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stahlmarkt 11.2015 (November)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec / Baden-Württemberg / Edelstahl

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec / Baden-Württemberg / Edelstahl

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

11<br />

<strong>November</strong> 2015<br />

STAHL 2015 – heute die Weichen für morgen stellen<br />

Blechexpo – Messe-Highlight im Ländle<br />

Edelstahl – hochwertiges Design, harter Wettbewerb<br />

Industrieheizungen und<br />

Hallenheizungen<br />

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Bandstahl-Service-Hagen


Editorial K 3<br />

Man trifft sich<br />

Chinas Sternstunden des Wachstums sind vorbei –<br />

und das macht sich in allen Regionen bemerkbar. »Die<br />

Stahlindustrie kann jetzt nur mit einem langsamen Wachstum<br />

rechnen, und zwar so lange, bis andere reife Volkswirtschaften<br />

in der Lage sind, eine neue große Wachstumsphase<br />

einzuläuten«, sagte Hans Jürgen Kerkhoff<br />

anlässlich der Jahreskonferenz des Weltstahlverbands<br />

worldsteel im Oktober in Chicago. Lesen Sie dazu auch<br />

unser Interview ab S. 8. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzende des Stahlinstituts VDEh<br />

war bis Oktober Vorsitzender des Wirtschaftskomitees bei<br />

worldsteel. Die Lage auf den Stahlmärkten ist in einigen<br />

Regionen der Welt – eigentlich – gar nicht so schlecht.<br />

Nordamerika ist solch ein Beispiel, denn in den USA dürfte<br />

die Stahlnachfrage in den kommenden Jahren wieder<br />

anziehen und auch Mexikos Stahlmarkt wächst. Das geht<br />

jedenfalls aus der kürzlich vom Weltstahlverband worldsteel<br />

erstellten Kurzfristprognose (Short Range Outlook<br />

– SRO) hervor. In Japan und Südkorea soll es 2016 ebenfalls<br />

besser werden. Indien hält sich vergleichsweise<br />

wacker und in Europa ist eine moderate Erholung vorherzusehen.<br />

Viele Stahlkonferenzen und Messen konnte und<br />

kann man noch in diesem Herbst besuchen. Die Stahlbranche<br />

trifft sich und tauscht sich aus, denn die Lage<br />

ist kompliziert. Niemand hat ein Patentrezept. Dass es<br />

allerdings Chancen gibt, z. B. auf dem Band<strong>stahlmarkt</strong><br />

oder durch die Digitalisierung, wurde u. a. auf dem MBI<br />

Stahl Tag gezeigt, mehr ab S. 18. Und in unserer Rubrik<br />

»Stahlstandort Deutschland« ab Seite 28 finden Sie<br />

diesmal zwei Beispiele, mit welchen Strategien sich<br />

Unternehmen aus der Stahlindustrie im internationalen<br />

Wettbewerb behaupten.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Für Stahlhändler, Service-Center und deren verwandte<br />

Branchen wird übrigens der BDS-Stahlhandelstag<br />

(5./6. <strong>November</strong>) viel Gelegenheit zum Informationsund<br />

Erfahrungsaustausch bieten. Und auch die internationale<br />

Jahreskonferenz STAHL 2015, ausgerichtet<br />

vom Stahlinstitut VDEh und der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, am 12. <strong>November</strong> wird sich unter dem Motto<br />

»Weichenstellung für morgen« mit der Zukunft der<br />

Stahlindustrie befassen.<br />

Impulse werden sicher auch die Messen Blechexpo<br />

& Schweisstec vom 3. bis 6. <strong>November</strong> in Stuttgart ge -<br />

ben. Aus diesem Anlass haben wir übrigens Baden-Württemberg<br />

ins Visier genommen, eine der innovativsten<br />

Regionen Europas mit der zugleich geringsten Insolvenzquote<br />

in Deutschland (ab Seite 58). Nicht zu vergessen<br />

sei außerdem die Stainless Steel World (17. bis 19. No -<br />

vember) in Maastricht und natürlich unser Special Edelstahl<br />

ab Seite 70.<br />

Dass wir wieder über all diese Messen und Kongresse<br />

berichten, ist Selbstverständlichkeit, mitunter vom Ort<br />

des Geschehens – schnell, direkt und live. Denn unsere<br />

Redaktion twittert diese News. Weitere, ausführlichere<br />

Meldungen, Hintergrundberichte, Analysen, Übersichtsartikel,<br />

Grafiken, Interviews und mehr gibt’s dann in<br />

unserem »Printprodukt«, der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

ausführlich und zuverlässig Monat für Monat.<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« finden Sie im Internet unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

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und auch auf Facebook unter<br />

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als »<strong>stahlmarkt</strong> Magazin«<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>11.2015</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Gutes tun und darüber reden<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Es besteht keine »Waffengleichheit«<br />

12 Weichenstellung für morgen<br />

14 In der US-Stahlindustrie kriselt es<br />

18 Gute Perspektiven auf dem Band<strong>stahlmarkt</strong><br />

20 Digital liefern<br />

23 »Nachfrage in Polen könnte steigen«<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

28 Edel positioniert<br />

32 Annahütte: aus dem Konkurs an die Weltspitze<br />

BRANCHENBERICHT<br />

34 Leichtes Produktionsplus bei den Schmieden<br />

BÄNDER UND BLECHE / BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />

38 Blechexpo wird internationaler<br />

50 Präzisionslängsteilsysteme für sensible Bandoberflächen<br />

54 Hohe Stückzahlen definiert entgraten<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

58 Südwesten im Ufwärdsdrend<br />

60 Näher an der Fertigung<br />

62 Präzise und wirtschaftlich mit dem Laser texturieren<br />

EDELSTAHL<br />

70 Treppen und Geländer aus nichtrostendem Stahl<br />

72 Sägeanlagen zuverlässig im Dauereinsatz<br />

74 Harter Wettbewerb bei Edelstahl-Rostfrei<br />

78 Neue Fachmedien<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

84 Kombinierte Ladungsverkehre effizient gestalten<br />

86 Stahllogistik up to date<br />

RUBRIKEN<br />

89 Veranstaltungen<br />

92 StahlTermine<br />

93 VIP-Seite<br />

94 Inserentenverzeichnis<br />

95 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im September 2015<br />

STAHL 2015 Eine besondere<br />

Stärke der Stahlindustrie in Europa<br />

ist das technologische Know-how.<br />

Das zeigt auch die internationale<br />

Jahres tagung STAHL 2015 wieder.<br />

Die aktuelle Marktlage ist dagegen<br />

komplex, wie Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der WV Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh im Interview mit dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« erläutert.<br />

BLECHEXPO UND BADEN-<br />

WÜRTTEMBERG Baden-Württemberg<br />

ist ein Primus unter den<br />

Wirtschaftsregionen Europas –<br />

wenn nicht weltweit. Dass der<br />

Werkstoff Stahl dabei eine große<br />

Rolle spielt, zeigt die »Blechexpo/<br />

Schweisstec« Anfang <strong>November</strong>.<br />

Ausführlich dazu unser Messe-<br />

Special (ab S. 38) und das Special<br />

»Baden-Württemberg« (ab S. 58).<br />

38<br />

70<br />

EDELSTAHL Hochwertige<br />

Ästhetik, beste Funktionseigenschaften<br />

– diese Kombination<br />

macht nichtrostende Stähle für<br />

viele Anwendungen zum Werkstoff<br />

Nr. 1. Nachhaltige Marktimpulse<br />

sind in Europa Mangelware. Unternehmen<br />

konzentrieren sich daher<br />

noch deutlicher auf die dennoch<br />

vorhandenen Chancen – und investieren<br />

u. a. in effiziente Prozesse.<br />

8<br />

Fotos: Nautilus Treppen GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes, P.E. Schall GmbH & Co. KG, Stahl-Zentrum/Dirk Heckmann<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2014 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

September<br />

2015<br />

August<br />

2015<br />

September<br />

2014<br />

% Veränd.<br />

Sep. 15/14<br />

9 Monate<br />

2015 2014<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 600 e 580 e 595 0,9 5.671 5.538 2,4<br />

