzes<br />
beitragen. Mit der Erweiterung des Suezkanals<br />
um eine zweite Fahrrinne geht die Entwicklung<br />
des ägyptischen Straßennetzes einher. 3.000 km<br />
an neuen Straßen sollen den Austausch zwischen<br />
den ägyptischen Städten und Häfen verbessern. K<br />
WS(SHN)/SE/JP (sm 161104192)<br />
EUROFER MAHNT ERNEUT FAIRE<br />
HANDELSBEDINGUNGEN AN<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER hat die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union abermals aufgefordert, die bestehenden<br />
Handelsschutzinstrumente (TDI) endlich zu mo -<br />
dernisieren. Der Verband hatte ein informelles<br />
Treffen der europäischen Handelsminister am<br />
23. September 2016 in Bratislava zum Anlass seines<br />
Weckrufes genommen.<br />
Mit Blick auf die Vereinbarung neuer Handelsabkommen,<br />
wie TTIP und CETA, befürchtete<br />
EUROFER, dass die europäischen Politiker die<br />
Probleme vernachlässigen, die unfairer Handel<br />
verursacht. Sie müssten aber wirkungsvolle In -<br />
strumente schaffen, um Dumpingeinfuhren aus<br />
Drittländern zu verhindern, sagte Verbandsgeneraldirektor<br />
Axel Eggert.<br />
Europäische Stahlunternehmen setzen große<br />
Hoffnung auf eine Modernisierung der Handelsschutzinstrumente.<br />
Sie erwarten, dass die EU-<br />
Kommission künftig schneller und effektiver gegen<br />
unfaire Handelspraktiken einschreitet. Ein besonderer<br />
Dorn im Auge ist die immer noch bestehende<br />
Regel des niedrigeren Zolls (LDR). Sie bestimmt,<br />
dass in Antidumpingverfahren mit unterschiedlichen<br />
Dumping- und Schadensspannen die niedrigere<br />
Spanne als Basis für die Be rechnung des Zolls<br />
verwendet wird. EUROFER tritt seit geraumer Zeit<br />
für die Abschaffung dieser Regel ein, die zu einer<br />
massiven Erhöhung der Importkosten von Billigeinfuhren<br />
führen würde.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/JP (sm 161104234)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
18 Stahlstandort Deutschland<br />
»Auch in Zukunft gegen Dumping«<br />
Kanzleramtsminister Altmaier sichert Stahlindustrie Unterstützung zu<br />
Düsseldorf. »Globale Krisen meistern – Zukunft nachhaltig sichern«<br />
rd. 300 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft trafen sich zum<br />
Berliner Stahldialog am 21. September, um über die Perspektiven der<br />
Stahlindustrie am Standort Deutschland zu diskutieren.<br />
Im Mittelpunkt standen dabei die zentralen<br />
Herausforderungen für die Branche:<br />
Faire Wettbewerbsbedingungen statt Dumping<br />
und mögliche zusätzliche Belastungen<br />
durch drohende massive Verschärfungen<br />
beim EU-Emissionsrechtehandel nach 2020.<br />
Veranstaltet wurde der Abend von der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl.<br />
»Wir achten sehr darauf, dass wir zu einer<br />
Lösung kommen, die erlaubt, dass auch in<br />
Zukunft gegen Dumping vorgegangen werden<br />
kann«, machte Peter Altmaier, Chef des<br />
Bundeskanzleramtes und Minister für be -<br />
sondere Aufgaben, in seiner Rede deutlich.<br />
Er stellte weiter klar, dass Deutschland<br />
geschlossene Wertschöpfungsketten brauche<br />
und daher ein vitales Interesse an der<br />
Zukunft der Stahlindustrie habe.<br />
»Mit Veränderungsbereitschaft und nachhaltiger<br />
Modernisierung ist Deutschland ein<br />
starker Stahlstandort. Die Zukunft hängt<br />
aber stärker als jemals zuvor von politischen<br />
Entscheidungen ab. Es liegt in der Hand der<br />
Politik, für faire Wettbewerbsbedingungen<br />
bei Handel und Klimaschutz zu sorgen«,<br />
betonte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dabei sei insbesondere<br />
die EU-<br />
Kommission gefordert.<br />
»Wenn wir<br />
Schaden von der<br />
deutschen Industrie<br />
und insbesondere<br />
der Stahl industrie<br />
abwenden wollen,<br />
muss der Vorschlag<br />
der Europäischen<br />
Kommis sion zum<br />
Emis sionshandel grundlegend überarbeitet<br />
werden«, so Kerkhoff. Notwendig sei eine<br />
deutliche Erhöhung der Zuteilungsmenge<br />
an die Industrie und damit auch an die<br />
»<br />
Wir achten sehr darauf, dass<br />
wir zu einer Lösung kommen,<br />
die erlaubt, dass auch in Zukunft<br />
gegen Dumping vorgegangen<br />
werden kann.<br />
Stahlbranche. Darüber hinaus müssten aber<br />
auch die Benchmarks technisch und wirtschaftlich<br />
erreichbar ausgestaltet sein, um<br />
Kosten für die effizientesten Anlagen zu<br />
verhindern.<br />
In der anschließenden Podiumsdiskussion<br />
suchten Abgeordnete aller im Bundestag<br />
vertretenen Fraktionen gemeinsam mit<br />
Frank Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von ArcelorMittal Germany, Antworten<br />
auf die aktuellen Herausforderungen<br />
für die Stahlindustrie in Deutschland.<br />
Matthias Heider MdB, Mitglied im Wirtschaftsausschuss<br />
und im Vorstand der CDU/<br />
CSU-Fraktion, betonte mit Blick auf China,<br />
dass die bisherigen<br />
Handelsschutzin -<br />
strumente unzulänglich<br />
seien. Für<br />
Bernd Westphal<br />
MdB, Energie- und<br />
Wirtschaftspolitischer<br />
Sprecher der<br />
SPD- Fraktion, sollte<br />
die EU Bereiche ausklammern,<br />
in denen<br />
China nicht als Marktwirtschaft an erkannt<br />
wird, um die Stahlindustrie weiter vor un -<br />
fairer Konkurrenz zu be wahren. Beim Emissionsrechtehandel<br />
seien kostenlose Zu -<br />
Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes<br />
und Minister für besondere Aufgaben<br />
Berliner Stahldialog<br />
mit Peter Altmaier<br />
am Rednerpult<br />
im September 2016<br />
(Foto: Stahl Zentrum)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 21<br />
teilungen von Zertifikaten wichtig, um die<br />
Grundstoff industrie zu schützen.<br />
Kerstin Andreae MdB, stellvertretende<br />
Vorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />
sprach sich für eine starke Stahlindustrie am<br />
Standort Deutschland aus und betonte, dass<br />
man sich sehr »biegen« müsse, um China<br />
als Marktwirtschaft einzuordnen. So wichtig<br />
wie Handelsschutz seien aber auch Innovationen,<br />
um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Klaus Ernst MdB, stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />
von DIE LINKE, vermisste<br />
Engagement der öffentlichen Hand bei<br />
Investitionen in Infrastruktur. Damit könne<br />
der Stahlindustrie wirksam geholfen werden.<br />
Frank Schulz von ArcelorMittal stellte klar,<br />
dass kein Land den Status einer Marktwirtschaft<br />
weniger verdiene als China. Bislang<br />
könne man keinen fundamentalen Wandel<br />
beim Abbau von Kapazitäten feststellen.<br />
Damit Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft<br />
erhalten bleiben, dürften der<br />
Stahlindustrie zudem keine zusätzlichen<br />
Kosten durch die Reform des Emissionsrechtehandels<br />
aufgebürdet werden.<br />
Der Berliner Stahldialog fand im Rahmen<br />
der »Woche der Industrie« statt, einer Ak -<br />
tionswoche des Bündnisses »Zukunft der<br />
Industrie«, zu dem sich 17 Partner aus<br />
Industrie, Gewerkschaften, Arbeitgebern<br />
und dem Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie (BMWi) zusammengeschlossen<br />
haben.<br />
(sm 161104232) K<br />
DEUTSCHE WIRTSCHAFT<br />
GUT AUSGELASTET<br />
Essen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in<br />
einem moderaten Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
dürfte in diesem Jahr um 1,9 % und im<br />
kommenden Jahr um 1,4 % zulegen. Dies besagt<br />
die Herbst-Gemeinschaftsdiagnose der führenden<br />
deutschen Wirtschaftsinstitute. Im Jahr 2018 dürfte<br />
die Expansionsrate bei 1,6 % liegen. Die ge -<br />
samtwirtschaftlichen Kapazitäten sind damit im<br />
Prognosezeitraum etwas stärker ausgelastet als<br />
im langjährigen Mittel. Dennoch sind es derzeit<br />
weniger die Unternehmensinvestitionen, die den<br />
Aufschwung tragen: Von der Weltkonjunktur<br />
gehen nur geringe stimulierende Effekte aus, so<br />
dass die Exporte nur moderat steigen; zudem<br />
dürften sich in den außerordentlich niedrigen<br />
Kapitalmarktzinsen nicht nur die derzeitige Geldpolitik,<br />
sondern auch niedrige Wachstumserwartungen<br />
widerspiegeln. All dies hemmt die Ausrüstungsinvestitionen.<br />
So ist es weiterhin in erster<br />
Linie der Konsum, der den Aufschwung trägt. Der<br />
private Verbrauch profitiert dabei insbesondere<br />
vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau, beim<br />
öffentlichen Konsum machen sich weiterhin die<br />
hohen Aufwendungen zur Unterbringung und<br />
Integration von Flüchtlingen bemerkbar. Der Wohnungsbau<br />
wird durch die niedrigen Zinsen angeregt.<br />
K<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104260)<br />
HOHER JAPANISCHER ORDEN<br />
FÜR BERTHOLD LEIBINGER<br />
Ditzingen. Professor Berthold Leibinger (85),<br />
Gesellschafter und ehemaliger Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG,<br />
wurde im September 2016 mit dem »Orden der<br />
Aufgehenden Sonne am Halsband, goldene Strahlen«<br />
ausgezeichnet.<br />
Die Ordensverleihung fand durch den japanischen<br />
Botschafter S.E. Takeshi Yagi in der japanischen<br />
Botschaft in Berlin statt. Der von der japanischen<br />
Regierung verliehene Preis würdigt damit seine<br />
»Verdienste zur Förderung des wirtschaft lichen<br />
Austausches und des gegenseitigen Verständnisses<br />
zwischen Japan und Deutschland«, wie es zur<br />
Begründung heißt. Die Laudatio im Beisein des<br />
früheren Bundespräsidenten Horst Köhler hat der<br />
ehemalige deutsche Botschafter in Japan und<br />
Indonesien, Heinrich Seemann, gehalten.<br />
www.trumpf.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104183)<br />
GEBRAUCHTE KFZ-TEILE<br />
BESSER NUTZEN<br />
Berlin / München. Die ALBA Group und die<br />
BMW Group haben Mitte September das Gemeinschaftsunternehmen<br />
Encory GmbH mit Sitz in<br />
Unterschleißheim bei München gegründet, das<br />
gebrauchte Kraftfahrzeugteile wiedergewinnen,<br />
aufbereiten und vermarkten wird. Zudem bietet<br />
Encory, an dem beide Unternehmen zu je 50 %<br />
beteiligt sind, Entsorgungslösungen für Kraftfahrzeugteile<br />
und -reststoffe und damit zusammenhängende<br />
Logistik- und Beratungsdienstleistungen<br />
an. Ziel des Unternehmens ist es, den Wiederverwendungsanteil<br />
qualitativ hochwertiger Kfz-<br />
Teile zu erhöhen und gleichzeitig die Sammlung<br />
und Aufbereitung von Gebrauchtteilen effektiv<br />
und effizient zu organisieren.<br />
Innerhalb der ALBA Group wird die Beteiligung<br />
von der Interseroh Dienstleistungs GmbH geführt.<br />
Interseroh steuert in dem Joint Venture nicht nur<br />
seine Erfahrung im Schließen von Wertstoffkreisläufen<br />
und als Logistikkoordinator bei. Der Recyclingspezialist<br />
verfügt auch über Erfahrungen im<br />
Aufbau von Rücknahmesystemen sowie über ein<br />
Netz von Partnerunternehmen, über das er Rückführungslogistiksysteme<br />
betreibt. Interseroh ist<br />
bereits im Management von Kfz-Werkstatt-Ab -<br />
fällen aktiv.<br />
www.albagroup.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104220)<br />
EIN JAHR ROHR VER-<br />
SCHRAUBUNGS PROGRAMM<br />
Werdohl. Vor einem Jahr hat die Stauff-Gruppe,<br />
ein umfangreiches Rohrverschraubungsprogramm<br />
aus Stahl auf den Markt gebracht und<br />
zieht jetzt eine positive Bilanz. »Stauff Connect«<br />
wurde für die sichere und leckagefreie Verbindung<br />
sowie den Anschluss von metrischen Rohrleitungen<br />
mit Durchmessern von 4 mm bis 42 mm entwickelt.<br />
Die Abmessungen und Ausführungen der<br />
Komponenten entsprechen dem jüngsten Stand<br />
der Normung nach DIN 2353 und ISO 8434-1. Die<br />
Komponenten wurden in ihren Auslegungen und<br />
Leistungsparametern komplett neu und den aktuellen<br />
Anforderungen der Branche entsprechend<br />
konzipiert. Die Zink-/Nickeloberfläche übersteigt<br />
auch nach Transport, Verarbeitung und Montage<br />
der Bauteile die vom VDMA, dem Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau, definierten<br />
Anforderungen hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit<br />
und Langlebigkeit, so das Unternehmen. Führende<br />
unabhängige Zertifizierungsgesellschaften<br />
haben »Stauff Connect« ihre Freigaben erteilt.<br />
Auch die zugehörige Maschine zur Vor- und Fertigmontage<br />
von Schneidringverschraubungen mit<br />
kombinierter Druck-Weg-Steuerung ist bereits<br />
erfolgreich im Einsatz. Inzwischen sind fast 90 %<br />
aller Katalogartikel ab Lager verfügbar.<br />
www.stauff.com.<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104209)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
22 Stahlstandort Deutschland<br />
50 Jahre Walzwerk Mülheim<br />
Nahtlose Rohre in breitem Abmessungsspektrum<br />
Mülheim an der Ruhr. Mitte September 2016 feierte das Rohrkontiwalzwerk<br />
der Vallourec Deutschland GmbH sein 50-jähriges Bestehen mit<br />
einem Tag der offenen Tür. Es handelt sich heute um eine der vielseitigsten<br />
Anlagen der Branche.<br />
Mit dabei war auch prominenter Besuch:<br />
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft und Mülheims<br />
Oberbürgermeister Ulrich Scholten warfen<br />
einen Blick hinter die Kulissen des Produktionsbetriebs<br />
und sprachen mit den Mitarbeitern.<br />
Empfangen wurden sie von Dr.<br />
Ulrich Menne, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Vallourec Deutschland, Norbert<br />
Keusen, Mitglied der Geschäftsführung,<br />
Michael Kassing, Werksleiter, und Angelika<br />
Kirchholtes, Betriebsratsvorsitzende am<br />
Standort.<br />
Die Ministerpräsidentin zeigte sich beeindruckt<br />
von den Prozessen: »Die Digitalisierung<br />
verändert alle Branchen der Wirtschaft<br />
– auch vermeintlich ›alte Industrien‹. Dies<br />
beweist Vallourec als innovatives Unternehmen<br />
durch Nutzung digitaler Strukturen zur<br />
Automatisierung von Prozessen in Produktion<br />
und Verwaltung und zur Gestaltung<br />
neuer Vertriebswege und Kundenbeziehungen.<br />
Die Landesregierung unterstützt den<br />
rasanten digitalen Wandel seit Jahren mit<br />
einer umfassenden Strategie. Dazu gehört<br />
u. a. der Ausbau von schnellem Internet in<br />
ganz NRW.«<br />
Oberbürgermeister Ulrich Scholten be -<br />
merkte nach seinem Rundgang: »Auch die<br />
Old Economy ist einem stetigen Wandel<br />
unterworfen, muss sich weiterentwickeln<br />
und den Marktgegebenheiten anpassen. Ein<br />
gutes Beispiel dafür ist der Vallourec-<br />
Produktionsstandort in Mülheim, der sich<br />
immer wieder den sich bietenden Herausforderungen<br />
gestellt hat und wo die Mannschaft<br />
des Werkes geeignete Konzepte entwickelte<br />
und umsetzte.«<br />
Das Rohrkontiwalzwerk blickt auf eine<br />
lange Tradition zurück: Im Frühjahr 1966<br />
Vertreter von Vallourec freuten sich über den Besuch von Hannelore Kraft (Mitte) anlässlich des<br />
50-jährigen Werksbestehens (v.l.n.r.): Norbert Keusen (Geschäftsführer), Angelika Kirchholtes<br />
(Betriebsratsvorsitzende), Michael Kassing (Werksleiter) und Dr. Ulrich Menne (Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung).<br />
(Foto:Vallourec)<br />
nahm es mit der Rohrkontistraße 1 seinen<br />
Betrieb auf. Die Fertigungsstraße ermöglichte<br />
es erstmals, Stahlrohre kontinuierlich und<br />
in einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen<br />
Taktzeit zu produzieren. Drei Jahre später<br />
gelang es, besonders dünne Rohrwände<br />
mit 2,33 mm zu produzieren – und damit<br />
den damaligen Weltrekord aus den USA zu<br />
brechen. 1972 startete die Rohrkontistraße<br />
2, die bis heute in Betrieb ist. Anfang der<br />
1990er-Jahre wurde die Rohrkontistraße 1<br />
in Mülheim abgebaut und im Schwesterwerk<br />
im brasilianischen Belo Horizonte wieder<br />
errichtet.<br />
Mit dem Rohrkontiwalzwerk betreibt Vallourec<br />
heute eine der vielseitigsten Walzanlagen<br />
für nahtlose Stahlrohre bis 7‘‘ Außendurchmesser.<br />
Dank einer hoch entwickelten<br />
Technologie werden Premiumrohre sowie<br />
quadratische und rechteckige Hohlprofile in<br />
einem breit gefächerten Abmessungsspektrum<br />
gefertigt. Das Werk bedient hauptsächlich<br />
Kunden aus der Energieindustrie<br />
und dem Stahlbau.<br />
»Wir schauen stolz auf die langjährige<br />
Tradition des Rohrkontiwalzwerks zurück«,<br />
sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
Dr. Menne. »Dank gezielter Investitionen<br />
und Restrukturierungen in den vergangenen<br />
Jahren haben wir den Standort für die aktuell<br />
höchst angespannte Marktsituation vorbereitet<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit ge -<br />
sichert.« Dazu gehören unter anderem die<br />
kontinuierliche Optimierung der Materialflüsse<br />
und die technologische Aufrüstung<br />
des Drehherdofens. Hinzu kommt die interne<br />
Neuaufstellung der Vallourec-Gruppe.<br />
Für Europa bedeutet das eine Konzentration<br />
der Walzaktivitäten in Deutschland und der<br />
Finishingaktiviäten in den französischen<br />
Werken. »Die Warmfertigung in unserem<br />
Schwesterwerk in St. Saulve wird in mehreren<br />
Schritten heruntergefahren. Die verbleibenden<br />
Mengen produzieren wir hier in<br />
Mülheim. Daraus resultiert schon jetzt ein<br />
besserer Auftragsbestand für unser Werk«,<br />
erläutert Werksleiter Michael Kassing.<br />
»Garant für die gute Entwicklung auch in<br />
schwierigen Zeiten sind vor allem unsere<br />
Mitarbeiter. Unser herzlicher Dank richtet<br />
sich daher an unsere Belegschaft, die durch<br />
die Jahrzehnte hinweg großes Engagement<br />
und einzigartigen Teamgeist gezeigt hat. Sie<br />
sind die Basis unseres Erfolgs.«<br />
www.vallourec.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104222)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 23<br />
Brammen-Weltrekord<br />
Neue Zweistrang-Vertikal-Gießanlage von SMS group<br />
bei Dillinger setzt Maßstäbe<br />
Düsseldorf. Mit der Inbetriebnahme der Zweistrang-Vertikal-Gießanlage<br />
CC6 haben die AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und die SMS group<br />
neue Maßstäbe in der Technologie der Herstellung hochwertiger<br />
Stranggussbrammen bis zu einer Dicke von 500 mm für anspruchsvolle<br />
Grobblechspezifikationen gesetzt.<br />
Die CC6 ist mit rd. 400 Mill. € eine der<br />
bisher größten Einzelinvestitionen am Standort<br />
Dillingen. Mit dem einzigartigen CC6-<br />
Konzept einer ausschließlich vertikalen Anlage<br />
zur Erzeugung von Dickbrammen eröffnen<br />
sich für Dillinger neue Möglichkeiten im<br />
Güte- und Qualitätsspektrum, weil das Biegen<br />
und Richten der Bramme im Produktionsprozess<br />
entfällt. Die dafür in Stranggießanlagen<br />
erstmalig eingesetzte SMS-<br />
Technologie der Treiberfahrweise »Neutrale<br />
Faser« erlaubt es Dillinger erstmals, nun<br />
auch solche Stahlsorten, die bisher nur über<br />
die aufwendige Blockgussroute erzeugt werden<br />
konnten, kontinuierlich im vertikalen<br />
Strang vollautomatisch abzugießen.<br />
Mit dem Konzept der ausschließlich vertikalen<br />
Stranggießanlage ist es der SMS group<br />
und Dillinger gelungen, sich weltweit an die<br />
Spitze des technologischen Fortschritts zu<br />
setzen. Das gemeinsam entwickelte Konzept<br />
stellt hohe Anforderungen sowohl an die<br />
Lasthaltung als auch an den Transport des<br />
Stranges. Auf der einen Seite muss ein<br />
Stranggewicht von bis zu 500 t in der Anlage<br />
zuverlässig gehalten und gefördert werden,<br />
auf der anderen Seite darf es aufgrund der<br />
gewaltigen Rollenkräfte, die dafür erforderlich<br />
sind, nicht zu einer einseitigen Brammenauslenkung<br />
aus der Vertikalen kommen.<br />
Die im laufenden Prozess entstehenden<br />
Gase und anfallenden Stäube werden von<br />
einer Entstaubungsanlage mit Schlauchfiltersystem<br />
abgesaugt, die von Paul Wurth,<br />
einem Unternehmen der SMS group, ge -<br />
plant und geliefert wurde.<br />
Die ersten Monate der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />
der Zweistrang-Vertikal-Gießanlage<br />
CC6 haben nach Informationen der<br />
SMS group bereits die hohen Erwartungen<br />
an Produktqualität und Technologiestabilität<br />
bestätigt.<br />
Dr. Ralf Bruckhaus (Leiter Stahlwerk Dillinger):<br />
»Diese einzigartige Stranggießanlage<br />
bietet ein weites Feld aktueller und zukünftiger<br />
Entwicklungen – sowohl qualitätsbezogen<br />
als auch hinsichtlich der Produktivität. Es<br />
macht Spaß auf der CC6 zu produzieren.«<br />
Zum Lieferumfang der SMS group für die<br />
CC6 gehörten neben der Konzeptfindung<br />
für die Anlage das Engineering und die Lieferung<br />
der mechanischen Einrichtungen.<br />
Insbesondere die Treiber und Warmstrangtreiber,<br />
die neben weiteren Kernkomponenten<br />
aufgrund hoher qualitativer Anforderungen<br />
in der Werkstatt der SMS group in Hilchenbach<br />
gefertigt wurden, stellen eine<br />
Besonderheit im Anlagen- und Maschinenbau<br />
dar und sind nicht mit herkömmlichen<br />
Treibern oder Segmenten in Kreisbogenoder<br />
Senkrecht-Abbiege-Gießmaschinen zu<br />
vergleichen. Angepasst an die besondere<br />
Größe und das Gewicht der erzeugten Brammen<br />
(2.200 mm breit, 300 bis 500 mm dick,<br />
5.500 bis 11.800 mm lang, bis zu 100 t<br />
schwer) sowie an die ausschließlich senkrechte<br />
Prozessführung haben die Treiber und<br />
Warmstrangtreiber Ausmaße vergleichbar<br />
mit Walzgerüsten. Geregelt und gesteuert<br />
werden die technologischen Systeme der<br />
Anlage durch die bewährte X-Pact ® -Elektrik<br />
und -Automation der SMS group.<br />
Schon wenige Wochen nach der Inbetriebnahme<br />
wurde im Oktober 2015 ein<br />
neuer Brammenweltrekord aufgestellt. Die<br />
weltweit größten und schwersten Brammen<br />
mit 500 mm Dicke und Stückgewichten von<br />
über 90 t verdeutlichen die neuen Dimensionen,<br />
die sich Dillinger damit eröffnen.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104261)<br />
Stolz auf den Weltrekord – Brammen mit<br />
einer Dicke von 500 mm. Von li. nach re.:<br />
Stefan Logsch, Gesamt-Projektleiter, SMS<br />
group GmbH; Dr. Ralf Bruckhaus, Leiter<br />
Stahlwerk, AG der Dillinger Hüttenwerke und<br />
Lothar Schaps, Projektleiter Elektrik und<br />
Automation, SMS group GmbH<br />
(Foto: SMS group)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
24 Stahlstandort Deutschland<br />
Anlagenjubiläen in der Feinblechproduktion<br />
thyssenkrupp-Familientag am Standort Kreuztal<br />
Duisburg. Das oberflächenveredelte Feinblech des Stahlbereichs von<br />
thyssenkrupp wird unter anderem in leistungsstarken Fertigungsanlagen in<br />
Kreuztal produziert. Drei von ihnen konnten jetzt Jubiläen feiern: Die<br />
Feuerbeschichtungsanlage (FBA 5) in Eichen ging vor 50 Jahren in Betrieb;<br />
vor 40 Jahren fand die Inbetriebnahme der Bandbeschichtungsanlage<br />
Eichen (BBA 3) und der Feuerbeschichtungsanlage in Ferndorf (FBA 6) statt.<br />
Gefeiert wurde dies im September im<br />
Rahmen eines großen Familientages am<br />
Standort Kreuztal. Neben den lokalen Jubiläen<br />
gab es einen weiteren Anlass für das<br />
Familienfest: Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />
feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Im<br />
Rahmen der Veranstaltung in Eichen wurden<br />
in einer Ausstellung die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten<br />
des Feinblechs verdeutlicht.<br />
Die beiden Feuerbeschichtungsanlagen in<br />
Kreuztal produzieren kontinuierlich im Jahr<br />
über 1 Mill. t Feinblech. Durch regelmäßige<br />
Modernisierungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung<br />
der Beschichtungsqualität kann<br />
den Kunden aus der Bau-, Automobil- und<br />
Klimaindustrie sowie den Herstellern von<br />
Hausgeräten eine innovative Produktpalette<br />
angeboten werden.<br />
Die besonderen Eigenschaften der Oberflächenveredelung<br />
sind eine gute Umformbarkeit<br />
sowie hohe Beständigkeit gegen<br />
mechanische Beanspruchung und das Erzielen<br />
einer guten Optik. Bei der Autokarosserie<br />
etwa ist die Beschichtung besonders be -<br />
ständig gegen Hagel und andere Umwelteinflüsse.<br />
Das Feinblech wird mit vier unterschiedlichen<br />
Schmelzen wie Zink und den<br />
verschieden kombinierten Zink-Aluminium-<br />
Legierungen GALFAN und GALVALUME<br />
überzogen. Darüber hinaus gibt es die Zink-<br />
Magnesium-Oberflächenveredlung ZM Eco-<br />
Protect, die eine besonders wirtschaftliche<br />
Alternative mit sehr hohem Korrosionsschutz<br />
bei reduzierter Zinkauflage bietet.<br />
Eine weitere Veredlungsstufe durchläuft das<br />
Band an den beiden Bandbeschichtungsanlagen.<br />
Die Jahreskapazität beträgt zusammen<br />
ca. 324.000 t. Im Coil-Coating-Verfahren<br />
kann das Band mit mehr als 800 Arten<br />
von Be schichtungsstoffen – Lack und/oder<br />
Folie – überzogen werden. Die Produktlinie<br />
PLADUR beispielsweise veranschaulicht, wie<br />
brillant Stahl und Farbigkeit harmonieren<br />
und darüber hinaus besondere Funktionen<br />
erfüllen können.<br />
thyssenkrupp bildet am Standort Kreuztal<br />
über 100 junge Menschen aus. Daher öffnete<br />
am Familientag auch das Technikzentrum<br />
seine Türen. »Hier in Kreuztal haben<br />
wir Verfahrensmechaniker, Industriemechaniker,<br />
Mechatroniker, Elektroniker für Be -<br />
triebstechnik sowie Kaufleute für Büromanagement«,<br />
erläuterte der Leiter, Heinz-Joachim<br />
Klose. Sein Team und einige Azubis<br />
stellten das Technikzentrum vor und informierten<br />
die Besucher über Ausbildungsinhalte.<br />
In einem neu entwickelten Sicherheitsparcours<br />
konnten die Besucher darüber hinaus<br />
simulierte betriebliche Arbeitssituationen<br />
erleben und dadurch eventuelle Belastungen<br />
erkennen.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
(sm 161104227)<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
Ob Hausrat, Auto, Klimatechnik oder<br />
Bauindustrie – oberflächenveredeltes<br />
Feinblech findet man fast überall. Bei dem<br />
großen Festakt gewährte thyssenkrupp<br />
Einblicke in den Produktionsablauf von<br />
Feinblechen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 25<br />
THYSSENKRUPP ERNEUERT<br />
KÜHLTURM IN DUISBURG<br />
Duisburg. Nach rd. 60 Jahren wurde der Na -<br />
turzugkühlturm in Duisburg-Bruckhausen abgebaut.<br />
Er hat das Kreislaufwasser abgekühlt, das<br />
für die Aggregate in der Stahlproduktion verwendet<br />
wird. Bis Jahresende soll ein neuer Turm entstehen.<br />
»Durch den Neubau können wir die Versorgung<br />
dieses Werksteils mit Kühlwasser wieder<br />
langfristig sicherstellen«, betont Peter Petri, Leiter<br />
Energie- und Medienmanagement bei thyssenkrupp<br />
in Duisburg. »Mit der Modernisierung setzen<br />
wir auch gleichzeitig eine ressourcenschonende<br />
Technologie um.«<br />
Insgesamt ist der externe Wasserbedarf für die<br />
Produktion am Standort Duisburg-Nord deutlich<br />
zurückgegangen. Es werden ca. 97 % des in Prozessen<br />
benötigten Kühlwassers recycelt. K<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004081)<br />
TÜV SÜD AUF DER<br />
SPS IPC DRIVES 2016<br />
München. Vom 22. bis zum 24. <strong>November</strong> 2016<br />
zeigt TÜV SÜD auf der SPS IPC Drives in Nürnberg,<br />
wie im Umfeld extremer Marktdynamik und<br />
immer kürzerer Produktionszyklen die Prüfdienstleistungen<br />
eines weltweit tätigen Unternehmens<br />
helfen, internationale Marktzugänge schnell und<br />
effizient zu gestalten. TÜV SÜD führt beispielsweise<br />
Prüfungen nach UL- und CSA-Normen<br />
durch und ist als Nationally Recognized Testing<br />
Laboratory (NRTL) anerkannt. Darüber hinaus<br />
wendet TÜV SÜD bei Mehrfachzertifizierungen<br />
das CB-Verfahren an. Die Messebesucher können<br />
sich zusätzlich über nötige Prüfungen im Funkund<br />
Wireless-Bereich informieren. Dort gibt es<br />
aktuelle Änderungen der zugrunde liegenden<br />
Richtlinien.<br />
K<br />
WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004151)<br />
AUF DEM WEG ZUM 3-D-DRUCK-<br />
KOMPLETTANBIETER<br />
Ditzingen. Der Laserhersteller Trumpf baut sein<br />
Portfolio in der additiven Fertigung von Metallteilen<br />
weiter aus. Auf der Messe Formnext in<br />
Frankfurt stellt das Unternehmen vom 15. bis 18.<br />
<strong>November</strong> neue 3-D-Drucker und Komplettlösungen<br />
für eine durchgängige industrielle Fertigung<br />
vor. Mit Laser Metal Fusion (LMF) und Laser Metal<br />
Deposition (LMD) bietet Trumpf beide relevanten<br />
Technologien für den industriellen 3-D-Druck und<br />
damit je nach Applikation und Bauteil die am besten<br />
geeignete Lösung an. LMF-Anlagen generieren<br />
komplette Bauteile schichtweise in einem<br />
Pulverbett, bei LMD-Anlagen erzeugt der Laser<br />
ein Schmelzbad auf der Oberfläche eines vorhandenen<br />
Grund körpers und schmilzt das zeitgleich<br />
zugeführte Pulver entsprechend der gewünschten<br />
Form auf. Das Highlight, die neue TruPrint 3000,<br />
hat eine 500-W-Laser und kann Bauteile mit einer<br />
Größe von bis zu 400 mm Höhe und 300 mm<br />
Durchmesser generieren.<br />
K<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104238)<br />
1,3 MILL. USD FÜR TESTCENTER<br />
FÜR SCHLEIFTECHNOLOGIE<br />
Neuss. Rd. 1,3 Mill. USD hat 3M, ein führender<br />
Hersteller von Schleifmitteln, in Meerbusch investiert,<br />
um das »3M Precision Grinding TestCenter«<br />
