stahlmarkt 1.2016 (Januar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Bauen mit Stahl / Messen Prüfen Inspizieren / Nachbericht Blechexpo & Schweisstec 2015 Aus dem Inhalt: Steel International / Bauen mit Stahl / Messen Prüfen Inspizieren / Nachbericht Blechexpo & Schweisstec 2015

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02.03.2017 Aufrufe

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH. Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571 Informationen aus Stahlindustrie, Stahlhandel und Stahlverarbeitung Januar 2016 Stahlmarkt 2016: Chinas Überkapazitäten stören globale Märkte Bauen mit Stahl: Fachmesse zum Jahresauftakt Qualität: Starke Partner für jede Prüfaufgabe 1 Das Beste vereint. Edelstahlbleche und Anarbeitung in Perfektion. www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

<strong>Januar</strong> 2016<br />

Stahlmarkt 2016: Chinas Überkapazitäten stören globale Märkte<br />

Bauen mit Stahl: Fachmesse zum Jahresauftakt<br />

Qualität: Starke Partner für jede Prüfaufgabe<br />

1<br />

Das Beste vereint.<br />

Edelstahlbleche und Anarbeitung in Perfektion.<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de


Jugendbuch<br />

Stahl erobert die Welt<br />

ISBN 978-3-514-00775-8<br />

14,90 €<br />

Dr. Rainer Köthe<br />

2011 · 21,0 x 29,7 cm · 112 Seiten<br />

Unser wichtigster Werkstoff:<br />

Geschichte, Herstellung, Verwendung<br />

R i<br />

Köth<br />

Die Welt des Stahls ist faszinierend und bunt und sie prägt viele Bereiche unseres Alltags.<br />

Wie spannend das Thema Eisen und Stahl ist, zeigt das neu erschienene Buch „Stahl erobert die Welt“ des<br />

renommierten Wissenschaftsjournalisten Dr. Rainer Köthe. Der Leser lernt einige der vielfältigen Bearbeitungsverfahren<br />

kennen, die dem Stahl die gewünschten Formen geben. Und schließlich präsentiert das Buch einige spektakuläre<br />

Verwendungsarten von Eisen und Stahl. Sonderseiten erläutern Themen wie „Eisenerze- und Eisenmineralien“,<br />

„Die geheimen Tricks der Schmiede“ und „Stähle aller Art“. Und zudem ist das Buch aufwändig illustriert mit<br />

zahlreichen Fotos und speziell für das Buch angefertigten informativen Zeichnungen.<br />

Zielgruppe sind interessierte Jugendliche und Erwachsene. Daher enthält das Buch einige Vorschläge für eigene<br />

Experimente, mit denen man Themen wie Rosten und Rostschutz, Gießen und Schweißen, Metallhärte und Korrosion<br />

selbst untersuchen kann.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel. +49 211 6707- 561 · Fax +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


Editorial K 3<br />

Intelligenter Service<br />

Die Herausforderungen auf dem Stahlmarkt werden<br />

dieses Jahr ähnlich bleiben wie 2015: weiterhin deutliche<br />

Überkapazitäten, geringe Kapazitätsauslastung auf<br />

den Weltstahlmärkten, steigende Exporte aus China und<br />

zunehmender Einsatz von Handelsschutzinstrumenten<br />

in Europa. Hinzu kommt die Diskussion um die Verleihung<br />

des Marktwirtschaftsstatus an China – aus Sicht<br />

der deutschen Stahlindustrie wäre sie ein Desaster.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

In Deutschland erwartet die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl für das abgelaufene Jahr eine Rohstahlproduktion<br />

in Höhe des Vorjahresniveaus, sie verweist zudem auf<br />

eine Kapazitätsauslastung, die mit 88 % im Vergleich<br />

zum globalen Durchschnitt (72 %) durchaus günstig<br />

ausfällt. Für 2016 wird jedoch mit einem Rückgang der<br />

Stahlproduktion gerechnet. Denn: »Sollte sich das<br />

extensive Dumping chinesischer und anderer Anbieter<br />

in den kommenden Monaten oder sogar Jahren fortsetzen,<br />

könnte dies auch den Stahlstandort Deutschland<br />

ernsthaft bedrohen«, warnt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh (mehr dazu ab S. 7). Er weist<br />

darauf hin, »dass sich das Geschäftsklima beim Stahl<br />

weitgehend von der guten Entwicklung bei den Verarbeitern<br />

wie auch von Fundamentalfaktoren wie der<br />

eigenen hohen Kapazitätsauslastung abgekoppelt hat«.<br />

Auch für den Stahlhandel und die Stahl-Service-<br />

Center ist die Lage ernst. Der Stahlhandelstag des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) im No -<br />

vember letzten Jahres machte dies deutlich. Umso stärker<br />

aber dürfte sich dieses Jahr das Augenmerk auf neue<br />

Strategien richten (mehr dazu ab Seite 20). Digitalisierung<br />

oder Industrie 4.0 heißen die Schlagworte – ein<br />

Themenfeld, mit dem sich auch mittelständische Stahlunternehmen<br />

zunehmend auseinandersetzen (müssen).<br />

»Industrie 4.0 auch für den Stahlhandel?« lautete dementsprechend<br />

ein Themenfeld auf dem BDS-Stahlhandelstag.<br />

Spannend werde es jetzt, da der technologische<br />

Fortschritt inzwischen so weit sei, dass er Ausgangspunkt<br />

für viele neue Ideen darstelle, hieß es dort. Das<br />

gilt besonders auch für das Supply-Chain-Management.<br />

So ist der Stahlhandel mit seinen Dienstleistungen geradezu<br />

prädestiniert, um intelligente Services anzubieten.<br />

Mit sogenannter »digitaler Veredelung« dürfte sich in<br />

Zukunft wesentlich mehr Marge generieren lassen als<br />

mit klassischen Produkten. »Unabhängig von Produkten<br />

bzw. Stahlpreisen Dienstleistungen so zu gestalten, dass<br />

sich damit immer genug Geld verdienen lässt – das ist<br />

ein Thema, das uns Stahlhändler allesamt bewegt«, fasste<br />

BDS-Vorstand Oliver Ellermann die Situation zusammen.<br />

»Wir stehen gerade erst am Anfang der vierten<br />

industriellen Revolution«, hieß es von anderer Seite. Laut<br />

einer Studie des BMWi befinden sich auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen in einer hervorragenden Ausgangsposition.<br />

Das Prinzip Industrie 4.0, bei dem Menschen,<br />

Maschinen, industrielle Prozesse und Dienstleistungen<br />

intelligent vernetzt werden, wird also auch in<br />

der Stahldistribution Einzug halten – einige Beispiele gibt<br />

es schon.<br />

Studie zum Download<br />

Die Studie »Erschließen der Potenziale der<br />

An wendung von ›Industrie 4.0‹ im Mittelstand«<br />

steht im Internet auf der Website<br />

des Bundes ministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWI) zum Download<br />

bereit.<br />

/<br />

www.bmwi.de/DE/Mediathek/<br />

publikationen,did=716886.html<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>1.2016</strong><br />

Chinesische Exporte<br />

SEITENBLICK<br />

6 Neues Denken nötig<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Stahlausfuhren<br />

(Mill-t-Jahresdurchschnitt)<br />

134 Mill. t<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

7 Dramatische Verwerfungen auf den Stahlmärkten<br />

10 Gesteigerte Achtsamkeit<br />

12 Den Kleinen geht es zuerst an den Kragen<br />

14 Drohende Gefahr aus Brüssel<br />

16 Die Keystone-Pipeline wird vorerst nicht gebaut<br />

18 Swedish Steel Prize 2015<br />

20 25. Stahlhandelstag 2015 in Bremen<br />

24 Kashagan-Feld lockt Stahlunternehmen<br />

26 Stahlhändler müssen Lücken in Lieferketten schließen<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2011<br />

55<br />

2014:<br />

+51%<br />

2012 2013 2014<br />

Sep. 15<br />

+27%<br />

2015<br />

BRANCHENBERICHT<br />

27 Bauindustrie für 2016 optimistisch<br />

BAUEN MIT STAHL<br />

29 Messejahr beginnt mit Deubaukom 2016<br />

31 Rautendach erhält Europäischen Stahlbaupreis<br />

32 Seilsysteme für vertikale Gärten<br />

34 Edelstahl trägt Fassade des Berliner Schlosses<br />

MESSEN, PRÜFEN, INSPIZIEREN<br />

36 Kontrolle ist besser<br />

44 Messe Control feiert runden Geburtstag<br />

NACHBERICHT BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />

46 Stähle für jeden Bedarf und Geschmack<br />

RUBRIKEN<br />

42 Preiswürdig & preisverdächtig<br />

47 StahlTermine<br />

48 Veranstaltungen / VIP<br />

49 VIP<br />

50 Inserentenverzeichnis<br />

51 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


9. <strong>stahlmarkt</strong><br />

» Branchentreff<br />

anlässlich wire & Tube 2016<br />

Weltrohstahlproduktion<br />

STAHLMÄRKTE IN SCHWIE-<br />

RIGER LAGE Die Stahlmengenkonjunktur<br />

hat sich in Deutschland<br />

2015 stabil entwickelt, die Stahlindustrie<br />

ist jedoch massiv u. a.<br />

durch China-Importe belastet. Für<br />

Deutschland rechnet die WV Stahl<br />

2016 aber mit einer leichten Nachfrageerholung.<br />

ÄSTHETISCHER BAUEN MIT<br />

STAHL Stilvolle Stahlkonstruktionen<br />

sind oft Meilensteine<br />

moderner Architektur. Neben<br />

edlem Design zählen aber auch<br />

Funktionalität und Nachhaltigkeit<br />

des Baustoffs. Unser Special stellt<br />

einige außergewöhnliche Bauprojekte<br />

mit Stahl vor.<br />

QUALITÄT ENTSCHEIDET Prüfund<br />

Inspektionsaufgaben gehören<br />

mehr denn je selbstverständlicher<br />

zum Produktionsprozess – und<br />

sind für Kunden oft entscheidend.<br />

Für jede Anwendung stehen hochentwickelte,<br />

spezialisierte Systeme<br />

zur Qualitätssicherung zur Verfügung.<br />

Einige aktuelle Produktentwicklungen<br />

im Überblick.<br />

7<br />

29<br />

36<br />

Quellen: Micro-Epsilon; Sigma Cabins; worldsteel, amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl, 9. Nov. 2015<br />

Hinweise zur monatlichen<br />

worldsteel-Statistik<br />

Düsseldorf. Leider können wir Ihnen<br />

hier nicht wie sonst die monatliche Tabelle<br />

zur Rohstahlproduktion vorlegen, da die<br />

Daten bei Redaktionsschluss aufgrund der<br />

Feiertage nicht mehr berücksichtigt werden<br />

konnten. Wir nutzen stattdessen die Möglichkeit,<br />

um einmal ge nauer zu erläutern,<br />

wie die worldsteel-Tabelle zustande kommt.<br />

Die World Steel Association (worldsteel)<br />

veröffentlicht am 20. jeden Monats eine<br />

Statistik zur Produktion von Rohstahl, Eisenschwamm<br />

(DRI) und Hochofeneisen (BFI).<br />

Die Produktionstabellen werden jeden<br />

Monat um die Zahlen des jeweiligen Vormonats<br />

aktualisiert. Dabei werden die Da ten für<br />

einige Länder zunächst geschätzt, da diese<br />

nicht rechtzeitig vorliegen. Diese Schätzungen<br />

sind mit einem »e« (estimated) gekennzeichnet.<br />

Die Daten von Vormonaten werden immer<br />

dann angepasst, wenn neue Zahlen vorgelegt<br />

werden. So werden beispielsweise am<br />

20. März die Produktionsdaten aus dem Fe -<br />

bruar veröffentlicht und die Zahlen für <strong>Januar</strong><br />

aktualisiert. Revidierte Daten werden in<br />

der Tabelle mit einem »r« gekennzeichnet.<br />

In der Tabelle sind nicht alle Stahl erzeugenden<br />

Länder der Welt gelistet. Aktuell<br />

veröffentlichen 66 Nationen (Stand: Nov.<br />

2015) ihre Zahlen auf Monatsbasis. Weitere<br />

etwa 30 Länder liefern Jahreszahlen und<br />

andere nur Quartalszahlen, deren monatliche<br />

Daten geschätzt werden.<br />

K<br />

(sm 160103026)<br />

»Branchentreff<br />

WANN? 4. April 2016,<br />

ab 17:30 Uhr<br />

WO?<br />

Messegelände wire &<br />

Tube, CCD.Süd<br />

Erleben Sie einen interessanten Abend<br />

zum Ausklang des ersten Messetages<br />

mit Kurzvorträgen und anschließendem<br />

Buffet. Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

zum Erfahrungsaustausch. Zu den<br />

Referenten gehören bereits Vertreter<br />

aus Organisationen und Unternehmen,<br />

u.a. der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre, Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH, Stappert<br />

Deutschland GmbH, Hyster-Yale<br />

Materials Handling GmbH, rff Rohr<br />

Flansch Fitting Handels GmbH.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong><br />

Rohstahlproduktion<br />

im November 2015<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im November im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat um 3 % zurückge gangen,<br />

nachdem sie im Vormonat noch um knapp 3 %<br />

zugelegt hatte. Für das Gesamtjahr zeichnet<br />

sich damit eine Rohstahlproduktion etwa in<br />

Höhe des Vorjahresniveaus ab. Die Kapazitätsauslastung<br />

erreicht im bisherigen Jahrsverlauf<br />

einen hohen Wert von 88 %, verglichen mit<br />

einem globalen Durchschnitt von 72 %.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Branchentreff<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Anmeldung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164<br />

40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

www.stahleisen.de


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Neues Denken nötig<br />

Die Bundesregierung ist sicher: Die im <strong>Januar</strong> 2016 in Kraft tretende<br />

Frauenquote wird die Arbeitswelt verändern. Dazu bedarf es freilich mehr<br />

als nur eines Gesetzes. Die meisten Unternehmen können es sich künftig<br />

nicht mehr leisten, auf die Arbeitskraft gut ausgebildeter Frauen zu<br />

verzichten. Anderenfalls werden sie viele Positionen nicht besetzen können.<br />

Ein paar Wochen noch – dann soll in der<br />

häufig männerdominierten Welt der börsennotierten<br />

und / oder mitbestimmungspflichtigen<br />

Unternehmen eine neue Ära beginnen.<br />

Zum 1. <strong>Januar</strong> 2016 tritt das Gesetz zur<br />

Einführung der Frauenquote in Kraft. »Ein<br />

historischer Schritt. Die neue Regelung be -<br />

endet eine mehr als 30 Jahre währende<br />

Debatte«, meint Manuela Schwesig, die<br />

Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren<br />

und Kinder. Allerdings: Gleichstellung<br />

in den Chefetagen lässt sich nicht verordnen.<br />

Der Wandel wird nur gelingen, wenn<br />

die Unternehmen ihn freiwillig vorantreiben.<br />

Vor allem Großkonzerne hadern mit der<br />

praktischen Umsetzung der gesetzlichen<br />

Frauenquote. Börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige<br />

Unternehmen müssen<br />

für alle Aufsichtsratsposten, die ab 2016<br />

zu besetzen sind, eine Quote von 30 %<br />

einhalten. Dies betrifft nach Angaben der<br />

Bundesregierung 108 Unternehmen. Die<br />

etwa 3.500 Unternehmen in Deutschland,<br />

die börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig<br />

sind, müssen sich (flexible) Frauenquoten<br />

für Vorstand, Aufsichtsrat, oberes<br />

und mittleres Management selbst verordnen<br />

und über die Fortschritte berichten. Wer<br />

diese Vorschriften ignoriert, muss zwar nicht<br />

mit rechtlichen Sanktionen rechnen, wohl<br />

aber mit dem Verlust seiner Reputation. Und<br />

das ist oft weit schlimmer als eine Geldbuße.<br />

Der aktuelle Befund ist eindeutig: Frauen<br />

machen mehr als 50 % der Bevölkerung<br />

aus, über die Hälfte der Hochschulabsolventen<br />

sind weiblich – und trotzdem sind Männer<br />

in vielen Führungsetagen unter sich. Nur<br />

5,7 % der Vorstände in deutschen Unternehmen<br />

sind Frauen. In den Aufsichtsräten<br />

beträgt der weibliche Anteil 18,9 %. Nach<br />

einer Untersuchung des Bonner Instituts für<br />

Mittelstandsforschung (IfM) schaffen es<br />

Frauen in großen Familienunternehmen<br />

zwar deutlich häufiger an die Spitze. Gleichwohl<br />

sind sie auch<br />

hier deutlich unterrepräsentiert.<br />

Und<br />

schafft es eine Frau<br />

tatsächlich einmal<br />

bis weit nach oben<br />

in der Hierarchie, so<br />

ist sie dort meist die<br />

einzige Vertreterin<br />

ihres Geschlechts. Lediglich in 1,3 % der<br />

Großunternehmen sind zwei oder mehr<br />

Frauen im Topmanagement aktiv.<br />

Immerhin: In den kleinen und mittelgroßen<br />

Unternehmen des Mittelstands ist das<br />

Verhältnis ein wenig ausgewogener. Nach<br />

Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird<br />

etwa jedes sechste Unternehmen, das zwischen<br />

50 und 99 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

von einer Frau geführt. Je kleiner das Unternehmen,<br />

desto höher fällt der Anteil von<br />

Frauen in Führungspositionen aus, so die<br />

Analyse des IfM. Das hat nach Ansicht der<br />

Forscher jedoch nicht unbedingt mit einer<br />

frauenfreundlicheren Politik im Mittelstand<br />

zu tun. Vielmehr falle es kleineren Unternehmen<br />

auf dem Arbeitsmarkt häufig<br />

schwerer, männliche Führungskräfte für sich<br />

zu begeistern.<br />

»<br />

Gleichstellung in den Chefetagen<br />

lässt sich nicht verordnen.<br />

Der Wandel wird nur gelingen,<br />

wenn die Unternehmen ihn<br />

freiwillig vorantreiben.<br />

Wird nun die Frauenquote zu mehr Gleichberechtigung<br />

in den Führungsetagen führen?<br />

Da gehen die Meinungen in den Personalabteilungen<br />

auseinander. Einigkeit<br />

herrscht jedoch zumindest in einem Punkt:<br />

Die Gleichstellung lässt sich nicht gesetzlich<br />

verordnen. Denn Frauen zu fördern, allein<br />

um die Sache der Frauen willen, macht<br />

betriebswirtschaftlich keinen Sinn. Ohne ein<br />

Umdenken, ohne einen kulturellen Wandel<br />

wird sich substanziell wenig ändern bei der<br />

Verteilung von Spitzenjobs.<br />

Hinzu kommt: Vielen Unternehmen bleibt<br />

gar keine andere Wahl, als sich mit dem<br />

Thema zu beschäftigen. Der Fachkräftemangel<br />

zwingt sie dazu. Ein erster wichtiger<br />

Schritt ist, mehr Frauen einzustellen, um die<br />

Talentpipeline aufzufüllen. Aber das reicht<br />

nicht. Viele Personalchefs stellen fest: »Auf<br />

dem Weg in potenzielle Managementpositionen<br />

gehen uns viele Frauen verloren, weil<br />

sie die Anforderungen<br />

von Familie und<br />

Job nicht mehr in<br />

Einklang bringen.«<br />

Woran das im Einzelnen<br />

liegt, müsste<br />

man die Betroffenen<br />

fragen – und<br />

dann versuchen, die<br />

Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass<br />

die Doppelbelastung besser gelingt. Dazu<br />

bedarf es mehr als einer betriebseigenen<br />

Kinderkrippe oder einen Tag in der Woche<br />

im Homeoffice. Ein anderes Denken ist notwendig.<br />

Warum sollen nicht auch Führungsaufgaben<br />

teilbar sein – zwischen zwei Mitarbeitern<br />

/ Mitarbeiterinnen, die nicht Vollzeit<br />

arbeiten können oder wollen? Diesen<br />

kulturellen Wandel anzustoßen ist die<br />

eigentliche Herausforderung. Das geht nicht<br />

im Handumdrehen und auch nicht per Ge -<br />

setz. Aber die Frauenquote gibt dem Thema<br />

einen Schub. Entscheidend ist am Ende die<br />

Einsicht, dass Unternehmen Frauen nicht<br />

fördern, weil es der Gesetzgeber fordert,<br />

sondern weil sie erkennen, welch enorme<br />

Managementpotenziale sie damit heben.<br />

ber<br />

(sm 151202806) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 7<br />

Dramatische Verwerfungen<br />

auf den Stahlmärkten<br />

Überkapazitäten in China wachsen weiter<br />

Düsseldorf. Die Stahlindustrie befindet sich weltweit in einer schwierigen<br />

Lage. Vor allem die deutlich gestiegenen chinesischen Exporte stören<br />

das internationale Marktgefüge, wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, auf<br />

der Pressekonferenz anlässlich der internationalen Jahrestagung STAHL<br />

2015 betonte.<br />

Im Vorfeld von STAHL 2015 in Düsseldorf<br />

sprach der Verbandspräsident besonders<br />

über die massiven Überkapazitäten in China,<br />

den Handelsschutz Europas sowie die Belastungen<br />

durch die Energie- und Klima politik.<br />

Ȇber die Stahlindustrie sind weltweit dunkle<br />

Wolken aufgezogen. Auch die wettbewerbsstarke<br />

Stahlindustrie in Deutsch land<br />

kann sich davon nicht vollständig entkoppeln«,<br />

so Hans Jürgen Kerkhoff.<br />

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland<br />

hat sich der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl zufolge im Jahresverlauf 2015<br />

trotz eines schwierigen externen Umfelds<br />

vergleichsweise stabil entwickelt. So blieb<br />

die Rohstahlproduktion in den ersten zehn<br />

Monaten 2015 auf Vorjahresniveau. Die Er -<br />

zeugung warmgewalzter Erzeugnisse wurde<br />

sogar um knapp 2 % ausgeweitet. Die Ka -<br />

pazitätsauslastung erreichte mit 88 % ein<br />

Niveau, das im internationalen Vergleich<br />

eine Spitzenposition darstellt. Weltweit liegt<br />

die Auslastung bei 72 %. Aufgrund der<br />

schwachen Entwicklung der Auftragseingänge<br />

dürfte die Rohstahlproduktion 2015<br />

laut der WV Stahl allerdings nicht über das<br />

Vorjahresniveau von 42,9 Mill. t. hinaus<br />

kommen. 2016 Jahr rechnet der Verband<br />

mit einer Erholung der Stahlnachfrage in<br />

Deutschland, da die Konjunktur bei den Verarbeitern<br />

weiterhin solide verlaufe.<br />

Importsog aus China<br />

Der vorsichtig optimistische Ausblick für die<br />

Mengenkonjunktur dürfe nicht den Blick auf<br />

die Gefahren für die wirtschaftliche Situa tion<br />

der Unternehmen verstellen, wie Kerkhoff<br />

betonte. Sollte sich das extensive Dumping<br />

chinesischer und anderer Anbieter in den<br />

kommenden Monaten oder sogar Jahren<br />

fortsetzen, würde dies auch den Stahlstandort<br />

Deutschland ernsthaft bedrohen. Denn<br />

auch die wettbewerbsstarke Stahlindustrie<br />

hierzulande könne auf Dauer nicht in einem<br />

Umfeld operieren, in dem auf breiter Front<br />

mit Dumpingpreisen der Wettbewerb verzerrt<br />

wird.<br />

Laut Kerkhoff ist bereits seit Ausbruch der<br />

Krise 2009 zu beobachten, dass sich das<br />

Geschäftsklima beim Stahl weitgehend von<br />

der guten Entwicklung bei den Verarbeitern<br />

sowie auch von Fundamentalfaktoren, wie<br />

der eigenen hohen Kapazitätsauslastung,<br />

abgekoppelt hat. So überfordere die Flut<br />

von chinesischem Billigmaterial schon seit<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, <br />

annualisiert)<br />

Kapazitätsauslastung Rohstahl<br />

(in % der effektiven Vollauslastung)<br />

50<br />

105<br />

45<br />

40<br />

95<br />

85<br />

90<br />

94 97 91<br />

Mittel (00–14) <br />

87 88<br />

84 83<br />

86 88<br />

75<br />

35<br />

30<br />

2014: 42,9 Mill. t (+1%)<br />

Jan.–Okt. 15: +0,3%<br />

65<br />

55<br />

66<br />

25<br />

45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

45<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

Quelle: WV Stahl, 9. Nov. 2015<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


8 K Steel International<br />

Geschäftslage: Verarbeitendes Gewerbe und Stahlindustrie<br />

Kapazitätsauslastung (Rohstahl)<br />

vs. ifo-Geschäftslage<br />

ifo-Geschäftslage<br />

(Prozentsalden, gleitender 6-Monatsduchschnitt)<br />

100<br />

50<br />

Kapazitätsauslastung <br />

in %, 6-Monatsdurchschnitt<br />

<br />

(rechte Seite)<br />

120<br />

100<br />

80<br />

100<br />

50<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe (rechte Seite)<br />

gut<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

0<br />

60<br />

0<br />

20<br />

–50<br />

–100<br />

letzte Werte: Okt. 15<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Geschäftslage (linke Seite) <br />

Prozentsalden, 6-Monatsduchschnitt<br />

<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

40<br />

20<br />

0<br />

–50<br />

–100<br />

Geschäftslage<br />

Stahl (linke Seite)<br />

<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

schlecht<br />

letzte Werte: Okt. 15<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

–20<br />

–40<br />

–60<br />

–80<br />

Quelle: WV Stahl, 9. Nov. 2015<br />

0<br />

Chinesische Exporte<br />

160<br />

140<br />

120<br />

Stahlausfuhren<br />

(Mill-t-Jahresdurchschnitt)<br />

134 Mill. t<br />

Entwicklung der Stahlexporte (Steel Mill Products)<br />

Globale Stahlexporte (Mill. t)<br />

Rest der Welt<br />

316 315<br />

China<br />

348 358<br />

<br />

<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

55<br />

261 253<br />

255<br />

248<br />

20<br />

0<br />

2011<br />

2014:<br />

+51%<br />

2012 2013 2014<br />

Sep. 15<br />

+27%<br />

2015<br />

93<br />

110<br />

55 61<br />

2012 2013 2014 Jan.–Sep. 2015<br />

Quellen worldsteel, amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl, 9. Nov. 2015<br />

Längerem die Aufnahmefähigkeit der internationalen<br />

Märkte. Trotz wachsender Verluste<br />

der chinesischen Stahlindustrie steigen<br />

die Stahlexporte aus China immer weiter an.<br />

Im September 2015 erreichten sie ein neues<br />

Rekordniveau von 134 Mill. t – auf das Jahr<br />

hochgerechnet. Der Präsident der WV Stahl<br />

machte deutlich, dass jede dritte Tonne, die<br />

weltweit exportiert wird, inzwischen aus<br />

dem Reich der Mitte kommt.<br />

Auch in der Europäischen Union hat sich<br />

der Importsog aus China massiv verstärkt.<br />

Im vergangenen Jahr seien die Einfuhren aus<br />

China um rd. 40 % gestiegen, hieß es. Hinzu<br />

kommen »Kaskadeneffekte«: Aggressive<br />

chinesische Exporte verdrängen Anbieter in<br />

anderen Teilen der Welt, die dann ihren Weg<br />

in den relativ offenen EU-Stahlmarkt finden.<br />

So haben die Drittlandimporte in die EU seit<br />

2012 um 40 % zugenommen, während die<br />

Stahlnachfrage in der EU in diesem Zeitraum<br />

um gerade einmal 5 % angestiegen ist.<br />

2016 dürften die Überkapazitäten in China<br />

weiter wachsen und voraussichtlich die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 9<br />

400-Mill.-t-Grenze überschreiten. Die Kapazitätsüberhänge<br />

in China entsprechen damit<br />

nahezu dem Stahlbedarf in der gesamten<br />

OECD.<br />

EU-Außenhandelspolitik<br />

In dem aktuellen Marktumfeld wird es laut<br />

Kerkhoff entscheidend sein, ob die zur Verfügung<br />

stehenden handelspolitischen In -<br />

strumente zumindest die gröbsten Verzerrungen<br />

im internationalen Handel ausgleichen<br />

können. Seit dem Jahr 2004 wird in<br />

der EU kein Einfuhrzoll mehr auf Stahlimporte<br />

erhoben. Einzige Abwehrmöglichkeit<br />

gegen unfaire Einfuhren ist daher das Handelsschutzinstrumentarium,<br />

vor allem in<br />

Form von Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen.<br />

Dieses ist Kerkhoff zufolge<br />

jedoch in der EU im Vergleich zu anderen<br />

Ländern deutlich zu schwerfällig. So dauert<br />

es häufig anderthalb Jahre, bis über Handelsklagen<br />

entschieden wird. Dies ist mit<br />

10,5 Monaten mehr als doppelt so lange<br />

wie in den Vereinigten Staaten. Auch sind<br />

Anzahl der laufenden Maßnahmen sowie<br />

Höhe der durchschnittlichen Zölle dort we -<br />

sentlich höher als in der EU.<br />

»Die EU Handelsschutzverfahren müssen<br />

deshalb konsequenter angewendet und<br />

schneller durchgeführt werden«, erklärte<br />

Kerkhoff. Wenn ausgerechnet jetzt die Europäische<br />

Union China den Status einer Marktwirtschaft<br />

verleihe, würden die Abwehrmöglichkeiten<br />

gegen Dumping in einer Situation<br />

entscheidend geschwächt, in der sie dringend<br />

gebraucht werden.<br />

Internationales Klimaabkommen<br />

erforderlich<br />

»Vor dem Hintergrund der schwierigen Lage<br />

in der europäischen Stahlindustrie können<br />

keine weiteren Belastungen durch die Energie-<br />

und Klimapolitik verkraftet werden«,<br />

machte Kerkhoff deutlich. Wenn die EU-<br />

Kommission bei ihren Plänen zum Emissionshandel<br />

bleibe, stehe die Existenz der<br />

Stahlindustrie in Europa auf dem Spiel. Für<br />

den Verbandschef ist ein internationales Klimaabkommen<br />

unabdingbar, um für die<br />

Industrie global faire Rahmenbedingung zu<br />

schaffen. Hinzu komme auch ein klimapolitischer<br />

Aspekt: Stahlimporte aus China weisen<br />

mehr CO ²<br />

-Emissionen auf, als die Produktion<br />

derselben Menge in der EU haben<br />

würde. »Das zeigt, dass einseitige Klimaschutzbemühungen<br />

zu nichts führen«, sagte<br />

der Verbandschef.<br />

K<br />

AK/WS(Jp)/ (sm 160102846)<br />

L STEEL TICKER<br />

FAIRER WETTBEWERB IN<br />

DER EU GEFORDERT<br />

Düsseldorf. Im Rahmen einer Sitzung des informellen<br />

Wettbewerbsrats der EU (COMPET) wurde<br />

auf Initiative der luxemburgischen Ratspräsidentschaft<br />

die momentane Situation der europäischen<br />

Stahlindustrie diskutiert. Zu diesem Anlass haben<br />

der Verband der Stahlrecycler in Europa EFR<br />

(European Ferrous Recovery & Recycling Federation)<br />

sowie der Dachverband EuRIC (European<br />

Recycling Industries Confederation) auch die Wiederherstellung<br />

des fairen Wettbewerbs auf dem<br />

Sekundärrohstoff- und Schrottmarkt gefordert.<br />

Diese Initiative war von der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V. (BDSV) angeregt worden.<br />