Bulgarien 48 60 53 – 9,1 473 461 2,6<br />

Deutschland 3.379 3.432 3.515 – 3,9 32.572 32.553 0,1<br />

Finnland 318 305 283 12,4 3.028 2.851 6,2<br />

Frankreich 1.250 1.040 1.366 – 8,5 11.656 12.167 – 4,2<br />

Griechenland 105 e 40 e 102 2,9 787 752 4,7<br />

Großbritannien 579 933 1.021 – 43,3 8.611 9.313 – 7,5<br />

Italien 2.083 998 2.167 – 3,9 16.728 18.350 – 8,8<br />

Kroatien 10 e 10 e 23 – 56,6 109 151 – 27,8<br />

Luxemburg 190 e 210 194 – 2,3 1.630 1.664 – 2,0<br />

Niederlande 607 e 603 532 14,1 5.333 5.158 3,4<br />

Österreich 599 603 622 – 3,6 5.768 5.876 – 1,8<br />

Polen 690 765 e 739 – 6,6 7.067 6.426 10,0<br />

Schweden 400 228 393 1,9 3.269 3.360 – 2,7<br />

Slowakei 395 307 358 10,5 3.538 3.427 3,2<br />

Slowenien 52 41 56 – 6,6 465 477 – 2,6<br />

Spanien 1.277 1.000 e 1.177 8,5 11.361 10.789 5,3<br />

Tschechien 363 447 390 – 6,9 4.046 4.015 0,8<br />

Ungarn 145 148 142 2,1 1.295 773 67,5<br />

Weitere EU- Länder (28) (e) 480 e 400 e 491 – 2,2 4.065 3.765 8,0<br />

Europäische Union (28) 13.571 12.150 14.218 – 4,6 127.473 127.866 – 0,3<br />

Bosnien-Herzegovina 60 e 65 e 53 12,3 607 599 1,3<br />

Mazedonien 0 0 19 – 100,0 95 168 – 43,5<br />

Norwegen 55 e 52 56 – 2,5 422 436 – 3,2<br />

Serbien 75 84 60 24,7 734 393 86,8<br />

Türkei 2.489 2.563 2.898 – 14,1 23.780 25.800 – 7,8<br />

Europa außer EU 2.679 2.764 3.087 – 13,2 25.638 27.397 – 6,4<br />

Kasachstan 308 303 321 – 3,9 2.712 2.768 – 2,0<br />

Moldawien 46 25 32 42,5 313 283 10,5<br />

Russland 5.528 6.046 5.711 – 3,2 53.304 53.595 – 0,5<br />

Ukraine 2.061 1.919 1.806 14,1 17.106 21.508 – 20,5<br />

Usbekistan 51 58 60 – 15,1 501 576 – 13,1<br />

Weißrussland 171 242 213 – 19,5 1.995 1.872 6,6<br />

C.I.S. (6) 8.165 8.592 8.143 0,3 75.931 80.602 – 5,8<br />

El Slavador 10 e 10 e 11 – 10,3 84 85 – 0,2<br />

Guatemala 35 e 35 e 36 – 3,4 277 275 0,7<br />

Kanada 1.120 e 1.100 e 1.120 0,0 9.625 9.557 0,7<br />

Kuba 25 e 35 e 19 32,9 196 189 4,0<br />

Mexiko 1.600 e 1.520 e 1.579 1,3 14.000 14.409 – 2,8<br />

Trinidad und Tobago 27 28 40 – 31,2 254 382 – 33,3<br />

USA 6.682 6.999 7.302 – 8,5 60.629 66.357 – 8,6<br />

Nordamerika 9.499 9.727 10.107 – 6,0 85.065 91.252 – 6,8<br />

Argentinien 446 474 464 – 3,8 3.783 4.103 – 7,8<br />

Brasilien 2.501 2.799 2.875 – 13,0 25.253 25.556 – 1,2<br />

Chile 95 e 95 e 76 24,5 830 813 2,1<br />

Ecuador 60 e 60 e 61 – 2,4 510 499 2,2<br />

Kolumbien 110 e 110 e 108 1,5 896 921 – 2,7<br />

Paraguay 5 e 5 e 5 10,7 33 32 3,9<br />

Peru 100 e 100 e 90 10,9 831 801 3,8<br />

Uruguay 10 e 10 e 9 7,8 66 63 5,3<br />

Venezuela 140 e 130 e 103 35,5 1.148 1.033 11,1<br />

Südamerika 3.467 3.782 3.792 – 8,6 33.350 33.821 – 1,4<br />

Ägypten 384 453 268 43,2 4.335 4.753 – 8,8<br />

Iran 1.337 1.249 1.429 – 6,4 12.231 12.066 1,4<br />

Katar 227 224 269 – 15,6 1.988 2.257 – 11,9<br />

Libyen 0 3 35 – 100,0 240 594 – 59,5<br />

Marokko 9 65 1 757,4 425 381 11,7<br />

Saudi-Arabien 381 498 486 – 21,6 4.467 4.663 – 4,2<br />

Südafrika 625 e 645 e 502 24,5 5.684 4.965 14,5<br />

Vereinigte Arabische Emirate 265 190 151 76,2 2.222 1.714 29,6<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.229 3.327 3.141 2,8 31.593 31.393 0,6<br />

China 66.120 66.940 68.164 – 3,0 608.940 622.002 – 2,1<br />

Indien 7.261 7.660 e 7.362 – 1,4 67.575 65.516 3,1<br />

Japan 8.573 8.801 9.251 – 7,3 78.810 83.130 – 5,2<br />

Pakistan 200 e – 209 – 4,4 2.066 1.726 19,7<br />

Südkorea 5.615 e 5.920 e 5.769 – 2,7 51.868 53.673 – 3,4<br />

Taiwan, China 1.760 e 1.855 e 1.872 – 6,0 16.807 16.907 – 0,6<br />

Thailand 300 e – 344 – 12,9 2.856 3.104 – 8,0<br />

Asien 89.829 91.486 92.971 – 3,4 828.922 846.057 – 2,0<br />

Australien 423 437 429 – 1,3 3.689 3.456 6,7<br />

Neuseeland 74 72 74 – 0,1 654 659 – 0,8<br />

Ozeanien 498 509 503 – 1,1 4.342 4.115 5,5<br />

Gesamt 130.938 132.337 135.963 – 3,7 1.212.316 1.242.502 – 2,4<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Gutes tun und darüber reden<br />

Für viele Mittelständler hat es Tradition, sich sozial zu engagieren – und<br />

nicht groß darüber zu reden. Konzerne sind da selbstbewusster: Sie haben<br />

eine Strategie für Corporate Social Responsibility (CSR) und kommunizieren<br />

sie auch. Das beschert ihnen Vorteile im Wettbewerb. Der Mittelstand muss<br />

lernen, dass Klappern zum Handwerk gehört.<br />

Mitarbeiter des Modehändlers TK Maxx<br />

haben manchmal noch einen anderen Job<br />

als Hosen oder T-Shirts zu verräumen, Kunden<br />

zu beraten oder Ware zu kassieren. Sie<br />

organisieren Kinderfeste, kümmern sich um<br />

Kuchenverkäufe oder besorgen Preise für<br />

eine Tombola – freiwillig und auch schon<br />

mal außerhalb ihrer Arbeitszeit. Der Erlös<br />

solcher Aktionen geht an die Hilfsorganisation<br />

Children for a better World, die in vielen<br />

deutschen Städten Mittagstische für be -<br />

nachteiligte Kinder in sozialen Brennpunkten<br />

fördert.<br />

Das Engagement von TK Maxx steht für<br />

einen Trend: Neben Wohlfahrtsverbänden<br />

und sonstigen wohltätigen Organisationen<br />

sowie Einzelpersonen unterstützen auch<br />

immer mehr Unternehmen<br />

aktiv So -<br />

zialprojekte. Dabei<br />

geht es nicht immer<br />

nur um Spenden,<br />

Sponsoring oder die<br />

Einrichtung von<br />

Stiftungen, also den Einsatz finanzieller Mittel.<br />

»Tatsächlich bringen Unternehmen mittlerweile<br />

eine breite Palette von Ressourcen<br />

und Instrumenten in soziale Koopera tionen<br />

ein: Sachmittel, Know-how, kostenlose<br />

Unternehmensleistungen, Logistik, Kontakte<br />

und Einfluss«, beobachtet das nordrhein-westfälische<br />

Ministerium für Arbeit,<br />

Integration und Soziales. Für soziale Einrichtungen<br />

ist das häufig ein Segen. Sie erschließen<br />

sich so nicht nur zusätzliche Ressourcen,<br />

sondern auch Fürsprecher für An liegen im<br />

»<br />

Viele Unternehmen vergessen, dass<br />

Klappern zum Handwerk gehört.<br />

Gemeinwesen. Obendrein eignen sie sich<br />

Fachwissen für die Entwicklung ihrer Organisation<br />

an.<br />

Für viele Mittelständler hat soziales<br />

Engagement Tradition. Als inhabergeführte<br />

Unternehmen fühlen sie sich als Teil ihrer<br />

Stadt oder Region und unterstützen wie<br />

selbstverständlich gemeinnützige Organisationen<br />

oder sponsern örtliche Sportvereine.<br />

Eine Strategie steht meist nicht dahinter. Die<br />

Betriebe haben kein festes Budget, kein<br />

Konzept. Sie helfen meist ad hoc – wenn sie<br />

angesprochen werden, weil irgendwo ein<br />

Loch in der Kasse klafft.<br />

Bei vielen großen Unternehmen ist das<br />

anders. Da ist soziales Engagement Teil der<br />

Gesamtstrategie und hat einen anderen,<br />

wohlklingenden<br />

Namen: Corporate<br />

Social Responsibility<br />

(CSR). Konzerne<br />

wie TK Maxx haben<br />

erkannt, dass Wohltätigkeit<br />

nicht nur<br />

den Betroffenen zu Gute kommt. Sondern<br />

dass sie auch das Image und das Profil des<br />

Unternehmens in der Öffentlichkeit und<br />

Gesellschaft stärkt. Das wiederum ist positiv<br />

für Marketing, Vertrieb und auch die Personalentwicklung.<br />

Schließlich heuern viele<br />

Arbeitnehmer gern bei einem Unternehmen<br />

an, das für Wohltaten bekannt ist. Aus diesem<br />

Grund betreiben viele Konzerne ihr<br />

soziales Engagement mit der gleichen Ernsthaftigkeit,<br />

Professionalität und Herangehensweise<br />

wie ihr Kerngeschäft. Sie wissen:<br />

Im Kampf um Kunden und kluge Köpfe<br />

kann CSR ein Wettbewerbsvorteil sein.<br />

Mittelständler können hier leicht ins Hintertreffen<br />

geraten. Nicht, weil sie weniger<br />

Geld für Wohltaten zur Verfügung haben.<br />

Sondern weil sie nicht strategisch agieren<br />

und ihr soziales Engagement zu selten<br />

selbstbewusst nach außen kommunizieren.<br />

So empfehlen CSR-Berater, nicht planlos<br />

und spontan mal hier, mal dort Geld zu<br />

geben, weil die Geschäfte gerade gut laufen<br />

oder ein Mitarbeiter eine gute Idee hat.<br />

Wichtig sei ein langfristiges Konzept und die<br />

Bereitschaft, auch in konjunkturell schlechten<br />

Zeiten nicht als erstes die Ausgaben für<br />

das soziale Engagement zu streichen. Denn<br />

dann verpufften die Ausgaben wirkungslos,<br />

weil das Unternehmen durch seine Sprunghaftigkeit<br />

an Glaubwürdigkeit verliere. Studien<br />

zum Thema Corporate Social Responsibility<br />

belegen auch, dass viele Unternehmen<br />

vergessen, dass Klappern zum Handwerk<br />

gehört. Wer Gutes tut, sollte auch<br />

über sein Engagement sprechen. Sonst<br />

bleiben seine Aktivitäten von einer breiten<br />

Öffentlichkeit unbemerkt. Kunden und<br />

Geschäftspartner erfahren allenfalls per<br />

Zufall davon. Warum viele Mittelständler so<br />

zurückhaltend sind? Weil sie fürchten, es<br />

entwerte ihr Engagement als billige PR-<br />

Maßnahme, wenn sie darüber sprechen.<br />

Das zumindest haben Befragungen ergeben.<br />

Damit verspielen viele Unternehmen<br />

jedoch Chancen. Schließlich sind viele Mittelständler<br />

als Zulieferer in globale Produktionsketten<br />

eingebunden. Und ihre Abnehmer,<br />

meist große Konzerne, erwarten, dass<br />

sie bestimmte Zertifizierungsstandards einhalten.<br />

Dazu gehören auch CSR-Kriterien.<br />

Aus diesem Grund müssen auch kleinere<br />

Zulieferer ihr Engagement belegen können.<br />

Ein solches Reporting ist im Mittelstand<br />

jedoch erst selten. Nur jedes dritte Unternehmen,<br />

so belegen Studien, überprüfe den<br />

Erfolg seines gesellschaftlichen Engagements.<br />

ber<br />

(sm 151102629) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


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sorgen wir dafür, dass Sie Spaltbänder und Zuschnitte exakt nach Ihren Wünschen erhalten.<br />

