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stahlmarkt 9.2016 (September)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Stahl & Automobil / Fahrzeuge / Baden-Württemberg / Anarbeitung / Stahlhandel & Stahl-Service-Center

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Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

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Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

9<br />

<strong>September</strong> 2016<br />

Stahlstandort Deutschland – »stabile Konjunktur«<br />

Automobilindustrie – treibende Wirtschaftsmacht<br />

Anarbeitung – immer mehr spezielle Lösungen<br />

Baden-Württemberg – innovativ und servicefreundlich<br />

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Editorial K 3<br />

Start in den Herbst<br />

Die Stahlindustrie hat weltweit mit Überkapazitäten<br />

zu kämpfen. Importe aus Drittländern bleiben nach wie<br />

vor die große Herausforderung. Der Wettbewerb wird<br />

immer schärfer und Maßnahmen zur Abwehr von unfairen<br />

Importen, insbesondere aus China, sind unverzichtbar.<br />

Darüber hinaus müssen viele Unternehmen »vor der<br />

eigenen Haustüre kehren« und an der strategischen<br />

Orientierung arbeiten. »Wir wollen nicht die Größten,<br />

sondern die Besten sein«, heißt es beispielsweise ab<br />

S. 10. Oder: »Indische Stahlunternehmen wenden sich<br />

dem Inlandsmarkt zu«, siehe S. 12.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Die deutsche Stahlindustrie zeigt sich trotz eines<br />

schwierigen internationalen Umfelds noch vergleichsweise<br />

stabil, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl in<br />

ihrer Sommer-Konjunktureinschätzung Anfang August<br />

erklärte. Ähnliches besagt auch der Stahlbericht des<br />

Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI) (mehr dazu ab S. 28). Den Stahlstandort<br />

Deutschland zu sichern oder gar auszubauen – das zählt<br />

jetzt zu den wichtigsten Zielen. Leuchtturmprojekt ist<br />

beispielsweise die Gemeinschaftsinitiative Carbon-<br />

2Chem, siehe S. 30. Denn wenn es gelingt, den<br />

CO 2<br />

-Ausstoß aus Stahlwerken wirtschaftlich zu nutzen,<br />

könnte dieses Vorzeigeprojekt nicht nur für die Stahlund<br />

Chemieindustrie von Bedeutung sein, viel mehr<br />

noch: Es könnte zu einer Schlüsseltechnologie beim<br />

globalen Klimaschutz werden.<br />

Die Automobilindustrie ist die größte Branche des<br />

verarbeitenden Gewerbes in Deutschland und gehört zu<br />

den bedeutendsten Stahl einsetzenden Branchen. Unter<br />

dem Stichwort »Mobilität von morgen« stehen auch ihr<br />

signifikante Herausforderungen und Veränderungen<br />

bevor – mit weitreichenden Folgen für Industrie und<br />

Autofahrer (S. 38 ff.).<br />

Übrigens haben wir in dieser Ausgabe wieder einen<br />

Blick auf das Bundesland Baden-Württemberg geworfen<br />

(mehr dazu ab S. 45) – und das keinesfalls nur wegen<br />

seiner Automobilindustrie. Innerhalb Europas gilt das<br />

»Ländle« als eines der wirtschaftlichen Schwergewichte<br />

in puncto Produkte und Dienstleistungen. Dort starten<br />

auch die ersten – für die Stahlbranche wichtigen – Messen<br />

nach den Sommerferien: die AMB – Internationale<br />

Ausstellung für Metallbearbeitung (13. – 17. <strong>September</strong>)<br />

– und die Motek – Internationale Fachmesse für Produktions-<br />

und Montageautomatisierung (10. – 13. Oktober),<br />

beide in Stuttgart. Deren Kernthemen – ob Anarbeitung<br />

oder Logistik – sind gerade auch für die Stahldistributeure<br />

von Bedeutung.<br />

Weiter geht es dann vom 25. – 29. Oktober mit der<br />

EuroBLECH – Internationale Technologiemesse für die<br />

Blechbearbeitung in Hannover (s. S. 65 ff.). Unser Verlag<br />

wird dort mit einem Stand vertreten sein: in Halle 11,<br />

Stand B181.<br />

13. – 17.<strong>9.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

10. – 13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

25. – 29.10.2016<br />

Hannover<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>9.2016</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Bonität im Auge behalten<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Stabilisierende Tendenzen in der US-Stahlindustrie<br />

10 »Wir wollen nicht die Größten sein, sondern die Besten«<br />

12 Indische Stahlunternehmen wenden sich dem Inlandsmarkt zu<br />

18 Stahleinsatz in China sinkt weiter<br />

22 Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />

25 Erstklassige Stähle für den Maschinenbau<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

28 Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland<br />

30 Projektstart Carbon2Chem<br />

32 Neue Stranggießanlage<br />

36 BRANCHENBERICHT Hüttentechnik<br />

STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />

38 Treibende Wirtschaftsmacht Automobilindustrie<br />

44 Spezialvergütungsstahl im Fahrzeugbau<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

45 Klares Bekenntnis zum Standort Baden-Württemberg<br />

46 Handeln im Dienste der Kunden<br />

47 Hochleistungskreissäge mit großem Automatisierungspotenzial<br />

48 Baustahlspezialist setzt auf Lösung aus einer Hand<br />

50 Schweißprojekt in XXL<br />

51 Neuer hartmetalltauglicher 90°-Sägeautomat<br />

52 ANARBEITUNG – Immer mehr spezielle Lösungen<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

58 Erfolgreich in die Zukunft dank richtigem Partner<br />

60 Intelligente Lagertechnik<br />

63 Anspruch und Wirklichkeit<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

65 EuroBLECH, AMB, Messedoppel Z und intec<br />

72 StahlTermine<br />

73 VIP<br />

74 Inserentenverzeichnnis<br />

75 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Juli 2016<br />

38<br />

STAHL & AUTO Die Automobilindustrie<br />

ist die größte Branche<br />

des verarbeitenden Gewerbes. Im<br />

Fokus stehen die ambitionierten<br />

Zukunftsvisionen rund um die<br />

Mobilität von morgen: mit weitreichenden<br />

Folgen für die Industrie,<br />

aber auch für den Autofahrer.<br />

48<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG Das<br />

Schwabenländle ist mehr als nur<br />

die Werkbank Deutschlands. Dort<br />

sind zahlreiche innovative Unternehmen,<br />

gerade auch aus dem<br />

Mittelstand, beheimatet. Lesen Sie<br />

mehr über die Aktivitäten vieler<br />

Stahlunternehmen aus dieser<br />

Region.<br />

ANARBEITUNG Lösungen<br />

»von der Stange« treten bei der<br />

Anarbeitung immer mehr in den<br />

Hintergrund – und sind auch vielfach<br />

wirtschaftlich nicht lukrativ<br />

realisierbar. Umso mehr gewinnen<br />

individuelle, genau auf den<br />

Bedarf der Abnehmer angepasste<br />

Lösungen an Bedeutung.<br />

30<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCH-<br />

LAND Stahlerzeugung am<br />

Standort Deutschland soll es auch<br />

in 10 Jahren noch geben. Aus<br />

diesem Grund wurde Ende Juni<br />

das Verbundprojekt Carbon2Chem<br />

gestartet, eine Initiative, an der<br />

insgesamt 17 Partner aus Industrie<br />

und Wissenschaft beteiligt sind.<br />

52<br />

Fotos: bmbf/Ute Grabowsky, Daimler, Schuler, Kjellberg<br />

1)<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015, in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

e – estimated<br />

Juli<br />

2016<br />

Juli<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Juni 16/15<br />

7 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 630 e 617 2,1 4.514 4.473 0.9<br />

Bulgarien 45 e 52 – 14,1 309 377 – 17.9<br />

Deutschland 3.393 3.613 – 6,1 25.252 25.764 – 2,0<br />

Finnland 335 334 0,3 2.415 2.405 0,4<br />

Frankreich 1.150 e 1.207 – 4,7 8.375 9.369 – 10,6<br />

Griechenland 85 e 94 – 9,6 657 616 6,7<br />

Großbritannien 661 909 – 27,3 4.514 7.100 – 36,4<br />

Italien 2.050 e 1.931 6,2 14.178 13.649 3,9<br />

Kroatien 0 e 9 – 99,9 0 94 – 100.0<br />

Luxembourg 190 e 209 – 9,1 1.342 1.297 3,5<br />

Niederlande 596 591 0,8 4.033 4.144 – 2,7<br />

Österreich 618 597 3,6 4.375 4.562 – 4.1<br />

Polen 600 e 764 – 21,4 4.956 5.674 – 12,7<br />

Schweden 326 172 89,0 2.709 2.639 2,7<br />

Slowakei 410 408 0,5 2.757 2.836 – 2,8<br />

Slowenien 49 47 3,0 371 372 – 0,3<br />

Spanien 840 e 966 – 13,0 8.170 8.876 – 8,0<br />

Tschechien 437 465 – 6,1 3.132 3.235 – 3,2<br />

Ungarn 112 147 – 23,8 628 1.002 – 37,3<br />

Andere EU (28) (e) 460 e 478 – 3,7 3.064 3.200 – 4,3<br />

Europäische Union (28) 12.986 13.610 – 4,6 95.752 101.684 – 5,8<br />

Bosnien-Herzegowina 74 77 – 3,2 495 523 – 5,4<br />

Mazedonien 14 0 – 102 95 7,1<br />

Norwegen 15 20 – 25,1 336 315 6,6<br />

Serbien 117 86 35,3 588 575 2,4<br />

Türkei 2.661 2.499 6,5 19.152 18.486 3,6<br />

Europa außer EU 2.881 2.682 7,4 20.673 19.994 3,4<br />

Kasachstan 267 240 11,1 2.313 2.222 4,1<br />

Moldawien 30 e 60 – 50,0 90 232 – 61,2<br />

Russland 6.131 6.076 0,9 41.398 41.734 – 0,8<br />

Ukraine 2.065 1.868 10,5 14.477 13.125 10,3<br />

Usbekistan 60 e 51 17,6 400 396 1,0<br />

Weißrussland 220 e 240 – 8,3 1.278 1.608 – 20,5<br />

GUS (6) 8.772 8.535 2,8 59.956 59.317 1,1<br />

El Salvador 10 e 10 – 4,0 61 63 – 3,6<br />

Guatemala 30 e 34 – 11,4 192 206 – 7,0<br />

Kanada 1.135 e 1.097 3,5 7.730 7.387 4,6<br />

Kuba 20 e 24 – 16,1 140 146 – 4,4<br />

Mexiko 1.650 e 1.517 8,8 10.672 10.779 – 1,0<br />

Trinidad und Tobago 0 51 – 100,0 36 294 – 87,7<br />

USA 6.877 7.032 – 2,2 46.932 47.011 – 0,2<br />

Nordamerika 9.722 9.765 – 0,4 65.762 65.886 – 0,2<br />

Argentinien 356 431 – 17,4 2.413 2.863 – 15,7<br />

Brasilien 2.705 2.877 – 6,0 17.572 19.964 – 12,0<br />

Chile 100 e 95 5,5 695 636 9,3<br />

Ecuador 50 e 61 – 18,6 342 385 – 11,2<br />

Kolumbien 110 e 112 – 1,7 734 669 9,7<br />

Paraguay 3 e 4 – 28,9 19 24 – 18,5<br />

Peru 100 e 92 9,1 651 623 4,6<br />

Uruguay 5 e 9 – 42,3 35 47 – 25,8<br />

Venezuela 15 e 135 – 88,9 143 866 – 83,5<br />

Südamerika 3.444 3.816 – 9,7 22.604 26.077 – 13,3<br />

Ägypten 340 e 426 – 20,1 2.564 3.498 – 26,7<br />

Libyen 30 e 21 46,1 333 237 40,6<br />

Marokko 45 e 40 13,0 280 352 – 20,5<br />

Südafrika 521 e 585 – 11,0 3.730 4.101 – 9,1<br />

Afrika 936 1.071 – 12,6 6.907 8.188 – 15,6<br />

Iran 1.351 1.273 6,2 10.101 9.645 4,7<br />

Qatar 200 e 235 – 14,9 1.375 1.537 – 10,5<br />

Saudi-Arabien 2) 400 e 472 – 15,2 2.760 3.587 – 23,1<br />

Vereinigte Arabische Emirate 280 283 – 1,0 1.763 1.767 – 0,2<br />

Mittlerer Osten 2.232 2.263 – 1,4 15.999 16.536 – 3,2<br />

China 66.807 65.117 2,6 466.516 468.864 – 0,5<br />

Indien 8.082 7.477 8,1 54.958 52.422 4,8<br />

Japan 8.886 8.842 0,5 60.935 61.445 – 0,8<br />

Pakistan 210 e 204 2,8 1.958 1.661 17,9<br />

Südkorea 6.009 5.919 1,5 39.368 40.450 – 2,7<br />

Taiwan, China 1.890 e 1.817 4,0 12.636 13.227 – 4,5<br />

Thailand 360 e 318 13,3 2.344 2.271 3,2<br />

Asien 92.244 89.695 2,8 638.715 640.340 – 0,3<br />

Australien 477 442 8,0 2.943 2.828 4,1<br />

Neuseeland 49 66 – 26,7 322 501 – 35,8<br />

Ozeanien 526 508 3,5 3.264 3.329 – 1,9<br />

Gesamt, 66 Länder 133.742 131.945 1,4 929.633 941.351 – 1,2<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Bonität im Auge behalten<br />

Mit der Erholung der Konjunktur hat sich für viele Unternehmen auch der<br />

Kreditzugang verbessert. Banken sind häufiger bereit, auch Mittelständlern<br />

ohne Top-Bonität Geld zu leihen. Unternehmen sollten deshalb jedoch nicht<br />

aufhören, an der Verbesserung ihrer Bonität zu arbeiten. Denn das würde<br />

sich in der nächsten Krise rächen.<br />

Für das lateinische Wort »Bonitas« bietet<br />

das Wörterbuch Pons drei mögliche<br />

Übersetzungen an: Güte, Gutmütigkeit und<br />

Herzenswärme. Allesamt sehr emotionale<br />

Begriffe. Große Gefühle sind jedoch fehl am<br />

Platz, wenn es um »Bonität« geht – den<br />

Begriff aus dem Wirtschaftsleben, der sich<br />

aus dem lateinischen »Bonitas« ableitet. Die<br />

Bonität ist der Gradmesser für die Zahlungsfähigkeit<br />

eines Unternehmens oder einer<br />

Person. Und sie ist<br />

und bleibt die zentrale<br />

Größe bei der<br />

Kreditentscheidung<br />

der Banken. Mittelständler<br />

tun gut<br />

daran, das nicht aus<br />

dem Auge zu verlieren<br />

– auch wenn sie<br />

derzeit häufig von Banken umgarnt werden<br />

und manchmal auch trotz nicht so guter<br />

Bonität Kreditzusagen erhalten. Denn das<br />

kann sich rasch ändern, wenn die Konjunktur<br />

schwächelt und der Kreditzugang insgesamt<br />

schwieriger wird.<br />

Spätestens seit Basel II, also der Verpflichtung<br />

vieler Banken, in Abhängigkeit von ihrer<br />

Kreditvergabe mehr Eigenkapital bereitzustellen,<br />

schien die Sache klar: Ohne den<br />

Nachweis einer ordentlichen Bonität werden<br />

es viele Unternehmen in Zukunft schwer<br />

haben, Kredite zu erhalten. Denn entsprechend<br />

der Ausfallwahrscheinlichkeit – die<br />

wiederum von der Bonität des Kreditnehmers<br />

abhängt – müssen Banken zwischen 1,6 %<br />

und 12 % Eigenkapital für einen an Mittelständler<br />

vergebenen Kredit bereitstellen.<br />

Daraus ergeben sich ein nach der Bonität des<br />

Kreditnehmers gestaffelter Kredit zugang und<br />

unterschiedliche Kreditkondi tionen.<br />

Banken lassen sich nicht in die Karten<br />

schauen, wie sie die Kreditwürdigkeit eines<br />

Unternehmenskunden im Detail ermitteln.<br />

Klar ist, dass dabei neben den Bilanzdaten<br />

auch andere Kriterien, die Einfluss auf die<br />

Bonität haben, wie die Auftragslage sowie<br />

»<br />

Für viele Kreditinstitute sind Geschäfte mit kleinen<br />

und mittelgroßen Unternehmen wieder interessant.<br />

Mancher Betrieb könnte deshalb in Versuchung geraten,<br />

der eigenen Bonität fortan weniger Aufmerksamkeit<br />

zu schenken.<br />

das Zahlungsverhalten des Unternehmens<br />

selbst und seiner Kunden, eine Rolle spielen.<br />

Diese Merkmale werden üblicherweise mittels<br />

eines mathematisch-statistischen Verfahrens<br />

verdichtet, und am Ende steht ein<br />

aussagekräftiges Urteil über die Zahlungsfähigkeit<br />

eines Unternehmens.<br />

Die Folgen der strengen Anforderungen<br />

an die Bonität der Kreditantragsteller zeigten<br />

sich eindrucksvoll in den ersten Jahren<br />

nach der Finanzkrise. Nach einer aktuellen<br />

Untersuchung der KfW Bank hatten Unternehmen<br />

mit sehr guter oder ausgezeichneter<br />

Bonität auch in dieser schwierigen Zeit<br />

einen »durchgängig sehr guten« Zugang zu<br />

Krediten. Anders ist es für Unternehmen mit<br />

(sehr) schwacher Bonität. Ihre Kreditanfragen<br />

wurden in der Mehrzahl der Fälle ab -<br />

schlägig beschieden.<br />

Seit dem Abflauen der Krise hat sich der<br />

Kreditzugang jedoch auch für diese Unternehmen<br />

wieder deutlich verbessert. Die<br />

Unterschiede zwischen Unternehmen mit<br />

sehr guter und Unternehmen mit schwacher<br />

Bonität sind – bei sonst gleichen Merkmalen<br />

– wieder merklich gesunken. Die Folge:<br />

Mehr Unternehmen mit schwacher Bonität<br />

erhalten auch wieder Kredite.<br />

Ein Grund dafür ist nach Einschätzung der<br />

KfW auch, dass viele Banken nach der<br />

Finanzkrise eine Neubewertung der relativen<br />

Risiken vorgenommen haben. Im Vergleich<br />

zu verbrieften und strukturierten Kreditpapieren<br />

sowie Krediten an die globalen Risiken<br />

stärker ausgesetzten Großunternehmen, seien<br />

Mittelstandsrisiken attraktiver geworden.<br />

Interessant sind Geschäfte mit kleinen und<br />

mittelgroßen Unternehmen für viele Kreditinstitute<br />

auch deshalb, weil für sie andere<br />

Geschäftsfelder, etwa der Eigenhandel, aufgrund<br />

neuer regulatorischer Vorgaben weggefallen<br />

oder stark geschrumpft sind.<br />

Für kreditsuchende Mittelständler ist das<br />

zunächst eine erfreuliche Nachricht. Denn ein<br />

guter Kreditzugang ist eine wichtige Voraussetzung<br />

beispielsweise für die Umsetzung<br />

von Investitions- und Innovationsprojekten.<br />

Grundsätzlich erhöht sich bei einem vergleichsweise<br />

lockeren Kreditzugang je doch<br />

auch die Gefahr, dass Insolvenzen verschleppt<br />

werden und tendenziell unproduktive Unternehmen<br />

im Markt verbleiben. Und: Mancher<br />

Betrieb könnte in Versuchung geraten, der<br />

eigenen Bonität fortan weniger Aufmerksamkeit<br />

zu schenken. Etwa, indem er seine Eigenkapitalquote<br />

reduziert oder die Anforderungen<br />

an sein Risikomanagement verringert.<br />

Das wäre leichtsinnig. Denn die Folgen<br />

bekäme er in der nächsten konjunkturellen<br />

Abschwungphase, wenn die Banken strengere<br />

Anforderungen an die Kreditvergabe<br />

knüpfen, zu spüren. Dann werden die Institute<br />

vorrangig Unternehmen mit besserer<br />

Bonität bedienen und sein Kreditwunsch<br />

wird möglicherweise – wie in den ersten Jahren<br />

nach der Finanzkrise – abgelehnt. ber K<br />

(sm 160903976)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


8 K Steel International<br />

Stabilisierende Tendenzen<br />

in der US-Stahlindustrie<br />

Strafzölle zeigen Wirkung<br />

New York (bln). Dass der Minihütten-Riese Nucor für das zweite<br />

Jahresquartal einen Profit meldete, der größer ausfiel als die Prognosen von<br />

Wall-Street-Analysten, war nicht ungewöhnlich. Weitaus überraschender<br />

war, dass auch die Ergebnisse der integrierten Stahlunternehmen U.S. Steel<br />

und AK Steel weitaus positiver waren als die Voraussagen der Experten.<br />

Produkte. Im Hochsommer erklärten in einer<br />

Umfrage unter Stahlkäufern fast 80 % der<br />

Befragten, dass die Preisschere zwischen<br />

ausländischen und inländischen Stahlprodukten<br />

groß genug gewesen sei, den Kauf<br />

von Importstahl zu rechtfertigen. Entsprechend<br />

warnte eine wachsende Zahl von<br />

Analysten. Nachdem die Brexit-Entscheidung<br />

in Großbritannien offensichtlich keine<br />

raschen Folgen für die Stahlindustrie hatte,<br />

erwarteten Beobachter, dass die gefallene<br />

türkische Währung infolge des gescheiterten<br />

Putsches auch auf den Stahlmarkt Einfluss<br />

nehmen könnte.<br />

An der New Yorker Börse legten zuerst<br />

die U.S.-Steel-Aktien und einen Tag später<br />

auch die von AK Steel mächtig zu. Sie be -<br />

wegten sich in die Nähe ihrer Höchstwerte<br />

der letzten 52 Wochen. Stahl war plötzlich<br />

der Metall-Darling an der Wall Street im Vergleich<br />

zu anderen Industriemetallen wie<br />

Aluminium und Kupfer.<br />

Dennoch sprachen weder Unternehmensmanager<br />

noch Stahlanalysten von einem<br />

Comeback der integrierten Stahlunternehmen.<br />

Maßgeblich für den Aufwind in der<br />

Branche waren nämlich die in diesem Jahr<br />

stark angezogenen Preise. Zum Beispiel stiegen<br />

die Preise für warmgewalzte Produkte,<br />

die insbesondere im Auto- und Haushaltsgerätesektor<br />

gebraucht werden, um 65 %,<br />

nachdem sie im vergangenen Jahr um über<br />

30 % fielen. Auch in dieser Beziehung be -<br />

wahrheiteten sich die Unkenrufe von Beobachtern<br />

der Stahlindustrie nicht. Diese hatten<br />

nämlich wiederholt gewarnt, dass das<br />

hohe Preisniveau nicht zu halten sei.<br />

Die Beschwerden reißen nicht ab<br />

Eine Reihe anderer Faktoren kamen der<br />

Stahlindustrie zugute: Die Washingtoner<br />

Regierung schlug sich seit Anfang des Jahres<br />

erneut mit einer Reihe von Beschwerden<br />

gegen Stahlimporte auf die Seite der einheimischen<br />

Branche. Im Juli allein gab es zwei<br />

weitere Entscheidungen gegen Importe: Im<br />

ersten Fall verhängte das Handelsministerium<br />

empfindliche Strafzölle gegen kaltgewalzte<br />

Produkte aus Brasilien, Indien, Korea<br />

und Russland. Im zweiten Fall fällte das Handelsministerium<br />

eine einstweilige Entscheidung<br />

gegen subventionierte Bleche und<br />

Bänder aus nichtrostenden Stählen aus China<br />

und wies die Zollbehörde an, von Importeuren<br />

dieser Produkte ab sofort potenzielle<br />

Strafzölle zu erheben. Als Reaktion auf diese<br />

regelmäßig verhängten Strafzölle, insbesondere<br />

auf nichtrostenden, warm- und<br />

kaltgewalzten Stahl, und auf laufende Handelsbeschwerden<br />

drosselten ausländische<br />

Stahlunternehmen ihre Lieferungen.<br />

Und die Wellen der Beschwerden rissen<br />

nicht ab. Die U.S. Steel Corporation, seit<br />

Langem Beschwerdeführer der Branche,<br />

appellierte an das Handelsministerium und<br />

die International Trade Commission (ITC),<br />

eine Behörde der US-Regierung, eine Gesetzesvorschrift<br />

zu aktivieren und die Einfuhr<br />

von Kohlenstoffstählen und legierten Stählen<br />

aus China zu blockieren. Nun müssen die<br />

einschlägigen Washingtoner Behörden entscheiden,<br />

ob sie die verlangte drakonische<br />

Strafe verhängen und das vor Jahren erfolgreiche<br />

Hacking von U.S.-Steel-Computern,<br />

durch das sich China über neue Produktionsmethoden<br />

informierte, zu bestrafen. In<br />

einem ersten Schritt erklärte die ITC, dass<br />

entsprechende Ermittlungen eingeleitet<br />

wurden. In seinem jüngsten Gespräch mit<br />

Stahlanalysten äußerte sich U.S.-Steel-Boss<br />

Mario Longhi optimistisch über den Ausgang<br />

seiner Beschwerde.<br />

In der ersten Jahreshälfte fielen Importe<br />

um ca. 30 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

2015. Aber gegen Ende des zweiten<br />

Jahresquartals gab es einen leichten Anstieg<br />

von Stahleinfuhren, die zu weitaus niedrigeren<br />

Preisen verkauft wurden als heimische<br />

U.S. Steel will Rohrsparte<br />

abstoßen – Nucor expandiert<br />

Die Stahlnachfrage blieb insgesamt robust<br />

vonseiten der Auto- und Bauindustrie. Zu -<br />

sätzlich stockten eine Reihe von Großkunden<br />

und Service- Centern ihre niedrigen<br />

Lagerbestände auf. Die Kapazitätsauslastung<br />

lag in den ersten sechs Monaten um<br />

die 74 % gegenüber 72 % im vergangenen<br />

Jahr. Aber auch hinter diesen Zahlen verbargen<br />

sich Realitäten über die anhaltenden<br />

Probleme der Branche, insbesondere, dass<br />

zu Beginn des dritten Jahresquartals in zahlreichen<br />

Hüttenwerken kein Stahl produzierte<br />

wurde, speziell in den integrierten Unternehmen.<br />

Es gab auch keine Pläne, stillgelegte<br />

Hochöfen wieder in Betrieb zu nehmen.<br />

Angesichts niedriger Erdöl- und Erdgaspreise<br />

auf dem Weltmarkt sank die Zahl von<br />

Bohrplattformen in Nordamerika drastisch.<br />

Da Experten eine lange Durststrecke für die<br />

Preise dieser Energiequellen voraussagten,<br />

ließ U.S. Steel durchblicken, dass das Unternehmen<br />

offen ist, seine einstmals hochprofitable<br />

Rohrdivision zu verkaufen. Fraglich<br />

war, ob sich in der augenblicklichen Lage im<br />

Energiesektor ein Käufer finden würde.<br />

Während der größte integrierte Stahlhersteller<br />

U.S. Steel eine weitere Schrumpfung<br />

seiner Kapazität erwägt, verfolgte das größte<br />

Minihüttenunternehmen Nucor seine<br />

Expansionspolitik weiter mit dem Kauf einer<br />

Joy-Global-Hütte in Longview, Texas, für<br />

29 Mill. USD. Das Werk produziert Bleche<br />

aus Kohlenstoffstählen und legierten Stählen<br />

und hat eine Jahreskapazität von<br />

180.000 t. Nucor hat zwei Werke in Alabama<br />

und North Carolina, die insgesamt<br />

2,9 Mill. t der gleichen Produkte herstellen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Steel International K 9<br />

In Kanada hatte die nach wie vor im Insolvenzverfahren<br />

steckende U.S.-Steel-Tochter<br />

U.S. Steel Canada immer noch keinen neuen<br />

Eigentümer gefunden. Das größte Pro blem<br />

bleiben die Pensionen und Krankenversicherungen<br />

für Ruheständler in den beiden ehe-<br />

maligen Hüttenwerken von Stelco Inc. Der<br />

amerikanische Hedgefond KPS zog seine<br />

Kaufofferte für den Erwerb von U.S. Steel<br />

Canada und Essar Steel Algoma zurück, als<br />

Verhandlungen mit der Regierung der Provinz<br />

Ontario über Kosten aus Altlasten scheiterten.<br />

Ein anderer Hedgefond, Bedrock<br />

Industries Group, und Ontario Investment<br />

Ltd., ein Essar-Global-Unternehmen, blieben<br />

als potenzielle Käufer übrig. (sm 160904030) K<br />

L STEEL TICKER<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

INTERNATIONAL STÄRKT<br />

PRÄSENZEN<br />

Emmenbrücke/CH. Die SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH International GmbH hat im Zuge des Ausbaus<br />

seiner Vertriebs- und Serviceaktivitäten in<br />

Asien in eine weitere Niederlassung investiert: Ab<br />

sofort ist der weltweit tätige Spezialstahlhersteller<br />

mit eigenem Vertriebsstandort in Bangkok,<br />

Thailand, vertreten. Ziel ist es, den Service für<br />

bestehende Kunden aus der Automobil- und Elektronikindustrie<br />

sowie dem Maschinenbau zu<br />

erweitern und potenzielle neue Kunden in diesen<br />

Branchen zu gewinnen. Diese profitieren von fundierter<br />

Beratung in der anwendungsspezifischen<br />

Entwicklung optimaler Langstahllösungen. Geleitet<br />

wird der neue Vertriebsstandort von Aileen Ng,<br />

die über langjährige Erfahrung und ein umfangreiches<br />

Netzwerk in der Edel- und Spezialstahlbranche<br />

in Südostasien verfügt.<br />

Im Mittelpunkt der Vertriebsaktivitäten des<br />

Tochterunternehmens der SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH Gruppe stehen die zerspanungsverbesserten<br />

Spezialstähle der produzierenden Geschäftsbereiche<br />

Deutsche Edelstahlwerke, Steeltec und<br />

Ugitech. Diese finden in der technologisch fortschrittlichen<br />

Automobil- und Elektronikindustrie<br />

in Thailand Absatz. Darüber hinaus soll der Vertrieb<br />

von Speziallangstahl der Deutschen Edelstahlwerke<br />

in Ostasien ausgebaut werden. Insbesondere<br />

thailändische Spezialzulieferer haben<br />

Bedarf an hochwertigen Stahlprodukten, die<br />

beispielsweise in Propellerwellen zum Einsatz<br />

kommen. Teil des Werkstoffportfolios von<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH International sind<br />

außerdem Werkzeugstähle, rost-, säure- und hitzebeständige<br />

Edelstähle sowie erstklassige Edelbaustähle.<br />

Bereits Anfang des Jahres hatte die SCHMOLZ<br />

+ BICKENBACH International GmbH ein neues<br />

Warenlager für Spezialstahl mit Fokus auf Werkzeugstahl<br />

in Chongqing in Betrieb genommen. Ziel<br />

ist es, den Bedürfnissen der lokal ansässigen Unternehmen<br />

der Automobil- und Kunststofformenindustrie<br />

jetzt auch in zentraler Lage der Volksrepublik<br />

China Rechnung zu tragen. Zum Manager<br />

wurde der Chinese Jack Huan berufen.<br />

K<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160904004)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


10 K Steel International<br />

»Wir wollen nicht die Größten sein,<br />

sondern die Besten«<br />

ArcelorMittal-CEO fürchtet Konkurrenz aus China nicht<br />

Luxemburg. Lakshmi Mittal rechnet langfristig mit einer Konsolidierung<br />

der chinesischen Stahlindustrie. Dies könnte einige Unternehmen<br />

hervorbringen, die ArcelorMittal den Rang als größter Stahlerzeuger der<br />

Welt ablaufen. Den ArcelorMittal-CEO beunruhigt dies aber nicht.<br />

»Wir wollen nicht die Größten sein, sondern<br />

die Besten«, sagte Mittal in einem Interview<br />

mit einer Luxemburger Zeitung. Gleichwohl<br />

leidet ArcelorMittal bereits seit geraumer<br />

Zeit unter chinesischen Geschäftspraktiken.<br />

Die Exporte aus dem Reich der Mitte<br />

überschwemmen die ausländischen Märkte<br />

und schicken die Stahlpreise in den Keller.<br />

Das bekommen auch die Luxemburger zu<br />

spüren. Wegen stark gesunkener Einnahmen<br />

buchten sie 2015 das schlechteste<br />

Ergebnis seit zehn<br />

»<br />

ArcelorMittal ist wesentlich wertvoller<br />

als Arcelor oder Mittal Steel<br />

es als Einzelunternehmen wären.<br />

Jahren und häuften<br />

unter dem Strich<br />

einen Verlust von<br />

8 Mill. € an. Die<br />

Chinesen sind aber<br />

nur für einen Teil<br />

der Einbußen verantwortlich. Dennoch gibt<br />

es für Lakshmi Mittal keinen Grund, den Zu -<br />

sammenschluss von Arcelor und Mittal Steel<br />

im Jahr 2006 zu bereuen.<br />

Zehn Jahre nach der Fusion zeigte sich der<br />

Stahlmanager immer noch von der Richtigkeit<br />

des damaligen Schrittes überzeugt. Seinerzeit<br />

beteiligten sich beide Unternehmen<br />

aktiv an der Konsolidierung der europäischen<br />

Stahlindustrie. Nach einem 2005 er -<br />

folgten Bietergefecht um den zum Verkauf<br />

stehenden ukrainischen Stahlerzeuger Kryvih<br />

Rih sann man erstmals über einen Zusammenschluss<br />

nach. Man träumte von einem<br />

in Europa beheimateten Stahlerzeuger, der<br />

weltweit Kunden mit einer breit gefächerten<br />

und hochwertigen Produktpalette bedient.<br />

Das Fertigungsportfolio und die geografische<br />

Ausrichtung der beiden Unternehmen<br />

ergänzten sich ideal. Das neue Unternehmen<br />

kombinierte zudem den hohen Qualitätsanspruch<br />

und das Sicherheitsdenken<br />

von Arcelor mit den kurzen Entscheidungswegen<br />

und den kostengünstigen Erzeugungsfähigkeiten<br />

von Mittal Steel. Die Integration<br />

der beiden Stahlerzeuger verlief<br />

nach den Worten Lakshmi Mittals harmonisch<br />

und übertraf seine Erwartungen.<br />

Der CEO rechtfertigte auch seine Zukäufe<br />

im Bergbaubereich. Die Investitionen führten<br />

in der Bilanz des Jahres 2015 zu hohen<br />

Abschreibungen. »Seinerzeit hat niemand in<br />

der Bergbauindustrie<br />

den Rückgang<br />

der Eisen erzpreise<br />

vorhergesehen«,<br />

sagte Mittal. Auch<br />

viele andere Unternehmen<br />

hätten die<br />

Werte ihrer Engagements abschreiben müssen.<br />

Die Zukäufe seien für ArcelorMittal aber<br />

wichtig gewesen, weil sie die Versorgung der<br />

Werke mit Rohstoffen sicherstellen. Aktuell<br />

stammen fast 80 % des benötigten Eisenerzes<br />

von konzerneigenen Ge sellschaften.<br />

Abgesehen davon fließen aus Bergbauprojekten<br />

nach den Worten Mittals generell<br />

höhere Erträge als aus der Stahlerzeugung.<br />

»Ich glaube weiterhin an das integrierte<br />

Modell und die Vorteile für das Unternehmen,<br />

die aus der Versorgungssicherheit<br />

resultieren«, sagte Mittal. Der Bergbaubereich<br />

bleibe ein wichtiger Teil der Gruppe.<br />

Exzellenzprogramm für<br />

den Turnaround<br />

Widrige Rahmenbedingungen belasteten<br />

seit Jahren das Geschäft der Luxemburger.<br />

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

führte zu einem signifikanten Einbruch der<br />

Nachfrage. Noch heute hat der Stahlerzeuger<br />

in einigen Märkten, inklusive Europa, die<br />

Vorkrisenniveaus nicht wieder erreicht.<br />

ArcelorMittal will trotz anhaltend schwieriger<br />

Marktbedingungen die Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhalten beziehungsweise steigern.<br />

Grundlage ist das im Februar 2016<br />

präsentierte Exzellenzprogramm »Action<br />

2020«. Die geplanten Maßnahmen sollen<br />

die operative Effizienz steigern, die Ausgaben<br />

reduzieren und die Einnahmen der fünf<br />

Kerngeschäfte verbessern. So müssen beispielsweise<br />

Investitionen strengen Rentabilitätskriterien<br />

genügen.<br />

Außerdem müssen die Werke und die Produkte<br />

die Ansprüche der Kunden erfüllen.<br />

Einige Veränderungen, wie die Stilllegung<br />

der Hochöfen in Florange und Lüttich und<br />

die Investitionen in nachgelagerte Verarbeitungsschritte,<br />

haben sich bereits vor geraumer<br />

Zeit positiv ausgewirkt. Wäre Arcelor-<br />

Mittal diesen Weg nicht gegangen, hätte<br />

das gesamte Geschäft in Europa geschädigt<br />

werden können.<br />

Die Reduzierung der Schulden ist ein weiteres<br />

Ziel. Mittal will den EBITDA-Verschuldungsgrad<br />

von aktuell 2,2 auf unter 2 senken<br />

und von diesem Zeitpunkt an wieder eine<br />

Dividende zahlen. Spätestens dann soll auch<br />

der Aktienkurs wieder steigen. Mittal Steel<br />

hatte Arcelor zu einem Preis von 40,37 € pro<br />

Aktie erworben. Er ist überzeugt, dass die<br />

Re alisierung des Sparprogramms »Action<br />

2020« die finanzielle Lage des Unternehmens<br />

verbessert und den Aktienkurs in die Höhe<br />

treibt. »ArcelorMittal ist wesentlich wertvoller<br />

als Arcelor oder Mittal Steel es als Einzelunternehmen<br />

wären«. Bei der Bewertung der<br />

finanziellen Lage müssten allerdings die<br />

Geschehnisse der vergangenen zehn Jahre<br />

berücksichtigt werden. Niemand habe 2006<br />

prognostiziert, dass eine Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

bevorstehe, diese von einer Schuldenkrise<br />

in Europa ab gelöst werde und sich<br />

dann auch noch die Schwellenländer schlechter<br />

entwickeln als erwartet, sagte der CEO. K<br />

(sm 160903842)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


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12 K Steel International<br />

Indische Stahlunternehmen wenden sich<br />

dem Inlandsmarkt zu<br />

von Manik Mehta*<br />

New York. Jahrelang hatten indische Unternehmen die Exportmärkte im<br />

Visier; ihre Verkaufsstrategie zielte auf die Exportmärkte. Viele von ihnen<br />

wollen sich nun dem Inlandsmarkt zuwenden. Dies wurde kürzlich auf der<br />

Konferenz Steel Success Strategies XXXI deutlich.<br />

»Die großen indischen Stahlunternehmen<br />

wie Tata Steel, L&T, JSW Steel, Grasim<br />

Industries, UltraTech Cement usw. haben bei<br />

verschiedenen Anlässen auf die Wichtigkeit<br />

des indischen Marktes hingewiesen«, sagte<br />

Mahesh Dholakia, Eigentümer eines kleinen<br />

Stahlunternehmens in Mumbai, kürzlich auf<br />

der Stahlkonferenz Steel Success Strategies-XXXI.<br />

Er verwies auf das starke Inlandswachstum<br />

und die enormen Bauaktivitäten<br />

in Indien als Gründe für das erneute Interesse<br />

der Stahlunternehmen am indischen<br />

Markt.<br />

Mit einer zu erwartenden Wachstumsrate<br />

von 7,6 % für das Geschäftsjahr 2016 – 2017<br />

ist die indische Wirtschaft eine der am<br />

schnellsten wachsenden weltweit. Die<br />

Märkte in Westasien waren demgegenüber<br />

wegen der fallenden Stahlpreise in Bedrängnis<br />

geraten. Wegen der lauen Konjunktur in<br />

Europa und Japan hat sich auch der Wettbewerb<br />

unter den Stahlunternehmen in<br />

Südkorea, Europa und China intensiviert.<br />

Es ist daher kein Wunder, dass die großen<br />

indischen Stahlunternehmen das Heil am<br />

indischen Markt suchen, auch wenn die<br />

Investitionen im Inland bis jetzt keine nennenswerte<br />

Besserung verzeichnet haben.<br />

In Europa wird die Lage für die<br />

Stahlindustrie immer schwieriger<br />

Ein Beispiel ist das Unternehmen Tata Steel,<br />

das sich nun von der 2007 akquirierten britischen<br />

Corus Group zurückzieht. Der starke<br />

Rückgang bei der Stahlnachfrage sowie die<br />

fallenden Preise und der Wettbewerb durch<br />

die billigen aus China stammenden Importe<br />

haben Tata Steel veranlasst, seine britischen<br />

Werke zu verkaufen. Tata Steel UK Ltd hat<br />

bereits den Verkauf ihres Langproduktgeschäftes<br />

an Greybull Capital LLP vollendet.<br />

Nun sollen auch die anderen Werke verkauft<br />

werden.<br />

Bei der Präsentation des Geschäftsberichtes<br />

hatte Koushik Chatterjee, Group Executive<br />

Director (Finanz und Verwaltung) bei<br />

Tata Steel, kürzlich angekündigt, dass der<br />

Fokus des Unternehmens auf der Stärkung<br />

des Stahlstandorts in Kalinganagar im Bundesstaat<br />

Odisha liegen werde.<br />

Andernorts gibt es zähe<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Ein weiteres, der Adani-Gruppe gehörendes<br />

