stahlmarkt 9.2016 (September)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Stahl & Automobil / Fahrzeuge / Baden-Württemberg / Anarbeitung / Stahlhandel & Stahl-Service-Center
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Stahl & Automobil / Fahrzeuge / Baden-Württemberg / Anarbeitung / Stahlhandel & Stahl-Service-Center
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Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
9<br />
<strong>September</strong> 2016<br />
Stahlstandort Deutschland – »stabile Konjunktur«<br />
Automobilindustrie – treibende Wirtschaftsmacht<br />
Anarbeitung – immer mehr spezielle Lösungen<br />
Baden-Württemberg – innovativ und servicefreundlich<br />
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Editorial K 3<br />
Start in den Herbst<br />
Die Stahlindustrie hat weltweit mit Überkapazitäten<br />
zu kämpfen. Importe aus Drittländern bleiben nach wie<br />
vor die große Herausforderung. Der Wettbewerb wird<br />
immer schärfer und Maßnahmen zur Abwehr von unfairen<br />
Importen, insbesondere aus China, sind unverzichtbar.<br />
Darüber hinaus müssen viele Unternehmen »vor der<br />
eigenen Haustüre kehren« und an der strategischen<br />
Orientierung arbeiten. »Wir wollen nicht die Größten,<br />
sondern die Besten sein«, heißt es beispielsweise ab<br />
S. 10. Oder: »Indische Stahlunternehmen wenden sich<br />
dem Inlandsmarkt zu«, siehe S. 12.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Die deutsche Stahlindustrie zeigt sich trotz eines<br />
schwierigen internationalen Umfelds noch vergleichsweise<br />
stabil, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl in<br />
ihrer Sommer-Konjunktureinschätzung Anfang August<br />
erklärte. Ähnliches besagt auch der Stahlbericht des<br />
Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI) (mehr dazu ab S. 28). Den Stahlstandort<br />
Deutschland zu sichern oder gar auszubauen – das zählt<br />
jetzt zu den wichtigsten Zielen. Leuchtturmprojekt ist<br />
beispielsweise die Gemeinschaftsinitiative Carbon-<br />
2Chem, siehe S. 30. Denn wenn es gelingt, den<br />
CO 2<br />
-Ausstoß aus Stahlwerken wirtschaftlich zu nutzen,<br />
könnte dieses Vorzeigeprojekt nicht nur für die Stahlund<br />
Chemieindustrie von Bedeutung sein, viel mehr<br />
noch: Es könnte zu einer Schlüsseltechnologie beim<br />
globalen Klimaschutz werden.<br />
Die Automobilindustrie ist die größte Branche des<br />
verarbeitenden Gewerbes in Deutschland und gehört zu<br />
den bedeutendsten Stahl einsetzenden Branchen. Unter<br />
dem Stichwort »Mobilität von morgen« stehen auch ihr<br />
signifikante Herausforderungen und Veränderungen<br />
bevor – mit weitreichenden Folgen für Industrie und<br />
Autofahrer (S. 38 ff.).<br />
Übrigens haben wir in dieser Ausgabe wieder einen<br />
Blick auf das Bundesland Baden-Württemberg geworfen<br />
(mehr dazu ab S. 45) – und das keinesfalls nur wegen<br />
seiner Automobilindustrie. Innerhalb Europas gilt das<br />
»Ländle« als eines der wirtschaftlichen Schwergewichte<br />
in puncto Produkte und Dienstleistungen. Dort starten<br />
auch die ersten – für die Stahlbranche wichtigen – Messen<br />
nach den Sommerferien: die AMB – Internationale<br />
Ausstellung für Metallbearbeitung (13. – 17. <strong>September</strong>)<br />
– und die Motek – Internationale Fachmesse für Produktions-<br />
und Montageautomatisierung (10. – 13. Oktober),<br />
beide in Stuttgart. Deren Kernthemen – ob Anarbeitung<br />
oder Logistik – sind gerade auch für die Stahldistributeure<br />
von Bedeutung.<br />
Weiter geht es dann vom 25. – 29. Oktober mit der<br />
EuroBLECH – Internationale Technologiemesse für die<br />
Blechbearbeitung in Hannover (s. S. 65 ff.). Unser Verlag<br />
wird dort mit einem Stand vertreten sein: in Halle 11,<br />
Stand B181.<br />
13. – 17.<strong>9.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
10. – 13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
25. – 29.10.2016<br />
Hannover<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>9.2016</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Bonität im Auge behalten<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 Stabilisierende Tendenzen in der US-Stahlindustrie<br />
10 »Wir wollen nicht die Größten sein, sondern die Besten«<br />
12 Indische Stahlunternehmen wenden sich dem Inlandsmarkt zu<br />
18 Stahleinsatz in China sinkt weiter<br />
22 Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />
25 Erstklassige Stähle für den Maschinenbau<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
28 Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland<br />
30 Projektstart Carbon2Chem<br />
32 Neue Stranggießanlage<br />
36 BRANCHENBERICHT Hüttentechnik<br />
STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />
38 Treibende Wirtschaftsmacht Automobilindustrie<br />
44 Spezialvergütungsstahl im Fahrzeugbau<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
45 Klares Bekenntnis zum Standort Baden-Württemberg<br />
46 Handeln im Dienste der Kunden<br />
47 Hochleistungskreissäge mit großem Automatisierungspotenzial<br />
48 Baustahlspezialist setzt auf Lösung aus einer Hand<br />
50 Schweißprojekt in XXL<br />
51 Neuer hartmetalltauglicher 90°-Sägeautomat<br />
52 ANARBEITUNG – Immer mehr spezielle Lösungen<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
58 Erfolgreich in die Zukunft dank richtigem Partner<br />
60 Intelligente Lagertechnik<br />
63 Anspruch und Wirklichkeit<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
65 EuroBLECH, AMB, Messedoppel Z und intec<br />
72 StahlTermine<br />
73 VIP<br />
74 Inserentenverzeichnnis<br />
75 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im Juli 2016<br />
38<br />
STAHL & AUTO Die Automobilindustrie<br />
ist die größte Branche<br />
des verarbeitenden Gewerbes. Im<br />
Fokus stehen die ambitionierten<br />
Zukunftsvisionen rund um die<br />
Mobilität von morgen: mit weitreichenden<br />
Folgen für die Industrie,<br />
aber auch für den Autofahrer.<br />
48<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG Das<br />
Schwabenländle ist mehr als nur<br />
die Werkbank Deutschlands. Dort<br />
sind zahlreiche innovative Unternehmen,<br />
gerade auch aus dem<br />
Mittelstand, beheimatet. Lesen Sie<br />
mehr über die Aktivitäten vieler<br />
Stahlunternehmen aus dieser<br />
Region.<br />
ANARBEITUNG Lösungen<br />
»von der Stange« treten bei der<br />
Anarbeitung immer mehr in den<br />
Hintergrund – und sind auch vielfach<br />
wirtschaftlich nicht lukrativ<br />
realisierbar. Umso mehr gewinnen<br />
individuelle, genau auf den<br />
Bedarf der Abnehmer angepasste<br />
Lösungen an Bedeutung.<br />
30<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCH-<br />
LAND Stahlerzeugung am<br />
Standort Deutschland soll es auch<br />
in 10 Jahren noch geben. Aus<br />
diesem Grund wurde Ende Juni<br />
das Verbundprojekt Carbon2Chem<br />
gestartet, eine Initiative, an der<br />
insgesamt 17 Partner aus Industrie<br />
und Wissenschaft beteiligt sind.<br />
52<br />
Fotos: bmbf/Ute Grabowsky, Daimler, Schuler, Kjellberg<br />
1)<br />
Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015, in 1.000 t.<br />
2)<br />
nur HADEED<br />
e – estimated<br />
Juli<br />
2016<br />
Juli<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Juni 16/15<br />
7 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 630 e 617 2,1 4.514 4.473 0.9<br />
Bulgarien 45 e 52 – 14,1 309 377 – 17.9<br />
Deutschland 3.393 3.613 – 6,1 25.252 25.764 – 2,0<br />
Finnland 335 334 0,3 2.415 2.405 0,4<br />
Frankreich 1.150 e 1.207 – 4,7 8.375 9.369 – 10,6<br />
Griechenland 85 e 94 – 9,6 657 616 6,7<br />
Großbritannien 661 909 – 27,3 4.514 7.100 – 36,4<br />
Italien 2.050 e 1.931 6,2 14.178 13.649 3,9<br />
Kroatien 0 e 9 – 99,9 0 94 – 100.0<br />
Luxembourg 190 e 209 – 9,1 1.342 1.297 3,5<br />
Niederlande 596 591 0,8 4.033 4.144 – 2,7<br />
Österreich 618 597 3,6 4.375 4.562 – 4.1<br />
Polen 600 e 764 – 21,4 4.956 5.674 – 12,7<br />
Schweden 326 172 89,0 2.709 2.639 2,7<br />
Slowakei 410 408 0,5 2.757 2.836 – 2,8<br />
Slowenien 49 47 3,0 371 372 – 0,3<br />
Spanien 840 e 966 – 13,0 8.170 8.876 – 8,0<br />
Tschechien 437 465 – 6,1 3.132 3.235 – 3,2<br />
Ungarn 112 147 – 23,8 628 1.002 – 37,3<br />
Andere EU (28) (e) 460 e 478 – 3,7 3.064 3.200 – 4,3<br />
Europäische Union (28) 12.986 13.610 – 4,6 95.752 101.684 – 5,8<br />
Bosnien-Herzegowina 74 77 – 3,2 495 523 – 5,4<br />
Mazedonien 14 0 – 102 95 7,1<br />
Norwegen 15 20 – 25,1 336 315 6,6<br />
Serbien 117 86 35,3 588 575 2,4<br />
Türkei 2.661 2.499 6,5 19.152 18.486 3,6<br />
Europa außer EU 2.881 2.682 7,4 20.673 19.994 3,4<br />
Kasachstan 267 240 11,1 2.313 2.222 4,1<br />
Moldawien 30 e 60 – 50,0 90 232 – 61,2<br />
Russland 6.131 6.076 0,9 41.398 41.734 – 0,8<br />
Ukraine 2.065 1.868 10,5 14.477 13.125 10,3<br />
Usbekistan 60 e 51 17,6 400 396 1,0<br />
Weißrussland 220 e 240 – 8,3 1.278 1.608 – 20,5<br />
GUS (6) 8.772 8.535 2,8 59.956 59.317 1,1<br />
El Salvador 10 e 10 – 4,0 61 63 – 3,6<br />
Guatemala 30 e 34 – 11,4 192 206 – 7,0<br />
Kanada 1.135 e 1.097 3,5 7.730 7.387 4,6<br />
Kuba 20 e 24 – 16,1 140 146 – 4,4<br />
Mexiko 1.650 e 1.517 8,8 10.672 10.779 – 1,0<br />
Trinidad und Tobago 0 51 – 100,0 36 294 – 87,7<br />
USA 6.877 7.032 – 2,2 46.932 47.011 – 0,2<br />
Nordamerika 9.722 9.765 – 0,4 65.762 65.886 – 0,2<br />
Argentinien 356 431 – 17,4 2.413 2.863 – 15,7<br />
Brasilien 2.705 2.877 – 6,0 17.572 19.964 – 12,0<br />
Chile 100 e 95 5,5 695 636 9,3<br />
Ecuador 50 e 61 – 18,6 342 385 – 11,2<br />
Kolumbien 110 e 112 – 1,7 734 669 9,7<br />
Paraguay 3 e 4 – 28,9 19 24 – 18,5<br />
Peru 100 e 92 9,1 651 623 4,6<br />
Uruguay 5 e 9 – 42,3 35 47 – 25,8<br />
Venezuela 15 e 135 – 88,9 143 866 – 83,5<br />
Südamerika 3.444 3.816 – 9,7 22.604 26.077 – 13,3<br />
Ägypten 340 e 426 – 20,1 2.564 3.498 – 26,7<br />
Libyen 30 e 21 46,1 333 237 40,6<br />
Marokko 45 e 40 13,0 280 352 – 20,5<br />
Südafrika 521 e 585 – 11,0 3.730 4.101 – 9,1<br />
Afrika 936 1.071 – 12,6 6.907 8.188 – 15,6<br />
Iran 1.351 1.273 6,2 10.101 9.645 4,7<br />
Qatar 200 e 235 – 14,9 1.375 1.537 – 10,5<br />
Saudi-Arabien 2) 400 e 472 – 15,2 2.760 3.587 – 23,1<br />
Vereinigte Arabische Emirate 280 283 – 1,0 1.763 1.767 – 0,2<br />
Mittlerer Osten 2.232 2.263 – 1,4 15.999 16.536 – 3,2<br />
China 66.807 65.117 2,6 466.516 468.864 – 0,5<br />
Indien 8.082 7.477 8,1 54.958 52.422 4,8<br />
Japan 8.886 8.842 0,5 60.935 61.445 – 0,8<br />
Pakistan 210 e 204 2,8 1.958 1.661 17,9<br />
Südkorea 6.009 5.919 1,5 39.368 40.450 – 2,7<br />
Taiwan, China 1.890 e 1.817 4,0 12.636 13.227 – 4,5<br />
Thailand 360 e 318 13,3 2.344 2.271 3,2<br />
Asien 92.244 89.695 2,8 638.715 640.340 – 0,3<br />
Australien 477 442 8,0 2.943 2.828 4,1<br />
Neuseeland 49 66 – 26,7 322 501 – 35,8<br />
Ozeanien 526 508 3,5 3.264 3.329 – 1,9<br />
Gesamt, 66 Länder 133.742 131.945 1,4 929.633 941.351 – 1,2<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Bonität im Auge behalten<br />
Mit der Erholung der Konjunktur hat sich für viele Unternehmen auch der<br />
Kreditzugang verbessert. Banken sind häufiger bereit, auch Mittelständlern<br />
ohne Top-Bonität Geld zu leihen. Unternehmen sollten deshalb jedoch nicht<br />
aufhören, an der Verbesserung ihrer Bonität zu arbeiten. Denn das würde<br />
sich in der nächsten Krise rächen.<br />
Für das lateinische Wort »Bonitas« bietet<br />
das Wörterbuch Pons drei mögliche<br />
Übersetzungen an: Güte, Gutmütigkeit und<br />
Herzenswärme. Allesamt sehr emotionale<br />
Begriffe. Große Gefühle sind jedoch fehl am<br />
Platz, wenn es um »Bonität« geht – den<br />
Begriff aus dem Wirtschaftsleben, der sich<br />
aus dem lateinischen »Bonitas« ableitet. Die<br />
Bonität ist der Gradmesser für die Zahlungsfähigkeit<br />
eines Unternehmens oder einer<br />
Person. Und sie ist<br />
und bleibt die zentrale<br />
Größe bei der<br />
Kreditentscheidung<br />
der Banken. Mittelständler<br />
tun gut<br />
daran, das nicht aus<br />
dem Auge zu verlieren<br />
– auch wenn sie<br />
derzeit häufig von Banken umgarnt werden<br />
und manchmal auch trotz nicht so guter<br />
Bonität Kreditzusagen erhalten. Denn das<br />
kann sich rasch ändern, wenn die Konjunktur<br />
schwächelt und der Kreditzugang insgesamt<br />
schwieriger wird.<br />
Spätestens seit Basel II, also der Verpflichtung<br />
vieler Banken, in Abhängigkeit von ihrer<br />
Kreditvergabe mehr Eigenkapital bereitzustellen,<br />
schien die Sache klar: Ohne den<br />
Nachweis einer ordentlichen Bonität werden<br />
es viele Unternehmen in Zukunft schwer<br />
haben, Kredite zu erhalten. Denn entsprechend<br />
der Ausfallwahrscheinlichkeit – die<br />
wiederum von der Bonität des Kreditnehmers<br />
abhängt – müssen Banken zwischen 1,6 %<br />
und 12 % Eigenkapital für einen an Mittelständler<br />
vergebenen Kredit bereitstellen.<br />
Daraus ergeben sich ein nach der Bonität des<br />
Kreditnehmers gestaffelter Kredit zugang und<br />
unterschiedliche Kreditkondi tionen.<br />
Banken lassen sich nicht in die Karten<br />
schauen, wie sie die Kreditwürdigkeit eines<br />
Unternehmenskunden im Detail ermitteln.<br />
Klar ist, dass dabei neben den Bilanzdaten<br />
auch andere Kriterien, die Einfluss auf die<br />
Bonität haben, wie die Auftragslage sowie<br />
»<br />
Für viele Kreditinstitute sind Geschäfte mit kleinen<br />
und mittelgroßen Unternehmen wieder interessant.<br />
Mancher Betrieb könnte deshalb in Versuchung geraten,<br />
der eigenen Bonität fortan weniger Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
das Zahlungsverhalten des Unternehmens<br />
selbst und seiner Kunden, eine Rolle spielen.<br />
Diese Merkmale werden üblicherweise mittels<br />
eines mathematisch-statistischen Verfahrens<br />
verdichtet, und am Ende steht ein<br />
aussagekräftiges Urteil über die Zahlungsfähigkeit<br />
eines Unternehmens.<br />
Die Folgen der strengen Anforderungen<br />
an die Bonität der Kreditantragsteller zeigten<br />
sich eindrucksvoll in den ersten Jahren<br />
nach der Finanzkrise. Nach einer aktuellen<br />
Untersuchung der KfW Bank hatten Unternehmen<br />
mit sehr guter oder ausgezeichneter<br />
Bonität auch in dieser schwierigen Zeit<br />
einen »durchgängig sehr guten« Zugang zu<br />
Krediten. Anders ist es für Unternehmen mit<br />
(sehr) schwacher Bonität. Ihre Kreditanfragen<br />
wurden in der Mehrzahl der Fälle ab -<br />
schlägig beschieden.<br />
Seit dem Abflauen der Krise hat sich der<br />
Kreditzugang jedoch auch für diese Unternehmen<br />
wieder deutlich verbessert. Die<br />
Unterschiede zwischen Unternehmen mit<br />
sehr guter und Unternehmen mit schwacher<br />
Bonität sind – bei sonst gleichen Merkmalen<br />
– wieder merklich gesunken. Die Folge:<br />
Mehr Unternehmen mit schwacher Bonität<br />
erhalten auch wieder Kredite.<br />
Ein Grund dafür ist nach Einschätzung der<br />
KfW auch, dass viele Banken nach der<br />
Finanzkrise eine Neubewertung der relativen<br />
Risiken vorgenommen haben. Im Vergleich<br />
zu verbrieften und strukturierten Kreditpapieren<br />
sowie Krediten an die globalen Risiken<br />
stärker ausgesetzten Großunternehmen, seien<br />
Mittelstandsrisiken attraktiver geworden.<br />
Interessant sind Geschäfte mit kleinen und<br />
mittelgroßen Unternehmen für viele Kreditinstitute<br />
auch deshalb, weil für sie andere<br />
Geschäftsfelder, etwa der Eigenhandel, aufgrund<br />
neuer regulatorischer Vorgaben weggefallen<br />
oder stark geschrumpft sind.<br />
Für kreditsuchende Mittelständler ist das<br />
zunächst eine erfreuliche Nachricht. Denn ein<br />
guter Kreditzugang ist eine wichtige Voraussetzung<br />
beispielsweise für die Umsetzung<br />
von Investitions- und Innovationsprojekten.<br />
Grundsätzlich erhöht sich bei einem vergleichsweise<br />
lockeren Kreditzugang je doch<br />
auch die Gefahr, dass Insolvenzen verschleppt<br />
werden und tendenziell unproduktive Unternehmen<br />
im Markt verbleiben. Und: Mancher<br />
Betrieb könnte in Versuchung geraten, der<br />
eigenen Bonität fortan weniger Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Etwa, indem er seine Eigenkapitalquote<br />
reduziert oder die Anforderungen<br />
an sein Risikomanagement verringert.<br />
Das wäre leichtsinnig. Denn die Folgen<br />
bekäme er in der nächsten konjunkturellen<br />
Abschwungphase, wenn die Banken strengere<br />
Anforderungen an die Kreditvergabe<br />
knüpfen, zu spüren. Dann werden die Institute<br />
vorrangig Unternehmen mit besserer<br />
Bonität bedienen und sein Kreditwunsch<br />
wird möglicherweise – wie in den ersten Jahren<br />
nach der Finanzkrise – abgelehnt. ber K<br />
(sm 160903976)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
8 K Steel International<br />
Stabilisierende Tendenzen<br />
in der US-Stahlindustrie<br />
Strafzölle zeigen Wirkung<br />
New York (bln). Dass der Minihütten-Riese Nucor für das zweite<br />
Jahresquartal einen Profit meldete, der größer ausfiel als die Prognosen von<br />
Wall-Street-Analysten, war nicht ungewöhnlich. Weitaus überraschender<br />
war, dass auch die Ergebnisse der integrierten Stahlunternehmen U.S. Steel<br />
und AK Steel weitaus positiver waren als die Voraussagen der Experten.<br />
Produkte. Im Hochsommer erklärten in einer<br />
Umfrage unter Stahlkäufern fast 80 % der<br />
Befragten, dass die Preisschere zwischen<br />
ausländischen und inländischen Stahlprodukten<br />
groß genug gewesen sei, den Kauf<br />
von Importstahl zu rechtfertigen. Entsprechend<br />
warnte eine wachsende Zahl von<br />
Analysten. Nachdem die Brexit-Entscheidung<br />
in Großbritannien offensichtlich keine<br />
raschen Folgen für die Stahlindustrie hatte,<br />
erwarteten Beobachter, dass die gefallene<br />
türkische Währung infolge des gescheiterten<br />
Putsches auch auf den Stahlmarkt Einfluss<br />
nehmen könnte.<br />
An der New Yorker Börse legten zuerst<br />
die U.S.-Steel-Aktien und einen Tag später<br />
auch die von AK Steel mächtig zu. Sie be -<br />
wegten sich in die Nähe ihrer Höchstwerte<br />
der letzten 52 Wochen. Stahl war plötzlich<br />
der Metall-Darling an der Wall Street im Vergleich<br />
zu anderen Industriemetallen wie<br />
Aluminium und Kupfer.<br />
Dennoch sprachen weder Unternehmensmanager<br />
noch Stahlanalysten von einem<br />
Comeback der integrierten Stahlunternehmen.<br />
Maßgeblich für den Aufwind in der<br />
Branche waren nämlich die in diesem Jahr<br />
stark angezogenen Preise. Zum Beispiel stiegen<br />
die Preise für warmgewalzte Produkte,<br />
die insbesondere im Auto- und Haushaltsgerätesektor<br />
gebraucht werden, um 65 %,<br />
nachdem sie im vergangenen Jahr um über<br />
30 % fielen. Auch in dieser Beziehung be -<br />
wahrheiteten sich die Unkenrufe von Beobachtern<br />
der Stahlindustrie nicht. Diese hatten<br />
nämlich wiederholt gewarnt, dass das<br />
hohe Preisniveau nicht zu halten sei.<br />
Die Beschwerden reißen nicht ab<br />
Eine Reihe anderer Faktoren kamen der<br />
Stahlindustrie zugute: Die Washingtoner<br />
Regierung schlug sich seit Anfang des Jahres<br />
erneut mit einer Reihe von Beschwerden<br />
gegen Stahlimporte auf die Seite der einheimischen<br />
Branche. Im Juli allein gab es zwei<br />
weitere Entscheidungen gegen Importe: Im<br />
ersten Fall verhängte das Handelsministerium<br />
empfindliche Strafzölle gegen kaltgewalzte<br />
Produkte aus Brasilien, Indien, Korea<br />
und Russland. Im zweiten Fall fällte das Handelsministerium<br />
eine einstweilige Entscheidung<br />
gegen subventionierte Bleche und<br />
Bänder aus nichtrostenden Stählen aus China<br />
und wies die Zollbehörde an, von Importeuren<br />
dieser Produkte ab sofort potenzielle<br />
Strafzölle zu erheben. Als Reaktion auf diese<br />
regelmäßig verhängten Strafzölle, insbesondere<br />
auf nichtrostenden, warm- und<br />
kaltgewalzten Stahl, und auf laufende Handelsbeschwerden<br />
drosselten ausländische<br />
Stahlunternehmen ihre Lieferungen.<br />
Und die Wellen der Beschwerden rissen<br />
nicht ab. Die U.S. Steel Corporation, seit<br />
Langem Beschwerdeführer der Branche,<br />
appellierte an das Handelsministerium und<br />
die International Trade Commission (ITC),<br />
eine Behörde der US-Regierung, eine Gesetzesvorschrift<br />
zu aktivieren und die Einfuhr<br />
von Kohlenstoffstählen und legierten Stählen<br />
aus China zu blockieren. Nun müssen die<br />
einschlägigen Washingtoner Behörden entscheiden,<br />
ob sie die verlangte drakonische<br />
Strafe verhängen und das vor Jahren erfolgreiche<br />
Hacking von U.S.-Steel-Computern,<br />
durch das sich China über neue Produktionsmethoden<br />
informierte, zu bestrafen. In<br />
einem ersten Schritt erklärte die ITC, dass<br />
entsprechende Ermittlungen eingeleitet<br />
wurden. In seinem jüngsten Gespräch mit<br />
Stahlanalysten äußerte sich U.S.-Steel-Boss<br />
Mario Longhi optimistisch über den Ausgang<br />
seiner Beschwerde.<br />
In der ersten Jahreshälfte fielen Importe<br />
um ca. 30 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
2015. Aber gegen Ende des zweiten<br />
Jahresquartals gab es einen leichten Anstieg<br />
von Stahleinfuhren, die zu weitaus niedrigeren<br />
Preisen verkauft wurden als heimische<br />
U.S. Steel will Rohrsparte<br />
abstoßen – Nucor expandiert<br />
Die Stahlnachfrage blieb insgesamt robust<br />
vonseiten der Auto- und Bauindustrie. Zu -<br />
sätzlich stockten eine Reihe von Großkunden<br />
und Service- Centern ihre niedrigen<br />
Lagerbestände auf. Die Kapazitätsauslastung<br />
lag in den ersten sechs Monaten um<br />
die 74 % gegenüber 72 % im vergangenen<br />
Jahr. Aber auch hinter diesen Zahlen verbargen<br />
sich Realitäten über die anhaltenden<br />
Probleme der Branche, insbesondere, dass<br />
zu Beginn des dritten Jahresquartals in zahlreichen<br />
Hüttenwerken kein Stahl produzierte<br />
wurde, speziell in den integrierten Unternehmen.<br />
Es gab auch keine Pläne, stillgelegte<br />
Hochöfen wieder in Betrieb zu nehmen.<br />
Angesichts niedriger Erdöl- und Erdgaspreise<br />
auf dem Weltmarkt sank die Zahl von<br />
Bohrplattformen in Nordamerika drastisch.<br />
Da Experten eine lange Durststrecke für die<br />
Preise dieser Energiequellen voraussagten,<br />
ließ U.S. Steel durchblicken, dass das Unternehmen<br />
offen ist, seine einstmals hochprofitable<br />
Rohrdivision zu verkaufen. Fraglich<br />
war, ob sich in der augenblicklichen Lage im<br />
Energiesektor ein Käufer finden würde.<br />
Während der größte integrierte Stahlhersteller<br />
U.S. Steel eine weitere Schrumpfung<br />
seiner Kapazität erwägt, verfolgte das größte<br />
Minihüttenunternehmen Nucor seine<br />
Expansionspolitik weiter mit dem Kauf einer<br />
Joy-Global-Hütte in Longview, Texas, für<br />
29 Mill. USD. Das Werk produziert Bleche<br />
aus Kohlenstoffstählen und legierten Stählen<br />
und hat eine Jahreskapazität von<br />
180.000 t. Nucor hat zwei Werke in Alabama<br />
und North Carolina, die insgesamt<br />
2,9 Mill. t der gleichen Produkte herstellen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Steel International K 9<br />
In Kanada hatte die nach wie vor im Insolvenzverfahren<br />
steckende U.S.-Steel-Tochter<br />
U.S. Steel Canada immer noch keinen neuen<br />
Eigentümer gefunden. Das größte Pro blem<br />
bleiben die Pensionen und Krankenversicherungen<br />
für Ruheständler in den beiden ehe-<br />
maligen Hüttenwerken von Stelco Inc. Der<br />
amerikanische Hedgefond KPS zog seine<br />
Kaufofferte für den Erwerb von U.S. Steel<br />
Canada und Essar Steel Algoma zurück, als<br />
Verhandlungen mit der Regierung der Provinz<br />
Ontario über Kosten aus Altlasten scheiterten.<br />
Ein anderer Hedgefond, Bedrock<br />
Industries Group, und Ontario Investment<br />
Ltd., ein Essar-Global-Unternehmen, blieben<br />
als potenzielle Käufer übrig. (sm 160904030) K<br />
L STEEL TICKER<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
INTERNATIONAL STÄRKT<br />
PRÄSENZEN<br />
Emmenbrücke/CH. Die SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH International GmbH hat im Zuge des Ausbaus<br />
seiner Vertriebs- und Serviceaktivitäten in<br />
Asien in eine weitere Niederlassung investiert: Ab<br />
sofort ist der weltweit tätige Spezialstahlhersteller<br />
mit eigenem Vertriebsstandort in Bangkok,<br />
Thailand, vertreten. Ziel ist es, den Service für<br />
bestehende Kunden aus der Automobil- und Elektronikindustrie<br />
sowie dem Maschinenbau zu<br />
erweitern und potenzielle neue Kunden in diesen<br />
Branchen zu gewinnen. Diese profitieren von fundierter<br />
Beratung in der anwendungsspezifischen<br />
Entwicklung optimaler Langstahllösungen. Geleitet<br />
wird der neue Vertriebsstandort von Aileen Ng,<br />
die über langjährige Erfahrung und ein umfangreiches<br />
Netzwerk in der Edel- und Spezialstahlbranche<br />
in Südostasien verfügt.<br />
Im Mittelpunkt der Vertriebsaktivitäten des<br />
Tochterunternehmens der SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH Gruppe stehen die zerspanungsverbesserten<br />
Spezialstähle der produzierenden Geschäftsbereiche<br />
Deutsche Edelstahlwerke, Steeltec und<br />
Ugitech. Diese finden in der technologisch fortschrittlichen<br />
Automobil- und Elektronikindustrie<br />
in Thailand Absatz. Darüber hinaus soll der Vertrieb<br />
von Speziallangstahl der Deutschen Edelstahlwerke<br />
in Ostasien ausgebaut werden. Insbesondere<br />
thailändische Spezialzulieferer haben<br />
Bedarf an hochwertigen Stahlprodukten, die<br />
beispielsweise in Propellerwellen zum Einsatz<br />
kommen. Teil des Werkstoffportfolios von<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH International sind<br />
außerdem Werkzeugstähle, rost-, säure- und hitzebeständige<br />
Edelstähle sowie erstklassige Edelbaustähle.<br />
Bereits Anfang des Jahres hatte die SCHMOLZ<br />
+ BICKENBACH International GmbH ein neues<br />
Warenlager für Spezialstahl mit Fokus auf Werkzeugstahl<br />
in Chongqing in Betrieb genommen. Ziel<br />
ist es, den Bedürfnissen der lokal ansässigen Unternehmen<br />
der Automobil- und Kunststofformenindustrie<br />
jetzt auch in zentraler Lage der Volksrepublik<br />
China Rechnung zu tragen. Zum Manager<br />
wurde der Chinese Jack Huan berufen.<br />
K<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160904004)<br />
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weitere anspruchsvolle Regularien eingehalten werden.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
10 K Steel International<br />
»Wir wollen nicht die Größten sein,<br />
sondern die Besten«<br />
ArcelorMittal-CEO fürchtet Konkurrenz aus China nicht<br />
Luxemburg. Lakshmi Mittal rechnet langfristig mit einer Konsolidierung<br />
der chinesischen Stahlindustrie. Dies könnte einige Unternehmen<br />
hervorbringen, die ArcelorMittal den Rang als größter Stahlerzeuger der<br />
Welt ablaufen. Den ArcelorMittal-CEO beunruhigt dies aber nicht.<br />
»Wir wollen nicht die Größten sein, sondern<br />
die Besten«, sagte Mittal in einem Interview<br />
mit einer Luxemburger Zeitung. Gleichwohl<br />
leidet ArcelorMittal bereits seit geraumer<br />
Zeit unter chinesischen Geschäftspraktiken.<br />
Die Exporte aus dem Reich der Mitte<br />
überschwemmen die ausländischen Märkte<br />
und schicken die Stahlpreise in den Keller.<br />
Das bekommen auch die Luxemburger zu<br />
spüren. Wegen stark gesunkener Einnahmen<br />
buchten sie 2015 das schlechteste<br />
Ergebnis seit zehn<br />
»<br />
ArcelorMittal ist wesentlich wertvoller<br />
als Arcelor oder Mittal Steel<br />
es als Einzelunternehmen wären.<br />
Jahren und häuften<br />
unter dem Strich<br />
einen Verlust von<br />
8 Mill. € an. Die<br />
Chinesen sind aber<br />
nur für einen Teil<br />
der Einbußen verantwortlich. Dennoch gibt<br />
es für Lakshmi Mittal keinen Grund, den Zu -<br />
sammenschluss von Arcelor und Mittal Steel<br />
im Jahr 2006 zu bereuen.<br />
Zehn Jahre nach der Fusion zeigte sich der<br />
Stahlmanager immer noch von der Richtigkeit<br />
des damaligen Schrittes überzeugt. Seinerzeit<br />
beteiligten sich beide Unternehmen<br />
aktiv an der Konsolidierung der europäischen<br />
Stahlindustrie. Nach einem 2005 er -<br />
folgten Bietergefecht um den zum Verkauf<br />
stehenden ukrainischen Stahlerzeuger Kryvih<br />
Rih sann man erstmals über einen Zusammenschluss<br />
nach. Man träumte von einem<br />
in Europa beheimateten Stahlerzeuger, der<br />
weltweit Kunden mit einer breit gefächerten<br />
und hochwertigen Produktpalette bedient.<br />
Das Fertigungsportfolio und die geografische<br />
Ausrichtung der beiden Unternehmen<br />
ergänzten sich ideal. Das neue Unternehmen<br />
kombinierte zudem den hohen Qualitätsanspruch<br />
und das Sicherheitsdenken<br />
von Arcelor mit den kurzen Entscheidungswegen<br />
und den kostengünstigen Erzeugungsfähigkeiten<br />
von Mittal Steel. Die Integration<br />
der beiden Stahlerzeuger verlief<br />
nach den Worten Lakshmi Mittals harmonisch<br />
und übertraf seine Erwartungen.<br />
Der CEO rechtfertigte auch seine Zukäufe<br />
im Bergbaubereich. Die Investitionen führten<br />
in der Bilanz des Jahres 2015 zu hohen<br />
Abschreibungen. »Seinerzeit hat niemand in<br />
der Bergbauindustrie<br />
den Rückgang<br />
der Eisen erzpreise<br />
vorhergesehen«,<br />
sagte Mittal. Auch<br />
viele andere Unternehmen<br />
hätten die<br />
Werte ihrer Engagements abschreiben müssen.<br />
Die Zukäufe seien für ArcelorMittal aber<br />
wichtig gewesen, weil sie die Versorgung der<br />
Werke mit Rohstoffen sicherstellen. Aktuell<br />
stammen fast 80 % des benötigten Eisenerzes<br />
von konzerneigenen Ge sellschaften.<br />
Abgesehen davon fließen aus Bergbauprojekten<br />
nach den Worten Mittals generell<br />
höhere Erträge als aus der Stahlerzeugung.<br />
»Ich glaube weiterhin an das integrierte<br />
Modell und die Vorteile für das Unternehmen,<br />
die aus der Versorgungssicherheit<br />
resultieren«, sagte Mittal. Der Bergbaubereich<br />
bleibe ein wichtiger Teil der Gruppe.<br />
Exzellenzprogramm für<br />
den Turnaround<br />
Widrige Rahmenbedingungen belasteten<br />
seit Jahren das Geschäft der Luxemburger.<br />
Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
führte zu einem signifikanten Einbruch der<br />
Nachfrage. Noch heute hat der Stahlerzeuger<br />
in einigen Märkten, inklusive Europa, die<br />
Vorkrisenniveaus nicht wieder erreicht.<br />
ArcelorMittal will trotz anhaltend schwieriger<br />
Marktbedingungen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
erhalten beziehungsweise steigern.<br />
Grundlage ist das im Februar 2016<br />
präsentierte Exzellenzprogramm »Action<br />
2020«. Die geplanten Maßnahmen sollen<br />
die operative Effizienz steigern, die Ausgaben<br />
reduzieren und die Einnahmen der fünf<br />
Kerngeschäfte verbessern. So müssen beispielsweise<br />
Investitionen strengen Rentabilitätskriterien<br />
genügen.<br />
Außerdem müssen die Werke und die Produkte<br />
die Ansprüche der Kunden erfüllen.<br />
Einige Veränderungen, wie die Stilllegung<br />
der Hochöfen in Florange und Lüttich und<br />
die Investitionen in nachgelagerte Verarbeitungsschritte,<br />
haben sich bereits vor geraumer<br />
Zeit positiv ausgewirkt. Wäre Arcelor-<br />
Mittal diesen Weg nicht gegangen, hätte<br />
das gesamte Geschäft in Europa geschädigt<br />
werden können.<br />
Die Reduzierung der Schulden ist ein weiteres<br />
Ziel. Mittal will den EBITDA-Verschuldungsgrad<br />
von aktuell 2,2 auf unter 2 senken<br />
und von diesem Zeitpunkt an wieder eine<br />
Dividende zahlen. Spätestens dann soll auch<br />
der Aktienkurs wieder steigen. Mittal Steel<br />
hatte Arcelor zu einem Preis von 40,37 € pro<br />
Aktie erworben. Er ist überzeugt, dass die<br />
Re alisierung des Sparprogramms »Action<br />
2020« die finanzielle Lage des Unternehmens<br />
verbessert und den Aktienkurs in die Höhe<br />
treibt. »ArcelorMittal ist wesentlich wertvoller<br />
als Arcelor oder Mittal Steel es als Einzelunternehmen<br />
wären«. Bei der Bewertung der<br />
finanziellen Lage müssten allerdings die<br />
Geschehnisse der vergangenen zehn Jahre<br />
berücksichtigt werden. Niemand habe 2006<br />
prognostiziert, dass eine Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
bevorstehe, diese von einer Schuldenkrise<br />
in Europa ab gelöst werde und sich<br />
dann auch noch die Schwellenländer schlechter<br />
entwickeln als erwartet, sagte der CEO. K<br />
(sm 160903842)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
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12 K Steel International<br />
Indische Stahlunternehmen wenden sich<br />
dem Inlandsmarkt zu<br />
von Manik Mehta*<br />
New York. Jahrelang hatten indische Unternehmen die Exportmärkte im<br />
Visier; ihre Verkaufsstrategie zielte auf die Exportmärkte. Viele von ihnen<br />
wollen sich nun dem Inlandsmarkt zuwenden. Dies wurde kürzlich auf der<br />
Konferenz Steel Success Strategies XXXI deutlich.<br />
»Die großen indischen Stahlunternehmen<br />
wie Tata Steel, L&T, JSW Steel, Grasim<br />
Industries, UltraTech Cement usw. haben bei<br />
verschiedenen Anlässen auf die Wichtigkeit<br />
des indischen Marktes hingewiesen«, sagte<br />
Mahesh Dholakia, Eigentümer eines kleinen<br />
Stahlunternehmens in Mumbai, kürzlich auf<br />
der Stahlkonferenz Steel Success Strategies-XXXI.<br />
Er verwies auf das starke Inlandswachstum<br />
und die enormen Bauaktivitäten<br />
in Indien als Gründe für das erneute Interesse<br />
der Stahlunternehmen am indischen<br />
Markt.<br />
Mit einer zu erwartenden Wachstumsrate<br />
von 7,6 % für das Geschäftsjahr 2016 – 2017<br />
ist die indische Wirtschaft eine der am<br />
schnellsten wachsenden weltweit. Die<br />
Märkte in Westasien waren demgegenüber<br />
wegen der fallenden Stahlpreise in Bedrängnis<br />
geraten. Wegen der lauen Konjunktur in<br />
Europa und Japan hat sich auch der Wettbewerb<br />
unter den Stahlunternehmen in<br />
Südkorea, Europa und China intensiviert.<br />
Es ist daher kein Wunder, dass die großen<br />
indischen Stahlunternehmen das Heil am<br />
indischen Markt suchen, auch wenn die<br />
Investitionen im Inland bis jetzt keine nennenswerte<br />
Besserung verzeichnet haben.<br />
In Europa wird die Lage für die<br />
Stahlindustrie immer schwieriger<br />
Ein Beispiel ist das Unternehmen Tata Steel,<br />
das sich nun von der 2007 akquirierten britischen<br />
Corus Group zurückzieht. Der starke<br />
Rückgang bei der Stahlnachfrage sowie die<br />
fallenden Preise und der Wettbewerb durch<br />
die billigen aus China stammenden Importe<br />
haben Tata Steel veranlasst, seine britischen<br />
Werke zu verkaufen. Tata Steel UK Ltd hat<br />
bereits den Verkauf ihres Langproduktgeschäftes<br />
an Greybull Capital LLP vollendet.<br />
Nun sollen auch die anderen Werke verkauft<br />
werden.<br />
Bei der Präsentation des Geschäftsberichtes<br />
hatte Koushik Chatterjee, Group Executive<br />
Director (Finanz und Verwaltung) bei<br />
Tata Steel, kürzlich angekündigt, dass der<br />
Fokus des Unternehmens auf der Stärkung<br />
des Stahlstandorts in Kalinganagar im Bundesstaat<br />
Odisha liegen werde.<br />
Andernorts gibt es zähe<br />
Genehmigungsverfahren<br />
Ein weiteres, der Adani-Gruppe gehörendes<br />
Unternehmen will sich wahrscheinlich aus<br />
dem ehrgeizigen 16-Mrd.-USD-umfassenden<br />
Minenprojekt in Queensland, Australien,<br />
zurückziehen. Nach australischen Zeitungsberichten<br />
soll der Gründer und Vorsitzende<br />
des Unternehmens Gautam Adani<br />
der Zeitung The Australian gegenüber ge -<br />
sagt haben, dass er von dem langwierigen<br />
Genehmigungsprozess sehr »enttäuscht«<br />
sei, weil es auch nach sechs Jahren zu keinem<br />
Abschluss gekommen sei. Adani hoffe,<br />
dass die juristischen Einwände gegen das<br />
Projekt noch in diesem Jahr ausgeräumt<br />
werden, denn man könne nicht ewig auf<br />
eine Lösung warten.<br />
Die Perspektiven in Indien sind gut<br />
Der »Innenblick«, wie manche zu sagen<br />
pflegen, wird den besseren Wachstumschancen<br />
in Indien zugeschrieben. Die stark<br />
fallenden Wachstumsraten in den reifen<br />
Industrieländern haben diese Einstellung der<br />
indischen Stahlunternehmen gestärkt. Auch<br />
amerikanische Unternehmen erwarten ro -<br />
Vinay Shroff, Executive Vice<br />
President, JSW Steel Ltd.<br />
bustes Wachstum in Indien. Das Unternehmen<br />
Midrex, das Technologie und schlüsselfertige<br />
Projekte für die Stahlindustrie liefert,<br />
sieht »enorme Wachstumschancen« in Indien,<br />
wo das Unternehmen seit einigen Jahren<br />
tätig ist.<br />
Auch für den indischen Stahlhersteller<br />
JSW Steel Ltd. spielt der Inlandsmarkt eine<br />
große Rolle. Das Unternehmen will nun dem<br />
Inlandsmarkt höchste Priorität geben. Die<br />
Konkurrenz aus China auf den Weltmärkten<br />
habe das Unternehmen gezwungen, dem<br />
Inlandsmarkt den Vorrang zu geben. Billigimporte<br />
aus China haben auch in Indien die<br />
Regierung veranlasst, Zölle auf chinesische<br />
Importe zu verhängen. Dadurch wolle man<br />
gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen,<br />
so ein Unternehmenssprecher.<br />
Indien sei eines der wenigen Länder, in<br />
dem die Nachfrage immer noch steigt,<br />
meint Goutam Chakraborty, ein Analyst des<br />
Beratungsunternehmens Global Financial<br />
* Manik Mehta ist Journalist und lebt in New York.<br />
Von dort berichtet er über die 31. Konferenz »Steel<br />
Success Strategies« in New York, an der er im Juni<br />
teilgenommen hat.<br />
(Foto: Vinay Shroff)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Steel International K 13<br />
Service. Außerdem seien die indischen<br />
Exporte wegen der chinesischen Konkurrenz<br />
zurückgegangen.<br />
Vinay Shroff, Executive Vice President bei<br />
JSW Steel Ltd., meinte bei einem Gespräch<br />
auf der Stahlkonferenz in New York, der<br />
Stahlkonsum in Indien sei um 5 % gestiegen.<br />
Indien erlebt aber auch einen starken<br />
Anstieg der Stahlimporte, die bereits um<br />
17,5 % gestiegen seien, während Stahlexporte<br />
aus Indien zurückgegangen seien.<br />
»Indiens Stahlnachfrage wird um 6 % steigen«,<br />
prognostizierte Shroff. Diese Entwicklung<br />
führte er auf das Freihandelsabkommen<br />
mit Japan und Südkorea zurück. Die<br />
größte Herausforderung für die indische<br />
Stahlindustrie liegt jedoch in den steigenden<br />
Eisenerzpreisen. Obwohl Indien über große<br />
Eisenerzreserven verfügt, seien die Preise<br />
des indischen Eisenerzes höher als die der<br />
ausländischen Lieferanten. Die Stahlverwendung<br />
in Indien ist von 61 Mill. t im Ge -<br />
schäftsjahr 2015 auf 64 Mill. t im Jahr 2016<br />
gestiegen. Für 2017 erwarte man eine Stahlverwendung<br />
von 67 Mill. t, sagte Shroff.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />
Einige Infrastrukturprojekte<br />
sind vielversprechend<br />
Der steigende Stahleinsatz hängt mit großen<br />
Infrastrukturprojekten zusammen, deren<br />
Wert auf 1,3 Mrd. USD geschätzt wird. Die<br />
Parole der indischen Regierung »Make-in-<br />
India« – also »in Indien produzieren« – habe<br />
große Resonanz in der Industrie gefunden,<br />
so Shroff.<br />
Bei JSW Steel beträgt die Stahlproduktion<br />
18 Mill. t. »Wir sind ein führender Stahlproduzent<br />
Indiens. Die indische Regierung er -<br />
mutigt Stahlproduzenten mehr Stahl zu<br />
produzieren, weil sie ihre ehrgeizige Infrastrukturprojekte<br />
ohne genügend Stahl nicht<br />
realisieren kann«, behauptete der JSW-Präsident.<br />
Indien teilt Infrastrukturprojekten hohe<br />
Priorität zu. Der Straßenbau macht z. B. landesweit<br />
Fortschritt. Der Stahleinsatz wird<br />
entsprechend hoch sein. »Man spürt jetzt in<br />
der Regierung um Premier Narendra Modi<br />
einen starken politischen Willen, Infrastrukturprojekte<br />
voranzutreiben«, sagt Shroff.<br />
Die Gesamtstahlproduktion Indiens ist<br />
von 82 Mill. t im Geschäftsjahr 2013 / 14 auf<br />
87 Mill. t im letzten Geschäftsjahr 2015 / 16<br />
gestiegen. »Der Trend ist eindeutig aufwärts<br />
gerichtet …« Das durchschnittliche Haushaltseinkommen<br />
in Indien ist ebenfalls<br />
gestiegen, sodass die Nachfrage nach sogenannter<br />
Weißer Ware (Küchen- und Haushaltsgeräte<br />
wie Kühlschränke, Waschmaschinen<br />
usw.) ebenfalls steigt. Die Nachfrage<br />
nach Konsumgütern steige stetig an, so<br />
Shroff.<br />
Billigimporte aus China erfordern<br />
Handelsschutzmaßnahmen<br />
Sollte Indien der von China befürworteten<br />
Partnerschaft – genannt Regional Cooperation<br />
Economic Partnership (RCEP) – beitreten,<br />
so könnte dieser Schritt zu noch weiteren<br />
Billigimporten aus China führen, da<br />
Indien dann über keine Abwehrmechanismen<br />
mehr gegen Importe aus China verfüge.<br />
Diese Sorge ist in indischen Stahlkreisen<br />
weit verbreitet. China, Japan und Korea<br />
könnten dann ca. drei Viertel des Marktes in<br />
Indien beherrschen.<br />
Deswegen will die indische Regierung<br />
einen Mindestimportpreis (Minimum Import<br />
Price, MIP) auf importierte Stahlprodukte<br />
einführen, sodass »unfairer Wettbewerb«<br />
dann ausgeschlossen wird. Mit dem MIP-<br />
Mechanismus hofft die Regierung, den<br />
Stahlimport zu Dumpingpreisen stoppen zu<br />
können. Indien ist heute zu einem Nettoimporteur<br />
von Stahl geworden. »Leider ist der<br />
Import in der letzten Zeit dermaßen gestiegen,<br />
dass er den einheimischen Unternehmen<br />
Sorgen bereitet«, so Marktkenner<br />
Shroff. Eisenerz sei in Indien reichlich vorhanden,<br />
dennoch müsse das Land eine<br />
gewisse Menge importieren, da die Kosten<br />
der Eisenerzgewinnung im Inland enorm<br />
hoch seien. »Langfristig muss Indien aber<br />
Eisenerz aus eigenen Reserven gewinnen«,<br />
betont er.<br />
Shroff sprach auch über die strategische<br />
Orientierung seines Unternehmens. »Strategisch<br />
wollen wir eine globale Präsenz aufbauen,<br />
bis jetzt sind wir aber ein auf den<br />
heimischen Markt orientiertes Unternehmen<br />
gewesen. Aufgrund der steigenden Stahlnachfrage<br />
als Folge der jahrzehntelangen<br />
Vernachlässigung der Infrastruktur bestehen<br />
in Indien gute Geschäftschancen für Stahlunternehmen«,<br />
so der Stahlexperte.<br />
Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
300 Mill. t Stahl bis zum Jahr 2025 zu produzieren.<br />
»Für JSW heißt es, wir wollen<br />
unsere Produktion auf 40 Mill. im Jahr 2025<br />
von jetzt 18 Mill. t steigern«, so Shroff. K<br />
(sm 160903946)<br />
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Rohstahlproduktion<br />
im Juli 2016<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Juli um 6 % gegenüber<br />
dem Vorjahresmonat und damit das zweite<br />
Mal in Folge gesunken. Im bisherigen Jahresverlauf<br />
unterschreitet sie ihren Vorjahreswert<br />
um 2 %. Vor dem Hintergrund einer verbesserten<br />
Auftragslage ist jedoch damit zu rechnen,<br />
dass sich die Produktion in den kommenden<br />
Monaten wieder stabilisieren wird.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K
WIR bringen es auf den<br />
Punkt. Just-in-Time und<br />
Just-in-Sequence.<br />
Thorsten Chwalczyk, Kraftfahrer<br />
„Materialien einfach bis ans Lager liefern? Die Anforderungen unserer Kunden an eine zeitgemäße<br />
Logistik gehen weit darüber hinaus. Als integrierter Wertschöpfungspartner bieten wir ihnen darum<br />
das Wichtigste: Versorgungssicherheit. Wie wir das machen? Indem wir einen durchgängigen<br />
Materialfluss in unserer Lieferkette gewährleisten: Just-in-Time und Just-in-Sequence. Unsere<br />
Lieferungen kommen genau im Moment des Bedarfs beim Kunden an. Und zwar in der Reihenfolge,<br />
in der sie benötigt werden. So profitieren Kunden von einer optimalen Prozesssteuerung und von<br />
deutlich geringeren Kosten. Denn die Lagerung von Beständen ist mit unserem Prinzip Geschichte.“<br />
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WIR MACHEN DEN MEHRWERT.