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8 K Steel International<br />

Es besteht keine »Waffengleichheit«<br />

Interview mit Hans Jürgen Kerkhoff<br />

Düsseldorf. Die Schuldenkrise im Euro-Raum, die Abkühlung von Chinas<br />

Wirtschaft, aber auch zahlreiche »geopolitische Instabilitäten«, wie die<br />

Ukraine-Krise haben die Situation auf zahlreichen Stahlmärkten belastet.<br />

Wie es weitergeht und wo Risiken wie auch Chancen liegen, erläuterte<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh. Er war außerdem bis Oktober<br />

Vorsitzender des Wirtschaftskomitees beim Weltstahlverband worldsteel.<br />

Wie wird sich die globale Stahlnachfrage<br />

bis Ende 2015 entwickeln und wie geht es<br />

2016 weiter?<br />

Die globale Stahlindustrie steht am Ende<br />

eines Wachstumszyklus und vor einer Seitwärtsbewegung.<br />

Erstmals seit dem Krisenjahr<br />

2009 wird diese Branche nicht mehr wachsen.<br />

In diesem Jahr prognostiziert der Weltstahlverband<br />

worldsteel mit minus 1,7 % auf<br />

1,513 Mrd. t. Walzstahl sogar einen Rückgang.<br />

2016 wird die Nachfrage um voraussichtlich<br />

0,7 % auf 1,523 Mrd. t. steigen.<br />

China: Marktversorgung<br />

800<br />

Mill. t<br />

400<br />

200<br />

0<br />

418<br />

2007<br />

447<br />

2008<br />

v<br />

Vorhersage, Stahlfertigerzeugnisse<br />

551<br />

2009<br />

588<br />

2010<br />

In welchen Regionen sehen Sie eher Licht,<br />

wo die Schatten?<br />

Für das nächste Jahr sehen wir vor allem<br />

in Indien und Mexiko, aber auch in Nordamerika<br />

und in der EU durchaus eine Aufwärtsentwicklung<br />

der Stahlkonjunktur. In<br />

den USA erholt sich die Stahlindustrie vom<br />

Rückgang der Ölpreise und dem Einbruch<br />

der Nachfrage aus der Fracking-Industrie,<br />

weil die niedrigen Energiepreise die Binnenkonjunktur<br />

antreiben. In Südamerika und<br />

Russland gehen wir von einer Stabilisierung<br />

aus. Chinas Nachfrage wird dagegen dieses<br />

Jahr voraussichtlich um 3,5 % und nächstes<br />

Jahr um 2,5 % sinken. Weil China fast für<br />

die Hälfte der globalen Stahlnachfrage<br />

steht, verdüstert das chinesische Minus den<br />

Ausblick für die gesamte Welt.<br />

Alle Augen richten sich auf China. Was<br />

kann man von China erwarten, erstens im<br />

641 660<br />

2011<br />

2012<br />

735<br />

2013<br />

711<br />

686 672<br />

–3% –3,5% –2%<br />

2014<br />

2015 v 2016 v<br />

Quelle: worldsteel, Short Range Outlook (SRO), Oktober 2015<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

Hinblick auf die Stahlkonjunktur, zweitens<br />

auf die freien Kapazitäten und versprochenen<br />

Anpassungsprozesse?<br />

Die Stahlverwendung hat 2013 in China<br />

ihren Höhepunkt erreicht. Ich befürchte,<br />

dass wir diesen Spitzenwert nicht wiedersehen<br />

werden. Dieses Land wird es wohl nicht<br />

schaffen, aus seinen Überkapazitäten he -<br />

rauszuwachsen. Es fehlen der Mut, die Be -<br />

reitschaft und auch die Durchsetzungskraft,<br />

um größere Standorte zu schließen. In der<br />

Planung der Regierung bis 2025 wird das<br />

Kapazitätsproblem kaum angesprochen.<br />

Stattdessen exportiert China seine Strukturprobleme<br />

in die Welt und überschwemmt<br />

vor allem den europäischen Stahlmarkt mit<br />

seinen Exporten.<br />

Wie haben sich die damit verbundenen<br />

Exporte in andere Regionen der Welt entwickelt<br />

und wie wird es weiter gehen?<br />

Die Stahlausfuhren Chinas sind in den<br />

vergangenen Jahren – im Gegensatz zu den<br />

meisten anderen bedeutenden Handelsregionen<br />

– deutlich stärker gewachsen. Im<br />

Jahr 2014 basierten mehr als 80 % des<br />

Anstiegs der weltweiten Stahlausfuhren auf<br />

den Exporten aus China. Auch in der EU-28<br />

ist der wachsende Importdruck aus China<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 9<br />

