Bulletin 2/2008 - Mercedes-Benz 300 SL Club - Mercedes-Benz Clubs
Bulletin 2/2008 - Mercedes-Benz 300 SL Club - Mercedes-Benz Clubs
Bulletin 2/2008 - Mercedes-Benz 300 SL Club - Mercedes-Benz Clubs
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
Sonoma , USA<br />
Liebe <strong>Club</strong>mitglieder und Freunde des <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>,<br />
heute halten Sie die zweite und letzte Ausgabe dieses Jahres in Händen. Anders als in den vergan-<br />
genen Jahren gibt es in diesem Jahr nur zwei Ausgaben, dafür aber mit einem enormen Inhalt<br />
und Umfang. Vielen Dank hierfür an Vanessa und Hans, die trotz ihres Familienzuwachses – die<br />
kleine Violet Summer Fleur wurde im Juli geboren –mit großem Engagement ein informatives<br />
<strong>Bulletin</strong> zusammengestellt haben. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die <strong>Club</strong>mitglieder, die<br />
ihren Teil in Form von Bildern und Berichten beisteuern. Neben den rein offiziellen Berichten<br />
sind es gerade die Insider-Stories, die das Lesen so interessant machen und uns allen das Gefühl<br />
geben, bei unseren <strong>Club</strong>veranstaltungen dabei gewesen zu sein. Freuen Sie sich auf unterhaltsame<br />
Berichte über unser Jahrestreffen in Kassel, welches dank der phantastischen Unterstützung<br />
von Niels Kowollik und seinem Team ein wunderbares Event war, und die Herbstausfahrt durch<br />
die Steiermark und Niederösterreich bis hin nach Wien, die von unserem Mitglied, Johannes<br />
Zieser, vorbereitet wurde.<br />
In diesem Zusammenhang möchten wir Sie bitten, schon einmal ein paar Tage in<br />
Ihrem Terminkalender zu blocken. Das nächstjährige Jahrestreffen findet vom 21.<br />
bis 24. Mai 2009 in Lindau auf Einladung des Leiters der Niederlassung Ravensburg,<br />
Herrn Siegfried Bruckner und seinem Team, statt. Ich hoffe, dass Sie<br />
über das Himmelfahrtswochenende möglichst zahlreich an unserer Veranstaltung teilnehmen<br />
werden.<br />
Damit wir gemeinsam als <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Club</strong>s Deutschland unsere Verhandlungsposition<br />
gegenüber der Daimler AG stärken können, haben wir diesem <strong>Bulletin</strong> einen Fragebogen für<br />
alle <strong>Club</strong>mitglieder beigefügt, in welchem wir Ihre Bestände an <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> und anderen<br />
Konzernfahrzeugen abfragen. Bitte unterstützen Sie uns in unserem Vorhaben, indem Sie den<br />
Fragebogen ausgefüllt an uns zurückschicken bzw. -faxen.<br />
Für die Unterstützung des jetzt ablaufenden Jahres möchte ich mich bei<br />
allen Mitgliedern, Freunden und Förderern ganz herzlich bedanken und<br />
Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr<br />
wünschen.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Thomas Rosier , Präsident des MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Deutschland<br />
VORWORT
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Hans Kleissl<br />
Redakteure: Vanessa Fast-Kleissl , Dr. York Seifert<br />
Dr. Jens Jacobsen<br />
Adresse: Klostergut, 82398 Polling<br />
E-mail der Redaktion: bulletin-redaktion@web.de<br />
LAYOUT<br />
Vanessa Fast-Kleissl<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />
CLUB-ADRESSE<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />
Ammerländer Heerstraße 166-176<br />
26129 Oldenburg<br />
Sekretariat Präsidium: Freya Belonio<br />
Telefon: 0049 (0) 441 7707-2100<br />
Telefax: 0049 (0) 441 7707-2101<br />
E-mail: info@mercedesbenz<strong>300</strong>sl-club.de<br />
Internet: www.mercedesbenz<strong>300</strong>sl-club.de<br />
DER VORSTAND:<br />
Präsident: Thomas Rosier<br />
Schriftführer: Heinz Schmersal<br />
Abtlg. Technik & Rennsport: Hans Kleissl<br />
Abtlg. Events & Messen: Erich Bertagnolli und Michael Rapp<br />
BANKVERBINDUNG<br />
Bremer Landesbank<br />
Konto-Nr.: 3014 232 005, BLZ: 290 500 00<br />
<strong>Club</strong>beitrag EURO 180,-<br />
Aufnahmebegühr EURO 150,-<br />
USt.-IdNr. DE 170 479 553<br />
Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember<br />
Redaktionsschluss für BULLETIN 1/09: 15.03.09<br />
INHALT BULLETIN 2 - <strong>2008</strong><br />
Seite<br />
Vorwort<br />
2<br />
Inhalt<br />
3<br />
Jubiläumstreffen in Kassel<br />
4<br />
Rallye des Princesses<br />
8<br />
MB Classic Days in Brooklands, GB<br />
10<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Saisonabschluss - Herbstausfahrt 14<br />
Wien/ Wachau<br />
Treffen des belgischen MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s in Lux- 18<br />
emburg<br />
Le Mans Classic <strong>2008</strong><br />
20<br />
ADAC Eifelrennen<br />
22<br />
Nepper, Schlepper, Bauernfänger<br />
25<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong>-Rennszene aus dem Bildband “Weekend 26<br />
Heroes”<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Race Days in Oschersleben 29<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Oldtimerversicherung 29<br />
Jahrestreffen der Gullwing Group in Sonoma 30<br />
Tips und Technik<br />
34<br />
Klatsch und Tratsch<br />
36<br />
Events <strong>2008</strong><br />
38<br />
Mitglieder<br />
39
4<br />
JUBILÄUMSTREFFEN IN KASSEL -<br />
EIN <strong>SL</strong>-TREFFEN NACH MAß<br />
Aus Anlass unseres 30-jährigen <strong>Club</strong>jubiläums hatte der <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />
<strong>Club</strong> und die MB- Niederlassung Kassel vom 19. bis zum 24.<br />
Juni dieses Jahres in die kurhessische Hauptstadt geladen, um<br />
dieses Jubiläum gebührend am Ort der <strong>Club</strong>gründung vor 30<br />
Jahren im Herzen Deutschlands, ca. 70 km nordwestlich des<br />
geografischen Mittelpunkts Deutschlands, nahe der Grenze zu<br />
Niedersachsen zu feiern.<br />
Niels Kowollik, der jetzige Niederlassungsleiter von Kassel, hatte<br />
bereits 7 Mal an <strong>300</strong> <strong>SL</strong>-Treffen teilgenommen und als Teamleiter<br />
1999 in Berlin sowie als Verkaufsleiter 2002 in Magdeburg<br />
schon Erfahrung bei der Organisation von <strong>300</strong><strong>SL</strong>- <strong>Club</strong>treffen<br />
sammeln können. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, nach<br />
1978 und 1988 mit den vielen Vorbereitungen für dieses bereits<br />
dritte Treffen in Kassel der großen Tradition unseres <strong>Club</strong>treffens<br />
auch gerecht zu werden. Um es vorweg zu nehmen, eines<br />
unserer <strong>Club</strong>mitglieder äußerte sich hierzu resümierend und<br />
äußerst treffend folgendermaßen: „Die großen Erwartungen, die<br />
wir beim 50-jährigen Roadsterjubiläum letztes Jahr in Stuttgart<br />
hatten, wurden hier in Kassel voll erfüllt.“ Glückwunsch und<br />
einen herzlichen Dank nach Kassel für ein harmonisches<br />
und einfach phantastisches <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Treffen, die Messlatte<br />
für kommende Treffen hängt somit sehr hoch.<br />
Bereits die Begrüßung der ankommenden <strong>300</strong><strong>SL</strong>-<br />
Fahrzeuge auf dem Parkplatz war sehr persönlich<br />
und die Aufnahme in der Niederlassung äußerst<br />
aufmerksam und zuvorkommend, vom Azubi bis<br />
zum Niederlassungsleiter waren alle von Kopf bis<br />
Fuß auf dieses Treffen eingeschworen und ständig<br />
um dessen reibungslosen Ablauf bemüht.<br />
Der erste Tag, der Donnerstag, war wie üblich der Mitgliederversammlung<br />
und dem obligatorischen <strong>Club</strong>abend gewidmet.<br />
Auf der Mitgliederversammlung wurde die seit heuer stark eingeschränkte<br />
finanzielle Unterstützung durch die Daimler AG<br />
heiß diskutiert. Wir vom <strong>300</strong><strong>SL</strong>- <strong>Club</strong> waren diesbezüglich ja in<br />
der Vergangenheit unbestritten eher mehr als weniger privilegiert!<br />
Die vom Konzern angestrebte Gleichbehandlung der vielen<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Markenclubs fordert hier eben ihren Tribut.<br />
Wie sich im Verlauf des Wochenendes jedoch noch herausstellen<br />
sollte, muss dies nicht zwangsläufig einen Qualitätsverlust<br />
einer solchen Veranstaltung nach sich ziehen. Der <strong>Club</strong>abend<br />
fand vor und in der Sommerhalle in Naumburg statt. Bei Barbecue,<br />
einem Bierchen oder auch einem guten Tropfen Wein<br />
stand dieser Abend vor allem ganz im Zeichen des EM-Viertelfinal-<br />
Fußballspiels der Deutschen gegen die Portugiesen. Die<br />
zunächst erwogene Abstinenz eines Fernsehers zugunsten der<br />
Geselligkeit wurde auf „Druck der Massen“ jedoch schnell verworfen<br />
und mitten im Raum ein Flimmerkasten platziert. Wie<br />
die Fotos eindrucksvoll beweisen, stand dieser auch voll und ganz<br />
im Mittelpunkt des Interesses. Programmgemäß, wenn auch<br />
nicht von jedem so erwartet, der allgemeinen Stimmung aber<br />
sehr zuträglich, beendete unsere Nationalequipe nach einem begeisternden<br />
Spiel diese wichtige Hürde bei der Europameisterschaft<br />
Gott sei Dank mit einem Sieg. Der Einzug ins Halbfinale<br />
wurde von einigen, dem allgemeinen deutschen Trend folgend,<br />
mit Fähnchenschmuck auch an unseren <strong>SL</strong> gefeiert.<br />
Jäh zurück ins Leben wurde man dann am nächsten Morgen<br />
mit dem Aufstehen um 7.00 Uhr gerufen. Nach dem Bustransfer<br />
vom Hotel La Strada sollte schließlich bereits um 9.00 Uhr<br />
die Rallye an der Niederlassung gestartet werden. Diese führte<br />
uns inmitten der reizvollen Mittelgebirgslandschaft durch die
traumhafte Kulisse des Natur- und Nationalparks Kellerwald-<br />
Edersee auf die wuchtige Staumauer des Edersees, der das Edertal<br />
sperrt und so vor 100 Jahren eine zauberhafte Seenlandschaft<br />
von 27 km Läge schuf. Hier standen schöne Erinnerungsfotos<br />
auf dem Programm, aber auch die erste Sonderprüfung an: die<br />
Brücke sollte möglichst mittig passiert werden, was streng mit<br />
dem Metermaß kontrolliert und bei Abweichung zu schmerzlichen<br />
Strafpunkten führen sollte. Im Anschluss gab es nach<br />
einem Mittagessen Gelegenheit für eine Schiffsfahrt auf dem<br />
Edersee. Wertvolle Fracht im Bauch des Binnenseedampfers war<br />
die facegeliftete Version des aktuellen <strong>SL</strong>. Auch auf der Rückfahrt<br />
zum Hotel La Strada wurde die ständige Aufmerksamkeit<br />
vor allem vom Beifahrer abverlangt durch die Forderung, auf<br />
der gesamten Rallye die Anfangsbuchstaben sämtlicher passierter<br />
Ortsschilder zu notieren. Bei dieser Gelegenheit sei einmal<br />
allen Copiloten besonderer Respekt gezollt, für das, was sie auf<br />
unseren Beifahrersitzen und während der Pausen während einer<br />
solchen Rallye so alles leisten müssen. Ich kann nur sagen, dass<br />
ich äußerst froh bin, nur Fahrer sein und nicht wie ein Beifahrer<br />
in dem Maße für Erfolg und das Resultat der Rallyewertung Verantwortung<br />
tragen zu müssen. Den rundum gelungenen Tag<br />
beschloss der Niederlassungsabend, auf dem die anwesenden<br />
Gründungsmitglieder Dieter Bollmeyer, Hermann Görke, Ursula<br />
Hillgruber, Dr. Klaus Otto Räker, Dr. Werner Heyde, Gerhard<br />
Badziong und natürlich Robert Bayer besonders begrüßt<br />