am Standort der Wendt GmbH (Teil der Unternehmensgruppe<br />
3M) zu erschaffen. Auf drei Schleifmaschinen<br />
können Werkzeuge wie z. B. Wendeschneidplatten,<br />
Bohrer und Fräser, aber auch<br />
Wellen für den Automobilmarkt getestet und<br />
bearbeitet werden. Mithilfe modernster Messtechnik<br />
werden die Schleifergebnisse erfasst und<br />
bewertet. Darüber hinaus bietet das Testcenter<br />
Raum für Kundentrainings.<br />
K<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004121)<br />
UNIVERSITÄT SIEGEN UND SMS<br />
GROUP ARBEITEN ZUSAMMEN<br />
Düsseldorf. Der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
SMS group mit Standort in Hilchenbach übergibt<br />
dem Lehrstuhl für elektrische Maschinen, Antriebe<br />
und Steuerungen ein vollwertiges Echtzeitsimulationssystem.<br />
Simulationssysteme werden<br />
bei der SMS group zum Testen der Automatisierungslösungen<br />
für Anlagen aus dem Bereich der<br />
Hütten- und Walzwerke eingesetzt. Die SMS<br />
group GmbH arbeitet bereits seit vielen Jahren<br />
mit dem Lehrstuhl für elektrische Maschinen,<br />
Antriebe und Steuerungen der Universität Siegen<br />
unter Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Günter<br />
Schröder zusammen.<br />
K<br />
Rohstahlproduktion<br />
im September 2016<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004051)<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im September gegenüber<br />
einem recht hohen Vorjahreswert um 4 %<br />
gesunken. Auch im bisherigen Jahresverlauf<br />
unterschreitet sie ihr vergleichbares Vorjahresergebnis<br />
um knapp 2 %. Der Quartalsvergleich<br />
fiel ebenso negativ aus, das dritte Quartal ist<br />
im Vorjahresvergleich um 3 % gefallen. Die<br />
effektive Auslastung hat im September die<br />
Schwelle von 80 % unterschritten, im Jahresdurchschnitt<br />
erreicht sie aber 87 %.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K<br />
Schöllinger Feld 13<br />
58300 Wetter-Volmarstein<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
26 Stahlstandort Deutschland<br />
Herstellerinitiative Industrie 4.0 gegründet<br />
Blechbearbeiter kooperieren beim Thema Industrie 4.0<br />
Bad Wörishofen. Maschinen- und Anlagenbauer der Blechbearbeitungsbranche<br />
gründeten im September den neuen Verband Industry Business<br />
Network 4.0 e.V. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung<br />
wollen die Initiatoren die Potenziale einer vernetzten Fertigung im Sinne<br />
der Industrie 4.0 für den Anwender erschließen.<br />
Die Initiative wurde im Rahmen des<br />
Fachkongresses »Fertigung 4.0« erstmals<br />
der Öffentlichkeit präsentiert. Die Vorstellung<br />
des neuen Verbands war dabei einer<br />
der Höhepunkte des Kongresses, der vom<br />
28. bis 30. September im Microstep Competence<br />
Center in Bad Wörishofen stattfand.<br />
Die mehr als 100 Kongressteilnehmer<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und<br />
Industrie nutzten die Veranstaltung, um sich<br />
über die Entwicklungen und Chancen der<br />
digitalen Fertigung zu informieren und sich<br />
auszutauschen und zu vernetzen. Keynote-<br />
Speaker war der Wissenschaftsjournalist<br />
und Moderator Ranga Yogeshwar, der verdeutlichte,<br />
welche Möglichkeiten die digitale<br />
Revolution bietet: »Wenn Sie es als mittelständische<br />
Unternehmen schaffen, sich<br />
zu vernetzen und zu kooperieren, dann<br />
haben Sie eine Chance, das große Potenzial<br />
der Digitalisierung zu erschließen.«<br />
Aktuelle Entwicklungen aufgreifen<br />
Bereits zum Kongressauftakt am 28. September<br />
wurde das Innovationsforum 4.0 im<br />
Microstep Competence Center in Bad Wö -<br />
rishofen feierlich eingeweiht. Mit der Investition<br />
in die Erweiterung des Vorführ- und<br />
Schulungszentrums will das Unternehmen,<br />
das CNC-Maschinen zum Plasma-, Brenn-,<br />
Laser- und Wasserstrahlschneiden entwickelt<br />
und herstellt, der aktuellen Entwicklung<br />
Rechnung tragen: »Industrie 4.0, das Internet<br />
of Things oder die Smart Factory eröffnen<br />
gänzlich neue Optionen und Denkhorizonte.<br />
Das neue Innovationsforum 4.0 ist ein<br />
idealer Ort, an dem in diesem Zusammenhang<br />
innovative Lösungen der Öffentlichkeit<br />
präsentiert werden können«, sagte<br />
Geschäftsführer Igor Mikulina in seiner Eröffnungsrede.<br />
Der Raum, der bei Bedarf wie<br />
eine kleine Messe funktioniere, solle zudem<br />
auch für den neuen Verband eine zentrale<br />
Anlaufstelle für Themen rund um die Industrie<br />
4.0 werden.<br />
(Bild: Microstep)<br />
Die Teilnehmer<br />
des Kongresses<br />
verfolgten aufmerksam,<br />
mit welchem<br />
Engagement die<br />
neue Initiative die<br />
Fragestellungen der<br />
Blechbearbeiter<br />
zukünftig angehen<br />
will.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 27<br />
Drei Fragen an Igor Mikulina<br />
Igor Mikulina, Geschäftsführer der Micro step<br />
Europa GmbH und Vorstandsvorsitzender des<br />
Industry Business Network 4.0 e.V., erklärt,<br />
wofür die neue Initiative steht.<br />
1. Herr Mikulina, gibt es bereits vergleichbare<br />
Initiativen? Was ist neu?<br />
Ehrlich gesagt gibt es aus meiner Sicht überhaupt<br />
keine vergleichbare Initiative. Vom Industrial<br />
Internet Consortium (IIC) bis hin zur Plattform<br />
Industrie 4.0 – überall geben bei solchen<br />
Initiativen die großen Tanker am Tisch den Ton an.<br />
Kleinere und mittelständische Akteure sind deutlich<br />
unterrepräsentiert. Zudem: Einen klaren Branchenfokus<br />
gibt es da nicht – aus unserer Sicht mit<br />
ein Grund, warum konkrete Ergebnisse für An -<br />
wender bisher rar sind.<br />
2. Braucht die Blechbearbeitungsbranche<br />
einen eigenen Verband zum Thema Industrie<br />
4.0?<br />
Nun ja, eine typische Fertigung besteht nun<br />
mal aus den Maschinen und Anlagen vieler verschiedener<br />
Hersteller – wenn ich hier zu Lösungen<br />
kommen will, die unseren Kunden effizienteres<br />
Produzieren im Sinne von Industrie 4.0 erlauben,<br />
dann muss ich zunächst die verschiedenen Hersteller<br />
untereinander vernetzen und ein belastbares<br />
Kooperationsmodell entwickeln. Genau das<br />
leistet der neue Verband, der nicht nur in unserer<br />
Branche einzigartig ist.<br />
3. Welche Schwerpunktthemen werden<br />
im ersten Schritt angegangen?<br />
Die digitale Fabrik wird auch im Bereich der<br />
Blechbearbeitung künftig weitaus effektivere und<br />
flexiblere Lösungen ermöglichen: Zusammen mit<br />
unseren Partnern gehen wir beispielsweise davon<br />
aus, dass wir bei bestimmten Mehrwertfeldern<br />
wie Maintenance, Energie- beziehungsweise Ressourceneffizienz<br />
oder Arbeitssicherheit schnell zu<br />
wirklich lohnenden Ergebnissen für unsere Kunden<br />
kommen.<br />
Das Interview führte Annedore Bose-Munde,<br />
Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik in Erfurt<br />
Bereits im Rahmen des Fachkongresses wurde<br />
das neue Innovationsforum für verschiedene<br />
fachliche Präsentationen umfangreich<br />
genutzt. Mehrere Partner der Veranstaltung<br />
stellten ihre neuesten Innovationen vor.<br />
Ergänzend zu den präsentierten Fachthemen,<br />
die alle den Fokus auf Industrie 4.0<br />
Lösungen für die Blechbearbeitungsbranche<br />
gerichtet hatten, waren Export und<br />
Kooperationen am Stand von Bayern International<br />
die Themen. Das Unternehmen<br />
unterstützt den bayerischen Mittelstand bei<br />
seinen ersten Schritten in neue und etablierte<br />
Märkte.<br />
Gründungsmitglieder<br />
definieren Inhalte<br />
Gründungsmitglieder des Industry Business<br />
Network 4.0 e.V. sind unter anderem die<br />
Unternehmen Kemppi, Kemper, Kjellberg,<br />
MicroStep Europa sowie der TÜV Süd.<br />
»Gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung<br />
für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik<br />
IGCV und der Universität<br />
Augsburg werden wir zügig Lösungen mit<br />
greifbarem Mehrwert für unsere Kunden<br />
realisieren«, kündigte Igor Mikulina, Ge -<br />
schäftsführer der Microstep Europa GmbH<br />
und Vorstandsvorsitzender des neuen Verbands,<br />
an.<br />
»Was uns verbindet ist eine gemeinsame<br />
Vision, gegenseitiges Vertrauen, ein positiver<br />
Spirit und eine generelle Offenheit für<br />
Veränderungen und Change-Prozesse. Deshalb<br />
werden wir im Verband gemeinsam die<br />
großen Potenziale einer vernetzen Produktion<br />
im Sinne der Anwender erschließen<br />
können«, ergänzte Frederic Lanz, Geschäftsführer<br />
der Kemppi GmbH in Deutschland<br />
und Vice President Marketing & Sales Kemppi<br />
Oy. Für Dr. Michael Schnick ist die herstellerübergreifende<br />
Kooperation beim Thema<br />
Industrie 4.0 der einzig richtige Weg: »Der<br />
Name Kjellberg steht seit jeher für Innovationen<br />
und das wird auch weiterhin so bleiben.<br />
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit<br />
und glauben, dass wir mit unseren<br />
Partnern viel erreichen können«, sagte der<br />
Geschäftsführer der Oscar PLT GmbH, ein<br />
Tochterunternehmen der Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen GmbH. Und<br />
Börn Kemper, Geschäftsführer der Kemper<br />
GmbH, betonte: »Das Industry Business Network<br />
4.0 ist kein exklusiver Club. Der Verband<br />
steht allen innovativen und kooperationsbereiten<br />
Unternehmen unserer Branche<br />
offen.«<br />
Entsprechend dieser Zielsetzungen werden<br />
die Mitgliedsunternehmen des Industry<br />
Business Network 4.0 e.V. in den kommenden<br />
Monaten an einer Implementierungsguideline<br />
arbeiten, die es ermöglicht, auf<br />
Grundlage bestehender Standards wie zum<br />
Beispiel OPC UA, Maschinen und Anlagen<br />
verschiedener Hersteller zu vernetzen. Bis<br />
zur Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN im<br />
Herbst 2017 sollen zu mehreren priorisierten<br />
Mehrwertfeldern – beispielsweise Maintenance,<br />
Energieeffizienz oder Arbeitssicherheit<br />
– erste Applikationen entwickelt<br />
werden. Die Ergebnisse dieser Projekte sollen<br />
dann auf der Messe mit real eingebundenen<br />
und vernetzten Maschinen und Anlagen<br />
demonstriert werden, so die Initiative.<br />
Die Themen Safety und Security werden<br />
von Beginn an vom TÜV Süd mitbetreut und<br />
spielen bei der Entwicklung einer Vernetzungsinfrastruktur<br />
sowie der darauf aufbauenden<br />
Applikationen eine zentrale Rolle.<br />
»Der TÜV ist groß geworden, weil er nicht<br />
nur getestet und zertifiziert hat. Er war von<br />
Beginn an bei Entwicklungen dabei und hat<br />
sie vorangetrieben. Daran werden wir hier<br />
wieder anknüpfen«, betonte Dr.-Ing. Detlev<br />
Richter, Vice President der TÜV Süd Product<br />
Service GmbH.<br />
www.industry-business-network.org K<br />
/<br />
(sm 161104301)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
WIR haben eine unsichtbare<br />
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Florian Krimm von der Firma WAREMA<br />
Renkhoff SE, Klöckner-Kunde und EDI-Nutzer<br />
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sind Fehler einfach vorprogrammiert. Dank EDI (Electronic<br />
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29.11. – 01.12.2016<br />
Halle 14, Stand F30
30 K Branchenbericht<br />
Schmiedeindustrie erwartet<br />
kein Wachstum<br />
Internationales Engagement verstärken<br />
Düsseldorf (kv). Die Zulieferbranche Massivumformung, in der ganz<br />
überwiegend kleine und mittlere Hersteller von Schmiedeteilen zu Hause<br />
sind, kommt quantitativ nicht recht von der Stelle. Die Produktion stagniert,<br />
wobei einerseits die Autozulieferer gut ausgelastet und mit ihrem Geschäft<br />
durchaus zufrieden sind. Schlechter sieht es andererseits bei den Betrieben<br />
aus, die den Maschinenbau zu ihren Kunden zählen.<br />
Im laufenden Jahr wird es bei Unternehmen<br />
der Massivumformung – was Umsatzund<br />
Absatzzahlen betrifft – keine besonderen<br />
Vorkommnisse geben. Holger Ade, im<br />
Industrieverband Massivumformung (IMU)<br />
in Hagen für Betriebswirtschaft verantwortlich,<br />
erwartet, dass<br />
die seit 2011 zu<br />
»<br />
Die seit 2011 zu beobachtende<br />
Seitwärtsentwicklung dürfte bei<br />
Umsatz- und Absatzzahlen der<br />
Massivumformer anhalten.<br />
beobachtende Seitwärtsentwicklung<br />
anhält. Auch für<br />
2016 seien keine<br />
wesentlichen Änderungen<br />
in Sicht. Im<br />
ersten Halbjahr<br />
2016 weist die interne Verbandsstatistik ein<br />
wertmäßiges Minus von 2,3 % aus. Der<br />
immer noch als wichtiger Indikator benutzte<br />
Absatz je Tonne sank um 2,2 %. Bei den<br />
Preisen hat sich demnach nicht viel getan.<br />
Die typische Zulieferbranche beliefert nach<br />
eigenen Angaben zu 42 % Systemhersteller<br />
meist für die Autoindustrie, zu 31 % Pkwund<br />
zu 15 % Lkw-Produzenten. 9 % der<br />
Produkte gehen in den Maschinenbau und<br />
3 % in sonstige Bereiche.<br />
Der Verband der Autoindustrie (VDA) meldet<br />
dagegen für die ersten sechs Monate ein<br />
durchaus erfreuliches, zum Teil unerwartetes<br />
Wachstum. So stieg die Produktion von Pkw<br />
im Inland um 4 %. Im Ausland, wo die deutschen<br />
Hersteller seit einigen Jahren mehr<br />
Autos fertigen als in Deutschland, war sie<br />
stabil. In Westeuropa, wo der Großteil der<br />
Schmiedeexporte bleibt, erhöhten sich die<br />
Neuzulassungen um 9 %. Bei Lkw lagen sie<br />
dort ebenfalls deutlich im Plus. Dass die<br />
Schmieden nicht voll mithalten können,<br />
liegt zum einen an den schwächelnden<br />
Maschinenbaumärkten. Zum andern könnte<br />
wohl eine Erklärung darin zu finden sein,<br />
dass die Fahrzeughersteller einfachere<br />
Schmiedeteile vermehrt<br />
im Ausland<br />
beziehen, dass die<br />
Schmiedestücke<br />
leichter werden,<br />
eine Substitution<br />
der Werkstoffe (et -<br />
wa von Stahl auf<br />
Aluminium) oder<br />
andere Herstellverfahren (etwa gegossen<br />
statt ge schmiedet) zum Zuge kommen.<br />
Fahrzeugindustrie mit Abstand<br />
größter Kunde<br />
Trotz der leichten Produktionsrückgänge<br />
zeigen sich die Schmieden im Durchschnitt<br />
aber nicht sonderlich unzufrieden mit ihrer<br />
Lage. Nach den Worten Ades sind die Autozulieferer<br />
überwiegend voll ausgelastet und<br />
arbeiten meist auf vollen Touren. Weiteres<br />
Wachstum sei in der Regel nur durch Erweiterung<br />
der Kapazitäten möglich. Bei den<br />
übrigen Schmieden sei die Stimmung weniger<br />
gut. Die jüngste »Konjunkturbefragung<br />
III. Quartal 2016«, die nicht nach Abnehmern<br />
differenziert, zeigt, dass die Unternehmen<br />
ihre gegenwärtige Lage und Entwicklung<br />
zu 37 % als gut, 57 % als befriedigend<br />
und 6 % als schlecht bezeichnen. Für die<br />
nächsten drei Monate verteilen 13 % die<br />
Note »besser«, 84 % »gleich« und 3 %<br />
»schlechter«. Für die kommenden sechs<br />
Monate lautet die Bewertung 8 %, 82 %<br />
bzw. 10 %. Die regelmäßige Arbeitszeit<br />
wird gegenwärtig bei 35 % überschritten.<br />
Unterschritten wird sie in keinem der Betriebe.<br />
Kurzarbeit wird nirgendwo durchgeführt,<br />
noch ist sie geplant. Die Beschäftigtenzahl<br />
ist sowohl gegenüber dem Vorjahres-<br />
als auch dem Vorquartal im Durchschnitt<br />
leicht gestiegen.<br />
Grundsätzlich weisen Beobachter darauf<br />
hin, dass die Zulieferer ihre Aktivitäten im<br />
Ausland verstärken müssen. Denn auch die<br />
kleinen und mittleren Zulieferer sind zwangsläufig<br />
von den großen Trends auf den Weltmärkten<br />
abhängig. Sie können die Wandlungen<br />
zwar nur marginal beeinflussen, müssen<br />
sich aber gleichwohl rechtzeitig und sorgfältig<br />
darauf vorbereiten. So beobachtet die<br />
Branche angespannt seit Jahren die Bemühungen<br />
der Industrie (und der Politik), die<br />
Autowelt neu zu gestalten. Die Analysen<br />
und Studien der Marktforscher und Unternehmensberater<br />
befassen sich zwar vornehmlich<br />
mit der vermeintlichen Zukunft der<br />
Autoindustrie und ihrer Systemhersteller. Die<br />
Konsequenzen für die typischen Mittelständler<br />
der Massivumformung werden aber von<br />
niemandem und deshalb vor allem auch<br />
nicht von diesen selbst in ihrem Ausmaß<br />
bestritten.<br />
Studie: Deutlich höhere<br />
Unsicherheit<br />
So stellt die »Global Automotive Supplier<br />
Study 2016« von Roland Berger und Lazard<br />
in einer umfassenden weltweiten Untersuchung<br />
zwar fest, dass sich »die Gewinnmargen<br />
der Automobilzulieferer weiter auf<br />
Rekordniveau« befinden. Es sei aber eine<br />
»deutlich höhere Unsicherheit über die weitere<br />
Branchenentwicklung« erkennbar.<br />
Dabei ist anzumerken, dass der »Rekordwert<br />
von 7,4 % EBIT-Marge«, also Gewinn<br />
vor Zinsen und Steuern, im Vergleich zu den<br />
Zahlen der besten Autohersteller eher als<br />
ausgesprochen bescheiden zu bezeichnen<br />
ist. Gleichzeitig, so die Studie, habe aber die<br />
Volatilität in der Branche erheblich zugenommen<br />
und sich das Umsatzwachstum<br />
deutlich verlangsamt. Für 2016 stehe vor<br />
allem der sich abzeichnende Umbruch der<br />
Branche auf der Agenda der Zuliefererunternehmen.<br />
Im Rahmen der Studie wurden<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Branchenbericht K 31<br />
Kennzahlen von über 600 internationalen<br />
Zulieferern analysiert, um den aktuellen Zu -<br />
stand sowie Trends und Herausforderungen<br />
der Branche zu beurteilen, heißt es.<br />
Der Aufwärtstrend, den die Zulieferindustrie<br />
insgesamt seit 2010 ununterbrochen<br />
verzeichnete, sei ins Stocken geraten. Das<br />
Umsatzwachstum sei so niedrig wie seit sieben<br />
Jahren nicht mehr und in mehreren<br />
Produktsegmenten seien die Gewinnmargen<br />
sogar leicht unter den Wert von 2014<br />
gefallen. »Das Umsatzwachstum in einem<br />
zunehmend volatileren Marktumfeld ist tendenziell<br />
rückläufig, und bereits in<br />
naher Zukunft steht die Branche vor<br />
revolutionären Veränderungen bei<br />
Technologien und neuen Mobilitätskonzepten«,<br />
so Felix Mogge, Partner<br />
bei Roland Berger. Laut Studie wird die<br />
globale Fahrzeugproduktion 2016 und<br />
darüber hinaus mit rd. 2 % jährlich nur<br />
mäßig zulegen. »Um ihre Margen zu<br />
stabilisieren oder sogar weiter zu verbessern,<br />
müssen die Zulieferer auf<br />
andere Faktoren setzen«, meint Christof<br />
Söndermann, Director bei Lazard.<br />
»Und sie müssen sich auf plötzliche<br />
makroökonomische Turbulenzen einstellen,<br />
die zu einem kurzfristigen<br />
Nachfragerückgang führen können.«<br />
In dem stagnierenden chinesischen<br />
Markt gehörten zweistellige Wachstumsraten<br />
künftig wohl der Vergangenheit<br />
an. Außerdem sei eine kurzfristige<br />
Markterholung in Brasilien und<br />
Russland mehr als fraglich – zugleich<br />
schaffe der Brexit neue Unsicherheiten<br />
in Europa.<br />
»Größter Umbruch in der<br />
Geschichte der Autoindustrie«<br />
»Die aktuellen Entwicklungen zeigen<br />
sehr deutlich, dass die globale Automobilindustrie<br />
vor dem größten Um -<br />
bruch ihrer Ge schichte steht«, sagt<br />
Söndermann. »Disruptive (also verdrängende)<br />
technologische Trends und<br />
völlig neue Geschäftsmodelle für die<br />
Automobilnutzung versprechen den<br />
Zulieferern in den nächsten zehn Jahren<br />
sicherlich gute Chancen – doch es<br />
besteht auch enorme Unsicherheit,<br />
wann und wo genau sich diese Chancen<br />
ergeben werden.« Das Marktvolumen<br />
für Fahrzeugkomponenten wird<br />
der Studie zufolge global von rd. 700 Mrd. €<br />
2015 auf über 850 Mrd. € 2025 steigen.<br />
Dabei sei jedoch mit deutlichen Gewinnverlagerungen<br />
zwischen den Segmenten und<br />
teilweise auch auf neue Anbieter zu rechnen.<br />
Dass angesichts des veränderten Szenarios<br />
mehr Einvernehmen zwischen Autoindustrie<br />
und ihren Zulieferern geboten wäre,<br />
zeigte sich vor wenigen Monaten angesichts<br />
der Auseinandersetzungen zwischen VW<br />
und zwei Zulieferbetrieben der Preventgruppe.<br />
Wegen geltend gemachter, aber zu -<br />
nächst nicht anerkannter Forderungen hatte<br />
Prevent Lieferungen eingestellt und damit<br />
für Produktionsausfälle bei VW gesorgt. Die<br />
Zulieferer beklagen seit Jahren ein aus ihrer<br />
Sicht oftmals rüdes Verhalten ihrer Kunden.<br />
Der am Ende einigermaßen gütig beigelegte<br />
Konflikt war Anlass für Christian Vietmeyer,<br />
Sprecher der ArGeZ Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie und Hauptgeschäftsführer<br />
des WSM Wirtschaftsverbands Eisen- und<br />
Metallverarbeitung, zu der (wie erwähnt)<br />
auch der IMU gehört, erneut einen »fairen<br />
und partnerschaftlichen Umgang in den<br />
DIE INOX INTELLIGENCE MIT<br />
DER VIELFALT AN WERKSTOFFEN.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
32 K Branchenbericht<br />
»<br />
In näherer Zukunft steht die Zulieferbranche vor<br />
revolutionären Veränderungen bei Technologien und<br />
neuen Mobilitätskonzepten.<br />
Zulieferketten« einzuforden. Er sei der<br />
»Erfolgsfaktor für Zulieferer und Hersteller«.<br />
Vietmeyer: »Die Schwierigkeiten machen<br />
erneut deutlich, wie wichtig ein auf nachhaltige<br />
Geschäftsbeziehungen und Fairness<br />
angelegter Dialog zwischen den Partnern<br />
der Wertschöpfungskette Automobil ist. Für<br />
faire Zulieferbeziehungen müssen die Interessen<br />
beider Seiten angemessen berücksichtigt<br />
werden, einseitige Diktate von<br />
Marktmächtigen führen in der Regel zu un -<br />
ausgewogenen Vertragsbeziehungen und<br />
streuen letztlich Sand ins Getriebe.« Nachhaltige<br />
Zulieferbeziehungen basierten auf<br />
einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, die<br />
durch gegenseitige Fairness und ein langfristiges<br />
Denken ins Leben gerufen würden.<br />
Wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, Innovationen<br />
und höchste Qualitäten entstünden<br />
nicht durch einseitige Marktmacht,<br />
sondern auf der Grundlage von gegenseitigem<br />
Vertrauen und Fairness im Umgang<br />
miteinander. Wenn die Regeln von fairem<br />
Wettbewerb außer Kraft gesetzt würden,<br />
könne dies existenzielle Folgen haben. Das<br />
hätten die genannten Auseinandersetzungen<br />
sehr deutlich gezeigt. Mitglieder der<br />
ArGeZ sind sechs große Verbände mit rd.<br />
9.000 Zulieferern.<br />
Umsatzverluste bereits 2015<br />
Bereits 2015 mussten die Schmieden leichte<br />
Umsatz- und Absatzverluste verbuchen.<br />
Erwartet hatten sie ein Produktionsplus von<br />
2 bis 3 %. Am Ende<br />
des Jahres lag die<br />
Produktion nach<br />
Angaben des Statistischen<br />
Bundesamtes<br />
(20 Mitarbeiter<br />
und mehr) mit<br />
2,26 Mill. t um<br />
2,0 % unter den Vorjahreszahlen. Der Produktionswert<br />
verminderte sich um 1,9 %<br />
auf knapp 6,6 Mrd. €. Etwa 250 Unternehmen<br />
gehören in Deutschland der Massivumformung<br />
an. Die Branche ist nach Angaben<br />
des IMU klarer Marktführer in Europa und<br />
die Nr. 2 der Welt.<br />
Kooperationen im Ausland<br />
notwendig<br />
Nach Aussagen der Autoindustrie werden in<br />
den kommenden Jahren weitere Produktionskapazitäten<br />
in den USA, in Mexiko,<br />
China und anderen Emerging Markets aufgebaut.<br />
Die Automobilhersteller setzen<br />
dabei auf die Unterstützung ihrer großen,<br />
international tätigen Systemlieferanten<br />
(Tier-1-Supplier), die mit einer Ausweitung<br />
der globalen Teileversorgung ihre Geschäftsbeziehungen<br />
weiter stärken können. Ohne<br />
internationale Aufstellung werden nach<br />
Auffassung des VDA kleinere Unternehmen<br />
ihre Wettbewerbsposition nicht halten können.<br />
Was für größere Zulieferer beinahe<br />
selbstverständlich scheine, sei für die kleineren<br />
unter ihnen noch längst keine Normalität.<br />
Denn die Realisierung eines solchen<br />
Projekts erfordere oft einen hohen finanziellen<br />
und personellen Einsatz, der die verfügbaren<br />
Ressourcen erheblich beansprucht.<br />
Deshalb sollten diese Unternehmen, so<br />
mahnt der VDA, auch prüfen, ob der Sprung<br />
ins Ausland in Kooperation mit anderen<br />
Unternehmen sinnvoll ist. Ohne eine internationale<br />
Aufstellung würden auch kleinere<br />
Unternehmen zukünftig ihre Wettbewerbsposition<br />
nicht halten können. Die Kompetenz,<br />
weltweit produzieren und liefern zu<br />
können, werde auch auf den vorgelagerten<br />
Ebenen der Wertschöpfungskette an Bedeutung<br />
gewinnen. Auch wenn die Entscheidung<br />
zur Lokalisierung nach sorgfältiger<br />
Prüfung und anfänglichen Erfolgen positiv<br />
stimme, ließen sich gewisse Risiken eines<br />
solchen Projekts nicht ganz eliminieren, wie<br />
die derzeitige schwierige Entwicklung des<br />
russischen Marktes vor Augen führe. Dennoch<br />
sollten und dürfen die langfristigen<br />
Marktchancen nicht übersehen werden,<br />
stellt der VDA klar.<br />
(sm 161104274) K<br />
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MASCHINENBAU NRW:<br />
IM ERSTEN HALBJAHR UNTER<br />
DEN ERWARTUNGEN<br />
Düsseldorf. Der Auftragseingang verzeichnete<br />
im Juni 2016 ein Minus von 5 % (bundesweit<br />
+ 6 %). Bei der Inlandsnachfrage gab es ein<br />
Minus von 8 % (bundesweit + 3 %). Das Auslandsgeschäft<br />
lag bei – 4 % (bundesweit + 7 %)<br />
im Vergleich zum Vorjahresniveau.<br />
Der Dreimonatsvergleich April bis Juni 2016 zeigt<br />
mit ± 0 % keine Veränderung (bundesweit + 2 %)<br />
zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum, bei den<br />
Inlandsaufträgen gab es mit + 1 % (bundesweit<br />
+ 8 %) ein leichtes Plus. Bei den Auslandsaufträgen<br />
lag der Auftragseingang bei ± 0 % (bundesweit<br />
– 1 %). In Nordrhein-Westfalen lag die Nachfrage<br />
aus dem Euroraum im Dreimonatsvergleich<br />
bei + 5 % (bundesweit + 2 %), während die Auslandsaufträge<br />
aus den Nicht-Euro-Ländern bei<br />
– 2 % (bundesweit – 3 %) lagen.<br />
Der Auftragseingang befindet sich in Nordrhein-Westfalen<br />
im ersten Halbjahr 2016 mit<br />
– 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach<br />
wie vor auf einem niedrigen Niveau. »Die ersten<br />
sechs Monate haben unsere Erwartungen nicht<br />
erfüllt. Wir hoffen, dass sich der Auftragseingang<br />
in den nächsten Monaten erholen wird, und wir<br />
bis Jahresende ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen<br />
werden«, erklärte Hans-Jürgen Alt, Clustermanager<br />
ProduktionNRW.<br />
www.produktion.nrw.de<br />
K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903991<br />
WEITER FÖRDERUNG FÜR<br />
EUROPÄISCHES MATERIAL-<br />
WISSENSCHAFTS STUDIUM<br />
Saarbrücken. Die Europäische Union fördert<br />
den europäischen Masterstudiengang AMASE<br />
(Advanced Materials Science and Engineering) ab<br />
2017 auch für drei weitere Jahre mit bis zu<br />
2,9 Mill. €. In dem Studiengang, der unter der<br />
Leitung der Europäischen Schule für Materialforschung<br />
in Saarbrücken von einem Konsortium mit<br />
den Universitäten in Nancy, Luleå und Barcelona<br />
angeboten wird, können mit diesem Geld bis zu<br />
60 Stipendien für angehende international ausgebildete<br />
Materialwissenschaftler finanziert werden.<br />
Der Studiengang ist bereits seit 2005 Teil<br />
des europäischen Exzellenzprogramms Erasmus-<br />
Mundus der EU. 2008 wurde er vom DAAD in den<br />
Top10 aller internationalen Masterstudiengänge<br />
Deutschlands aufgenommen. Die erneute Förderung<br />
durch die EU ist eine weitere Bestätigung<br />
des besonderen Konzeptes.<br />
Das Masterprogramm Amase vernetzt Universitäten<br />
in vier europäischen Ländern. Neben der<br />
Saar-Uni sind drei Universitäten in Frankreich<br />
(Nancy), Spanien (Barcelona) und Schweden<br />
(Luleå) beteiligt. Frank Mücklich, Professor für<br />
Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes,<br />
hat den Studiengang 2005 gegründet und<br />
leitet ihn seitdem auch. »Jeder Student muss an<br />
zwei der vier Partneruniversitäten studieren und<br />
dort auch die Landessprache nutzen«, sagt er. Die<br />
Absolventen stehen daher auch für die zahlreichen<br />
exportstarken Unternehmen und global<br />
agierenden Konzerne als attraktive Mitarbeiter<br />
zur Verfügung, da sie neben Fachkenntnissen<br />
auch besonders interkulturell qualifiziert sind.<br />
Bisher haben rd. 200 Masterstudenten aus über<br />
30 Ländern einen binationalen Abschluss in der<br />
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erhalten.<br />
www.uni-saarland.de/master/<br />
studienangebot/internat/amase/<br />
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K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903971)<br />
MATERIALWISSENSCHAFTLER<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Düsseldorf. Dr. Martin Diehl und Dr. Hauke<br />
Springer, beides Materialwissenschaftler am Düsseldorfer<br />
Max- Planck-Institut für Eisenforschung<br />
(MPIE), wurden von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Materialkunde (DGM) für ihre Forschungsarbeiten<br />
ausgezeichnet. Diehl, Postdoktorand in der<br />
Gruppe »Theorie und Simulation«, wurde der<br />
Nachwuchspreis der DGM verliehen. Der Maschinenbauer<br />
beschäftigt sich mit der Mechanik von<br />
Kristallen und dem computergestützten Design<br />
neuer Werkstoffe. Dr. Hauke Springer, Leiter der<br />
Gruppe »Kom binatorische Metallurgie und Prozesstechnik«<br />
wurde mit dem Werner-Köster-Preis<br />