16 K Steel International<br />
Europas Stahlerzeuger zahlen hohen Preis für weltweite<br />
Überkapazitäten<br />
Brüssel. Die Europäische Union kann die heimischen Stahlerzeuger bisher nicht ausreichend gegen<br />
Importschwemmen aus Drittländern schützen.<br />
Der europäische Stahlverband EUROFER<br />
ist enttäuscht. Obwohl der Stahleinsatz in<br />
der Europäischen Union nur in kleinen<br />
Schritten wächst, steigen die Importe aus<br />
Drittländern kontinuierlich weiter. Die heimischen<br />
Erzeuger müssen tatenlos zusehen,<br />
da die Handelsgesetze der Union keinen<br />
wirksamen Schutz bieten.<br />
Im ersten Quartal des Jahres 2016 stieg<br />
der Stahleinsatz in der EU inklusive Lageraufbau<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 %.<br />
Die Geschäfte der Stahl einsetzenden Industrien<br />
belebten sich und die nachgelagerten<br />
Glieder der Lieferkette füllten ihre Lager<br />
wieder auf. Außerdem wirkten sich die seit<br />
Mitte Februar international steigenden<br />
Stahlpreise und verlängerte Bereitstellungszeiten<br />
positiv aus.<br />
»Während die Einfuhren in diesem Zeitraum<br />
auf Jahressicht um 24 % kletterten,<br />
gingen die Binnenmarktlieferungen um 1 %<br />
zurück«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />
Axel Eggert. Dies zeige, dass erneut Drittländer<br />
von der steigenden Nachfrage in der<br />
EU profitiert und ihren Marktanteil weiter<br />
ausgebaut hätten. Da die Importe aus China<br />
ein anhaltend hohes Niveau beibehalten,<br />
konzentrierten sich nun auch Stahlerzeuger<br />
aus Japan, Südkorea, dem Iran, Weißrussland,<br />
Russland und der Ukraine verstärkt auf<br />
den immer noch relativ offenen EU-Markt.<br />
Eine ähnliche Entwicklung erwartet der<br />
Stahlverband für das zweite Quartal des laufenden<br />
Jahres. Preise und Lieferbedingungen<br />
dürften die Bestellwünsche der Stahl<br />
einsetzenden Industrien Europas unterstützt<br />
haben. Bei einer Nachfrage auf dem Niveau<br />
des ersten Quartals würden die Einfuhren<br />
weiter gestiegen sein.<br />
In der zweiten Hälfte 2016 soll die Nachfrage<br />
auf dem Niveau des Vorjahres liegen.<br />
Wegen des saisonalen Hochs sollten sich die<br />
Lagerbestände in diesem Zeitraum schrittweise<br />
reduzieren. Für das gesamte Jahr<br />
rechnet EUROFER mit einem Anstieg der<br />
Stahlnachfrage um 1 %. Laut Prognosen<br />
des Stahlverbandes sind auch die fundamentalen<br />
Bedingungen des Jahres 2017<br />
vorteilhaft und werden von einer kontinuierlich<br />
steigenden realen Stahlnachfrage<br />
unterstützt. Dann sollen sich auch wieder<br />
die Bedingungen für die Stahlrohrbranche<br />
verbessern. EUROFER rechnet 2017 mit<br />
einer weiterhin moderat anziehenden Investitionsbereitschaft.<br />
Diese soll sich auch positiv<br />
auf die Stahl einsetzenden Industrien<br />
auswirken. Da sich die weltwirtschaftlichen<br />
Bedingungen etwas verbessern, könnte<br />
auch der internationale Handel wieder<br />
etwas Fahrt aufnehmen.<br />
Solange weltweite Überkapazitäten be -<br />
stehen und sich Verantwortliche andernorts<br />
gegen unfaire Handelsbedingungen stärker<br />
wehren, als es hier geschehe, werden die<br />
lieferbedingten Verzerrungen die Stabilität<br />
des europäischen Stahlmarktes gefährden,<br />
sagte Eggert.<br />
(sm 160903941)<br />
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Steel International K 17<br />
Erfolgreiche Inbetriebnahme des Greenfield-Hüttenwerks Tata Steel<br />
Düsseldorf. In der ersten Phase des anspruchsvollen Investitionsprogramms von Tata Steel am Standort<br />
Kalinganagar im indischen Bezirk Odisha gingen im März 2016 das Konverterstahlwerk, sekundärmetallurgische<br />
Anlagen und eine Brammenstranggießanlage erfolgreich in Betrieb.<br />
Das integrierte Hüttenwerk von Tata Steel ist ausgelegt für eine<br />
Jahresproduktion von mehr als 6 Mill. t Stahlbrammen. Die SMS<br />
group lieferte dafür eine Doppelroheisen entschwefelungsanlage,<br />
ein Konverterstahlwerk mit einer Ecoplants-Gasreinigungs- und<br />
Rückgewinnungsanlage, eine CAS-OB- Anlage (Composition Adjustment<br />
by Sealed argon bubbling – Oxygen Blowing), eine RH-Entgasungsanlage<br />
(Ruhrstahl-Heraeus- Verfahren) sowie eine Zweistrangbrammengießanlage.<br />
Hinzu kam die komplette Elektrik und Automation.<br />
Die Prozessrouten im Stahlwerk sind hochflexibel: Der Stahl<br />
kann in den sekundärmetallurgischen Anlagen CAS-OB und /oder<br />
RH-Anlage behandelt werden. Damit ist die Herstellung einer Vielzahl<br />
von Stahlqualitäten gesichert.<br />
Im neuen Konverterstahlwerk ist der erste von drei Konvertern mit<br />
jeweils 310 t Ka pazität in Betrieb gegangen. Er wurde mit einem<br />
Bodenspülsystem ausgerüstet, dieses ist für die Herstellung einiger<br />
hochanspruchsvoller Stahlsorten erforderlich. Die von SMS group<br />
gelieferte Vertikalabbiegeanlage mit zwei Strängen ist für die Produktion<br />
von Qualitätsbrammen mit einer Dicke von 230 mm und Breiten<br />
zwischen 1.000 und 2.000 mm ausgelegt. Die maximale Gießgeschwindigkeit<br />
der hochproduktiven Anlage beträgt 1,9 m/min. Die<br />
Herstellung von Brammen mit hoher Innenqualität ist ein weiteres<br />
Merkmal. Die Inbetriebnahme des zweiten Konverters und der RH-Anlage<br />
werde dieses Jahr noch folgen, so die SMS group.<br />
(sm 160903872)<br />
(Foto: SMS/Tata Steel)<br />
Die SMS group liefert Stahlwerk und Brammenstranggießanlage an<br />
Tata Steel in Kalinganagar.<br />
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18 K Steel International<br />
Stahleinsatz in China sinkt weiter<br />
Regierung kann Nachfrage nicht endlos stimulieren<br />
London. Chinas Stahlerzeuger müssen sich wappnen. Der Materialbedarf<br />
im eigenen Land geht weiter zurück. Auch steigende Exporte können das<br />
extreme Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nicht<br />
beseitigen.<br />
Die Stahlexperten des Schweizer Analysehauses<br />
UBS zeichnen kein günstiges Bild<br />
der chinesischen Stahlbranche. Sie gehen<br />
davon aus, dass die Binnennachfrage nach<br />
Stahl erzeugnissen im laufenden Jahr um<br />
1,2 % auf 690 Mill. t sinken wird. Auch in<br />
den kommenden vier Jahren sehen sie keine<br />
Besserung, sondern im Vergleich zu 2015<br />
einen Rückgang um insgesamt 16,9 % auf<br />
580 Mill. t. Ursache sei vor allem die nachlassende<br />
Aktivität der Bauindustrie.<br />
Die aktuell noch einigermaßen gute Nachfrage<br />
der Baubranche bezeichnen die Analysten<br />
als unnatürlich. Sie resultiere vor allem<br />
aus den Stimulierungsprogrammen der Zentralregierung.<br />
Seit dem Ausbruch der weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise investiert<br />
das Land verstärkt in die Infrastruktur<br />
und in den Immobilienbereich des Landes<br />
und erhöht so künstlich die Nachfrage nach<br />
China: Rohstahl – Kapazität, Produktion, Auslastung<br />
1.400<br />
Mill. t<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
e<br />
geschätzt<br />
Stahlerzeugnissen. Diese Investitionen dürften<br />
aber langfristig zurückgehen, da die<br />
Staatsschulden immer weiter steigen und<br />
die Finanzierung weiterer Projekte kaum<br />
noch vertretbar sei.<br />
UBS geht davon aus, dass ein signifikanter<br />
Teil der in den vergangenen drei Jahren verzeichneten<br />
durchschnittlichen Stahlnachfrage<br />
von 733 Mill. t aus diesen Förderprogrammen<br />
erwachsen ist. Fallen diese Stabilisierungsmaßnahmen<br />
weg, dürfte sich der<br />
Stahleinsatz auf dem Niveau der langfristigen<br />
organischen Nachfrage einpendeln.<br />
Dieses sehen die Analysten in fünf Jahren<br />
bei 580 Mill. t/a.<br />
Rohstahlkapazität (Mill. t) Rohstahlproduktion (Mill. t) Auslastung (%)<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 e 2017 e 2018 e 2019 e 2020 e<br />
Quelle: UBS aus diversen Quellen und Schätzungen der UBS<br />
95<br />
%<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
Auslastung der Stahlwerke sinkt<br />
Der Rückgang der staatlichen Investitionen<br />
wird eine geringere Kapazitätsauslastung<br />
der Stahlwerke zur Folge haben. Die Analysten<br />
prognostizieren bis zum Jahr 2020 ein<br />
Absinken auf 61,1 % nach noch 67 % im<br />
Jahr 2015.<br />
Wegen der nachlassenden Aktivität der<br />
Baubranche und der anhaltend hohen<br />
Nachfrage nach Fahrzeugen, verändern sich<br />
die Einsatzgebiete der Stahlerzeugnisse.<br />
Während die Automobilindustrie mehr<br />
Erzeugnisse benötigt, sinkt der Stahleinsatz<br />
der Bauindustrie von 58,7 % im Jahr 2015<br />
auf 56,5 % im Jahr 2020.<br />
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot<br />
und Nachfrage wird anhalten. Auch der von<br />
der chinesischen Zentralregierung bis zum<br />
Jahr 2020 zugesagte Kapazitätsabbau zwischen<br />
100 Mill. t und 150 Mill. t werde nicht<br />
viel ändern. Der positive Einfluss sei be grenzt,<br />
da das Angebot auf hohem Niveau verharre<br />
und die Binnennachfrage weiter zurückgehe.<br />
China geht nach eigenen Angaben davon<br />
aus, dass die zehn größten Erzeuger des Landes<br />
ihren Weltmarktanteil bis zum Jahr 2020<br />
auf 60 % steigern nach 34,2 % im Jahr 2015.<br />
Staatsbetriebe dümpeln weiter<br />
vor sich hin<br />
Die im Februar 2016 angekündigte Kapazitätsreduzierung<br />
wird UBS zufolge die<br />
schlechte Performance der Staatsbetriebe<br />
weder im laufenden noch im kommenden<br />
Jahr verbessern. Die Unternehmen, die einigermaßen<br />
niedrige Kostenstrukturen haben,<br />
könnten Gewinne erwirtschaften. Die Stahlwerke<br />
mit hohen Kosten werden aller Vo -<br />
raussicht nach auch weiterhin Verluste ausweisen<br />
oder an der Gewinnschwelle arbeiten.<br />
Eine positive Veränderung erfolge erst,<br />
wenn die Kosten der Unternehmen sinken.<br />
Für das Herstellen einer Balance von<br />
Angebot und Nachfrage sieht UBS in den<br />
nächsten vier Jahren keine Möglichkeit.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
EuroBLECH 2016<br />
China: Stahlnachfrage<br />
<br />
<br />
900<br />
Mill. t<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Stahlnachfrage (Mill. t) jährliche Veränderung (%)<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 e 2017 e 2018 e 2019 e 2020 e<br />
30<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
–5<br />
–10<br />
e<br />
geschätzt<br />
Quelle: UBS aus diversen Quellen und Schätzungen der UBS<br />
Obwohl die Ausfuhren den Berechnungen zufolge bis zum Jahr<br />
2020 auf einem hohen Niveau verharren, können sie die Angebotsüberschüsse<br />
nicht ausreichend abtragen. Und der weiteren Ausdehnung<br />
der Stahl exporte seien Grenzen gesetzt.<br />
Zudem sei unwahrscheinlich, dass die Antidumpingmaßnahmen<br />
zu einer Reduzierung der weltweiten Überkapazitäten führen werden.<br />
Auch China werde die Exporte wohl nicht reduzieren, da das<br />
Land viele unterschiedliche Produkte in viele verschiedene Länder<br />
exportiere und jeder auferlegte Schutzzoll für sich genommen nur<br />
geringe Auswirkungen habe.<br />
Preisniveau im Ausland hat hohe Anziehungskraft<br />
Die Stahlpreisunterschiede zwischen dem chinesischen Markt und<br />
den Auslandsmärkten waren laut UBS einfach zu verlockend. Aus<br />
diesem Grund werden Chinas Erzeuger das Ausfuhrniveau von<br />
105 Mill. t/a beibehalten. Schärfere An tidumpingmaßnahmen und<br />
eine kurzfristige Erhöhung der Inlandsnachfrage würden die Exporte<br />
nur um 20 % reduzieren, prognostizieren die Analysten.<br />
Von 2012 bis 2015 steigerte China die Rohstahlexporte von<br />
44,3 Mill. t auf 105,7 Mill. t. Von 2016 bis 2020 dürften sie in einem<br />
Bereich von 105 Mill. t bis 113 Mill. t liegen. Im Jahr 2015 exportierte<br />
die Volks republik 112,4 Mill. t Stahlerzeugnisse im Gesamtwert<br />
von 63,2 Mrd. USD und erlöste einen Durchschnittspreis von<br />
561,8 USD/t. Die Volksrepublik importierte aber auch 12,8 Mill. t<br />
Stahlerzeugnisse im Gesamtwert von 14,5 Mrd. USD und einem<br />
Durchschnitts preis von 1.134,5 USD/t. Die Differenz zwischen Einund<br />
Ausfuhrpreisen resultiert vor allem aus den unterschiedlichen<br />
Qualitäten. China exportiert größtenteils einfache Stahl erzeugnisse<br />
ins Ausland. Unter den 2015 ausgeführten 112,4 Mill. t befanden<br />
sich 82,2 % Stäbe und Grobbleche. Bei den Einfuhren handelt es sich<br />
hingegen größtenteils um höherwertige Produkte. Die UBS-Stahlexperten<br />
sind überzeugt, dass die meisten Kapitalmarktteilnehmer<br />
die Lage der chinesischen Stahlunternehmen und der gesamten<br />
Industrie zu positiv einschätzen.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />
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20 K Steel International<br />
Neue Forschungsinitiative für CO 2<br />
-freie Stahlherstellung<br />
Linz. voestalpine und VERBUND, zwei Industrieunternehmen Österreichs, starten mehrere strategische Kooperationsprojekte.<br />
Dabei geht es u. a. auch um eine Forschungszusammenarbeit im Zukunftsbereich Wasserstoff.<br />
VERBUND ist nicht nur einer der größten<br />
österreichischen Stromerzeuger, sondern<br />
auch einer der größten Stromerzeuger<br />
aus Wasserkraft in Europa. Die Kooperationsprojekte<br />
mit der voestalpine AG umfassen<br />
außerdem neu konzipierte längerfristige<br />
VERBUND-Stromlieferungen für einzelne<br />
voestalpine-Standorte, Flexibilisierungskonzepte<br />
in den Bereichen Stromerzeugung<br />
und Strombedarf und die Prüfung von möglichen<br />
Photovoltaikprojekten an österreichischen<br />
voestalpine-Standorten.<br />
voestalpine zählt zu den Unternehmen,<br />
das in der Stahlbranche bereits seit Längerem<br />
Umwelt- und Effizienzbenchmarks setzt.<br />
Auf über 2,2 Mrd. € belaufen sich allein in<br />
den letzten zehn Jahren nur die laufenden<br />
Betriebsaufwendungen für Umwelt anlagen<br />
in Österreich. Die Stahlstandorte Linz und<br />
Donawitz sind durch einen inte grierten Energiekreislauf,<br />
bei dem die in der Stahlproduktion<br />
anfallenden Prozessgase in eigenen<br />
Kraftwerken in Strom umgewandelt und<br />
dieser dann in den nachgelagerten Anlagen<br />
(insbesondere den Walzwerken) verwendet<br />
wird, nahezu stromautark. »Die voestalpine<br />
will konsequent weiter in Richtung schrittweiser<br />
Dekarbonisierung der Stahlproduktion<br />
gehen, um langfristig von Kohle über<br />
nachfolgende Brückentechnologien vor<br />
allem auf Erdgasbasis (wie demnächst in der<br />
neuen Direktreduktionsanlage in Texas) hin<br />
zu einer möglichen Anwendung von CO 2<br />
-<br />
neutralem Wasserstoff zu gelangen – auch<br />
wenn dieser Weg sicher noch ein sehr langer<br />
sein wird«, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />
der voestalpine AG.<br />
Wasserstoffbasierte Stahlerzeugung ist<br />
derzeit ein Zukunftsszenario, das aus heutiger<br />
Sicht in etwa 20 Jahren Realität sein<br />
könnte. Der Konzern würde für die komplette<br />
Umstellung seiner Produktion auf<br />
erneuerbare Energie rd. 33 TWh pro Jahr<br />
aus dem externen Netz benötigen. Dies entspricht<br />
der Leistung von mehr als 30 Großwasserkraftwerken<br />
bzw. rd. 50 % des ge -<br />
samten heutigen Strombedarfs Österreichs.<br />
voestalpine könnte den Energiebedarf dann<br />
nicht mehr aus eigener Stromproduktion<br />
decken. Somit wäre eine Technologieumstellung<br />
für die voestalpine in absehbarer<br />
Zeit weder technisch noch wirtschaftlich<br />
umsetzbar. »Eine Transformation erfordert<br />
die langfristige permanente Koordination<br />
von Energieerzeugern und -verbrauchern,<br />
wobei eine Technologieumstellung nur in<br />
dem Ausmaß Sinn macht, als jeweils entsprechende<br />
Energie in ausreichendem Um -<br />
fang und zu global konkurrenzfähigen Be -<br />
dingungen zur Verfügung steht«, so Eder.<br />
Der voestalpine-CEO betont zudem, dass<br />
die Rahmenbedingungen zur Erhaltung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit in jeder Phase eines<br />
so tiefgreifenden Transformationsprozesses<br />
auf politischen und nicht wirtschaftlichen<br />
Entscheidungsprozessen beruhen.<br />
VERBUND setzt den Weg zum 100 %<br />
CO 2<br />
-freien Erzeuger konsequent fort. Rd.<br />
95 % des VERBUND-Stroms kommen aktuell<br />
aus erneuerbaren Energien, vorrangig<br />
Wasserkraft. »Unser gemeinsames Ziel ist<br />
die Reduktion der CO 2<br />
-Emissionen und die<br />
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich«,<br />
bestätigt VERBUND-Vorstandsvorsitzender<br />
Wolfgang Anzengruber. »Gerade<br />
das Thema Wasserstoff bietet großes Potenzial<br />
für den industriellen Einsatz wie auch als<br />
Speichertechnologie, um die volatile Stromerzeugung<br />
aus den neuen erneuerbaren<br />
Energien auszugleichen.« Die Projektkooperation<br />
von VERBUND und voestalpine ist<br />
vorerst auf einen Zeitraum von sechs Jahren<br />
angelegt.<br />
K<br />
(sm 160904006)<br />
L STEEL TICKER<br />
VALLOUREC UND ASCOMETAL<br />
PLANEN JOINT VENTURE<br />
Boulogne-Billancourt. Der französische Stahlrohrhersteller<br />
Vallourec will sein Stahlwerk in<br />
Saint-Saulve / Frankreich künftig mit Ascometal als<br />
Gemeinschaftsunternehmen betreiben. Als einer<br />
der führenden Spezialstahlhersteller Europas soll<br />
Ascometal den Mehrheitsanteil von 60 % übernehmen.<br />
Ziel der Verhandlungen, die Ende des Jahres<br />
abgeschlossen werden, ist auch die Sicherung der<br />
320 Arbeitsplätze, so eine Mitteilung von Vallourec.<br />
Mit einem umfangreichen Investitionsprogramm<br />
wollen die Partner die Produktpalette des<br />
Werkes erweitern und an die Bedürfnisse des neuen<br />
Mehrheitseigentümers anpassen.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903999)<br />
SPANISCHES STAHL-SERVICE-<br />
CENTER JETZT<br />
100 % THYSSENKRUPP<br />
Essen. Im Juli 2016 hat die thyssenkrupp Materials<br />
Processing Europe GmbH ihre ehemalige<br />
Beteiligungsgesellschaft Thyssen Ros Casares S.A.<br />
im Südosten Spaniens übernommen. Der Anarbeitungsspezialist<br />
mit Sitz in Krefeld setzt mit der<br />
Integration des Standorts in El Puig, der nun ebenfalls<br />
als thyssenkrupp Materials Processing firmiert,<br />
seine Wachstumsstrategie konsequent fort.<br />
Seit Frühjahr ergänzen bereits ein neuer Standort<br />
im ungarischen Györ und das Edelstahl-Service-<br />
Center in Willich das europaweite Service-Center-Netzwerk.<br />
Auf einer Gesamtfläche von 39.000 m² können<br />
am Standort nördlich von Valencia Spaltbänder<br />
und Zuschnitte auf drei Längsteil- und zwei Querteilanlagen<br />
angearbeitet werden. Das individuellen<br />
Kundenwünschen entsprechende Lieferprogramm<br />
umfasst warm- und kaltgewalzte, oberflächenveredelte<br />
Qualitätsstähle sowie rost-, säureund<br />
hitzebeständige Stähle. Durch die gute<br />
logistische Anbindung sind vom Standort El Puig<br />
kurze Wege in Richtung der Hauptkundensegmente<br />
garantiert.<br />
K<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903996)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
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22 K Steel International<br />
Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />
Teil 3: Reparatur (Wiederaufarbeiten) – Aus alt mach neu!<br />
Brüssel. Der Werkstoff Stahl verbessert die Ökobilanz von Produkten.<br />
Er ist dank seiner hervorragenden Eigenschaften einer der wichtigsten<br />
Träger der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Diese vierteilige Serie begleitet<br />
den Weg des Stahls in den vier Stofflebensphasen Abfallvermeidung,<br />
Wiederverwertung, Reparatur und Recycling.<br />
Stahlteile können in vielen Anwendungen<br />
und Erzeugnissen am Ende ihrer ersten<br />
Nutzungsdauer repariert beziehungsweise<br />
wiederaufgearbeitet werden. Dieser Prozess<br />
beinhaltet das Auseinandernehmen des Produktes,<br />
die gründliche Reinigung jeder einzelnen<br />
Komponente und die Untersuchung<br />
auf Schäden. Defekte Teile werden ausgetauscht<br />
oder durch technisch hochwertigere<br />
Alternativen ersetzt. Anschließend wird das<br />
Produkt wieder zusammengefügt, auf seine<br />
volle Funktionalität getestet und bei Bedarf<br />
von einer Prüfstelle zertifiziert.<br />
Ziel der Wiederaufarbeitung ist es, ein<br />
Produkt zu schaffen, das genauso gut oder<br />
sogar noch besser ist als das Ausgangserzeugnis.<br />
Im Gegensatz zur normalen Reparatur,<br />
die sich nur auf die Wiederherstellung<br />
des Gebrauchs bezieht, impliziert die Wiederaufarbeitung<br />
in der Kreislaufwirtschaft<br />
oft auch eine Wertverbesserung.<br />
Die Wiederaufarbeitung macht zunächst<br />
verbrauchte Ressourcen erneut nutzbar. Sie<br />
sorgt dafür, dass die Energie, die für die<br />
ursprüngliche Erzeugung des Produktes aufgewendet<br />
wurde, erhalten bleibt – da nur<br />
fehlerhafte oder abgenutzte Teile erneuert<br />
werden. Das wiederaufgearbeitete Produkt<br />
ist anschließend wie neu und kann wieder<br />
für einen langen Zeitraum genutzt werden.<br />
Wiederaufarbeitung hat sich<br />
durchgesetzt<br />
Viele Stahlerzeugnisse werden bereits wiederaufgearbeitet.<br />
Hierzu zählen Bau- und<br />
Landwirtschaftsmaschinen, Lkw- und Pkw-<br />
Motoren, elektrische Motoren, Windturbinen<br />
und Haushaltsgeräte. Viele andere Produkte,<br />
die Stahl enthalten, eignen sich<br />
ebenfalls hervorragend für dieses Verfahren.<br />
Es existieren einsetzbare Technologien und<br />
die benötigten Werkzeuge sind nicht teuer<br />
und gut verfügbar. Die Wiederaufarbeitung<br />
erfüllt noch einen anderen gesellschaftlichen<br />
Zweck. Sie schafft Arbeitsplätze.<br />
Für den Erfolg der Wiederaufarbeitung ist<br />
vor allem das Konsumentenverhalten verantwortlich.<br />
Verbraucher, die den Prinzipien<br />
der modernen Wegwerfgesellschaft – fertigen,<br />
verbrauchen, wegwerfen – folgen, tun<br />
sich äußerst schwer, wiederaufgearbeitete<br />
Produkte zu akzeptieren. In Schwellenländern<br />
ist dies ganz anders. Dort gehört die<br />
Wiederaufarbeitung zum Alltag und verschafft<br />
vielen Familien den Zugang zu<br />
arbeitszeitsparenden Geräten, die sie sich<br />
ansonsten finanziell nicht leisten könnten.<br />
Als engagierter Fürsprecher für eine nachhaltige<br />
Kreislaufwirtschaft ermutigt die Stahlindustrie<br />
Entwickler und Konstrukteure, be -<br />
reits beim Design von Gegenständen die<br />
Voraussetzungen für ein Wiederaufarbeiten<br />
möglich zu machen. Erschaffen sie modulare,<br />
standardisierte und einfach zerlegbare Komponenten,<br />
können diese leichter repariert<br />
und wiederaufgearbeitet werden.<br />
Windenergie und Luftfahrt gehen<br />
mit guten Beispielen voran<br />
Es gibt einige Beispiele für erfolgreiche Wiederaufarbeitungskonzepte.<br />
Eines liefert die<br />
Windkraftenergie, eine der weltweit schnellst<br />
wachsenden Branchen zum Nutzen erneuerbarer<br />
Energien. Die Nachfrage nach Windkraftanlagen<br />
ist teilweise so hoch, dass die<br />
Hersteller noch bis zu zwei Jahre benötigen,<br />
um alle Aufträge zu erfüllen. Indes können<br />
bereits bestehende Windturbinen innerhalb<br />
von vier Monaten wiederaufgearbeitet werden.<br />
Windfarmbetreiber versetzt dies in die<br />
(Foto: Lufthansa)<br />
Auch Flugzeugturbinen enthalten Stahl,<br />
der später wiederverwertet werden kann,<br />
hier ein Airbus A320neo der Lufthansa.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Steel International K 23<br />
Wiederaufarbeiten (Remanufacture): Beispiel Windturbine<br />
Rezertizierung<br />
Wiederaufarbeitung<br />
Stahleinsatz<br />
Wiederaufarbeitung<br />
(Remanufacturing)<br />
kann die Lebensdauer<br />
einer Windturbine<br />
<br />
Ausgebildete<br />
Arbeitskräfte<br />
in regionalen<br />
Gemeinschaften<br />
Zerlegen<br />
Lage, die Turbinen nach dem Ende der ersten<br />
Nutzungsdauer schnell wieder einzusetzen<br />
und die Kapazitäten voll auszulasten.<br />
Rd. 80 % einer traditionellen Windturbine<br />
bestehen aus Stahl. Viele Teile können wiederaufgearbeitet<br />
werden, um die ursprünglichen<br />
Anforderungen zu erfüllen oder sogar<br />
zu übertreffen. Dies gilt für Getriebe, Generatoren,<br />
Kupplungen und Rotoren. Üblicherweise<br />
müssen diese Bestandteile alle zehn<br />
bis 20 Jahre repariert werden.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Rendite<br />
des eingesetzten Kapitals kann sich<br />
verdoppeln, in dem die Lebensdauer um bis<br />
zu 20 Jahre verlängert wird. Die Kosten für<br />
die Kunden sinken zwischen 25 % und<br />
50 %, die Energieersparnis liegt bei 80 %<br />
und auch die Rohstoffersparnis ist erheblich.<br />
Haben Turbinen das Ende der geplanten<br />
Nutzungsdauer erreicht, werden sie auseinandergenommen,<br />
inspiziert, wiederaufgearbeitet<br />
und zertifiziert. Außerdem können<br />
sie mit neuester Technik ausgestattet werden,<br />
die anschließend zu einer Ertragssteigerung<br />
führt.<br />
Ein weiteres Beispiel liefert die Luftfahrt.<br />
Üblicherweise werden Flugzeuge nach einer<br />
Einsatzzeit von 20 bis 25 Jahren ausgemustert.<br />
Gegenwärtig betrifft dies 800 Flugzeuge<br />
pro Jahr. Viele Maschinen landen auf<br />
Friedhöfen in der Wüste, wo sie auf einen<br />
neuen Besitzer warten, ausgeschlachtet oder<br />
zu neuem Leben erweckt werden. Die Deutsche<br />
Lufthansa hat ein System zur Wiederaufarbeitung<br />
entwickelt. Ihre US-Tochter<br />
Lufthansa Technik Component Service (LTCS)<br />
baut gleich nach dem Landen viele wertvolle<br />
Teile aus den Maschinen aus. Die vier Turbinen<br />
einer Boeing 747-400 enthalten beispielsweise<br />
Komponenten mit einem Wert<br />
von 7 Mill. €. Das sind rd. 80 % des gesamten<br />
Wertes aller in einem Flugzeug wiederverwertbaren<br />
Teile. Vor allem die Fahrwerke<br />
und die Turbinen enthalten viel Stahl.<br />
Lufthansa Technik Component Service<br />
überholt die ausgebauten Teile und testet sie<br />
auf ihre Funktion. Nach erneuter Zertifizierung<br />
werden die Ersatzteile nach Deutschland<br />
geschickt und in Flugzeuge eingebaut,<br />
die noch im Dienst sind. Lufthansa Technik<br />
arbeitet rd. 92 % aller Bestandteile von Flugzeugen<br />
wieder auf.<br />
Auch der Maschinenbau unterstützt die<br />
nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Die weltweit<br />
führenden Hersteller von Maschinen<br />
und Ausrüstungen für Bau und Bergbau,<br />
Lebensende<br />
der Turbine<br />
(End-of-life)<br />
Inspektion<br />
Vorteile:<br />
<br />
25 bis 50<br />
<br />
80<br />
<br />
Quelle: worldsteel<br />
wie Caterpillar und JBC, berücksichtigen bei<br />
der Fertigung bereits Wiederaufarbeitungsmöglichkeiten.<br />
Dies betrifft vor allem Motoren,<br />
Antriebe und die Hydraulik. Kunden<br />
übergeben den Erstausrüstern die benutzten<br />
Komponenten und erhalten als Ersatz<br />
ein wiederaufgearbeitetes Teil. Dieses ist mit<br />
den gleichen Garantien ausgestattet wie die<br />
ursprüngliche Komponente. Außerdem ist<br />
es sofort erhältlich und reduziert die Stillstandzeit<br />
der Maschinen. Dieser Austausch<br />
reduziert nicht nur den Abfall, sondern minimiert<br />
auch den Rohstoffeinsatz zur Erzeugung<br />
neuer Produkte. (sm 160903554) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Recycling von Stahlverpackungen boomt<br />
Brüssel. Die Wiederverwertung von Verpackungen aus Stahl hat in Europa<br />
einen neuen Höchstwert erreicht.<br />
35. Motek<br />
Internationale<br />
Fachmesse für<br />
Produktionsund<br />
Montageautomatisierung<br />
Montageanlagen<br />
und Grundsysteme<br />
Handhabungstechnik<br />
Prozesstechnik zum<br />
Fügen, Bearbeiten, Prüfen<br />
und Kennzeichnen<br />
Im Jahr 2014 wurden 76 % aller Stahlverpackungen<br />
recycelt, teilte der Verband<br />
der europäischen Hersteller von Verpackungsstahl<br />
(APEAL) mit. Bereits zum zehnten<br />
Mal in Folge ist Verpackungsstahl das in<br />
Europa meist wiederverwertete Verpackungsmaterial.<br />
Die von APEAL gesammelten<br />
und ausgewerteten Daten wurden von<br />
Eunomia, einem unabhängigen Beratungsunternehmen<br />
für Energie und Abfall überprüft.<br />
Der Verband gibt sich mit dieser Quote<br />
aber noch nicht zufrieden. Generalsekretär<br />
Alexander Mohr zeigte sich zuversichtlich,<br />
bis zum Jahr 2020 eine Wiederverwertungsquote<br />
von 80 % zu erreichen. Stahl habe so<br />
hervorragende Eigenschaften, dass eine<br />
Wiederverwertung einfach und ökonomisch<br />
sinnvoll sei.<br />
Übrigens feiert der Verband der Europäischen<br />
Erzeuger von Stahlverpackungen<br />
(APEAL) dieses Jahr seinen 30. Geburtstag.<br />
Am 1. April 1986 gründeten die Vorgängerunternehmen<br />
von ArcelorMittal, Tata Steel<br />
und thyssenkrupp Packaging Steel den Verband<br />
der Europäischen Erzeuger von Stahlverpackungen<br />
(APEAL). Wenig später gesellte<br />
sich U.S. Steel Kosice hinzu. Diese vier<br />
wichtigsten europäischen Erzeuger von<br />
Stahlverpackungen beschäftigen aktuell<br />
mehr als 200.000 Mitarbeiter in der Region.<br />
Innerhalb der folgenden 30 Jahre entwickelte<br />
sich der Verband zum ersten Ansprechpartner<br />
für alle Fragen zum Thema Stahlverpackungen.<br />
Außerdem überzeugte er viele<br />
Unternehmen, ihre Erzeugnisse mit Produkten<br />
aus Stahl zu verpacken.<br />
www.apeal.org<br />
/<br />
(sm 160903834)<br />
Komponenten für den<br />
Sondermaschinenbau<br />
Software und<br />
Dienstleistungen<br />
Recycling-Raten von Verpackungsstahl in Europa<br />
2014, Anteil in %<br />
90 bis 100%<br />
80 bis 90%<br />
70,2%<br />
79,2%<br />
72,6%<br />
70 bis 80%<br />
60 bis 70%<br />
50 bis 60%<br />
Steel International K 25<br />
Erstklassige Stähle für den Maschinenbau<br />
Ovako Imatra – Lieferant für anspruchsvolle Anwendungen<br />
Imatra. Ovako ist einer der führenden Hersteller von Langstahlprodukten<br />
und beliefert vor allem Kunden aus dem Maschinenbau und dem<br />
Automotive sektor. Mit seinen sogenannten Engineering Steels und dem<br />
speziellen Produktportfolio ist der Stahlkonzern ein Nischenplayer, einziges<br />
Unternehmen in Skandinavien und eines der führenden weltweit. Eine<br />
besondere »Perle« ist der Standort Ovako Imatra, an dem u. a. die neueste<br />
M-Steel ® -Generation produziert wird.<br />
Das Ovako-Stahlwerk in Imatra befindet<br />
sich im Südosten Finnlands nur 1,5 km entfernt<br />
von der Grenze zu Russland. Bekannt<br />
ist die Stadt durch den sogenannten Imatrafall.<br />
Dieser Wasserfall ist nicht nur Sehenswürdigkeit,<br />
sondern hat durch das dort<br />
errichtete Wasserkraftwerk in der Region<br />
wesentlich zur Industrialisierung und Elektrifizierung<br />
beigetragen. Bereits seit seiner<br />
Gründung vor 100 Jahren ist das Werk logistisch<br />
gut an alle Regionen der Welt an gebunden<br />
– ob per Straße, Schiene oder über<br />
einen Kanal zur Ostsee. Rd. 600 Mitarbeiter<br />
haben in Imatra im vergangenen Jahr<br />
175.000 t Stahlerzeugnisse ausgeliefert.<br />
Ovako Imatra produziert Stabstahl und<br />
Knüppel für die Weiterverarbeitung in der<br />
spanenden Fertigung oder in Schmiedebetrieben.<br />
Das Sortiment umfasst mehr als<br />
250 verschiedene Stahlsorten, darunter<br />
Maschinenbaustähle, hochfeste Baustähle,<br />
Vergütungsstähle, Einsatzstähle, Federstähle,<br />
Borstähle, mikrolegierte Stähle, Nitrierstähle,<br />
direkthärtbare Stähle und Wälzlagerstahl.<br />
Die Stahlprodukte werden mit runden<br />
(Durchmesser von 25 bis 200 mm), quadratischen<br />
oder rechteckigen Querschnitten<br />
(Kantenlängen von 30 bis 150 mm) geliefert.<br />
Das Unternehmen verfügt über eine langjährige<br />
Erfahrung in der Herstellung von<br />
qualitativ hochwertigen Maschinenbaustählen.<br />
Mit seinen Abnehmern pflegt es enge<br />
und langfristige Partnerschaften.<br />
Ovako Imatra liefert u. a. auch M-Steel ® ,<br />
eine Stahlsorte, die sich durch besonders<br />
gute Eigenschaften beim Zerspanungsprozess<br />
(wie Drehen, Fräsen, Bohren oder<br />
Schleifen) auszeichnet. M-Steel senkt den<br />
Werkzeugverschleiß und erlaubt gleichzeitig<br />
größere Schnittgeschwindigkeiten. Das be -<br />
deutet für den Anwender eine höhere Produktivität<br />
und bis zu 30 % niedrigere Kosten.<br />
Umweltfreundliche, Ressourcen<br />
sparende Produktion<br />
Die eigentliche Stahlproduktion erfolgt in<br />
einem Elektrostahlwerk. Als Rohstoff verwendet<br />
Imatra ausschließlich Schrott (neben<br />
(Fotos: Ovako)<br />
Legierungselementen und Zuschlagstoffen).<br />
Das Unternehmen kann eine ressourcenschonende,<br />
CO 2<br />
-arme, umweltfreund liche<br />
Produktion vorweisen.<br />
Der Schrott wird im Elektrolicht bogenofen<br />
ge schmolzen, der flüssige Stahl wird an -<br />
schließend im Pfannenofen veredelt und<br />
unter Vakuum fertig aufbereitet. Die Stranggussanlage<br />
wurde vor wenigen Jahren mit<br />
modernster Verteilerpfannentechnologie<br />
mo dernisiert, was die metallurgische Qualität<br />
der Stähle beeinflusst und somit die Zerspanbarkeit<br />
wie auch die Dauer festigkeit<br />
weiter verbessert. Die Vorblöcke werden im<br />
Walzwerk verarbeitet. Ein Vorgerüst liefert<br />
Vierkantknüppel (Kantenlängen 80 bis<br />
150 mm) oder Rundstahl (Durchmesser von<br />
95 bis 200 mm). Kleinere Abmessungen<br />
werden auf einer Stabstahlstraße gewalzt<br />
(Rundstahl mit 25 bis 90 mm Durchmesser,<br />
Vierkantstahl mit 30 bis 70 mm Kantenlänge).<br />
Alle Walzprodukte durchlaufen kontinuierlich<br />
Qualitätsprüfungen, ergänzt durch<br />
die geforderten Materialtests im Werkstofflabor.<br />
Denn Ovako’s Standorte sind nach<br />
internationalen Standards zertifiziert (z. B.<br />
Ovako Imatra produziert Stabstahl und Knüppel für die Weiterverarbeitung entweder in der<br />
spanenden Fertigung oder in Schmiedebetrieben.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
26 K Steel International<br />
Die Hauptabnehmer der Ovako-Stahlprodukte stammen aus dem Maschinenbau<br />
und dem Automotivebereich.<br />
nach ISO 14001, ISO 9001, teilweise ISO/TS<br />
16949 und OHSAS 18001).<br />
Modernes Blankstahlzentrum<br />
Als besonderen Service für Kunden im<br />
Bereich Maschinenbau und Automobilbau<br />
hat Ovako Imatra ein leistungsfähiges Blankstahlzentrum<br />
aufgebaut. Dort stehen hochproduktive<br />
Anlagen, auf denen der im<br />