Unternehmen will sich wahrscheinlich aus<br />

dem ehrgeizigen 16-Mrd.-USD-umfassenden<br />

Minenprojekt in Queensland, Australien,<br />

zurückziehen. Nach australischen Zeitungsberichten<br />

soll der Gründer und Vorsitzende<br />

des Unternehmens Gautam Adani<br />

der Zeitung The Australian gegenüber ge -<br />

sagt haben, dass er von dem langwierigen<br />

Genehmigungsprozess sehr »enttäuscht«<br />

sei, weil es auch nach sechs Jahren zu keinem<br />

Abschluss gekommen sei. Adani hoffe,<br />

dass die juristischen Einwände gegen das<br />

Projekt noch in diesem Jahr ausgeräumt<br />

werden, denn man könne nicht ewig auf<br />

eine Lösung warten.<br />

Die Perspektiven in Indien sind gut<br />

Der »Innenblick«, wie manche zu sagen<br />

pflegen, wird den besseren Wachstumschancen<br />

in Indien zugeschrieben. Die stark<br />

fallenden Wachstumsraten in den reifen<br />

Industrieländern haben diese Einstellung der<br />

indischen Stahlunternehmen gestärkt. Auch<br />

amerikanische Unternehmen erwarten ro -<br />

Vinay Shroff, Executive Vice<br />

President, JSW Steel Ltd.<br />

bustes Wachstum in Indien. Das Unternehmen<br />

Midrex, das Technologie und schlüsselfertige<br />

Projekte für die Stahlindustrie liefert,<br />

sieht »enorme Wachstumschancen« in Indien,<br />

wo das Unternehmen seit einigen Jahren<br />

tätig ist.<br />

Auch für den indischen Stahlhersteller<br />

JSW Steel Ltd. spielt der Inlandsmarkt eine<br />

große Rolle. Das Unternehmen will nun dem<br />

Inlandsmarkt höchste Priorität geben. Die<br />

Konkurrenz aus China auf den Weltmärkten<br />

habe das Unternehmen gezwungen, dem<br />

Inlandsmarkt den Vorrang zu geben. Billigimporte<br />

aus China haben auch in Indien die<br />

Regierung veranlasst, Zölle auf chinesische<br />

Importe zu verhängen. Dadurch wolle man<br />

gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen,<br />

so ein Unternehmenssprecher.<br />

Indien sei eines der wenigen Länder, in<br />

dem die Nachfrage immer noch steigt,<br />

meint Goutam Chakraborty, ein Analyst des<br />

Beratungsunternehmens Global Financial<br />

* Manik Mehta ist Journalist und lebt in New York.<br />

Von dort berichtet er über die 31. Konferenz »Steel<br />

Success Strategies« in New York, an der er im Juni<br />

teilgenommen hat.<br />

(Foto: Vinay Shroff)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Steel International K 13<br />

Service. Außerdem seien die indischen<br />

Exporte wegen der chinesischen Konkurrenz<br />

zurückgegangen.<br />

Vinay Shroff, Executive Vice President bei<br />

JSW Steel Ltd., meinte bei einem Gespräch<br />

auf der Stahlkonferenz in New York, der<br />

Stahlkonsum in Indien sei um 5 % gestiegen.<br />

Indien erlebt aber auch einen starken<br />

Anstieg der Stahlimporte, die bereits um<br />

17,5 % gestiegen seien, während Stahlexporte<br />

aus Indien zurückgegangen seien.<br />

»Indiens Stahlnachfrage wird um 6 % steigen«,<br />

prognostizierte Shroff. Diese Entwicklung<br />

führte er auf das Freihandelsabkommen<br />

mit Japan und Südkorea zurück. Die<br />

größte Herausforderung für die indische<br />

Stahlindustrie liegt jedoch in den steigenden<br />

Eisenerzpreisen. Obwohl Indien über große<br />

Eisenerzreserven verfügt, seien die Preise<br />

des indischen Eisenerzes höher als die der<br />

ausländischen Lieferanten. Die Stahlverwendung<br />

in Indien ist von 61 Mill. t im Ge -<br />

schäftsjahr 2015 auf 64 Mill. t im Jahr 2016<br />

gestiegen. Für 2017 erwarte man eine Stahlverwendung<br />

von 67 Mill. t, sagte Shroff.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />

Einige Infrastrukturprojekte<br />

sind vielversprechend<br />

Der steigende Stahleinsatz hängt mit großen<br />

Infrastrukturprojekten zusammen, deren<br />

Wert auf 1,3 Mrd. USD geschätzt wird. Die<br />

Parole der indischen Regierung »Make-in-<br />

India« – also »in Indien produzieren« – habe<br />

große Resonanz in der Industrie gefunden,<br />

so Shroff.<br />

Bei JSW Steel beträgt die Stahlproduktion<br />

18 Mill. t. »Wir sind ein führender Stahlproduzent<br />

Indiens. Die indische Regierung er -<br />

mutigt Stahlproduzenten mehr Stahl zu<br />

produzieren, weil sie ihre ehrgeizige Infrastrukturprojekte<br />

ohne genügend Stahl nicht<br />

realisieren kann«, behauptete der JSW-Präsident.<br />

Indien teilt Infrastrukturprojekten hohe<br />

Priorität zu. Der Straßenbau macht z. B. landesweit<br />

Fortschritt. Der Stahleinsatz wird<br />

entsprechend hoch sein. »Man spürt jetzt in<br />

der Regierung um Premier Narendra Modi<br />

einen starken politischen Willen, Infrastrukturprojekte<br />

voranzutreiben«, sagt Shroff.<br />

Die Gesamtstahlproduktion Indiens ist<br />

von 82 Mill. t im Geschäftsjahr 2013 / 14 auf<br />

87 Mill. t im letzten Geschäftsjahr 2015 / 16<br />

gestiegen. »Der Trend ist eindeutig aufwärts<br />

gerichtet …« Das durchschnittliche Haushaltseinkommen<br />

in Indien ist ebenfalls<br />

gestiegen, sodass die Nachfrage nach sogenannter<br />

Weißer Ware (Küchen- und Haushaltsgeräte<br />

wie Kühlschränke, Waschmaschinen<br />

usw.) ebenfalls steigt. Die Nachfrage<br />

nach Konsumgütern steige stetig an, so<br />

Shroff.<br />

Billigimporte aus China erfordern<br />

Handelsschutzmaßnahmen<br />

Sollte Indien der von China befürworteten<br />

Partnerschaft – genannt Regional Cooperation<br />

Economic Partnership (RCEP) – beitreten,<br />

so könnte dieser Schritt zu noch weiteren<br />

Billigimporten aus China führen, da<br />

Indien dann über keine Abwehrmechanismen<br />

mehr gegen Importe aus China verfüge.<br />

Diese Sorge ist in indischen Stahlkreisen<br />

weit verbreitet. China, Japan und Korea<br />

könnten dann ca. drei Viertel des Marktes in<br />

Indien beherrschen.<br />

Deswegen will die indische Regierung<br />

einen Mindestimportpreis (Minimum Import<br />

Price, MIP) auf importierte Stahlprodukte<br />

einführen, sodass »unfairer Wettbewerb«<br />

dann ausgeschlossen wird. Mit dem MIP-<br />

Mechanismus hofft die Regierung, den<br />

Stahlimport zu Dumpingpreisen stoppen zu<br />

können. Indien ist heute zu einem Nettoimporteur<br />

von Stahl geworden. »Leider ist der<br />

Import in der letzten Zeit dermaßen gestiegen,<br />

dass er den einheimischen Unternehmen<br />

Sorgen bereitet«, so Marktkenner<br />

Shroff. Eisenerz sei in Indien reichlich vorhanden,<br />

dennoch müsse das Land eine<br />

gewisse Menge importieren, da die Kosten<br />

der Eisenerzgewinnung im Inland enorm<br />

hoch seien. »Langfristig muss Indien aber<br />

Eisenerz aus eigenen Reserven gewinnen«,<br />

betont er.<br />

Shroff sprach auch über die strategische<br />

Orientierung seines Unternehmens. »Strategisch<br />

wollen wir eine globale Präsenz aufbauen,<br />

bis jetzt sind wir aber ein auf den<br />

heimischen Markt orientiertes Unternehmen<br />

gewesen. Aufgrund der steigenden Stahlnachfrage<br />

als Folge der jahrzehntelangen<br />

Vernachlässigung der Infrastruktur bestehen<br />

in Indien gute Geschäftschancen für Stahlunternehmen«,<br />

so der Stahlexperte.<br />

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

300 Mill. t Stahl bis zum Jahr 2025 zu produzieren.<br />

»Für JSW heißt es, wir wollen<br />

unsere Produktion auf 40 Mill. im Jahr 2025<br />

von jetzt 18 Mill. t steigern«, so Shroff. K<br />

(sm 160903946)<br />

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Rohstahlproduktion<br />

im Juli 2016<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Juli um 6 % gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat und damit das zweite<br />

Mal in Folge gesunken. Im bisherigen Jahresverlauf<br />

unterschreitet sie ihren Vorjahreswert<br />

um 2 %. Vor dem Hintergrund einer verbesserten<br />

Auftragslage ist jedoch damit zu rechnen,<br />

dass sich die Produktion in den kommenden<br />

Monaten wieder stabilisieren wird.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K


WIR bringen es auf den<br />

Punkt. Just-in-Time und<br />

Just-in-Sequence.<br />

Thorsten Chwalczyk, Kraftfahrer<br />

„Materialien einfach bis ans Lager liefern? Die Anforderungen unserer Kunden an eine zeitgemäße<br />

Logistik gehen weit darüber hinaus. Als integrierter Wertschöpfungspartner bieten wir ihnen darum<br />

das Wichtigste: Versorgungssicherheit. Wie wir das machen? Indem wir einen durchgängigen<br />

Materialfluss in unserer Lieferkette gewährleisten: Just-in-Time und Just-in-Sequence. Unsere<br />

Lieferungen kommen genau im Moment des Bedarfs beim Kunden an. Und zwar in der Reihenfolge,<br />

in der sie benötigt werden. So profitieren Kunden von einer optimalen Prozesssteuerung und von<br />

deutlich geringeren Kosten. Denn die Lagerung von Beständen ist mit unserem Prinzip Geschichte.“<br />

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WIR MACHEN DEN MEHRWERT.


16 K Steel International<br />

Europas Stahlerzeuger zahlen hohen Preis für weltweite<br />

Überkapazitäten<br />

Brüssel. Die Europäische Union kann die heimischen Stahlerzeuger bisher nicht ausreichend gegen<br />

Importschwemmen aus Drittländern schützen.<br />

Der europäische Stahlverband EUROFER<br />

ist enttäuscht. Obwohl der Stahleinsatz in<br />

der Europäischen Union nur in kleinen<br />

Schritten wächst, steigen die Importe aus<br />

Drittländern kontinuierlich weiter. Die heimischen<br />

Erzeuger müssen tatenlos zusehen,<br />

da die Handelsgesetze der Union keinen<br />

wirksamen Schutz bieten.<br />

Im ersten Quartal des Jahres 2016 stieg<br />

der Stahleinsatz in der EU inklusive Lageraufbau<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 %.<br />

Die Geschäfte der Stahl einsetzenden Industrien<br />

belebten sich und die nachgelagerten<br />

Glieder der Lieferkette füllten ihre Lager<br />

wieder auf. Außerdem wirkten sich die seit<br />

Mitte Februar international steigenden<br />

Stahlpreise und verlängerte Bereitstellungszeiten<br />

positiv aus.<br />

»Während die Einfuhren in diesem Zeitraum<br />

auf Jahressicht um 24 % kletterten,<br />

gingen die Binnenmarktlieferungen um 1 %<br />

zurück«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />

Axel Eggert. Dies zeige, dass erneut Drittländer<br />

von der steigenden Nachfrage in der<br />

EU profitiert und ihren Marktanteil weiter<br />

ausgebaut hätten. Da die Importe aus China<br />

ein anhaltend hohes Niveau beibehalten,<br />

konzentrierten sich nun auch Stahlerzeuger<br />

aus Japan, Südkorea, dem Iran, Weißrussland,<br />

Russland und der Ukraine verstärkt auf<br />

den immer noch relativ offenen EU-Markt.<br />

Eine ähnliche Entwicklung erwartet der<br />

Stahlverband für das zweite Quartal des laufenden<br />

Jahres. Preise und Lieferbedingungen<br />

dürften die Bestellwünsche der Stahl<br />

einsetzenden Industrien Europas unterstützt<br />

haben. Bei einer Nachfrage auf dem Niveau<br />

des ersten Quartals würden die Einfuhren<br />

weiter gestiegen sein.<br />

In der zweiten Hälfte 2016 soll die Nachfrage<br />

auf dem Niveau des Vorjahres liegen.<br />

Wegen des saisonalen Hochs sollten sich die<br />

Lagerbestände in diesem Zeitraum schrittweise<br />

reduzieren. Für das gesamte Jahr<br />

rechnet EUROFER mit einem Anstieg der<br />

Stahlnachfrage um 1 %. Laut Prognosen<br />

des Stahlverbandes sind auch die fundamentalen<br />

Bedingungen des Jahres 2017<br />

vorteilhaft und werden von einer kontinuierlich<br />

steigenden realen Stahlnachfrage<br />

unterstützt. Dann sollen sich auch wieder<br />

die Bedingungen für die Stahlrohrbranche<br />

verbessern. EUROFER rechnet 2017 mit<br />

einer weiterhin moderat anziehenden Investitionsbereitschaft.<br />

Diese soll sich auch positiv<br />

auf die Stahl einsetzenden Industrien<br />

auswirken. Da sich die weltwirtschaftlichen<br />

Bedingungen etwas verbessern, könnte<br />

auch der internationale Handel wieder<br />

etwas Fahrt aufnehmen.<br />

Solange weltweite Überkapazitäten be -<br />

stehen und sich Verantwortliche andernorts<br />

gegen unfaire Handelsbedingungen stärker<br />

wehren, als es hier geschehe, werden die<br />

lieferbedingten Verzerrungen die Stabilität<br />

des europäischen Stahlmarktes gefährden,<br />

sagte Eggert.<br />

(sm 160903941)<br />

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Steel International K 17<br />

Erfolgreiche Inbetriebnahme des Greenfield-Hüttenwerks Tata Steel<br />

Düsseldorf. In der ersten Phase des anspruchsvollen Investitionsprogramms von Tata Steel am Standort<br />

Kalinganagar im indischen Bezirk Odisha gingen im März 2016 das Konverterstahlwerk, sekundärmetallurgische<br />

Anlagen und eine Brammenstranggießanlage erfolgreich in Betrieb.<br />

Das integrierte Hüttenwerk von Tata Steel ist ausgelegt für eine<br />

Jahresproduktion von mehr als 6 Mill. t Stahlbrammen. Die SMS<br />

group lieferte dafür eine Doppelroheisen entschwefelungsanlage,<br />

ein Konverterstahlwerk mit einer Ecoplants-Gasreinigungs- und<br />

Rückgewinnungsanlage, eine CAS-OB- Anlage (Composition Adjustment<br />

by Sealed argon bubbling – Oxygen Blowing), eine RH-Entgasungsanlage<br />

(Ruhrstahl-Heraeus- Verfahren) sowie eine Zweistrangbrammengießanlage.<br />

Hinzu kam die komplette Elektrik und Automation.<br />

Die Prozessrouten im Stahlwerk sind hochflexibel: Der Stahl<br />

kann in den sekundärmetallurgischen Anlagen CAS-OB und /oder<br />

RH-Anlage behandelt werden. Damit ist die Herstellung einer Vielzahl<br />

von Stahlqualitäten gesichert.<br />

Im neuen Konverterstahlwerk ist der erste von drei Konvertern mit<br />

jeweils 310 t Ka pazität in Betrieb gegangen. Er wurde mit einem<br />

Bodenspülsystem ausgerüstet, dieses ist für die Herstellung einiger<br />

hochanspruchsvoller Stahlsorten erforderlich. Die von SMS group<br />

gelieferte Vertikalabbiegeanlage mit zwei Strängen ist für die Produktion<br />

von Qualitätsbrammen mit einer Dicke von 230 mm und Breiten<br />

zwischen 1.000 und 2.000 mm ausgelegt. Die maximale Gießgeschwindigkeit<br />

der hochproduktiven Anlage beträgt 1,9 m/min. Die<br />

Herstellung von Brammen mit hoher Innenqualität ist ein weiteres<br />

Merkmal. Die Inbetriebnahme des zweiten Konverters und der RH-Anlage<br />

werde dieses Jahr noch folgen, so die SMS group.<br />

(sm 160903872)<br />

(Foto: SMS/Tata Steel)<br />

Die SMS group liefert Stahlwerk und Brammenstranggießanlage an<br />

Tata Steel in Kalinganagar.<br />

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KONTUREN<br />

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18 K Steel International<br />

Stahleinsatz in China sinkt weiter<br />

Regierung kann Nachfrage nicht endlos stimulieren<br />

London. Chinas Stahlerzeuger müssen sich wappnen. Der Materialbedarf<br />

im eigenen Land geht weiter zurück. Auch steigende Exporte können das<br />

extreme Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nicht<br />

beseitigen.<br />

Die Stahlexperten des Schweizer Analysehauses<br />

UBS zeichnen kein günstiges Bild<br />

der chinesischen Stahlbranche. Sie gehen<br />

davon aus, dass die Binnennachfrage nach<br />

Stahl erzeugnissen im laufenden Jahr um<br />

1,2 % auf 690 Mill. t sinken wird. Auch in<br />

den kommenden vier Jahren sehen sie keine<br />

Besserung, sondern im Vergleich zu 2015<br />

einen Rückgang um insgesamt 16,9 % auf<br />

580 Mill. t. Ursache sei vor allem die nachlassende<br />

Aktivität der Bauindustrie.<br />

Die aktuell noch einigermaßen gute Nachfrage<br />

der Baubranche bezeichnen die Analysten<br />

als unnatürlich. Sie resultiere vor allem<br />

aus den Stimulierungsprogrammen der Zentralregierung.<br />

Seit dem Ausbruch der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise investiert<br />

das Land verstärkt in die Infrastruktur<br />

und in den Immobilienbereich des Landes<br />

und erhöht so künstlich die Nachfrage nach<br />

China: Rohstahl – Kapazität, Produktion, Auslastung<br />

1.400<br />

Mill. t<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

e<br />

geschätzt<br />

Stahlerzeugnissen. Diese Investitionen dürften<br />

aber langfristig zurückgehen, da die<br />

Staatsschulden immer weiter steigen und<br />

die Finanzierung weiterer Projekte kaum<br />

noch vertretbar sei.<br />

UBS geht davon aus, dass ein signifikanter<br />

Teil der in den vergangenen drei Jahren verzeichneten<br />

durchschnittlichen Stahlnachfrage<br />

von 733 Mill. t aus diesen Förderprogrammen<br />

erwachsen ist. Fallen diese Stabilisierungsmaßnahmen<br />

weg, dürfte sich der<br />

Stahleinsatz auf dem Niveau der langfristigen<br />

organischen Nachfrage einpendeln.<br />

Dieses sehen die Analysten in fünf Jahren<br />

bei 580 Mill. t/a.<br />

Rohstahlkapazität (Mill. t) Rohstahlproduktion (Mill. t) Auslastung (%)<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 e 2017 e 2018 e 2019 e 2020 e<br />

Quelle: UBS aus diversen Quellen und Schätzungen der UBS<br />

95<br />

%<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

Auslastung der Stahlwerke sinkt<br />

Der Rückgang der staatlichen Investitionen<br />

wird eine geringere Kapazitätsauslastung<br />

der Stahlwerke zur Folge haben. Die Analysten<br />

prognostizieren bis zum Jahr 2020 ein<br />

Absinken auf 61,1 % nach noch 67 % im<br />

Jahr 2015.<br />

Wegen der nachlassenden Aktivität der<br />

Baubranche und der anhaltend hohen<br />

Nachfrage nach Fahrzeugen, verändern sich<br />

die Einsatzgebiete der Stahlerzeugnisse.<br />

Während die Automobilindustrie mehr<br />

Erzeugnisse benötigt, sinkt der Stahleinsatz<br />

der Bauindustrie von 58,7 % im Jahr 2015<br />

auf 56,5 % im Jahr 2020.<br />

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot<br />

und Nachfrage wird anhalten. Auch der von<br />

der chinesischen Zentralregierung bis zum<br />

Jahr 2020 zugesagte Kapazitätsabbau zwischen<br />

100 Mill. t und 150 Mill. t werde nicht<br />

viel ändern. Der positive Einfluss sei be grenzt,<br />

da das Angebot auf hohem Niveau verharre<br />

und die Binnennachfrage weiter zurückgehe.<br />

China geht nach eigenen Angaben davon<br />

aus, dass die zehn größten Erzeuger des Landes<br />

ihren Weltmarktanteil bis zum Jahr 2020<br />

auf 60 % steigern nach 34,2 % im Jahr 2015.<br />

Staatsbetriebe dümpeln weiter<br />

vor sich hin<br />

Die im Februar 2016 angekündigte Kapazitätsreduzierung<br />

wird UBS zufolge die<br />

schlechte Performance der Staatsbetriebe<br />

weder im laufenden noch im kommenden<br />

Jahr verbessern. Die Unternehmen, die einigermaßen<br />

niedrige Kostenstrukturen haben,<br />

könnten Gewinne erwirtschaften. Die Stahlwerke<br />

mit hohen Kosten werden aller Vo -<br />

raussicht nach auch weiterhin Verluste ausweisen<br />

oder an der Gewinnschwelle arbeiten.<br />

Eine positive Veränderung erfolge erst,<br />

wenn die Kosten der Unternehmen sinken.<br />

Für das Herstellen einer Balance von<br />

Angebot und Nachfrage sieht UBS in den<br />

nächsten vier Jahren keine Möglichkeit.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


EuroBLECH 2016<br />

China: Stahlnachfrage<br />

<br />

<br />

900<br />

Mill. t<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Stahlnachfrage (Mill. t) jährliche Veränderung (%)<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 e 2017 e 2018 e 2019 e 2020 e<br />

30<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

–10<br />

e<br />

geschätzt<br />

Quelle: UBS aus diversen Quellen und Schätzungen der UBS<br />

Obwohl die Ausfuhren den Berechnungen zufolge bis zum Jahr<br />

2020 auf einem hohen Niveau verharren, können sie die Angebotsüberschüsse<br />

nicht ausreichend abtragen. Und der weiteren Ausdehnung<br />

der Stahl exporte seien Grenzen gesetzt.<br />

Zudem sei unwahrscheinlich, dass die Antidumpingmaßnahmen<br />

zu einer Reduzierung der weltweiten Überkapazitäten führen werden.<br />

Auch China werde die Exporte wohl nicht reduzieren, da das<br />

Land viele unterschiedliche Produkte in viele verschiedene Länder<br />

exportiere und jeder auferlegte Schutzzoll für sich genommen nur<br />

geringe Auswirkungen habe.<br />

Preisniveau im Ausland hat hohe Anziehungskraft<br />

Die Stahlpreisunterschiede zwischen dem chinesischen Markt und<br />

den Auslandsmärkten waren laut UBS einfach zu verlockend. Aus<br />

diesem Grund werden Chinas Erzeuger das Ausfuhrniveau von<br />

105 Mill. t/a beibehalten. Schärfere An tidumpingmaßnahmen und<br />

eine kurzfristige Erhöhung der Inlandsnachfrage würden die Exporte<br />

nur um 20 % reduzieren, prognostizieren die Analysten.<br />

Von 2012 bis 2015 steigerte China die Rohstahlexporte von<br />

44,3 Mill. t auf 105,7 Mill. t. Von 2016 bis 2020 dürften sie in einem<br />

Bereich von 105 Mill. t bis 113 Mill. t liegen. Im Jahr 2015 exportierte<br />

die Volks republik 112,4 Mill. t Stahlerzeugnisse im Gesamtwert<br />

von 63,2 Mrd. USD und erlöste einen Durchschnittspreis von<br />

561,8 USD/t. Die Volksrepublik importierte aber auch 12,8 Mill. t<br />

Stahlerzeugnisse im Gesamtwert von 14,5 Mrd. USD und einem<br />

Durchschnitts preis von 1.134,5 USD/t. Die Differenz zwischen Einund<br />

Ausfuhrpreisen resultiert vor allem aus den unterschiedlichen<br />

Qualitäten. China exportiert größtenteils einfache Stahl erzeugnisse<br />

ins Ausland. Unter den 2015 ausgeführten 112,4 Mill. t befanden<br />

sich 82,2 % Stäbe und Grobbleche. Bei den Einfuhren handelt es sich<br />

hingegen größtenteils um höherwertige Produkte. Die UBS-Stahlexperten<br />

sind überzeugt, dass die meisten Kapitalmarktteilnehmer<br />

die Lage der chinesischen Stahlunternehmen und der gesamten<br />

Industrie zu positiv einschätzen.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />

(sm 160903914)<br />

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20 K Steel International<br />

Neue Forschungsinitiative für CO 2<br />

-freie Stahlherstellung<br />

Linz. voestalpine und VERBUND, zwei Industrieunternehmen Österreichs, starten mehrere strategische Kooperationsprojekte.<br />

Dabei geht es u. a. auch um eine Forschungszusammenarbeit im Zukunftsbereich Wasserstoff.<br />

VERBUND ist nicht nur einer der größten<br />

österreichischen Stromerzeuger, sondern<br />

auch einer der größten Stromerzeuger<br />

aus Wasserkraft in Europa. Die Kooperationsprojekte<br />

mit der voestalpine AG umfassen<br />

außerdem neu konzipierte längerfristige<br />

VERBUND-Stromlieferungen für einzelne<br />

voestalpine-Standorte, Flexibilisierungskonzepte<br />

in den Bereichen Stromerzeugung<br />

und Strombedarf und die Prüfung von möglichen<br />

Photovoltaikprojekten an österreichischen<br />

voestalpine-Standorten.<br />

voestalpine zählt zu den Unternehmen,<br />

das in der Stahlbranche bereits seit Längerem<br />

Umwelt- und Effizienzbenchmarks setzt.<br />

Auf über 2,2 Mrd. € belaufen sich allein in<br />

den letzten zehn Jahren nur die laufenden<br />

Betriebsaufwendungen für Umwelt anlagen<br />

in Österreich. Die Stahlstandorte Linz und<br />

Donawitz sind durch einen inte grierten Energiekreislauf,<br />

bei dem die in der Stahlproduktion<br />

anfallenden Prozessgase in eigenen<br />

Kraftwerken in Strom umgewandelt und<br />

dieser dann in den nachgelagerten Anlagen<br />

(insbesondere den Walzwerken) verwendet<br />

wird, nahezu stromautark. »Die voestalpine<br />

will konsequent weiter in Richtung schrittweiser<br />

Dekarbonisierung der Stahlproduktion<br />

gehen, um langfristig von Kohle über<br />

nachfolgende Brückentechnologien vor<br />

allem auf Erdgasbasis (wie demnächst in der<br />

neuen Direktreduktionsanlage in Texas) hin<br />

zu einer möglichen Anwendung von CO 2<br />

-<br />

neutralem Wasserstoff zu gelangen – auch<br />

wenn dieser Weg sicher noch ein sehr langer<br />

sein wird«, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG.<br />

Wasserstoffbasierte Stahlerzeugung ist<br />

derzeit ein Zukunftsszenario, das aus heutiger<br />

Sicht in etwa 20 Jahren Realität sein<br />

könnte. Der Konzern würde für die komplette<br />

Umstellung seiner Produktion auf<br />

erneuerbare Energie rd. 33 TWh pro Jahr<br />

aus dem externen Netz benötigen. Dies entspricht<br />

der Leistung von mehr als 30 Großwasserkraftwerken<br />

bzw. rd. 50 % des ge -<br />

samten heutigen Strombedarfs Österreichs.<br />

voestalpine könnte den Energiebedarf dann<br />

nicht mehr aus eigener Stromproduktion<br />

decken. Somit wäre eine Technologieumstellung<br />

für die voestalpine in absehbarer<br />

Zeit weder technisch noch wirtschaftlich<br />

umsetzbar. »Eine Transformation erfordert<br />

die langfristige permanente Koordination<br />

von Energieerzeugern und -verbrauchern,<br />

wobei eine Technologieumstellung nur in<br />

dem Ausmaß Sinn macht, als jeweils entsprechende<br />

Energie in ausreichendem Um -<br />

fang und zu global konkurrenzfähigen Be -<br />

dingungen zur Verfügung steht«, so Eder.<br />

Der voestalpine-CEO betont zudem, dass<br />

die Rahmenbedingungen zur Erhaltung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit in jeder Phase eines<br />

so tiefgreifenden Transformationsprozesses<br />

auf politischen und nicht wirtschaftlichen<br />

Entscheidungsprozessen beruhen.<br />

VERBUND setzt den Weg zum 100 %<br />

CO 2<br />

-freien Erzeuger konsequent fort. Rd.<br />

95 % des VERBUND-Stroms kommen aktuell<br />

aus erneuerbaren Energien, vorrangig<br />

Wasserkraft. »Unser gemeinsames Ziel ist<br />

die Reduktion der CO 2<br />

-Emissionen und die<br />

Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich«,<br />

bestätigt VERBUND-Vorstandsvorsitzender<br />

Wolfgang Anzengruber. »Gerade<br />

das Thema Wasserstoff bietet großes Potenzial<br />

für den industriellen Einsatz wie auch als<br />

Speichertechnologie, um die volatile Stromerzeugung<br />

aus den neuen erneuerbaren<br />

Energien auszugleichen.« Die Projektkooperation<br />

von VERBUND und voestalpine ist<br />

vorerst auf einen Zeitraum von sechs Jahren<br />

angelegt.<br />

K<br />

(sm 160904006)<br />

L STEEL TICKER<br />

VALLOUREC UND ASCOMETAL<br />

PLANEN JOINT VENTURE<br />

Boulogne-Billancourt. Der französische Stahlrohrhersteller<br />

Vallourec will sein Stahlwerk in<br />

Saint-Saulve / Frankreich künftig mit Ascometal als<br />

Gemeinschaftsunternehmen betreiben. Als einer<br />

der führenden Spezialstahlhersteller Europas soll<br />

Ascometal den Mehrheitsanteil von 60 % übernehmen.<br />

Ziel der Verhandlungen, die Ende des Jahres<br />

abgeschlossen werden, ist auch die Sicherung der<br />

320 Arbeitsplätze, so eine Mitteilung von Vallourec.<br />

Mit einem umfangreichen Investitionsprogramm<br />

wollen die Partner die Produktpalette des<br />

Werkes erweitern und an die Bedürfnisse des neuen<br />

Mehrheitseigentümers anpassen.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903999)<br />

SPANISCHES STAHL-SERVICE-<br />

CENTER JETZT<br />

100 % THYSSENKRUPP<br />

Essen. Im Juli 2016 hat die thyssenkrupp Materials<br />

Processing Europe GmbH ihre ehemalige<br />

Beteiligungsgesellschaft Thyssen Ros Casares S.A.<br />

im Südosten Spaniens übernommen. Der Anarbeitungsspezialist<br />

mit Sitz in Krefeld setzt mit der<br />

Integration des Standorts in El Puig, der nun ebenfalls<br />

als thyssenkrupp Materials Processing firmiert,<br />

seine Wachstumsstrategie konsequent fort.<br />

Seit Frühjahr ergänzen bereits ein neuer Standort<br />

im ungarischen Györ und das Edelstahl-Service-<br />

Center in Willich das europaweite Service-Center-Netzwerk.<br />

Auf einer Gesamtfläche von 39.000 m² können<br />

am Standort nördlich von Valencia Spaltbänder<br />

und Zuschnitte auf drei Längsteil- und zwei Querteilanlagen<br />

angearbeitet werden. Das individuellen<br />

Kundenwünschen entsprechende Lieferprogramm<br />

umfasst warm- und kaltgewalzte, oberflächenveredelte<br />

Qualitätsstähle sowie rost-, säureund<br />

hitzebeständige Stähle. Durch die gute<br />

logistische Anbindung sind vom Standort El Puig<br />

kurze Wege in Richtung der Hauptkundensegmente<br />

garantiert.<br />

K<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903996)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


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22 K Steel International<br />

Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />

Teil 3: Reparatur (Wiederaufarbeiten) – Aus alt mach neu!<br />

Brüssel. Der Werkstoff Stahl verbessert die Ökobilanz von Produkten.<br />

Er ist dank seiner hervorragenden Eigenschaften einer der wichtigsten<br />

Träger der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Diese vierteilige Serie begleitet<br />

den Weg des Stahls in den vier Stofflebensphasen Abfallvermeidung,<br />

Wiederverwertung, Reparatur und Recycling.<br />

Stahlteile können in vielen Anwendungen<br />

und Erzeugnissen am Ende ihrer ersten<br />

Nutzungsdauer repariert beziehungsweise<br />

wiederaufgearbeitet werden. Dieser Prozess<br />

beinhaltet das Auseinandernehmen des Produktes,<br />

die gründliche Reinigung jeder einzelnen<br />

Komponente und die Untersuchung<br />

auf Schäden. Defekte Teile werden ausgetauscht<br />

oder durch technisch hochwertigere<br />

Alternativen ersetzt. Anschließend wird das<br />

Produkt wieder zusammengefügt, auf seine<br />

volle Funktionalität getestet und bei Bedarf<br />

von einer Prüfstelle zertifiziert.<br />

Ziel der Wiederaufarbeitung ist es, ein<br />

Produkt zu schaffen, das genauso gut oder<br />

sogar noch besser ist als das Ausgangserzeugnis.<br />

Im Gegensatz zur normalen Reparatur,<br />

die sich nur auf die Wiederherstellung<br />

des Gebrauchs bezieht, impliziert die Wiederaufarbeitung<br />

in der Kreislaufwirtschaft<br />

oft auch eine Wertverbesserung.<br />

Die Wiederaufarbeitung macht zunächst<br />

verbrauchte Ressourcen erneut nutzbar. Sie<br />

sorgt dafür, dass die Energie, die für die<br />

ursprüngliche Erzeugung des Produktes aufgewendet<br />

wurde, erhalten bleibt – da nur<br />

fehlerhafte oder abgenutzte Teile erneuert<br />

werden. Das wiederaufgearbeitete Produkt<br />

ist anschließend wie neu und kann wieder<br />

für einen langen Zeitraum genutzt werden.<br />

Wiederaufarbeitung hat sich<br />

durchgesetzt<br />

Viele Stahlerzeugnisse werden bereits wiederaufgearbeitet.<br />

Hierzu zählen Bau- und<br />

Landwirtschaftsmaschinen, Lkw- und Pkw-<br />

Motoren, elektrische Motoren, Windturbinen<br />

und Haushaltsgeräte. Viele andere Produkte,<br />

die Stahl enthalten, eignen sich<br />

ebenfalls hervorragend für dieses Verfahren.<br />

Es existieren einsetzbare Technologien und<br />

die benötigten Werkzeuge sind nicht teuer<br />

und gut verfügbar. Die Wiederaufarbeitung<br />

erfüllt noch einen anderen gesellschaftlichen<br />

Zweck. Sie schafft Arbeitsplätze.<br />

Für den Erfolg der Wiederaufarbeitung ist<br />

vor allem das Konsumentenverhalten verantwortlich.<br />

Verbraucher, die den Prinzipien<br />

der modernen Wegwerfgesellschaft – fertigen,<br />

verbrauchen, wegwerfen – folgen, tun<br />

sich äußerst schwer, wiederaufgearbeitete<br />

Produkte zu akzeptieren. In Schwellenländern<br />

ist dies ganz anders. Dort gehört die<br />

Wiederaufarbeitung zum Alltag und verschafft<br />

vielen Familien den Zugang zu<br />

arbeitszeitsparenden Geräten, die sie sich<br />

ansonsten finanziell nicht leisten könnten.<br />

Als engagierter Fürsprecher für eine nachhaltige<br />

Kreislaufwirtschaft ermutigt die Stahlindustrie<br />

Entwickler und Konstrukteure, be -<br />

reits beim Design von Gegenständen die<br />

Voraussetzungen für ein Wiederaufarbeiten<br />

möglich zu machen. Erschaffen sie modulare,<br />

standardisierte und einfach zerlegbare Komponenten,<br />

können diese leichter repariert<br />

und wiederaufgearbeitet werden.<br />

Windenergie und Luftfahrt gehen<br />

mit guten Beispielen voran<br />

Es gibt einige Beispiele für erfolgreiche Wiederaufarbeitungskonzepte.<br />

Eines liefert die<br />

Windkraftenergie, eine der weltweit schnellst<br />

wachsenden Branchen zum Nutzen erneuerbarer<br />

Energien. Die Nachfrage nach Windkraftanlagen<br />

ist teilweise so hoch, dass die<br />

Hersteller noch bis zu zwei Jahre benötigen,<br />

um alle Aufträge zu erfüllen. Indes können<br />

bereits bestehende Windturbinen innerhalb<br />

von vier Monaten wiederaufgearbeitet werden.<br />

Windfarmbetreiber versetzt dies in die<br />

(Foto: Lufthansa)<br />

Auch Flugzeugturbinen enthalten Stahl,<br />

der später wiederverwertet werden kann,<br />

hier ein Airbus A320neo der Lufthansa.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Steel International K 23<br />

Wiederaufarbeiten (Remanufacture): Beispiel Windturbine<br />

Rezertizierung<br />

Wiederaufarbeitung<br />

Stahleinsatz<br />

Wiederaufarbeitung<br />

(Remanufacturing)<br />

kann die Lebensdauer<br />

einer Windturbine<br />

<br />

Ausgebildete<br />

Arbeitskräfte<br />

in regionalen<br />

Gemeinschaften<br />

Zerlegen<br />

Lage, die Turbinen nach dem Ende der ersten<br />

Nutzungsdauer schnell wieder einzusetzen<br />

und die Kapazitäten voll auszulasten.<br />

Rd. 80 % einer traditionellen Windturbine<br />

bestehen aus Stahl. Viele Teile können wiederaufgearbeitet<br />

werden, um die ursprünglichen<br />

Anforderungen zu erfüllen oder sogar<br />

zu übertreffen. Dies gilt für Getriebe, Generatoren,<br />

Kupplungen und Rotoren. Üblicherweise<br />

müssen diese Bestandteile alle zehn<br />

bis 20 Jahre repariert werden.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Rendite<br />

des eingesetzten Kapitals kann sich<br />

verdoppeln, in dem die Lebensdauer um bis<br />

zu 20 Jahre verlängert wird. Die Kosten für<br />

die Kunden sinken zwischen 25 % und<br />

50 %, die Energieersparnis liegt bei 80 %<br />

und auch die Rohstoffersparnis ist erheblich.<br />

Haben Turbinen das Ende der geplanten<br />

Nutzungsdauer erreicht, werden sie auseinandergenommen,<br />

inspiziert, wiederaufgearbeitet<br />

und zertifiziert. Außerdem können<br />

sie mit neuester Technik ausgestattet werden,<br />

die anschließend zu einer Ertragssteigerung<br />

führt.<br />

Ein weiteres Beispiel liefert die Luftfahrt.<br />

Üblicherweise werden Flugzeuge nach einer<br />

Einsatzzeit von 20 bis 25 Jahren ausgemustert.<br />

Gegenwärtig betrifft dies 800 Flugzeuge<br />

pro Jahr. Viele Maschinen landen auf<br />

Friedhöfen in der Wüste, wo sie auf einen<br />

neuen Besitzer warten, ausgeschlachtet oder<br />

zu neuem Leben erweckt werden. Die Deutsche<br />

Lufthansa hat ein System zur Wiederaufarbeitung<br />

entwickelt. Ihre US-Tochter<br />

Lufthansa Technik Component Service (LTCS)<br />

baut gleich nach dem Landen viele wertvolle<br />

Teile aus den Maschinen aus. Die vier Turbinen<br />

einer Boeing 747-400 enthalten beispielsweise<br />

Komponenten mit einem Wert<br />

von 7 Mill. €. Das sind rd. 80 % des gesamten<br />

Wertes aller in einem Flugzeug wiederverwertbaren<br />

Teile. Vor allem die Fahrwerke<br />

und die Turbinen enthalten viel Stahl.<br />

Lufthansa Technik Component Service<br />

überholt die ausgebauten Teile und testet sie<br />

auf ihre Funktion. Nach erneuter Zertifizierung<br />

werden die Ersatzteile nach Deutschland<br />

geschickt und in Flugzeuge eingebaut,<br />

die noch im Dienst sind. Lufthansa Technik<br />

arbeitet rd. 92 % aller Bestandteile von Flugzeugen<br />

wieder auf.<br />

Auch der Maschinenbau unterstützt die<br />

nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Die weltweit<br />

führenden Hersteller von Maschinen<br />

und Ausrüstungen für Bau und Bergbau,<br />

Lebensende<br />

der Turbine<br />

(End-of-life)<br />

Inspektion<br />

Vorteile:<br />

<br />

25 bis 50<br />

<br />

80<br />

<br />

Quelle: worldsteel<br />

wie Caterpillar und JBC, berücksichtigen bei<br />

der Fertigung bereits Wiederaufarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Dies betrifft vor allem Motoren,<br />

Antriebe und die Hydraulik. Kunden<br />

übergeben den Erstausrüstern die benutzten<br />

Komponenten und erhalten als Ersatz<br />

ein wiederaufgearbeitetes Teil. Dieses ist mit<br />

den gleichen Garantien ausgestattet wie die<br />

ursprüngliche Komponente. Außerdem ist<br />

es sofort erhältlich und reduziert die Stillstandzeit<br />

der Maschinen. Dieser Austausch<br />

reduziert nicht nur den Abfall, sondern minimiert<br />

auch den Rohstoffeinsatz zur Erzeugung<br />

neuer Produkte. (sm 160903554) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Recycling von Stahlverpackungen boomt<br />