Durch das momentane, nach geltendem EU-<br />

Recht illegale Preisdumping insbesondere chinesischer<br />

Primärproduzenten von Nickel und Eisen<br />

und des engen Zusammenhangs zwischen der<br />

Entwicklung der Preise von Primär- und Sekundärrohstoffen<br />

trotz substanziell unterschiedlicher<br />

Kostenstrukturen werden die europäischen Stahlrecycler<br />

und damit auch zehntausende von Arbeitnehmern<br />

in ihrer Existenz bedroht. Der Preisverfall<br />

beim Sekundärrohstoff Schrott beträgt bis zu<br />

30 %.<br />

BDSV-Hauptgeschäftsführer Dr. Rainer Cosson<br />

erklärt zur COMPET-Sitzung: »Die BDSV hat auf<br />

Grundlage des anschließend veröffentlichten<br />

Pressestatemens des Competitiveness Councils<br />

leider vorerst feststellen müssen, dass ihr An -<br />

liegen, fairen Wettbewerb herzustellen und überbordender<br />

bürokratischer Hürden innerhalb der<br />

EU Einhalt zu gebieten, nicht behandelt worden<br />

ist. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass<br />

weitere Initiativen ergriffen werden, durch die<br />

den Anliegen der Stahlrecyclingwirtschaft Rechnung<br />

getragen wird.«<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


10 K Steel International<br />

Gesteigerte Achtsamkeit<br />

ArcelorMittal will eine nachhaltige Lieferkette<br />

knüpfen<br />

Luxemburg (kibi). Größe verpflichtet. Dessen ist sich ArcelorMittal<br />

bewusst. Nun will der Stahlgigant das nachhaltige Wirtschaften in<br />

der gesamten Branche vorantreiben und als Vorbild selbst nur noch<br />

verantwortungsvoll beschaffen. Alan Knight, Leiter des Bereiches<br />

Unternehmensverantwortung, beschreibt den schwierigen Weg.<br />

Den Kodex für eine verantwortungsvolle<br />

Beschaffung haben die Luxemburger<br />

bereits im Jahr 2010 festgelegt. Seither<br />

arbeiten sie engagiert an der Umsetzung.<br />

Schnelle Erfolge wird es jedoch nicht geben.<br />

Schließlich wollen sie, dass alle Zulieferer<br />

Mindestanforderungen in den Bereichen<br />

Menschenrechte,<br />

Gesundheits- und<br />

Sicherheitsschutz,<br />

Ethik und Ökologie<br />

erfüllen.<br />

Die Lieferkette<br />

des Stahlkonzerns<br />

ist sehr lang, die rd.<br />

400 Vertragspartner<br />

sind in fast allen<br />

Regionen der Welt beheimatet – beispielsweise<br />

auch in Ländern, in denen Arbeitsschutz<br />

und Ökologie nicht an erster Stelle<br />

stehen. »Das wird ein langer Prozess«, sagte<br />

Knight im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

ArcelorMittal fordert nicht nur die Einhaltung<br />

der Richtlinien, sondern bietet seinen<br />

Zulieferern auch Unterstützung bei der Um -<br />

setzung der Vorgaben an. In den Verhandlungen<br />

über die Gestaltung der einzelnen<br />

Standards setzt das Management auf ein<br />

partnerschaftliches Miteinander. Regelmäßige<br />

Überprüfungen stellen anschließend<br />

sicher, dass die Bemühungen nicht ins Leere<br />

laufen und die Lieferanten das Vereinbarte<br />

auch einhalten.<br />

Die Zulieferer, die den Kodex in ihren eigenen<br />

Lieferketten umsetzen, beachtet Arcelor-<br />

Mittal besonders. Geschäftspartner, die sich<br />

indes gegen die Richtlinien wehren und keine<br />

Verbesserungen anstreben, werden durch<br />

»<br />

Immer mehr Kunden achten mittlerweile auf nachhaltiges<br />

Wirtschaften. Sie wollen wissen, wo Kohle und<br />

Eisenerz herkommen – und wie wir sicherstellen, dass<br />

bei der Erzeugung keine schlimmen Dinge passieren.<br />

Alan Knight, Leiter Bereich Unternehmensverantwortung ArcelorMittal<br />

andere ersetzt. Denn immer mehr Kunden<br />

achten mittlerweile auf nachhaltiges Wirtschaften<br />

– nicht nur innerhalb des Konzerns,<br />

sondern auch bei den Lieferanten von Gütern<br />

und Dienstleistungen. »Sie wollen wissen,<br />

wo Kohle und Eisenerz herkommen und wie<br />

wir sicherstellen, dass bei der Erzeugung keine<br />

schlimmen Dinge passieren, wie die Ausbeutung<br />

von Arbeitern oder die Zerstörung<br />

von Re genwäldern«, beschreibt der Manager<br />

die neuen Anforderungen. Auch die Anteilseigner<br />

von ArcelorMittal pochen verstärkt auf<br />

das Einhalten bestimmter Umwelt- und So -<br />

zialstandards.<br />

ArcelorMittal kümmert sich zunächst um<br />

die Bereiche, in denen die Produktionsbedingungen<br />

besonders brisant sind. Dies gilt<br />

beispielsweise für die Zinnerzeugung in<br />

Indonesien und den Holzkohleabbau in Brasilien.<br />

Aber auch die Fertigung in Argentinien<br />

bedarf umfangreicher Verbesserungen.<br />

ArcelorMittal beteiligt sich dort an einem<br />

Regierungsprojekt in Santa Fe und bietet<br />

Weiterbildungen über nachhaltige Erzeugung<br />

an.<br />

Der Stahlerzeuger hat sich zudem verpflichtet,<br />

keine Mineralien einzusetzen, die<br />

in Konfliktregionen abgebaut werden und<br />

deren Verwendung dazu beiträgt, bewaffnete<br />

Aufstände zu finanzieren und Menschenrechte<br />

zu verletzen. Auch hier sieht<br />

der Konzern seine Zulieferer in der Pflicht.<br />

Globales Stahlzertifikat geplant<br />

Aber das ist noch nicht alles. Der derzeit<br />

weltgrößte Stahlhersteller unterstützt zu -<br />

dem die geplante Einführung eines global<br />

gültigen Nachhaltigkeitszertifikates für Stahl<br />

und ist Mitglied der Initiativen IRMA (Initiative<br />

for Responsible Mining Assurance) und<br />

Responsible Steel. Beide Organisationen<br />

setzen sich für bewusstes Wirtschaften ein<br />

und werben intensiv um Mitglieder. Die Lu -<br />

xemburger bringen sich mit ihrem Wissen<br />

aus den Bereichen Stahl und Bergbau ein,<br />

um saubere Prozesse zu entwickeln und<br />

Umweltbelastungen zu minimieren. Themen<br />

sind Energie- und Ressourceneffizienz, Biodiversität,<br />

Abfallreduzierung und Recycling.<br />

Eine Vorlage des geplanten Zertifikates<br />

bietet das FSC-Warenzeichen auf Holz und<br />

Holzprodukten. Es gewährleistet, dass Menschen<br />

und Natur verantwortungsvoll be -<br />

handelt werden. »Entsprechendes ist in der<br />

Fischerei-, Kaffee- und Baumwollindustrie<br />

gelungen«, sagte Knight. Es gebe keinen<br />

Grund, warum das Modell nicht auch in der<br />

Stahlbranche funktionieren sollte.<br />

Vertreter aller Interessensgruppen werden<br />

seinen Vorstellungen zufolge irgendwann<br />

an einem Tisch sitzen. »Das ist zunächst einmal<br />

ein sehr politischer Prozess«, betont der<br />

Manager. So stelle sich beispielsweise die<br />

Frage, wie viel ein unberührter Regenwald<br />

wert sei. Umweltschützer und Industrielle<br />

würden hier sehr unterschiedliche Antworten<br />

geben.<br />

Bei den Verhandlungen geht es ausschließlich<br />

um die Balance. »Sind die Standards<br />

zu anspruchsvoll, werden sie nicht<br />

akzeptiert. Sind sie zu gering, wird sich<br />

nichts verändern«, beschreibt Knight den<br />

Konflikt.<br />

Haben sich die Teilnehmer auf einen Standard<br />

geeinigt, müsste dieser unbedingt von<br />

einer anerkannten Stelle überprüft und<br />

zertifiziert werden. Nur dann würde er von<br />

allen Seiten akzeptiert. »Langfristig wollen<br />

wir unseren Kunden durch die Zertifizierung<br />

die Sicherheit geben, die sie sich wünschen«,<br />

sagte der ArcelorMittel-Bereichsleiter<br />

– ohne einen genauen Zeitpunkt zu<br />

nennen.<br />

(sm 160102861) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 11<br />

Wirtschaftlicher Erfolg mit<br />

Rücksicht auf Mensch und Umwelt<br />

Riesa. Die ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH hat ihr<br />

Profil als regional verantwortungsbewusstes Unternehmen<br />

geschärft. Das zeigt die Nachhaltigkeitsbilanz<br />

für die Geschäftsjahre 2013/2014.<br />

QR-Code zur<br />

Feralpi-Nachhaltigkeits<br />

bilanz<br />

auf Youtube<br />

Die ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH arbeitete im Jahr 2013<br />

weiter an der Forschung und Anwendung modernster Technologien<br />

zur Verringerung der Emissionen. Meilensteine sind die EMAS-Zertifizierung<br />

(Eco Management and Audit Scheme), die höchste Anerkennung<br />

unter den Umweltzertifizierungen. Das Gütesiegel würdigt<br />

die Einhaltung der gesetzlichen Normen. 2015 wurde Feralpi Stahl<br />

erfolgreich EMAS-revalidiert.<br />

Auch der Rückblick auf die vergangenen drei Jahre seit der<br />

EMAS-Erstzertifizierung 2012 fällt positiv aus: Sowohl bei Rohstoffverbrauch<br />

als auch bei Abfallmengen und Energieverbrauch wurden<br />

Verbesserungen erzielt. So konnte der spezifische<br />

Stromverbrauch seit 2012 für Feralpi<br />

Stahl um 14 % reduziert werden. Der spezifische<br />

Einsatz von Rohstoffen sank 2014 im<br />

Vergleich zu 2008 um 15 %.<br />

Im Jahr 2013 ging die Anlage zur Abwärmedampferzeugung<br />

in Kooperation mit den<br />

Stadtwerken Riesa in Betrieb. Dabei wird entstehende<br />

Abwärme aus der Stahlerzeugung<br />

zur Dampferzeugung genutzt und damit CO 2<br />

eingespart. Pro Stunde werden so ca. 30 t<br />

Dampf erzeugt. Bis zu 10 t / h davon werden zu den Stadtwerken<br />

Riesa weitergeleitet. Zusätzlich wird aus ca. 20 t Dampf / h in einer<br />

Turbine Elektroenergie für den Eigenbedarf erzeugt. Feralpi Stahl<br />

sowie die Stadtwerke gewannen für diese Innovation den Sächsischen<br />

Umweltpreis 2013.<br />

Als weitere Erfolge im Umweltschutz be nennt die Nachhaltigkeitsbilanz<br />

die regelmäßige Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 sowie<br />

die Zertifizierung des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO<br />

50001.<br />

Für das Geschäftsjahr 2014 weist die Bilanz eine Gesamtnettowertschöpfung<br />

für Feralpi Stahl von 56,68 Mill. € aus. Dies entspricht<br />

einem Zuwachs um 53,9 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Zur Kommunikation in Riesa und darüber hinaus trägt auch ein<br />

Kurzfilm bei. Das Video mit den Comic-Protagonisten Paul und Franz<br />

macht Feralpi Stahls Umwelt engagement auf unterhaltsame Weise<br />

deutlich. Weitere wichtige Bausteine zur positiven öffentlichen<br />

Wahrnehmung in Sachen Umweltschutz und soziales Engagement<br />

sind die langjährigen Sponsoring-Aktivitäten des Unternehmens. Die<br />

Nachhaltigkeitsbilanz sowie der Kurzfilm sind online auf der Homepage<br />

des Unternehmens und auf Youtube abrufbar.<br />

www.feralpi.de<br />

https://www.youtube.com/watch?v=7r3q7Fd11pE<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


12 K Steel International<br />

Den Kleinen geht es zuerst an den Kragen<br />

Schwache Inlandsnachfrage bedroht Stahlerzeuger in China<br />

London (kibi). Der sinkende Stahleinsatz in China wird die Gewinne der<br />

heimischen Stahlerzeuger in den kommenden Monaten weiter schmälern,<br />

so die US-Ratingagentur Moody‘s. Vor allem kleine Unternehmen seien in<br />

ihrer Existenz bedroht.<br />

Neben kleinen Unternehmen könne die<br />

erwartete Nachfragedelle aber auch die<br />

mächtigen Staatskonzerne zum Stilllegen<br />

von Kapazitäten veranlassen, so die Experten<br />

der US-amerikanischen Ratingagentur<br />

Moody‘s Investors Service. Sie prognostizieren<br />

eine weiter schwächelnde chinesische<br />

Binnennachfrage, die tiefe Löcher in die<br />

Kassen der Stahlerzeuger reißen dürfte.<br />

Chinas Zentralregierung hat bereits vor<br />

geraumer Zeit ihre hohen Investitionen in<br />

Immobilien und Infrastrukturprojekte reduziert.<br />

Auch die verarbeitende Industrie<br />

nimmt immer mehr Tempo aus der Produktion.<br />

Die nur noch in kleinen Schritten wachsende<br />

Wirtschaft des Landes wird bis Ende<br />

2016 weniger Stahlerzeugnisse als bisher<br />

benötigen. Moody´s rechnet mit einem<br />

Rückgang der Inlandsnachfrage um 5 %. Da<br />

die Exporte aber weiter steigen, werden<br />

Chinas Stahlerzeuger im laufenden Jahr nur<br />

Absatzrückgänge zwischen 3 % bis 4 %<br />

verzeichnen.<br />

Aber selbst dies geht nicht spurlos an der<br />

Branche vorbei. Die bereits bestehenden<br />

Überkapazitäten werden sich weiter erhöhen<br />

und die Stahlpreise auf einen historischen<br />

Tiefstand schicken. Die niedrigen<br />

Rohmaterialkosten können diese Preisrückgänge<br />

nicht mehr ausgleichen, so<br />

Moody‘s. Die Einnahmen der Stahlerzeuger<br />

sinken.<br />

Unternehmen verzeichnen<br />

bereits Verluste<br />

Diese Entwicklung deutete sich bereits im<br />

vergangenen Jahr an. Nach Angaben des chinesischen<br />

Eisen- und Stahlverbands rutsch ten<br />

mittlere und große Stahlerzeuger gemeinsam<br />

betrachtet in den ersten acht Monaten in die<br />

Verlustzone.<br />

Der Druck auf die Gewinnmargen könnte<br />

die Eigentümer zum Nachdenken anregen<br />

und die Restrukturierung der Stahlindustrie<br />

einleiten. Viele Unternehmen seien nicht in<br />

der Lage, sich über einen längeren Zeitraum<br />

zu retten und müssten entweder schließen<br />

oder ihre Erzeugung an die neuen Bedingungen<br />

anpassen, heißt es bei Moody‘s. Die<br />

China: Stahlnachfrage und -produktion<br />

Stahlproduktion Nachfrage jährliches Wachstum der Produktion jährliches Wachstum der Nachfrage<br />

900<br />

35<br />

800<br />

30<br />

700<br />

25<br />

in Mill. t<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Wachstum in %<br />

200<br />

0<br />

100<br />

–5<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 LTM<br />

08/15*<br />

* lt. tatsächlicher Stand von Aug. 2015<br />

e<br />

geschätzt<br />

2015 e 2016 e<br />

Quelle: China Iron & Steel Association, China‘s General Administration of Customs, Moody‘s Investors Service‘s projection<br />

–10<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 13<br />

Stahlverwendung in China<br />

L STEEL TICKER<br />

nach Industriezweigen<br />

Bahn 1%<br />

Behälter 1%<br />

Haushalt 1%<br />

Schiffbau 2%<br />

Energie 4%<br />

Automotive<br />

7%<br />

Maschinenbau<br />

20%<br />

Andere<br />

9%<br />

Bauwesen,<br />

Infrastruktur 17%<br />

Bauwesen,<br />

Gebäude<br />

38%<br />

Quelle: China Iron & Steel Association, Moody‘s<br />

MEPS: ROSTFREIERZEUGUNG ERREICHT 2015<br />

REKORDNIVEAU<br />

London. Die Erzeugung von nichtrostendem Stahl ist nach Berechnungen<br />

des internationalen Marktforschungsunternehmens MEPS im Jahr 2015 um<br />

1 % auf 42,1 Mill. t gestiegen. Während in der ersten Jahreshälfte noch ein<br />

Rückgang von 0,75 % verzeichnet worden war, prognostizierte MEPS von<br />

Juli bis Ende Dezember 2015 eine Zunahme von rd. 2,8 %. Vor allem die USA<br />

und Südkorea haben 2015 mehr Rostfreistahl erzeugt. Weniger kam aus<br />

Japan, Taiwan und der Europäischen Union.<br />

Die Volksrepublik China behielt auch 2015 ihre weltweit führende Rolle.<br />

Zwar steigerten die heimischen Stahlerzeuger ihre Produktion nur noch um<br />

2 % nach einem Plus von 14,3 % im Vorjahr. Allerdings stieg der Anteil an<br />

der weltweit erzeugten Menge im Jahr 2015 auf 52,5 % nach 18,5 % im Jahr<br />

2006. Im laufenden Jahr sehen die Marktforscher in China einen Anstieg um<br />

1,8 %. Weltweit dürfte 2016 mit 43 Mill. t ein weiterer Rekord verzeichnet<br />

werden.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160102836)<br />

in Privatbesitz befindlichen kleinen und mittleren Unternehmen<br />

kommen zuerst in Existenznot, da sie wegen fehlender finanzieller<br />

Mittel Verluste nicht ausgleichen können. Außerdem leiden sie<br />

bereits unter schärferen Umweltvorschriften.<br />

Die Stahlanalysten prognostizieren, dass die Stahlnachfrage in<br />

China innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre kaum noch steigen<br />

wird. Für die Erzeuger führt dies zu einem steigenden Wettbewerb.<br />

Über den Erhalt von Aufträgen entscheiden künftig vor allem die<br />

Breite des Angebotes, die Qualität der Produkte und der Service.<br />

Dies begünstigt die beiden großen Stahlkonzerne Baosteel und<br />

Wuhan Iron & Steel. Sie dürften mit ihren interessanten Produktpaletten<br />

punkten und viele Marktanteile gewinnen. Beide schließen<br />

gerade ihre ineffizient arbeitenden Werke und errichten neue Anlagen.<br />

K<br />

kibi(Jp)/mh/SE/ (sm 160102907)<br />

HOCHOFENMODERNISIERUNG BEI SSAB<br />

ABGESCHLOSSEN<br />

Stockholm. Der schwedische Stahlerzeuger SSAB hat die Modernisierung<br />

seiner Hochöfen im schwedischen Lulea und im finnischen Raahe beendet.<br />

Beide Anlagen sollen nun erstklassigen Rohstahl hervorbringen, kostengünstiger<br />

arbeiten und noch umweltverträglicher sein. SSAB rechnet von 2016 an<br />

mit jährlichen Einsparungen von 200 Mill. schwedischen Kronen. In Lulea<br />

nahmen die komplexen Arbeiten mehr als drei Monate in Anspruch. 15 Jahre<br />

lang war der Hochofen in Betrieb. Rd. 600 Dienstleister aus ganz Europa<br />

waren beteiligt, um die Anlage für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu modernisieren.<br />

Ausgetauscht wurden u.a. die Herdöfen, die Kühl elemente, die beiden<br />

Konverter und der Kokslöschturm. Im finnischen Werk Raahe wurde der Hochofen<br />

bereits im Jahr 2011 modernisiert. Dort wurde nun die Integration einer<br />

Kohlenstaubeinspritzanlage abgeschlossen. SSAB betreibt in Skandinavien<br />

insgesamt fünf Hochöfen mit einer Gesamtkapazität von rd. 6,4 Mill. t. Zwei<br />

befinden sich in Raahe, zwei in Oxelösund und einer in Lulea.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102886)<br />

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14 K Steel International<br />

Drohende Gefahr aus Brüssel<br />

Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft gefährdet Millionen<br />

Arbeitsplätze in der EU<br />

Washington. Die Europäische Union spielt nach Einschätzung vieler<br />

Experten mit dem Feuer. Sollte die Kommission der Volksrepublik China im<br />

Alleingang den Status einer Marktwirtschaft gewähren, gefährdet sie nach<br />

Einschätzung des Economic Policy Institute (EPI) bis zu 3,5 Millionen<br />

Arbeitsplätze in der Gemeinschaft. Den Löwenanteil müsste Deutschland<br />

verkraften.<br />

Seit vielen Jahren fordert die Volksrepublik<br />

China von ihren internationalen Handelspartnern<br />

die Anerkennung als Marktwirtschaft.<br />

Seit genauso vielen Jahren verwehren<br />

viele Mitglieder der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) China vehement diesen<br />

Wunsch. Sie wissen, welch negative Folgen<br />

der Schritt für den globalen Handel hätte.<br />

Nur einige Politiker in der Europäischen Union<br />

scheinen dieses Risiko zu unterschätzen<br />

und sprechen sich für eine einseitige Ge -<br />

währung des gewünschten Status aus.<br />

Setzen die Fürsprecher den Alleingang<br />

durch, würde das bislang geltende Antidumpingrecht<br />

wirkungslos, prognostiziert<br />

Prof. Robert E. Scott, Direktor des Economic<br />

Policy Institute für Handel und Industriepolitik,<br />

in seiner aktuellen Studie »Unilateral<br />

grant of market economy status to China<br />

would put millions of EU jobs at risk«. Die<br />

Europäische Union könnte Einfuhren aus<br />

China nicht mehr mit Antidumpingzöllen<br />

belegen und müsste tatenlos zusehen, wie<br />

die Mitgliedstaaten mit Billigimporten aus<br />

dem Reich der Mitte überschwemmt würden.<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

in Europa sinkt<br />

Die hohen Einfuhren würden die Produktion<br />

in der EU pro Jahr um 114,1 Mrd. bis 228<br />

Mrd. € reduzieren und das Bruttoinlandsprodukt<br />

um 1 bzw. 2 % senken. Dies könnte<br />

nach Einschätzung des Direktors der<br />

unabhängigen Denkfabrik aus Washington<br />

1,7 Mill. bis 3,5 Mill. direkte und indirekte<br />

Arbeitsplätze in der EU vernichten.<br />

Scott bezeichnet diese Berechnungen je -<br />

doch als konservativ. Angesichts der be reits<br />

bestehenden Überkapazitäten in China und<br />

der hohen Dumpingexporte sei ein noch<br />

hö herer Arbeitsplatzverlust wahrscheinlich.<br />

Es stünden bis zu 2,7 Mill. weitere Stellen in<br />

sehr importsensiblen Industrien auf dem<br />

Spiel. Besonders betroffen seien Autoteile,<br />

Papier, Stahl, Keramik, Glas, Aluminium,<br />

Fahrräder, Chemikalien und Solarzellen.<br />

Allein in der Stahlindustrie rechnet der<br />

Experte mit 350.000 möglichen Arbeitsplatzverlusten.<br />

Innerhalb der Gemeinschaft sind die meisten<br />

Arbeitsplätze nach Berechnungen des<br />

EPI in Deutschland bedroht. 319.700 bis<br />

639.200 Stellen könnten hier vernichtet<br />

werden. Die zweithöchste Belastung mit<br />

208.100 bis 416.200 Stellen sieht Scott in<br />

Italien. Es folgen Großbritannien und Frankreich<br />

mit 193.400 bis 386.800 beziehungsweise<br />

183.300 bis 366.800 betroffenen<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Deutsche Industrie mahnt<br />

vor fatalen Folgen<br />

In Deutschland sind viele Handels- und<br />

Industrieexperten seit Langem einer Meinung.<br />

Sie bezeichnen China weiterhin als<br />

Staatswirtschaft und begründen dies mit der<br />

Lenkung der Wirtschaft mittels Fünfjahresplänen<br />

und hohen Subventionen. Ihrer Einschätzung<br />

zufolge erfüllt die Volksrepublik<br />

die internationalen Kriterien für eine Marktwirtschaft<br />

noch lange nicht. Mit entsprechendem<br />

Unverständnis reagieren sie deswegen<br />

auf die Alleingänge europäischer<br />

Politiker. Sie sind sich zudem sicher, dass<br />

nicht einmal die USA und Japan China den<br />

Marktwirtschaftsstatus zuerkennen würden.<br />

Die Branchenexperten befürchten fatale<br />

Folgen einer vorzeitigen Anerkennung. Das<br />

Heranziehen von Preisen aus Vergleichslä n-<br />

dern, die nach marktwirtschaftlichen Prinzipien<br />

agieren, würde kaum noch mö glich<br />

und verhindere so Dumpingnachweise.<br />

Schon jetzt leidet die Europäische Ge -<br />

meinschaft unter den hohen Exporten aus<br />

China. Zwischen 2000 und 2015 stiegen die<br />

Lieferungen durchschnittlich um 11,1 % pro<br />

Jahr. Der Wert der Waren erhöhte sich von<br />

74,6 Mrd. € im Jahr 2000 auf 359,6 Mrd. €<br />

15 Jahre später. Das EPI geht davon aus,<br />

dass die Einfuhren in die EU nach einer einseitigen<br />

Statusanerkennung in den kommenden<br />

drei bis fünf Jahren pro Jahr um 25<br />

bis 50 % steigen werden. Zudem würde die<br />

sinkende Nachfrage nach Erzeugnissen aus<br />

den Mitgliedstaaten Investitionen in die herstellende<br />

Industrie der Union lähmen. »Be-<br />

vor die Europäische Union China im Alleingang<br />

den Status einer Marktwirtschaft<br />

anbietet, sollte sie ausgiebig über die hohen<br />

Produktionsverluste und die gefährdeten<br />

Arbeitsplätze nachdenken«, schreibt Scott.<br />

Ende des Jahres 2014 hatte die EU laut EPI<br />

81 Antidumpingmaßnahmen verhängt und<br />

bearbeitete 13 Antisubventionsverfahren.<br />

Drei Fünftel aller Vorfälle betrafen die Volksrepublik<br />

China. Die USA unterhielten am<br />

1. September 129 Antidumpingmaßnahmen<br />

gegen die Volksrepublik – mehr als alle<br />

anderen Länder der Welt. (sm 151102596) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 15<br />

L STEEL TICKER<br />

FÜR STAHLVERBÄNDE IST CHINA<br />

KEINE MARKTWIRTSCHAFT<br />

Santiago. Neun Stahlverbände aus Europa,<br />

Nordamerika, Lateinamerika und Kanada haben<br />

sich vehement gegen die Anerkennung Chinas als<br />

Marktwirtschaft ausgesprochen. Sie fordern die<br />

Welthandelsorganisation (WHO) auf, dem Reich<br />

der Mitte diesen Status nicht automatisch zuzubilligen,<br />

sondern genau zu überprüfen, ob das<br />

Land die geforderten Bedingungen erfüllt. Die<br />

Chinesen beharren indes darauf, ab Dezember<br />

2016 als Marktwirtschaft anerkannt zu werden.<br />

Sie berufen sich auf Zusagen, die das Land beim<br />

Beitritt zur Welthandelsorganisation erhalten<br />

haben soll. Bereits seit vielen Monaten ist ein<br />

Streit über die Frage entbrannt, ob China automatisch<br />

die Bezeichnung Marktwirtschaft tragen<br />

darf oder erst entsprechende Bedingungen erfüllen<br />

muss.<br />

Die Stahlverbände beschuldigen China als<br />

Hauptverursacher der gegenwärtigen Überkapazitäten.<br />

Sie rechnen außerdem damit, dass das Land<br />

in den kommenden Monaten die Erzeugung auf<br />

hohem Niveau halten wird. Alle Länder müssten<br />

nun deutlich machen, dass die chinesische Regierung<br />

weiterhin großen Einfluss auf die heimische<br />

Stahlindustrie nimmt und dies mit den Regeln einer<br />

Marktwirtschaft nicht vereinbar sei.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102874)<br />

VIEL STAHL IN ZAHLEN<br />

Brüssel. Der Weltstahlverband worldsteel hat<br />

sein statistisches Jahrbuch 2015 fertiggestellt. Das<br />

Nachschlagewerk gibt Auskunft über die Erzeugung<br />

von Rohstahl, Halbzeug und Fertigprodukten<br />

sowie den Einsatz und den Handel von Stahl im<br />

Jahr 2015. Die Daten stammen von den Mitgliedern<br />

des internationalen Dachverbands und inter-<br />

nationalen Organisationen. Das Dokument kann<br />

von der Homepage des Verbandes he runtergeladen<br />

oder im Buchladen als gedrucktes Exemplar<br />

bestellt werden.<br />

www.worldsteel.org<br />

K<br />

/<br />

kibi(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160102911)<br />

EUROFER UND INDUSTRIALL<br />

WARNEN VOR WEITEREM<br />

ARBEITSPLATZVERLUST<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER und der internationale Gewerkschaftsverband<br />

industriAll haben die Europäische Union<br />

aufgefordert, weitere Arbeitsplatzverluste in der<br />

Stahlindustrie zu verhindern. In den jüngsten<br />

Monaten seien bereits 5.000 Jobs in Europa und<br />

in Großbritannien vernichtet worden. »Diese Entlassungen<br />

sind die direkten Folgen der regulatorischen<br />

Belastungen innerhalb der EU und ihrer<br />

Mitgliedstaaten und vor allem des Verkaufs von<br />

chinesischen Dumpingstählen auf europäischen<br />

Märkten«, sagte der stellvertretende Gewerkschaftssekretär<br />

Bart Samyn.<br />

EUROFER-Generalsekretär Axel Eggert forderte,<br />

dass die EU ihre Handels-, Klima- und Energiepolitik<br />

sowie das Emissionshandelsgesetz<br />

überarbeite, damit die Stahlindustrie wettbewerbsfähig<br />

bleibe. Es dürfte nicht sein, dass die<br />

bereits sehr gut aufgestellten Stahlunternehmen<br />

noch weitere Kosten tragen müssten. »Die Politiker<br />

müssen alles tun, um diese innovative und<br />

strategisch wichtige Industrie in Europa zu halten«,<br />

sagte Eggert.<br />

EUROFER und industriALL warnten außerdem<br />

vor der verfrühten Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft.<br />

Wenn das Land die Kriterien nicht<br />

erfülle und den Status einer Marktwirtschaft<br />

erhalte, hätte dies verheerende Folgen für viele<br />

verarbeitende Industrien in Europa. Sie hätten<br />

dann kaum noch Möglichkeiten, gegen Billigimporte<br />

aus China vorzugehen.<br />

»Wenn Arbeitsplätze erst einmal vernichtet<br />

sind, verschwinden sie für immer«, sagten Eggert<br />

und Samyn.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160102879)<br />

ENGERE ZUSAMMENARBEIT<br />

ZWISCHEN STAHL- UND<br />

AUTOMOBILINDUSTRIEN<br />

Chongqing. Der Weltstahlverband worldsteel<br />

und der chinesische Eisen- und Stahlverband CISA<br />

haben während einer gemeinsamen Tagung über<br />

Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit<br />

zwischen der Stahl- und der Automobilindustrie<br />

diskutiert. Außerdem sprachen sie über die Re -<br />

duzierung von Umweltbelastungen durch die<br />

verstärkte Beachtung von Ökobilanzen. Großen<br />

Raum nahm der Erfahrungsaustausch über innovative<br />

Stähle für die Herstellung von leichten<br />

Fahrzeugen und ökonomische Fahrzeugdesigns<br />

ein.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102963)<br />

DREI LD-KONVERTER<br />

FÜR SSAB IN FINNLAND<br />

London. Im finnischen Werk Raahe des Stahlerzeugers<br />

SSAB Europe Oy ist im Oktober der<br />

erste von drei von Primetals Technologies gelieferten<br />

LD-Konvertern in Betrieb gegangen. Die<br />

neuen Konverter verfügen bei gleichem Platzbedarf<br />

über ein größeres Reaktionsvolumen.<br />

Ein neues Feuerfestkonzept sorgt für eine längere<br />

Lebensdauer der Zustellung. Die beiden<br />

anderen Konverter sollen schrittweise bis August<br />

2016 in Betrieb gehen. K<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160102905)<br />