ausgezeichnet. Dabei geht es um ein neuartiges<br />
Verfahren zur Herstellung von mehrphasigen<br />
Strukturwerkstoffen mit kontrolliertem Aufbau<br />
zur vereinfachten Untersuchung und effizienteren<br />
Weiterentwicklung von hochfesten Stählen.<br />
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K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104259)<br />
KOMPETENZ UNTER BEWEIS<br />
GESTELLT<br />
Löningen. Mehr als ein Verkaufserfolg für den<br />
deutschen Zulieferer Graepel ist die Übernahme<br />
eines Auftrags im Gesamtwert von mehreren<br />
Mill. € für Mercedes-Benz. Er umfasst die Lieferung<br />
von über 10.000 Trittplatten und Wärmeschutzblechen<br />
pro Monat. Sie werden für die<br />
schweren Fernverkehrs-Lkw vom Typ Actros in<br />
Löningen gefertigt. Die Auslieferung erfolgt justin-time<br />
nach Wörth am Rhein, ins größte<br />
Lkw-Montagewerk der Welt. Bestandteil des Auftrags<br />
sind auch Teile für die Baureihen Atego<br />
sowie den Econic mit »Bus-Fahrerhaus«.<br />
www.graepel.de<br />
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34 K Edelstahl<br />
Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />
Thomas Pauly 1) , Hans-Peter Wilbert 2)<br />
Düsseldorf. Abgasanlagen sind wesentliche Gebäudebestandteile, zumal<br />
die Ableitung von Verbrennungsgasen des Heizsystems sicherheitsrelevant<br />
ist. Neben gestalterisch-architektonischen Aspekten gehört die<br />
Beständigkeit gegen Säuren, Feuchtigkeit und Rußbrand zu den zentralen<br />
Anforderungen, die der nichtrostende Stahl in idealer Weise erfüllt.<br />
Nichtrostender Stahl ist vor allem als<br />
Lösung für die Sanierung und Erneuerung<br />
alter, schadhafter Schornsteine bekannt.<br />
Starre oder flexible Kamineinzugsrohre lassen<br />
sich häufig vom Dach aus ohne Mauerwerksaufbrüche<br />
in bestehende Schornsteine<br />
einbringen. Sie ermöglichen damit eine Re -<br />
novierung im laufenden Betrieb. Außerdem<br />
bewähren sie sich bei denkmalgeschützten<br />
Gebäuden, bei denen bauliche Eingriffe<br />
minimiert werden sollen.<br />
Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl<br />
sind auch dann vorteilhaft, wenn, selbst bei<br />
komplexen Gebäudegeometrien, nachträglich<br />
Heizkamine oder Öfen eingebaut werden<br />
– als Zusatzheizung oder als innenarchitektonisches<br />
Element. Ist der bestehende<br />
Hausschornstein hierfür nicht ausgelegt,<br />
kann ein Ofen auch an den Außenwänden<br />
aufgestellt und die Abgasanlage an der Fassade<br />
architektonisch als Gestaltungselement<br />
entlanggeführt werden. Glänzender nichtrostender<br />
Stahl bildet attraktive Werkstoffkontraste<br />
mit Klinkern, Putz, Naturstein,<br />
Holz oder anderen Fassadenbaustoffen.<br />
Auch bei Neubauten lassen sich doppelwandige<br />
wärmegedämmte Abgasanlagen entlang<br />
der Fassade führen und beanspruchen<br />
keinen Innenraum.<br />
Krankenhäuser, öffentliche Schwimmbäder<br />
und andere Einrichtungen mit konstant<br />
hohem Wärmebedarf werden zunehmend<br />
mit Blockheizkraftwerken ausgestattet, was<br />
erhebliche Betriebskosteneinsparungen<br />
ermöglicht. Der nachträgliche Einbau solcher<br />
Anlagen erfordert auch neue und größere<br />
Abgasanlagen. In Edelstahlausführung können<br />
sie eine gestalterische Aufwertung be -<br />
wirken und städtebauliche Akzente setzen.<br />
Bei Zweckbauten bestimmen vor allem<br />
wirtschaftliche Erwägungen die Systemauswahl.<br />
Auch unter diesem Gesichtspunkt ist<br />
nichtrostender Stahl vorteilhaft: Da er äußerst<br />
korrosionsbeständig ist und keine metallenen<br />
Abgasleitungen aus nichtrostendem Stahl sind gegen saure Kondensate, wie sie bei<br />
Brennwertkesseln entstehen, beständig.<br />
(Foto: Poujoulat, Saint-Symphorien (F))<br />
oder organischen Schutzschichten benötigt,<br />
schafft er optimale Voraussetzungen für<br />
einen langen störungsfreien Betrieb.<br />
Schornsteinsanierung<br />
Es gibt verschiedene Gründe, bestehende<br />
Schornsteine zu sanieren:<br />
– Nutzungsänderung, z. B. durch Einsatz<br />
einer neuen, kleineren und effizienteren<br />
Feuerstätte;<br />
– Undichtigkeit und Abgabe von Rauchgasen<br />
in das Gebäude;<br />
– Kondensatbildung mit Durchfeuchtung<br />
von Innen- und Außenwänden;<br />
– Umstellung auf Öl oder Gas mit entsprechender<br />
Reduzierung des Abgasvolumens;<br />
– schlechter Kaminzug durch übermäßige<br />
Kühlung oder durch überhöhten Reibungswiderstand<br />
aufgrund von Erosion<br />
oder Aufrauung der inneren Wandung.<br />
Kamineinzugsrohre aus nichtrostendem<br />
Stahl sind hierfür eine marktgängige und<br />
anwendungsfreundliche Lösung, die es in<br />
zwei Ausführungen gibt:<br />
• Kamineinzugsrohre für Festbrennstoffe<br />
sind doppelwandig und bestehen aus<br />
höherlegiertem nichtrostendem Stahl. Sie<br />
umfassen eine glatte Innen- und eine<br />
1)<br />
ehem. Euro Inox, Brüssel (B)<br />
2)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />
Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation<br />
983, die kostenfrei bei der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei, Fax: +49 211 6707-344, angefordert<br />
werden kann.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Edelstahl K 35<br />
(Foto: Thomas Pauly, Brüssel (B))<br />
(Foto: Poujoulat, Saint-Symphorien (F))<br />
Abgasanlagen aus nichtrostendem Stahl stehen für effizientes und<br />
sauberes Heizen.<br />
Flexible Kamineinzugsrohre sind besonders verbreitet, weil sie sich<br />
schnell und kostengünstig einbringen lassen.<br />
gewellte Außenfläche und sind speziell<br />
für Holz und andere Festbrennstoffe ausgelegt.<br />
Üblicherweise dient der Raum<br />
zwischen Einzugsrohr und bestehendem<br />
Schornstein als Isolation.<br />
• Kamineinzugsrohre für geschlossene Ölund<br />
Gaskessel sind dünnwandig und einlagig.<br />
Sie bestehen zumeist aus den<br />
Werkstoffen EN 1.4301/1.4307 (AISI<br />
304/304L) oder EN 1.4401/1.4404 (AISI<br />
316/316L). Die Wanddicken können von<br />
Land zu Land zwischen 0,4 mm und<br />
1 mm variieren.<br />
Auf keinen Fall dürfen einwandige Kamineinzugsrohre<br />
für Holz oder Festbrennstoffe<br />
eingesetzt werden. Generell ist zu bedenken,<br />
dass Kamineinzugsrohre nicht dazu<br />
bestimmt sind, statische Mängel von<br />
Schornsteinen zu beheben, letztere müssen<br />
vor dem Einzug von Edelstahlrohren durch<br />
bauliche Maßnahmen beseitigt werden.<br />
Bei der Sanierung bestehender Schornsteine<br />
ist ferner zwischen starren und flexiblen<br />
Rohren zu unterscheiden. Starre Ka -<br />
mineinzugsrohre kommen bei Feuerstätten<br />
für Holz, Pellets, Öl und Gas zum Einsatz.<br />
Werden Heizungssysteme von Festbrennstoffen<br />
auf Öl oder Gas umgestellt, muss in<br />
der Regel der Schornsteindurchmesser verringert<br />
werden. Hierfür stellen starre Kamineinzugsrohre<br />
aus nichtrostendem Stahl eine<br />
bewährte und kostengünstige Lösung dar.<br />
Flexible Kamineinzugsrohre dienen der<br />
Sanierung von Schornsteinen mit schwieriger<br />
Geometrie, denn sie passen sich deren<br />
Verlauf an. Aus zwei überlappenden Edelstahlbändern<br />
industriell vorgefertigt ergeben<br />
sie eine glatte, zuverlässig gasdichte<br />
Abgasleitung. Sie werden entweder von<br />
oben in die Schornsteinöffnung herabgelassen<br />
oder von unten hochgezogen und können<br />
den meisten Krümmungen folgen. Die<br />
geringe Wanddicke macht sie auch für solche<br />
Schornsteine geeignet, die für Rohre<br />
aus anderen Materialien zu eng wären. Die<br />
Bildung von außergewöhnlich aggressivem<br />
Ruß oder Kondensat kann allerdings deren<br />
Lebensdauer verringern, ebenso mangelnde<br />
Reinigung des Altschornsteins vor dem Einbringen<br />
des Kamineinzugsrohrs. In den<br />
meisten Ländern ist ein maximaler Verzug<br />
zulässig. Der Verzugswinkel darf höchstens<br />
45° (in manchen Ländern 30°) betragen.<br />
Flexible Kamineinzugsrohre werden gemäß<br />
EN 1856-2 zertifiziert.<br />
Neuanlagen<br />
Einwandige Systeme werden ausschließlich<br />
für Anschlussrohre eingesetzt. Aus nichtrostendem<br />
Stahl gefertigt, können sie auch<br />
eine dekorative Funktion haben.<br />
Doppelwandige Systeme ermöglichen es,<br />
Öfen an nahezu beliebiger Stelle zu platzieren,<br />
selbst wenn kein bestehender Kamin<br />
vorhanden ist. Sie umfassen ein geschweißtes<br />
Innenrohr zumeist aus dem Werkstoff EN<br />
1.4404 (AISI 316) – in einigen Ländern ist<br />
auch EN 1.4307 (AISI 304L) zulässig –, der<br />
gegen die Abgase von Holz und anderen<br />
Festbrennstoffen beständig ist. Sie lassen<br />
sich außen wie innen einsetzen, da auch das<br />
Außenrohr aus nichtrostendem Stahl be -<br />
steht. Die Isolation zwischen Innen- und<br />
Außenrohr hält die äußere Schale kühl, die<br />
Abgastemperatur dagegen hoch genug für<br />
einen guten Kaminzug. So werden übermäßige<br />
Ablagerungen vermieden, die zu Rußbränden<br />
führen können. Decken- und Dachdurchführungen<br />
sind bei doppelwandigen<br />
Rohren unproblematisch.<br />
Dreiwandige Systeme verfügen zwischen<br />
der Innen- und Außenschale über eine zu -<br />
sätzliche ringförmige Kammer, durch die die<br />
Verbrennungsluft der Feuerstätte zugeführt<br />
wird. Das Außenrohr kann aus nichtrostendem<br />
oder verzinktem Stahl bestehen. Das<br />
Innenrohr ist dagegen stets aus nichtrostendem<br />
Stahl. Diese Bauart kommt für luftdichte<br />
Bauten nach neuesten europäischen und<br />
nationalen Energieeffizienz-Normen zur<br />
Anwendung.<br />
(sm 161104177) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
36 K Edelstahl<br />
Kaltverschweißen von<br />
Edelstählen vermeiden<br />
Expanite-Oberflächenhärten steigert Widerstand<br />
gegen adhäsiven Verschleiß<br />
Oberflächen des Werkstoffs 1.4404 (316L)<br />
Unbehandelt<br />
Hillerod / Dänemark. Mit einem patentierten Verfahren des Unternehmens<br />
Expanite kann die Oberflächenhärte von korrosions beständigen<br />
Edelstählen gesteigert werden. Das Kaltverschweißen, auch »Fressen«<br />
bzw. adhäsiver Verschleiß genannt, ein allgegenwärtiges Problem bei<br />
korrosionsbeständigen Edelstählen, insbesondere bei weichen 1.43XX- bzw.<br />
1.44XX-Sorten (z. B. 1.4301, 1.4404 etc.), lässt sich dadurch nachweislich<br />
verringern bzw. vermeiden.<br />
Mit Expanite behandelt<br />
Im Rahmen der Expanite-internen<br />
Bemühungen, die technische Datenbank zu<br />
erweitern, wurde kürzlich der ASTM-G98-<br />
Standard-Test zur Ermittlung des Widerstands<br />
gegen Kaltverschweißen anhand<br />
eines 1.4404-Werkstücks mit und ohne<br />
Expanite-Oberflächenbehandlung durchgeführt.<br />
Dabei wird eine zylindrische Probe<br />
unter steigender Normalkraft um 360° ge -<br />
dreht und die Kontaktfläche anschließend<br />
visuell untersucht. Der Test führte zu herausragenden<br />
Ergebnissen – und zweifelt zu -<br />
gleich die allgemeine Weisheit an, dass ein<br />
»Härteunterschied in einer Materialpaarung«<br />
vorhanden sein muss, um das Kaltverschweißen<br />
zu vermeiden.<br />
Fotos der getesteten Proben überzeugen<br />
durch einen bemerkenswerten Widerstand<br />
gegen Kaltverschweißen im Falle der durch<br />
das Expanite-Verfahren geschützten Oberflächen.<br />
Ist nur eine der beiden Kontaktflächen<br />
in einer Materialpaarung gehärtet, so<br />
wird ebenfalls das Kaltverschweißen verhindert,<br />
es kommt jedoch zum »Abschleifen«<br />
(Foto: Expanite)<br />
Bei nicht mit dem Expanite-Verfahren behandelten<br />
1.4404-Oberflächen (Bild oben) kommt<br />
es bereits bei sehr geringen Lasten von 3,4 bis<br />
6,9 MPa (0,5 bis 1,0 ksi) zum Kaltverschweißen.<br />
In einer Materialpaarung von Expanite-behandelten<br />
1.4404-Ober flächen (Bild unten) tritt das<br />
Kaltverschweißen bis über die Streckgrenze des<br />
Werkstoffs hinaus überhaupt nicht auf.<br />
Vielseitigkeit ist unsere Spezialität.<br />
Als Ihr Stahl-Service-Center finden wir für jede<br />
Anwendung die richtige Stahlvariante.<br />
• Individuell<br />
• Umfangreich<br />
• Unabhängig<br />
Möglichkeiten<br />
SPALTBAND ZUSCHNITTE STANDARDFORMATE
Edelstahl K 37<br />
der unbehandelten Oberfläche. Steven<br />
Budinzski, Inhaber des Labors »Bud Labs«<br />
(Rochester, USA), fasst die Resultate überrascht<br />
zusammen: »Ich habe noch nie zuvor<br />
in meiner langjährigen Erfahrung als Tribologietester<br />
eine derartige Lösung für die<br />
Problematik des Kaltverschweißens bei<br />
1.4404-Werkstoffen gesehen«.<br />
Dank dem Expanite-Verfahren lässt sich<br />
die Oberflächenhärte von korrosionsbeständigen<br />
Edelstählen um das bis zu 10-fache<br />
erhöhen, während die Korrosionseigenschaften<br />
erhalten bzw. sogar verbessert<br />
werden. Dieser Prozess ist nach Angaben<br />
des Untenehmens einzigartig, da er sowohl<br />
bei austenitischen, ferritischen und martensitischen,<br />
als auch bei Duplex-Edelstählen<br />
eingesetzt werden kann. Bauteile können<br />
darüber hinaus innerhalb weniger Werktage<br />
behandelt werden – ein Novum im Bereich<br />
des Oberflächenhärtens von Edelstählen.<br />
Drei Wissenschaftler der technischen Universität<br />
von Dänemark hatten sich im Jahr<br />
2010 zusammengetan und das Unternehmen<br />
Expanite im dänischen Hillerod gegründet.<br />
Neben dem Unternehmenssitz in Hillerod<br />
existieren weitere Oberflächenbehandlungszentren<br />
in Twinsburg, Ohio, und seit diesem<br />
Sommer auch in Frickenhausen bei Stuttgart.<br />
Im Mittelpunkt stehen bei Expanite drei<br />
verschieden Prozesse – die alle gemäß Kundenanforderung<br />
hinsichtlich abrasivem Verschleiß,<br />
Kaltverschweißen, Korrosion sowie<br />
Kratzbeständigkeit optimiert werden können.<br />
Expanite entwickelt bedarfsgerechte<br />
Kundenlösungen für breitgefächerte Industriebereiche.<br />
(sm 161104093) K<br />
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EDELSTAHLANBIETER SETZT<br />
AUF INDUSTRIE 4.0<br />
Lissabon. Auch Böllinghaus Steel sieht Industrie<br />
4.0 als Chance und will seinen Kundenservice<br />
weiterentwickeln. Das Unternehmen wird eine<br />
Online-Plattform implementieren und den Kunden<br />
die Möglichkeit bieten, ihren Orderstatus zu verfolgen,<br />
die neuen Maße in der Produktion zu<br />
überprüfen sowie die entsprechende Auftragsdokumentation<br />
herunterzuladen. Dies erläuterten<br />
Verkaufsleiter Antonio Perea (Böllinghaus Steel)<br />
und Werksleiter Hans-Michael Henken (Böllinghaus<br />
Steel S.A., Portugal) auf der Edelstahlkonferenz<br />
»Stainless & Special Steel Summit 2016« im<br />
September in Lissabon.<br />
Aus diesem Anlass öffnete das Unternehmen<br />
für die Konferenzbesucher außerdem an der Produktionsstätte<br />
in Vieira de Leiria, Portugal, seine<br />
Tore. Böllinghaus Steel verfügt über zwei Warmwalzanlagen<br />
mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />
von 15.000 t und zwei Kaltziehanlagen<br />
mit einer Produktionskapazität von 10.000 t/Jahr.<br />
Das anerkannte europäische Edelstahlunternehmen<br />
ist noch heute nach mehr als 125 Jahren in<br />
fünfter Generation in Familienhand. Hartwig Härtel<br />
ist der Präsident der Böllinghaus Gruppe, die<br />
Standardprofile aus Edelstahl, Titan und Nickellegierungen,<br />
warmgewalzt und kaltgezogen als<br />
Flach-, Vierkant und Sechskantstahl herstellt und<br />
vertreibt. Spezialprofile werden in Abstimmung<br />
mit den Auftraggebern immer häufiger produziert.<br />
www.boellinghaus.de<br />
K<br />
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38 K Edelstahl<br />
Mit nichtrostenden Stählen<br />
an die Weltspitze<br />
Export hat bei Acerinox höchste Priorität<br />
Madrid. Acerinox erzeugt seit mehr als vier Jahrzehnten Edelstähle.<br />
Heute liefert der spanische Konzern in über 80 Länder und setzt weiter auf<br />
den Ausbau und die technologische Weiterentwicklung seiner Produktionsstätten.<br />
Auch dieses Jahr wird wieder investiert, unter anderem in das<br />
Stammwerk Los Barrios im spanischen Cadiz.<br />
Die Spanier produzieren aktuell in acht<br />
Werken auf vier Kontinenten Stahl. Hierzu<br />
gehören die Töchter Acerinox Europa, Roldan<br />
und Inoxfil in Europa, North American<br />
Stainless in Amerika, Columbus Stainless in<br />
Afrika und Bahru Stainless in Asien. Der<br />
Konzern unterhält zudem ein Netzwerk aus<br />
31 Verkaufsniederlassungen, 18 Service-<br />
Centern und 26 Lagerhäusern.<br />
Mit der Errichtung des ersten Stahlwerkes<br />
im spanischen Palmones in der Region Algeciras<br />
begann 1970 die erfolgreiche Entwicklung.<br />
Das Werk sollte den Stahlbedarf in<br />
Spanien bei Weitem übertreffen und vor<br />
allem Stähle für den Export erzeugen – ein<br />
ungewöhnliches Geschäftsmodell für die<br />
damalige Zeit und zudem sehr risikoreich,<br />
da sich Investitionen in der Stahlindustrie<br />
Acerinox-Arbeitsplätze nach Regionen<br />
1.345<br />
Insgesamt: 6.506 Beschäftigte<br />
621<br />
1.406<br />
3.134<br />
immer erst langfristig auszahlen. Bereits fünf<br />
Jahre später eröffneten die Spanier die erste<br />
Verkaufsniederlassung im Ausland. Nach<br />
dieser ersten Dependance in Paris folgten<br />
viele andere.<br />
Heute erzeugen die Spanier in drei integrierten<br />
Werken Flachstähle: in Campo de<br />
Gibraltar / Spanien (Acerinox Europa), in<br />
Kentucky / USA (North American Stainless)<br />
und in Middleburg / Südafrika (Columbus<br />
Stainless). Das vierte Werk in Malaysia (Bahru<br />
Stainless) befindet sich in der letzten Bauphase.<br />
Acerinox ist eines der internationalsten<br />
Unternehmen Spaniens. Mehr als 90 % des<br />
Umsatzes werden im Ausland generiert,<br />
mehr als 60 % außerhalb Europas. Zuletzt<br />
beschäftigte Acerinox 6.506 Mitarbeiter,<br />
Europa<br />
Amerika<br />
Afrika<br />
Asien<br />
Quelle: Acerinox 2015<br />
von denen 48,2 % auf dem europäischen<br />
Kontinent tätig waren. 21,6 % waren in<br />
Amerika beschäftigt, 20,7 % in Afrika und<br />
9,5 % in Asien.<br />
Die größten Absatzvolumina erreicht der<br />
Konzern in den USA, in Spanien, Deutschland,<br />
Südafrika, Kanada, Großbritannien,<br />
Italien, Frankreich, Malaysia und Mexiko. In<br />
diesen zehn Regionen entstehen 81 % des<br />
Umsatzes.<br />
Große Chancen in weiteren Ländern<br />
Der spanische Stahlerzeuger will noch weiter<br />
expandieren. Er will die Möglichkeiten<br />
nutzen, die sich aus den politischen und<br />
sozialen Veränderungen in vielen Teilen der<br />
Welt ergeben und den Bedarf an nichtrostenden<br />
Stählen steigern. Schon jetzt unterhält<br />
Acerinox Verkaufsniederlassungen in<br />
Schwellenländern, wie Vietnam, Thailand,<br />
Taiwan, Dubai, China, Indonesien, Indien,<br />
Südkorea und auf den Philippinen.<br />
Den Wunsch nach Internationalisierung<br />
und Globalisierung erfüllte sich der Stahlerzeuger<br />
nach und nach. Im Jahr 1990 gründeten<br />
die Spanier und das US-Unternehmen<br />
Armco das Gemeinschaftsunternehmen<br />
North American Stainless und errichteten in<br />
Kentucky ein integriertes Stahlwerk. Inzwischen<br />
hält Acerinox alle Anteile des Stahlerzeugers,<br />
der seine Produkte in den USA,<br />
in Kanada und Mexiko verkauft.<br />
Nur zwölf Jahre später erwarb Acerinox<br />
den Rostfreierzeuger Columbus in Südafrika.<br />
Dieses Unternehmen beliefert fast den<br />
gesamten afrikanischen Kontinent sowie<br />
Teile des Nahen Ostens, Asiens und Südamerikas.<br />
Der Exportanteil beträgt 70 %.<br />
Im Jahr 2008 expandierte Acerinox dann<br />
nach Asien und begann mit dem Bau eines<br />
integrierten Stahlwerkes in der malaiischen<br />
Hafenstadt Johor Bahru. Nach der Fertigstellung<br />
sollen dort pro Jahr 1 Mill. t nichtrostender<br />
Stahl erzeugt und 600.000 t Kaltbänder<br />
gewalzt werden. Partner sind Nisshin<br />
Steel mit einem Anteil von 30 % und Metal<br />
One mit einer Beteiligung von 3 %.<br />
Acerinox investiert aber auch kontinuierlich<br />
in den Ausbau bereits bestehender Produktionsstätten.<br />
Innovative Anlagen sollen<br />
die Qualität der Produkte erhöhen, die Kosten<br />
minimieren und die Umweltbelastung<br />
reduzieren.<br />
Für das Werk Campo de Gibraltar hat das<br />
Management Ende 2015 Investitionen von<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Edelstahl K 39<br />
(Foto: Andritz / Acerinox)<br />
ANDRITZ METALS liefert eine schlüsselfertige Glüh- und Beizlinie für Kaltband an das Werk Campo de Gibraltar, Los Barrios, Spanien.<br />
rd. 140 Mill. € für eine neue Kaltwalzanlage<br />
sowie eine Glüh- und Beizlinie bereitgestellt.<br />
Die SMS group wird die Kaltwalzanlage zur<br />
Erzeugung von hochwertigen Edelstahlgüten<br />
installieren, die Glüh- und Beizlinie<br />
wird von Andritz geliefert. Mit beiden Un -<br />
ternehmen arbeitet der Edelstahlerzeuger<br />
seit einigen Jahren zusammen. Bereits in<br />
den vergangenen Jahren hat der Stahlerzeuger<br />
mehr als 300 Mill. € in dieses Werk<br />
investiert.<br />
SMS errichtet ein neues 20-Rollen-Kaltwalzwerk<br />
des Typs MonoBlock in der Baugröße<br />
MB22B-52“ komplett mit X-Pact ® -<br />
Elektrik und -Automatisierung. Neben dem<br />
MonoBlock-Walzgerüst gehören zum Lieferumfang<br />
eine separate Abwickelgruppe,<br />
zwei Reversierhaspel mit Papierwicklern und<br />
die Mediensysteme mit Hydraulik, SUPA-<br />
FINE ® Walzölanlage, CO 2<br />
-Feuerlöschsystem,<br />
Dunstabsaugung und Filter.<br />
Die Kaltwalzanlage mit hoher Gerüststeifigkeit<br />
kann unter anderem ferritische und<br />
austenitische Stähle sowie Duplex-Stähle bei<br />
hohen Stichabnahmen bis an minimale Enddicken<br />
von 0,15 mm walzen. Die maximal<br />
walzbare Bandbreite beträgt 1.320 mm, die<br />
maximale Geschwindigkeit 800 m/min. Die<br />
Inbetriebnahme für Ende 2017 vorgesehen.<br />
Bereits im dritten Quartal 2017 soll die bei<br />
Andritz georderte Glüh- und Beizlinie das<br />
erste Bund produzieren. Die Anlage mit<br />
einer Jahreskapazität von 300.000 t kann<br />
Qualitätsbänder der Oberflächenkategorien<br />
2D und 2B herstellen. Der internationale<br />
Technologiekonzern liefert das Dressiergerüst,<br />
die Richtmaschine, die Automatisierung,<br />
die Elektrik sowie die Instrumentierung.<br />
Die neue Anlage reduziert nicht nur<br />
den Wartungsaufwand, sondern auch den<br />
Energie- und Materialeinsatz.<br />
Auch das US-Werk in Kentucky wird technisch<br />
aufgerüstet. Für rd. 116 Mill. € werden<br />
dort ein weiteres Kaltwalzwerk und eine<br />
neue Blankglühlinie installiert. Nach der Fertigstellung<br />
sollen die Erzeugungskapazität<br />
und die Bandbreite der Erzeugnisse ausgebaut<br />
werden. Blankgeglühte Stähle sind in<br />
Nordamerika sehr begehrt. Heimische Er -<br />
zeuger können diese Nachfrage bislang nicht<br />
decken. Acerinox will diese Lücke schließen<br />
und der größte Anbieter der Region werden.<br />
Bei der Erzeugung von nichtrostendem Rohstahl<br />
hat der Konzern in den USA bereits<br />
einen Marktanteil von mehr als 50 %. kibi K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
40 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Werden in Europa die unabhängigen<br />
Stahl-Service-Center verdrängt?<br />
EUROMETAL erwartet tiefgreifenden Wandel<br />
Mailand. Der Stahlhandel in Europa wird sich weiter verändern. Vor allem<br />
die unabhängigen Stahl-Service-Center müssen um ihre Positionen<br />
fürchten. Die Teilnehmer einer EUROMETAL-Konferenz in Mailand hörten<br />
aber auch positive Aussagen. Die italienischen Stahl-Service-Center haben<br />
das konjunkturell bedingte Tief überwunden und sind mit ihren<br />
europäischen Mitstreitern bald wieder gleichauf.<br />
Trotz einiger positiver Entwicklungen<br />
rechnet Georges Kirps, Generaldirektor des<br />
europäischen Verbandes für die Distribution<br />
von Stahl, Rohr und Metall, EUROMETAL, in<br />
naher Zukunft mit hartem Gegenwind und<br />
einschneidenden Veränderungen für die<br />
europäischen Stahl-Service-Center. Ihre<br />
Unabhängigkeit und ihr Überleben seien<br />
gefährdet. Die Zahl der werksunabhängigen<br />
Anbieter dürfte weiter abnehmen.<br />
Werksgebundene Stahl-Service-Center<br />
werden seiner Einschätzung zufolge ihre<br />
Verbindungen zu den Stahlerzeugern immer<br />
weiter festigen und so die Strukturen auf<br />
dem europäischen Markt verändern. Gleiches<br />
gelte für die strategischen Distributionspartner<br />
der Stahlerzeuger. Auch sie seien<br />
be müht, ihren Anteil am europäischen<br />
Stahlhandelsmarkt zu erhöhen.<br />
Die Konsolidierung schreitet bereits zügig<br />
voran, wie die jüngsten Veränderungen bei<br />
thyssenkrupp, voestalpine und CLN zeigen.<br />
Der Anteil der werksgebundenen Stahl-Service-Center<br />
am europäischen Geschäft dürfte<br />
bereits bei mehr als 50 % liegen.<br />
Abgesehen davon bekommen die werksungebundenen<br />
Stahl-Service-Center auch<br />
außerhalb des Binnenmarktes Druck.<br />
Nicht-europäische Stahlerzeuger werden<br />
ihren Einfluss im europäischen Stahlhandel<br />
Kirps zufolge weiter stärken. Schon heute<br />
spielen russische Erzeuger wie Severstal und<br />
NLMK in Polen, Lettland und Belgien eine<br />
bedeutende Rolle. Auch die chinesischen<br />
Anbieter Wuhan, Anshan und Hebei<br />
mischen seit geraumer Zeit kräftig mit. Nicht<br />
ganz klar ist gegenwärtig nur noch die Position<br />
von Baosteel.<br />
Der EUROMETAL-Generaldirektor bezifferte<br />
das Volumen, das dem europäischen<br />
Stahlhandel im Jahr 2015 zur Verfügung<br />
stand, auf 121 Mill. t. Hierin enthalten sind<br />
gewalzte Stähle, legierte und unlegierte<br />
Stähle sowie Rohrerzeugnisse. Nicht berücksichtigt<br />
ist Halbzeug, das als Ausgangsmaterial<br />
für diverse Produkte dient und dem<br />
Stahlhandel gar nicht zur Verfügung steht,<br />
sondern direkt von den Stahlerzeugern an<br />
Weiterverarbeiter verkauft wird.<br />
Der europäische Stahlhandel beheimatet<br />
drei unterschiedliche Geschäftsmodelle.<br />
Zum einen gibt es die Stahlerzeuger, die ihre<br />
Produkte direkt an die Weiterverarbeiter verkaufen.<br />
Sie hatten 2015 einen Anteil am<br />
Gesamtvolumen von 34 %. Die zweite Kategorie<br />
bilden die Flachstahl-Service-Center<br />
mit einem Anteil von 27 % . Als drittes existieren<br />
nicht-spezialisierte Händler, die eine<br />
breite Palette von Stählen vor allem Abnehmern<br />
in der Region zur Verfügung stellen.<br />
Sie hatten 2015 einen Anteil von 39 %.<br />
Flachstahl-Service-Center und nicht spezialisierte<br />
Händler kamen im vergangenen Jahr<br />
zusammen auf 66 % des verfügbaren Handelsvolumens.<br />
Positive Nachrichten verkündete Kirps aus<br />
Italien. Dort verzeichnen die Flachstahl-Service-Center<br />
bereits seit 2013 bei warmgewalzten<br />
Erzeugnissen kontinuierlich steigende<br />
Absätze. Im Jahr 2015 übertrafen die<br />
Italiener beim Verkauf von verzinkten und<br />
beschichteten Erzeugnissen sogar ihre europäischen<br />
Mitstreiter. Bezogen auf den Ab -<br />
satz aller Erzeugnisse haben die italienischen<br />
Center im Jahr 2015 wieder das Niveau der<br />
anderen europäischen Anbieter erreicht.<br />
EUROMETAL-Vizepräsident Cesare Vigano,<br />
Managing Director, ArcelorMittal CLN,<br />
beleuchtete in seinem Vortrag noch einmal<br />
die Herausforderungen, die aus den weltweiten<br />
Stahlerzeugungsüberkapazitäten,<br />
der anhaltend schwachen Nachfrage und<br />
den geringen Gewinnmargen der Stahl-Service-Center<br />
resultieren. Seiner Einschätzung<br />
zufolge werden China mit einem Kapazitätsüberhang<br />
von gegenwärtig 350 Mill. t und<br />
die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />
mit einem Überschuss von 70 Mill. t auch<br />
weiterhin als äußerst aggressive Exporteure<br />
in Europa auftreten. Die europäischen Stahl-<br />
Service-Center würden auch künftig wegen<br />
des starken Wettbewerbes ungenügende<br />
Gewinnmargen verzeichnen und müssten<br />
Auswege aus der Misere suchen.<br />
Vigano empfiehlt die Spezialisierung auf<br />
bestimmte Produkte, die dann in allen Facetten<br />
angeboten werden. Außerdem rät er,<br />
gemeinsam mit den Kunden an neuen<br />
Lösungen zu arbeiten und ihnen individuelle<br />
Erzeugnisse anzubieten. Eine intensive<br />
Bindung zum Kunden sichere kontinuierliche<br />
Einnahmen. Letzteres empfahl auch Dr.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />
Vertriebskanäle der EU-Flachstahlproduktion<br />
Vertriebskanäle der EU-Stahldistribution<br />
Multi-Produkt- und<br />
regionale Distribution<br />
Lieferungen von Flachstahl-<br />
Service-Centern<br />
Direktlieferungen<br />
ab Hütte/Werk<br />
Gesamtvolumen in Mill. t<br />
Anteile in %<br />
warmgewalzt kaltgewalzt beschichtet<br />
20% 15% 9%<br />
54% 49% 37%<br />
26% 36% 54%<br />
22,2<br />
( 100%)<br />
9,7<br />
( 100%)<br />
30,1<br />
( 100%)<br />
Quelle: EUROMETAL, Regional Meeting SSC, Mailand 2016<br />
Flachstahl-Service-Center konnten den Stahlproduzenten mit ihren Direktlieferungen<br />
einen Prozentpunkt des Marktanteils abnehmen. Doch je höher<br />
der Grad der Oberflächenveredelung (z. B. bei beschichteten Bändern), desto<br />
größer ist der Anteil der Direkt lieferungen.<br />
Gesamtvolumen 121 Mill. t<br />
Flachstahl-Service-Center<br />
Multi-Produkt- und<br />
regionale Distribution<br />
Direktlieferungen ab Werk<br />
26%<br />
27%<br />
39%<br />
39%<br />
35%<br />
34%<br />
2014 2015<br />
Quelle: EUROMETAL, Schätzung<br />
Jens Lauber, Präsident bei EUROMETAL und<br />