Brüssel. Die Wiederverwertung von Verpackungen aus Stahl hat in Europa<br />

einen neuen Höchstwert erreicht.<br />

35. Motek<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Produktionsund<br />

Montageautomatisierung<br />

Montageanlagen<br />

und Grundsysteme<br />

Handhabungstechnik<br />

Prozesstechnik zum<br />

Fügen, Bearbeiten, Prüfen<br />

und Kennzeichnen<br />

Im Jahr 2014 wurden 76 % aller Stahlverpackungen<br />

recycelt, teilte der Verband<br />

der europäischen Hersteller von Verpackungsstahl<br />

(APEAL) mit. Bereits zum zehnten<br />

Mal in Folge ist Verpackungsstahl das in<br />

Europa meist wiederverwertete Verpackungsmaterial.<br />

Die von APEAL gesammelten<br />

und ausgewerteten Daten wurden von<br />

Eunomia, einem unabhängigen Beratungsunternehmen<br />

für Energie und Abfall überprüft.<br />

Der Verband gibt sich mit dieser Quote<br />

aber noch nicht zufrieden. Generalsekretär<br />

Alexander Mohr zeigte sich zuversichtlich,<br />

bis zum Jahr 2020 eine Wiederverwertungsquote<br />

von 80 % zu erreichen. Stahl habe so<br />

hervorragende Eigenschaften, dass eine<br />

Wiederverwertung einfach und ökonomisch<br />

sinnvoll sei.<br />

Übrigens feiert der Verband der Europäischen<br />

Erzeuger von Stahlverpackungen<br />

(APEAL) dieses Jahr seinen 30. Geburtstag.<br />

Am 1. April 1986 gründeten die Vorgängerunternehmen<br />

von ArcelorMittal, Tata Steel<br />

und thyssenkrupp Packaging Steel den Verband<br />

der Europäischen Erzeuger von Stahlverpackungen<br />

(APEAL). Wenig später gesellte<br />

sich U.S. Steel Kosice hinzu. Diese vier<br />

wichtigsten europäischen Erzeuger von<br />

Stahlverpackungen beschäftigen aktuell<br />

mehr als 200.000 Mitarbeiter in der Region.<br />

Innerhalb der folgenden 30 Jahre entwickelte<br />

sich der Verband zum ersten Ansprechpartner<br />

für alle Fragen zum Thema Stahlverpackungen.<br />

Außerdem überzeugte er viele<br />

Unternehmen, ihre Erzeugnisse mit Produkten<br />

aus Stahl zu verpacken.<br />

www.apeal.org<br />

/<br />

(sm 160903834)<br />

Komponenten für den<br />

Sondermaschinenbau<br />

Software und<br />

Dienstleistungen<br />

Recycling-Raten von Verpackungsstahl in Europa<br />

2014, Anteil in %<br />

90 bis 100%<br />

80 bis 90%<br />

70,2%<br />

79,2%<br />

72,6%<br />

70 bis 80%<br />

60 bis 70%<br />

50 bis 60%<br />


Steel International K 25<br />

Erstklassige Stähle für den Maschinenbau<br />

Ovako Imatra – Lieferant für anspruchsvolle Anwendungen<br />

Imatra. Ovako ist einer der führenden Hersteller von Langstahlprodukten<br />

und beliefert vor allem Kunden aus dem Maschinenbau und dem<br />

Automotive sektor. Mit seinen sogenannten Engineering Steels und dem<br />

speziellen Produktportfolio ist der Stahlkonzern ein Nischenplayer, einziges<br />

Unternehmen in Skandinavien und eines der führenden weltweit. Eine<br />

besondere »Perle« ist der Standort Ovako Imatra, an dem u. a. die neueste<br />

M-Steel ® -Generation produziert wird.<br />

Das Ovako-Stahlwerk in Imatra befindet<br />

sich im Südosten Finnlands nur 1,5 km entfernt<br />

von der Grenze zu Russland. Bekannt<br />

ist die Stadt durch den sogenannten Imatrafall.<br />

Dieser Wasserfall ist nicht nur Sehenswürdigkeit,<br />

sondern hat durch das dort<br />

errichtete Wasserkraftwerk in der Region<br />

wesentlich zur Industrialisierung und Elektrifizierung<br />

beigetragen. Bereits seit seiner<br />

Gründung vor 100 Jahren ist das Werk logistisch<br />

gut an alle Regionen der Welt an gebunden<br />

– ob per Straße, Schiene oder über<br />

einen Kanal zur Ostsee. Rd. 600 Mitarbeiter<br />

haben in Imatra im vergangenen Jahr<br />

175.000 t Stahlerzeugnisse ausgeliefert.<br />

Ovako Imatra produziert Stabstahl und<br />

Knüppel für die Weiterverarbeitung in der<br />

spanenden Fertigung oder in Schmiedebetrieben.<br />

Das Sortiment umfasst mehr als<br />

250 verschiedene Stahlsorten, darunter<br />

Maschinenbaustähle, hochfeste Baustähle,<br />

Vergütungsstähle, Einsatzstähle, Federstähle,<br />

Borstähle, mikrolegierte Stähle, Nitrierstähle,<br />

direkthärtbare Stähle und Wälzlagerstahl.<br />

Die Stahlprodukte werden mit runden<br />

(Durchmesser von 25 bis 200 mm), quadratischen<br />

oder rechteckigen Querschnitten<br />

(Kantenlängen von 30 bis 150 mm) geliefert.<br />

Das Unternehmen verfügt über eine langjährige<br />

Erfahrung in der Herstellung von<br />

qualitativ hochwertigen Maschinenbaustählen.<br />

Mit seinen Abnehmern pflegt es enge<br />

und langfristige Partnerschaften.<br />

Ovako Imatra liefert u. a. auch M-Steel ® ,<br />

eine Stahlsorte, die sich durch besonders<br />

gute Eigenschaften beim Zerspanungsprozess<br />

(wie Drehen, Fräsen, Bohren oder<br />

Schleifen) auszeichnet. M-Steel senkt den<br />

Werkzeugverschleiß und erlaubt gleichzeitig<br />

größere Schnittgeschwindigkeiten. Das be -<br />

deutet für den Anwender eine höhere Produktivität<br />

und bis zu 30 % niedrigere Kosten.<br />

Umweltfreundliche, Ressourcen<br />

sparende Produktion<br />

Die eigentliche Stahlproduktion erfolgt in<br />

einem Elektrostahlwerk. Als Rohstoff verwendet<br />

Imatra ausschließlich Schrott (neben<br />

(Fotos: Ovako)<br />

Legierungselementen und Zuschlagstoffen).<br />

Das Unternehmen kann eine ressourcenschonende,<br />

CO 2<br />

-arme, umweltfreund liche<br />

Produktion vorweisen.<br />

Der Schrott wird im Elektrolicht bogenofen<br />

ge schmolzen, der flüssige Stahl wird an -<br />

schließend im Pfannenofen veredelt und<br />

unter Vakuum fertig aufbereitet. Die Stranggussanlage<br />

wurde vor wenigen Jahren mit<br />

modernster Verteilerpfannentechnologie<br />

mo dernisiert, was die metallurgische Qualität<br />

der Stähle beeinflusst und somit die Zerspanbarkeit<br />

wie auch die Dauer festigkeit<br />

weiter verbessert. Die Vorblöcke werden im<br />

Walzwerk verarbeitet. Ein Vorgerüst liefert<br />

Vierkantknüppel (Kantenlängen 80 bis<br />

150 mm) oder Rundstahl (Durchmesser von<br />

95 bis 200 mm). Kleinere Abmessungen<br />

werden auf einer Stabstahlstraße gewalzt<br />

(Rundstahl mit 25 bis 90 mm Durchmesser,<br />

Vierkantstahl mit 30 bis 70 mm Kantenlänge).<br />

Alle Walzprodukte durchlaufen kontinuierlich<br />

Qualitätsprüfungen, ergänzt durch<br />

die geforderten Materialtests im Werkstofflabor.<br />

Denn Ovako’s Standorte sind nach<br />

internationalen Standards zertifiziert (z. B.<br />

Ovako Imatra produziert Stabstahl und Knüppel für die Weiterverarbeitung entweder in der<br />

spanenden Fertigung oder in Schmiedebetrieben.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


26 K Steel International<br />

Die Hauptabnehmer der Ovako-Stahlprodukte stammen aus dem Maschinenbau<br />

und dem Automotivebereich.<br />

nach ISO 14001, ISO 9001, teilweise ISO/TS<br />

16949 und OHSAS 18001).<br />

Modernes Blankstahlzentrum<br />

Als besonderen Service für Kunden im<br />

Bereich Maschinenbau und Automobilbau<br />

hat Ovako Imatra ein leistungsfähiges Blankstahlzentrum<br />

aufgebaut. Dort stehen hochproduktive<br />

Anlagen, auf denen der im<br />

Walzwerk produzierte Stabstahl auftragsspezifisch<br />

für den Kunden vorbereitet werden<br />

kann. Möglich sind u. a. Wärmebehandlung<br />

(Normalglühen, Vergüten usw.), Oberflächenbearbeitung<br />

(z. B. Schälen, Glätten<br />

oder Schleifen) oder Kaltziehen (auf Durchmesser<br />

von 20 bis 55 mm) – ganz individuell<br />

nach Kundenwunsch.<br />

Ovako liefert überwiegend nach<br />

Westeuropa (43 % Umsatz) und<br />

in die nordischen Länder (39 %).<br />

Hochleistungsstähle für<br />

den Maschinenbau<br />

Als Hersteller hat sich Ovako längst für die<br />

hohe Qualität und besondere Reinheit seiner<br />

Stähle einen Namen gemacht. Das Portfolio<br />

umfasst fünf Produktfamilien, die ständig<br />

weiterentwickelt werden: M-Steel ® für<br />

höchste Produktivität bei der spanenden<br />

Verarbeitung, BQ-Steel ® mit hoher Ermüdungsfestigkeit<br />

z. B. für Lager, IQ-Steel ® für<br />

noch höhere Ansprüche (ein isotroper, ultrareiner<br />

Stahl für mehrachsige Beanspruchungen<br />

wie bei Getrieben, Lagern und anderen<br />

kritischen Bauteilen), WR-Steel ® als besonders<br />

verschleißfeste Stahlsorte und SZ-Steel ®<br />

für sicherheitsrelevante Anwendungen in<br />

kalten Klimazonen.<br />

Die neue M-Steel ® -Generation<br />

Wie gut sich ein Werkstück aus Stahl bearbeiten<br />

lässt, hat unmittelbaren Einfluss auf<br />

Maschinenkosten sowie Poduktivität und<br />

Profitabilität in der Fertigung. Ovako hat<br />

deshalb seine 2014 im Markt eingeführte<br />

M-Steel-Generation weiterentwickelt und<br />

deutlich verbessert. Erreicht wurden dadurch<br />

niedrigere Bearbeitungskosten, um bis zu<br />

30 % höhere Schnittgeschwindigkeiten<br />

bzw. eine mehr als dreifache Werkzeuglebensdauer,<br />

weniger Störungen, Werkzeugwechsel<br />

und -einstellungen, eine höhere<br />

Produktionskapazität und entsprechend<br />

niedrigere Fertigungskosten.<br />

Das M-Steel-Konzept ist auf nahezu jede<br />

standardisierte Stahlsorte (nach EN, SS,<br />

ASTM usw.) anwendbar. Zuletzt wurde bei-<br />

spielsweise der Stahl 20MnV6 M, mikrolegiert<br />

und mit niedrigem Kohlenstoffgehalt,<br />

als neuer Werkstoff M-Steel 280 für nahtlose<br />

Rohre vorgestellt (siehe »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

8.2016, S. 33).<br />

Bei M-Steel werden nicht-metallische Einschlüsse<br />

modifiziert und kontrolliert. Dies<br />

geschieht im Rahmen der Sekundärmetallurgie<br />

durch eine Kalziumbehandlung. Kalziumhaltige<br />

Einschlüsse wirken sich bei<br />

M-Steel günstiger aus als bei herkömmlichem<br />

Stahl und bilden eine Schutzschicht<br />

mit Schmiereffekt zwischen Werkzeug und<br />

Spanfläche. Dadurch lässt sich auch der Verschleiß<br />

während der Zerspanung deutlich<br />

verbessern. Darüber hinaus wird der Schwefelgehalt<br />

optimiert, um die bestmögliche<br />

Verarbeitbarkeit zu gewährleisten.<br />

Zur permanenten Qualitätsüberwachung<br />

gehören neben der Prüfung der üblichen<br />

Werkstoffkennwerte auch Zerspanungstests.<br />

Als besonderen Kundenservice bietet<br />

Ovako Empfehlungen für die Wahl der richtigen<br />

Schnittparameter, der geeigneten<br />

Werkzeuge, aber auch für Planung und<br />

Begleitung von Bearbeitungsversuchen.<br />

Als Kennwert hat Ovako den Zerspanbarkeitsindex<br />

MQ eingeführt. Dieser ist Maß für<br />

die Eignung für höhere Zerspanungsparameter<br />

(Vorschub, Schnittgeschwindigkeit)<br />

und für den Kraterverschleiß an der Schnittkante<br />

des Werkzeugs. Zahlreiche Anwen-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Steel International K 27<br />

dungsbeispiele beweisen die Vorteile der<br />

M-Steel-Sorten bei der Verarbeitung.<br />

Seine Vorteile in der Zerspanbarkeit zeigt<br />

M-Steel noch deutlicher bei der Hartbearbeitung<br />

(dem Zerspanen von gehärteten<br />

bzw. vergüteten Werkstücken) Im Vergleich<br />

Über Ovako<br />

zu einer Schleifbearbeitung reduzieren sich<br />

nahezu alle anteiligen Fertigungskosten sehr<br />

deutlich, wie etliche Fallstudien beweisen.<br />

Mit dem »M-Steel calculator« stellt Ovako<br />

seinen Kunden ein Online-Tool zur Verfügung,<br />

mit dem sich die optimalen Schnitt-<br />

Der skandinavische Stahlkonzern Ovako verfügt<br />

über 11 Produktionsstandorte und ist in mehr als<br />

30 Ländern vertreten. Verkaufsniederlassungen<br />

existieren in Europa, Nordamerika und Asien. Die<br />

Gruppe ist im Jahr 2005 durch Zusammenschluss<br />

der drei Stahlunternehmen Fundia, Ovako Steel<br />

und Imatra Steel (Schweden und Finnland) entstanden.<br />

Einige Werke können auf eine langjährige<br />

Geschichte zurückblicken, so z. B. der schwedische<br />

Standort Horfors (über 300 Jahre).<br />

Der deutsch-skandinavische Finanzinvestor<br />

Triton hatte 2010 das Stabstahl-, Blankstahl- und<br />

Röhrengeschäft übernommen (ohne den Drahtbereich)<br />

und die »neue Ovako« geformt. Die Konzernzentrale<br />

befindet sich in Stockholm. Im vergangenen<br />

Jahr konnten die rd. 2.900 Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von 834 Mill. € erwirtschaften. Wie<br />

viele andere Stahlkonzerne weltweit, kann sich<br />

auch Ovako der herausfordernden Situation auf<br />

den Weltstahlmärkten nicht entziehen und hat<br />

deshalb Ende vergangenen Jahres ein Restrukturierungsprogramm<br />

aufgelegt, das 2018 zur vollen<br />

Wirkung kommen soll.<br />

Ovako liefert überwiegend an Westeuropa<br />

(43 % Umsatz) und die nordischen Länder (39 %).<br />

Den größten Teil nehmen Stabstähle mit höherer<br />

Wertschöpfung ein (56 %).<br />

parameter je nach Anwendungsfall leicht<br />

finden lassen. Abhängig vom Fertigungsverfahren<br />

(z. B. Drehen, Bohren, Fräsen) lassen<br />

sich die optimalen Zerspanungsparameter<br />

ermitteln und mit denen für herkömmliche<br />

Stähle vergleichen. Der »M-Steel calculator«<br />

zeigt dem Anwender blitzschnell die Reduzierung<br />

der Fertigungskosten, die sich<br />

M-Steel ® gegenüber konventionellem Stahl<br />

ergeben. Der neue Werkstoff ist in einem<br />

breiten Standard abmessungsbereich (rund,<br />

rechteckig etc., auch als Rohr) verfügbar<br />

und auch auf individuellen Wunsch mit<br />

engen Toleranzen lieferbar. (sm 160904063) K<br />

« KONTAKT<br />

Ovako GmbH<br />

Max-Planck-Straße 15 B<br />

40699 Erkrath<br />

Tel. +49 211 25040<br />

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Automobil- und Automobilzuliefererindustrie,<br />

der Möbel- und Beschlaghersteller<br />

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Stahl ist seit mehr als 60 Jahren<br />

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In allen diesen Branchen schreitet die<br />

Technologie kontinuierlich voran. Wir<br />

sind stolz darauf, diese Entwicklungen<br />

mit unserem Know-how zu begleiten und<br />

stellen uns gemeinsam mit unseren Kunden<br />

den Anforderungen des Marktes<br />

und entwickeln Lösungen für immer neue<br />

Aufgabenstellungen. Als eines der größten<br />

Stahl - Service - Center in Europa<br />

bewährt sich Becker zum Beispiel<br />

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28 Stahlstandort Deutschland<br />

Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland<br />

RWI-Stahlbericht: weltweit weiter rückläufige Stahlerzeugung<br />

Essen. Die deutsche Stahlindustrie zeigt sich trotz eines schwierigen<br />

internationalen Umfelds stabil. Ihre Kapazitäten waren im ersten Halbjahr<br />

2016 mit rd. 89 % außerordentlich gut ausgelastet. Die Rohstahlerzeugung<br />

dürfte nach einem leichten Minus im Jahr 2016 im kommenden Jahr stabil<br />

bleiben, die Walzstahlerzeugung leicht zurückgehen.<br />

Wie der aktuelle Stahlbericht des Rheinisch-Westfälischen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI) zudem zeigt, ist die globale<br />

Rohstahlerzeugung seit Ende 2014 tendenziell<br />

rückläufig, die Kapazitätsauslastung<br />

liegt bei rd. 65 %. Da ein entsprechendes<br />

Wachstum der Stahlnachfrage nicht zu er -<br />

warten ist, wird die internationale Stahlindustrie<br />

um einen Abbau von Kapazitäten<br />

nicht herumkommen.<br />

Die deutsche Stahlindustrie hat sich gut in<br />

einem schwierigen internationalen Umfeld<br />

behauptet, so lautet das Resumée des RWI.<br />

Die Rohstahlerzeugung liegt recht stabil bei<br />

etwa 3,6 Mill. t pro Monat. Sie dürfte auch<br />

im Prognosezeitraum stabil bleiben. Nach<br />

einem leichten Rückgang im Verlauf des vergangenen<br />

Jahres verbesserte sich demnach<br />

die konjunkturelle Lage der deutschen Stahlindustrie<br />

in der ersten Hälfte dieses Jahres<br />

etwas. Die Produktion der inländischen<br />

Stahlverwender belebte sich, vor allem die<br />

Bauproduktion. Zugleich konnten die Ausfuhren<br />

von Walzstahlerzeugnissen wieder<br />

gesteigert werden. Dies trug dazu bei, dass<br />

die Walzstahlerzeugung deutlich zunahm<br />

und auch die Rohstahlerzeugung ausgeweitet<br />

wurde. »Die Kapazitätsauslastung in der<br />

Stahlindustrie hat sich in der ersten Hälfte<br />

dieses Jahres auf rd. 89 % erhöht, das ist im<br />

internationalen Vergleich ein außerordentlich<br />

hoher Wert«, so RWI-Konjunkturchef<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn. Trotzdem bleibe die<br />

deutsche Stahlindustrie unter Anpassungsdruck<br />

und werde die Zahl ihrer Beschäftigten<br />

voraussichtlich weiter leicht reduzieren.<br />

In diesem und im nächsten Jahr werden vom<br />

Außenhandel wohl weiterhin per saldo<br />

dämpfende Wirkungen ausgehen, schätzt<br />

er. Die internationale Konjunktur wird sich<br />

voraussichtlich nur wenig beschleunigen.<br />

Sie dürfte nicht mehr so stark wie früher von<br />

den Investitionen getragen sein, worunter<br />

die Nachfrage nach Stahl leidet. Zugleich<br />

sind weltweit weiterhin unterausgelastete<br />

Kapazitäten zu erwarten, weshalb der Wettbewerb<br />

auf Auslandsmärkten intensiv bleiben<br />

dürfte. Alles in allem prognostiziert das<br />

RWI daher für 2016 und 2017 einen Rückgang<br />

der Walzstahlerzeugung von 2,6 bzw.<br />

0,8 %, wobei das recht kräftige Minus in<br />

diesem Jahr vorwiegend auf einen statistischen<br />

Unterhang zurückzuführen sei. Die<br />

Rohstahlerzeugung dürfte nach einem<br />

ebenfalls vorwiegend durch einen Unterhang<br />

bedingten Rückgang um 1,4 % auf<br />

42,1 Mill. t im kommenden Jahr um 0,2 %<br />

zunehmen und damit in etwa stabil bleiben.<br />

Rückgang der weltweiten<br />

Rohstahlerzeugung<br />

Die globale Rohstahlerzeugung ist seit Ende<br />

2014 tendenziell rückläufig. Im Durchschnitt<br />

des vergangenen Jahres sank sie um 3,3 %<br />

Walzstahlbilanz für Deutschland 2013 bis 2017<br />

2013 2014 2015 2016 P 2017 P 2015 2016 P 2017 P<br />

in Mill. t Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br />

Produktion der Stahlverwender (Index 1 ) 105,8 108,8 108,9 110,1 111,5 0,0 1,2 1,3<br />

Stahlverwendung² 36,1 36,9 36,6 36,7 36,9 – 0,7 0,4 0,4<br />

Lagerveränderung – 0,2 – 0,4 0,0 0,8 0,2<br />

Marktversorgung 3 35,8 36,4 36,7 36,9 37,1 0,7 0,7 0,6<br />

Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 4 17,3 18,2 19,0 19,6 20,0 4,3 3,3 2,0<br />

Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 4 17,8 18,2 18,8 18,2 18,1 3,3 – 3,0 – 0,6<br />

Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse 36,4 36,4 36,5 35,6 35,3 0,1 – 2,6 – 0,8<br />

Rohstahlerzeugung 42,6 43,0 42,7 42,1 42,2 – 0,8 – 1,4 0,2<br />

1<br />

Mit den Anteilen an der Stahlverwendung gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender (2010 = 100)<br />

2<br />

Walzstahlerzeugnisse<br />

3<br />

Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich<br />

Export<br />

4<br />

Ohne Erzeugnisse der Rohrwerke P Eigene Prognose<br />

Quelle: Eigene Berechnungen des RWI nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />

und damit in einem Maße, das in der Vergangenheit nur während<br />

Rezessionen übertroffen wurde. Da zudem zusätzliche<br />

Kapazitäten geschaffen wurden, ging die Kapazitätsauslastung<br />

insgesamt weiter zurück und erreichte zur Jahreswende<br />

2015 / 16 mit rd. 65 % den niedrigsten Wert seit der tiefen<br />

Rezession 2008 / 09. Auffällig ist, dass der Rückgang der Rohstahlerzeugung<br />

sich nicht allein durch das in den vergangenen<br />

Jahren verlangsamte Wachstum der Weltwirtschaft erklären<br />

lässt. Vielmehr scheint sich auch der Zusammenhang zwischen<br />

wirtschaftlicher Aktivität und Stahlerzeugung abgeschwächt zu<br />

haben.<br />

In jüngster Zeit war die Entwicklung zwar wieder etwas günstiger.<br />

Eine Wende deutet dies aber wohl nicht an. Die internationale<br />

Konjunktur bleibt voraussichtlich nur mäßig aufwärts<br />

gerichtet, weshalb eine allenfalls stagnierende, wahrscheinlich<br />

sogar eher sinkende Nachfrage nach Stahl zu erwarten sei, heißt<br />

es laut RWI. Dies gelte auch, weil die weltwirtschaftliche Expansion<br />

verstärkt vom Dienstleistungssektor getragen und damit<br />

weniger stahlintensiv sein wird. Für den Jahresdurchschnitt 2016<br />

prognostiziert das RWI einen Rückgang der weltweiten Rohstahlerzeugung<br />

um 1 %. Im Jahr 2017 dürfte die Produktion<br />

dann in etwa auf dem in diesem Jahr erreichten Niveau verharren.<br />

Die Kapazitätsauslastung dürfte daher insgesamt gesehen<br />

niedrig bleiben, zumal die Kapazitäten in den Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern weiter ausgebaut werden, wenn auch langsamer<br />

als vor der großen Rezession.<br />

Abbau von Kapazitäten wird unausweichlich sein<br />

Insgesamt steht die Stahlbranche weiterhin vor erheblichen Problemen,<br />

so das RWI. Trotz weltweiter Überkapazitäten entwickeln<br />

sich derzeit gerade in Asien Kapazitäten und Nachfrage<br />

auseinander, was zu weiteren Überkapazitäten führt. Hinzu<br />

kommt, dass sich der Strukturwandel in vielen Volkswirtschaften<br />

eher zu Lasten stahlintensiver Sektoren vollziehen dürfte. Es<br />

besteht also wenig Hoffnung, dass sich das Problem der Überkapazitäten<br />

durch ein stärkeres Wachstum der Stahlnachfrage<br />

lösen wird.<br />

Als eine der Ursachen für die gegenwär tigen Probleme der<br />

europäischen Stahl industrie werden derzeit die wachsenden<br />

Importe aus China gesehen. Diese haben 2015 tatsächlich spürbar<br />

zugenommen, um mehr als 50 % auf rd. 7,6 Mill. t. Andererseits<br />

führte die EU ihrerseits ein Volumen von 42,7 Mill. t in<br />

Drittländer aus. Zudem machten die chinesischen Importe bei<br />

einer sichtbaren Stahlverwendung von 152 Mill. t/a im Jahr 2015<br />

lediglich 5 % der Marktversorgung aus (zum Vergleich: 3,4 %<br />

im Jahr 2014). Die Überkapazitäten werden aber auf 30 bis<br />

40 Mill. t geschätzt. Handelsbeschränkende Maßnahmen können<br />

schon angesichts dieser Größenordnungen nicht die Lösung<br />

des Problems sein. »Die europäische Stahlindustrie wird Kapazitäten<br />

abbauen müssen, auch wenn es dagegen voraussichtlich<br />

erhebliche Widerstände geben wird«, sagt Döhrn.<br />

K<br />

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30 Stahlstandort Deutschland<br />

Projektstart Carbon2Chem<br />

Aus Hüttengasen Rohstoffe gewinnen<br />

Duisburg. Stahlerzeugung am Standort Deutschland soll es auch in<br />

10 Jahren noch geben. Aus diesem Grunde wurde Ende Juni das<br />

Verbundprojekt Carbon2Chem gestartet, eine Initiative, an der insgesamt<br />

17 Partner aus Industrie und Wissenschaft beteiligt sind. Ziel ist es, den<br />

CO 2<br />

-Ausstoß aus Stahlwerken wirtschaftlich zu nutzen.<br />

Aktiv beteiligt an dem Projekt sind mehrere<br />

international agierende Unternehmen<br />

wie thyssenkrupp, BASF, Covestro, Linde<br />

und Siemens, außerdem führende Wissenschaftsorganisationen<br />

und Universitäten,<br />

z. B. das Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />

Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT<br />

und das Max-Planck-Institut für Chemische<br />

Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim.<br />

»Erstmals wollen wir die bei der Stahlherstellung<br />

anfallenden Gase nicht nur in Strom<br />

und Wärme umwandeln, wie das seit Jahrzehnten<br />

in unserer Industrie üblich ist, sondern<br />

wir wollen diese sogenannten Hüttengase<br />

als Rohstoff für die chemische Industrie<br />

nutzen«, erklärte Dr. Heinrich Hiesinger,<br />

Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp<br />

AG. Svenja Schulze, Ministerin für Innovation,<br />

Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen<br />

unterstrich: »Als erstes<br />

Bundesland haben wir bereits 2013 ein eigenes<br />

Klimaschutzgesetz verabschiedet. Wir<br />

wollen die CO 2<br />

-Emissionen bis 2050 um<br />

80 % reduzieren.« Jedoch gehe es nicht nur<br />

um CO 2<br />

-Vermeidung oder -Reduktion. Auch<br />

die Nutzung dieses Gases sei ein großes Forschungsfeld.<br />

Denn Hüttengase können fossile Rohstoffe<br />

ersetzen. Aus dem Abgas der Hochöfen<br />

entstehen dann Vorprodukte für Kraftstoffe,<br />

Kunststoffe oder Düngemittel. »Eine zu -<br />

kunftsfähige Industrieproduktion und engagierter<br />

Klimaschutz gehören zusammen. Mit<br />

Carbon2Chem zeigen wir dies glaubwürdig«,<br />

sagte Bundesforschungsministerin<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka.<br />

Der benötigte Wasserstoff wird mit Überschussstrom<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

produziert. Mit dem »Carbon2Chem«-Ansatz<br />

sollen 20 Mill. t des jährlichen deutschen<br />

CO 2<br />

-Ausstoßes der Stahlbranche<br />

künftig wirtschaftlich nutzbar gemacht werden.<br />

Dies entspricht 10 % der jährlichen<br />

CO 2<br />

-Emissionen der deutschen Industrieprozesse<br />

und des verarbeitenden Gewerbes.<br />

»Wir leisten außerdem einen wertvollen<br />

Beitrag zum Gelingen der Energiewende«,<br />

so Hiesinger, »Der Prozess kann die Schwankungen<br />

bei Erneuerbaren Energien ausgleichen.«<br />

Sobald überschüssiger Strom vorhanden<br />

ist, sollen die Gasströme so aufgeteilt<br />

werden, dass ein Teil als Rohstoff für die<br />

Chemieproduktion zur Verfügung steht.<br />

Das Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung fördert das Projekt mit über<br />

60 Mill. €. Die beteiligten Partner planen<br />

Investitionen von über 100 Mill. € bis 2025.<br />

Für die kommerzielle Realisierung haben sie<br />

mehr als 1 Mrd. € vorgesehen. Unter anderem<br />

wird thyssenkrupp Steel Europe in diesem<br />

Herbst noch mit einem Budget von<br />

30 Mill. € den Bau eines Technikums in Duisburg<br />

beginnen. Dort sollen die Carbon2-<br />

Chem-Prozesse im Pilotmaßstab erprobt<br />

werden.<br />

»Carbon2Chem ist ein gutes Beispiel<br />

dafür, dass Grundlagenforschung effektiv in<br />

die Anwendung überführt werden kann«,<br />

unterstrich Prof. Robert Schlögl, geschäftsführender<br />

Direktor des Max-Planck-Instituts<br />

MPI CEC in Mülheim und des Fritz-Haber-<br />

Instituts in Berlin. Von dem Projekt profitieren<br />

auch andere: Chemieunternehmen<br />

erschließen eine neue, saubere Rohstoffquelle:<br />

»Innovationssprünge entstehen heute<br />

an den Grenzen zwischen den Branchen«,<br />

betonte thyssenkrupp-Chef Hiesinger. »Carbon2Chem<br />

bringt Akteure aus allen Bereichen<br />

des Innovationsgeschehens zusammen:<br />

Grundlagenforschung, Anwendungsforschung<br />

und industrielle Praxis – aus<br />

unterschiedlichen Sektoren.«<br />

Für die Marktreife des Verfahrens in großindustriellen<br />

Anlagen werden mindestens<br />

10 Jahre Entwicklungsarbeit veranschlagt.<br />

Die Erfolgsaussichten seien jedenfalls gut,<br />

hieß es, denn die grundlegenden chemischen<br />

Abläufe und die benötigten Technologien<br />

seien weitestgehend bekannt. Aufgrund<br />

des modularen Ansatzes könnte die<br />

Technologie an mehr als 50 vergleichbaren<br />

Stahlproduktionsstätten weltweit und in<br />

verwandten emissionsintensiven Industriezweigen<br />

zum Einsatz kommen. Carbon2-<br />

Chem habe somit das Potenzial, zu einer<br />

bedeutenden Schlüsseltechnologie beim<br />

globalen Klimaschutz zu werden.<br />

K<br />

(sm 160904045)<br />

(Foto: bmbf/Ute Grabowsky)<br />

Sie haben das Carbon2Chem-Projekt<br />

vorgestellt (von links): Wissenschaftler<br />

Prof. Dr. Robert Schlögl, Bundesministerin<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka, thyssenkrupp-Chef<br />

Dr. Heinrich Hiesinger und NRW-Ministerin<br />

Svenja Schulze<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 31<br />

30 Jahre Stiftung Stahlanwendungsforschung<br />

Essen. Die »Stiftung Stahlanwendungsforschung« fördert seit nunmehr 30 Jahren Forschungsvorhaben – mit dem<br />

Ziel, dem Werkstoff Stahl weitere Verwendungsgebiete zu erschließen und bereits bestehende zu sichern.<br />

Sie wurde 1986 durch einen Erlass des<br />

Bundesministers für Wirtschaft errichtet und<br />

wird durch den Stifterverband der deutschen<br />

Wirtschaft verwaltet. Bei den Stiftungsprojekten<br />

steht die Förderung der<br />

vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im<br />

Mittelpunkt. Der Anlass für die Gründung<br />

der Stiftung war kurios: Das Stiftungsvermögen<br />

stammt aus dem Handel mit dem Werkstoff<br />

Stahl, d. h. aus dem Überschuss der<br />

Preisausgleichskasse für Lieferungen von<br />

Walzstahlfertigerzeugnissen in revierferne<br />

Gebiete. Die Kasse war überflüssig geworden<br />

und das von der Industrie selbst aufgebrachte<br />

Vermögen wurde über die öffentliche<br />

Hand in die Stiftung Stahlanwendungsforschung<br />

eingebracht.<br />

Das Einlagevermögen beträgt heute gut<br />

60 Mill. €. Die Stiftung fördert über die<br />

Forschungs vereinigung der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Eisen und Metall verarbeitenden<br />

Industrie (AVIF) und über die Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e.V. (FOSTA) Projekte<br />

zur Stahlanwendung und verdankt ihre<br />

Erfolge nicht zuletzt dem in der Stiftungsurkunde<br />

verankerten vorwettbewerblichen<br />

Zusammenwirken der Stahlerzeuger und<br />

der Stahlverarbeiter in Deutschland.<br />

Die unterstützten Forschungen haben<br />

entscheidend dazu beigetragen, die Einsatzmöglichkeiten<br />

des Werkstoffs in der Stahl<br />

verarbeitenden Industrie zu verbreitern und<br />

zu erhöhen. Dadurch konnte auch deren<br />

Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden.<br />

Die Stiftung ist mit der im Stahl-Zentrum<br />

ansässigen FOSTA eng verbunden und hat<br />

in den 30 Jahren 235 Forschungsvorhaben<br />

mit einem Fördervolumen von rd. 53 Mill. €<br />

betreut. Oft arbeiten Stahlunternehmen<br />

und Stahlverarbeiter zusammen. Als Kundenvertreterin<br />

profitiert die Forschungsvereinigung<br />

der AVIF gleichberechtigt von den<br />

Mitteln der Stiftung. Forschungsfelder sind<br />

u. a. Umformbarkeit, Legierungskonzepte,<br />

Leichtbaustrukturen, Fügetechnologien,<br />

Oberflächenbehandlung, Multi-Material-<br />

Design, Brückenbau, Bemessungskriterien,<br />

Werkstoffkennwerte und mehr.<br />

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32 Stahlstandort Deutschland<br />

Neue Stranggießanlage<br />

Dillinger stellt größte Einzelinvestition am Standort vor<br />

Dillingen. Sie ist ein Projekt der Superlative: die neue Stranggießanlage<br />

CC 6 – mit einem Investitionsvolumen von über 400 Mill. € die größte<br />

Einzelinvestition am Stahlstandort Dillingen. Am 5. Juli 2016 wurde sie<br />

im Beisein der Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer sowie der Wirtschaftsministerin des Saarlandes Anke Rehlinger<br />

offiziell vorgestellt.<br />

(Foto: Dillinger)<br />

Die neue Senkrechtbrammenstranggießanlage CC 6<br />

»Mit der neuen Stranggießanlage, die<br />

derzeit erfolgreich im Probebetrieb läuft,<br />

wollen wir in neue Dimensionen und Qualitätsgüten<br />

vordringen und einen immer<br />

anspruchsvolleren Produktmix abdecken.<br />

Hiermit wird unsere Stellung als führender<br />

europäischer Grobblechhersteller nochmals<br />

gestärkt«, so der Sprecher des Vorstands<br />

und Finanzvorstand der AG der Dillinger<br />

Hüttenwerke (Dillinger), Fred Metzken bei<br />

der Begrüßung und weiter: »Diese einzigartige<br />

Anlage ist ein Kernstück unserer Innovationsstrategie<br />

und ein Bekenntnis für den<br />

Stahlstandort an der Saar.« Nach Angaben<br />

des Unternehmens macht sie die Her stellung<br />

der weltweit dicksten Brammen (500 mm)<br />

möglich.<br />

Auch die Ministerpräsidentin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer unterstrich in ihrem<br />

Grußwort die Bedeutung des Projekts für<br />

das Saarland: »Eine solche Großinvestition<br />

ist keine Selbstverständlichkeit. Sie demonstriert<br />

ein weiteres Mal auf beeindruckende<br />

Weise, dass das Saarland und seine Industrie<br />

›Hightech‹ sind – und weltweit Maßstäbe<br />

setzen.« Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger<br />

betonte das Weltklasseformat der neuen<br />

Anlage: »Wir sind stolz darauf, dass die Dillinger<br />

Hütte und ihre Beschäftigten es einmal<br />

mehr geschafft haben, ihre führende<br />

Rolle in der Technologie zu unterstreichen.<br />

Damit die saarländische Stahlindustrie auch<br />

in Zukunft im internationalen Wettbewerb<br />

agieren kann, kämpfen wir weiterhin dafür,<br />

dass die Rahmenbedingungen stimmen.«<br />

Bei der anschließenden Besichtigung hatten<br />

die Gäste Gelegenheit, sich die zweisträngige<br />

Senkrechtbrammenstranggießanlage<br />

CC 6 »live« anzusehen. Technikvorstand<br />

Dr. Bernd Münnich: »Die CC 6 ist die<br />

konsequente Weiterentwicklung unserer<br />

Stranggießtechnologie. Mit der weltweit<br />

einzigartigen Kombination aus hochmoderner<br />

Anlagen- und Prozesstechnologie kann<br />

Vormaterial in höchster Qualität für die beiden<br />

Dillinger Grobblechwalzwerke im weltgrößten<br />

Brammenformat – bis zu 2.200 mm<br />

x 500 mm – hergestellt werden.«<br />

Die mit der CC 6 vergießbaren Brammen<br />

sind im Übrigen nicht der erste Weltrekord<br />

der Dillinger Stranggießtechnologie: Bereits<br />

1961 setzte sich das Unternehmen mit der<br />

Inbetriebnahme der weltweit ersten Zweistrangstranggießanlage<br />

zum kontinuierlichen<br />

Gießen schwerer Brammen an die<br />

Spitze des technologischen Fortschritts. Die<br />

1998 in Betrieb gegangene und 2010<br />

modernisierte Dillinger Stranggießanlage 5<br />

zählt ebenfalls zu den leistungsfähigsten<br />

Anlagen und hielt mit einer Brammendicke<br />

von 450 mm den bisherigen Weltrekord.<br />

Die Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />

(Dillinger) zählt zu den weltweit<br />

führenden Herstellern von hochwertigen<br />

Grobblechen aus Stahl. Die Dillinger Gruppe<br />

erzielt mit insgesamt rd. 7.400 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von rd. 2 Mrd. € pro Jahr. Dillinger<br />

Hightech-Bleche finden bei der Realisierung<br />

außergewöhnlicher und technisch<br />

an spruchsvoller Projekte auf der ganzen<br />

Welt Verwendung, u. a. zum Einsatz in den<br />

Bereichen Stahlbau, Maschinenbau, Offshore,<br />

Linepipe, Kesselbau.<br />

K<br />

(sm 160903874)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 33<br />

Lech-Stahlwerke erweitern Stabstahl-Walzwerk 2<br />

Meitingen / Düsseldorf. Im Herbst 2017 wird die Erweiterung im Walzwerk 2 der Lech-Stahlwerke GmbH<br />

am Standort in Meitingen durch die SMS group abgeschlossen sein und die Anlagenerweiterung ihren Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

»Ziel der Erweiterung ist es, noch engere<br />

Abmessungstoleranzen der Stäbe bei<br />

gleichzeitig erhöhter Flexibilität der Anlage<br />

zu erreichen. Dadurch können wir noch<br />

kundenspezifischer und schneller auf Anforderungen<br />

des Marktes reagieren. Wir werden<br />

sowohl die Ausbringung als auch die<br />

Qualität weiter steigern. Die Entscheidung<br />

für die SMS group ist aufgrund der fortschrittlichen<br />

technischen Lösungen gefallen«,<br />

sagt Knut Rummler, Technischer Ge -<br />

schäftsführer der Lech-Stahlwerke GmbH.<br />

Mit dieser Erweiterung reagieren die<br />

Lech-Stahlwerke auf die Anforderungen der<br />

Automobilindustrie und ermöglichen außerdem<br />

eine Just-in-time-Lieferung von SBQ-<br />

Güten (Special Bar Quality) mit guter Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Geradheit der<br />