und auch Rainer Giel geehrt wurde, der seit 38 Jahren in der<br />
MB-Niederlassung Kassel tätig ist und bereits die Gründungsveranstaltung<br />
1978 wie auch das 10-jährige Jubiläum des <strong>Club</strong>s<br />
1988 in Kassel mit organisierte. Krönender Abschluss des Abends<br />
war ein beeindruckendes <strong>SL</strong>-Feuerwerk der besonderen Art zu<br />
unseren Ehren. Bevor am Samstag vor allem die Kultur großgeschrieben<br />
wurde, mussten auf einem Geschicklichkeitsparcours<br />
auf dem Parkplatz der Niederlassung noch die Fahrer ihr Können<br />
unter Beweis stellen Für mich persönlich sind solche Prüfungen<br />
die Highlights einer Rallye. Es galt in einer bestimmten<br />
Zeit einen Slalomkurs zu bewältigen und so nah wie möglich<br />
an ein Gatter heran- und mit den Rädern zwischen zwei Latten<br />
durchzufahren, ohne diese zu berühren. Für Ungenauigkeit gab<br />
es auch diesmal unangenehme Strafpunkte. Ziel der Ausfahrt mit<br />
unseren <strong>SL</strong> war an diesem Tag Schloss Wilhelmshöhe. Am Fuße<br />
des Herkules-Denkmals gab es Mittagessen. Der Bergpark im<br />
Habichtswald und das leider zur Zeit wegen Restaurierungsarbeiten<br />
verhüllte Herkules-Denkmal konnten besichtigt werden.<br />
Hierfür galt es jedoch einige Muskeln zu aktivieren und noch<br />
mehr Schweißtropfen zu lassen, waren neben den Kaskaden, wo<br />
in den Sommermonaten zwei mal wöchentlich die sehenswerten<br />
Kasseler Wasserspiele stattfinden, hierfür doch unzählige Stufen<br />
zu bewältigen, wollte man ganz hoch hinaus. Dafür wurde man<br />
oben dann aber auch mit einem sagenhaften Ausblick belohnt.<br />
Im Anschluss hatte jeder die Gelegenheit, für 1 Stunde die vier<br />
Räder seines Roadsters oder seines Flügeltürers gegen die zahlreichen<br />
Stahlscheibenräder einer antiken Straßenbahn einzutauschen,<br />
um im historischen Ambiente eine Stadtführung der<br />
besonderen Art zu genießen. Neben wenigen noch erhaltenen<br />
im Krieg nicht zerstörten historischen Gebäuden konnten dabei<br />
einige der 7000 überall die Straßen säumenden Eichen bestaunt<br />
werden, die im Rahmen der Aktion „Stadtverwaldung statt<br />
5
6<br />
Stadtverwaltung“ von Joseph Beuys zwischen 1982 und 1987 an<br />
Straßen und Plätzen gepflanzt wurden. Der Galaabend, wenn<br />
auch dieses Jahr nicht von der Daimler AG getragen, war nicht<br />
weniger der krönende Abschluss dieses rundum gelungenen <strong>SL</strong>-<br />
Treffens, welches allen Beteiligten sicher in angenehmer Erinnerung<br />
bleiben wird. In das kurzweilige Abendprogramm wurden<br />
einige unserer Damen, ob rot, blond oder braun aktiv eingebunden,<br />
woran sie sichtlich ihre Freude hatten. Aber auch der ein<br />
oder andere „Herr“ hatte unverkennbar seinen Spaß! Natürlich<br />
war die Preisverteilung der Rallyesieger wieder Höhepunkt<br />
des Abends, wo Rallyeeinsatz und –eifer belohnt wurden. Ein<br />
besonderer Dank galt den vier Helfern für meinen Bericht zum<br />
30-jährigen <strong>Club</strong>jubiläum im letzten <strong>Bulletin</strong>, der 100. Ausgabe<br />
seit <strong>Club</strong>entstehung. Robert Bayer, Dieter Bollmeyer, Hermann<br />
Görke und Dr. Werner Heyde wurden mit einem Sonderpokal<br />
„Mann der ersten Stunde“ für ihr großes Engagement belohnt.<br />
Diese Auszeichnung wurde auch einem unser wohl treuesten Anhänger,<br />
unserem Rennsportveteran Eugen Böhringer, verliehen,<br />
dem unser nächstes <strong>Bulletin</strong> gewidmet sein wird.<br />
Wir sehen uns hoffentlich möglichst zahlreich wieder beim nächsten<br />
Jahrestreffen des <strong>Club</strong>s, dem 30. Internationalen <strong>300</strong><strong>SL</strong>-<br />
Treffen vom 21. – 24. Mai 2009 in Lindau am Bodensee.<br />
Servus, Ihr<br />
Dr. York Seifert
8<br />
RALLYE DES PRINCESSES<br />
EINE RALLYE FÜR DAMENTEAMS<br />
An der ersten Austragung dieses Wettbewerbes, organisiert vom<br />
Baron De Rohan-Chabot im Jahre 1929 nahmen tatsächlich zwei<br />
„Prinzessinnen“ teil, die Gräfin de Lesgueron und die Baronin<br />
d’Elern, beide bekannte und motorbegeisterte Fahrerinnen, die<br />
ihren Bugatti mit Mut und Talent durch die Alpen steuerten. Es<br />
sei jedoch klar gestellt, dass die Rallye niemals etwas mit einer<br />
„Prinzessin auf der Erbse“ zu tun hatte. Es handelt sich vielmehr<br />
um eine anspruchsvolle Kompetition die traditionsgemäß von<br />
Paris zur Côte d’Azur, über schwierige Alpenstraßen führt und<br />
an Wagen und Fahrerinnen hohe Anforderungen stellt. Die<br />
Streckenführung stammt aus belgischer Hand und die Organisation<br />
obliegt dem ehemaligen Paris-Dakar Konkurrenten und<br />
späterem Co-Organistator Patrick Zaniroli. Für unsere erste<br />
Teilnahme 2006 hatten wir einen Flügertürer eingesetzt. Er war<br />
vielleicht ein wenig schwierig durch die engen Kurven zu steuern,<br />
aber die Kraft des Motors erlaubte es, die verlorenen Sekunden<br />
wieder aufzuholen. Pro Tag waren sieben bis neun Sonderprüfungen<br />
angesetzt. Zwei Rundstreckenrennen (La Châtre und Le<br />
Laquais) standen ebenfalls auf dem Programm. Selbst wenn die<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h durchaus machbar<br />
erscheinen mag, muss jedoch bemerkt werden, dass die Straßen<br />
nicht gesperrt waren. Man konnte daher Traktoren, Lastwa-<br />
gen oder Viehtransporten begegnen, die kostbare Zeit verlieren<br />
ließen. Mehr als einmal mussten wir über den Straßenrand hinaus<br />
die Grasnarbe zum Überholen benutzen- zum Glück trafen<br />
wir dabei auf keinen versteckten Kilometerstein. Nach den letzten<br />
Spezialen die auch von der Rallye Monte-Carlo benutzt werden,<br />
trafen die Teilnehmer am fünften Tag in Monaco ein. Wir<br />
waren erschöpft aber glücklich und stolz auf unseren <strong>300</strong> <strong>SL</strong>, der<br />
uns zum Sieg verholfen hat. In diesem Jahr haben wir den roten<br />
Flügeltürer gegen einen weißen Roadster getauscht. Mit seiner<br />
verbesserten Hinterachse und den Scheibenbremsen erwies er<br />
sich geeigneter sowohl beim Durchfahren enger Kurven und<br />
schlechten Straßen als auch auf den Rennstrecken von denen<br />
dieses mal drei auf dem Programm standen : La Châtre, Charade,<br />
Alès. Das Roadbook führte uns dieses Mal nach Cannes.<br />
Zuvor mussten jedoch unzählige gewundene Straßen bewältig<br />
werden, worunter vor allem die Cevennen hervorzuheben sind,<br />
Eldorado der französischen Rallyes wo sich die größten Piloten<br />
ausgezeichnet haben. Pro Tag sechs oder sieben Sonderprüfungen,<br />
die teilweise ineinander übergingen, jedoch nicht mit der<br />
gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit. Diese musste jedes Mal<br />
neu errechnet werden und die dazu benötigte Zeit war wieder<br />
aufzuholen, eine Knacknuss für die Kopilotin. Nach 1700 km<br />
mit 450 km Sonderprüfungen rollte unser braver Roadster einer<br />
würdigen Champagnerdusche in Cannes entgegen. Beide Rallyes<br />
führten über schwierige Abschnitte mit zum Teil schlechten<br />
Strassen bei denen weder Mechanik noch Reifen geschont wurden.<br />
Dank einer guten Präparation zeigten weder der Roadster<br />
noch sein großer Bruder irgendwelche Schwächen. Die Pilotin<br />
konnte sich mit der Kontrolle des Ölstandes begnügen. Die<br />
nächste Rallye des Princesses findet von 31.Mai bis zum 5.Juni<br />
2009 statt und führt wieder von Paris nach Cannes.<br />
Catherine und Heidmar Meyer-Körber
10<br />
MERCEDES-BENZ CLASSIC DAYS IN<br />
BROOKLANDS, GB, ODER<br />
EINE ER”FAHRUNG” DER BRITISCHEN<br />
ART<br />
Der persönliche Reisebericht<br />
Man kann einem ja durchaus manches nachsagen, mir aber zumindest<br />
nicht, ich würde mich nicht sorgfältig um meine Autos<br />
kümmern. So begab es sich zu der Zeit im Mai, als ich - mit dem<br />
Termin der Classic Days im Hinterkopf - den <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster<br />
nach 2,5 Jahren Dornröschenschlaf wieder zum Leben erweckte,<br />
wollte ich doch meiner Mutter die Teilnahme an den <strong>2008</strong> Classic<br />
Days zu ihrem Geburtstag im September schenken. Da galt es<br />
zunächst natürlich Vieles zu beachten, wollte man beim Restart<br />
nicht mehr kaputt machen, als dem guten Stück Gutes tun,<br />
schließlich war der Plan, auf Achse zum Startort nach Brook-
lands anzureisen. Was die heutigen Bentley-Boys aus England<br />
mit ihren Vorkriegslokomotiven alljährlich auf ihrem Pilgerzug<br />
zur Mille Miglia praktizieren, das konnte ich auch - zumal der<br />
<strong>SL</strong> mit gerade einmal 47 Lenzen auf dem Buckel im Vergleich<br />
dazu geradezu jugendlich erscheint. Als vorübergehender<br />
Hemmschuh erwies sich zunächst der Ersatz meines Ölfilters,<br />
der sich nach langen Gesprächen mit Andy Hosch vom MB<br />
Classic Center als undefinierbarer Hydraulikfilter erwies und<br />
den Umbau auf ein modernes Filtersystem sinnvoll erscheinen<br />
ließ (an dieser Stelle vielen Dank an HK-Engineering für den<br />
schnellen Service). Zudem sollten neue Stoßdämpfer und<br />
Fahrwerk/Stabigummis den Wagen für die geplante Hatz auf<br />
den englischen Rennstrecken wappnen. Auf den langjährigen<br />
Tip von Rolf Beck hin entschied ich mich für das vom MB Classic<br />
Center angebotene Koni Fahrwerk, was mir später die<br />
drittschnellste Rundenzeit in Brands Hatch (1:12:7) bescheren<br />
sollte und sich somit als recht gute Wahl erwies (nein, mein Auto<br />
ist wirklich nicht getunt, es hat lediglich gute Stoßdämpfer). Das<br />
MB Classic Center bescherte eine neue Frontscheibe und einen<br />
perfekt eingestellten Motor, selbst noch kurz alle 6 Bremszylinder<br />
überholt, alle Interieurteppiche neu verlegt (die sich übrigens in<br />
den letzten 30 Monaten als bevorzugte Speise und bequemer<br />
Nistplatz von Motten herausstellten) und alle Öle gewechselt,<br />
konnte es eigentlich losgehen. Eigentlich, denn selbst nach 700<br />
Km absolut problemloser Probefahrt können sich noch am Tag<br />
vor Abreise nach England durchaus unerwünschte Überraschungen<br />
herausstellen. Bei mir war es ein - auf einer 3 Km langen<br />
Fahrt zur Unterbodenwäsche - exakt in der Mitte geplatzter<br />
Ölkühler, der mir Mittwochabends gründlich die Laune<br />
verhagelte, wollte ich doch freitags um 7:00 Uhr von Heilbronn<br />
aus nach Brooklands starten. Nachts noch konsultierte Freunde<br />
aus der Classicszene konnten trotz großen Engagements keine<br />
Abhilfe schaffen, was mich stark an der faktischen Teilnahme am<br />
Brooklands Event zweifeln ließ und mir einen ziemlich unruhigen<br />
Schlaf bescherte. Beim Hin- und Herwälzen glaubte ich mich<br />
aber daran zu erinnern, irgendwo gehört zu haben, dass HK<br />
nun auch in Stuttgart eine Dependance eröffnet hat, was mich<br />
voller Hoffnung bereits um 7:30 Uhr des nächsten Tags an deren<br />
Pforten trieb. Hier konnte mir HK Stuttgart Geschäftsführer<br />
Mathieu Wöhrle schnell und sehr freundlich eine probate Lösung<br />
anbieten, die meine Teilnahme an den Classic Days sicherte<br />
(Vielen Dank, Mathieu, hierfür!) und mich so - bereits 36 Stunden<br />