Managing Director bei Tata Steel Distribution<br />
Europe (mehr dazu ab Seite 42ff.).<br />
Relativ gute Absatzaussichten für die<br />
Stahldistributeure liefert die Automobilindustrie.<br />
Justin Cox vom Marktforschungsunternehmen<br />
LMC Automotive ist überzeugt,<br />
dass in Europa aufgrund der hohen Nachfrage<br />
auch weiterhin viele Fahrzeuge gebaut<br />
werden. Einzige Ausnahme bildet im Mo -<br />
ment Russland. Einen steigenden Bedarf<br />
sieht der Experte indes in Italien und Spanien.<br />
Cox glaubt außerdem, dass Fahrzeugexporte<br />
aus Übersee und aus China steigen<br />
werden. Zeitgleich denken aber auch europäische<br />
Erzeuger über weitere Exporte nach.<br />
Mittelfristig werde auf jeden Fall die Nachfrage<br />
in Europa die heimische Automobilerzeugung<br />
bestimmen. Der Austritt Großbritanniens<br />
aus der europäischen Gemeinschaft<br />
dürfte allerdings das Volumen reduzieren.<br />
Risiken für die europäische Automobilindustrie<br />
und damit auch für die Stahldistributeure<br />
könnten sich aus weiteren<br />
EU-Austritten und einer Abschwächung des<br />
weltweiten Wachstums aufgrund eines starken<br />
Nachfrageeinbruches in China ergeben.<br />
Weniger gute Nachrichten stammen aus<br />
der Handelspolitik. Fabricio di Gianni, Partner<br />
der internationalen Anwaltskanzlei Bael<br />
& Bellis, betonte, dass die Handelsstreitigkeiten<br />
in den vergangenen Jahren zugenommen<br />
haben und die Volksrepublik China<br />
im Jahr 2015 im Mittelpunkt der Vorwürfe<br />
stand. Allein im Jahr 2015 wurden 105<br />
Antidumpingverfahren im Bereich Stahl<br />
angeschoben. Die überwiegende Zahl an<br />
Beschwerden kam aus den USA, die meisten<br />
Vorfälle betrafen Stahlerzeuger in China.<br />
Die EU regte fünf Verfahren an und beschäftigt<br />
sich mit neun offenen Untersuchungen.<br />
Zusätzlich belastend wirkt sich die Diskussion<br />
um die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft<br />
aus.<br />
Für Zündstoff sorgte der Vortrag von Tommaso<br />
Sandrini. Der Präsident des Bereiches<br />
Acciaio (Stahl) des italienischen Stahlverbandes<br />
Assofermet kritisierte die internationalen<br />
Handelsschutzmaßnahmen, da sie den<br />
Wettbewerb behindern würden. Sandrini<br />
zufolge sei in diesem Fall weniger mehr. Einige<br />
gezielte Maßnahmen würden ausreichen,<br />
um Europa vor Importschwemmen<br />
aus China zu schützen. Es müssten nicht<br />
auch noch Maßnahmen gegen viele andere<br />
Länder eingeleitet werden. Die Gefahr sei<br />
eine Überregulierung der Märkte mit negativen<br />
Konsequenzen für die Stahlerzeuger<br />
und die europäischen Distributeure. Sandrini<br />
befürchtet, dass das absolute Verbot von<br />
Billigimporten die EU-Stahlpreise in die Höhe<br />
treibt und die Stahl einsetzenden Industrien<br />
ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
verlören und dann keinerlei Exportchancen<br />
mehr hätten. kibi/WS<br />
K<br />
(sm 161104251)<br />
Georges Kirps<br />
(Foto: WS)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
42 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Der globale Wettbewerb<br />
ist unvermeidbar<br />
Tata Steel bereitet sich auf die Zukunft vor<br />
Frankfurt / Main. Europas Stahlbranche steht vor besonderen Herausforderungen.<br />
Im internationalen Wettbewerb kommt es nun darauf an, wie<br />
die Marktteilnehmer entlang der Wertschöpfungsketten – nicht jeder für<br />
sich allein, sondern gemeinsam – agieren. Dies erläuterte Dr. Jens Lauber<br />
aus der Sicht von Tata Steel in Europa kürzlich auf zwei Konferenzen und<br />
im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Digitalisierung bzw. IT dienen dabei<br />
vor allem als nützliches »Mittel zum Zweck«.<br />
Handlungsbedarf durch angespannte<br />
Lage auf den Stahlmärkten<br />
Weltweit haben sich die Handelsströme von<br />
Stahl signifikant verändert. Der internationale<br />
Handel von Stahl stieg in den vergangenen<br />
10 Jahren um 53 % an, so der Managing<br />
Director von Tata Steel Distribution<br />
Mainland Europe, und Präsident von EURO-<br />
METAL, dem europäischen Verband für die<br />
Distribution von Stahl, Rohr und Metall. Die<br />
Nachfrage nach Flachstahl betrug im vergangenen<br />
Jahr in der EU-28 rd. 75 Mill. t<br />
(2014: 70 Mill. t) , 13 Mill. t (2014: 9 Mill. t)<br />
Vertriebswege von Flachstahl in Europa<br />
Lieferanten<br />
EU-Stahlproduzenten<br />
Stahl-Service-Center/Distribution<br />
45%<br />
80%<br />
Werksgebundene<br />
Stahl-Service-Center<br />
OEM<br />
Zulieferer<br />
Unabhängige<br />
Stahl-Service-Center<br />
Quelle: EUROMETAL, Tata Steel, MBI Stahl Tag 2016<br />
davon waren Importe. Doch das Wachstum<br />
der EU-Stahlnachfrage wurde im vergangenen<br />
Jahr weitgehend über die gestiegenen<br />
Importe gedeckt, sodass die europäische<br />
Stahlindustrie davon kaum profitieren konnte.<br />
Sorgen bereiten vor allem die Exporte aus<br />
China und die hohen Überkapazitäten in<br />
vielen Regionen dieser Welt, gerade auch in<br />
China. Während viele Staaten weltweit Handelsschutzmaßnahmen<br />
ergreifen, ist Europa<br />
nach wie vor ein äußerst freier, offener<br />
Markt geblieben – mit vergleichsweise stabilen<br />
Marktstrukturen und einer gesunden<br />
Importe<br />
Lagerhaltender<br />
Handel<br />
~35% ~40%<br />
~25%<br />
55%<br />
Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />
Mittelständische<br />
Endabnehmer<br />
Ökonomie, so Lauber. Das macht Europa<br />
entsprechend attraktiv für Importe und wird<br />
für die heimische Stahlindustrie zur Bedrohung.<br />
»Der internationale Handel muss fair<br />
sein. Weltweit müssen die gleichen Spielregeln<br />
gelten«, betont er.<br />
Mit Innovationen antworten<br />
Europas Stahlindustrie ist hochinnovativ. In<br />
den letzten 50 Jahren wurden hier z. B. in<br />
puncto Energieeffizienz, CO 2<br />
-Emissionen<br />
und Nachhaltigkeit so große Fortschritte<br />
erzielt, wie in kaum einer anderen Region.<br />
Auch im Wettbewerb mit anderen Werkstoffen<br />
wie Aluminium oder Karbonfasern hat<br />
sich die Stahlindustrie gut behauptet. Lauber<br />
sieht das sportlich: Der Wettbewerb u. a. mit<br />
Aluminium habe in den letzten 10 bis 15 Jahren<br />
die Werkstoffinnovationen stark vorangetrieben,<br />
wovon letztlich alle Beteiligten der<br />
Wertschöpfungsketten profitieren konnten.<br />
Jüngste Vorzeigebeispiele aus dem Hause<br />
Tata Steel sind u. a. die Werkstoffe Celsius ®<br />
»<br />
Es geht darum, die Wege der<br />
Produkte in den Markt und<br />
zum Kunden noch besser zu<br />
organisieren.<br />
355 (warmgefertigte Stahlbau-Hohlprofile<br />
für den Einsatz unter besonders anspruchsvollen<br />
Bedingungen) oder Serica ® (eine<br />
hochwertige feuerverzinkte Beschichtung<br />
für den Automobilbau mit fein ausbalancierten<br />
Oberflächeneigenschaften und besonders<br />
geringer Welligkeit). Bei dem Elektrobandstahl<br />
Hi-Lite hat Tata Steel darüber<br />
hinaus seine Erfahrung in der Luft- und<br />
Raumfahrt in Zusammenarbeit mit Magneti<br />
Marelli genutzt, um Elektromotoren weiterzuentwickeln.<br />
Weitere innovative Produkte<br />
sind Colorcoat Prisma ® für Außenfassaden<br />
und Protact ® für Blechdosen in der Verpackungsindustrie.<br />
Herausforderungen durch<br />
Globalisierung und Digitalisierung<br />
Neue Produkte zu entwickeln und dann dem<br />
Kunden in klassischer Weise anzubieten,<br />
reiche allerdings nicht mehr, so Lauber,<br />
denn: »Es gibt nicht nur neue Geschäftsmodelle,<br />
sondern auch neue Player auf dem<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
(Foto: Tata Steel)<br />
Unter anderem von Gelsenkirchen aus beliefert Tata Steel seine Kunden in der<br />
Automobilbranche.<br />
Markt.« Nichteuropäische Wettbewerber<br />
betreten aus den unterschiedlichsten Motiven<br />
in bestimmten Bereichen den hiesigen<br />
Markt. Sie treten teilweise direkt an die Kunden<br />
der heimischen Stahlindustrie heran.<br />
Manche wiederum investieren in Europa<br />
und kaufen europäische Stahlbetriebe auf,<br />
um vor Ort auf dem Markt zu agieren. Einige<br />
Produzenten versuchen auf diesem<br />
Wege, Importbeschränkungen zu umgehen,<br />
andere erwerben Stahl-Service- Center, um<br />
die Kundenbasis zu erlangen. »Die Globalisierung<br />
schreitet voran, wir müssen uns ihr<br />
stellen«, sagt der Manager. Auch Tata Steel<br />
sei den Schritt gegangen und habe Corus<br />
übernommen.<br />
Auch die Online-Verkaufs- und Vertriebsaktivitäten<br />
werden zunehmen. Plattformen<br />
wie Alibaba oder Unternehmen wie Klöckner,<br />
thyssenkrupp und weitere haben begonnen,<br />
neue Wege für den Vertrieb von Stahl<br />
zu beschreiten. »Das berührt das ge samte<br />
Feld des Stahlvertriebs«, unterstreicht Lauber.<br />
»Es geht darum, neue Möglichkeiten aufzudecken,<br />
die Wege der Produkte in den Markt<br />
und zum Kunden noch besser zu organisieren<br />
und die gesamte Prozesskette stärker zu<br />
durchdringen.« Die Aussichten, neue Applikationen,<br />
sprich »smart solutions«, zu entwickeln<br />
seien hoch – und damit auch die<br />
Chancen, »bei der kompletten Wertschöpfung<br />
von der Stahlherstellung bis hin zum<br />
Kunden neue Wege zu beschreiten«.<br />
Enge Partnerschaften knüpfen,<br />
hochflexible Services anbieten<br />
Wichtigstes Element in der Lieferkette und<br />
Treiber ist der Kunde. Mit ihm gilt es zu diskutieren<br />
und die Nachfrage zu analysieren. »Wir<br />
müssen die Anforderungen,<br />
Wünsche,<br />
Vorstellungen und<br />
zukünftigen Entwicklungen<br />
des Kunden<br />
kennen, begleiten<br />
und unterstützen. Das ist der Schlüssel des<br />
gemeinsamen Erfolgs«, erklärt Lauber. Beispielsweise<br />
habe Tata Steel Projekte be gleitet,<br />
bei denen im Wettbewerb der Werkstoffe<br />
ge meinsam mit Kunden die Hybridbauweise<br />
weiterent wickelt und die richtige Wahl für<br />
den passenden Werkstoffmix im optimalen<br />
Einsatz getroffen werden konnte.<br />
Besonders auch im Service gelte es, sich zu<br />
differenzieren, agil und flexibel auf dem<br />
Markt zu sein. »Es geht um mehr, als nur<br />
Dr. Jens Lauber<br />
»<br />
Die komplette Lieferkette muss passgenau aufgebaut<br />
sein. Alles muss jederzeit reibungslos funktionieren.<br />
optimale Logistik just in time anzubieten.<br />
Wir müssen uns so eng mit den Kunden vernetzen,<br />
dass wir seine Bedarfe im täglichen<br />
Geschäft und seine Forecasts zum Einsatz<br />
von Stahl berücksichtigen können.« Der<br />
Kunde muss dazu seine Daten offen legen,<br />
damit der Stahllieferant sich darauf einstellen<br />
und zielgenau liefern kann. Während<br />
bisher Lieferzeiten von einer Woche gang<br />
und gäbe waren, haben sich diese inzwischen<br />
signifikant verkürzt: »Wir reden heute<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
44 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
teilweise von einem 3-h-Lieferfenster, weil<br />
Automobilzulieferer einen so knappen<br />
Bestand vor Ort haben und extrem schnell<br />
agieren müssen«, betont der Tata-Steel-Manager.<br />
Daher seien Partnerschaften zwischen<br />
Stahlhersteller, -distributeur und Kunde zu<br />
entwickeln, um die komplette Lieferkette<br />
passgenau und optimal aufzubauen. Alles<br />
muss jederzeit reibungslos funktionieren –<br />
eine Aufgabe, die höchst anspruchsvoll ist.<br />
Gemeinsam Werte generieren –<br />
ein Geben und Nehmen<br />
Um für die Kunden vor Ort präsent zu sein,<br />
ist Tata Steel in Europa mit einem dichten,<br />
eigenen Netzwerk aus Service-Centern und<br />
Distributionsstützpunkten von Spanien bis<br />
Finnland vertreten. Denn: »Stahl ist ein lokales<br />
Ge schäft. Man braucht die richtigen Leute<br />
vor Ort, die die Sprache der Kunden sprechen«,<br />
betont Lauber.<br />
Die Stahl-Service-Center<br />
dienen<br />
als Vertriebskanal<br />
vor Ort und bieten<br />
den Kunden die<br />
Produkte aus dem<br />
eigenen Hause an,<br />
sie arbeiten eng mit<br />
der Stahlhütte zusammen, geben Kundenwünsche<br />
weiter und pflegen intensiv den<br />
Austausch in beide Richtungen. Doch auch<br />
dort machen Globalisierung und Konsolidierung<br />
der Kunden nicht halt – und bieten<br />
Chancen: »Immer mehr unserer Kunden<br />
agieren nicht nur in Europa, sondern weltweit.<br />
Um sie zu begleiten, entwickeln wir<br />
unsere Konzepte entsprechend weiter.«<br />
Neue Gießanlage für IJmuiden<br />
»<br />
Enge Partnerschaften und<br />
Vernetzung, wie der vertrauensvolle<br />
Datenaustausch, spielen eine<br />
bedeutende Rolle.<br />
Letztlich aber sei es das Ziel, Werte zu generieren,<br />
zusätzlichen Service anzubieten, Liefertreue<br />
einzuhalten, Logistikkonzepte zu<br />
entwickeln und die enge Vernetzung des<br />
Kundenbedarfs mit der eigenen Lieferlogik<br />
zu verknüpfen. Die Kette muss funktionieren,<br />
denn: »Wenn einer ein Problem hat, hat<br />
die ganze Kette ein Problem«, so Lauber.<br />
»Wir müssen dafür sorgen, dass über die<br />
gesamte Wertschöpfungskette hinweg eine<br />
Wertgenerierung geschieht und jeder daran<br />
partizipiert, aber auch seinen eigenen Beitrag<br />
leistet.«<br />
Von der Digitalisierung profitieren<br />
Die Digitalisierung dürfte willkommene<br />
Tools liefern. Tatsächlich bedeute »digital«<br />
doch nur »1 oder 0« , verdeutlicht der Tata-<br />
Steel- Manager: »IT ist ein nützliches Mittel<br />
zum Zweck, um neue Wünsche und Anforderungen<br />
der Kunden<br />
zu erfüllen«.<br />
Der Datenaustausch<br />
im Tagesgeschäft<br />
spiele eine besondere<br />
Rolle. Wichtig sei<br />
der synchrone Ab -<br />
lauf bzw. der Rhythmus<br />
von Planungszyklen<br />
und das Arbeiten auf einer gemeinsamen<br />
Datenbasis. Dafür müsse man sorgen<br />
und dies unterstütze wiederum sehr stark<br />
den Austausch zwischen Kunden und Lieferanten<br />
innerhalb der Partnerschaft. Der<br />
Mensch – ob Ver- oder Einkäufer, Disponent<br />
oder Key Account Manager, der dabei sehr<br />
persönliche Auf gaben erfüllt – werde dabei<br />
nicht ersetzt. Es gehe vielmehr darum, neue<br />
Tata Steel investiert in Europa rd. 200 Mill. € in<br />
eine neue Stranggussanlage am Standort IJmuiden,<br />
um deutsche und europäische Automobilhersteller<br />
nachhaltig zu unterstützen und einen wichtigen<br />
Beitrag zur Innovationsfähigkeit der Branche<br />
zu leisten. Die neue Anlage soll Mitte 2019 be -<br />
triebsbereit sein.<br />
»Mit unserer neuen Stranggussanlage erweitern<br />
wir unser Angebot an hoch- und höchstfesten<br />
Stählen speziell für die Automobilindustrie,<br />
wodurch Hersteller den Materialeinsatz bei ihren<br />
Produkten verringern können. Diese Stähle werden<br />
unseren Automobilkunden dabei helfen, das<br />
Gewicht ihrer Fahrzeuge und deren CO 2<br />
-Emissionen<br />
weiter zu verringern und gleichzeitig hohe<br />
Sicherheitsstandards zu gewährleisten«, erläutert<br />
Hans Fischer, CEO von Tata Steels europäischen<br />
Geschäftseinheiten.<br />
Das IJmuidener Werk ist eines der effizientesten<br />
Stahlwerke in Europa und verfügt bereits über<br />
zwei Stranggussanlagen. Mit der neuen Anlage<br />
wird die Produktion nochmals optimiert, weil sich<br />
dann stets zwei Stranggussanlagen gleichzeitig<br />
betreiben lassen.<br />
Möglichkeiten aufzu decken, mit denen sich<br />
schlussendlich alle Schritte der Wertschöpfungskette<br />
digital vernetzen lassen und<br />
Mehrwert für alle Beteiligen entsteht.<br />
Stahl-Service-Center in<br />
der Vermittlerrolle<br />
In Europa sind für den Handel und Service<br />
von Flachstahlprodukten zahlreiche Unternehmen<br />
zuständig. Rd. 60 % des Flachstahls<br />
werden über Stahl-Service-Center und<br />
Distributeure vertrieben, der andere Teil mit<br />
rd. 40 % geht direkt ab Werk an Großkunden.<br />
Je nach Region gibt es sehr unterschiedliche<br />
Geschäftsmodelle, in Südeuropa<br />
ist die Verteilung anders als in Nordeuropa.<br />
Damit wird deutlich, wie vielfältig die Stahlbranche<br />
aufgestellt ist und wie unterschiedlich<br />
die Wege und Netzwerke sind – in einer<br />
Marktstruktur, in der jeder einzelne seinen<br />
Beitrag leistet.<br />
»Die Stahldistributeure und Service-Center<br />
spielen eine besondere Vermittlerrolle in der<br />
gesamten Kommunikation entlang der Lieferkette.<br />
Deshalb ist es für Tata Steel enorm<br />
wichtig, diese Kette mit eigenen Stahl-<br />
Service-Centern zu schließen«, unterstreicht<br />
Lauber. Dies erlaubt eine sehr enge, vertrauensvolle<br />
und unmittelbare Zusammenarbeit<br />
direkt und ggf. vor Ort mit den Kunden und<br />
mit Teams aus dem eigenen Konzern. Beispielsweise<br />
für die Automobil- oder die Trailerindustrie<br />
müssen vermehrt neue, hocheffiziente<br />
Lieferkonzepte entworfen werden.<br />
In die Zukunft blickt der Tata-Manager mit<br />
Optimismus: »Wir sollten offen sein für alles<br />
Neue. Europa gehört zu den anspruchsvollsten<br />
Märkten weltweit, wenn es um die Kundenbranchen<br />
geht.« Hinzu kommen eine<br />
funk tionierende, effiziente Stahlindustrie<br />
und sehr gut funktionierende Wege entlang<br />
der Wertschöpfungsketten – das sind sehr<br />
gute Perspektiven für die Zukunft. Vermutlich<br />
wird kein einzelnes Unternehmen im<br />
Alleingang die großen Erfolge feiern können,<br />
es geht um ein funktionierendes<br />
Gesamtsystem. Der Kundenbedarf ist hierbei<br />
die Ausgangsbasis. Es gehe darum, innerhalb<br />
der Wertschöpfungsketten möglichst<br />
präsent zu sein und sich auch im Tagesgeschäft<br />
durch besonderen Service und enge<br />
Verbundenheit mit den Kunden zu differenzieren:<br />
»Wir müssen miteinander diskutieren<br />
und gemeinsam neue Wege finden.«<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104287)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />
Bandsägetechnik 4.0<br />
Wespa ermöglicht Einstieg in das »digitale Sägeband«<br />
Melsungen. Auf der AMB 2016 präsentierte Wespa die weltweit ersten<br />
Metallsägebänder für den zukünftigen Industrie-Standard 4.0. Das<br />
Unternehmen entwickelte zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für<br />
Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine entsprechende<br />
Technologie und zeigte erste Anwendungsbeispiele in Stuttgart.<br />
Werkzeuge nun auch für kleinere Bandsägemaschinen<br />
zugänglich: deutlich höhere<br />
Standzeiten und Lebensdauer, bessere<br />
Oberflächenqualität, kein Einsägen, universelle<br />
Einsetzbarkeit auch in Trockenbearbeitung<br />
oder mit Minimalmengenschmierung<br />
(MMS).<br />
Wespa verfügt inzwischen über ein um -<br />
fassendes Portfolio beschichteter Werkzeuge<br />
mit Sägebandbreiten von 20 bis 80 mm.<br />
Das Angebot von Hartmetallwerkzeugen<br />
wurde um eine Neuentwicklung mit neuer<br />
Geometrie für höhere Leistungen und Produktivität<br />
erweitert, die ebenfalls erstmalig<br />
auf der Messe vorgestellt wurde.<br />
Die Digitalisierung der Produktion, d. h.<br />
Vernetzung von Sägeband, Maschine und<br />
Anwendung hat somit auch in dieser Branche<br />
Einzug gehalten. Zunächst versah Wespa<br />
ausgesuchte Sägebänder mit einem QR-<br />
Code. Vorläufig noch ein Assistenzsystem,<br />
scannt die Wespa-Applikation den QR-Code<br />
und schlägt dem Maschinenbediener geeignete<br />
Schnittdaten für bestimmte Einsatzszenarien<br />
vor oder erteilt Sicherheitsinstruktionen<br />
für die Anwendung. Wespa will mit<br />
dieser iSAW 4.0 APP auch Unternehmen mit<br />
bestehenden Bandsägemaschinen den Einstieg<br />
in das »Digitale Sägeband« ermöglichen.<br />
Ziel dieser Entwicklung ist der automatisierte<br />
Austausch von Daten zwischen Sägeband<br />
und Maschine, um bei absoluter Kostenoptimierung<br />
gezielt, effizient und flexibel<br />
produzieren zu können und Anwender<br />
deutlich wettbewerbsfähiger zu machen.<br />
»Bisher werden Sägebänder auf Maschinen<br />
installiert und mit manuell eingegebenen<br />
oder statischen Standard-Parametern betrieben.<br />
Inzwischen aber können wir Werkzeuge,<br />
Maschinen, Werkstücke und Bearbeitungsaufträge<br />
so digitalisieren und vernetzen,<br />
dass sie ›intelligent‹ und weitgehend<br />
autonom miteinander kommunizieren und<br />
produzieren können. Dafür haben wir werkzeugseitig<br />
nun einen ersten Standard für<br />
die Bandsägetechnik entwickelt«, erläutert<br />
Jan-Peter Schulz, Geschäftsleitung Vertrieb<br />
und Marketing von Wespa. Um aus dem<br />
Ganzen ein entsprechendes Serienprodukt<br />
zu machen, werde es auf die weitere Beteiligung<br />
der Maschinenhersteller ankommen.<br />
Erste Interessenten gebe es schon, so Schulz.<br />
Beschichtete Sägebänder auch<br />
für Kleinmaschinen<br />
Neben diesem zukunftsweisenden Projekt<br />
stößt Wespa weiter in die Märkte für Kleinmaschinen<br />
vor. Auf der AMB zeigte das<br />
Unternehmen erste beschichtete Sägebänder<br />
mit Bandbreiten von 20 bis 34 mm.<br />
Damit werden die Vorteile beschichteter<br />
Verdoppelte Produktionsfläche<br />
Zur räumlichen Erweiterung und Einführung<br />
einer neuen Fertigungstechnik hat das Un -<br />
ternehmen darüber hinaus seine Produktionsfläche<br />
am deutschen Hauptsitz in Melsungen<br />
verdoppelt. Der Umzug in neue<br />
Räumlichkeiten sowie der technische Aufbau<br />
laufen bereits und sollen bis Ende 2016<br />
abgeschlossen sein. Gleichzeitig wird die<br />
bestehende Produktionsfläche so umgestaltet,<br />
dass die Abläufe optimiert und effizienter<br />
werden. Somit setzt Wespa die bereits<br />
2012 begonnene Modernisierung der Fertigungstechnologie<br />
fort, um für die sich verändernden<br />
weltweiten Marktbedingungen<br />
auch in den nächsten Jahren weiter gewappnet<br />
zu sein. »Dies ist auch ein Signal in Richtung<br />
Standortsicherung«, betont Jan-Peter<br />
Schulz.<br />
(sm 161104241) K<br />
« KONTAKT<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH<br />
Spangenberger Straße 61<br />
34212 Melsungen<br />
Tel. +49 5661 9263-0<br />
www.individual-cutting.de<br />
Sägebänder mit QR-Code von<br />
Wespa markieren den ersten Schritt der<br />
Bandsägetechnik in Richtung digitalisierte Produktion<br />
nach dem Zukunftsstandard Industrie 4.0.<br />
(Foto: Wespa)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
46 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Gezielt Bandzug auf- und abbauen –<br />
an jeder beliebigen Stelle<br />
Umlaufgerüste auch zur Verarbeitung von dicken und hochfesten Bändern<br />
Hagen. Umlaufgerüste der BTU Bridle Technology GmbH fördern Band<br />
linear – ohne Umlenkung – durch unterschiedliche Stufen der Bandfertigung.<br />
Sie bringen gezielt fast beliebig hohen Bandzug auf – auch bei<br />
der Produktion und Verarbeitung dicker Bänder oder solcher aus hochfesten<br />
Werkstoffen. Sie bewähren sich in vielen Prozessen der Bandfertigung.<br />
Umlaufgerüste bringen nicht nur Bandzug<br />
auf oder reduzieren ihn: Mit ihrer Hilfe<br />
werden Restspannungen abgebaut, die<br />
Planheit optimiert und die Bandform – zum<br />
Beispiel Säbel – korrigiert, ferner der Kopf-,<br />
Fuß- und Besäumschrott minimiert. Dabei<br />
transportieren die beschichteten Kettenwagen<br />
das Band schonend und ohne die Oberfläche<br />
zu beschädigen.<br />
Michael Umlauf, der kaufmännische Ge -<br />
schäftsführer der BTU Bridle Technology,<br />
sieht deutliche Kostenvorteile für seine Kunden:<br />
»Durch das gezielte Aufbringen und<br />
Abbauen von Bandzug an beliebigen Stellen<br />
in Bandanlagen eröffnet die Bridle-Technologie<br />
eine Fülle von Möglichkeiten, Anlagen<br />
wirtschaftlich zu nutzen. Das Ergebnis:<br />
Mehr verkaufte Meter aus jedem Coil.«<br />
Richten ohne Richtrollen<br />
Beim Richten von Band bringt bisher im<br />
Wesentlichen die Richtmaschine die Kraft<br />
auf, die für den Vorschub des Bandes erforderlich<br />
ist. Nachteilig ist dabei, dass die Rollen<br />
durchrutschen und Längskratzer verursachen<br />
können. Außerdem sind viele An -<br />
triebe von Richtrollen nicht leistungsfähig<br />
genug, um auch dicke Bänder zu richten,<br />
darüber hinaus können Gelenkwellen aufgrund<br />
von örtlichen Überlastungen brechen.<br />
Wird jedoch ein Umlaufgerüst hinter der<br />
Richtmaschine angeordnet, zieht es das<br />
Band kontrolliert durch die Richtmaschine<br />
und entlastet deren Antriebe. Das kann so<br />
weit gehen, dass in der Richtmaschine weniger<br />
Richtrollen erforderlich sind oder nur<br />
noch ein Hilfsantrieb benötigt wird. Unter<br />
Umständen kann vollständig auf angetriebene<br />
Rollen verzichtet werden. Die Umlaufgerüste<br />
können einen so hohen Zug aufbringen,<br />
dass auch dicke Bänder und solche<br />
aus hochfesten Stählen gerichtet werden<br />
können. Da weder die Rollen der Richtmaschine<br />
noch die Kettenwagen des Umlaufgerüstes<br />
durchrutschen, entstehen keine<br />
Oberflächenbeschädigungen am Band.<br />
Die Kombination zweier Umlaufgerüste<br />
erzeugt noch höheren Nutzen. Mit einem<br />
Gerüst vor und einem hinter der Richtmaschine<br />
kann kontrolliert und präzise geregelt<br />
eine Längskraft von mehreren Tausend<br />
kN in das Band eingebracht werden. Das<br />
eigentliche Richten erfolgt somit bis zu<br />
90 % aus der Streckung des Bandes und<br />
weniger aus der Biegung. Außerdem können<br />
in der Richtmaschine größere Rollen<br />
eingesetzt werden, was insgesamt zu einer<br />
deutlichen Reduzierung der Restspannungen<br />
und somit besserer Bandplanheit führt.<br />
Aufgrund des hohen Bandzuges von bis zu<br />
6.000 kN wird erstmals das kontinuierliche<br />
Streckrichten von Band möglich, bei dem<br />
vollständig auf Richtrollen verzichtet wird.<br />
Berechnungen haben ergeben, dass dieser<br />
Prozess im Vergleich mit dem konventionellen<br />
Streckrichten deutlich wirtschaftlicher<br />
(Fotos: BTU Bridle Technology)<br />
Umlaufgerüste können an jeder beliebigen Stelle in Bandanlagen<br />
gezielt Längszug aufbauen oder reduzieren.<br />
Zwei Umlaufgerüste an einer Streckbiegerichtanlage bringen<br />
beliebigen Längszug auf, ohne das Band umzulenken. Sie ersetzen<br />
S-Rollen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />
ist und zudem zu einer höheren Qualität<br />
führt.<br />
Zunderbrechen ohne S-Rollen<br />
Beim Zunderbrechen und Richten vor Beizen<br />
können Umlaufgerüste die bisher üblichen<br />
S-Rollen vollständig ersetzen.<br />
Da das Band in den Gerüsten linear ge -<br />
führt und nicht umgelenkt wird, entfällt<br />
auch der Energiebedarf für die Formänderungsarbeit,<br />
der besonders bei dicken Bändern<br />
einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen<br />
kann. Außerdem ergibt sich eine<br />
gleichmäßigere Verteilung der Zugspannung,<br />
denn das Umlaufgerüst bringt die<br />
Zugkraft homogen über die Breite des Bandes<br />
verteilt auf.<br />
Norbert Umlauf, der Gründer und Ge -<br />
schäftsführer der BTU: »An einer Richtanlage<br />
für Band aus hochfesten Stählen mit<br />
höchstem Anspruch an Form und Ebenheit<br />
Über BTU Bridle Technology<br />
BTU wurde 1985 von Norbert Umlauf mit dem Ziel<br />
gegründet, den Längszug in Bandanlagen gezielt<br />
aufzubringen oder ihn zu reduzieren, gleichzeitig<br />
den Bandlauf exakt zu regeln und so Effizienz und<br />
Flexibilität bei der Bandbehandlung in Kaltwalzwerken<br />
und Stahl-Service-Centern zu erhöhen.<br />
Seitdem werden Umlaufgerüste bei führenden<br />
Herstellern von Band aus Stahl und NE-Metallen<br />
bringen wir mit zwei Umlaufgerüsten einen<br />
Bandzug von 1.200 kN auf, dabei regeln wir<br />
den Streckgrad mit einer Genauigkeit von<br />
0,1 %. In dieser Anlage für Bänder bis zu<br />
einer Dicke von etwa 4 mm reduzieren wir<br />
gleichzeitig den Säbel. Außerdem messen<br />
wir dort die Planheit des Bandes im laufenden<br />
Prozess am zuglosen Band.«<br />
K<br />
(sm 161104158)<br />
weltweit eingesetzt. Sie bewähren sich in Beizen,<br />
Feuerverzinkungsanlagen, Glühlinien sowie in der<br />
Adjustage, zum Beispiel in Quer- und Längsteilanlagen.<br />
Mehr als 30 Anlagen sind weltweit in<br />
Betrieb, einige weitere werden zurzeit installiert.<br />
Seit 2016 sind die beiden Söhne von Norbert<br />
Umlauf, Christian und Michael, im Unternehmen<br />
tätig, das seinen Firmensitz heute in Hagen hat.<br />
« KONTAKT<br />
BTU Bridle Technology<br />
GmbH & Co. KG<br />
Sedanstraße 41<br />
58089 Hagen<br />
Tel. +49 2331 34008-00<br />
www.btu-bridle.de<br />
FORTSETZUNG IN SACHEN ALUMINIUM<br />
Duisburg. Über seine Tochtergesellschaft, die Becker Stahl-Service GmbH, errichtet<br />
Klöckner & Co. am Standort in Bönen, Nordrhein-Westfalen, ein Service Center zur Verarbeitung<br />
von Aluminium-Flachprodukten für die Automobil- und verarbeitende Industrie<br />
in Europa. Laut einer Pressemeldung des Unternehmens liegen die Arbeiten an der bereits<br />
im Bau befindlichen Längsteilan lage voll im Zeitplan, sodass weiterhin mit einer Fertigstellung<br />
im kommenden Jahr gerechnet wird. Der Baubeginn einer ergänzenden Querteilanlage<br />
ist für Anfang 2017 geplant. Damit wird die mit ca. 35 Mill. € größte Investition in<br />
der Unternehmensgeschichte von Klöckner & Co voraussichtlich im Jahr 2018 ihre volle<br />
Verarbeitungskapazität von insgesamt 80.000 t Aluminium pro Jahr erreichen. Mit dem<br />
Aufbau des neuen, unter dem Namen »Becker Aluminium Service GmbH« firmierenden<br />