Walzwerk produzierte Stabstahl auftragsspezifisch<br />
für den Kunden vorbereitet werden<br />
kann. Möglich sind u. a. Wärmebehandlung<br />
(Normalglühen, Vergüten usw.), Oberflächenbearbeitung<br />
(z. B. Schälen, Glätten<br />
oder Schleifen) oder Kaltziehen (auf Durchmesser<br />
von 20 bis 55 mm) – ganz individuell<br />
nach Kundenwunsch.<br />
Ovako liefert überwiegend nach<br />
Westeuropa (43 % Umsatz) und<br />
in die nordischen Länder (39 %).<br />
Hochleistungsstähle für<br />
den Maschinenbau<br />
Als Hersteller hat sich Ovako längst für die<br />
hohe Qualität und besondere Reinheit seiner<br />
Stähle einen Namen gemacht. Das Portfolio<br />
umfasst fünf Produktfamilien, die ständig<br />
weiterentwickelt werden: M-Steel ® für<br />
höchste Produktivität bei der spanenden<br />
Verarbeitung, BQ-Steel ® mit hoher Ermüdungsfestigkeit<br />
z. B. für Lager, IQ-Steel ® für<br />
noch höhere Ansprüche (ein isotroper, ultrareiner<br />
Stahl für mehrachsige Beanspruchungen<br />
wie bei Getrieben, Lagern und anderen<br />
kritischen Bauteilen), WR-Steel ® als besonders<br />
verschleißfeste Stahlsorte und SZ-Steel ®<br />
für sicherheitsrelevante Anwendungen in<br />
kalten Klimazonen.<br />
Die neue M-Steel ® -Generation<br />
Wie gut sich ein Werkstück aus Stahl bearbeiten<br />
lässt, hat unmittelbaren Einfluss auf<br />
Maschinenkosten sowie Poduktivität und<br />
Profitabilität in der Fertigung. Ovako hat<br />
deshalb seine 2014 im Markt eingeführte<br />
M-Steel-Generation weiterentwickelt und<br />
deutlich verbessert. Erreicht wurden dadurch<br />
niedrigere Bearbeitungskosten, um bis zu<br />
30 % höhere Schnittgeschwindigkeiten<br />
bzw. eine mehr als dreifache Werkzeuglebensdauer,<br />
weniger Störungen, Werkzeugwechsel<br />
und -einstellungen, eine höhere<br />
Produktionskapazität und entsprechend<br />
niedrigere Fertigungskosten.<br />
Das M-Steel-Konzept ist auf nahezu jede<br />
standardisierte Stahlsorte (nach EN, SS,<br />
ASTM usw.) anwendbar. Zuletzt wurde bei-<br />
spielsweise der Stahl 20MnV6 M, mikrolegiert<br />
und mit niedrigem Kohlenstoffgehalt,<br />
als neuer Werkstoff M-Steel 280 für nahtlose<br />
Rohre vorgestellt (siehe »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
8.2016, S. 33).<br />
Bei M-Steel werden nicht-metallische Einschlüsse<br />
modifiziert und kontrolliert. Dies<br />
geschieht im Rahmen der Sekundärmetallurgie<br />
durch eine Kalziumbehandlung. Kalziumhaltige<br />
Einschlüsse wirken sich bei<br />
M-Steel günstiger aus als bei herkömmlichem<br />
Stahl und bilden eine Schutzschicht<br />
mit Schmiereffekt zwischen Werkzeug und<br />
Spanfläche. Dadurch lässt sich auch der Verschleiß<br />
während der Zerspanung deutlich<br />
verbessern. Darüber hinaus wird der Schwefelgehalt<br />
optimiert, um die bestmögliche<br />
Verarbeitbarkeit zu gewährleisten.<br />
Zur permanenten Qualitätsüberwachung<br />
gehören neben der Prüfung der üblichen<br />
Werkstoffkennwerte auch Zerspanungstests.<br />
Als besonderen Kundenservice bietet<br />
Ovako Empfehlungen für die Wahl der richtigen<br />
Schnittparameter, der geeigneten<br />
Werkzeuge, aber auch für Planung und<br />
Begleitung von Bearbeitungsversuchen.<br />
Als Kennwert hat Ovako den Zerspanbarkeitsindex<br />
MQ eingeführt. Dieser ist Maß für<br />
die Eignung für höhere Zerspanungsparameter<br />
(Vorschub, Schnittgeschwindigkeit)<br />
und für den Kraterverschleiß an der Schnittkante<br />
des Werkzeugs. Zahlreiche Anwen-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Steel International K 27<br />
dungsbeispiele beweisen die Vorteile der<br />
M-Steel-Sorten bei der Verarbeitung.<br />
Seine Vorteile in der Zerspanbarkeit zeigt<br />
M-Steel noch deutlicher bei der Hartbearbeitung<br />
(dem Zerspanen von gehärteten<br />
bzw. vergüteten Werkstücken) Im Vergleich<br />
Über Ovako<br />
zu einer Schleifbearbeitung reduzieren sich<br />
nahezu alle anteiligen Fertigungskosten sehr<br />
deutlich, wie etliche Fallstudien beweisen.<br />
Mit dem »M-Steel calculator« stellt Ovako<br />
seinen Kunden ein Online-Tool zur Verfügung,<br />
mit dem sich die optimalen Schnitt-<br />
Der skandinavische Stahlkonzern Ovako verfügt<br />
über 11 Produktionsstandorte und ist in mehr als<br />
30 Ländern vertreten. Verkaufsniederlassungen<br />
existieren in Europa, Nordamerika und Asien. Die<br />
Gruppe ist im Jahr 2005 durch Zusammenschluss<br />
der drei Stahlunternehmen Fundia, Ovako Steel<br />
und Imatra Steel (Schweden und Finnland) entstanden.<br />
Einige Werke können auf eine langjährige<br />
Geschichte zurückblicken, so z. B. der schwedische<br />
Standort Horfors (über 300 Jahre).<br />
Der deutsch-skandinavische Finanzinvestor<br />
Triton hatte 2010 das Stabstahl-, Blankstahl- und<br />
Röhrengeschäft übernommen (ohne den Drahtbereich)<br />
und die »neue Ovako« geformt. Die Konzernzentrale<br />
befindet sich in Stockholm. Im vergangenen<br />
Jahr konnten die rd. 2.900 Mitarbeiter<br />
einen Umsatz von 834 Mill. € erwirtschaften. Wie<br />
viele andere Stahlkonzerne weltweit, kann sich<br />
auch Ovako der herausfordernden Situation auf<br />
den Weltstahlmärkten nicht entziehen und hat<br />
deshalb Ende vergangenen Jahres ein Restrukturierungsprogramm<br />
aufgelegt, das 2018 zur vollen<br />
Wirkung kommen soll.<br />
Ovako liefert überwiegend an Westeuropa<br />
(43 % Umsatz) und die nordischen Länder (39 %).<br />
Den größten Teil nehmen Stabstähle mit höherer<br />
Wertschöpfung ein (56 %).<br />
parameter je nach Anwendungsfall leicht<br />
finden lassen. Abhängig vom Fertigungsverfahren<br />
(z. B. Drehen, Bohren, Fräsen) lassen<br />
sich die optimalen Zerspanungsparameter<br />
ermitteln und mit denen für herkömmliche<br />
Stähle vergleichen. Der »M-Steel calculator«<br />
zeigt dem Anwender blitzschnell die Reduzierung<br />
der Fertigungskosten, die sich<br />
M-Steel ® gegenüber konventionellem Stahl<br />
ergeben. Der neue Werkstoff ist in einem<br />
breiten Standard abmessungsbereich (rund,<br />
rechteckig etc., auch als Rohr) verfügbar<br />
und auch auf individuellen Wunsch mit<br />
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28 Stahlstandort Deutschland<br />
Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland<br />
RWI-Stahlbericht: weltweit weiter rückläufige Stahlerzeugung<br />
Essen. Die deutsche Stahlindustrie zeigt sich trotz eines schwierigen<br />
internationalen Umfelds stabil. Ihre Kapazitäten waren im ersten Halbjahr<br />
2016 mit rd. 89 % außerordentlich gut ausgelastet. Die Rohstahlerzeugung<br />
dürfte nach einem leichten Minus im Jahr 2016 im kommenden Jahr stabil<br />
bleiben, die Walzstahlerzeugung leicht zurückgehen.<br />
Wie der aktuelle Stahlbericht des Rheinisch-Westfälischen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI) zudem zeigt, ist die globale<br />
Rohstahlerzeugung seit Ende 2014 tendenziell<br />
rückläufig, die Kapazitätsauslastung<br />
liegt bei rd. 65 %. Da ein entsprechendes<br />
Wachstum der Stahlnachfrage nicht zu er -<br />
warten ist, wird die internationale Stahlindustrie<br />
um einen Abbau von Kapazitäten<br />
nicht herumkommen.<br />
Die deutsche Stahlindustrie hat sich gut in<br />
einem schwierigen internationalen Umfeld<br />
behauptet, so lautet das Resumée des RWI.<br />
Die Rohstahlerzeugung liegt recht stabil bei<br />
etwa 3,6 Mill. t pro Monat. Sie dürfte auch<br />
im Prognosezeitraum stabil bleiben. Nach<br />
einem leichten Rückgang im Verlauf des vergangenen<br />
Jahres verbesserte sich demnach<br />
die konjunkturelle Lage der deutschen Stahlindustrie<br />
in der ersten Hälfte dieses Jahres<br />
etwas. Die Produktion der inländischen<br />
Stahlverwender belebte sich, vor allem die<br />
Bauproduktion. Zugleich konnten die Ausfuhren<br />
von Walzstahlerzeugnissen wieder<br />
gesteigert werden. Dies trug dazu bei, dass<br />
die Walzstahlerzeugung deutlich zunahm<br />
und auch die Rohstahlerzeugung ausgeweitet<br />
wurde. »Die Kapazitätsauslastung in der<br />
Stahlindustrie hat sich in der ersten Hälfte<br />
dieses Jahres auf rd. 89 % erhöht, das ist im<br />
internationalen Vergleich ein außerordentlich<br />
hoher Wert«, so RWI-Konjunkturchef<br />
Prof. Dr. Roland Döhrn. Trotzdem bleibe die<br />
deutsche Stahlindustrie unter Anpassungsdruck<br />
und werde die Zahl ihrer Beschäftigten<br />
voraussichtlich weiter leicht reduzieren.<br />
In diesem und im nächsten Jahr werden vom<br />
Außenhandel wohl weiterhin per saldo<br />
dämpfende Wirkungen ausgehen, schätzt<br />
er. Die internationale Konjunktur wird sich<br />
voraussichtlich nur wenig beschleunigen.<br />
Sie dürfte nicht mehr so stark wie früher von<br />
den Investitionen getragen sein, worunter<br />
die Nachfrage nach Stahl leidet. Zugleich<br />
sind weltweit weiterhin unterausgelastete<br />
Kapazitäten zu erwarten, weshalb der Wettbewerb<br />
auf Auslandsmärkten intensiv bleiben<br />
dürfte. Alles in allem prognostiziert das<br />
RWI daher für 2016 und 2017 einen Rückgang<br />
der Walzstahlerzeugung von 2,6 bzw.<br />
0,8 %, wobei das recht kräftige Minus in<br />
diesem Jahr vorwiegend auf einen statistischen<br />
Unterhang zurückzuführen sei. Die<br />
Rohstahlerzeugung dürfte nach einem<br />
ebenfalls vorwiegend durch einen Unterhang<br />
bedingten Rückgang um 1,4 % auf<br />
42,1 Mill. t im kommenden Jahr um 0,2 %<br />
zunehmen und damit in etwa stabil bleiben.<br />
Rückgang der weltweiten<br />
Rohstahlerzeugung<br />
Die globale Rohstahlerzeugung ist seit Ende<br />
2014 tendenziell rückläufig. Im Durchschnitt<br />
des vergangenen Jahres sank sie um 3,3 %<br />
Walzstahlbilanz für Deutschland 2013 bis 2017<br />
2013 2014 2015 2016 P 2017 P 2015 2016 P 2017 P<br />
in Mill. t Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br />
Produktion der Stahlverwender (Index 1 ) 105,8 108,8 108,9 110,1 111,5 0,0 1,2 1,3<br />
Stahlverwendung² 36,1 36,9 36,6 36,7 36,9 – 0,7 0,4 0,4<br />
Lagerveränderung – 0,2 – 0,4 0,0 0,8 0,2<br />
Marktversorgung 3 35,8 36,4 36,7 36,9 37,1 0,7 0,7 0,6<br />
Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 4 17,3 18,2 19,0 19,6 20,0 4,3 3,3 2,0<br />
Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 4 17,8 18,2 18,8 18,2 18,1 3,3 – 3,0 – 0,6<br />
Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse 36,4 36,4 36,5 35,6 35,3 0,1 – 2,6 – 0,8<br />
Rohstahlerzeugung 42,6 43,0 42,7 42,1 42,2 – 0,8 – 1,4 0,2<br />
1<br />
Mit den Anteilen an der Stahlverwendung gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender (2010 = 100)<br />
2<br />
Walzstahlerzeugnisse<br />
3<br />
Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich<br />
Export<br />
4<br />
Ohne Erzeugnisse der Rohrwerke P Eigene Prognose<br />
Quelle: Eigene Berechnungen des RWI nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />
und damit in einem Maße, das in der Vergangenheit nur während<br />
Rezessionen übertroffen wurde. Da zudem zusätzliche<br />
Kapazitäten geschaffen wurden, ging die Kapazitätsauslastung<br />
insgesamt weiter zurück und erreichte zur Jahreswende<br />
2015 / 16 mit rd. 65 % den niedrigsten Wert seit der tiefen<br />
Rezession 2008 / 09. Auffällig ist, dass der Rückgang der Rohstahlerzeugung<br />
sich nicht allein durch das in den vergangenen<br />
Jahren verlangsamte Wachstum der Weltwirtschaft erklären<br />
lässt. Vielmehr scheint sich auch der Zusammenhang zwischen<br />
wirtschaftlicher Aktivität und Stahlerzeugung abgeschwächt zu<br />
haben.<br />
In jüngster Zeit war die Entwicklung zwar wieder etwas günstiger.<br />
Eine Wende deutet dies aber wohl nicht an. Die internationale<br />
Konjunktur bleibt voraussichtlich nur mäßig aufwärts<br />
gerichtet, weshalb eine allenfalls stagnierende, wahrscheinlich<br />
sogar eher sinkende Nachfrage nach Stahl zu erwarten sei, heißt<br />
es laut RWI. Dies gelte auch, weil die weltwirtschaftliche Expansion<br />
verstärkt vom Dienstleistungssektor getragen und damit<br />
weniger stahlintensiv sein wird. Für den Jahresdurchschnitt 2016<br />
prognostiziert das RWI einen Rückgang der weltweiten Rohstahlerzeugung<br />
um 1 %. Im Jahr 2017 dürfte die Produktion<br />
dann in etwa auf dem in diesem Jahr erreichten Niveau verharren.<br />
Die Kapazitätsauslastung dürfte daher insgesamt gesehen<br />
niedrig bleiben, zumal die Kapazitäten in den Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern weiter ausgebaut werden, wenn auch langsamer<br />
als vor der großen Rezession.<br />
Abbau von Kapazitäten wird unausweichlich sein<br />
Insgesamt steht die Stahlbranche weiterhin vor erheblichen Problemen,<br />
so das RWI. Trotz weltweiter Überkapazitäten entwickeln<br />
sich derzeit gerade in Asien Kapazitäten und Nachfrage<br />
auseinander, was zu weiteren Überkapazitäten führt. Hinzu<br />
kommt, dass sich der Strukturwandel in vielen Volkswirtschaften<br />
eher zu Lasten stahlintensiver Sektoren vollziehen dürfte. Es<br />
besteht also wenig Hoffnung, dass sich das Problem der Überkapazitäten<br />
durch ein stärkeres Wachstum der Stahlnachfrage<br />
lösen wird.<br />
Als eine der Ursachen für die gegenwär tigen Probleme der<br />
europäischen Stahl industrie werden derzeit die wachsenden<br />
Importe aus China gesehen. Diese haben 2015 tatsächlich spürbar<br />
zugenommen, um mehr als 50 % auf rd. 7,6 Mill. t. Andererseits<br />
führte die EU ihrerseits ein Volumen von 42,7 Mill. t in<br />
Drittländer aus. Zudem machten die chinesischen Importe bei<br />
einer sichtbaren Stahlverwendung von 152 Mill. t/a im Jahr 2015<br />
lediglich 5 % der Marktversorgung aus (zum Vergleich: 3,4 %<br />
im Jahr 2014). Die Überkapazitäten werden aber auf 30 bis<br />
40 Mill. t geschätzt. Handelsbeschränkende Maßnahmen können<br />
schon angesichts dieser Größenordnungen nicht die Lösung<br />
des Problems sein. »Die europäische Stahlindustrie wird Kapazitäten<br />
abbauen müssen, auch wenn es dagegen voraussichtlich<br />
erhebliche Widerstände geben wird«, sagt Döhrn.<br />
K<br />
(sm 160903940)<br />
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30 Stahlstandort Deutschland<br />
Projektstart Carbon2Chem<br />
Aus Hüttengasen Rohstoffe gewinnen<br />
Duisburg. Stahlerzeugung am Standort Deutschland soll es auch in<br />
10 Jahren noch geben. Aus diesem Grunde wurde Ende Juni das<br />
Verbundprojekt Carbon2Chem gestartet, eine Initiative, an der insgesamt<br />
17 Partner aus Industrie und Wissenschaft beteiligt sind. Ziel ist es, den<br />
CO 2<br />
-Ausstoß aus Stahlwerken wirtschaftlich zu nutzen.<br />
Aktiv beteiligt an dem Projekt sind mehrere<br />
international agierende Unternehmen<br />
wie thyssenkrupp, BASF, Covestro, Linde<br />
und Siemens, außerdem führende Wissenschaftsorganisationen<br />
und Universitäten,<br />
z. B. das Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT<br />
und das Max-Planck-Institut für Chemische<br />
Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim.<br />
»Erstmals wollen wir die bei der Stahlherstellung<br />
anfallenden Gase nicht nur in Strom<br />
und Wärme umwandeln, wie das seit Jahrzehnten<br />
in unserer Industrie üblich ist, sondern<br />
wir wollen diese sogenannten Hüttengase<br />
als Rohstoff für die chemische Industrie<br />
nutzen«, erklärte Dr. Heinrich Hiesinger,<br />
Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp<br />
AG. Svenja Schulze, Ministerin für Innovation,<br />
Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen<br />
unterstrich: »Als erstes<br />
Bundesland haben wir bereits 2013 ein eigenes<br />
Klimaschutzgesetz verabschiedet. Wir<br />
wollen die CO 2<br />
-Emissionen bis 2050 um<br />
80 % reduzieren.« Jedoch gehe es nicht nur<br />
um CO 2<br />
-Vermeidung oder -Reduktion. Auch<br />
die Nutzung dieses Gases sei ein großes Forschungsfeld.<br />
Denn Hüttengase können fossile Rohstoffe<br />
ersetzen. Aus dem Abgas der Hochöfen<br />
entstehen dann Vorprodukte für Kraftstoffe,<br />
Kunststoffe oder Düngemittel. »Eine zu -<br />
kunftsfähige Industrieproduktion und engagierter<br />
Klimaschutz gehören zusammen. Mit<br />
Carbon2Chem zeigen wir dies glaubwürdig«,<br />
sagte Bundesforschungsministerin<br />
Prof. Dr. Johanna Wanka.<br />
Der benötigte Wasserstoff wird mit Überschussstrom<br />
aus erneuerbaren Energien<br />
produziert. Mit dem »Carbon2Chem«-Ansatz<br />
sollen 20 Mill. t des jährlichen deutschen<br />
CO 2<br />
-Ausstoßes der Stahlbranche<br />
künftig wirtschaftlich nutzbar gemacht werden.<br />
Dies entspricht 10 % der jährlichen<br />
CO 2<br />
-Emissionen der deutschen Industrieprozesse<br />
und des verarbeitenden Gewerbes.<br />
»Wir leisten außerdem einen wertvollen<br />
Beitrag zum Gelingen der Energiewende«,<br />
so Hiesinger, »Der Prozess kann die Schwankungen<br />
bei Erneuerbaren Energien ausgleichen.«<br />
Sobald überschüssiger Strom vorhanden<br />
ist, sollen die Gasströme so aufgeteilt<br />
werden, dass ein Teil als Rohstoff für die<br />
Chemieproduktion zur Verfügung steht.<br />
Das Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung fördert das Projekt mit über<br />
60 Mill. €. Die beteiligten Partner planen<br />
Investitionen von über 100 Mill. € bis 2025.<br />
Für die kommerzielle Realisierung haben sie<br />
mehr als 1 Mrd. € vorgesehen. Unter anderem<br />
wird thyssenkrupp Steel Europe in diesem<br />
Herbst noch mit einem Budget von<br />
30 Mill. € den Bau eines Technikums in Duisburg<br />
beginnen. Dort sollen die Carbon2-<br />
Chem-Prozesse im Pilotmaßstab erprobt<br />
werden.<br />
»Carbon2Chem ist ein gutes Beispiel<br />
dafür, dass Grundlagenforschung effektiv in<br />
die Anwendung überführt werden kann«,<br />
unterstrich Prof. Robert Schlögl, geschäftsführender<br />
Direktor des Max-Planck-Instituts<br />
MPI CEC in Mülheim und des Fritz-Haber-<br />
Instituts in Berlin. Von dem Projekt profitieren<br />
auch andere: Chemieunternehmen<br />
erschließen eine neue, saubere Rohstoffquelle:<br />
»Innovationssprünge entstehen heute<br />
an den Grenzen zwischen den Branchen«,<br />
betonte thyssenkrupp-Chef Hiesinger. »Carbon2Chem<br />
bringt Akteure aus allen Bereichen<br />
des Innovationsgeschehens zusammen:<br />
Grundlagenforschung, Anwendungsforschung<br />
und industrielle Praxis – aus<br />
unterschiedlichen Sektoren.«<br />
Für die Marktreife des Verfahrens in großindustriellen<br />
Anlagen werden mindestens<br />
10 Jahre Entwicklungsarbeit veranschlagt.<br />
Die Erfolgsaussichten seien jedenfalls gut,<br />
hieß es, denn die grundlegenden chemischen<br />
Abläufe und die benötigten Technologien<br />
seien weitestgehend bekannt. Aufgrund<br />
des modularen Ansatzes könnte die<br />
Technologie an mehr als 50 vergleichbaren<br />
Stahlproduktionsstätten weltweit und in<br />
verwandten emissionsintensiven Industriezweigen<br />
zum Einsatz kommen. Carbon2-<br />
Chem habe somit das Potenzial, zu einer<br />
bedeutenden Schlüsseltechnologie beim<br />
globalen Klimaschutz zu werden.<br />
K<br />
(sm 160904045)<br />
(Foto: bmbf/Ute Grabowsky)<br />
Sie haben das Carbon2Chem-Projekt<br />
vorgestellt (von links): Wissenschaftler<br />
Prof. Dr. Robert Schlögl, Bundesministerin<br />
Prof. Dr. Johanna Wanka, thyssenkrupp-Chef<br />
Dr. Heinrich Hiesinger und NRW-Ministerin<br />
Svenja Schulze<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 31<br />
30 Jahre Stiftung Stahlanwendungsforschung<br />
Essen. Die »Stiftung Stahlanwendungsforschung« fördert seit nunmehr 30 Jahren Forschungsvorhaben – mit dem<br />
Ziel, dem Werkstoff Stahl weitere Verwendungsgebiete zu erschließen und bereits bestehende zu sichern.<br />
Sie wurde 1986 durch einen Erlass des<br />
Bundesministers für Wirtschaft errichtet und<br />
wird durch den Stifterverband der deutschen<br />
Wirtschaft verwaltet. Bei den Stiftungsprojekten<br />
steht die Förderung der<br />
vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im<br />
Mittelpunkt. Der Anlass für die Gründung<br />
der Stiftung war kurios: Das Stiftungsvermögen<br />
stammt aus dem Handel mit dem Werkstoff<br />
Stahl, d. h. aus dem Überschuss der<br />
Preisausgleichskasse für Lieferungen von<br />
Walzstahlfertigerzeugnissen in revierferne<br />
Gebiete. Die Kasse war überflüssig geworden<br />
und das von der Industrie selbst aufgebrachte<br />
Vermögen wurde über die öffentliche<br />
Hand in die Stiftung Stahlanwendungsforschung<br />
eingebracht.<br />
Das Einlagevermögen beträgt heute gut<br />
60 Mill. €. Die Stiftung fördert über die<br />
Forschungs vereinigung der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Eisen und Metall verarbeitenden<br />
Industrie (AVIF) und über die Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung e.V. (FOSTA) Projekte<br />
zur Stahlanwendung und verdankt ihre<br />
Erfolge nicht zuletzt dem in der Stiftungsurkunde<br />
verankerten vorwettbewerblichen<br />
Zusammenwirken der Stahlerzeuger und<br />
der Stahlverarbeiter in Deutschland.<br />
Die unterstützten Forschungen haben<br />
entscheidend dazu beigetragen, die Einsatzmöglichkeiten<br />
des Werkstoffs in der Stahl<br />
verarbeitenden Industrie zu verbreitern und<br />
zu erhöhen. Dadurch konnte auch deren<br />
Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden.<br />
Die Stiftung ist mit der im Stahl-Zentrum<br />
ansässigen FOSTA eng verbunden und hat<br />
in den 30 Jahren 235 Forschungsvorhaben<br />
mit einem Fördervolumen von rd. 53 Mill. €<br />
betreut. Oft arbeiten Stahlunternehmen<br />
und Stahlverarbeiter zusammen. Als Kundenvertreterin<br />
profitiert die Forschungsvereinigung<br />
der AVIF gleichberechtigt von den<br />
Mitteln der Stiftung. Forschungsfelder sind<br />
u. a. Umformbarkeit, Legierungskonzepte,<br />
Leichtbaustrukturen, Fügetechnologien,<br />
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32 Stahlstandort Deutschland<br />
Neue Stranggießanlage<br />
Dillinger stellt größte Einzelinvestition am Standort vor<br />
Dillingen. Sie ist ein Projekt der Superlative: die neue Stranggießanlage<br />
CC 6 – mit einem Investitionsvolumen von über 400 Mill. € die größte<br />
Einzelinvestition am Stahlstandort Dillingen. Am 5. Juli 2016 wurde sie<br />
im Beisein der Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer sowie der Wirtschaftsministerin des Saarlandes Anke Rehlinger<br />
offiziell vorgestellt.<br />
(Foto: Dillinger)<br />
Die neue Senkrechtbrammenstranggießanlage CC 6<br />
»Mit der neuen Stranggießanlage, die<br />
derzeit erfolgreich im Probebetrieb läuft,<br />
wollen wir in neue Dimensionen und Qualitätsgüten<br />
vordringen und einen immer<br />
anspruchsvolleren Produktmix abdecken.<br />
Hiermit wird unsere Stellung als führender<br />
europäischer Grobblechhersteller nochmals<br />
gestärkt«, so der Sprecher des Vorstands<br />
und Finanzvorstand der AG der Dillinger<br />
Hüttenwerke (Dillinger), Fred Metzken bei<br />
der Begrüßung und weiter: »Diese einzigartige<br />
Anlage ist ein Kernstück unserer Innovationsstrategie<br />
und ein Bekenntnis für den<br />
Stahlstandort an der Saar.« Nach Angaben<br />
des Unternehmens macht sie die Her stellung<br />
der weltweit dicksten Brammen (500 mm)<br />
möglich.<br />
Auch die Ministerpräsidentin Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer unterstrich in ihrem<br />
Grußwort die Bedeutung des Projekts für<br />
das Saarland: »Eine solche Großinvestition<br />
ist keine Selbstverständlichkeit. Sie demonstriert<br />
ein weiteres Mal auf beeindruckende<br />
Weise, dass das Saarland und seine Industrie<br />
›Hightech‹ sind – und weltweit Maßstäbe<br />
setzen.« Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger<br />
betonte das Weltklasseformat der neuen<br />
Anlage: »Wir sind stolz darauf, dass die Dillinger<br />
Hütte und ihre Beschäftigten es einmal<br />
mehr geschafft haben, ihre führende<br />
Rolle in der Technologie zu unterstreichen.<br />
Damit die saarländische Stahlindustrie auch<br />
in Zukunft im internationalen Wettbewerb<br />
agieren kann, kämpfen wir weiterhin dafür,<br />
dass die Rahmenbedingungen stimmen.«<br />
Bei der anschließenden Besichtigung hatten<br />
die Gäste Gelegenheit, sich die zweisträngige<br />
Senkrechtbrammenstranggießanlage<br />
CC 6 »live« anzusehen. Technikvorstand<br />
Dr. Bernd Münnich: »Die CC 6 ist die<br />
konsequente Weiterentwicklung unserer<br />
Stranggießtechnologie. Mit der weltweit<br />
einzigartigen Kombination aus hochmoderner<br />
Anlagen- und Prozesstechnologie kann<br />
Vormaterial in höchster Qualität für die beiden<br />
Dillinger Grobblechwalzwerke im weltgrößten<br />
Brammenformat – bis zu 2.200 mm<br />
x 500 mm – hergestellt werden.«<br />
Die mit der CC 6 vergießbaren Brammen<br />
sind im Übrigen nicht der erste Weltrekord<br />
der Dillinger Stranggießtechnologie: Bereits<br />
1961 setzte sich das Unternehmen mit der<br />
Inbetriebnahme der weltweit ersten Zweistrangstranggießanlage<br />
zum kontinuierlichen<br />
Gießen schwerer Brammen an die<br />
Spitze des technologischen Fortschritts. Die<br />
1998 in Betrieb gegangene und 2010<br />
modernisierte Dillinger Stranggießanlage 5<br />
zählt ebenfalls zu den leistungsfähigsten<br />
Anlagen und hielt mit einer Brammendicke<br />
von 450 mm den bisherigen Weltrekord.<br />
Die Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />
(Dillinger) zählt zu den weltweit<br />
führenden Herstellern von hochwertigen<br />
Grobblechen aus Stahl. Die Dillinger Gruppe<br />
erzielt mit insgesamt rd. 7.400 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von rd. 2 Mrd. € pro Jahr. Dillinger<br />
Hightech-Bleche finden bei der Realisierung<br />
außergewöhnlicher und technisch<br />
an spruchsvoller Projekte auf der ganzen<br />
Welt Verwendung, u. a. zum Einsatz in den<br />
Bereichen Stahlbau, Maschinenbau, Offshore,<br />
Linepipe, Kesselbau.<br />
K<br />
(sm 160903874)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 33<br />
Lech-Stahlwerke erweitern Stabstahl-Walzwerk 2<br />
Meitingen / Düsseldorf. Im Herbst 2017 wird die Erweiterung im Walzwerk 2 der Lech-Stahlwerke GmbH<br />
am Standort in Meitingen durch die SMS group abgeschlossen sein und die Anlagenerweiterung ihren Betrieb<br />
aufnehmen.<br />
»Ziel der Erweiterung ist es, noch engere<br />
Abmessungstoleranzen der Stäbe bei<br />
gleichzeitig erhöhter Flexibilität der Anlage<br />
zu erreichen. Dadurch können wir noch<br />
kundenspezifischer und schneller auf Anforderungen<br />
des Marktes reagieren. Wir werden<br />
sowohl die Ausbringung als auch die<br />
Qualität weiter steigern. Die Entscheidung<br />
für die SMS group ist aufgrund der fortschrittlichen<br />
technischen Lösungen gefallen«,<br />
sagt Knut Rummler, Technischer Ge -<br />
schäftsführer der Lech-Stahlwerke GmbH.<br />
Mit dieser Erweiterung reagieren die<br />
Lech-Stahlwerke auf die Anforderungen der<br />
Automobilindustrie und ermöglichen außerdem<br />
eine Just-in-time-Lieferung von SBQ-<br />
Güten (Special Bar Quality) mit guter Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Geradheit der<br />
Stäbe. »In Bayern sind wir einer der wichtigsten<br />
Lieferanten der Automobilindustrie,<br />
und mit den neuen Anlagen von der SMS<br />
group können wir sicherheitsrelevanten<br />
Stahl noch präziser fertigen als zuvor – denn<br />
wir leisten immer mehr als nur unsere<br />
Pflicht«, so Max Aicher, Stiftungsvorstand<br />
der Max Aicher Stiftung.<br />
Zum Lieferumfang der SMS group gehören<br />
ein 3-Walzen-Präzisionsmaßwalzblock<br />
(PSM ® – Precision Sizing Mill) inklusive der<br />
zugehörigen Walzenwerkstatt, Rechenkühlbett,<br />
Trennschleifmaschinen sowie eine<br />
Adjustage. Neben den mechanischen Einrichtungen<br />
liefert die SMS group auch die<br />
Elektrik und Automatisierung und führt die<br />
Montage und Inbetriebnahme aus.<br />
Im modernen PSM ® -Sizing-Block Typ 380/4<br />
wird zukünftig Stabstahl im Durchmesserbereich<br />
von 30 bis 80 mm aus einer Einkaliberfamilie<br />
gewalzt.<br />
Die nachgeschaltete Anlagenkonfiguration<br />
mit Rechenkühlbett, Trennschleifmaschinen<br />
und Adjustage ermöglicht es den<br />
Lech-Stahlwerken ihr gesamtes Produktspektrum<br />
für Stabstahl (rd. 30 bis 130 mm)<br />
und Quadratprofile (50 bis 120 mm) weiter<br />
zu verarbeiten und den werksinternen<br />
Logistikprozess weiter zu optimieren.<br />
(sm 160903937)<br />
Vertragsunterzeichung zur Erweiterung des<br />
Stabstahlwalzwerks 2 der Lechstahlwerke<br />
(LSW), unten von li. nach re.: Evelyne Aicher<br />
und Max Aicher (Eigner), Marcel Fasswald<br />
(Geschäftsführung SMS group),<br />
Knut Rummler (Technische Geschäftsführung<br />
LSW), sowie weitere Vertreter der Lech-<br />
Stahlwerke und der SMS group (oben).<br />
(Foto: Lech-Stahlwerke/SMS group)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
34 K<br />
L STEEL TICKER<br />
CHINA VERFEHLT BEDINGUNGEN<br />
FÜR MARKTWIRTSCHAFTSSTATUS<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER spricht sich weiterhin gegen eine Anerkennung<br />
Chinas als Marktwirtschaft aus. Die Volksrepublik<br />
erfüllt nach Einschätzung des Generaldirektors<br />
Axel Eggert nur eine von fünf geforderten<br />
Bedingungen, indem sie inzwischen Bartergeschäfte<br />
verboten hat. Nun müsse sich die Regierung<br />
noch aus allen Entscheidungen von Unternehmen<br />
und über den Einsatz von Ressourcen<br />
heraushalten, transparente und diskriminierungsfreie<br />
Corporate-Governance-Regeln für alle Ge -<br />
sellschaften einführen, einen staatsunabhängigen<br />
Finanzsektor sowie klare Eigentumsrechte und<br />
Konkursregeln schaffen.<br />
EUROFER warnte erneut vor einer verfrühten<br />
Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft. Wenn<br />
dieser Schritt dennoch erfolgen würde, hätten die<br />
chinesischen Stahlerzeuger noch weitaus größere<br />
Wettbewerbsvorteile als bisher, sagte Eggert. Die<br />
von China möglicherweise in Aussicht gestellte<br />
Reduzierung von Überkapazitäten dürfte nicht<br />
den Weg für eine Veränderung des Status freimachen.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903954)<br />
EUROFER UNTERSTÜTZT<br />
HANDELSKLAGEN GEGEN CHINA<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER hat die gegen China gerichteten Klagen der<br />
USA und der EU bei der Welthandelsorganisation<br />
(WTO) befürwortet. Die Volksrepublik belegt die<br />
Ausfuhr bestimmter Rohstoffe mit hohen Zöllen<br />
und verletzt bereits 2001 unterzeichnete Vereinbarungen<br />
mit der WTO.<br />
Die Welthandelsorganisation hatte bereits<br />
zweimal die Exportbeschränkungen Chinas verurteilt.<br />
Nun steht eine weitere Entscheidung ins<br />
Haus. Aktuell geht es um die Ausfuhr von Antimon,<br />
Kobalt, Kupfer, Chrom, Graphit, Indium, Blei,<br />
Magnesium, Talkum, Tantal und Zinn.<br />
»Chinas Exportzölle und Ausfuhrquoten haben<br />
sich extrem negativ auf europäische und amerikanische<br />
Erzeuger ausgewirkt«, sagte EUROFER-<br />
Direktor Axel Eggert. Um international wettbewerbsfähig<br />
zu sein, müssten sie Zugang zu wichtigen<br />
Rohstoffen haben. Die Exportbeschränkungen<br />
würden den chinesischen Erzeugern einen<br />
unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffen. K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903955)<br />
EU UND CHINA GRÜNDEN<br />
STAHLPLATTFORM<br />
Brüssel / Peking. Die Europäische Union und<br />
die Volksrepublik China haben Mitte Juli 2016<br />
eine gemeinsame Stahlplattform ins Leben gerufen.<br />
Anlass war der Besuch des EU-Kommissionspräsidenten<br />
Jean-Claude Junckers und des EU-<br />
Rats präsidenten Donald Tusk in der chinesischen<br />
Hauptstadt Peking.<br />
In dieser Arbeitsgruppe wollen die Partner über<br />
die Überkapazitäten in China sprechen und die<br />
Diskussion mit realen Daten unterlegen, die<br />
gemeinsam erhoben und überprüft werden. Ziel<br />
der Zusammenarbeit ist es, eine für beide Seiten<br />
zufriedenstellende Lösung für den Abbau der<br />
Überkapazitäten zu finden. Hierzu sollen alle<br />
Möglichkeiten intensiv bewertet werden.<br />
Juncker machte deutlich, dass es für die EU eine<br />
eindeutige Verbindung zwischen den bestehenden<br />
Überkapazitäten der Stahlindustrie und dem<br />
Wunsch Chinas nach Anerkennung als Marktwirtschaft<br />
gibt. Außerdem betonte er, dass die EU<br />
bislang noch keine Entscheidung über ihr Votum<br />
zur Frage der Anerkennung getroffen hat. Diese<br />
werde erst nach intensiver Prüfung erfolgen. K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903921)<br />
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Kabinenbau ein wichtiger und zuverlässiger Lieferant<br />
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Hergestellt werden diese überwiegend aus Stahlbauhohlprofilen<br />
in diversen Abmessungen, zwischen<br />
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100 mm x 10 mm sowie mit inneren Biegeradien<br />
von 45 bis 500 mm. Diese Stahlbauhohlprofile<br />
können nicht nur zeichnungsgerecht kalt gebogen<br />
werden, das 3-D-Laserschneiden und Verschweißen<br />
zu Schweißbaugruppen gehört ebenfalls zum<br />
Repertoire der Rohr- und Profilbiege-Spezialisten.<br />
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(Foto: Schister Rohrbogen)<br />
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Siegen. Im <strong>September</strong> 2015 nahm Coatinc24 –<br />
mit Sitz im niedersächsischen Wildeshausen –<br />
erstmalig ihre Aktivitäten auf. Als reiner Vertriebsund<br />
Logistikstandort von The Coatinc Company<br />
bedient er die Bedürfnisse der Kunden aus der<br />
Umgebung – hauptsächlich aus dem Schlosserund<br />
Metallbaubereich. Coatinc24 vereint Kundenservice,<br />
Logistik sowie Vertrieb und koordiniert die<br />
eingeholten Veredelungsaufträge. Diese werden<br />
auf die Werke in Bochum, Peine und Groningen<br />
verteilt. Insgesamt erfüllen derzeit zwei Koordinations-<br />
und Service-Mitarbeiter sowie vier LKW-<br />
Fahrer mithilfe effizienter Touren- und Abwicklungspläne<br />
jedes Kundenbedürfnis mit Engagement<br />
und hoher Geschwindigkeit.<br />
Der Schlosserkundenbestand wird bei Coatinc24<br />
künftig weiter wachsen. Einen Beitrag dazu<br />
wird die neue Pulverbeschichtungsanlage in Groningen<br />
leisten, die im Herbst in Betrieb gehen<br />
wird und noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Bauteile<br />