später - problemlos in Weybridge vor dem Hotel Oatlands Park<br />
ankommen ließ. Ein paar Meilen hiervon entfernt sollte die<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> World für die nächsten sieben Tage der Dreh-<br />
11
12<br />
18<br />
und Angelpunkt der internationalen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Club</strong>szene<br />
sein, deren weiteste Anreise auf Achse in diesem Jahr aus Zypern<br />
zu verzeichnen war - Chapeau hiefür! (Umso bemerkenswerter,<br />
da der Pilot eine Dame war!) Nach dem sonnigen Check-In Day,<br />
der von einer tollen Open-air Party im Brooklands- Museum<br />
gekrönt wurde, begab sich der “Sterne-Tross” mit immerhin um<br />
die 100 Fahrzeuge auf den Weg zur Rennstrecke nach Brands-<br />
Hatch, wo uns die nächsten Tage ein Feuerwerk an<br />
Überraschungen erwartete. Auf dem Teller der Köstlichkeiten<br />
wurden unter anderem dargeboten: ein Sonderlauf für MB<br />
Classic Days Teilnehmer im Rahmen des DTM Rennens, ein<br />
Exklusivinterview mit Lewis Hamilton, Nobert Haug, Jamie<br />
Green und Matthias Lauda, abwechslungsreiche<br />
Gleichmäßigkeitsprüfungen auf der Rennstrecke und<br />
Orientierungsprüfungen im Umland von Brands-Hatch. Abends<br />
entführte uns die Organisation in das weltbekannte Wasserschloss<br />
Leeds Castle, das exklusiv für uns alle Räume öffnete. Zurück in<br />
Brooklands genossen wir am fünften Tag eine interessante<br />
Stadtführung durch London mit anschließendem<br />
Shoppingbummel durch die City. Der nächste Tag lotste die<br />
nunmehr 176 teilnehmenden Teams über malerische Landstraßen<br />
zu dem legendären Anwesen von Lord of March and Kinrara,<br />
der nicht nur seinen Goodwood Racetrack für zwei<br />
Schnupperrunden öffnete, sondern auch sein Goodwood House<br />
für eine Barbecue Party zur Verfügung stellte. Daß dieses riesige<br />
Anwesen nicht nur eine Wohnattrappe ist, sondern das tagtäglich<br />
genutzte Domizil des Hausherren, bewies Lord of March, der -<br />
höchstpersönlich anwesend - die Anwesenheit seiner Gäste<br />
sichtlich schätzte und mit den Daimler-Repräsentanten Herrn<br />
Steffen, Herrn Wittmann, Herrn Spieth und Herrn Helms<br />
genüsslich vor seinem Hauseingang über automobile Themen<br />
philosophierte. Gekrönt wurde das Programm mit einer launigen<br />
Party in dem exklusiven Londoner Hurlingham <strong>Club</strong>, wo viele<br />
Teilnehmer die Gelegenheit nutzten, bei stimmungsvoller Musik<br />
ihr Tanzbein zu schwingen und den Tag gut gelaunt ausklingen<br />
zu lassen, auch wenn für den nächsten Tag eine frühe Abfahrtszeit<br />
prognostiziert wurde. Dies zu recht, stand doch nicht nur ein<br />
Besuch des absolut einmaligen Windsor Castle auf der Agenda,<br />
sondern auch ein Polo Match der National Polo League im<br />
exklusiven Polo Guards <strong>Club</strong>, das ausschließlich von den<br />
Teilnehmern der MB Classic Days besucht werden durfte. Wie<br />
hart und dramatisch Polospiele sein können, erlebt man<br />
tatsächlich nur, wenn man diese Sportart live erlebt. Übrigens<br />
ein Sport, der noch 1936 Olympische Disziplin war, und heute<br />
wieder engagiert versucht, eine solche zu werden. Ein Top-
Spieler und professioneller Spielkommentator erklärte uns<br />
erstaunten Besuchern die interessanten Regeln, bevor unsere<br />
rote Busflotte wieder aufbrach, um uns zurück nach Brooklands<br />
zu schütteln. Wobei wir schon bei einem anderen Thema wären<br />
- dem Busfahren. Als bekennender Vermeider jedweder<br />
öffentlicher Verkehrsmittel sah ich mich während der<br />
Veranstaltung eigentlich dauerhaft in meine Schulzeit versetzt,<br />
in der man schon damals - mit einem möglichst auf volle<br />
Lautstärke gestellten Walkman bewehrt - versuchte, sich<br />
sämtlichen Eindrücken, die das Busfahren als solches vermittelte,<br />
bewusst zu entziehen. Das Busfahren stellte sich nämlich aber als<br />
impertinenter Begleiter der Gesamtveranstaltung heraus, wobei<br />
oftmals nicht durch das Busfahren selbst die Nerven der<br />
Teilnehmer unter Beweis gestellt wurde, sondern durch die eher<br />
laxe Einstellung der Busfahrer zum Thema Streckenkenntnisse.<br />
Es trug fast jeden Tag aufs Neue zur unliebsamen Belustigung<br />
der Businsassen bei, aus welchen Richtungen, mit welchen<br />
Umwegen und welchem zeitlichen Versatz insgesamt nur sechs<br />
Reisebusse ein und dieselbe Destination ansteuern können. Da<br />
aus politischen Gründen die ausführende Agentur XS-Company<br />
an die Auswahl gerade dieser Busgesellschaft fix gebunden war,<br />
darf man der ansonsten eigentlich recht emsig arbeitenden<br />
jungen Truppe keinen Vorwurf machen. Ganz im Gegenteil. So<br />
konnte sich die Organisation am allerletzten Abend richtig<br />
austoben und zeigen, was sie wirklich “auf dem Kasten” hat, eine<br />
Veranstaltung “<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> alike” auf durchaus sehr elegante<br />
Beine zu stellen, wenn sie einmal nicht irgendwelchen<br />
Großbritannien-spezifischen Restriktionen unterworfen ist. Und<br />
zugegebenermaßen war der letzte Abend im Royal Court of<br />
Justice in London selbst für abgebrühte Event-Naturen ein<br />
absoluter Meilenstein in der Hall of Fame persönlicher Erlebnisse,<br />
der auch den durchaus nachhaltigen Eindrücken aus<br />
Salzburg locker das Wasser reichen konnte, in seiner Einmaligkeit<br />
sogar darüber hinaus ging. Stellt man sich einen Architekten vor,<br />
der Zeit seines Lebens immer eine Kathedrale bauen wollte aber<br />
hierzu nie zum Zuge kam, der sein Genius aber dennoch in der<br />
Öffentlichkeit zum Besten geben wollte, der kann sich vorstellen,<br />
wie dieser Mensch die ihm in seinem Lebensabend offerierte<br />
Chance nutzte, den königlichen Gerichtshof architektonisch zu<br />
gestalten, der nun am Abschlussabend unser fackelgeschmückter<br />
Festsaal war und sich mit profanen technischen Daten wie 140<br />
Meter in Länge und Breite und 60 Meter Deckenhöhe nur sehr<br />
unzureichend darstellen lässt. Untypisch britisch stellte sich auch<br />
Tischdekoration und Abendmenü heraus, die schlichtweg<br />
stilsicher bzw. höchst delikat waren und diesen Abend auch in<br />
lukullischer Hinsicht zum kulturellen Highlight der<br />
Geamtveranstaltung adelte, vor dem sicherlich viele Teilnehmer<br />
zehren werden, bis, ja bis sich die große <strong>Club</strong>familie im Jahr<br />
2009 wieder zu den MB Classic Days einfindet. Dann in<br />
Deutschland - wir sind gespannt. Und auf jeden Fall dabei!<br />
Ihr<br />
Alexander E. Klein<br />
13
14<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> CLUB SAISONABSCHLUSS -<br />
HERBSTAUSFAHRT WIEN/WACHAU<br />
„Willkommen in Österreich - Willkommen in der Wachau„ so<br />
begrüßten Hannes Zieser und seine Frau Luise die anreisende<br />
Gruppe von dreiundzwanzig <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Besitzern am Donnerstag-<br />
abend im Schlosshotel Dürnstein zur Herbstausfahrt des<br />
<strong>Club</strong>s. Schon die Anreise durch das malerische Dürnstein, der<br />
Blick auf die Donau entschädigte für die Strapazen der Anreise.<br />
Aber es kam noch besser. Der österreichische Wettergott hatte<br />
herrliches Herbstwetter bei Temperaturen zwischen 16 und 24<br />
Grad Celsius angekündigt und machte sein Versprechen wahr.<br />
Noch eindrucksvoller war die Organisation die Hannes Zieser<br />
auf die Beine gestellt hatte, angefangen vom Hotel, bis hin zur<br />
Route, die er uns in den nächsten zwei Tagen durch die schönsten<br />
Gegenden der Steiermark und Niederösterreichs bis nach<br />
Wien führen sollte. Es fing an mit einem fantastischen Essen<br />
im Schlosshotel - Essen, wie wir später verstehen werden,wurde<br />
während dieser Ausfahrt zu einer Obzession. Am nächsten Morgen,<br />
schon in der Früh, wurde getankt, geputzt. Der Nebel wabberte<br />
über die Donau und der Ort erinnerte an die schaurig<br />
schönen Szenen aus dem Film „im Namen der Rose“- nun Melk<br />
ist auch nicht weit entfernt. Beim Frühstück der erste Kontakt<br />
zur Wachauer Marillenmarmelde- in die kann man sich „reinsetzen“.<br />
Sie ist nicht gelb wie in Deutschland, sondern hat die<br />
Farbe der untergehenden Sonne und so schmeckt sie auch. Los<br />
ging es zur ersten Etappe Richtung Mariacell mit herrlichen<br />
kurvenreichen Bergstraßen aus Niederösterreich in die Steiermark.<br />
Das Laub an den Bäumen wurde immer goldener und<br />
die Sonne schien, sodass auch die letzten Cabriofahrer jetzt das<br />
Dach öffnen konnten. Diese waren sowieso in der Minderzahl -
die Flügeltürer beherrschten das Feld. Vorbei an dem berühmten<br />
Benedikterstift Melk, welches wir zur rechten an uns vorbeirauschen<br />
ließen, vorbei an dem Renaissanceschloss Schallaburg,<br />
eröffnete sich für zwischen den hohen Bäumen des Herbstwaldes<br />
plötzlich der Blick auf den fast 2000 Meter hohen Ötscher mit<br />
seiner baumlosen Kuppe. Täler und Gebirgstraßen mit wenigen<br />
wunderschönen Gehöften, Bäche und die Einsamkeit der Landschaft<br />
erinnerten mich an eine Landschaft, die ich als Kind auf<br />
meiner Märklin-Eisenbahn Landschaft zu verwirklichten suchte.<br />
Es wurde stramm gefahren und die kurvenreichen Serpentinen<br />
verlangten bei der Geschwindigkeit volle Konzentration. Ziel :<br />
Mariacell. Der Maria-Wallfahrtort im zweitgrößten Bundesland<br />
erstrahlte in der Früh-Mittagssonne und lud zu einer kleinen<br />
Verschnaufpause ein. Der Besuch des Klosters blieb denjenigen<br />
vorbehalten, die rechtszeitig angekommen waren(wir gehörten<br />
leider nicht dazu)- aber auch der Blick auf den wunderschön<br />
restaurierten Marktplatz bei einer Tasse Cappuccino ließ das<br />
Energietanken für den nächsten Abschnitt zu. Jetzt ging es erst<br />
richtig in die Berge- Richtung Pogusch. Das berühmte Wirtshaus<br />
Steirereck liegt eingebettet in einer herrlichen Landschaft und<br />
das Anwesen lädt schon vom Auge her zur deftigen Mahlzeit ein.<br />
Ein ganzes Gatter voller Ziegen bewundert neugierig die ankommende<br />
Schar historischer Fahrzeuge, ebenso wie die Gäste<br />
aus Wien, die zum Mittagessen mal eben mit drei Helikoptern<br />
auf die Alm geflogen sind. Der Wirt und Eigentümer erklärt<br />
uns, dass das Steirereck aus historischen Bauerngehöften zusammengesetzt<br />
sei, die hierher transportiert, restauriert und mit viel<br />
Liebe original wieder zusammengesetzt wurden. Wir finden,<br />
dies passt zum <strong>300</strong> <strong>SL</strong>. Er erklärt uns auch, dass sein Restaurant<br />
ein Wirtshaus und kein Gasthaus sei, da im Gasthaus der Gast<br />
bestimme- klare Worte. Das ganze Anwesen wird von umliegenden<br />
Bauernhöfen sowohl mit biologisch angebauten Lebensmit-<br />
teln als auch mit<br />
15
16<br />
Fertigwaren, wie Salaten oder Kuchen beliefert. Das Essen- um-<br />
werfend, der Wein umwerfend - man braucht nach 2 Stunden<br />
und mehreren Gängen einige Espressi, um wieder in Gang zu<br />
kommen und alle denken an die notwendige Fastenkur in der<br />
nächsten Woche. Schnell macht der Name die Runde: „ Zieserwoche.”<br />