Geschäftsbereiches geht die Schaffung von insgesamt bis zu 80 Arbeitsplätzen einher.<br />
»Spätestens im Jahr 2020 wollen wir den überwiegenden Teil unseres Konzernumsatzes<br />
mit höherwertigen Produkten und Dienstleistungen erzielen. Zur Erreichung dieses Ziels wird<br />
der konsequente Ausbau des Geschäfts mit dem Zukunftsmaterial Aluminium einen wichtigen<br />
Beitrag leisten«, so Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />
www.kloeckner.com<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 161104225)<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
SCHÄL- UND BLANKSTAHL ZENTRUM ERWEITERT<br />
SEIN PROGRAMM<br />
Herdecke. Das Westfälische Schäl- und Blankstahlzentrum (WSB) meldet einige Neuigkeiten.<br />
So verfügt das Unternehmen seit März über eine eigene Rissprüfanlage, mit der<br />
Material in Längs- und Querrichtung geprüft werden könne. Mitte Juli ist außerdem ein<br />
zweites Kreissägecenter in Betrieb gegangen. Somit sind Fixlängen im Be reich von 10 bis<br />
6.300 mm möglich. Ausgangsmaterial kann bis zu 9.500 mm lang sein. Erworben wurde<br />
auch eine Scheranlage, wodurch WSB nun das Scheren von Flachstahl im Lohn für Abmessungen<br />
bis 2.400 mm x 200 mm x 20 mm anbieten kann. Darüber hinaus verfügt das<br />
Unternehmen seit Juli über eine eigene Qulitätssicherung, geleitet von Claudio Ferreira.<br />
Dadurch lassen sich eigenständig metallografische Untersuchungen, Analysen, Zugversuche<br />
und Härteprüfungen durchführen. Die aufgeführten Arbeiten bietet WSB auch im Lohn an.<br />
www.wsb-gmbh.eu<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104060)<br />
<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
48 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Vollautomatische, integrierte<br />
Komplettbearbeitung für Rohre<br />
In einer Anlage sägen, entgraten, stanzen, domen, plätten und entladen<br />
Schwerte. Für die Weißenhorner Peri GmbH haben die RSA cutting<br />
systems GmbH und die sema Systemtechnik GmbH & Co. KG gemeinsam<br />
ein integriertes Hochleistungsbearbeitungszentrum zum Sägen, Entgraten,<br />
Stanzen, Domen, Plätten und Entladen von Stahl, Rund- und Vierkantrohren<br />
in einer Linie entwickelt.<br />
optimierte Gesamtprozess arbeitet mit parallelen<br />
Bearbeitungsschritten. Beispielsweise<br />
werden an der RSA-Säge Standard-HSS-Sägeblätter<br />
eingesetzt, die bis zu 15-mal nachgeschliffen<br />
werden können. Die Stanzeinheiten<br />
kommen ebenfalls mit Standardwerkzeugen<br />
aus, sodass nur geringe Stückkosten<br />
entstehen.<br />
Die bayerische Peri GmbH stellt Gerüstund<br />
Schalungstechnik her. Mit ihrem neuen<br />
Säge- und Bearbeitungszentrum werden die<br />
individuellen Gerüstteile und Schalungsstützen<br />
deutlich schneller als bisher gefertigt.<br />
Bislang fanden die jeweiligen Prozesse auf<br />
einzelnen Bearbeitungsstationen statt, die<br />
Um rüstzeiten von bis zu 30 min erforderten.<br />
Ziel der neuen Linie war es, alle Prozesse in<br />
einer Anlage zu verbinden und die Umrüstzeiten<br />
auf unter 5 min zu senken. Mit den<br />
nun kürzeren Durchlauf- und Rüstzeiten<br />
können größere Serien wirtschaftlicher<br />
bearbeitet werden und die Anlage ist schnell<br />
für Teile umgerüstet, die nicht so häufig und<br />
in geringeren Stückzahlen benötigt werden.<br />
Optimierter Gesamtprozess mit<br />
Standardwerkzeugen<br />
Das modular aufgebaute und individuell<br />
erweiterbare Säge- und Bearbeitungszentrum<br />
verfügt über ein standardisiertes und<br />
benutzerfreundliches Bedienkonzept, das<br />
ein Programmieren aller Stationen inkl. der<br />
Stanz-, Dom- und Plätteinheit über nur eine<br />
Steuerung ermöglicht. Die Taktzeit für ein<br />
Stahlrohr mit 48,3 mm x 3,25 mm mit allen<br />
Einzelprozessen wie Stabzufuhr aus dem<br />
Magazin, Sägen, Entgraten und beidseitigem<br />
Stanzen von bis zu acht Löchern be -<br />
trägt nur 6 s. In der gleichen Taktzeit kann<br />
alternativ ein Rohr mit 38 mm x 3,2 mm<br />
einseitig gestanzt und gedomt werden. Der<br />
Hochleistungsbearbeitungsmodule<br />
einheitlich gesteuert<br />
Kernelemente der neuen Anlage sind die<br />
Einzelschnitt-Hochleistungssäge Rasacut SC<br />
von RSA, ergänzt durch das vollautomatische<br />
Entgratsystem Rasaplan und die kundenspezifische<br />
Stanz- und Domeinheit von<br />
sema sowie die Entladeeinheit Rasaport von<br />
RSA. Die Stanz- und Domeinheit von sema<br />
kann wahlweise ein- oder beidseitig an verschiedenen<br />
Rohrpositionen pro Rohr bis zu<br />
vier Durchgangslöcher stanzen und per<br />
Domeinheit die Rohrenden umformen. Das<br />
Stanzen von Sacklöchern ist ebenfalls möglich.<br />
Die moderne Programmierung und<br />
Steuerung erlaubt verschiedenste Lochmuster.<br />
RSA hat für die Spezialanlage eine übergeordnete<br />
Steuerung konzipiert, deren<br />
benutzerfreundliches Bedienkonzept alle<br />
Anlagenmodule umfasst, die zusätzlich<br />
jeweils eigene Steuerungen haben. Eine<br />
weitere Besonderheit des Säge- und Bearbeitungszentrums<br />
ist, dass Rundrohre, Vierkant-<br />
und Rechteckrohre, die nicht gestanzt<br />
werden sollen, ohne eine verringerte Ausbringung<br />
einfach durch den Bereich der<br />
Stanzeinheit durchgeschleust werden können.<br />
Dazu werden anstelle des Quertakt-<br />
Im neuen Säge- und Bearbeitungszentrum der Peri GmbH erfolgt das Sägen, Entgraten,<br />
Stanzen, Domen, Plätten und Entladen in einer Anlage. Die Anlage ermöglicht ein beidseitiges<br />
Stanzen von bis zu acht Löchern gleichzeitig.<br />
(Fotos: sema Systemtechnik)<br />
« KONTAKT<br />
RSA cutting systems GmbH<br />
Adolph-Kolping-Straße 14<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. +49 2304 9111-0<br />
www.rsa.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Nach dem Stanzen und Domen von<br />
Rohren in einer Anlage<br />
Nach dem automatischen Plätten für gerüstbautypische<br />
Querstreben<br />
rechens im Bereich der Stanze einfach Riementransporte<br />
eingesetzt. Das modulare<br />
Gesamtkonzept kann um weitere Module<br />
zum Messen, Waschen, Trocknen und Markieren<br />
erweitert werden. Das Säge- und<br />
Bearbeitungszentrum ist uneingeschränkt<br />
Industrie-4.0-fähig. Es lässt sich umfassend<br />
mit betrieblichen EDV-/BDE-Systemen vernetzen,<br />
um beispielsweise Kundenartikel zu<br />
verwalten, Anlagenzustände zu melden, an<br />
Wartungen zu erinnern, Rohmaterial anzufordern<br />
oder die Fertigmaterialbereitstellung<br />
zu melden.<br />
Hochleistungsfähige<br />
Anlagenbausteine<br />
Die universelle Hochleistungseinzelschnittsäge<br />
Rasacut SC deckt ein breites Rohrdurchmesserspektrum<br />
bei hoher Ausbringung<br />
und minimalen Rüstzeiten ab. Beispielsweise<br />
sind Längenänderungen und<br />
Sägeblattwechsel in weniger als einer Minute<br />
erledigt, Formatwechsel in weniger als<br />
fünf Minuten. Anschläge und Sägeblatt<br />
werden vollautomatisch positioniert. Eine<br />
hohe Schnittqualität durch den variablen<br />
Vorschub beim Rohrein- und -austritt sowie<br />
die exakte, schnelle und oberflächenschonende<br />
Materialspannung durch Voreinstellung<br />
von Kraft und Weg gehören zu den<br />
weiteren Merkmalen. Auch das vollautomatische<br />
Bürst-Entgratsystem Rasaplan für das<br />
gleichzeitige Innen- und Außenentgraten ist<br />
für eine hohe Ausbringung ausgelegt. Die<br />
notwendigen Einstellungen erfolgen vollautomatisch.<br />
Bei der Entwicklung der Stanzund<br />
Domeinheit lag der Fokus ebenfalls auf<br />
kurzen Taktzeiten bei maximaler Flexibilität.<br />
So wird im Gegensatz zu bisherigen Anlagen<br />
nicht das Rohr, sondern das Werkzeug<br />
hochdynamisch verfahren. Dadurch wird<br />
eine höhere Genauigkeit der Stanzungen<br />
zueinander mit engeren Toleranzen erzielt.<br />
Zum Erreichen einer größtmöglichen Flexibilität<br />
der Rohrlänge bei kleinster Umrüstzeit<br />
kann eine Werkzeugseite über einen Servoantrieb<br />
verfahren und positioniert werden.<br />
Sämtliche Rezeptdaten sind in der Gesamtsteuerung<br />
hinterlegt und lassen sich be -<br />
quem im Bedienpanel auswählen.<br />
/<br />
www.sema-systemtechnik.de<br />
www.rsa.de<br />
K<br />
(sm 161104207)<br />
NIEDERLASSUNG IN TAIWAN<br />
ERÖFFNET<br />
Luzern. Die Spezialstahlprodukte der SCHMOLZ<br />
+ BICKENBACH Gruppe sind ein gefragtes Gut in<br />
der Republik China (Taiwan). Um den lokalen<br />
Abnehmern Zugang zum gesamten Produktspektrum<br />
seiner Stahlwerke zu ermöglichen und den<br />
Kundenservice zu stärken, hat der Stahlkonzern<br />
eine neue Vertriebsniederlassung in Taipeh eröffnet.<br />
Seit Juli 2016 offeriert SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH Taiwan Ltd. alle Vertriebs- und Serviceleistungen<br />
aus einer Hand. Abnehmer sind asiatische<br />
Unternehmen, die zum Großteil aus den<br />
Bereichen Automobil, Elektronik, Getränke- und<br />
Lebensmittelindustrie sowie Marine kommen.<br />
www.schmolz-bickenbach.com K<br />
/<br />
WS(SHN)/JK/ (sm 161104132)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Wasserstrahlschneideanlagen mit<br />
drei Jahren Garantie<br />
Robust, präzise und modular konzipiert<br />
Hamm in Westfalen. Die H.G. Ridder Automatisierungs-GmbH stellt<br />
seit 1991 ihre 2-D- und 3-D-Waricut-Wasserstrahlschneidesysteme in<br />
verschiedenen Bauformen her. Jede dieser Wasserstrahlanlagen wird mit<br />
drei Jahren Garantie ohne Stundenbegrenzung ausgeliefert.<br />
Zur speziellen Konstruktion der Anlagen<br />
gehört die mechanische Trennung von<br />
Maschinenrahmen und Schneidbecken. Da -<br />
mit wird die Präzision der Führungsmaschine<br />
vom Energieeintrag des Schneidstrahls in<br />
das Schneidbecken nicht beeinflusst und<br />
selbst die Zuladung schwerer Bauteile beeinflusst<br />
die Führungsmaschine nicht. Alle<br />
Waricut-Maschinenrahmen und -brücken<br />
werden aus stabilen und verwindungssteifen<br />
Kastenstahlprofilen geschweißt. Nach<br />
dem Spannungsarmglühen folgen Fräsen,<br />
Schleifen und Schaben der Führungsbahnen.<br />
Auf diese Basis werden dann Präzisionsführungen<br />
und feststehende Kugelumlaufspindeln<br />
montiert. Der Antrieb erfolgt<br />
immer über drehende Spindelmuttern mit<br />
Drehstromservoantrieben. Eine Positioniergenauigkeit<br />
von weniger als 20 μm/m ist<br />
garantiert, bei den Mikroschneidemaschinen<br />
sogar weniger als 5 μm/m. Die Schneidbecken<br />
werden aus nichtrostendem Edelstahl<br />
gefertigt.<br />
Hohe Bandbreite an Zusatzfunktionen<br />
und Erweiterungen<br />
Die Ausführung wird ganz nach Kundenwunsch<br />
gestaltet, beginnend bei einem<br />
2-D-Schneidkopf mit 200 mm Z-Hub bis zu<br />
Multikopfanlagen mit 2-D- und 3-D-Funktionalität<br />
und über 2 m Z-Hub ist alles möglich,<br />
egal ob als Reinwasser- oder Abrasivausführung.<br />
Alle Maschinen sind von An fang<br />
an so modular konzipiert, dass eine Erweiterung<br />
wie z. B. von 2-D- auf 3-D-Schneiden<br />
oder von 4.000 bar auf 6.000 bar jederzeit<br />
möglich ist. Umfangreiche Zusatzfunktionen<br />
wie Mikroschneiden, 3-D-Mess taster, Rohrachse,<br />
Sondersoftware für die Probenfertigung,<br />
automatische Be- und Ent ladung,<br />
Wechseltische, Entschlammungs- und Filtertechnik<br />
stehen zur Auswahl. Zu den Neuentwicklungen<br />
im Hause Ridder gehören unter<br />
anderem das vor mehreren Jahren eingeführte<br />
micro-max-Präzisionsschneidverfahren, die<br />
neue Strahlabsorbertechnik mit 6.000 bar für<br />
Schneidbecken oder das 3-D-Vorbohren für<br />
Compositbauteile zur Vermeidung von De -<br />
lamination. Ein kostenfreier Telefon- und<br />
Fernwartungssupport für die Lebensdauer<br />
der Maschine ist beim Kauf einer Waricut-<br />
Anlage inbegriffen.<br />
K<br />
(sm 161104278)<br />
« KONTAKT<br />
H.G. Ridder Automatisierungs-GmbH<br />
Auf dem Knuf 6 – 10<br />
59073 Hamm in Westfalen<br />
Tel. +49 2381 30212-0<br />
www.ridder-waterjet.de<br />
(Foto: Ridder)<br />
Alle Waricut-Maschinenrahmen und -brücken<br />
werden aus stabilen und verwindungssteifen<br />
Kastenstahlprofilen geschweißt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />
Erste Wahl für langspanige Werkstoffe<br />
Kontrollierte Spanbildung mit dem Hochleistungsbohrer SteelPlus<br />
Sien / Stuttgart. Mit dem Hochleistungsbohrer SteelPlus der Müller<br />
Präzisionswerkzeuge GmbH kann der Anwender auch besonders zähe und<br />
langspanige Werkstoffe bearbeiten. Denn das innovative Spannutprofil<br />
sorgt für kontrollierten Spanbruch und gewährleistet höchste Prozesssicherheit,<br />
wie Geschäftsführer Mathias Schmidt während der Messe AMB<br />
erläuterte.<br />
In der Industrie, besonders im Automobilsektor,<br />
geht es darum Fertigungskosten<br />
und Taktzeiten immer weiter zu reduzieren.<br />
Zugleich werden immer häufiger Werkstoffe<br />
eingesetzt, die langspanig und zäh in der<br />
Verarbeitung sind. Das Unternehmen Müller<br />
Präzisionswerkzeuge zählt zu den führenden<br />
Anbietern von Sonderwerkzeugen für<br />
die Metall verarbeitende Industrie und hat<br />
den Stahlbohrer SteelPlus mit speziell positionierten<br />
Hauptschneiden entwickelt. Der<br />
Span wird in den Nutgrund abgeleitet,<br />
gebrochen und gerollt.<br />
»Es kommt darauf an, die Spanentwicklung<br />
zu verstehen und sie durch die Werkzeuggeometrie<br />
im Griff zu haben«, betont<br />
Geschäftsführer Mathias Schmidt. Das Werkzeug<br />
wird individuell für die Bearbeitungsaufgaben<br />
der Kunden ausgelegt. Dabei werden<br />
Einflussfaktoren wie Maschine, Spannung,<br />
Werkstoff, Kühlung und mehr berücksichtigt.<br />
»Wir arbeiten nicht nur nach Zeichnung,<br />
sondern wir gehen prozessorientiert<br />
vor, besuchen den Kunden und legen das<br />
Werkzeug exakt auf die Prozesse aus«, so<br />
Schmidt. Bei der Entwicklung arbeitet das<br />
Unternehmen nicht nur an eigenen Projekten,<br />
sondern auch mit dem Zerspanungslabor<br />
der Universität Kaiserslautern und sehr<br />
eng mit den Kunden zusammen.<br />
Die Schneidkanten werden in Form und<br />
Größe durch spezielle Schleifverfahren,<br />
Hochdrucknassstrahlen, Trowalisieren oder<br />
vollautomatisches Bürsten bearbeitet. Die<br />
neu entwickelte MC400-Beschichtung sorgt<br />
für höchste Haftung und Glätte. Es gibt spezielle<br />
Nachbehandlungsverfahren und werkstoffabhängige<br />
Sonderbeschichtungen.<br />
Auch die je nach Werkstoff angepasste Ge -<br />
staltung der Verjüngungen und Führungsfasenbreiten<br />
tragen dazu bei, die Reibung<br />
möglichst gering zu halten. Eine patentierte<br />
»Chipbreaker-Nut« für optimalen Spanbruch<br />
ist realisierbar.<br />
Im Ergebnis sind Geschwindigkeiten von<br />
bis zu 160 m/min und Vorschübe von bis zu<br />
0,45 mm/Umdrehung realisierbar. Es treten<br />
minimalste Bearbeitungskräfte auf, weshalb<br />
der Bohrer auch ideal für labile Bauteile und<br />
Vorrichtungen geeignet ist. Hinzu kommt<br />
höchste Positioniergenauigkeit der Bohrungen.<br />
Höchste Vorschübe und Schnittgeschwindigkeiten<br />
ergeben entsprechend<br />
geringe Taktzeiten.<br />
(Foto: Müller Präzisionswerkzeuge)<br />
In der Praxis haben sich die Vorteile des neuen<br />
SteelPlus-Bohrers bestätigt. Bearbeitungsbeispiele<br />
von Automobilzulieferern zeigen:<br />
Bei einem Antriebsrad aus 16MnCr5 konnte<br />
der Standweg um 30 % verlängert werden<br />
(von 69 auf 90 m), bei einer Getriebewelle<br />
aus 20MnB4 (1.5525) war es mehr als eine<br />
Verdoppelung. Im Falle der Bearbeitung von<br />
Türscharnieren aus St 52-2 wurde die Standmenge<br />
um 33 % (von 4.500 auf 6.000 Teile)<br />
erhöht und die Taktzeit um 25 % reduziert.<br />
Gerade bei hohen Stückzahlen können sich<br />
auch kleine Optimierungen des Werkzeugs<br />
über das Jahr hinweg deutlich lohnen, wie<br />
Schmidt deutlich macht.<br />
Der Bohrer eignet sich für Anwender<br />
unterschiedlichster Bereiche der industriellen<br />
Produktion, immer dann wenn es um<br />
hohe Stückzahlen, schnelle und wirtschaftliche<br />
Bearbeitung geht. Zu den Müller-Kunden<br />
zählen Automotivekonzerne, fast alle<br />
großen Zulieferer aus der Automobilindustrie,<br />
sowie zahlreiche mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
www.mueller-sien.de<br />
K<br />
/<br />
Bei der Entwicklung des neuen Hochleistungsbohrers SteelPlus wurde besonders auf die<br />
speziell positionierten Hauptschneiden geachtet.<br />
(sm 161104296)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
52 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Neue Stahlhalle eröffnet<br />
Erweitertes Dienstleistungsangebot bei Lotter<br />
Ludwigsburg. Vor Kurzem eröffnete die Gebr. Lotter KG in Ludwigsburg<br />
auf dem Gelände der ehemaligen Eberhard-Ludwig-Kaserne unmittelbar<br />
neben ihrem bisherigen Stahllager eine neue Halle zur Lagerung und<br />
Anarbeitung von Walzwerkserzeugnissen. Nicht nur ein breiteres Warensortiment,<br />
sondern auch verbesserte Dienstleistungen im Anarbeitungsbereich<br />
sind das Ziel: neben dem Zuschneiden insbesondere das Strahlen<br />
und Konservieren von Profilen und Blechen.<br />
Zusammen mit seinen Tochterunternehmen<br />
beschäftigt das 1840 gegründete<br />
Familienunternehmen, die Gebr. Lotter KG,<br />
an 40 Standorten in Deutschland 1.400 Mitarbeiter.<br />
Zuletzt wurde ein Umsatz von jährlich<br />
über 450 Mill. € erwirtschaftet. Das<br />
Unternehmen bietet eine große Auswahl an<br />
Walz- und Betonstahl sowie ein breites Spektrum<br />
rund um Haustechnik, Bodenbeläge,<br />
Baubeschläge, Eisenwaren und Flüssiggas.<br />
Neue Säge-, Strahl- und<br />
Konservierungsanlagen<br />
Nach dem Erwerb des Eberhard-Ludwig-<br />
Geländes vor drei Jahren und fast eineinhalb<br />
Jahren Bauzeit wird jetzt der Betrieb in der<br />
neuen Halle in Ludwigsburg aufgenommen.<br />
Dort hat Lotter mit dem Hallenneubau die<br />
Lagerflächen für Walzstahl von fast<br />
20.000 m² auf 26.000 m² aufgestockt, d. h.<br />
einen weiteren wichtigen Schritt im Ge -<br />
schäftsbereich Walzstahl getätigt und sich<br />
damit auch nachhaltig zum Standort Ludwigsburg<br />
bekannt. Der Ausbau des Leistungsangebotes<br />
wird durch die Anschaffung<br />
zweier neuer Behringer-Sägeanlagen<br />
und einer Strahl- und Konservierungsanlage<br />
der Rösler Oberflächentechnik möglich. Die<br />
neue Anlage zeichnet sich durch ihren<br />
hohen Automatisierungsgrad und ihre Markier-<br />
und Etikettiereinrichtung aus. Die weitere<br />
Verarbeitung des Materials wird künftig<br />
durch eine ausgefeilte Computersoftware<br />
gesteuert. Dies ist eine wesentliche Erleichterung<br />
für die Mitarbeiter. Zugleich werden<br />
mögliche Unfallgefahren während der Anarbeitung<br />
nahezu ausgeschlossen. Um einen<br />
möglichst reibungslosen Ladeverkehr zu<br />
gewährleisten, wurden die neuen Hallen mit<br />
einem Tunnel direkt durch das bestehende<br />
Kasernengebäude mit den alten Walzstahlhallen<br />
verbunden, sodass die Fahrzeuge<br />
ohne Umwege von den neuen in die alten<br />
Hallen gelangen können. Mit der 5.000 m²<br />
großen Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />
werden Teile des Strombedarfs der Halle<br />
gedeckt und mit dem effizienten LED-Lampenkonzept<br />
setzt Lotter auf Energieeinsparung<br />
durch individuelle Lichtanpassung. Die<br />
nicht von der Photovoltaikanlage beanspruchte<br />
Dachfläche wurde begrünt. K<br />
« KONTAKT<br />
Gebr. Lotter KG<br />
Waldäcker 15<br />
71631 Ludwigsburg<br />
Tel. +49 7141 406-0<br />
www.lotter.de<br />
(sm 161104279)<br />
(Foto: Lotter)<br />
Die Weichen neu<br />
gestellt: v. li. n. re.<br />
Dr. Ralf von Briel,<br />
Helmut Ernst,<br />
Rainer Wolf,<br />
Christian Behringer<br />
und Werner Spec<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />
Kräfte gebündelt<br />
Aus UNION STAHL-HANDEL wird ESH EURO STAHL-Handel<br />
Wuppertal. Das E/D/E setzt im Stahl den Kurs auf Wachstum: Mit der zum<br />
1. Oktober erfolgten Ausgründung des bisherigen Geschäftsbereichs UNION<br />
STAHL-HANDEL in die ESH EURO STAHL-Handel GmbH & Co. KG forciert die<br />
Wuppertaler Verbundgruppe die strategische Entwicklung im Stahlbereich.<br />
»Stahl hat für den Handel Perspektive«,<br />
sagt Joachim Hiemeyer, Mitglied der E/D/E-<br />
Geschäftsführung. »Und das trotz Überkapazitäten,<br />
einer schwächelnden globalen<br />
Konjunktur und volatiler Stahlpreise. Mit der<br />
neuen Gesellschaft wollen wir im Handel<br />
Kräfte bündeln und gemeinsam mit unseren<br />
Mitgliedern ihren Part in der Wertschöpfungskette<br />
sichern und ausweiten.«<br />
Die internationale Perspektive ist ein<br />
Schwerpunkt der neuen Gesellschaft. Sie<br />
wird den europäisch und weltweit agierenden<br />
Lieferanten auf Augenhöhe begegnen.<br />
»Der Blick über die Grenzen wird auch im<br />
Stahlhandel, insbesondere im Einkauf immer<br />
wichtiger. Mit unseren Partnern werden wir<br />
ab sofort in europäischen Dimensionen denken<br />
und handeln und für sie die entsprechende<br />
Relevanz im internationalen Ge -<br />
schäft schaffen.«<br />
Heinz-Alfred Liebig, bisher Geschäftsbereichsleiter<br />
UNION STAHL-HANDEL und ne -<br />
ben Hiemeyer nun Co-Geschäftsführer der<br />
ESH, ergänzt: »Wir müssen über unseren<br />
nationalen Tellerrand schauen. Die Konsolidierung<br />
im Stahlgeschäft schreitet voran.<br />
Das kann man als Einkaufsverbund nicht<br />
ignorieren; sich international aufzustellen ist<br />
hier eine notwendige Option. Dabei setzen<br />
wir auf langfristige Partnerschaften mit<br />
unseren Lieferanten.« Besonders wichtig für<br />
Liebig: »Innerhalb der neuen Gesellschaft<br />
werden die E/D/E-Prinzipien weiter gelebt.<br />
In der ESH setzen wir auch in Zukunft auf<br />
Fairness und einen gerechten Interessenausgleich<br />
unserer Mitglieder.«<br />
Mit Gründung der ESH forciert das E/D/E<br />
zudem die Ausweitung der Produktkompetenz.<br />
Neben Betonstahl und Baustahlmatten<br />
wird der Fokus künftig stärker auch auf<br />
Formstahl und Trägern, Rohren, Flachprodukten<br />
sowie Stabstahl liegen. Hiemeyer:<br />
»Wir wollen Stärken bündeln und innerhalb<br />
von fokussierten Kompetenzgruppen die<br />
Zusammenarbeit mit unseren Händlern zum<br />
Vorteil für alle Beteiligten intensivieren.«<br />
Mit Blick auf die ETRIS BANK, eine 100-%-<br />
Tochter des E/D/E, eröffnen sich für die<br />
Händler weitere Möglichkeiten: Neben der<br />
TOOLINEO: HÄNDLERLÄGER<br />
ANGEBUNDEN<br />
Delkredere- und Zahlungsabwicklung be -<br />
dient sie den steigenden Bedarf von Mitgliedern<br />
bei der Deckung von Finanzierungslücken,<br />
um größere Tonnagen und Verträge<br />
mit langen Lieferzeiten zu ermöglichen.<br />
Hiemeyer: »Und auch bei Investitionen ist<br />
die ETRIS BANK ein kompetenter Partner,<br />
der nicht nur aus Finanzierersicht, sondern<br />
aus Unternehmenssicht agiert.« Die digitalen<br />
Kompetenzen des E/D/E kommen ebenfalls<br />
dem Stahlbereich zugute. Lösungen<br />
rund um Datenmanagement und E-Commerce<br />
werden den Mitgliedern zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Das ESH-Team startet gestärkt: Mit Claudio<br />
Kemper ist Anfang Oktober ein aus -<br />
gewiesener Branchenexperte zur neuen<br />
Gesellschaft gestoßen. Er verfügt über langjährige<br />
Erfahrungen im Stahlhandel und<br />
Verbundwesen. Hiemeyer: »Wir sind sehr<br />
froh, dass wir Claudio Kemper für die neue<br />
Herausforderung in der ESH gewinnen<br />
konnten. Ich bin überzeugt, dass wir alle<br />
gemeinsam – Team, Mitglieder, Lieferanten<br />
– über die neue Gesellschaft im Markt wichtige<br />
Impulse geben können.«<br />
www.ede.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104275)<br />
Wuppertal. Mit der Anbindung erster Händlerläger<br />
wird das Sortiment auf toolineo.de Schritt<br />
für Schritt ausgeweitet. Toolineo ist ein Online-<br />
Marktplatz für Handwerksbedarf und eine hundertprozentige<br />
Tochter des E/D/E. Für die teilnehmenden<br />
Händler eröffnen sich so neue Möglichkeiten<br />
und auf die Kunden warte ein weiter optimiertes<br />
Einkaufserlebnis, heißt es in einer Pressemitteilung.<br />
www.toolineo.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104186)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
54 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Einstieg in die Oberklasse des Sägens<br />
Massenschnitte mit höchster Ausbringung und Qualität<br />
Weilheim/Teck. Mit den Hochleistungskreissägeautomaten HCS 90 E und<br />
HCS 150 E bietet Behringer Eisele zwei kompakte Anlageneinstiegspakete,<br />
bestehend aus einer automatischen Stahlhochleistungskreissäge mit einem<br />
Lademagazin für Rundmaterial und optional Rechteckprofile.<br />
Beide Hochleistungskreissägeautomaten<br />
decken ein großes industrielles Anwendungsspektrum<br />
ab. Die HCS 150 E bietet<br />
einen ersten Schritt in die Oberklasse der<br />
Hochleistungssägetechnik, die Investition<br />
amortisiert sich rasch. Geeignet ist die Hochleistungskreissäge<br />
HCS 150 E für Vollmaterialien<br />
und Rohre bis zu einem Durchmesser<br />
von 150 mm. Der serienmäßig große Drehzahlstellbereich<br />
von 25 min 1 bis 215 min 1<br />
ermöglicht bereits in der Grundausstattung<br />
ein großes Anwendungsfeld. Der Sägeantrieb<br />
besteht aus der Kombination eines<br />
robusten, spielfreien Schneckengetriebes<br />
aus eigener Herstellung und frequenzgeregeltem<br />
Hauptantrieb von 15 kW. Zusammen<br />
mit dem stufenlos regelbaren Servoantrieb<br />
der Vorschubachse und der Minimalmengensprühkühleinheit<br />
bietet dieses System<br />
genügend Anpassungsfähigkeit für zu -<br />
künftige Entwicklungen im Sägeblatt- und<br />
Schmiermittelbereich.<br />
Standardisiertes Anlagenkonzept<br />
für Einsteiger<br />
Die HCS 150 E bietet viele Kombinationsmöglichkeiten<br />
mit den Behringer-Lademagazinen<br />
wie Stangen-, Flach-, Bund-, Kettenlademagazin<br />
und weiteren Varianten.<br />
Rollenbahnen und Greifer auf der Zu- und<br />
Abfuhrseite ergänzen das HCS-System. Der<br />
Materialnachschub wird über eine servomotorische<br />
Kugelumlaufspindel angetrieben,<br />
sie sorgt für präzise und schnelle Positionierbewegungen<br />
des Ausgangsmaterials. Um<br />
Beschädigungen und Kratzspuren am Ab -<br />
schnitt vorzubeugen, ist die Nachschubeinheit<br />
mit einer gesteuerten Nullkante ausgestattet,<br />
die das Material bei der Vorschubbewegung<br />
anhebt und von der festen<br />
Spannbacke wegbewegt. Große Sichtfenster<br />
an zwei Seiten gewähren Einblick in den<br />
Sägeprozess und die Werkzeugwechseltüren<br />
ermöglichen jederzeit eine leichte Reinigung<br />
und Wartung der Maschine. Im<br />
Innenraum wurde der Späneflug nochmals<br />
optimiert, sodass die Maschine mit dem<br />
optional erhältlichen Späneförderer weitgehend<br />
spänefrei gehalten wird. Die daraus<br />
resultierenden langen Reinigungszyklen wirken<br />
sich positiv auf die Anlagenverfügbarkeit<br />
aus.<br />
K<br />
(sm 161104198)<br />
Die Hochleistungskreissäge HCS 150 E ist für Vollmaterialien<br />
und Rohre bis zu einem Durchmesser von 150 mm geeignet.<br />
(Foto: Behringer)<br />
« KONTAKT<br />
Behringer Eisele GmbH<br />
Austraße 29<br />
73235 Weilheim / Teck<br />
Tel. +49 7023 95757-0<br />
www.behringer.net<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 55<br />
100.000. AUFTRAGS POSITION IM<br />
ERSTEN HALBJAHR GEFERTIGT<br />
Oberkochen. Ein moderner Maschinenpark,<br />
Flexibilität in der Anarbeitung und kundenindividuelle<br />
Dienst leistungskonzepte – Günther +<br />
Schramm hat in der ersten Jahreshälfte 2016<br />
bereits 100.000 Auftragspositionen bei gleichzeitig<br />
wachsenden Anforderungen gefertigt. Zu den<br />
größten Herausforderungen zählt die prozesssichere<br />
Steuerung einer stetig steigenden Produktvielfalt<br />
sowie der zunehmende<br />
Bedarf an komplexen Sägeleistungen<br />
bei immer kürzer werdenden Produktions-<br />
und Lieferzeiten.<br />
Der Oberkochener Stahl- und<br />
Metallhändler fungiert für seine Kunden<br />
als verlängerte Werkbank und<br />
übernimmt kundenindividuelle Fertigungsprozesse<br />
in der Anarbeitung:<br />
vom Sägezuschnitt bis hin zum montagefertigen<br />
Bauteil. Im ersten Halbjahr<br />
2016 wurden bereits 45 % mehr<br />
ge sägt als im Vergleichszeitraum<br />
2015. Außerdem geht das Unternehmen<br />
davon aus, dass die Sägezuschnitte<br />
bis zum Jahresende noch<br />
einmal um 10 bis 15 % zulegen.<br />
Derzeit verlassen täglich rd. 250 t<br />
Material die Werke in Königsbronn<br />
und Mannheim. »Angesichts der<br />
wachsenden Herausforderungen in<br />
der Stahlindustrie ist diese hohe Zahl<br />
von 100.000 Auftragspositionen ein<br />
Ausdruck unseres Erfolgs. Unsere<br />
Kunden lagern ihre eigenen Lagerbestände<br />
und Anarbeitungsaktivitäten<br />
zunehmend aus, um sich auf ihre<br />
Kernkompetenzen zu konzentrieren.<br />
Hier kommen wir als strategischer<br />
Partner im Stahl- und Metallhandel ins Spiel«,<br />
erklärt Jens Köpple, Betriebsleiter bei Günther +<br />
Schramm.<br />
Das Unternehmen setzt auf einen modernen<br />
Maschinenpark mit sechzig leistungsfähigen<br />
Maschinen, um im Fertigungsprozess stets die<br />
höchste Produktqualität und Flexibilität zu erzielen.<br />
»Maschinen sind wichtig, aber auch eine<br />
vollständig automatisierte Produktion kommt<br />
nicht ohne kompetente Mitarbeiter aus, die die<br />
Funktionalitäten der Anlagen genau kennen. Wir<br />
legen daher großen Wert auf sehr gut ausgebildetes<br />