deutlich zu spüren. 2014 stiegen die Importe<br />

aus China um 50 % und im ersten Halbjahr<br />

2015 um weitere 40 % an.<br />

Wie können die europäische und deutsche<br />

Stahlindustrie auf diese Herausforderungen<br />

reagieren?<br />

Die EU ist ein offener Stahlmarkt, der<br />

völlig frei ist von protektionistischen Maßnahmen<br />

wie tarifären und nicht-tarifären<br />

Handelshemmnissen. Handelsschutzinstrumente<br />

sind die einzige Möglichkeit der<br />

Industrie, sich vor unfairen Importen zu<br />

schützen. Mit Blick auf die deutliche Zunahme<br />

gedumpter / subventionierter Importe<br />

können weitere Klagen nicht ausgeschlossen<br />

werden. Bei der Anwendung von Handelsschutzinstrumenten<br />

geht die Stahlindustrie<br />

äußerst behutsam und verantwortungsvoll<br />

vor. So strengt sie bei der Europäischen<br />

Kommission nur Klagen an, wenn Dumpingtatbestände<br />

unübersehbar sind und eine<br />

Schädigung der heimischen Stahlindustrie<br />

keine anderen Optionen mehr übrig lassen.<br />

Der Wettbewerb steigt enorm an. Die<br />

europäische Handelspolitik ist noch ausbaufähig,<br />

heißt es. Z. B. sind die USA hier wesentlich<br />

agiler. Und China will die Anerkennung<br />

als Marktwirtschaft? Worauf kommt es jetzt<br />

für die heimische Stahlindustrie an?<br />

Beim Schutz vor unfairen Importen<br />

nimmt die EU eine Sonderstellung ein.<br />

Antidumping- und Antisubventionsverfahren<br />

sind wesentlich liberaler ausgestaltet, als<br />

es die WTO vorschreibt und es in anderen<br />

Ländern der Fall ist. Es besteht für die ge -<br />

samte europäische Industrie keine »Waffengleichheit«<br />

gegenüber den Abwehrmöglichkeiten<br />

in anderen Ländern. Auch vor<br />

diesem Hintergrund sind wir besorgt über<br />

die Diskussion, ob China 2016 der Marktwirtschaftsstatus<br />

zuerkannt werden kann.<br />

Ob ein Land als Marktwirtschaft gilt, hat<br />

erhebliche Auswirkungen auf die Wirkungskraft<br />

der handelspolitischen Schutzinstrumente.<br />

Ein effektiver Schutz vor unfairen<br />

Importen aus China würde mit der Gewährung<br />

des Marktwirtschaftsstatus nahezu<br />

unmöglich. Der chinesische Markt ist ge -<br />

kennzeichnet durch massive staatliche Eingriffe.<br />

Die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus<br />

an China durch die EU darf nur<br />

bei Einhaltung aller hierfür festgelegten<br />

Kriterien erfolgen.<br />

Globale Marktversorgung<br />

1.600<br />

Mill. t<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.000<br />

2007<br />

2014 : 1.540 Mill. t (+0,7%)<br />

2015 v : 1.513 Mill. t (–1,7%)<br />

2016 v : 1.523 Mill. t (+0,7%)<br />

1.220 1.226<br />

2008<br />

1.150<br />

2009<br />

v<br />

Vorhersage, Stahlfertigerzeugnisse<br />

1.308<br />

2010<br />

1.412<br />

Auch innerhalb Europas gibt es Herausforderungen<br />

und Chancen. Welche muss sich<br />

die Stahlindustrie jetzt am dringendsten auf<br />

die Agenda setzen?<br />

Die EU-Stahlindustrie braucht Investitionssicherheit.<br />

Die Ausgestaltung des zu -<br />

künftigen Emissionshandelssystems ist entscheidend<br />

für die zukünftige Existenz dieser<br />

Branche in Europa. Gerade vor dem Hintergrund<br />

der zunehmenden Importe aus China,<br />

die zumeist mit höheren CO 2<br />

-Emissionen<br />

belastet sind als europäischer Stahl, braucht<br />

die Stahlindustrie wirksame Handelsschutzinstrumente,<br />

um gegen gedumpte und subventionierte<br />

Einfuhren vorgehen zu können.<br />

Während die USA ihre handelspolitischen<br />

Instrumente stärken, überlegt die EU, China<br />

den Status einer Marktwirtschaft zu verleihen.<br />

Damit würden unsere Handlungsmöglichkeiten<br />

gegen gedumpte Einfuhren<br />

erheblich eingeschränkt.<br />

2011<br />

Quelle: worldsteel, Short Range Outlook (SRO), Okt. 2015<br />

Deutschland hat sich bisher als vergleichsweise<br />

stabiler Anker innerhalb der EU<br />

erwiesen. Wo liegen die Stärken und die<br />

Chancen? Was ist zu tun?<br />

In der Tat hat die Stahlindustrie in<br />

Deutschland vor allem im europäischen Vergleich<br />

gut abgeschnitten. Das liegt auch an<br />

der starken Perfomance von ebenso stahlhaltigen<br />

wie exportintensiven Branchen, wie<br />

Automobilindustrie und Maschinenbau, mit<br />

denen die Unternehmen hierzulande in<br />

enger Entwicklungspartnerschaft zusammenarbeiten.<br />

Aber wir brauchen dafür politische<br />

Rahmenbedingungen, die uns ein<br />

Weiterleben ermöglichen. So benötigt die<br />

Stahlindustrie langfristig – über das Jahr<br />

2020 hinaus – eine ausreichende Ausstattung<br />

mit CO 2<br />

-Zertifikaten auf dem Niveau<br />

der effizientesten Anlagen sowie eine Kompensation<br />

der emissionshandelsbedingten<br />

Strompreissteigerungen. Zudem muss die<br />

ökologisch sinnvolle Eigenstromerzeugung<br />

auch nach 2017 noch vollständig von der<br />

EEG-Umlage befreit bleiben.<br />

Die Energie- und Klimaschutzpolitik ist<br />

für die deutsche Stahlbranche eine zentrale<br />

Herausforderung. Es gab bereits »Stahlgipfel-Treffen«<br />

im Saarland und in Nordrhein-<br />

Westfalen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft<br />

und Verbänden. Wie geht es weiter?<br />

Auf Initiative von NRW-Wirtschaftsminister<br />

Garrelt Duin ist am 13. Januar 2016 ein<br />

Treffen in der NRW-Landesvertretung in<br />

Brüssel geplant. Dort wollen die Energieintensiven<br />

Industrien zusammen mit Vertretern<br />

der EU-Kommission sowie Abgeordneten<br />

des EU-Parlaments diskutieren, wie es<br />

nach dem Pariser Klimagipfel u. a. beim<br />

Emissionshandel weitergehen soll. Wichtig<br />

ist, frühzeitig Klarheit über die zukünftigen<br />

politischen Rahmenbedingungen, unter<br />

denen Stahl hergestellt werden soll, zu<br />

erhalten.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

1.439<br />

2012<br />

1.528 1.539<br />

2013<br />

2014<br />

1.513 1.523<br />

2015 v 2016 v<br />

(sm 151102709)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


10 K Steel International<br />

Neue Kurzfristprognose der World Steel Association<br />

Chicago. Der weltweite Einsatz von Stahl wird nach einem Rückgang im laufenden Jahr bereits 2016<br />

wieder geringfügig steigen, so lautet die Prognose des Weltstahlverbandes worldsteel in ihrem jüngsten<br />

»Short Range Outlook« von Oktober dieses Jahres.<br />

Das ist ein kleiner Lichtblick für die internationale<br />

Stahlindustrie. Ihr Weltverband<br />

World Steel Association (worldsteel) rechnet<br />

bereits im kommenden Jahr wieder mit einer<br />

Erhöhung des Stahleinsatzes um 0,7 % auf<br />

1,523 Mill. t. Das laufende Jahr dürfte allerdings<br />

nach dem aktuellen Kurzfristausblick<br />

2015 / 2016 einen Rückgang um 1,7 % auf<br />

1,513 Mill. t aufweisen. Für 2014 hatte die<br />

Dachorganisation ein Plus von 0,7 % errechnet.<br />

Die Industrie blickt nicht nur auf eine<br />

konjunkturelle Abkühlung in China, sondern<br />

auch auf eine geringe Investitionsbereitschaft,<br />

Turbulenzen an Finanzmärkten und geopolitische<br />

Unruhen in vielen Schwellenländern.<br />

Die für 2016 in Aussicht gestellte Nachfragesteigerung<br />

beruht nach weiteren An -<br />

gaben des Verbandes auf der Annahme,<br />

dass sich die konjunkturelle Entwicklung im<br />

Reich der Mitte wieder stabilisiert.<br />

Außerdem glauben die Branchenexperten,<br />

dass sich einige Länder, beispielsweise<br />

Indien, sehr robust zeigen und es dort keine<br />

Wachstumsrückgänge geben wird. Zudem<br />

soll die Nachfrage in den bereits entwickelten<br />

Volkswirtschaften weiterhin in kleinen<br />

Schritten steigen.<br />

Allerdings befürchten die Branchenexperten<br />

auch die Anfälligkeit von Entwicklungsländern<br />

für externe Schocks.<br />

In China rechnet worldsteel im laufenden<br />

Jahr mit einem Rückgang des Stahleinsatzes<br />

um 3,5 % und sieht eine Einbuße von weiteren<br />

2,0 % im Jahr 2016. Die höchste<br />

Stahlnachfrage wurde dort 2013 verzeichnet.<br />

In den Schwellenländern – ohne die<br />

Einbeziehung von China – prognostiziert der<br />

Verband trotz heftiger Einbrüche in einigen<br />

Staaten 2015 und 2016 Nachfragezuwächse<br />

von 1,7 beziehungsweise 3,8 %. Für die<br />

saturierten Volkswirtschaften prognostiziert<br />

der Verband im laufenden Jahr einen Rückgang<br />

des Stahleinsatzes um 2,1 % und für<br />

2016 einen Anstieg von 1,8 %. K<br />

(sm 151102711)<br />

Stahlnachfrage – weltweit – 2015 bis 2016<br />

(Stahlfertigerzeugnisse)<br />

NAFTA<br />

2015 2016<br />

141 Mill. t 144 Mill. t<br />

-2,7%<br />

2,1%<br />

Anderes Europa<br />

2015 2016<br />

40 Mill. t 41 Mill. t<br />

8,6%<br />

EU-28<br />

2015 2016<br />

150 Mill. t 153 Mill. t<br />

1,3% 2,2%<br />

2015<br />

50 Mill. t<br />

-10,9%<br />

GUS<br />

2016<br />

50 Mill. t<br />

0,0%<br />

Mittel- und<br />

Südamerika<br />

2015 2016<br />

45 Mill. t 46 Mill. t<br />

2,0%<br />

-7,3%<br />

1,3%<br />

2015<br />

39 Mill. t<br />

5,1%<br />

Afrika<br />

2016<br />

41 Mill. t<br />

6,2%<br />

Mittlerer Osten<br />

2015 2016<br />

54 Mill. t 56 Mill. t<br />

4,0% 4,3%<br />

Asien und<br />

Ozeanien<br />

2015 2016<br />

995 Mill. t 993 Mill. t<br />

-2,1% -0,2%<br />

Anteil der Stahlnachfrage<br />

nach Regionen für 2016, in %<br />

EU-28<br />

anderes Europa<br />

GUS<br />

NAFTA<br />

Mittel- und Südamerika<br />

Afrika<br />

Mittlerer Osten<br />

Asien und Ozeanien<br />

65,2%<br />

10,0%<br />

2,7%<br />

3,3%<br />

9,4%<br />

3,0%<br />

2,7%<br />

3,7%<br />

Welt<br />

2015 2016<br />

1.513 Mill. t 1.523 Mill. t<br />

-1,7%<br />

0,7%<br />

Quelle: Vorhersage, worldsteel Short Range Outlook (SRO), Okt. 2015<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


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12 K Steel International<br />

Weichenstellung für morgen<br />

Internationale Jahrestagung STAHL 2015<br />

Düsseldorf. Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa befindet sich<br />

in mehrfacher Hinsicht an einer entscheidenden Wegmarke. Technologisch<br />

beginnt die Digitalisierung die Branche nachhaltig zu verändern, in<br />

politischer und wirtschaftlicher Hinsicht sind die Rahmenbedingungen ein<br />

existenzielles Thema. Im Fokus der Internationalen Jahrestagung STAHL<br />

am 12. <strong>November</strong> stehen daher technische Innovationen sowie<br />

gesellschaftspolitische Weichenstellungen.<br />

Programm<br />

10 h bis 11:15 h Begrüßung und Eröffnung<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Dr. Werner Hoyer<br />

Präsident der Europäischen Investitionsbank<br />

Prof.-Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg<br />

Rektor der RWTH Aachen<br />

Stahldialoge 11:30 h bis 13:30 h<br />

• Auf dem Weg zu Stahl 4.0<br />

• Innovative Walzstahlprodukte für die<br />

Energiewende<br />

• Außenhandel unter neuen Vorzeichen<br />

Stahldialoge 14:30 h bis 16:30 h<br />

• Energieeffizienz bei der Stahlerzeugung<br />

• Stahllösungen für eine moderne Infrastruktur<br />

• Künftige Anforderungen aus Umwelt-,<br />

Klima- und Ressourcenpolitik<br />

»Auf dem Weg zu Stahl 4.0«, »Energieeffizienz<br />

bei der Stahlerzeugung« – das sind<br />

nur zwei der Themen, wenn die Stahlindustrie<br />

am 12. <strong>November</strong> zur Internationalen<br />

Jahrestagung STAHL 2015 im CCD.Süd der<br />

Messe Düsseldorf zusammenkommt. Vor<br />

der Diskussion der weiteren Themen der<br />

Agenda in sechs »Stahldialogen« beginnt<br />

die Jahrestagung jedoch mit einer Gesamtperspektive<br />

der Stahlindustrie. Gastgeber<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des<br />

Stahlinstituts VDEh und Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, wird in seinem<br />

Eröffnungsvortrag die aktuelle Situation der<br />

Branche beleuchten und die wesentlichen<br />

Entwicklungen und Herausforderungen<br />

skizzieren. In zwei weiteren Beiträgen werden<br />

Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen<br />

Investitionsbank, und Prof. Dr.<br />

Ernst Schmachtenberg, Rektor der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule<br />