Die <strong>300</strong> <strong>SL</strong>s, nun um einige Pfunde schwerer, bewegen<br />
sich am Nachmittag durch die Steiermark wieder in die Wachau<br />
zurück- das Abendessen nach 340 km fällt etwas „ abgespeckter“<br />
aus, zur Enttäuschung des Kochs, der sich viel Mühe mit<br />
dem 4 Gänge Menü gegeben hat. Die anschließende Diaschau<br />
der begleitenden Fotographin Elisabeth Handl zeigt während<br />
des Abendessens eine eindrucksvolle Selektion der schönsten<br />
Ansichten des <strong>300</strong><strong>SL</strong> des Sponsors Wiesenthal. Der zweite Tag<br />
startet durch die Altstadt Stein an der Donau. Wir landen bei<br />
starkem Morgennebel im Benediktinerstift Göttweig. Der große<br />
Stift, gegründet 1082 als Kanonikergemeinschaft, 1094 an die<br />
Bendiktiner übergeben, zeigt in seinen Dimensionen sowohl<br />
den Reichtum der Kirche zur damaligen Zeit, als auch mit der<br />
Kaiserstiege eindrucksvolle barocke Baukunst. Über Senftenberg,<br />
Langenlois und Straß, Kirchberg, Tulln und Königstetten,<br />
vorbei an allen Weingebieten und - händlern der Wachau<br />
landen wir über die Wiener Hausberge in der Landeshauptstadt<br />
und parken mit allen Fahrzeugen mitten auf dem abgesperrten<br />
Parkplatz des Burgtheaters, wo hunderte von Schaulustigen<br />
mit Kameras warten, um die Fahrzeuge zu fotografieren. Nach<br />
einem Aperitiv vor dem Burgtheater nehmen wir Platz im restaurierten<br />
Vestibül des Theaters bei exzellenter Küche ( diesmal<br />
mit kleinen hervorragenden Portionen)- die Sonne scheint- der<br />
Himmel ist wolkenlos-herrlich . „Was geht es uns gut!“ sagt einerein<br />
anderer „ Wir haben es uns auch verdient !“ Vom Burgtheater<br />
fahren wir durch die gesamte Stadt im Mittagsverkehr des
Samstags. Winkende Leute, Applaus, die Wiener sind erstaunt<br />
und freuen sich strahlend uns über den schönen Tag und die<br />
schönen Fahrzeuge- alles lacht. Auf nach Schönbrunn. Die von<br />
Jean Trahet 1695 geplante Gartenanlage, bis 1779 ständig erweitert,<br />
wurde von Kaiser Joseph II. der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Eine Zugfahrt durch den Schlosspark bringt uns vorbei<br />
am Schloss und der Geschichte der Kaiserin Maria Theresia<br />
und Elisabeth auf den Berg zum Café Gloriette. Überfüllt,<br />
Menschenmengen besetzen die reserviereten Stühle, Studenten<br />
und Familien machen Picknick mit grandiosem Blick hinter auf<br />
die Sadt. Hannes redet mit dem Café-Chef - der ist überfordert<br />
und wir sind verspätet - dann die Lösung: ein paar Stehtische<br />
auf die historische Veranda und nun geht´s los: Großer Brauner,<br />
Melanche, Espresso mit und ohne Schlagobers und erst die Süßpeisen:<br />
Topfenstrudel, Apfelstrudel, Bananen-Schokoschnitten-<br />
Yoghurt-Törtchen - mein Gott Österreich!! Warum hat Sissi so<br />
viel Fitness gemacht- mir öffnen sich die Augen vor einer historischen<br />
Frage. Es geht in der Abendsonne zurück nach Dürnstein,<br />
wo Hannes und seine Frau von allen mit“ standing ovations“<br />
für die beste Organisation einer <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Ausfahrt ausgezeichnet<br />
werden. Hans Kleissl übergibt als Dank des <strong>Club</strong>s - na was Wohl:<br />
einen Korb mit Weinen von der Wachau und ausgesuchten niederösterreichischen<br />
Delikatessen. Hannes Zieser hat für uns dann<br />
auch noch eine Überraschung in einem kleinen Paket. Da ist sie<br />
- die Marillenmarmelade für das Frühstuck, der Marillensaft für<br />
den Mittag und der Marillenschnaps nach dem Abendessen. Die<br />
diesjährige Herbstausfahrt hatte ein Niveau, das seinesgleichen<br />
sucht - eine herrliche Landschaft, fabelhaftes Wetter, gute Laune<br />
aller Beteiligten, exzellente Küche und einen Organisator, der<br />
seine gesamte Familie inkl. der beiden Söhne eingespannt hatte,<br />
um dies zu einem Erfolg zu machen. Es ist ihm voll gelungen.<br />
Hannes und Lusie, wir danken Euch. Dr. Jürgen Wettke<br />
17
18<br />
TREFFEN DES BELGISCHEN MB <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />
CLUBS IN LUXEMBURG<br />
Der <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Gullwing-Roadster <strong>Club</strong> Belgium lud zur Luxembourg<br />
Tour über Pfingsten vom 9. bis 12. Mai ein. Es sollte die<br />
erste internationale Ausfahrt dieses neu gegründeten <strong>Club</strong>s mit<br />
Teilnehmern aus dem Herzen Europas (Belgien, Niederlande,<br />
Frankreich und Deutschland (siehe Einladung <strong>Bulletin</strong> Nr. 3/07)<br />
sein. Die Luxembourg Tour stand von Anfang an unter einem<br />
guten „Stern“, war doch herrliches Pfingstwetter angesagt. So<br />
düsten wir am Freitagnachmittag mit guter Laune gen Luxembourg.<br />
Schon das Hotel Royal war sehr gut gewählt, befand es<br />
sich doch im Herzen der Stadt mit Parkmöglichkeiten für unsere<br />
Schätze in der Tiefgarage und der Möglichkeit für fußläufiges<br />
Shopping in der City. Wir wurden herzlich von unseren belgischen<br />
Freunden und Organisatoren (Karel de Kegel, Christiane Otten,<br />
Igor Vinck und Benny Valckenburg) begrüßt und erhielten beim<br />
Einchecken ein hervorragend ausgearbeitetes Roadbook (Igor<br />
Vinck) sowie nützliche und schöne kleine Präsente. Am Abend<br />
war zum Dinner im Hotel geladen mit Vorstellung der Tour durch<br />
den Präsidenten Karel de Kegel und Einstimmung auf die vor<br />
uns liegenden Tage. Im Anschluss an das gemeinsame Essen luden<br />
die Organisatoren zu einem “Warm up” an die Bar. Morgens<br />
nach dem Frühstück die erste kleine Panne am <strong>SL</strong> eines<br />
deutschen Teilnehmers. Die elektrische Diebstahlsicherungsanlage<br />
bereitete diagnostische Schwierigkeiten, aber dank des<br />
Mechanikers Mathieu von Hans Kleissl war das Problem schnell<br />
behoben, sodass der Nachzügler mit dem Tross der Assistenten<br />
mit kleiner Verspätung starten konnte. Bei strahlend blauem<br />
Himmel zeigte sich die Luxemburger Schweiz von ihrer besten<br />
Seite. Schon die erste kleine Rast in dem pittoresken Städtchen<br />
Vianden, einem der schönsten Orte des Großherzogtums, gab<br />
uns einen ersten Eindruck von den Schönheiten des Landes.<br />
Wir erfrischten uns in einem kleinen Café, reizvoll an dem Ufer<br />
des Flüsschens Our gelegen, mit Blick auf das mittelalterliche<br />
Schloss. Die Fahrt führte uns weiter am Stausee von Vianden<br />
und der Our entlang durch enge Täler, ausgedehnte Wälder<br />
und kleine Dörfer bis wir wieder die Höhen mit weitem Blick<br />
auf das Land mit leuchtend gelben Rapsfeldern erreichten. Das<br />
herrliche Wetter lockte außer uns auch noch andere Fahrer auf<br />
die Piste. Wir begegneten zahlreichen Straßenrennfahrern und<br />
Motorradfahrern auf der Strecke. Um die Mittagszeit erreichten<br />
wir im Zeitplan das Städtchen Clervaux, einen idyllischen<br />
Luftkurort mit Schloss und Benediktinerabtei, wo für die hungrigen<br />
und durstigen Rallyefahrer schon ein köstlicher mehrgängiger<br />
Lunch im Hotel Koener wartete. Gut gestärkt und guter<br />
Dinge bestiegen wir wieder unsere Fahrzeuge und weiter ging’s<br />
auf die Nachmittagstour, die uns über Drauffelt und Wiltz nach<br />
Bourscheid führte. An einem wunderschönen Aussichtspunkt<br />
mit atemberaubenden Panorama wurde ein Stopp für die obligaten<br />
Fotos eingelegt.<br />
Am späten Nachmittag traten wir in zwangloser Folge die Rückfahrt<br />
nach Luxembourg an, auch jetzt wieder begleitet von überaus<br />
wärmenden Sonnenstrahlen – Cabriowetter pur.<br />
Die Teams in den Flügeltürern nahmen eine eventuell für die<br />
Rückkehr ins Hotel vorgesehene Sauna bereits vorweg. Abends<br />
war von unseren rührigen Organisatoren ein kurzer Spaziergang<br />
vom Hotel zum Place d´Armes organisiert: Es schien als erwartete<br />
uns auf diesem Platz der größte Teil der luxemburgischen<br />
Bevölkerung, verstärkt von einer Kapelle. Es konnte nicht wirklich<br />
geklärt werden, ob die Besucherscharen wegen uns gekommen<br />
oder alleine dem Lockruf des schönen und warmen Wetters<br />
gefolgt waren. Dieser Platz ist jedenfalls am Abend ein lebendiger<br />
Treffpunkt der Luxemburger, umsäumt von vielen kleinen<br />
Cafes, Kneipen und Restaurants, wo im „L´Academie“ für uns<br />
eine lange Tafel gedeckt war.<br />
Im Freien genossen wir ein hervorragendes Fondue Bourguignonne<br />
bei reichlich Luxemburger Wein und gewohnt guter <strong>SL</strong>-<br />
Stimmung. Der Tag klang dann für die einen an der Bar des Hotels<br />
aus, oder für die Nimmermüden in der In-Disko – es wurde<br />
mindestens ein Spätheimkehrer in den frühen Morgenstunden<br />
gesichtet. Pfingstsonntag erwartete uns ein weiteres Highlight<br />
dieser hervorragend und mit viel Liebe ausgearbeiteten Tour.<br />
Um 10 Uhr (stressfrei !) starteten wir Richtung Belgien über<br />
Esch-sur Sure, Boulaide, Houffalize nach La Roche en Ardenne.<br />
Die landschaftlichen Schönheiten überraschten uns von neuem.<br />
Die Strecke gewährte uns überwältigende, weite Aussichten über<br />
die Ardennen. Bei einem Zwischenstopp in einem kleinen Bauernhof,<br />
wo wir unseren Durst stillten, trafen wir auf eine weitere<br />
Gruppe von Ausflüglern mit ihren auf Oldtimer getrimmten<br />
„Deux Chevaux“ ( 2 Zylinder Boxer Motoren – mit der Leistung<br />
von etwa einem Zehntel unserer PS-Boliden). Die gegenseitige<br />
Bewunderung unserer Gefährte trug in jedem Fall wieder einmal<br />
zur internationalen Völkerverständigung bei. In La Roche Mittagspause<br />
in dem idyllisch gelegenen Hotel „Floreal <strong>Club</strong>“, an<br />
der Ourthe gelegen. Von der Terrasse aus konnten wir Kanuten<br />
beobachten, die mit Kind, Hund und Kegel an uns vorbeiglitten.<br />
(Kegel: im Mittelalter verstand man hierunter das uneheliche<br />
Kind). Leider mussten wir uns von diesem malerischen Ort<br />
wieder verabschieden und die Rückfahrt antreten. Eine kleine<br />
versprengte jacobsensche Gruppe hatte aber immer noch nicht<br />
genug von den herrlichen Aussichten und versuchte, nun noch<br />
einen weiteren auf der Landkarte eingezeichneten Aussichtspunkt<br />
zu finden und wich von der vorgegebenen Route ab, was
aber nach einer kleinen Irrfahrt leider in einem staubigen und<br />
holprigen Feldweg endete, sodass der Initiator die Beteiligten<br />
anschließend zu einer Runde in Martelange einladen musste.<br />
An unserem letzten Abend im Hotel Royal in Luxembourg<br />
erwartete uns erneut nach einem Aperitif mit köstlichen Häppchen<br />
auf der Terrasse des Hotels ein Gourmet-Dinner.<br />
Der Präsident verabschiedete sich mit herzlichen Worten des<br />
Dankes bei den Teilnehmern und versprach auf Grund unser<br />
aller Begeisterung eine Fortsetzung im nächsten Jahr.<br />
Die <strong>SL</strong>-Freunde bedankten sich ihrerseits mit einem Präsent<br />
durch Herrn De Jonge und im Namen der deutschen Gruppe<br />
bedankte sich F.A. Schröder mit einem kurzweiligen Vortrag.<br />
Karel de Kegel lud anschließend noch in die Bar, wo Gelegenheit<br />
war, sich von allen Teilnehmern zu verabschieden,<br />
da einige schon sehr früh am anderen Morgen die Rückfahrt<br />