Stäbe. »In Bayern sind wir einer der wichtigsten<br />

Lieferanten der Automobilindustrie,<br />

und mit den neuen Anlagen von der SMS<br />

group können wir sicherheitsrelevanten<br />

Stahl noch präziser fertigen als zuvor – denn<br />

wir leisten immer mehr als nur unsere<br />

Pflicht«, so Max Aicher, Stiftungsvorstand<br />

der Max Aicher Stiftung.<br />

Zum Lieferumfang der SMS group gehören<br />

ein 3-Walzen-Präzisionsmaßwalzblock<br />

(PSM ® – Precision Sizing Mill) inklusive der<br />

zugehörigen Walzenwerkstatt, Rechenkühlbett,<br />

Trennschleifmaschinen sowie eine<br />

Adjustage. Neben den mechanischen Einrichtungen<br />

liefert die SMS group auch die<br />

Elektrik und Automatisierung und führt die<br />

Montage und Inbetriebnahme aus.<br />

Im modernen PSM ® -Sizing-Block Typ 380/4<br />

wird zukünftig Stabstahl im Durchmesserbereich<br />

von 30 bis 80 mm aus einer Einkaliberfamilie<br />

gewalzt.<br />

Die nachgeschaltete Anlagenkonfiguration<br />

mit Rechenkühlbett, Trennschleifmaschinen<br />

und Adjustage ermöglicht es den<br />

Lech-Stahlwerken ihr gesamtes Produktspektrum<br />

für Stabstahl (rd. 30 bis 130 mm)<br />

und Quadratprofile (50 bis 120 mm) weiter<br />

zu verarbeiten und den werksinternen<br />

Logistikprozess weiter zu optimieren.<br />

(sm 160903937)<br />

Vertragsunterzeichung zur Erweiterung des<br />

Stabstahlwalzwerks 2 der Lechstahlwerke<br />

(LSW), unten von li. nach re.: Evelyne Aicher<br />

und Max Aicher (Eigner), Marcel Fasswald<br />

(Geschäftsführung SMS group),<br />

Knut Rummler (Technische Geschäftsführung<br />

LSW), sowie weitere Vertreter der Lech-<br />

Stahlwerke und der SMS group (oben).<br />

(Foto: Lech-Stahlwerke/SMS group)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


34 K<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINA VERFEHLT BEDINGUNGEN<br />

FÜR MARKTWIRTSCHAFTSSTATUS<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER spricht sich weiterhin gegen eine Anerkennung<br />

Chinas als Marktwirtschaft aus. Die Volksrepublik<br />

erfüllt nach Einschätzung des Generaldirektors<br />

Axel Eggert nur eine von fünf geforderten<br />

Bedingungen, indem sie inzwischen Bartergeschäfte<br />

verboten hat. Nun müsse sich die Regierung<br />

noch aus allen Entscheidungen von Unternehmen<br />

und über den Einsatz von Ressourcen<br />

heraushalten, transparente und diskriminierungsfreie<br />

Corporate-Governance-Regeln für alle Ge -<br />

sellschaften einführen, einen staatsunabhängigen<br />

Finanzsektor sowie klare Eigentumsrechte und<br />

Konkursregeln schaffen.<br />

EUROFER warnte erneut vor einer verfrühten<br />

Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft. Wenn<br />

dieser Schritt dennoch erfolgen würde, hätten die<br />

chinesischen Stahlerzeuger noch weitaus größere<br />

Wettbewerbsvorteile als bisher, sagte Eggert. Die<br />

von China möglicherweise in Aussicht gestellte<br />

Reduzierung von Überkapazitäten dürfte nicht<br />

den Weg für eine Veränderung des Status freimachen.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903954)<br />

EUROFER UNTERSTÜTZT<br />

HANDELSKLAGEN GEGEN CHINA<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER hat die gegen China gerichteten Klagen der<br />

USA und der EU bei der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) befürwortet. Die Volksrepublik belegt die<br />

Ausfuhr bestimmter Rohstoffe mit hohen Zöllen<br />

und verletzt bereits 2001 unterzeichnete Vereinbarungen<br />

mit der WTO.<br />

Die Welthandelsorganisation hatte bereits<br />

zweimal die Exportbeschränkungen Chinas verurteilt.<br />

Nun steht eine weitere Entscheidung ins<br />

Haus. Aktuell geht es um die Ausfuhr von Antimon,<br />

Kobalt, Kupfer, Chrom, Graphit, Indium, Blei,<br />

Magnesium, Talkum, Tantal und Zinn.<br />

»Chinas Exportzölle und Ausfuhrquoten haben<br />

sich extrem negativ auf europäische und amerikanische<br />

Erzeuger ausgewirkt«, sagte EUROFER-<br />

Direktor Axel Eggert. Um international wettbewerbsfähig<br />

zu sein, müssten sie Zugang zu wichtigen<br />

Rohstoffen haben. Die Exportbeschränkungen<br />

würden den chinesischen Erzeugern einen<br />

unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffen. K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903955)<br />

EU UND CHINA GRÜNDEN<br />

STAHLPLATTFORM<br />

Brüssel / Peking. Die Europäische Union und<br />

die Volksrepublik China haben Mitte Juli 2016<br />

eine gemeinsame Stahlplattform ins Leben gerufen.<br />

Anlass war der Besuch des EU-Kommissionspräsidenten<br />

Jean-Claude Junckers und des EU-<br />

Rats präsidenten Donald Tusk in der chinesischen<br />

Hauptstadt Peking.<br />

In dieser Arbeitsgruppe wollen die Partner über<br />

die Überkapazitäten in China sprechen und die<br />

Diskussion mit realen Daten unterlegen, die<br />

gemeinsam erhoben und überprüft werden. Ziel<br />

der Zusammenarbeit ist es, eine für beide Seiten<br />

zufriedenstellende Lösung für den Abbau der<br />

Überkapazitäten zu finden. Hierzu sollen alle<br />

Möglichkeiten intensiv bewertet werden.<br />

Juncker machte deutlich, dass es für die EU eine<br />

eindeutige Verbindung zwischen den bestehenden<br />

Überkapazitäten der Stahlindustrie und dem<br />

Wunsch Chinas nach Anerkennung als Marktwirtschaft<br />

gibt. Außerdem betonte er, dass die EU<br />

bislang noch keine Entscheidung über ihr Votum<br />

zur Frage der Anerkennung getroffen hat. Diese<br />

werde erst nach intensiver Prüfung erfolgen. K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903921)<br />

SICHERHEITSRELEVANTE<br />

ÜBERROLLBÜGEL FÜR<br />

FAHRERKABINEN<br />

Zeithain. Für viele Fahrzeughersteller und den<br />

Kabinenbau ein wichtiger und zuverlässiger Lieferant<br />

von sicherheitsrelevanten Überrollbügeln<br />

ist das Unternehmen Schuster Rohrbogen GmbH.<br />

Hergestellt werden diese überwiegend aus Stahlbauhohlprofilen<br />

in diversen Abmessungen, zwischen<br />

30 mm x 30 mm x 3,0 mm bis 200 mm x<br />

100 mm x 10 mm sowie mit inneren Biegeradien<br />

von 45 bis 500 mm. Diese Stahlbauhohlprofile<br />

können nicht nur zeichnungsgerecht kalt gebogen<br />

werden, das 3-D-Laserschneiden und Verschweißen<br />

zu Schweißbaugruppen gehört ebenfalls zum<br />

Repertoire der Rohr- und Profilbiege-Spezialisten.<br />

/<br />

Schuster Rohrbogen GmbH<br />

Industriestraße E 14<br />

01619 Zeithain<br />

Tel. +4935255602-0<br />

www.schuster.de<br />

K<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903951)<br />

(Foto: Schister Rohrbogen)<br />

Überrollbügel, wie<br />

sie die Schuster<br />

Rohrbogen GmbH<br />

für Hersteller aus<br />

dem Fahrzeug- und<br />

Kabinenbau<br />

anbietet.<br />

EIN JAHR COATINC24<br />

Siegen. Im <strong>September</strong> 2015 nahm Coatinc24 –<br />

mit Sitz im niedersächsischen Wildeshausen –<br />

erstmalig ihre Aktivitäten auf. Als reiner Vertriebsund<br />

Logistikstandort von The Coatinc Company<br />

bedient er die Bedürfnisse der Kunden aus der<br />

Umgebung – hauptsächlich aus dem Schlosserund<br />

Metallbaubereich. Coatinc24 vereint Kundenservice,<br />

Logistik sowie Vertrieb und koordiniert die<br />

eingeholten Veredelungsaufträge. Diese werden<br />

auf die Werke in Bochum, Peine und Groningen<br />

verteilt. Insgesamt erfüllen derzeit zwei Koordinations-<br />

und Service-Mitarbeiter sowie vier LKW-<br />

Fahrer mithilfe effizienter Touren- und Abwicklungspläne<br />

jedes Kundenbedürfnis mit Engagement<br />

und hoher Geschwindigkeit.<br />

Der Schlosserkundenbestand wird bei Coatinc24<br />

künftig weiter wachsen. Einen Beitrag dazu<br />

wird die neue Pulverbeschichtungsanlage in Groningen<br />

leisten, die im Herbst in Betrieb gehen<br />

wird und noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Bauteile<br />

können dann sehr schnell im Duplex-Verfahren<br />

behandelt und zum Kunden zurückgeliefert<br />

werden – in Verbindung mit dem gewohnt guten<br />

Service und hoher Zuverlässigkeit.<br />

www.coatinc24.com<br />

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36 K Branchenbericht<br />

Hüttentechnik wartet auf Investitionen<br />

der Stahlindustrie<br />

Harter Kampf um wenige Großaufträge<br />

Düsseldorf (kv). Für die Stahlwerksbauer ist auch 2016 eine Wende zum<br />

Besseren nicht in Sicht. Die deutschen Anlagenbauer, die weltweit zu den<br />

führenden Anbietern gehören, müssen nach eigener Erkenntnis ihre<br />

Effizienz steigern und verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren,<br />

um ihre technologische Spitzenstellung zu halten und auszubauen.<br />

Die Maschinen- und Anlagenbauer der<br />

Hütten- und Walzwerkstechnik wissen seit<br />

Langem mit den fast regelmäßigen zyklischen<br />

Ausschlägen ihres Geschäftes zu<br />

leben. Dem Tief bei den Auftragseingängen<br />

folgte meist nach etwa drei bis vier Jahren<br />

wieder ein Hoch. Doch inzwischen stecken<br />

die Unternehmen im fünften Jahr in einem<br />

Abschwung. Und eine Umkehr des Trends<br />

ist nicht erkennbar. Die Bestellungen sackten<br />

allein 2015 um<br />

fast ein Drittel auf<br />

1,6 (Vorjahr 2,4)<br />

Mrd. € ab. »Das ist<br />

der niedrigste Wert<br />

seit dem von der<br />

Asien- und Russlandkrise<br />

geprägten<br />

Jahr 1999 und er ist<br />

nur etwa halb so<br />

groß wie noch 2010 und 2011«, klagt<br />

Thomas Waldmann, Geschäftsführer der<br />

VDMA-Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

(AGAB). Die Rekordjahre 2007 und<br />

2008 mit jeweils fast 6 Mrd. € Auftragseingängen<br />

zieht Waldmann zum Vergleich erst<br />

gar nicht heran. In der AGAB sind die großen<br />

Anlagenbauer organisiert, die laut Definition<br />

die Fähigkeit besitzen, »auf der Basis<br />

umfassender Kenntnis des verfahrenstechnischen<br />

Prozessablaufs ein- oder mehrmals<br />

jährlich kunden spezifische Industrieanlagen<br />

im Wert von jeweils mindestens 25 Mrd. €<br />

zu bauen«. Der gesamte Großanlagenbau<br />

stand 2015 für knapp 20 Mrd. € Auftragseingang.<br />

Er kommt auf einen Weltmarktanteil<br />

von rd. 17 %.<br />

»<br />

Im laufenden Jahr ergeben sich<br />

Marktchancen in Westeuropa vor<br />

allem bei Projekten zur Umrüstung<br />

bestehender Anlagen.<br />

VDMA, Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

Schwieriges Umfeld bleibt vorerst<br />

bestehen<br />

Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des VDMA-<br />

Fachverbandes Hütten- und Walzwerkeinrichtungen,<br />

zu dem auch das Gros kleinerer<br />

und mittlerer Anbieter zählt, sieht für seine<br />

Klientel die Lage kaum anders: Ȇber alle<br />

Regionen hatten Hersteller des metallurgienahen<br />

Maschinen- und Anlagenbaus 2015<br />

durchschnittlich 26 % weniger Aufträge zu<br />

verbuchen. 2016 ist<br />

keine Trendwende<br />

in Sicht.« Für die<br />

AGAB steht fest:<br />

»Die Situation muss<br />

als weiter problematisch<br />

beschrieben<br />

werden, denn<br />

das schwierige Um -<br />

feld bleibt bestehen.<br />

Das weltweite Nachfragetief auf dem<br />

Markt für metallurgische Hütten- und<br />

Walzwerkstechnik wird auch 2016 anhalten.«<br />

Wie sieht dieses Umfeld aus? Die weltweite<br />

Rohstahlproduktion sank im vergangenen<br />

Jahr um 3 %. Waldmann: »Die Kapazitätsauslastung<br />

der im Markt befindlichen<br />

Anlagen lag im ersten Halbjahr 2015 noch<br />

konstant über 70 %. Im zweiten Halbjahr<br />

sank sie kontinuierlich und erreichte im<br />

Dezember mit 65 % einen Tiefpunkt, das<br />

sind rd. 5 Prozentpunkte weniger als im<br />

Dezember 2014. Zu keinem Zeitpunkt wurde<br />

im vergangenen Jahr der langfristig wichtige<br />

Stabilisierungswert von 80 % erreicht.<br />

Die Bemühungen einer Reihe von Stahlherstellern,<br />

diesem negativen Trend durch<br />

Kapazitätsanpassungen entgegenzuwirken,<br />

zeigten keinen erkennbaren Erfolg.«<br />

Die Kunden der Anlagenbauer leiden aufgrund<br />

der mit dieser Entwicklung verbundenen<br />

weltweiten Überkapazitäten und der<br />

hohen Wettbewerbsintensität zunehmend<br />

unter Kosten- und Ergebnisdruck, heißt es<br />

weiter. Damit verknüpft sind Probleme bei<br />

der Finanzierung und Kapitalbeschaffung<br />

für erforderliche Investitionen. Projekte werden<br />

zunehmend verschoben oder storniert.<br />

Hinzu kommen die vielfältigen geopolitischen<br />

Unsicherheiten. Weiterhin wirken sich<br />

beispielsweise die EU-Sanktionen gegen<br />

Russland und die verschlechterte Sicherheits-<br />

und Wirtschaftslage im Nahen und<br />

Mittleren Osten negativ auf das Investitionsverhalten<br />

aus.<br />

»Enttäuschende Nachfrage«<br />

aus China<br />

Und auch im weltweit wichtigsten Markt für<br />

Hütten- und Walzwerke – in China – entwickelt<br />

sich die Nachfrage aufgrund der sich<br />

abkühlenden Konjunktur und hoher Überkapazitäten<br />

enttäuschend. Die Stahlindustrie<br />

in China befindet sich in einer Konsolidierungsphase.<br />

Trotz eines Rückgangs der<br />

Produktion um gut 2 % im Jahr 2015<br />

erzeugt das Land nach wie vor weit mehr<br />

Stahl als es benötigt. Das betrifft auch<br />

höherwertige Stahlqualitäten. Zahlreiche<br />

Anlagenbetreiber schreiben in China Verluste<br />

und sind entsprechend zurückhaltend bei<br />

ihren Investitionsentscheidungen. Dennoch<br />

haben nach Darstellung der AGAB internationale<br />

Maschinenbauer im chinesischen<br />

Markt weiterhin Erfolgschancen, wenn sie<br />

die von den Kunden gewünschten energieeffizienten<br />

und Ressourcen schonenden<br />

Anlagen liefern können.<br />

Etwas besser sieht es in Indien aus:<br />

Obwohl die dortige Stahlindustrie durch<br />

zunehmende Importe aus China, Russland,<br />

Japan und Südkorea unter Druck gerät, meldete<br />

Indien als eines von wenigen Ländern<br />

ein Wachstum der Stahlproduktion. Insbe-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Branchenbericht K 37<br />

sondere die Ankündigung eines umfangreichen<br />

Infrastrukturprogramms war nach<br />

Auffassung der AGAB hierfür wichtig. Nach<br />

wie vor seien die indischen Anlagenbetreiber<br />

somit verhalten optimistisch und investieren<br />

in neue Anlagen und in die Modernisierung<br />

bestehender Kapazitäten. Auch<br />

mittelfristig sei auf dem Subkontinent mit<br />

einer positiven Entwicklung der Projekttätigkeit<br />

zu rechnen.<br />

Ähnliches lässt sich in Süd- und Südostasien<br />

nicht beobachten. In den großen<br />

Stahlländern Japan und Südkorea sank die<br />

Rohstahlproduktion<br />

im vergangenen<br />

Jahr ebenso wie in<br />

den kleineren Produktionsländern<br />

Vietnam und Indonesien<br />

wegen des<br />

durch Billigimporte<br />

ausgelösten Preisdrucks.<br />

Der japanischen<br />

Regierung und der japanischen<br />

Notenbank sei es trotz einer expansiven<br />

Geldpolitik bislang nicht gelungen, die Konjunktur<br />

zu beleben, worunter auch der<br />

Stahlsektor leide. Neue Aufträge gibt es nur<br />

bei der Modernisierung von Altanlagen.<br />

Europäische Anbieter müssten sich in Japan<br />

einer starken inländischen Konkurrenz stellen<br />

und würden zudem häufig mit einer<br />

»Buy Japanese«-Haltung der Stahlindustrie<br />

konfrontiert.<br />

»<br />

Marktchancen für Anbieter von Hütten- und<br />

Walzwerkstechnik bestehen in den USA vor allem in<br />

der Aluminiumindustrie und bei der Ertüchtigung von<br />

Anlagen, die auf die Produktion höherwertiger Stähle,<br />

etwa für die Autoindustrie, umgerüstet werden sollen.<br />

Schwacher Markt auch in den USA<br />

Die Rohstahlproduktion in den USA brach<br />

2015 sogar um 11 % ein. In der Gruppe der<br />

führenden Stahl produzierenden Länder war<br />

das der stärkste Rückgang. Die USA haben<br />

ihre Stellung als drittgrößter Stahlproduzent<br />

hinter China und Japan damit an Indien verloren.<br />

Die US-Stahlindustrie leide überproportional<br />

an großen Mengen importierten<br />

Dumpingstahls, mittlerweile wird bereits<br />

etwa ein Drittel des in den USA verkauften<br />

Stahls importiert. Aus diesem Grund hat die<br />

US-Regierung Anfang 2016 einen Antidumpingzoll<br />

für Stahl aus China, Russland, Südkorea,<br />

Brasilien, Indien, Japan und Großbritannien<br />

verhängt. Aber auch die fallenden<br />

ÖI- und Gaspreise und die dadurch<br />

zurückgehende Nachfrage nach Pipelines<br />

belasten die Unternehmen. Marktchancen<br />

für Anbieter von Hütten- und Walzwerkstechnik<br />

bestehen in den USA vor allem in<br />

der Aluminiumindustrie und bei der Ertüchtigung<br />

von Anlagen, die auf die Produktion<br />

höherwertiger Stähle, etwa für die Autoindustrie,<br />

umgerüstet werden sollen.<br />

Die Anlagenbetreiber in Westeuropa<br />

mussten im vergangenen Jahr unter schwierigen<br />

strukturellen Bedingungen agieren.<br />

Das Umfeld war durch Überkapazitäten,<br />

hohe Energiekosten und anspruchsvolle<br />

Umweltstandards gekennzeichnet. Die<br />

Investitionsbereitschaft verharrte daher auf<br />

niedrigem Niveau. Im laufenden Jahr ergeben<br />

sich Marktchancen in Westeuropa vor<br />

allem bei Projekten zur Umrüstung bestehender<br />

Anlagen. Ziel dieser Vorhaben ist es,<br />

höhere Stahlqualitäten zu produzieren, die<br />

operativen Kosten zu senken und Anlagen<br />

umwelttechnisch zu optimieren.<br />

»Vielfältiger« Modernisierungsbedarf<br />

in Russland<br />

Zu den zehn wichtigsten Stahl produzierenden<br />

Ländern weltweit zählten 2015 Russland<br />

(Rang 5) und die Ukraine (Rang 10).<br />

Nach wie vor belasten die politischen Unsicherheiten<br />

und die EU-Sanktionen gegen<br />

Russland die Marktentwicklung in der GUS.<br />

Zwar besteht vielfältiger Modernisierungsbedarf,<br />

jedoch scheitern Projekte oftmals an<br />

den mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten.<br />

»Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

und damit einhergehende positive<br />

Impulse für neue Investitionen sind für die<br />

Anbieter von Hütten- und Walzwerken derzeit<br />

nicht in Sicht«, so die AGAB. Die Rohstahlproduktion<br />

im Mittleren Osten und in<br />

Afrika verharrte 2015 auf einem stabilen<br />

Niveau. Lediglich in der Türkei gab es einen<br />

deutlichen Produktionsrückgang. Nach wie<br />

vor wird die Stahlnachfrage im Mittleren<br />

Osten durch die zunehmende Industrialisierung<br />

und den Infrastrukturausbau getragen.<br />

Anhaltend niedrige Ölpreise könnten diese<br />

Entwicklung jedoch gefährden. Gleichzeitig<br />

beeinträchtigen politische Unsicherheiten<br />

in einigen Ländern die generelle Investitionsbereitschaft.<br />

Nach wie vor bietet die<br />

Region dem Hütten- und Walzwerksbau<br />

dennoch etliche Absatzchancen, insbesondere<br />

bei der Modernisierung und der Erweiterung<br />

bestehender Anlagen. Nach dem<br />

Ende der internationalen Sanktionen gegen<br />

den Iran eröffnen sich dort für den Hüttenund<br />

Walzwerksbau mittelfristig gute Möglichkeiten.<br />

Das Land zählt nach wie vor zu<br />

den 15 größten Stahlproduzenten der Welt.<br />

Die sich bereits abzeichnende wirtschaftliche<br />

Belebung lasse auf einen Anstieg der<br />

Stahlnachfrage im Infrastrukturbereich<br />

sowie in der Öl- und Gasindustrie hoffen.<br />

Keine Großaufträge<br />

aus dem Inland<br />

Insgesamt schrumpften die Auftragseingänge<br />

aus dem Ausland 2015 auf 1,4 (Vorjahr<br />

2,2) Mrd. €. Die Bestellungen aus dem<br />

Inland bewegten sich mit niedrigen 170<br />

(194) Mill. € noch leicht unter Vorjahresniveau.<br />

Angesichts des schwierigen Marktumfelds<br />

und der niedrigen Investitionsbereitschaft in<br />

der Stahl- und Aluminiumindustrie kam dieses<br />

Ergebnis nach Aussagen der AGAB nicht<br />

überraschend. Neben den hohen Energiekosten<br />

im Inland leiden die Anlagenbetreiber<br />

derzeit vor allem unter einem schwachen<br />

Nachfragewachstum sowie der zunehmenden<br />

Importkonkurrenz aus China. Der<br />

Bau neuer Stahlwerke ist unter diesen Vo -<br />

raussetzungen auch langfristig unwahrscheinlich.<br />

Das Marktgeschehen war 2015<br />

insofern von Vorhaben im einstelligen und<br />

niedrigen zweistelligen Millionenbereich<br />

geprägt, Großprojekte über 25 Mill. € habe<br />

es nicht gegeben. Vielmehr standen die<br />

Modernisierung und Instandhaltung älterer<br />

Anlagen im Vordergrund. Charakteristische<br />

Projekte waren die Erneuerung von Kernkomponenten,<br />

der Einbau von Umweltschutztechnik<br />

sowie die Anpassung der<br />

Medienversorgung. Ziele solcher Maßnahmen<br />

seien es, Produktionsprozesse zu stabilisieren<br />

sowie die Verfügbarkeit und Produktivität<br />

der Anlagen zu steigern.<br />

K<br />

(sm 160904009)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


38 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Treibende Wirtschaftsmacht<br />

Automobilindustrie<br />

von Heike Stüvel*<br />

Die Automobilindustrie ist die größte Branche des verarbeitenden<br />

Gewerbes und zählt gemessen am Umsatz zu den bedeutendsten<br />

Industriezweigen in Deutschland. Sie sichert Wohlstand und Beschäftigung.<br />

Im Fokus stehen die ambitionierten Zukunftsvisionen rund um die<br />

Mobilität von morgen: mit weitreichenden Folgen für die Industrie, aber<br />

auch für den Autofahrer.<br />

Gute Zeiten für das weltweite Autogeschäft.<br />

Nach der neuen Prognose des CAR<br />

Instituts der Universität Duisburg-Essen werden<br />

im Jahr 2016 weltweit 80,3 Mill. Autos<br />

verkauft werden. Das sind 2 Mill. Fahrzeuge<br />

mehr als 2015 und ein neuer Spitzenwert.<br />

Das größte Plus kommt trotz guter europäischer<br />

Autokonjunktur wieder aus Asien.<br />

Der asiatische Automarkt wächst um mehr<br />

als 1,1 Mill. Verkäufe auf 32 Mill. im Jahr<br />

2016. Damit werden 40 % aller Neuwagen<br />

in Asien gekauft. 2017 ist gar mit einem<br />

weiteren Zuwachs von 2,4 Mill. Autoverkäufen<br />

zu rechnen. »Der deutsche Automarkt<br />

wird mit einem Weltmarktanteil von 4 %<br />

immer stärker ›marginalisiert‹. Bis zum Jahr<br />

2025 wird die Bedeutung Deutschlands im<br />

Weltmarkt auf 3 % Weltmarktanteil gesunken<br />

sein«, so Professor Ferdinand Dudenhöffer,<br />

Leiter des CAR-Centers Automotive<br />

Research, der Universität Essen. »Deutschland<br />

braucht die Automobilindustrie, die<br />

Automobilindustrie aber nicht Deutschland«.<br />

* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />

unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften<br />

Pkw-Märkte: Westeuropa, USA und<br />

China weiter auf Wachstumskurs<br />

Bereits im vergangenen Jahr hat sich der<br />

Pkw-Weltmarkt gut entwickelt. Und der bisherige<br />

Jahresverlauf zeigt, dass 2016 erneut<br />

ein Wachstumsjahr wird. Für Westeuropa<br />

erwartet der VDA (Verband der Automobilindustrie)<br />

ein Absatzplus von 5 % auf<br />

13,8 Mill. Pkw. Der US-Markt wird 2016 um<br />

1 % auf 17,5 Mill. Light Vehicles steigen.<br />

Der chinesische Pkw-Markt dürfte um 8 %<br />

auf knapp 21,7 Mill. Einheiten zulegen.<br />

Mit anderen Worten: Die drei großen<br />

Automobilmärkte, die zusammen zwei Drittel<br />

des Weltmarktes ausmachen, bleiben auf<br />

Wachstumskurs. Weiterhin schwach hingegen<br />

sind Russland (– 5 %) und Brasilien<br />

(– 15 %), auch Japan (– 2 %) kommt nicht<br />

voran. Insgesamt wird der Pkw-Weltmarkt<br />

damit im Jahr 2016 um 3 % wachsen und<br />

erstmals die 80-Mill.-Marke (80,6 Mill.)<br />

überschreiten.<br />

Zum bisherigen Jahresverlauf: Der Pkw-<br />

Absatz in China hat in den ersten fünf<br />

Monaten um 10 % auf 8,9 Mill. Einheiten<br />

zugelegt. Das Wachstum wird vom SUV-Segment<br />

getragen. Dies ist auch in den USA zu<br />

beobachten. Der Light-Vehicle-Absatz in<br />

den USA ist bis Juni um gut 1 % auf 8,6 Mill.<br />

Einheiten gestiegen. Besonders erfreulich ist<br />

die Entwicklung in Westeuropa: In den ersten<br />

fünf Monaten stieg der Neuwagenabsatz<br />

um 9 % auf 6,1 Mill. Fahrzeuge. Alle<br />

großen Märkte sind im Plus; Frankreich,<br />

Italien und Spanien sogar jeweils mit zweistelligen<br />

Wachstumsraten. In den neuen<br />

EU-Ländern war die Nachfrage bis Mai<br />

ebenfalls sehr lebhaft (+ 17 %).<br />

Da der Marktanteil der deutschen Konzernmarken<br />

in Westeuropa und in den neuen<br />

EU-Ländern jeweils bei etwa 50 % liegt,<br />

wirkt sich die Erholung positiv auf die deutschen<br />

Hersteller und Zulieferer aus.<br />

Pkw-Inlandsmarkt steigt auf<br />

3,3 Mill. Fahrzeuge<br />

Der Pkw-Inlandsmarkt zeigt eine Vitalität,<br />

die manche nicht erwartet hatten. Die Pkw-<br />

Inlandsproduktion stieg im 1. Halbjahr um<br />

4 % auf gut 3 Mill. Einheiten. Für das Ge -<br />

samtjahr wird ein Produktionsvolumen von<br />

5,8 Mill. Einheiten (+ 1 %) erwartet. Während<br />

die Ausfuhr in die EU wächst – vor<br />

allem nach Italien, Spanien und in die neuen<br />

EU-Länder –, sind die Exporte nach China<br />

auf Vorjahresniveau. Die Ausfuhren in die<br />

USA waren in den ersten fünf Monaten<br />

rückläufig. Der Export erhöhte sich im ersten<br />

Halbjahr leicht um 2 % auf 2,3 Mill. Einheiten.<br />

Für das Gesamtjahr 2016 dürfte der<br />

Export mit 4,4 Mill. Einheiten konstant bleiben.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />

Mercedes E-Klasse zeigt den Weg zum<br />

autonomen Fahren (auf der EU-Verkehrsministerkonferenz<br />

2016 in Amsterdam).<br />

(Foto: Daimler)<br />

Die Auslandsproduktion war in den ersten<br />

fünf Monaten mit gut 4,1 Mill. Pkw stabil.<br />

Für das Gesamtjahr erwartet der VDA aufgrund<br />

der positiven Entwicklung in China<br />

und den USA einen leichten Anstieg um<br />

3 % auf 9,7 Mill. Pkw.<br />

Höhere Beschäftigung und<br />

gestiegener Umsatz<br />

Die gute Konjunktur insbesondere auf den<br />

europäischen Märkten führte dazu, dass die<br />

deutsche Automobilindustrie die Zahl ihrer<br />

Beschäftigten (Stammbelegschaften) weiter<br />

erhöhen konnte. Der Umsatz erhöhte sich in<br />

den ersten vier Monaten um 3 % auf knapp<br />

137 Mrd. €, davon waren gut 88 Mrd. €<br />

exportabhängiger Auslandsumsatz.<br />

»Wir leben in ungewöhnlichen Zeiten«,<br />

sagt Wissmann. »Die EU steht vor enormen<br />

Herausforderungen, die Politik muss klug<br />

handeln. Der Diesel und die Automobilindustrie<br />

haben Imagepunkte verloren – nun gilt<br />

es, Vertrauen wieder zurückzugewinnen.<br />

Was uns allerdings freut und auch ein wenig<br />

stolz macht, ist die Tatsache, dass die Kunden<br />

weiterhin Vertrauen in die Automobilindustrie<br />

haben, wie die Verkaufszahlen<br />

zeigen«: Der westeuropäische Pkw-Markt<br />

geht nach oben. Der deutsche Markt wächst<br />

ebenfalls und der Diesel zeigt sich im Markt<br />

stabil und überzeugt die Kunden durch seine<br />

Effizienz. Auch die Restwerte bleiben<br />

hoch: Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist<br />

der Diesel ebenso gefragt wie beim Neuwagengeschäft.<br />

»Der Verbrennungsmotor wird uns noch<br />

etliche Jahre begleiten. Er wird den Hochlauf<br />

der Elektromobilität flankieren und finanzieren.<br />

Er hat weiter Potenzial. Das gilt für<br />

den Diesel ebenso wie für den Benziner«, so<br />

Wissmann.<br />

China bleibt Wachstumstreiber,<br />

Autobauer verlassen die Nische<br />

Für China und Indien wird mit dem weitaus<br />

größten Wirtschaftswachstum in den Top-<br />

15-Märkten gerechnet. In China führen<br />

das Wachstum und der nicht-gesättigte<br />

Pkw-Markt zu einer Pkw-Nachfrage von<br />

21,09 Mill. Fahrzeugen im Jahr 2016 und<br />

22,04 Mill. Fahrzeugverkäufen im Jahr<br />

2017. Damit bleibt China fortgesetzt die<br />

Wachstumslokomotive der Autobranche.<br />

Dabei nehmen die chinesischen Autobauer<br />

eine immer wichtiger werdende Rolle im<br />

Markt ein. Der SUV-Boom mit preisgünstigen<br />

SUV-Modellen beschert den chinesischen<br />

Autobauern einen großen Wachstumsschub.<br />

In den ersten fünf Monaten des<br />

Jahres stellten die chinesischen Autobauer<br />

mit bei uns kaum bekannten Marken wie<br />

Chery, Dongfeng, Geely, Great Wall, JAC<br />

oder Weichai 44 % aller in China verkauften<br />

Pkw. Getrieben werden die Marktanteilsgewinne<br />

der Chinesen durch den Boom der<br />

preisgünstigen SUV und MPV (Multi Pur pose<br />

Vehicles). 55 % aller in China verkaufter<br />

SUV sind chinesische Marken. Bei den MPV<br />

haben die Chinesen sogar einen Marktanteil<br />

von 90 %. Im Jahre 2016 werden 26 % aller<br />

weltweit produzierten Autos in China verkauft.<br />

Der Abstand zwischen China und den<br />

anderen Top-15-Märkten wird größer. Bleibt<br />

das Wirtschaftswachstum in den Jahren<br />

nach 2017 in China erhalten – wovon heute<br />

auszugehen ist – wird sich das Wachstum<br />

des chinesischen Automarktes auch nach<br />

2017 fortsetzen. Hauptgrund dafür ist die<br />

immer noch relativ »überschaubare« Pkw-<br />

Dichte von 67 Autos pro 1.000 Einwohnern<br />

in China. Ähnliches für China gilt auch für<br />

Indien. In den letzten 20 Jahren verlief allerdings<br />

der Wachstumsprozess Indiens zyklisch.<br />

Das Land entwickelt sich deutlich langsamer<br />

als China. Viele gesellschaftliche<br />

Strukturen in Indien und die sehr schlechte<br />

Infrastruktur »hemmen« höheres Wachstum.<br />

Dies zeigt sich auch am wichtigen Maß<br />

der Pkw-Dichte. Im Vergleich zu China besitzen<br />

1.000 Einwohner in Indien im Durchschnitt<br />

nur 22 Pkw.<br />

Das »theoretische« Marktpotenzial Indiens<br />

ist damit erheblich. Allerdings gibt es in<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


40 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Porsche MACAN auf Platz eins<br />

der SUVs<br />

(Foto: Porsche)<br />

Porsche zeigt der<br />

Konkurrenz die<br />

Rücklichter<br />

(Foto: Porsche)<br />

Daimler, BMW und Ford – erwirtschaften<br />

mit 55,3 Mrd. € fast 60 % aller Gewinne.<br />

Die Abgas-Affäre wirft alle Gewissheiten<br />

über den Haufen. Nun stellt VW-Chef Matthias<br />

Müller den Dieselbetrieb – bisher allein<br />

schon wegen der Klimaziele unantastbar –<br />

auf den Prüfstand. Er rüttelt aufgrund der<br />

der Abgas-Affäre an der Zukunft des Dieselmotors.<br />

»Es wird sich die Frage stellen, ob<br />

wir ab einem bestimmten Zeitpunkt noch<br />

viel Geld für die Weiterentwicklung des<br />

Diesels in die Hand nehmen sollen«, sagte<br />

Müller dem Handelsblatt kurz vor der VW-<br />

Hauptversammlung. VW hatte mit einer<br />

Software die Abgaswerte im Testbetrieb<br />

manipuliert. In den USA hat VW alle Dieselmodelle<br />

vom Markt genommen.<br />

Indien immer wieder Hemmnisse. Vor allem<br />

sind die Durchschnittseinkommen in Indien<br />

deutlich geringer als in China. Damit ist es<br />

weniger Menschen möglich, einen Neuwagen<br />

zu finanzieren.<br />

USA langsameres Wachstum –<br />

trotzdem immer auf hohem Niveau<br />

In den USA hat sich das Wirtschaftswachstum<br />

gegenüber den Vorjahren verlangsamt.<br />

Für das Jahr 2016 wird mit einer Steigerung<br />

des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 %<br />

gerechnet. Zusätzlich ist der US-Markt ein<br />

gesättigter Automarkt mit 788 Autos pro<br />

1.000 Einwohner. Die Entwicklung in den<br />

gesättigten Automärkten richtet sich stark<br />

nach dem Ersatzbedarf. Man rechnet nur<br />

mit 1,8 % bzw. 2,0 % Wachstum bei den<br />

US- Autoverkäufen im Jahr 2016 und 2017.<br />

Unklar ist der zukünftige Wirtschaftskurs in<br />

den USA, da im November Präsidentenwahlen<br />

sind.<br />

Studie: Toyota ist leistungsstärkster<br />

Hersteller<br />

Es ist ein gutes Jahr her, da hatte man in<br />

Wolfsburg wieder mal Grund zum Feiern:<br />

Platz eins im Vergleich der weltweit tätigen<br />

Autohersteller in der Leistungsfähigkeitsstudie<br />

des Center of Automotive Management<br />

der Fachhochschule Bergisch-Gladbach<br />

(CAM) für den Volkswagen-Konzern. Wieder<br />

einmal hatte VW alle anderen hinter sich<br />

gelassen, wenn es um Innovationskraft,<br />

Finanz- und Absatzstärke geht. Aber dann<br />

kam Dieselgate. In der neusten Performance-<br />

Studie des CAM, bricht VW regelrecht ein.<br />

Nur noch Mittelmaß ist der Autobauer statt<br />

des Spitzenplatzes. Nur auf Platz sieben landet<br />

VW von siebzehn internationalen Herstellern.<br />

»Dank der hohen finanziellen Leistungskraft<br />

der Premiumtöchter Audi und<br />

Porsche kann sich der Volkswagen-Konzern<br />

trotz Abgas-Skandals aber im Mittelfeld<br />

behaupten«, so Studienleiter Professor Stefan<br />

Bratzel. Toyota ist in diesem Jahr Gewinner,<br />

mit dem sich VW ohnehin schon in den<br />

vergangenen Jahren stets um den Titel des<br />

größten Autobauers der Welt stritt. Daimler<br />

und BMW konnten auf Platz zwei und drei<br />

ihre Spitzenpositionen verteidigen. Bei dieser<br />

bereits seit zwölf Jahren regelmäßig<br />

durchgeführten Studie des CAM werden elf<br />

unterschiedliche Kriterien untersucht.<br />

Trotz der Dieselkrise und der hohen Verluste<br />

bei Volkswagen, stieg der Gewinn aller<br />

Hersteller zusammen von 90 Mrd. € auf<br />

93,8 Mrd. €. Doch geht auch bei den Autobauern<br />

die Schere immer weiter auseinander.<br />

Allein die Top-4 der Rangliste – Toyota,<br />

Ungebremster SUV-Boom<br />

Kein Fahrzeugsegment wächst so stürmisch<br />

wie die sportlichen Geländewagen (SUV).<br />

Fast jeder fünfte Neuwagen ist mittlerweile<br />

ein SUV. In den USA sind mehr als die Hälfte<br />

der Neuwagen die sogenannten Light Commercials,<br />

bei denen die SUV die Spitzenstellung<br />

einnahmen. Aber auch in anderen<br />

europäischen Ländern, wie etwa der<br />

Schweiz, feiern die SUV mit knapp 40 %<br />

Marktanteil Verkaufsrekorde. Sicher ist<br />

bereits jetzt, dass der SUV-Boom weitergehen<br />

wird. Billiger Kraftstoff und ein noch<br />

breiteres SUV-Angebot mit 22 neuen<br />

Modellen befeuern den Boom, so Prof.<br />

Dudenhöffer.<br />

Mehr als 42 % aller SUV werden von<br />

Privaten gekauft. Knapp 40 % aller auf Privatkunden<br />

zugelassenen SUV-Neuwagen<br />

gehen an die Altersgruppe 60 plus. Je älter,<br />

umso stärker stehen die Käufer auf SUV.<br />

Elektromobilität<br />

Darüber hinaus ist auch das Thema »alternative<br />

Antriebe« durch den Dieselskandal<br />

verstärkt in den Fokus gerückt. Lange schienen<br />

elektrische Modelle für viele Hersteller<br />

lediglich ungeliebte »must-haves« zu sein,<br />

die ohnehin nur einen winzigen Käuferkreis<br />

ansprachen. Modelle wie der neu vorgestell-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />

te E-Bulli von VW deuten auf eine Trendwende<br />

hin. Auch im Mittelklasse-Segment<br />

steigen die Reichweiten kontinuierlich in<br />

wettbewerbsfähige Dimensionen, während<br />

die Preise beständig fallen. Sollte die Energiewende<br />

nun doch noch Einzug in die<br />

Mobilität halten?<br />

Gesagt wird es häufig: Der Elektromobilität<br />

gehört die Zukunft. Getan wird hingegen<br />

wenig. E-Autos sind weiterhin kaum präsent<br />

auf deutschen Straßen. Das Elektroautos in<br />

deutschen Autohäusern häufig noch Ladenhüter<br />

sind oder gar nicht erst angeboten<br />

werden, liegt auch an der Kundennachfrage.<br />

Die Bundesregierung will das ändern,<br />

etwa mit Kaufprämien von bis zu 4.000 €<br />

pro Fahrzeug. Ob das den Absatz wirklich<br />

ankurbelt, steht in den Sternen. E-Autos<br />

sind nicht nur teuer, sie sind auch nur<br />

bedingt alltagstauglich. Bessere Batterien<br />

könnten das ändern.<br />

Die US-Firma Tesla fährt derzeit voraus in<br />

Sachen Elektromobilität, die Reichweite dieser<br />

Autos ist mit mehr als 300 km deutlich<br />

höher als bei den Elektromodellen aus anderen<br />

Häusern. Wer in Deutschland ein Elektroauto<br />

fährt, tut das auch dank asiatischer<br />

Entwickler und Hersteller – die Batteriezellen<br />

im Elektroantrieb kommen aus Fernost.<br />

Aber der Autobauer Volkswagen soll Pläne<br />

für eine riesige Batteriezellenproduktion in<br />

der Schublade haben. Klar ist: Fällt alsbald<br />

der Startschuss zu einer VW Batteriezellfertigung,<br />

dauert es noch lange bis zur Herstellung<br />

und zum Einsatz.<br />

Die Analyse der Innovationen im Bereich<br />

Elektromobilität zeigt im Ergebnis, dass es<br />

bislang nur wenig Herstellern gelingt, technologisch<br />

ausgereifte Modelle hervorzubringen,<br />

die aus Kundensicht eine wirkliche<br />

Alternative darstellen bzw. »Begehrlichkeit«<br />

auslösen. Es mangelt vor allem an den Reichweiten<br />

von Elektromodellen, die 300 km<br />

deutlich überschreiten müssen. Ferner fehlt<br />

es – im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

– an attraktiven (Endkunden-)<br />

Preisen.<br />

Die Trends, die die Automobilindustrie<br />

verändern werden<br />

Die deutschen Unternehmen – Hersteller<br />

wie Zulieferer – stehen im Zentrum einer<br />

Mobilitätswende, die von den beiden Megatrends<br />

alternative Antriebe sowie dem vernetzten<br />

und automatisierten Fahren getrieben<br />

wird. Es ist erkennbar, dass sich dadurch<br />

die automobile Wertschöpfungskette massiv<br />

verändern und neu ordnen wird. Die deutsche<br />

Automobilindustrie investiert weltweit<br />

pro Jahr über 30 Mrd. € in Forschung und<br />

Entwicklung. Der Löwenanteil davon geht<br />

in die Elektromobilität und die Digitalisierung.<br />

Bereits heute haben die deutschen<br />

Hersteller rd. 30 Serienmodelle mit E-Antrieb<br />

im Angebot, zahlreiche weitere sind für<br />

die nächsten Jahre angekündigt.<br />

»Mit dem automatisierten Fahren sowie<br />

der Vernetzung der Fahrzeuge kommen wir<br />

dem Ziel des unfallfreien Fahrens ein gutes<br />

Stück näher«, sagt der VDA-Präsident Matthias<br />

Wissmann. »90 % der Unfälle entstehen<br />

durch menschliches Fehlverhalten.<br />

Assistenzsysteme können diese Ursachen<br />

stark reduzieren und viele Unfälle sogar<br />

ganz vermeiden.<br />

»Die Konnektivität der Zukunft muss intuitiv<br />

sein, und alles muss vom Lenkrad aus zu<br />

steuern sein. Wie Tasten und Hebel um den<br />

Fahrer herum angeordnet sind, ist wichtig für<br />

die Sicherheit. Meist wird das System vom<br />

Fahrer oder Beifahrer über Tasten, einen<br />

Touchscreen oder per Sprache gesteuert.<br />

Bald kommt sicher auch die Gestensteuerung<br />

dazu, ähnlich wie bei Kinect von Microsoft<br />

für Videospiele. Audi Connect ist das System,<br />

das auf diesem Weg am weitesten ist.<br />

Das fahrerlose Auto<br />

Die ultimative Vision für das vernetzte, intelligente<br />

und kommunikationsfreudige Fahren<br />

ist das fahrerlose Auto – ein Auto, das<br />

autonom fährt, also selbst den Verkehr analysiert<br />

und manövriert, während der Fahrer<br />

etwas anderes macht. Dabei werden enorme<br />

Datenmengen von Navigationssystemen,<br />

Sensoren, Radar, Kameras und Scannern<br />

zusammengeführt, damit das Auto<br />

»weiß«, was in seinem Umfeld geschieht<br />

und entsprechend agieren kann. Wie im<br />

fahrerlosen Auto von Google.<br />

Dass das Auto die Kontrolle übernimmt,<br />

ist im Zeitalter von Tempomat, EPS und ABS<br />

nichts Neues. Das gibt es schon seit 10 bis<br />

30 Jahren. Das Auto der Zukunft wird davon<br />

nur noch viel mehr anbieten.<br />

Die Faszination des fahrerlosen, vernetzten<br />

und gemeinsam genutzten Autos hängt<br />

auch mit der Vision von weniger Unfällen,<br />

besserer Ausnutzung der Straßen und geringeren<br />

Emissionen zusammen. Dass es Google<br />

in nur zwei, drei Jahren gelungen ist,<br />

einen Prototyp zu bauen, mit dem ein Blinder<br />

in der Stadt Auto fahren kann, zeigt,<br />

dass die Autoindustrie ebenso wenig immun<br />

gegen technische Revolutionen ist wie andere<br />

Branchen (Mobiltelefone, Computer).<br />

Wer angesichts geänderter Käufererwartungen,<br />

neuen Antriebstechnologien, Konnektivität<br />

und selbstfahrender Autos eine<br />

profitable und erfolgreiche Strategie findet,<br />

kann mit einem riesigen Markt rechnen.<br />

Dabei außen vor zu bleiben, können sich<br />

Hersteller nicht leisten.<br />

Carsharing und – so die Vision – fahrerlose<br />

Fahrzeuge, die man wie Taxis bestellt,<br />

bringen eine ganz neue Einstellung zum<br />

Auto mit sich. Das Auto wird vom Statussymbol,<br />

das etwas über uns selbst aussagt,<br />

zu einem von mehreren verfügbaren Verkehrsmitteln.<br />

(sm 160903882) K<br />

… ready for lift off<br />

Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />

unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />

Leichtigkeit, die Sie selbst gesehen haben sollten. Kontaktieren Sie uns:<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


42 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Mit Automobilinnovation »phs-directform« in Pole Position<br />

Linz. Am Standort Schwäbisch Gmünd setzte der Technologie- und Industriegüterkonzern voestalpine<br />

einen Meilenstein für den automobilen Leichtbau.<br />

Mit der Anlage für »phs-directform«<br />

können pressgehärtete, höchstfeste und<br />

korrosionsbeständige Karosserieteile aus<br />

verzinktem Stahlband in einem Prozessschritt<br />

(direktes Verfahren) gefertigt werden<br />

(phs – press hardened steel). »Die Entwicklung<br />

von höchstqualitativen Automobilkomponenten<br />

in Leichtbauweise ist ein zentraler<br />

Teil unserer langfristigen Strategie, in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden im Zu -<br />

kunftsmarkt Mobilität permanent zu wachsen«,<br />

so Dr. Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG.<br />

Für den automobilen Leichtbau liefert die<br />

voestalpine Lösungen aus höchstfesten<br />

Stählen. Mit der Produktinnovation »phsultraform«<br />

– feuerverzinktes Stahlband und<br />

dessen Weiterverarbeitung zu pressgehärteten<br />

Karosserieteilen – hat die Unternehmensgruppe<br />

bereits neue Maßstäbe bei der<br />

Herstellung von Leichtbauteilen mit erhöhtem<br />

Korrosionsschutz und verbesserter<br />

Crash-Performance gesetzt.<br />

Bisher konnten »phs«-Bauteile ausschließlich<br />

im indirekten Verfahren, d. h. durch Kaltumformung<br />

und Härtung in separaten Prozessschritten,<br />

hergestellt werden. Intensive<br />

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />

brachte nun die direkte Warmumformung<br />

von verzinktem Stahl, »phs-directform« auf<br />

den Weg, bei der höchstfeste Karosserieteile<br />

in nur einem Prozessschritt erhitzt, umgeformt<br />

und gehärtet werden.<br />

Alle vier Divisionen der voestalpine sind im<br />

Automotivesektor vertreten. Die Hauptakteure<br />

hinter der »phs-directform« sind die<br />

Steel Division und die Metal Forming Division.<br />

phs-Technologie weltweit gefragt<br />

Derzeit sind weltweit insgesamt acht »phsultraform«-Linien<br />

der voestalpine in Betrieb,<br />

sechs davon in Deutschland. Eine weitere<br />

Anlage wurde im Herbst 2015 im neuen<br />

Automotivewerk in Shenyang in China eröffnet,<br />

in den USA wurde im Mai 2016 mit<br />

dem Anlauf einer »phs-ultraform«-Linie der<br />

Produktionsstandort Cartersville (nahe<br />

Atlanta) weiter ausgebaut. Mit Inbetriebnahme<br />

der »phs-directform«-Linie in Schwäbisch<br />

Gmünd wird die »phs«-Familie nun um<br />

eine neunte Anlage bzw. die erste mit direkter<br />

Warmumformtechnologie erweitert. Bis<br />

2020 sollen weltweit insgesamt mindestens<br />

16 phs-Anlagen für den indirekten und<br />

direkten Prozess installiert sein.<br />

www.voestalpine.com<br />

/<br />

(sm 160903920)<br />

thyssenkrupp profitiert von Mexikos Autobranche<br />

Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp investiert weiter in Mexiko und setzt dabei<br />

auf die Automobilindustrie<br />

Der Konzern will in dem im letzten Jahr<br />

neu erschlos senen Komponenten-Industriepark<br />

in San Miguel de Allende im Bundesstaat<br />

Guanajuato ein weiteres Werk für<br />

aktive und passive Stoßdämpfersysteme<br />

errichten. Anfang des Jahres hat thyssenkrupp<br />

dort bereits mit dem Bau eines Werks<br />

für Zylinderkopf hauben mit integrierten<br />

Nockenwellen be gonnen. Insgesamt investiert<br />

thyssenkrupp in diesen neuen Komponenten-Industriepark<br />

rd. 150 Mill. €. Die<br />

Serienbelieferung an Automobilhersteller in<br />

Nordamerika ist ab 2017 bzw. 2018 geplant.<br />

Es sollen bis zu 750 neue Arbeitsplätze entstehen.<br />

Die Automobilindustrie in Mexiko ist in den<br />

vergangenen fünf Jahren mit durchschnittlich<br />

8 % pro Jahr gewachsen. Prognosen<br />

gehen von einem weiteren jährlichen<br />

Wachstum in dieser Größenordnung aus.<br />

Mit angepeilten 5 Mill. Fahrzeugen im Jahr<br />

2020 würde Mexiko zum sechstgrößten<br />

Automobilproduzenten der Welt aufsteigen.<br />

Die Komponentensparte von thyssenkrupp<br />

profitiert von diesem Wachstum mit einer<br />

guten Auftragslage sowohl für Fahrwerksals<br />

auch für Motorkomponenten. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr konnte die Komponentensparte<br />

ihren Umsatz in Nordamerika<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 17 %<br />

steigern auf insgesamt rd. 1,9 Mrd. €. Dabei<br />

fokussiert thyssenkrupp zunehmend auf<br />

Hightech-Systeme, die innerhalb des globalen<br />

Produktionsnetzwerks in allen Märkten<br />

unter denselben hohen Produktions- und<br />

Qualitätsstandards hergestellt werden und<br />

die steigenden Bedarfe der Kunden be -<br />

dienen. thyssenkrupp produziert seit dem<br />

1960er-Jahren in Mexiko Komponenten für<br />

den nordamerikanischen Automobilmarkt.<br />

/<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />

(sm 160903835)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />

ArcelorMittal ist strategischer<br />

Stahlpartner von Volkswagen<br />

Luxemburg. Der Stahlgigant und der Automobilkonzern VW<br />

wollen gemeinsam und zügig neue Automobillösungen entwickeln.<br />

Die Volkswagen AG hat die Zusammenarbeit<br />

mit ihren Zulieferern neu<br />

strukturiert. Die strategischen Partner<br />

werden ab sofort frühzeitig in die Entwicklung<br />

neuer Lösungen einbezogen.<br />

Als führender Stahlhersteller mit globaler<br />

Aufstellung wurde ArcelorMittal als<br />

einziger Lieferant für Flachstahlerzeugnisse<br />

ernannt.<br />

Die neue Volkswagen-Initiative FAST<br />

(Future Automotive Supply Tracks) will<br />

noch schneller innovative Lösungen entwickeln<br />

und diese den Kunden in aller<br />

Welt in kürzester Zeit zur Verfügung<br />

stellen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

suchten sich die Wolfsburger 55 Partner<br />

aus verschiedenen Kompetenzfeldern.<br />

ArcelorMittal wurde von dem Konzern<br />

bereits im März 2016 als strategischer<br />

Partner nominiert. Volkswagen habe die<br />

Luxemburger seinerzeit als verlässliche<br />

Partner beschrieben, die den Automobilhersteller<br />

während der unterschiedlichen<br />

Lebenszy klusphasen eines Automobils<br />

begleiten würden. Außerdem habe<br />

ArcelorMittel bereits Innovationen, wie<br />

die Warmumformung, geliefert. Diese<br />

Neuerung habe dazu beigetragen, dass<br />

VW das angestrebte Fahrzeuggewicht<br />

erreicht habe. Volkswagen ist zuversichtlich,<br />

dass die Einbindung ArcelorMittals<br />

in die neue Initiative die Zusammenarbeit<br />

noch weiter intensiviert.<br />

»Aus technischer Sicht ist die Nominierung<br />

ein sehr wichtiger Schritt für<br />

unsere automobilen Forschungsprogramme«,<br />

sagte ArcelorMittal-Manager<br />

Jochen Grunewald. Nun könnte die Entwicklung<br />

neuer Produkte mit der Entwicklung<br />

neuer Fahrzeuge bei VW zeitlich<br />

aufeinander abgestimmt werden.<br />

Zu den Entscheidungskriterien zählten<br />

die Zuverlässigkeit bei der bisherigen<br />

Zusammenarbeit und die Übereinstimmung<br />

der globalen Aufstellung.<br />

www.arcelormittal.com<br />

/<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand B58<br />

(sm 160903756)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Pick-up-Ladeflächen aus Stahl halten viel aus<br />

Detroit. Der US-Automobilkonzern General Motors wirbt mit einem drastischen Video für die Vorteile<br />

der Stahlladefläche seines aktuellen Chevrolet Silverado.<br />

Stahl ist besser als Aluminium. So lautet<br />

das Fazit der neuen Werbekampagne des<br />

Automobilherstellers General Motors. Im<br />

praktischen Test des Herstellers unterlag<br />

Wettbewerber Ford mit seinem Kassenschlager<br />

F-150, der eine Ladefläche aus Aluminium<br />

hat. Chevrolet hofft nun, dem Marktführer<br />

viele Kunden abzujagen. Der F-150<br />

ist der meistverkaufte Pick-up in den USA.<br />

Chevrolet steht nur auf Platz 2.<br />

In einem neuen Marketingvideo vergleicht<br />

Chevrolet die beiden Pick-ups und unterzieht<br />

sie harten Prüfungen. Beispielsweise kippt<br />

aus einer Höhe von 3 m ein Bagger 55 Pflastersteine<br />

mit einem Gesamtgewicht von<br />

347 kg auf die Ladeflächen der Fahrzeuge.<br />

In allen zwölf Versuchen erlitt der Silve rado<br />

von Chevrolet nach Angaben des Automobilkonzerns<br />

nur Kratzer und Dellen, die die<br />

Funktionalität der Ladefläche in keiner Weise<br />

einschränkten. Das Aluminiumbett des<br />

Wettbewerbers wurde indes schwer beschädigt.<br />

Risse entstanden und schränkten die<br />

Einsatzfähigkeit des Fahrzeuges ein. Im zweiten<br />

Test fallen schwere Werkzeugkoffer aus<br />

Metall von den Seitenwänden auf die Ladenflächen.<br />

Wieder schneidet das Modell von<br />

Chevrolet besser ab. Die Stahlladefläche<br />

erhält erneut nur kleine Dellen. In der Aluminiumfläche<br />

entstanden sogar Löcher.<br />

Für General Motors liegt die Schlussfolgerung<br />

auf der Hand: Der im Chevrolet eingesetzte<br />

hochfeste Stahl eignet sich hervorragend<br />

als Ladefläche und hält auch extreme<br />

Beanspruchungen aus. Das Material ermüdet<br />

kaum. Dies hätten auch ergänzende<br />

Labortests ergeben. Die Aluminiumladefläche,<br />

die Ford wegen einer gewünschten<br />

Gewichtsreduzierung verwendet hat, birgt<br />

indes hohe Nachteile. Sie hält weniger<br />

Belastungen aus und verändert schnell ihre<br />

Form.<br />

bit.ly/2akBjwo<br />

www.worldautosteel.org/why-steel/<br />

steel-muscle-in-new-vehicles<br />

/<br />

(sm 160903787)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


44 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Spezialvergütungsstahl im<br />

Fahrzeugbau<br />

Homogenität durch Einzelstabvergütung<br />

Düsseldorf. Bei der Einzelstabvergütung, wie sie Steeltec am Standort<br />

Düsseldorf vornimmt, werden Gefüge und Stahleigenschaften Stab für Stab<br />

kontrolliert eingestellt. Das Ergebnis sind höchste Festigkeitsklassen und<br />

ein Hochleistungsstahl, der über den gesamten Stab homogen in seinen<br />

mechanischen Eigenschaften ist. Damit erfüllt der einzelstabvergütete Stahl<br />

die hohen Anforderungen der Automobilindustrie, die aufgrund verschärfter<br />

DIN-Toleranzen und Normen immer weiter steigen.<br />

»Die Differenzen zwischen dem Stabkern<br />

und der Staboberfläche sowie zwischen<br />

Stabanfang und Stabende sind bei<br />

der Bundvergütung hoch – zu hoch, wenn<br />

aus dem Stahl sicherheitsrelevante leistungsstarke<br />

Bauteile gefertigt werden«, erläutert<br />

Thorsten Müller, Leiter der Wärmebehandlung<br />

von Steeltec, einem Unternehmen der<br />

SCHMOLZ+BICKENBACH Gruppe, am Standort<br />

Düsseldorf. Die Streuung der Stahleigenschaften<br />

beträgt bei der Bundvergütung rd.<br />

150 MPa in der Festigkeit. Zudem kann das<br />

Gefüge ungleichmäßig ausgebildet sein.<br />

Federbügel, die die gesamte Achse eines<br />

Lkw-Aufliegers halten, müssen beispielsweise<br />

bestimmte Dauerlastwerte erfüllen. Sind<br />

die geforderten Festigkeits- und Zähigkeitswerte<br />

nicht gleichmäßig über die gesamte<br />

Dimension der Komponente gegeben, drohen<br />

schlimmstenfalls Bauteilversagen sowie<br />

folgenschwere Rückrufaktionen.<br />

Rückverfolgbarkeit im Fahrzeugbau<br />

Steeltec betreibt in Düsseldorf eine induktive<br />

Einzelstabvergütung. Bei diesem Verfahren<br />

durchläuft jeder Stab die Wärmebehandlung<br />

einzeln. So wird eine gleichmäßige Erwärmung<br />

erzielt und das qualitative Niveau der<br />

mechanisch-technologischen Stahleigenschaften<br />

per kontinuierlich rotierendem Vorschub<br />

gesteigert. Das kommt auch der Ge -<br />

radheit zugute. Die Automatisierung ermöglicht<br />

eine hohe Rückverfolgbarkeit: Durchlaufen<br />

Stäbe die Anlage, die für dokumentationspflichtige<br />

Teile im Fahrzeugbau vergütet<br />

werden, werden die ge forderten Stahleigenschaften<br />

genau nachgewiesen. Der Druck in<br />

den Ringdüsen, die den Stahl nach dem Vergüten<br />

abschrecken, wird anforderungsgerecht<br />

über Durchflusswächter reguliert. Nach<br />

dem Abschrecken erfolgt das Anlassen,<br />

ebenfalls induktiv. Um die Stahleigenschaften<br />

darüber hinaus positiv zu beeinflussen,<br />

besteht die Option, den Stabstahl gleichmäßig<br />

und gezielt abzuschrecken. Durch die<br />

zügige Erwärmung und rasche Abschreckung<br />

sowie den hohen Druck der Ringdüsen ist<br />

dieses Verfahren entkohlungs- und verzunderungsarm.<br />

Einen Härteverzug wird durch<br />

die gleichmäßige Wärmebehandlung wirksam<br />

vorgebeugt. Weitere technische Besonderheiten<br />

der Einzelstabvergütung im Werk<br />

Düsseldorf sind zwei Sägen, die auf dem<br />

Kühlbett installiert sind. (sm 160903780) K<br />

« KONTAKT<br />

Steeltec Deutschland<br />

Eupener Straße 70<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 509-2265<br />

www.steeltec-group.com<br />

(Fotos: Steeltec)<br />

Bei der Einzelstabvergütung<br />

durchläuft jeder Stab die<br />

Wärmebehandlung einzeln,<br />

damit ein gleichmäßiges<br />

qualitatives Niveau der<br />

mechanisch-technologischen<br />

Stahleigenschaften über den<br />

ganzen Stab erzielt wird.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Baden-Württemberg K 45<br />

Erster Spatenstich mit<br />

Hans-Peter Sebald (Mitte),<br />

Bauherr und Geschäftsführer<br />

der Berg & Schmid GmbH,<br />

samt Architekten- und<br />

Bauunternehmerteam<br />

(Fotos: Berg & Schmid)<br />

Ein klares Bekenntnis<br />

zum Standort Baden-Württemberg<br />

Berg & Schmid GmbH baut neues Kompetenzzentrum Sägetechnik<br />

Remseck-Aldingen. Seit mehr als 55 Jahren ist der Sägetechnik-<br />

Hersteller Berg & Schmid in der Branche bekannt. Das Portfolio des<br />

Familienunternehmens umfasst Band- und Kreissägen von der<br />

Werkstattmaschine über leistungsstarke Produktionssägen bis hin zu<br />

Hochleistungssägeautomaten. Vor Kurzem erfolgte der Spatenstich zum<br />

Bau des neuen Kompetenzzentrums Sägetechnik.<br />

« KONTAKT<br />

Berg & Schmid GmbH<br />

Hofener Weg 15<br />

71686 Remseck<br />

Tel. +49 7146 8954-0<br />

www.berg-und-schmid.de<br />

Über mehrere Generationen wurde<br />

Berg & Schmid durch die Familie Schmid<br />

geführt. Im Jahr 2007 übergab Stefan<br />

Schmid das Zepter an Hans-Peter Sebald von<br />

Sebald Schleifscheiben, einem ausgewiesenen<br />

Kenner der Zerspanungstechnik. Das<br />

Unternehmen bietet ein umfangreiches Sortiment<br />

an Sägen, Pressentechnik, Gewindeschneidmaschinen,<br />

Rollenbahnen- und<br />

Messsysteme für maßgeschneiderte Lösungen<br />

mit Planung, Konstruktion, Projektierung,<br />

Um setzung und Service aus einer<br />

Hand. Bei der Auswahl und Konstruktion<br />

der Sägen wird besonderes Augenmerk auf<br />

höchste Leistungsfähigkeit im Bereich Sägebandspannung,<br />

Präzision für Schnittqualität<br />

und Vorschub des Materialtransportes, auf<br />

Laufruhe, Lebensdauer des Werkzeuges,<br />

Bedienkomfort, Ergonomie und Sicherheit<br />

gelegt.<br />

Vier Maschinenlinien,<br />

umfangreicher Service<br />

Um flexibel und bedarfsgerecht auf Kundenanforderungen<br />

zu reagieren, ist das Sägenportfolio<br />

in vier Maschinenlinien unterteilt:<br />

Das Eco-Line-Programm ist für die Baustelle<br />

und Montage ausgelegt. Die Maschinen der<br />

Master-Line sind hochwertig verarbeitete<br />

und ausgestattete<br />

Me tallsägen für<br />

Handwerks- und<br />

Gewerbebetriebe.<br />

Sie können sowohl für<br />

Voll material als auch<br />

Profilmaterial gleichermaßen<br />

eingesetzt werden. Die Industrie-Line<br />

umfasst Hochleistungssägemaschinen für<br />

den Mehrschichtbetrieb. Dort wo Aluminium<br />

und Buntmetalle verarbeitet werden,<br />

kommen die Kreissägen der Industrie-Line<br />

Aluminium zum Einsatz. Mit Ab schluss eines<br />

Wartungsvertrags prüfen hauseigene Servicetechniker<br />

die Maschinen regelmäßig.<br />

Zum Service gehört auch die Anwendungsberatung<br />

im Vorführzentrum in Remseck<br />

oder direkt beim Kunden vor Ort. Zudem<br />

werden Schulungen in der Elektronik,<br />

Hydraulik, Maschinensteuerung oder<br />

Instandhaltung angeboten.<br />

Als klares Bekenntnis zum Standort Ba -<br />

den-Württemberg hat Berg & Schmid vor<br />

Kurzem den Startschuss für den Bau des<br />

neuen Kompetenzzentrums Sägetechnik in<br />

Aldingen gegeben. Die Investition in eine<br />

3.000 m² große Produktions-, Lager- und<br />

Bürofläche war notwendig, da die Kapazitäten<br />

im bestehenden Gebäude inzwischen<br />

komplett ausgeschöpft sind.<br />

K<br />

(sm 160903900)<br />

AMB: Halle 6, Stand B31<br />

EuroBLECH: Halle 14, Stand L20<br />

Zweisäulen Doppel-<br />

Gehrungsbandsäge für<br />

den schnellen Schnitt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


46 K Baden-Württemberg<br />

Handeln im Dienste<br />

der Kunden<br />

Gröninger Edelstahl GmbH setzt auf Kundennähe<br />

Bietigheim-Bissingen. In Baden-Württemberg sind zahlreiche<br />

produzierende Betriebe ansässig. Sie stellen hohe Ansprüche an die<br />

Stahlbranche hinsichtlich Qualität, Lieferzeiten und Warenangebot.<br />

Jahrzehntelange Branchenkenntnis macht die Gröninger Edelstahl GmbH<br />

zu einem zuverlässigen Handelspartner für Industriekunden.<br />

Gegründet wurde die Gröninger Edelstahl<br />

GmbH im Jahr 2012. Das junge Handelsunternehmen<br />

ist erst kurz auf dem<br />

Markt, kann aber dennoch bereits auf große<br />

Branchenkenntnis zurückgreifen: Gründer<br />

und Geschäftsführer Jürgen Gröninger be -<br />

sitzt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Stahlhandel.<br />

Daher weiß er, dass die Kunden in<br />

Baden-Württemberg hohe Ansprüche stellen:<br />

höchste Qualität der Produkte, schnelle<br />

Jürgen Gröninger<br />

und flexible Lieferung und eine kundenorientierte<br />

Produktpalette.<br />

Die Gröninger Edelstahl vertreibt deshalb<br />

nur qualitativ hochwertige Stähle von ausgesuchten<br />

Herstellern aus Deutschland und<br />

Italien. Beispielhaft erwähnt sei die Präzisionsstahlzieherei<br />

BESSEY mit Sitz in Bietigheim-Bissingen,<br />

die von Anfang an zu den<br />

Premiumlieferanten von Gröninger Edelstahl<br />

gehört.<br />

Um den Kundenerwartungen an ein um -<br />

fangreiches Sortiment gerecht zu werden,<br />

hat die Gröninger Edelstahl neben den nichtrostenden<br />

Qualitäten auch Automaten- und<br />

Qualitätsstähle im Lieferprogramm. Darüber<br />

hinaus kann das Unternehmen umfangreiche<br />

Laborprüfungen und verschiedene<br />

Materialtests – beispielsweise Wirbelstromund<br />

Ultraschallprüfungen – durchführen.<br />

Im Jahr 2015 wurde zusätzlich zum Lager<br />

im Raum Stuttgart ein zweiter Logistikstandort<br />

im Raum Heuberg eröffnet. »Es war uns<br />

wichtig, auch im Schwarzwald, in der Nähe<br />

unserer Kunden, ein weiteres Warenlager zu<br />

haben«, betont Jürgen Gröninger.<br />

Zu den Kunden zählen insbesondere Drehereien<br />

sowie Ma schinen- und Apparatebauer.<br />

»Produzierende Betriebe erwarten<br />

eine schnelle und zuverlässige Lieferung«,<br />

so Gröninger. Dank einer anstehenden<br />

Investition in eine moderne Planungssoftware<br />

kann die Gröninger Edelstahl die<br />

Dienstleistungsqualität weiter verbessern.<br />

Die positive Unternehmensentwicklung<br />

zeigt sich insbesondere dadurch, dass sich<br />

seit 2012 die Mitarbeiterzahl mehr als verdreifacht<br />

hat. »Ich bin überzeugt, dass auch<br />

in schwierigen Zeiten eine weiterhin dynamische<br />

und erfolgreiche Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens möglich ist«, erklärt Ge -<br />

schäftsführer Jürgen Gröninger mit Blick in<br />

die Zukunft.<br />

(sm 160903861) K<br />

(Fotos: Gröninger)<br />

Qualitativ<br />

hochwertige Stähle<br />

von ausgesuchten<br />

Herstellern liefert<br />

die Gröninger<br />

Edelstahl GmbH.<br />

« KONTAKT<br />

Gröninger Edelstahl GmbH<br />

Mühlwiesenstraße 40<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. +49 7142 401-250<br />

www.groeninger-edelstahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Baden-Württemberg K 47<br />

Hochleistungskreissäge mit großem<br />

Automatisierungspotenzial<br />

Die Kastospeed zum Sägen von Stahl und NE-Metallen<br />

Achern. Der Sägetechnikspezialist Kasto hat seine Kreissägeautomatenbaureihe<br />

Kastospeed speziell für den kostengünstigen Großserieneinsatz<br />

und den Dauerbetrieb entwickelt. Die Sägen lassen sich per Roboteranbindung<br />

Kastosort mühelos in einen einheitlich gesteuerten Materialfluss<br />

integrieren.<br />

selbstständig entnehmen und zahlreiche<br />

weitere Aufgaben übernehmen: von Entgraten<br />

und Anfasen über Zentrieren und Ge -<br />

windeschneiden, Markieren und Bedrucken<br />

bis hin zu Sortieren, Abstapeln und Kommissionieren.<br />

Mit einem Behältermanagement<br />

oder fahrerlosen Transportsystemen lässt sich<br />

die Roboter-Sägelösung weiter verketten.<br />

Die Kastospeed ist in zwei Varianten<br />

zum Sägen von Stahl oder von NE-Metallen<br />

erhältlich. Zudem kann sich der Anwender<br />

zwischen zwei Größen mit einem Schnittbereich<br />

von 90 oder 153 mm bei Rundmate rial<br />

entscheiden. Die Kreissägeautomaten sorgen<br />

für minimale Taktzeiten und ermöglichen<br />

im zwei- bis dreischichtigen Betrieb<br />

Millionen von exakten Abschnitten pro Jahr.<br />

Hohe Ausbringleistungen<br />

Je nach Zerspanbarkeit des Werkstoffs und<br />

der Produktionsanforderungen kommen auf<br />

der Kastospeed HSS-Vollstahl- oder Hartmetall-Einweg-Sägeblätter<br />

mit angepassten<br />

Schnittgeschwindigkeiten zum Einsatz. Die<br />

optimale Positionierung des Sägegetriebes<br />

und die Vierpunkt-Werkstückspannung sorgen<br />

für einen äußerst kurzen Sägehub. Der<br />

stabile Maschinenaufbau mit dem schräg<br />

verzahnten Hochleistungsstirnradgetriebe in<br />

Kombination mit einem hydraulisch ge -<br />

dämpften Messanschlag und einem schnell<br />

positionierbaren Nachschubwagen ermöglichen<br />

sehr hohe Ausbringleistungen für<br />

präzise Abschnitte.<br />

Darüber hinaus bietet die Kastospeed eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung.<br />

Per Roboteranbindung Kastosort<br />

lassen sich vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse<br />

automatisieren und gemeinsam<br />

mit dem Sägevorgang in einen einheitlich<br />

gesteuerten Materialfluss integrieren.<br />

Industrieroboter können die Sägeabschnitte<br />

Robotersteuerung integrierbar<br />

Kasto integriert die Robotersteuerung je<br />

nach Bedarf des Kunden in die Sägesteuerung,<br />

das eigene Warehouse Management<br />

System Kastologic oder in ein bestehendes<br />

ERP-System. Der Anwender kann damit<br />

sämtliche Vorgänge über eine Schnittstelle<br />

steuern und überwachen und profitiert von<br />

einer optimal abgestimmten Prozesskette.<br />

Um große Mengen Rohmaterial vor der<br />

Maschine vorlagern zu können, stehen<br />

unterschiedliche Magazinvarianten zur Verfügung.<br />

Unternehmen können somit bei<br />

Bedarf auch über einen längeren Zeitraum<br />

komplett mannlos arbeiten.<br />

K<br />

(sm 160903895)<br />

« KONTAKT<br />

Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

AMB: Halle 6, Stand B11, B12<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand E16<br />

Industrieroboter können die Sägeabschnitte<br />

selbstständig entnehmen und zahlreiche<br />

weitere Aufgaben übernehmen.<br />

(Foto: Kasto)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


48 K Baden-Württemberg<br />

Baustahlspezialist setzt auf<br />

Lösung aus einer Hand<br />

ATG Deutschland führt eNVenta ERP ein<br />

Stockach / Mülheim an der Ruhr. Die ATG Deutschland GmbH hat sich<br />

für die Einführung der vollintegrierten Branchenlösung eNVenta Biegerei<br />

von Nissen & Velten aus Baden-Württemberg entschieden. Die nahtlose<br />

Abbildung aller Prozesse soll eine valide Planungsgrundlage für die<br />

Unternehmensführung bilden.<br />

Das Unternehmen ATG Deutschland<br />

mit Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr hat<br />

sich für die Einführung eines neuen ERP-<br />

Systems entschieden. Das inhabergeführte<br />

Unternehmen, das 80 Mitarbeiter an fünf<br />

Standorten im Westen und Nordosten<br />

Deutschlands beschäftigt, liefert Baustahl<br />

aller Art an seine Kunden. Der Schwerpunkt<br />

liegt dabei auf Bewehrungsprodukten und<br />

geschweißten Bewehrungselementen. Zwei<br />

Hafenläger in Mülheim und Wismar versorgen<br />

die Biegereibetriebe kontinuierlich mit<br />

Material. Neben dem deutschen Markt be -<br />

liefert ATG auch Kunden in den Benelux-<br />

Ländern, Dänemark und Schweden. Ein<br />

aktuelles Großprojekt in Deutschland ist<br />

beispielsweise der 9 km lange Bossler-Tunnel<br />

auf der ICE-Neubaustrecke Wendlingen-<br />

Ulm, für den insgesamt 20.000 t Bewehrungsstahl<br />

geliefert werden.<br />

Integrierte Lösung sorgt für<br />

lückenlosen Informationsfluss<br />

ATG arbeitet seit vielen Jahren mit einem<br />

ERP-System und einer via Schnittstelle angebundenen<br />

speziellen Biegerei-Software. Was<br />

für die Kommunikation im operativen Ge -<br />

schäft hinreichend war, stieß im Bereich<br />

Unternehmensführung und Planung zunehmend<br />

an Grenzen, da es beim Datenaustausch<br />

zwischen den zwei IT-Systemen<br />

Lücken gab.<br />

Andrä Voss, ERP-Projektleiter bei ATG<br />

Deutschland, erklärt: »Ein System für alle<br />

Mitarbeiter am Bedienpanel eines modernen<br />

Hochleistungsautomaten für die Bearbeitung<br />

von Betonstahl bei ATG in Mülheim.<br />

Geschäftsvorfälle ist immer die bessere<br />

Lösung, wenn für die Branche eine Speziallösung<br />

existiert.« Aus diesem Grund sei man<br />

bei der Suche nach einer neuen Unternehmenssoftware<br />

auf Nissen & Velten ge stoßen.<br />

Das Softwarehaus bietet ein vollständiges<br />

ERP-System und eine integrierte Lösung<br />

für die Biegerei aus einer Hand. Zudem habe<br />

sich gezeigt, dass die Prozesslogik von<br />

eNVenta ERP schon sehr nah an den opera-<br />

ATG fertigt vor Ort für den Bossler-Tunnel auf der ICE-Neubaustrecke<br />

Wendlingen-Ulm geschweißte Tübbingbewehrungskörbe aus<br />

Betonstabstahl und vorgefertigten Bewehrungselementen. Diese werden<br />

nach der Betonage für die Erstellung der Tunnelröhren verwendet.<br />

(Fotos: ATG Deutschland)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Baden-Württemberg K 49<br />

tiven Prozessen im eigenen Unternehmen<br />

sei. Der Bedarf an Individualanpassungen<br />

halte sich deshalb, im Vergleich mit anderen<br />

Softwarelösungen, die man sich angesehen<br />

habe, in Grenzen.<br />

Sehr gut kamen beim Auswahlteam auch<br />

die Customer-Relationship-Management<br />

(CRM)- und Business-Intelligence-Funktionen<br />

des ERP-Systems an. Eine Verbesserung<br />

des Informationsflusses innerhalb des Unternehmens<br />

erwartet ATG vom Einsatz des<br />

integrierten Wiedervorlagesystems der<br />

Software und vom Reporting mithilfe von<br />

eNVenta Zoom, einer Cockpit-Funktion mit<br />

der sich Anwender individuelle Kennzahlen<br />

und Informationen anzeigen lassen können.<br />

Abschließend sagt Andrä Voss: »Die<br />

Gespräche mit Nissen & Velten haben uns<br />

den Eindruck eines dynamischen und innovativen<br />

Unternehmens vermittelt, das seine<br />

Software kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass wir einen<br />

guten Partner für die kommenden zehn Jahre<br />

gefunden haben.«<br />

Das zentrale eNVenta-System von ATG<br />

wird am Unternehmenssitz in Mülheim installiert.<br />

Die Niederlassungen werden via<br />

Internet angebunden. Der Livestart des neuen<br />

ERP-Systems ist für den Jahresbeginn<br />

2017 vorgesehen. (sm 160903828) K<br />

« KONTAKT<br />

ATG Deutschland GmbH<br />

Rheinstraße 110 – 112<br />

45478 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. +49 208 9995-0<br />

www.atg-steel.com<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

50 m hoher »Innovation Tower« in Göppingen<br />

Göppingen. Die Schuler AG investiert über 40 Mill. € am Hauptsitz<br />

in Baden-Württemberg.<br />

So wird der Schuler<br />

Innovation Tower<br />

nach der<br />

Fertigstellung<br />

aussehen.<br />

(Foto: Schuler)<br />

Als »Bekenntnis zum Hightech-Standort<br />

Deutschland« bezeichnet der Schuler-<br />

Vorstandsvorsitzende Stefan Klebert das<br />

neue Engineering- und Technologie-Center<br />

mit zwölf Geschossen und Platz für 750<br />

Beschäftigte. Mit einem Volumen von insgesamt<br />

über 40 Mill. € handelt es sich um die<br />

größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte.<br />

Der Neubau wird neben<br />

den Arbeitsräumen auch ein Betriebsrestaurant<br />

beherbergen; das oberste Stockwerk<br />

wird zur Konferenz-Etage. Das Bürokonzept<br />

wird nach neuesten Erkenntnissen aus der<br />

Arbeitsorganisation umgesetzt. Die Bauarbeiten<br />

für den Schuler Innovation Tower<br />

sollen bis Frühjahr 2017 abgeschlossen sein,<br />

der Einzug erfolgt voraussichtlich im Sommer<br />

2017. Nach seiner Fertigstellung soll<br />

das Hochhaus über einen Wärmetauscher in<br />

der Kanalisation versorgt werden. Mit Hilfe<br />

dieser Technologie wird künftig sowohl<br />

geheizt als auch gekühlt werden. Den Wärmetauscher<br />

installieren die Stadtwerke<br />

Göppingen, SWG, in unmittelbarer Nähe<br />

des Innovation Towers. Dort hat das Abwasser<br />

in der Kanalisation auch im Winter eine<br />

Temperatur von mindestens 15 °C. Diese<br />

Energie entzieht der Wärmetauscher und<br />

leitet sie an das Gebäude weiter. Im Sommer<br />

läuft der Prozess umgekehrt: Die Wärme<br />

wird dem Gebäude entzogen und an die<br />

Kanalisation abgegeben. Mithilfe des Ab -<br />

wasserwärmetauschers wird der Energiebedarf<br />

der Schuler Innovation Towers zum<br />

Großteil gedeckt.<br />

/<br />

www.schulergroup.com<br />

AMB: Halle 5, Stand B92<br />

EuroBLECH: Halle 27, Stand F82,<br />

G04, L127<br />

(sm 160903898)<br />

AUSLOBUNG INGENIEURPREIS DES<br />

DEUTSCHEN STAHLBAUES 2017<br />

Düsseldorf. bauforumstahl e.v. lobt in Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesingenieurkammer als<br />

ideellem Partner zum dritten Mal den »Ingenieurpreis<br />

des Deutschen Stahlbaues« aus. Der Preis<br />

wird alle zwei Jahre für besondere Ingenieurleistungen<br />

in den Kategorien Hochbau und Brückenbau<br />

vergeben. Prämiert werden neben herausragenden<br />

Neubauten und Lösungen für das Bauen<br />

im Bestand auch Berechnungsstrategien, Fertigungsverfahren,<br />

Montagekonzepte sowie Details<br />

oder Einzelbauteile, die seit 2014 erstellt und in<br />

der Praxis angewendet bzw. gebaut worden sind.<br />

Teilnahmeberechtigt sind die geistigen Urheber<br />

der eingereichten Ingenieurleistungen: Ingeni eure<br />

und Ingenieurgemeinschaften, Ingenieur-/Architektengemeinschaften<br />

sowie Stahlbaufirmen. Die<br />

Wettbewerbsteilnahme kann ausschließlich<br />

online erfolgen. Einreichungsende ist der 9. No -<br />

vember 2016. Die Verleihung der Preise und Auszeichnungen<br />

erfolgt auf der Messe BAU am<br />

17. Januar 2017 in München.<br />

www.ingenieurpreis.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903972<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Schuler beauftragte Jebens als Spezialisten<br />

für große schwere Brenn zuschnitte und<br />

montagefertige Schweißbaugruppen mit<br />

der Fertigung der Pressenplatten.<br />

(Foto: Jebens)<br />

Schweißprojekt in XXL<br />

Präzisionspressenlinie für Eisenbahnräder von Hochgeschwindigkeitszügen<br />

Korntal-Münchingen. In Hochgeschwindigkeitszügen werden immer<br />

mehr Schmiederäder statt gegossener Räder eingesetzt. Der Pressenhersteller<br />