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16 K Steel International<br />

Die Keystone-Pipeline wird<br />

vorerst nicht gebaut<br />

Obamas »Nein« wird kritisch aufgenommen<br />

New York (bln). Der seit Jahren geplante Bau der Keystone-Pipeline<br />

ist am »No« des US-Präsidenten Barack Obama gescheitert. Die über<br />

1.897 km lange Pipeline sollte Sand-Petroleum aus dem Westen Kanadas<br />

in die US-Bundesstaaten Montana, Süd Dakota und Nebraska pumpen<br />

und von dort mit Hilfe der bereits gebauten Pipelines zu Raffinerien an<br />

der amerikanischen Golfküste transportieren.<br />

Mit dieser Entscheidung ignorierte<br />

Obama den Willen einer Kongressmehrheit,<br />

die mit überwältigender Majorität der Republikaner<br />

und Stimmen von Demokraten aus<br />

Öl produzierenden Bundesstaaten für eine<br />

rasche Genehmigung der Pipeline durch die<br />

Obama-Administration votiert hatte. Eine<br />

starke Lobby von Umweltschützern und<br />

Obamas persönliche Überzeugung, dass<br />

katastrophale Umweltschäden nur durch<br />

gravierende Änderungen in der einheimischen<br />

und globalen Energiepolitik verhindert<br />

werden können, beeinflussten die Entscheidung<br />

des Präsidenten.<br />

Das von Umweltschützern gefeierte, von<br />

Industriekreisen und einer überparteilichen<br />

Kongressmehrheit jedoch scharf kritisierte<br />

Votum fiel nach der taktischen Entscheidung<br />

der TransCanada Corporation, die be reits<br />

viele Millionen Dollar in die Planung gesteckt<br />

hatte. Um die befürchtete Ablehnung durch<br />

den Präsidenten zu verhindern, hatte Trans-<br />

Canada die US-Administration gebeten, den<br />

Genehmigungsprozess auf Eis zu legen –<br />

wohl in der Hoffnung auf bessere Chancen<br />

für die Pipeline mit Obamas Nachfolger im<br />

Weißen Haus. Obama verweigerte nun, die<br />

Entscheidung weiter aufzuschieben, die von<br />

den führenden Kandidaten für die Präsidentschaftsnominierung<br />

der Demokratischen<br />

Partei, Hillary Clinton und Bernie Sanders,unterstützt<br />

wird. Die republikanischen Präsidentschaftskandidaten<br />

sind sich in ihrer<br />

Pro-Pipeline-Position dagegen einig.<br />

Dass der konservative kanadische Premierminister<br />

Stephen Harper durch den<br />

Liberalen Justin Trudeau ersetzt wurde, hat<br />

wohl auch eine Rolle im Timing von Obamas<br />

»Nein« zur Pipeline gespielt. Während<br />

Harper warnte, dass eine Ablehnung des<br />

Projektes die kanadisch-amerikanischen Be -<br />

ziehungen negativ beeinflussen würde, versicherte<br />

Trudeau, auch ein Pro-Pipeliner,<br />

dass eine Ablehnung Washingtons keinen<br />

Einfluss auf das Verhältnis der benachbarten<br />

Länder nehmen würde.<br />

Der US-Stahlsektor zeigt sich<br />

enttäuscht<br />

Der Stahlsektor, obwohl in der Erwartung,<br />

maßgebliche Mengen von Stahlrohren ab -<br />

zusetzen, reagierte gemäßigt oder gar nicht<br />

auf das zumindest vorläufige Aus für das<br />

Keystone-Projekt. Thomas Gibson, Präsident<br />

und CEO des American and Steel Institute<br />

(AISI), Dachverband und Lobby der Stahlunternehmen,<br />

drückte nur in einer kurzen<br />

Erklärung die Enttäuschung der Stahlindustrie<br />

über die negative Obama-Entscheidung<br />

aus. Die AISI-Position sei klar, erklärte Gibson.<br />

»Amerikas Infrastruktur ist nicht nur<br />

entscheidend für unsere nationale Energiesicherheit,<br />

sondern auch für unser wirtschaftliches<br />

Wachstum. Stahlrohrprodukte<br />

sind geeignet, beide Ziele zu erreichen.« Er<br />

drückte die Hoffnung aus, dass die politischen<br />

Entscheidungsträger die Notwendigkeit<br />

erkennen, die Energieinfrastruktur zu<br />

verbessern und entsprechend zu handeln.<br />

Auch die United-Steelworkers-Gewerkschaft<br />

(USW) und der große Gewerkschaftsdachverband<br />

AFL / CIO hatten sich für die<br />

Keystone-Pipeline stark gemacht – die für<br />

gewöhnlich umweltschutzfreundliche USW<br />

mit der Bedingung, dass die Pipeline nur mit<br />

»Made in Amerika«-Stahl gebaut würde.<br />

Die Führer der Gewerkschaften, die häufig<br />

den Präsidenten unterstützen, reagierten<br />

nach der Pipeline-Entscheidung nicht mit<br />

öffentlichen Erklärungen.<br />

Hohe Importzölle sollen<br />

Billigeinfuhren verhindern<br />

Diese Reaktionen kamen allerdings keineswegs<br />

überraschend. Insgesamt sind nämlich<br />

sowohl Stahlunternehmen und Stahlarbeiter<br />

mit der für ihre Branche relevanten Politik<br />

der Obama-Administration zufrieden – insbesondere<br />

wenn es um die Verhängung von<br />

hohen Importzöllen geht.<br />

Obwohl US-Stahlimporte in den ersten<br />

neun Monaten 2015 um 5,1 % gefallen<br />

sind, nämlich von 29,5 Mill. t in den ersten<br />

drei Quartalen 2014 auf 28 Mill. t, kämpften<br />

Unternehmens- und Gewerkschaftsführer<br />

in einer Einheitsfront wieder unermüdlich<br />

gegen »unfaire Einfuhren«. China lag mit<br />

6,8 % der Gesamtimporte hinter Kanada<br />

(14,4 %), Brasilien (13,4 %), Südkorea<br />

(12,8 %), und der Türkei und Mexiko<br />

(7,1 %). Handelsbeschwerden richten sich<br />

bevorzugt gegen subventionierte und ge -<br />

dumpte Importe aus China.<br />

Vor Jahresende gab es in Washington wieder<br />

zwei Entscheidungen zugunsten einheimischer<br />

Stahlhersteller. Nucor und andere<br />

Produzenten von korrosionsbeständigen<br />

Stahlprodukten applaudierten einer Entscheidung<br />

des Handelsministeriums, das<br />

einen 23,6-%-Zoll gegen nichtrostende<br />

Stahlimporte aus China verhängt hatte. Von<br />

dieser Entscheidung sind fünf chinesische<br />

Exporteure von nichtrostenden Produkten<br />

betroffen. Die Produkte eines sechsten<br />

Unternehmens wurden mit Zöllen von<br />

26,3 % belegt.<br />

Nucor-Chef John Ferriola erwartete einen<br />

spürbaren Importrückgang dieser chinesischen<br />

Produkte. Obwohl diese Produkte ein<br />

relativ kleines Volumen am Gesamtimport<br />

aus China ausmachen, erwartet die Branche<br />

mit Hilfe von hohen Strafzöllen weitere Siege<br />

im Kampf gegen chinesische Stahlimporte.<br />

In einem weiteren Fall reichten sechs<br />

Unternehmen, darunter Nucor und U.S.<br />

Steel, Beschwerden gegen die Importe von<br />

nichtrostenden Stählen aus Süd-Korea, Indi-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 17<br />

en, Italien, Taiwan und auch wieder China<br />

ein – mit der Begründung, dass es sich um<br />

subventionierte und gedumpte Produkte<br />

handelt.<br />

Die International Trade Commission (ITC),<br />

eine Behörde der US-Regierung, erhielt in<br />

einer einstimmigen Entscheidung die Antidumpingzölle<br />

gegen Flachproduktimporte<br />

aus China aufrecht. Der USW zufolge wird<br />

diese Protektionsentscheidung die Arbeitsplätze<br />

von tausenden von Stahlarbeitern in<br />

Hüttenwerken in Pennsylvania, Indiana und<br />

Louisiana erhalten. USW-Präsident Leo W.<br />

Gerard lobte die ITC-Entscheidung als »kritisch,<br />

sofern Amerika eine Stahlindustrie mit<br />

guten Jobs hat«. Er verwies auf die vielen<br />

hundert Stahlarbeiter, die betroffen sind von<br />

der Stilllegung von Werken im Land, in<br />

denen Flachstahl produziert wird.<br />

K<br />

hgd(Jp)/mh/SE/WS (sm 160102919)<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLINDUSTRIE JETZT IM<br />

ENERGIEEFFIZIENZ-NETZWERK<br />

Duisburg. Ein zentrales Ziel der Energiewende<br />

ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Um dies<br />

zu erreichen hat die Bundesregierung eine Initiative<br />

zur Gründung von rd. 500 Netzwerken auf<br />

den Weg gebracht. Die deutsche Industrie, u.a.<br />

auch die Wirtschaftsvereinigung Stahl, hat zugesagt,<br />

dies bis zum Jahr 2020 umzusetzen. thyssenkrupp<br />

Steel hat jetzt das eigene Netzwerk »Steel<br />

energy+« eingerichtet und sich der Initiative an -<br />

geschlossen. Neben den Standorten von thyssenkrupp<br />

Steel sind daran auch die Tochtergesellschaften<br />

thyssenkrupp Rasselstein, thyssenkrupp<br />

Electrical Steel, Hoesch Hohenlimburg sowie die<br />

Kokerei Schwelgern und HKM beteiligt. Ziel des<br />

neuen Energieeffizienz-Netzwerkes ist es, den<br />

langjährig praktizierten, systematischen Erfahrungs-<br />

und Ideenaustausch zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz zu intensivieren. »Mit ›Steel<br />

energy+‹ leisten wir einen aktiven Beitrag zur<br />

Erreichung der Energie-Einsparziele der Bundesregierung«,<br />

betont Klaus Kurke, Leiter Technische<br />

Dienstleistungen & Energie bei Thyssen Krupp<br />

Steel Europe.<br />

Um bei der energieintensiven Herstellung von<br />

Stahl Einsparungen zu erreichen, hat thyssenkrupp<br />

Steel auch bisher schon umfangreich Maßnahmen<br />

zur Effizienzverbesserung um gesetzt.<br />

Beispiele dafür sind bei der Roheisen erzeugung<br />

zwei spezielle Turbinen an den Hochöfen 2 und 8.<br />

Hier wird der Gichtgasdruck von 1,2 bzw. 2 bar<br />

gezielt entspannt und in Strom umgewandelt.<br />

Nach Optimierungen in der Konstruktion der Entspannungsturbine<br />

am Hochofen 8 in Hamborn<br />

und einer Überholung im Zuge einer Turbinenrevision<br />

am Hochofen 2 in Schwelgern wird erwartet,<br />

künftig im Jahr etwa 30.000 bzw.<br />

100.000 MWh Strom zu erzeugen. Das entspricht<br />

dem Stromverbrauch von etwa 30.000 Vier-Personen-Haushalten.<br />

Auch scheinbar kleinere Maßnahmen<br />

tragen zu den gesamten Energieeinsparungen<br />

auf dem Werkgelände in Duisburg bei. So<br />

konnte durch den Einsatz neuester Leittechnik am<br />

Kraftwerksblock Hamborn 3 die Dampfaustrittstemperatur<br />

des Kessels um 5 auf 525 °C gesteigert<br />

werden. Damit verbunden ist ein Wirkungsgradgewinn<br />

des Blockes, der zu einer durchschnittlichen<br />

Mehrerzeugung von 100 MWh/a<br />

führt. Im Ganzen betrug das nachhaltige Energie-<br />

Einsparvolumen von thyssenkrupp Steel in den<br />

letzten beiden Geschäftsjahren zusammen rd.<br />

600 GWh. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch<br />

aller Haushalte einer mittleren Großstadt.<br />

Mit »Steel energy+« will der Stahlhersteller da<br />

weitermachen. Im Verbund mit den Tochtergesellschaften<br />

in der Business Area Steel und HKM<br />

können durch den intensivierten Erfahrungsaustausch<br />

zusätzliche Projekte zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz ermittelt und umgesetzt werden.<br />

Erste Themen des neuen Netzwerks werden Energieeinsparpotenziale<br />

in hydraulischen Systemen<br />

und in der Beleuchtungstechnik sein.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 160102916)<br />

STAHLINDUSTRIE KANN<br />

WEITERE ETS-BELASTUNGEN<br />

NICHT TRAGEN<br />

Brüssel. Der europäische Emissionshandel (ETS)<br />

bürdet der Stahlindustrie zwischen 2021 und<br />

2030 weitere 34 Mrd. € auf. Diese Summe hat das<br />

internationale Beratungsunternehmen Ecofys<br />

errechnet und jüngst Mitgliedern des Europäischen<br />

Parlamentes und Repräsentanten der Stahlindustrie<br />

vorgestellt. Die Stahlerzeuger der Ge -<br />

meinschaft können diese Kosten nach Einschätzung<br />

ihres Dachverbands EUROFER aber nicht<br />

tragen. Umgerechnet auf eine Tonne Rohstahl<br />

seien dies zusätzliche Belastungen von rd. 30 €,<br />

sagte Generaldirektor Axel Eggert.<br />

Da die operativen Gewinne der Stahlerzeuger<br />

in den vergangenen Jahren um rd. 35 Mrd. € ge -<br />

sunken seien, würde die Existenz der Industrie<br />

gefährdet, sagte Eggert weiter. Sie leide schon<br />

jetzt und dem steigenden weltweiten Wettbewerb<br />

und der hohen Importe.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/mh/WS (sm 160102961)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


18 K Steel International<br />

Swedish Steel Prize 2015<br />

Auszeichnung für die Anwendung hochfester Stähle<br />

Stockholm. Auch im vergangenen Jahr wurde der Swedish Steel Prize 2015<br />

wieder von dem skandinavischen Stahlkonzern SSAB vergeben. SSAB zählt<br />

zu den Weltmarktführern in den Bereichen hochfester Stahl und Verschleißbleche.<br />

Ausgezeichnet wurden die kreativsten und innovativsten Produkte<br />

und Lösungen aus den entsprechenden Stahlsorten. Anlässlich der Fest veranstaltung<br />

am 19. November in Stockholm waren zahlreiche Gäste geladen.<br />

Spezialmaschine für die<br />

Wald- und Forstwirtschaft<br />

Gewinner war das finnische Unternehmen<br />

Ponsse Plc, ausgezeichnet für die Entwicklung<br />

einer neuen Harvester-Generation. Das<br />

Ergebnis ist der Ponsse-Scorpion, eine<br />

Maschine für die Wald- und Forstwirtschaft.<br />

»Ponsse hat dabei den Schwerpunkt auf<br />

den Bedienerkomfort gelegt und dadurch<br />

bahnbrechende Fortschritte im Bereich<br />

Ergonomie erzielt«, lautete das Urteil der<br />

Jury. Mit hochfesten Stählen als Konstruktionsmaterialien<br />

ließen sich sowohl die Leistung<br />

als auch die Steuerung der Maschine<br />

optimieren.<br />

Das Besondere ist der Parallelkran, bei<br />

dem sich der Bediener jederzeit im Mittelpunkt<br />

des Geschehens befindet. Dies er -<br />

möglicht uneingeschränkte Übersicht sowie<br />

komfortables und effizientes Arbeiten.<br />

»Einer unserer Kunden äußerte den<br />

Wunsch nach einem Harvester mit drehbarer<br />

Bedienerkabine«, sagt Juha Inberg, der<br />

die Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

von Ponsse leitet. »Wir entwickelten 3-D-<br />

Layouts und entschieden, dass die neue Ma -<br />

schine noch mehr Innovationen beinhalten<br />

sollte. So wurden darüber hinaus die<br />

Arbeitsergonomie und damit auch die Produktivität<br />

enorm gesteigert.«<br />

SSAB und Ponsse arbeiten seit Langem bei<br />

der Anwendung hochfester Stähle zusammen.<br />

SSAB unterstützt Ponsse durch technischen<br />

Support, die Bereitstellung geeigneter<br />

Materialien und Mitarbeiterfortbildungen.<br />

Hochfester Stahl der Güte Strenx 700 MC<br />

Plus wird für den Parallelkran über der<br />

Bedienerkabine sowie für innovative Gussteile<br />

verwendet. Für den Rahmen fiel die<br />

Wahl auf Strenx 700. Dieses Material zeichnet<br />

sich durch hohe Belastbarkeit und Ermüdungsfestigkeit<br />

aus. Hochfeste Stähle dieser<br />

Sorte kommen auch beim dreiteiligen Fahrgestell<br />

zum Einsatz.<br />

Boom-Booster-Kit steigert<br />

Tragfähigkeit von Kränen<br />

Preisverdächtig war auch das nominierte<br />

Unternehmen Terex Cranes Germany. Dort<br />

wurde ein neues Auslegersystem entwickelt,<br />

mit dem vorhandene Kräne nachgerüstet<br />

werden können. Dieser sogenannte Boom<br />

Booster macht somit in vielen Fällen die<br />

Anschaffung eines neuen und größeren<br />

Krans überflüssig. Die Nachrüstung am Kran<br />

nimmt lediglich etwa zwei Tage in Anspruch.<br />

Das System ist außerdem leicht zu transportieren.<br />

»Man könnte es mit dem Chiptuning<br />

beim Auto vergleichen, das ebenfalls eine<br />

unmittelbare Leistungssteigerung bewirkt«,<br />

sagt Harald Riedinger, Director Technology<br />

& Innovation bei der Terex Cranes Group.<br />

»Terex Boom Booster ist ein nachrüstbares<br />

Zusatzsystem, das die Effizienz unseres<br />

Kranmodells CC 8800-1 bei steiler und langer<br />

Auslegerkonfiguration beinahe verdoppelt.«<br />

(Foto: SSAB/Ponsse)<br />

(Foto: SSAB/Terex)<br />

Der Ponsse-Skorpion für Wald- und Forstwirtschaft<br />

Das neu entwickelte Auslegersystem für Kräne von Terex Cranes<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 19<br />

Das Boom-Booster-System kann dank<br />

Bolzen- und Stiftverbindungen ganz oder<br />

teilweise zerlegt werden, um den jeweils<br />

geltenden Bestimmungen für den Straßentransport<br />

zu entsprechen. Die Einzelteile<br />

passen in 12-m-Open-Top-Container. Dies<br />

vereinfacht Handling und Transport.<br />

Für Boom-Booster-Komponenten (z. B.<br />

Träger, Rohre und Bolzenverbindungen)<br />

werden verschiedene hochfeste Stahlgüten<br />

wie Strenx 700MC, 770QL und 960QL,<br />

Strenx 700 und SSAB Domex 460NL verwendet.<br />

Das Boom-Booster-Kit besteht aus<br />

zwei Adaptern mit 11 m Länge sowie fünf<br />

Zwischenstücken von je 10 m Länge. Bei<br />

komplett montiertem System wird eine<br />

zusätzliche Auslegerlänge von 72 m erreicht.<br />

Übrigens hatte Terex Cranes den Publikumspreis<br />

»Peoples Choice Award« erhalten,<br />

bei dem auch die Öffentlichkeit über die<br />

SSAB-Website ihre Stimme abgeben kann.<br />

Messer zur Verarbeitung<br />

von Zuckerrohr<br />

Zu den vier Finalisten zählte außerdem das<br />

brasilianische Unternehmen Fácil System,<br />

das Messer aus verschleißfestem Stahl zum<br />

effizienteren Zerkleinern von Zuckerrohrstroh<br />

entwickelt hat. Der Rotor der Zuckerrohrzerkleinerungsanlage<br />

besteht aus einem<br />

Satz von Schreddermessern, die spiralförmig<br />

an einer zentralen Achse verschraubt sind.<br />

Die Klingen sind aus dem verschleißfesten<br />

Stahl Hardox 600 gefertigt, das für die Größe<br />

der Zuckerrohrstücke entscheidende<br />

Auslassgitter besteht aus Hardox 450. Auf<br />

diese Weise verlängert man die Lebensdauer<br />

der Messer, senkt die Wartungskosten<br />

und ermöglicht Energieeinsparungen.<br />

Innovativer Schwerlasttransport<br />

per Hängebahnsystem<br />

Das südafrikanische Unternehmen Milotek<br />

Pty Ltd wurde für ein neues, innovatives und<br />

umweltfreundliches System für den Schwerlasttransport<br />

nominiert. Dabei handelt es<br />

sich um ein modulares Hängebahnsystem,<br />

ge nannt Futran, das aus Transportwagen<br />

mit Eigenantrieb besteht. Bei verschiedenen<br />

Komponenten wurde hochfester Stahl verbaut.<br />

Das System stellt eine kostengünstige,<br />

flexible Alternative zu u. a. herkömmlichen<br />

Zügen, Lkw, Förderbändern und sogar un -<br />

terirdischen Minenfördersystemen dar. Die<br />

hochfesten Stähle Strenx 700 und Hardox<br />

450 von SSAB werden für Komponenten<br />

wie Schienen, Träger, Aufhängung, Halterungen<br />

und Container für den Erztransport<br />

verwendet. Es kommen gleich mehrere Vorteile<br />

hochfesten Stahls zum Tragen: geringes<br />

Gesamtgewicht, hohe Belastbarkeit, hohe<br />

Verschleißfestigkeit, gute Biegbarkeit,<br />

Schweißbarkeit und maschinelle Bearbeitbarkeit.<br />

Studentenpreis verliehen<br />

Die Swedish Steel Prize University Challenge<br />

2015 hat darüber hinaus PhD Thomas Stenberg,<br />

Student vom KTH Royal Institute of<br />

Technology in Stockholm, gewonnen. Er<br />

konnte eine neue Methode zur Ermittlung<br />

der Ermüdungsfestigkeit von Schweißnähten<br />

bei hochfesten Stahlkomponenten entwickeln.<br />

(sm 160102867) K<br />

Über SSAB<br />

Der schwedische Stahlkonzern SSAB ist einer der<br />

führenden Produzenten von hochfesten (AHSS –<br />

Advanced High Strength Steels) und vergüteten<br />

Stählen in Form von Band-, Blech- und Rohrprodukten.<br />

Zu den neuesten Markenprodukten ge -<br />

hört Strenx, eine hochfeste Stahlsorte, die noch<br />

leichtere und dünnere Konstruktionen erlaubt.<br />

Darüber hinaus bietet der Konzern mit SSAB<br />

Shape maßgeschneiderte Lösungen und Fertigteile<br />

aus hochfesten Stählen an.<br />

/<br />

www.strenx.de<br />

« KONTAKT<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Hamborner Straße 55<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9125-116<br />

www.ssab.com<br />

(Foto: SSAB/Milotek)<br />

(Foto: SSAB/Fácil)<br />

Modulares Hängebahnsystem für den Schwerlasttransport von Milotek<br />

Messerklingen zur Zuckerrohrzerkleinerung von Fácil<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


20 K Steel International<br />

25. Stahlhandelstag 2015<br />

in Bremen<br />

Ein Rückblick mit Perspektiven<br />

Bremen (WS). Der vergangene Stahlhandelstag des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) machte es deutlich: Der Stahlmarkt<br />

unterliegt derzeit rasanten Veränderungen. Vor welchen Herausforderungen<br />

die Branche steht, zeigten Vertreter aus Stahlindustrie, Handel, Service-<br />

Centern, Weiterverarbeitung sowie Verbänden. Spannend blieb es bis zum<br />

Schluss, als die Vision aller Stahlhändler – unabhängig von Produkt und<br />

Stahlpreisentwicklung Dienstleistungen so zu gestalten, dass sich damit<br />

immer genug Geld verdienen lässt – ein stückweit greifbarer wurde.<br />

Zunächst wurden die volkswirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen von Andreas<br />

Schneider, StahlmarktConsult, beleuchtet.<br />

Auf dem globalen Stahlmarkt sei kein<br />

Wachstum der Nachfrage mehr zu verzeichnen<br />

und außerdem sei China vom Wachstumstreiber<br />

zur Belastung des globalen<br />

Marktes geworden. Die Kapazitätsauslastungen<br />

liegen im Durchschnitt weltweit mit<br />

unter 70 % auf einem ungünstigen Niveau,<br />

Überkapazitäten, ein harter Wettbewerb<br />

und stark ansteigende Exporte aus China<br />

werden zur Herausforderung. »Traditionelle<br />

Absatzstrukturen stehen auf dem Prüfstand«,<br />

so Schneider, und weiter: »Chinesische<br />

Exportpreise geben den Ton an«. Er<br />

sprach von geänderten Vorzeichen nach<br />

einer Wachstumsdekade. Auch wenn das<br />

Jahr 2016 den einen oder anderen Lichtblick<br />

verspreche: Die insgesamt angespannte<br />

Situation dürfte sich auf den Märkten so<br />

bald nicht ändern. Chancen sieht er für den<br />

Stahlhandel jedoch nach wie vor als Brückenglied<br />

zum Weltmarkt. »Ein hohes Maß<br />

an Nicht-Austauschbarkeit bietet den besten<br />

Schutz«, so Schneider und: »Wer fällt,<br />

steigt auch wieder«.<br />

Stahlindustrie hadert mit<br />

politischen Rahmenbedingungen<br />

und Chinas Stahlexporten<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh, bezog zur<br />

Stahlindustrie in Deutschland, globalen Entwicklungen<br />

und regionalen Perspektiven<br />

Stellung. Er zeigte, dass die Weltstahlnachfragen<br />

2015 / 2016 am Rande der Stagnation<br />

liegt und in wichtigen Märkten der Welt<br />

ausgeprägte Schwächen zu verzeichnen<br />

seien (z. B. in Russland, Brasilien, Japan). Wir<br />

berichten in diesem Heft übrigens auch über<br />

die Position der WV Stahl ab Seite 7.<br />

Der Druck der Stahleinfuhren in die EU<br />

hat sich in den letzten Monaten dramatisch<br />

erhöht. So waren die Stahlimporte aus China<br />

innerhalb der letzten drei Jahre um mehr<br />

als das Doppelte gestiegen. Folglich befindet<br />

sich der Protektionismus im Stahlsektor<br />

weiter auf dem Vormarsch. Gegen die angedachte<br />

Vergabe des Marktwirtschaftsstatus<br />

an China sprach sich der Stahlpräsident<br />

zugleich energisch aus: »China ist keine<br />

Marktwirtschaft«, so Kerkhoff.<br />

Die gute Nachricht: Die Entwicklung der<br />

Patentneuanmeldungen seit 2010 ergibt<br />

eine neue Wachstumsdynamik in der Werk-<br />

Stahlmarkt EU-28<br />

Mill. t<br />

Marktversorgung EU-28<br />

Entwicklung der Marktversorgung Walzstahl<br />

in ausgewählten Ländern der EU-28 (2006 = 100)<br />

250<br />

200<br />

150<br />

203<br />

187<br />

122<br />

148<br />

158<br />

141 141<br />

146 149 151<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Deutschland<br />

UK<br />

Spanien<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

100<br />

70<br />

50<br />

+1,5% +2%<br />

60<br />

50<br />

0<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015 v 2016 v<br />

40<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015 v<br />

2016 v<br />

v<br />

Vorhersage<br />

Quelle: Eurofer Konjunkturkommission, Okt. 2015, WV Stahl, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 21<br />

stoffentwicklung, wie eine Gemeinschaftsstudie<br />

verschiedener Organisationen zeigt.<br />

Es gibt durchaus noch viele Chancen: Leichterer<br />

und sicherer Stahl für die Automobilindustrie<br />

bleibt gefragt. Die Energiewende<br />

verlangt nach neuartigen Werkstoffen und<br />

auch Infrastruktur und Mobilität bergen<br />

Chancen. »Stahl ist Basis für starke Wertschöpfungsnetzwerke«,<br />

so seine Ermunterung<br />

und sein Fazit.<br />

Unter dem Titel »Menschen machen<br />

Stahl« stellte Rudolf Egbert, Mitglied des Vorstandes<br />

Technik »Finishing« am Standort<br />

Bremen, die Aktivitäten des Stahlkonzerns<br />

ArcelorMittal vor. Für den mit einer Jahrestonnage<br />

von 96,1 Mill. t größten Rohstahlproduzenten<br />

der Welt – mit 59 Hochöfen in<br />

20 Ländern – sind rd. 222.000 Beschäftigte<br />

in 60 Ländern beschäftigt. Speziell am Standort<br />

Bremen produzieren 3.300 Mitarbeiter rd.<br />

3,5 Mill. t/a an Flachstahl. Eines der großen<br />

Vorzeigeprojekte war zuletzt die Lieferung<br />

von 310.000 t warmgewalzter Coils für den<br />

Bau der Trans Anatolian natural Gas Pipeline<br />

(TANAP). Herausforderung gerade auch für<br />

ArcelorMittal sind jedoch die politischen Rahmenbedingungen,<br />

beispielsweise der CO 2<br />

-<br />

Emissionshandel, der erhebliche Zusatzkosten<br />

erwarten lässt (siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

Heft 5.2015, S. 14 ff.). »Diese Kosten können<br />

im internationalen Wettbewerb nicht an<br />

die Kunden weitergegeben werden«, betonte<br />

Egbert.<br />

Neue Konzepte komplexer Lieferketten<br />

erläuterte Hartmut Freiheit, Logistik und Supply<br />

Chain Management, Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH (mehr darüber im nächsten Heft).<br />

Denn elektronische Vernetzung macht die<br />

Kommunikations- und Informationsnetzwerke<br />

auf allen Ebenen effizienter. Ein Ansatz,<br />

die gesamte Lieferkette vom Hersteller bis<br />

zum Kunden zu optimieren, sind Vendor<br />

managed inventories – der lieferantengeführte<br />

Bestand.<br />

BDS-Verbandsarbeit:<br />

Rechtsberatung, Marktanalyse,<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Aktuelle Herausforderungen für die Stahldistributeure<br />

gibt es auch im Rechtsbereich.<br />

Rechtsanwalt Tim Lieber informierte über<br />

diverse Themen und Initiativen, so ging es<br />

u. a. um die Insolvenzanfechtung und das<br />

immer noch akute Thema der Aus- und Einbaukosten<br />

(hierzu gibt es ein Video auf der<br />

Verschärfter Einfuhrdruck in der EU<br />

EU-Stahlimporte aus Dritten Ländern<br />

(Mill. t Walzstahl)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

23,6<br />

29,3<br />

22,4<br />

*<br />

hochgerechnet für das Jahr 2015<br />

+40%<br />

23,5<br />

26,2<br />

31,1<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 *<br />

Website des BDS). Interessant auch: Unter<br />

dem Stichwort »der heiße Draht« bietet der<br />

BDS kostenlose juristische Erstberatung für<br />

Verbandsmitglieder (Tel. +49 211 8289460).<br />

Für die monatlichen Statistiken zu Lagerabsätzen<br />

und Beständen zeichnet Jörg<br />

Feger, Bereichsleiter BDS Research, verantwortlich.<br />

Er verwies außerdem auf die aktiven<br />

Regionalkreise und deren Treffen im<br />

kommenden Jahr. Dr. Ludger Wolfgart, Be -<br />

reichsleiter BDS-Berufsbildung und Chefredakteur<br />

des »Stahlreport«, steht für den<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess bei<br />

Aus- und Weiterbildung im Stahlhandel.<br />

Im Übrigen blieb auch die neue BDS-Website<br />

www.stahlhandel.com nicht unbemerkt,<br />

die wenige Tage vor dem Stahlhandelstag in<br />

neuem Design relauncht worden war.<br />

Stahlverarbeiter brauchen Qualität<br />

und Verlässlichkeit<br />

Aus der Perspektive der Abnehmergruppen<br />

berichteten Jürgen Niklas, verantwortlich für<br />

den Einkauf bei der Nedschroef-Gruppe in<br />

Altena, und Reiner Temme, Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer der Temme Stahl und<br />