antreten wollten. Wir hatten dieses Mal das Glück des kurzen<br />
Weges. Insgesamt war dieses erste Event des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Gullwing-<br />
Roadster <strong>Club</strong> Belgien eine runde Sache und wird gewiss in Zukunft<br />
auf unserem Terminkalender ganz rot markiert werden.<br />
Die lockere und angenehme Atmosphäre und die herzliche<br />
Betreuung durch die Organisatoren haben uns sehr gefallen.<br />
Wir bedanken uns auf diesem Weg nochmals sehr herzlich.<br />
Dr. Jens Jacobsen mit Koautor Dr. Karin Lauterwasser<br />
Vom 06.04. bis 10.04.2009 findet das <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Treffen des<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s Belgien an der Küste Frankreichs und Monacos<br />
statt: „Französische Riviera 2009“. Anmeldungen und<br />
Infos zur Rallye bitte schnellstmöglich bei:<br />
info@mercedesbenz<strong>300</strong>sl.be<br />
19<br />
7
20<br />
HERVORRAGENDES ABSCHNEIDEN FÜR<br />
MERCEDES-BENZ <strong>300</strong><strong>SL</strong> BEI DER LE MANS<br />
CLASSIC <strong>2008</strong><br />
Erstmals waren bei der diesjährigen Le Mans Classic zwei<br />
Flügeltürer vertreten, so wie es in den frühen 50er Jahren auch<br />
der Fall gewesen war. Mit dem altbekannten Rennflügeltürer von<br />
HK-ENGINEERING war dieses Jahr der Australier Vern Schuppan<br />
angetreten. Le Mans war kein Neuland für Vern Schuppan.<br />
1983 gewann er auf einem Porsche 956 C das 24 Stunden-Rennen<br />
von Le Mans. Er hatte große Freude nach so vielen Jahren<br />
wieder in Le Mans auf der Strecke zu sein, noch dazu mit einem<br />
Fahrzeug, das die Konkurrenz das Fürchten lehrte.<br />
Die Le Mans Classic ist unterteilt in 6 Baujahrsgruppen, die<br />
so genannten Plateaus, bei denen jeweils 65 Fahrzeuge starten.<br />
Gruppe 2, in der unsere beiden Flügeltürer eingeteilt waren, war<br />
bis Baujahr 1956 limitiert. In dieser Gruppe befanden sich aber<br />
nicht nur GT Fahrzeuge, sondern es waren auch Rennwägen<br />
vertreten, sodass unsere Konkurrenten hauptsächlich Ferraris<br />
und Maseratis waren, von englischer Seite hatten wir uns mit Aston<br />
Martins und Jaguar C und D Typen auseinanderzusetzen.<br />
Bei der Le Mans Classic wechseln sich innerhalb von 24 Stunden<br />
die einzelnen Baujahrsgruppen ab, sodass für jede Gruppe 3<br />
Rennen à 45 Minuten gefahren werden. Angesichts der am Start<br />
befindlichen Konkurrenzfahrzeuge war es bemerkenswert, dass<br />
sich die beiden Flügeltürer von HK-ENGINEERING zumeist<br />
unter den ersten 10 bewegten. Im letzten Rennen kam Vern<br />
Schuppan sogar als Zweiter durchs Ziel, Michael Kühn auf<br />
dem erst kürzlich fertig gestellten 2ten Rennflügeltürer von HK-<br />
ENGINEERING landete auf Platz 9. Auch Kühns Leistung ist
durchaus beachtlich, da er mit der Strecke natürlich nicht so ver-<br />
traut war wie andere Fahrer und der neue Rennflügeltürer hier<br />
sein erstes Rennen überhaupt absolvierte. Mit dem guten Abschneiden<br />
dieser beiden Fahrzeuge hat HK-ENGINEERING<br />
unter Beweis gestellt, dass die <strong>Mercedes</strong> <strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> heute<br />
genauso kompetitiv sind wie damals.<br />
Ein Video vom Rennen, gefilmt vom Cockpit des grauen Rennflügeltürers<br />
II gibt es bei Youtube:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=MTt2yrF6jHw<br />
- Rennen am Samstag<br />
http://www.youtube.com/watch?v=Cd4TYl5Wk5s<br />
- Nachttraining am Freitag<br />
Hans Kleissl<br />
21
22<br />
ADAC - EIFELRENNEN<br />
EINE LEGENDE LEBT WIEDER AUF<br />
Die traditionelle Motorsportveranstaltung am Nürburgring<br />
kehrte <strong>2008</strong> zurück auf den internationalen Motorsportterminkalender.<br />
Hiermit wird die lange Tradition des ADAC-<br />
Eifelrennens, die mit der Eröffnungsveranstaltung 1927 begann,<br />
fortgesetzt. Sie ist untrennbar verknüpft mit zahlreichen<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Rennerfolgen. Vor 85000 Zuschauern beendete<br />
Rudolf Caracciola das Eröffnungsrennen am 19. Juni 1927<br />
als Sieger auf einem <strong>Mercedes</strong> Typ S mit dem mächtigen<br />
4fach-Sieg Nürburgring 1952<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong>R, Nürburgring 1955<br />
Kompressormotor. 1934 schlug dann hier auch die Geburtsstunde<br />
der <strong>Mercedes</strong>-Silberpfeile. Die heute etwas umstrittene, aber<br />
doch so schön klingende Legende um das Abschleifen der<br />
weißen Farbe zur Gewichtsreduktion auf Geheiß von Alfred<br />
Neubauer fand hier ihren Ursprung. Wiederum Caracciola war<br />
es, der auch 1935 das Eifelrennen auf einem W25 gewann, 1936<br />
kam die Stunde der W125, 1938 die des W154 am Nürburgring.<br />
Jener Zwölfzylinder-Rennwagen war es auch, den am letzten<br />
September- Wochenende dieses Jahres Jochen Mass mehrfach<br />
um den am 12. Mai 1984 neu eröffneten Grand-Prix-Kurs von<br />
5,148km Länge jagte. 1954 siegte Fangio am Nürburgring auf dem<br />
W194 Monoposto. 4 Wochen nach der Mille Miglia gewannen<br />
am 29. Mai 1955 die erfolgreichen <strong>300</strong><strong>SL</strong>R auch das Eifelrennen<br />
für Sportwagen (Fangio vor Moss). Und auch der <strong>300</strong><strong>SL</strong>, der uns<br />
alle ja nun besonders fasziniert, feierte am Nürburgring große<br />
Erfolge. 25 Jahre nach dem Eröffnungsrennen fuhren die Ur-<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> von 1952 als offene Version mit Kompressormotoren<br />
beim Großen Jubiläumspreis des Nürburgrings für Sportwagen<br />
im Rahmenprogramm des GP von Deutschland, veranstaltet<br />
vom AvD, einen Vierfachsieg vor 250000 Zuschauern nach<br />
Hause (Lang vor Kling, Riess und Helfrich). Aber auch<br />
der Serien-<strong>300</strong><strong>SL</strong> war beim ADAC- Eifelrennen vor allem<br />
1000km-Rennen Nürburgring 1956. Nr82 Martenson- vor Einsiedel
1956 mit einem Siebenfachsieg (Schock, Seidel, Mairesse,<br />
Rolff, Martenson, Lindberg, Basilius) und 1957 mit einem<br />
Dreifachsieg (Thiel, Nöcker, Bless) beim Sportwagenrennen<br />
in der grünen Hölle außerordentlich erfolgreich. Seither zieht<br />
die Nordschleife mit ihren 88 Links- und 84 Rechtskurven auf<br />
einer Länge von 20,8km als die bekannteste, anspruchsvollste<br />
und schwierigste, aber wohl sicher auch schönste Rennstrecke<br />
der Welt Motorsportbegeisterte in ihren Bann. Für Oldtimer-<br />
Enthusiasten wird das ADAC-Eifelrennen nach der Eifelklassik<br />
und der ADAC Nürburgring Classic nun sicher zum Abschluss<br />
der Saison wieder zu einer festen Größe im Terminkalender<br />
werden. Dass man im Herbst hier in den Höhenlagen der Eifel<br />
nicht immer vom Wettergott verwöhnt wird, dürfte allgemein<br />
bekannt sein. Nichts davon merkten jedoch die Teilnehmer<br />
der diesjährigen Neuauflage des Eifelrennens. Keine Spur von<br />
Nebel oder gar Regen – durchgehend strahlender Sonnenschein<br />
sorgte für ein fast rundum perfektes Rennwochenende.<br />
Einziger Wermutstropfen, der die gleichermaßen für<br />
Rennfahrer, Teilnehmer der Gleichmäßigkeitsfahrten und<br />
Zuschauer faszinierende Veranstaltung überschattete, war<br />
der tödliche Unfall des 62-jährigen Schweizers Hansruedi<br />
Portmann mit seinem Ford Mustang beim 400km-Rennen am<br />
Sonntagmorgen. Ohne diesen Unfall wäre es sicher das perfekte<br />
Rennwochenende gewesen, an dem auch wieder einige <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />
Fahrer sichtlich ihre Freude hatten. <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> als einer der<br />
Sponsoren hat sich hiermit bestimmt das richtige Terrain für<br />
sein Engagement ausgesucht. Auch bei den vielen Zuschauern<br />
kam die <strong>Mercedes</strong>-Präsenz gut an. Es wurde doch höchste Zeit,<br />
dass der übermächtigen Porsche-Phalanx am Nürburgring mal<br />
etwas entgegengesetzt wird, was uns allen besonders am Herzen<br />
liegt: der Auftritt der Firma <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>, die zwar auf eine<br />
einzigartige Rennsporttradition zurückblicken kann, aber bisher<br />
Eifelrennen1957<br />
Eifelrennen <strong>2008</strong><br />
23
24<br />
bei den Oldtimer-Rennveranstaltungen kaum bis gar nicht in<br />
Erscheinung trat. Sicher sind noch einige Details ausbaufähig<br />
und verbesserungswürdig. Auch wäre eine VIP- Lounge, wie<br />
früher für uns beim AvD- Oldtimer-Grand-Prix, für die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Club</strong>-Mitglieder<br />
wünschenswert, damit jeder Teilnehmer<br />
dieser äußerst empfehlenswerten Veranstaltung das Renngeschehen<br />
noch besser und hautnah verfolgen kann.<br />
Dr. York Seifert
NEPPER, SCHLEPPER, BAUERNFÄNGER<br />
Je teurer unsere Autos werden, desto mehr Gauner tummeln sich<br />
in der Szene.<br />
Immer häufiger werden <strong>300</strong> <strong>SL</strong>s von Betrügern angeboten,<br />
die nur darauf abzielen, von ahnungslosen Kaufinteressenten<br />
eine Anzahlung zu bekommen. Diese Angebote kommen meist<br />
aus Malaysia und Indonesien, in letzter Zeit aber auch aus Australien,<br />
Argentinien oder China. Die Ganoven arbeiten mit Fotos,<br />
die sie sich irgendwo aus dem Internet beschafft haben und<br />
mit gefälschten Papierkopien. Vorsicht aber auch bei Fahrzeugen,<br />
die hier in Europa angeboten werden! Mitunter sind auch<br />
hier Fahrzeuge mit nicht originalen Fahrgestellnummern, umgeschlagenen<br />
Motornummern etc. im Umlauf.<br />
Ein gutes Indiz für ein originales Fahrzeug sind originale<br />
Typenschilder, die mit den originalen Nieten bzw. Schrauben<br />
angebracht sind. Durch den natürlichen Alterungsprozess sind<br />
solche Typenschilder von neuen leicht zu unterscheiden.<br />
Sind neue Typenschilder verwendet, so ist es angebracht,<br />
genauer hinzusehen.<br />
In den letzten Dekaden war es durchaus üblich, dass man bei<br />
Restaurierungen die alten Typenschilder durch neue ersetzt hat,<br />
um so genauer muss man sich in einem solchen Fall alle eingeschlagenen<br />
Nummern ansehen.<br />
Typenschilder befinden sich im Fahrzeug an folgenden Stellen:<br />
- neben der Fahrgestellnummer<br />
- an der Stirnwand<br />
- bei der Motornummer<br />
- links im Fußraum Fahrerseite<br />
- an der Stirnwand für den Farbcode<br />
Die wichtigsten Aggregate tragen zusätzlich eingeschlagene<br />
Nummern (Achsen, Getriebe, Lenkung), die in der Regel in den<br />
letzten drei oder vier Zählern nahe denen der Fahrgestellnummer<br />
liegen.<br />
Wer mehr Details über sein eigenes oder ein zum Kauf angebotenes<br />
Auto erfahren möchte, kann sich jederzeit beim<br />
<strong>Club</strong> oder dem <strong>Mercedes</strong> Classicbereich beraten lassen. Bisher<br />
konnten wir in allen Fällen helfen, betrügerische Angebote<br />
als solche zu identifizieren. Im Archiv von Daimler sind alle<br />
Lieferscheine für die <strong>300</strong> <strong>SL</strong>s mit sämtlichen Nummern hinterlegt.<br />
Auskunft bekommt man dort jedoch nur gegen Vorlage<br />
von KFZ-Papieren und einem Eigentumsnachweis. Wir vom<br />
<strong>Club</strong> können auf umfangreiche eigene Fahrzeugunterlagen<br />