Personal«, fügt Jens Köpple hinzu. Dank der<br />
Automatisierung ist eine Bearbeitung der Werkstoffe<br />
rund um die Uhr möglich. So liefert der<br />
Stahl- und Metallhändler seine Produkte auch just<br />
in time an seine Kunden. Auftraggeber können die<br />
gewünschten Materialien sowohl per Online-<br />
Datenübermittlung als auch über das Günther +<br />
Schramm-Online-Portal bestellen.<br />
www.gs-stahl.de<br />
/<br />
(sm 161104217)<br />
NEUE NIEDERLAS-<br />
SUNGEN IN RUSSLAND<br />
UND SÜDKOREA<br />
Biberach/Riß. Das Unternehmen<br />
Vollmer hat die Gründung von zwei<br />
neuen Niederlassungen rund um den<br />
Globus angekündigt: Mit Vollmer<br />
Rus OOO baut der schwäbische Spezialist<br />
für Schleif- und Erodiermaschinen<br />
seine Marktstellung im osteuropäischen<br />
Raum weiter aus. Mit Vollmer<br />
Südkorea Ltd. setzt das Unternehmen<br />
einen weiteren Meilenstein<br />
innerhalb seiner Internationalisierung<br />
in Ostasien.<br />
/<br />
www.vollmer-group.com K<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104188)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
56 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Bonderite duaLCys-Prozess bringt Wettbewerbsvorteile<br />
Düsseldorf. Der Bonderite-duaLCys-Prozess von Henkel für die Metallbearbeitungsindustrie bringt Synergien<br />
und eine saubere, nachhaltigere Bearbeitung.<br />
Die Abläufe in der Metallbearbeitung<br />
nachhaltiger zu gestalten, die Reinigungsleistung<br />
zu steigern und Geld zu sparen, das<br />
waren die Vorgaben für die Entwicklung des<br />
Bonderite-duaLCys-Prozesses bei Henkel.<br />
Bonderite ist die Premiummarke des Düsseldorfer<br />
Konzerns für oberflächen- und zerspanungstechnische<br />
Lösungen. Das Verfahren<br />
nutzt Synergieeffekte zwischen dem<br />
Kühlschmierstoff und dem Reiniger und<br />
spart dadurch Kosten und Energie, steigert<br />
die Leistung und verursacht geringere Entsorgungsmengen,<br />
so das Unternehmen.<br />
Beim Bonderite-duaLCys-Prozess wird das<br />
Reinigungsbad in den Kühlschmierstoff<br />
recycelt, statt als Abfall entsorgt zu werden.<br />
Das System benötigt weniger Wasser, indem<br />
es die erforderlichen Betriebstemperaturen<br />
für das Reinigungsbad reduziert. Neben<br />
weniger Ausschuss und hoher Oberflächenqualität<br />
trägt es außerdem dazu bei, die<br />
Sicherheit und Berechenbarkeit der eingesetzten<br />
Betriebsmedien und somit die Ar -<br />
beitsbedingungen zu verbessern. Vor allem<br />
in der Automobilindustrie erschließt Bonderite<br />
duaLCys Herstellern und Zulieferern<br />
ein nachhaltiges Verfahren zur Fertigung<br />
und Bearbeitung von Metallbauteilen, beispielsweise<br />
Motoren- und Getriebekomponenten,<br />
Antriebswellen sowie Kompressoren<br />
und Turboladern.<br />
Längere Werkzeugstandzeiten durch<br />
bessere Schmierung<br />
Der duale Prozess nutzt die Synergie zwischen<br />
dem Kühlschmierstoff Bonderite L-MR 21466<br />
und dem wasserbasierten, neutralen Hochleistungsreiniger<br />
Bonderite C-NE 10466. Der<br />
Reiniger ist in den üblichen Wasserhärten<br />
schaumfrei, bietet ausgezeichneten Korrosionsschutz<br />
und kann bei Raumtemperatur<br />
eingesetzt werden. Er eignet sich für die meisten<br />
Substrate, einschließlich Stahl-, Edelstahl-,<br />
Gusseisen- und Aluminiumlegierungen. Un -<br />
ternehmen, die Bonderite duaLCys einsetzen,<br />
profitieren aufgrund der überlegenen Reinigungsleistung<br />
und weit höheren Schmierfähigkeit<br />
gegenüber ähnlichen Produkten von<br />
deutlich längeren Werkzeugstandzeiten. Die<br />
Kombination aus Kühlschmierstoff und Reiniger<br />
bewirkt außerdem eine Art von »Vorreinigung«<br />
schon in der Werkzeugmaschine. So<br />
lassen sich bis zu 40 % Prozesskosten sparen<br />
und das Ausschleppen des Kühlschmierstoffes<br />
um bis zu 70 % reduzieren.<br />
www.henkel-automotive.com/<br />
dualcys<br />
/<br />
(sm 161104215)<br />
Vollautomatische Hochgeschwindigkeitssäge für Stahl<br />
Haan. Die neue Amada-Bandsägemaschine-HPSAW 310 ist eine vollständige Neuentwicklung zur Verbesserung<br />
der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Hypersaw HPSAW 310 erzielt je<br />
nach Stahlsorte die drei bis vierfache Schnittleistung<br />
im Vergleich zu einer mit Hartmetallsägeblättern<br />
ausgestatteten Kreissäge.<br />
Gegenüber einer konventionellen Bandsäge<br />
mit Bimetall-Sägebändern kann die Schnittleistung<br />
maximal verzehnfacht werden. Sie<br />
ist um einen stabilen Brückenrahmen herum<br />
konstruiert, sodass der Sägerahmen auch<br />
bei hohen Belastungen verwindungsfest ist.<br />
Um schädliche Belastungen des Werkzeugs<br />
zu vermeiden wurden umfangreiche Maßnahmen<br />
zur Vibrationsvermeidung ergriffen.<br />
Beidseitig angebrachte Doppelrollen<br />
beruhigen den Bandlauf. Zusätzlich sorgt<br />
das Hochdruck-AFCS-Kühlsystem für eine<br />
optimale Kühlung und Spanabfuhr durch<br />
die dämpfenden Flüssigkeitspolster in den<br />
ebenfalls komplett neu entwickelten Bandführungen.<br />
Deren neuartiges patentiertes<br />
System reduziert den Bandlaufwiderstand,<br />
sodass weniger Energie verbraucht wird.<br />
Das zusammen mit der HPSAW 310 entwickelte<br />
beschichtete Hartmetall-Sägeband<br />
Axcela HP1 wurde im Hinblick auf hohe<br />
Standzeit bei den extrem hohen Leistungswerten<br />
optimiert, sodass die Kosten im Vergleich<br />
zu einer konventionellen Bandsäge<br />
mit unbeschichteten Hartmetall-Sägebändern<br />
pro Schnitt halbiert werden. Durch die<br />
besondere Leistungsfähigkeit kann eine<br />
HPSAW 310 mehrere Band- und Kreissägen<br />
ersetzen. Dadurch ergeben sich neben den<br />
maschinenbezogenen Vorteilen auch erhebliche<br />
Einsparungen durch den geringeren<br />
Raum-, Wartungs-, Energie- und Personalbedarf.<br />
Bei entsprechenden Sägeaufgaben<br />
wird eine sehr schnelle Amortisierung er -<br />
reicht. Die HPSAW 310 hat ein voll gekapseltes<br />
Gehäuse, eine FEM-optimierte Rahmenstruktur,<br />
eine beidseitige Schiefschnittüberwachung<br />
und einen Servoantrieb des<br />
Vorschubsystems mit 12 m/min. Die Angebotspalette<br />
für die Materialzu- und -abfuhr<br />
umfasst verschiedene Lademagazine, automatische<br />
Lagersysteme, Sortierstrecken oder<br />
Palettiersysteme.<br />
www.amadamachinetools.de<br />
/<br />
(sm 161104197)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 57<br />
ÜBERZUG FÜR HÖCHSTE<br />
OBERFLÄCHEN ANSPRÜCHE<br />
Salzgitter. Mit dem Produkt StronSal ® hat die<br />
Salzgitter Flachstahl in Zusammenarbeit mit der<br />
Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH einen<br />
Überzug für Stahlblech mit besten Korrosionsschutzeigenschaften<br />
entwickelt, der neben Zink<br />
auch noch Zusätze von 1 bis 2 Gewichtsprozent<br />
Magnesium und Aluminium enthält.<br />
Die besondere Zusammensetzung des Überzugs<br />
verbessert die Korrosionsbarriere erheblich.<br />
Im Schnittkantenkorrosionstest nach VDA 621-<br />
145 zeigt dieser Überzug eine mindestens zweimal<br />
höhere Korrosionsbeständigkeit im Vergleich<br />
zu konventionellen Zinküberzügen. Die Lackunterwanderung<br />
durch Rost lässt sich entscheidend<br />
minimieren.<br />
Die für StronSal typische geringere Schichtdicke<br />
führt, neben der Verringerung des Zinkeinsatzes,<br />
zu einer Gewichtseinsparung, die sich<br />
positiv auf die CO 2<br />
-Bilanz auswirkt und die Ressourcen<br />
schont.<br />
Durch stetige Weiterentwicklungen wurden die<br />
positiven Eigenschaften des Überzuges dahingehend<br />
optimiert, dass nun die Außenhautanforderungen<br />
der Automobilindustrie erfüllt werden.<br />
Dank der hochwertigen Oberflächenqualität erfüllt<br />
StronSal ® MC die hohen Anforderungen an die<br />
Lackanmutung in höchster Außenhautqualität.<br />
Optimierte Reibverhältnisse sichern dem Autobauer<br />
höhere Effektivität, weil durch deutlich<br />
verringerten Abrieb im Werkzeug, Ausfälle und<br />
Nacharbeiten durch Abdrücke stark reduziert werden.<br />
Tests bei einem namhaften Automobilhersteller<br />
wurden erfolgreich abgeschlossen, sodass<br />
StronSal in Außenhautqualität jetzt als Serienprodukt<br />
lieferbar ist.<br />
www.salgitter-flachstahl.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104224)<br />
NACH 140 JAHREN<br />
»WEITER FLUSSAUFWÄRTS«<br />
Stolberg. Ihr 140-jähriges Firmenjubiläum hat<br />
die Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH Anfang<br />
September im Kreise von rd. 170 Mitarbeitern und<br />
Pensionären mit einer Schiffstour gefeiert. In<br />
Remich, Luxemburg, an der Mosel legte die Belegschaft<br />
zu einer Dreiländereck-Schiffstour ab, die<br />
moselaufwärts bis ins französische Sierck-Les-<br />
Bains und zurück führte.<br />
Heute zählt Kerschgens zu einem der größten<br />
familiengeführten Stahl-Großhändler und ist<br />
Dienstleister rund um Stahl, Edelstahl, NE-Metalle<br />
und Lochbleche. Die offizielle Feier mit Kunden,<br />
Partnern sowie Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden<br />
und Politik hatte bereits früher stattgefunden<br />
(siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>« 8.2016, S. 46 / 47). Den<br />
Höhepunkt der Feierlichkeiten stellte aber die<br />
Mitarbeiterfeier auf der Mosel dar. Zusätzlich zum<br />
140-jährigen Firmenjubiläum wurde auch das<br />
10-jährige Bestehen des Kerschgens-Standortes<br />
in Bitburg hervorgehoben.<br />
Die Belegschaft bedankte sich bei den Ge -<br />
schäftsführern Manfred Kerschgens und Heinz<br />
Herbort mit einer Metallskulptur, die einen Elefanten<br />
darstellt, das Markenzeichen von Kerschgens,<br />
komplett gefertigt aus unterschiedlichen Werkstoffen<br />
des Kerschgens-Lagersortiments.<br />
www.kerschgens.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104228)<br />
NORDWEST HANDEL AG<br />
IST UMGEZOGEN<br />
Dortmund. Die Mitarbeiter der Nordwest Handel<br />
AG haben ihre neue Konzernzentrale bezogen,<br />
die Platz für 400 Mitarbeiter bietet. Seit Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges hatte das Unternehmen sein<br />
Domizil in Hagen. Dort stieß Nordwest in den<br />
letzten Jahren allerdings an seine Kapazitätsgrenzen,<br />
was Platz, Technik und Brandschutz anging,<br />
sodass man sich 2014 endgültig zum Umzug entschied.<br />
20 Mill. € hat Nordwest in das Bauvorhaben<br />
investiert. Nach Abschluss der Arbeiten ist ein<br />
modernes Kompetenzzentrum und eine attraktive<br />
Ausstellungs- und Kommunikationsplattform für<br />
den Fachhandel entstanden. »Der Neubau ist ein<br />
Zeichen für Innovation, ein Aufbruch zu neuen<br />
Ufern und ein großer Schritt in eine erfolgreiche<br />
Zukunft«, so der Vorstandsvorsitzende Bernhard<br />
Dressler und Vorstand Jörg Simon.<br />
/<br />
Nordwest Handel AG<br />
Robert-Schuman-Straße 17<br />
44263 Dortmund<br />
Tel. +49 231 2222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104226)<br />
K<br />
BONUSABSICHERUNG STAHL –<br />
DAS ORIGINAL<br />
Dortmund. Seit zwei Jahren sei die Bo -<br />
nusab sicherung im Geschäftsbereich Stahl<br />
bereits eine Erfolgsgeschichte, meldet die<br />
Nordwest Handel AG. Mit dem von Nordwest<br />
entwickelten Modell haftet der Verband für die<br />
Bonusansprüche seiner Fachhandelspartner<br />
bei der Industrie. In Zeiten von Überkapazitäten<br />
und einem volatilen Markt umfeld sei dies<br />
für die Nordwest-Handelspartner eine sichere<br />
Methode, ihre Lieferantenboni zu erhalten.<br />
Denn: Jeder Euro Ertrag sei bei dem aktuell<br />
herrschenden Margendruck für den Fachhandel<br />
von großer Wichtigkeit. Nordwest garantiert<br />
diesen mit der Bonusabsicherung Stahl.<br />
»Die Bonusabsicherung wird von unseren<br />
Handelspartnern sehr gut angenommen. Das<br />
Modell war in der Verbandslandschaft das<br />
erste seiner Art und nimmt bis heute eine wegweisende<br />
Position ein. Mit unserer Nordwest-<br />
Bonusabsicherung Stahl ausgestattet, sind unsere<br />
Händler wirtschaftlich bestens für die Zukunft<br />
gerüstet«, so Michael Mann, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />
Stahl.<br />
www.nordwest.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104282)<br />
MARKTPRÄSENZ IN<br />
SKANDINAVIEN GESTÄRKT<br />
Hamburg. Der Intralogistik-Spezialist STILL<br />
gründet mit der Übernahme seines norwegischen<br />
Händlers Andersen Truck seine 22. Landesgesellschaft<br />
und stärkt damit die Marktpräsenz in Skandinavien.<br />
Alle Unternehmensaktivitäten werden<br />
zukünftig unter dem Namen STILL Norge zusammengefasst.<br />
Mit der Akquisition von Andersen Truck wird<br />
die bestehende Organisation von STILL übernommen.<br />
Marek Juhas, der zuvor bei STILL als Ge -<br />
schäftsführer erfolgreich die Landesgesellschaft<br />
in der Slowakei geführt hat, wird die neue Gesellschaft<br />
in Norwegen leiten. Das Team von Andersen<br />
Truck wird übernommen und insbesondere in<br />
den Bereichen Vertrieb, Service, Miete und<br />
Gebrauchtgeschäft punktuell verstärkt. Mit weiteren<br />
Investitionen soll die neue norwegische<br />
Landesgesellschaft weiterentwickelt und ausgebaut<br />
werden, um das volle Potenzial für unsere<br />
Kunden im Land auszuschöpfen.<br />
www.still.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/JK/ (sm 161104131)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
58 K Logistik<br />
Disposition 4.0 für die Fabrik 4.0<br />
Von Prof. Dr. Götz-Andreas Kemmner 1 und Prof. Dr. Gerrit Sames 2<br />
Herzogenrath / Gießen. Die Umsetzung eines Fabrik-4.0-Konzeptes in der<br />
Metall verarbeitenden Industrie erfordert auch eine »Disposition 4.0«.<br />
Warum dies so ist und was Disposition 4.0 bedeutet, wird nachfolgend<br />
erläutert. Schon jetzt wird ersichtlich, dass Disposition 4.0 keine Vision<br />
sondern bei Technologieführern durchaus bereits gelebte Realität ist.<br />
Auch wenn den Überlegungen zur Fa -<br />
brik 4.0 der Touch rein dezentraler Strukturen<br />
anhaftet, so sind auch hier übergeordnete<br />
zentrale Vorgaben erforderlich, denn<br />
Teile müssen nachbevorratet und Fertigungsaufträge<br />
müssen auch weiterhin disponiert<br />
werden. Selbst wenn sich Produktionsmaterial<br />
seinen Weg durch die Fabrik<br />
selbst suchen wird, muss eine Entscheidung<br />
getroffen werden, wann es auf den Weg<br />
gebracht wird.<br />
Damit ein ERP-System Teile automatisch<br />
bestellen kann, müssen zuverlässige Entscheidungsmechanismen<br />
aufgebaut werden.<br />
Die wesentliche Herausforderung und<br />
damit der entscheidende Schlüssel zur Disposition<br />
4.0 liegt dabei in der intelligenten<br />
Auswertung ungeheurer Datenmengen, die<br />
in heutigen ERP-Systemen aufgrund der<br />
zunehmenden Digitalisierung der Prozesse<br />
vorliegen und laufend anwachsen.<br />
Die Qualität der Disposition hängt jedoch<br />
nicht nur von den Big Data der Produktion<br />
ab, sondern auch von den Dispositionsparametern,<br />
denn durch sie wird letztlich maßgeblich<br />
bestimmt, wie sich die Bestände,<br />
Lieferbereitschaft, Reichweiten, Kapazitätsauslastung<br />
und Durchlaufzeiten in Beschaffung,<br />
Produktion und Distribution entwickeln<br />
und wie wirtschaftlich damit die ge -<br />
samte Wertschöpfungskette arbeitet.<br />
In der heutigen Fabrik 3.0 fehlt es bereits<br />
an einer effektiven Disposition und die He -<br />
rausforderungen werden in Industrie-4.0-<br />
Betrieben weiter wachsen. Entscheidend für<br />
den schlechten Stand der Disposition ist die<br />
Big Company Data Analytics: breite Möglichkeiten für die Disposition 4.0<br />
CPS<br />
Puzzlesteine der Industrie 4.0<br />
Augmented<br />
Operators<br />
Virtual<br />
Production<br />
M2M<br />
Communication<br />
CPPS<br />
Cloud<br />
Computing<br />
Mit den zahlreichen im ERP-System vorhandenen<br />
Informationen lassen sich die Auswirkungen von<br />
Dispositionsregelwerken bereits heute simulieren<br />
und damit optimieren.<br />
Tatsache, dass das Verständnis der Anwender<br />
für die Auswirkung von Dispoparametern<br />
sehr eingeschränkt ist, denn selbst ausgewiesene<br />
Experten können deren komplexes Zu -<br />
sammenwirken nicht mehr zuverlässig durchdringen.<br />
Letztlich werden in den ERP- Systemen<br />
im Allgemeinen auch keine geeigneten<br />
Werkzeuge zur Optimierung der Dispositionsparameter<br />
zur Verfügung gestellt. Unter<br />
diesen Umständen zu richtig eingestellten<br />
Dispositionsparametern zu gelangen, scheint<br />
deshalb auf den ersten Blick schwierig.<br />
Mit Advanced Planning and Scheduling-<br />
Systemen (APS) wie DISKOVER SCO existieren<br />
jedoch bereits erste Fabrik-4.0-Lösungen<br />
am Markt, die in der Lage sind, die<br />
umfangreichen Datenbestände im ERP-<br />
System zu nutzen, um damit optimierte<br />
Parametereinstellungen zu ermitteln und<br />
bestimmte Dispositionsparameter laufend<br />
nachzujustieren .<br />
Kern der Analyse sind dabei Simulationen,<br />
mit denen überprüft wird, wie sich eine<br />
bestimmte Kombination von Dispositionsparametereinstellungen<br />
auf die Wirtschaftlichkeit<br />
der Dispositionsergebnisse auswirken.<br />
Um die Auswirkungen alternativer<br />
Dispositionseinstellungen für unterschied-<br />
Embedded<br />
Systems<br />
Smart<br />
Factory<br />
Big<br />
Data<br />
Big<br />
Data<br />
Planungs- und Dispositionseinstellungen<br />
sowie das gesamte logistische Geschäftsmodell<br />
werden dazu »im Rechner gecrasht«<br />
Quelle: Prof. Sames, THM Business School; Abels & Kemmner<br />
1<br />
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing Götz-Andreas Kemmner<br />
ist Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung<br />
Abels & Kemmner GmbH in Herzogenrath<br />
und Honorarprofessor für Logistik und Supply<br />
Chain Management an der Westsächsischen Hochschule<br />
in Zwickau.<br />
2<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerrit Sames ist Professor für allg. BWL,<br />
insbesondere Organisation mit Ausrichtung auf<br />
ERP-Systeme an der THM Business School in Gießen.<br />
Zuvor war er in Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen<br />
bei der Monier-Gruppe, bei der Schott AG und<br />
bei der Buderus Heiztechnik GmbH tätig.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Logistik K 59<br />
liche Artikelgruppen zu simulieren, werden<br />
im System zu testende Dispositionsparametereinstellungen<br />
oder ganze Regelwerke in<br />
Szenarien übernommen und in den Simulationsprozess<br />
gegeben. Die Ergebnisse lassen<br />
sich direkt als Gesamtergebnis über alle<br />
Artikel sowie für jeden einzelnen Artikel<br />
ansehen, um daraus ggf. Hinweise für Op -<br />
timierungsansätze zu erhalten. Auf diese<br />
Weise lassen sich unterschiedliche Handlungsalternativen<br />
durchspielen und miteinander<br />
vergleichen. Als Ergebnis der Datenanalysen<br />
gewinnt man nicht nur Informationen<br />
zu den richtigen Parametereinstellungen<br />
im ERP-System, sondern auch strategische<br />
Erkenntnisse und Organisationsregeln.<br />
Man kann auf diese Weise die Logistik-<br />
Performance optimieren. Ein solches Dispo-<br />
4.0-System wird so zum ERP-Perfomance-<br />
Management-System, das die Parametereinstellungen<br />
im ERP-System konstant nachregelt.<br />
Es muss dazu<br />
• ein breites Spektrum an Grunddaten aus<br />
dem ERP-System übernehmen;<br />
• zahlreiche Artikelklassifizierungen und<br />
Kennzahlenermittlungen vornehmen;<br />
• Regelwerke und Entscheidungstabellen<br />
abbilden;<br />
• über umfangreiche Simulationsfunktionen<br />
verfügen und<br />
• die Einstellungsvorgaben an das ERP-System<br />
zurückgeben.<br />
Und auch wenn der Markt noch dünn gesät<br />
ist, auf »Big Company Data« basierendes<br />
ERP-Performance-Management ist in der<br />
Praxis angekommen und bei Technologieführern<br />
bereits im Einsatz. Das zeigen die<br />
Beispiele von zwei Unternehmen, die in die-<br />
Die Auswirkung eines Regelwerks auf das gesamte Teilespektrum<br />
Die Auswirkung lässt sich per Simulation mittels DISKOVER ermitteln<br />
Abbilden von Tests<br />
in Regelwerken<br />
Regelwerke in Szenarien<br />
übernehmen<br />
Optimieren<br />
sem Bereich bereits sehr weit vorangeschritten<br />
sind: Die Hansaflex AG, weltweit einer<br />
der führenden Systemanbieter rund um die<br />
Hydraulik disponiert ca. 400 Regionalläger<br />
praktisch vollautomatisch. Bedarfsprognosen,<br />
Lagerhaltungs- und Dispositionsstrategien<br />
werden von dem APS-System durch<br />
automatische Simulation und mittels eines<br />
differenzierten Regelwerks dem ERP-System<br />
vorgegeben. Die Trost SE, einer der führenden<br />
Kfz-Teilegroßhändler im Independent<br />
Aftermarket in Deutschland und in Europa,<br />
steuert über die ebenfalls im APS-System<br />
definierten Planungs- und Dispositions-<br />
Regelwerke die Disposition seiner beiden<br />
Zentralläger und der ca. 150 Niederlassungen<br />
in Deutschland, Österreich, Tschechien,<br />
der Slowakei und Rumänien.<br />
Dynamische Simulation<br />
Auswertung der<br />
Szenarien<br />
Quelle: Abels & Kemmner<br />
In beiden Fällen wurden bedeutende Be -<br />
standsreduzierungen, verbesserte Lieferbereitschaft<br />
und rationellere Dispositionsprozesse<br />
erreicht. Beide Unternehmen se hen<br />
die Einführung des Dispo-4.0-Systems als<br />
strategische Investition in die Steigerung<br />
ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Ertragsstärke<br />
an, weshalb die erreichten Verbesserungen<br />
vertraulich bleiben müssen.<br />
Unternehmen werden nicht daran vorbei<br />
kommen, ihre Wertschöpfungsketten in<br />
Richtung Fabrik 4.0 zu entwickeln. Mit<br />
einem Schritt in Richtung Disposition 4.0<br />
legen Unternehmen nicht nur eine wesentliche<br />
Grundlage für die Fabrik 4.0, sondern<br />
erwirtschaften auch die Erträge, mit denen<br />
sie ihre Fabrik 4.0-Strategien finanzieren<br />
können.<br />
(sm 161103974) K<br />
Im Auftrag von REINER BRACH bieten wir ab Standort Bremen an:<br />
Walzgerüst, Heißrollenrichtmaschinen, Öfen und mehr<br />
1) SACK Duo Reversier-Walzgerüst, 1956/2007, max Walz-Breite/-Länge 3 / 20 m<br />
2) REINER BRACH HRR 250, 2004, Heißrollen-Richtm., max Teilegröße: 15 x 3 x 0,25 m<br />
3) REINER BRACH HRR 650, 2004, Heißrollenrichtm., max Teilegröße: 12,5 x 3 x 0,65 m<br />
4) LOECHER Ofen, 2006, max Beladung 230 to, max 1.100 C, L x B x H 14,5 x 3,8 x 3,15 m<br />
5) TST Ofen, 2012, max Beladung 60 to, max 1.000 C, L x B x H 12,5 x 3 x 0,6 m<br />
6) Kokillen-Gießbock KRUPP-STAHL, 1977/2013, Brücken-Spurweite 12 m,<br />
Beladung: 450 to<br />
7) Wärmebehandlungsbecken 1+2, 2006 / 2011, für Polymer-Öl-Behandlung von<br />
Teilen bis 30 to, L x B x H: (1) 9,5 x 3 x 0,65 m und (2) 16 x 3 x 0,65 m<br />
8) Brennschneideanlage (Doppel-Portal / 20 x 6 m), Brammen-Hubgeräte und mehr<br />
Für Details und Besichtigungen wenden Sie sich bitte an: andreas@maynards.com<br />
CNC-Laserschneiden<br />
von MINI bis XXL<br />
Jahre<br />
Erfahrung<br />
in Metall www.schages.de<br />
Schages GmbH & Co.KG · CNC-Lasertechnik<br />
8kW-Laser<br />
Edelstahl bis 50 mm<br />
Stahl / Aluminium bis 25 mm<br />
Kupfer / Messing bis 6 mm<br />
XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />
XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />
Kleinteile, Einzelteile<br />
CNC-Abkanten<br />
Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />
DIN EN ISO 14001 | PED 97/23/EC<br />
WPK nach DIN EN 1090<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
60 K Logistik<br />
Stahlauflieger für verschiedene<br />
Ladungssituationen<br />
Formschlüssige Ladungssicherung verkürzt Rüst- und Standzeiten<br />
Isselburg / Hannover. Die Elting Metalltechnik GmbH & Co. KG stellte<br />
auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 in Hannover einen auf Basis des<br />
Fahrzeugbausatzes VarioFrame gefertigten Stahlauflieger mit integriertem<br />
Ladungssicherungssystem VarioSave aus. Dabei stand die hohe<br />
Funktionalität im Stahltransport im Fokus des Messeauftritts. Das Exponat<br />
machte die Bausatzkonstruktion und typische Ladungssituationen wie<br />
Doppelstocklage mit Flachstahl, Stabmaterialien und Bündeln transparent.<br />
»Mit der Kombination aus VarioFrame-<br />
Bausatz und der formschlüssigen VarioSave-<br />
Ladungssicherung ergeben sich beim Bau<br />
und im Ladungsalltag viele Synergien«, sagt<br />
Geschäftsführer Guido Elting. Beim Aufbau<br />
in der eigenen Werkstatt profitieren Anwender<br />
vom hohen Vormontagegrad und konstanter<br />
Qualität. Das bedeutet wenig An -<br />
passungsarbeiten sowie kürzere Durchlaufzeiten<br />
durch die optimierte Bausatzkonstruktion<br />
und einfache Montageverfahren<br />
wie Schrauben und Nieten. Stringente Bauteilkennzeichnungen<br />
und Montagehilfen<br />
verkürzen zudem die Einarbeitung. Im<br />
Stahltransport profitieren Speditionen von<br />
kurzen Rüstzeiten durch die formschlüssige<br />
Ladungssicherung. VarioSave ermöglicht die<br />
Sicherung einer kompletten Mischladung<br />
aus Blechen, Formstahl und Stabmaterial<br />
ohne einen einzigen Spanngurt. Zudem<br />
zahlt sich hier die hohe Stabilität des Bausatzes<br />
aus.<br />
Zertifizierter Ladebalken<br />
hält 300 t stand<br />
Sicherheit und Funktionalität vereint auch<br />
der DEKRA-zertifizierte VarioSave-Ladebalken:<br />
Der Balken wird bei nicht palettierfähigem<br />
Stückgut zwischen Ladegut und Ladefläche<br />
oder einzelnen Ladungsebenen eingesetzt<br />
und hält problemlos hoher Belastung<br />
stand. Weiterhin stellte Elting in Hannover<br />
neue Varianten der VarioSave-Schiene<br />
vor. Hierzu gehören Schienen, die auf eine<br />
maximale Ladebreite optimiert sind. Die<br />
Schiene erlaubt es, Rungen ganz weit nach<br />
außen zu stecken, sodass im Innenraum die<br />
maximale Ladebreite entsteht. Ebenfalls neu<br />
ist ein schräger Außenrahmen, der um einen<br />
speziell verbauten Zurrbügel erweitert wurde.<br />
Dadurch lassen sich überbreite Ladungen<br />
einfach und sicher verzurren. Der<br />
Außenrahmen ist sowohl als konventionelle<br />
Bausatzkomponente als auch in Schraubbauweise<br />
und damit kompatibel zu Vario-<br />
Frame verfügbar. Auch für diesen Außenrahmen<br />
stehen passende VarioSave-Ladungssicherungstraversen<br />
bereit.<br />
K<br />
(sm 161104139)<br />
« KONTAKT<br />
Elting Geräte- und Apparatebau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 12 – 14<br />
46419 Isselburg<br />
Tel. +49 2874 90079-0<br />
www.elting-metalltechnik.de<br />
(Foto: Elting Metalltechnik)<br />
Mit VarioSave kann eine komplette<br />
Mischladung aus Blechen, Formstahl und<br />
Stabmaterial ohne einen einzigen Spanngurt<br />
gesichert werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Logistik K 61<br />
Modernste Fertigungstechnik<br />
bei Groß-Gabelzinken<br />
Heavy Metal für anspruchsvolle Einsätze<br />
Burbach. Der Geschäftsbereich »Gabelzinken« Vetter Industrie GmbH<br />
absolvierte mit der Aufnahme der Produktion von Großgabeln,<br />
sogenannten BIGForks, im Jahr 2012 den Sprung in die Schwergewichtsliga.<br />
Mit Tragfähigkeiten von bis zu 120 t, Querschnitten von über<br />
350 mm x 150 mm und Blattlängen von mehr als 4.000 mm werden<br />
härteste Einsatzbereiche im Containerhandling, in Steinbrüchen oder in<br />
der Schwerindustrie abgedeckt.<br />
In der vollautomatischen Fertigungslinie<br />
für BIGForks werden die Gabelzinken nach<br />
dem Prinzip des Stauch-Biege-Verfahrens<br />
hergestellt. Dieses bietet im Vergleich zum<br />
Hammer- oder Freiformschmieden zahlreiche<br />
Vorteile: Es lassen sich engere Toleranzen<br />
realisieren und eine Gabel ist wie die<br />
andere. Zudem erlaubt dieses Verfahren die<br />
Ausformung des OptimaGabelKnicks mit<br />
zusätzlicher Verschleißzone für eine geringere<br />
Durchbiegung und optimale Spannungsverteilung.<br />
Dies sorgt für hohe Sicherheit<br />
und verlängert die Lebensdauer.<br />
Hochwertiger und<br />
verschleißarmer Stahl<br />
Da die Gabelzinken härtesten Belastungen<br />
bei Kälte und Hitze standhalten müssen,<br />
verwendet Vetter nur hochwertigen Stahl.<br />
Dazu hat das Unternehmen über Jahrzehnte<br />
neue spezifische Stahlqualitäten entwickelt,<br />
die von europäischen Herstellern<br />
direkt ab Stahlwerk bezogen werden. Sie<br />
garantieren die hohen Ansprüche an Festigkeit,<br />
Zähigkeit, Reinheit, Härte, Verarbeitbarkeit<br />
und starke Dauerbeanspruchung.<br />
Vetter verwendet zwei Materialqualitäten:<br />
den Gabelzinken-Sonderwerkstoff VQ32+<br />
und den Hochleistungsstahl VQ1300 für die<br />
Herstellung der BIGForks. Dieser Stahl mit<br />
kontrolliertem Reinheitsgrad ist titanstabilisiert<br />
und besonders verschleißarm. Der<br />
VQ1300 zeichnet sich durch eine hohe<br />
Streckgrenze und Belastbarkeit aus. Bei der<br />
Vergütung der BIGForks setzt Vetter auf eine<br />
vollautomatische Anlage mit exakter Temperaturführung<br />
und punktgenauer Zeitsteuerung.<br />
Der aufwendige Vergütungsprozess<br />
sorgt für eine optimale Verbindung von<br />
Härte, Festigkeit und Zähigkeit der Gabelzinken.<br />
Er wird auf jeden Gabelquerschnitt<br />
und jede Stahlanalyse abgestimmt. Die computergesteuerte<br />
Wärmebehandlungsanlage<br />
ermöglicht eine exakte Reproduzierbarkeit.<br />
Im hauseigenen Materiallabor werden Prozesse<br />
und Werte fortlaufend nachvollzogen.<br />
Inzwischen umfasst das Gabelzinken-Produktprogramm<br />