können dann sehr schnell im Duplex-Verfahren<br />
behandelt und zum Kunden zurückgeliefert<br />
werden – in Verbindung mit dem gewohnt guten<br />
Service und hoher Zuverlässigkeit.<br />
www.coatinc24.com<br />
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Besseren nicht in Sicht. Die deutschen Anlagenbauer, die weltweit zu den<br />
führenden Anbietern gehören, müssen nach eigener Erkenntnis ihre<br />
Effizienz steigern und verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren,<br />
um ihre technologische Spitzenstellung zu halten und auszubauen.<br />
Die Maschinen- und Anlagenbauer der<br />
Hütten- und Walzwerkstechnik wissen seit<br />
Langem mit den fast regelmäßigen zyklischen<br />
Ausschlägen ihres Geschäftes zu<br />
leben. Dem Tief bei den Auftragseingängen<br />
folgte meist nach etwa drei bis vier Jahren<br />
wieder ein Hoch. Doch inzwischen stecken<br />
die Unternehmen im fünften Jahr in einem<br />
Abschwung. Und eine Umkehr des Trends<br />
ist nicht erkennbar. Die Bestellungen sackten<br />
allein 2015 um<br />
fast ein Drittel auf<br />
1,6 (Vorjahr 2,4)<br />
Mrd. € ab. »Das ist<br />
der niedrigste Wert<br />
seit dem von der<br />
Asien- und Russlandkrise<br />
geprägten<br />
Jahr 1999 und er ist<br />
nur etwa halb so<br />
groß wie noch 2010 und 2011«, klagt<br />
Thomas Waldmann, Geschäftsführer der<br />
VDMA-Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />
(AGAB). Die Rekordjahre 2007 und<br />
2008 mit jeweils fast 6 Mrd. € Auftragseingängen<br />
zieht Waldmann zum Vergleich erst<br />
gar nicht heran. In der AGAB sind die großen<br />
Anlagenbauer organisiert, die laut Definition<br />
die Fähigkeit besitzen, »auf der Basis<br />
umfassender Kenntnis des verfahrenstechnischen<br />
Prozessablaufs ein- oder mehrmals<br />
jährlich kunden spezifische Industrieanlagen<br />
im Wert von jeweils mindestens 25 Mrd. €<br />
zu bauen«. Der gesamte Großanlagenbau<br />
stand 2015 für knapp 20 Mrd. € Auftragseingang.<br />
Er kommt auf einen Weltmarktanteil<br />
von rd. 17 %.<br />
»<br />
Im laufenden Jahr ergeben sich<br />
Marktchancen in Westeuropa vor<br />
allem bei Projekten zur Umrüstung<br />
bestehender Anlagen.<br />
VDMA, Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
Schwieriges Umfeld bleibt vorerst<br />
bestehen<br />
Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des VDMA-<br />
Fachverbandes Hütten- und Walzwerkeinrichtungen,<br />
zu dem auch das Gros kleinerer<br />
und mittlerer Anbieter zählt, sieht für seine<br />
Klientel die Lage kaum anders: Ȇber alle<br />
Regionen hatten Hersteller des metallurgienahen<br />
Maschinen- und Anlagenbaus 2015<br />
durchschnittlich 26 % weniger Aufträge zu<br />
verbuchen. 2016 ist<br />
keine Trendwende<br />
in Sicht.« Für die<br />
AGAB steht fest:<br />
»Die Situation muss<br />
als weiter problematisch<br />
beschrieben<br />
werden, denn<br />
das schwierige Um -<br />
feld bleibt bestehen.<br />
Das weltweite Nachfragetief auf dem<br />
Markt für metallurgische Hütten- und<br />
Walzwerkstechnik wird auch 2016 anhalten.«<br />
Wie sieht dieses Umfeld aus? Die weltweite<br />
Rohstahlproduktion sank im vergangenen<br />
Jahr um 3 %. Waldmann: »Die Kapazitätsauslastung<br />
der im Markt befindlichen<br />
Anlagen lag im ersten Halbjahr 2015 noch<br />
konstant über 70 %. Im zweiten Halbjahr<br />
sank sie kontinuierlich und erreichte im<br />
Dezember mit 65 % einen Tiefpunkt, das<br />
sind rd. 5 Prozentpunkte weniger als im<br />
Dezember 2014. Zu keinem Zeitpunkt wurde<br />
im vergangenen Jahr der langfristig wichtige<br />
Stabilisierungswert von 80 % erreicht.<br />
Die Bemühungen einer Reihe von Stahlherstellern,<br />
diesem negativen Trend durch<br />
Kapazitätsanpassungen entgegenzuwirken,<br />
zeigten keinen erkennbaren Erfolg.«<br />
Die Kunden der Anlagenbauer leiden aufgrund<br />
der mit dieser Entwicklung verbundenen<br />
weltweiten Überkapazitäten und der<br />
hohen Wettbewerbsintensität zunehmend<br />
unter Kosten- und Ergebnisdruck, heißt es<br />
weiter. Damit verknüpft sind Probleme bei<br />
der Finanzierung und Kapitalbeschaffung<br />
für erforderliche Investitionen. Projekte werden<br />
zunehmend verschoben oder storniert.<br />
Hinzu kommen die vielfältigen geopolitischen<br />
Unsicherheiten. Weiterhin wirken sich<br />
beispielsweise die EU-Sanktionen gegen<br />
Russland und die verschlechterte Sicherheits-<br />
und Wirtschaftslage im Nahen und<br />
Mittleren Osten negativ auf das Investitionsverhalten<br />
aus.<br />
»Enttäuschende Nachfrage«<br />
aus China<br />
Und auch im weltweit wichtigsten Markt für<br />
Hütten- und Walzwerke – in China – entwickelt<br />
sich die Nachfrage aufgrund der sich<br />
abkühlenden Konjunktur und hoher Überkapazitäten<br />
enttäuschend. Die Stahlindustrie<br />
in China befindet sich in einer Konsolidierungsphase.<br />
Trotz eines Rückgangs der<br />
Produktion um gut 2 % im Jahr 2015<br />
erzeugt das Land nach wie vor weit mehr<br />
Stahl als es benötigt. Das betrifft auch<br />
höherwertige Stahlqualitäten. Zahlreiche<br />
Anlagenbetreiber schreiben in China Verluste<br />
und sind entsprechend zurückhaltend bei<br />
ihren Investitionsentscheidungen. Dennoch<br />
haben nach Darstellung der AGAB internationale<br />
Maschinenbauer im chinesischen<br />
Markt weiterhin Erfolgschancen, wenn sie<br />
die von den Kunden gewünschten energieeffizienten<br />
und Ressourcen schonenden<br />
Anlagen liefern können.<br />
Etwas besser sieht es in Indien aus:<br />
Obwohl die dortige Stahlindustrie durch<br />
zunehmende Importe aus China, Russland,<br />
Japan und Südkorea unter Druck gerät, meldete<br />
Indien als eines von wenigen Ländern<br />
ein Wachstum der Stahlproduktion. Insbe-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Branchenbericht K 37<br />
sondere die Ankündigung eines umfangreichen<br />
Infrastrukturprogramms war nach<br />
Auffassung der AGAB hierfür wichtig. Nach<br />
wie vor seien die indischen Anlagenbetreiber<br />
somit verhalten optimistisch und investieren<br />
in neue Anlagen und in die Modernisierung<br />
bestehender Kapazitäten. Auch<br />
mittelfristig sei auf dem Subkontinent mit<br />
einer positiven Entwicklung der Projekttätigkeit<br />
zu rechnen.<br />
Ähnliches lässt sich in Süd- und Südostasien<br />
nicht beobachten. In den großen<br />
Stahlländern Japan und Südkorea sank die<br />
Rohstahlproduktion<br />
im vergangenen<br />
Jahr ebenso wie in<br />
den kleineren Produktionsländern<br />
Vietnam und Indonesien<br />
wegen des<br />
durch Billigimporte<br />
ausgelösten Preisdrucks.<br />
Der japanischen<br />
Regierung und der japanischen<br />
Notenbank sei es trotz einer expansiven<br />
Geldpolitik bislang nicht gelungen, die Konjunktur<br />
zu beleben, worunter auch der<br />
Stahlsektor leide. Neue Aufträge gibt es nur<br />
bei der Modernisierung von Altanlagen.<br />
Europäische Anbieter müssten sich in Japan<br />
einer starken inländischen Konkurrenz stellen<br />
und würden zudem häufig mit einer<br />
»Buy Japanese«-Haltung der Stahlindustrie<br />
konfrontiert.<br />
»<br />
Marktchancen für Anbieter von Hütten- und<br />
Walzwerkstechnik bestehen in den USA vor allem in<br />
der Aluminiumindustrie und bei der Ertüchtigung von<br />
Anlagen, die auf die Produktion höherwertiger Stähle,<br />
etwa für die Autoindustrie, umgerüstet werden sollen.<br />
Schwacher Markt auch in den USA<br />
Die Rohstahlproduktion in den USA brach<br />
2015 sogar um 11 % ein. In der Gruppe der<br />
führenden Stahl produzierenden Länder war<br />
das der stärkste Rückgang. Die USA haben<br />
ihre Stellung als drittgrößter Stahlproduzent<br />
hinter China und Japan damit an Indien verloren.<br />
Die US-Stahlindustrie leide überproportional<br />
an großen Mengen importierten<br />
Dumpingstahls, mittlerweile wird bereits<br />
etwa ein Drittel des in den USA verkauften<br />
Stahls importiert. Aus diesem Grund hat die<br />
US-Regierung Anfang 2016 einen Antidumpingzoll<br />
für Stahl aus China, Russland, Südkorea,<br />
Brasilien, Indien, Japan und Großbritannien<br />
verhängt. Aber auch die fallenden<br />
ÖI- und Gaspreise und die dadurch<br />
zurückgehende Nachfrage nach Pipelines<br />
belasten die Unternehmen. Marktchancen<br />
für Anbieter von Hütten- und Walzwerkstechnik<br />
bestehen in den USA vor allem in<br />
der Aluminiumindustrie und bei der Ertüchtigung<br />
von Anlagen, die auf die Produktion<br />
höherwertiger Stähle, etwa für die Autoindustrie,<br />
umgerüstet werden sollen.<br />
Die Anlagenbetreiber in Westeuropa<br />
mussten im vergangenen Jahr unter schwierigen<br />
strukturellen Bedingungen agieren.<br />
Das Umfeld war durch Überkapazitäten,<br />
hohe Energiekosten und anspruchsvolle<br />
Umweltstandards gekennzeichnet. Die<br />
Investitionsbereitschaft verharrte daher auf<br />
niedrigem Niveau. Im laufenden Jahr ergeben<br />
sich Marktchancen in Westeuropa vor<br />
allem bei Projekten zur Umrüstung bestehender<br />
Anlagen. Ziel dieser Vorhaben ist es,<br />
höhere Stahlqualitäten zu produzieren, die<br />
operativen Kosten zu senken und Anlagen<br />
umwelttechnisch zu optimieren.<br />
»Vielfältiger« Modernisierungsbedarf<br />
in Russland<br />
Zu den zehn wichtigsten Stahl produzierenden<br />
Ländern weltweit zählten 2015 Russland<br />
(Rang 5) und die Ukraine (Rang 10).<br />
Nach wie vor belasten die politischen Unsicherheiten<br />
und die EU-Sanktionen gegen<br />
Russland die Marktentwicklung in der GUS.<br />
Zwar besteht vielfältiger Modernisierungsbedarf,<br />
jedoch scheitern Projekte oftmals an<br />
den mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
»Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
und damit einhergehende positive<br />
Impulse für neue Investitionen sind für die<br />
Anbieter von Hütten- und Walzwerken derzeit<br />
nicht in Sicht«, so die AGAB. Die Rohstahlproduktion<br />
im Mittleren Osten und in<br />
Afrika verharrte 2015 auf einem stabilen<br />
Niveau. Lediglich in der Türkei gab es einen<br />
deutlichen Produktionsrückgang. Nach wie<br />
vor wird die Stahlnachfrage im Mittleren<br />
Osten durch die zunehmende Industrialisierung<br />
und den Infrastrukturausbau getragen.<br />
Anhaltend niedrige Ölpreise könnten diese<br />
Entwicklung jedoch gefährden. Gleichzeitig<br />
beeinträchtigen politische Unsicherheiten<br />
in einigen Ländern die generelle Investitionsbereitschaft.<br />
Nach wie vor bietet die<br />
Region dem Hütten- und Walzwerksbau<br />
dennoch etliche Absatzchancen, insbesondere<br />
bei der Modernisierung und der Erweiterung<br />
bestehender Anlagen. Nach dem<br />
Ende der internationalen Sanktionen gegen<br />
den Iran eröffnen sich dort für den Hüttenund<br />
Walzwerksbau mittelfristig gute Möglichkeiten.<br />
Das Land zählt nach wie vor zu<br />
den 15 größten Stahlproduzenten der Welt.<br />
Die sich bereits abzeichnende wirtschaftliche<br />
Belebung lasse auf einen Anstieg der<br />
Stahlnachfrage im Infrastrukturbereich<br />
sowie in der Öl- und Gasindustrie hoffen.<br />
Keine Großaufträge<br />
aus dem Inland<br />
Insgesamt schrumpften die Auftragseingänge<br />
aus dem Ausland 2015 auf 1,4 (Vorjahr<br />
2,2) Mrd. €. Die Bestellungen aus dem<br />
Inland bewegten sich mit niedrigen 170<br />
(194) Mill. € noch leicht unter Vorjahresniveau.<br />
Angesichts des schwierigen Marktumfelds<br />
und der niedrigen Investitionsbereitschaft in<br />
der Stahl- und Aluminiumindustrie kam dieses<br />
Ergebnis nach Aussagen der AGAB nicht<br />
überraschend. Neben den hohen Energiekosten<br />
im Inland leiden die Anlagenbetreiber<br />
derzeit vor allem unter einem schwachen<br />
Nachfragewachstum sowie der zunehmenden<br />
Importkonkurrenz aus China. Der<br />
Bau neuer Stahlwerke ist unter diesen Vo -<br />
raussetzungen auch langfristig unwahrscheinlich.<br />
Das Marktgeschehen war 2015<br />
insofern von Vorhaben im einstelligen und<br />
niedrigen zweistelligen Millionenbereich<br />
geprägt, Großprojekte über 25 Mill. € habe<br />
es nicht gegeben. Vielmehr standen die<br />
Modernisierung und Instandhaltung älterer<br />
Anlagen im Vordergrund. Charakteristische<br />
Projekte waren die Erneuerung von Kernkomponenten,<br />
der Einbau von Umweltschutztechnik<br />
sowie die Anpassung der<br />
Medienversorgung. Ziele solcher Maßnahmen<br />
seien es, Produktionsprozesse zu stabilisieren<br />
sowie die Verfügbarkeit und Produktivität<br />
der Anlagen zu steigern.<br />
K<br />
(sm 160904009)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
38 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Treibende Wirtschaftsmacht<br />
Automobilindustrie<br />
von Heike Stüvel*<br />
Die Automobilindustrie ist die größte Branche des verarbeitenden<br />
Gewerbes und zählt gemessen am Umsatz zu den bedeutendsten<br />
Industriezweigen in Deutschland. Sie sichert Wohlstand und Beschäftigung.<br />
Im Fokus stehen die ambitionierten Zukunftsvisionen rund um die<br />
Mobilität von morgen: mit weitreichenden Folgen für die Industrie, aber<br />
auch für den Autofahrer.<br />
Gute Zeiten für das weltweite Autogeschäft.<br />
Nach der neuen Prognose des CAR<br />
Instituts der Universität Duisburg-Essen werden<br />
im Jahr 2016 weltweit 80,3 Mill. Autos<br />
verkauft werden. Das sind 2 Mill. Fahrzeuge<br />
mehr als 2015 und ein neuer Spitzenwert.<br />
Das größte Plus kommt trotz guter europäischer<br />
Autokonjunktur wieder aus Asien.<br />
Der asiatische Automarkt wächst um mehr<br />
als 1,1 Mill. Verkäufe auf 32 Mill. im Jahr<br />
2016. Damit werden 40 % aller Neuwagen<br />
in Asien gekauft. 2017 ist gar mit einem<br />
weiteren Zuwachs von 2,4 Mill. Autoverkäufen<br />
zu rechnen. »Der deutsche Automarkt<br />
wird mit einem Weltmarktanteil von 4 %<br />
immer stärker ›marginalisiert‹. Bis zum Jahr<br />
2025 wird die Bedeutung Deutschlands im<br />
Weltmarkt auf 3 % Weltmarktanteil gesunken<br />
sein«, so Professor Ferdinand Dudenhöffer,<br />
Leiter des CAR-Centers Automotive<br />
Research, der Universität Essen. »Deutschland<br />
braucht die Automobilindustrie, die<br />
Automobilindustrie aber nicht Deutschland«.<br />
* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />
unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften<br />
Pkw-Märkte: Westeuropa, USA und<br />
China weiter auf Wachstumskurs<br />
Bereits im vergangenen Jahr hat sich der<br />
Pkw-Weltmarkt gut entwickelt. Und der bisherige<br />
Jahresverlauf zeigt, dass 2016 erneut<br />
ein Wachstumsjahr wird. Für Westeuropa<br />
erwartet der VDA (Verband der Automobilindustrie)<br />
ein Absatzplus von 5 % auf<br />
13,8 Mill. Pkw. Der US-Markt wird 2016 um<br />
1 % auf 17,5 Mill. Light Vehicles steigen.<br />
Der chinesische Pkw-Markt dürfte um 8 %<br />
auf knapp 21,7 Mill. Einheiten zulegen.<br />
Mit anderen Worten: Die drei großen<br />
Automobilmärkte, die zusammen zwei Drittel<br />
des Weltmarktes ausmachen, bleiben auf<br />
Wachstumskurs. Weiterhin schwach hingegen<br />
sind Russland (– 5 %) und Brasilien<br />
(– 15 %), auch Japan (– 2 %) kommt nicht<br />
voran. Insgesamt wird der Pkw-Weltmarkt<br />
damit im Jahr 2016 um 3 % wachsen und<br />
erstmals die 80-Mill.-Marke (80,6 Mill.)<br />
überschreiten.<br />
Zum bisherigen Jahresverlauf: Der Pkw-<br />
Absatz in China hat in den ersten fünf<br />
Monaten um 10 % auf 8,9 Mill. Einheiten<br />
zugelegt. Das Wachstum wird vom SUV-Segment<br />
getragen. Dies ist auch in den USA zu<br />
beobachten. Der Light-Vehicle-Absatz in<br />
den USA ist bis Juni um gut 1 % auf 8,6 Mill.<br />
Einheiten gestiegen. Besonders erfreulich ist<br />
die Entwicklung in Westeuropa: In den ersten<br />
fünf Monaten stieg der Neuwagenabsatz<br />
um 9 % auf 6,1 Mill. Fahrzeuge. Alle<br />
großen Märkte sind im Plus; Frankreich,<br />
Italien und Spanien sogar jeweils mit zweistelligen<br />
Wachstumsraten. In den neuen<br />
EU-Ländern war die Nachfrage bis Mai<br />
ebenfalls sehr lebhaft (+ 17 %).<br />
Da der Marktanteil der deutschen Konzernmarken<br />
in Westeuropa und in den neuen<br />
EU-Ländern jeweils bei etwa 50 % liegt,<br />
wirkt sich die Erholung positiv auf die deutschen<br />
Hersteller und Zulieferer aus.<br />
Pkw-Inlandsmarkt steigt auf<br />
3,3 Mill. Fahrzeuge<br />
Der Pkw-Inlandsmarkt zeigt eine Vitalität,<br />
die manche nicht erwartet hatten. Die Pkw-<br />
Inlandsproduktion stieg im 1. Halbjahr um<br />
4 % auf gut 3 Mill. Einheiten. Für das Ge -<br />
samtjahr wird ein Produktionsvolumen von<br />
5,8 Mill. Einheiten (+ 1 %) erwartet. Während<br />
die Ausfuhr in die EU wächst – vor<br />
allem nach Italien, Spanien und in die neuen<br />
EU-Länder –, sind die Exporte nach China<br />
auf Vorjahresniveau. Die Ausfuhren in die<br />
USA waren in den ersten fünf Monaten<br />
rückläufig. Der Export erhöhte sich im ersten<br />
Halbjahr leicht um 2 % auf 2,3 Mill. Einheiten.<br />
Für das Gesamtjahr 2016 dürfte der<br />
Export mit 4,4 Mill. Einheiten konstant bleiben.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />
Mercedes E-Klasse zeigt den Weg zum<br />
autonomen Fahren (auf der EU-Verkehrsministerkonferenz<br />
2016 in Amsterdam).<br />
(Foto: Daimler)<br />
Die Auslandsproduktion war in den ersten<br />
fünf Monaten mit gut 4,1 Mill. Pkw stabil.<br />
Für das Gesamtjahr erwartet der VDA aufgrund<br />
der positiven Entwicklung in China<br />
und den USA einen leichten Anstieg um<br />
3 % auf 9,7 Mill. Pkw.<br />
Höhere Beschäftigung und<br />
gestiegener Umsatz<br />
Die gute Konjunktur insbesondere auf den<br />
europäischen Märkten führte dazu, dass die<br />
deutsche Automobilindustrie die Zahl ihrer<br />
Beschäftigten (Stammbelegschaften) weiter<br />
erhöhen konnte. Der Umsatz erhöhte sich in<br />
den ersten vier Monaten um 3 % auf knapp<br />
137 Mrd. €, davon waren gut 88 Mrd. €<br />
exportabhängiger Auslandsumsatz.<br />
»Wir leben in ungewöhnlichen Zeiten«,<br />
sagt Wissmann. »Die EU steht vor enormen<br />
Herausforderungen, die Politik muss klug<br />
handeln. Der Diesel und die Automobilindustrie<br />
haben Imagepunkte verloren – nun gilt<br />
es, Vertrauen wieder zurückzugewinnen.<br />
Was uns allerdings freut und auch ein wenig<br />
stolz macht, ist die Tatsache, dass die Kunden<br />
weiterhin Vertrauen in die Automobilindustrie<br />
haben, wie die Verkaufszahlen<br />
zeigen«: Der westeuropäische Pkw-Markt<br />
geht nach oben. Der deutsche Markt wächst<br />
ebenfalls und der Diesel zeigt sich im Markt<br />
stabil und überzeugt die Kunden durch seine<br />
Effizienz. Auch die Restwerte bleiben<br />
hoch: Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist<br />
der Diesel ebenso gefragt wie beim Neuwagengeschäft.<br />
»Der Verbrennungsmotor wird uns noch<br />
etliche Jahre begleiten. Er wird den Hochlauf<br />
der Elektromobilität flankieren und finanzieren.<br />
Er hat weiter Potenzial. Das gilt für<br />
den Diesel ebenso wie für den Benziner«, so<br />
Wissmann.<br />
China bleibt Wachstumstreiber,<br />
Autobauer verlassen die Nische<br />
Für China und Indien wird mit dem weitaus<br />
größten Wirtschaftswachstum in den Top-<br />
15-Märkten gerechnet. In China führen<br />
das Wachstum und der nicht-gesättigte<br />
Pkw-Markt zu einer Pkw-Nachfrage von<br />
21,09 Mill. Fahrzeugen im Jahr 2016 und<br />
22,04 Mill. Fahrzeugverkäufen im Jahr<br />
2017. Damit bleibt China fortgesetzt die<br />
Wachstumslokomotive der Autobranche.<br />
Dabei nehmen die chinesischen Autobauer<br />
eine immer wichtiger werdende Rolle im<br />
Markt ein. Der SUV-Boom mit preisgünstigen<br />
SUV-Modellen beschert den chinesischen<br />
Autobauern einen großen Wachstumsschub.<br />
In den ersten fünf Monaten des<br />
Jahres stellten die chinesischen Autobauer<br />
mit bei uns kaum bekannten Marken wie<br />
Chery, Dongfeng, Geely, Great Wall, JAC<br />
oder Weichai 44 % aller in China verkauften<br />
Pkw. Getrieben werden die Marktanteilsgewinne<br />
der Chinesen durch den Boom der<br />
preisgünstigen SUV und MPV (Multi Pur pose<br />
Vehicles). 55 % aller in China verkaufter<br />
SUV sind chinesische Marken. Bei den MPV<br />
haben die Chinesen sogar einen Marktanteil<br />
von 90 %. Im Jahre 2016 werden 26 % aller<br />
weltweit produzierten Autos in China verkauft.<br />
Der Abstand zwischen China und den<br />
anderen Top-15-Märkten wird größer. Bleibt<br />
das Wirtschaftswachstum in den Jahren<br />
nach 2017 in China erhalten – wovon heute<br />
auszugehen ist – wird sich das Wachstum<br />
des chinesischen Automarktes auch nach<br />
2017 fortsetzen. Hauptgrund dafür ist die<br />
immer noch relativ »überschaubare« Pkw-<br />
Dichte von 67 Autos pro 1.000 Einwohnern<br />
in China. Ähnliches für China gilt auch für<br />
Indien. In den letzten 20 Jahren verlief allerdings<br />
der Wachstumsprozess Indiens zyklisch.<br />
Das Land entwickelt sich deutlich langsamer<br />
als China. Viele gesellschaftliche<br />
Strukturen in Indien und die sehr schlechte<br />
Infrastruktur »hemmen« höheres Wachstum.<br />
Dies zeigt sich auch am wichtigen Maß<br />
der Pkw-Dichte. Im Vergleich zu China besitzen<br />
1.000 Einwohner in Indien im Durchschnitt<br />
nur 22 Pkw.<br />
Das »theoretische« Marktpotenzial Indiens<br />
ist damit erheblich. Allerdings gibt es in<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
40 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Porsche MACAN auf Platz eins<br />
der SUVs<br />
(Foto: Porsche)<br />
Porsche zeigt der<br />
Konkurrenz die<br />
Rücklichter<br />
(Foto: Porsche)<br />
Daimler, BMW und Ford – erwirtschaften<br />
mit 55,3 Mrd. € fast 60 % aller Gewinne.<br />
Die Abgas-Affäre wirft alle Gewissheiten<br />
über den Haufen. Nun stellt VW-Chef Matthias<br />
Müller den Dieselbetrieb – bisher allein<br />
schon wegen der Klimaziele unantastbar –<br />
auf den Prüfstand. Er rüttelt aufgrund der<br />
der Abgas-Affäre an der Zukunft des Dieselmotors.<br />
»Es wird sich die Frage stellen, ob<br />
wir ab einem bestimmten Zeitpunkt noch<br />
viel Geld für die Weiterentwicklung des<br />
Diesels in die Hand nehmen sollen«, sagte<br />
Müller dem Handelsblatt kurz vor der VW-<br />
Hauptversammlung. VW hatte mit einer<br />
Software die Abgaswerte im Testbetrieb<br />
manipuliert. In den USA hat VW alle Dieselmodelle<br />
vom Markt genommen.<br />
Indien immer wieder Hemmnisse. Vor allem<br />
sind die Durchschnittseinkommen in Indien<br />
deutlich geringer als in China. Damit ist es<br />
weniger Menschen möglich, einen Neuwagen<br />
zu finanzieren.<br />
USA langsameres Wachstum –<br />
trotzdem immer auf hohem Niveau<br />
In den USA hat sich das Wirtschaftswachstum<br />
gegenüber den Vorjahren verlangsamt.<br />
Für das Jahr 2016 wird mit einer Steigerung<br />
des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 %<br />
gerechnet. Zusätzlich ist der US-Markt ein<br />
gesättigter Automarkt mit 788 Autos pro<br />
1.000 Einwohner. Die Entwicklung in den<br />
gesättigten Automärkten richtet sich stark<br />
nach dem Ersatzbedarf. Man rechnet nur<br />
mit 1,8 % bzw. 2,0 % Wachstum bei den<br />
US- Autoverkäufen im Jahr 2016 und 2017.<br />
Unklar ist der zukünftige Wirtschaftskurs in<br />
den USA, da im November Präsidentenwahlen<br />
sind.<br />
Studie: Toyota ist leistungsstärkster<br />
Hersteller<br />
Es ist ein gutes Jahr her, da hatte man in<br />
Wolfsburg wieder mal Grund zum Feiern:<br />
Platz eins im Vergleich der weltweit tätigen<br />
Autohersteller in der Leistungsfähigkeitsstudie<br />
des Center of Automotive Management<br />
der Fachhochschule Bergisch-Gladbach<br />
(CAM) für den Volkswagen-Konzern. Wieder<br />
einmal hatte VW alle anderen hinter sich<br />
gelassen, wenn es um Innovationskraft,<br />
Finanz- und Absatzstärke geht. Aber dann<br />
kam Dieselgate. In der neusten Performance-<br />
Studie des CAM, bricht VW regelrecht ein.<br />
Nur noch Mittelmaß ist der Autobauer statt<br />
des Spitzenplatzes. Nur auf Platz sieben landet<br />
VW von siebzehn internationalen Herstellern.<br />
»Dank der hohen finanziellen Leistungskraft<br />
der Premiumtöchter Audi und<br />
Porsche kann sich der Volkswagen-Konzern<br />
trotz Abgas-Skandals aber im Mittelfeld<br />
behaupten«, so Studienleiter Professor Stefan<br />
Bratzel. Toyota ist in diesem Jahr Gewinner,<br />
mit dem sich VW ohnehin schon in den<br />
vergangenen Jahren stets um den Titel des<br />
größten Autobauers der Welt stritt. Daimler<br />
und BMW konnten auf Platz zwei und drei<br />
ihre Spitzenpositionen verteidigen. Bei dieser<br />
bereits seit zwölf Jahren regelmäßig<br />
durchgeführten Studie des CAM werden elf<br />
unterschiedliche Kriterien untersucht.<br />
Trotz der Dieselkrise und der hohen Verluste<br />
bei Volkswagen, stieg der Gewinn aller<br />
Hersteller zusammen von 90 Mrd. € auf<br />
93,8 Mrd. €. Doch geht auch bei den Autobauern<br />
die Schere immer weiter auseinander.<br />
Allein die Top-4 der Rangliste – Toyota,<br />
Ungebremster SUV-Boom<br />
Kein Fahrzeugsegment wächst so stürmisch<br />
wie die sportlichen Geländewagen (SUV).<br />
Fast jeder fünfte Neuwagen ist mittlerweile<br />
ein SUV. In den USA sind mehr als die Hälfte<br />
der Neuwagen die sogenannten Light Commercials,<br />
bei denen die SUV die Spitzenstellung<br />
einnahmen. Aber auch in anderen<br />
europäischen Ländern, wie etwa der<br />
Schweiz, feiern die SUV mit knapp 40 %<br />
Marktanteil Verkaufsrekorde. Sicher ist<br />
bereits jetzt, dass der SUV-Boom weitergehen<br />
wird. Billiger Kraftstoff und ein noch<br />
breiteres SUV-Angebot mit 22 neuen<br />
Modellen befeuern den Boom, so Prof.<br />
Dudenhöffer.<br />
Mehr als 42 % aller SUV werden von<br />
Privaten gekauft. Knapp 40 % aller auf Privatkunden<br />
zugelassenen SUV-Neuwagen<br />
gehen an die Altersgruppe 60 plus. Je älter,<br />
umso stärker stehen die Käufer auf SUV.<br />
Elektromobilität<br />
Darüber hinaus ist auch das Thema »alternative<br />
Antriebe« durch den Dieselskandal<br />
verstärkt in den Fokus gerückt. Lange schienen<br />
elektrische Modelle für viele Hersteller<br />
lediglich ungeliebte »must-haves« zu sein,<br />
die ohnehin nur einen winzigen Käuferkreis<br />
ansprachen. Modelle wie der neu vorgestell-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />
te E-Bulli von VW deuten auf eine Trendwende<br />
hin. Auch im Mittelklasse-Segment<br />
steigen die Reichweiten kontinuierlich in<br />
wettbewerbsfähige Dimensionen, während<br />
die Preise beständig fallen. Sollte die Energiewende<br />
nun doch noch Einzug in die<br />
Mobilität halten?<br />
Gesagt wird es häufig: Der Elektromobilität<br />
gehört die Zukunft. Getan wird hingegen<br />
wenig. E-Autos sind weiterhin kaum präsent<br />
auf deutschen Straßen. Das Elektroautos in<br />
deutschen Autohäusern häufig noch Ladenhüter<br />
sind oder gar nicht erst angeboten<br />
werden, liegt auch an der Kundennachfrage.<br />
Die Bundesregierung will das ändern,<br />
etwa mit Kaufprämien von bis zu 4.000 €<br />
pro Fahrzeug. Ob das den Absatz wirklich<br />
ankurbelt, steht in den Sternen. E-Autos<br />
sind nicht nur teuer, sie sind auch nur<br />
bedingt alltagstauglich. Bessere Batterien<br />
könnten das ändern.<br />
Die US-Firma Tesla fährt derzeit voraus in<br />
Sachen Elektromobilität, die Reichweite dieser<br />
Autos ist mit mehr als 300 km deutlich<br />
höher als bei den Elektromodellen aus anderen<br />
Häusern. Wer in Deutschland ein Elektroauto<br />
fährt, tut das auch dank asiatischer<br />
Entwickler und Hersteller – die Batteriezellen<br />
im Elektroantrieb kommen aus Fernost.<br />
Aber der Autobauer Volkswagen soll Pläne<br />
für eine riesige Batteriezellenproduktion in<br />
der Schublade haben. Klar ist: Fällt alsbald<br />
der Startschuss zu einer VW Batteriezellfertigung,<br />
dauert es noch lange bis zur Herstellung<br />
und zum Einsatz.<br />
Die Analyse der Innovationen im Bereich<br />
Elektromobilität zeigt im Ergebnis, dass es<br />
bislang nur wenig Herstellern gelingt, technologisch<br />
ausgereifte Modelle hervorzubringen,<br />
die aus Kundensicht eine wirkliche<br />
Alternative darstellen bzw. »Begehrlichkeit«<br />
auslösen. Es mangelt vor allem an den Reichweiten<br />
von Elektromodellen, die 300 km<br />
deutlich überschreiten müssen. Ferner fehlt<br />
es – im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
– an attraktiven (Endkunden-)<br />
Preisen.<br />
Die Trends, die die Automobilindustrie<br />
verändern werden<br />
Die deutschen Unternehmen – Hersteller<br />
wie Zulieferer – stehen im Zentrum einer<br />
Mobilitätswende, die von den beiden Megatrends<br />
alternative Antriebe sowie dem vernetzten<br />
und automatisierten Fahren getrieben<br />
wird. Es ist erkennbar, dass sich dadurch<br />
die automobile Wertschöpfungskette massiv<br />
verändern und neu ordnen wird. Die deutsche<br />
Automobilindustrie investiert weltweit<br />
pro Jahr über 30 Mrd. € in Forschung und<br />
Entwicklung. Der Löwenanteil davon geht<br />
in die Elektromobilität und die Digitalisierung.<br />
Bereits heute haben die deutschen<br />
Hersteller rd. 30 Serienmodelle mit E-Antrieb<br />
im Angebot, zahlreiche weitere sind für<br />
die nächsten Jahre angekündigt.<br />
»Mit dem automatisierten Fahren sowie<br />
der Vernetzung der Fahrzeuge kommen wir<br />
dem Ziel des unfallfreien Fahrens ein gutes<br />
Stück näher«, sagt der VDA-Präsident Matthias<br />
Wissmann. »90 % der Unfälle entstehen<br />
durch menschliches Fehlverhalten.<br />
Assistenzsysteme können diese Ursachen<br />
stark reduzieren und viele Unfälle sogar<br />
ganz vermeiden.<br />
»Die Konnektivität der Zukunft muss intuitiv<br />
sein, und alles muss vom Lenkrad aus zu<br />
steuern sein. Wie Tasten und Hebel um den<br />
Fahrer herum angeordnet sind, ist wichtig für<br />
die Sicherheit. Meist wird das System vom<br />
Fahrer oder Beifahrer über Tasten, einen<br />
Touchscreen oder per Sprache gesteuert.<br />
Bald kommt sicher auch die Gestensteuerung<br />
dazu, ähnlich wie bei Kinect von Microsoft<br />
für Videospiele. Audi Connect ist das System,<br />
das auf diesem Weg am weitesten ist.<br />
Das fahrerlose Auto<br />
Die ultimative Vision für das vernetzte, intelligente<br />
und kommunikationsfreudige Fahren<br />
ist das fahrerlose Auto – ein Auto, das<br />
autonom fährt, also selbst den Verkehr analysiert<br />
und manövriert, während der Fahrer<br />
etwas anderes macht. Dabei werden enorme<br />
Datenmengen von Navigationssystemen,<br />
Sensoren, Radar, Kameras und Scannern<br />
zusammengeführt, damit das Auto<br />
»weiß«, was in seinem Umfeld geschieht<br />
und entsprechend agieren kann. Wie im<br />
fahrerlosen Auto von Google.<br />
Dass das Auto die Kontrolle übernimmt,<br />
ist im Zeitalter von Tempomat, EPS und ABS<br />
nichts Neues. Das gibt es schon seit 10 bis<br />
30 Jahren. Das Auto der Zukunft wird davon<br />
nur noch viel mehr anbieten.<br />
Die Faszination des fahrerlosen, vernetzten<br />
und gemeinsam genutzten Autos hängt<br />
auch mit der Vision von weniger Unfällen,<br />
besserer Ausnutzung der Straßen und geringeren<br />
Emissionen zusammen. Dass es Google<br />
in nur zwei, drei Jahren gelungen ist,<br />
einen Prototyp zu bauen, mit dem ein Blinder<br />
in der Stadt Auto fahren kann, zeigt,<br />
dass die Autoindustrie ebenso wenig immun<br />
gegen technische Revolutionen ist wie andere<br />
Branchen (Mobiltelefone, Computer).<br />
Wer angesichts geänderter Käufererwartungen,<br />
neuen Antriebstechnologien, Konnektivität<br />
und selbstfahrender Autos eine<br />
profitable und erfolgreiche Strategie findet,<br />
kann mit einem riesigen Markt rechnen.<br />
Dabei außen vor zu bleiben, können sich<br />
Hersteller nicht leisten.<br />
Carsharing und – so die Vision – fahrerlose<br />
Fahrzeuge, die man wie Taxis bestellt,<br />
bringen eine ganz neue Einstellung zum<br />
Auto mit sich. Das Auto wird vom Statussymbol,<br />
das etwas über uns selbst aussagt,<br />
zu einem von mehreren verfügbaren Verkehrsmitteln.<br />
(sm 160903882) K<br />
… ready for lift off<br />
Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />
unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />
Leichtigkeit, die Sie selbst gesehen haben sollten. Kontaktieren Sie uns:<br />
fon +49 (0) 2133 47 71 72<br />
www.lubas.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
42 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Mit Automobilinnovation »phs-directform« in Pole Position<br />
Linz. Am Standort Schwäbisch Gmünd setzte der Technologie- und Industriegüterkonzern voestalpine<br />
einen Meilenstein für den automobilen Leichtbau.<br />
Mit der Anlage für »phs-directform«<br />
können pressgehärtete, höchstfeste und<br />
korrosionsbeständige Karosserieteile aus<br />
verzinktem Stahlband in einem Prozessschritt<br />
(direktes Verfahren) gefertigt werden<br />
(phs – press hardened steel). »Die Entwicklung<br />
von höchstqualitativen Automobilkomponenten<br />
in Leichtbauweise ist ein zentraler<br />
Teil unserer langfristigen Strategie, in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kunden im Zu -<br />
kunftsmarkt Mobilität permanent zu wachsen«,<br />
so Dr. Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />
der voestalpine AG.<br />
Für den automobilen Leichtbau liefert die<br />
voestalpine Lösungen aus höchstfesten<br />
Stählen. Mit der Produktinnovation »phsultraform«<br />
– feuerverzinktes Stahlband und<br />
dessen Weiterverarbeitung zu pressgehärteten<br />
Karosserieteilen – hat die Unternehmensgruppe<br />
bereits neue Maßstäbe bei der<br />
Herstellung von Leichtbauteilen mit erhöhtem<br />
Korrosionsschutz und verbesserter<br />
Crash-Performance gesetzt.<br />
Bisher konnten »phs«-Bauteile ausschließlich<br />
im indirekten Verfahren, d. h. durch Kaltumformung<br />
und Härtung in separaten Prozessschritten,<br />
hergestellt werden. Intensive<br />
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />
brachte nun die direkte Warmumformung<br />
von verzinktem Stahl, »phs-directform« auf<br />
den Weg, bei der höchstfeste Karosserieteile<br />
in nur einem Prozessschritt erhitzt, umgeformt<br />
und gehärtet werden.<br />
Alle vier Divisionen der voestalpine sind im<br />
Automotivesektor vertreten. Die Hauptakteure<br />