zurückgreifen und sind deshalb in der Lage, in den meisten Fällen<br />
auch kurzfristig Auskunft zu geben.<br />
Hier eines der kuriosesten Beispiele:<br />
Im Sommer <strong>2008</strong> erhielt das Büro von HK -ENGINEER-<br />
ING unabhängig voneinander Anfragen von drei verschiedenen<br />
Kaufinteressenten für ein MB<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Coupé. Ein und dasselbe<br />
Fahrzeug sollte in Indonesien stehen, wurde von einem russischen<br />
Händler aus deutschem Besitz angeboten, bzw. wurde<br />
aus Gibraltar angeboten. Die Wahrheit über diese Geschichten<br />
war jedoch in diesem Fall unschwer herauszufinden: Das echte<br />
durch sämtliche original eingeschlagene Nummern ausgewiesene<br />
Fahrzeug stand bei HK-ENGINEERING in Polling.<br />
(Bilder siehe oben rechts)<br />
Hier oben Fotos des Wagens, der im Internet von drei verschiedenen<br />
Händlern angeboten war.<br />
Ein weiteres Beispiel:<br />
Auch dieses Auto wird seit drei Jahren immer wieder von verschiedenen<br />
Anbietern im Internet angeboten: (Fotos siehe unten)<br />
In Wirklichkeit wurde es vor 4 Jahren von der Firma Schütte in<br />
den USA gekauft und nach Deutschland gebracht.<br />
25
26<br />
<strong>300</strong> <strong>SL</strong> - RENNSPORTSZENE AUS DEM<br />
BILDBAND “WEEKEND HEROES”<br />
Toni Adriaensens hat mit „Weekend Heroes“ mit einer exklu-<br />
siven Auflage von nur 1000 Stück ein einmaliges Buch über die<br />
amerikanische Rennsportszene geschrieben. Hierin werden die<br />
Rennsportveranstaltungen in Kalifornien in den Jahren 1952-57<br />
auf 700 Seiten, angereichert mit 370 Farb- und 189 Schwarz/<br />
Weiß- Aufnahmen sehr detailliert und interessant dargestellt.<br />
Im Wesentlichen handelt es sich um die Rennstrecke von Palm<br />
Springs, Pebble Beach, Torry Pines, Santa Barbara, Willow<br />
Springs, Pomona, Paramount Ranch. Es war die Zeit nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg, als die amerikanische Rennszene einen riesigen<br />
Aufschwung auch mit dem Einsatz deutscher Fahrzeuge wie<br />
dem Porsche 550 Spyder oder dem <strong>300</strong> <strong>SL</strong> erlebte. Die Fahrer<br />
waren Richi Ginter, Master Gregory, Phil Hill, Ken Miles, Bob
Oker, Bill Pollack, Carroll Shelby, John von Neumann, Lance<br />
Reventslow, Chuck Porter, Paul O´Shea, Rudi Cleye, Stirling<br />
Moss. Aus den zahlreichen Abbildungen lässt sich ersehen, dass<br />
in dieser Zeit in den USA, speziell in Kalifornien, der Lebensstandard<br />
und auch die Rennsportszene mit dem Einsatz europäischer<br />
und amerikanischer Sport- und Rennfahrzeuge auf einem doch<br />
höheren Niveau, was nicht verwundert, angesiedelt war, als in<br />
den Nachkriegsjahren in Europa. Neben den bereits erwähnten<br />
deutschen Fahrzeugen kamen Marken wie Ferrari, Maserati,<br />
Jaguar, Austin Hearlis, Kurtis, Allard, Triumph, Corvette und<br />
Bugatti zum Einsatz. Bewährte Fahrer wie Paul O´Shea, Lance<br />
Reventslow und Rudy Cleye beherrschten den serienmäßigen<br />
<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Flügel auf vielen Rennstrecken sehr gut und konnten<br />
an den meisten Wochenenden Siege herausfahren. So hatte in<br />
der Regel die Austin Healeys, D-Jaguars und Corvettes meistens<br />
das Nachsehen. Das zeigte auch, wie überlegen der <strong>Mercedes</strong><br />
<strong>300</strong> <strong>SL</strong> in den 50ern den anderen Fahrzeugen gegenüber war.<br />
Auch hatten die 3-Liter Ferrari Monza und Maserati speziell<br />
in Bezug auf Zuverlässigkeit oft das Nachsehen gegenüber dem<br />
MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong>. Eine der wohl beständigsten und besten Fahrer<br />
in der Class C+D Produktionsfahrzeuge war sicherlich Rudi<br />
Cleye, der mit dem schwierigen Fahrverhalten des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> gut<br />
zurecht kam. Neben dem schlaksigen Restaurator Rudi Cleye<br />
war ein weiterer kalifornischer Karosseriemacher der Faszina-<br />
27
28<br />
tion der <strong>300</strong> <strong>SL</strong> erlegen - Chuck Porter aus Hollywood, der für<br />
amerikanische Schauspielgrößen individuell und nach deren<br />
Wunsch Fahrzeuge modifizierte und auch reparierte. So hat<br />
Chuck Porter aus einem total beschädigten <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Flügeltürer<br />
seine eigene Kreation in Anlehnung an den <strong>300</strong> <strong>SL</strong>R und<br />
zwar den <strong>Mercedes</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S-Porter geschaffen. Das zweite „S“<br />
in <strong>SL</strong>S bedeutet „SCRAP“, da er das Fahrzeug aus einem total<br />
verunfallten <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Fahrzeug hergestellt hatte. Dieser <strong>300</strong><br />
<strong>SL</strong>S-Porter wurde zunächst mit einem normalen <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Motor<br />
und McCulloch Lader gefahren, später von 1958-61 kamen<br />
auch noch großvolumige amerikanische Motoren zum Einsatz.<br />
Die Bilder zeigen das Fahrzeug beim Pomona-Rennen 1956, wo<br />
der <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S-Porter entsprechend Eindruck hinterließ ... with<br />
all eyes focused on Porter´s <strong>SL</strong>S... Neben den Rennen gab es<br />
auch damals schon Concours de la Velocita Veranstaltungen, wo<br />
ein Jaguar D nur den 2. Platz hinter dem <strong>Mercedes</strong> <strong>Benz</strong> <strong>300</strong><br />
<strong>SL</strong>S von Chuck Porter belegen konnte.In dem Rennfahrerfilm<br />
“Devil´s Hairpin” fuhr der Hauptdarsteller Cornell Wilde<br />
den <strong>Mercedes</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S-Porter, ähnlich wie später im Film Le<br />
Mans, wo Paul Newmann mit einem GT 40 zum Einsatz kam.<br />
Das Buch Weekend Hereos ist ein einzigartiges Werk, das für ca.<br />
200 Euro im Buchhandel unter der ISBN-Nr. 9789080119734<br />
erhältlich ist und sicherlich jeden <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Liebhaber begeistern<br />
wird, der das Fahrzeug in Aktion sehen will. Weitere Informationen<br />
betreffend der amerikanischen Rennszene und dem Einsatz<br />
der <strong>Mercedes</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S-Porter können im Internet unter www.<br />
mercedes<strong>300</strong>sls-porter.de abgerufen werden. Die letzten Renneinsätze<br />
mit dem Chevy Motor sind in „Riverside Raceway-<br />
Palace of Speed by Dick Wallen printet by Ben Franklin Press.<br />
Inc.“ auf Seite 25-41 beschrieben. So war es nicht ungewöhnlich,<br />
dass amerikanische Motoren in europäischen Fahrzeugen<br />
wie z.B. der Chevy Motor im Jaguar D von Tony Settember zum<br />
Einsatz kam. Nachdem man den Pomona Circuit für die großen<br />
Fahrzeuge als zu eng befand, zog der „Grand Prix for sports<br />
cars“ im Frühjahr 1960 nach Riverside um. Hier kam dann auch<br />
der Birdcage Maserati mit Carroll Shelby erfolgreich zum Einsatz.<br />
Es war die Zeit des Maserati Tipo 60 (2,0l), Lotus XIX, die<br />
mit F1 Motoren im Heck und leichter Bauweise auf engen Kurven<br />
den großen <strong>Mercedes</strong>, Ferraris und noch größeren Maseratis,<br />
Scarabs etc. überlegen waren. Trotzdem konnte Bill Krause<br />
mit dem alten Porter <strong>Mercedes</strong>-Chevy Bob Dranke auf seinem<br />
Tipo 61 im Dezember 1956 besiegen. In den letzten Jahren bis<br />
1961/62 wurde der <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S-Porter als <strong>Mercedes</strong>-Corvette mit<br />
dem Motor der Corvette von Chuck Stevenson gefahren. Die<br />
Gegner waren Phil Hill mit einem 3,0 1 Ferrari Testa Rossa,<br />
Bonnier, Miles, Penske u.a. auf Porsche RSK´s und RS-60,<br />
Moss, Salvadori in Copper (2,5l Coventry-Climax), Jack Brabham<br />
auf Jaguar E-Type, Tony Settember auf dem Jaguar D-Type<br />
mit Chevy Motor, Carroll Shelby und Briggs Cunningham im<br />
Birdcage Maserati und Don Hulette im Lister-Chevy.<br />
Dr. Klaus Lehr
MERCEDES-BENZ RACE DAYS IN<br />
OSCHER<strong>SL</strong>EBEN<br />
Bei den diesjährigen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Race Days in der Motorsportarena<br />
in Oschersleben (23.05. – 26.05.) waren wieder einige<br />
<strong>300</strong>er angetreten, um viel Spaß zu haben. Gefahren wurde<br />
nach Gusto. Ob gemütlich oder schnell, hier ging es nicht um<br />
einen Wettbewerb, sondern um pures Fahrvergnügen auf der<br />
Rennstrecke. Die vom Präsidenten unseres <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s Deutschland,<br />
Thomas Rosier, organisierte Veranstaltung hatte wieder<br />
Glück mit dem Wetter. <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Fahrer sämtlicher Modelle<br />
-alt wie neu- waren am Start.<br />
MERCEDES-BENZ OLDTIMERVER-<br />
SICHERUNG<br />
Unser <strong>Club</strong>vorstandsmitglied Erich Bertagnolli hat wesentlich<br />
dazu beigetragen, daß diese Versicherung für <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Oldtimer von der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Bank ins Leben gerufen wurde.<br />
Bei vielen Versicherern ist die Ersatzleistung nach Diebstahl<br />
oder Totalschaden auf den sog. Marktwert begrenzt. Darunter<br />
versteht man den mehrwertsteuerneutralen Handelswert des<br />
Fahrzeugs auf dem Privatmarkt . Dieser Wert und der sog. Wiederbeschaffungswert<br />
(Verkaufspreis bei einem professionellen<br />
Restaurator) unterscheiden sich in der Praxis erheblich. Mit dieser<br />
Versicherung bietet die MB-Bank ein Produkt, das den Versicherungsschutz<br />
bis zur Höhe des Wiederbeschaffungswertes<br />
mit sehr günstigen Prämien und beitragsfreien Schutzbriefleistungen<br />
kombiniert. Mitglieder von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Oldtimer<br />
<strong>Club</strong>s erhalten darüber hinaus noch einen 10 %igen Beitragsnachlass.<br />
Nähere Informationen gibt es bei der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Bank AG unter: 1803 80 20 60.<br />
29
30<br />
JAHRESTREFFEN <strong>2008</strong> DER GULLWING<br />
GROUP IN SONOMA, KALIFORNIEN<br />
Das 40. Jahrestreffen der Gull Wing Group International fand<br />
vom 10. bis 14. September <strong>2008</strong> in der herrlichen Weingegend<br />
von Kalifornien, nördlich von San Francisco, statt. Ich<br />
nahm an dem Treffen mit einem der von Paris nach Peking ge-<br />
fahrenen <strong>Mercedes</strong> 320CDI BlueTec teil, welcher mir von einem<br />
Freund in Los Angeles zur Verfuegung gestellt wurde, da ich<br />
nicht die Zeit hatte, meinen Roadster quer durchs Land zu<br />
fahren. Die etwa 3,000 km in dem BlueTec waren ein reines<br />
Vergnügen. Besonders beeindruckend war das enorme Drehmoment<br />
des Diesel-Motors. The Lodge of Sonoma, ein Renaissance<br />
Resort Hotel, hatte das perfekte Ambiente für diese Veranstaltung.<br />
Eine sehr schöne Anlage mit einem privaten Parkplatz re-<br />
serviert für unsere <strong>300</strong><strong>SL</strong>s. 210 Teilnehmer, darunter viele, die<br />
von weit her angereist waren, kamen nach Sonoma und brachten<br />
38 Flügeltürer und 28 Roadsters. Immer wieder ist es eine Augenweide,<br />