mehr als 30.000 aktive Artikel.<br />
(sm 161104203) K<br />
« KONTAKT<br />
Vetter Industrie GmbH<br />
Carl-Benz-Straße 45<br />
57299 Burbach<br />
Tel. +49 2736 4961-0<br />
www.forks.com<br />
Von der neuen<br />
Produktionslinie aus<br />
werden die BIGForks<br />
auf einem schienengeführten<br />
Wagen zur<br />
computer gesteuerten<br />
Wärmebehand lungsanlage<br />
verbracht.<br />
(Foto: Vetter)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
62 K Logistik<br />
Plattformwagen für 35 t mit niedriger Plattformhöhe<br />
Fulda. Das hessische Unternehmen Hubtex hat einen neuen, frei verfahrbaren Plattformtransporter mit einer<br />
Traglast von bis zu 35 t und einer Plattformhöhe von nur 457 mm entwickelt.<br />
Der Plattformtransporter vom Typ SFB<br />
hat eine Traglast von bis zu 70 t im Kopplungsbetrieb.<br />
Damit eignet sich der Schwerlasttransporter<br />
besonders für Anwendungen<br />
im Schiffs- und Automobilbau, in der<br />
Luftfahrt und im Maschinenbau.<br />
Erstmals bei diesem Fahrzeugtyp führt<br />
Hubtex alle Fahrzeugkomponenten rein<br />
elektrisch aus. Assistenzsysteme lassen sich<br />
so besonders leicht implementieren.<br />
Der SFB ist ein Selbstfahrer und wird über<br />
eine Funkfernsteuerung bedient. Er hat ein<br />
Fahrwerk mit Mehrwegelenkung, mit dem<br />
sich schwere und sperrige Lasten, wie ganze<br />
Segmente eines Flugzeugs, auf engem<br />
Raum manövrieren lassen.<br />
Dank der elek tronischen Steuerung der<br />
Lenk-, Fahr- und Hebefunktionen bietet der<br />
SFB außerdem deutlich bessere Automatisierungsmöglichkeiten<br />
als hydraulische Systeme.<br />
Der Energieverbrauch ist durch den höheren<br />
Wirkungsgrad der elektrischen Fahrzeugkomponenten<br />
deutlich reduziert worden.<br />
Der neue SFB ist auch für Einsätze in ölfreier<br />
Umgebung wie Lackierkabinen und in ex -<br />
plosionsgeschützten Bereichen geeignet. Als<br />
Zubehör sind zahlreiche Sicherheitssysteme<br />
wie Personenschutzanlagen oder Rammschutzleisten<br />
erhältlich.<br />
www.hubtex.com<br />
/<br />
(Foto: Hubtex)<br />
Der frei verfahrbare<br />
Plattformtransporter<br />
vom Typ SFB verfügt<br />
bei einer Plattformhöhe<br />
von nur<br />
457 mm über eine<br />
Traglast von bis zu<br />
35 t.<br />
(sm 161104211)<br />
Schieben, Ziehen, Manövrieren<br />
Horst. Der Einsatz des Easy-Mover-Rollentransportgeräts von Bartels erleichtert den Transport in Hallen.<br />
Der Easy-Mover der Karl H. Bartels<br />
GmbH vereinfacht den Transport von massiven<br />
Objekten. Bis zu 100 t schwere Kabeltrommeln,<br />
Papierrollen, Busse, Lkw und<br />
Eisenbahnchassis oder Maschinen mit<br />
Laufrollen kann eine einzelne Person mit<br />
Hilfe des umweltfreundlichen Kraftzwergs<br />
mühelos bewegen und an einen anderen<br />
Ort befördern. Einzige Bedingung: Der<br />
Boden muss sauber und eben sein. Der<br />
(Foto: Karl H. Bartels)<br />
Bis zu 100 t schwere<br />
Papierrollen, Busse,<br />
Lkw und Eisenbahnchassis<br />
oder jegliche<br />
Maschinen mit<br />
Laufrollen kann eine<br />
einzelne Person mit<br />
Hilfe des Easy-Mover<br />
mühelos bewegen.<br />
Easy-Mover wird einhändig bedient und verschiebt<br />
schwere Lasten durch Ausnutzung<br />
der Eigenmasse des jeweiligen Objekts. Das<br />
kompakte, leichte und geräuscharme Transportgerät<br />
ist in pneumatischer (einfach an<br />
den Luftschlauch anschließen und sofort<br />
einsatzbereit) und in elektrischer Ausführung,<br />
als reines Schubgerät oder für den<br />
Zug- und Schubeinsatz erhältlich. Die Auswahl<br />
des geeigneten Typs hängt vom Einsatzgebiet<br />
und Rollwiderstand der Last ab.<br />
Sowohl bei der pneumatischen als auch bei<br />
der elektrischen Ausführung ist eine Traglast<br />
von bis zu 50.000 kg möglich. Die pneumatische<br />
Variante ermöglicht ohne Druckluftanschluss<br />
eine noch größere Fle xibilität.<br />
www.bartels-germany.de<br />
/<br />
(sm 161104204)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Logistik K 63<br />
Stahlhandling-Lösungen neu online präsentiert<br />
Memmingen. Zur Messe EuroBLECH 2016 in Hannover stellte PFEIFER eine vollständig überarbeitete, neue<br />
Internetpräsentation für die Stahlhandling-Lösungen seines Geschäftsbereichs Hebetechnik vor.<br />
Wer Stahlhandling-Lösungen für höhere<br />
Wirtschaftlichkeit und mehr Sicherheit für<br />
den Anwender sucht, ist bei der PFEIFER<br />
Seil- und Hebetechnik GmbH aus Memmingen<br />
in guten Händen. Sie bietet neben<br />
bewährten Klassikern des Coiltransports<br />
auch neue »Bionik«-Lösungen zum Drehen<br />
und Wenden von Coils sowie Teleskop-Paketzangen<br />
für Stapelgut.<br />
Im neu erstellten Online-Auftritt der PFEI-<br />
FER-Hebetechnik wurden die neuen modulbasierten<br />
Baugruppen der Teleskop-Coilzangen<br />
ebenso detailliert präsentiert wie der<br />
Wendetisch INVERTO, der mit zwei Awards<br />
ausgezeichnete Dreh-Wendetisch AXXO<br />
oder die Teleskop-Paketzangen für das<br />
Transportieren von Blechpaketen. Alle Produkte<br />
wurden in ihrer Präsentation vollständig<br />
überarbeitet und zeigen sich in neuem,<br />
modernen Design und mit neuen Inhalten.<br />
Es werden die vollständigen, detaillierten<br />
Informationen mittels Reiterdarstellung<br />
In animierten<br />
3-D-Darstellungen<br />
können die PFEIFER-<br />
Produkte von allen<br />
Seiten detailliert<br />
betrachtet werden.<br />
kompakt und übersichtlich zusammengefasst:<br />
Produktbeschreibung und Vorteile,<br />
Produktvarianten, Zusatzoptionen und Zu -<br />
behör, Maßzeichnungen mit technischen<br />
Daten, technische Hinweise sowie die dazugehörenden<br />
Download-Unterlagen und die<br />
weltweiten Kontakte der PFEIFER-Hebetechnik.<br />
Alle Informationen sind auch auf mobilen<br />
Geräten verfügbar.<br />
/<br />
www.pfeifer.info/heben-undwenden.<br />
(Bild: Pfeifer)<br />
(sm 161104283)<br />
Zusammenspiel zwischen Stahl und starker Faser<br />
Dortmund. Die Zurrkette PowerLash with Dyneema ® von Dolezych setzt neue Maßstäbe in der Seil-, Hebeund<br />
Ladungssicherungstechnik.<br />
Die PowerLash-Kette<br />
wird vollständig aus<br />
Gurtband aus Dyneema<br />
gefertigt und vereint<br />
hohe Zurrkraft mit<br />
geringem Gewicht und<br />
damit Bedienerfreundlichkeit<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />
Vor Kurzem präsentierte die Dolezych<br />
GmbH & Co. KG erstmals ihre neue Zurrkette<br />
»PowerLash with Dyneema«. Sie ist vollständig<br />
aus Dyneema-Gurtband gefertigt.<br />
Mehrere Lagen des Gewebes werden zu Kettengliedern<br />
gewickelt und vernäht. Kombiniert<br />
wird diese in beliebiger Länge textile<br />
Kette mit speziell entwickelten Kettenhaken,<br />
hochfesten Schäkeln und besonderen Spannelementen.<br />
Das Ergebnis nimmt es an Bruchkraft<br />
und Haltbarkeit locker mit Ketten aus<br />
hochfestem Stahl auf, ist aber bis zu 85 %<br />
(Foto: Dolezych)<br />
leichter und kann flexibler eingesetzt werden,<br />
so das Unternehmen. Zum Verkürzen<br />
wird einfach der Haken auf der gewünschten<br />
Länge in das Kettenglied eingehakt. Innovativ<br />
ist auch das Spannelement des Systems.<br />
Ein spezielles und leicht zu bedienendes Zurrgurtsystem<br />
ersetzt den bei Zurrketten üblichen<br />
Ratschlastspanner. Die textile Zurrkette<br />
wird als Baukastensystem angeboten. Der<br />
Kunde wählt die Kettenlänge (Standardlängen<br />
sind 4 und 8 m), die Anzahl der benötigten<br />
Haken und Spann elemente und ggf. zu -<br />
sätzliche Schäkel zum Verbinden oder Verkürzen<br />
von Kettensträngen. Erhältlich ist das<br />
System ausschließlich beim Hersteller Dolezych.<br />
www.dolezych.de<br />
/<br />
(sm 161104205)
64 K Logistik<br />
WARTUNGSKONZEPT FÜR KRANE<br />
Essen. Nach erfolgreicher Kooperation mit Technik-<br />
und Hochschulen im Ruhrgebiet konnte die<br />
TeichmannGruppe ihr Produkt- und Serviceportfolio<br />
in diesem Jahr um ein weiteres Tool ergänzen:<br />
die KRANFIT-Wartungsbox aus dem Hause<br />
Cranetech – ein Unternehmen der Teichmann-<br />
Gruppe. Diese entstand in Zusammenarbeit mit<br />
angehenden Technikern des Moerser Berufskollegs<br />
für Technik und einem Bacheloranden der<br />
Hochschule Ruhr West in Mülheim.<br />
Eines der Themen war die Entwicklung eines<br />
Wartungsmanagement-Modules als Nachrüstsatz<br />
für Krane ohne SPS (Speicher Programmierbare<br />
Steuerungen). »Verschleiß ist zwar nicht vermeidbar,<br />
mit der richtigen Wartungsstrategie lässt er<br />
sich jedoch hinauszögern«, erklärt Di pl.-Ing. Henry<br />
Czens, der die Studierenden während der Projektdauer<br />
betreute. »Durch ein optimales Wartungskonzept<br />
lässt sich das Ausfallrisiko senken<br />
und die Lebensdauer des Krans erhöhen. Das<br />
wollten wir mit der Entwicklung der KRAN-<br />
FIT-Wartungsbox erreichen.«<br />
www.teichmanngruppe.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104280)<br />
NEUE ANTRIEBSTECHNIK FÜR<br />
KRANLÖSUNGEN IN SEEHÄFEN<br />
Hamburg. Currax erweitert ab sofort sein branchenspezifisches<br />
Portfolio und bietet Produkte für<br />
den gesamten Kran-Antriebsstrang in Seehäfen<br />
an. Die neuen Simotics-Kranmotoren wer den mit<br />
den speziellen Flender-Getrieben und den Sinamics-Umrichtern<br />
von Siemens zu einem Antriebsstrang<br />
für anspruchsvolle Anwendungen in rauher<br />
Seehafenumgebung verbunden und auf individuelle<br />
Bedürfnisse angepasst. Daniel Aßmann,<br />
Geschäftsführer von Currax: »Wir bieten unseren<br />
Kunden nicht nur alle Komponenten, die sie für<br />
ihre Kranantriebe brauchen, sondern auch umfassendes<br />
Engineering-Know-how für spezifische<br />
Sonderlösungen in rauer Umwelt.«<br />
www.currax.net<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161103984)<br />
DB CARGO UND CHINESISCHE<br />
STADT HEFEI KOOPERIEREN<br />
Berlin. DB Cargo und die Stadtverwaltung von<br />
Hefei haben Anfang September ein Memorandum<br />
of Understanding (MoU) unterzeichnet. Beide<br />
Partner wollen den Schienengütertransport von<br />
Hefei nach Hamburg erstmalig aufnehmen und<br />
weiter ausbauen. Voraussichtlich noch im Herbst<br />
soll zunächst ein Zug pro Woche von Ost nach<br />
West verkehren.<br />
Die Route führt auf 10.600 km über Dostyk in<br />
Kasachstan, Moskau und Warschau nach Deutschland.<br />
Rd. 15 Tage benötigt ein Güterzug für diese<br />
Distanz. Hefei ist durch die zentrale Lage in der<br />
Provinz Anhui in Ostchina Güterdrehkreuz für<br />
Kunden im östlichen und südlichen China, zum<br />
Beispiel in Shanghai oder Jiangsu. Transportiert<br />
wird eine Vielzahl verschiedener Güter. Die Transporte<br />
organisiert Trans Eurasia Logistics, ein Joint<br />
Venture der Deutschen Bahn und der Russischen<br />
Eisenbahnen. Trans Eurasia Logistics bietet bereits<br />
seit mehreren Jahren erfolgreich Zugverbindungen<br />
zwischen Europa und zahlreichen Regionen<br />
in China an.<br />
Die städtische Verwaltung von Hefei will mit<br />
der Kooperation ihren Beitrag zur chinesischen<br />
Seidenstraßen-Initiative »One Belt – One Road«<br />
leisten. China will über die Initiative in Drittländern<br />
Infrastrukturmaßnahmen gestalten und so<br />
in über 65 Ländern aktiv werden.<br />
www.deutschebahn.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104162)<br />
ELEGANTES HANDLING<br />
VON WERKZEUGEN<br />
Weingarten. Vor Kurzem stellte die Schwer +<br />
Kopka GmbH ihre neue A.S.S.-Technologie mit<br />
gekoppelter Prozessdokumentation vor. Die automatisierte<br />
und intelligente Sensorerkennung<br />
ermöglicht ein elegantes Handling von Werkzeugen<br />
mit unterschiedlicher Sensorik. Das Ergebnis<br />
ist ein schnellerer und effektiver Rüstvorgang. Die<br />
Steuer- und Überwachungssysteme von Schwer +<br />
Kopka sind kompatibel zur vorhanden Sensorik,<br />
angefangen von den Presskraftsensoren über<br />
digitale Werkzeugschutzsensoren, bis hin zu analogen<br />
Wirbelstromsensoren zur Doppelblechkontrolle<br />
und dem Nockenschaltwerk zur Ansteuerung<br />
der Peripherie. Die Prozessdokumentation<br />
über PTO (Process Tracking Office) bietet Anwendern<br />
erstmals die einzigartige Möglichkeit, sämtliche<br />
Prozessdaten der Produktion lückenlos zu<br />
dokumentieren. Dabei werden alle Sensorsignale<br />
und Messwerte vollautomatisch in zyklischen<br />
Abständen erfasst und zentral abgelegt<br />
www.schwer-kopka.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104214)<br />
MASSGESCHNEIDERTE<br />
LÖSUNGEN FÜR LEAN-PROZESSE<br />
Herbolzheim. Bereits zum vierten Mal stellte<br />
die Wuppermann Intralogistik GmbH auf der<br />
Messe Motek in Stuttgart ihre Lösungen für die<br />
schlanke Produktion aus. Als Neuheiten präsentierte<br />
Wuppermann Routenzüge und E-Deichseln,<br />
die zukünftig als Handelsprodukte vertrieben<br />
werden. Neben den eigenen Produkten wie Lifter<br />
und Bodenrollern setzt das Unternehmen zusätzlich<br />
verstärkt auf Produkterweiterungen im<br />
Bereich Kennzeichnung und Bodenmarkierung.<br />
Die Lösungen von Wuppermann Intralogistik stellen<br />
die bedarfsgerechte inner- und überbetriebliche<br />
Materialbereitstellung sicher und vereinfachen<br />
so die Fertigungsabläufe ganz im Sinne<br />
des Lean-Managements. »Damit können die<br />
Unternehmen ihre betrieblichen Logistikkosten<br />
um durchschnittlich 30 % senken sowie Durchlauf-<br />
und Lieferzeiten deutlich reduzieren«, erklärt<br />
Matthias Weber, Business Unit Leiter der Wuppermann<br />
Intralogistik GmbH<br />
www.wuppermann.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104150)<br />
DB-SCHENKER-NEUORDNUNG<br />
IN HANNOVER-BRAUNSCHWEIG<br />
Frankfurt am Main/Salzgitter. Im Rahmen<br />
der Optimierung des Landverkehr-Netzwerks<br />
organisiert die Schenker Deutschland AG die<br />
Standorte Braunschweig und Salzgitter neu. Es ist<br />
vorgesehen, die Betreuung aller Kunden am<br />
Standort Braunschweig zu erhalten. Dank dieser<br />
kontinuierlichen Präsenz kann vor allem die<br />
Betreuung von Logistikkunden mit Transportvolumen<br />
im Raum Braunschweig optimal weitergeführt<br />
werden. Aufgaben der Bereiche Direktverkehre<br />
(Teil- und Komplettladungen), Vertrieb und<br />
Service sollen aus Salzgitter nach Braunschweig<br />
in dort vorhandene Räumlichkeiten wechseln.<br />
Organisatorisch soll Braunschweig zukünftig als<br />
eine Betriebsstelle der DB Schenker Geschäftsstelle<br />
Hannover geführt werden. Die Stückgutsystemverkehre,<br />
die bislang von Salzgitter aus betreut<br />
wurden, wird Schenker voraussichtlich ab <strong>November</strong><br />
2016 zum Großteil direkt in Hannover abwickeln.<br />
Dabei ist gewährleistet, dass die vereinbarten<br />
nationalen und internationalen Laufzeiten<br />
unverändert gehalten werden. Die unternehmenseigene<br />
Immobilie in Salzgitter soll veräußert oder<br />
einer anderen Nutzung zugeführt werden. Insbesondere<br />
wegen der Auswirkungen auf die Belegschaft<br />
befindet sich Schenker in Verhandlungen<br />
mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung.<br />
Einer Vielzahl der betroffenen Mitarbeiter in Salzgitter<br />
können Arbeitsplätze in benachbarten<br />
Standorten angeboten werden. Vorstandsvorsitzender<br />
Kurt Leidinger: »Für unsere Kunden in der<br />
Region ändert sich äußerlich nichts. Alle unsere<br />
Services bleiben vollumfänglich und in räumlicher<br />
Nähe zum Kunden erhalten. Im operativen Hintergrund<br />
gewinnen wir durch die Netzwerkoptimierung<br />
allerdings signifikant an Effizienz, Flexibilität<br />
und reduzieren nochmals Risiken bei Umschlag<br />
und Transport.«<br />
Mit dieser Neuorganisation will DB Schenker<br />
seine Wettbewerbsfähigkeit im Landverkehr auf<br />
Basis eines strategischen Netzwerkes regionaler<br />
Standorte und optimierter Relationen festigen.<br />
www.dbschenker.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104231)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Fachmedien K 65<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Heinemann, Gerrit. Der neue<br />
Online-Handel. Geschäftsmodell und<br />
Kanalexzellenz im Digital Commerce.<br />
Verlag Springer Gabler, Wiesbaden 2016 (7. Auflage), 327 S.,<br />
mit 112 Abb. (s/w), ISBN 9783658119348, Preis: 29,69 €<br />
Rasch, Manfred; Nicolaus, Herbert<br />
(Hrsg.).: Zum Transformationsprozess der<br />
DDR-Stahlindustrie zwischen Plan- und<br />
Marktwirtschaft.<br />
Klartext Verlag, Essen 2016, 208 S., mit zahlr. farb. Abbildungen,<br />
ISBN: 978-3-8375-1352-3, Preis: 22,95 €<br />
Grossmann, Matthias. Die 10 Schritte<br />
zum Einkaufserfolg. Preisverhandlungen<br />
mit Lieferanten selbstsicher führen<br />
expert Verlag GmbH, Renningen 2016, 6. durchges. Auflage,<br />
101 S., ISBN 978-3-8169-3354-0, Preis: 19,80 €<br />
In diesem Buch werden neueste Trends und<br />
Entwicklungen im Digital Commerce vorgestellt.<br />
Bedingt durch die steigende Nutzung<br />
des World Wide Web nicht nur als Informationsmedium,<br />
sondern auch als Plattform<br />
für soziale Beziehungen, steigen auch die<br />
Umsätze des Onlinehandels. Neue digitale<br />
Kommunikations- sowie Konsummuster der<br />
Kunden prägen den E-Commerce, wobei<br />
hier besonders die mobile Internetnutzung<br />
im Fokus steht.<br />
Gerrit Heinemann stellt den Onlinehandel<br />
der Zukunft vor, untersucht Geschäftsmodelle<br />
und Formen des Onlinehandels sowie<br />
Kanalexzellenz und Erfolgsfaktoren im<br />
E-Commerce, wie Kundenzentrierung und<br />
digitale Zeitvorteile. Weiterhin analysiert er<br />
digitale Herausforderungen und beleuchtet<br />
Chancen wie auch Konsequenzen für den<br />
Einzelhandel. Ferner stellt er »Best Practices«<br />
für Web-Exzellenz im Onlinehandel vor, die<br />
Wege für einen erfolgreichen E-Commerce<br />
veranschaulichen und geht auf »Risk Benefit«<br />
im Onlinehandel ein. In dieser siebten<br />
Auflage wurden Ausführungen zum Internetrecht,<br />
die zugrunde liegenden Zahlen<br />
wie auch kooperative Formen des E-Commerce<br />
und die Best Practices aktualisiert. K<br />
(sm 160903870)<br />
Die Stahlindustrie der DDR sah sich mit der<br />
Wiedervereinigung im Jahr 1990 mit einer<br />
durchaus bedeutenden Umwandlung konfrontiert.<br />
Statt Planwirtschaft arbeitete man fortan<br />
in der Marktwirtschaft; Rationalisierungsmaßnahmen<br />
und der Abbau der Überkapazitäten<br />
verursachten in einigen Regionen<br />
tiefe Einschnitte.<br />
Andererseits gab es auch Er folgsgeschichten<br />
– einige Stahlunternehmer überstanden<br />
den Transformationsprozess und behaupten<br />
sich auch noch heute im europäischen Wettbewerb.<br />
Nach nunmehr über 25 Jahren schreiben<br />
Zeitzeugen aus Ost- sowie Westdeutschland<br />
gemeinsam mit Historikern über diesen<br />
Wandel, dem die ostdeutsche Stahlindustrie<br />
unterlag.<br />
Spannende, aber auch spannungsgeladene<br />
Transformationsarbeit wird hier in zehn<br />
Beiträgen ge schildert. (sm 161004075) K<br />
Der globale Wettbewerb und der Preisdruck<br />
erfordern eine verstärkte Einflussnahme des<br />
Einkaufs auf die Ergebnis- sowie Kostensituation<br />
der Unternehmen. Verhandlungen mit<br />
Lieferanten offenbaren immer wieder, dass<br />
Verkäufer meist deutlich besser geschult<br />
sind als die Einkäufer – und das führt oft zu<br />
Nachteilen seitens der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des einkaufenden Betriebes.<br />
In diesem Buch werden u. a. die Bedeutung<br />
des Einkaufs im Unternehmen herausgearbeitet,<br />
Beschaffungsmarktforschung, Schritte<br />
der Zielerreichung, Einwandbehand lung und<br />
Zwei-Gewinner-Lösung, Strategien und Taktiken<br />
für die Preisverhandlung, aber auch Ausstrahlung<br />
und Ausdruck sowie Nachbereitung<br />
und psychologischen Müll entsorgen. Dabei<br />
wird in Praxisbeispielen präsentiert, wie sich<br />
Unterschiede bei der Verhandlungsvorbereitung,<br />
der Verhandlungsführung sowie der<br />
Nachbereitung darstellen.<br />
Zielgruppen sind Einkäufer, Einkaufsleiter,<br />
Verkäufer und Geschäftsführer. Des Weiteren<br />
werden Leiter der Materialwirtschaft<br />
und all jene angesprochen, die mit der Be -<br />
schaffung von Waren und Dienstleistungen<br />
befasst sind.<br />
(sm 160903832) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
66 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
8.<strong>11.2016</strong><br />
Essen<br />
8.<strong>11.2016</strong><br />
Essen<br />
Neue Werkstoffnormung und<br />
neue Werkstoffbezeichnungen<br />
CE-Kennzeichnung<br />
von Bauprodukten<br />
Haus der Technik e.V +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
9.<strong>11.2016</strong><br />
Essen<br />
Werkstoffkunde leicht gemacht Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
9.-10.<strong>11.2016</strong><br />
Herten<br />
Seminar: Schweißen<br />
im Druckbehälter- und<br />
Rohrleitungsbau<br />
RIFF Systemhaus GmbH +49 2366 567362-0<br />
www.riff-systemhaus.info<br />
9.-11.<strong>11.2016</strong><br />
Berlin<br />
51. Symposium<br />
Einkauf und Logistik<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />
+49 69 30838-200<br />
www.bme-symposium.de<br />
10.<strong>11.2016</strong><br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2016<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
10.<strong>11.2016</strong><br />
Essen<br />
10.-11.<strong>11.2016</strong><br />
Porto<br />
Amerikanische Normen Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
EUROMETAL Steel Net Forum EUROMETAL +352 2625 9026<br />
www.eurometal.net<br />
11.-12.<strong>11.2016</strong><br />
Ratingen<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar I<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
15.-17.<strong>11.2016</strong><br />
Darmstadt<br />
Kontaktstudium: Werkstofftechnik<br />
Stahl. Teil 2: Mechanische Eigenschaften<br />
von Stahl<br />
Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
15.-18.<strong>11.2016</strong><br />
Basel<br />
Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />
www.swisstech-messe.ch<br />
www.prodex.ch<br />
17. <strong>11.2016</strong><br />
Solingen<br />
Galvano- und Oberflächentechniktreff<br />
2016<br />
netzwerk-surface; IGOS<br />
(Institut für Galvano- und<br />
Oberflächentechnik)<br />
+49 2324 5648-24<br />
www.netzwerk-surface.net/<br />
go-treff-2016.html<br />
+49 212 2494-700<br />
17.<strong>11.2016</strong><br />
Istanbul<br />
Central & Eastern European<br />
Automotive Forum 2016<br />
Steel Orbis A.S. +90 216 468 10 50<br />
www.steelorbis.com<br />
17.-18.<strong>11.2016</strong><br />
Reutlingen<br />
Praxisseminar Schleifen 3M Abrasive Systems Division +49 7121 9324 11<br />
www.3mdeutschland.de<br />
18.-19.<strong>11.2016</strong><br />
Mannheim<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar I<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
22.-23.<strong>11.2016</strong><br />
Düsseldorf<br />
Eisen- und Stahlherstellung.<br />
Einführung in die Metallurgie von<br />
Stahl für Nicht-Metallurgen /<br />
Nicht-Techniker<br />
Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
22.-23.<strong>11.2016</strong><br />
Duisburg<br />
22.-24.<strong>11.2016</strong><br />
Nürnberg<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />
23.-24.<strong>11.2016</strong><br />
Düsseldorf<br />
29.<strong>11.2016</strong><br />
Essen<br />
Europe Steel Markets 2016 Conference<br />
Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren<br />
sowie Produktnormung<br />
für USA und Kanada<br />
KallanishCommodities +49 304 280-2034<br />
www.kallanish.com<br />
Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
29.11.-1.12.2016<br />
Düsseldorf<br />
Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />
www.valveworldexpo.de<br />
www.pumpsummit.de<br />
30.<strong>11.2016</strong><br />
Online<br />
MES-Webinar-Serie: Webinar 7:<br />
Industrie meistern mit MES<br />
MPDV Mikrolab GmbH +49 6261 9209-0<br />
mpdv.info/webinarserie2016<br />
1.-2.12.2016<br />
Neu-Ulm<br />
Tagung Werkstoffprüfung<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306-750<br />
www.wp.dgm.de<br />
2.-3.12.2016<br />
Leipzig<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar I<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Veranstaltungen K 67<br />
Made in Steel 2017<br />
Treffpunkt der Stahlbranche in Mailand<br />
Mailand. Die »Made in Steel« ist anerkannte Messe und Konferenz<br />
für die internationale Stahlbranche und findet vom 17. bis 19. Mai erneut<br />
in Mailand statt. Die Erwartungen sind hoch und der Andrang der<br />
Interessenten für Ausstellungsflächen ist groß.<br />
In weniger als sechs Monaten ist es so<br />
weit, dann wird sich die internationale<br />
Stahlbranche erneut in Mailand treffen. Die<br />
Veranstaltung steht heute schon auf dem<br />
Terminkalender vieler großer Konzerne und<br />
Unternehmen, die Stahl herstellen, vertreiben,<br />
verarbeiten oder einsetzen: Die siebte<br />
Ausgabe der »Made in Steel« zählt zu einer<br />
der wichtigsten »Conference & Exhibition«<br />
Südeuropas, die dem internationalen Stahl<br />
gewidmet ist. Wie auch schon im Mai 2015<br />
wird sie im Jahr 2017 wieder auf dem Mailänder<br />
Messegelände in den Hallen 22 und<br />
24 stattfinden.<br />
Alle zwei Jahre kommen dort die wichtigsten<br />
internationalen Akteure der Stahlbranche<br />
unter einem Dach zusammen. Auf<br />
diese Weise will die »Made in Steel« zu einer<br />
richtungsweisenden Veranstaltung werden.<br />
Sie wird wichtiger Wegweiser sein, wenn es<br />
darum geht, dass die vor tiefgreifenden Veränderungen<br />
stehende Branche weiterhin<br />
wettbewerbsfähig bleibt. Zugleich soll auch<br />
die Möglichkeit zum B2B-Geschäft und Austausch<br />
gegeben werden. Emanuele Morandi,<br />
CEO der »Made in Steel«, sagt dazu:<br />
»Wir leben in einer globalisierten Welt, wo<br />
der Wettbewerb auf Systemebene stattfindet.<br />
Dies bedeutet, dass es ohne Teamarbeit<br />
und ohne Zusammenarbeit auch kein<br />
Wachstum geben kann.« Das bedeutet ein<br />
Wachstum, das auch die Ausstellung selbst<br />
gekennzeichnet hat. Im Vergleich zum Jahr<br />
2013 wurde 2015 ein Anstieg der Ausstellungsflächen<br />
um 16 % und der Besucherzahlen<br />
um 17 % verzeichnet. Der Zu strom<br />
internationaler Besucher belief sich dabei<br />
auf 22 % der Gesamtbesucher im Vergleich<br />
zu dem 2013 erzielten Anteil in Höhe von<br />
18 %. Auch dieses Mal waren in weniger als<br />
fünf Monaten bereits 60 % der Ausstellungsflächen<br />
verkauft. Die Erwartungen an<br />
diese Veranstaltung »Made in Italy« sind<br />
hoch. Der Wachstumstrend wird somit beim<br />
Andrang auf die Reservierung von Standplätzen<br />
deutlich.<br />
Die von Siderweb, der Stahl-Community,<br />
ins Leben gerufene und weiterentwickelte<br />
»Made in Steel« sieht selbstverständlich<br />
auch 2017 Informationsveranstaltungen<br />
und die Möglichkeit zur Vertiefung wichtiger<br />
Themen der internationalen Stahlbranche<br />
vor. Während der Ausstellung finden<br />
Konferenzen, Events und Seminare führender<br />
Vertreter der internationalen Stahl- und<br />
Wirtschaftswelt statt. Es wird auf die Konjunktur,<br />
die Perspektiven der Branche und<br />
die Marktentwicklung eingegangen.<br />
Das Motto der Ausgabe von 2017 lautet:<br />
STRONGER TOGETHER. »Es wird damit auf<br />
die Bedeutung der Zusammenarbeit und<br />
eines Überdenkens des Systems mit Blick auf<br />
die Zukunft der Unternehmen, die in der<br />
Stahlbranche tätig sind, verwiesen. Aus diesem<br />
Grund bin ich der Ansicht, dass die<br />
Made in Steel eine strategisch wichtige Veranstaltung<br />
für die internationale Stahlbranche<br />
ist«, so Messe-Chef Emanuele Morandi.<br />
www.madeinsteel.it<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104286)<br />
An der letzten »Made in Steel« 2015 haben insgesamt fast 13.000 Besucher teilgenommen.<br />
(Foto: Made in Steel)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
68 K Veranstaltungen<br />
2. stahlnews-ExpertenTreff auf der AMB<br />
Stuttgart/Grevenbroich. Am Abend des ersten Messetages der AMB 2016 veranstaltete die stahlnews.de<br />
GmbH & Co. KG unter der Schirmherrschaft der Wespa Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH ihren zweiten<br />
ExpertenTreff unter dem Motto »Maschinenbau und Stahlservice – eine span(n)ende Verbindung«.<br />
Über 80 Fachleute waren gekommen.<br />
Zunächst sprach Jan-Peter Schulz, Ge schäftsleiter<br />
Vertrieb und Marketing von Wespa, zu<br />
dem Thema: »Das Sägeband – mehr als nur<br />
ein Werkzeug«. Er erläuterte die Entwicklung<br />
von Industrie 1.0 (Hand sägen) bis Industrie<br />
4.0 (Bandsägen, digitalisiert). Der nachfolgende<br />
Vortrag von Sönke Krebber, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG, befasste sich mit »Effizienzsteigerung<br />
bei Sägemaschinen in der flexiblen<br />
Produktion«. Krebber spannte den Bogen von<br />
der Effizienz bei Band-, Kreis- und Produktionssägen<br />
über die Effizienz in der Lagertechnik<br />
bis hin zur Effizienz durch Industrie<br />
4.0, die vierte industrielle Revolution.<br />
Danach referierte Dipl.-Ing. Thomas Großkopf,<br />
Geschäftsführer Behringer Eisele und<br />
Betriebsleiter der Behringer GmbH, über<br />
»Neue Trends in der Sägetechnologie =<br />
Mehr Effizienz in der Stahldistribution«. Er<br />
erklärte, dass Effizienz in der Stahldistribution<br />
nur ein Ziel hat, nämlich die Verkürzung<br />