hinter der »phs-directform« sind die<br />
Steel Division und die Metal Forming Division.<br />
phs-Technologie weltweit gefragt<br />
Derzeit sind weltweit insgesamt acht »phsultraform«-Linien<br />
der voestalpine in Betrieb,<br />
sechs davon in Deutschland. Eine weitere<br />
Anlage wurde im Herbst 2015 im neuen<br />
Automotivewerk in Shenyang in China eröffnet,<br />
in den USA wurde im Mai 2016 mit<br />
dem Anlauf einer »phs-ultraform«-Linie der<br />
Produktionsstandort Cartersville (nahe<br />
Atlanta) weiter ausgebaut. Mit Inbetriebnahme<br />
der »phs-directform«-Linie in Schwäbisch<br />
Gmünd wird die »phs«-Familie nun um<br />
eine neunte Anlage bzw. die erste mit direkter<br />
Warmumformtechnologie erweitert. Bis<br />
2020 sollen weltweit insgesamt mindestens<br />
16 phs-Anlagen für den indirekten und<br />
direkten Prozess installiert sein.<br />
www.voestalpine.com<br />
/<br />
(sm 160903920)<br />
thyssenkrupp profitiert von Mexikos Autobranche<br />
Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp investiert weiter in Mexiko und setzt dabei<br />
auf die Automobilindustrie<br />
Der Konzern will in dem im letzten Jahr<br />
neu erschlos senen Komponenten-Industriepark<br />
in San Miguel de Allende im Bundesstaat<br />
Guanajuato ein weiteres Werk für<br />
aktive und passive Stoßdämpfersysteme<br />
errichten. Anfang des Jahres hat thyssenkrupp<br />
dort bereits mit dem Bau eines Werks<br />
für Zylinderkopf hauben mit integrierten<br />
Nockenwellen be gonnen. Insgesamt investiert<br />
thyssenkrupp in diesen neuen Komponenten-Industriepark<br />
rd. 150 Mill. €. Die<br />
Serienbelieferung an Automobilhersteller in<br />
Nordamerika ist ab 2017 bzw. 2018 geplant.<br />
Es sollen bis zu 750 neue Arbeitsplätze entstehen.<br />
Die Automobilindustrie in Mexiko ist in den<br />
vergangenen fünf Jahren mit durchschnittlich<br />
8 % pro Jahr gewachsen. Prognosen<br />
gehen von einem weiteren jährlichen<br />
Wachstum in dieser Größenordnung aus.<br />
Mit angepeilten 5 Mill. Fahrzeugen im Jahr<br />
2020 würde Mexiko zum sechstgrößten<br />
Automobilproduzenten der Welt aufsteigen.<br />
Die Komponentensparte von thyssenkrupp<br />
profitiert von diesem Wachstum mit einer<br />
guten Auftragslage sowohl für Fahrwerksals<br />
auch für Motorkomponenten. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr konnte die Komponentensparte<br />
ihren Umsatz in Nordamerika<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 17 %<br />
steigern auf insgesamt rd. 1,9 Mrd. €. Dabei<br />
fokussiert thyssenkrupp zunehmend auf<br />
Hightech-Systeme, die innerhalb des globalen<br />
Produktionsnetzwerks in allen Märkten<br />
unter denselben hohen Produktions- und<br />
Qualitätsstandards hergestellt werden und<br />
die steigenden Bedarfe der Kunden be -<br />
dienen. thyssenkrupp produziert seit dem<br />
1960er-Jahren in Mexiko Komponenten für<br />
den nordamerikanischen Automobilmarkt.<br />
/<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />
(sm 160903835)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />
ArcelorMittal ist strategischer<br />
Stahlpartner von Volkswagen<br />
Luxemburg. Der Stahlgigant und der Automobilkonzern VW<br />
wollen gemeinsam und zügig neue Automobillösungen entwickeln.<br />
Die Volkswagen AG hat die Zusammenarbeit<br />
mit ihren Zulieferern neu<br />
strukturiert. Die strategischen Partner<br />
werden ab sofort frühzeitig in die Entwicklung<br />
neuer Lösungen einbezogen.<br />
Als führender Stahlhersteller mit globaler<br />
Aufstellung wurde ArcelorMittal als<br />
einziger Lieferant für Flachstahlerzeugnisse<br />
ernannt.<br />
Die neue Volkswagen-Initiative FAST<br />
(Future Automotive Supply Tracks) will<br />
noch schneller innovative Lösungen entwickeln<br />
und diese den Kunden in aller<br />
Welt in kürzester Zeit zur Verfügung<br />
stellen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
suchten sich die Wolfsburger 55 Partner<br />
aus verschiedenen Kompetenzfeldern.<br />
ArcelorMittal wurde von dem Konzern<br />
bereits im März 2016 als strategischer<br />
Partner nominiert. Volkswagen habe die<br />
Luxemburger seinerzeit als verlässliche<br />
Partner beschrieben, die den Automobilhersteller<br />
während der unterschiedlichen<br />
Lebenszy klusphasen eines Automobils<br />
begleiten würden. Außerdem habe<br />
ArcelorMittel bereits Innovationen, wie<br />
die Warmumformung, geliefert. Diese<br />
Neuerung habe dazu beigetragen, dass<br />
VW das angestrebte Fahrzeuggewicht<br />
erreicht habe. Volkswagen ist zuversichtlich,<br />
dass die Einbindung ArcelorMittals<br />
in die neue Initiative die Zusammenarbeit<br />
noch weiter intensiviert.<br />
»Aus technischer Sicht ist die Nominierung<br />
ein sehr wichtiger Schritt für<br />
unsere automobilen Forschungsprogramme«,<br />
sagte ArcelorMittal-Manager<br />
Jochen Grunewald. Nun könnte die Entwicklung<br />
neuer Produkte mit der Entwicklung<br />
neuer Fahrzeuge bei VW zeitlich<br />
aufeinander abgestimmt werden.<br />
Zu den Entscheidungskriterien zählten<br />
die Zuverlässigkeit bei der bisherigen<br />
Zusammenarbeit und die Übereinstimmung<br />
der globalen Aufstellung.<br />
www.arcelormittal.com<br />
/<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand B58<br />
(sm 160903756)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Pick-up-Ladeflächen aus Stahl halten viel aus<br />
Detroit. Der US-Automobilkonzern General Motors wirbt mit einem drastischen Video für die Vorteile<br />
der Stahlladefläche seines aktuellen Chevrolet Silverado.<br />
Stahl ist besser als Aluminium. So lautet<br />
das Fazit der neuen Werbekampagne des<br />
Automobilherstellers General Motors. Im<br />
praktischen Test des Herstellers unterlag<br />
Wettbewerber Ford mit seinem Kassenschlager<br />
F-150, der eine Ladefläche aus Aluminium<br />
hat. Chevrolet hofft nun, dem Marktführer<br />
viele Kunden abzujagen. Der F-150<br />
ist der meistverkaufte Pick-up in den USA.<br />
Chevrolet steht nur auf Platz 2.<br />
In einem neuen Marketingvideo vergleicht<br />
Chevrolet die beiden Pick-ups und unterzieht<br />
sie harten Prüfungen. Beispielsweise kippt<br />
aus einer Höhe von 3 m ein Bagger 55 Pflastersteine<br />
mit einem Gesamtgewicht von<br />
347 kg auf die Ladeflächen der Fahrzeuge.<br />
In allen zwölf Versuchen erlitt der Silve rado<br />
von Chevrolet nach Angaben des Automobilkonzerns<br />
nur Kratzer und Dellen, die die<br />
Funktionalität der Ladefläche in keiner Weise<br />
einschränkten. Das Aluminiumbett des<br />
Wettbewerbers wurde indes schwer beschädigt.<br />
Risse entstanden und schränkten die<br />
Einsatzfähigkeit des Fahrzeuges ein. Im zweiten<br />
Test fallen schwere Werkzeugkoffer aus<br />
Metall von den Seitenwänden auf die Ladenflächen.<br />
Wieder schneidet das Modell von<br />
Chevrolet besser ab. Die Stahlladefläche<br />
erhält erneut nur kleine Dellen. In der Aluminiumfläche<br />
entstanden sogar Löcher.<br />
Für General Motors liegt die Schlussfolgerung<br />
auf der Hand: Der im Chevrolet eingesetzte<br />
hochfeste Stahl eignet sich hervorragend<br />
als Ladefläche und hält auch extreme<br />
Beanspruchungen aus. Das Material ermüdet<br />
kaum. Dies hätten auch ergänzende<br />
Labortests ergeben. Die Aluminiumladefläche,<br />
die Ford wegen einer gewünschten<br />
Gewichtsreduzierung verwendet hat, birgt<br />
indes hohe Nachteile. Sie hält weniger<br />
Belastungen aus und verändert schnell ihre<br />
Form.<br />
bit.ly/2akBjwo<br />
www.worldautosteel.org/why-steel/<br />
steel-muscle-in-new-vehicles<br />
/<br />
(sm 160903787)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
44 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Spezialvergütungsstahl im<br />
Fahrzeugbau<br />
Homogenität durch Einzelstabvergütung<br />
Düsseldorf. Bei der Einzelstabvergütung, wie sie Steeltec am Standort<br />
Düsseldorf vornimmt, werden Gefüge und Stahleigenschaften Stab für Stab<br />
kontrolliert eingestellt. Das Ergebnis sind höchste Festigkeitsklassen und<br />
ein Hochleistungsstahl, der über den gesamten Stab homogen in seinen<br />
mechanischen Eigenschaften ist. Damit erfüllt der einzelstabvergütete Stahl<br />
die hohen Anforderungen der Automobilindustrie, die aufgrund verschärfter<br />
DIN-Toleranzen und Normen immer weiter steigen.<br />
»Die Differenzen zwischen dem Stabkern<br />
und der Staboberfläche sowie zwischen<br />
Stabanfang und Stabende sind bei<br />
der Bundvergütung hoch – zu hoch, wenn<br />
aus dem Stahl sicherheitsrelevante leistungsstarke<br />
Bauteile gefertigt werden«, erläutert<br />
Thorsten Müller, Leiter der Wärmebehandlung<br />
von Steeltec, einem Unternehmen der<br />
SCHMOLZ+BICKENBACH Gruppe, am Standort<br />
Düsseldorf. Die Streuung der Stahleigenschaften<br />
beträgt bei der Bundvergütung rd.<br />
150 MPa in der Festigkeit. Zudem kann das<br />
Gefüge ungleichmäßig ausgebildet sein.<br />
Federbügel, die die gesamte Achse eines<br />
Lkw-Aufliegers halten, müssen beispielsweise<br />
bestimmte Dauerlastwerte erfüllen. Sind<br />
die geforderten Festigkeits- und Zähigkeitswerte<br />
nicht gleichmäßig über die gesamte<br />
Dimension der Komponente gegeben, drohen<br />
schlimmstenfalls Bauteilversagen sowie<br />
folgenschwere Rückrufaktionen.<br />
Rückverfolgbarkeit im Fahrzeugbau<br />
Steeltec betreibt in Düsseldorf eine induktive<br />
Einzelstabvergütung. Bei diesem Verfahren<br />
durchläuft jeder Stab die Wärmebehandlung<br />
einzeln. So wird eine gleichmäßige Erwärmung<br />
erzielt und das qualitative Niveau der<br />
mechanisch-technologischen Stahleigenschaften<br />
per kontinuierlich rotierendem Vorschub<br />
gesteigert. Das kommt auch der Ge -<br />
radheit zugute. Die Automatisierung ermöglicht<br />
eine hohe Rückverfolgbarkeit: Durchlaufen<br />
Stäbe die Anlage, die für dokumentationspflichtige<br />
Teile im Fahrzeugbau vergütet<br />
werden, werden die ge forderten Stahleigenschaften<br />
genau nachgewiesen. Der Druck in<br />
den Ringdüsen, die den Stahl nach dem Vergüten<br />
abschrecken, wird anforderungsgerecht<br />
über Durchflusswächter reguliert. Nach<br />
dem Abschrecken erfolgt das Anlassen,<br />
ebenfalls induktiv. Um die Stahleigenschaften<br />
darüber hinaus positiv zu beeinflussen,<br />
besteht die Option, den Stabstahl gleichmäßig<br />
und gezielt abzuschrecken. Durch die<br />
zügige Erwärmung und rasche Abschreckung<br />
sowie den hohen Druck der Ringdüsen ist<br />
dieses Verfahren entkohlungs- und verzunderungsarm.<br />
Einen Härteverzug wird durch<br />
die gleichmäßige Wärmebehandlung wirksam<br />
vorgebeugt. Weitere technische Besonderheiten<br />
der Einzelstabvergütung im Werk<br />
Düsseldorf sind zwei Sägen, die auf dem<br />
Kühlbett installiert sind. (sm 160903780) K<br />
« KONTAKT<br />
Steeltec Deutschland<br />
Eupener Straße 70<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 509-2265<br />
www.steeltec-group.com<br />
(Fotos: Steeltec)<br />
Bei der Einzelstabvergütung<br />
durchläuft jeder Stab die<br />
Wärmebehandlung einzeln,<br />
damit ein gleichmäßiges<br />
qualitatives Niveau der<br />
mechanisch-technologischen<br />
Stahleigenschaften über den<br />
ganzen Stab erzielt wird.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Baden-Württemberg K 45<br />
Erster Spatenstich mit<br />
Hans-Peter Sebald (Mitte),<br />
Bauherr und Geschäftsführer<br />
der Berg & Schmid GmbH,<br />
samt Architekten- und<br />
Bauunternehmerteam<br />
(Fotos: Berg & Schmid)<br />
Ein klares Bekenntnis<br />
zum Standort Baden-Württemberg<br />
Berg & Schmid GmbH baut neues Kompetenzzentrum Sägetechnik<br />
Remseck-Aldingen. Seit mehr als 55 Jahren ist der Sägetechnik-<br />
Hersteller Berg & Schmid in der Branche bekannt. Das Portfolio des<br />
Familienunternehmens umfasst Band- und Kreissägen von der<br />
Werkstattmaschine über leistungsstarke Produktionssägen bis hin zu<br />
Hochleistungssägeautomaten. Vor Kurzem erfolgte der Spatenstich zum<br />
Bau des neuen Kompetenzzentrums Sägetechnik.<br />
« KONTAKT<br />
Berg & Schmid GmbH<br />
Hofener Weg 15<br />
71686 Remseck<br />
Tel. +49 7146 8954-0<br />
www.berg-und-schmid.de<br />
Über mehrere Generationen wurde<br />
Berg & Schmid durch die Familie Schmid<br />
geführt. Im Jahr 2007 übergab Stefan<br />
Schmid das Zepter an Hans-Peter Sebald von<br />
Sebald Schleifscheiben, einem ausgewiesenen<br />
Kenner der Zerspanungstechnik. Das<br />
Unternehmen bietet ein umfangreiches Sortiment<br />
an Sägen, Pressentechnik, Gewindeschneidmaschinen,<br />
Rollenbahnen- und<br />
Messsysteme für maßgeschneiderte Lösungen<br />
mit Planung, Konstruktion, Projektierung,<br />
Um setzung und Service aus einer<br />
Hand. Bei der Auswahl und Konstruktion<br />
der Sägen wird besonderes Augenmerk auf<br />
höchste Leistungsfähigkeit im Bereich Sägebandspannung,<br />
Präzision für Schnittqualität<br />
und Vorschub des Materialtransportes, auf<br />
Laufruhe, Lebensdauer des Werkzeuges,<br />
Bedienkomfort, Ergonomie und Sicherheit<br />
gelegt.<br />
Vier Maschinenlinien,<br />
umfangreicher Service<br />
Um flexibel und bedarfsgerecht auf Kundenanforderungen<br />
zu reagieren, ist das Sägenportfolio<br />
in vier Maschinenlinien unterteilt:<br />
Das Eco-Line-Programm ist für die Baustelle<br />
und Montage ausgelegt. Die Maschinen der<br />
Master-Line sind hochwertig verarbeitete<br />
und ausgestattete<br />
Me tallsägen für<br />
Handwerks- und<br />
Gewerbebetriebe.<br />
Sie können sowohl für<br />
Voll material als auch<br />
Profilmaterial gleichermaßen<br />
eingesetzt werden. Die Industrie-Line<br />
umfasst Hochleistungssägemaschinen für<br />
den Mehrschichtbetrieb. Dort wo Aluminium<br />
und Buntmetalle verarbeitet werden,<br />
kommen die Kreissägen der Industrie-Line<br />
Aluminium zum Einsatz. Mit Ab schluss eines<br />
Wartungsvertrags prüfen hauseigene Servicetechniker<br />
die Maschinen regelmäßig.<br />
Zum Service gehört auch die Anwendungsberatung<br />
im Vorführzentrum in Remseck<br />
oder direkt beim Kunden vor Ort. Zudem<br />
werden Schulungen in der Elektronik,<br />
Hydraulik, Maschinensteuerung oder<br />
Instandhaltung angeboten.<br />
Als klares Bekenntnis zum Standort Ba -<br />
den-Württemberg hat Berg & Schmid vor<br />
Kurzem den Startschuss für den Bau des<br />
neuen Kompetenzzentrums Sägetechnik in<br />
Aldingen gegeben. Die Investition in eine<br />
3.000 m² große Produktions-, Lager- und<br />
Bürofläche war notwendig, da die Kapazitäten<br />
im bestehenden Gebäude inzwischen<br />
komplett ausgeschöpft sind.<br />
K<br />
(sm 160903900)<br />
AMB: Halle 6, Stand B31<br />
EuroBLECH: Halle 14, Stand L20<br />
Zweisäulen Doppel-<br />
Gehrungsbandsäge für<br />
den schnellen Schnitt<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
46 K Baden-Württemberg<br />
Handeln im Dienste<br />
der Kunden<br />
Gröninger Edelstahl GmbH setzt auf Kundennähe<br />
Bietigheim-Bissingen. In Baden-Württemberg sind zahlreiche<br />
produzierende Betriebe ansässig. Sie stellen hohe Ansprüche an die<br />
Stahlbranche hinsichtlich Qualität, Lieferzeiten und Warenangebot.<br />
Jahrzehntelange Branchenkenntnis macht die Gröninger Edelstahl GmbH<br />
zu einem zuverlässigen Handelspartner für Industriekunden.<br />
Gegründet wurde die Gröninger Edelstahl<br />
GmbH im Jahr 2012. Das junge Handelsunternehmen<br />
ist erst kurz auf dem<br />
Markt, kann aber dennoch bereits auf große<br />
Branchenkenntnis zurückgreifen: Gründer<br />
und Geschäftsführer Jürgen Gröninger be -<br />
sitzt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Stahlhandel.<br />
Daher weiß er, dass die Kunden in<br />
Baden-Württemberg hohe Ansprüche stellen:<br />
höchste Qualität der Produkte, schnelle<br />
Jürgen Gröninger<br />
und flexible Lieferung und eine kundenorientierte<br />
Produktpalette.<br />
Die Gröninger Edelstahl vertreibt deshalb<br />
nur qualitativ hochwertige Stähle von ausgesuchten<br />
Herstellern aus Deutschland und<br />
Italien. Beispielhaft erwähnt sei die Präzisionsstahlzieherei<br />
BESSEY mit Sitz in Bietigheim-Bissingen,<br />
die von Anfang an zu den<br />
Premiumlieferanten von Gröninger Edelstahl<br />
gehört.<br />
Um den Kundenerwartungen an ein um -<br />
fangreiches Sortiment gerecht zu werden,<br />
hat die Gröninger Edelstahl neben den nichtrostenden<br />
Qualitäten auch Automaten- und<br />
Qualitätsstähle im Lieferprogramm. Darüber<br />
hinaus kann das Unternehmen umfangreiche<br />
Laborprüfungen und verschiedene<br />
Materialtests – beispielsweise Wirbelstromund<br />
Ultraschallprüfungen – durchführen.<br />
Im Jahr 2015 wurde zusätzlich zum Lager<br />
im Raum Stuttgart ein zweiter Logistikstandort<br />
im Raum Heuberg eröffnet. »Es war uns<br />
wichtig, auch im Schwarzwald, in der Nähe<br />
unserer Kunden, ein weiteres Warenlager zu<br />
haben«, betont Jürgen Gröninger.<br />
Zu den Kunden zählen insbesondere Drehereien<br />
sowie Ma schinen- und Apparatebauer.<br />
»Produzierende Betriebe erwarten<br />
eine schnelle und zuverlässige Lieferung«,<br />
so Gröninger. Dank einer anstehenden<br />
Investition in eine moderne Planungssoftware<br />
kann die Gröninger Edelstahl die<br />
Dienstleistungsqualität weiter verbessern.<br />
Die positive Unternehmensentwicklung<br />
zeigt sich insbesondere dadurch, dass sich<br />
seit 2012 die Mitarbeiterzahl mehr als verdreifacht<br />
hat. »Ich bin überzeugt, dass auch<br />
in schwierigen Zeiten eine weiterhin dynamische<br />
und erfolgreiche Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens möglich ist«, erklärt Ge -<br />
schäftsführer Jürgen Gröninger mit Blick in<br />
die Zukunft.<br />
(sm 160903861) K<br />
(Fotos: Gröninger)<br />
Qualitativ<br />
hochwertige Stähle<br />
von ausgesuchten<br />
Herstellern liefert<br />
die Gröninger<br />
Edelstahl GmbH.<br />
« KONTAKT<br />
Gröninger Edelstahl GmbH<br />
Mühlwiesenstraße 40<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Tel. +49 7142 401-250<br />
www.groeninger-edelstahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Baden-Württemberg K 47<br />
Hochleistungskreissäge mit großem<br />
Automatisierungspotenzial<br />
Die Kastospeed zum Sägen von Stahl und NE-Metallen<br />
Achern. Der Sägetechnikspezialist Kasto hat seine Kreissägeautomatenbaureihe<br />
Kastospeed speziell für den kostengünstigen Großserieneinsatz<br />
und den Dauerbetrieb entwickelt. Die Sägen lassen sich per Roboteranbindung<br />
Kastosort mühelos in einen einheitlich gesteuerten Materialfluss<br />
integrieren.<br />
selbstständig entnehmen und zahlreiche<br />
weitere Aufgaben übernehmen: von Entgraten<br />
und Anfasen über Zentrieren und Ge -<br />
windeschneiden, Markieren und Bedrucken<br />
bis hin zu Sortieren, Abstapeln und Kommissionieren.<br />
Mit einem Behältermanagement<br />
oder fahrerlosen Transportsystemen lässt sich<br />
die Roboter-Sägelösung weiter verketten.<br />
Die Kastospeed ist in zwei Varianten<br />
zum Sägen von Stahl oder von NE-Metallen<br />
erhältlich. Zudem kann sich der Anwender<br />
zwischen zwei Größen mit einem Schnittbereich<br />
von 90 oder 153 mm bei Rundmate rial<br />
entscheiden. Die Kreissägeautomaten sorgen<br />
für minimale Taktzeiten und ermöglichen<br />
im zwei- bis dreischichtigen Betrieb<br />
Millionen von exakten Abschnitten pro Jahr.<br />
Hohe Ausbringleistungen<br />
Je nach Zerspanbarkeit des Werkstoffs und<br />
der Produktionsanforderungen kommen auf<br />
der Kastospeed HSS-Vollstahl- oder Hartmetall-Einweg-Sägeblätter<br />
mit angepassten<br />
Schnittgeschwindigkeiten zum Einsatz. Die<br />
optimale Positionierung des Sägegetriebes<br />
und die Vierpunkt-Werkstückspannung sorgen<br />
für einen äußerst kurzen Sägehub. Der<br />
stabile Maschinenaufbau mit dem schräg<br />
verzahnten Hochleistungsstirnradgetriebe in<br />
Kombination mit einem hydraulisch ge -<br />
dämpften Messanschlag und einem schnell<br />
positionierbaren Nachschubwagen ermöglichen<br />
sehr hohe Ausbringleistungen für<br />
präzise Abschnitte.<br />
Darüber hinaus bietet die Kastospeed eine<br />
Vielzahl von Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung.<br />
Per Roboteranbindung Kastosort<br />
lassen sich vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse<br />
automatisieren und gemeinsam<br />
mit dem Sägevorgang in einen einheitlich<br />
gesteuerten Materialfluss integrieren.<br />
Industrieroboter können die Sägeabschnitte<br />
Robotersteuerung integrierbar<br />
Kasto integriert die Robotersteuerung je<br />
nach Bedarf des Kunden in die Sägesteuerung,<br />
das eigene Warehouse Management<br />
System Kastologic oder in ein bestehendes<br />
ERP-System. Der Anwender kann damit<br />
sämtliche Vorgänge über eine Schnittstelle<br />
steuern und überwachen und profitiert von<br />
einer optimal abgestimmten Prozesskette.<br />
Um große Mengen Rohmaterial vor der<br />
Maschine vorlagern zu können, stehen<br />
unterschiedliche Magazinvarianten zur Verfügung.<br />
Unternehmen können somit bei<br />
Bedarf auch über einen längeren Zeitraum<br />
komplett mannlos arbeiten.<br />
K<br />
(sm 160903895)<br />
« KONTAKT<br />
Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
AMB: Halle 6, Stand B11, B12<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand E16<br />
Industrieroboter können die Sägeabschnitte<br />
selbstständig entnehmen und zahlreiche<br />
weitere Aufgaben übernehmen.<br />
(Foto: Kasto)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
48 K Baden-Württemberg<br />
Baustahlspezialist setzt auf<br />
Lösung aus einer Hand<br />
ATG Deutschland führt eNVenta ERP ein<br />
Stockach / Mülheim an der Ruhr. Die ATG Deutschland GmbH hat sich<br />
für die Einführung der vollintegrierten Branchenlösung eNVenta Biegerei<br />
von Nissen & Velten aus Baden-Württemberg entschieden. Die nahtlose<br />
Abbildung aller Prozesse soll eine valide Planungsgrundlage für die<br />
Unternehmensführung bilden.<br />
Das Unternehmen ATG Deutschland<br />
mit Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr hat<br />
sich für die Einführung eines neuen ERP-<br />
Systems entschieden. Das inhabergeführte<br />
Unternehmen, das 80 Mitarbeiter an fünf<br />
Standorten im Westen und Nordosten<br />
Deutschlands beschäftigt, liefert Baustahl<br />
aller Art an seine Kunden. Der Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf Bewehrungsprodukten und<br />
geschweißten Bewehrungselementen. Zwei<br />
Hafenläger in Mülheim und Wismar versorgen<br />
die Biegereibetriebe kontinuierlich mit<br />
Material. Neben dem deutschen Markt be -<br />
liefert ATG auch Kunden in den Benelux-<br />
Ländern, Dänemark und Schweden. Ein<br />
aktuelles Großprojekt in Deutschland ist<br />
beispielsweise der 9 km lange Bossler-Tunnel<br />
auf der ICE-Neubaustrecke Wendlingen-<br />
Ulm, für den insgesamt 20.000 t Bewehrungsstahl<br />
geliefert werden.<br />
Integrierte Lösung sorgt für<br />
lückenlosen Informationsfluss<br />
ATG arbeitet seit vielen Jahren mit einem<br />
ERP-System und einer via Schnittstelle angebundenen<br />
speziellen Biegerei-Software. Was<br />
für die Kommunikation im operativen Ge -<br />
schäft hinreichend war, stieß im Bereich<br />
Unternehmensführung und Planung zunehmend<br />
an Grenzen, da es beim Datenaustausch<br />
zwischen den zwei IT-Systemen<br />
Lücken gab.<br />
Andrä Voss, ERP-Projektleiter bei ATG<br />
Deutschland, erklärt: »Ein System für alle<br />
Mitarbeiter am Bedienpanel eines modernen<br />
Hochleistungsautomaten für die Bearbeitung<br />
von Betonstahl bei ATG in Mülheim.<br />
Geschäftsvorfälle ist immer die bessere<br />
Lösung, wenn für die Branche eine Speziallösung<br />
existiert.« Aus diesem Grund sei man<br />
bei der Suche nach einer neuen Unternehmenssoftware<br />
auf Nissen & Velten ge stoßen.<br />
Das Softwarehaus bietet ein vollständiges<br />
ERP-System und eine integrierte Lösung<br />
für die Biegerei aus einer Hand. Zudem habe<br />
sich gezeigt, dass die Prozesslogik von<br />
eNVenta ERP schon sehr nah an den opera-<br />
ATG fertigt vor Ort für den Bossler-Tunnel auf der ICE-Neubaustrecke<br />
Wendlingen-Ulm geschweißte Tübbingbewehrungskörbe aus<br />
Betonstabstahl und vorgefertigten Bewehrungselementen. Diese werden<br />
nach der Betonage für die Erstellung der Tunnelröhren verwendet.<br />
(Fotos: ATG Deutschland)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Baden-Württemberg K 49<br />
tiven Prozessen im eigenen Unternehmen<br />
sei. Der Bedarf an Individualanpassungen<br />
halte sich deshalb, im Vergleich mit anderen<br />
Softwarelösungen, die man sich angesehen<br />
habe, in Grenzen.<br />
Sehr gut kamen beim Auswahlteam auch<br />
die Customer-Relationship-Management<br />
(CRM)- und Business-Intelligence-Funktionen<br />
des ERP-Systems an. Eine Verbesserung<br />
des Informationsflusses innerhalb des Unternehmens<br />
erwartet ATG vom Einsatz des<br />
integrierten Wiedervorlagesystems der<br />
Software und vom Reporting mithilfe von<br />
eNVenta Zoom, einer Cockpit-Funktion mit<br />
der sich Anwender individuelle Kennzahlen<br />
und Informationen anzeigen lassen können.<br />
Abschließend sagt Andrä Voss: »Die<br />
Gespräche mit Nissen & Velten haben uns<br />
den Eindruck eines dynamischen und innovativen<br />
Unternehmens vermittelt, das seine<br />
Software kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass wir einen<br />
guten Partner für die kommenden zehn Jahre<br />
gefunden haben.«<br />
Das zentrale eNVenta-System von ATG<br />
wird am Unternehmenssitz in Mülheim installiert.<br />
Die Niederlassungen werden via<br />
Internet angebunden. Der Livestart des neuen<br />
ERP-Systems ist für den Jahresbeginn<br />
2017 vorgesehen. (sm 160903828) K<br />
« KONTAKT<br />
ATG Deutschland GmbH<br />
Rheinstraße 110 – 112<br />
45478 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel. +49 208 9995-0<br />
www.atg-steel.com<br />
Nissen & Velten Software GmbH<br />
Goethestraße 33<br />
78333 Stockach<br />
Tel. +49 7771 879-0<br />
www.nissen-velten.de<br />
50 m hoher »Innovation Tower« in Göppingen<br />
Göppingen. Die Schuler AG investiert über 40 Mill. € am Hauptsitz<br />
in Baden-Württemberg.<br />
So wird der Schuler<br />
Innovation Tower<br />
nach der<br />
Fertigstellung<br />
aussehen.<br />
(Foto: Schuler)<br />
Als »Bekenntnis zum Hightech-Standort<br />
Deutschland« bezeichnet der Schuler-<br />
Vorstandsvorsitzende Stefan Klebert das<br />
neue Engineering- und Technologie-Center<br />
mit zwölf Geschossen und Platz für 750<br />
Beschäftigte. Mit einem Volumen von insgesamt<br />
über 40 Mill. € handelt es sich um die<br />
größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte.<br />
Der Neubau wird neben<br />
den Arbeitsräumen auch ein Betriebsrestaurant<br />
beherbergen; das oberste Stockwerk<br />
wird zur Konferenz-Etage. Das Bürokonzept<br />
wird nach neuesten Erkenntnissen aus der<br />
Arbeitsorganisation umgesetzt. Die Bauarbeiten<br />
für den Schuler Innovation Tower<br />
sollen bis Frühjahr 2017 abgeschlossen sein,<br />
der Einzug erfolgt voraussichtlich im Sommer<br />
2017. Nach seiner Fertigstellung soll<br />
das Hochhaus über einen Wärmetauscher in<br />
der Kanalisation versorgt werden. Mit Hilfe<br />
dieser Technologie wird künftig sowohl<br />
geheizt als auch gekühlt werden. Den Wärmetauscher<br />
installieren die Stadtwerke<br />
Göppingen, SWG, in unmittelbarer Nähe<br />
des Innovation Towers. Dort hat das Abwasser<br />
in der Kanalisation auch im Winter eine<br />
Temperatur von mindestens 15 °C. Diese<br />
Energie entzieht der Wärmetauscher und<br />
leitet sie an das Gebäude weiter. Im Sommer<br />
läuft der Prozess umgekehrt: Die Wärme<br />
wird dem Gebäude entzogen und an die<br />
Kanalisation abgegeben. Mithilfe des Ab -<br />
wasserwärmetauschers wird der Energiebedarf<br />
der Schuler Innovation Towers zum<br />
Großteil gedeckt.<br />
/<br />
www.schulergroup.com<br />
AMB: Halle 5, Stand B92<br />
EuroBLECH: Halle 27, Stand F82,<br />
G04, L127<br />
(sm 160903898)<br />
AUSLOBUNG INGENIEURPREIS DES<br />
DEUTSCHEN STAHLBAUES 2017<br />
Düsseldorf. bauforumstahl e.v. lobt in Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesingenieurkammer als<br />
ideellem Partner zum dritten Mal den »Ingenieurpreis<br />
des Deutschen Stahlbaues« aus. Der Preis<br />
wird alle zwei Jahre für besondere Ingenieurleistungen<br />
in den Kategorien Hochbau und Brückenbau<br />
vergeben. Prämiert werden neben herausragenden<br />
Neubauten und Lösungen für das Bauen<br />
im Bestand auch Berechnungsstrategien, Fertigungsverfahren,<br />
Montagekonzepte sowie Details<br />
oder Einzelbauteile, die seit 2014 erstellt und in<br />
der Praxis angewendet bzw. gebaut worden sind.<br />
Teilnahmeberechtigt sind die geistigen Urheber<br />
der eingereichten Ingenieurleistungen: Ingeni eure<br />
und Ingenieurgemeinschaften, Ingenieur-/Architektengemeinschaften<br />
sowie Stahlbaufirmen. Die<br />
Wettbewerbsteilnahme kann ausschließlich<br />
online erfolgen. Einreichungsende ist der 9. No -<br />
vember 2016. Die Verleihung der Preise und Auszeichnungen<br />
erfolgt auf der Messe BAU am<br />
17. Januar 2017 in München.<br />
www.ingenieurpreis.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903972<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Schuler beauftragte Jebens als Spezialisten<br />
für große schwere Brenn zuschnitte und<br />
montagefertige Schweißbaugruppen mit<br />
der Fertigung der Pressenplatten.<br />
(Foto: Jebens)<br />
Schweißprojekt in XXL<br />
Präzisionspressenlinie für Eisenbahnräder von Hochgeschwindigkeitszügen<br />
Korntal-Münchingen. In Hochgeschwindigkeitszügen werden immer<br />
mehr Schmiederäder statt gegossener Räder eingesetzt. Der Pressenhersteller<br />
Schuler setzt auf Turn-Key-Anlagen zum Schmieden und Walzen<br />
dieser Monoblockräder. Für die Fertigung der Pressengestellplatten mit<br />
Stückgewichten von bis zu 48 t arbeitet Schuler mit der badenwürttembergischen<br />
Jebens GmbH zusammen.<br />
Hochgeschwindigkeitszüge fahren<br />
heute mit Spitzengeschwindigkeiten von<br />
350 km/h. Die Eisenbahnräder hierfür müssen<br />
hohen Anforderungen an Sicherheit,<br />
Komfort, Lärm- und Verschleißreduktion<br />
genügen. Die Schuler Pressen GmbH hat<br />
bereits drei Aufträge für Turn-Key-Anlagen<br />
zur Herstellung von Eisenbahnrädern erhalten<br />
und fertigt aktuell für einen asiatischen<br />
Kunden eine schlüsselfertige Anlage zum<br />
Schmieden und Walzen von Eisenbahnrädern.<br />
Fester Halt für die<br />
Hochleistungspresse<br />
Der Herkules der Fertigungslinie ist die 12 m<br />
über- und 4 m unterflur hohe hydraulische<br />
Hochleistungspresse, in der die Radrohlinge<br />
mit 10.000 t Presskraft entstehen. Schuler<br />
beauftragte das baden-württembergische<br />
Unternehmen Jebens mit der Fertigung der<br />
Pressenplatten. Lamellenartig angeordnet<br />
und mit Distanzstücken zusammengehalten,<br />
nehmen sie die Pressenachsen mit den<br />
Umformwerkzeugen auf. Insgesamt vierzehn<br />
nach definierten Steifigkeitsvorgaben<br />
geschweißte Platten lieferte Jebens für den<br />
Pressenkörper der hydraulischen Presse:<br />
acht O-Profil-Gestellplatten weisen Stückgewichte<br />
von 48 t auf, sechs weitere Platten<br />
haben ein Stückgewicht von 22 t. Basis für<br />
die Auftragsvergabe war unter anderem die<br />
lange Schweiß- und Lieferantenerfahrung<br />
von Jebens. Nach der Beschaffung des Rohmaterials<br />
fertigte der Betrieb entsprechend<br />
der Zeichnungsvorgaben von Schuler die<br />
Schweißteile an. Herausfordernd war die<br />
Umsetzung und Qualitätssicherung bei<br />
dem Gesamtgewicht von 440 t. Mit zwei<br />
Schweißrobotern und einem XXL-Glühofen<br />
war Jebens für die Komplettanfertigung<br />
optimal gerüstet. Am Stammsitz in Korntal-<br />
Münchingen erfolgte zunächst neben dem<br />
Brennen auch das Fasen der riesigen Komponenten.<br />
Nach dem Transport ins nahegelegene<br />
Zweitwerk wurden die Pressenplatten<br />
in Nördlingen geschweißt, geglüht und<br />
grundiert. Der Einsatz des Schweißroboters<br />
gewährleistete bei mehrlagigem Arbeiten<br />
die geforderte Nahtpräzision. Mit der Anlieferung<br />
der Schweißteile war für Jebens der<br />
Auftrag erfolgreich abgeschlossen. K<br />
« KONTAKT<br />
Jebens GmbH<br />
Daimlerstraße 35 – 37<br />
70825 Korntal-Münchingen<br />
Tel. +49 711 8002-0<br />
www.jebens.de<br />
(sm 160903905)<br />
EuroBLECH: Halle 16, Stand C19<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Baden-Württemberg K 51<br />
Neuer hartmetalltauglicher<br />
90°-Sägeautomat<br />
Der neue Mebamat 330 für Industrie und Stahlhandel<br />
Westerheim. Auf der AMB in Stuttgart präsentiert die Meba Metall-<br />
Bandsägemaschinen GmbH erstmals ihren neuen Sägeautomat<br />
Mebamat 330. Der 90°-Automat trennt mühelos Vollmaterialien auch<br />
aus schwer zerspanbaren Werkstoffen.<br />
Der Mebamat 330 hat eine hydraulisch<br />
vorgespannte seitliche Hartmetallrollenführung.<br />
Sie passt sich Sägebandtoleranzen<br />
oder Abweichungen an der Schweißstelle<br />
an. Der Sägerahmen verfügt über eine<br />
3°-Sägebandschrägstellung und einen optimierten<br />
Sägebandverdrehwinkel. Die Bandgeschwindigkeit<br />
ist von 15 bis 200 m/min<br />
stufenlos verstellbar.<br />
Angetriebene Spänebürste und<br />
neues Spannprinzip<br />
Neu ist die angetriebene Spänebürste, die<br />
selbstnachstellend und synchron zum Bandlauf<br />
arbeitet. Die Doppelbürste mit einem<br />
Durchmesser von je 85 mm ist zum Sägebandwechsel<br />
einfach demontierbar. Ebenfalls<br />
neu ist das Spannprinzip: Der Hauptspannstock<br />
agiert ausschließlich abfuhrseitig,<br />
während der Einschubspannstock bis an<br />
das Sägeband fährt. Optional ist eine Mehrstangenspanneinrichtung<br />
für horizontales<br />
Niederspannen mit einer Mindestbreite von<br />
ca. 140 mm erhältlich. Durch eine Abschnittrutsche<br />
oder den Abfuhrtisch mit Kühlmittelrückführung<br />
läuft der Sägeprozess sauber<br />
ab. Die Materialauflage verläuft in einem<br />
geschlossenen Rollengang mit einer engen<br />
Rollenteilung von acht Rollen auf 1.050 mm,<br />
ausgelegt auf eine Belastung von 650 kg/m<br />
und Vollmaterial mit 330 mm Durchmesser.<br />