(RWTH) Aachen, die Herausforderungen<br />

Europas bzw. die Herausforderungen bei der<br />

Nachwuchsgewinnung für die Grundstoffindustrie<br />

diskutieren.<br />

In sechs »Stahldialogen« werden nach der<br />

Eröffnung der Internationalen Jahrestagung<br />

STAHL dann in vielen Expertenvorträgen die<br />

einzelnen Themenbereiche en detail debattiert.<br />

Dabei geht es – wie erwähnt – um die<br />

Chancen und Herausforderungen durch die<br />

Digitalisierung, wie auch die aus der Energiewende<br />

resultierenden Anforderungen,<br />

sowohl an die Produkte als auch deren Herstellung.<br />

Darüber hinaus werden handelspolitische<br />

Herausforderungen im globalen<br />

Außenhandel thematisiert. Am Nachmittag<br />

wird es um die Regulierungen im Bereich<br />

Umwelt-, Klima- und Ressourcenpolitik und<br />

deren Implikationen sowie den Beitrag von<br />

Stahllösungen für eine moderne Infrastruktur<br />

gehen. Zudem werden die Entwicklungen<br />

im Bereich Energieeffizienz bei der<br />

Stahl erzeugung diskutiert.<br />

Eines der entscheidendsten Themen ist für<br />

die Stahlindustrie in Deutschland und Europa<br />

gegenwärtig die weitere Ausgestaltung der<br />

politischen Rahmenbedingungen. Sollte etwa<br />

der Emissionshandel, wie von der Brüsseler<br />

Kommission derzeit vorgesehen, verschärft<br />

werden, ginge das an die Existenz der Branche<br />

– und damit an die Basis der industriellen<br />

Wertschöpfung, so die Befürchtung. Moderiert<br />

von Salzgitter-Chef Prof. Dr.-Ing. Heinz<br />

Jörg Fuhrmann widmet sich der Stahldialog<br />

»Künftige Anforderungen aus Umwelt-, Kli-<br />

(Fotos: Stahl-Zentrum/Dirk Heckmann)<br />

Mehrere tausend Teilnehmer werden wieder für die internationale<br />

Jahrestagung STAHL am 12. <strong>November</strong> 2015 in Düsseldorf erwartet.<br />

In den sechs »Stahldialogen« stehen alle wesentlichen Themen der<br />

Branche auf dem Programm der internationalen Jahrestagung STAHL.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


ma- und Ressourcenpolitik« diesem<br />

Themenfeld. Diskutiert werden<br />

nicht nur das Emissionshandelssystem,<br />

sondern auch weitere<br />

Entwicklungen, etwa beim globalen<br />

Klimaschutz oder politische<br />

Maßnahmen für Ressourceneffizienz.<br />

U. a. spricht in dem Dialog die<br />

saarländische Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Energie und Verkehr,<br />

Anke Rehlinger, zum »Spannungsfeld<br />

zwischen regionaler<br />

Entwicklung und europäischen<br />

Rahmenbedingungen«.<br />

Ein weiteres zentrales Thema ist,<br />

wie und mit welchen Produkten<br />

die Stahlindustrie auf die Herausforderungen<br />

durch die Energiewende<br />

reagiert. Unter Leitung von<br />

Dr.-Ing. Herbert Eichelkraut, Mitglied<br />

des Vorstands der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG, wird es um<br />

innovative Fertigungsmöglichkeiten<br />

in der Umformtechnik gehen.<br />

»Außenhandel unter neuen<br />

Vorzeichen« lautet die Überschrift<br />

eines weiteren Stahldialogs. Mit<br />

Andreas J. Goss, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Thyssen Krupp Steel<br />

Europe AG, als Moderator, wird<br />

diskutiert, welche Auswirkungen<br />

die zunehmend protektionistischen<br />

Tendenzen im globalen<br />

Handel auf die stahlbasierten<br />

Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland haben – und wie<br />

offene Märkte auf Basis fairer<br />

Wettbewerbsbediungen aufrechterhalten<br />

werden können.<br />

Angesichts des global zunehmenden<br />

Trends zur Urbansierung<br />

gilt die dafür be nötigte Infrastruktur als<br />

eines der techno logischen Zukunftsthemen<br />

überhaupt. Im Dialog »Stahllösungen für<br />

eine moderne Infrastruktur« wird beleuchtet,<br />

welches Potenzial der Werkstoff Stahl<br />

hierbei bietet. Im Mittelpunkt der Fachbeiträge<br />

steht unter Leitung von Dr.-Ing. h.c.<br />

Hans Fischer, Chief Technical Officer bei Tata<br />

Steel Europe Ltd., dabei vor allem der Brückenbau.<br />

Nach den Fachvorträgen der Stahldialoge<br />

steht dann auf dem »Stahltreff« ab<br />

18 h das Netzwerken im Vordergrund.<br />

www.stahl2015.de (sm 151102520) K<br />

/<br />

L STEEL TICKER<br />

GROSSAUFTRAG: STAHLWALZEN<br />

FÜR CHINA<br />

Salzburg/Tenneck. Das Salzburger Unternehmen<br />

Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW) hat Stahlwalzen<br />

nach Shanghai geliefert. Das Unternehmen<br />

ist Weltmarktführer in der Produktion von High-<br />

Tech-Walzen aus Stahl. Der Kunde, Meishan Steel,<br />

ist in China einer der größten Stahlproduzenten<br />

und hat bei ESW 30 bis zu jeweils 15 t schwere<br />

Walzen bestellt. Das Auftragsvolumen für den<br />

Pongauer Familienbetrieb betrug rd. 1,7 Mill. €.<br />

»Wir liefern ständig in die ganze Welt, das Besondere<br />

bei dieser Bestellung war die Dringlichkeit<br />

und der damit verbundene Lufttransport. Die<br />

georderten Walzen mussten kurzfristig produziert<br />

und zum Teil innerhalb weniger Tage nach China<br />

transportiert werden«, erklärt ESW-Verkaufsleiter<br />

Hubertus Weinberger. »Der Transport erfolgte<br />

durch eine Boeing 747/800, sodass die Walzen<br />

binnen 48 h vor Ort eintrafen. Die standardmäßige<br />

Anlieferung per Schiff hätte rund drei bis vier<br />

Wochen gedauert.«<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 151102692)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


14 K Steel International<br />

In der US-Stahlindustrie kriselt es<br />

Großprojekte liegen auf Eis<br />

New York (bln). Am Anfang des vierten Jahresquartals 2015 beschrieben<br />

Brancheninsider und Marktbeobachter die Lage in der US-Stahlindustrie<br />

zunehmend als Krise. Die negativen Entwicklungen in China und ihre<br />

Konsequenzen für die globalen Märkte waren nur ein Teil der negativen<br />

Einflüsse auf den bereits geschwächten Stahlsektor, in dem die Unternehmensaktien<br />