Industriebau GmbH. Nedschroef ist Spezialist<br />

für Verbindungs- und Befestigungselemente<br />

und hat einen Stahlbedarf von rd.<br />

120.000 t/a. Qualität sei immer noch das<br />

Kriterium Nr. 1 bei der Lieferantenauswahl,<br />

so Niklas. Das Unternehmen hat inzwischen<br />

eine sogenannte Leadbuyer-Struktur eingeführt.<br />

Der Vorteil ist, dass ein einziger An -<br />

sprechpartner für die gesamte Nedschroef-<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

EU-Stahlimporte aus China<br />

(Mill. t Walzstahl)<br />

3,2<br />

4,2<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 *<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

2,6<br />

+130%<br />

4,5<br />

3,0<br />

6,0<br />

Gruppe existiert unter dem Motto »One Face<br />

to the Supplier« und nur noch eine Verhandlung<br />

über große Bedarfsbünde lungen an<br />

Stelle vieler Verhandlungen über kleine Mengen<br />

nötig sind. Es werde 100%ige Versorgungssicherheit<br />

durch Bestandssteuerung<br />

mit zwei strategischen Lieferanten und einem<br />

»Entwicklungslieferanten« gewährleistet.<br />

Reiner Temme führt ein Stahlbauunternehmen.<br />

Sein Problem sind sechs bis acht<br />

Wochen Auftragsvorlaufzeit, und dann ein<br />

bis sechs Monate Dauer zwischen Kalkula tion<br />

bzw. Angebot und Auftragseingang. Deshalb<br />

sind für ihn verlässliche Lieferanten und verbindliche,<br />

wettbewerbsfähige Materialeinkaufspreise<br />

wesentlich. Hinzu kommt für ihn,<br />

dass in der Praxis bestimmte Stahlbau normen<br />

und Toleranzfestlegungen nicht aufeinander<br />

abgestimmt sind. Er wünscht sich mehr Bauprojekte<br />

in Stahlbauweise. Dies solle gemeinsames<br />

Ziel von Lieferanten und Verarbeitern<br />

sein und war zugleich ein Aufruf zum En -<br />

gagement im bauforumstahl e.V.<br />

Industrie 4.0 auch für<br />

den Stahlhandel?<br />

Einen perspektivenreichen Eindruck der<br />

Möglichkeiten, die sich aufgrund des technologischen<br />

Fortschritts der letzten Jahre<br />

unter dem Begriff Industrie 4.0 oder vierte<br />

industrielle Revolution eröffnen, bot Prof. Dr.<br />

Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer-<br />

Institut für Materialfluss und Logistik (IML),<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik<br />

der Fakultät Maschinenbau der TU<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


22 K Steel International<br />

Anwendungsbeispiel Big Data im Stahlhandel<br />

<br />

Gleiche Technologie, wie z.B.:<br />

Sägen Coilbearbeitung Strahlen<br />

Brennen Plattensägen Folieren<br />

Gleiche Art der Fertigung<br />

Unterschiedliche Auslastungen<br />

Wahlmöglichkeiten zwischen Standorten<br />

j Kostenreduzierung durch vedarfsgerechte<br />

Kapazitätsanpassung<br />

j Erhöhung kurzfristiger Lieferfähigkeit<br />

Dortmund. Ob intelligente Regale, die ihren<br />

Nachschub selbst ordern, intelligente Behälter,<br />

die melden, was zu entnehmen ist, oder<br />

Produkte, die Finanzdaten mit auf den Weg<br />

nehmen, man habe heute technologisch so<br />

viel in Händen und stehe damit doch erst am<br />

Beginn einer vierten industriellen Revolution.<br />

Letztlich seien es die Endkunden, die die Veränderungen<br />

betreiben, hieß es. Es gehe auch<br />

nicht um die Voll automatisierung der physischen<br />

Prozesse, sondern um die Autonomisierung,<br />

die selbstständige Zusammenstellung<br />

bestimmter Prozesse und somit um<br />

intelligente Lösungen.<br />

Henke ist an einer kürzlich veröffentlichten<br />

Studie »Erschließen der Potenziale der An -<br />

wendung von ›Industrie 4.0‹ im Mittelstand«<br />

beteiligt, die im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Energie durchgeführt<br />

wurde. Nach seiner Ansicht haben<br />

gerade auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

eine hervorragende Ausgangsposition<br />

bei Industrie 4.0, da sie besonders schnell<br />

und flexibel am Markt agieren können.<br />

Industrie 4.0: Die Notwendigkeit des Wandels der Organisation<br />

ERP<br />

Strategie<br />

Leitebene<br />

Planung<br />

Operative Ebene<br />

Steuerung<br />

Transformation<br />

des Managements<br />

Klassische Automatisierungspyramide<br />

Hierarchisch organisiert<br />

Deterministisch<br />

Systemanpassung durch Customizing<br />

<br />

Quelle: Fraunhofer IML, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

Migration<br />

Cyberphysischer Systeme<br />

Standort 1<br />

Standort 2<br />

Standort 3<br />

Standort 4<br />

Standort 5<br />

Standort 6<br />

Standort 7<br />

Standort 8<br />

Standort 9<br />

Standort 10<br />

Flexibel und wandelbar<br />

Nicht deterministisch<br />

Hochgradig dezentralisiert<br />

Multi-Agenten-Steuerung<br />

Cloud-basiert<br />

<br />

Quelle: Fraunhofer IML, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

Zudem seien Forschungsprojekte bisher<br />

überwiegend zu technologischen Insellösungen<br />

gefördert worden. »Was wir alles im<br />

Kontext von Supply Chain Management leisten<br />

können – und das betrifft ja gerade auch<br />

den Stahlhandel –, ist bisher im Prinzip noch<br />

nicht gefördert worden«, so Henke.<br />

Natürlich müsse man sich auch Herausforderungen<br />

wie Big Data stellen, einen<br />

Wandel der Organisationen bewältigen.<br />

Das gehe nicht von jetzt auf gleich, so der<br />

Logistikspezialist. Doch die Entwicklung,<br />

dass man zunehmend Produkte mit intelligenten<br />

Services verbinde, spiele den Stahldistributeuren<br />

doch in die Hände. »Sie bieten<br />

Dienstleistungen an, haben dies verinnerlicht<br />

und können doch sehr gut auf<br />

solche Entwicklungen eingehen«, sprach er<br />

das Publikum auf dem Stahlhandelstag<br />

direkt an.<br />

Wie Unternehmen die Migration bewältigen<br />

und Industrie 4.0 systematisch einführen<br />

können, lässt sich anhand einer festen<br />

Vorgehensweise (»Roadmap«) realisieren.<br />

Hierzu bietet u. a. das Fraunhofer IML Unterstützung.<br />

»Wir gehen davon aus, dass mit digitaler<br />

Veredelung in Zukunft sehr viel mehr Marge<br />

generiert werden kann als mit klassischen<br />

Produkten«, meinte Henke und er schloss<br />

mit den Worten: »Der Begriff Industrie 4.0<br />

wird bald vorbei sein, das ist ein Hype-Begriff.<br />

Aber die unterliegenden Prinzipien –<br />

Digitalisierung, Autonomisierung, Vernetzung<br />

– werden bleiben.«<br />

Digitalisierung: ja, und zwar<br />

gemeinsam mit den Kunden<br />

Einen Weg der Digitalisierung im Stahlhandel<br />

und zwar ganz konkret gemeinsam mit<br />

einem Kunden, zeigte Jens Rojahn, Ge -<br />

schäftsführer, Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

GmbH. Seine Absicht war zunächst,<br />

die positiven Aussichten für das nächste Jahr<br />

klar herauszustellen und auch mal die Perspektive<br />

zu wechseln: »Hätten Sie denn Ende<br />

2003 gedacht, wieviele positiven Entwicklungen<br />

es in den Folgejahren auf dem Stahlmarkt<br />

noch geben würde?«, fragte er die<br />

Zuhörer des Stahlhandelstags.<br />

Es gebe durchaus auch große Herausforderungen<br />

wie Überkapazitäten oder das<br />

Bestandsrisiko. Somit bestehe also Handlungsbedarf,<br />

diesen zu begegnen, doch ge -<br />

linge das nicht mit reinen Versteigerungs-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 23<br />

plattformen oder Panikmache, Stichwort<br />

Digitalhype.<br />

Bei Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

hat man sich daher zunächst die Hebel zur<br />

Geschäftsoptimierung angesehen. Immer<br />

noch gelte: Schnelligkeit bestimmt das Ge -<br />

schäft. Schneller und somit leistungsfähiger<br />

zu sein als andere, erfordere allerdings einen<br />

ausreichenden Bestand, um die Verfügbarkeit<br />

herzustellen. Zu den Zielen müsse es<br />

also gehören, einerseits den Bestand zu<br />

reduzieren und andererseits die Verfügbarkeit,<br />

somit auch die Effizienz zu steigern.<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel hat<br />

in Gesprächen mit Kunden eine Lösung<br />

erarbeitet: ein digitales Schnittstellenkonzept,<br />

das e-CONNECT heißt. Es handelt sich<br />

dabei um ein digitales Werkzeug, das eine<br />

sichere Verbindung zwischen dem Warenwirtschaftssystem<br />

von Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel und dem Kunden herstellt.<br />

Das Konzept wurde anhand eines<br />

konkreten Beispiels präsentiert (siehe auch<br />

Kasten mit Grafik).<br />

Bei dem Kunden Stena Stal sei das Werkzeug<br />

seit rd. einem Jahr installiert und habe<br />

sich bewährt, so Rojahn weiter. e-CONNECT<br />

bestehe aus sechs Bausteinen, die als Tools<br />

entwickelt wurden und unabhängig voneinander<br />

in jedem Kundensystem einsetzbar<br />

sind. Dies gewährleistet eine sehr kurze<br />

Implementierungsdauer. Die Schnittstelle<br />

wurde außerdem so entwickelt, dass sie in<br />

jedes Fremdsystem adaptierbar sei – idealerweise<br />

bei vorhandenem ERP-System, dies sei<br />

jedoch nicht zwingend.<br />

»Prozesse, die bisher mehrere Stunden<br />

oder gar Tage gedauert haben, lassen sich<br />

jetzt innerhalb weniger Sekunden abwickeln«,<br />

so Rojahn. Wichtig sei das Erreichen<br />

von Lösungen gemeinsam mit dem Kunden:<br />

Perspektiven<br />

Oliver Ellermann, Vorstand der BDS AG und<br />

Moderator des Stahlhandelstags, brachte es<br />

zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal<br />

auf den Punkt: »Unabhängig von Produkten<br />

mit Dienstleistungen Geld zu verdienen,<br />

das ist ein Thema, das uns Stahlhändler<br />

sehr prägt«, fasste er zusammen und sprach<br />

von der Vision einer Welt, »in der wir unabhängig<br />

von der Stahlpreisentwicklung unsere<br />

Dienstleistungen so fakturieren, dass wir<br />

immer genug Geld verdienen«.<br />

K<br />

WS/mh/SE/ (sm 160102971)<br />

Digitales Schnittstellenkonzept: ein Beispiel<br />

Die Abläufe mit e-CONNECT:<br />

Stahlhändler Stena Stal erhält von Magnus Stal,<br />

hier einem fingierten schwedischen Stahlbauunternehmen,<br />

eine telefonische Anfrage. Es geht<br />

um 20 Positionen Stabstahl und Trägerprodukte.<br />

Der Stena-Mitarbeiter prüft den eigenen Lagerbestand<br />

und stellt fest, dass 12 der angefragten<br />

20 Positionen vorhanden sind. In seinem System<br />

erhält er den Hinweis auf den Bestand der Salzgitter<br />

Mannesmann Stahlhandel (Lieferant) und<br />

kann somit feststellen, dass die fehlende Position<br />

(über den Lieferanten) ebenfalls quasi »verfügbar«<br />

ist. Somit ist es Stena Stal möglich, an den<br />

Kunden eine positive Aussage zu richten. Kunde<br />

Magnus Stal gibt folglich seine Order auf. Der<br />

Hebel zur Geschäftsoptimierung<br />

Schneller werden<br />

Verfügbarkeit steigern<br />

Servicegrad erhöhen<br />

<br />

Bestandsrisiko minimieren<br />

Liquiditätssteigerung<br />

Kosten senken<br />

Elektronischer<br />

Rechnungsversand<br />

Quelle: Salzgitter Mannesmann Stahlhandel, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

Stena-Mitarbeiter erfasst den Auftrag im eigenen<br />

System und bestellt somit automatisch beim Lieferanten<br />

Salzgitter, der wiederum an Stena elektronisch<br />

eine Auftragsbestätigung schickt, an -<br />

schließend werden Auftrags- und Lieferpapiere,<br />

Versandmeldung, Zeugnisse etc. überliefert.<br />

Nun sendet Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

die Versandbereitschaftsmeldung an den Spediteur<br />

und zeitgleich die entsprechende Information<br />

an Stena. Der Spediteur liefert dann – je nach<br />

Vereinbarung – an den Stahlhändler Stena Stal<br />

oder gleich direkt an den Stahlbauer Magnus Stal.<br />

Zuletzt erfolgt elektronischer Rechnungsversand.<br />

für den<br />

Kunden<br />

für den<br />

Ertrag<br />

Quelle: Salzgitter Mannesmann Stahlhandel, BDS-Stahlhandelstag, 5. Nov. 2015<br />

€<br />

Erträge<br />

steigern<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


24 K Steel International<br />

Kashagan-Feld lockt<br />

Stahlunternehmen<br />

Stahlhersteller liefern für Förderbeginn Ende 2016<br />

Astana (Be). Das Kashagan-Feld im Kaspischen Meer gilt als die<br />

größte Entdeckung von Ölreserven in den vergangenen 30 Jahren.<br />

An dem Riesenprojekt ist mit dem Unternehmen Butting auch ein<br />

deutscher Hersteller von Edelstahlrohren beteiligt.<br />

»Wir gehen davon aus, dass das Kashagan-Feld<br />

im Jahr 2017 zwischen 12 und<br />

14 Mill. t Öl exportieren wird«, sagte Kairgeldy<br />

Kabyldin, Generaldirektor des kasachischen<br />

Energiekonzerns KazTransOil Mitte<br />

Oktober. Damit setzte der Manager im Businessplan<br />

wieder einen neuen wichtigen<br />

Meilenstein, um das Projekt voranzubringen,<br />

an dem auch internationale Stahlunternehmen<br />

beteiligt sind. Sein Unternehmen<br />

ist der wichtigste Betreiber von Gaspipelines<br />

in Kasachstan. Selbst hält es zwar keine<br />

Anteile an dem Feld, ist aber für die Förderung<br />

zuständig. Das Kashagan-Feld befindet<br />

sich im Kaspischen Meer und gilt als die<br />

größte Entdeckung von Ölreserven in den<br />

vergangenen 30 Jahren. Experten schätzen<br />

die Volumina, die hier im Meer liegen, auf<br />

etwa 13 Mrd. Barrel Rohstoff.<br />

Die Arbeitsbedingungen dort sind extrem.<br />

Hohe Temperaturschwankungen zwischen<br />

Sommer und Winter von 35 °C und – 40 °C<br />

sowie Eis am Ende des Jahres sind eine massive<br />

Herausforderung bei der Förderung.<br />

Anteile an dem 1990 entdeckten Feld sind<br />

weltweit gestreut, beteiligt sind u. a. die<br />

internationalen Ölmultis Royal Dutch Shell,<br />

Total und ExxonMobil, aber auch China<br />

National Petroleum.<br />

Das Projekt hat allerdings mit Verspätungen<br />

zu kämpfen. So wurde der ursprünglich<br />

für 2013 geplante Start wegen Schäden an<br />

den Rohrleitungen im selben Jahr vollständig<br />

eingestellt. Wie die kasachische Tageszeitung<br />

»Azernews« Ende September 2015 berichtete,<br />

soll der Termin für die Intriebnahme nun<br />

Ende 2016 sein. Daher hat das Projekt im<br />

laufenden Jahr wieder an Fahrt aufgenommen.<br />

ArcelorMittal etwa hat Ende April einen<br />

Auftrag für die Lieferung von 15.000 t plattierten<br />

Stahls erhalten. Das finan zielle Volumen<br />

nannte der Stahlhersteller nicht. »Wir<br />

freuen uns darüber, dass wir an diesem Projekt<br />

teilnehmen«, sagte Vincent Pairet – der<br />

Sprecher des Unternehmens. Der Auftrag<br />

zeige, dass ArcelorMittal die Herausforderung<br />

an genommen habe, verstärkt Produkte<br />

herzustellen, die technologisch hohe Anforderungen<br />

stellen.<br />

Darüber hinaus sind auch deutsche Unternehmen<br />

eingebunden. Der niedersächsische<br />

Rohrhersteller Butting in Wittingen-Knesebeck<br />

(Landkreis Gifhorn) soll plattierte Rohre<br />

liefern. Die Leitung wird den Planungen<br />

zufolge das Bohrfeld Ka schagan im Kaspischen<br />

Meer mit dem Festland verbinden.<br />

Dieser Großauftrag ist für die Deutschen ein<br />

großer Posten in ihrem Auftragseingang.<br />

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen<br />

zu dem gesamten Projekt. »Die Förderung<br />

wird sich nur dann rentieren, wenn der<br />

Ölpreis je Barrell auf 90 bis 100 USD an -<br />

steigt«, sagte Aivar Baikenov – der Direktor<br />

des wissenschaftlichen Instituts Asyl Invest<br />

aus Almaty. Zum Vergleich: Aktuell schwanken<br />

die Preise auf einem Niveau zwischen<br />

45 und 50 USD. »Vielleicht wird die Inbetriebnahme<br />

deswegen noch weiter herausgeschoben«,<br />

mutmaßt der Analyst. K<br />

Be(Jp)/mh/SE/WS (sm 160102706)<br />

L STEEL TICKER<br />

LATEINAMERIKA ERZEUGT<br />

WENIGER UND IMPORTIERT<br />

MEHR STAHL<br />

Santiago. Lateinamerikas Stahlunternehmen<br />

haben in den ersten neun Monaten des vergangenen<br />

Jahres 2 % weniger Rohstahl und 4 %<br />

weniger Fertigstahl erzeugt. Indes stiegen die<br />

Importe um 3 %. Sie decken aktuell 35 % der heimischen<br />

Nachfrage, bedrohen Arbeitsplätze in der<br />

Region und führen zu Handelsstreitigkeiten. Der<br />

Fertigstahleinsatz in Lateinamerika reduzierte<br />

sich von <strong>Januar</strong> bis Ende September um 2 %.<br />

Wegen des anhaltend hohen Importanteils blieb<br />

die Handelsbilanz Lateinamerikas negativ, fiel<br />

aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />

1,4 % auf 11,7 Mill. t. Größter Stahlerzeuger<br />

Lateinamerikas ist Brasilien. Dort wurden 52 %<br />

des Rohstahls und 43 % des Fertigstahls hergestellt.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102950)<br />

ARCELORMITTAL LIEFERT STAHL<br />

FÜR NEUES STADION<br />

Monterrey. Im neuen Stadion des mexikanischen<br />

Fußballclubs FC Monterrey wurden mehr<br />

als 5.000 t Stahlstäbe von ArcelorMittal verbaut.<br />

Die Stähle finden sich im Fundament, in den Pfeilern,<br />

Treppen, Balken und Böden. Die mexikanische<br />

Tochter des international tätigen Stahlerzeugers<br />

wurde bereits 2009 in die Entwicklung der<br />

Anlage mit 51.000 Sitzen einbezogen.<br />

Die Baustähle bieten laut ArcelorMittal nicht<br />

nur viele Vorteile bei der Verarbeitung, sondern<br />

sind rd. 8 % günstiger als andere Erzeugnisse.<br />

Außerdem reduzieren sie die CO 2<br />

-Emissionen um<br />

bis zu 15 %. ArcelorMittal Mexico entwickelt in<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen immer wieder<br />

neue Stahlprodukte für innovative Anwendungen.<br />

Jüngstes Beispiel ist der Stabstahl der Sorte 56. Er<br />

zeichnet sich vor allem durch seine hohe Widerstandsfähigkeit<br />

und Biegsamkeit aus. Außerdem<br />

bietet er den Bauherren Kostenvorteile. Das BBVA<br />

Bancomer Stadion wurde bereits im Sommer<br />

2015 vom mexikanischen Präsidenten eingeweiht.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160102800)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Steel International K 25<br />

Die mageren Jahre gehen vorüber<br />

Gelsenkirchen. Momentan überwiegen auf dem Stahlmarkt eher die trüben Aussichten, denen die Branche<br />

Rechnung tragen müsse, so Peter Schorr, Geschäftsführer von der BEPRO Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG.<br />

Doch Stahl werde auch in Zukunft gebraucht – und den mageren dürften auch wieder bessere Jahre folgen.<br />

Die Abschwächung des Marktes werde<br />

sich in den kommenden Monaten noch weiter<br />

verstärken. Dieser Ansicht ist der Gründer<br />

und Geschäftsführer des Stahlhandelsunternehmens<br />

BEPRO, Peter Schorr. Daher<br />

werde auch der Wettbewerb an Intensivität<br />

noch zunehmen. Der Lagerbestand müsse<br />

deshalb der Marktsituation angepasst werden<br />

und die Bestände seien zügig, aber mit<br />

Vernunft und Augenmaß zu reduzieren.<br />

Wegen der kurzfristigen Wiederbeschaffungszeiten<br />

könnten Vorratsbestände ohne<br />

Probleme flach gehalten und Lagerergänzungen<br />

der Nachfrage angepasst werden.<br />

Allerdings sei die Lieferfähigkeit und engmaschige<br />

Sortierung dabei nicht aus den<br />

Augen zu verlieren. »Den Abbau unserer<br />

Lagerbestände werden wir mit ruhiger Hand<br />

vornehmen, d. h. nicht über den Preis und<br />

nicht um jeden Preis«, so Peter Schorr. Man<br />

wolle sich aber von sogenannten Slow-movern<br />

und No-movern konsequent trennen<br />

und die Bestände bereinigen. BEPRO sei<br />

dabei auf einem guten Weg. Ein reduzierter<br />

Warenbestand zum Jahresende habe die<br />

Bilanz 2015 positiv beeinflusst.<br />

(Foto: <strong>stahlmarkt</strong>)<br />

Peter Schorr<br />

Gegenwärtig müsse zudem besonders in -<br />

tensiv für die eigenen Produkte und Dienstleistungen<br />

geworben werden, so Schorr.<br />

»Unsere Kunden sollen wissen, was wir zu<br />

verkaufen haben und Klappern gehört nun<br />

mal zum Handwerk«. Besonders auch deshalb,<br />

weil man neue Produkte in das Lieferund<br />

Lagerprogramm aufgenommen hat.<br />

Gegenwärtig gelte auch, ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Kosten zu legen. »Es ist<br />

gerade jetzt wichtig, die Kosten im Griff zu<br />

haben und nur dann Geld auszugeben,<br />

wenn es nötig ist bzw. das Geschäft fördert«,<br />

so Schorr weiter.<br />

Sicher ist sich der BEPRO-Geschäftsführer<br />

aber auch, dass der Markt wieder eine Wendung<br />

zum Besseren nehmen werde. Mit<br />

dieser Perspektive vor Augen wolle man<br />

nicht krisengeschwächt in den Aufschwung<br />

gehen, sondern sich schon jetzt – soweit<br />

möglich – vorbereiten, um dafür gewappnet<br />

zu sein. Denn trotz der momentan ungünstigen<br />

Ausgangslage werde Stahl als Werkstoff<br />

auch zukünftig gebraucht und die Lage<br />

in den nächsten Jahren daher wieder besser<br />

werden. »Stahl ist ein außergewöhnlich zyklisches<br />

Business. Mageren Jahren folgen<br />

immer wieder auch fettere Jahre«, ist sich<br />

der BEPRO-Geschäftsführer sicher. »In<br />

schweren Zeiten stellen wir uns gut auf und<br />

bereiten uns auf kommende bessere Zeiten<br />

vor. Gut aufgestellte mittelständische Unternehmen<br />

werden auch in Zukunft eine<br />

ge wichtige Rolle in der europäischen Stahldistribution<br />

spielen.«<br />

www.bepro.de<br />

(sm 160102772) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


26 K Steel International<br />

Stahlhändler müssen Lücken<br />

in Lieferketten schließen<br />

EUROMETAL fordert intensivere Zusammenarbeit<br />

auf internationaler Ebene<br />

Düsseldorf. Voraussetzung für effiziente Lieferketten innerhalb der<br />

Stahlindustrie ist die weitere Internationalisierung des Handels. Für den<br />

europäischen Verband der Stahl-, Rohr- und Metallhändler steht fest:<br />

Die Stahlindustrie wird erst über effiziente Lieferketten verfügen, wenn<br />

der Handel mit Stahl an keiner Grenze mehr halt macht.<br />

»Um dieses Ziel zu erreichen, sind vor<br />

allem die Stahlhändler in der Pflicht«, sagte<br />

EUROMETAL-Generaldirektor Georges Kirps<br />

beim International Steel Trade Day Ende<br />

Oktober 2015 in Düsseldorf. Sie seien die<br />

Verbindung zwischen Stahlerzeugern und<br />

der Stahl einsetzenden Industrie.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung be -<br />

günstigt die gewünschte Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit und das Bilden weiterer<br />

Netzwerke für Kommunikation, IT-Strukturen,<br />

Lagerbestände und Materialfluss. Wenn<br />

die Kooperation in allen Bereichen funktioniert,<br />

profitieren Kirps zufolge alle Glieder<br />

der Lieferkette von optimalen Geldzuflüssen.<br />

Der EUROMETAL-Generaldirektor ist zu -<br />

dem überzeugt, dass internationale Partnerschaften<br />

das Erreichen der Ziele vereinfacht.<br />

So hat sich bereits Anfang des Jahres 2015<br />

der Verband EUROMETAL mit dem American<br />

Institute for International Steel (AIIS)<br />

und der International Steel Trade Association<br />

(ISTA) zusammengetan, um gemeinsam<br />

für eine globale Stahlhandelskette einzutreten.<br />

Weitere Partnerschaften sind er -<br />

wünscht. Die Mitglieder sollten sich Kirps<br />

zufolge gegenseitig über alle wichtigen Themen<br />

informieren, sich regelmäßig treffen<br />

und gemeinsame Erklärungen verfassen.<br />

Wichtigste Themen seien wirtschaftliche<br />

Trends, Marktanalysen, das Geschäftsumfeld,<br />

neue Entwicklungen im Stahlhandel<br />

und Strukturveränderungen innerhalb der<br />

Industrie.<br />

Die Partner müssen sich nach den Vorstellungen<br />

des europäischen Verbandes vor<br />

allem für einen freien Handel einsetzen und<br />

gemeinsam mit internationalen Unternehmen<br />

an der Verwirklichung dieses Ziels ar -<br />

beiten. Ansprechpartner seien die Welthandelsorganisation<br />

WHO, die Weltzollorganisation<br />

(WCO), die Organisation für wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

(OECD), Gremien der EU, Vertreter des<br />

Nordamerikanischen Freihandelsabkommens<br />

(NAFTA) und der Asiatisch-Pazifischen<br />

Wirtschaftsgemeinschaft (APEC). Mit Blick<br />

auf die laufenden Verhandlungen zum<br />

Trans atlantischen Freihandelsabkommen<br />

TTIP empfiehlt Kirps vor allem Widerstand<br />

gegen Handelsbarrieren.<br />

www.steelsupplychain.com<br />

K<br />

/<br />

kibi(Jp)/mh/SE/ (sm 160102771)<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLINSTITUT VDEH ZEICHNET<br />

WISSENSCHAFTLERINNEN AUS<br />

Düsseldorf. Das Stahlinstitut VDEh hat zwei<br />

junge Wissenschaftlerinnen auf der Jahrestagung<br />

STAHL 2015 ausgezeichnet. Der Young Academics‘<br />

Steel Award wurde erstmalig am 12. No -<br />

vember 2015 vergeben. Der Preis wird an den<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs aus Europa in den<br />

Bereichen Metallurgie und Werkstofftechnik in<br />

den Kategorien »Beste Masterarbeit« und »Beste<br />

Dissertation« verliehen. »Die Kriterien zur Preisvergabe<br />

sind Innovationsgrad, zukünftige industrielle<br />

Umsetzbarkeit sowie Erkenntnisfortschrift<br />

durch die erbrachte wissenschaftliche Leistung«,<br />

erläuterte Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des Stahlinstituts VDEh.<br />

Siegerin in der Kategorie »Beste Masterarbeit«<br />

wurde Irina Gospodinov (29) vom Institut für<br />

Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen mit ihrer<br />

Arbeit »Untersuchungen zum Bake-Hardening<br />

Potenzial hoch manganlegierter TWIP-Stähle im<br />

Vergleich zu einem modernen hochfesten Mehrphasenstahl«.<br />

Sie bearbeitete diese Thematik in<br />

Kooperation mit Faurecia Autositze, der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe sowie der Hoesch Hohenlimburg.<br />

In der Kategorie »Beste Dissertation« wurde<br />

Dr. Irene de Diego-Calderón (30) vom IMDEA<br />

Materials Institute der University Carlos III of<br />

Madrid, Spanien, ausgezeichnet. Mit ihrer Arbeit<br />

»Mechanical properties of advanced highstrength<br />

steels produced via quenching and partitioning«,<br />

die innerhalb eines Kooperationsprojektes<br />

mit u. a. ArcelorMittal und ThyssenKrupp<br />

Steel Europe entstand, trug die Preisträgerin<br />

ebenfalls maßgeblich zur Entwicklung hochfester<br />

Stähle für den Automobilbau bei. Die ausgezeichnete<br />

Masterarbeit wurde mit einem Preisgeld von<br />

2.500 € honoriert, während die Preisträgerin in<br />

der Kategorie »Beste Dissertation« 5.000 € er -<br />

hielt. Der Preis soll künftig jährlich vergeben werden.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

SE/WS (sm 160102918)<br />

AUFTRÄGE FÜR WERKZEUG-<br />

MASCHINEN GESTIEGEN<br />

Cinisello Balsamo. Im dritten Quartal 2015<br />

hat der von Centro Studi & Cultura di Impresa von<br />

UCIMU-Sistemi per Produrre erarbeitete Auftragsindex<br />

von Werkzeugmaschinen ein Wachstum von<br />

16,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet.<br />

Die Inlandsaufträge stiegen im Vergleich<br />

zum Zeitraum Juli bis September 2014 um 5 %,<br />

übertroffen von den Auslandsaufträgen, die um<br />

18,5 % wuchsen.<br />

Luigi Galdabini, Präsident von UCIMU-Sistemi<br />

per Produrre: »Diese letzte Erhebung bestätigt<br />

den günstigen Zeitpunkt, den die italienische<br />

Fachindustrie gewählt hat und zeigt, dass sie die<br />

Wiederbelebung auf dem Inlands- und Auslandsmarkt<br />

zu nutzen gewusst hat.«<br />

K<br />

eb(Jp)/SE/mh (sm 160102872)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Branchenbericht K 27<br />