Intelligente Vernetzung<br />
Zu den intelligenten, vernetzten Maschinenkonzepten<br />
gehört die Materialdatenbank.<br />
Damit kann der Werkstoff ausgewählt werden<br />
und es erscheint eine Empfehlung des<br />
passenden Sägebands mit optimalen Schnittwerten.<br />
Aus der Datenbank werden auch<br />
die Materialabmessungen übernommen. Via<br />
Memory-Taste kann der Nullpunkt gespeichert<br />
werden. Der Mebamat 330 ist durchgängig<br />
busvernetzt. Durch das schnelle<br />
Ether-Cat-Bussystem findet eine Kommunikation<br />
zwischen Antrieben, Reglern und<br />
Steuerung statt. Gesteuert wird der Sägeautomat<br />
über CNC-Steuerung: Ein ergonomisches<br />
Touch Panel basierend auf dem<br />
Betriebssystem »Windows CE« ermöglicht<br />
intuitives Bedienen. Sägeprogramme werden<br />
optional in der Arbeitsvorbereitung erstellt.<br />
Ebenfalls optional kann die Industriesteuerung<br />
mit LAN und USB-Schnittstelle ausgestattet<br />
werden, sodass ein einfacher Datenaustausch<br />
sichergestellt ist. In einem Zwischenspeichersystem,<br />
dem »Jobmenü«, lassen<br />
sich nicht fertig gesägte Aufträge speichern<br />
und später abarbeiten.<br />
K<br />
(sm 160903899)<br />
« KONTAKT<br />
Meba Metall-Bandsägemaschinen<br />
GmbH<br />
Lindenstraße 6 – 8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. +49 7333 9644 0<br />
www.meba-saw.de<br />
AMB: Halle 6, Stand B15<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand B02<br />
Der neue Bandsägeautomat Mebamat 330<br />
(Foto:Meba)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
52 K Anarbeitung<br />
Anarbeitung: Immer mehr<br />
spezielle Lösungen<br />
von Reinhold Mannel<br />
Lösungen »von der Stange« treten auch bei der Anarbeitung immer mehr<br />
in den Hintergrund – und sind auch vielfach wirtschaftlich nicht lukrativ<br />
realisierbar. Umso mehr gewinnen individuelle, genau auf den Bedarf der<br />
Abnehmer angepasste Lösungen an Bedeutung.<br />
Das gilt beispielsweise für die effiziente<br />
Verarbeitung von Stahlprofilen bei Fenstern,<br />
Türen und Fassaden, wo die Einbindung von<br />
Fertigungsprozessen und Maschinen in die<br />
»digitale Welt« zunehmend ein Thema ist.<br />
Dazu gehören auch die digitale Ansteuerung<br />
der Maschinen und die Übertragung<br />
von Verarbeitungsdaten direkt aus Kalkulationsprogrammen.<br />
Die digitale Prozesskette<br />
schließt das Zusammenspiel mit anderen Fertigungsmaschinen<br />
ohne komplexe Schnittstellen<br />
ein, sodass insgesamt ein Wirtschaftsdatenkreislauf<br />
entsteht. Sämtliche Maschinen<br />
und die entsprechende Software sollten<br />
so miteinander abgestimmt sein, dass Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eines Fertigungsbetriebes<br />
einfach und problemlos im Tagesgeschäft<br />
mit den Produkten umgehen können.<br />
Aber auch »traditionelle« Techniken wie<br />
das Kaltschneiden von Rohren behalten in<br />
Zukunft ihren Platz als wichtiger Bestandteil<br />
der Stahlbearbeitung. Denn das Kaltschneiden<br />
verursacht keine Gefügeveränderung<br />
am Rohrende und kann somit fehlerfrei ge -<br />
schweißt werden – anders als beispielsweise<br />
das Plasmaschneiden, das in der Wärmeeindringzone<br />
Gefügeveränderungen verursacht.<br />
Das Material wird dort grobkörnig,<br />
hart und spröde, was zu Fehlern beim<br />
Schweißen führt. Um diese mögliche Fehlerquelle<br />
zu eliminieren, geben viele Abnehmer<br />
von Anarbeitungsleistungen das Kaltschneiden<br />
vor.<br />
Generell ist zu beobachten, dass Anarbeitungskunden<br />
mehr und mehr kurzfristig<br />
freie Fertigungskapazitäten anfragen. Auffällig<br />
ist das auch bei speziellen Zeichnungsteilen,<br />
aus besonderen Stahlsorten.<br />
Zudem sind vermehrt auch große Abmessungen<br />
gewünscht, beispielsweise CNC-<br />
Dreh- oder -Frästeile bis 1.000 mm Länge.<br />
Traditionelle Stahlsorten werden mehr und<br />
mehr von Hochleistungswerkstoffen ersetzt,<br />
allerdings stellt die Bearbeitung dieser Werkstoffe<br />
oft eine große Herausforderung dar.<br />
Denn gerade für Zeichnungsteile aus solchen<br />
Werkstoffen gibt es nur wenige geeignete<br />
Bearbeitungsbetriebe.<br />
Individuelle Lösungen<br />
zunehmend gefragt<br />
Bei der HSM Stahl- und Metallhandel GmbH,<br />
Georgensgmünd, gerät der Stahlhandel –<br />
auch die Beschaffung von Spezialstählen –<br />
zu nehmend in den Hintergrund, während die<br />
individuelle Servicekompetenz auf immer<br />
mehr Interesse stößt. Dazu zählen die Anarbeitung<br />
von Werkstoffen ebenso wie spezielle<br />
Logistiklösungen, z. B. Konsignationslager.<br />
Es werden alle Schritte der Supply Chain<br />
des Kunden berücksichtigt und mit Gesamtkonzepten<br />
gelöst. Spezifische Lösungen gibt<br />
es unter anderem in den Bereichen Beschaffung<br />
von Stahl, Metall und Hochleistungswerkstoffen,<br />
Logistik, Im- und Export von<br />
Waren sowie Materialeinlagerungen.<br />
Als verlängerte Werkbank bei der Bearbeitung<br />
von Zeichnungsteilen übernimmt HSM<br />
einfache Anarbeitungsschritte, bearbeitet<br />
schwer zerspanbare Stahlgüten oder fertigt<br />
komplexe Teile nach Zeichnung. Kunden<br />
erhalten bearbeitetes Material vom Musterteil<br />
bis zum Rahmenauftrag.<br />
Zum umfassenden Bearbeitungsspektrum<br />
zählen das CNC-Drehen, CNC-Fräsen bis<br />
fünf Achsen (Bild 1), CNC-Fräsbohrwerke,<br />
CNC-Bohrwerke, das Innen-, Rund-, Flach-,<br />
Profil- und Spitzenlosschleifen, Honen, Räumen,<br />
Nutenstoßen und -ziehen, Bohren,<br />
Sägen und Wuchten, Tieflochbohren bis<br />
12.000 mm, MIG-, MAG- und Laserschweißen,<br />
Senk- und Drahterodieren, Laser-, Plasma-,<br />
Wasserstrahl- und Brennschneiden, die<br />
CNC-Blechbearbeitung und das CNC-Rohrbiegen,<br />
die Verzahnungstechnik sowie das<br />
Gewinderollen.<br />
Profil-Doppelgehrungssäge mit<br />
CNC-gesteuertem Sägevorschub<br />
Die Doppelgehrungssäge PDG Steel 400<br />
(Bild 2) der Schüco International KG, Bielefeld,<br />
für Stahlprofile erreicht zuverlässige<br />
Sägeleistungen bei hoher Beanspruchung.<br />
Vorschubgeschwindigkeit und Einschnitttiefe<br />
des CNC-gesteuerten Sägevorschubs<br />
lassen sich individuell einstellen. Die Maschine<br />
ist direkt über das Programm SchüCal<br />
ansteuerbar. Das Sägeblatt ist oberflächenbehandelt,<br />
sodass hohe Sägeblattstandzeiten<br />
erreicht werden.<br />
Die Profil-Doppelgehrungssäge hat ein<br />
einteiliges, eigensteifes Maschinenbett in<br />
Schrägbettausführung und arbeitet mit zwei<br />
Sägeblättern mit jeweils 400 mm Durchmesser,<br />
die nach dem Zuschnitt automatisch<br />
freifahren. Die Sägeblätter – deren Drehzahlen<br />
von 20 bis 350 min -1 stufenlos einge-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Bild 1. Eine 5-Achsen Fräsmaschine wie<br />
dieses Modell setzt die HSM Stahl- und<br />
Metallhandel GmbH zur Anarbeitung ein.<br />
Anarbeitung K 53<br />
(Foto: HSM / shutterstock)<br />
Bild 2. Die Doppelgehrungssäge<br />
PDG<br />
Steel 400 für<br />
Stahlprofile bei der<br />
Schüco International<br />
KG erreicht<br />
zuverlässige Sägeleistungen<br />
bei hoher<br />
Beanspruchung.<br />
(Foto: Schüco)<br />
stellt werden können – sind mit Titanaluminiumnitrid<br />
beschichtet und haben somit<br />
nicht nur eine sehr harte Oberfläche, sondern<br />
auch eine geringe Wärmeleitfähigkeit.<br />
Fünf gesteuerte Achsen sind für ein stufenloses<br />
Neigen der Sägeköpfe um ± 45° nach<br />
außen und innen, den Sägeblattvorschub<br />
und die Schnittlängeneinstellung zuständig.<br />
Der Arbeitsschutz während des Sägevorgangs<br />
wird durch eine sich automatisch öffnende<br />
Schutzabdeckung des Arbeitsbereiches<br />
mit Sichtfenster gewährleistet.<br />
Mit der Doppelgehrungssäge können Verarbeiter<br />
Profile mit einer maximalen Schnittlänge<br />
von 5.000 mm im Doppelschnitt und<br />
9.600 mm im Überlängenschnitt sägen, die<br />
minimale Schnittlänge beträgt im Doppelschnitt<br />
(90° / 90°) bis 250 mm und mit<br />
dem Kurzschnittprogramm (90° / 90°) unter<br />
250 mm. Während des Schneidens bewirkt<br />
eine Mikrotropfenschmierung des Schnitts,<br />
dass keine Reibungswärme entsteht. Über<br />
den CNC-gesteuerten Sägevorschub lassen<br />
sich die Vorschubgeschwindigkeit und Einschnitttiefe<br />
einstellen, auch der Schnellrückzug<br />
wird kontrolliert.<br />
Die komfortable und menügeführte Be -<br />
dienung und Ansteuerung der Maschine<br />
erfolgt am PC über einen 12-Zoll-Touchscreen.<br />
Die Schnittlisten werden direkt im<br />
Programm SchüCal generiert und anschließend<br />
über ein Netzwerk oder per USB übertragen.<br />
Über die Steuerung lassen sich Profilspannlage<br />
und -querschnitt einsehen, die<br />
Schnittlisten flexibel verarbeiten und die<br />
automatische Längenkorrektur bei Geh-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
54 K Anarbeitung<br />
rungsschnitten (Spitzen- oder Innenmaß)<br />
einstellen.<br />
Die 3.000 kg schwere Doppelgehrungssäge<br />
ist 1.700 mm hoch, 1.800 mm tief und<br />
8.800 mm breit. Optional kann ein Etikettendrucker<br />
beigefügt werden.<br />
Kaltschneiden von dickwandigen<br />
Rohren und Behältern<br />
E.H. Wachs, Singen, hat ein weiterentwickeltes<br />
Modell seiner Split Frames zum Rohrtrennen<br />
und Anfasen vorgestellt, das DynaPrep<br />
Modular Design Split Frame bzw. MDSF<br />
(Bild 3). Es wurde zum Schneiden, Anfasen<br />
und Innenbearbeiten von Rohren und Be -<br />
hältern in Rohrnennweiten von 2“ bis 60“<br />
(DN50 bis 1500) Außendurchmesser entwickelt.<br />
Diese Werkzeugmaschine ist einfach<br />
zu transportieren, dabei aber robust und<br />
leistungsstark genug, um auch dickwandiges<br />
Rohrmaterial bis zu 2,5“ (63,5 mm) Wanddicke<br />
mit Formstählen zu bearbeiten, sodass<br />
man nicht auf schwerfällige und mühselige<br />
Kopiereinheiten (Bridge Slides) zurückgreifen<br />
muss.<br />
Die DynaPrep-Maschinen sind leistungsstark,<br />
robust, außerdem leicht und eignen<br />
sich daher als Formwerkzeug für dickwandiges<br />
Rohrmaterial und hochlegierte Werkstoffe.<br />
Sie liegen je nach Bedarf als Komplettsatz<br />
oder in Einzelkomponenten sowie<br />
mit Pneumatik-, Hydraulik- oder Elektroantrieb<br />
vor.<br />
Im Rahmen seiner Split-Frame-Technik<br />
entwickelt der Hersteller Split Frames, die<br />
einfacher einzurichten, zu bedienen und<br />
leistungsstärker sind, um Formwerkzeuge<br />
für dickwandiges Material effektiv nutzen<br />
zu können. Zu den Eigenschaften zählen<br />
eine leichte Konstruktion für die Arbeit auch<br />
in beengter Umgebung sowie die umfangreiche<br />
Produktpalette mit vielseitigem Zu -<br />
behör.<br />
Konstruktionsprinzipien bei der Entwicklung<br />
der aktuellen Variante waren eine hohe<br />
Leistung und Langlebigkeit. Auch die<br />
DynaPrep-MDSF-Maschinen sind Ausgangsbasis<br />
eines umfassenden Bearbeitungssystems<br />
für Aufgaben vom einfachen Schneiden<br />
und Anfasen bis zu komplexen Prozeduren<br />
wie Casing Cutting, tiefes Innenbearbeiten,<br />
Flanschdrehen auf großen Durchmessern<br />
und Dampferzeugeraustausch<br />
(SGR). Dabei wird jeweils eine hohe Präzision<br />
erzielt.<br />
Das Modell DynaPrep MDSF ist eine vollständige<br />
Neukonstruktion der Split Frames<br />
mit geteiltem Rahmen. Es ist vielseitiger und<br />
leistungsstärker und lässt sich schneller einrichten<br />
und in Betrieb nehmen. Die robuste<br />
Maschine kommt mit dem höheren Drehmoment<br />
und der größeren Kraft zurecht, die<br />
Bild 3. Die Maschine DynaPrep MDSF Split Frame von E. H. Wachs ist auf Kaltschneiden,<br />
Anfasen, Anplanen und Innenbearbeiten ausgelegt.<br />
(Foto: E.H. Wachs)<br />
für höhere Leistungen erforderlich sind, insbesondere<br />
bei der Bearbeitung mit Formwerkzeugen.<br />
Details dafür sind die V-Lock-<br />
Verbindungstechnik und der schnell montierbare<br />
Werkzeugschlitten, der mit Feineinstellung,<br />
Eilgang und Schnellrückstellung<br />
ausgerüstet ist. Des Weiteren sind nur zwei<br />
Handwerkzeuge zum Bedienen bzw. Einrichten<br />
der Maschine notwendig. Die Ma -<br />
schine ist zudem für Arbeiten in gefährlichen<br />
Bereichen mit brennbaren Kohlenwasserstoffen,<br />
radioaktiver Kontamination<br />
und Inhalationsgefahren ausgelegt.<br />
Elektrische 40-t-Abkantpresse<br />
Die LVD Company nv aus dem belgischen<br />
Gullegem hat ihre Dyna-Press-Baureihe von<br />
kompakten und schnellen elektrischen<br />
Abkantpressen um das Modell Dyna-Press<br />
40/15 Plus (Bild 4) erweitert. Diese 40 t-Abkantpresse<br />
eignet sich für eine Biegelänge<br />
bis 1.530 mm, hat einen vierachsigen Hinteranschlag,<br />
sowie die Touch-B-CNC-Steuerung<br />
mit Touchscreen des Herstellers.<br />
Wie auch die anderen Modelle der Dyna-<br />
Press-Baureihe, ist das Modell Dyna-Press<br />
40/15 Plus darauf ausgelegt, Teile mit hohen<br />
Biegegeschwindigkeiten effizient zu biegen,<br />
sowie mehrere Teile pro Stunde mit geringeren<br />
Stückzahlkosten zu produzieren. Die<br />
Presskraftübertragung zwischen Biegebalken<br />
und Servomotoren erfolgt über zwei<br />
hochbelastbare Kugelumlaufspindeln, zur<br />
gleichmäßigen Verteilung von Kraft und<br />
Tonnage über die gesamte Arbeitslänge. Der<br />
elektrische Biegebalken schafft einen stufenlosen<br />
Übergang von der Annäherungszur<br />
Arbeitsgeschwindigkeit und verringert<br />
durch ein günstiges Verhältnis zwischen<br />
Leistung und Motorträgheit den Energieverbrauch.<br />
Zusätzlich zu dem schnell agierenden Biegebalken<br />
und der höheren Biegekraft hat<br />
die Abkantpresse eine beständige Wiederholgenauigkeit<br />
und Präzision sowie die Flexibilität,<br />
durch den präzisen, vierachsigen<br />
Hinteranschlag eine umfangreiche Bandbreite<br />
an Teilen zu bearbeiten.<br />
Die Touch-B-Touchscreen-Steuerung<br />
macht das Einrichten schnell und effizient.<br />
Die CNC-Steuerung verringert die Zahl der<br />
notwendigen Bedienereingaben und vereinfacht<br />
so das intuitive Programmieren von<br />
Teilen. Mit wenigen Eingaben kann der Be -<br />
diener auf dem 15“-Touchscreen Entwürfe<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlhandels-Institut<br />
Marktanalyse Stahl-Service-Center 2015<br />
2. Auflage, 2015<br />
| Seite 1<br />
Anarbeitung K 55<br />
Bild 4. Für Biegelängen bis<br />
1.530 mm eignet sich diese<br />
40 t-Abkantpresse<br />
Dyna-Press 40/15 Plus<br />
der LVD Copmpany nv.<br />
(Foto: Klostermann)<br />
Bild 5. Mit Sonderwerkzeugen von der<br />
Otto Klostermann GmbH gefertigtes geschlossenes<br />
Profil, mit dem viele Schweißnähte eingespart<br />
werden können.<br />
(Foto: LVD)<br />
in 2-D erstellen und in 3-D simulieren. Es ist<br />
auch über eine Netzwerkkommunikation<br />
mit der Programmiersoftware CADMAN B<br />
des Herstellers möglich.<br />
Die Abkantpresse ist ergonomisch gestaltet<br />
und gibt dem Bediener über eine einstellbare<br />
Arbeitshöhe die Möglichkeit, seine<br />
Tätigkeit sitzend oder stehend auszuüben.<br />
Ein selbstanpassendes Grundgestell sowie<br />
ein höhenverstellbares<br />
Fußpedal ergänzen die<br />
entsprechende Maschinenausrüstung.<br />
Für die Werkzeugbestückung<br />
steht eine um -<br />
fangreiche Auswahl an oberen<br />
und unteren Werkzeugen zur Wahl: für<br />
Stempel Universal, W-Stil oder US-Stil;<br />
für Matrizen Universal, LVD-Stil oder<br />
US-Stil.<br />
Geschlossene Kantprofile mit<br />
Spezialwerkzeug kaltverformt<br />
Auf besonders große und spezielle Profile<br />
(Bild 5) ist die Otto Klostermann GmbH,<br />
Castrop-Rauxel, spezialisiert. Möglich sind<br />
unter anderem das Abkanten bis 200 mm<br />
Dicke, 20.000 mm Länge und mit einer<br />
Presskraft von 4.000 t, Laserzuschnitte von<br />
5.060 mm Breite, 22.000 mm Länge und bis<br />
15 mm Dicke. Eine Feinstrahlplasmaanlage<br />
des Unternehmens hat eine Arbeitsfläche<br />
von 6.800 mm x 56.000 mm für Materialdicken<br />
bis 60 mm. Ausgerüstet ist sie mit<br />
zwei Portalen, bestückt mit drei Fasköpfen<br />
± 45°, einem Senkrechtbrenner und zwei<br />
Autogenbrennköpfen für Materialdicken bis<br />
150 mm. Eine weitere Feinstrahlplasmaanlage<br />
weist eine Arbeitsfläche von 6.800 mm<br />
x 28.000 mm für Materialdicken bis 60 mm<br />
auf und ist mit zwei Fasköpfen ± 45° und<br />
einem Senkrechtbrenner ausgestattet.<br />
Allgemein kann der Hersteller mit seinen<br />
Spezialwerkzeugen besondere, komplizierte<br />
Ausführungsanforderungen erfüllen. Beispielsweise<br />
lassen sich Handläufe an Brücken-<br />
Branchenstudie<br />
„Stahl-Service-Center in Deutschland“<br />
390,00 €<br />
zuzüglich MwSt.<br />
<br />
<br />
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
- Stahlmarktentwicklung 2015 und darüberhinaus<br />
- Die internationalen Metallmärkte (im Besonderen: Aluminium)<br />
- Marktbedeutung der Stahldistribution in der EU-28 und in Deutschland<br />
- Exkurs: Die Sonderrolle der Automobilindustrie<br />
- Zukünftige Marktpositionierung der Stahl-Service-Center<br />
Exkurs: Werttreiber im Stahlgeschäft<br />
- Markt- und Geschäftsstrukturen im Bereich der Stahl-Service-Center<br />
- Kurzportraits<br />
(Unternehmen, Installierte Produktionskapazitäten, Anlagenkonfigurationen, Lieferstrukturen)<br />
<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe<br />
2015 · DIN A4, quer · 180 Seiten<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf<br />
www.stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
56 K Anarbeitung<br />
(Foto: Kjellberg Finsterwalde)<br />
Bild 6. Gleichmäßige Fasenschnitte bis 50° sind mit diesen Plasmaanlagen der Kjellberg<br />
Vertrieb GmbH möglich.<br />
magase werden job-spezifisch gemischt, um<br />
beste Schneidergebnisse und hohe Schneidgeschwindigkeiten<br />
zu erreichen. Innen- und<br />
Außenkonturen werden mit hoher Konturtreue,<br />
Winkligkeit und Oberflächengüte<br />
geschnitten. Die Technik erlaubt hohe<br />
Schneidgeschwindigkeiten, arbeitet bartfrei<br />
auch bei größeren Blechdicken, erfordert<br />
keine zeitaufwendige Nachbearbeitung und<br />
erbringt geringe Rechtwinkligkeitstoleranzen.<br />
Für das ebenfalls bartfreie Schneiden<br />
von Edelstahl im Bereich von 1 bis 6 mm<br />
verwenden die Anlagen der HiFocus-Reihe<br />
die HiFinox-Technik. Sie erbringt metallisch<br />
blanke Schnittflächen, schmale Schnittfugen<br />
und eine kleine Wärmeeinflusszone. K<br />
(sm 160903970)<br />
geländern mit 5 mm Dicke und 8.000 mm<br />
Länge mit einem Kantradius von 50 mm und<br />
einer Höhe von 350 mm ausführen.<br />
Plasmaschneiden von<br />
0,5 bis 160 mm<br />
Die Plasmaanlagen der Reihe HiFocus neo<br />
(Bild 6) von der Kjellberg Vertrieb GmbH,<br />
Finsterwalde, erfüllen hohe Anforderungen<br />
im Schneidbereich von 0,5 bis 160 mm. Mit<br />
der Einschnürung des Plasmastrahls durch<br />
ein stark rotierendes Wirbelgas werden<br />
laserähnliche Schnitte mit nahezu bartfreien<br />
und rechtwinkligen Schnittflächen erreicht.<br />
Der Anwender profitiert von geringen Prozesskosten<br />
dank hoher Schneid- und Markiergeschwindigkeiten<br />
sowie von den vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten: Die Anlagen<br />
können flexibel an allen gängigen CNC-<br />
Führungsmaschinen, Rohrschneidmaschinen<br />
oder Robotern, auch zum Fasen- oder<br />
Unterwasser-Plasmaschneiden (ab HiFocus<br />
280i neo) eingesetzt werden.<br />
Die PerCut-Brenner der Anlagen haben<br />
eine spezielle Flüssigkeitskühlung bis in die<br />
Brennerspitze. Damit werden hohe Energiedichten<br />
und günstige Schneidergebnisse mit<br />
sehr schmalen Schnittfugen erreicht. In Verbindung<br />
mit den hohen Schneidgeschwindigkeiten<br />
und der effizienten Kühlung der<br />
Verschleißteile entstehen weniger Emissionen<br />
und Abfall sowie Einsparungen im Gasund<br />
Energieverbrauch. Mit dem optionalen<br />
ATChanger ist das Umrüsten der Schnellwechselköpfe<br />
bei wechselnden Schneidaufgaben<br />
automatisiert und schnell möglich.<br />
Die Wechseleinheit hält für den mannlosen<br />
Wechsel bis zu acht Brennerköpfe bereit.<br />
Mit den automatischen und manuellen<br />
Gassteuerungen FlowControl und PGE werden<br />
die Plasmagase für jede Schneidauf gabe<br />
speziell gemischt. Das Ergebnis sind hochwertige,<br />
reproduzierbare Plasmaschnitte bei<br />
hoher Schneidgeschwindigkeit. Die automatische<br />
Gaskonsole FlowControl beinhaltet<br />
eine eigene Datenbank zur Regelung der<br />
Gasmengen. Die werkseitig bereitgestellten<br />
Parameter der Gassteuerungen können um<br />
eigene, individuelle Einstellungen erweitert<br />
werden. Die leistungsstarken Kupferkatoden<br />
erreichen eine lange Lebensdauer.<br />
Alle HiFocus-Anlagen nutzen die spezielle<br />
Contour-Cut-Technik zum präzisen Schneiden<br />
von Baustahl: Feinste Konturen, schmale<br />
Stege und kleine Löcher im Verhältnis 1:1<br />
von Durchmesser zu Materialdicke werden<br />
damit in hoher Qualität geschnitten. Für das<br />
Schneiden größerer Konturen kommt die<br />
Technologieerweiterung Contour Cut Speed<br />
zum Einsatz. Bei gleichwertiger Schnittqualität<br />
wird die Geschwindigkeit um bis zu<br />
50 % gesteigert. Die Schneidleistung wird<br />
somit verbessert, während die Schnittmeterkosten<br />
sinken. Weitere Merkmale sind eine<br />
hohe Schnittqualität, Konturtreue sowie<br />
Schneidgeschwindigkeit, die sehr gute Wiederhol-<br />
und Maßgenauigkeit sowie geringe<br />
Winkelabweichungen, ohne dass zusätz liche<br />
Software oder Ausrüstung notwendig wäre.<br />
Zum Schneiden von Edelstahl und Aluminium<br />
nutzen die Anlagen der HiFocus- neo-<br />
Reihe die Ar/H 2<br />
-Mix-Technologie. Die Plas-<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />
PRODUKTE / LEISTUNGEN FOLGEN-<br />
DER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />
HSM Stahl- und Metallhandel GmbH<br />
Breitenloher Weg 12<br />
91166 Georgensgmünd<br />
Tel. +49 9172 6900-0<br />
www.hsm-stahl.de<br />
Kjellberg Vertrieb GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand B98<br />
Otto Klostermann GmbH<br />
Merklinder Straße 5<br />
44577 Castrop-Rauxel<br />
Tel. +49 2305 96359-0<br />
www.ottoklostermann.de<br />
LVD Company nv<br />
Nijverheidslaan 2<br />
8560 Gullegem/Belgien<br />
Tel. +32 56 4305-11<br />
www.lvdgroup.com<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand F104<br />
Schüco International KG<br />
Karolinenstraße 1 – 15<br />
33609 Bielefeld<br />
Tel. +49 521 783-0<br />
www.schueco.de<br />
E. H. Wachs<br />
Orbitalum Tools GmbH<br />
Josef-Schüttler-Straße 17<br />
78224 Singen<br />
Tel. +49 7731 792-0<br />
www.orbitalum.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Vorankündigung<br />
Handbuch der europäischen<br />
Eisen- und Stahlwerke<br />
HANDBUCH DER EUROPÄISCHEN<br />
EISEN- UND STAHLWERKE<br />
HANDBOOK OF THE EUROPEAN<br />
IRON AND STEEL WORKS<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
ISBN 978-3-87552-171-9<br />
79,00 €<br />
Regulärer Preis<br />
Erscheint im November<br />
69,00 €<br />
Vorbestellpreis (gilt bis 31.10.2016)<br />
18. Auflage · 2016 · ca. 700 Seiten · Deutsch und Englisch<br />
Buchausgabe inklusive PDF<br />
Inhalt:<br />
Liste aller Unternehmen, alphabetisch nach Ländern geordnet<br />
Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />
der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />
Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />
Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />
Internet/E-Mail<br />
Management:<br />
Vorstand, Geschäftsführung<br />
Produktionsanlagen<br />
Produktionsprogramm<br />
Produktregister<br />
Personenregister<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de
58 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Bevorratung von Stabstahl in Längen bis 10 m<br />
bei der Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H.<br />
Erfolgreich in die Zukunft dank<br />
richtigem Partner<br />
ERP-Branchenlösung m+m StahlPLUS von markmann+müller im Echtbetrieb<br />
Willich. Die Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H. ist bereits seit<br />
Jahresanfang erfolgreich mit der neuen ERP-Branchenlösung von<br />
markmann + müller im Echtbetrieb. Das Unternehmen hat sich für eine<br />
standardnahe Implementierung entschieden und kann so spätere Updates<br />
besonders einfach durchführen.<br />
Die Steuerung der eigenen Unternehmensprozesse<br />
ist für mittelständische Unternehmen<br />
heutzutage nur über ausgereifte,<br />
voll integrierte ERP-Systeme möglich. Vor<br />
allem geht es darum, alle Ressourcen optimal<br />
einzusetzen und Prozesse effizienter zu<br />
machen. Das Ziel: Wettbewerbsvorteile<br />
erzielen und sich langfristig am Markt be -<br />
haupten.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, begab sich<br />
die Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H<br />
auf die Suche nach einem neuen ERP-System.<br />
Das in Willich ansässige mittelständische<br />
Unternehmen ist auf den Handel und<br />
die Anarbeitung von Edelbaustahl spezialisiert.<br />
Neben einer kompetenten Beratung<br />
sowie einem schnellen und reibungslosen<br />
Service sieht man den eigenen Wettbewerbsvorteil<br />
in der Breite des Sortiments,<br />
das ca. 20.000 t in mehr als 35 verschiedenen,<br />
stets verfügbaren Werkstoffen umfasst.<br />
Hierbei handelt es sich insbesondere um<br />
legierte Einsatzstähle, Wälzlagerstähle,<br />
warmfeste Edelbaustähle, Nitrierstähle und<br />
legierte Vergütungsstähle in Rund- sowie<br />
vereinzelt in Flach- und Vierkantabmessungen.<br />
Der Verkaufsleiter und Prokurist, Dr. Jakob<br />
Balzer, erinnert sich zurück: »Unsere IT-Landschaft<br />
ist historisch gewachsen und war<br />
dadurch bedingt auch mit einigen Insellösungen<br />
und teils starken Individualprogrammierungen<br />
nicht immer optimal aufeinander<br />
abgestimmt. Wir suchten den An -<br />
bieter mit dem besten Gesamtpaket, der<br />
uns eine integrierte Lösung bieten konnte,<br />
die alle Unternehmensbereiche abdeckt und<br />
die es uns auch in Zukunft ermöglicht, den<br />
steigenden Anforderungen am Markt ge -<br />
recht zu werden.«<br />
Die Hermann Stahlschmidt Stahlges.<br />
m.b.H. hat sich letztendlich für die Branchenlösung<br />
m + m StahlPLUS entschieden,<br />
die genau auf die Stahlbranche zugeschnitten<br />
ist und auf Microsoft Dynamics NAV<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 59<br />
Teil des Maschinenparks<br />
mit 35 Bandsägen sowie<br />
Bohr- und Drehbänken<br />
(Fotos: markmann + müller)<br />
basiert – somit auf einem bewährten Fundament,<br />
das zudem eine einfache Anbindung<br />
an die anderen Microsoft-Produkte<br />
garantiert.<br />
Die ERP-Software allein war aber nicht der<br />
einzige Grund für die Entscheidung. Ein<br />
wichtiger Faktor für den erfolgreichen Ab -<br />
schluss des Projektes ist nach Meinung des<br />
Prokuristen die PSM Einführungsmethodik<br />
von markmann + müller: »Natürlich waren<br />
wir vom passenden Zuschnitt der Branchenlösung<br />
m + m StahlPLUS auf unser Unternehmen<br />
begeistert. Mindestens genauso<br />
wichtig war uns aber die professionelle Einführungsmethodik<br />
– denn was nützt uns<br />
das beste System, wenn es niemand richtig<br />
bedienen kann? Mithilfe der PSM Einführungsmethodik<br />
wurde eine standardnahe<br />
Einführung sichergestellt und unsere Mitarbeiter<br />
wurden nach und nach mit dem<br />
Handling der Software vertraut gemacht«,<br />
so Dr. Jakob Balzer.<br />
Weiterhin wurden in enger Zusammenarbeit<br />
mit markmann + müller bestehende<br />
Prozesse analysiert, Verbesserungen geplant<br />
und diese dann softwaretechnisch umgesetzt.<br />
Dr. Balzer fasst es wie folgt zusammen:<br />
»Wir sind froh, dass wir uns für das<br />
ERP-Projekt entschieden haben. Vor allem in<br />
den Bereichen Warenannahme, Auftragscontrolling<br />
und Logistik profitieren wir deutlich<br />
von dem neuen System und konnten so<br />
Ressourcen einsparen und Prozesse effizienter<br />
gestalten. Während des gesamten Projektes<br />
stand uns immer ein kompetenter<br />
Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Auch jetzt – nach Echtstart – fühlen wir uns<br />
gut aufgehoben und verstanden.«<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
markmann + müller<br />
datensysteme GmbH<br />
Gahlenfeldstraße 45<br />
58313 Herdecke<br />
Tel. +49 2330 801-0<br />
www.mumdat.de<br />
(sm 160903965)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
60 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Intelligente Lagertechnik<br />
Blechlagerturm für große Lagerkapazitäten<br />
und Hallenhöhen<br />
Winsen / Luhe. Mit einem Blechlagerturm in drei Varianten ermöglicht<br />
die LagerTechnik Hahn & Groh GmbH einen schnellen, automatischen<br />
Zugriff und eine optimale Übersicht über den Materialbestand.<br />
Ob als Mono-, Double- oder Multi-<br />
Tower: Mit dem Blechlagerturm hat die<br />
LagerTechnik Hahn & Groh GmbH eine neue<br />
intelligente Lagerlösung in drei Varianten für<br />
die Blechverarbeitung im Programm. Das<br />
erforderliche Material lässt sich konzentriert<br />
an einer Stelle bevorraten und steht schnell<br />
und zuverlässig bereit. Dabei macht die<br />
kompakte Bauweise eine hohe Lagerdichte<br />
möglich. Ein weiterer großer Vorteil ist die<br />
automatische Bevorratung, die eine optimale<br />
Planung des Materialverbrauchs ermöglicht.<br />
So ist ein schneller Materialwechsel an<br />
der Bedienstation gewährleistet.<br />
Sanftes Materialhandling und<br />
maximale Raumnutzung<br />
Der Blechlagerturm passt zum »Ware-zum-<br />
Mann«-Prinzip: Durch das sanfte Materialhandling<br />
entstehen erheblich weniger Kratzer<br />
an den Blechteilen als beim manuellen<br />
Beladen. Mit einem Gabelstapler können<br />
ganze Blechpakete eingelagert werden. Die<br />
Entnahme einzelner Bleche erfolgt mittels<br />
Krantechnik und Vakuumheber. Die Bleche<br />
lassen sich direkt weiter auf die Bearbeitungsmaschine<br />
legen. Über eine kombinierte<br />
Ein- und Auslagerstation gelangen angelieferte<br />
Blechpakete vom Klein- bis Maxiformat<br />
in das Lager. Beim Single-Tower können<br />
bei einer Höhe von 7,5 m bis zu 150 t auf<br />
nur 16,6 m² gelagert werden. Da beim Ausund<br />
Einlagerungsprozess einzelne Bleche<br />
und Blechpakete automatisch gewogen<br />
werden, lässt sich die Lagerung stets genau<br />
überblicken und dadurch optimal disponieren.<br />
Beim Double- und Multi-Tower übernimmt<br />
ein zwischen Regalreihen angeordnetes<br />
Regalbediengerät die Ein- und Auslagerung.<br />
Eine ERP-Anbindung ist problemlos<br />
möglich. Der Blechturm nutzt als Doubleoder<br />
Multi-Tower Hallenhöhen bis zu 12 m<br />
optimal aus und eignet sich für die Lagerung<br />
von Blechen in den Formaten 1.250 mm<br />
x 2.500 mm, 1.500 mm x 3.000 mm,<br />
2.000 mm x 3.000 mm sowie 2.000 mm x<br />
4.000 mm. So schafft der Double-Tower<br />
z. B. Raum für bis zu 57 Kassetten (3 t) bzw.<br />
51 Kassetten (5 t). Die Bedienung erfolgt<br />
über Touchscreen: Der Bediener wählt den<br />
Lagerplatz aus, die Kassette fährt automatisch<br />
zum Anwender hinunter, so dass die<br />
Bleche entweder eingelagert oder entnommen<br />
werden können. Je nach Höhe des<br />
Lagerplatzes dauert der Prozess maximal<br />
120 s, das heißt es sind etwa 30 Zugriffe je<br />
Stunde möglich.<br />
K<br />
(sm 160903866)<br />
« KONTAKT<br />
LagerTechnik Hahn & Groh GmbH<br />
Werner-Forßmann-Straße 40<br />
21423 Winsen / Luhe<br />
Tel. +49 4171 69068-0<br />
www.lagertechnik-hamburg.de<br />
(Foto: LagerTechnik Hahn & Groh)<br />
Mit einem Blechlagerturm in<br />
drei Varianten ermöglicht die<br />
LagerTechnik Hahn & Groh GmbH<br />
einen schnellen automatischen<br />
Zugriff und eine optimale<br />
Übersicht über den<br />
Materialbestand.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 61<br />
EUROMETAL bekräftigt intensive<br />
Unterstützung des freien Handels<br />
Brüssel. Der europäische Stahlhandelsverband EUROMETAL unterstützt<br />
auch weiterhin uneingeschränkt freien und fairen Handel und das Bilden<br />
internationaler Lieferketten.<br />
www.pures-tubes.de<br />
Ihr Stahlrohr - Experte<br />
Vor mehr als einem Jahr haben EURO-<br />
METAL, das American Institute for International<br />
Steel (AIIS) und die International Steel<br />
Trade Association (ISTA) eine globale Stahlpartnerschaft<br />
ins Leben gerufen. Seitdem<br />
setzen sich die Verbände gemeinsam fü r<br />
einen freien und verantwortungsbewussten<br />
Handel und das Knüpfen effizienter und<br />
effektiver internationaler Stahlhandelsketten<br />
ein.<br />
Anlass dieser Kooperation war die zunehmende<br />
Globalisierung des Warenaustausches.<br />
Die wirtschaftlichen Aktivitä ten der<br />
Lä nder griffen immer weiter ineinander ü ber<br />
und verflochten sich. Reibungslose Ablä ufe<br />
entlang globaler Stahlhandelsketten wurden<br />
immer wichtiger. Stö rfaktoren, wie eine<br />
stets schwankende Nachfrage und willkü r-<br />
liche Handelsbeschrä nkungen sollten vermieden<br />
werden.<br />
EUROMETAL bekräftigte nun noch einmal<br />
sein intensives Engagement für dieses Thema.<br />
Die jüngste Vergangenheit habe gezeigt,<br />
dass die wichtigsten Stahl einsetzenden<br />
Branchen ihre Lieferketten und Netzwerke<br />
immer internationaler gestalten.<br />
Hierzu gehören die Automobil- und die<br />
PURES-tubes<br />
PURchasing and salES<br />
Haushaltsgeräteindustrien, der Bau- und<br />
Landwirtschaftsmaschinensektor und die<br />
Baubranche, der Maschinenbau, die chemische<br />
Industrie sowie die Industrie zur Förderung<br />
und zur Produktion von Erdöl und Erdgas.<br />
Grundlage eines freien und grenzenlosen<br />
Handels ist EUROMETAL zufolge die Gleichbehandlung<br />
aller Partner in der Welthandelsorganisation<br />
WTO. Kein Unternehmen und<br />
kein Land dürfe diskriminiert werden. Auch<br />
dürfe kein Land die eigenen Produkte oder<br />
Dienstleistungen Angeboten aus anderen<br />
Ländern vorziehen. Um den Handel noch<br />
internationaler zu gestalten, müssten noch<br />
bestehende Handelsbarrieren reduziert oder<br />
abgeschafft werden. Hierzu zählten Zölle,<br />
Importbeschränkungen, Quoten und Provisionen<br />
für regionale Beschaffung. Zudem<br />