quer durch die Bank einen dramatischen Absturz erlitten.<br />

Die integrierten Unternehmen waren<br />

stärker betroffen als die Betreiber von<br />

Minihütten, bei denen sich die Schere zwischen<br />

Schrott- und Stahlpreisen ein wenig<br />

schloss. Festgefahrene Tarifgespräche zwischen<br />

drei Unternehmen und der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

(USW), ein bitterer »Bürgerkrieg«<br />

in der Republikanischen Partei,<br />

der die Washingtoner Politik zu lähmen<br />

drohte und Hiobsbotschaften in Bezug auf<br />

die Erdölexploration in der Arktis und den<br />

Bau der Keystone Pipeline intensivierten die<br />

Symptome einer kränkelnden Branche.<br />

Gewerkschaften solidarisieren sich<br />

Fast fünf Wochen nach dem Auslaufen der<br />

Tarifverträge bei U.S. Steel und Arcelor Mittal,<br />

den zwei großen integrierten Unternehmen,<br />

und sieben Wochen nach der Aussperrung<br />

von Stahlarbeitern bei Allegheny Technology<br />

Inc. (ATI) gab es in den separaten Verhandlungen<br />

scheinbar keine Fortschritte. Besonders<br />

weit offen war die Schere zwischen den<br />

Positionen des ATI-Managements und der<br />

United Steelworkers- Gewerkschaft (USW),<br />

nachdem der Spezialstahlhersteller 2.200<br />

Stahlarbeiter in zwölf Werken in sechs Bundesstaaten<br />

aussperrte und durch nichtorganisierte<br />

Arbeiter (»Streikbrecher« im USW-<br />

Vokabular) ersetzte. Die Unternehmensleitung<br />

betrachtete die Konzessionen der<br />

nichtorganisierten Angestellten in Bezug auf<br />

Pensionen und Krankenversicherungen als<br />

Modell für einen neuen Tarifvertrag mit den<br />

Stahlarbeitern des Unternehmens. Diese Vorschläge<br />

wurden von der USW-Seite kategorisch<br />

abgelehnt und es kam wiederholt zu<br />

einem Abbruch der Verhandlungen.<br />

Seit der Aussperrung kam es in den be -<br />

troffenen Orten zu immer neuen Protestkundgebungen,<br />

insbesondere in der stark<br />

betroffenen Umgebung von Pittsburgh, an<br />

denen auch Mitglieder anderer Gewerkschaften<br />

teilnahmen. Dem USW- Chefverhandler<br />

Tom Conway zufolge geht es in<br />

diesem Arbeitskampf angeblich nicht nur<br />

um gute Jobs in der Stahlindustrie, sondern<br />

um gute Löhne und Vergünstigungen für<br />

alle amerikanischen Arbeiter. Nicht nur<br />

Gewerkschaftsfunktionäre, sondern vor<br />

allem auch die protestierenden Arbeiter kritisierten<br />

die »superhohen Einkommen« von<br />

Topmanagern und deren Versuch, die vergleichsweise<br />

bescheidene Entlohnung der<br />

Arbeiterschaft zu beschneiden.<br />

Diese besonders in den USA breite Kluft<br />

zwischen den Einkommen der Unternehmensspitzen<br />

und der restlichen Beschäftigten<br />

avancierte auch zu einem prominenten<br />

Thema im bereits heißen Wahlkampf um die<br />

Präsidentschaftsnominierungen der beiden<br />

großen Parteien.<br />

Die Stimmung der Belegschaften von<br />

U.S. Steel und ArcelorMittal war nicht ganz<br />

so frontal gereizt wie bei ATI, weil sich<br />

Unternehmensleitungen und USW-Verhandlungsführer<br />

einigten, dass Stahlarbeiter trotz<br />

des ausgelaufenen Tarifvertrages weiter<br />

arbeiteten. Erwartungen, dass sich die beiden<br />

Seiten bei U.S. Steel relativ schnell einigen<br />

würden, erfüllten sich nicht. Das U.S.<br />

Steel-Management will die Arbeitskosten<br />

beschneiden, insbesondere durch größere<br />

Beiträge der Stahlarbeiter zu ihren Krankenversicherungen.<br />

Ein weiterer Streitpunkt war<br />

die Unternehmensforderung, von zukünftig<br />

angeheuerten Arbeitern größere Beiträge zu<br />

ihrer Krankenversorgung zu verlangen.<br />

Streitigkeiten im Republikaner-Lager, insbesondere<br />

in der unteren Kongresskammer,<br />

erreichten einen Höhepunkt, als der Sprecher<br />

des Repräsentantenhauses John Böhner,<br />

selbst ein Konservativer, unter dem Druck<br />

renitenter Tea-Party-Sympathisanten seinen<br />

Rücktritt und vorzeitigen Abschied aus dem<br />

Kongress bekannt gab. Im Machtkampf um<br />

Böhners Nachfolge und die Verteilung wichtiger<br />

Ämter mischte der Rechtsaußen-Flügel<br />

der Partei mächtig mit und prophezeite mehr<br />

Einfluss für jene Anti-Politiker, die die Macht<br />

und vor allem die Ausgaben der Bundesregierung<br />

mächtig beschneiden wollen.<br />

Obwohl die Zahl der Extremen im Senat niedriger<br />

ist, attackieren auch sie ihre eigene<br />

Fraktionsführung als Gesinnungsgenossen<br />

der Demokraten. Für die Stahlindustrie geht<br />

es im Kongress demnächst beispielsweise um<br />

die Neuautorisierung der Autobahn finanzierung,<br />

die die scheinbar stärkeren Rechtsaußen-Republikaner<br />

genauso verweigern<br />

wollen wie die Finanzierung anderer Projekte.<br />

Erdöl-Exploration wird zunehmend<br />

unattraktiver<br />

Weil die niedrigen Treibstoffpreise die Förderung<br />

von Erdöl und die Suche nach neuen<br />

Ressourcen finanziell weniger interessant<br />

machten, sanken die Bestellungen aus dem<br />

Erdölsektor drastisch. Vor allem in Texas<br />

sprach man im Ölsektor von einer Krise vergleichbar<br />

mit der Misere in der Rezession<br />

von 2008. Das traf vor allem die Hersteller<br />

von Rohren, die auch mit Importen kämpften,<br />

deren Preise wesentlich unter den In -<br />

landpreisen lagen.<br />

Im Herbst sanken dann auch die Hoffnungen<br />

auf maßgeblichen Rohrbedarf beim Bau<br />

der Keystone-Pipeline von Kanada durch<br />

weite Teile der Vereinigten Staaten. Dass die<br />

Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton<br />

das Projekt ablehnte, war für Beobachter ein<br />

schlechtes Omen für den Ausgang der nach<br />

wie vor ausstehenden Entscheidung, die<br />

Präsident Obama treffen wird. Hillary Clinton<br />

erklärte ihr Nein zur Keystone-Pipeline<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Neueste<br />

Technologie!<br />

Steel International K 15<br />

mit ihrem Ja zu wirksamen Maßnahmen<br />

gegen den Klimawandel. Das war sicherlich<br />

eine Geste, die den Forderungen des linken<br />

Flügels der Demokratischen Partei das Wort<br />

redete und etwas Wind aus den Segeln von<br />

Senator Bernie Sanders nehmen sollte. Sanders,<br />

Darling der Umweltschützer, lag zu<br />

diesem Zeitpunkt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur<br />

der Demokraten in<br />

Meinungsumfragen in verschiedenen Bundesstaaten<br />

bei frühen innerparteilichen<br />

Wahlen überraschend vor oder knapp hinter<br />

der früheren Außenministerin, die ihren Status<br />

als große Favoritin verlor.<br />

Schließlich kam die Nachricht, dass Royal<br />

Dutch Shell die Exploration nach Erdöl und<br />

Erdgas vor der Küste Alaskas stoppte, nachdem<br />

eine Bohrquelle nicht genügend Vorräte<br />

aufwies. Was Umweltschützer als Erfolg<br />

ihrer unermüdlichen Proteste feierten, war<br />

eine große Enttäuschung in Alaska, wo viele<br />

Einwohner für die Zukunft lukrative<br />

Arbeitsplätze bei Shell-Projekten erwartet<br />

hatten, aber auch im Stahlsektor, wo man<br />

mit maßgeblichem Stahleinsatz in der Exploration<br />

und Förderung von Erdöl und Erdgas<br />

in der Arktis gerechnet hatte.<br />

K<br />

(sm 151102657)<br />

L STEEL TICKER<br />

GROSSAUFTRAG FÜR<br />

OUTOKUMPU-DUPLEXSTAHL<br />

Espoo. Der finnische Rostfreierzeuger Outokumpu<br />

hat für den Bau von drei riesigen Öltanks im<br />

Hafen von Antwerpen 245 t nichtrostende Stähle<br />

der Güte Forta LFX 2101 geliefert. Seit September<br />

2015 sind die Lagerstätten mit einem Volumen<br />

von jeweils 4.200 m 3 beziehungsweise einem<br />

Fassungsvermögen von insgesamt 37,8 Mill. l im<br />

Einsatz. Ivens Construction war für den Bau der<br />

Tanks verantwortlich.<br />

Die Lebensdauer der Öltanks beträgt nach An -<br />

gaben von Outokumpu 50 bis 60 Jahre. Das sind<br />

bis zu 20 Jahre mehr als in der Vergangenheit.<br />

Möglich wird dies durch die Einsatz der nichtrostenden<br />

Duplexstähle. Dank ihrer Eigenschaften<br />

benötigen die Tanks nahezu keine Wartungen.<br />

Außerdem sind die Duplexstähle sehr korrosionsbeständig.<br />

Nach Angaben des Anlagenbauers Ivens wurden<br />

in den vergangenen Jahren immer mehr Duplexstähle<br />

eingesetzt. Ausschlaggebend sei das<br />

gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Vergleich zu<br />

den sonst eingesetzten austenitischen Rostfreistählen<br />

verfügen Duplexstähle aufgrund der<br />

höheren Festigkeit über eine optimale Plattendicke.<br />

Diese Festigkeit führe zu Kosteneinsparungen<br />

beim Materialeinsatz und der Produktion.<br />

Die Lean-Duplexstähle der Güte Forta LDX<br />

2101 haben nur einen Nickelanteil von 1,5 %. Sie<br />

eignen sich auch für den Bau von Speichertanks<br />

für Zellstoffe, Chemikalien, Biobrennstoffe, Ge -<br />

tränke, Getreide und Erzschlämme.<br />

K<br />

Kibi(Jp)/SE/WS (sm 151102600)<br />

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16 K Steel International<br />

Importe aus China belasten<br />

Ahmsa kämpft mit allen Mitteln<br />

Monclova (kibi). Der mexikanische Stahlerzeuger Altos Hornos de<br />

México (Ahmsa) musste erst mit der Entlassung von weiteren 4.500<br />

Beschäftigten drohen bis die Regierung endlich Billigimporte aus China<br />

mit Strafzöllen belegte.<br />

Monatelang hatte Ahmsa auf die Probleme<br />

hingewiesen und die Politiker um Hilfe<br />

gebeten. Monatelang war nichts passiert.<br />

Erst als der größte Stahlerzeuger des Landes<br />

eine neue beängstigende Entlassungswelle<br />

und Produktionskürzungen ankündigte,<br />

reagierte die Regierung und erhob Strafzölle<br />

von 15 % auf alle chinesischen Stahlimporte.<br />

Außerdem sollen schärfere Grenzkontrollen<br />

die illegale Einfuhr von Stahlprodukten<br />

verhindern.<br />

Wenige Wochen zuvor hatte der Stahlkonzern<br />

bereits als Reaktion auf sinkende<br />

Stahlpreise ein Fünftel aller Arbeitsplätze<br />

gestrichen. Ahmsa leidet sehr unter den stetig<br />

steigenden Importen aus dem Reich der<br />

Mitte. Im zweiten Quartal 2015 verzeichnete<br />

das Unternehmen einen Nettoverlust von<br />

(Foto: Siemens/Ahmsa)<br />

umgerechnet 73,9 Mill. USD. Ein Jahr zuvor<br />

stand noch ein Gewinn von 41,4 Mill. USD<br />

in den Büchern. Der Umsatz fiel von April bis<br />

Ende Juni um 5,5 % und spiegelte den ho -<br />

hen Preisverfall der Stahlerzeugnisse wider.<br />

Verantwortlich für die Preisrückgänge waren<br />

neben den hohen chinesischen Importen<br />

auch steigende Einfuhren aus Indien und<br />

anderen asiatischen Ländern. Größter Ab -<br />

nehmer von Stahlerzeugnissen ist die boomende<br />

Automobilindustrie des Landes.<br />

Bevor die Regierung Zölle auf Importe aus<br />

China verhängte, hatte sie nur Antidumpingmaßnahmen<br />

gegen einige spezielle<br />

Stahlerzeugnisse aus Deutschland und<br />

Frankreich ergriffen.<br />

Die Maßnahmen gegen die chinesischen<br />

Einfuhren sind ganz im Sinne des nationalen<br />

Im Werk Monclova wurde 2013 der LD-Konverter von Siemens auf den neuesten Stand der<br />