so viele <strong>SL</strong>s an einem Platz zu sehen, besonders bei<br />
strahlendem kalifornischen Sonnenschein. Ein Gullwing aus<br />
North Carolina gewann den Preis für die längste Fahrstrecke,<br />
9,072 km! (hin und zurück.) Die meisten der Teilnehmer kamen<br />
schon am Mittwoch an
und erhielten zum Empfang einige sehr praktische Geschenke,<br />
wie z.B. einen wasserdichten Segeltuchbehälter, der Reinigungsmittel<br />
enthielt und ganz wichtig: zwei Flaschen kalifornischen<br />
Wein mit Korkenzieher und Gläsern! Das Reinigen der Fahrzeuge<br />
nach den langen Anfahrten war anstrengend, um so mehr half<br />
dann der Wein zur Entspannung. Auf dem Board Meeting am<br />
Nachmittag wurde der neugewählte Präsident des Klubs, Richard<br />
P. Fleenor, vorgestellt. Eine Cocktailparty am Abend eröffnete<br />
den offiziellen Teil des Treffens. Am Donnerstag, nach den<br />
tech-sessions am Morgen, begann der wichtigste Teil der Veranstaltung:<br />
die Ausfahrt in die herrliche Napa Valley Landschaft.<br />
Bei perfektem Wetter startete unsere <strong>SL</strong>-Karawane in Richtung<br />
eines griechischen Restaurants in Petaluma, wo ein Mittagessen<br />
serviert wurde. Der Nachmittag war reserviert für die Besichtigung<br />
der Keller-Collection, welche für alle Teilnehmer ein einmaliges<br />
Erlebnis war. Arturo Keller, Inhaber der Keller Vinyards<br />
in Petaluma, ist bekannt für seine sagenhafte Autosammlung, die<br />
aus absolut einmaligen Fahrzeugen besteht. Die Kollektion wird<br />
nur für ausgewählte Gruppen zugänglich gemacht und bedeutete<br />
ein absolutes Highlight für unser Treffen. Jeder musste ein Formular<br />
unterschreiben, u.a. mit der Vorgabe, dass Kameras und<br />
Handys im Auto gelassen werden müssen. Das erste Gebäude<br />
zeigt ausschließlich <strong>Mercedes</strong> Fahrzeuge. Eine Kollektion der<br />
seltensten Modelle neben unbezahlbaren Einzelstücken und alle<br />
absolut perfekt restauriert! Einfach überwältigend! Man wusste<br />
nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Wir fühlten uns geehrt,<br />
solch eine einmalige Sammlung von exquisiten Fahrzeugen bewundern<br />
zu dürfen und hatten Mühe, alles in solch kurzer Zeit<br />
aufzunehmen. Ein derartiges Erlebnis erneut den Respekt und<br />
die Bewunderung für das Design und die Entwicklung der <strong>Mercedes</strong><br />
Produktion. In weiteren Gebäuden wurde eine Auswahl<br />
seltener Modelle anderer Automobilhersteller präsentiert, alle<br />
einmalig perfekt. Im Innenhof des Weingutes wurden mehrere<br />
Sorten Wein als Kostprobe angeboten, welches half, den überwältigenten<br />
Eindruck der Keller-Kollektion zu absorbieren. Die<br />
Fahrt zurück zum Hotel führte vorbei an vielen Napa-Kellereien<br />
mit weltbekannten Namen durch die herrliche Landschaft<br />
dieses Teils von Kalifornien. Freitag war reserviert für eine ganztägige<br />
Ausfahrt. Wieder sehr schönes Wetter, allerdings wurde<br />
es nach kühlem Morgen sehr heiß, welches fuer die Besitzer der<br />
Fahrzeuge mit Klimaanlage kein Problem war. Eine genau aufgezeichnete<br />
Route führte uns etwa 160 km durch die wunderschöne<br />
Napa Valley Landschaft, über meist sehr kurvenreiche<br />
Strecken mit vielen Aussichtspunkten. Aber selbst die besten<br />
Anweisungen konnten nicht vermeiden, dass ein Flügeltürer die<br />
Polizei anhielt, um nach dem Weg zu fragen (oder war es umgekehrt?)<br />
Ein kurzer Besuch bei der Mumm Napa Winery gab<br />
uns die Chance, den Mumm Sekt zu probieren. Anschliessend<br />
31
32<br />
gab es Mittagessen in der Silverado Brewing Co. in St. Helena,<br />
wo ein ausgezeichnetes Steak serviert wurde; erstaunlich, wenn<br />
man bedenkt, dass 200 hungrige Gäste zufriedengestellt werden<br />
mussten. Der Abend war reserviert fuer eine Grillparty bei<br />
einem Mitglied der Gullwing Group, auf seinem in der Nähe<br />
gelegenen Anwesen mit einer <strong>Mercedes</strong> Privatkollektion. Viele<br />
von uns hatten schon von dieser Sammlung gehört und waren<br />
besonders beeindruckt von dem speziell für die Sammlung entworfenen<br />
3-stöckigen Gebäude. Im Untergeschoss ist eine voll<br />
ausgestattete Werkstatt und im dritten Stock eine Bar, von wo<br />
man einen Ausblick über das Grundstück hat. Dazwischen ist<br />
das wovon Autoliebhaber träumen: Eine geräumige Halle, offen<br />
an beiden Seiten, mit einer Kollektion von etwa 20 <strong>Mercedes</strong><br />
Fahrzeugen. Fünf davon sind <strong>300</strong>S Zweitürer (ein Coupe und<br />
vier Cabriolets), welche einen erheblichen Teil des in geringer<br />
Anzahl gebauten Modelles darstellt. Samstag war Car Show and<br />
Swap Meet, wo 66 Flügeltürer und Roadster sich von ihrer besten<br />
Seite unter der kalifornischen Sonne zeigten. Die Farbenperspektive<br />
der Automobile war enorm, obwohl einige davon<br />
wahrscheinlich nicht auf einer <strong>300</strong><strong>SL</strong> Farbskala zu finden sind,<br />
aber jedem das Seine! Auf der Gala-Abendveranstaltung wurden<br />
Pokale ausgegeben, auch an alle Klub-Mitglieder, die für<br />
die Planung und den reibungslosen Ablauf dieses Treffens ihre<br />
persönliche Zeit geopfert hatten. Auf Wiedersehen im nächsten<br />
Jahr in Sedona, Arizona, in einem ebenfalls sehr schönen und<br />
interessanten Teil des Landes nördlich von Phoenix. Der Grand<br />
Canyon liegt nur etwa 120 km nördlich von Sedona. Das ist doch<br />
eine Reise wert?<br />
Eckart A. Scheffler, Croton-on-Hudson NY
34<br />
DIE BREMSANLAGE DES MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> –<br />
TEIL 1<br />
Die Bremsanlage an historischen Fahrzeugen verdient besondere<br />
Aufmerksamkeit, da bei der Teilnahme am heutigen Straßenverkehr<br />
die anderen Autos, unter denen man sich bewegt, eine<br />
viel bessere Bremsanlage haben, sodass man beim Bremsen des<br />
Vordermannes grundsätzlich in einer schlechteren Position ist.<br />
Deshalb ist Sparen an der Bremsanlage das Falscheste, was man<br />
tun kann.<br />
Die weit verbreitete Meinung, die Trommelbremse wäre<br />
schlecht, ist nur bedingt richtig. Eine gute Fachwerkstatt ist in<br />
der Lage, die Trommelbremse fast so gut hinzukriegen wie die<br />
Scheibenbremse.<br />
Dabei ist auf Folgendes zu achten:<br />
Wichtig ist, einmal im Jahr die Bremsflüssigkeit wechseln zu lassen,<br />
da sich im Lauf der Zeit auch durch bloßes Stehen die Bremsflüssigkeit<br />
mit Wasser anreichert. Das vermindert die Qualität<br />
der Bremsflüssigkeit, führt zu schnellerem Fading bei Belastung.<br />
Zweitens führt dieser Wasseranteil aber auch zu schneller voranschreitenden<br />
Korrosionsschäden im Bremssystem, besonders<br />
zu Korrosionsansatz in den Bremszylindern, im Hauptbremszylinder<br />
und im Servobremsgerät. Diese Korrosion führt dann<br />
irgendwann zur Undichtigkeit dieser Teile. Läuft dann z.B.<br />
die Flüssigkeit aus einem Zylinder auf die Bremsbeläge, ist auf<br />
diesem Rad fast keine Bremswirkung mehr vorhanden und im<br />
Ernstfall würde das Fahrzeug beim Bremsen völlig aus der Spur<br />
ausbrechen. Auch kann auf diesem Weg so viel Bremsflüssigkeit<br />
entweichen, dass man irgendwann mit dem Fuß ins Leere tritt.<br />
Ein solches Entweichen der Bremsflüssigkeit ist auch möglich,<br />
ohne dass man es bemerkt, weil die Flüssigkeit sich innen im<br />
Bremskraftverstärker sammeln kann.<br />
Alle 5 Jahre sollte man seine Bremse auf Herz und Nieren untersuchen<br />
lassen, mindestens alle 10 Jahre die Bremszylinder und<br />
– nicht zu vergessen auch das Servobremsgerät – zerlegen und<br />
überholen lassen. Auch die Bremsschläuche sollten in diesem<br />
Intervall getauscht werden. Die Bremsbeläge müssen in diesem<br />
Zeitraum nicht unbedingt erneuert, müssen aber genau inspiziert<br />
werden. Wer anstatt dessen solange fährt, bis etwas kaputt<br />
geht, spielt mit seinem Leben, auch wenn es meistens glimpflich<br />
abgeht.<br />
Wenn sich einmal durch einen undichten Bremszylinder die<br />
Bremsbacken mit Bremsflüssigkeit voll gesogen haben, hilft das<br />
Säubern nichts mehr, man braucht dann neue Beläge, und zwar<br />
tunlichst auch am gegenüberliegenden Rad. Die Bremsbacken<br />
müssen übrigens in einem solchen Fall nicht neu gekauft werden.<br />
Fachbetriebe bieten den Service an, die Backen neu bekleben zu<br />
lassen oder haben die Backen im Tausch auf Lager.<br />
Ohne jetzt Eigenwerbung betreiben zu wollen, muss ich dringend<br />
raten, Arbeiten an der Bremse nicht von billigen Mechanikern<br />
von nebenan machen zu lassen, sondern von einer der allgemein<br />
bekannten Fachwerkstätten. Beim Zusammenbau der Bremse,<br />
insbesondere im Bezug auf den Mechanismus zur Selbstnachstellung,<br />
werden vom Nichtfachmann häufig Fehler gemacht.<br />
Weitgehend unbekannt ist der Umstand, dass auch Bremstrommeln<br />
defekt sein können. Oft ist an den Trommeln der<br />
äußere Rand weggebrochen, wodurch die Kühlung der Tommel<br />
beeinträchtigt wird. Viele Trommeln sind zu weit ausge-<br />
dreht. Werkseitig ist das Limit 261mm Innendurchmesser. Ein<br />
großes Gefahrenpotential birgt auch die Korrosion zwischen<br />
der Alutrommel und dem inneren Stahlring. Ein Korrosionsansatz<br />
ist beim genauen Hinsehen sichtbar. In diesem Fall sollte<br />
man die Trommel keinesfalls noch verwenden. Ich habe es<br />
schon mehrmals erlebt, dass der innere Ring sich während des<br />
Fahrens aus der Tommel gelöst hat. In einem solchen Fall ist<br />
die Bremswirkung an diesem Rad, eventuell sogar am ganzen<br />
Fahrzeug, nicht mehr vorhanden. Als zwar selten, aber dennoch<br />
manchmal vorhandener Fall eines Schadens an der Bremsanlage<br />
sei noch das Einreißen von Bremsankerplatten erwähnt,<br />
wodurch die Bremswirkung ebenfalls beeinträchtigt wird. Solche<br />
Schäden kommen meist beim Roadster hinten vor oder auch<br />
vorne beim Roadster der Baujahre 60/61 mit der so genannten<br />
Duo-Duplex Bremsanlage, der letzten verbesserten Version<br />
der Trommelbremsanlage. Für diesmal wollen wir es mit dem<br />
Thema Technik soweit bewenden lassen. Fortsetzung folgt im<br />
nächsten Heft mit dem Schwerpunkt Scheibenbremsanlage und<br />
Scheibenbremsumbau.<br />
Hans Kleissl<br />
Bremstrommel mit Korrosion zwischen Alukörper und Stahlring
UMWELTZONEN / OLDTIMER<br />
Aktive und geplante Umweltzonen: Nach aktuellem Stand des<br />
Umweltbundesamtes gibt es in Deutschland ca. 96 Kommunen<br />
mit Luftreinhalteplänen. Eine mögliche Maßnahme der Luftreinhaltepläne<br />
ist die Einrichtung von Umweltzonen, die im Regelfall<br />
Einfahrbeschränkungen vorsehen. Zur Zeit sind 36 Umweltzonen<br />
mit Fahrverboten beschlossen, davon 24 bereits aktiv. (Plakettenpflicht).<br />
Durch die „Verordnung zum Erlass und zur Änderung<br />
von Vorschriften über die Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge<br />
vom 10.10.07“ wurden folgende generelle Ausnahmen<br />
von der Kennzeichnungspflicht bezüglich der Oldtimer festgelegt:<br />
Oldtimer (gemäß § 2 Nr. 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung),<br />
die ein Kennzeichen nach § 9 Abs. 1 oder § 17 der<br />