Bauindustrie für 2016 optimistisch<br />

Doch Schwäche im Wirtschaftsbau<br />

Berlin (kv). Die deutsche Bauindustrie hat im Herbst 2015 wieder Fuß<br />

gefasst. So ist das zu Jahresbeginn prognostizierte Umsatzwachstum von<br />

2 % im Gesamtjahr noch knapp erreicht worden. Für das laufende Jahr<br />

sind bis zu 4 % möglich. Denn neben dem Wohnungsbau hat auch der<br />

öffentliche Bau durch die Investitionsprogramme im Straßenbau neue<br />

Impulse erhalten. Der Wirtschaftsbau hinkt noch nach.<br />

»Die Stimmung in der Branche ist gut,<br />

die gegenwärtige Geschäftslage auch. Und<br />

für 2016 bin ich optimistisch.« Mit dieser<br />

guten Botschaft bekräftigte Dr. Heiko Stiepelmann<br />

die Erwartung, dass die Bauwirtschaft<br />

seit dem Herbst die Zeit empfindlicher<br />

Umsatzverluste überwunden hat. Stiepelmann,<br />

stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

(HDB) geht davon aus, dass der<br />

Branche mit einem<br />

Umsatzplus von<br />

2 % für 2015 eine<br />

»Punktlandung«<br />

gelungen ist, weil<br />

sich die Prognose<br />

des Verbandes zu<br />

Jahresbeginn bewahrheitet hat. In den ersten<br />

Monaten hatte die Branche – größtenteils<br />

witterungsbedingt – empfindliche Einbußen<br />

verkraften müssen, bis sich ein »ge -<br />

lungener Start in den Herbst« einstellte. Für<br />

September meldeten die Bauunternehmen<br />

erstmals wieder ein Umsatz- und Orderplus<br />

in allen Bausparten. Zwar liegen naturgemäß<br />

noch keine verbindlichen Daten vor,<br />

doch die Chancen für das Schlussquartal<br />

bezeichnet Stiepelmann auch angesichts<br />

des hohen Auftragsbestands und des günstigen<br />

Ifo-Konjunkturtests vom November als<br />

»ausgesprochen positiv«. Laut Ifo erwarteten<br />

72 % der Befragten für die kommenden<br />

sechs Monate eine bessere bzw. gleichbleibende<br />

Geschäftslage, das waren 6 % mehr<br />

als im Vorjahr. Der Index erreichte damit den<br />

höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.<br />

Der Umsatz des Bauhauptgewerbes, der<br />

2014 um gut 4 % auf 99,4 (95,5) Mrd. €<br />

gestiegen war, dürfte damit im gerade zu<br />

Ende gegangen Jahr rd. 101 Mrd. € erreicht<br />

haben. Damit kann die Branche auf fünf<br />

Jahre mehr oder weniger hohen Wachstums<br />

zurückblicken. Allerdings entwickelten sich<br />

die einzelnen Sparten etwas anders als zu<br />

Beginn des Jahres angenommen. Umsatztreiber<br />

war erwartungsgemäß eindeutig der<br />

Wohnungsbau. Er legte statt der erwarteten<br />

3 % sogar um rd. 5 % auf zwischen 37 und<br />

»<br />

Die Stimmung in der Branche ist gut, die gegenwärtige<br />

Geschäftslage auch. Und für 2016 bin ich optimistisch.<br />

Dr. Heiko Stiepelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB)<br />

38 Mrd. € zu. Stiepelmann: »Die Nachfrage<br />

nach Wohnraum scheint ungebrochen.« Die<br />

Auftragseingänge zogen in den ersten drei<br />

Quartalen um 14,2 % (im September allein<br />

35,8 %) an. Auch die Baugenehmigungen<br />

für neue Wohnungen in Wohngebäuden<br />

legten um 3,9 % zu (September: 14,3 %).<br />

Dabei wurde für die Mehrfamilienhäuser –<br />

aufgrund des mittlerweile erreichten hohen<br />

Niveaus – ein geringeres Wachstum ausgewiesen<br />

(+ 2,9 %) als für die Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

(+ 4,9 %).<br />

Gutes Ergebnis im öffentlichen Bau<br />

»Ausgesprochen gut abgeschnitten« habe<br />

inzwischen auch wieder der öffentliche Bau.<br />

Auch hier legten die Bestellungen im Herbst<br />

wieder zu. Der Auftragseingang stieg in den<br />

ersten drei Quartalen um 1,1 % (September:<br />

+ 3,5 %). Insbesondere der Straßenbau kam<br />

endlich wieder in Schwung. Aber auch für<br />

den öffentlichen Hochbau wurden Zu wächse<br />

ausgewiesen: Die Neubaugenehmigungen<br />

lagen von <strong>Januar</strong> bis September um 7,6 %<br />

über dem Vorjahr. Lediglich der sonstige Tiefbau,<br />

hierzu zählt u. a. der Kanal- und Brückenbau,<br />

komme nicht vom Fleck. Wegen der<br />

schwachen Entwicklung in den ersten Monaten<br />

gingen die Umsätze von <strong>Januar</strong> bis September<br />

im öffentlichen Bau insgesamt allerdings<br />

noch um 1,7 % zurück. Auch im Ge -<br />

samtjahr sei wahrscheinlich ein Rückgang von<br />

1 % zu verkraften. Prognostiziert war ein Plus<br />

von 1,5 %. Damit dürfte die Gesamt sparte<br />

auf einen Umsatz von 27,6 Mrd. € gekommen<br />

sein. Skeptischer betrachtet Stiepelmann<br />

den Wirtschaftsbau. Im September sei zwar<br />

so wohl beim Umsatz als auch bei den Bestellungen<br />

ein Zuwachs erreicht worden. In den<br />

ersten drei Quartalen seien aber beide Kennzahlen<br />

mit 0,6 und 2,3 % noch im Minus.<br />

Auch die Neubaugenehmigungen von Wirtschaftsgebäuden<br />

lagen mit 1,2 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Allerdings dürfte die Sparte<br />

noch im Gesamtjahr durch ein starkes letztes<br />

Quartal um etwa 0,5 % auf rd. 36 Mrd. €<br />

gewachsen sein.<br />

Für 2016 sieht Stiepelmann insgesamt<br />

gute Chancen, deutlicher als im vergangenen<br />

Jahr zuzulegen: Ȇber die augenblickliche<br />

Situation können wir nicht meckern,<br />

wir haben mit dem Wohnungsbau und dem<br />

öffentlichen Bau zwei Sparten, die gute<br />

Umsätze und auch gute Perspektiven haben.<br />

Insgesamt kann das Bauhauptgewerbe mit<br />

einem Umsatzwachstum von 2 bis 4 %<br />

rechnen, wobei ich betonen möchte, dass<br />

die 4 % durchaus in Reichweite sind.« Er<br />

geht davon aus, dass die Zahl der Baugenehmigungen<br />

mit jetzt rd. 300.000 mittelfristig<br />

auf von vielen Seiten für richtig ge -<br />

haltene 400.000 und darüber steigen wird.<br />

Durch die »Wanderungen zu den Arbeitsplätzen<br />

in den Städten« sowie die steigende<br />

Zahl der Flüchtlinge werde der Druck auf die<br />

Wohnungsmärkte noch stärker. Die Verdoppelung<br />

der Fördermittel der öffentlichen<br />

Hand für den sozialen Wohnungsbau sei ein<br />

richtiger Schritt. So hält er ein Wachstum in<br />

dieser Sparte von 4 bis 6 % für möglich.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


28 K Branchenbericht<br />

Neuer Auftrieb durch<br />

»Investitionswende«<br />

Der öffentliche Bau profitiere von der<br />

»Investitionswende«, die Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt in die Wege<br />

geleitet hat: Dobrindt habe mit seiner Politik<br />

des »Investitionshochlaufs« dafür gesorgt,<br />

dass die für den Bundesfernstraßenbau zur<br />

Verfügung stehenden Mittel bis 2018 auf<br />

ein Niveau steigen werden, wie es die Bauwirtschaft<br />

in der Straßenbaugeschichte<br />

Deutschlands lange nicht gesehen habe. Die<br />

Investitionslinie Bundesfernstraße werde<br />

von derzeit 5 Mrd. auf über 8 Mrd. € steigen.<br />

Eine erste Welle von Baubeginnen im<br />

Umfang von 2,7 Mrd. € hat Dobrindt bereits<br />

bekannt gegeben. Das Milliardenprogramm<br />

sei eine wesentliche Stütze für die Bauwirtschaft.<br />

So geht der HDB für den öffent lichen<br />

Bau von einem Umsatzplus von 2 bis 4 %<br />

für 2016 aus, wobei auch hier 4 % durchaus<br />

möglich seien.<br />

Als einen wichtigen Baustein zur Besserung<br />

der Verkehrsinfrastruktur bezeichnete<br />

Stiepelmann die Forcierung der öffentlichen<br />

privaten Partnerschaften (ÖPP). In diesem<br />

Zusammenhang und auf den Vorwurf der<br />

handwerklichen Betriebe, sie würden be -<br />

nachteiligt, betont der HDB, es liege in der<br />

Natur der Sache, dass die unternehmerische<br />

Führung solcher Projekte bei großen Unternehmen<br />

und großen mittelständischen<br />

Unternehmen liegen müsse: »60.000 von<br />

75.000 Unternehmen des deutschen Bauhauptgewerbes<br />

haben weniger als 20 Be -<br />

schäftigte; es wäre unverantwortlich, Unternehmen<br />

dieser Größenordnung in das<br />

Abenteuer öffentlich-privater Partnerschaften,<br />

sei es im Hochbau oder im Verkehrswegebau,<br />

zu hetzen.« Der HDB gehe davon<br />

aus, dass auch künftig der Löwenanteil der<br />

Bundesfernstraßen konventionell realisiert<br />

werde. Öffentlich-private Partnerschaften<br />

konzentrierten sich in erster Linie auf Infrastrukturvorhaben,<br />

die vor dem Hintergrund<br />

fehlender Kapazitäten in den Straßenbauverwaltungen,<br />

mit Blick auf die hohe Dringlichkeit<br />

und wegen ihrer Größe auf konventionellem<br />

Wege nicht wirtschaftlich realisiert<br />

werden können. Dagegen sieht Stiepelmann<br />

für den Wirtschaftsbau im laufenden Jahr<br />

nur wenig Wachstumschancen. Er werde<br />

2016 »um Null schwanken«. Er verweist<br />

darauf, dass die Nettoinvestitionen in<br />

Deutschland seit Jahren schrumpfen und der<br />

Abbau großer energietechnischer Anlagen,<br />

aber beispielsweise auch der Chemie und<br />

der Aluminiumindustrie voran schreitet.<br />

Große Investitionen auch beim Stahl fänden<br />

vorzugsweise im Ausland statt.<br />

»<br />

Wir haben mit dem Wohnungsbau<br />

und dem Öffentlichen Bau<br />

zwei Sparten, die gute Umsätze<br />

und auch gute Perspektiven haben.<br />

Dr. Heiko Stiepelmann, stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer HDB<br />

»Genügend Arbeit bis 2018«<br />

Es bleibe aber dabei: Arbeit für die Bauindustrie<br />

sei z. B. im Rahmen der Investitionsprogramme<br />

bis 2018 für alle Unternehmensgrößen<br />

da. 81 Infrastrukturprojekte mit einem<br />

Investitionsvolumen von 51 Mrd. €, vornehmlich<br />

aus den Bereichen Verkehr und<br />

Energieversorgung, könnten derzeit in<br />

Deutschland aufgrund von Akzeptanzproblemen<br />

in der Bevölkerung, politisch motivierten<br />

Blockaden oder ungelösten Finanzierungsproblemen<br />

nicht umgesetzt werden.<br />

Das sei das Ergebnis einer Umfrage des<br />

Hauptverbandes unter seinen Mitgliedsverbänden<br />

zum Thema »Deutschland im Infrastrukturstau«.<br />

Die Widerstände gegen große<br />

Infrastrukturvorhaben seien in den vergangenen<br />

Jahren in Deutschland gewachsen.<br />

Dies sei auch eine Ursache dafür, dass es in<br />

Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten<br />

einen vergleichsweise schwachen<br />

»Fluss« an größeren Projekten gibt, was<br />

vor allem mittelständischen und großen<br />

Unternehmen zunehmend Sorge bereitet.<br />

Globales Wachstum des<br />

Bauvolumens bis 2030 von 4 %<br />

Insgesamt kam die deutsche Bauwirtschaft<br />

2015 auf ein Umsatzvolumen von rd. 230<br />

Mrd. €. Dabei hält das Bauhauptgewerbe den<br />

Hauptanteil, der Rest entfällt auf Gebäudetechnik<br />

und Ausbau. Das Wachstum der Ge -<br />

samtbranche schätzen die Marktforscher von<br />

Global Construction Perspectives und Oxford<br />

Economics bis 2030 auf jährlich knapp 4 %.<br />

In einer im November veröffentlichten Studie<br />

wird das Bauvolumen bis 2030 weltweit um<br />

85 % auf 15,5 Brd. USD wachsen. Laut der<br />

Prognose übersteigt das jährliche globale<br />

Durchschnittswachstum dasjenige des Bruttoinlandsprodukts<br />

um mehr als 1 %. Dabei<br />

gehen 57 % dieser Steigerung allein auf das<br />

Konto Chinas, Indiens und der USA. Chinas<br />

Anteil am globalen Baumarkt werde sich aber<br />

nur noch marginal vergrößern. Seine erwartete<br />

Wachstums rate sei niedriger als die<br />

US-amerikanische und der indische Markt<br />

wachse sogar doppelt so schnell und dürfte<br />

bis 2021 Japan überholen und sich zum weltweit<br />

drittgrößten Baumarkt entwickeln. Chinas<br />

Wohnungsmarkt ist ab 2016 erstmals<br />

rückläufig, aber da die Wirtschaft des Landes<br />

zunehmend von Konsum und Dienstleistungen<br />

geprägt sein werde, eröffneten sich neue<br />

Wachstumspotenziale in Bereichen wie Ge -<br />

sundheit, Bildung, soziale Infrastruktur und<br />

Einzelhandel. Außerdem dürfte die Abschaffung<br />

der Ein-Kind-Politik den Baumarkt langfristig<br />

fördern.<br />

Indischer Markt wird<br />

zum Wachstumsmotor<br />

Der indische Baumarkt wachse fast doppelt<br />

so schnell wie der chinesische und werde<br />

zum Wachstumsmotor. Die Bevölkerungszahl<br />

soll bis 2030 um 165 Mill. steigen und<br />

Delhi mit 10,4 Mill. Einwohnern zur zweitgrößten<br />

Stadt der Welt werden. Der Schwerpunkt<br />

des US-Wachstums dürfte sich angesichts<br />

des dortigen Nachholbedarfs und der<br />

Bevölkerungsentwicklung zu den südlichen<br />

Staaten verschieben. Bei den Schwellenländern<br />

bleibt es nach Einschätzung von Global<br />

Construction Perspectives eher bei der aktuellen<br />

Konjunkturschwäche, als dass sie bis<br />

2030 ihre früheren Spitzenwerte wieder<br />

erreichten. Zu befürchten sei sogar, dass sich<br />

das Baumarktwachstum in wichtigen Emerging<br />

Markets wie Brasilien, Russland und<br />

der Türkei kurzfristig halbieren könnte, falls<br />

das internationale Zinsniveau steigen würde.<br />

Im Gegensatz dazu würden für das<br />

Schwellenland Indonesien besonders hohe<br />

Steigerungsraten prognostiziert, sodass es<br />

bis 2030 Japan überholen dürfte. Und in<br />

Lateinamerika dürfte dann Mexiko an Brasilien<br />

vorbeigezogen sein. Laut Global-Construction-Bericht<br />

wird Europa bis 2025 nicht<br />

wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Ausnahme<br />

sei Großbritannien, das mit hohen<br />

Wachstumsraten Deutschland von der Spitzenposition<br />

in Europa verdrängen und sich<br />

bis 2030 zum weltweit sechstgrößten Baumarkt<br />

entwickeln könnte.<br />

K<br />

(sm 160102970)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Bauen mit Stahl K 29<br />

(Bilder: Rainer Schimm/©MESSE ESSEN)<br />

Rd. 35.000 Besucher kamen 2014 zur Deubaukom nach Essen.<br />

Die Messe ist eine der wichtigsten Fachmessen der Branche.<br />

Mehr als 1.000 Teilnehmer werden zum 8. Internationalen<br />

Architekturkongress am ersten Tag der Deubaukom erwartet.<br />

Messejahr beginnt mit Deubaukom 2016<br />

Industriebau mit vergrößerter Austellungsfläche<br />

Essen. Zielgerichtet, fokussiert und informativ: So präsentiert sich die Deubaukom 2016 vom 13. bis 16. <strong>Januar</strong> 2016<br />

in der Messe Essen. Konsequent ausgerichtet auf Architekten, Ingenieure, Experten aus Industriebau und Wohnungswirtschaft<br />

bietet sie einen umfassenden Überblick über relevante Entwicklungen, Produkte und Dienstleistungen.<br />

Ein Highlight ist der achte Internationale Architekturkongress »Neues Bauen mit Stahl«, der am 13. <strong>Januar</strong> parallel<br />

zur Messe stattfindet.<br />

Experten rund um den Industriebau<br />

sind auf der Deubaukom bestens aufgehoben<br />

– denn dieser Bereich ist eines der sieben<br />

»Kompetenzzentren«, in die die Messe thematisch<br />

unterteilt ist. Nach der erfolgreichen<br />

Premiere dieses Ausstellungsschwerpunkts<br />

beim letzten Mal vergrößert die Deubaukom<br />

nun diesen Ausstellungsbereich. So werden<br />

im »Kompetenzzentrum Industriebau« erstmals<br />

innovative Lösungen für die Gebäudeausrüstung<br />

sowie die Wärme- und Energieversorgung<br />

von Industrie- und Gewerbebauten<br />

gezeigt. Weitere Schwerpunktthemen<br />

auf der Messe sind die Bereiche Architektur,<br />

Energieeffizienz, IT, Wohungswirtschaft,<br />

Dach + Holz und Bauen mit Komfort.<br />

Stahl auf der Deubaukom<br />

Wie mit Leichtbausystemen aus Stahl material-<br />

und energieeffiziente Gebäudehüllen<br />

aus Stahl gebaut werden können, zeigt die<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl auf der Deubaukom.<br />

Architekten, Ingenieure, Handwerker<br />

und Bauherren erhalten in Halle 3 unternehmensneutrale<br />

Informationen über Herstellung,<br />

Verarbeitung und Einsatz langlebiger<br />

und äußerst wirtschaftlicher Leichtbauelemente<br />

aus Stahl für Dach und Fassade.<br />

Besonderer Beliebtheit bei Bauherren<br />

erfreuen sich beispielsweise kassettierte, oft<br />

far bige Fassadensysteme, die nicht nur bei<br />

Gewerbeimmobilien, sondern zunehmend<br />

auch bei anspruchsvollen Geschossbauten<br />

wie Verwaltungs-, Hotel- oder Wohnungsbauten<br />

eingesetzt werden.<br />

Bau-IT, Energieeffizienz und generationengerechtes<br />

Bauen sind weitere Bereiche,<br />

die die Fachbesucher der Deubaukom der<br />

Messe zufolge stark nachfragen. So bildet IT<br />

den größten produktspezifischen Bereich<br />

der Deubaukom (Halle 1). Ausrichter dieser<br />

Plattfom für die Bausoftwarebranche sind<br />

die Messe Essen und der BVBS – Bundesverband<br />

Bausoftware e.V.<br />

Ob bei Neubauten oder beim Bauen im<br />

Bestand – öffentliche wie private Bauherren<br />

legen großes Augenmerk auf die Energieeffizienz.<br />

Im Bereich Energieeffizienz auf der<br />

Deubaukom beraten Experten zu den Themen<br />

energiebewusstes Bauen und energetische<br />

Gebäudesanierung. Dabei werden<br />

u. a. umweltfreundliche Technologien wie<br />

Wärmepumpen und Photovoltaik vorgestellt.<br />

Partner des Kompetenzzentrums ist<br />

neben der EnergieAgentur.NRW die Informationsgemeinschaft<br />

Passivhaus Deutschland.<br />

Internationaler Architekturkongress<br />

»Neues Bauen mit Stahl«<br />

Ganz besonders steht der Werkstoff Stahl<br />

beim achten Internationalen Architekturkongress<br />

»Neues Bauen mit Stahl« am ersten<br />

Messetag im Fokus. Unter dem Motto<br />

»Synergien schaffen mit komplementären<br />

Baustoffen« zeigen renommierte Architekten<br />

und Ingenieure aus Europa und den USA<br />

neue Projekte und innovative Architekturlösungen<br />

aus Stahl, die in idealer Kombination<br />

mit komplementären Bausystemen aus Glas,<br />

Textil, Holz, Beton oder anderen metallischen<br />

Werkstoffen realisiert wurden. Erwartet<br />

werden rd. 1.000 Teilnehmer. In den<br />

Vorträgen werden die wesentlichen Vorzüge,<br />

die den Baustoff Stahl im Verbund mit<br />

anderen Materialien hinsichtlich Konstruktion<br />

und Architektur, Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit auszeichnen, herausgearbeitet.<br />

Neben weitspannenden Tragwerken<br />

und raumschließenden Dach- und Fassadenkonstruktionen<br />

stellen die Referenten auch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Geländeplan DEUBAUKOM 2016<br />

10<br />

Grugahalle<br />

CC Ost<br />

11 12<br />

Atlantic<br />

Congress<br />

Hotel<br />

< Messe<br />

Ost<br />

Galeria<br />

4A<br />

5<br />

2<br />

3<br />

1 / 1A<br />

CC Süd<br />

< Messe<br />

Mitte<br />

DEUBAUKOM<br />

NETZWERK BAUEN:<br />

KOMPETENZ IM DIALOG<br />

13.–16. <strong>Januar</strong> 2016 | Messe Essen<br />

CC West<br />

< Messe<br />

Süd<br />

InfraTech 2016<br />

Fachmesse für Straßen- und Tiefbau<br />

13.–15. <strong>Januar</strong> | Messe Essen<br />

DCONex 2016<br />

Messe + Kongress<br />

Schadstoff Management<br />

13.–15. <strong>Januar</strong> 2016 | Messe Essen<br />

< Messe<br />

West<br />

Fachmesse acqua alta 16<br />

Hochwasserschutz, Klimafolgen<br />

und Katastrophenmanagement<br />

13.–15. <strong>Januar</strong> | Messe Essen<br />

Quelle: Messe Essen GmbH<br />

Planungsansätze und Detaillösungen sowie<br />

visionäre und noch nicht realisierte Architekturentwürfe<br />

vor.<br />

Dabei sind so bekannte Architekturbüros<br />

wie Diller Scofidio + Renfro aus New York,<br />

Fletcher Priest Architects aus London, Marc<br />

Mimram Architecte aus Paris und gmp<br />

Architekten von Gerkan Marg und Partner<br />

aus Berlin. Ausrichter des als Fortbildung<br />

anerkannten Kongresses ist die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Kooperation mit der<br />

Architektenkammer Nordrhein-Westfalen<br />

und dem Industrieverband Feuerverzinken.<br />

Zum zweiten Mal findet am zweiten<br />

Messetag der Industriebaukongress auf der<br />

Deubaukom statt. Industrielle Bauherren und<br />

Betreiber, Architekten sowie Fachplaner im<br />

industriellen und gewerblichen Umfeld informieren<br />

sich dort über die neuesten Trends im<br />

Industriebau. Die Anmeldung zum Kongress<br />

ist auf der Homepage der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl unter www.stahl- online.de,<br />

Menüpunkt »Veranstaltungen«, möglich.<br />

Zudem findet am 15. <strong>Januar</strong> auch ein<br />

Kongress zum Building Information Modeling<br />

(BIM) statt – einer zeitgemäßen Methode<br />

für das Planen und Realisieren von Bauprojekten.<br />

Die Deubaukom greift dieses<br />

Thema auf und veranstaltet in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesverband Bausoftware<br />

e.V. den BIM-Kongress. Vorträge von international<br />

anerkannten BIM-Spezialisten<br />

erläutern Methode und Umsetzung. Ausgewiesene<br />

Experten werden die Möglichkeiten<br />

dieser Arbeitsweise aus verschiedenen fachlichen<br />

Blickwinkeln vorstellen und erläutern.<br />

Drei parallele Spezialmessen<br />

Die Deubaukom wird vom 13. bis 15. <strong>Januar</strong><br />

2016 von drei Spezialmessen begleitet,<br />

die den Fachbesuchern wertvolle Synergien<br />

zu weiteren aktuellen Bauthemen bieten:<br />

Die InfraTech, Fachmesse für Straßen- und<br />

Tiefbau, bildet das Thema Infrastruktur ab.<br />

Hier treffen Anbieter und Entscheider in<br />

Sachen Tiefbau, Straßenbau, Wasserbau,<br />

Wasser und Abwasser, öffentliche Raumgestaltung<br />

sowie Verkehr und Mobilität aufeinander.<br />

Die DCONex widmet sich dem<br />

kompetenten und kostenoptimierten Schadstoffmanagement.<br />

Die acqua alta bietet<br />

Austausch und Wissenstransfer für alle am<br />

Hochwasserschutz Beteiligten.<br />

www.deubaukom.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160102731)<br />

Themenschwerpunkte Deubaukom<br />

– Moderne Architektur: innovative Produkte,<br />

Materialien und Baustoffe<br />

– Industrie-, Hallen- und Gewerbebau: Baustoffe/Bausysteme<br />

sowie Gebäudetechnik<br />

– Software: intelligente Planungsverfahren und<br />

Lösungen für komplexe Bauprojekte<br />

– Effizienter Wohnungsbau: energetische Baustoffe<br />

und Gebäudetechniken<br />

Highlights Rahmenprogramm<br />

13. <strong>Januar</strong><br />

Internationaler Architekturkongress<br />

»Neues Bauen mit Stahl«<br />

(Beginn 9 h, Congress Center West)<br />

Energie-Forum<br />

(Beginn 10:30 h, Congress Center Süd)<br />

14. <strong>Januar</strong><br />

Industriebaukongress<br />

(Beginn 9 h, Halle 1, Stand 1C11)<br />

15. <strong>Januar</strong><br />

BIM: Software in der Anwendung<br />

(Beginn 10:30 h, Congress Center Süd)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Bauen mit Stahl K 31<br />

Rautendach erhält Europäischen<br />

Stahlbaupreis<br />

Unger Steel Group wird für Stahlkonstruktion am Wiener Hauptbahnhof<br />

ausgezeichnet<br />

Wien / Istanbul. Erneut hat die international tätige Unger Steel Group<br />

mit herausragenden Stahlkonstruktionen überzeugt und im September den<br />

Europäischen Stahlbaupreis der European Convention for Constructural<br />

Steelwork (ECCS) in Istanbul erhalten. Ausgezeichnet wurde das<br />

Rautendach am neuen Wiener Hauptbahnhof. Nachdem die Jury das<br />

Unternehmen bereits 2007 und 2009 ausgezeichnet hatte, nahm Unger<br />

diesen renommierten Preis bereits zum dritten Mal entgegen.<br />

Mit dem Europäischen Stahlbaupreis<br />

werden alle zwei Jahre Projekte ausgezeichnet,<br />

die die herausragenden Eigenschaften<br />

von Stahl in der modernen Architektur verdeutlichen.<br />

Die Auszeichnung ist in diesem<br />

Jahr erneut an die Unger-Gruppe als ausführendes<br />

Stahlbauunternehmen gegangen.<br />

Weitere Projektbeteiligte waren das Architektenteam<br />

Hotz, Hoffmann und Wimmer<br />

sowie der Bauherr ÖBB Infrastruktur AG. Die<br />

Preisverleihung fand im Rahmen des Jahreskongresses<br />

der ECCS mit anschließender<br />

Gala in Istanbul statt. »Wir sind stolz darauf,<br />

diesen renommierten Preis bereits zum dritten<br />

Mal entgegennehmen zu dürfen. Das<br />

Rautendach hat nicht nur für uns als Prestigeprojekt<br />

eine große Bedeutung, sondern<br />

wird von nun an Reisende aus aller Welt mit<br />

seiner architektonisch ansprechenden und<br />

anspruchsvollen Form am neuen Wiener<br />

Hauptbahnhof – der neuen Drehscheibe<br />

Europas – begrüßen. Es verleiht dem Bahnhof<br />

internationale Bedeutung«, so Josef<br />

Unger, Geschäftsführer der Unger Steel<br />

Group. Bereits 2007 hatte Unger den Preis<br />

für den erdbebensicheren »Bucharest Tower<br />

Center« in Rumänien erhalten, 2009 ging er<br />

für den Bauteil West der Stadtbibliothek<br />

»Neue Mitte Leben« in Salzburg erneut an<br />

die österreichische Stahlbaugruppe.<br />

Der neue Wiener Hauptbahnhof ist eines<br />

der größten Infrastrukturprojekte des Landes.<br />

Für die weithin sichtbare, 37.000 m²<br />

große Dachkonstruktion wurden rd. 7.000 t<br />

Stahl verbaut, eine Menge, die der des Eiffelturms<br />

entspricht.<br />

Großzügigkeit, Offenheit und Funktionalität<br />

bestimmen sowohl den gesamten Wiener<br />

Hauptbahnhof wie auch sein visuelles<br />

Highlight, das bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

signifikante Rautendach mit 260 m an<br />

der längsten und 120 m an der breitesten<br />

Stelle. Die aus 14 individuellen Rauten<br />

bestehende Dachkonstruktion überspannt<br />

fünf Bahnsteige und scheint in einer Höhe<br />

von 6 bis 15 m über dem Bahnsteigniveau<br />

Das neue Rauten dach am Wiener Hauptbahnhof<br />

zu schweben. Für das gesamte Rautendach<br />

inklusive Piazzaüberdachung wurden mehr<br />

als 57.000 Profile, 286.000 Bleche und<br />

nahezu 340.000 Schraubengarnituren be -<br />

nötigt. »Um solche architektonischen Ob -<br />

jekte wie das Rautendach realisieren zu<br />

können, ist Stahl der ideale Werkstoff – ein<br />

Meisterwerk aus Stäben und Knoten. Die<br />

Konstruktion wirkt schlank und anmutig<br />

zugleich und ist dazu noch extrem belastbar.«,<br />

erklärte Bernd Mühl, Geschäftsbereichsleiter<br />

Stahlbau der Unger Steel Group.<br />

Das komplexe Projekt konnte in einer logistischen<br />

Meisterleistung in der vorgegebenen<br />

Zeit termintreu umgesetzt werden.<br />

Der Europäische Stahlbaupreis wurde<br />

1973 erstmals von der European Convention<br />

for Constructural Steelwork ausgelobt.<br />

Ziel des Preises ist es, europaweit Aufmerksamkeit<br />

für herausragendes Design im<br />

Stahl bau zu wecken und die wirtschaftlichen,<br />

logistischen und architektonischen<br />

Vorteile von Stahl hervorzuheben.<br />

www.steelconstruct.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 160102607)<br />

(Foto: Unger Steel Group/Renee Del Missier)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