müssten unfaire Handelspraktiken, wie Subventionen<br />
und Dumpingpreise abgeschafft<br />
werden. Dies gelte auch für Spezial- und<br />
Nischenprodukte. Sie würden für die europäischen<br />
Stahlerzeuger immer wichtiger.<br />
EUROMETAL wünscht sich auch eine noch<br />
transparentere internationale Handelspolitik.<br />
Alle teilnehmenden Unternehmen benötigten<br />
ein hohes Maß an Sicherheit. Außerdem<br />
wäre es sehr begrüßenswert, wenn<br />
Handelsklagen schneller bearbeitet würden.<br />
Eines der wichtigsten Ziele ist EURO-<br />
METAL zufolge die Beseitigung der Preisvolatilitäten.<br />
Stahlhä ndler, Stahl-Service-<br />
Center und der Stahlvertrieb hätten ein<br />
hohes Interesse an stabilen Preisen. Ständige<br />
Schwankungen würden die Balance zwischen<br />
der realen und der scheinbare Nachfrage<br />
ins Wanken bringen.<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
(sm 160903880)<br />
NEUES DISTRIBUTIONSZENTRUM<br />
IN TSCHECHIEN ERÖFFNET<br />
Aschaffenburg. Anfang Juli startete offiziell der Betrieb des neuen Distributionszentrums<br />
von Linde Material Handling im tschechischen Brno<br />
(Brünn), indem Christophe Lautray, Member of the Board und Chief Sales<br />
Officer (CSO), sowie Christoph Hotopp, Head of Sales & Service Operations,<br />
beide Linde Material Handling, zusammen mit Länderverantwortlichen aus<br />
den Zielregionen Tschechien, Polen, Österreich, Ungarn und der Slowakei<br />
symbolisch die ersten Pakete mit Ersatzteilen packten und fachgerecht verschlossen.<br />
www.linde-mh.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903902)<br />
Unsere Leidenschaft<br />
ist Kundenorientierung.<br />
Prüfen mit Verstand.<br />
www.zwick.de<br />
Prüfsysteme<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
62 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Umfirmiert und Markenauftritt gestärkt<br />
Essen. Mit Wirkung zum 1. Juli 2016 hat die Stahl-Service-Center-Gruppe von thyssenkrupp eine Umfirmierung<br />
in thyssenkrupp Materials Processing Europe vorgenommen.<br />
Die neue Namensgebung des Anarbeitungsspezialisten<br />
spiegelt zum einen die<br />
vielfältige Werkstoffkompetenz in den Bereichen<br />
Carbon- und Edelstahl sowie Aluminium<br />
wider. Zum anderen wird mit dem neuen<br />
Namen dem Ausbau des europäischen Netzwerks<br />
Rechnung getragen. Als führendes<br />
Stahl- und Aluminium- Service-Center bedient<br />
thyssenkrupp Ma terials Processing<br />
Europe an zahlreichen Standorten Verarbeiter<br />
aus der Automobil-, Elektro-, Bau- oder<br />
auch der Möbelindustrie. Um seine Kundenorientierung<br />
weiter zu stärken, hat das<br />
Unternehmen kürzlich seine Geschäftsaktivitäten<br />
ausgebaut. Neben dem Stahl-Service-Center<br />
im ungarischen Györ wurde im<br />
Frühjahr auch das Edelstahl-Service-Center<br />
in Willich übernommen. Darüber hinaus ist<br />
zum Ende des Geschäftsjahres die organisatorische<br />
Integration des Metallcenter Wörth<br />
geplant, die das Angebot um maßgeschneiderte<br />
Aluminiumprodukte bereichert.<br />
Mit diesen Schritten stärkt das Unternehmen<br />
seine Position als führender Anarbeitungsspezialist<br />
für vielfältige Werkstoffe und<br />
setzt seine Wachstumsstrategie in Europa<br />
konsequent fort. Die Produktionskapazität<br />
des Netzwerks wächst mit den neu hinzu<br />
gekommenen Standorten auf über 2 Mill. t<br />
– 40 % davon werden mittlerweile im Ausland<br />
umgesetzt. Marcus Wöhl, CEO von<br />
thyssenkrupp Materials Processing Europe:<br />
»Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer<br />
internationalen Aufstellung und unserer<br />
Produktvielfalt ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Markt haben und den steigenden Kundenanforderungen<br />
gerecht werden können.«<br />
Mit dem gut ausgebauten Netzwerk<br />
und dem breiten Werkstoffangebot legt<br />
thyssenkrupp Materials Processing Europe<br />
den Fokus auf ein Full-Service-Angebot mit<br />
kurzen Wegen in unterschiedliche Märkte<br />
und positioniert sich damit als strategischer<br />
Partner für vielfältige Kundensegmente und<br />
Anwendungswünsche.<br />
www.thyssenkrupp-materialsservices.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand E33 K<br />
/<br />
(sm 160903859)<br />
Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Sicherheit<br />
Übach-Palenberg. Von der kleinen Manufaktur für Autosicherheitsgurte zum international erfolgreichen<br />
Unternehmen: Mit rd. 500 Gästen feierte die SpanSet GmbH & Co. KG im Juni 2016 in Übach-Palenberg ihr<br />
50-jähriges Firmenjubiläum.<br />
Das 1966 zunächst in Schweden und<br />
kurz darauf auch in Deutschland gegründete<br />
Unternehmen zählt zu den Pionieren bei der<br />
Entwicklung textiler Anschlag- und Zurrmittel.<br />
»Wir sind Spezialisten in einer Branche, die es<br />
so vor der Gründung von SpanSet noch nicht<br />
gegeben hat«, sagt Patrick Schulte, Geschäftsführer<br />
SpanSet GmbH & Co. KG. »Denn mit<br />
der Erfindung des Autosicherheitsgurtes in<br />
Schweden wurde eine Tür zu Produkten aufgestoßen,<br />
die im Be reich der Hebetechnik, der<br />
Ladungssicherung und der Höhensicherung<br />
vorher noch nicht existierten.«<br />
Der Standort Übach-Palenberg, seit 1968<br />
Mittelpunkt der Unternehmensaktivitäten, hat<br />
sich über die Jahrzehnte ebenfalls be währt, so<br />
Patrick Schulte. Damit hat SpanSet den Spagat<br />
geschafft: einerseits ein mittelständisches Un -<br />
ternehmen, das tief in der Region verwurzelt<br />
ist, anderseits dank seiner Präsenz mit 22<br />
Gesellschaften in 19 Ländern ein Global Player.<br />
In Deutschland kamen 1982 die SpanSetsecutex<br />
GmbH und 1987 die Axzion GKS<br />
Stahl- und Maschinenbau GmbH dazu. 1993<br />
wurde SpanSet-Ungarn als verlängerte<br />
Werk bank gegründet. Dazu kommen Beteiligungen<br />
an Vertriebsgesellschaften im Inund<br />
Ausland. Besonders erfolgreich war die<br />
Entscheidung, ab 1978 den Vertrieb über<br />
exklusive Werksvertretungen durchzuführen.<br />
Der Unternehmenserfolg basiert aber<br />
auch auf der Entwicklung innovativer, oft<br />
Maßstäbe setzender Produkte. Beispiele<br />
dafür sind die Pipeline-Hebebandmatten der<br />
1970er-Jahre aus breiten Bändern mit<br />
hohen Festigkeiten und mit sich automatisch<br />
öffnenden Endbeschlägen, die den<br />
Arbeitsvorgang beschleunigten. Mit der<br />
1979 erfundenen secutex-Beschichtung aus<br />
widerstandsfähigem Polyurethan wurde ein<br />
neuer Markt kreiert, denn dadurch gelang<br />
es das Gurtband schnittfest zu machen und<br />
vor scharfkantigen Lasten zu schützen.<br />
Im Jahr 1991 folgte mit der Supra die erste<br />
Rundschlinge, bei der die Kennung erhaben<br />
in den Schutzmantel eingewebt wurden.<br />
Angaben wie die Tragfähigkeit, Produkt-<br />
und Herstellername werden so selbst<br />
bei starker Verschmutzung gut erkannt. Nur<br />
ein Jahr später kam – den immer schwerer<br />
werdenden Lasten entsprechend – die Magnum-Rundschlinge<br />
mit Tragfähigkeiten bis<br />
50 t auf den Markt. SpanSet war auch das<br />
erste Unternehmen, das sich mit RFID-Chips<br />
als Kennzeichnung am Produkt in der Branche<br />
beschäftigt hat.<br />
Ein wichtiges Ereignis war 2010 die Vorstellung<br />
der Magnum-X-Rundschlinge und<br />
2014 wurde die NoCut-Serie auf den Markt<br />
gebracht, ein Gewebe aus Spezialfasern<br />
gegen raue Oberflächen und scharfe Kanten.<br />
Bei all dem denkt man bei SpanSet auch<br />
an den korrekten Umgang mit den Produkten<br />
im Alltag. »Wichtig ist uns auch, unser<br />
Wissen um die Anwendung herum zu vermitteln,<br />
wir beraten und schulen die Kunden«,<br />
bekräftigt Hans-Josef Neunfinger.<br />
/<br />
www.spanset.de<br />
Euroblech: Halle 13, F185<br />
K<br />
(sm 160903879)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 63<br />
Anspruch und Wirklichkeit<br />
Stahl-Service-Center immer öfter in der Zwickmühle<br />
Grevenbroich (hgd). Zulieferer in der Automobilindustrie müssen heute<br />
sehr strenge Qualitätsstandards (z. B. nach ISO/TS 16949) einhalten. Das<br />
Qualitätsmanagementsystem spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />
Besondere Anforderungen an den Werkstoff und die Zusammensetzung<br />
können jedoch Risiken für Stahl-Service-Center bergen.<br />
Automobilhersteller beziehen häufig<br />
ihren Stahl von Stahl-Service-Centern (SSC),<br />
die nach ISO/TS 16949 zertifiziert sind. Gelegentlich<br />
verlangen sie Standardsorten; in<br />
vielen Fällen benötigen sie jedoch Stähle, die<br />
besonderen Anforderungen hinsichtlich der<br />
mechanisch-technologischen Eigenschaften<br />
gerecht werden. Diese Anforderungen an das<br />
Material werden inzwischen immer höher<br />
und die Restriktionen immer differenzierter.<br />
Nach Auftragseingang wendet sich das<br />
Stahl-Service-Center in der Regel an den entsprechenden<br />
Stahlhersteller, der ebenfalls<br />
nach ISO/TS 16949 zertifiziert ist. So bleiben<br />
die Qualität innerhalb der Lieferkette und die<br />
Prozess- sowie Fertigungssicherheit gewährleistet.<br />
Um jederzeit die ge wünschte Materialmenge<br />
zeitgerecht bereitstellen zu können,<br />
selektieren die Stahl-Service-Center<br />
meistens ihre Vorräte vor, d. h. sie legen sich<br />
Coils auf Lager, die den allgemeinen Anforderungen<br />
und Materialspezifikationen der<br />
Automobilhersteller entsprechen. Nun erhalten<br />
Service-Center aber immer häufiger Einzelaufträge<br />
von Automobilzulieferern mit<br />
ganz speziellen Materialrestriktionen. Ist das<br />
georderte Material nicht vorrätig, muss es<br />
bei den Stahlherstellern bestellt werden oder<br />
die Service-Center liefern aus ihrem Lager<br />
Material, das den Anforderungen in der<br />
Order entspricht bzw. nur geringfügig davon<br />
abweicht. Das ist gängige Praxis.<br />
Je nach Menge und Häufigkeit des Abrufs<br />
des gewünschten Sondermaterials muss der<br />
Stahlhersteller u. U. eine neue Stahllegierung<br />
für den geforderten Einsatz anbieten<br />
und produzieren. Geschieht dies nicht, kann<br />
nur nach allgemein gültigen Normen bestätigt<br />
werden. Mit diesem Problem sehen sich<br />
Service-Center zunehmend konfrontiert.<br />
Mittlerweile sei ein Punkt erreicht, an dem<br />
man an die Automobilhersteller und -zulieferer<br />
appelieren solle, zu den einheitlichen<br />
Standard-Regelwerken DIN EN und VDA<br />
zurückzukehren, sagen Stimmen aus der<br />
Branche. Denn mit individuellen Stahlsorten<br />
sind engere Rahmen festgelegt, die aber<br />
auch den Spielraum der Service-Center bei<br />
der Wahl des Werkstoffs einschränken. So<br />
müssten dann die einzelnen gewünschten<br />
Legierungen in der Zusammensetzung bis<br />
auf einige Stellen hinter dem Komma genau<br />
eingestellt werden. Ist dies nicht der Fall,<br />
können die Service-Center in Gefahr laufen,<br />
beim nächsten Audit ihre Zertifizierung zu<br />
verlieren – und in der Folge ihre Kunden.<br />
Das sei schon passiert, denn Auditoren<br />
halten sich streng an die Vorschriften, die<br />
keinen Spielraum bei der Werkstoffwahl<br />
zulassen. Sei beispielsweise ein Mangangehalt<br />
von 0,03 % gefordert und das Service-Center<br />
liefert Material mit 0,034 %, so<br />
könne diese marginale Differenz schon zu<br />
ernsthaften Folgen führen.<br />
Die Zwickmühle: Wollen die Stahl-Service-Center<br />
das geforderte Material präzise<br />
nach Spezifizierung liefern, müssen für sie,<br />
bzw. den Kunden, neue Stahllegierungen<br />
angeboten oder gar entwickelt werden. Passiert<br />
dies nicht und liefern die Service-Center<br />
Material, das zwar den Anforderungen<br />
genügt aber nicht präzise den Vorgaben des<br />
Auftraggebers entspricht, verstoßen sie ge -<br />
gen die Regeln des Qualitätsmanagementsystems<br />
mit entsprechenden Konsequenzen.<br />
Deshalb sei es begrüßenswert, sich auf die<br />
bestehenden Regelwerke DIN EN und VDA<br />
wieder stärker zu konzentrieren, so die Aussage<br />
von Marktteilnehmern.<br />
K<br />
(sm 160904046)<br />
SCHMIDT + CLEMENS GEHÖRT<br />
ZU DEN TOP 100<br />
Lindlar. Die Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG<br />
gehört 2016 zu den innovativsten Unternehmen<br />
des deutschen Mittelstands, den »TOP 100«. Die<br />
Geschichte des nordrhein-westfälischen Unternehmens<br />
ist von innovativen Entwicklungen und<br />
industriellen Meilensteinen geprägt. 1879 als<br />
Stahlhandel gegründet, stellt Schmidt + Clemens<br />
heute hochlegierten Edelstahl her. Daraus fertigt<br />
das inhabergeführte Unternehmen zahlreiche<br />
Edelstahlprodukte wie v. a. Rohrsysteme für die<br />
petrochemische Industrie.<br />
Am Hauptsitz im bergischen Lindlar arbeiten<br />
611 Mitarbeiter, an den Standorten in den USA,<br />
Indien, Großbritannien, Tschechien, Spanien, Malaysia<br />
und Saudi Arabien noch einmal 452. Das<br />
Unternehmen hält zehn Patente und hat einen<br />
speziellen Hochtemperaturteststand zur Werkstofferprobung<br />
im eigenen Forschungs- und Entwicklungslabor.<br />
Die Werkstofferprobungen und<br />
-simulationen, die damit möglich sind, erfolgen<br />
unter den Einsatzbedingungen, wie sie bei den<br />
Kunden herrschen.<br />
Anstöße zu Innovationsprojekten kommen oft<br />
auch vom Vertrieb und Marketing. Der Entwicklungsprozess<br />
wird von prozessnahen Produkttests<br />
begleitet. Nach der Markteinführung tauschen<br />
sich die Verantwortlichen intensiv mit dem Kunden<br />
aus und gewinnen weitere wertvolle Impulse<br />
für Innovationen und Neuerungen.<br />
Im Durchschnitt erzielten die TOP 100 zuletzt<br />
40 % ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und<br />
Produktverbesserungen. Ihr Umsatzwachstum lag<br />
um 28 Prozentpunkte über dem jeweiligen Branchendurchschnitt.<br />
Zusammen meldeten die Mittelständler<br />
in den vergangenen drei Jahren 2.292<br />
Patente an. Diese Innovationskraft zahlt sich auch<br />
in Arbeitsplätzen aus: Die TOP 100 planen, in den<br />
kommenden drei Jahren rd. 9.500 neue Mitarbeiter<br />
einzustellen.<br />
www.schmidt-clemens.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 16090<br />
VON MICROSOFT<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Toronto / Münster. Im Rahmen der Microsoft<br />
Worldwide Partner Conference (WPC) in Toronto /<br />
Kanada wurde die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />
mbH, einer der führenden<br />
Anbieter von ERP-Lösungen für den Handel in<br />
Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland,<br />
zum wiederholten Mal ausgezeichnet. Das<br />
mehr als 370 Mitarbeiter zählende Unternehmen<br />
erhielt den Titel »Microsoft-Partner des Jahres<br />
2016« in Deutschland und wurde außerdem<br />
erneut in den »2016 President´s Club for Microsoft<br />
Dynamics« gewählt.<br />
www.gws.ms<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903958)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
64 K Firmenschriften<br />
ARKU<br />
EdgeRacer Technology – Reinigen<br />
Entgraten Kantenverrunden<br />
12 Seiten, deutsch<br />
EdgeRacer Technology steht im Wesentlichen<br />
für modular aufgebaute Entgratmaschinen,<br />
die speziell für die Metallbearbeitung<br />
und die besonderen An -<br />
forderungen beim Kantenverrunden<br />
und Entgraten entwickelt wurden. Da -<br />
bei ist eine einseitige wie auch beidseitige<br />
Entgratung möglich, die anwenderdefinierte<br />
Kantenverrundungen zulässt.<br />
Außerdem kann die Reinigungsmaschine<br />
»Washer« Bauteile in einem Durchgang reinigen und trocknen.<br />
Auch Kleinteilbearbeitung und Service zählen zum Programm.<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
We are the benchmark for Special<br />
Steel Solutions<br />
28 Seiten, deutsch<br />
Hochwertige Spezialstahl-Langprodukte<br />
sind das Gebiet der SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH Group, die über ein weltweites<br />
Vertriebs- und Servicenetz verfügt<br />
und sich auf Produktion, Verarbeitung<br />
und Distribution fokussiert. Neun<br />
eigene Stahlwerke und über zehn Verarbeitungsanlagen<br />
in Europa sowie den<br />
USA nennt das Unternehmen sein eigen<br />
und deckt das ganze Produktspektrum<br />
des Speziallangstahls ab, vom Feinstdraht bis zu Schmiedeblöcken.<br />
ARKU Maschinenbau GmbH<br />
Siemensstraße 11, 76532 Baden-Baden<br />
Tel. +49 7221 5009-0, info@arku.de, www.arku.de<br />
(sm 160903889) K<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH Group (sm 160903890)<br />
Landenbergstraße 11, 6005 Luzern, Schweiz, Tel. +41 41 5814000<br />
communications@schmolz-bickenbach.com, www.schmolz-bickenbach.com K<br />
Ibero Stahl GmbH<br />
Chr. Höver & Sohn<br />
Steel made in Europe.<br />
Qualität macht den Unterschied<br />
24 Seiten, deutsch<br />
1974 in Mülheim / Ruhr gegründet,<br />
wuchs dieser auf nichtrostende und<br />
säurefreie Blankstähle spezialisierte Be -<br />
trieb kontinuierlich. 1996 schloss er sich<br />
dem spanischen Konzern Olarra S.A.<br />
an. Dieser produziert in Bilbao und liefert<br />
einen Großteil des in Mülheim verarbeiteten<br />
Materials. Die Produktpalette<br />
wird sukzessive erweitert und umfasst<br />
derzeit Edelstahlmaterial auch in Sondertoleranzen<br />
oder in kleinen Mengen und Abmessungen.<br />
Leppe-Edelstahl<br />
6 Seiten, deutsch<br />
Ein Spezialist für die Bearbeitung von<br />
Edelstahl und Sonderwerkstoffen ist<br />
Leppe-Edelstahl – ob in geschmiedeter<br />
oder gewalzter Ausführung, in Einzelfertigung,<br />
Klein- oder Großserie. Unterschiedlichste<br />
Formgebungsvarianten an<br />
Schmiedeteilen sind erhältlich, von<br />
Schmiederohteilen bis zu mechanisch<br />
bearbeiteten Werkstücken: nahtlos<br />
geschmiedete, gewalzte, geschweißte<br />
oder gebogene Ringe, Stäbe, Wellen,<br />
Scheiben, Flansche, Büchsen oder andere Schmiedeteile.<br />
Ibero Stahl GmbH<br />
Pilgerstraße 27, 45473 Mülheim / Ruhr<br />
Tel. +49 208 9938-38, Fax +49 208 5890-30<br />
muelheim@ibero-edelstahl.de, www.ibero-edelstahl.de<br />
(sm 160903891) K<br />
Chr. Höver & Sohn GmbH & Co. KG<br />
Oberleppe 14, 51789 Lindlar<br />
Tel. +49 2266 95-0, Fax +49 2266 4371<br />
info@hoever-sohn.com, www.hoever-sohn.com<br />
(sm 160903892) K<br />
Voß Edelstahlhandel<br />
PURES-tubes<br />
Lieferprogramm / Stock List /<br />
Gamme en Stock<br />
8 Seiten, deutsch, englisch, französisch<br />
Das Unternehmen Voß Edelstahl hat<br />
sich vor allem auf Langprodukte spezialisiert<br />
– wobei das Sortiment auch um<br />
Aluminium, Messing und Kupfer erweitert<br />
wurde. Lieferbar sind u. a. Stahlrohre<br />
in verschiedensten Abmessungen,<br />
Messing in Flach-, Rund-, Vier- oder<br />
Sechskantstangen, Edelstahl in Flach-,<br />
Band-, Rund-, Sechskant-, Winkel- oder<br />
Quadratstahl sowie Profilen. Auch Aluminium<br />
ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich.<br />
PURchasing and salES<br />
Ihr Lieferant und Stahlrohr-Experte<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Passende, optimale Rohrqualitäten für<br />
den Serien- wie auch Individualbedarf<br />
sind das Metier der PURES-tubes. Zum<br />
Portfolio zählen Präzisionsrohre und<br />
Komponenten aus Edel- und anderen<br />
Stählen sowie vielfältige An- und Verarbeitungslösungen.<br />
Zu den Anwendungsbereichen<br />
gehören der Automotive-<br />
und Energiesektor, der Anlagenund<br />
Maschi nenbau, Architektur, Um -<br />
welt- und Offshore-Technik, Schiffbau, Wasserwirtschaft usw.<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Lessingstraße 39, 21629 Neu Wulmstorf bei Hamburg<br />
Tel. +49 40 700165-0, Fax +49 40 700165-80<br />
info@voss-edelstahl.de, www.voss-edelstahl.com<br />
(sm 160903893) K<br />
Pures-tubes PURchasing and salES<br />
Kobergerstraße 33, 90408 Nürnberg<br />
Tel. +49 172 8221947, Fax +49 911 93769452<br />
info@pures-tubes.com, www.pures-tubes.de<br />
(sm 160903894) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
EuroBLECH K 65<br />
EuroBLECH 2016 greift »Industrie 4.0« auf<br />
St. Albans. Mit ihrem diesjährigen Motto »Die nächste Generation der Blechbearbeitung« greift die EuroBLECH<br />
vom 25. bis 29. Oktober 2016 den derzeitigen Trend zur vernetzten Fabrik im Bereich der Blechbearbeitung auf.<br />
Drei Monate vor Messestart kann der<br />
Veranstalter, Mack Brooks Exhibitions, ein<br />
weiteres Flächenwachstum der 24. Internationalen<br />
Technologiemesse für Blechbearbeitung<br />
vermelden: insgesamt 1.410 Aussteller<br />
aus 40 Ländern belegen insgesamt<br />
89.000 m² in acht Hallen auf dem Messegelände<br />
in Hannover. Zu den größten Ausstellerländern<br />
zählen Deutschland, Italien<br />
und China.<br />
Digitalisierung hält Einzug<br />
Die Industrieproduktion befindet sich in<br />
einem einschneidenden Weiterentwicklungsprozess.<br />
Industrie 4.0, vernetzte Fertigung,<br />
intelligente Prozessketten – die digitale Fa -<br />
brik hält auch in der Blechbearbeitung Einzug.<br />
Ein Datenaustausch entlang der gesamten<br />
Produktionskette ermöglicht optimierte<br />
Fertigungsprozesse mit erhöhter Planungssicherheit,<br />
größerer Flexibilität und höherer<br />
Produktqualität. Die Nachfrage nach einer<br />
breiteren Produktvielfalt, die einhergeht mit<br />
immer kleineren Losgrößen, führt in der<br />
Blechbearbeitung zu immer größerer Komplexität.<br />
Der technologische Wandel verlangt<br />
von den Unternehmen derzeit also<br />
grundlegende Investitionsentscheidungen<br />
zur Umrüstung und Anpassung ihrer Produktionstechnologien.<br />
Das Motto der EuroBLECH 2016 »Die<br />
nächste Generation der Blechbearbeitung«<br />
zielt auf diesen Wandel ab. Als Branchenund<br />
Trendbarometer der Blechbearbeitungsindustrie<br />
zeigt die Messe ein umfassendes<br />
Spektrum an maßgeschneiderten Lösungen,<br />
um Fertigungsprozesse zu modernisieren<br />
und konkurrenzfähig zu gestalten. Die Ausstellerunternehmen<br />
präsentieren Maschinen,<br />
Werkzeuge und Systeme entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette der Blechbearbeitung.<br />
Das Messeprofil beinhaltet u. a.<br />
Halbzeuge, Zulieferteile, flexible Blechbearbeitung,<br />
additive Fertigung, CAD-, CAM-,<br />
CIM-Systeme und Qualitätssicherung.<br />
Live-Demonstrationen einer Vielzahl von<br />
Maschinen und Systemen stehen wieder im<br />
Mittelpunkt. Die Messe wendet sich an alle,<br />
die Blech herstellen, bearbeiten oder damit<br />
handeln, aus allen Managementebenen,<br />
von kleinen, mittelständischen Unternehmen<br />
bis hin zu Großunternehmen. Zu den<br />
Besuchern gehören u. a. Ingenieure, Konstrukteure,<br />
Qualitätsmanager, Einkäufer<br />
sowie Händler.<br />
www.euroblech.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160703601)<br />
Präzise geräuscharme Anritztechnologie<br />
Remscheid. Mit der Ritztechnologie von SIC Marking, beispielsweise mit dem neuen Markiersystem i113s,<br />
lassen sich Markierungen von hoher Qualität geräuscharm erzeugen.<br />
Die Ritz-Technologie, auch »Drop and<br />
Drag« oder »Scratch-Marking« genannt, ist<br />
die ideale Lösung für Anwendungen, die<br />
geräuscharm erfolgen müssen. Wenn der<br />
Lärmpegel von Nadelprägesystemen beispielsweise<br />
auf Stahlrohren als zu hoch<br />
empfunden wird, ist möglicherweise eine<br />
pneumatische Ritzmaschine die bessere<br />
Wahl. Mit der Ritztechnologie von SIC Marking<br />
wird eine Markierung von hoher Qualität<br />
erzeugt, die sich hervorragend für die<br />
optische Zeichenerkennung oder bestimmte<br />
ästhetische Anforderungen wie Logos oder<br />
Symbole eignet. Zur Ergänzung seiner Reihe<br />
mit Ritzmaschinen bringt SIC Marking nun<br />
die neue Markiermaschine i63s auf den<br />
Markt. Der neue Ritz-Markierkopf ergänzt<br />
die Maschine i113s und dient zur Tiefenmarkierung<br />
auf Stahl und anderen harten<br />
Materialien. Das Markiersystem i63s hat ein<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />
Das Ritzsystem i63s<br />
ist mit vielen<br />
Verbindungsfunktionen<br />
wie<br />
digitale I/O-Schnitt -<br />
stellen, Ethernet<br />
TCP/IP oder RS232<br />
ausgestattet, die<br />
Maschinen können<br />
leicht in alle<br />
Fertigungslinien mit<br />
Profinet, Profibus<br />
oder Ethernet/IP<br />
integriert werden.<br />
kompaktes und dennoch robustes De sign,<br />
das zur Integration in Produktlinien aller<br />
Arten von industriellen Umgebungen entwickelt<br />
wurde. Die Markierqualität ist mit perfekten,<br />
durchgehenden Linien ausgezeichnet<br />
und die Technologie funktioniert schnell<br />
(Foto: SIC Marking)<br />
auf sämtlichen<br />
Ma terialien von<br />
Plastik bis gehärtetem<br />
Stahl bis zu 62 HRC.<br />
/<br />
www.sic-marking.de<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand J120<br />
(sm 160903811)
66 K EuroBLECH<br />
XXL-Stahlbleche präzise und schnell bearbeiten<br />
Groß Umstadt. Die CO 2<br />
-Laserschneidmaschine LaserMat ® II der Messer Cutting Systems GmbH für die<br />
Großflächenbearbeitung ermöglicht das stufenlose Fasen von – 45° bis + 50°.<br />
Die LaserMat II der Messer Cutting<br />
Systems GmbH wurde für die Anforderungen<br />
der Großflächenbearbeitung mit dem<br />
CO 2<br />
-Laser konzipiert. Die mitfahrende La -<br />
serstrahlquelle (Resonator) ermöglicht<br />
Arbeitslängen bis 50 m und Arbeitsbreiten<br />
bis zu 4.500 mm. Eine optische Strahlweglängenkompensation<br />
hält während des<br />
Schneidens die Laserstrahllänge auch bei<br />
Querachsenbewegung konstant und sorgt<br />
für hohe Schnittqualität über den gesamten<br />
Arbeitsbereich. Große Bauteile aus Baustahl<br />
bis zu einer Dicke von 25 mm oder nichtrostender<br />
Stahl bis zu einer Dicke von 20 mm<br />
können in einem Durchgang ohne Absetzen<br />
innerhalb der Kontur geschnitten werden.<br />
Das Schneidprogramm wird in der Steuerung<br />
entsprechend der realen Lage des<br />
Bleches gedreht. Der Schnitt erfolgt dann<br />
mit 0,1 mm Genauigkeit. Die Echtzeitlasersteuerung<br />
schafft kurze Einstechzeiten und<br />
sorgt für feinste Mikrostege. Der endlos<br />
drehbare Fasenkopf mit magnetischem<br />
Havarieschutz ermöglicht stufenloses Fasen<br />
von – 45° bis + 50° durch Sonderdüsen auch<br />
in nichtrostendem Stahl. Vom zentralen Be -<br />
dienterminal aus lässt sich über die integrierte<br />
Farbbildkamera der Prozessverlauf unmittelbar<br />
auf dem Bildschirm anzeigen.<br />
www.messer-cs.de<br />
/<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand C98<br />
(sm 160803610)<br />
(Bild: Messer CS)<br />
Die LaserMat II bearbeitet Stahlblech tafeln<br />
mit Längen bis zu 50 m und mehr.<br />
Mehr Transparenz im Fertigungsprozess<br />
Duisburg. Die neue Smartphone-App von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
ermöglicht Kunden den direkten Zugriff auf Daten aus den<br />
Geschäftsprozessen.<br />
Die thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH<br />
baut die Kommunikationswege mit ihren<br />
Kunden durch ihre neue Smartphone-App<br />
»tk HO App« bzw. »thyssenkrupp Hohenlimburg«<br />
aus. Sie ist in einen öffentlichen<br />
und einen geschützten Bereich für Kunden<br />
aufgeteilt, der nach Authentifizierung betreten<br />
werden kann, um direkt Daten aus den<br />
Geschäftsprozessen erkennen und verwenden<br />
zu können. Im öffentlichen Bereich sind<br />
ein Toleranz- und ein Coil-Rechner verfügbar.<br />
Der Anwender kann beispielsweise mit<br />
dem Toleranzmodul Grenzwerte im Fertigungsprozess<br />
in Abhängigkeit von bestimmten<br />
Eingabeparametern abfragen. Im ge -<br />
schützten Bereich können die Kunden Auftragskenndaten<br />
und Lieferdaten abfragen.<br />
Die Auskunft über die terminliche Auftragssituation<br />
zeigt den Status für jeden Produktionsschritt<br />
ab Halbzeugbelegung. Mit der<br />
Barcode-Erkennung kann der Kunde den<br />
Barcode auf dem Coiletikett auslesen. Die<br />
App ist für die Betriebssysteme Android,<br />
Apple und Microsoft erhältlich und kann<br />
dort heruntergeladen werden:<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />
/<br />
(sm 160903956)<br />
Mit der neuen »tk HO«-App von thyssenkrupp<br />
kann der Anwender beispielsweise mit dem<br />
Toleranzmodul Grenzwerte im Fertigungsprozess<br />
in Abhängigkeit von bestimmten<br />
Eingabeparametern abfragen.<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
EuroBLECH K 67<br />
Optimismus bei Italiens Werkzeugmaschinenbauern<br />
Cinisello Balsamo. Eine ausgesprochen gute Bilanz zog die italienische Herstellerindustrie von<br />
Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen (UCIMU) für das Jahr 2015 – und die Prognosen<br />
für 2016 bleiben positiv.<br />
Insbesondere verzeichnete die Produktion<br />
2015 einen Anstieg von 7,8 % und hat<br />
sich bei 5.217 Mill. € eingependelt. Das<br />
Ergebnis ist sowohl dem positiven Verlauf<br />
der Lieferungen seitens der Hersteller als<br />
auch der Wiederbelebung des Exportes zu<br />
verdanken, der nach zweijährigem Stillstand<br />
auf 3.387 Mill. gestiegen ist, d. h. 4,1 %<br />
mehr gegenüber 2014. Mit einem Anstieg<br />
von 22,3 % hat sich der Verbrauch bei<br />
3.348 Mill. € eingependelt.<br />
Zusammengefasst ist das die Lage, die<br />
Luigi Galdabini für 2015 anlässlich der Jahresversammlung<br />
der Mitglieder von UCIMU-<br />
Sistemi per Produrre umrissen hat.<br />
Der positive Trend der italienischen Fachindustrie<br />
wird sich auch 2016 bestätigen,<br />
wie aus den vom Centro Studi & Cultura di<br />
Impresa von UCIMU erarbeiteten Prognosen<br />
hervorgeht. Insbesondere wird die Produktion<br />
2016 um 5,3 % auf 5.495 Mill. €<br />
ansteigen. Der Verbrauch wird sich bei<br />
3.535 Mill. € einpendeln, und sowohl die<br />
Herstellerlieferungen als auch den Import<br />
(+ 8 %) mit sich ziehen.<br />
Der Export wird um 6,3 %, auf<br />
<br />
Rekordniveau des Sektors zurückkehren.<br />
Luigi Galdabini, Präsident von UCIMU, wies<br />
jedoch darauf hin, dass man unter instabilen<br />
Bedingungen arbeite und sich um die Lage<br />
der italienischen verarbeitenden Industrie<br />
sorge. So habe eine von UCIMU durchgeführte<br />
Studie über den Maschinenpark in<br />
der italienischen Metall verarbeitenden<br />
Industrie gezeigt, dass im Jahr 2014 das<br />
Durchschnittsalter der Produktionssysteme<br />
bei fast 13 Jahren lag.<br />
Deshalb – fuhr Galdabini fort – ist es notwendig,<br />
dass ad hoc Maßnahmen vorgesehen<br />
sind, um die Inlandsnachfrage zu<br />
unterstützen. Insbesondere müsste die so -<br />
genannte Superabschreibung auch für 2017<br />
bestätigt werden und »ein System von Förderungsmitteln<br />
zum freiwilligen Ersetzen<br />
der in Italien installierten veralteten Maschinen<br />
eingeführt werden.«<br />
Auf der Versammlung wurden auch die<br />
Verbandsämter erneuert. Zum Nachfolger<br />
von Luigi Galdabini als Präsident von UCIMU<br />
wurde Massimo Carboniero bestimmt,<br />
Geschäftsführer und Mitinhaber von Omera,<br />
einem führenden Unternehmen im Bereich<br />
der Herstellung von Werkzeugmaschinen.<br />
Carboniero, Vizepräsident der UCIMU seit<br />
2008, wird den Verband 2016 bis 2017 leiten.<br />
/<br />
www.ucimu.it<br />
EuroBLECH: Halle: 15, D27<br />
(sm 160903896)<br />
Volle Transparenz mit der gläsernen Maschine<br />
Ditzingen. Mit dem neuen Performance Cockpit von Trumpf identifizieren Blechbearbeiter auf einen Blick<br />
die Optimierungspotenziale in ihrer Fertigung.<br />
Die Erhebung und Auswertung von Produktivitätskennzahlen<br />
von Blechbearbeitungsmaschinen<br />
ist meist ein unübersichtlicher,<br />
aufwendiger und zeitraubender ma -<br />
nueller Prozess. Trumpf liefert jetzt eine<br />
Online-Lösung: das Performance-Cockpit-<br />
Programm analysiert die Daten und stellt sie<br />
auf dem individuell konfigurierten Dashboard<br />
dar. So hat der Anwender die wichtigsten<br />
Kennzahlen immer im Blick. Datenhoster<br />
ist dabei die Trumpf-Tochter Axoom,<br />
die die Daten nach neuesten Sicherheitsstandards<br />
speichert.<br />
Da es sich um eine web-basierte Lösung<br />
handelt, lässt sich das Performance Cockpit<br />
unabhängig vom Aufenthaltsort nutzen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />
Das heißt: Das Performance Cockpit läuft<br />
auf allen Geräten vom PC über das Tablet<br />
bis zum Smartphone auch außerhalb des<br />
Unternehmensnetzwerks. Der Blechbearbeiter<br />
sieht ortsunabhängig, wann beispielsweise<br />
die Maschine gelaufen ist und wann<br />
es Störungen gab.<br />
Diese Kennzahlen können für die Maschine<br />
allgemein, für einzelne Schichten oder<br />
über einen bestimmten Zeitverlauf analysiert<br />
werden. So erkennen Unternehmer schnell,<br />
ob Optimierungsmaßnahmen die Produktivität<br />
tatsächlich erhöht haben.<br />
Für die Installation der Software ist kein<br />
Technikereinsatz vor Ort nötig. Per Remoteverbindung<br />
installiert Trumpf einmalig das<br />
notwendige Connector Kit auf der Maschine.<br />
Alles, was der Anwender braucht, sind ein<br />
Internetzugang und ein aktueller Browser.<br />
www.trumpf.com<br />
/<br />
(Foto: Trumpf)<br />
Das Performance-Cockpit<br />
AMB: Halle/Stand: Eo.100<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand B94<br />
(sm 160903913)
68 K AMB<br />
Neue Bearbeitungszentren<br />
sparen Bearbeitungszeit<br />
Heinrich Georg Maschinenfabrik ermöglicht<br />
Komplettbearbeitung mit geringen Nebenzeiten<br />
Kreuztal. Die neuen Horizontalbearbeitungszentren der Serie ultraturn MC<br />
der Heinrich-Georg-Maschinenfabrik können Werkstücke mit bis zu 250 t<br />
Gewicht und bis zu 4.000 mm Durchmesser bearbeiten.<br />
(Foto: Georg/Siemens)<br />
Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />
der ultraturn MC bei der Siemens AG in Berlin<br />
sowie der Montage zweier weiterer<br />
Maschinen ist die Heinrich Georg GmbH<br />
Maschinenfabrik nach eigenen Angaben der<br />
weltweit einzige Hersteller von Bearbeitungszentren<br />
dieser Größenordnung, der<br />
das Konzept des Bearbeitens und Vermessens<br />
auf derselben Maschine realisiert. Die<br />
neuen Bearbeitungszentren von Georg werden<br />
unter anderem für die Herstellung von<br />
Turbinen- und Generatorenläufern sowie für<br />
Kompressoren verwendet. Neu ist, dass die<br />
Qualitätskontrolle jetzt in die Fertigung integriert<br />