Technik gebracht.<br />

Eisen- und Stahlverbands Canacero (Cámara<br />

Nacional de la Industria del Hierro y del<br />

Acero). Er befürchtet seit geraumer Zeit,<br />

dass die heimischen Stahlerzeuger wegen<br />

des Nachfragerückgangs und der hohen<br />

Gewinneinbußen ursprünglich geplante In -<br />

vestitionen auf Eis legen und so die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Landes lähmen.<br />

Ahmsa hatte entsprechende Schritte angedroht,<br />

da sie viel Geld in die Modernisierung<br />

ihrer Anlagen investiert. Das jüngste Vorhaben<br />

Fenix verschlang Investitionen von<br />

1,5 Mrd. USD für einen Hochofen, ein Steckelwalzwerk<br />

und eine Sauerstoffanlage. Zu<br />

den wichtigsten Anlagenlieferanten gehört<br />

Siemens VAI bzw. Primetals Technologies.<br />

Hohe Energiekosten<br />

verhindern Gewinne<br />

Ahmsas internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

ächzt aber nicht nur unter billigen<br />

Importen, sondern auch unter extrem hohen<br />

Energiepreisen im Inland. Sie resultieren aus<br />

der äußerst ineffizienten Arbeitsweise des<br />

staatlichen Energieerzeugers Comisión<br />

Federal de Electricidad (CFE). Um die Herstellungskosten<br />

zu senken und ausreichend<br />

Energie für die Stahlerzeugung zu haben,<br />

erweitert Ahmsa derzeit sein Stahlwerk<br />

Nummer zwei um ein System, das von 2016<br />

an Industriegas erzeugen soll. Außerdem<br />

hat das Unternehmen bei Caterpillar Energy<br />

Solutions vier Stromerzeugungsanlagen be -<br />

stellt, die die Energiekosten um mehr als die<br />

Hälfte senken sollen.<br />

Dies könnte den hohen Schuldenberg<br />

reduzieren, den der integrierte Stahlerzeuger<br />

seit vielen Jahren vor sich herschiebt. Als<br />

auch Ahmsa von der weltweiten Finanzund<br />

Wirtschaftskrise getroffen wurde und<br />

sich die hohen Investitionen nicht mehr<br />

amortisierten, musste der Stahlerzeuger<br />

1999 ein umfangreiches Entschuldungskonzept<br />

umsetzen. Er einigte sich aber erst Ende<br />

2014 mit seinen wichtigsten Gläubigern<br />

und will nun innerhalb von drei Jahren alle<br />

Verbindlichkeiten ablösen.<br />

Die Anfänge des Unternehmens liegen im<br />

Jahr 1941. Damals verursachte der zweite<br />

Weltkrieg einen immensen Stahlmangel. Da<br />

die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos zu<br />

stottern drohte, beschlossen Regierung und<br />

Investoren die Gründung eines integrierten<br />

Stahlwerkes. Sie engagierten das US-Unternehmen<br />

Armco International als Berater und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 17<br />

wählten Monclova wegen seiner Nähe zu Eisenerz- und Kohlelagerstätten<br />

als Standort. Bereits ein Jahr später gründeten sie Altos<br />

Hornos (auf deutsch: Hochofen) de México offiziell, kauften ge -<br />

brauchte Ausrüstungen in den USA und begannen im Oktober mit<br />

der Errichtung des ersten Stahlwerkes. Im Juni 1944 lief Hochofen<br />

Nummer eins an. Wenig später wurden die ersten Coils und Grobbleche<br />

erzeugt.<br />

Die Nachfrage wuchs und 1976 entstand das zweite Stahlwerk<br />

gleich neben der ersten Anlage. Dreizehn Jahre später platzte der<br />

Traum: Ahmsa konnte die Schulden nicht mehr bezahlen. Die Stahlerzeugung<br />

war zu ineffizient, die Produkte nicht wettbewerbsfähig.<br />

Außerdem existierten große Probleme wegen strenger Umweltschutzvorschriften.<br />

Die Regierung beschloss den Rückzug und verkaufte<br />

den Stahlerzeuger Ende 1992 an die Grupo Acerero del Norte<br />

(GAN). Die neuen Eigentümer investierten mehr als 1 Mrd. USD in<br />

die Modernisierung der Anlagen und die Ausbildung der Mitarbeiter<br />

und steigerten so die internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Heute betreibt Ahmsa auf einem 3.000 ha großem Gelände in<br />

Monclova im Bundesstaat Coahuila Stahlwerke, die im Jahr 2014<br />

zusammen 4,4 Mill. t Flüssigstahl erzeugten. Das Unternehmen<br />

beschäftigte seinerzeit rd. 19.000 Mitarbeiter. In den nur etwa<br />

240 km von der US-Grenze entfernt liegenden An lagen verarbeitet<br />

Ahmsa den Rohstahl vor allem zu Flachstählen für die Bau-, Metall-,<br />

Automobil- und Hausgeräteindustrien. Die Produktpalette besteht<br />

aus warm- und kaltgewalzten Coils, Grobblechen, verzinnten Blechen<br />

und zinnfreien Feinblechen. Außerdem werden noch verschiedene<br />

Schwerprofile hergestellt.<br />

Das eingesetzte Eisenerz stammt überwiegend aus der konzerneigenen<br />

Mine in Hercules. Von dort aus gelangt der Rohstoff über<br />

eine 290 km lange Pipeline quer durch die Wüste von Coahuila zum<br />

Stahlwerk. Ahmsa betreibt außerdem noch andere Eisen erzminen<br />

in Mexiko. Die Kohle, die das Unternehmen aus dem eigenen Werk<br />

in Palau bezieht, wird auf der Schiene rd. 70 km nach Monclova<br />

transportiert.<br />

(sm 151102511) K<br />

metsearch.net<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROFER FINDET GEFALLEN<br />

AN MINDESTIMPORTPREISEN<br />

Brüssel. Die Diskussion um Strafzölle für die Einfuhr von kornorientierten<br />

Elektrostahlblechen hält an. Die Europäische Kommission hat sich nun für<br />

Mindestimportpreise ausgesprochen. Für den europäischen Stahlverband<br />

EUROFER wäre dies ein gelungener Kompromiss, der die heimische Stahlindustrie<br />

schützt ohne die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Transformatorenhersteller<br />

zu gefährden.<br />

Mitte Mai hatte die Europäische Kommission vorläufige Schutzzölle zwischen<br />

21,6 und 35,9 % auf Importe von kornorientierten Elektroblechen aus<br />

Russland, den USA, Japan, Korea und China verhängt. Ihrer Einschätzung<br />

zufolge schädigen die Billigimporte die Stahlindustrie der Gemeinschaft signifikant.<br />

Europäische Hersteller von Transformatoren, die diese Spezialstähle einsetzen<br />

und von den Dumpingpreisen profitieren, hatten indes kritisiert, dass<br />

die Schutzzölle die Einfuhren beträchtlich reduzieren. Der so hervorgerufene<br />

Mangel würde die Preise in die Höhe treiben und Arbeitsplätze in der europäischen<br />

Transformatorenindustrie vernichten.<br />

EUROFER hatte ursprünglich noch höhere Strafabgaben gefordert, da die<br />

Importpreise der Elektrostahlbleche die Produktionskosten um bis zu 40 %<br />

unterschreiten.<br />

Der aktuelle Vorschlag der Kommission, einen Mindestimportpreis von<br />

2.050 €/t festzulegen, kommt beim Stahlverband gut an. Da EUROFER zufolge<br />

hochwertige Elektrostahlgüten im Juli für 2.300 €/t gehandelt wurden,<br />

ermöglicht diese Differenz einen zollfreien Zugang zu den Spezialstählen.<br />

»Dies dürfte die Ängste der Transformatorenhersteller lindern«, sagte Generaldirektor<br />

Axel Eggert. kibi/WS(Jp)/ (sm 151102679) K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


18 K Steel International<br />

Gute Perspektiven auf dem Band<strong>stahlmarkt</strong><br />

Kundenorientierung und Digitalisierung im Fokus<br />

Frankfurt / Main. Dass es auf dem Stahlmarkt durchaus Chancen gibt,<br />

zeigte Dr. Henrik Adam, COO von Tata Steel in Europa, auf dem diesjährigen<br />

MBI Stahl Tag. Der europäische Band<strong>stahlmarkt</strong> lässt jedenfalls positiv<br />

stimmen: Es wird bis 2020 ein Wachstum von 12 % erwartet. Zusammen<br />

mit einer ausgeprägten Kundenorientierung und mit – z. B. durch<br />

Digitalisierung – optimierten Lieferketten dürften die Aussichten<br />

vielversprechend sein.<br />

(Foto: Tata Steel Europe)<br />

Henrik Adam<br />

EU-28: Nachfrage nach Bandstahl<br />

Volumen in Mill. t<br />

74,8<br />

2,7<br />

4,6<br />

20,0<br />

3,1<br />

19,8<br />

4,5<br />

4,7<br />

3,8<br />

10,8<br />

12%<br />

84,1<br />

2,7<br />

5,5<br />

22,8<br />

3,8<br />

21,9<br />

5,0<br />

5,1<br />

3,5<br />

12,9<br />

2014 2020<br />

In seinem Vortrag richtete der Tata-<br />

Steel-Europe-Manager seinen Blick vor allem<br />

auf Chancen und Perspektiven, die es nach<br />

wie vor im europäischen Stahlsektor gibt.<br />

Zwar habe sich die Welt des Stahls in den<br />

letzten Jahrzehnten grundlegend verändert<br />

und der heutige Stahlmarkt sei geprägt u. a.<br />

von der nachlassenden Konjunktur in China,<br />

weltweit nur noch langsam steigendem<br />

Stahleinsatz, Überkapazitäten, Stahlimporten,<br />

unter Druck stehenden Preisen, sinkenden<br />

Margen, Volatilitäten, stringenten<br />

Umweltanforderungen und zunehmenden<br />

Handelshemmnissen. Auch Investitionen<br />

seien in Europa in den letzten Jahren gesunken.<br />

Viele Zahlen sprechen für Europa<br />

Doch sind die Kapazitätsauslastungen hierzulande<br />

gut und: Deutschland ist eines der<br />

stärksten Industrieländer der Welt, das in<br />

Europa eine Vorreiterrolle einnimmt. »Wir<br />

Gelbe Ware<br />

Anlagenbau (Kräne, Land-, Baumaschinen)<br />

Automobilbranche<br />

Andere, Transport<br />

Bau (Strukturteile)<br />

Gebäudebekleidung<br />

Haushaltsgeräte<br />

Verpackung<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Andere<br />

Quelle: externe Sicht von Eurofer, SWIP Analyse; interne Sicht von Tata Steel in Europe; 10. MBI Stahl Tag 2015<br />

