LUISE. DIE KLEIDER DER KÖNIGIN. 31.7. – 31.10.2010 SchLoSS ...
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20 | Schloss<br />
87. Johann Gottfried Schadow:<br />
Königin Luise, 1799, Papiermaché<br />
SPSG, VaW. Nr. 125<br />
p Die Porträtbüste zeigt Luise mit einer<br />
Frisur à la grecque, die zusammen mit<br />
der neuen Kleidermode aus Frankreich<br />
und England nach Preußen kam. Sie<br />
besteht aus eigenem, am tiefen Hinterkopf<br />
locker zusammengebundenem<br />
Haar, das von einem breiten gefältelten,<br />
um den Scheitel drapierten Tuch diademartig<br />
bedeckt wird. Eine Reihe einzelner<br />
Stirn- und Schläfenlocken schaut hervor.<br />
Über das Tuch sind zwei aus Haarteilen<br />
bestehende Zöpfe gelegt, deren Enden auf<br />
der Tuchspitze schleifenförmig verbunden<br />
sind.<br />
88. Haarband der Königin Luise,<br />
1807, Seide, Handschrift<br />
Stiftung Schloss Glücksburg, VaW. Nr. 126<br />
89. Kasten mit Haarlocken der Königin<br />
Luise, Kamm, Stofffragment u. Reste<br />
eines Kaschmirtuches, 1810, Wolle, Seide,<br />
Horn, Papier, Holz, Haare<br />
SMB, Kunstgewerbemuseum, VaW. Nr. 127<br />
90. Louis Catel zugeschr.:<br />
Perückenschrank, um 1805, Federzeichnung,<br />
aquarelliert<br />
SPSG, VaW. Nr. 116<br />
p In den Garderoben gab es neben<br />
Kleider- auch Perückenschränke. Sie<br />
dienten, wie der Name andeutet, der<br />
Aufbewahrung von Perücken und Haarteilen.<br />
Dieses Blatt zeigt einen nicht ausgeführten<br />
Entwurf, welcher dem Architekten<br />
Louis Catel zugeschrieben wird.<br />
Er war vor allem durch verschiedene<br />
Ausstattungsarbeiten für die Schlösser<br />
in Potsdam, Weimar und Braunschweig<br />
bekannt geworden. Bei diesem Entwurf<br />
plante Catel eine große Abteilung zum<br />
Aufstellen mehrerer Perückenköpfe sowie<br />
darunter zahlreiche Fächer, in denen<br />
verschiedene Haarteile und Frisierutensilien<br />
aufbewahrt werden konnten.<br />
91. Pappschachtel für Wangenrouge,<br />
1810, Pappe, Seide, Leinen<br />
SMB, Kunstgewerbemuseum, VaW. Nr. 128<br />
p In der Zeit Luises wurde Schminken<br />
sowohl im Hinblick auf die gesundheitlichen<br />
als auch auf die moralischen<br />
Folgen intensiv diskutiert. Zum einen<br />
wurde man sich der Schädlichkeit vieler<br />
Substanzen zunehmend bewusst. Zum<br />
anderen wurde Schminke zunehmend<br />
als Kennzeichen sittenverderbter Frauen<br />
begriffen. Trotzdem verzichteten adlige<br />
Frauen und auch die preußische Königin<br />
nicht vollkommen auf das Schminken,<br />
wie dieses Wangenrouge aus Paris zeigt.<br />
Friedrich Wilhelm III. gefiel Luises Vorliebe<br />
für Kosmetik nicht.