LUISE. DIE KLEIDER DER KÖNIGIN. 31.7. – 31.10.2010 SchLoSS ...

XXI Apotheose der
Königin Luise
231. Johann Gottfried Schadow:
Apotheose der Königin Luise,
Ton, gebrannt
Evangelische Kirchengemeinde Paretz
p 1811 beauftragte der aus Frankfurt/Oder
stammende Geschäftsmann
Pilegaard Schadow mit der Anfertigung
eines Denkmals der Königin Luise.
Pilegaard war neben seiner Verehrung
für die Königin auch von der »Sucht
beseelt«, sich »einiges Ansehen zu verschaffen«.
Anfangs sollte es in Marmor
ausgeführt werden, wurde jedoch
später in gebranntem Ton verwirklicht.
Der ehrgeizige Plan misslang, Pilegaard
meldete Bankrott an und das Relief wur-
Dorfkirche | 41
de schließlich 1819 von Friedrich Wilhelm
III. für die Königsloge der Paretzer Dorfkirche
erworben. Der König entzog
dieses – vom Kirchenraum nicht sichtbare
– Denkmal der Öffentlichkeit, da er
die Trauer um seine Gemahlin als Privatangelegenheit
empfand.
Die figurenreiche Darstellung galt
bereits den Zeitgenossen als problematisch.
An zentraler Stelle befindet sich
die Himmelfahrt der Königin Luise, die
von den vier Kardinaltugenden (Glaube,
Liebe, Hoffnung, Treue) und vier Engeln
flankiert wird. Unterhalb dieser Gruppe
befinden sich hinter einer Weltkugel
der Todesgenius sowie links Borussia
mit dem Adler und rechts Brennus, der
angebliche Stammvater Brandenburgs,
mit dem askanischen Bär zu seinen
Füßen.