32 K Bauen mit Stahl<br />

Seilsysteme für vertikale Gärten<br />

Hochhaus in Sydney wird zum grünen Wunder<br />

Trubschachen/Sydney. Unlängst ausgezeichnet als „Bestes Hochhaus<br />

der Welt“, ist der One-Central-Park-Tower in Sydney ein absoluter<br />

Hingucker. Statt glatter Flächen bedecken Grünpflanzen die gesamte<br />

Fassade, befestigt an einem 15.000-m-Seilsystem des Schweizer<br />

Seilherstellers Jakob.<br />

Innovativ und umweltfreundlich, urteilte<br />

die Jury des Chicagoer Technologieinstituts<br />

Council on Tall Buildings and Urban<br />

Habitat (CTBUH) 2014. Für das ausgezeichnete<br />

Projekt haben sich in Sidney der französische<br />

Stararchitekt Jean Nouvel, der<br />

ebenfalls französische Botaniker Patrick<br />

Blanc und – für die Ausführung – die australische<br />

Firma Tensile Design & Construct<br />

zusammengetan. Zunächst musste aber<br />

untersucht werden, wie sich Kletter- und<br />

Rankgewächse bei hohen Windgeschwindigkeiten<br />

überhaupt verhalten. Dazu waren<br />

sogar Studien im Windkanal erforderlich,<br />

denn Erkenntnisse darüber, welche Kräfte in<br />

120 m Höhe auf begrünte Fassaden einwirken<br />

und wie sich die Pflanzen stabilisieren<br />

lassen, gab es nicht.<br />

Im Ergebnis dieser weltweit bisher einzigartigen<br />

Forschungsleistung stieß schließlich<br />

die Firma Jakob aus dem schweizerischen<br />

Trubschachen zur ausführenden Unternehmensgruppe.<br />

Ihre Architekturseile waren<br />

sowohl von der Haltbarkeit als auch von der<br />

Ästhetik her am besten geeignet, das kühne<br />

Projekt inmitten der australischen Metropole<br />

Wirklichkeit werden zu lassen. Nun steht<br />

der Bau. »One Central Park« nennt sich das<br />

Ganze etwas nüchtern, obwohl Blühen und<br />

Grünen entlang steinerner Fassaden eher<br />

an den Zauber »hängender Gärten« erinnern.<br />

Bis in Schwindel erregende Höhen und<br />

vorbei an 34 Wohnetagen türmen sie sich<br />

nach oben.<br />

Rekorde werden in Serie gebrochen. Die<br />

Seilsysteme der Firma Jakob aus der Produktreihe<br />

»Jakob Green Solutions« durchziehen<br />

in der Vertikalen 1.120 m 2 Fläche und tragen<br />

nicht weniger als 35.200 Pflanzen, die<br />

im heißen australischen Sommer zugleich<br />

auch für Verschattung und Kühlung im Ge -<br />

Für das »grüne Hochhaus« One-Central-Park<br />

viel die Wahl auf die Drahtseile und -stäbe<br />

vom Schweizer Spezialhersteller Jakob.<br />

(Fotos: Jakob AG)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Bauen mit Stahl K 33<br />

bäudeinneren sorgen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung<br />

bescheren sie einen sparsameren<br />

Energieverbrauch, 30 % niedriger als<br />

normal. 623 Wohnungen gibt es, da kommt<br />

eine Menge zusammen.<br />

Damit das Grün trotz der fehlenden Erde<br />

an den Wänden wachsen kann, wurde<br />

eigens ein ferngesteuertes Tropfbewässerungssystem<br />

entwickelt. Die Wurzeln der<br />

Pflanzen sind auf der Drahtverkleidung an<br />

einem Filz befestigt, der sich mit demineralisiertem<br />

Wasser tränken lässt. Den Spezialseilen<br />

von Jakob macht das nichts aus: Sie<br />

sind sogar gegen salzwasserhaltige Witterungseinflüsse<br />

und das Pazifikklima in der<br />

Hafenstadt Sidney dauerhaft gefeit.<br />

Im One-Central-Park zu wohnen, ist<br />

etwas Besonderes und entsprechend teuer,<br />

man kann jedoch auch als Besucher daran<br />

teilhaben. Es gibt trendige Cafes, Restaurants<br />

und Shops. Eine Rolltreppe führt in ein<br />

komplettes Einkaufszentrum. Und damit<br />

zwischen die beiden Baukörper, die das vielbewunderte<br />

Ensemble bilden, niemals ein<br />

Schatten fällt, sorgen Reflektoren und ein<br />

freitragender Ausleger, ein sogenannter<br />

Heliostat, auch dort für taghelles, natürliches<br />

Licht, wohin sich sonst niemals ein Sonnenstrahl<br />

verirren würde. Auch in der Nacht<br />

noch leuchtet es. Dann aber in Farbenpracht,<br />

als LED-Kunstwerk. (sm 160102938) K<br />

« KONTAKT<br />

Jakob AG<br />

Dorfstraße 34<br />

3555 Trubschachen<br />

Schweiz<br />

Tel. + 41 34 4951010<br />

www.jakob.com<br />

FÜR BLECHDACHSPEZIALISTEN<br />

Wessobrunn-Forst. Die AustroDach Handels<br />

GmbH präsentiert auf ihrer Hausmesse sechs<br />

Maschinen der Hans Schröder Maschinenbau<br />

GmbH: die Abkantbänke AK 3000 x 1,0, ASK 1000<br />

x 1,5 und BAM 2000 x 0,75 sowie die Exzentertafelschere<br />

HS 3000 x 1,0. Mit der Schwenkbiegemaschine<br />

MAK V 3200 x 1,5 und der Schere<br />

MHSU 3200 x 1,5 sind auch zwei motorische<br />

Maschinen dabei.<br />

Der oberbayerische Maschinenbauer und sein<br />

niederösterreichischer Vertriebspartner haben mit<br />

den diesjährigen Ausstellungsstücken vor allem<br />

an Spengler gedacht, die größere Schare zu verarbeiten<br />

haben. Bis auf die für maximale Mobilität<br />

ausgelegte Baustellenmaschine BAM und die<br />

Segmentabkantbank ASK haben alle gezeigten<br />

Maschinen eine Arbeitslänge von 3.000 mm. Eine<br />

durchdachte Mechanik sorgt dafür, dass das<br />

Schneiden, Abkanten und Falzen trotzdem schnell<br />

und mühelos von der Hand geht.<br />

www.schroedergroup.eu<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160102699)<br />

I.M.M. J. Haupt<br />

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16-18 March 2016<br />

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e-mail: imm-j.haupt@bluewin.ch<br />

Adapting to changing steel markets - what does success in steel<br />

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panel<br />

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30+<br />

International<br />

speakers<br />

" The topics discussed were highly relevant for the industry<br />

and the presentations were highly insightful."<br />

Anil Valsan, Ernst & Young, Lead Analyst – Automotive<br />

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www.worldsteelconference.com<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


(Bild: Förderverein Berliner Schloss e.V.)<br />

(Bild: Modersohn)<br />

So wird das Berliner Schloss 2018 aussehen.<br />

Fertigteilbefestigung mit<br />

Doppelgelenkankern.<br />

Edelstahl trägt Fassade<br />

des Berliner Schlosses<br />

Modersohn liefert Sondertraganker für Stadtschloss<br />

Spenge / Berlin. Während im Innern ein moderner, zeitgemäßer Bau<br />

entsteht, wird das Berliner Schloss als Kulturzentrum »Humboldtforum«<br />

mit seinen barocken Fassaden 2017 wieder im alten Glanz erstrahlen.<br />

Für die sichere Befestigung der schweren Natursteinelemente sorgen dabei<br />

Sondertraganker aus der Produktion von Modersohn.<br />

Nach Beschlüssen von Bundestag und<br />

Bundesregierung begannen im Juni 2012<br />

die Arbeiten zum Wiederaufbau des Berliner<br />

Schlosses als Kulturzentrum »Humboldtforum«.<br />

Während das Schloss innen<br />

zeitgemäß ausgebaut wird, werden die<br />

nach Entwürfen des italienischen Architekten<br />

Prof. Franco Stella gebauten Fassaden<br />

ab 2017 die historische Mitte Berlins im<br />

alten Glanz erstrahlen lassen. Äußerlich<br />

wird das Schloss mit seinen barocken Stadtfassaden<br />

und dem Schlüterhof dann wieder<br />

genauso schön aussehen wie früher. Als<br />

Humboldtforum steht das Berliner Schloss<br />

künftig im Dienst von Kunst und Wissenschaft<br />

und wird – gemeinsam mit den<br />

Museen der Museumsinsel, der Humboldt-Universität,<br />

dem Deutschen Historischen<br />

Museum und der Staatsbibliothek –<br />

zu einem wichtigen Standort von Weltkultur<br />

und Wissenschaften werden.<br />

Viel Erfahrung bei Edelstahllieferant<br />

mit vergleichbaren Projekten<br />

Der ostwestfälische Edelstahlspezialist<br />

Modersohn Stainless Steel liefert für den<br />

Wiederaufbau – in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Bamberger Natursteinwerk Hermann<br />

Graser, der Firma F. X. Rauch, Berlin,<br />

und den beiden Dresdener Unternehmen<br />

Dreßler Bau und Schubert Steinmetz- und<br />

Steinbildhauer – für alle vier Fassadenseiten<br />

die MOSO-Sonderbefestigungen, mit denen<br />

die schweren Natursteinelemente sicher am<br />

Ortbeton befestigt werden, u. a. aus nichtrostendem<br />

Lean-Duplex-Stahl. Die Gesamtfläche<br />

der Fassaden einschließlich der Innenhöfe<br />

beträgt 55.000 m 2 .<br />

Seine Leistungsfähigkeit als Edelstahllieferant<br />

hat Modersohn Stainless Steel bereits<br />

bei früheren Projekten unter Beweis gestellt,<br />

etwa bei den Baumaßnahmen an der Staatsoper<br />

sowie am Museum Barberini in Potsdam.<br />

Ein weiteres wichtiges Referenzobjekt<br />

befindet sich nur wenige hundert Meter<br />

vom Berliner Schloss entfernt: Das Herzstück<br />

der Berliner Staatsbibliothek, das Gebäude<br />

»Unter den Linden«, wurde vor wenigen<br />

Jahren saniert und um Neubauten ergänzt.<br />

Im Zuge dieser Maßnahmen hat Modersohn<br />

gezeigt, dass sich durch den Einsatz neuer<br />

Werkstoffe erhebliche Einsparungen und<br />

Lieferzeitverkürzungen ermöglichen lassen.<br />

Während in der Regel die austenitischen<br />

Werkstoffe 1.4404 und 1.4571 verarbeitet<br />

werden, kommen in Teilbereichen, in denen<br />

höhere Festigkeiten gefordert sind, Lean-<br />

Duplex-Stähle zum Einsatz. Sie bieten –<br />

auch im geschweißten Zustand – eine doppelt<br />

so hohe Grundfestigkeit, bessere Korrosionsbeständigkeit,<br />

geringere Wärmedehnung<br />

bei gleicher Wärmeleitfähigkeit und<br />

eine günstigere Dauerschwingfestigkeit. K<br />

(sm 160102677)<br />

« KONTAKT<br />

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG<br />

Eggeweg 2a<br />

32139 Spenge<br />

Tel. +49 5225 8799-0<br />

www.modersohn.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


e-WORLD<br />

SYSTEME. SERVICE. STAHL. DIGITAL.<br />

Ein Auftrag – Sechs individuelle Bausteine.<br />

Sie haben die Wahl. .<br />

e-CONNECT<br />

Baustein 1:<br />

Bestand<br />

Baustein 4:<br />

Versandbereitschaft<br />

Baustein 2:<br />

Bestellung/<br />

Lieferabruf<br />

Baustein 5:<br />

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Baustein 3:<br />

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Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />

Schwannstraße 12 · 40476 Düsseldorf<br />

Germany<br />

Tel.: +49 211 4300-1 · Fax: +49 211 4300-90<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de


36 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Kontrolle ist besser<br />

Mess- und Prüfsysteme für ein breites Anwendungsfeld in den Stahlprozessketten<br />

Die Kontrolle von Produktion und Produkten gehört zum Regelkreis des betrieblichen Alltags. Die aktuelle<br />

Prüftechnologie ermöglicht für eine Vielzahl von Anwendungsfällen immer exaktere Mess- und Prüfergebnisse.<br />

Darüberhinaus fließen die Daten häufiger auch direkt in die Prozess steuerung zurück. Das macht Produkte und<br />

Produktion nicht nur besser und effizienter, sondern auch sicherer.<br />

Starker Partner für jede Art der Metallprüfung<br />

Sowohl für die statische Materialprüfung als<br />

auch für die verschiedenen Arten der<br />

Ermüdungsprüfung bietet Zwick ein breites<br />

Spektrum an Prüfsystemen.<br />

Ob Grobblech, Warmband oder Feinblech,<br />

ob Profile, Stäbe oder Rohre – seit mehr als<br />

60 Jahren bietet Zwick Prüfmaschinen und<br />

Prüfgeräte für die Prüfung u. a. von Metallen.<br />

Mit unterschiedlichen Produktreihen<br />

stehen für jeden Anwendungsfall und jedes<br />

Fazit<br />

(Bild: Zwick)<br />

Prüfverfahren maßgeschneiderte Prüfsysteme<br />

zur Verfügung – von der gelegentlichen<br />

Prüfung in der Wareneingangskontrolle<br />

über die Produktions- oder Qualitätskontrolle<br />

bis hin zur Materialforschung.<br />

Das breite Angebot des Prüfmaschinenherstellers<br />

ermöglicht den Nutzern, das<br />

Prüfsystem exakt auf bestimmte Bedürfnisse<br />

hin zuzuschneiden. So stehen für die verschiedenen<br />

Gattungen von Stahlprodukten<br />

für alle relevanten Prüfverfahren spezialisierte<br />

Systeme zur Verfügung – statische und<br />

mehraxiale Materialprüfmaschinen, Systeme<br />

für die Schlagprüfung, Härteprüfmaschinen<br />

oder dynamische und Ermüdungsprüfmaschinen.<br />

Auch automatisierte und Roboter-<br />

Prüfsysteme für oft und in großen Mengen<br />

anfallende Prüfaufgaben hat Zwick im Programm<br />

– etwa automatisierte Systeme für<br />

Zugversuche an Betonstahl und Roboter-<br />

Prüfsysteme für Fein- und Grobblech.<br />

Mit der Software testXpert hat Zwick<br />

dabei ein einheitliches Bedienkonzept für<br />

alle Applikationen eingeführt – egal um welches<br />

Prüfsystem von Zwick es sich handelt.<br />

Für alle gängigen Normprüfungen stehen<br />

vorprogrammierte Standard-Prüfvorschriften<br />

zur Verfügung. Die Ergebnisse werden<br />

bereits während der Prüfung berechnet,<br />

sodass der Prüfablauf ereignisgesteuert<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Prüfsystem für alle gängigen Stahlproduktarten. Die Kappa- Serie für Zeitstandversuche ermöglicht durch<br />

eine neue Art von Lagergelenk erheblich genauere Messergebnisse bei Kriechdehnungstests.<br />

Ein besonderes Werkstoffprüfverfahren ist<br />

der Zeitstandversuch – ein Werkstoffprüfverfahren,<br />

das das Werkstoffverhalten oberhalb<br />

der Raumtemperatur bei langanhaltenden<br />

Belastungen prüft. Zeitstandversuche<br />

werden u. a. an höherfesten Stählen für die<br />

Konstruktion von Dampfturbinenrotoren<br />

und Flugzeugturbinenschaufeln durchgeführt.<br />

Gemessen werden die Kriechdehnung<br />

und die Wasserstoffversprödung der Stähle.<br />

Die Prüfmaschinen der Kappa-Serie von<br />

Zwick zeigen, welche Möglichkeiten dem<br />

Anwender in der Qualitätssicherung heute<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Für Langzeitversuche mit über 2.500 h<br />

werden häufig gewichtsbelastete Maschinen<br />

mit Hebelübersetzung eingesetzt. Welche<br />

Genauigkeit hierbei erreicht werden<br />

kann, zeigt Zwick mit einem patentierten,<br />

biegeelastischen Lagergelenk – integriert in<br />

die Serie der Zeitstandmaschinen Kappa LA.<br />

Es ermöglicht weitaus genauere Messergebnisse<br />

als mit üblichen Lagergelenken. Die<br />

Serie Kappa SS mit 50 und 100 Nm wurde<br />

speziell für Untersuchungen entwickelt, die<br />

über die reine Kriechprüfung hinausgehen<br />

– beispielsweise Ermüdungsprüfungen<br />

durch zyklischen Lastwechsel, die Kombination<br />

aus statischer Kriech- und zyklischer<br />

Belastungsprüfung sowie individuelle Prüfungen<br />

des Anwenders.<br />

« KONTAKT<br />

Zwick GmbH & Co. KG<br />

August-Nagel-Straße 11<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 7305-10-0<br />

www.zwick.de<br />

Control: Halle 1, Stand 1307<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 37<br />

Mobiles Funkenspektrometer – hohe Leistung, einfach zu bedienen<br />

Der Q4 MOBILE von Bruker Elemental punktet<br />

mit einer schnellen Metallanalyse,<br />

Identifikation und Sortierung – und mit<br />

seiner Mobilität.<br />

Bereits kleinste Konzentrationen im ppm-<br />

Bereich des verwendeten Stahls entscheiden<br />

über dessen Haltbarkeit, Festigkeit und<br />

Schweißfähigkeit. Optische Emissionsspektrometer<br />

können daher entscheidend dazu<br />

beitragen, Unfälle zu verhindern. Bruker Elemental<br />

hat mit seinem Q4 Mobile nicht nur<br />

der Petrochemie einen kompakten Metall-<br />

(Bild: Bruker Elemental)<br />

analysator zur Verfügung gestellt, der den<br />

entscheidenden Kohlenstoffgehalt analysiert.<br />

Seit im April 2010 sieben Mitarbeiter bei<br />

einer Explosion durch einen Hochtemperatur-Wasserstoffangriff<br />

(HTHA) in einer Raffinerie<br />

im US-Bundesstaat Washington starben,<br />

gibt es geradezu einen Boom für mobile<br />

OES-Geräte. Relevante Anlagen, insbesondere<br />

Prozessrohrleitungssysteme müssen<br />

nun gemäß »material verification program«<br />

(Richtlinien API 578) des American Petroleum<br />

Institutes geprüft werden.<br />

Das Q4 Mobile von Bruker Elemental ist<br />

für diese Aufgabe der optimale Kontrollund<br />

Messanalysator. Mittlerweile seit zwei<br />

Jahren äußerst erfolgreich am Markt, bietet<br />

das Gerät aber nicht nur eine schnelle<br />

Metallanalyse, Identifikation und Sortierung.<br />

Der Clou ist seine Mobilität. Mit einem<br />

optionalen, bis zu vierrädrigen Transportwagen<br />

rollt das Funkenspektrometer einschließlich<br />

Zubehör bei Bedarf komfortabel<br />

zum Einsatzort.<br />

Gesteuert über ein intelligentes Energiemanagement,<br />

kann das Q4 Mobile alle gängigen<br />

Stromquellen nutzen – selbst einen<br />

Zigarettenanzünder. Eine kurze Vorbereitungszeit<br />

garantiert die Adaptive Ambient<br />

Control (AAC), dessen Steuerung die Optik<br />

automatisch an die Umgebungstemperatur<br />

anpasst. Gearbeitet wird mit Hilfe einer<br />

handlichen Prüfsonde, die dank des leichten,<br />

biegsamen Hybridkabels auch bei längerer<br />

Tätigkeit ein ergonomisches Handhaben<br />

ermöglicht. Je nach Anforderung, ob in<br />

der Bogen- oder in der Funkenanregung,<br />

ermöglicht der Schnellwechseladapter ein<br />

Umswitchen des Analysenmodus in Sekundenschnelle.<br />

Für kürzere Wellenlängen (UV) steht auch<br />

eine ebenso rasch modifizierbare Sonde mit<br />

hochauflösender Optik bereit. Damit sind<br />

dann auch anspruchsvolle Applikationen<br />

wie Kohlenstoff-, Schwefel- oder Stickstoffbestimmungen<br />

möglich. »Bei nicht-rostenden<br />

Stählen der 316- oder 316L- Legierungen<br />

ist die Differenz in der Kohlenstoffquantität<br />

zwar nur minimal, aber dieser Unterschied<br />

ist von entscheidendem Einfluss auf<br />

das jeweilige Korrosionsverhalten«, er läutert<br />

Brukers Projektleiter Hans Dominick. »Unser<br />

Q4 Mobile analysiert Kohlenstoffgehalte im<br />

entsprechenden ppm-Bereich und kann<br />

dadurch eindeutig die jeweilige Legierung<br />

bestimmen.« Angezeigt wird die analysierte<br />

Legierungsbezeichnung dann direkt über<br />

ein Display an der Sonde.<br />

Fazit<br />

Mobiles Funkenspektrometer Q4 MOBILE für präzise und schnelle Me tallanalyse, Identifikation und<br />

Sortierung. Mobiler Einsatz durch Transportwagen, automatische Anpassung an Umgebungstemperatur,<br />

kann alle gängigen Stromquellen nutzen; Einsatz auch bei anspruchsvollen Analysen mit Messungen<br />

im ppm-Bereich möglich.<br />

« KONTAKT<br />

Bruker Elemental GmbH<br />

Kastellstraße 31 – 35<br />

47546 Kalkar<br />

Tel. +49 2824 9765-0<br />

www.bruker.com/elemental<br />

Control: Halle 1, Stand 1630<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


38 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Neue Spektrometer für qualitativ hochwertige<br />

Metallanalysen<br />

(Bild: SPECTRO)<br />

Fazit<br />

Die neuen SPECTROLAB-<br />

Metallanalysatoren punkten mit<br />

extrem schnellen Messzeiten,<br />

ausgesprochen niedrigen<br />

Nachweisgrenzen, einer<br />

sehr hohen Flexibilität in<br />

Bezug auf die Elementauswahl,<br />

ungewöhnlich<br />

großer Stabilität und<br />

überschaubaren<br />

Gesamtkosten.<br />

SPECTRO Analytical Instruments hat im Juni<br />

2015 die neue Generation des Bogen-<br />

Funken- OES-Spektrometers SPECTROLAB<br />

vorgestellt. Das Gerät ist in zwei unterschiedlichen<br />

Modellvarianten erhältlich, die<br />

höchsten Ansprüchen im Bereich der Metallanalyse<br />

genügen, so das Unternehmen.<br />

Hervorstechendste Parameter der neuen<br />

SPECTROLAB-Metallanalysatoren sind die<br />

extrem schnellen Messzeiten, ausgesprochen<br />

niedrigen Nachweisgrenzen, die sehr<br />

hohe Flexibilität in Bezug auf die Elementauswahl<br />

und die ungewöhnlich große Stabilität<br />

bei überschaubaren Gesamtkosten.<br />

Dabei wurde der Hochleistungsplasmagenerator<br />

um einen neuartigen dynamischen<br />

Vorfunkprozess für einen schnellen Probendurchsatz<br />

und eine extrem optimierte Messzeit<br />

erweitert. Eine optionale, softwareunterstützte<br />

Erweiterung der Konfiguration versetzt<br />

den Anwender darüber hinaus in die<br />

Lage, die Elementauswahl des Gerätes an<br />

neue Anforderungen anzupassen, ohne<br />

hierzu Standardproben messen zu müssen.<br />

Neue Generation von Bogen-Funken- OES-Spektrometer, SPECTROLAB: Hybridmodell kombiniert PMT-<br />

Detektoren und CCD-Technologie (für FuE, Edelmetallanalyse, Messung von Spurenelementen); bei<br />

CCD-Version (Einsatz Prozess- und Qualitätskontrolle für Halbzeuge und Endprodukte) dank iCAL-Software<br />

keine Rekalibrierung nötig.<br />

Das neue Hybridmodell des SPECTROLAB-<br />

Metallanalysators kombiniert analoge PMT-<br />

Detektoren (»Photomultiplier Tube«) mit der<br />

digitalen CCD-Technologie (»Charge Coupled<br />

Device«) und ermöglicht hierdurch ex -<br />

trem präzise simultane Messungen. Somit<br />

eignet sich dieses Modell insbesondere für<br />

Forschung und Entwicklung, für die Messung<br />

von kleinsten Spurenelementen in Me -<br />

tall sowie für die Analyse von Edelmetallen.<br />

Das reine CCD-Modell des SPECTROLAB-<br />

Metallanalyse-Spektrometers eignet sich<br />

insbesondere für die Prozess- und Qualitätskontrolle<br />

von Halbzeugen und Endprodukten,<br />

so das Unternehmen.<br />

Dank der SPECTRO-eigenen iCAL-Software<br />

entfällt in der CCD-Version die aufwendige<br />

Rekalibration mit etlichen Proben.<br />

Zudem kann durch die UV-PLUS-Reinigung<br />

auf teure Argonspülung oder Vakuumpumpen<br />

verzichtet werden. Eine optimierte An -<br />

ordnung der Gerätekomponenten, ein weiterentwickeltes<br />

Diagnosesystem und weitere<br />

Verbesserungen erleichtern die Wartung<br />

und vermeiden teure Ausfallzeiten. Eine<br />

neue Benutzeroberfläche und Anwendungsprofile<br />

sorgen zudem für beste Anwenderfreundlichkeit.<br />

« KONTAKT<br />

SPECTRO Analytical Instruments<br />

GmbH<br />

Boschstraße 10<br />

47533 Kleve<br />

Tel. +49 2821 892-0<br />

www.spectro.de<br />

Control: Halle 1, Stand 1302<br />

LDV Systeme – Mit weniger Licht mehr sehen Bei der visuellen Oberflächeninspektion, z. B.<br />

bei der Bandverzinkung, aber auch in anderen<br />

Bereichen der Stahlweiterverarbeitung,<br />

wird typischerweise mit Auflicht geprüft.<br />

Gerade bei der Prüfung von Blechabschnitten<br />

hat sich jedoch ein neuentwickelter,<br />

(Bild: LDV Laser- und Lichtsysteme)<br />

Großer Unter schied<br />

zu herkömmlicher<br />

Beleuchtung: die iLux-<br />

Lichtbox verbessert<br />

die Prüfergebnisse<br />

und Ergonomie von<br />

Inspektions plätzen<br />

erheblich.<br />

kombinierter Prüfplatz mit der iLux-LichtBox<br />

von LDV Laser- und Lichtsysteme GmbH mit<br />

Sitz in Lünen bei Dortmund für die Beleuchtung<br />

von oben und dem iLux-Parallelwerfer<br />

mit Beleuchtung von der Seite bewährt. Die<br />

Kombination aus iLux-LichtBox und iLux-Parallelwerfer<br />

bringt den großen Vorteil, dass<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 39<br />

trotz geringen Platzbedarfs und einfachster<br />

Bedienung alle Fehlerarten hervorragend<br />

erkannt werden, da sowohl Streiflicht für die<br />

Topografie, Welligkeiten und Knicke als auch<br />

Auflicht für die Kontrolle von Pickeln, Riefen<br />

und Quielen im Wechsel eingesetzt werden<br />

können. So wird die gesamte Bandbreite der<br />

vorkommenden Fehler abgedeckt.<br />

Üblicherweise wird gutes Sehen mit viel<br />

Licht verbunden. Um die Fehler besser er -<br />

kennen zu können wird also in der Regel auf<br />

mehr Licht gesetzt, getreu dem Motto »Viel<br />

hilft viel«. Tatsächlich ist dies jedoch nicht<br />

der Fall. Durch zu viel Licht wird der Kontrolleur<br />

eher geblendet, statt mehr zu sehen,<br />

sieht er tatsächlich weniger bis gar nichts. An<br />

diesem Punkt setzen die iLux-Lichtsys teme<br />

an. Sie passen die Beleuchtungsstärke an die<br />

Eigenschaften des menschlichen Auges an<br />

verwenden indirektes und gerichtetes Licht.<br />

Durch doppelte Umlenkung des Lichtes wird<br />

vermieden, dass sich die Lichtquelle auf dem<br />

Prüfling spiegelt und einen hellen »Lichtfleck«<br />

erzeugt. Aufgrund eines natürlichen<br />

Reflexes würde sich das menschliche Auge<br />

sonst auf den Lichtfleck fixieren und Fehler<br />

in der direkten Umgebung nicht mehr wahrnehmen.<br />

Das Leuchtmittel der LichtBox ist<br />

zudem mit einem Abschatter ausgestattet,<br />

der kein direktes Licht in Richtung des<br />

Prüflings zulässt.<br />

Bei der iLux-LichtBox wird durch die parabelförmig<br />

angeordneten Lamellen (mit der<br />

Lichtquelle im Brennpunkt) eine Lichtrichtung<br />

orthogonal zur Lichtaustrittsfläche<br />

erzeugt. Das gerichtete Licht erzeugt bei<br />

Oberflächenfehlern des Bandes eine Lichtund<br />

eine Schattenseite – was dazu führt,<br />

dass die Fehler dem Prüfer auf der ansonsten<br />

homogen ausgeleuchteten Oberfläche<br />

»ins Auge springen«. Bei herkömmlicher<br />

diffuser Beleuchtung treffen die Lichtstrahlen<br />

dagegen von allen Seiten auf den Fehler.<br />

So können keine Lichtkanten entstehen und<br />

die Oberfläche erscheint weich und unplastisch.<br />

Dank der Blendfreiheit der iLux-Lichtbox<br />

kann der Bediener zudem länger entspannt<br />

und sorgfältig arbeiten.<br />

Der wesentliche Anwendungsbereich dieser<br />

Systeme ist die Stahlindustrie (z. B. in den<br />

verschiedenen Verzinkungslinien und Bandbehandlungslinien),<br />

doch auch in Stahl-Service-Centern<br />

und anderen Bereichen der<br />

Stahlweiterverarbeitung gibt es viele Inspektionsplätze,<br />

an denen die iLux-Lichtsysteme<br />

die Prüfung erleichtern und die Qualität der<br />

Prüfung verbessern.<br />

Fazit<br />

Besseres Erkennen von Band-Oberflächenfehlern dank indirekt geführtem, gerichteten Licht bei kombiniertem<br />

Prüfplatz aus iLux-LichtBox und iLux- Parallelwerfer. Anwendungsbereiche: u. a. Bandbehandlung,<br />

Verzinkungs linien, Stahl-Service-Center, Stahlweiterverarbeitung.<br />

« KONTAKT<br />

LDV Laser- und Lichtsysteme GmbH<br />

An der Wethmarheide 36<br />

44536 Lünen<br />

Tel. +49 2306 9408030<br />

www.ldv-systeme.de<br />

Alle Stahlband-Eigenschaften auf einen Blick<br />

Die Kombilösung mit IMPOCexpress, SORM<br />

3plus und SOLID von EMG ermöglicht eine<br />

Sicht auf die Blechtafel »aus einem Guss«.<br />

(Bild: EMG Automation)<br />

Die genaue Kenntnis der Materialeigenschaften<br />

von Stahlbändern bzw. Blechtafeln birgt<br />

immenses Potenzial. Auf Basis präziser, übersichtlich<br />

und in Echtzeit vorliegender Daten<br />

kann Ausschuss reduziert und die Prozesssicherheit<br />

erhöht werden. EMG ist nun erstmalig<br />

in der Lage, die Messung der wichtigsten<br />

Materialeigenschaften – relative Änderung<br />

der Festigkeitswerte über Bandlänge<br />

<br />

Ölauflage über eine Kombination von On -<br />

line-Messsystemen aus einer Hand anzubieten.<br />

Der Produktname IMPOCexpress steht<br />

dabei für die magnetinduktive Messung von<br />

Streckgrenze und Zugfestigkeit, SORM 3plus<br />

für die laserbasierte Rauheitsmessung und<br />

SOLID für die infrarotspektroskopische<br />

Bestimmung der Ölauflage.<br />

IMPOCexpress ist speziell auf die Anforderungen<br />

von Beizlinien zugeschnitten. Das<br />

Besondere dabei ist, dass IMPOCexpress<br />

sofort nach der Installation ohne zeitaufwendige<br />

Modellbildung und Probensammlung<br />

für die Produktion eingesetzt werden<br />

kann. Stattdessen nutzt die Systemsoftware<br />

feste Anpassungsfaktoren und -algorithmen<br />

für verschiedene Stahlgruppen, die eine<br />

sichere Aussage über die relative Änderung<br />

der Materialeigenschaften über Bandlänge<br />

(wenn gewünscht auch Bandbreite) zulassen.<br />

Zum ersten Mal seien mit IMPOCexpress<br />

sichere Aussagen über die relativen Änderungen<br />

der Festigkeitswerte im Band direkt<br />

nach dem Warmwalzprozess sowie sofortige<br />

Rückschlüsse auf den Verlauf des Kühlprozesses<br />

im Warmband und dessen Optimierung<br />

möglich. Gleichzeitig stelle<br />

IMPOCexpress die einzige Möglichkeit dar,<br />

die mechanisch-technologischen Eigenschaften<br />

des fertigen Warmbands sofort zu<br />

bewerten. Das System erlaubt zudem, wichtige<br />

Aussagen für die Produktentwicklung,<br />

besonders bei höherfesten Stählen, zu tref-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