Schuler setzt auf Turn-Key-Anlagen zum Schmieden und Walzen<br />

dieser Monoblockräder. Für die Fertigung der Pressengestellplatten mit<br />

Stückgewichten von bis zu 48 t arbeitet Schuler mit der badenwürttembergischen<br />

Jebens GmbH zusammen.<br />

Hochgeschwindigkeitszüge fahren<br />

heute mit Spitzengeschwindigkeiten von<br />

350 km/h. Die Eisenbahnräder hierfür müssen<br />

hohen Anforderungen an Sicherheit,<br />

Komfort, Lärm- und Verschleißreduktion<br />

genügen. Die Schuler Pressen GmbH hat<br />

bereits drei Aufträge für Turn-Key-Anlagen<br />

zur Herstellung von Eisenbahnrädern erhalten<br />

und fertigt aktuell für einen asiatischen<br />

Kunden eine schlüsselfertige Anlage zum<br />

Schmieden und Walzen von Eisenbahnrädern.<br />

Fester Halt für die<br />

Hochleistungspresse<br />

Der Herkules der Fertigungslinie ist die 12 m<br />

über- und 4 m unterflur hohe hydraulische<br />

Hochleistungspresse, in der die Radrohlinge<br />

mit 10.000 t Presskraft entstehen. Schuler<br />

beauftragte das baden-württembergische<br />

Unternehmen Jebens mit der Fertigung der<br />

Pressenplatten. Lamellenartig angeordnet<br />

und mit Distanzstücken zusammengehalten,<br />

nehmen sie die Pressenachsen mit den<br />

Umformwerkzeugen auf. Insgesamt vierzehn<br />

nach definierten Steifigkeitsvorgaben<br />

geschweißte Platten lieferte Jebens für den<br />

Pressenkörper der hydraulischen Presse:<br />

acht O-Profil-Gestellplatten weisen Stückgewichte<br />

von 48 t auf, sechs weitere Platten<br />

haben ein Stückgewicht von 22 t. Basis für<br />

die Auftragsvergabe war unter anderem die<br />

lange Schweiß- und Lieferantenerfahrung<br />

von Jebens. Nach der Beschaffung des Rohmaterials<br />

fertigte der Betrieb entsprechend<br />

der Zeichnungsvorgaben von Schuler die<br />

Schweißteile an. Herausfordernd war die<br />

Umsetzung und Qualitätssicherung bei<br />

dem Gesamtgewicht von 440 t. Mit zwei<br />

Schweißrobotern und einem XXL-Glühofen<br />

war Jebens für die Komplettanfertigung<br />

optimal gerüstet. Am Stammsitz in Korntal-<br />

Münchingen erfolgte zunächst neben dem<br />

Brennen auch das Fasen der riesigen Komponenten.<br />

Nach dem Transport ins nahegelegene<br />

Zweitwerk wurden die Pressenplatten<br />

in Nördlingen geschweißt, geglüht und<br />

grundiert. Der Einsatz des Schweißroboters<br />

gewährleistete bei mehrlagigem Arbeiten<br />

die geforderte Nahtpräzision. Mit der Anlieferung<br />

der Schweißteile war für Jebens der<br />

Auftrag erfolgreich abgeschlossen. K<br />

« KONTAKT<br />

Jebens GmbH<br />

Daimlerstraße 35 – 37<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Tel. +49 711 8002-0<br />

www.jebens.de<br />

(sm 160903905)<br />

EuroBLECH: Halle 16, Stand C19<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Baden-Württemberg K 51<br />

Neuer hartmetalltauglicher<br />

90°-Sägeautomat<br />

Der neue Mebamat 330 für Industrie und Stahlhandel<br />

Westerheim. Auf der AMB in Stuttgart präsentiert die Meba Metall-<br />

Bandsägemaschinen GmbH erstmals ihren neuen Sägeautomat<br />

Mebamat 330. Der 90°-Automat trennt mühelos Vollmaterialien auch<br />

aus schwer zerspanbaren Werkstoffen.<br />

Der Mebamat 330 hat eine hydraulisch<br />

vorgespannte seitliche Hartmetallrollenführung.<br />

Sie passt sich Sägebandtoleranzen<br />

oder Abweichungen an der Schweißstelle<br />

an. Der Sägerahmen verfügt über eine<br />

3°-Sägebandschrägstellung und einen optimierten<br />

Sägebandverdrehwinkel. Die Bandgeschwindigkeit<br />

ist von 15 bis 200 m/min<br />

stufenlos verstellbar.<br />

Angetriebene Spänebürste und<br />

neues Spannprinzip<br />

Neu ist die angetriebene Spänebürste, die<br />

selbstnachstellend und synchron zum Bandlauf<br />

arbeitet. Die Doppelbürste mit einem<br />

Durchmesser von je 85 mm ist zum Sägebandwechsel<br />

einfach demontierbar. Ebenfalls<br />

neu ist das Spannprinzip: Der Hauptspannstock<br />

agiert ausschließlich abfuhrseitig,<br />

während der Einschubspannstock bis an<br />

das Sägeband fährt. Optional ist eine Mehrstangenspanneinrichtung<br />

für horizontales<br />

Niederspannen mit einer Mindestbreite von<br />

ca. 140 mm erhältlich. Durch eine Abschnittrutsche<br />

oder den Abfuhrtisch mit Kühlmittelrückführung<br />

läuft der Sägeprozess sauber<br />

ab. Die Materialauflage verläuft in einem<br />

geschlossenen Rollengang mit einer engen<br />

Rollenteilung von acht Rollen auf 1.050 mm,<br />

ausgelegt auf eine Belastung von 650 kg/m<br />

und Vollmaterial mit 330 mm Durchmesser.<br />

Intelligente Vernetzung<br />

Zu den intelligenten, vernetzten Maschinenkonzepten<br />

gehört die Materialdatenbank.<br />

Damit kann der Werkstoff ausgewählt werden<br />

und es erscheint eine Empfehlung des<br />

passenden Sägebands mit optimalen Schnittwerten.<br />

Aus der Datenbank werden auch<br />

die Materialabmessungen übernommen. Via<br />

Memory-Taste kann der Nullpunkt gespeichert<br />

werden. Der Mebamat 330 ist durchgängig<br />

busvernetzt. Durch das schnelle<br />

Ether-Cat-Bussystem findet eine Kommunikation<br />

zwischen Antrieben, Reglern und<br />

Steuerung statt. Gesteuert wird der Sägeautomat<br />

über CNC-Steuerung: Ein ergonomisches<br />

Touch Panel basierend auf dem<br />

Betriebssystem »Windows CE« ermöglicht<br />

intuitives Bedienen. Sägeprogramme werden<br />

optional in der Arbeitsvorbereitung erstellt.<br />

Ebenfalls optional kann die Industriesteuerung<br />

mit LAN und USB-Schnittstelle ausgestattet<br />

werden, sodass ein einfacher Datenaustausch<br />

sichergestellt ist. In einem Zwischenspeichersystem,<br />

dem »Jobmenü«, lassen<br />

sich nicht fertig gesägte Aufträge speichern<br />

und später abarbeiten.<br />

K<br />

(sm 160903899)<br />

« KONTAKT<br />

Meba Metall-Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6 – 8<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644 0<br />

www.meba-saw.de<br />

AMB: Halle 6, Stand B15<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand B02<br />

Der neue Bandsägeautomat Mebamat 330<br />

(Foto:Meba)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


52 K Anarbeitung<br />

Anarbeitung: Immer mehr<br />

spezielle Lösungen<br />

von Reinhold Mannel<br />

Lösungen »von der Stange« treten auch bei der Anarbeitung immer mehr<br />

in den Hintergrund – und sind auch vielfach wirtschaftlich nicht lukrativ<br />

realisierbar. Umso mehr gewinnen individuelle, genau auf den Bedarf der<br />

Abnehmer angepasste Lösungen an Bedeutung.<br />

Das gilt beispielsweise für die effiziente<br />

Verarbeitung von Stahlprofilen bei Fenstern,<br />

Türen und Fassaden, wo die Einbindung von<br />

Fertigungsprozessen und Maschinen in die<br />

»digitale Welt« zunehmend ein Thema ist.<br />

Dazu gehören auch die digitale Ansteuerung<br />

der Maschinen und die Übertragung<br />

von Verarbeitungsdaten direkt aus Kalkulationsprogrammen.<br />

Die digitale Prozesskette<br />

schließt das Zusammenspiel mit anderen Fertigungsmaschinen<br />

ohne komplexe Schnittstellen<br />

ein, sodass insgesamt ein Wirtschaftsdatenkreislauf<br />

entsteht. Sämtliche Maschinen<br />

und die entsprechende Software sollten<br />

so miteinander abgestimmt sein, dass Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eines Fertigungsbetriebes<br />

einfach und problemlos im Tagesgeschäft<br />

mit den Produkten umgehen können.<br />

Aber auch »traditionelle« Techniken wie<br />

das Kaltschneiden von Rohren behalten in<br />

Zukunft ihren Platz als wichtiger Bestandteil<br />

der Stahlbearbeitung. Denn das Kaltschneiden<br />

verursacht keine Gefügeveränderung<br />

am Rohrende und kann somit fehlerfrei ge -<br />

schweißt werden – anders als beispielsweise<br />

das Plasmaschneiden, das in der Wärmeeindringzone<br />

Gefügeveränderungen verursacht.<br />

Das Material wird dort grobkörnig,<br />

hart und spröde, was zu Fehlern beim<br />

Schweißen führt. Um diese mögliche Fehlerquelle<br />

zu eliminieren, geben viele Abnehmer<br />

von Anarbeitungsleistungen das Kaltschneiden<br />

vor.<br />

Generell ist zu beobachten, dass Anarbeitungskunden<br />

mehr und mehr kurzfristig<br />

freie Fertigungskapazitäten anfragen. Auffällig<br />

ist das auch bei speziellen Zeichnungsteilen,<br />

aus besonderen Stahlsorten.<br />

Zudem sind vermehrt auch große Abmessungen<br />

gewünscht, beispielsweise CNC-<br />

Dreh- oder -Frästeile bis 1.000 mm Länge.<br />

Traditionelle Stahlsorten werden mehr und<br />

mehr von Hochleistungswerkstoffen ersetzt,<br />

allerdings stellt die Bearbeitung dieser Werkstoffe<br />

oft eine große Herausforderung dar.<br />

Denn gerade für Zeichnungsteile aus solchen<br />

Werkstoffen gibt es nur wenige geeignete<br />

Bearbeitungsbetriebe.<br />

Individuelle Lösungen<br />

zunehmend gefragt<br />

Bei der HSM Stahl- und Metallhandel GmbH,<br />

Georgensgmünd, gerät der Stahlhandel –<br />

auch die Beschaffung von Spezialstählen –<br />

zu nehmend in den Hintergrund, während die<br />

individuelle Servicekompetenz auf immer<br />

mehr Interesse stößt. Dazu zählen die Anarbeitung<br />

von Werkstoffen ebenso wie spezielle<br />

Logistiklösungen, z. B. Konsignationslager.<br />

Es werden alle Schritte der Supply Chain<br />

des Kunden berücksichtigt und mit Gesamtkonzepten<br />

gelöst. Spezifische Lösungen gibt<br />

es unter anderem in den Bereichen Beschaffung<br />

von Stahl, Metall und Hochleistungswerkstoffen,<br />

Logistik, Im- und Export von<br />

Waren sowie Materialeinlagerungen.<br />

Als verlängerte Werkbank bei der Bearbeitung<br />

von Zeichnungsteilen übernimmt HSM<br />

einfache Anarbeitungsschritte, bearbeitet<br />

schwer zerspanbare Stahlgüten oder fertigt<br />

komplexe Teile nach Zeichnung. Kunden<br />

erhalten bearbeitetes Material vom Musterteil<br />

bis zum Rahmenauftrag.<br />

Zum umfassenden Bearbeitungsspektrum<br />

zählen das CNC-Drehen, CNC-Fräsen bis<br />

fünf Achsen (Bild 1), CNC-Fräsbohrwerke,<br />

CNC-Bohrwerke, das Innen-, Rund-, Flach-,<br />

Profil- und Spitzenlosschleifen, Honen, Räumen,<br />

Nutenstoßen und -ziehen, Bohren,<br />

Sägen und Wuchten, Tieflochbohren bis<br />

12.000 mm, MIG-, MAG- und Laserschweißen,<br />

Senk- und Drahterodieren, Laser-, Plasma-,<br />

Wasserstrahl- und Brennschneiden, die<br />

CNC-Blechbearbeitung und das CNC-Rohrbiegen,<br />

die Verzahnungstechnik sowie das<br />

Gewinderollen.<br />

Profil-Doppelgehrungssäge mit<br />

CNC-gesteuertem Sägevorschub<br />

Die Doppelgehrungssäge PDG Steel 400<br />

(Bild 2) der Schüco International KG, Bielefeld,<br />

für Stahlprofile erreicht zuverlässige<br />

Sägeleistungen bei hoher Beanspruchung.<br />

Vorschubgeschwindigkeit und Einschnitttiefe<br />

des CNC-gesteuerten Sägevorschubs<br />

lassen sich individuell einstellen. Die Maschine<br />

ist direkt über das Programm SchüCal<br />

ansteuerbar. Das Sägeblatt ist oberflächenbehandelt,<br />

sodass hohe Sägeblattstandzeiten<br />

erreicht werden.<br />

Die Profil-Doppelgehrungssäge hat ein<br />

einteiliges, eigensteifes Maschinenbett in<br />

Schrägbettausführung und arbeitet mit zwei<br />

Sägeblättern mit jeweils 400 mm Durchmesser,<br />

die nach dem Zuschnitt automatisch<br />

freifahren. Die Sägeblätter – deren Drehzahlen<br />

von 20 bis 350 min -1 stufenlos einge-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Bild 1. Eine 5-Achsen Fräsmaschine wie<br />

dieses Modell setzt die HSM Stahl- und<br />

Metallhandel GmbH zur Anarbeitung ein.<br />

Anarbeitung K 53<br />

(Foto: HSM / shutterstock)<br />

Bild 2. Die Doppelgehrungssäge<br />

PDG<br />

Steel 400 für<br />

Stahlprofile bei der<br />

Schüco International<br />

KG erreicht<br />

zuverlässige Sägeleistungen<br />

bei hoher<br />

Beanspruchung.<br />

(Foto: Schüco)<br />

stellt werden können – sind mit Titanaluminiumnitrid<br />

beschichtet und haben somit<br />

nicht nur eine sehr harte Oberfläche, sondern<br />

auch eine geringe Wärmeleitfähigkeit.<br />

Fünf gesteuerte Achsen sind für ein stufenloses<br />

Neigen der Sägeköpfe um ± 45° nach<br />

außen und innen, den Sägeblattvorschub<br />

und die Schnittlängeneinstellung zuständig.<br />

Der Arbeitsschutz während des Sägevorgangs<br />

wird durch eine sich automatisch öffnende<br />

Schutzabdeckung des Arbeitsbereiches<br />

mit Sichtfenster gewährleistet.<br />

Mit der Doppelgehrungssäge können Verarbeiter<br />

Profile mit einer maximalen Schnittlänge<br />

von 5.000 mm im Doppelschnitt und<br />

9.600 mm im Überlängenschnitt sägen, die<br />

minimale Schnittlänge beträgt im Doppelschnitt<br />

(90° / 90°) bis 250 mm und mit<br />

dem Kurzschnittprogramm (90° / 90°) unter<br />

250 mm. Während des Schneidens bewirkt<br />

eine Mikrotropfenschmierung des Schnitts,<br />

dass keine Reibungswärme entsteht. Über<br />

den CNC-gesteuerten Sägevorschub lassen<br />

sich die Vorschubgeschwindigkeit und Einschnitttiefe<br />

einstellen, auch der Schnellrückzug<br />

wird kontrolliert.<br />

Die komfortable und menügeführte Be -<br />

dienung und Ansteuerung der Maschine<br />

erfolgt am PC über einen 12-Zoll-Touchscreen.<br />

Die Schnittlisten werden direkt im<br />

Programm SchüCal generiert und anschließend<br />

über ein Netzwerk oder per USB übertragen.<br />

Über die Steuerung lassen sich Profilspannlage<br />

und -querschnitt einsehen, die<br />

Schnittlisten flexibel verarbeiten und die<br />

automatische Längenkorrektur bei Geh-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


54 K Anarbeitung<br />

rungsschnitten (Spitzen- oder Innenmaß)<br />

einstellen.<br />

Die 3.000 kg schwere Doppelgehrungssäge<br />

ist 1.700 mm hoch, 1.800 mm tief und<br />

8.800 mm breit. Optional kann ein Etikettendrucker<br />

beigefügt werden.<br />

Kaltschneiden von dickwandigen<br />

Rohren und Behältern<br />

E.H. Wachs, Singen, hat ein weiterentwickeltes<br />

Modell seiner Split Frames zum Rohrtrennen<br />

und Anfasen vorgestellt, das DynaPrep<br />

Modular Design Split Frame bzw. MDSF<br />

(Bild 3). Es wurde zum Schneiden, Anfasen<br />

und Innenbearbeiten von Rohren und Be -<br />

hältern in Rohrnennweiten von 2“ bis 60“<br />

(DN50 bis 1500) Außendurchmesser entwickelt.<br />

Diese Werkzeugmaschine ist einfach<br />

zu transportieren, dabei aber robust und<br />

leistungsstark genug, um auch dickwandiges<br />

Rohrmaterial bis zu 2,5“ (63,5 mm) Wanddicke<br />

mit Formstählen zu bearbeiten, sodass<br />

man nicht auf schwerfällige und mühselige<br />

Kopiereinheiten (Bridge Slides) zurückgreifen<br />

muss.<br />

Die DynaPrep-Maschinen sind leistungsstark,<br />

robust, außerdem leicht und eignen<br />

sich daher als Formwerkzeug für dickwandiges<br />

Rohrmaterial und hochlegierte Werkstoffe.<br />

Sie liegen je nach Bedarf als Komplettsatz<br />

oder in Einzelkomponenten sowie<br />

mit Pneumatik-, Hydraulik- oder Elektroantrieb<br />

vor.<br />

Im Rahmen seiner Split-Frame-Technik<br />

entwickelt der Hersteller Split Frames, die<br />

einfacher einzurichten, zu bedienen und<br />

leistungsstärker sind, um Formwerkzeuge<br />

für dickwandiges Material effektiv nutzen<br />

zu können. Zu den Eigenschaften zählen<br />

eine leichte Konstruktion für die Arbeit auch<br />

in beengter Umgebung sowie die umfangreiche<br />

Produktpalette mit vielseitigem Zu -<br />

behör.<br />

Konstruktionsprinzipien bei der Entwicklung<br />

der aktuellen Variante waren eine hohe<br />

Leistung und Langlebigkeit. Auch die<br />

DynaPrep-MDSF-Maschinen sind Ausgangsbasis<br />

eines umfassenden Bearbeitungssystems<br />

für Aufgaben vom einfachen Schneiden<br />

und Anfasen bis zu komplexen Prozeduren<br />

wie Casing Cutting, tiefes Innenbearbeiten,<br />

Flanschdrehen auf großen Durchmessern<br />

und Dampferzeugeraustausch<br />

(SGR). Dabei wird jeweils eine hohe Präzision<br />

erzielt.<br />

Das Modell DynaPrep MDSF ist eine vollständige<br />

Neukonstruktion der Split Frames<br />

mit geteiltem Rahmen. Es ist vielseitiger und<br />

leistungsstärker und lässt sich schneller einrichten<br />

und in Betrieb nehmen. Die robuste<br />

Maschine kommt mit dem höheren Drehmoment<br />

und der größeren Kraft zurecht, die<br />

Bild 3. Die Maschine DynaPrep MDSF Split Frame von E. H. Wachs ist auf Kaltschneiden,<br />

Anfasen, Anplanen und Innenbearbeiten ausgelegt.<br />

(Foto: E.H. Wachs)<br />

für höhere Leistungen erforderlich sind, insbesondere<br />

bei der Bearbeitung mit Formwerkzeugen.<br />

Details dafür sind die V-Lock-<br />

Verbindungstechnik und der schnell montierbare<br />

Werkzeugschlitten, der mit Feineinstellung,<br />

Eilgang und Schnellrückstellung<br />

ausgerüstet ist. Des Weiteren sind nur zwei<br />

Handwerkzeuge zum Bedienen bzw. Einrichten<br />

der Maschine notwendig. Die Ma -<br />

schine ist zudem für Arbeiten in gefährlichen<br />

Bereichen mit brennbaren Kohlenwasserstoffen,<br />

radioaktiver Kontamination<br />

und Inhalationsgefahren ausgelegt.<br />

Elektrische 40-t-Abkantpresse<br />

Die LVD Company nv aus dem belgischen<br />

Gullegem hat ihre Dyna-Press-Baureihe von<br />

kompakten und schnellen elektrischen<br />

Abkantpressen um das Modell Dyna-Press<br />

40/15 Plus (Bild 4) erweitert. Diese 40 t-Abkantpresse<br />

eignet sich für eine Biegelänge<br />

bis 1.530 mm, hat einen vierachsigen Hinteranschlag,<br />

sowie die Touch-B-CNC-Steuerung<br />

mit Touchscreen des Herstellers.<br />

Wie auch die anderen Modelle der Dyna-<br />

Press-Baureihe, ist das Modell Dyna-Press<br />

40/15 Plus darauf ausgelegt, Teile mit hohen<br />

Biegegeschwindigkeiten effizient zu biegen,<br />

sowie mehrere Teile pro Stunde mit geringeren<br />

Stückzahlkosten zu produzieren. Die<br />

Presskraftübertragung zwischen Biegebalken<br />

und Servomotoren erfolgt über zwei<br />

hochbelastbare Kugelumlaufspindeln, zur<br />

gleichmäßigen Verteilung von Kraft und<br />

Tonnage über die gesamte Arbeitslänge. Der<br />

elektrische Biegebalken schafft einen stufenlosen<br />

Übergang von der Annäherungszur<br />

Arbeitsgeschwindigkeit und verringert<br />

durch ein günstiges Verhältnis zwischen<br />

Leistung und Motorträgheit den Energieverbrauch.<br />

Zusätzlich zu dem schnell agierenden Biegebalken<br />

und der höheren Biegekraft hat<br />

die Abkantpresse eine beständige Wiederholgenauigkeit<br />

und Präzision sowie die Flexibilität,<br />

durch den präzisen, vierachsigen<br />

Hinteranschlag eine umfangreiche Bandbreite<br />

an Teilen zu bearbeiten.<br />

Die Touch-B-Touchscreen-Steuerung<br />

macht das Einrichten schnell und effizient.<br />

Die CNC-Steuerung verringert die Zahl der<br />

notwendigen Bedienereingaben und vereinfacht<br />

so das intuitive Programmieren von<br />

Teilen. Mit wenigen Eingaben kann der Be -<br />

diener auf dem 15“-Touchscreen Entwürfe<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlhandels-Institut<br />

Marktanalyse Stahl-Service-Center 2015<br />

2. Auflage, 2015<br />

| Seite 1<br />

Anarbeitung K 55<br />

Bild 4. Für Biegelängen bis<br />

1.530 mm eignet sich diese<br />

40 t-Abkantpresse<br />

Dyna-Press 40/15 Plus<br />

der LVD Copmpany nv.<br />

(Foto: Klostermann)<br />

Bild 5. Mit Sonderwerkzeugen von der<br />

Otto Klostermann GmbH gefertigtes geschlossenes<br />

Profil, mit dem viele Schweißnähte eingespart<br />

werden können.<br />

(Foto: LVD)<br />

in 2-D erstellen und in 3-D simulieren. Es ist<br />

auch über eine Netzwerkkommunikation<br />

mit der Programmiersoftware CADMAN B<br />

des Herstellers möglich.<br />

Die Abkantpresse ist ergonomisch gestaltet<br />

und gibt dem Bediener über eine einstellbare<br />

Arbeitshöhe die Möglichkeit, seine<br />

Tätigkeit sitzend oder stehend auszuüben.<br />

Ein selbstanpassendes Grundgestell sowie<br />

ein höhenverstellbares<br />

Fußpedal ergänzen die<br />

entsprechende Maschinenausrüstung.<br />

Für die Werkzeugbestückung<br />

steht eine um -<br />

fangreiche Auswahl an oberen<br />

und unteren Werkzeugen zur Wahl: für<br />

Stempel Universal, W-Stil oder US-Stil;<br />

für Matrizen Universal, LVD-Stil oder<br />

US-Stil.<br />

Geschlossene Kantprofile mit<br />

Spezialwerkzeug kaltverformt<br />

Auf besonders große und spezielle Profile<br />

(Bild 5) ist die Otto Klostermann GmbH,<br />

Castrop-Rauxel, spezialisiert. Möglich sind<br />

unter anderem das Abkanten bis 200 mm<br />

Dicke, 20.000 mm Länge und mit einer<br />

Presskraft von 4.000 t, Laserzuschnitte von<br />

5.060 mm Breite, 22.000 mm Länge und bis<br />

15 mm Dicke. Eine Feinstrahlplasmaanlage<br />

des Unternehmens hat eine Arbeitsfläche<br />

von 6.800 mm x 56.000 mm für Materialdicken<br />

bis 60 mm. Ausgerüstet ist sie mit<br />

zwei Portalen, bestückt mit drei Fasköpfen<br />

± 45°, einem Senkrechtbrenner und zwei<br />

Autogenbrennköpfen für Materialdicken bis<br />

150 mm. Eine weitere Feinstrahlplasmaanlage<br />

weist eine Arbeitsfläche von 6.800 mm<br />

x 28.000 mm für Materialdicken bis 60 mm<br />

auf und ist mit zwei Fasköpfen ± 45° und<br />

einem Senkrechtbrenner ausgestattet.<br />

Allgemein kann der Hersteller mit seinen<br />

Spezialwerkzeugen besondere, komplizierte<br />

Ausführungsanforderungen erfüllen. Beispielsweise<br />

lassen sich Handläufe an Brücken-<br />

Branchenstudie<br />

„Stahl-Service-Center in Deutschland“<br />

390,00 €<br />

zuzüglich MwSt.<br />

<br />

<br />

- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

- Stahlmarktentwicklung 2015 und darüberhinaus<br />

- Die internationalen Metallmärkte (im Besonderen: Aluminium)<br />

- Marktbedeutung der Stahldistribution in der EU-28 und in Deutschland<br />

- Exkurs: Die Sonderrolle der Automobilindustrie<br />

- Zukünftige Marktpositionierung der Stahl-Service-Center<br />

Exkurs: Werttreiber im Stahlgeschäft<br />

- Markt- und Geschäftsstrukturen im Bereich der Stahl-Service-Center<br />

- Kurzportraits<br />

(Unternehmen, Installierte Produktionskapazitäten, Anlagenkonfigurationen, Lieferstrukturen)<br />

<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

2015 · DIN A4, quer · 180 Seiten<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf<br />

www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


56 K Anarbeitung<br />

(Foto: Kjellberg Finsterwalde)<br />

Bild 6. Gleichmäßige Fasenschnitte bis 50° sind mit diesen Plasmaanlagen der Kjellberg<br />

Vertrieb GmbH möglich.<br />

magase werden job-spezifisch gemischt, um<br />

beste Schneidergebnisse und hohe Schneidgeschwindigkeiten<br />

zu erreichen. Innen- und<br />

Außenkonturen werden mit hoher Konturtreue,<br />

Winkligkeit und Oberflächengüte<br />

geschnitten. Die Technik erlaubt hohe<br />

Schneidgeschwindigkeiten, arbeitet bartfrei<br />

auch bei größeren Blechdicken, erfordert<br />

keine zeitaufwendige Nachbearbeitung und<br />

erbringt geringe Rechtwinkligkeitstoleranzen.<br />

Für das ebenfalls bartfreie Schneiden<br />

von Edelstahl im Bereich von 1 bis 6 mm<br />

verwenden die Anlagen der HiFocus-Reihe<br />

die HiFinox-Technik. Sie erbringt metallisch<br />

blanke Schnittflächen, schmale Schnittfugen<br />

und eine kleine Wärmeeinflusszone. K<br />

(sm 160903970)<br />

geländern mit 5 mm Dicke und 8.000 mm<br />

Länge mit einem Kantradius von 50 mm und<br />

einer Höhe von 350 mm ausführen.<br />

Plasmaschneiden von<br />

0,5 bis 160 mm<br />

Die Plasmaanlagen der Reihe HiFocus neo<br />

(Bild 6) von der Kjellberg Vertrieb GmbH,<br />

Finsterwalde, erfüllen hohe Anforderungen<br />

im Schneidbereich von 0,5 bis 160 mm. Mit<br />

der Einschnürung des Plasmastrahls durch<br />

ein stark rotierendes Wirbelgas werden<br />

laserähnliche Schnitte mit nahezu bartfreien<br />

und rechtwinkligen Schnittflächen erreicht.<br />

Der Anwender profitiert von geringen Prozesskosten<br />

dank hoher Schneid- und Markiergeschwindigkeiten<br />

sowie von den vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten: Die Anlagen<br />

können flexibel an allen gängigen CNC-<br />

Führungsmaschinen, Rohrschneidmaschinen<br />

oder Robotern, auch zum Fasen- oder<br />

Unterwasser-Plasmaschneiden (ab HiFocus<br />

280i neo) eingesetzt werden.<br />

Die PerCut-Brenner der Anlagen haben<br />

eine spezielle Flüssigkeitskühlung bis in die<br />

Brennerspitze. Damit werden hohe Energiedichten<br />

und günstige Schneidergebnisse mit<br />

sehr schmalen Schnittfugen erreicht. In Verbindung<br />

mit den hohen Schneidgeschwindigkeiten<br />

und der effizienten Kühlung der<br />

Verschleißteile entstehen weniger Emissionen<br />

und Abfall sowie Einsparungen im Gasund<br />

Energieverbrauch. Mit dem optionalen<br />

ATChanger ist das Umrüsten der Schnellwechselköpfe<br />

bei wechselnden Schneidaufgaben<br />

automatisiert und schnell möglich.<br />

Die Wechseleinheit hält für den mannlosen<br />

Wechsel bis zu acht Brennerköpfe bereit.<br />

Mit den automatischen und manuellen<br />

Gassteuerungen FlowControl und PGE werden<br />

die Plasmagase für jede Schneidauf gabe<br />

speziell gemischt. Das Ergebnis sind hochwertige,<br />

reproduzierbare Plasmaschnitte bei<br />

hoher Schneidgeschwindigkeit. Die automatische<br />

Gaskonsole FlowControl beinhaltet<br />

eine eigene Datenbank zur Regelung der<br />

Gasmengen. Die werkseitig bereitgestellten<br />

Parameter der Gassteuerungen können um<br />

eigene, individuelle Einstellungen erweitert<br />

werden. Die leistungsstarken Kupferkatoden<br />

erreichen eine lange Lebensdauer.<br />

Alle HiFocus-Anlagen nutzen die spezielle<br />

Contour-Cut-Technik zum präzisen Schneiden<br />

von Baustahl: Feinste Konturen, schmale<br />

Stege und kleine Löcher im Verhältnis 1:1<br />

von Durchmesser zu Materialdicke werden<br />

damit in hoher Qualität geschnitten. Für das<br />

Schneiden größerer Konturen kommt die<br />

Technologieerweiterung Contour Cut Speed<br />

zum Einsatz. Bei gleichwertiger Schnittqualität<br />

wird die Geschwindigkeit um bis zu<br />

50 % gesteigert. Die Schneidleistung wird<br />

somit verbessert, während die Schnittmeterkosten<br />

sinken. Weitere Merkmale sind eine<br />

hohe Schnittqualität, Konturtreue sowie<br />

Schneidgeschwindigkeit, die sehr gute Wiederhol-<br />

und Maßgenauigkeit sowie geringe<br />

Winkelabweichungen, ohne dass zusätz liche<br />

Software oder Ausrüstung notwendig wäre.<br />

Zum Schneiden von Edelstahl und Aluminium<br />

nutzen die Anlagen der HiFocus- neo-<br />

Reihe die Ar/H 2<br />

-Mix-Technologie. Die Plas-<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />

PRODUKTE / LEISTUNGEN FOLGEN-<br />

DER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />

HSM Stahl- und Metallhandel GmbH<br />

Breitenloher Weg 12<br />

91166 Georgensgmünd<br />

Tel. +49 9172 6900-0<br />

www.hsm-stahl.de<br />

Kjellberg Vertrieb GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand B98<br />

Otto Klostermann GmbH<br />

Merklinder Straße 5<br />

44577 Castrop-Rauxel<br />

Tel. +49 2305 96359-0<br />

www.ottoklostermann.de<br />

LVD Company nv<br />

Nijverheidslaan 2<br />

8560 Gullegem/Belgien<br />

Tel. +32 56 4305-11<br />

www.lvdgroup.com<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand F104<br />

Schüco International KG<br />

Karolinenstraße 1 – 15<br />

33609 Bielefeld<br />

Tel. +49 521 783-0<br />

www.schueco.de<br />

E. H. Wachs<br />

Orbitalum Tools GmbH<br />

Josef-Schüttler-Straße 17<br />

78224 Singen<br />

Tel. +49 7731 792-0<br />

www.orbitalum.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Vorankündigung<br />

Handbuch der europäischen<br />

Eisen- und Stahlwerke<br />

HANDBUCH DER EUROPÄISCHEN<br />

EISEN- UND STAHLWERKE<br />

HANDBOOK OF THE EUROPEAN<br />

IRON AND STEEL WORKS<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

ISBN 978-3-87552-171-9<br />

79,00 €<br />

Regulärer Preis<br />

Erscheint im November<br />

69,00 €<br />

Vorbestellpreis (gilt bis 31.10.2016)<br />

18. Auflage · 2016 · ca. 700 Seiten · Deutsch und Englisch<br />

Buchausgabe inklusive PDF<br />

Inhalt:<br />

Liste aller Unternehmen, alphabetisch nach Ländern geordnet<br />

Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />

der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />

Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />

Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />

Internet/E-Mail<br />

Management:<br />

Vorstand, Geschäftsführung<br />

Produktionsanlagen<br />

Produktionsprogramm<br />

Produktregister<br />

Personenregister<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


58 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Bevorratung von Stabstahl in Längen bis 10 m<br />

bei der Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H.<br />

Erfolgreich in die Zukunft dank<br />

richtigem Partner<br />

ERP-Branchenlösung m+m StahlPLUS von markmann+müller im Echtbetrieb<br />

Willich. Die Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H. ist bereits seit<br />

Jahresanfang erfolgreich mit der neuen ERP-Branchenlösung von<br />

markmann + müller im Echtbetrieb. Das Unternehmen hat sich für eine<br />

standardnahe Implementierung entschieden und kann so spätere Updates<br />

besonders einfach durchführen.<br />

Die Steuerung der eigenen Unternehmensprozesse<br />

ist für mittelständische Unternehmen<br />

heutzutage nur über ausgereifte,<br />

voll integrierte ERP-Systeme möglich. Vor<br />

allem geht es darum, alle Ressourcen optimal<br />

einzusetzen und Prozesse effizienter zu<br />

machen. Das Ziel: Wettbewerbsvorteile<br />

erzielen und sich langfristig am Markt be -<br />

haupten.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, begab sich<br />

die Hermann Stahlschmidt Stahlges. m.b.H<br />

auf die Suche nach einem neuen ERP-System.<br />

Das in Willich ansässige mittelständische<br />

Unternehmen ist auf den Handel und<br />

die Anarbeitung von Edelbaustahl spezialisiert.<br />

Neben einer kompetenten Beratung<br />

sowie einem schnellen und reibungslosen<br />

Service sieht man den eigenen Wettbewerbsvorteil<br />

in der Breite des Sortiments,<br />

das ca. 20.000 t in mehr als 35 verschiedenen,<br />

stets verfügbaren Werkstoffen umfasst.<br />

Hierbei handelt es sich insbesondere um<br />

legierte Einsatzstähle, Wälzlagerstähle,<br />

warmfeste Edelbaustähle, Nitrierstähle und<br />

legierte Vergütungsstähle in Rund- sowie<br />

vereinzelt in Flach- und Vierkantabmessungen.<br />

Der Verkaufsleiter und Prokurist, Dr. Jakob<br />

Balzer, erinnert sich zurück: »Unsere IT-Landschaft<br />

ist historisch gewachsen und war<br />

dadurch bedingt auch mit einigen Insellösungen<br />

und teils starken Individualprogrammierungen<br />

nicht immer optimal aufeinander<br />

abgestimmt. Wir suchten den An -<br />

bieter mit dem besten Gesamtpaket, der<br />

uns eine integrierte Lösung bieten konnte,<br />

die alle Unternehmensbereiche abdeckt und<br />

die es uns auch in Zukunft ermöglicht, den<br />

steigenden Anforderungen am Markt ge -<br />

recht zu werden.«<br />

Die Hermann Stahlschmidt Stahlges.<br />

m.b.H. hat sich letztendlich für die Branchenlösung<br />

m + m StahlPLUS entschieden,<br />

die genau auf die Stahlbranche zugeschnitten<br />

ist und auf Microsoft Dynamics NAV<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 59<br />

Teil des Maschinenparks<br />

mit 35 Bandsägen sowie<br />

Bohr- und Drehbänken<br />

(Fotos: markmann + müller)<br />

basiert – somit auf einem bewährten Fundament,<br />

das zudem eine einfache Anbindung<br />

an die anderen Microsoft-Produkte<br />

garantiert.<br />

Die ERP-Software allein war aber nicht der<br />

einzige Grund für die Entscheidung. Ein<br />

wichtiger Faktor für den erfolgreichen Ab -<br />

schluss des Projektes ist nach Meinung des<br />

Prokuristen die PSM Einführungsmethodik<br />

von markmann + müller: »Natürlich waren<br />

wir vom passenden Zuschnitt der Branchenlösung<br />

m + m StahlPLUS auf unser Unternehmen<br />

begeistert. Mindestens genauso<br />

wichtig war uns aber die professionelle Einführungsmethodik<br />

– denn was nützt uns<br />

das beste System, wenn es niemand richtig<br />

bedienen kann? Mithilfe der PSM Einführungsmethodik<br />

wurde eine standardnahe<br />

Einführung sichergestellt und unsere Mitarbeiter<br />

wurden nach und nach mit dem<br />

Handling der Software vertraut gemacht«,<br />

so Dr. Jakob Balzer.<br />

Weiterhin wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit markmann + müller bestehende<br />

Prozesse analysiert, Verbesserungen geplant<br />

und diese dann softwaretechnisch umgesetzt.<br />

Dr. Balzer fasst es wie folgt zusammen:<br />

»Wir sind froh, dass wir uns für das<br />

ERP-Projekt entschieden haben. Vor allem in<br />

den Bereichen Warenannahme, Auftragscontrolling<br />

und Logistik profitieren wir deutlich<br />

von dem neuen System und konnten so<br />

Ressourcen einsparen und Prozesse effizienter<br />

gestalten. Während des gesamten Projektes<br />

stand uns immer ein kompetenter<br />

Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Auch jetzt – nach Echtstart – fühlen wir uns<br />

gut aufgehoben und verstanden.«<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme GmbH<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

(sm 160903965)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


60 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Intelligente Lagertechnik<br />