der »time to market«. In diesem Zusammenhang<br />
erläuterte er sein 4 x S-Prinzip: Selbstorganisation<br />
in der Maschine, Selbstkonfiguration,<br />
Selbstoptimierung und Selbstheilung<br />
durch »Safety Integrated«, d. h. detaillierte<br />
Zustandsdiagnosen aller Sicherheitseinrichtungen<br />
einer Anlage.<br />
Zum Abschluss sprach Jörg Feger, Be -<br />
reichsleiter BDS-Research, Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel, zu dem Thema:<br />
»Aktuelle Entwicklungen im Stahlhandel«.<br />
Auch in seinem Vortrag war die Digitalisierung<br />
ein wichtiger Faktor. Feger zeigte<br />
anhand von verschiedenen Möglichkeiten<br />
auf, wie man die Digitalisierung im Stahlhandel<br />
bewerkstelligen kann. Dabei nannte<br />
er beispielhaft Online-Shops, Online-Plattformen<br />
und Schnittstellen und bemerkte,<br />
dass jedes Unternehmen für sich einzeln<br />
entscheiden muss, welchen Weg zur Digitalisierung<br />
und zur optimierten Kundenbindung<br />
es einschlagen will.<br />
www.stahlnews.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104240)<br />
INDUSTRIEARBEITSKREIS ZUR<br />
PROZESSKONTROLLE IN DER<br />
LASERMATERIALBEARBEITUNG<br />
Aachen. Beim International Laser Technology<br />
Congress AKL’16 im Mai dieses Jahres war das<br />
Interesse am Thema Prozesskontrolle größer als<br />
erwartet. Passend dazu wurde der »Industriearbeitskreis<br />
Prozesskontrolle in der Lasermaterialbearbeitung«<br />
ins Leben gerufen. Dort treffen sich<br />
Vertreter von Industrie und Forschung, um vorwettbewerbliche<br />
Projekte zu starten und beispielsweise<br />
über Standards, Kosteneinsparpotenziale<br />
oder Machbarkeitsfragen zu diskutieren.<br />
Dazu gehören u. a. die Fraunhofer-Institute für<br />
Lasertechnik ILT und für Produktionstechnik IPT<br />
in Aachen. Der Arbeitskreis wendet sich an<br />
Anwender von Laserverfahren der unterschiedlichsten<br />
Branchen. Insbesondere wird der unmittelbare<br />
Austausch der Anwender untereinander<br />
sowie mit Experten gefördert. Zusätzlich erhalten<br />
die Mitglieder einen direkten Zugang zu Forschungs-<br />
und Förderprojekten sowie Schulungsangebote.<br />
Finanziert werden die Aktivitäten des<br />
Arbeitskreises durch Mitgliedsbeiträge. Zunächst<br />
waren rund zehn interessierte Unternehmen mit<br />
den Veranstaltern im Gespräch.<br />
www.laserprocesscontrol.org<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004165)<br />
POSITIVES ERGEBNIS<br />
TROTZ ANHALTENDER KRISE<br />
Köln. Der Umweltdienstleister und Rohstoffhändler<br />
ALBA SE hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
im Stahl- und Metallrecycling im<br />
ersten Halbjahr 2016 ein EBT von 11,7 Mill. €<br />
erwirtschaftet (Vorjahr: 16,0 Mill. €). Die gehandelten<br />
Eisenschrottmengen beliefen sich auf<br />
695.000 t (Vj.: 1.118.000 t), die Tonnage der<br />
Nichteisenmetalle auf 123.000 t (Vj.: 183.000 t).<br />
Die um Portfolioanpassungen bereinigten Vorjahreswerte<br />
betrugen bei den Eisenschrottmengen<br />
935.000 t und bei den Nichteisenmetallmengen<br />
177.000 t. Der Umsatz reduzierte sich um<br />
304,3 Mill. € auf 317,1 Mill. €.<br />
Einer leichten Steigerung der Margen standen<br />
ein Mengenrückgang und damit eine Reduzierung<br />
des Rohertrags gegenüber. Anders als im Vorjahr<br />
gab es keine Erträge aus der Portfoliooptimierung.<br />
Diese Effekte konnten durch Einsparungen bei<br />
den Ausgangsfrachten, den Transport- und Lagerkosten<br />
sowie bei den Personalaufwendungen<br />
teilweise kompensiert werden.<br />
www.alba-se.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 161004070)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Veranstaltungen K 69<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
E-KENNZEICHNUNG VON<br />
BAUPRODUKTEN<br />
Essen. Ende April 2011 trat die neue Bauproduktenverordnung<br />
im Amtsblatt der EU in Kraft,<br />
wobei die CE-Kennzeichnung von Bauprodukten<br />
erst 2013 wirksam wurde und die Bauproduktenlinie<br />
ablöste. Dieses Haus-der-Technik-Seminar<br />
am 8. <strong>November</strong> 2016 wird auf den neuen<br />
Ansatz als Hintergrund der Verordnung eingehen<br />
und Besonderheiten und daraus resultierende<br />
Fragen bearbeiten, die sich aus unklaren, widersprüchlichen<br />
Regelungen ergeben. Zudem wird<br />
das Vorgehen bei der Umsetzung in Deutschland<br />
erörtert.<br />
www.hdt-essen.de/Bauprodukte_<br />
Seminar_W-H020-11-210-6/#{4} K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/p (sm 160803721)<br />
SEMINAR: SCHWEISSEN<br />
IM DRUCKBEHÄLTER- UND<br />
ROHRLEITUNGSBAU<br />
Herten. Dieses Seminar, das von der RIFF Systemhaus<br />
GmbH am 9. und 10. <strong>November</strong> 2016<br />
in Herten ausgerichtet wird, richtet sich an verantwortliche<br />
Mitarbeiter aus dem Bereich Konstruktion,<br />
Arbeitsvorbereitung und Qualitätswesen<br />
von Unternehmen, die schweißtechnische<br />
Leistungen gemäß Druckgeräterichtlinie 2014/68/<br />
EU ausschreiben oder als Dienstleister erbringen<br />
wollen.<br />
www.riff-systemhaus.info<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004015)<br />
AMERIKANISCHE NORMEN<br />
WERKSTOFFTECHNIK STAHL.<br />
TEIL 2: MECHANISCHE<br />
EIGENSCHAFTEN VON STAHL<br />
Düsseldorf. Der 2. Teil dieser Kontaktstudien<br />
(bedeutet: Industrie trifft Forschung)-Reihe hat<br />
die rasche Technologie-Entwicklung der Werkstofferzeugung<br />
und -entwicklung im Fokus. Daher<br />
wendet sich die Stahl-Akademie in Kooperation<br />
mit dem Stahlinstitut VDEh sowie Forschungsinstituten<br />
in dieser Veranstaltung vom 15. bis<br />
17. <strong>November</strong> 2016 im Fraunhofer-Institut für<br />
Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF<br />
insbesondere an Ingenieure und Fachleute der<br />
Werkstofftechnik.<br />
www.stahl-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903821)<br />
WERKSTOFFKUNDE LEICHT<br />
GEMACHT<br />
Essen. Ziel dieses vom Haus der Technik am<br />
9. <strong>November</strong> 2016 angebotenen Seminars ist,<br />
mit metallischen Werkstoffen befasste Kaufleute,<br />
Techniker für Maschinen und Anlagen und Mitarbeiter<br />
aus den Bereichen Einkauf oder Materialwirtschaft<br />
einen leichten Zugang in komplexe<br />
metallurgische Zusammenhänge zu vermitteln.<br />
Dabei wird u.a. das Vergüten, thermomechanisches<br />
Walzen, Korrosion, Aushärtung und die<br />
Wirkung der Legierungselemente erläutert. Es<br />
werden Flach- und Langprodukte sowie Rohre<br />
thematisiert.<br />
www.hdt-essen.de<br />
K<br />
/<br />
eB/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903723)<br />
VOM ENTWURF ZUR TOLERANZ<br />
Essen. »Methodik zur Erstellung eines funktionsorientierten,<br />
vollständigen und durchgängigen<br />
Toleranzkonzeptes« ist der Untertitel dieses vom<br />
Haus der Technik Essen am 9. und 10. <strong>November</strong><br />
2016 ausgerichteten Seminars. Ziel ist, mittels<br />
einer funktionsorientierten Methodik die<br />
jeweiligen Produkte einfacher, sicherer und kostenoptimiert<br />
zu spezifizieren. Dazu werden unterschiedliche<br />
Aspekte der Tolerierung von Bauteilen<br />
mit Auswirkung auf die Folgeprozesse untersucht<br />
und das komplexe Zusammenspiel der Bereiche<br />
herausgestellt.<br />
www.hdt-essen.de/Toleranzkonzept_<br />
Seminar_W-H020-11-294-6/#{3} K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803718)<br />
Essen. Die »wichtigsten amerikanischen Normen<br />
und Werkstoffbezeichnungen im Vergleich zu<br />
europäischen Werkstoffen« lautet der Langtitel<br />
des vom Haus der Technik am 10. <strong>November</strong><br />
2016 organisierten Seminars für Ingenieure und<br />
Kaufleute, die mit angloamerikanischen Werkstoffbezeichnungen<br />
befasst sind. Behandelt werden<br />
das ASTM (American Society for Testing and<br />
Materials)-Regelwerk, gängige Unternehmensbezeichnungen<br />
wie Hastelloy C und Alloy 625 und<br />
vergleichbare europäische Werkstoffe.<br />
www.hdt-essen.de/Amerikanische_<br />
Normen_Seminar_W-H020-11-<br />
213-6/#{2} K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803719)<br />
IFORUM EUROCODES –<br />
GRUNDLAGENSEMINARE I, II<br />
UND VERTIEFERSEMINAR<br />
Düsseldorf. bauforumstahl hat zum Thema<br />
Eurocode 3, Bemessung von Stahlbauanschlüssen,<br />
gemeinsam mit Dr. Klaus Weynand, Mitautor<br />
der Norm, ein praxisnahes iforum entwickelt. An<br />
drei Orten werden je zwei Grundlagenseminare<br />
sowie ein Vertieferseminar angeboten. Beginnend<br />
in Ratingen, im Best Western Hotel Breitbach,<br />
wird das Grundlagenseminar I am 11. und<br />
12. <strong>November</strong> 2016 gehalten, Grundlagenseminar<br />
II am 7. Februar 2017 und das Vertiefungsseminar<br />
am 8. Februar 2017. In der gleichen<br />
Abfolge sind die Seminare am 18. und 19. No -<br />
vember 2016 und am 14. sowie 15. Februar<br />
2017 im Leonardo Hotel Mannheim-Ladenburg<br />
terminiert sowie vom 2. bis 3. Dezember 2016<br />
und am 21. und 22. Februar 2017 im Country<br />
Park Hotel Leipzig-Brehna.<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004157)<br />
PRODEX UND SWISSTECH<br />
Fällanden. Das Messeduo aus Prodex, internationale<br />
Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Werkzeuge<br />
und Fertigungsmesstechnik, und Swisstech,<br />
Messe für Werkstoffe, Komponenten und Systembau,<br />
wird vom 15. bis 18. <strong>November</strong> 2016 im<br />
MCH Messe Basel gehalten. Die Prodex hat Produktionseffizienz<br />
und Optimierung des Wertschöpfungsflusses<br />
im Blick, während die Swisstech<br />
den gesamten Metall- und Kunststoffbereich<br />
mit allen Wertschöpfungsstufen abdeckt – vom<br />
Rohmaterialzulieferer bis zum Systemanbieter.<br />
www.swisstech-messe.ch<br />
www.prodex.ch<br />
K<br />
/<br />
eb(mh)/SE/ (sm 160303011)<br />
11. NEW HORIZONS<br />
IN STEEL MARKETS<br />
Istanbul. Jedes Jahr treffen ca. 500 internationale<br />
Stahlexperten zu dieser, von Steel Orbis organisierten,<br />
mittlerweile 11. Konferenz zusammen.<br />
Sie wird am 17. <strong>November</strong> 2016 im Sheraton<br />
Grand Istanbul Atasehir gehalten und bietet Teilnehmern<br />
die Möglichkeit, Expertenmeinungen<br />
und -einschätzungen zu bedeutenden Themen,<br />
der derzeitigen Situation sowie zu Trends und<br />
Entwicklungen im Stahlmarkt mitsamt Rohmaterialmarkt<br />
zu erfahren. Zudem stellt die Veranstaltung<br />
eine wichtige Plattform zum Netzwerken dar.<br />
www.steelorbis.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903922)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
70 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
GALVANO- UND OBERFLÄCHEN-<br />
TECHNIKTREFF 2016<br />
Solingen. Am 17. <strong>November</strong> findet der sechste<br />
Galvano- und Oberflächentechniktreff mit<br />
einem umfangreichen Themenprogramm von 14<br />
bis 18 Uhr in Solingen statt. Das Kompetenznetzwerk<br />
für Oberflächentechnik e.V. und das IGOS<br />
(Institut für Galvano- und Oberflächentechnik<br />
Solingen GmbH & Co. KG) ergänzen sich bei der<br />
Organisation der Veranstaltung und haben vielfältige<br />
Themen zusammengestellt.<br />
Es geht um Oberflächentechnik in der Medizintechnik,<br />
um gelenkten Verschleiß, transparente<br />
Siliziuimbeschichtungen auf Messerschneiden<br />
sowie moderne Prozesssteuerungen für die Galvanotechnik,<br />
außerdem um sensorische Dünnschichtsysteme<br />
zur Kenndatenerfassung in der<br />
Produktion und um Korrosionsschutz für Bauteile.<br />
Abschließend werden die Möglichkeiten und<br />
Grenzen beim Galvanisieren von 3-D-gedruckten<br />
Bauteilen aufgezeigt.<br />
www.netzwerk-surface.net/<br />
go-treff-2016.html<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161104221)<br />
EISEN- UND STAHLHERSTELLUNG.<br />
EINE EINFÜHRUNG<br />
Düsseldorf. Speziell für nicht-technische Mitarbeiter<br />
der Stahlhersteller, -recycler, -weiterverarbeiter<br />
sowie Zulieferer oder Händler wurde<br />
dieses Seminar, das am 22. und 23. <strong>November</strong><br />
2016 im Stahl-Zentrum in Düsseldorf gehalten<br />
wird, von der Stahl-Akademie konzipiert. Hier<br />
werden u. a. die Prozessroute der Stahlerzeugung<br />
vorgestellt ebenso wie diverse Verfahren zur<br />
Roheisen- oder Rohstahlerzeugung. Auch eine<br />
Hüttenwerk-Besichtigung ist vorgesehen.<br />
www.stahl-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903822)<br />
EUROPE STEEL MARKETS 2016<br />
CONFERENCE<br />
London. Einen makroökonomischen Blick auf<br />
den europäischen Stahlmarkt mitsamt Prognosen<br />
für das kommende Jahr hat die von Kallanish am<br />
23. und 24. <strong>November</strong> 2016 im Hilton Düsseldorf<br />
ausgerichtete Konferenz zum Ziel. Dabei<br />
werden auch Stahlpreise, der Maschinenbau, In -<br />
frastruktur und Chinas marktwirtschaftliche Be -<br />
deutung behandelt.<br />
www.kallanish.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 161104199)<br />
MES-WEBINAR-SERIE: INDUSTRIE<br />
MEISTERN MIT MES<br />
Mosbach. Diese von der MPDV Mikrolab GmbH<br />
organisierten Webinar-Reihe steht unter dem<br />
Motto »Manufacturing Excellence – effizienter<br />
produzieren mit einem integrierten Manufacturing<br />
Execution System«, also moderner Fertigungs-IT.<br />
Im Webinar 7 wird am 30. <strong>November</strong><br />
2016 um 14 Uhr behandelt, weshalb Industrie 4.0<br />
ein integriertes MES benötigt und welche<br />
Lösungsansätze dieses Konzept anbietet. Diese<br />
regelmäßigen Internet-Sitzungen umfassen 60 bis<br />
90 min, eine Anmeldung ist erforderlich.<br />
www.mpdv.info/webinarserie2016 K<br />
/<br />
VALVE WORLD EXPO<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603438)<br />
Düsseldorf. Die vierte Auflage der Fachmesse<br />
für Industriearmaturen in Düsseldorf zeigt vom<br />
29. <strong>November</strong> bis 1. Dezember 2016 Armaturen,<br />
Armaturenkomponenten und -teile, Stellantriebe<br />
und Stellungsregler, Kompressoren, Ingenieurdienstleitungen<br />
und Software. Dann verwandeln<br />
sich die Hallen 3, 4 und 5 des Düsseldorfer<br />
Messegeländes zum internationalen Branchentreff.<br />
Die begleitende Fachkonferenz wird in Halle<br />
4 durchgeführt. Der Pump Summit, Internationale<br />
Fachmesse mit Kongress für Pumpen, findet am<br />
29. und 30. <strong>November</strong> in der Halle 7.0 statt.<br />
www.valveworldexpo.de<br />
www.pumpsummit.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102798)<br />
TAGUNG WERKSTOFFPRÜFUNG<br />
Frankfurt. Zu dieser Tagung lädt die DGM am<br />
1. und 2. Dezember 2016 ins Edwin-Scharff-<br />
Haus in Neu-Ulm ein. Zu den Themenschwerpunkten<br />
zählen u. a. Zerstörungsfreie Prüfung und<br />
Überwachung, Eigenschaftsermittlung von hybriden<br />
Werkstoffen und Verbundstrukturen, Messund<br />
Prüftechnik, Normung und Konformitätsbewertung<br />
in der Werkstoffprüfung, Ermittlung<br />
mechanischer Eigenschaften bei hoher Temperatur,<br />
Prüfung bei quasistatischer und schlagartiger<br />
Beanspruchung, Ermüdung, Betriebsfestigkeit<br />
sowie Korrosionsprüfung.<br />
www.wp.dgm.de/home/<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803711)<br />
EINFÜHRUNG IN DIE<br />
WERKSTOFFTECHNIK VON STAHL<br />
Düsseldorf. Für Nicht-(Werkstoff-)Techniker<br />
hat die Stahl-Akademie am 5. und 6. Dezember<br />
2016 dieses Seminar organisiert, das im Stahl-<br />
Zentrum Düsseldorf gehalten wird. Hintergrund<br />
sind zahlreiche Anfragen von Nicht-Technikern<br />
aus der Zuliefer- und der Stahlindustrie, für die<br />
dieses Programm entwickelt wurde, das komplexe<br />
technische Sachverhalte verständlich erläutert.<br />
Der Inhalt umfasst Namen und Systematik der<br />
Stahlwerkstoffe, Gefügekunde, Eigenschaften,<br />
aber auch Wärmebehandlung und Korrosion.<br />
www.stahl-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903823)<br />
1. HANDELSBLATT<br />
KONFERENZ IRAN<br />
Berlin/Düsseldorf. Beginnend mit einem<br />
Intensivworkshop am 6. Dezember 2016 und<br />
einer anschließenden Konferenz am 7. Dezember<br />
2016 sollen die Teilnehmer im InterContinental<br />
Berlin fit gemacht werden für einen (Wieder-)<br />
Einstieg in den iranischen Markt. Hintergrund ist<br />
der Wegfall der meisten internationalen Wirtschaftssanktionen<br />
gegen den Iran, wodurch sich<br />
dort ein Milliardenmarkt mit 80 Mill. potenziellen<br />
Kunden öffnet.<br />
www.handelsblatt-iran.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 161104208)<br />
2. STUTTGARTER SÄGE-TAGUNG<br />
Stuttgart. Um Innovationen im Bereich der<br />
Sägetechnik vorzustellen, laden das Fraunhofer<br />
IPA und das Institut für Werkzeugmaschinen der<br />
Uni Stuttgart (IfW) als »Kompetenzzentrum<br />
Sägen« am 14. Dezember 2016 zur 2. Stuttgarter<br />
Säge-Tagung ein. Die Veranstaltung informiert<br />
über Forschungsthemen rund ums Sägen, darunter<br />
Herstellung der Werkzeuge, neue Schneidstoffe,<br />
wirtschaftlichere Prozessketten, Maschinentechnik<br />
oder Industrie 4.0.<br />
www.saegen-stuttgart.de/<br />
veranstaltungen/stuttgartersaege-tagung/<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161004074)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Personalien K 71<br />
VIP-Seite<br />
HANS JÜRGEN KERKHOFF<br />
ZUM 60. GEBURTSTAG<br />
2016 wird ein wichtiges Jahr für die<br />
Stahlindustrie, denn deren Weichen für die<br />
Zukunft werden inzwischen maßgeblich von<br />
der Politik gestellt. Themen wie der Emissionsrechtehandel,<br />
chinesische Im porte oder<br />
fairer Handel stehen zurzeit im Vordergrund.<br />
Das gilt ganz besonders auch für Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />
VDEh, der am 7. No vember 60 Jahre<br />
alt geworden ist.<br />
Der gebürtige Niederrheiner hat in Düsseldorf<br />
und Cambridge Geisteswissenschaften<br />
studiert. Er begann seine Karriere als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen<br />
Bundestag, dann für die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl als Assistent des damaligen<br />
Präsidenten Dr. Ruprecht Vondran sowie<br />
als Vertreter am Regierungssitz in Bonn;<br />
schließlich übernahm er die Leitung des<br />
Büros in Brüssel. In dieser Zeit wurde der Vertrag<br />
über die Europäische Gemeinschaft für<br />
Kohle und Stahl (EGKS) zu Ende geführt und<br />
Hans Jürgen Kerkhoff konnte den neuen<br />
Ordnungsrahmen für die Stahl industrie mitgestalten,<br />
z. B. in Form des Re search Fund for<br />
Coal and Steel (RFCS).<br />
1999 wurde ihm dann die Leitung des<br />
Geschäftsfeldes Politik bei der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl übertragen. Drei Jahre<br />
später folgte die Berufung in die Geschäftsführung<br />
des Verbandes, 2004 die Übernahme<br />
der Hauptgeschäftsführung, 2008 wurde<br />
er Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />
VDEh.<br />
Zu diesem Zeitpunkt stellte die Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise auch die Stahlbranche vor<br />
neue Herausforderungen. Hinzu kam eine<br />
Klima- und Umweltpolitik, die die europäische<br />
Stahlindustrie verstärkt um faire Wettbewerbsbedingungen<br />
kämpfen ließ. Der<br />
Stahlmarkt China mit seiner rasant gestiegenen<br />
Stahlproduktion und seinen enormen<br />
Überkapazitäten hat die internationalen<br />
Märkte immer stärker durcheinandergewirbelt.<br />
2011 rief Hans Jürgen Kerkhoff die von<br />
den Stahl unternehmen finanzierte »Kommunikationsinitiative«<br />
ins Leben, wodurch die<br />
Branche, ihren öffentlichen Auftritt erfolgreich<br />
verstärken konnte. Als Vorsitzender des<br />
Wirtschaftskomitees des Weltstahlverbands<br />
World Steel Association (von 2011 bis 2013)<br />
war er der erste Deutsche in dieser Funktion.<br />
Wenn heute die politischen Entscheider<br />
der Stahlbranche zuhören und ihre Relevanz<br />
für den Wirtschaftsstandort Deutschland bis<br />
in die Reihen der Grünen anerkennen, hat<br />
das viel mit dem Wirken von Hans Jürgen<br />
Kerkhoff zu tun. Auch die Wahrnehmung<br />
der Stahlindustrie als technologische und<br />
innovatorische Spitzenbranche, die Themen<br />
wie Nachhaltigkeit aktiv vorantreibt, ist ein<br />
wichtiger Aspekt. Hans Jürgen Kerkhoff<br />
wurde gerade erst im September erneut für<br />
vier Jahre in seinen Funktionen bestätigt.<br />
Als Hobby-Langstreckenläufer (sofern die<br />
Zeit es dem Vater von vier Kindern erlaubt)<br />
weiß er, dass er einen langen Atem braucht.<br />
So wird er auch weiter Überzeugungsarbeit<br />
leisten, auf die Kraft des guten Arguments<br />
vertrauen und die Stimme der Stahlindustrie<br />
hörbar machen: »Meine Arbeit hat oft mit<br />
der Reduzierung von komplexen Zusammenhängen<br />
auf die wesentlichen Entwicklungstendenzen<br />
zu tun, aber mehr noch mit<br />
der Vermittlung, der Moderation von Dialogprozessen<br />
und der Interessenvertretung<br />
für den Stahl«, sagt er. »Dies ist wichtig,<br />
weil wir in einem immer dynamischeren<br />
Umfeld stehen, dessen Unübersichtlichkeit<br />
größer wird und wo Zusammenhänge in<br />
Wirtschaft und Politik zunehmend weniger<br />
transparent sind.«<br />
K<br />
(sm 161104322)<br />
Sein 75. Lebensjahr vollendet am 10. No -<br />
vember Martin Kannegiesser, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Herbert Kannegiesser<br />
GmbH und Präsident des Gesamtmetall<br />
Arbeitgeberverbandes der Metallund<br />
Elektroindustrie.<br />
K<br />
(sm 161104172)<br />
Am 10. <strong>November</strong> wird Alexander Rebs,<br />
früher Geschäftsführer der Rebs Zentralschmiertechnik<br />
GmbH, 80 Jahre alt. K<br />
(sm 161104173)<br />
Helmut Ponemayr, Geschäftsführer der<br />
Böhler Bleche GmbH & Co. KG, begeht am<br />
14. <strong>November</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 14. No -<br />
vember, Prof. Dr.-Ing. Dieter H. Vogel, ehemals<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Thyssen AG, Düsseldorf.<br />
K<br />
(sm 161104175)<br />
80 Jahre alt wird am 18. <strong>November</strong> Prof.<br />
Dr.-Ing. Dieter Neuschütz, früher Universitätsprofessor<br />
am Lehrstuhl für Werkstoffchemie<br />
an der RWTH Aachen.<br />
K<br />
(sm 161104176)<br />
Dr.-Ing. Christoph Schneider, begeht<br />
am 2. Dezember seinen 80. Geburtstag. K<br />
(sm 161104243)<br />
Am 4. Dezember feiert Prof. Dr.-Ing.<br />
Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Salzgitter AG, seinen 60. Ge -<br />
burtstag.<br />
K<br />
(sm 161104244)<br />
80 Jahre alt wird am 4. Dezember Prof.<br />
Dr.-Ing. Hans Grewe, früher Hauptabteilungsleiter<br />
für Anwendungstechnik, Krupp<br />
Forschungsinstitut GmbH.<br />
K<br />
(sm 161104245)<br />
Seinen 80. Geburtstag feiert am 4. De -<br />
zember, der ehemalige Geschäftsführer der<br />
Niobium Products Company GmbH, Dr.-Ing.<br />
Friedrich Heisterkamp.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong><br />
(sm 161104174)<br />
(sm 161104246)
72 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />
VIP-Seite<br />
Thorsten Petry<br />
Hannes<br />
Döllinger<br />
Thorsten Petry ist<br />
seit 1. September 2016<br />
neuer Geschäftsführer der<br />
Konecranes GmbH in<br />
Deutschland.<br />
»Wir haben uns weltweit<br />
und damit auch in<br />
Deutschland neu aufgestellt,<br />
um noch schneller<br />
und effizienter die Kundenbedürfnisse<br />
zu erfüllen.<br />
Dafür haben wir jetzt<br />
die zwei operierenden und<br />
starken Geschäftsbereiche<br />
Industriekrane und Kranservice.<br />
Das führt zu kürzeren<br />
Entscheidungswegen und erhöht<br />
gleich zeitig die Kundennähe«, erläutert<br />
Thorsten Petry. Den Be reich Industriekrane<br />
(Industrial Cranes) von Konecranes in<br />
Deutschland und der Schweiz leitet Hannes<br />
Döllinger. Den Kranservice (Industrial Service)<br />
in Deutschland und<br />
der Schweiz verantwortet<br />
Nico Zamzow.<br />
Thorsten Petry folgt<br />
als Geschäftsführer von<br />
Konecranes auf Jürgen<br />
Dlugi, der das Unternehmen<br />
verlassen hat, um<br />
Nico Zamzow<br />
sich neuen Herausforderungen<br />
zu widmen. Petry ist seit 2009 für<br />
Konecranes tätig. Er wird auch als Geschäftsführer<br />
die Verantwortung als HR Director für<br />
einen Teil der Region EMEA (Middle Europe)<br />
innehaben.<br />
K<br />
(sm 161104281)<br />
Der Stahlerzeuger<br />
SSAB hat Sami Eronen<br />
zum 1. Dezember 2016<br />
die Führung von Ruukki<br />
Construction anvertraut.<br />
Sein Vorgänger Jarmo<br />
Tonteri verlässt das Unternehmen<br />
zum 30. <strong>November</strong>. Eronen leitet<br />
aktuell die Bereiche Supply Chain Management<br />
und IT bei SSAB Europe.<br />
K<br />
MUSS (sm 161104248)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Andernach & Bleck<br />
B<br />
Titel<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH Titel<br />
BANDTEC Stahlband GmbH Titel<br />
Becker Stahl-Service GmbH Titel<br />
Behringer GmbH Maschinenfabrik 32<br />
BGH Edelstahlwerke GmbH Titel<br />
BOBE Industrie-Elektronik Titel, 17<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 67<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 9<br />
D<br />
Delta Qualitätsstahl GmbH<br />
Titel<br />
Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />
Hammerwerk Titel, 2<br />
DM-Stahl GmbH<br />
Titel<br />
E<br />
EMW Eisen- und Metallh. GmbH<br />
Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />
Titel<br />
Titel<br />
F<br />
Franz Fahl GmbH<br />
Westfälische Metall-Locherei Titel<br />
Dr. Fister GmbH 47<br />
G<br />
Heinrich Georg GmbH<br />
Titel<br />
GIMA 53<br />
H<br />
haspa GmbH<br />
HFS Hagener Feinblech<br />
Service GmbH<br />
I<br />
Titel<br />
Titel<br />
IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 9<br />
IMS Messsyteme GmbH<br />
Titel<br />
ISRA Parsytec GmbH<br />
Titel<br />
K<br />
Klöckner & Co.<br />
Deutschland GmbH Titel, 28, 29<br />
Kloppert Stahl GmbH 49<br />
L<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 39<br />
M<br />
Made in Steel srl 11<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH<br />
U4<br />
Maynards Europe GmbH 59<br />
MICRO-EPSILON Messtechnik<br />
GmbH & Co. KG 33<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG<br />
Titel<br />
Nissen & Velten Software GmbH 15<br />
Nokra Optische Prüftechnik<br />
Tiel<br />
P<br />
pauly STAHLHANDEL<br />
Ralph Pauly e.K.<br />
Pender Strahlungsheizung GmbH<br />
Titel<br />
Titel<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 25<br />
Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH 9, 39<br />
ProPipe GmbH<br />
Titel<br />
R<br />
Rosenberger GmbH 19, 20<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG<br />
Titel<br />
Schages GmbH & Co. KG 59<br />
Schierle Stahlrohre<br />
GmbH & Co. KG 55, 68<br />
Schnutz GmbH<br />
Titel<br />
Heinrich Schütt KG GmbH & Co. Titel<br />
SLF Oberflächentechnik GmbH Titel<br />
SSAB Swedish Steel GmbH<br />
Titel<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG Titel, 36, 37<br />
STAPPERT Deutschland GmbH 31<br />
T<br />
TKM GmbH<br />
Titel<br />
V<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 13<br />
W<br />
Walzwerke Einsal GmbH<br />
Titel<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH 57<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
Vorschau / Impressum K 73<br />
VORSCHAU 12.2016<br />
STAHLMARKT-Barometer<br />
STAHL 2016<br />
• Jahreskonferenz STAHL 2016 – Aktuelles von der Pressekonferenz<br />
Steel International<br />
• Wer kann Emissionen am besten vermeiden?<br />
• Tschechischer Autobauer erweist sich als rentabel<br />
Branchenbericht<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Markieren & Kennzeichnen<br />
• Effektiv und zuverlässig Kennzeichnen<br />
• Kodierte Qualitätsinformationen<br />
Steel Art & Culture<br />
• Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />
• Edelstahlausrüstung in Sport und Freizeit<br />
• Perfekt durch Eleganz und Sicherheit<br />
Studien, Firmenportraits und Anwenderberichte<br />
• Passgenaue Techniken zum Sägen und Lagern<br />
• Schwerlaststapler und Flurförderzeuge zum Anfassen<br />
• Urban Mining schont Klima und Ressourcen<br />
Veranstaltungen<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. <strong>November</strong> zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
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insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
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Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
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von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
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Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
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Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
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Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
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ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: iStockphoto.com/Nellmac, GKD)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2016</strong>
markmann + müller<br />
Der Softwaredienstleister<br />
für den Stahlmarkt!<br />
markmann + müller ist ein mittelständisches Software- und<br />
Beratungshaus und spezialisiert auf ERP-Einführungen bei<br />
mittelständischen Unternehmen.<br />
markmann + müller datensysteme gmbh<br />
Gahlenfeldstraße 45 ⋅ 58313 Herdecke ⋅ +49 (0)2330 / 8 01 - 0 ⋅<br />
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