40 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

fen. Durch den Einsatz von speziellen Power-<br />

IMPOC- Messköpfen eignet sich das System<br />

für Materialdicken bis zu 6 mm.<br />

SORM 3plus ist ein berührungslos arbeitendes<br />

Online-Rauheitsmesssystem, das auf<br />

metallischen und nichtmetallischen Oberflächen<br />

bei Produktionsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 1.800 m/min eingesetzt werden<br />

kann. SORM 3plus ermöglicht, in Echtzeit<br />

Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der<br />

Materialien zu ziehen und von der Spezifikation<br />

abweichende Werkstoffe frühzeitig<br />

zu erkennen. Somit werden der Schrottausstoß<br />

erheblich gesenkt, Kosten reduziert<br />

und die Effizienz der gesamten Produktion<br />

deutlich gesteigert.<br />

EMG SOLID (SOLID = Surface Oil Layer<br />

Inline Determination) ist ein System zur<br />

Online-Messung von Ölauflagen an laufenden<br />

Bändern. Das Einsatzspektrum reicht<br />

vom Walzwerk, wo die Erstbeölung erfolgt,<br />

bis zum Metallverarbeiter, für den eine ausreichende<br />

Beölung für den Formgebungsprozess<br />

oder die Ölfreiheit vor Lackierungsmaßnahmen<br />

unabdingbar ist.<br />

Durch eine intelligente Strukturierung der<br />

Messdatenspeicherung und -visualisierung<br />

der drei Systeme IMPOCexpress, SORM 3plus<br />

und SOLID ergibt sich für den Nutzer eine<br />

Sicht auf das Band oder die Blechtafel »aus<br />

einem Guss«. Eine sofortige Entscheidung<br />

zur Weiterverarbeitung (z. B. automatisches<br />

Ausschleusen) und eine Kennzeichnung der<br />

jeweiligen Blechtafel mittels Lasermarkiersystemen<br />

wird somit möglich. Zu dem können<br />

Langzeittrends in den Messwerten und herstellerspezifische<br />

Ausprägungen der Materialeigenschaften<br />

engmaschig verfolgt werden.<br />

So kann der Fertigungsprozess optimiert<br />

und die Prozesssicherheit erhöht werden.<br />

Fazit<br />

Die Kombination von IMPOCexpress für die Messung von Streckgrenze und Zugfestigkeit, SORM 3plus<br />

für Rauheitsmessung und SOLID für die Messung von Ölauflagen ermöglicht die Online-Messung der<br />

wichtigsten Eigenschaften von Stahlband aus einer Hand. Die Daten stehen in Echtzeit zur Verfügung<br />

und erlauben sofortige Produktionsentscheidungen.<br />

« KONTAKT<br />

EMG Automation GmbH<br />

Industriestraße 1<br />

57482 Wenden<br />

Tel. +49 2762 612-0<br />

www.emg-automation.com<br />

Oberflächeninspektion und Dimensionsmessung<br />

(Bild: IMS Messsysteme)<br />

Wenn es um Messtechnik in Walzwerken für<br />

die Stahl- und Nichteisenindustrie geht,<br />

kommt man an der IMS Messsyssteme GmbH<br />

nicht vorbei. Das Unternehmen mit Sitz in<br />

Heiligenhaus ist seit 35 Jahren erfolgreich im<br />

Markt und ein weltweiter Maßstab. Eine<br />

Tochterfirma der IMS Messsysteme GmbH,<br />

die surcon GmbH, ist eigenen Angaben zu -<br />

folge nun der erste Hersteller, der sowohl<br />

3D-Oberflächeninspektionssysteme (3D-OIS)<br />

Das neue Konturmessgerät<br />

für<br />

Langprodukte von<br />

IMS Messsysteme<br />

machts möglich:<br />

Die kontinuierliche<br />

Messung am Strang.<br />

als auch 2D-Oberflächeninspektionssysteme<br />

(2D-OIS) liefert. Die 3D-Systeme dienen zur<br />

Inspektion von Brammen unmittelbar nach<br />

dem Stranggießen, die 2D-Systeme werden<br />

in der Inspektion von Bändern beim Warmund<br />

Kaltwalzen sowie in Prozesslinien eingesetzt.<br />

Das X-3Dvision-System schließt eine der<br />

letzten Lücken der optischen Messtechnik in<br />

der Walzindustrie. Es erfasst Oberflächenfehler<br />

und ermöglicht so die direkte Optimierung<br />

des Stranggießprozesses. Mit der<br />

3D-Messung wird neben der Flächenausdehnung<br />

auch die Tiefe des Fehlers be -<br />

stimmt. Die mögliche Kombination von<br />

Oberflächendaten mit einer Brammendimensionsmessung<br />

liefert die perfekte Dokumentation<br />

des Produktes.<br />

X-3Dvision-Systeme in Verbindung mit<br />

X-2Dvision-Systeme zur Inspektion von<br />

Warm- und Kaltbandprodukten ermöglichen<br />

dem Anwender erstmals Oberflächendefekte<br />

durch die gesamte Prozesskette<br />

hindurch zu verfolgen, ihre Ursachen frühestmöglich<br />

zu identifizieren und zu beseitigen.<br />

Zum Produktspektrum gehören dabei die<br />

Korrelation von Gieß- und Walzparametern<br />

zur Ableitung von technologischen Gegenmaßnahmen,<br />

wie die Optimierung der Gießpulverzugabe<br />

sowie die Einschätzung der<br />

Schwere des Fehlers und der Möglichkeit<br />

der Entfernbarkeit durch Schweißen oder<br />

Flämmen, basierend auf den Inspektionsdaten.<br />

Ein weiteres Highlight hinsichtlich Kundenorientierung<br />

und Messtechnik ist das<br />

neue Konturmessgerät für Langprodukte,<br />

mit dem die IMS GmbH dem Wunsch einer<br />

kontinuierlichen Messung am Strang nach-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 41<br />

gekommen ist. Die hochpräzise Querschnitts-<br />

und Außenkonturmessung ersetzt<br />

die fehlerträchtige, manuelle Überwachung<br />

des Gießprozesses und ermöglicht nun die<br />

präzise Steuerung und Wartung der Stranggießanlage<br />

samt anschließender Kühlstrecke.<br />

Die hohen Sicherheitszuschläge zum<br />

Erreichen der Zielgewichte werden durch die<br />

Optimierung der Scherensteuerung anhand<br />

der genauen Kenntnisse des Gewichtes, des<br />

Volumens und der Länge auf ein Minimum<br />

reduziert. Die Kombination mit hauseigenen<br />

Oberflächeninspektionssystemen rundet<br />

auch hier die gesamte Produktpalette der<br />

Konturmessgeräte ab.<br />

Fazit<br />

Die surcon GmbH, ein Tochterunternehmen von IMS Messsysteme, ist der erste Hersteller, der sowohl<br />

2D- als auch 3D-Oberflächeninspektionssysteme liefert. Kombiniert machen X-2D- und X-3Dvision-<br />

Systeme es möglich, Oberflächendefekte bei Warm- und Kaltbandprodukten durch die gesamte Prozesskette<br />

zu verfolgen. Bei der Langprodukteherstellung können mit dem neuen Konturmessgerät<br />

Sicherheitszuschläge zum Erreichen der Zielgewichte verringert werden.<br />

« KONTAKT<br />

IMS Messsysteme GmbH<br />

Dieselstraße 55<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel. +49 2056 975-0<br />

www.ims-gmbh.de<br />

Dicke und Breite von Metall bändern dynamisch messen<br />

(Bild: Micro-Epsilon Messtechnik)<br />

Mit einem dritten Sensor misst thicknessCONTROL 8201 von Micro-Epsilon hochpräzise nicht<br />

nur die Banddicke, sondern auch die Breite.<br />

Die O-rahmenförmigen Dickenmessanlagen<br />

von Micro-Epsilon sind für die Metallindustrie<br />

konzipiert und messen nicht nur die<br />

Dicke von Bandmaterial, sondern besitzen<br />

auch die Funktion einer hochpräzisen Breitenmessung.<br />

Die Systeme arbeiten mit drei<br />

Laser-Profil-Scannern und sind damit mate-<br />

Fazit<br />

rialunabhängig. So ist es mit einer einzigen<br />

Maschine möglich, die Dicke und Breite des<br />

Bandmaterials zu ermitteln.<br />

O-Rahmensysteme der Serie thickness-<br />

CONTROL 8201 zur Dickenmessung von<br />

Metallbändern haben sich mittlerweile vielfach<br />

im Einsatz bewährt. Sie arbeiten mit<br />

O-Rahmensysteme der Serie thicknessCONTROL 8201 werden zur Dickenmessung von Metallbändern<br />

eingesetzt. Sie arbeiten mit zwei, optional drei Laser-Profil-Scannern auf Basis der Lasertriangulation.<br />

Bei Einsatz von drei Scannern kann auch die Breite des Bandes bzw. der Streifen gemessen werden. Die<br />

Lasermessung arbeitet material- und legierungsunabhängig mit einem sehr stabilen Signal.<br />

zwei Scannern (diskrete Laserlinie mit 640<br />

einzelnen Messpunkten) auf Basis der Laserlinientriangulation.<br />

Sie sind jeweils über und<br />

unter dem Band angeordnet und ermitteln<br />

traversierend das Dickenprofil längs und<br />

quer zum Materialfluss. Optional kann die<br />

Dickenmessanlage nun mit einem dritten<br />

Laserscanner ausgestattet werden, der<br />

ebenso wie einer der Dickensensoren auf<br />

der Oberseite des Bandes angeordnet ist.<br />

Der Sensor kann eigenständig bewegt werden<br />

und ist in der Lage, die Position der<br />

zweiten Kante und damit die Breite des Bandes<br />

zu messen, während der obere Dickensensor<br />

die erste Bandkante erfasst. Auf diese<br />

Weise können in Längsteilanlagen Dicke<br />

und Breite des gesamten Bandes und eines<br />

jeden Streifens gemessen und dokumentiert<br />

werden. Neben der Material- und Legierungsunabhängigkeit<br />

ist die Signalstabilität<br />

der Messungen, die aus ihrer hohen Informationsdichte<br />

gewonnen werden, ein weiterer<br />

großer Vorteil der Laserliniensensoren.<br />

« KONTAKT<br />

MICRO-EPSILON MESSTECHNIK<br />

GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Straße 15<br />

94496 Ortenburg<br />

Tel. +49 8542 168-0<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Control: Halle 1, Stand 1304<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


42 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Dickenmessung von Kaltband: berührungslos und hochgenau<br />

Aufgrund des kompakten Aufbaus und der<br />

robusten Konstruktion ist das VTLG von<br />

Vollmer Feinmessgerätebau für den Einbau<br />

im Walzgerüst geeignet.<br />

Das neue Laser-Banddickenmesssystem<br />

»VTLG« der Friedrich Vollmer Feinmessgerätebau<br />

GmbH ist so kompakt und robust,<br />

dass es in Walzgerüsten in unmittelbarer<br />

Nähe des Walzspaltes eingebaut werden<br />

kann. Es arbeitet mit einer internen Mess-<br />

Fazit<br />

(Bild: Vollmer Feinmessgerätebau)<br />

rate von 50 kHz und ist das einzige optische<br />

Dickenmessgerät, das für die hochdynamische<br />

Dickenregelung während des Walzens<br />

geeignet ist.<br />

Doch Vollmer hat VTLG nicht nur für die<br />

Messung im Walzgerüst entwickelt, es eignet<br />

sich ebenso für den Einsatz an Bändern – beispielsweise<br />

in Beizen, in der Adjustage, an<br />

Bandfräsen oder in Scherenlinien. VTLG hat<br />

seine Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und<br />

insbesondere die unbedingte Eignung für den<br />

Einsatz in Kaltwalzgerüsten in einer Vielzahl<br />

von Werken unter Beweis gestellt. Wie die<br />

Kontaktmessgeräte, für die Vollmer seit Jahrzehnten<br />

weltweit bekannt ist, misst VTLG die<br />

Dicke des Bandes absolut – jedoch berührungslos<br />

und aus sicherem Abstand. Mit einer<br />

<br />

Banddicke erzielt es die gleiche Präzision wie<br />

taktile oder Röntgenmessgeräte.<br />

VTLG bietet unterschiedliche Messbereiche<br />

von 0,015 bis 12,0 mm Dicke. Die Messtiefe<br />

beträgt je nach Gerätetyp zwischen<br />

400 und 1.200 mm. Das neue System ist so<br />

konzipiert, dass es in den meisten Produktionslinien<br />

und Walzgerüsten ohne Modifikationen<br />

eingebaut werden kann. Die da -<br />

raus resultierende Serienfertigung ermög-<br />

Das Laser-Banddickenmesssystem VTLG ist das einzige optische Dickenmessgerät, das für den Einsatz<br />

während des Walzens geeignet ist. Mit einer Messgenauigkeit von 1 m pro Millimeter Banddicke<br />

erzielt es die gleiche Präzision wie taktile oder Röntgenmessgeräte.<br />

licht es Vollmer, das System zu einem attraktiven<br />

Preis anzubieten.<br />

Mit einem intelligenten Temperaturmanagement<br />

kompensiert Vollmer die thermische<br />

Ausdehnung des C-Rahmens. Auf diese<br />

Weise ist die Messung der Banddicke im<br />

Walzgerüst, am Auslauf einer Ofenlinie oder<br />

in der Beize ebenso präzise wie in einem<br />

klimatisierten Labor. Darüber hinaus überprüft<br />

das System vor jedem Banddurchlauf<br />

die Justierung des Systems mit einem Kalibriernormal<br />

und korrigiert sich gegebenenfalls<br />

automatisch. Zur hohen Genauigkeit<br />

der Systeme trägt auch bei, dass die Sensoren<br />

auf der Ober- und der Unterseite des<br />

Bandes exakt synchron arbeiten. So eliminiert<br />

VTLG den Einfluss der Bandbewegung<br />

während der Messung.<br />

Freiblaseinrichtungen gewährleisten den<br />

zuverlässigen Betrieb auch unter den rauen<br />

Umgebungsbedingungen im Walzgerüst:<br />

Sowohl die Ein- und Austrittsfenster der<br />

Sende- und der Empfangsoptik als auch der<br />

Strahlengang werden mit sauberer Luft<br />

gespült, damit Dampf oder Nebel aus dem<br />

Walzgerüst die Messung nicht stören. Die<br />

Laser entsprechen der Laserschutzklasse 3B.<br />

Das bedeutet, dass keine zusätzlichen Maßnahmen<br />

für den Personenschutz erforderlich<br />

sind.<br />

(sm 160102912) K<br />

« KONTAKT<br />

Friedrich Vollmer<br />

Feinmessgerätebau GmbH<br />

Verbandsstraße 60 b<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 2334 507-190<br />

www.vollmergmbh.de<br />

WERKSTÜCKMESSUNG<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Giessen. Das Messgerät QuickInspect MT der<br />

Werth Messtechnik GmbH ist für höhere Anforde-<br />

(Foto: Werth Messtechnik)<br />

QuickInspect MT von Werth Messtechnik:<br />

ausgelegt für höhere Anforderungen an Messbereich,<br />

Auflösung und Messunsicherheiten.<br />

rungen an Messbereich, Auflösung und Messunsicherheiten<br />

bei einfacher Bedienung ausgelegt.<br />

Bei der Messung »im Bild« rastert das Gerät<br />

auf Knopfdruck die Werkstücke in Sekundenschnelle<br />

»on the fly« ab und erzeugt hoch aufgelöste<br />

Bilder mit nahezu beliebig vielen Pixeln und<br />

hoher Genauigkeit. Auch besonders kleine oder<br />

hochgenaue Merkmale an größeren Objekten<br />

(Standard bis 250 mm Länge) können sehr gut<br />

dargestellt und gemessen werden. Im Automatikmodus<br />

wird das Messobjekt nach dem Rastern<br />

vollautomatisch erkannt und das passende CNC-<br />

Messprogramm gestartet. Abhängig von der<br />

gewählten Optik sind Messabweichungen von<br />

Bruchteilen von Mikrometern oder wenigen Mi -<br />

krometern erreichbar. Für hohe Vergrößerungen<br />

unterstützt eine komfortable Fokusfunktion der<br />

Bildverarbeitungssoftware das einfache »Scharfstellen«.<br />

Diese zeigt dem Nutzer die Position, in<br />

der das Werkstück fokussiert ist, um optimale<br />

Bedingungen zur Messung zu schaffen. Selbstverständlich<br />

ist eine Temperaturkompensation für<br />

das Messen in der Fertigungsumgebung integriert.<br />

www.werth.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS/SE/ (sm 160102635)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 43<br />

NOKRA ERWEITERT<br />

INTERNATIONALE PRÄSENZ<br />

Baesweiler. nokra, deutscher Spezialmaschinenbauer<br />

für hochpräzise Inline-Lasermesstechnik<br />

im Bereich Stahl-, Aluminium- und Automobilindustrie,<br />

erweitert seine internationale Präsenz<br />

nach Fernost. »Ab sofort haben wir für unsere<br />

Kunden in Japan und Taiwan eigene Ansprechpartner«,<br />

freut sich Michael Trunkhardt, Ge -<br />

schäftsführer von nokra.<br />

Den Kunden in Japan steht ab sofort das spezialisierte<br />

Handelshaus K. Brasch Co. Ltd., mit Head<br />

Office in Tokyo und Büros in Osaka und Oshiage<br />

zur Verfügung. Dort kann man sich ausführlich im<br />

Bereich Vermarktung und Service von hochtechnischen<br />

Produkten informieren. »Wir sind froh, für<br />

den bedeutenden japanischen Markt mit einem<br />

so renommierten Unternehmen zusammenarbeiten<br />

zu können. Die ersten Monate der Zusammenarbeit<br />

bestätigen uns, den richtigen Schritt getan<br />

zu haben. Für unsere neuen berührungslosen<br />

Banddicken- und Ebenheitsmessanlagen herrschen<br />

in Japan starke Nachfragen«, so Trunkhardt.<br />

Auf dem taiwanesischen Markt wird nokra von<br />

der Taiwan Sunshine Industrial Corporation vertreten<br />

und deckt die Märkte Stahl-, Aluminiumund<br />

Buntmetallindustrie ab. Die Nachfragen aus<br />

dem hochspezialisierten Bereich der Buntmetalle<br />

in Taiwan machten es erforderlich, einen auf die<br />

Flachbandproduktion spezialisierten Service- und<br />

Vertriebspartner auszuwählen.<br />

www.nokra.de<br />

K<br />

/<br />

Nadel im Heuhaufen?<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 160102654)<br />

NEUESTE INSPEKTIONSTECHNIK<br />

FÜR DURCHLAUFGLÜHE<br />

Aachen. ISRA VISION Parsytech, ein führender<br />

Anbieter von Oberflächeninspektionssystemen<br />

für die Metallindustrie hat von dem koreanischen<br />

Stahlkonzern PSOCO einen Auftrag zur Installation<br />

zweier Inspektionssysteme erhalten. Der<br />

Auftrag für das POSCO-Stahlwerk Gwangyang<br />

beinhaltet den Austausch der vorhandenen Systeme<br />

an zwei Durchlaufglühen, die ebenfalls aus<br />

dem Haus Parsytech stammen und sich viele<br />

Jahre bewährten. Zwei SUFRACE MASTER Ad -<br />

vanced, ausgestattet mit neuester Matrixkamerasensorik<br />

sowie DUAL-SENSOR-Technologie,<br />

werden die vorhandenen Inspektionssysteme<br />

ersetzen. SURFACE MASTER ermöglicht perfekte<br />

individuelle Lösungen für die Metalloberflächeninspektion<br />

bei höchster Performance. Neben<br />

der Inspektionsleistung, die das Treffen korrekter<br />

Qualitätsentscheidungen ermöglicht, überzeugen<br />

die außergewöhnlich hohe Systemverfügbarkeit<br />

sowie einfachste Integration und Bedienung.<br />

Ein besonderes Highlight stellt der einzigartige<br />

DUAL SENSOR dar, der auf der zweiten Linie eingesetzt<br />

wird. Die Kombination von Zeilen- und<br />

Matrixkameras zur Inspektion der Ober- und Un -<br />

terseite des Stahlbandes garantiert hervorragende<br />

Erkennungsleistungen auch für äußerst schwachekonstrastige<br />

Fehler. Selbst kleinste topografische<br />

Defekte werden zuverlässig detektiert. Die<br />

Lösung bietet so gleichmäßig verlässliche Inspektions-<br />

und Analyseergebnisse.<br />

Ein weiterer Grund für die Entscheidung war die<br />

fortschrittliche und hoch ausgereifte Klassifikationstechnologie<br />

mit dem Premium Classifier. Dieser<br />

bildet eine wesentliche Basis für das Erreichen der<br />

hohen Erkennungs- und Klassifikationsraten.<br />

Einen extrem schnellen System-Start-up er -<br />

möglicht das Detection Tuning Tool. Das automatische<br />

Systemtuning braucht nur wenige Minuten,<br />

um eine »Best-in-class«-Fehlersuche bei minimalen<br />

Irrtümern sicherzustellen. Bisher nahm das<br />

manuelle Parametertuning oft Wochen oder sogar<br />

Monate in Anspruch. Der Grund ist die Schwierigkeit,<br />

per Hand die optimale Einstellung für eine<br />

sichere, 100%ige Fehlerdetektion und der geringstmöglichen<br />

Menge an Pseudofehlern zu treffen.<br />

www.isravision.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE (sm 160103023)<br />

Neueste<br />

Technologie!<br />

3500+<br />

Messsysteme weltweit im Einsatz<br />

600+<br />

zufriedene Kunden in<br />

CAMERA-CLUSTER-SYSTEME (CCS):<br />

Breiten- / Streifenbreitenmessungen<br />

Loch- und Kantendefektdetektoren<br />

Feinstlochsucher <br />

Berührungslose Planheitsmessungen<br />

60+<br />

Ländern<br />

IMS – Weltmarktführer<br />

für Messsysteme<br />

Mehr Information: www.ims-gmbh.de<br />

IMS Messsysteme GmbH | Dieselstraße 55 | 42579 Heiligenhaus | Deutschland<br />

Tel.: +49 2056 975-0, Fax: -140 | info@ims-gmbh.de | www.ims-gmbh.de


44 K Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Messe Control feiert runden Geburtstag<br />

Stuttgart. Vom 26. bis 29. April öffnet die Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Control<br />

auf dem Stuttgarter Messegelände ihre Tore – zum 30. Mal.<br />

Qualitätssicherung ist heute ein be -<br />

deutender Wettbewerbsfaktor geworden.<br />

Immer höhere Ansprüche an die Qualität<br />

von Prozessen und Produkten, aber auch an<br />

die Dokumentation und Transparenz von<br />

Qualitätsprozessen ziehen Investitionen in<br />

entsprechendes Equipment nach sich. Mit<br />

der Control – Internationale Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung hat das private Messeunternehmen<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

vor 30 Jahren eine Businessplattform für<br />

dieses Thema geschaffen. »Qualität bringt<br />

mehr als sie kostet« – auf diesem Grundsatz<br />

entwickelte sich bei den produzierenden<br />

Unternehmen und deren Zulieferern damals<br />

das Bewusstsein, weg von der herkömmlichen<br />

Qualitätssicherung als bloßem Kostenfaktor<br />

hin zur konsequent auf Wertschöpfung<br />

ausgerichteten Querschnittsfunktion<br />

zu gehen. Als Fachmesse für alle Aspekte<br />

rund um das Thema Qualitätssicherung sind<br />

auf der Control heute das Anwender- Knowhow<br />

und die Prozesslösungskompetenz der<br />

gesamtgen Branche – von Komponenten<br />

über Baugruppen und Subsysteme, bis zu<br />

kompletten QS-Lösungen – von Bedeutung.<br />

Die Control genießt global eine sehr hohe<br />

Akzeptanz, sichtbar an erneuten Zuwächsen<br />

sowohl bei den Ausstellungsflächen als auch<br />

bei der Beteiligung inländischer und ausländischer<br />

Hersteller und Anbieter. Bereits vor<br />

(Bild: P. E. Schall)<br />

Jahresschluss 2015 meldete der Veranstalter<br />

für die Control 2016 einen Anmeldestand<br />

der Aussteller von rd. 90 %, ausgehend von<br />

der Control 2015. Mehr und mehr zum<br />

Schwerpunkt thema auf der Control wird<br />

das sukzessiv wachsende Segment Bildverarbeitung<br />

und Visionssysteme.<br />

Neben dem Ausstellerangebot in vier<br />

Messehallen runden Fachvorträge und Sonderschauen<br />

das Programm ab. So findet<br />

auch 2016 wieder die Sonderschau »Berührungslose<br />

Messtechnik« statt. Bereits zum<br />

12. Mal werden innovative Technologien,<br />

Applikationen und Systemkomponenten<br />

aus dem Bereich der berührungs losen Mess-<br />

und Prüftechnik in diesem Format präsentiert.<br />

Die Sonderschau wird auf ca. 330 m 3<br />

an zentraler Stelle in Halle 1 zu sehen sein.<br />

Da die Performance und Flexibilität moderner<br />

Systeme ständig wachsen und immer<br />

größere Skalenbereiche abgedeckt und<br />

neue Anwendungsfelder er schlossen werden,<br />

ist es für Anwender nicht einfach, sich<br />

am Markt zu orientieren. Die Sonderschau<br />

will den Besuchern daher eine Orientierungshilfe<br />

bei der Auswahl der optimalen<br />

Technologie zur Bewältigung der eigenen<br />

Prüfaufgaben geben.<br />

www.control-messe.de<br />

K<br />

/<br />

Auf der 30. Control<br />

zeigt die Branche<br />

der Qualitätssicherung<br />

vom 26.<br />

bis 29. April neue<br />

Entwicklungen und<br />

Trends.<br />

(sm 160102957)<br />

An unsere Abonnenten<br />

Postdienst-Datenschutzverordnung<br />

Die Deutsche Post AG ist berechtigt, dem<br />

Verleger Kenntnis von der Adressänderung<br />

eines Abonnenten zu geben, wenn dieser<br />

nicht bis zum 30.4.2016 von seinem Widerspruchsrecht<br />

Gebrauch macht.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

DEMAG V-PROFILKRAN GEWINNT WEITEREN AWARD<br />

Wetter. Eine internationale Jury von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Gestaltung hat den Demag V-Profilkran mit dem German Design Award<br />

2016 ausgezeichnet. Als Begründung nannte die Jury die ressourcenschonende<br />

V-Bauweise, die zeige, »wie funktional Design sein kann und bis<br />

in welche Tiefe Gestaltung wirkt«. Damit hat der Kran seit seiner Markteinführung<br />

Ende 2014 bereits den vierten international führenden Designpreis<br />

gewonnen. Der German Design Award wird jedes Jahr vom Rat für Formgebung<br />

vergeben, einer vom Deutschen Bundestag initiierten Stiftung. In der<br />

Kategorie Industrie zeichnete die Jury zehn Produkte als »Winner« aus. Der<br />

German Design Award zählt zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben<br />

weltweit und genießt weit über die Fachkreise hinaus hohes Ansehen. Die<br />

Preisverleihung findet am 12. Februar 2016 im Rahmen der internationalen<br />

Messe »Ambiente« in Frankfurt am Main statt.<br />

K<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160102941)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Messen, Prüfen, Inspizieren K 45<br />

BEPRO ERWEITERT SORTIMENT<br />

IM VERZINKTEN BEREICH<br />

Gelsenkirchen. Die BERPO Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG hat ihr<br />

Sortiment Ende 2015 erweitert und bietet ihr Programm an Stab- und Formstahl,<br />

Trägern, Blechen und Hohlprofilen aus dem Baustahl S235JR nun auch<br />

in verzinkter Ausführung an (feuerverzinkt DIN EN 1461). Die neuen Produkte<br />

sind bereits eingelagert, sodass eine sofortige Lieferfähigkeit gegeben sei.<br />

www.bepro.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 160102980)<br />

MODERNE TUCHFILTERANLAGE IN DUISBURG<br />

Duisburg. Mit dem Bau eines weiteren modernen Gewebefilters für die<br />

Sinteranlage Schwelgern hatte thyssenkrupp Steel im Herbst letzten Jahres<br />

begonnen. Diese wird künftig für eine zusätzliche Entstaubung sorgen und<br />

dadurch die Umweltsituation in Duisburg weiter verbessern. »Wir erwarten<br />

von dieser Maßnahme einen großen Effekt auf die Luftreinhaltung«, so<br />

Andreas Theuer, Leiter Umwelt- und Klimaschutz bei thyssenkrupp Steel. Den<br />

offiziellen Startschuss für den Baubeginn gab NRW-Umweltminister Johannes<br />

Remmel. »Die Investitionen sind ein aktiver Beitrag zu mehr Gesundheitsschutz<br />

der Duisburger Bürgerinnen und Bürger und dienen gleichzeitig dem<br />

Umweltschutz. Die neuen Filteranlagen sind ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort<br />

Duisburg und damit nicht nur eine ökologische, sondern auch<br />

ökonomische Chance sich auf die Zu kunft vorzubereiten«. Die neue Abgasreinigungsanlage<br />

soll spätestens im März 2017 in Betrieb gehen. In die damit<br />

einhergehende, beträchtliche Verringerung der Staubemissionen investiert<br />

thyssenkrupp Steel allein in diesem Projekt rd. 46 Mill. €. Bereits 2014 hatte<br />

der Stahlhersteller rd. 20 % weniger Staub ausgestoßen als im Jahr 2010.<br />

Nach den guten Erfahrungen mit dem ersten Gewebefilter installiert<br />

thyssenkrupp Steel nun Reinigungsanlagen mit derselben Technologie für die<br />

beiden anderen Sinterbänder. Mit dem Bau der Anlage am größten Sinterband<br />

ist im Herbst begonnen worden; er soll Anfang 2017 abgeschlossen sein.<br />

Dieser Neubau wird die weltweit größte Filteranlage für den Sinterprozess<br />

sein und große Mengen Staub zusätzlich einfangen. »Die neue Filteranlage<br />

ist ein weiterer großer Schritt zur Verbesserung der Luftqualität in Duisburg«,<br />

ist Theuer daher überzeugt. Bis zum Jahr 2020 soll auch der dritte Gewebefilter<br />

fertig sein.<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160102888)<br />

HOLZRICHTER IST<br />

»LIEFERANT DES JAHRES 2014«<br />

Wuppertal. Die Peter Holzrichter GmbH, Wuppertal, ist im Oktober 2015<br />

von dem Unternehmen Siegenia mit Sitz in Wilnsdorf als »Lieferant des Jahres<br />

2014« ausgezeichnet worden.<br />

Verliehen wurde der Preis exklusiv in der Kategorie »Schmalband, verzinkt«<br />

für die hohe Qualität der Lieferungen an die KFV Karl Fliether GmbH,<br />

Velbert, die seit 2006 zur Siegenia-Gruppe gehört. Schmalband wird unter<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

ZwickRoell.tv<br />

Prüfen mit Verstand<br />

Unsere Leidenschaft<br />

ist Kundenorientierung.<br />

Prüfen mit Verstand.<br />

www.zwick.de<br />

Prüfsysteme<br />

anderem bei der Produktion von Schlössern und Beschlägen verwendet. Die<br />

Verleihung fand in einer Feierstunde in Siegen statt. Für Holzrichter nahmen<br />

Amelie Kolms (Verkauf) und Gerd Jaeger (Bereichsleitung) die Auszeichnung<br />

von Steffen Richter, Leiter Strategischer Einkauf, entgegen. Richter: »Wir<br />

haben die Peter Holzrichter GmbH als sehr flexiblen Lieferanten mit einer<br />

überragenden Liefertermintreue und Qualitätsquote von über 98 % kennen<br />

und schätzen gelernt.«<br />

In diesem Jahr wurden 14 Lieferanten in sieben Kategorien geehrt. Siegenia<br />

möchte damit die hervorragenden Leistungen würdigen, besonders aber<br />

die Wertschätzung der Lieferanten hervor heben und die Motivation für eine<br />

weitere, langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit ge ben. Die Auszeichnung<br />

»Lieferant des Jahres« wird seit 2003 vergeben – in diesem Jahr<br />

erstmalig im Bereich »Stahl«.<br />

Die Peter Holzrichter GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Carl Spaeter<br />

GmbH in Duisburg. An den Standorten Wuppertal und Schwerte beschäftigt<br />

der Stahlgroßhändler rd. 145 Mitarbeiter.<br />

www.holzrichter-stahl.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160102885)<br />