Blechlagerturm für große Lagerkapazitäten<br />

und Hallenhöhen<br />

Winsen / Luhe. Mit einem Blechlagerturm in drei Varianten ermöglicht<br />

die LagerTechnik Hahn & Groh GmbH einen schnellen, automatischen<br />

Zugriff und eine optimale Übersicht über den Materialbestand.<br />

Ob als Mono-, Double- oder Multi-<br />

Tower: Mit dem Blechlagerturm hat die<br />

LagerTechnik Hahn & Groh GmbH eine neue<br />

intelligente Lagerlösung in drei Varianten für<br />

die Blechverarbeitung im Programm. Das<br />

erforderliche Material lässt sich konzentriert<br />

an einer Stelle bevorraten und steht schnell<br />

und zuverlässig bereit. Dabei macht die<br />

kompakte Bauweise eine hohe Lagerdichte<br />

möglich. Ein weiterer großer Vorteil ist die<br />

automatische Bevorratung, die eine optimale<br />

Planung des Materialverbrauchs ermöglicht.<br />

So ist ein schneller Materialwechsel an<br />

der Bedienstation gewährleistet.<br />

Sanftes Materialhandling und<br />

maximale Raumnutzung<br />

Der Blechlagerturm passt zum »Ware-zum-<br />

Mann«-Prinzip: Durch das sanfte Materialhandling<br />

entstehen erheblich weniger Kratzer<br />

an den Blechteilen als beim manuellen<br />

Beladen. Mit einem Gabelstapler können<br />

ganze Blechpakete eingelagert werden. Die<br />

Entnahme einzelner Bleche erfolgt mittels<br />

Krantechnik und Vakuumheber. Die Bleche<br />

lassen sich direkt weiter auf die Bearbeitungsmaschine<br />

legen. Über eine kombinierte<br />

Ein- und Auslagerstation gelangen angelieferte<br />

Blechpakete vom Klein- bis Maxiformat<br />

in das Lager. Beim Single-Tower können<br />

bei einer Höhe von 7,5 m bis zu 150 t auf<br />

nur 16,6 m² gelagert werden. Da beim Ausund<br />

Einlagerungsprozess einzelne Bleche<br />

und Blechpakete automatisch gewogen<br />

werden, lässt sich die Lagerung stets genau<br />

überblicken und dadurch optimal disponieren.<br />

Beim Double- und Multi-Tower übernimmt<br />

ein zwischen Regalreihen angeordnetes<br />

Regalbediengerät die Ein- und Auslagerung.<br />

Eine ERP-Anbindung ist problemlos<br />

möglich. Der Blechturm nutzt als Doubleoder<br />

Multi-Tower Hallenhöhen bis zu 12 m<br />

optimal aus und eignet sich für die Lagerung<br />

von Blechen in den Formaten 1.250 mm<br />

x 2.500 mm, 1.500 mm x 3.000 mm,<br />

2.000 mm x 3.000 mm sowie 2.000 mm x<br />

4.000 mm. So schafft der Double-Tower<br />

z. B. Raum für bis zu 57 Kassetten (3 t) bzw.<br />

51 Kassetten (5 t). Die Bedienung erfolgt<br />

über Touchscreen: Der Bediener wählt den<br />

Lagerplatz aus, die Kassette fährt automatisch<br />

zum Anwender hinunter, so dass die<br />

Bleche entweder eingelagert oder entnommen<br />

werden können. Je nach Höhe des<br />

Lagerplatzes dauert der Prozess maximal<br />

120 s, das heißt es sind etwa 30 Zugriffe je<br />

Stunde möglich.<br />

K<br />

(sm 160903866)<br />

« KONTAKT<br />

LagerTechnik Hahn & Groh GmbH<br />

Werner-Forßmann-Straße 40<br />

21423 Winsen / Luhe<br />

Tel. +49 4171 69068-0<br />

www.lagertechnik-hamburg.de<br />

(Foto: LagerTechnik Hahn & Groh)<br />

Mit einem Blechlagerturm in<br />

drei Varianten ermöglicht die<br />

LagerTechnik Hahn & Groh GmbH<br />

einen schnellen automatischen<br />

Zugriff und eine optimale<br />

Übersicht über den<br />

Materialbestand.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 61<br />

EUROMETAL bekräftigt intensive<br />

Unterstützung des freien Handels<br />

Brüssel. Der europäische Stahlhandelsverband EUROMETAL unterstützt<br />

auch weiterhin uneingeschränkt freien und fairen Handel und das Bilden<br />

internationaler Lieferketten.<br />

www.pures-tubes.de<br />

Ihr Stahlrohr - Experte<br />

Vor mehr als einem Jahr haben EURO-<br />

METAL, das American Institute for International<br />

Steel (AIIS) und die International Steel<br />

Trade Association (ISTA) eine globale Stahlpartnerschaft<br />

ins Leben gerufen. Seitdem<br />

setzen sich die Verbände gemeinsam fü r<br />

einen freien und verantwortungsbewussten<br />

Handel und das Knüpfen effizienter und<br />

effektiver internationaler Stahlhandelsketten<br />

ein.<br />

Anlass dieser Kooperation war die zunehmende<br />

Globalisierung des Warenaustausches.<br />

Die wirtschaftlichen Aktivitä ten der<br />

Lä nder griffen immer weiter ineinander ü ber<br />

und verflochten sich. Reibungslose Ablä ufe<br />

entlang globaler Stahlhandelsketten wurden<br />

immer wichtiger. Stö rfaktoren, wie eine<br />

stets schwankende Nachfrage und willkü r-<br />

liche Handelsbeschrä nkungen sollten vermieden<br />

werden.<br />

EUROMETAL bekräftigte nun noch einmal<br />

sein intensives Engagement für dieses Thema.<br />

Die jüngste Vergangenheit habe gezeigt,<br />

dass die wichtigsten Stahl einsetzenden<br />

Branchen ihre Lieferketten und Netzwerke<br />

immer internationaler gestalten.<br />

Hierzu gehören die Automobil- und die<br />

PURES-tubes<br />

PURchasing and salES<br />

Haushaltsgeräteindustrien, der Bau- und<br />

Landwirtschaftsmaschinensektor und die<br />

Baubranche, der Maschinenbau, die chemische<br />

Industrie sowie die Industrie zur Förderung<br />

und zur Produktion von Erdöl und Erdgas.<br />

Grundlage eines freien und grenzenlosen<br />

Handels ist EUROMETAL zufolge die Gleichbehandlung<br />

aller Partner in der Welthandelsorganisation<br />

WTO. Kein Unternehmen und<br />

kein Land dürfe diskriminiert werden. Auch<br />

dürfe kein Land die eigenen Produkte oder<br />

Dienstleistungen Angeboten aus anderen<br />

Ländern vorziehen. Um den Handel noch<br />

internationaler zu gestalten, müssten noch<br />

bestehende Handelsbarrieren reduziert oder<br />

abgeschafft werden. Hierzu zählten Zölle,<br />

Importbeschränkungen, Quoten und Provisionen<br />

für regionale Beschaffung. Zudem<br />

müssten unfaire Handelspraktiken, wie Subventionen<br />

und Dumpingpreise abgeschafft<br />

werden. Dies gelte auch für Spezial- und<br />

Nischenprodukte. Sie würden für die europäischen<br />

Stahlerzeuger immer wichtiger.<br />

EUROMETAL wünscht sich auch eine noch<br />

transparentere internationale Handelspolitik.<br />

Alle teilnehmenden Unternehmen benötigten<br />

ein hohes Maß an Sicherheit. Außerdem<br />

wäre es sehr begrüßenswert, wenn<br />

Handelsklagen schneller bearbeitet würden.<br />

Eines der wichtigsten Ziele ist EURO-<br />

METAL zufolge die Beseitigung der Preisvolatilitäten.<br />

Stahlhä ndler, Stahl-Service-<br />

Center und der Stahlvertrieb hätten ein<br />

hohes Interesse an stabilen Preisen. Ständige<br />

Schwankungen würden die Balance zwischen<br />

der realen und der scheinbare Nachfrage<br />

ins Wanken bringen.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

(sm 160903880)<br />

NEUES DISTRIBUTIONSZENTRUM<br />

IN TSCHECHIEN ERÖFFNET<br />

Aschaffenburg. Anfang Juli startete offiziell der Betrieb des neuen Distributionszentrums<br />

von Linde Material Handling im tschechischen Brno<br />

(Brünn), indem Christophe Lautray, Member of the Board und Chief Sales<br />

Officer (CSO), sowie Christoph Hotopp, Head of Sales & Service Operations,<br />

beide Linde Material Handling, zusammen mit Länderverantwortlichen aus<br />

den Zielregionen Tschechien, Polen, Österreich, Ungarn und der Slowakei<br />

symbolisch die ersten Pakete mit Ersatzteilen packten und fachgerecht verschlossen.<br />

www.linde-mh.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903902)<br />

Unsere Leidenschaft<br />

ist Kundenorientierung.<br />

Prüfen mit Verstand.<br />

www.zwick.de<br />

Prüfsysteme<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


62 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Umfirmiert und Markenauftritt gestärkt<br />

Essen. Mit Wirkung zum 1. Juli 2016 hat die Stahl-Service-Center-Gruppe von thyssenkrupp eine Umfirmierung<br />

in thyssenkrupp Materials Processing Europe vorgenommen.<br />

Die neue Namensgebung des Anarbeitungsspezialisten<br />

spiegelt zum einen die<br />

vielfältige Werkstoffkompetenz in den Bereichen<br />

Carbon- und Edelstahl sowie Aluminium<br />

wider. Zum anderen wird mit dem neuen<br />

Namen dem Ausbau des europäischen Netzwerks<br />

Rechnung getragen. Als führendes<br />

Stahl- und Aluminium- Service-Center bedient<br />

thyssenkrupp Ma terials Processing<br />

Europe an zahlreichen Standorten Verarbeiter<br />

aus der Automobil-, Elektro-, Bau- oder<br />

auch der Möbelindustrie. Um seine Kundenorientierung<br />

weiter zu stärken, hat das<br />

Unternehmen kürzlich seine Geschäftsaktivitäten<br />

ausgebaut. Neben dem Stahl-Service-Center<br />

im ungarischen Györ wurde im<br />

Frühjahr auch das Edelstahl-Service-Center<br />

in Willich übernommen. Darüber hinaus ist<br />

zum Ende des Geschäftsjahres die organisatorische<br />

Integration des Metallcenter Wörth<br />

geplant, die das Angebot um maßgeschneiderte<br />

Aluminiumprodukte bereichert.<br />

Mit diesen Schritten stärkt das Unternehmen<br />

seine Position als führender Anarbeitungsspezialist<br />

für vielfältige Werkstoffe und<br />

setzt seine Wachstumsstrategie in Europa<br />

konsequent fort. Die Produktionskapazität<br />

des Netzwerks wächst mit den neu hinzu<br />

gekommenen Standorten auf über 2 Mill. t<br />

– 40 % davon werden mittlerweile im Ausland<br />

umgesetzt. Marcus Wöhl, CEO von<br />

thyssenkrupp Materials Processing Europe:<br />

»Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer<br />

internationalen Aufstellung und unserer<br />

Produktvielfalt ein Alleinstellungsmerkmal<br />

im Markt haben und den steigenden Kundenanforderungen<br />

gerecht werden können.«<br />

Mit dem gut ausgebauten Netzwerk<br />

und dem breiten Werkstoffangebot legt<br />

thyssenkrupp Materials Processing Europe<br />

den Fokus auf ein Full-Service-Angebot mit<br />

kurzen Wegen in unterschiedliche Märkte<br />

und positioniert sich damit als strategischer<br />

Partner für vielfältige Kundensegmente und<br />

Anwendungswünsche.<br />

www.thyssenkrupp-materialsservices.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand E33 K<br />

/<br />

(sm 160903859)<br />

Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Sicherheit<br />

Übach-Palenberg. Von der kleinen Manufaktur für Autosicherheitsgurte zum international erfolgreichen<br />

Unternehmen: Mit rd. 500 Gästen feierte die SpanSet GmbH & Co. KG im Juni 2016 in Übach-Palenberg ihr<br />

50-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Das 1966 zunächst in Schweden und<br />

kurz darauf auch in Deutschland gegründete<br />

Unternehmen zählt zu den Pionieren bei der<br />

Entwicklung textiler Anschlag- und Zurrmittel.<br />

»Wir sind Spezialisten in einer Branche, die es<br />

so vor der Gründung von SpanSet noch nicht<br />

gegeben hat«, sagt Patrick Schulte, Geschäftsführer<br />

SpanSet GmbH & Co. KG. »Denn mit<br />

der Erfindung des Autosicherheitsgurtes in<br />

Schweden wurde eine Tür zu Produkten aufgestoßen,<br />

die im Be reich der Hebetechnik, der<br />

Ladungssicherung und der Höhensicherung<br />

vorher noch nicht existierten.«<br />

Der Standort Übach-Palenberg, seit 1968<br />

Mittelpunkt der Unternehmensaktivitäten, hat<br />

sich über die Jahrzehnte ebenfalls be währt, so<br />

Patrick Schulte. Damit hat SpanSet den Spagat<br />

geschafft: einerseits ein mittelständisches Un -<br />

ternehmen, das tief in der Region verwurzelt<br />

ist, anderseits dank seiner Präsenz mit 22<br />

Gesellschaften in 19 Ländern ein Global Player.<br />

In Deutschland kamen 1982 die SpanSetsecutex<br />

GmbH und 1987 die Axzion GKS<br />

Stahl- und Maschinenbau GmbH dazu. 1993<br />

wurde SpanSet-Ungarn als verlängerte<br />

Werk bank gegründet. Dazu kommen Beteiligungen<br />

an Vertriebsgesellschaften im Inund<br />

Ausland. Besonders erfolgreich war die<br />

Entscheidung, ab 1978 den Vertrieb über<br />

exklusive Werksvertretungen durchzuführen.<br />

Der Unternehmenserfolg basiert aber<br />

auch auf der Entwicklung innovativer, oft<br />

Maßstäbe setzender Produkte. Beispiele<br />

dafür sind die Pipeline-Hebebandmatten der<br />

1970er-Jahre aus breiten Bändern mit<br />

hohen Festigkeiten und mit sich automatisch<br />

öffnenden Endbeschlägen, die den<br />

Arbeitsvorgang beschleunigten. Mit der<br />

1979 erfundenen secutex-Beschichtung aus<br />

widerstandsfähigem Polyurethan wurde ein<br />

neuer Markt kreiert, denn dadurch gelang<br />

es das Gurtband schnittfest zu machen und<br />

vor scharfkantigen Lasten zu schützen.<br />

Im Jahr 1991 folgte mit der Supra die erste<br />

Rundschlinge, bei der die Kennung erhaben<br />

in den Schutzmantel eingewebt wurden.<br />

Angaben wie die Tragfähigkeit, Produkt-<br />

und Herstellername werden so selbst<br />

bei starker Verschmutzung gut erkannt. Nur<br />

ein Jahr später kam – den immer schwerer<br />

werdenden Lasten entsprechend – die Magnum-Rundschlinge<br />

mit Tragfähigkeiten bis<br />

50 t auf den Markt. SpanSet war auch das<br />

erste Unternehmen, das sich mit RFID-Chips<br />

als Kennzeichnung am Produkt in der Branche<br />

beschäftigt hat.<br />

Ein wichtiges Ereignis war 2010 die Vorstellung<br />

der Magnum-X-Rundschlinge und<br />

2014 wurde die NoCut-Serie auf den Markt<br />

gebracht, ein Gewebe aus Spezialfasern<br />

gegen raue Oberflächen und scharfe Kanten.<br />

Bei all dem denkt man bei SpanSet auch<br />

an den korrekten Umgang mit den Produkten<br />

im Alltag. »Wichtig ist uns auch, unser<br />

Wissen um die Anwendung herum zu vermitteln,<br />

wir beraten und schulen die Kunden«,<br />

bekräftigt Hans-Josef Neunfinger.<br />

/<br />

www.spanset.de<br />

Euroblech: Halle 13, F185<br />

K<br />

(sm 160903879)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 63<br />

Anspruch und Wirklichkeit<br />

Stahl-Service-Center immer öfter in der Zwickmühle<br />

Grevenbroich (hgd). Zulieferer in der Automobilindustrie müssen heute<br />

sehr strenge Qualitätsstandards (z. B. nach ISO/TS 16949) einhalten. Das<br />

Qualitätsmanagementsystem spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />

Besondere Anforderungen an den Werkstoff und die Zusammensetzung<br />

können jedoch Risiken für Stahl-Service-Center bergen.<br />

Automobilhersteller beziehen häufig<br />

ihren Stahl von Stahl-Service-Centern (SSC),<br />

die nach ISO/TS 16949 zertifiziert sind. Gelegentlich<br />

verlangen sie Standardsorten; in<br />

vielen Fällen benötigen sie jedoch Stähle, die<br />

besonderen Anforderungen hinsichtlich der<br />

mechanisch-technologischen Eigenschaften<br />

gerecht werden. Diese Anforderungen an das<br />

Material werden inzwischen immer höher<br />

und die Restriktionen immer differenzierter.<br />

Nach Auftragseingang wendet sich das<br />

Stahl-Service-Center in der Regel an den entsprechenden<br />

Stahlhersteller, der ebenfalls<br />

nach ISO/TS 16949 zertifiziert ist. So bleiben<br />

die Qualität innerhalb der Lieferkette und die<br />

Prozess- sowie Fertigungssicherheit gewährleistet.<br />

Um jederzeit die ge wünschte Materialmenge<br />

zeitgerecht bereitstellen zu können,<br />

selektieren die Stahl-Service-Center<br />

meistens ihre Vorräte vor, d. h. sie legen sich<br />

Coils auf Lager, die den allgemeinen Anforderungen<br />

und Materialspezifikationen der<br />

Automobilhersteller entsprechen. Nun erhalten<br />

Service-Center aber immer häufiger Einzelaufträge<br />

von Automobilzulieferern mit<br />

ganz speziellen Materialrestriktionen. Ist das<br />

georderte Material nicht vorrätig, muss es<br />

bei den Stahlherstellern bestellt werden oder<br />

die Service-Center liefern aus ihrem Lager<br />

Material, das den Anforderungen in der<br />

Order entspricht bzw. nur geringfügig davon<br />

abweicht. Das ist gängige Praxis.<br />

Je nach Menge und Häufigkeit des Abrufs<br />

des gewünschten Sondermaterials muss der<br />

Stahlhersteller u. U. eine neue Stahllegierung<br />

für den geforderten Einsatz anbieten<br />

und produzieren. Geschieht dies nicht, kann<br />

nur nach allgemein gültigen Normen bestätigt<br />

werden. Mit diesem Problem sehen sich<br />

Service-Center zunehmend konfrontiert.<br />

Mittlerweile sei ein Punkt erreicht, an dem<br />

man an die Automobilhersteller und -zulieferer<br />

appelieren solle, zu den einheitlichen<br />

Standard-Regelwerken DIN EN und VDA<br />

zurückzukehren, sagen Stimmen aus der<br />

Branche. Denn mit individuellen Stahlsorten<br />

sind engere Rahmen festgelegt, die aber<br />

auch den Spielraum der Service-Center bei<br />

der Wahl des Werkstoffs einschränken. So<br />

müssten dann die einzelnen gewünschten<br />

Legierungen in der Zusammensetzung bis<br />

auf einige Stellen hinter dem Komma genau<br />

eingestellt werden. Ist dies nicht der Fall,<br />

können die Service-Center in Gefahr laufen,<br />

beim nächsten Audit ihre Zertifizierung zu<br />

verlieren – und in der Folge ihre Kunden.<br />

Das sei schon passiert, denn Auditoren<br />

halten sich streng an die Vorschriften, die<br />

keinen Spielraum bei der Werkstoffwahl<br />

zulassen. Sei beispielsweise ein Mangangehalt<br />

von 0,03 % gefordert und das Service-Center<br />

liefert Material mit 0,034 %, so<br />

könne diese marginale Differenz schon zu<br />

ernsthaften Folgen führen.<br />

Die Zwickmühle: Wollen die Stahl-Service-Center<br />

das geforderte Material präzise<br />

nach Spezifizierung liefern, müssen für sie,<br />

bzw. den Kunden, neue Stahllegierungen<br />

angeboten oder gar entwickelt werden. Passiert<br />

dies nicht und liefern die Service-Center<br />

Material, das zwar den Anforderungen<br />

genügt aber nicht präzise den Vorgaben des<br />

Auftraggebers entspricht, verstoßen sie ge -<br />

gen die Regeln des Qualitätsmanagementsystems<br />

mit entsprechenden Konsequenzen.<br />

Deshalb sei es begrüßenswert, sich auf die<br />

bestehenden Regelwerke DIN EN und VDA<br />

wieder stärker zu konzentrieren, so die Aussage<br />

von Marktteilnehmern.<br />

K<br />

(sm 160904046)<br />

SCHMIDT + CLEMENS GEHÖRT<br />

ZU DEN TOP 100<br />

Lindlar. Die Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG<br />

gehört 2016 zu den innovativsten Unternehmen<br />

des deutschen Mittelstands, den »TOP 100«. Die<br />

Geschichte des nordrhein-westfälischen Unternehmens<br />

ist von innovativen Entwicklungen und<br />

industriellen Meilensteinen geprägt. 1879 als<br />

Stahlhandel gegründet, stellt Schmidt + Clemens<br />

heute hochlegierten Edelstahl her. Daraus fertigt<br />

das inhabergeführte Unternehmen zahlreiche<br />

Edelstahlprodukte wie v. a. Rohrsysteme für die<br />

petrochemische Industrie.<br />

Am Hauptsitz im bergischen Lindlar arbeiten<br />

611 Mitarbeiter, an den Standorten in den USA,<br />

Indien, Großbritannien, Tschechien, Spanien, Malaysia<br />

und Saudi Arabien noch einmal 452. Das<br />

Unternehmen hält zehn Patente und hat einen<br />

speziellen Hochtemperaturteststand zur Werkstofferprobung<br />

im eigenen Forschungs- und Entwicklungslabor.<br />

Die Werkstofferprobungen und<br />

-simulationen, die damit möglich sind, erfolgen<br />

unter den Einsatzbedingungen, wie sie bei den<br />

Kunden herrschen.<br />

Anstöße zu Innovationsprojekten kommen oft<br />

auch vom Vertrieb und Marketing. Der Entwicklungsprozess<br />

wird von prozessnahen Produkttests<br />

begleitet. Nach der Markteinführung tauschen<br />

sich die Verantwortlichen intensiv mit dem Kunden<br />

aus und gewinnen weitere wertvolle Impulse<br />

für Innovationen und Neuerungen.<br />

Im Durchschnitt erzielten die TOP 100 zuletzt<br />

40 % ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und<br />

Produktverbesserungen. Ihr Umsatzwachstum lag<br />

um 28 Prozentpunkte über dem jeweiligen Branchendurchschnitt.<br />

Zusammen meldeten die Mittelständler<br />

in den vergangenen drei Jahren 2.292<br />

Patente an. Diese Innovationskraft zahlt sich auch<br />

in Arbeitsplätzen aus: Die TOP 100 planen, in den<br />

kommenden drei Jahren rd. 9.500 neue Mitarbeiter<br />

einzustellen.<br />

www.schmidt-clemens.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 16090<br />

VON MICROSOFT<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Toronto / Münster. Im Rahmen der Microsoft<br />

Worldwide Partner Conference (WPC) in Toronto /<br />

Kanada wurde die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />

mbH, einer der führenden<br />

Anbieter von ERP-Lösungen für den Handel in<br />

Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland,<br />

zum wiederholten Mal ausgezeichnet. Das<br />

mehr als 370 Mitarbeiter zählende Unternehmen<br />

erhielt den Titel »Microsoft-Partner des Jahres<br />

2016« in Deutschland und wurde außerdem<br />

erneut in den »2016 President´s Club for Microsoft<br />

Dynamics« gewählt.<br />

www.gws.ms<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903958)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


64 K Firmenschriften<br />

ARKU<br />

EdgeRacer Technology – Reinigen<br />

Entgraten Kantenverrunden<br />

12 Seiten, deutsch<br />

EdgeRacer Technology steht im Wesentlichen<br />

für modular aufgebaute Entgratmaschinen,<br />

die speziell für die Metallbearbeitung<br />

und die besonderen An -<br />

forderungen beim Kantenverrunden<br />

und Entgraten entwickelt wurden. Da -<br />

bei ist eine einseitige wie auch beidseitige<br />

Entgratung möglich, die anwenderdefinierte<br />

Kantenverrundungen zulässt.<br />

Außerdem kann die Reinigungsmaschine<br />

»Washer« Bauteile in einem Durchgang reinigen und trocknen.<br />

Auch Kleinteilbearbeitung und Service zählen zum Programm.<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

We are the benchmark for Special<br />

Steel Solutions<br />

28 Seiten, deutsch<br />

Hochwertige Spezialstahl-Langprodukte<br />

sind das Gebiet der SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH Group, die über ein weltweites<br />

Vertriebs- und Servicenetz verfügt<br />

und sich auf Produktion, Verarbeitung<br />

und Distribution fokussiert. Neun<br />

eigene Stahlwerke und über zehn Verarbeitungsanlagen<br />

in Europa sowie den<br />

USA nennt das Unternehmen sein eigen<br />

und deckt das ganze Produktspektrum<br />

des Speziallangstahls ab, vom Feinstdraht bis zu Schmiedeblöcken.<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11, 76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 7221 5009-0, info@arku.de, www.arku.de<br />

(sm 160903889) K<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Group (sm 160903890)<br />

Landenbergstraße 11, 6005 Luzern, Schweiz, Tel. +41 41 5814000<br />

communications@schmolz-bickenbach.com, www.schmolz-bickenbach.com K<br />

Ibero Stahl GmbH<br />

Chr. Höver & Sohn<br />

Steel made in Europe.<br />

Qualität macht den Unterschied<br />

24 Seiten, deutsch<br />

1974 in Mülheim / Ruhr gegründet,<br />

wuchs dieser auf nichtrostende und<br />

säurefreie Blankstähle spezialisierte Be -<br />

trieb kontinuierlich. 1996 schloss er sich<br />

dem spanischen Konzern Olarra S.A.<br />

an. Dieser produziert in Bilbao und liefert<br />

einen Großteil des in Mülheim verarbeiteten<br />

Materials. Die Produktpalette<br />

wird sukzessive erweitert und umfasst<br />

derzeit Edelstahlmaterial auch in Sondertoleranzen<br />

oder in kleinen Mengen und Abmessungen.<br />

Leppe-Edelstahl<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Ein Spezialist für die Bearbeitung von<br />

Edelstahl und Sonderwerkstoffen ist<br />

Leppe-Edelstahl – ob in geschmiedeter<br />

oder gewalzter Ausführung, in Einzelfertigung,<br />

Klein- oder Großserie. Unterschiedlichste<br />

Formgebungsvarianten an<br />

Schmiedeteilen sind erhältlich, von<br />

Schmiederohteilen bis zu mechanisch<br />

bearbeiteten Werkstücken: nahtlos<br />

geschmiedete, gewalzte, geschweißte<br />

oder gebogene Ringe, Stäbe, Wellen,<br />

Scheiben, Flansche, Büchsen oder andere Schmiedeteile.<br />

Ibero Stahl GmbH<br />

Pilgerstraße 27, 45473 Mülheim / Ruhr<br />

Tel. +49 208 9938-38, Fax +49 208 5890-30<br />

muelheim@ibero-edelstahl.de, www.ibero-edelstahl.de<br />

(sm 160903891) K<br />

Chr. Höver & Sohn GmbH & Co. KG<br />

Oberleppe 14, 51789 Lindlar<br />

Tel. +49 2266 95-0, Fax +49 2266 4371<br />

info@hoever-sohn.com, www.hoever-sohn.com<br />

(sm 160903892) K<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

PURES-tubes<br />

Lieferprogramm / Stock List /<br />

Gamme en Stock<br />

8 Seiten, deutsch, englisch, französisch<br />

Das Unternehmen Voß Edelstahl hat<br />

sich vor allem auf Langprodukte spezialisiert<br />

– wobei das Sortiment auch um<br />

Aluminium, Messing und Kupfer erweitert<br />

wurde. Lieferbar sind u. a. Stahlrohre<br />

in verschiedensten Abmessungen,<br />

Messing in Flach-, Rund-, Vier- oder<br />

Sechskantstangen, Edelstahl in Flach-,<br />

Band-, Rund-, Sechskant-, Winkel- oder<br />

Quadratstahl sowie Profilen. Auch Aluminium<br />

ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich.<br />

PURchasing and salES<br />

Ihr Lieferant und Stahlrohr-Experte<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Passende, optimale Rohrqualitäten für<br />

den Serien- wie auch Individualbedarf<br />

sind das Metier der PURES-tubes. Zum<br />

Portfolio zählen Präzisionsrohre und<br />

Komponenten aus Edel- und anderen<br />

Stählen sowie vielfältige An- und Verarbeitungslösungen.<br />

Zu den Anwendungsbereichen<br />

gehören der Automotive-<br />

und Energiesektor, der Anlagenund<br />

Maschi nenbau, Architektur, Um -<br />

welt- und Offshore-Technik, Schiffbau, Wasserwirtschaft usw.<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Lessingstraße 39, 21629 Neu Wulmstorf bei Hamburg<br />

Tel. +49 40 700165-0, Fax +49 40 700165-80<br />

info@voss-edelstahl.de, www.voss-edelstahl.com<br />

(sm 160903893) K<br />

Pures-tubes PURchasing and salES<br />

Kobergerstraße 33, 90408 Nürnberg<br />

Tel. +49 172 8221947, Fax +49 911 93769452<br />

info@pures-tubes.com, www.pures-tubes.de<br />

(sm 160903894) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


EuroBLECH K 65<br />

EuroBLECH 2016 greift »Industrie 4.0« auf<br />

St. Albans. Mit ihrem diesjährigen Motto »Die nächste Generation der Blechbearbeitung« greift die EuroBLECH<br />

vom 25. bis 29. Oktober 2016 den derzeitigen Trend zur vernetzten Fabrik im Bereich der Blechbearbeitung auf.<br />

Drei Monate vor Messestart kann der<br />

Veranstalter, Mack Brooks Exhibitions, ein<br />

weiteres Flächenwachstum der 24. Internationalen<br />

Technologiemesse für Blechbearbeitung<br />

vermelden: insgesamt 1.410 Aussteller<br />

aus 40 Ländern belegen insgesamt<br />

89.000 m² in acht Hallen auf dem Messegelände<br />

in Hannover. Zu den größten Ausstellerländern<br />

zählen Deutschland, Italien<br />

und China.<br />

Digitalisierung hält Einzug<br />

Die Industrieproduktion befindet sich in<br />

einem einschneidenden Weiterentwicklungsprozess.<br />

Industrie 4.0, vernetzte Fertigung,<br />

intelligente Prozessketten – die digitale Fa -<br />

brik hält auch in der Blechbearbeitung Einzug.<br />

Ein Datenaustausch entlang der gesamten<br />

Produktionskette ermöglicht optimierte<br />

Fertigungsprozesse mit erhöhter Planungssicherheit,<br />

größerer Flexibilität und höherer<br />

Produktqualität. Die Nachfrage nach einer<br />

breiteren Produktvielfalt, die einhergeht mit<br />

immer kleineren Losgrößen, führt in der<br />

Blechbearbeitung zu immer größerer Komplexität.<br />

Der technologische Wandel verlangt<br />

von den Unternehmen derzeit also<br />

grundlegende Investitionsentscheidungen<br />

zur Umrüstung und Anpassung ihrer Produktionstechnologien.<br />

Das Motto der EuroBLECH 2016 »Die<br />

nächste Generation der Blechbearbeitung«<br />

zielt auf diesen Wandel ab. Als Branchenund<br />

Trendbarometer der Blechbearbeitungsindustrie<br />

zeigt die Messe ein umfassendes<br />

Spektrum an maßgeschneiderten Lösungen,<br />

um Fertigungsprozesse zu modernisieren<br />

und konkurrenzfähig zu gestalten. Die Ausstellerunternehmen<br />

präsentieren Maschinen,<br />

Werkzeuge und Systeme entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette der Blechbearbeitung.<br />

Das Messeprofil beinhaltet u. a.<br />

Halbzeuge, Zulieferteile, flexible Blechbearbeitung,<br />

additive Fertigung, CAD-, CAM-,<br />

CIM-Systeme und Qualitätssicherung.<br />

Live-Demonstrationen einer Vielzahl von<br />

Maschinen und Systemen stehen wieder im<br />

Mittelpunkt. Die Messe wendet sich an alle,<br />

die Blech herstellen, bearbeiten oder damit<br />

handeln, aus allen Managementebenen,<br />

von kleinen, mittelständischen Unternehmen<br />

bis hin zu Großunternehmen. Zu den<br />

Besuchern gehören u. a. Ingenieure, Konstrukteure,<br />

Qualitätsmanager, Einkäufer<br />

sowie Händler.<br />

www.euroblech.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160703601)<br />

Präzise geräuscharme Anritztechnologie<br />

Remscheid. Mit der Ritztechnologie von SIC Marking, beispielsweise mit dem neuen Markiersystem i113s,<br />

lassen sich Markierungen von hoher Qualität geräuscharm erzeugen.<br />

Die Ritz-Technologie, auch »Drop and<br />

Drag« oder »Scratch-Marking« genannt, ist<br />

die ideale Lösung für Anwendungen, die<br />

geräuscharm erfolgen müssen. Wenn der<br />

Lärmpegel von Nadelprägesystemen beispielsweise<br />

auf Stahlrohren als zu hoch<br />

empfunden wird, ist möglicherweise eine<br />

pneumatische Ritzmaschine die bessere<br />

Wahl. Mit der Ritztechnologie von SIC Marking<br />

wird eine Markierung von hoher Qualität<br />

erzeugt, die sich hervorragend für die<br />

optische Zeichenerkennung oder bestimmte<br />

ästhetische Anforderungen wie Logos oder<br />

Symbole eignet. Zur Ergänzung seiner Reihe<br />

mit Ritzmaschinen bringt SIC Marking nun<br />

die neue Markiermaschine i63s auf den<br />

Markt. Der neue Ritz-Markierkopf ergänzt<br />

die Maschine i113s und dient zur Tiefenmarkierung<br />

auf Stahl und anderen harten<br />

Materialien. Das Markiersystem i63s hat ein<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />

Das Ritzsystem i63s<br />

ist mit vielen<br />

Verbindungsfunktionen<br />

wie<br />

digitale I/O-Schnitt -<br />

stellen, Ethernet<br />

TCP/IP oder RS232<br />

ausgestattet, die<br />

Maschinen können<br />

leicht in alle<br />

Fertigungslinien mit<br />

Profinet, Profibus<br />

oder Ethernet/IP<br />

integriert werden.<br />

kompaktes und dennoch robustes De sign,<br />

das zur Integration in Produktlinien aller<br />

Arten von industriellen Umgebungen entwickelt<br />

wurde. Die Markierqualität ist mit perfekten,<br />

durchgehenden Linien ausgezeichnet<br />

und die Technologie funktioniert schnell<br />

(Foto: SIC Marking)<br />

auf sämtlichen<br />

Ma terialien von<br />

Plastik bis gehärtetem<br />

Stahl bis zu 62 HRC.<br />

/<br />

www.sic-marking.de<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand J120<br />

(sm 160903811)


66 K EuroBLECH<br />

XXL-Stahlbleche präzise und schnell bearbeiten<br />

Groß Umstadt. Die CO 2<br />

-Laserschneidmaschine LaserMat ® II der Messer Cutting Systems GmbH für die<br />

Großflächenbearbeitung ermöglicht das stufenlose Fasen von – 45° bis + 50°.<br />

Die LaserMat II der Messer Cutting<br />

Systems GmbH wurde für die Anforderungen<br />

der Großflächenbearbeitung mit dem<br />

CO 2<br />

-Laser konzipiert. Die mitfahrende La -<br />

serstrahlquelle (Resonator) ermöglicht<br />

Arbeitslängen bis 50 m und Arbeitsbreiten<br />

bis zu 4.500 mm. Eine optische Strahlweglängenkompensation<br />

hält während des<br />

Schneidens die Laserstrahllänge auch bei<br />

Querachsenbewegung konstant und sorgt<br />

für hohe Schnittqualität über den gesamten<br />

Arbeitsbereich. Große Bauteile aus Baustahl<br />

bis zu einer Dicke von 25 mm oder nichtrostender<br />

Stahl bis zu einer Dicke von 20 mm<br />

können in einem Durchgang ohne Absetzen<br />

innerhalb der Kontur geschnitten werden.<br />

Das Schneidprogramm wird in der Steuerung<br />

entsprechend der realen Lage des<br />

Bleches gedreht. Der Schnitt erfolgt dann<br />

mit 0,1 mm Genauigkeit. Die Echtzeitlasersteuerung<br />

schafft kurze Einstechzeiten und<br />

sorgt für feinste Mikrostege. Der endlos<br />

drehbare Fasenkopf mit magnetischem<br />

Havarieschutz ermöglicht stufenloses Fasen<br />

von – 45° bis + 50° durch Sonderdüsen auch<br />

in nichtrostendem Stahl. Vom zentralen Be -<br />

dienterminal aus lässt sich über die integrierte<br />

Farbbildkamera der Prozessverlauf unmittelbar<br />

auf dem Bildschirm anzeigen.<br />

www.messer-cs.de<br />

/<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand C98<br />

(sm 160803610)<br />

(Bild: Messer CS)<br />

Die LaserMat II bearbeitet Stahlblech tafeln<br />

mit Längen bis zu 50 m und mehr.<br />

Mehr Transparenz im Fertigungsprozess<br />

Duisburg. Die neue Smartphone-App von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />

ermöglicht Kunden den direkten Zugriff auf Daten aus den<br />

Geschäftsprozessen.<br />

Die thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH<br />

baut die Kommunikationswege mit ihren<br />

Kunden durch ihre neue Smartphone-App<br />

»tk HO App« bzw. »thyssenkrupp Hohenlimburg«<br />

aus. Sie ist in einen öffentlichen<br />

und einen geschützten Bereich für Kunden<br />

aufgeteilt, der nach Authentifizierung betreten<br />

werden kann, um direkt Daten aus den<br />

Geschäftsprozessen erkennen und verwenden<br />

zu können. Im öffentlichen Bereich sind<br />

ein Toleranz- und ein Coil-Rechner verfügbar.<br />

Der Anwender kann beispielsweise mit<br />

dem Toleranzmodul Grenzwerte im Fertigungsprozess<br />

in Abhängigkeit von bestimmten<br />

Eingabeparametern abfragen. Im ge -<br />

schützten Bereich können die Kunden Auftragskenndaten<br />

und Lieferdaten abfragen.<br />

Die Auskunft über die terminliche Auftragssituation<br />

zeigt den Status für jeden Produktionsschritt<br />

ab Halbzeugbelegung. Mit der<br />

Barcode-Erkennung kann der Kunde den<br />

Barcode auf dem Coiletikett auslesen. Die<br />

App ist für die Betriebssysteme Android,<br />

Apple und Microsoft erhältlich und kann<br />

dort heruntergeladen werden:<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />

/<br />

(sm 160903956)<br />

Mit der neuen »tk HO«-App von thyssenkrupp<br />

kann der Anwender beispielsweise mit dem<br />

Toleranzmodul Grenzwerte im Fertigungsprozess<br />

in Abhängigkeit von bestimmten<br />

Eingabeparametern abfragen.<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


EuroBLECH K 67<br />

Optimismus bei Italiens Werkzeugmaschinenbauern<br />

Cinisello Balsamo. Eine ausgesprochen gute Bilanz zog die italienische Herstellerindustrie von<br />

Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen (UCIMU) für das Jahr 2015 – und die Prognosen<br />

für 2016 bleiben positiv.<br />

Insbesondere verzeichnete die Produktion<br />

2015 einen Anstieg von 7,8 % und hat<br />

sich bei 5.217 Mill. € eingependelt. Das<br />

Ergebnis ist sowohl dem positiven Verlauf<br />

der Lieferungen seitens der Hersteller als<br />

auch der Wiederbelebung des Exportes zu<br />

verdanken, der nach zweijährigem Stillstand<br />

auf 3.387 Mill. gestiegen ist, d. h. 4,1 %<br />

mehr gegenüber 2014. Mit einem Anstieg<br />

von 22,3 % hat sich der Verbrauch bei<br />

3.348 Mill. € eingependelt.<br />

Zusammengefasst ist das die Lage, die<br />

Luigi Galdabini für 2015 anlässlich der Jahresversammlung<br />

der Mitglieder von UCIMU-<br />

Sistemi per Produrre umrissen hat.<br />

Der positive Trend der italienischen Fachindustrie<br />

wird sich auch 2016 bestätigen,<br />

wie aus den vom Centro Studi & Cultura di<br />

Impresa von UCIMU erarbeiteten Prognosen<br />

hervorgeht. Insbesondere wird die Produktion<br />

2016 um 5,3 % auf 5.495 Mill. €<br />

ansteigen. Der Verbrauch wird sich bei<br />

3.535 Mill. € einpendeln, und sowohl die<br />

Herstellerlieferungen als auch den Import<br />

(+ 8 %) mit sich ziehen.<br />

Der Export wird um 6,3 %, auf<br />

<br />

Rekordniveau des Sektors zurückkehren.<br />

Luigi Galdabini, Präsident von UCIMU, wies<br />

jedoch darauf hin, dass man unter instabilen<br />

Bedingungen arbeite und sich um die Lage<br />

der italienischen verarbeitenden Industrie<br />

sorge. So habe eine von UCIMU durchgeführte<br />

Studie über den Maschinenpark in<br />

der italienischen Metall verarbeitenden<br />

Industrie gezeigt, dass im Jahr 2014 das<br />

Durchschnittsalter der Produktionssysteme<br />

bei fast 13 Jahren lag.<br />

Deshalb – fuhr Galdabini fort – ist es notwendig,<br />

dass ad hoc Maßnahmen vorgesehen<br />

sind, um die Inlandsnachfrage zu<br />

unterstützen. Insbesondere müsste die so -<br />

genannte Superabschreibung auch für 2017<br />

bestätigt werden und »ein System von Förderungsmitteln<br />

zum freiwilligen Ersetzen<br />

der in Italien installierten veralteten Maschinen<br />

eingeführt werden.«<br />

Auf der Versammlung wurden auch die<br />

Verbandsämter erneuert. Zum Nachfolger<br />

von Luigi Galdabini als Präsident von UCIMU<br />

wurde Massimo Carboniero bestimmt,<br />

Geschäftsführer und Mitinhaber von Omera,<br />

einem führenden Unternehmen im Bereich<br />

der Herstellung von Werkzeugmaschinen.<br />

Carboniero, Vizepräsident der UCIMU seit<br />

2008, wird den Verband 2016 bis 2017 leiten.<br />

/<br />

www.ucimu.it<br />

EuroBLECH: Halle: 15, D27<br />

(sm 160903896)<br />

Volle Transparenz mit der gläsernen Maschine<br />

Ditzingen. Mit dem neuen Performance Cockpit von Trumpf identifizieren Blechbearbeiter auf einen Blick<br />

die Optimierungspotenziale in ihrer Fertigung.<br />

Die Erhebung und Auswertung von Produktivitätskennzahlen<br />

von Blechbearbeitungsmaschinen<br />

ist meist ein unübersichtlicher,<br />

aufwendiger und zeitraubender ma -<br />

nueller Prozess. Trumpf liefert jetzt eine<br />

Online-Lösung: das Performance-Cockpit-<br />

Programm analysiert die Daten und stellt sie<br />

auf dem individuell konfigurierten Dashboard<br />

dar. So hat der Anwender die wichtigsten<br />

Kennzahlen immer im Blick. Datenhoster<br />

ist dabei die Trumpf-Tochter Axoom,<br />

die die Daten nach neuesten Sicherheitsstandards<br />

speichert.<br />

Da es sich um eine web-basierte Lösung<br />

handelt, lässt sich das Performance Cockpit<br />

unabhängig vom Aufenthaltsort nutzen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong><br />