ist.<br />
Vor Kurzem hat die Siemens AG für das<br />
neue Bearbeitungszentrum für Werkstücke<br />
mit einem Gewicht von bis zu 180 t im Werk<br />
Berlin die Abnahme erteilt. Es bearbeitet<br />
Werkstücke mit einem Durchmesser von bis<br />
4.000 mm und einer Werkstücklänge bis zu<br />
Das Horizontalbearbeitungszentrum der<br />
Siemens AG bearbeitet Werkstücke mit einem<br />
Gewicht bis zu 180 t und einer Länge von bis<br />
zu 10.000 mm.<br />
10.000 mm auf einer Maschine. Die Erfahrungen<br />
aus dem Betrieb dieser Anlage der<br />
neuen Baureihe belegen, dass sich neben<br />
der Steigerung der Präzision der Werkstücke<br />
eine große Zeitersparnis bei der Bearbeitung<br />
ergibt, unter anderem weil sie Nebenzeiten<br />
drastisch verkürzt. Eine Maschine der neuen<br />
Generation ersetzt in der Fertigung mehrere<br />
andere, die vorher nicht nur Personal für<br />
Fertigung und Wartung, sondern auch Platz<br />
und Kapital gebunden haben. Außerdem<br />
vereinfacht sie die Produktionsplanung<br />
deutlich. Zwei weitere ultraturn-MC-Bearbeitungszentren<br />
hat Georg bereits ausgeliefert,<br />
sie werden in Kürze in Betrieb gehen.<br />
Eine Maschine für Doosan-Skoda in Pilsen /<br />
Tschechische Republik ist für ein Werkstückgewicht<br />
von bis zu 140 t bei einem Durchmesser<br />
von bis zu 3.500 mm und einer<br />
maximalen Werkstücklänge von 12.000 mm<br />
ausgelegt. Bei Iskra Turbogaz in Perm / Russland<br />
wird in Zukunft eine weitere ultraturn<br />
MC Werkstücke mit einem Gewicht von bis<br />
zu 25 t, einem Durchmesser bis 2.500 mm<br />
und einer Werkstücklänge von bis zu<br />
7.000 mm eingesetzt. Alle drei Maschinen<br />
hat Georg als an Kundenanforderung angepasste<br />
Komplettlösungen einschließlich der<br />
Peripheriesysteme geliefert. (sm 160904022) K<br />
« KONTAKT<br />
Heinrich Georg GmbH<br />
Maschinenfabrik<br />
Langenauer Straße 12<br />
57223 Kreuztal<br />
Tel. +49 2732 779-0<br />
www.georg.com<br />
AMB: Halle 9, Stand D51<br />
CIRCULARLINE SCHAFTFRÄSER<br />
FÜR TROCHOIDALE<br />
FRÄSANWENDUNGEN<br />
Kempten. Prozessoptimierung in Bezug auf<br />
schnellere Bearbeitungszeit und Standzeit der<br />
Zerspanungswerkzeuge sind für die meisten Fertigungsunternehmen<br />
heutzutage die Schlüsselwörter<br />
für höhere Wirtschaftlichkeit. Intelligente<br />
Frässtrategien, wie das trochoidale Bearbeitungsverfahren,<br />
können die Lösung sein, aber nur, wenn<br />
das richtige Werkzeug verwendet wird, wie z. B.<br />
der neue CircularLine CCR Fräser von der WNT<br />
Deutschland GmbH. Das High-Performance-Werkzeug<br />
wurde mit der Dragonskin-Beschichtungstechnologie<br />
verarbeitet und ist dadurch nicht nur<br />
besonders robust und verschleißresistent, sondern<br />
(Foto: WNT)<br />
trotzt noch dazu hohen Temperaturschwankungen.<br />
Aufgrund seines speziellen Spanbrechers,<br />
wird selbst bei problematischen Materialien, eine<br />
optimale Spanabfuhr gewährleistet. Dies und<br />
mehr stellt WNT auf der Messe AMB in Stuttgart<br />
aus.<br />
www.wnt.com<br />
AMB: Halle: 1, Stand: B52<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160904024)<br />
Der neue CircularLine Fräser von WNT ist<br />
besonders robust und verschleißfest und<br />
erzielt optimale Ergebnisse bei der<br />
trochoidalen Fräsbearbeitung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
AMB K 69<br />
Karrieresprungbrett für Zerspaner: Messe AMB<br />
Stuttgart. Die AMB 2016 Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung , die vom 13. bis 17. <strong>September</strong> in<br />
Stuttgart stattfindet, widmet sich mit zahlreichen Programmpunkten auch dem Thema demografische Entwicklung<br />
und dem Trend von der gewerblichen Ausbildung zum Studium.<br />
Der »Kampf um die Köpfe« lässt auch<br />
die Zerspanungsbranche nicht ruhen. Zur<br />
Messe AMB werden rd. 90.000 Besucher<br />
auf dem Branchentreffpunkt erwartet. »Fertigung<br />
hautnah«, verspricht die »Sonderschau<br />
Jugend« der Nachwuchsstiftung des<br />
Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
VDW. An mehreren Stationen, die<br />
eine komplette Prozesskette abbilden, können<br />
Jugendliche einen Formel-1-Modellwagen<br />
fertigen und montieren. Neu ist, wie<br />
Lehrer im Vorfeld der Veranstaltung für<br />
Berufe in der Zerspanung sensibilisiert werden.<br />
Denn in Zusammenarbeit mit dem<br />
Werkzeugmaschinenhersteller Gebr. Heller<br />
bietet die Stiftung Lehrern von Schulen der<br />
Sekundarstufe 1 in der Region Stuttgart eine<br />
Weiterbildung zum Thema CNC-Werkzeugmaschinen<br />
an. Dabei lernen sie eine CNC-<br />
Steuerung kennen und fertigen selbst Bauteile<br />
an.<br />
Vertreter der Wirtschaft, Politik und Multiplikatoren<br />
der MINT-Fächer (Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />
treffen sich am 16. und 17. <strong>September</strong> auf<br />
der European MINT Convention. Die Initiative<br />
»think ING.« des Arbeitgeberverbandes<br />
Gesamtmetall widmet sich seit 1998 dem<br />
Ingenieurnachwuchs. Sie will junge Menschen<br />
für den Ingenieurberuf, Naturwissenschaften<br />
und Technik begeistern.<br />
Wettbewerbe machen<br />
Führungskräfte<br />
Als ein echtes Karrieresprungbrett erweisen<br />
sich die WorldSkills, deren Deutschlandwettbewerbe<br />
in den Bereichen CNC-Drehen und<br />
-Fräsen auf der AMB ausgetragen werden.<br />
»Viele ehemalige deutsche Champions und<br />
Teilnehmer an Berufe-Welt- und Europameisterschaften<br />
haben ihren Platz in leitenden<br />
Positionen der Wirtschaft gefunden<br />
oder sind selbst Unternehmer«, teilt Hubert<br />
Romer, Geschäftsführer von WorldSkills Germany,<br />
mit. Die 44. Weltmeisterschaft steht<br />
bereits fest: Sie wird im Oktober 2017 in<br />
Abu Dhabi ausgetragen und die beiden Erstplatzierten<br />
aus Stuttgart werden dabei sein.<br />
Zudem werden auf der AMB 2016 die/der<br />
Dreher/in des Jahres gekürt und »Originelle<br />
Grills« im Kunstkubus ausgestellt.<br />
www.amb-messe.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160803715)<br />
Kraftpakete und schlüsselfertige Lösungen<br />
Neuhausen a.d.F. Die F. Zimmermann GmbH zeigt erstmals die neue Kompaktmaschine FZ40 compact (c), eine<br />
platzsparende Portalfräsmaschine für die Stahlbearbeitung sowie das 5-Achs-Horizontalbearbeitungszentrum FZH400.<br />
Die neue Kompaktmaschine FZ40 compact<br />
(c) basiert auf der bewährten FZ33 c,<br />
der Anwender kann jedoch nicht nur Aluminium<br />
sondern auch Stahl bearbeiten. Zum<br />
Einsatz kommt der starke 2-Achsen- Fräskopf<br />
VH60. Die Leistung beträgt 63 kW, das<br />
Drehmoment 300 Nm. Dazu liefert der<br />
Maschinen bauer die Werkzeugaufnahme<br />
HSK-A100. Acht Aufstellelemente sorgen<br />
für eine hohe Standfestigkeit und verringern<br />
Schwingungen beim Bearbeitungsprozess.<br />
Mit dem neuen 5-Achs-Horizontalbearbeitungszentrum<br />
FZH400 können Anwender<br />
Serienbauteile insbesondere für die Flugzeugindustrie<br />
effizient bearbeiten. Kerntechnologie<br />
ist ein robuster, wassergekühlter<br />
Fahrständer: Mit zunehmender Eintauchtiefe<br />
in das Material erhöht sich seine Steifigkeit.<br />
Das stellt zum einen eine absolut<br />
konstante Geometrie entlang der Z-Achse<br />
sicher, zum anderen eine maximale Steifigkeit<br />
auch in sensiblen Bereichen des Werkstücks.<br />
Schon im Standard verfügt<br />
das Bearbeitungszentrum<br />
über ein Palettenhandling mit<br />
Rüstplatz zum hauptzeitparallelen<br />
Rüsten der Palette. Zimmermann liefert diese<br />
Produktionslösung schlüsselfertig.<br />
/<br />
www.f-zimmermann.com<br />
www.fzh400.com<br />
AMB: Halle 9, Stand D54<br />
(sm 160903990)<br />
Mit der neuen FZ40 c hat F. Zimmermann eine<br />
Kompaktmaschine entwickelt, mit der Betriebe auch Stahl<br />
wirtschaftlich bearbeiten können.<br />
(Foto: Zimmermann)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
70 K Veranstaltungen<br />
Messedoppel Z und intec<br />
Erster wichtiger Branchentreff für Metallbearbeiter<br />
und Zulieferer im Jahr 2017<br />
Leipzig. Vom 7. bis 10. März 2017 versammelt sich die internationale<br />
Zulieferbranche auf dem Leipziger Messegelände. Die Z wird parallel<br />
zur Industriemesse Intec durchgeführt – gemeinsam bilden sie einen<br />
attraktiven Messeverbund mit über 1.400 Ausstellern.<br />
2017 findet die Z, deren Aussteller<br />
mehrheitlich Zulieferer der unteren und<br />
mittleren Produktionsstufen sind, bereits<br />
zum 14. Mal statt. Die Fachmesse fokussiert<br />
sich seit ihrer Premiere im Jahr 2000 konsequent<br />
auf die Themen und Anforderungen<br />
der Zulieferindustrie. Aufgrund ihrer klaren<br />
Positionierung und hohen Internationalität<br />
– jeder dritte Aussteller der vergangenen<br />
Ausgabe der Messe reiste aus dem Ausland<br />
an – hat sich die Z als eine der führenden<br />
internationalen Zuliefermessen in Deutschland<br />
und Europa fest etabliert.<br />
Zum Portfolio der Z gehören vielseitige<br />
Zulieferungen für die Industrie, von Halbzeugen,<br />
Teilen, Komponenten und Baugruppen<br />
bis hin zu technologischen Verfahren<br />
und Dienstleistungen. Der Fahrzeugbau, die<br />
Zulieferbranche sowie der Maschinen-,<br />
Anlagen- und Werkzeugbau sind die<br />
Schwerpunktbranchen der Zuliefermesse.<br />
(Foto: Leipziger Messe GmbH / Fotograf Uwe Frauendorf)<br />
Messeverbund mit Intec<br />
schafft Synergien für Aussteller<br />
und Besucher<br />
Die Z bildet gemeinsam mit der Intec, eine<br />
der führenden europäischen Messen für<br />
Werkzeugmaschinen sowie Fertigungs- und<br />
Automatisierungstechnik, die gesamte technologische<br />
Prozess- und Abnehmerkette in<br />
der Fertigung ab: Das Angebot des Messeverbunds<br />
reicht vom Ausgangsmaterial über<br />
Einzelteile, Komponenten und Baugruppen,<br />
Werkzeuge, Maschinen für spezielle Anwendungen<br />
bis hin zu vollautomatischen Bearbeitungszentren.<br />
»Die Stärke des Messeverbunds<br />
ist in der klaren Profilierung beider<br />
Schwestermessen begründet«, führt Projektdirektorin<br />
Kersten Bunke aus. »Beide<br />
Messen sprechen gemeinsame Besucherbranchen<br />
an. Das schafft Synergien, von<br />
denen Aussteller und Besucher gleichermaßen<br />
profitieren.«<br />
Sonderschau mit integriertem<br />
Fachsymposium<br />
»Intelligenter Leichtbau«<br />
Im anwenderorientierten Fachprogramm<br />
des Messedoppels werden technologische<br />
Trends aufgegriffen und veranschaulicht.<br />
Dazu gehört auch die Sonderschau mit<br />
integriertem Fachsymposium »Intelligenter<br />
Leichtbau: Technologien, Anwendungen,<br />
Potenziale«, die den aktuellen Entwicklungsstand<br />
für den industriellen Einsatz<br />
beleuchtet. Auf einer Demonstrationsfläche<br />
inmitten des Messegeschehens können<br />
Besucher Exponate aus der Nähe betrachten<br />
und sich mit Experten darüber austauschen.<br />
Wichtiger Bestandteil ist das integrierte<br />
Fachsymposium, das mit seiner mehrtägigen<br />
Vortragsreihe Raum für vertiefende Diskussionen<br />
bietet und direkten Bezug auf die<br />
ausgestellten Exponate nimmt.<br />
Positive Vorzeichen für<br />
Messedoppel Intec und Z 2017<br />
Der Zuspruch für die Industriemessen aus<br />
Leipzig ist ungebrochen: Bereits jetzt haben<br />
sich mehr Aussteller für den kommenden<br />
Messeverbund angemeldet als im Vergleichszeitraum<br />
der Vormessen. Auf der Z 2017<br />
sind sowohl interessante Einzelaussteller als<br />
auch Gemeinschaftsstände vertreten: Beispielsweise<br />
präsentieren sich das Netzwerk<br />
Automobilzulieferer Sachsen – AMZ / RKW<br />
Sachsen, die IHK Leipzig sowie die IHK Potsdam.<br />
2015 konnte das Messedoppel Intec und<br />
Z mit 1.433 Ausstellern aus 33 Ländern und<br />
23.500 Besuchern aus über 35 Ländern das<br />
beste Ergebnis seiner Geschichte verzeichnen.<br />
www.intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160903993)<br />
Die Messen »Z« und intec in Leipzig sind im<br />
kommenden Jahr Anziehungspunkt für die<br />
Zulieferer- und Fertigungsbranche.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Veranstaltungen K 71<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
FACHKONGRESS »FERTIGUNG 4.0«<br />
Bad Wörishofen. Mittelstand vernetzen, Standards setzen, durchstarten:<br />
Innovative Unternehmen der Branche Blechbearbeitung haben eine Herstellerinitiative<br />
gegründet, die zum Thema Industrie 4.0 kooperieren wird.<br />
Gemeinsam will die neue Vereinigung von Maschinen- und Anlagenbauern<br />
das große Potenzial einer vernetzten Fertigung im Sinne der Anwender<br />
erschließen. Die Herstellerinitiative wird am 29. <strong>September</strong> 2016 im Rahmen<br />
des Fachkongresses »Fertigung 4.0«, ausgerichtet von der IBN Systems<br />
GmbH im MicroStep CompetenceCenter in Bad Wörishofen, erstmals der<br />
Öffentlichkeit präsentiert und ist prinzipiell offen für alle Unternehmen, die<br />
ihren Kunden künftig noch effizienteres Produzieren und Fertigen ermöglichen<br />
wollen.<br />
www.fachkongress-fertigung40.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 160904058)<br />
PREISVERLEIHUNG DES DEUTSCHEN STAHLBAUES<br />
IN WÜRZBURG<br />
Würzburg/München/Landsberg am Lech/Köln. Am Freitag dem<br />
7. Oktober 2016 findet auf dem zweiten Tag des Deutschen Stahlbautages,<br />
dem Tag der Stahl.Architektur, im Congress Centrum Würzburg die Preisverleihung<br />
des Deutschen Stahlbaues 2016 und des Sonderpreises des Bundesministeriums<br />
für Umweltschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) statt.<br />
Staatssekretär Gunther Adler vom BMUB verleiht mit dem Juryvorsitzenden<br />
und dem Auslober den Sonderpreis des BMUB an kister scheithauer groß<br />
architekten und stadtplaner (ksg) aus Köln für die Revitalisierung des Gerling-Hochhauses<br />
als Wohnhochhaus mitten in Köln. Prof. Johannes Kister<br />
beschreibt in seinem Vortrag, wie das Bürogebäude bis auf sein tragendes<br />
Stahlskelett entkernt wurde und mit minimal sichtbaren Modifikationen<br />
wieder als Wohnhaus entstanden ist.<br />
www.bauforumstahl.de/anmeldung/325.<br />
K<br />
/<br />
25 JAHRE testXpo BEI ZWICK IN ULM<br />
SE/Jp (sm 160903953)<br />
Ulm. Die Welt der Prüftechnik hat sich in den letzten 25 Jahren rasant<br />
entwickelt. Im Jahr 1991 arbeiteten Prüfmaschinen noch mit analoger Regeltechnik,<br />
die Prüfsoftware war DOS-basiert und optische Extensometer gab<br />
es nicht. An den Innovationen der letzten 25 Jahre war Zwick maßgeblich<br />
beteiligt und hat auf jeder testXpo – der Internationalen Fachmesse für Prüftechnik<br />
in Ulm – Meilensteine der Materialprüfung vorgestellt.<br />
Zu den Highlights dieses Jahres vom 10. bis 13. Oktober gehören eine<br />
digitale Bildkorrelation, die Dehnungen und Stauchungen während der Materialprüfung<br />
farblich sichtbar macht, eine Federprüfmaschine mit testControl II<br />
Xtension und Mehrkomponenten-Messplattform – und eine völlig neue<br />
Generation der Prüfsoftware.<br />
Zusammen mit 25 Mitausstellern präsentiert Zwick auf 2.500 m² Ausstellungsfläche<br />
innovative Prüflösungen. 25 Vorträge von externen Referenten<br />
und 25 Vorträge von Zwick Experten geben einen tiefen Einblick in alle<br />
Gebiete der Materialprüfung.<br />
www.testxpo.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160904064)<br />
Führungskraft<br />
Stahlhandel<br />
Handwerkerzentrum<br />
NEUER STANDORT IN DER NÄHE DER KUNDEN<br />
Achern. KASTO, Spezialist für Metallsäge- und -Lagertechnik, hat eine Niederlassung<br />
im schweizerischen Rheinfelden eröffnet.<br />
Das Unternehmen möchte von dort aus seine Schweizer Kundschaft noch<br />
schneller, besser und umfassender unterstützen. Be sondere Vorteile des neuen<br />
KASTO-Standorts sind die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung,<br />
aber auch die Nähe zum deutschen Stammsitz im badischen Achern. So soll<br />
zum Beispiel die Ersatzteilbeschaffung künftig weiter vereinfacht und be -<br />
schleunigt werden. »Die Schweiz ist für uns seit Langem ein wichtiger Absatzmarkt«,<br />
erklärte Ge schäftsführer Armin Stolzer im Rahmen der Eröffnungs feier.<br />
Die zentrale Lage in der Deutschschweiz mit direkter Autobahnanbindung<br />
bietet für KASTO wesentliche Vorteile: Die Schweizer Wirtschaftsregionen<br />
Zürich, Basel und Bern sind in ebenso kurzer Zeit erreichbar wie der Stammsitz<br />
des Unternehmens im badischen Achern-Gamshurst. »Bei Bedarf sind<br />
nicht nur Maschinenkomponenten oder Ersatzteile in einer Stunde vor Ort,<br />
sondern auch die deutschen Kollegen«, betont Stolzer. Das ermöglicht auch<br />
bei kurzer Vorlaufzeit und bei komplexen Anliegen einen schnellen und flexiblen<br />
Service. Der Standort ist bereits die fünfte internationale KASTO-Niederlassung,<br />
erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen eine Tochtergesellschaft<br />
in Singapur eröffnet. Zudem ist KASTO in Frankreich, England<br />
und den USA vertreten.<br />
www.kasto.com<br />
(sm 160803815) K<br />
/<br />
Wir sind ein kleines Großhandelsunternehmen der Stahl- und Metallbranche<br />
in Dillingen an der Donau, das seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich im regionalen<br />
Markt etabliert und als Lieferant für Industrie, Metallbau und Metallhandwerk<br />
bekannt ist.<br />
Zur Verstärkung unserer Geschäftsführung suchen wir eine Führungskraft<br />
mit folgenden Anforderungen:<br />
– Mehrjährige Berufserfahrung im Ein- und Verkauf von Stahlprodukten<br />
– Breites Branchen- / Produktwissen in den Bereichen Stahl, Metalle,<br />
Edelstahl, Werkzeuge und Eisenwaren<br />
– Erfolgreiche Führungsverantwortung<br />
– Betriebswirtschaftliches Studium oder vergleichbare Qualifikation<br />
Sie werden im Ein- und Verkauf mitarbeiten und sollten aber vor allem<br />
auch für die unternehmerischen Themen wie Betriebsführung, Finanzen,<br />
Personalwesen, Organisation und IT-Einsatz Interesse und Wissen mitbringen<br />
und sich in diese unternehmensspezifisch einarbeiten können.<br />
Um mittelfristig die aus Altersgründen ausscheidende Geschäftsleitung mit<br />
abzulösen sind selbständiges Arbeiten, hohes Engagement und Flexibilität erforderlich.<br />
Kundenorientiertes Denken und strategisches Planen sind Selbstverständlichkeiten.<br />
Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben und Herausforderungen<br />
mit leistungsgerechter Vergütung in einem modernen teamorientierten<br />
Umfeld.<br />
Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an<br />
mrv@heitzmanngmbh.de. Vertraulichkeit ist garantiert.<br />
Joseph Heitzmann GmbH, Stahlhandel-Handwerkerzentrum, Mohrenstraße 15,<br />
89407 Dillingen / Donau, www.heitzmanngmbh.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
72 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
13.<strong>9.2016</strong><br />
Düsseldorf<br />
Rostfrei-Seminar Düsseldorf<br />
EHV Edelstahlhandelsvereinigung<br />
Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei e.V.<br />
Stahl-Zentrum Düsseldorf<br />
+49 211 687831-0<br />
www.edelstahlhandel.org<br />
13.<strong>9.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
13.-17.<strong>9.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
stahlnews-ExpertenTreff<br />
im Rahmen der AMB 2016<br />
AMB Internationale Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung<br />
stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />
www.stahlnews.de<br />
Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />
www.messe-stuttgart.de/amb<br />
13.-16.<strong>9.2016</strong><br />
Darmstadt<br />
Einführung in die Metallkunde für<br />
Ingenieure und Techniker<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde (DGM)<br />
+49 69 75306-750<br />
www.dgm.de/index.php?id=1487<br />
20.-21.<strong>9.2016</strong><br />
Dortmund<br />
Einführung in die mechanische<br />
Werkstoffprüfung<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306-750<br />
www.dgm.de/index.php?id=1501<br />
21.-22.<strong>9.2016</strong><br />
Frankfurt/M.<br />
MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />
Martin Brückner Infosource (MBI)<br />
GmbH & Co. KG<br />
+49 69 2710760-15<br />
www.akademie.mbi-infosource.de<br />
27.-28.<strong>9.2016</strong><br />
Wiesbaden<br />
DFO-Tagung »Korrosionsschutz<br />
im Leichtbau«<br />
Deutsche Forschungsgesellschaft<br />
für Ober flächenbehandlung e.V.<br />
(DFO)<br />
+49 2131 40811-24<br />
www.dfo.info<br />
28.-29.<strong>9.2016</strong><br />
Aachen<br />
Surface Inspection Summit – SIS.<br />
Europe 2016<br />
TEMA Technologie Marketing AG,<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 241 88970-0<br />
www.tema.de<br />
29.<strong>9.2016</strong><br />
Mailand<br />
EUROMETAL Regional SSC Meeting<br />
Southern Europe<br />
EUROMETAL<br />
Assofermet<br />
+352 26 259026<br />
www.eurometal.net<br />
29.<strong>9.2016</strong><br />
Bad Wörishofen<br />
4.-5.10.2016<br />
Düsseldorf<br />
Fachkongress »Fertigung 4.0« IBN Systems GmbH +49 8247 96294-81<br />
www.fachkongress-fertigung40.de<br />
Werkstofftage 2016 Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />
www.focus-rostfrei.com<br />
4.-6.10.2016<br />
Hertogenbosch<br />
Surface 2016<br />
ION (Association for Industrial<br />
Surface treating Netherlands)<br />
+31 73 62 93 939<br />
www.surfacevakbeurs.nl<br />
4.-6.10.2016<br />
Mikulov<br />
Steel Strip 2016 –<br />
9th International Conference<br />
Steel Strip Society +420 597 488 138<br />
www.steelstripsociety.com<br />
6.-7.10.2016<br />
Würzburg<br />
Deutscher Stahlbautag 2016<br />
bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />
Verlags- und Service GmbH<br />
www.bauforumstahl.de<br />
4.-8.10.2016<br />
Mailand<br />
30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />
und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />
+39 02262551<br />
www.bimu.it<br />
10.-13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
35. Motek – Fachmesse für<br />
Produktions- und Montageautomatisierung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
12.-13.10.2016<br />
Düsseldorf<br />
Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />
www.kci-world.com/kci-events<br />
18.-20.10.2016<br />
München<br />
eCarTec Munich 2016 /<br />
MATERIALICA / eMove360°<br />
Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />
www.ecartec.com<br />
www.materialica.com<br />
www.emove360-expo.com<br />
19.-21.10.2016<br />
Berlin<br />
33. Deutscher Logistik-Kongress Bundesvereinigung Logistik<br />
(BVL) e.V.<br />
+49 421 173 84 34<br />
www.bvl.de/dlk<br />
25.-29.10.2016<br />
Hannover<br />
EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />
www.euroblech.de<br />
+49 2821 71145-34<br />
3.-4.11.2016<br />
Aachen<br />
Praxisnahe Simulation und Optimierung<br />
von Umformprozessen<br />
Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
8.11.2016<br />
Essen<br />
8.11.2016<br />
Essen<br />
Neue Werkstoffnormung und<br />
neue Werkstoffbezeichnungen<br />
CE-Kennzeichnung<br />
von Bauprodukten<br />
Haus der Technik e.V +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
9.11.2016<br />
Essen<br />
Werkstoffkunde leicht gemacht Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
9.-11.11.2016<br />
Berlin<br />
51. Symposium<br />
Einkauf und Logistik<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />
+49 69 30838-200<br />
www.bme-symposium.de<br />
10.11.2016<br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2016<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Personalien K 73<br />
VIP-Seite<br />
Dr.-Ing. h.c. Hans Fischer, Chief Executive<br />
Officer der Tata Steel Europe Limited,<br />
vollendete am 8. August<br />
2016 sein 60. Le bensjahr.<br />
Der gebürtige Niederländer<br />
trat nach seinem Studium<br />
der Fachrichtung<br />
Maschinenbau mit Vertiefungsrichtung<br />
Automobiltechnik<br />
1985 seine Laufbahn<br />
bei der Hoog ovens Staal BV in IJmuiden<br />
an. Der Standort IJmuiden ist heute Teil<br />
der europäischen Geschäftseinheiten von<br />
Tata Steel und eines der profitabelsten Stahlwerke<br />
in Europa.<br />
2001 wechselte er als Technischer Ge -<br />
schäftsführer zur Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH, wo der Aufsichtsrat ihn 2006 zum<br />
Mitglied des Vorstandes der Salzgitter AG<br />
berief, mit der Verantwortung des Unternehmensbereichs<br />
Stahl. 2010 würdigte die<br />
TU Clausthal mit der Ehrenpromotion neben<br />
den Managementqualitäten insbesondere<br />
den ausgeprägten Sinn Fischers für Forschung<br />
und Entwicklung. Er setzte entscheidende<br />
wissenschaftliche und technologische<br />
Impulse bei der Entwicklung einer<br />
neuen Bandgießtechnologie, mit der neuartige<br />
Stahllegierungen mit herausragenden<br />
Werkstoffeigenschaften erzeugt werden<br />
können. 2010 wurde Hans Fischer bei der<br />
ThyssenKrupp AG Vorsitzender des Bereichsvorstandes<br />
der Business Area Steel Americas.<br />
2012 übernahm er dann die Position<br />
des Chief Technical Officers bei Tata Steel in<br />
Europa am Standort IJmuiden und verantwortete<br />
die Bereiche Produktion, Technik,<br />
Forschung & Entwicklung sowie Umwelt.<br />
Seit dem 1. März diesen Jahres ist er Chief<br />
Executive Officer sowie Mitglied des Vorstands<br />
der europäischen Geschäftseinheiten<br />
von Tata Steel.<br />
Er engagiert sich in hohem Maße für die<br />
Gemeinschaftsarbeit in den Gremien des<br />
Stahl-Zentrums, z. B. als Mitglied des Vorstandes<br />
des Stahlinstituts VDEh und von<br />
2005 bis Ende 2009 als Mitglied des Präsidiums<br />
und Vorstandes der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl. In der Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung e.V. (FOSTA) ist er<br />
seit 2005 Mitglied des Vorstandes; 2009<br />
übernahm er den Vorsitz.<br />
Hans Fischer steht mit seiner Person beispielhaft<br />
für die zunehmende Internationalisierung<br />
der Stahlbranche. Fest in Europa<br />
verankert und mit dem Blick für die Stahlkunden<br />
weltweit richtet er all seine Tätigkeiten<br />
an den globalen Herausforderungen<br />
aus.<br />
K<br />
(sm 160903967)<br />
Die L. Lingemann<br />
Stahlgroßhandel GmbH<br />
hat Mike J. Schrader zum<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
im kaufmännischen<br />
Ressort berufen. Er war<br />
zuvor in verschiedenen<br />
Tochtergesellschaften der Salzgitter AG tätig<br />
und ist seit Anfang August in der Lingemann-Unternehmensgruppe<br />
aktiv.<br />
K<br />
(sm 160904012)<br />
Maciej Gwozdz übernimmt<br />
spätestens zum<br />
1. Januar 2017 bei Outokumpu<br />
die Leitung des<br />
operativen Geschäfts in<br />
Europa und wird zugleich<br />
Mitglied des gruppenweiten<br />
Führungsteams. Gwozdz kommt von<br />
dem Automobilzulieferer ZF Group/TRW. K<br />
(sm 160903986)<br />
Paul Scheuermann,<br />
der Gründer der Kemapack<br />
GmbH, hatte im Juli<br />
seinen 80. Geburtstag.<br />
1971 gründete er die<br />
heutige Kemapack GmbH,<br />
deren Namensgebung das<br />
damalige Angebotsspektrum widerspiegelt<br />
KEnnzeichnungs- und MArkierprodukte im<br />
Umfeld der VerPACKung. Heute agiert<br />
Kemapack als Unternehmen der Verpackungsbranche<br />
mit Verkaufsbüros in<br />
Deutschland und der Schweiz. Das Spektrum<br />
umfasst Produkte und Dienstleistungen<br />
aus den Bereichen Umreifen, Stretchen und<br />
Kanten schützen.<br />
Um die Kennzeichnungsprodukte kümmert<br />
sich Paul Scheuermann auch heute<br />
noch persönlich, berichtet eine Unternehmensmitteilung.<br />
Regelmäßig sei er in der<br />
Landsberger Firmenzentrale und manchmal<br />
sogar unerwartet im Außendienst anzutreffen.<br />
K<br />
(sm 160903960)<br />
Sein 80. Lebensjahr vollendet am 15. <strong>September</strong><br />
Franz-Josef Hahne, früher Ge -<br />
schäftsführer der Arnold Rump J.H. Sohn<br />
GmbH & Co. KG.<br />
K<br />
(sm 160903927)<br />
Am 17. <strong>September</strong> wird Günther<br />
Brochmann, Geschäftsführer der Stahlund<br />
Walzwerke Marienhütte GmbH, 75 Jahre<br />
alt.<br />
K<br />
(sm 160903928)<br />
Frank Reinmöller, Geschäftsführer der<br />
Baumgarte Boiler Systems GmbH, begeht<br />
am 19. <strong>September</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />
(sm 160903929)<br />
60 Jahre alt wird am 20. <strong>September</strong><br />
Andreas Bender, Geschäftsführung, Leitung<br />
Qualitätsmanagement der Burbach &<br />
Bender GmbH & Co KG ESB Schweißbetriebe.<br />
K<br />
(sm 160903931)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 22. <strong>September</strong><br />
Dr. Ludolf von Wartenberg, Politiker<br />
und u. a. ehemals Hauptgeschäftsführer<br />
und Mitglied des Präsidiums, Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie e.V. (BDI). K<br />
(sm 160903932)<br />
Am 27. <strong>September</strong> feiert Klaus Niederstein,<br />
Gesellschafter der Coatinc Company<br />
Holding GmbH, seinen 80. Geburtstag. K<br />
(sm 160903933)<br />
Dr. Karlheinz Sandhöfer, früher Ge -<br />
schäftsführer der Saarstahl Völklingen GmbH,<br />
wird am 27. <strong>September</strong> 85 Jahre alt. K<br />
(sm 160903934)<br />
Hans Kolaska, Vorstandsmitglied Fachverband<br />
Pulvermetallurgie (FPM) und Deutsche<br />
Keramische Gesellschaft (DKG), begeht<br />
am 29. <strong>September</strong> seinen 80. Geburtstag. K<br />
(sm 160903929)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
74 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />
VIP-Seite<br />
60 Jahre alt wird am 30. <strong>September</strong> Prof.<br />
Dr. Herbert Pfeifer, Institutsleiter, Institut<br />
für Industrieofenbau und Wärmetechnik im<br />
Hüttenwesen an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule Aachen. K<br />
(sm 160903935)<br />
Karl-Ernst Frie d rich, früher Geschäftsführer<br />
Technik beim Weißblechhersteller<br />
thyssenkrupp Rasselstein, feiert am 1. Oktober<br />
seinen 65. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160904032)<br />
Seinen 85. Geburtstag feiert am 2. Oktober<br />
Prof. Dr. Erich Hargarter, früher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften<br />
(FAW) Hamburg.<br />
K<br />
(sm 160904034)<br />
Prof. Dr. Herbert Wilhelmi, früher Di -<br />
rektor, Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik<br />
im Hüttenwesen an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule<br />
Aachen, wird am 4. Oktober 85 Jahre alt. K<br />
(sm 160904035)<br />
Am 7. Oktober begeht Prof. Dr. Reiner<br />
Stelzer, früher Geschäftsführer des VDEh<br />
Betriebsforschungsinstituts (BFI), seinen<br />
75. Geburtstag. K<br />
(sm 160904037)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 1. Oktober,<br />
Dr. Ulrich Scharfenorth, früher Chefredakteur<br />
dieser Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH. K<br />
(sm 160904033)<br />
Jürgen Feller, ehemals Mitglied der<br />
Geschäftsführung der Fritz Werner Industrieausrüstung<br />
GmbH, feiert am 7. Oktober<br />
seinen 75. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160904036)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
Becker Stahl-Service GmbH 27<br />
BOBE Industrie-Elektronik 13<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 33<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 41<br />
D<br />
Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />
Hammerwerk 7<br />
E<br />
Exhibit & More AG 11<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 43<br />
G<br />
Gesenkschmiede Schneider GmbH 9<br />
GIMA 23<br />
K<br />
Klöckner & Co. Deutschland GmbH 14, 15<br />
L<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 41<br />
M<br />
Mack-Brooks Exhibition Ltd. 19<br />
Made in Steel srl<br />
U IV<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH<br />
Titel<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 35, 55, 57<br />
N<br />
NLMK Deutschland GmbH 21<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 59<br />
PURES-tubes 61<br />
R<br />
RED BUD INDUSTRIES, INC.<br />
U II<br />
S<br />
von Schaewen AG 31<br />
P.E.Schall GmbH & Co. KG 24<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 16, 17<br />
V<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 29<br />
W<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH 13<br />
Z<br />
Zwick GmbH & Co. 61<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />
mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>
Vorschau / Impressum K 75<br />
VORSCHAU 10.2016<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• Stahlmarkt Mexiko<br />
• Großprojekt Rail Baltica nimmt Fahrt auf<br />
• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in<br />
der Kreislaufwirtschaft – Teil 4<br />
Branchenbericht<br />
Baumaschinen<br />
Euroblech, Bänder & Bleche<br />
• Stahl-Service mit vielfältigen Möglichkeiten<br />
• Wirtschaftlich Profilieren: variabel und flexibel<br />
• Kapazität, Qualität und Lieferspektrum erweitert<br />
• Hochleistungsstahl steigert Kranleistung<br />
• 40 Jahre hochpräzise Messtechnik<br />
• Staplerspezialist setzt 30.000er-Marke<br />
EuroBLECH 2016<br />
25.– 29.10. in Hannover<br />
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»<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin<br />
in Halle 11, Stand B181<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
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Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
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Vertrieb: Gabriele Wald<br />
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Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bauen mit Stahl<br />
• Deutscher Stahlbautag und Tag der Stahlarchitektur<br />
• 17.000 Tonnen Stahl für Bahntunnel<br />
• Fassadenverkleidungen aus Duplex-Edelstahl für stark<br />
korrosive Umgebungen<br />
• Gewelltes Blech, Ursprung der feuerverzinkten Fassade<br />
• Einfacher und anwenderfreundlicher – DASt-Richtlinie 022<br />
wurde überarbeitet<br />
Veranstaltungen<br />
Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte und vieles mehr!<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
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widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
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(Fotos: Micro-Epsilon, Kasto, STAM)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>