Fahrzeug-Zulassungsverordnung führen (H- Kennzeichen oder<br />
rotes 07 Kennzeichen), sowie Fahrzeuge, die in einem anderen<br />
Mitgliedsstaat der Europäischen Union, einer anderen Vertragspartei<br />
des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />
oder der Türkei zugelassen sind, wenn sie gleichwertige<br />
Anforderungen erfüllen<br />
FIVA-FAHRZEUGPÄSSE<br />
Für gewisse Oldtimer-Veranstaltungen benötigt man für das teilnehmende<br />
historische Fahrzeug eine „FIVA-Identity-Card“. Dieser<br />
vom Oldtimer-Weltverband FIVA (Fédération Internationale<br />
des Vehicules Anciens) autorisierte Fahrzeugpass bringt für den<br />
Veranstalter den Nachweis der Authentizität der Fahrzeuge<br />
und teilt diese in verschiedene Kategorien wie etwa „Original“,<br />
„Zeitgenössisch“ oder „Nachbau“ sowie in unterschiedliche Erhaltungsgruppen<br />
ein. Im Pass werden neben technischen Daten<br />
auch die Historie sowie etwaige Veränderungen des Oldtimers<br />
dokumentiert.<br />
Die Ausgabe der für viele Veranstaltungen nötigen FIVA-<br />
Fahrzeugpässe hat im Laufe des Jahres vom DEUVET zum<br />
ADAC gewechselt. Die vom DEUVET ausgegebenen Pässe<br />
behalten ihr Gültigkeit und die Gebühren wurden erheblich<br />
gesenkt. Anträge für neue Fahrzeugpässe sind an die Oldtimersektion<br />
des ADAC zu richten, dort stehen auch entsprechende<br />
Anträge zum Download zur Verfügung. Auf der ADAC.de Webseite<br />
unter folgendem Pfad:<br />
Home > Auto, Motorrad & Oldtimer > Oldtimer > FIVA ><br />
FIVA-Dokumente<br />
Hier die Preise im Einzelnen (alle Preise inkl. MwSt.):<br />
80 Euro Sondertarif für ADAC-Mitglieder, die auch Mitglied<br />
in einem ADAC-Orts- bzw. -Korporativclub sind<br />
100 Euro Sondertarif für ADAC-Mitglieder<br />
140 Euro für Oldtimerbesitzer, die nicht ADAC-Mitglied sind,<br />
aber einem ADAC-Ortsclub bzw. -Korporativclub angehören<br />
160 Euro für Oldtimerbesitzer ohne ADAC-<strong>Club</strong>anbindung<br />
BERTHA BENZ MEMORIAL ROUTE<br />
Von Automobil-Enthusiasten für Automobil-Enthusiasten: Die<br />
Bertha <strong>Benz</strong> Memorial Route ist seit 25.2.<strong>2008</strong> offiziell genehmigt<br />
und seit wenigen Tagen fertig ausgeschildert! Jetzt kann<br />
jeder begeisterte Autofahrer die 194 km lange Strecke nachfahren,<br />
die Bertha <strong>Benz</strong>, Ehefrau des Automobil-Erfinders Dr.<br />
Carl <strong>Benz</strong>, 1888 in der ersten automobilen Fernfahrt in der Geschichte<br />
der Menschheit befuhr - und zwar von Mannheim nach<br />
Pforzheim und zurück. An der Strecke finden Sie Highlights wie:<br />
Heidelberg, Schwetzingen, den nördlichen Schwarzwald, den<br />
Hockenheimring, usw., siehe: www.bertha-benz.de<br />
35
36<br />
AUSGESPERRT -<br />
EIN NÄCHTLICHES MISSGESCHICK<br />
Das MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Jahrestreffen in Kassel im Hotel La Strada,<br />
spätnachts nach dem gelungenen Galaabend schlafen die Teilnehmer<br />
alle tief und fest. Fast alle. Uschi H. drängt es kurz zum<br />
Badezimmer. Sie öffnet die Badtüre. Seltsam, die Türe ist recht<br />
schwer….blendendes Licht …Rumms..ist die Hotelzimmertüre<br />
ins Schloss gefallen. Entsetzen. Sie hat sich in der Türe geirrt<br />
und befindet sich nun auf dem hell beleuchteten Hotelgang.<br />
Ohne Kleider. OH NEIN!! - Die Türe läßt sich ohne Schlüssel<br />
von aussen nicht öffnen. Sie klopft hastig. Nichts. „Manfred!“<br />
Nichts. Sie hämmert gegen die Türe. Immer wieder, immer lauter.<br />
„MANFRED!!!“ Nichts. Das gibt´s doch nicht! Was jetzt?<br />
Sie erinnert sich, dass das Hotelzimmer ihrer Tochter ein paar<br />
Nummern weiter den Gang runter ist. Hoffentlich kommt jetzt<br />
keiner! Schnell läuft sie zu der vermeintlichen Türe und klopft.<br />
„Claudia?“ Lautes Pudelkläffen ertönt. Mist, das ist das falsche<br />
Zimmer. Wo ist das richtige? Das dort drüben muss es sein. Sie<br />
wird immer nervöser. Sie klopft also wieder. Nochmal. Dann,<br />
plötzlich, hört sie ein zögerndes, ängstliches „Ja?“ von drinnen.<br />
Das ist Claudias Stimme. Große Erleichterung. Dann ruft sie<br />
“Ich bins! MACH BITTE AUF! SCHNELL!!!“ Claudia macht<br />
ihr erstaunt die Türe auf und Uschi H. erklärt ihr, was passiert<br />
ist. Nur wie kommt sie jetzt wieder in ihr eigenes Zimmer rein?<br />
Sie ruft also Manfred mit dem Hoteltelefon an. Es dauert, bis er<br />
endlich rangeht. „Manfred! Lass mich bitte rein!“ „Uschi?????<br />
Wieso? Wo bist Du denn?“ fragt er noch ganz verschlafen. Tja,<br />
und am Ende darf Uschi H. dann wieder in ihr Zimmer und<br />
ihr Bett. Seitdem wird darüber nachgedacht, in Hotelgängen<br />
neben dem Feuerlöscher auch ein Notfallset bestehend aus Unterwäsche<br />
und einem Morgenmantel bereitzustellen.
Wir möchten Ihnen hier unser “Redaktionsbaby”, unser kleines Töchterchen Violet Summer Fleur vor-<br />
stellen, das am 11.07.08 um 17.13 Uhr in Starnberg mit 51cm und 2820g zur Welt gekommen ist. Gesund,<br />
munter und mit einem sehr sonnigen Gemüt macht sie uns sehr viel Freude. Das tolle Storchenbild<br />
mit Flügeltürer (siehe oben) haben wir von Dr. Seifert als Glückwunschkarte gebastelt bekommen.<br />
Hans Kleissl und Vanessa Fast<br />
37
38<br />
EVENTS 2009<br />
Retro Classics Stuttgart 12.03. - 15.03.2009<br />
Techno Classica Essen 01.04. - 05.04.2009<br />
Rallye Belgischer <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Côte d’Azur 06.04. - 10.04.2009<br />
Mille Miglia Italien 13.05. - 17.05.2009<br />
Jim Clark Revival Hockenheim 14. 05. - 17.05.2009<br />
MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Jahrestreffen Ravensburg 21.05. - 24.05.2009<br />
Klassikwelt Bodensee Friedrichshafen 21.05. - 24.05.2009<br />
Gaisbergrennen Salzburg 21.05. - 23.05.2009<br />
Kitzbüheler Alpenrallye Kitzbühel 03.06. - 06.06.2009<br />
Silvretta Classic Österreich 02.07. - 05.07.2009<br />
Ennstal Classic Gröbming 15.07. - 18.07.2009<br />
Schloss Dyck Classic Days Schloss Dyck 01.08. - 02.08.2009<br />
AVD Oldtimer Grand Prix Nürburgring 07.08. - 09.08.2009<br />
Classic Rallye Wien - Triest Östrreich/Italien 26.08. - 29.08.2009<br />
Goodwood Revival England 18.09. - 20.09.2009<br />
ADAC Nürburgring Classic Nürburgring 25.09. - 27.09.2009<br />
KLEINANZEIGEN<br />
BIETE<br />
500 K C-Cabriolet<br />
Baujahr 1935<br />
Vollrestauration durch bekannte Firmen, in einem traumhaften<br />
Zustand, aus Altersgründen zu verkaufen. Tel. 0171 5228725<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> Art & Car Edition von Jürgen<br />
Lewandowski<br />
Das Buch ist eine einem sehr guten Zustand und auch der Nachdruck<br />
des Handbuches ist vorhanden. Die Nummer des Buches<br />
ist 2384. Dario Thes, 0172 7328503<br />
<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster Teile<br />
Beim Ausräumen einer Garage fand ich div. Neuteile und Gebrauchtteile,<br />
die zu einem <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster gehören.<br />
Kirschenmann, Tel. 06775 674, Standort der Teile ist Idstein/<br />
Taunus.<br />
SUCHE<br />
<strong>300</strong> <strong>SL</strong> gesucht<br />
Liebe <strong>Club</strong>kameraden, nach dem Verkauf meines Roadsters<br />
Ende 2004 bereue ich diesen Schritt und möchte nun wieder<br />
einen <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Wagen, egal ob Roadster oder Coupé erwerben.<br />
Natürlich nicht zum Händler-Phantasiepreis, sondern zu<br />
einem realistischen Preis bar von privat an privat. Ich brauche<br />
keine Rechnung. Über ein freundliches Angebot freue ich mich<br />
sehr. Man erreicht mich am besten tagsüber im Büro unter<br />
06192-992810 oder mobil 0172-9111120, Ralf Weber.
DIE ANDEREN MB-CLUBS DEUTSCHLAND<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Veteranenclub von Deutschland e.V.<br />
www.mvconline.de - mvcd@t-online.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 190<strong>SL</strong> <strong>Club</strong><br />
www.mercedes-benz190sl-club.de - f.erbeck@mercedes-benz190slclub.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Interessengemeinschaft e.V.<br />
www.mbig.de - info@mbig.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Pagode e.V.<br />
www.sl-club-pagode.de - holger.widenmeyer@sl-club-pagode.de<br />
Verein der Heckflossenfreunde e.V. /MB-Strich-Acht IG<br />
www.mercedesclubs.de - stuempfig@mercedesclubs.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R/C 107 <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Deutschland e.V.<br />
www.107sl-club.de - j.kreuer@rt-42.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Kompressor <strong>Club</strong> e.V.<br />
info@kompressor-club.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> W123-<strong>Club</strong> e.V.<br />
www.w123-club.de - w123info@aol.com<br />
Unimog-<strong>Club</strong> Gaggenau e.V.<br />
www.unimog-club-gaggenau.de<br />
peter.rebsdat@unimog-club-gaggenau.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> S-Klasse-<strong>Club</strong><br />
www.mb-w-126-club.de - info@mb-w-126-club.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R129 <strong>SL</strong>-<strong>Club</strong> e.V.<br />
www.129sl-club.de - president@129sl-club.de<br />
MBMC <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>-Modellauto-<strong>Club</strong> e.V.<br />
www.mbmc.de - info@mbmc.de<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong>K-<strong>Club</strong> e.V.<br />
www.slk-club.de - info@slk-club.de<br />
MITGLIEDER<br />
Wir begrüßen unsere neuen <strong>Club</strong> - Mitglieder:<br />
Gunter Thiel<br />
Stefan Besier<br />
Karsten Wendt<br />
Stefan Dürr<br />
Gerd Overlack<br />
Dr. Helmut Röschinger<br />
Daimler AG<br />
Ausgetreten sind:<br />
Norbert Gersdorf<br />
Paul Böhringer<br />
Dr. Mojgan Ahani<br />
Jörg Landgraf<br />
Horst Bauling<br />
Der <strong>Club</strong> trauert um:<br />
Richard Heinrich<br />
NACHRUF AUF UNSER CLUBMITGLIED<br />
RICHARD HEINRICH<br />
Am 4. Oktober ist viel zu früh im Alter von 40 Jahren unser <strong>Club</strong>mitglied<br />
Richard Heinrich aus Fürstenfeldbruck verstorben. Er<br />
war ein leidenschaftlicher Autofahrer und liebte die Ausfahrten<br />
mit dem Oldtimer, auf die ihn auch oft sein Vater Siegfried begleitete.<br />
Sein beruflicher Erfolg als Informatiker, Mitinhaber und<br />
Vorstand einer Softwarefirma ermöglichte es ihm schon früh zu<br />
„privatisieren“ und sich so intensiv um Hobby und Familie zu<br />
kümmern, wie es sich mancher von uns wünschen mag. Erst<br />
als er nach der <strong>Mercedes</strong>- Maybach Rallye Anfang Mai wegen<br />
leichter Magenbeschwerden einen Arzt aufsuchte und die Diagnose<br />
Magenkrebs erhielt, mag ihm bewußt geworden sein, wie<br />
wichtig diese letzten Jahre doch für ihn waren. Es blieben ihm<br />
gerade noch 5 Monate Zeit um Abschied zu nehmen von einem<br />
kurzen, engagierten Leben sowie Freunden und Familie, die ihn<br />
als unternehmungslustigen, lebensfrohen Menschen schätzen<br />
und lieben gelernt hatten. Wir werden ihn als einen <strong>Club</strong>kameraden<br />
in Erinnerung behalten, in dessen Gesellschaft immer<br />
Frohsinn und Heiterkeit herrschten.<br />
Richard Heinrich, 07.11.67 - 04.10.08<br />
39