Das heißt: Das Performance Cockpit läuft<br />

auf allen Geräten vom PC über das Tablet<br />

bis zum Smartphone auch außerhalb des<br />

Unternehmensnetzwerks. Der Blechbearbeiter<br />

sieht ortsunabhängig, wann beispielsweise<br />

die Maschine gelaufen ist und wann<br />

es Störungen gab.<br />

Diese Kennzahlen können für die Maschine<br />

allgemein, für einzelne Schichten oder<br />

über einen bestimmten Zeitverlauf analysiert<br />

werden. So erkennen Unternehmer schnell,<br />

ob Optimierungsmaßnahmen die Produktivität<br />

tatsächlich erhöht haben.<br />

Für die Installation der Software ist kein<br />

Technikereinsatz vor Ort nötig. Per Remoteverbindung<br />

installiert Trumpf einmalig das<br />

notwendige Connector Kit auf der Maschine.<br />

Alles, was der Anwender braucht, sind ein<br />

Internetzugang und ein aktueller Browser.<br />

www.trumpf.com<br />

/<br />

(Foto: Trumpf)<br />

Das Performance-Cockpit<br />

AMB: Halle/Stand: Eo.100<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand B94<br />

(sm 160903913)


68 K AMB<br />

Neue Bearbeitungszentren<br />

sparen Bearbeitungszeit<br />

Heinrich Georg Maschinenfabrik ermöglicht<br />

Komplettbearbeitung mit geringen Nebenzeiten<br />

Kreuztal. Die neuen Horizontalbearbeitungszentren der Serie ultraturn MC<br />

der Heinrich-Georg-Maschinenfabrik können Werkstücke mit bis zu 250 t<br />

Gewicht und bis zu 4.000 mm Durchmesser bearbeiten.<br />

(Foto: Georg/Siemens)<br />

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

der ultraturn MC bei der Siemens AG in Berlin<br />

sowie der Montage zweier weiterer<br />

Maschinen ist die Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik nach eigenen Angaben der<br />

weltweit einzige Hersteller von Bearbeitungszentren<br />

dieser Größenordnung, der<br />

das Konzept des Bearbeitens und Vermessens<br />

auf derselben Maschine realisiert. Die<br />

neuen Bearbeitungszentren von Georg werden<br />

unter anderem für die Herstellung von<br />

Turbinen- und Generatorenläufern sowie für<br />

Kompressoren verwendet. Neu ist, dass die<br />

Qualitätskontrolle jetzt in die Fertigung integriert<br />

ist.<br />

Vor Kurzem hat die Siemens AG für das<br />

neue Bearbeitungszentrum für Werkstücke<br />

mit einem Gewicht von bis zu 180 t im Werk<br />

Berlin die Abnahme erteilt. Es bearbeitet<br />

Werkstücke mit einem Durchmesser von bis<br />

4.000 mm und einer Werkstücklänge bis zu<br />

Das Horizontalbearbeitungszentrum der<br />

Siemens AG bearbeitet Werkstücke mit einem<br />

Gewicht bis zu 180 t und einer Länge von bis<br />

zu 10.000 mm.<br />

10.000 mm auf einer Maschine. Die Erfahrungen<br />

aus dem Betrieb dieser Anlage der<br />

neuen Baureihe belegen, dass sich neben<br />

der Steigerung der Präzision der Werkstücke<br />

eine große Zeitersparnis bei der Bearbeitung<br />

ergibt, unter anderem weil sie Nebenzeiten<br />

drastisch verkürzt. Eine Maschine der neuen<br />

Generation ersetzt in der Fertigung mehrere<br />

andere, die vorher nicht nur Personal für<br />

Fertigung und Wartung, sondern auch Platz<br />

und Kapital gebunden haben. Außerdem<br />

vereinfacht sie die Produktionsplanung<br />

deutlich. Zwei weitere ultraturn-MC-Bearbeitungszentren<br />

hat Georg bereits ausgeliefert,<br />

sie werden in Kürze in Betrieb gehen.<br />

Eine Maschine für Doosan-Skoda in Pilsen /<br />

Tschechische Republik ist für ein Werkstückgewicht<br />

von bis zu 140 t bei einem Durchmesser<br />

von bis zu 3.500 mm und einer<br />

maximalen Werkstücklänge von 12.000 mm<br />

ausgelegt. Bei Iskra Turbogaz in Perm / Russland<br />

wird in Zukunft eine weitere ultraturn<br />

MC Werkstücke mit einem Gewicht von bis<br />

zu 25 t, einem Durchmesser bis 2.500 mm<br />

und einer Werkstücklänge von bis zu<br />

7.000 mm eingesetzt. Alle drei Maschinen<br />

hat Georg als an Kundenanforderung angepasste<br />

Komplettlösungen einschließlich der<br />

Peripheriesysteme geliefert. (sm 160904022) K<br />

« KONTAKT<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik<br />

Langenauer Straße 12<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 779-0<br />

www.georg.com<br />

AMB: Halle 9, Stand D51<br />

CIRCULARLINE SCHAFTFRÄSER<br />

FÜR TROCHOIDALE<br />

FRÄSANWENDUNGEN<br />

Kempten. Prozessoptimierung in Bezug auf<br />

schnellere Bearbeitungszeit und Standzeit der<br />

Zerspanungswerkzeuge sind für die meisten Fertigungsunternehmen<br />

heutzutage die Schlüsselwörter<br />

für höhere Wirtschaftlichkeit. Intelligente<br />

Frässtrategien, wie das trochoidale Bearbeitungsverfahren,<br />

können die Lösung sein, aber nur, wenn<br />

das richtige Werkzeug verwendet wird, wie z. B.<br />

der neue CircularLine CCR Fräser von der WNT<br />

Deutschland GmbH. Das High-Performance-Werkzeug<br />

wurde mit der Dragonskin-Beschichtungstechnologie<br />

verarbeitet und ist dadurch nicht nur<br />

besonders robust und verschleißresistent, sondern<br />

(Foto: WNT)<br />

trotzt noch dazu hohen Temperaturschwankungen.<br />

Aufgrund seines speziellen Spanbrechers,<br />

wird selbst bei problematischen Materialien, eine<br />

optimale Spanabfuhr gewährleistet. Dies und<br />

mehr stellt WNT auf der Messe AMB in Stuttgart<br />

aus.<br />

www.wnt.com<br />

AMB: Halle: 1, Stand: B52<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160904024)<br />

Der neue CircularLine Fräser von WNT ist<br />

besonders robust und verschleißfest und<br />

erzielt optimale Ergebnisse bei der<br />

trochoidalen Fräsbearbeitung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


AMB K 69<br />

Karrieresprungbrett für Zerspaner: Messe AMB<br />

Stuttgart. Die AMB 2016 Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung , die vom 13. bis 17. <strong>September</strong> in<br />

Stuttgart stattfindet, widmet sich mit zahlreichen Programmpunkten auch dem Thema demografische Entwicklung<br />

und dem Trend von der gewerblichen Ausbildung zum Studium.<br />

Der »Kampf um die Köpfe« lässt auch<br />

die Zerspanungsbranche nicht ruhen. Zur<br />

Messe AMB werden rd. 90.000 Besucher<br />

auf dem Branchentreffpunkt erwartet. »Fertigung<br />

hautnah«, verspricht die »Sonderschau<br />

Jugend« der Nachwuchsstiftung des<br />

Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

VDW. An mehreren Stationen, die<br />

eine komplette Prozesskette abbilden, können<br />

Jugendliche einen Formel-1-Modellwagen<br />

fertigen und montieren. Neu ist, wie<br />

Lehrer im Vorfeld der Veranstaltung für<br />

Berufe in der Zerspanung sensibilisiert werden.<br />

Denn in Zusammenarbeit mit dem<br />

Werkzeugmaschinenhersteller Gebr. Heller<br />

bietet die Stiftung Lehrern von Schulen der<br />

Sekundarstufe 1 in der Region Stuttgart eine<br />

Weiterbildung zum Thema CNC-Werkzeugmaschinen<br />

an. Dabei lernen sie eine CNC-<br />

Steuerung kennen und fertigen selbst Bauteile<br />

an.<br />

Vertreter der Wirtschaft, Politik und Multiplikatoren<br />

der MINT-Fächer (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />

treffen sich am 16. und 17. <strong>September</strong> auf<br />

der European MINT Convention. Die Initiative<br />

»think ING.« des Arbeitgeberverbandes<br />

Gesamtmetall widmet sich seit 1998 dem<br />

Ingenieurnachwuchs. Sie will junge Menschen<br />

für den Ingenieurberuf, Naturwissenschaften<br />

und Technik begeistern.<br />

Wettbewerbe machen<br />

Führungskräfte<br />

Als ein echtes Karrieresprungbrett erweisen<br />

sich die WorldSkills, deren Deutschlandwettbewerbe<br />

in den Bereichen CNC-Drehen und<br />

-Fräsen auf der AMB ausgetragen werden.<br />

»Viele ehemalige deutsche Champions und<br />

Teilnehmer an Berufe-Welt- und Europameisterschaften<br />

haben ihren Platz in leitenden<br />

Positionen der Wirtschaft gefunden<br />

oder sind selbst Unternehmer«, teilt Hubert<br />

Romer, Geschäftsführer von WorldSkills Germany,<br />

mit. Die 44. Weltmeisterschaft steht<br />

bereits fest: Sie wird im Oktober 2017 in<br />

Abu Dhabi ausgetragen und die beiden Erstplatzierten<br />

aus Stuttgart werden dabei sein.<br />

Zudem werden auf der AMB 2016 die/der<br />

Dreher/in des Jahres gekürt und »Originelle<br />

Grills« im Kunstkubus ausgestellt.<br />

www.amb-messe.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160803715)<br />

Kraftpakete und schlüsselfertige Lösungen<br />

Neuhausen a.d.F. Die F. Zimmermann GmbH zeigt erstmals die neue Kompaktmaschine FZ40 compact (c), eine<br />

platzsparende Portalfräsmaschine für die Stahlbearbeitung sowie das 5-Achs-Horizontalbearbeitungszentrum FZH400.<br />

Die neue Kompaktmaschine FZ40 compact<br />

(c) basiert auf der bewährten FZ33 c,<br />

der Anwender kann jedoch nicht nur Aluminium<br />

sondern auch Stahl bearbeiten. Zum<br />

Einsatz kommt der starke 2-Achsen- Fräskopf<br />

VH60. Die Leistung beträgt 63 kW, das<br />

Drehmoment 300 Nm. Dazu liefert der<br />

Maschinen bauer die Werkzeugaufnahme<br />

HSK-A100. Acht Aufstellelemente sorgen<br />

für eine hohe Standfestigkeit und verringern<br />

Schwingungen beim Bearbeitungsprozess.<br />

Mit dem neuen 5-Achs-Horizontalbearbeitungszentrum<br />

FZH400 können Anwender<br />

Serienbauteile insbesondere für die Flugzeugindustrie<br />

effizient bearbeiten. Kerntechnologie<br />

ist ein robuster, wassergekühlter<br />

Fahrständer: Mit zunehmender Eintauchtiefe<br />

in das Material erhöht sich seine Steifigkeit.<br />

Das stellt zum einen eine absolut<br />

konstante Geometrie entlang der Z-Achse<br />

sicher, zum anderen eine maximale Steifigkeit<br />

auch in sensiblen Bereichen des Werkstücks.<br />

Schon im Standard verfügt<br />

das Bearbeitungszentrum<br />

über ein Palettenhandling mit<br />

Rüstplatz zum hauptzeitparallelen<br />

Rüsten der Palette. Zimmermann liefert diese<br />

Produktionslösung schlüsselfertig.<br />

/<br />

www.f-zimmermann.com<br />

www.fzh400.com<br />

AMB: Halle 9, Stand D54<br />

(sm 160903990)<br />

Mit der neuen FZ40 c hat F. Zimmermann eine<br />

Kompaktmaschine entwickelt, mit der Betriebe auch Stahl<br />

wirtschaftlich bearbeiten können.<br />

(Foto: Zimmermann)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


70 K Veranstaltungen<br />

Messedoppel Z und intec<br />

Erster wichtiger Branchentreff für Metallbearbeiter<br />

und Zulieferer im Jahr 2017<br />

Leipzig. Vom 7. bis 10. März 2017 versammelt sich die internationale<br />

Zulieferbranche auf dem Leipziger Messegelände. Die Z wird parallel<br />

zur Industriemesse Intec durchgeführt – gemeinsam bilden sie einen<br />

attraktiven Messeverbund mit über 1.400 Ausstellern.<br />

2017 findet die Z, deren Aussteller<br />

mehrheitlich Zulieferer der unteren und<br />

mittleren Produktionsstufen sind, bereits<br />

zum 14. Mal statt. Die Fachmesse fokussiert<br />

sich seit ihrer Premiere im Jahr 2000 konsequent<br />

auf die Themen und Anforderungen<br />

der Zulieferindustrie. Aufgrund ihrer klaren<br />

Positionierung und hohen Internationalität<br />

– jeder dritte Aussteller der vergangenen<br />

Ausgabe der Messe reiste aus dem Ausland<br />

an – hat sich die Z als eine der führenden<br />

internationalen Zuliefermessen in Deutschland<br />

und Europa fest etabliert.<br />

Zum Portfolio der Z gehören vielseitige<br />

Zulieferungen für die Industrie, von Halbzeugen,<br />

Teilen, Komponenten und Baugruppen<br />

bis hin zu technologischen Verfahren<br />

und Dienstleistungen. Der Fahrzeugbau, die<br />

Zulieferbranche sowie der Maschinen-,<br />

Anlagen- und Werkzeugbau sind die<br />

Schwerpunktbranchen der Zuliefermesse.<br />

(Foto: Leipziger Messe GmbH / Fotograf Uwe Frauendorf)<br />

Messeverbund mit Intec<br />

schafft Synergien für Aussteller<br />

und Besucher<br />

Die Z bildet gemeinsam mit der Intec, eine<br />

der führenden europäischen Messen für<br />

Werkzeugmaschinen sowie Fertigungs- und<br />

Automatisierungstechnik, die gesamte technologische<br />

Prozess- und Abnehmerkette in<br />

der Fertigung ab: Das Angebot des Messeverbunds<br />

reicht vom Ausgangsmaterial über<br />

Einzelteile, Komponenten und Baugruppen,<br />

Werkzeuge, Maschinen für spezielle Anwendungen<br />

bis hin zu vollautomatischen Bearbeitungszentren.<br />

»Die Stärke des Messeverbunds<br />

ist in der klaren Profilierung beider<br />

Schwestermessen begründet«, führt Projektdirektorin<br />

Kersten Bunke aus. »Beide<br />

Messen sprechen gemeinsame Besucherbranchen<br />

an. Das schafft Synergien, von<br />

denen Aussteller und Besucher gleichermaßen<br />

profitieren.«<br />

Sonderschau mit integriertem<br />

Fachsymposium<br />

»Intelligenter Leichtbau«<br />

Im anwenderorientierten Fachprogramm<br />

des Messedoppels werden technologische<br />

Trends aufgegriffen und veranschaulicht.<br />

Dazu gehört auch die Sonderschau mit<br />

integriertem Fachsymposium »Intelligenter<br />

Leichtbau: Technologien, Anwendungen,<br />

Potenziale«, die den aktuellen Entwicklungsstand<br />

für den industriellen Einsatz<br />

beleuchtet. Auf einer Demonstrationsfläche<br />

inmitten des Messegeschehens können<br />

Besucher Exponate aus der Nähe betrachten<br />

und sich mit Experten darüber austauschen.<br />

Wichtiger Bestandteil ist das integrierte<br />

Fachsymposium, das mit seiner mehrtägigen<br />

Vortragsreihe Raum für vertiefende Diskussionen<br />

bietet und direkten Bezug auf die<br />

ausgestellten Exponate nimmt.<br />

Positive Vorzeichen für<br />

Messedoppel Intec und Z 2017<br />

Der Zuspruch für die Industriemessen aus<br />

Leipzig ist ungebrochen: Bereits jetzt haben<br />

sich mehr Aussteller für den kommenden<br />

Messeverbund angemeldet als im Vergleichszeitraum<br />

der Vormessen. Auf der Z 2017<br />

sind sowohl interessante Einzelaussteller als<br />

auch Gemeinschaftsstände vertreten: Beispielsweise<br />

präsentieren sich das Netzwerk<br />

Automobilzulieferer Sachsen – AMZ / RKW<br />

Sachsen, die IHK Leipzig sowie die IHK Potsdam.<br />

2015 konnte das Messedoppel Intec und<br />

Z mit 1.433 Ausstellern aus 33 Ländern und<br />

23.500 Besuchern aus über 35 Ländern das<br />

beste Ergebnis seiner Geschichte verzeichnen.<br />

www.intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160903993)<br />

Die Messen »Z« und intec in Leipzig sind im<br />

kommenden Jahr Anziehungspunkt für die<br />

Zulieferer- und Fertigungsbranche.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Veranstaltungen K 71<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

FACHKONGRESS »FERTIGUNG 4.0«<br />

Bad Wörishofen. Mittelstand vernetzen, Standards setzen, durchstarten:<br />

Innovative Unternehmen der Branche Blechbearbeitung haben eine Herstellerinitiative<br />

gegründet, die zum Thema Industrie 4.0 kooperieren wird.<br />

Gemeinsam will die neue Vereinigung von Maschinen- und Anlagenbauern<br />

das große Potenzial einer vernetzten Fertigung im Sinne der Anwender<br />

erschließen. Die Herstellerinitiative wird am 29. <strong>September</strong> 2016 im Rahmen<br />

des Fachkongresses »Fertigung 4.0«, ausgerichtet von der IBN Systems<br />

GmbH im MicroStep CompetenceCenter in Bad Wörishofen, erstmals der<br />

Öffentlichkeit präsentiert und ist prinzipiell offen für alle Unternehmen, die<br />

ihren Kunden künftig noch effizienteres Produzieren und Fertigen ermöglichen<br />

wollen.<br />

www.fachkongress-fertigung40.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 160904058)<br />

PREISVERLEIHUNG DES DEUTSCHEN STAHLBAUES<br />

IN WÜRZBURG<br />

Würzburg/München/Landsberg am Lech/Köln. Am Freitag dem<br />

7. Oktober 2016 findet auf dem zweiten Tag des Deutschen Stahlbautages,<br />

dem Tag der Stahl.Architektur, im Congress Centrum Würzburg die Preisverleihung<br />

des Deutschen Stahlbaues 2016 und des Sonderpreises des Bundesministeriums<br />

für Umweltschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) statt.<br />

Staatssekretär Gunther Adler vom BMUB verleiht mit dem Juryvorsitzenden<br />

und dem Auslober den Sonderpreis des BMUB an kister scheithauer groß<br />

architekten und stadtplaner (ksg) aus Köln für die Revitalisierung des Gerling-Hochhauses<br />

als Wohnhochhaus mitten in Köln. Prof. Johannes Kister<br />

beschreibt in seinem Vortrag, wie das Bürogebäude bis auf sein tragendes<br />

Stahlskelett entkernt wurde und mit minimal sichtbaren Modifikationen<br />

wieder als Wohnhaus entstanden ist.<br />

www.bauforumstahl.de/anmeldung/325.<br />

K<br />

/<br />

25 JAHRE testXpo BEI ZWICK IN ULM<br />

SE/Jp (sm 160903953)<br />

Ulm. Die Welt der Prüftechnik hat sich in den letzten 25 Jahren rasant<br />

entwickelt. Im Jahr 1991 arbeiteten Prüfmaschinen noch mit analoger Regeltechnik,<br />

die Prüfsoftware war DOS-basiert und optische Extensometer gab<br />

es nicht. An den Innovationen der letzten 25 Jahre war Zwick maßgeblich<br />

beteiligt und hat auf jeder testXpo – der Internationalen Fachmesse für Prüftechnik<br />

in Ulm – Meilensteine der Materialprüfung vorgestellt.<br />

Zu den Highlights dieses Jahres vom 10. bis 13. Oktober gehören eine<br />

digitale Bildkorrelation, die Dehnungen und Stauchungen während der Materialprüfung<br />

farblich sichtbar macht, eine Federprüfmaschine mit testControl II<br />

Xtension und Mehrkomponenten-Messplattform – und eine völlig neue<br />

Generation der Prüfsoftware.<br />

Zusammen mit 25 Mitausstellern präsentiert Zwick auf 2.500 m² Ausstellungsfläche<br />

innovative Prüflösungen. 25 Vorträge von externen Referenten<br />

und 25 Vorträge von Zwick Experten geben einen tiefen Einblick in alle<br />

Gebiete der Materialprüfung.<br />

www.testxpo.de<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160904064)<br />

Führungskraft<br />

Stahlhandel<br />

Handwerkerzentrum<br />

NEUER STANDORT IN DER NÄHE DER KUNDEN<br />

Achern. KASTO, Spezialist für Metallsäge- und -Lagertechnik, hat eine Niederlassung<br />

im schweizerischen Rheinfelden eröffnet.<br />

Das Unternehmen möchte von dort aus seine Schweizer Kundschaft noch<br />

schneller, besser und umfassender unterstützen. Be sondere Vorteile des neuen<br />

KASTO-Standorts sind die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung,<br />

aber auch die Nähe zum deutschen Stammsitz im badischen Achern. So soll<br />

zum Beispiel die Ersatzteilbeschaffung künftig weiter vereinfacht und be -<br />

schleunigt werden. »Die Schweiz ist für uns seit Langem ein wichtiger Absatzmarkt«,<br />

erklärte Ge schäftsführer Armin Stolzer im Rahmen der Eröffnungs feier.<br />

Die zentrale Lage in der Deutschschweiz mit direkter Autobahnanbindung<br />

bietet für KASTO wesentliche Vorteile: Die Schweizer Wirtschaftsregionen<br />

Zürich, Basel und Bern sind in ebenso kurzer Zeit erreichbar wie der Stammsitz<br />

des Unternehmens im badischen Achern-Gamshurst. »Bei Bedarf sind<br />

nicht nur Maschinenkomponenten oder Ersatzteile in einer Stunde vor Ort,<br />

sondern auch die deutschen Kollegen«, betont Stolzer. Das ermöglicht auch<br />

bei kurzer Vorlaufzeit und bei komplexen Anliegen einen schnellen und flexiblen<br />

Service. Der Standort ist bereits die fünfte internationale KASTO-Niederlassung,<br />

erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen eine Tochtergesellschaft<br />

in Singapur eröffnet. Zudem ist KASTO in Frankreich, England<br />

und den USA vertreten.<br />

www.kasto.com<br />

(sm 160803815) K<br />

/<br />

Wir sind ein kleines Großhandelsunternehmen der Stahl- und Metallbranche<br />

in Dillingen an der Donau, das seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich im regionalen<br />

Markt etabliert und als Lieferant für Industrie, Metallbau und Metallhandwerk<br />

bekannt ist.<br />

Zur Verstärkung unserer Geschäftsführung suchen wir eine Führungskraft<br />

mit folgenden Anforderungen:<br />

– Mehrjährige Berufserfahrung im Ein- und Verkauf von Stahlprodukten<br />

– Breites Branchen- / Produktwissen in den Bereichen Stahl, Metalle,<br />

Edelstahl, Werkzeuge und Eisenwaren<br />

– Erfolgreiche Führungsverantwortung<br />

– Betriebswirtschaftliches Studium oder vergleichbare Qualifikation<br />

Sie werden im Ein- und Verkauf mitarbeiten und sollten aber vor allem<br />

auch für die unternehmerischen Themen wie Betriebsführung, Finanzen,<br />

Personalwesen, Organisation und IT-Einsatz Interesse und Wissen mitbringen<br />

und sich in diese unternehmensspezifisch einarbeiten können.<br />

Um mittelfristig die aus Altersgründen ausscheidende Geschäftsleitung mit<br />

abzulösen sind selbständiges Arbeiten, hohes Engagement und Flexibilität erforderlich.<br />

Kundenorientiertes Denken und strategisches Planen sind Selbstverständlichkeiten.<br />

Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben und Herausforderungen<br />

mit leistungsgerechter Vergütung in einem modernen teamorientierten<br />

Umfeld.<br />

Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an<br />

mrv@heitzmanngmbh.de. Vertraulichkeit ist garantiert.<br />

Joseph Heitzmann GmbH, Stahlhandel-Handwerkerzentrum, Mohrenstraße 15,<br />

89407 Dillingen / Donau, www.heitzmanngmbh.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


72 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

13.<strong>9.2016</strong><br />

Düsseldorf<br />

Rostfrei-Seminar Düsseldorf<br />

EHV Edelstahlhandelsvereinigung<br />

Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei e.V.<br />

Stahl-Zentrum Düsseldorf<br />

+49 211 687831-0<br />

www.edelstahlhandel.org<br />

13.<strong>9.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

13.-17.<strong>9.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

stahlnews-ExpertenTreff<br />

im Rahmen der AMB 2016<br />

AMB Internationale Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung<br />

stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />

www.stahlnews.de<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de/amb<br />

13.-16.<strong>9.2016</strong><br />

Darmstadt<br />

Einführung in die Metallkunde für<br />

Ingenieure und Techniker<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde (DGM)<br />

+49 69 75306-750<br />

www.dgm.de/index.php?id=1487<br />

20.-21.<strong>9.2016</strong><br />

Dortmund<br />

Einführung in die mechanische<br />

Werkstoffprüfung<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306-750<br />

www.dgm.de/index.php?id=1501<br />

21.-22.<strong>9.2016</strong><br />

Frankfurt/M.<br />

MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />

Martin Brückner Infosource (MBI)<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 69 2710760-15<br />

www.akademie.mbi-infosource.de<br />

27.-28.<strong>9.2016</strong><br />

Wiesbaden<br />

DFO-Tagung »Korrosionsschutz<br />

im Leichtbau«<br />

Deutsche Forschungsgesellschaft<br />

für Ober flächenbehandlung e.V.<br />

(DFO)<br />

+49 2131 40811-24<br />

www.dfo.info<br />

28.-29.<strong>9.2016</strong><br />

Aachen<br />

Surface Inspection Summit – SIS.<br />

Europe 2016<br />

TEMA Technologie Marketing AG,<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 241 88970-0<br />

www.tema.de<br />

29.<strong>9.2016</strong><br />

Mailand<br />

EUROMETAL Regional SSC Meeting<br />

Southern Europe<br />

EUROMETAL<br />

Assofermet<br />

+352 26 259026<br />

www.eurometal.net<br />

29.<strong>9.2016</strong><br />

Bad Wörishofen<br />

4.-5.10.2016<br />

Düsseldorf<br />

Fachkongress »Fertigung 4.0« IBN Systems GmbH +49 8247 96294-81<br />

www.fachkongress-fertigung40.de<br />

Werkstofftage 2016 Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.focus-rostfrei.com<br />

4.-6.10.2016<br />

Hertogenbosch<br />

Surface 2016<br />

ION (Association for Industrial<br />

Surface treating Netherlands)<br />

+31 73 62 93 939<br />

www.surfacevakbeurs.nl<br />

4.-6.10.2016<br />

Mikulov<br />

Steel Strip 2016 –<br />

9th International Conference<br />

Steel Strip Society +420 597 488 138<br />

www.steelstripsociety.com<br />

6.-7.10.2016<br />

Würzburg<br />

Deutscher Stahlbautag 2016<br />

bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />

Verlags- und Service GmbH<br />

www.bauforumstahl.de<br />

4.-8.10.2016<br />

Mailand<br />

30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />

und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />

+39 02262551<br />

www.bimu.it<br />

10.-13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

35. Motek – Fachmesse für<br />

Produktions- und Montageautomatisierung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

12.-13.10.2016<br />

Düsseldorf<br />

Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />

www.kci-world.com/kci-events<br />

18.-20.10.2016<br />

München<br />

eCarTec Munich 2016 /<br />

MATERIALICA / eMove360°<br />

Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />

www.ecartec.com<br />

www.materialica.com<br />

www.emove360-expo.com<br />

19.-21.10.2016<br />

Berlin<br />

33. Deutscher Logistik-Kongress Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) e.V.<br />

+49 421 173 84 34<br />

www.bvl.de/dlk<br />

25.-29.10.2016<br />

Hannover<br />

EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />

www.euroblech.de<br />

+49 2821 71145-34<br />

3.-4.11.2016<br />

Aachen<br />

Praxisnahe Simulation und Optimierung<br />

von Umformprozessen<br />

Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

8.11.2016<br />

Essen<br />

8.11.2016<br />

Essen<br />

Neue Werkstoffnormung und<br />

neue Werkstoffbezeichnungen<br />

CE-Kennzeichnung<br />

von Bauprodukten<br />

Haus der Technik e.V +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

9.11.2016<br />

Essen<br />

Werkstoffkunde leicht gemacht Haus der Technik e.V. +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

9.-11.11.2016<br />

Berlin<br />

51. Symposium<br />

Einkauf und Logistik<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 69 30838-200<br />

www.bme-symposium.de<br />

10.11.2016<br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2016<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Personalien K 73<br />

VIP-Seite<br />

Dr.-Ing. h.c. Hans Fischer, Chief Executive<br />

Officer der Tata Steel Europe Limited,<br />

vollendete am 8. August<br />

2016 sein 60. Le bensjahr.<br />

Der gebürtige Niederländer<br />

trat nach seinem Studium<br />

der Fachrichtung<br />

Maschinenbau mit Vertiefungsrichtung<br />

Automobiltechnik<br />

1985 seine Laufbahn<br />

bei der Hoog ovens Staal BV in IJmuiden<br />

an. Der Standort IJmuiden ist heute Teil<br />

der europäischen Geschäftseinheiten von<br />

Tata Steel und eines der profitabelsten Stahlwerke<br />

in Europa.<br />

2001 wechselte er als Technischer Ge -<br />

schäftsführer zur Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH, wo der Aufsichtsrat ihn 2006 zum<br />

Mitglied des Vorstandes der Salzgitter AG<br />

berief, mit der Verantwortung des Unternehmensbereichs<br />

Stahl. 2010 würdigte die<br />

TU Clausthal mit der Ehrenpromotion neben<br />

den Managementqualitäten insbesondere<br />

den ausgeprägten Sinn Fischers für Forschung<br />

und Entwicklung. Er setzte entscheidende<br />

wissenschaftliche und technologische<br />

Impulse bei der Entwicklung einer<br />

neuen Bandgießtechnologie, mit der neuartige<br />

Stahllegierungen mit herausragenden<br />

Werkstoffeigenschaften erzeugt werden<br />

können. 2010 wurde Hans Fischer bei der<br />

ThyssenKrupp AG Vorsitzender des Bereichsvorstandes<br />

der Business Area Steel Americas.<br />

2012 übernahm er dann die Position<br />

des Chief Technical Officers bei Tata Steel in<br />

Europa am Standort IJmuiden und verantwortete<br />

die Bereiche Produktion, Technik,<br />

Forschung & Entwicklung sowie Umwelt.<br />

Seit dem 1. März diesen Jahres ist er Chief<br />

Executive Officer sowie Mitglied des Vorstands<br />

der europäischen Geschäftseinheiten<br />

von Tata Steel.<br />

Er engagiert sich in hohem Maße für die<br />

Gemeinschaftsarbeit in den Gremien des<br />

Stahl-Zentrums, z. B. als Mitglied des Vorstandes<br />

des Stahlinstituts VDEh und von<br />

2005 bis Ende 2009 als Mitglied des Präsidiums<br />

und Vorstandes der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. In der Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e.V. (FOSTA) ist er<br />

seit 2005 Mitglied des Vorstandes; 2009<br />

übernahm er den Vorsitz.<br />

Hans Fischer steht mit seiner Person beispielhaft<br />

für die zunehmende Internationalisierung<br />

der Stahlbranche. Fest in Europa<br />

verankert und mit dem Blick für die Stahlkunden<br />

weltweit richtet er all seine Tätigkeiten<br />

an den globalen Herausforderungen<br />

aus.<br />

K<br />

(sm 160903967)<br />

Die L. Lingemann<br />

Stahlgroßhandel GmbH<br />

hat Mike J. Schrader zum<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

im kaufmännischen<br />

Ressort berufen. Er war<br />

zuvor in verschiedenen<br />

Tochtergesellschaften der Salzgitter AG tätig<br />

und ist seit Anfang August in der Lingemann-Unternehmensgruppe<br />

aktiv.<br />

K<br />

(sm 160904012)<br />

Maciej Gwozdz übernimmt<br />

spätestens zum<br />

1. Januar 2017 bei Outokumpu<br />

die Leitung des<br />

operativen Geschäfts in<br />

Europa und wird zugleich<br />

Mitglied des gruppenweiten<br />

Führungsteams. Gwozdz kommt von<br />

dem Automobilzulieferer ZF Group/TRW. K<br />

(sm 160903986)<br />

Paul Scheuermann,<br />

der Gründer der Kemapack<br />

GmbH, hatte im Juli<br />

seinen 80. Geburtstag.<br />

1971 gründete er die<br />

heutige Kemapack GmbH,<br />

deren Namensgebung das<br />

damalige Angebotsspektrum widerspiegelt<br />

KEnnzeichnungs- und MArkierprodukte im<br />

Umfeld der VerPACKung. Heute agiert<br />

Kemapack als Unternehmen der Verpackungsbranche<br />

mit Verkaufsbüros in<br />

Deutschland und der Schweiz. Das Spektrum<br />

umfasst Produkte und Dienstleistungen<br />

aus den Bereichen Umreifen, Stretchen und<br />

Kanten schützen.<br />

Um die Kennzeichnungsprodukte kümmert<br />

sich Paul Scheuermann auch heute<br />

noch persönlich, berichtet eine Unternehmensmitteilung.<br />

Regelmäßig sei er in der<br />

Landsberger Firmenzentrale und manchmal<br />

sogar unerwartet im Außendienst anzutreffen.<br />

K<br />

(sm 160903960)<br />

Sein 80. Lebensjahr vollendet am 15. <strong>September</strong><br />

Franz-Josef Hahne, früher Ge -<br />

schäftsführer der Arnold Rump J.H. Sohn<br />

GmbH & Co. KG.<br />

K<br />

(sm 160903927)<br />

Am 17. <strong>September</strong> wird Günther<br />

Brochmann, Geschäftsführer der Stahlund<br />

Walzwerke Marienhütte GmbH, 75 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 160903928)<br />

Frank Reinmöller, Geschäftsführer der<br />

Baumgarte Boiler Systems GmbH, begeht<br />

am 19. <strong>September</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />

(sm 160903929)<br />

60 Jahre alt wird am 20. <strong>September</strong><br />

Andreas Bender, Geschäftsführung, Leitung<br />

Qualitätsmanagement der Burbach &<br />

Bender GmbH & Co KG ESB Schweißbetriebe.<br />

K<br />

(sm 160903931)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 22. <strong>September</strong><br />

Dr. Ludolf von Wartenberg, Politiker<br />

und u. a. ehemals Hauptgeschäftsführer<br />

und Mitglied des Präsidiums, Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie e.V. (BDI). K<br />

(sm 160903932)<br />

Am 27. <strong>September</strong> feiert Klaus Niederstein,<br />

Gesellschafter der Coatinc Company<br />

Holding GmbH, seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm 160903933)<br />

Dr. Karlheinz Sandhöfer, früher Ge -<br />

schäftsführer der Saarstahl Völklingen GmbH,<br />

wird am 27. <strong>September</strong> 85 Jahre alt. K<br />

(sm 160903934)<br />

Hans Kolaska, Vorstandsmitglied Fachverband<br />

Pulvermetallurgie (FPM) und Deutsche<br />

Keramische Gesellschaft (DKG), begeht<br />

am 29. <strong>September</strong> seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm 160903929)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


74 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />

VIP-Seite<br />

60 Jahre alt wird am 30. <strong>September</strong> Prof.<br />

Dr. Herbert Pfeifer, Institutsleiter, Institut<br />

für Industrieofenbau und Wärmetechnik im<br />

Hüttenwesen an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen. K<br />

(sm 160903935)<br />

Karl-Ernst Frie d rich, früher Geschäftsführer<br />

Technik beim Weißblechhersteller<br />

thyssenkrupp Rasselstein, feiert am 1. Oktober<br />

seinen 65. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160904032)<br />

Seinen 85. Geburtstag feiert am 2. Oktober<br />

Prof. Dr. Erich Hargarter, früher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften<br />

(FAW) Hamburg.<br />

K<br />

(sm 160904034)<br />

Prof. Dr. Herbert Wilhelmi, früher Di -<br />

rektor, Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik<br />

im Hüttenwesen an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule<br />

Aachen, wird am 4. Oktober 85 Jahre alt. K<br />

(sm 160904035)<br />

Am 7. Oktober begeht Prof. Dr. Reiner<br />

Stelzer, früher Geschäftsführer des VDEh<br />

Betriebsforschungsinstituts (BFI), seinen<br />

75. Geburtstag. K<br />

(sm 160904037)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 1. Oktober,<br />

Dr. Ulrich Scharfenorth, früher Chefredakteur<br />

dieser Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH. K<br />

(sm 160904033)<br />

Jürgen Feller, ehemals Mitglied der<br />

Geschäftsführung der Fritz Werner Industrieausrüstung<br />

GmbH, feiert am 7. Oktober<br />

seinen 75. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160904036)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

Becker Stahl-Service GmbH 27<br />

BOBE Industrie-Elektronik 13<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 33<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 41<br />

D<br />

Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />

Hammerwerk 7<br />

E<br />

Exhibit & More AG 11<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 43<br />

G<br />

Gesenkschmiede Schneider GmbH 9<br />

GIMA 23<br />

K<br />

Klöckner & Co. Deutschland GmbH 14, 15<br />

L<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 41<br />

M<br />

Mack-Brooks Exhibition Ltd. 19<br />

Made in Steel srl<br />

U IV<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

Titel<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 35, 55, 57<br />

N<br />

NLMK Deutschland GmbH 21<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 59<br />

PURES-tubes 61<br />

R<br />

RED BUD INDUSTRIES, INC.<br />

U II<br />

S<br />

von Schaewen AG 31<br />

P.E.Schall GmbH & Co. KG 24<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 16, 17<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 29<br />

W<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH 13<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. 61<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />

mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>


Vorschau / Impressum K 75<br />

VORSCHAU 10.2016<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Stahlmarkt Mexiko<br />

• Großprojekt Rail Baltica nimmt Fahrt auf<br />

• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in<br />

der Kreislaufwirtschaft – Teil 4<br />

Branchenbericht<br />

Baumaschinen<br />

Euroblech, Bänder & Bleche<br />

• Stahl-Service mit vielfältigen Möglichkeiten<br />

• Wirtschaftlich Profilieren: variabel und flexibel<br />

• Kapazität, Qualität und Lieferspektrum erweitert<br />

• Hochleistungsstahl steigert Kranleistung<br />

• 40 Jahre hochpräzise Messtechnik<br />

• Staplerspezialist setzt 30.000er-Marke<br />

EuroBLECH 2016<br />

25.– 29.10. in Hannover<br />

Besuchen Sie uns!<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin<br />

in Halle 11, Stand B181<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bauen mit Stahl<br />

• Deutscher Stahlbautag und Tag der Stahlarchitektur<br />

• 17.000 Tonnen Stahl für Bahntunnel<br />

• Fassadenverkleidungen aus Duplex-Edelstahl für stark<br />

korrosive Umgebungen<br />

• Gewelltes Blech, Ursprung der feuerverzinkten Fassade<br />

• Einfacher und anwenderfreundlicher – DASt-Richtlinie 022<br />

wurde überarbeitet<br />

Veranstaltungen<br />

Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte und vieles mehr!<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Micro-Epsilon, Kasto, STAM)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>9.2016</strong>

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