NEUES ZEISS-PRÜFLABOR FÜR<br />

INDUSTRIELLE MESSTECHNIK<br />

Oberkochen/Garching. Im Oktober hat Zeiss sein neues Prüflabor für<br />

industrielle Messtechnik in Garching nahe München eröffnet. »Mit diesem<br />

geografisch günstig gelegenen Prüflabor im In dustriegroßraum München<br />

haben wir die Möglichkeit, als Lösungsanbieter noch näher an unseren<br />

Kunden zu sein«, sagte Attila Szentes, Ge schäftsführer der Carl Zeiss 3D<br />

Metrology Services GmbH bei der Eröffnungsfeier. Ziel sei es, die messtechnischen<br />

Herausforderungen der Kunden zu verstehen und den entsprechenden<br />

Service bestmöglich auf die Kundenbedürfnisse auszurichten.<br />

www.zeiss.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 160102792)<br />

Tourenoptimierung<br />

Lagermanagement<br />

Telematik<br />

1000 Wege eine Lösung<br />

Flexibel und zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />

www.wanko.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


46 K Nachbericht Blechexpo / Schweißtec<br />

Stähle für jeden Bedarf und Geschmack<br />

Estetic-Casa-Programm bietet maßgeschneiderte Lösungen<br />

Stuttgart. Vor dem Hintergrund weitreichender Vorschriften für<br />

Elektrogeräte zum Schutz der Umwelt, bietet ArcelorMittal, einer der<br />

führenden Anbieter von Stählen für Haushaltsgeräte, Lösungen, die<br />

den Alltag einfacher und ökologischer machen: die neuen Estetic ®- Casa-<br />

Beschichtungen.<br />

Die jüngste Ergänzung der Estetic-Produktfamilie<br />

ist Estetic Casa – vier vorlackierte<br />

Lösungen mit Glanzoberfläche und modernem<br />

Erscheinungsbild, ganz nach den Be -<br />

dürfnissen moderner Gerätehersteller. Eine<br />

maßgeschneiderte Lösung, die auf Elektrogeräte<br />

aller Art angewandt werden kann –<br />

Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner.<br />

Darüber hinaus erfüllt Estetic Casa die<br />

technischen Anforderungen des Herstellungsprozesses<br />

und schützt die Qualität des Geräts.<br />

Schon in den 1980er-Jahren brachte<br />

Arcelor Mittal erstmals organisch beschichtete<br />

Stähle speziell für Haushaltsgeräte auf<br />

den Markt. Der Konzern bietet seinen Kunden<br />

zudem die Möglichkeit, den eigenen<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck zu verringern, erläuterte<br />

Jean-Martin Van der Hoeven, Mitglied der<br />

Geschäftsführung ArcelorMittal Europe<br />

während der Messe Blechexpo in Stuttgart.<br />

Die Estetic-Casa-Serie, Easyfilm ® und ge -<br />

brauchsfertige Lacke und Emailbeschichtungen<br />

sorgen für Energieeinsparungen und<br />

einen deutlich geringeren Wasserverbrauch<br />

in der Herstellung. Diese Möglichkeiten vereinfachen<br />

die Fertigungsabläufe und ma -<br />

chen das Entfetten sowie die Vorbehandlung<br />

der Oberfläche vor dem Lackieren oder<br />

Einbrennen überflüssig.<br />

Vier Produktlinien<br />

Estetic Casa kann auf jede Art von Gerät<br />

angepasst werden, Anwendungsbereiche<br />

sind Front- und Seitenverkleidung, Türen,<br />

Deckel, Abdeckungen und Bedienfelder von<br />

Haushaltsgeräten, wie Waschmaschinen,<br />

Herde, aber auch für Badewannen und<br />

Kessel sowie für Fernseher und Hi-Fi-Geräte.<br />

Die Produkte können ohne Beschädigung<br />

der Oberfläche durch Kaltumformen und<br />

Tiefziehen verarbeitet und durch Clinchen,<br />

Vernieten und Kleben zusammengefügt<br />

werden.<br />

Das Basisprodukt der Serie ist Estetic Casa<br />

Access, die günstige Lösung für hochwertige<br />

Einbaugeräte, während Estetic Casa Classic<br />

das Produkt für Anwendungen ist, bei<br />

denen ein Korrosionsschutz erforderlich ist.<br />

Estetic Casa Protect beinhaltet einen verbesserten<br />

Korrosionsschutz bei maximaler Flexibilität.<br />

Darüber hinaus ermöglicht Estetic<br />

Casa Visual neue Optionen für Flexibilität<br />

und besondere visuelle Effekte sowie einen<br />

hohen Schutz und Härte.<br />

Die Estetic-Serie bietet Geräteherstellern<br />

eine Reihe neuer Stähle, die die EU-Richtlinie<br />

COILVERPACKUNGSMASCHINE<br />

VON LAMIFLEX<br />

Nyköping. Der schwedische Verpackungsspezialist<br />

Lamiflex hat während der Blechexpo 2015<br />

eine neue Maschine zum Einwickeln von Blechund<br />

Drahtcoils vorgestellt. Der Lamiflex-Push-<br />

Wrapper ist nach Angaben des Unternehmens<br />

einfach und robust und verwendet bewährte<br />

Kunststoffverpackungen. Sie bestehen aus ge -<br />

webten Polypropylen beziehungsweise Kraftpapieren.<br />

Die innovative Maschine wird von einer<br />

Person bedient. Bei erhöhtem Kapazitätsbedarf<br />

ist eine Erweiterung möglich.<br />

Der PushWrapper eignet sich als manuelle Verpackungsmaschine<br />

für Service-Center und für<br />

größere Anlagen als Back-up-System. Das Unternehmen<br />

bietet mit LamiFree zudem eine Finanzierungslösung,<br />

die auch kleinen Unternehmen den<br />

Einsatz der neuen Maschinen ermöglichen sollen.<br />

Wer das Verpackungsmaterial bei Lamiflex ordert,<br />

bekommt die Maschine kostenfrei.<br />

www.lamiflex.com<br />

K<br />

/<br />

Organisch beschichteter Stahl der Estetic-<br />

Serie von ArcelorMittal ist prädestiniert<br />

für die Bedürfnisse von Elektrogeräteherstellern.<br />

für Elektro- und Elektronikgeräte (Restriction<br />

of Hazardous Substances; RoHS – Reduktion<br />

gefährlicher Substanzen) erfüllen und keine<br />

schädlichen Substanzen gemäß REACH enthalten.<br />

(sm 160102864) K<br />

ALLER GUTEN DINGE SIND DREI<br />

Neunkirchen. Die SCHÄFER-Werke haben sich<br />

auf der Blechexpo im November letzten Jahres<br />

zum ersten Mal mit drei Geschäftsbereichen<br />

präsentiert. Neben dem Stahl-Service-Center<br />

EMW und SCHÄFER Lochbleche war zum ersten<br />

Mal der im Mai 2015 gegründete Geschäftsbereich<br />

SCHÄFER Streckmetall vertreten. Dessen<br />

Leistungs- und Lieferumfang ergänzt nahtlos das<br />

Gesamtportfolio der SCHÄFER WERKE GmbH.<br />

Damit ist die gesamte Kompetenz des Unternehmens<br />

an einem Stand vertreten und zeigt die<br />

Produktvielfalt für die weiterverarbeitende Me -<br />

tallindustrie.<br />

www.schaefer-werke.de<br />

K<br />

/<br />

(Foto: ArcelorMittal)<br />

MUSS WS(Jp)/mh (sm 160102992)<br />

MUSS kibi(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102870)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


StahlTermine K 47<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

13.-16.<strong>1.2016</strong><br />

Essen<br />

26.-27.<strong>1.2016</strong><br />

Duisburg<br />

26.-29.<strong>1.2016</strong><br />

Hamburg<br />

27.<strong>1.2016</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

28.<strong>1.2016</strong><br />

Essen<br />

DEUBAUKOM 2016 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.deubaukom.de<br />

www.stahl-online.de<br />

Stahleinkauf kompakt –<br />

Essentielles Wissen für Neu- und<br />

Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />

NORTEC 2016<br />

Fachmesse für Produktion<br />

im Norden<br />

BME-Akademie<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) AG<br />

Hamburg Messe und<br />

Congress GmbH<br />

+49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

+49 40 3569-2260<br />

www.nortec-hamburg.de<br />

3. BME-Forum: TCO im Einkauf BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

Edelstahl Rostfrei Convent 2016 Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.edelstahl-convent.de<br />

3.-4.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

16.-17.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

31. Jahrestreffen der Kaltmassivumformer<br />

Tagung Warmmassivumformung<br />

20. Handelsblatt Jahrestagung<br />

Stahlmarkt 2016<br />

VDI Wissensforum +49 211 6214-201<br />

www.kaltmassiv.de<br />

www.vdi.de/warmmassiv<br />

EUROFORUM +49 211 9686-3596<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

23.-27.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

METAV 2016<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V.<br />

+49 69 756081-0<br />

www.metav.de<br />

24.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

Forum Spanntechnik auf der<br />

METAV 2016<br />

Maschinenbau-Institut GmbH +49 69 66031467<br />

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24.-25.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

Inside 3D Printing Rising Media +49 8151 5566045<br />

inside3dprinting.de/de<br />

24.-25.2.2016<br />

Dortmund<br />

Deutscher Schneidkongress ®<br />

Schneidforum Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 212 2471047<br />

www.schneidforum.de<br />

24.-25.2.2016<br />

Stuttgart-Fellbach<br />

25.-26.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

25.-26.2.2016<br />

Leipzig<br />

29.2.2016<br />

Hannover<br />

1.3.2016<br />

Hannover<br />

7.-8.3.2016<br />

Frankfurt/Main<br />

Schleiftagung 2016: Rund-/<br />

Unrundschleifen – Verfahren,<br />

Entwicklungen, Ergebnisse<br />

6. Dortmunder Schleifseminar<br />

auf der METAV 2016<br />

Rechtsfragen beim Einkauf von<br />

Werkzeugen und Formen –<br />

Verträge sicher gestalten, Risiken<br />

vermeiden<br />

Technisches Wissen für Einkäufer –<br />

Stanz- und Umformteile<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-674<br />

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Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW)<br />

Institut für Spanende Fertigung<br />

(ISF) der Technischen Universität<br />

Dortmund<br />

+49 231 755-2784<br />

www.isf.de/schleifseminar2016<br />

www.metav.de<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

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www.bme-akademie.de<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

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www.bme-akademie.de<br />

8.-10.3.2016<br />

Stuttgart<br />

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9.-11.3.2016<br />

Kielce<br />

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10.-11.3.2016<br />

Aachen<br />

14.-18.3.2016<br />

Hannover<br />

16.-18.3.2016<br />

Düsseldorf<br />

17.-19.3.2016<br />

Parma<br />

4.4.2016<br />

Stuttgart<br />

31. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung +49 241 80-95913<br />

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CeBIT 2016 Deutsche Messe AG www.cebit.de<br />

22. World Steel Conference CRU +44 20 7903 2444<br />

www.crugroup.com<br />

MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />

www.mecspe.com<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

4.4.2016<br />

Düsseldorf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

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Branchentreff<br />

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www.wire.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


48 K Veranstaltungen / Personalien<br />

Recyclingbranche in angespannter Lage<br />

Magdeburg. Auf seiner Jahrestagung hat der Stahlrecyclingverband BDSV im November 2015 den 49-jährigen<br />

Unternehmer Andreas Schwenter einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Eines der wichtigsten Themen des<br />

neuen Verbandschefs: der viel diskutierte Entwurf zum neuen Wertstoffgesetz.<br />

Der bayerische Unternehmer Andreas<br />

Schwenter ist neuer Präsident der BDSV<br />

Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling<br />

und Entsorgungsunternehmen e.V. Die Mitglieder<br />

des größten Branchenverbandes für<br />

Stahl- und Metallrecycling in Europa wählten<br />

den neuen Verbandschef für die Zeit von<br />

drei Jahren mit 100 % der Stimmen in das<br />

höchste Ehrenamt der BDSV. Schwenter<br />

folgt damit auf den schwäbischen Unternehmer<br />

Heiner Gröger, der sich nach zwei<br />

vollen Amtsperioden aus unternehmerischen<br />

Gründen nicht mehr um das Amt be -<br />

worben hatte. Der neue BDSV-Präsident ist<br />

seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Frimberger GmbH, einem mittelständischen<br />

Stahlrecycling-Unternehmen mit Sitz<br />

in Bad Tölz bei München. Gleichzeitig ist er<br />

für die THYSSEN-ALFA-Gruppe beratend<br />

tätig.<br />

Mit Blick auf den in der Branche heftig<br />

diskutierten Entwurf für ein neues Wertstoffgesetz<br />

schwor Andreas Schwenter die<br />

Mitgliederversammlung in seiner Antrittsrede<br />

darauf ein, für den Erhalt der unternehmerischen<br />

Freiheit zu kämpfen. »Die Kommunen<br />

und ihre Interessenverbände wollen<br />

ein völlig anderes – nämlich staatliches –<br />

Recyc lingsystem. Es ist aber nicht die Aufgabe<br />

des Staates, private Unternehmen aus<br />

dem Markt zu drängen und Arbeitsplätze zu<br />

vernichten«, hob Schwenter hervor.<br />

Hintergrund der Kritik ist der zunehmende<br />

Wettbewerb durch stärkere wirtschaftliche<br />

Betätigung von Kommunalbetrieben bei<br />

der Wertstoff- bzw. Schrottsammlung. Seit<br />

Jahren sehe sich die Branche einem immer<br />

stärkeren Druck zur Verstaatlichung ausgesetzt.<br />

Es sei weder ökologisch noch sozial<br />

angemessen, dass sich Kommunen bei der<br />

gewerblichen Sammlung heute einseitig<br />

Marktvorteile verschafften.<br />

Anlässlich der Jahrestagung legte die<br />

BDSV auch Ergebnisse ihrer neuen Branchenumfrage<br />

unter 550 Mitgliedsunternehmen<br />

für das Jahr 2016 vor. Demnach rechnen<br />

72 % der Stahl- und Metallrecyclingunternehmen<br />

im kommenden Jahr mit einer<br />

Verschlechterung der Geschäftslage. Nur<br />

6 % rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung.<br />

Neben dem Verfall der Rohstoffpreise<br />

und der Entwicklung in China<br />

beunruhigen die Unternehmen vor allem die<br />

starke Zunahme an staatlichen Auflagen<br />

und der steigende Verdrängungsdruck<br />

durch die Wirtschaftsbetriebe der Kommunen.<br />

Dr. Rainer Cosson, BDSV-Hauptgeschäftsführer:<br />

»Die Umfrage bestätigt die<br />

extrem angespannte Lage, in der sich die<br />

Branche derzeit befindet. Der Verfall der<br />

Andreas Schwenter, Geschäftsführer<br />

Frimberger Entsorgungs fachbetrieb GmbH<br />

Eisenerzpreise und die massiven, zu Dumpingpreisen<br />

in den EU-Markt hineingedrängten<br />

Vorprodukte aus China setzen den Re -<br />

cyclingmarkt in Deutschland stark unter<br />

Druck.« Bereits im ersten Halbjahr 2015<br />

kauften die Gießereien in Deutschland fast<br />

13 % weniger Schrotte an, die Stahlwerke<br />

fast 4,5 % weniger. Der im Auftrag der<br />

BDSV ermittelte durchschnittliche Lagerverkaufspreis<br />

für 1 t Stahlneuschrott (Sorte 2/8)<br />

sank von rd. 226 € im <strong>Januar</strong> auf 137 € im<br />

Oktober 2015.<br />

www.bdsv.org<br />

(sm 160102935) K<br />

/<br />

(Foto: Astrid Schmidhuber)<br />

VIP-Seiten<br />

Dr. Jens Lauber, Managing Director von<br />

Tata Steel Distribution Mainland Europe, ist<br />

von der Generalversammlung des europäischen<br />

Dachverbands für Stahldistribution,<br />

Service-Center und Trader, EUROMETAL, im<br />

Dezember 2015 unisono zu dessen neuen<br />

Präsidenten gewählt worden. Lauber folgt<br />

damit auf Alain Le Grix De La Salle, Vice President<br />

von ArcelorMittal. Weiterhin sind<br />

Robert Kay von FERONA (Tschechien) als<br />

First Vice President, Mikael Nyquist von TIB-<br />

NOR (Schweden), Johan Rosseel von ROS-<br />

SEEL (Belgien) und Cesare Vigano von<br />

AMCLN (Italien) als Vice Presidents gewählt<br />

worden. Weitere Vorstandmitglieder sind<br />

Oliver Ellermann, BDS AG (Deutschland),<br />

Roberto Gonzalez, TIRSO Group (Spanien),<br />

Michel Julien-Vauzelle, FFDM (Frankreich),<br />

Alexander Julius, MACROMETAL (Deutschland),<br />

Roberto Lunardi, LUNARDI (Italien),<br />

Norbert Thumfart, WEYLAND (Österreich)<br />

und Hein Vandeveire, AMDS (Luxemburg).<br />

Ein Sitz im EUROMETAL-Vorstand sei noch<br />

vakant, teilte der Verband mit.<br />

K<br />

(sm 160103028)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Personalien K 49<br />

VIP-Seiten<br />

14 Jahre nach dem Tod<br />

des geschäftsführenden<br />

Gesellschafters Friedrich<br />

Claudius Graepel schließen<br />

sie eine Lücke: Mit<br />

Carlo und Felix Graepel<br />

Carlo Graepel haben zwei Söhne die<br />

Nachfolge des letzten Mitglieds<br />

der Eignerfamilie im<br />

Unternehmen angetreten.<br />

Carlo Graepel verantwortet<br />

jetzt die kaufmännische<br />

Leitung der Firmengruppe.<br />

Als Mitglied der<br />

Geschäftsleitung unterstützt<br />

er die Geschäftsfüh-<br />

Felix Graepel<br />

rer der vier produzierenden Tochtergesellschaften<br />

sowie den Vorstand. Zuvor übernahm<br />

bereits Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix<br />

Graepel als Prokurist Verantwortung im<br />

2013 aufgebauten Tochterwerk Oberflächentechnik<br />

Löningen GmbH & Co. KG. K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong><br />

SE/ (sm 160102960)<br />

Dr. jur. Dr.-Ing. E. h.<br />

Ruprecht Vondran, bis<br />

2000 Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl<br />

und Vorsitzender des<br />

Stahlinstituts VDEh, vollendet<br />

am 31. Dezember<br />

2015 sein 80. Lebensjahr. Seine berufliche<br />

Laufbahn begann der promovierte Jurist<br />

Mitte der 1960er-Jahre bei der damaligen<br />

Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie,<br />

anschließend vertrat er deutsche<br />

Stahlinteressen in Japan, bevor er Abteilungsleiter,<br />

dann geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

und 1988 schließlich erster<br />

hauptamtlicher Präsident des Verbands wurde.<br />

Erstmals führte mit dem Juristen Vondran<br />

ein Nicht-Techniker den VDEh.<br />

Vondran hat für die Stahlindustrie in<br />

Deutschland zahlreiche internationale Funktionen<br />

wahrgenommen, so bei der weltweiten<br />

Organisation »International Iron and<br />

Steel Institute«, der europäischen Stahlorganisation<br />

»Eurofer« und beim »Beratenden<br />

Ausschuss der EGKS«, dessen Präsident<br />

er zeitweise war. Dem Deutschen Bundestag<br />

gehörte er für die CDU 1987 bis 1994 an.<br />

Die Stahlindustrie befand sich während<br />

Vondrans Amtszeit im Krisenmodus. Überkapazitäten,<br />

Subventionswettlauf, Dumping-Importe<br />

sowie Preisturbulenzen kennzeichnen<br />

die Jahre, in denen er Verantwortung<br />

trug. Als ausgesprochen politisch-strategisch<br />

denkender Kopf und überzeugender<br />

Redner gelang es ihm, der Stahlindustrie das<br />

Montanunion-Vermögen zu sichern und das<br />

Thema Importkohle auf die Agenda zu<br />

setzen. Im Deutschen Bundestag, vor dem<br />

Europäischen Gerichtshof und in Auseinandersetzungen<br />

mit der Europäischen Kommission<br />

widersetzte er sich mit Nachdruck<br />

und am Ende erfolgreich dem Missbrauch<br />

öffentlicher Gelder durch die verstaatlichten<br />

Industrien im Ausland.<br />

Nach seinem Ausscheiden aus der Stahlindustrie<br />

hat sich Vondran vor allem auf die<br />

Vertiefung der Beziehungen zu Japan konzentriert.<br />

2003 erhielt er dafür den japanischen<br />

»Orden der aufgehenden Sonne mit Sternen,<br />

goldenen und silbernen Strahlen«, die zweithöchste<br />

Auszeichnung, die Japan an Ausländer<br />

vergibt. Als Vorsitzender der Düsseldorfer<br />

Ernst-Poensgen-Stiftung, die aus einer Schenkung<br />

der Stahlindustrie entstanden ist, fördert<br />

er heute junge Begabungen.<br />

K<br />

mh/SE/WS (sm 160103006)<br />

Dr. Karlheinz Blessing<br />

(58) hat sein Amt als<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Dillinger Hütte und von<br />

Saarstahl sowie als<br />

Geschäftsführer der SHS<br />

– Stahl-Holding-Saar mit<br />

Wirkung zum 31. Dezember 2015 niedergelegt.<br />

Nach mehr als 20 Jahren in der saarländischen<br />

Stahlindustrie – zunächst von<br />

1994 bis 2011 als Arbeitsdirektor der Dillinger<br />

Hütte und ab 2007 in Personalunion<br />

auch der Saarstahl, anschließend seit 2011<br />

als Vorsitzender des Vorstands der AG der<br />

Dillinger Hüttenwerke und seit 2012 als Vorsitzender<br />

des Vorstands der Saarstahl AG,<br />

zugleich als Geschäftsführer der SHS – Stahl-<br />

Holding-Saar GmbH & Co. KGaA – ist Blessing<br />

seit dem 1. <strong>Januar</strong> 2016 als neuer Personalvorstand<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Volkswagen AG.<br />

K<br />

Bild: Saarstahl AG<br />

mh/SE/ (sm 160103024)<br />

Seit dem 2. Dezember ist Matthias Kessel-Knauf<br />

neuer Vorstandsvorsitzender der<br />

Knauf Interfer SE. Er ist Mehrheitsgesellschafter<br />

der Knauf Interfer und seit 2011 im<br />

Unternehmen. Von 2012 bis 2014 war er<br />

Geschäftsführer der Interfer Rohrunion<br />

GmbH, ein Unternehmen der Knauf-Interfer-<br />

Gruppe, seit <strong>Januar</strong> 2014 ist er in der Ge -<br />

schäftsfeldleitung der Geschäftsfelder Distribution<br />

und Stahlverarbeitung. Matthias<br />

Kessel-Knauf folgt Dr. Klaus Kremper nach,<br />

der das Unternehmen einvernehmlich verlassen<br />

hat, um eine Übernahme der Führung<br />

durch den Mehrheitsgesellschafter zu ermöglichen.<br />

Ebenfalls mit Wirkung seit dem 2. De -<br />

zember wurde Prof. Peter Görgen in den<br />

Knauf-Interfer-Vorstand berufen. Der langjährige<br />

Branchenexperte verantwortet nun<br />

die Geschäftsfelder Distribution und Stahlverarbeitung.<br />

Der eingeschlagene Weg der<br />

Spezialisierung werde konsequent weiter<br />

beschritten, so das Unternehmen.<br />

K<br />

mh/SE/WS (sm 160203004)<br />

Jürgen Karle, Präsident der JKS Karle<br />

Entsorgung und Recycling GmbH, wird am<br />

17. <strong>Januar</strong> 75 Jahre alt. K<br />

SE/ (sm 160102852)<br />

Am 20. <strong>Januar</strong> feiert Günter Peter<br />

Gerstenbrandt, ehemals Geschäftsführer<br />

von Rolled & Extruded Products-Europe, seinen<br />

75. Geburtstag.<br />

K<br />

SE/ (sm 160102853)<br />

75 Jahre alt wird am 20. <strong>Januar</strong> Dr. H.<br />

Henning Vollmer, früher Geschäftsführer<br />

von OEKO-Systeme Maschinen- und Anlagebau.<br />

K<br />

SE/ (sm 1160102854)<br />

Ebenfalls 75 Jahre alt wird am 25. <strong>Januar</strong><br />

Dr. Helmut G. Hadrys, ehemals Vorsitzender<br />

des Vorstands der ThyssenKrupp<br />

Stainless GmbH.<br />

K<br />

SE/ (sm 160102855)<br />

Christoph Schmidt-Krayer, Gesellschafter<br />

der Schmidt + Clemens GmbH & Co. KG,<br />

begeht am 28. <strong>Januar</strong> seinen 80. Ge burtstag.<br />

K<br />

SE/ (sm 160102855)<br />

Am 28. <strong>Januar</strong> wird Michael Heinrich<br />

Trunkhardt, Geschäftsführer der nokra<br />

GmbH, 50 Jahre alt.<br />

K<br />

SE/ (sm 160102857)<br />

Sein 75. Lebensjahr vollendet am 29. Ja -<br />

nuar Dr. Jörn Mandel, ehemals Geschäftsleitung<br />

Produktion, VSG Energie- und<br />

Schmiedetechnik GmbH.<br />

K<br />

SE/ (sm 160102858)


German Steel Stockholding Institute, 2013<br />

50 K Fachmedium / Inserentenverzeichnis<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

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oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Neues Fachbuch zur Lage des europäischen Stahlmarktes<br />

Düsseldorf. Das Fachbuch »European Steel Market – Key Figures and Market Outlook« ist erschienen.<br />

Grund für die<br />

Neuerscheinung<br />

ist, dass sich die<br />

wirtschaftliche<br />

Situation im europäischen<br />

Stahlmarkt<br />

in den letz-<br />

European European Steel Steel Market Market 2016/2017 2013/2014<br />

For steel producers, steel distributors and steel processors<br />

Key Figures –<br />

Production of Heavy Sections, Merchant Bars, Quarto Plates,<br />

Engineering Steel, Tool Steel and Stainless Steel –<br />

Market Outlook<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

ten Monaten dramatisch<br />

verändert<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

hat. Dies liegt vor<br />

allem an China, dessen massive und weiter<br />

zunehmende Überkapazitäten der Stahlindustrie<br />

in der Phase eines verlangsamten<br />

Wirtschaftswachstums den globalen Stahlmarkt<br />

destabilisiert haben – auf europäischer<br />

Ebene verstärkt durch eine deutliche<br />

Zunahme der Stahllieferungen in die EU.<br />

Andere ökonomische Einflussgrößen, wie<br />

der anhaltend intensive Wettbewerb und<br />

die Verschlechterung der Marktkonditionen,<br />

z. B. die zunehmenden Energiekosten und<br />

die Pläne für eine Verschärfung des Emissionshandels,<br />

haben Stahlhersteller veranlasst,<br />

mit weiteren Sparmaßnahmen der<br />

drohenden Verschlechterung der Unternehmensergebnisse<br />

entgegenzuwirken. Die<br />

Maßnahmen machen selbst vor einer Produktionseinstellung<br />

bei bestimmten Stahlerzeugnissen<br />

und einer Veräußerung von<br />

Unternehmenseinheiten außerhalb des<br />

Kerngeschäftes nicht Halt.<br />

Im ersten Teil des 250 Seiten umfassenden<br />

Fachbuchs findet der Leser aktuelles Zahlenmaterial<br />

über den europäischen Stahlmarkt<br />

bis hin zur Produktion und Verwendung von<br />

unlegierten, legierten und nichtrostenden<br />

Stählen einschließlich einer Vorausschätzung<br />

der Stahlmarktentwicklung für<br />

2016 / 2017. In enger Abstimmung mit den<br />

EU-28-Stahlwerken werden im anschließenden<br />

Hauptteil die Unternehmen mit ihrem<br />

jeweiligen Produktionsprogramm, unterteilt<br />

nach den Produktgruppen Formstahl, Stabstahl,<br />

Grobblech, Qualitäts- und Edelbaustahl,<br />

Werkzeugstahl sowie Edelstahl, mit<br />

Hinweis auf die jeweiligen Stahlgüten porträtiert.<br />

Im dritten Teil erfolgt ein umfassender<br />

Ausblick auf die zukünftigen wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten in den wichtigsten Stahl<br />

verarbeitenden Wirtschaftszweigen in der<br />

EU (Baugewebe, Maschinenbau, Automobilwirtschaft,<br />

Haushaltsgeräte) sowie eine<br />

Prognose der voraussichtlichen Entwicklung<br />

der globalen Energiemärkte.<br />

Prof. Dr. Grebe, Lothar: European Steel Market –<br />

Key Figures and Market Outlook.<br />

250 S., ISBN: 978-3-921457-75-7, Preis: 95,00 € K<br />

eb(Jp)/mh/SE/ (sm 160102921)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 50<br />

B<br />

Behringer GmbH 13<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 11<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 50<br />

CRU 33<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 11<br />

G<br />

GIMA 37<br />

H<br />

Erich Hagelauer GmbH 9<br />

I<br />

I.M.M. J. Haupt 33<br />

IMS Messsysteme GmbH 43<br />

J<br />

Jung & Co. GmbH 17<br />

K<br />

KA.BO.FER S.r.l. 33<br />

M<br />

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. 15<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 25<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH Titel, 35<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

2, UIV<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 45<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. 45<br />

Beilage<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


Vorschau / Impressum K 51<br />

VORSCHAU 02.2016<br />

Steel International<br />

• Spielwiese Stahlmarkt: Brasilien gegen Russland<br />

• Solar-Großprojekt mit Spitzenprodukten aus Stahl<br />

• Großaufträge aus der Automobilindustrie<br />

Branchenbericht: Maschinenbau<br />

Neues Kompetenzzentrum für Advanced Metals<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

• Lieferantengeführte Bestände – neue Konzepte komplexer Lieferketten<br />

• Verordnungssicher Hallen heizen<br />

Logistik, Lagerhaltung & Handhabung<br />

• Logimat 2016 Vorschau<br />

• Der nächste Schritt: V-Profikran bis 50 t<br />

• Innerbetrieblichen Materialfluss verfeinert<br />

Trennende Fertigung<br />

• Trends beim thermischen Trennen<br />

• Welcher Schneidprozess ist der Richtige für meine Aufgabe?<br />

Recht<br />

Schluss mit Gefälligkeitszeugnissen<br />

Veranstaltungen<br />

Metav 2016 – Vorschau<br />

Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

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in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Schneidforum, Terex)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>1.2016</strong>


STAHLBAU KOMPAKT<br />

ISBN 978-3-514-00812-0<br />

19,50 €<br />

Herausgegeben von Prof. Dr.-Ing. Rolf Kindmann<br />

unter Beteiligung von Dr.-Ing. Matthias Kraus<br />

und Dipl.-Ing. Hans Joachim Niebuhr<br />

2014 · 16,0 x 22,0 cm · 102 Seiten, mit Spiralbindung,<br />

verstärktem Papier, transparenter Kunststoffschutz<br />

an Vorder- und Rückseite.<br />

Rolf Kindmann (Hrsg.)<br />

Matthias Kraus<br />

Hans Joachim Niebuhr<br />

3. Auflage<br />

STAHLBAU<br />

KOMPAKT<br />

Bemessungshilfen<br />

Profiltabellen<br />

Die 3. Auflage wurde unter Berücksichtigung des Eurocodes vollständig über arbeitet, aktualisiert und erweitert. In<br />

bewährter Weise beinhaltet sie zahlreiche Bemessungshilfen, Profiltabellen und ergänzende Informationen. Dabei<br />

werden die Themen Nachweise, Teilsicherheitsbeiwerte, Werkstoff Stahl, Querschnittsklassen, Spannungsnachweise,<br />

plastische Querschnittstragfähigkeiten, Biegeknicken, Biegedrillknicken, Plattenbeulen, geschweißte und geschraubte<br />

Verbindungen, Bestellung, Lieferung und Abrechnung, Brandschutz sowie Vorschriften und Normen in kompakter und<br />

handlicher Form behandelt.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

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