sollten den Kopf also nicht in den Sand stecken«,<br />

so Dr. Henrik Adam. »Wir Deutsche<br />

unterschätzen leicht, dass wir auf das absolute<br />

Volumen bezogen einen vergleichsweise<br />

sehr hohen Anteil der Industrieproduktion<br />

am Bruttoinlandsprodukt (BIP) haben.«<br />

Die verarbeitende Industrie werde auch<br />

künftig eine entscheidende Rolle in Europa<br />

spielen.<br />

Wichtiger Treiber ist<br />

die Fahrzeugindustrie<br />

Es gebe auch starke Abnehmerbranchen,<br />

einige von ihnen – nicht nur der Automobilsektor<br />

– fassten nach der Krise wieder Fuß.<br />

Deshalb werde ein Wachstum der Nachfrage<br />

nach Bandstahl in der EU-28 um 12 %<br />

bis zum Jahr 2020 erwartet. Als Treiber gilt<br />

vor allem die Autoindustrie, denn die europäischen<br />

Fahrzeughersteller setzen wieder<br />

verstärkt auf den Standort Europa. Die Kunden<br />

in dieser Branche sind anspruchsvoll<br />

und fordern hohe Standards. Da können<br />

europäische Stahlproduzenten mit ihrer<br />

auch im Vergleich hohen Produktqualität<br />

und der Nähe zur Abnehmerindustrie zweifellos<br />

punkten.<br />

Die Kundenorientierung sichert<br />

den Standort<br />

Um auf die zahlreichen Herausforderungen<br />

eingehen zu können, müsse sich Europas<br />

Stahlindustrie neu erfinden und neue Wege<br />

gehen. »Die Kundenorientierung wird für<br />

die Sicherung des Standorts Europa wichtig<br />

sein«, so Adam. Tata Steel in Europa führt<br />

regelmäßig Kundenzufriedenheitsumfragen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 19<br />

durch und kommuniziert mit den Unternehmen,<br />

um gemeinsam Veränderungen festzulegen.<br />

»Zufriedene Kunden sind wertvollere<br />

Kunden«, lautet die Devise. Festzustellen<br />

sei auch, dass die meisten kundenorientierten<br />

Wettbewerber den Markt im Hinblick<br />

auf die EBITDA-Marge übertreffen. »Wertzuwachs<br />

erleben wir, indem unser Absatz an<br />

unsere engsten Kunden steigt«,<br />

hieß es. Es gehe darum, überlegene<br />

Qualitätsprodukte zu produzieren,<br />

intelligente Designlösungen<br />

anzubieten und funktionierende<br />

Partnerschaften innerhalb<br />

der Lieferketten einzu ge -<br />

hen. Jüngste Beispiele für Produkte,<br />

die sich direkt aus den<br />

Bedürfnissen der Kunden ergeben<br />

haben, sind Serica ® , eine<br />

neue Oberfläche für feuerverzinkte<br />

Stähle im Automobilbereich,<br />

und Celsius ® 420, ein<br />

innovativer, festerer Stahl im<br />

Bausektor.<br />

Digitalisierung eröffnet<br />

neue Verkaufswege<br />

Auch bei Tata Steel Europe hat<br />

die Digitalisierung Einzug gehalten.<br />

Es gibt bereits Konzepte, die<br />

z. B. zusammen mit dem Stahlhändler<br />

Klöckner & Co SE in Teilbereichen<br />

umgesetzt wurden.<br />

Und es werde weitergehen,<br />

auch mit anderen Kunden. Ziel<br />

sei es, die Supply Chain zu optimieren<br />

– sowohl die eigene als<br />

auch die der Kunden –, indem<br />

man zu noch besseren Prognosen<br />

kommt, was ein Kunde<br />

wann und in welchen Mengen<br />

benötigt. Dadurch kann man<br />

eine nachfrageorientierte Produktion<br />

in Echtzeit sicherstellen,<br />

kundenspezifische Produk tionsmodelle<br />

bei der Parameterwahl<br />

in der Stahlherstellung berücksichtigen<br />

und vieles mehr. Die<br />

automatisierte Zusammenarbeit,<br />

z. B. der Datenaustausch von<br />

Prognosen per Produktionsplanungsalgorithmen,<br />

lässt die Lieferkette<br />

schneller und effizienter<br />

werden und senkt Bestände im<br />

System. Ein Beispiel ist die Serviceleistung<br />

Track & Trace, die Lieferverfolgung,<br />

Statusübersicht, proaktive Benachrichtigungen<br />

usw. ermöglicht. »Es geht uns<br />

nicht darum, einen Langfristplan zu verfolgen,<br />

bei dem wir Projekte der Digitalisierung<br />

erst planen und dann allmählich umsetzen«,<br />

sagte Dr. Henrik Adam im Ge spräch mit dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«. »Es geht vielmehr darum,<br />

jetzt einzelne Optionen schnell in den Markt<br />

zu bringen. Das erledigen wir mit den Kunden<br />

dort, wo es Sinn macht und wo wir<br />

gemeinsam Vorteile feststellen. So wird die<br />

Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten ge -<br />

stärkt.«<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


20 K Steel International<br />

Digital liefern<br />

Klöckner & Co will Supply Chain effizienter machen<br />

Frankfurt / Main (mh). Eine spannende Momentaufnahme der<br />

Ist-Situation in der Stahlbranche – das war der 10. MBI Stahl Tag, zu dem<br />

Ende September rd. 130 Teilnehmer gekommen waren. Neben stets<br />

aktuellen Themen wie Konjunktur und Kosten ging es auch um strategische<br />

Fragen. Gisbert Rühl, CEO von Klöckner & Co, hat vorgestellt, wie digitale<br />

Prozesse die Lieferketten der Stahldistribution effizienter machen können.<br />

Gisbert Rühl<br />

(Foto: Klöckner & Co)<br />

Der Ackerbau war einer, die Erfindung<br />

des Buchdrucks und das erste iPhone ebenfalls:<br />

ein »Game Changer«, eine disruptive<br />

Technologie, die das bisher Gewohnte –<br />

Märkte, Lebensweisen, Kommunikation –<br />

radikal und bleibend verändert. Das Stahldistributionsunternehmen<br />

Klöckner & Co SE<br />

strebt derzeit ebenfalls an, das Spiel nachhaltig<br />

zu verändern. Das machte Gisbert<br />

Rühl, CEO von Klöckner & Co und in der<br />

Branche seit einiger Zeit wegen seiner konsequenten<br />

Digitalisierungsstrategie in exponierter<br />

Position, auf dem 10. MBI Stahl Tag<br />

deutlich. Die Stahldistribution arbeite heute<br />

im Wesentlichen noch wie in den 1990er-<br />

Jahren, sagte der Klöckner-&-Co-Chef. »Der<br />

lagerhaltende Stahlhandel in seiner heutigen<br />

Form ist ineffizient. Es wird viel zu viel<br />

Stahl umgelagert«, konstatierte Gisbert<br />

Rühl.<br />

Daher verfolgt Klöckner & Co seit einiger<br />

Zeit einen strategischen Ansatz, der bei<br />

Erfolg das Zeug hat, die Stahldistribution auf<br />

eine ganz neue Basis zu stellen. Rühl setzt<br />

dabei an dem in vielerlei Hinsicht unvollständigen<br />

Informationsfluss heutiger Stahl-Lieferketten<br />

an. Weil genaue und automatisiert<br />

verarbeitete Informationen zu Lagerbeständen<br />

und Produkten, Lieferzeiten, Verträgen<br />

oder Preisen derzeit nicht verfügbar sind,<br />

Klöckner-Industrie- und Serviceplattform: Integration von Kunden, Lieferanten und Wettbewerb<br />

Lieferanten Klöckner & Co Kundenbranchen<br />

Nucor<br />

Lagerbestände<br />

Fertigerzeugnisse<br />

Baugewerbe<br />

Tata Steel<br />

aggregierte<br />

Lieferinformationen<br />

Industrie- und<br />

Service-Plattform<br />

aggregierte<br />

Nachfrageinformationen<br />

aggregierte<br />

Nachfrageinformationen<br />

Verarbeiter<br />

andere<br />

andere Distributionsunternehmen<br />

andere<br />

Lagerbestände<br />

Fertigerzeugnisse<br />

Quelle: Klöckner & Co, 10. MBI Stahl Tag, Frankfurt/Main, 30. September 2015<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 21<br />

sind die Prozesse nicht so effizient wie sie<br />

eigentlich sein könnten. »Der Händler heute<br />

balanciert die Ineffizienz der Lieferketten<br />

für seine Kunden aus. Das ist in Zeiten digitaler<br />

Information aber kein nachhaltiges<br />

Geschäftsmodell mehr«, so Rühl.<br />

Bei genügend verfügbarer Information<br />

könnten die gegenwärtigen Lieferketten<br />

deutlich wirtschaftlicher und effektiver ge -<br />

staltet werden. Denkbar seien etwa andere<br />

»<br />

Der lagerhaltende Stahlhandel in seiner heutigen Form<br />

ist ineffizient. Es wird viel zu viel Stahl umgelagert.<br />

Gisbert Rühl, CEO von Klöckner & Co<br />

Wege der Distribution. Im Blechbereich z. B.<br />

sei es vielfach sinnvoll, direkt ab Werk, ohne<br />

Zwischenlagerung durch den Händler zum<br />

Kunden zu liefern. Das senke Lagerbestände<br />

und reduziere das Networking Capital. »Wir<br />

wissen natürlich, dass das zumindest in Teilen<br />

ein Angriff auf uns selbst ist«, so Rühl.<br />

Doch er will sich an die Spitze einer Entwicklung<br />

setzen, die aus seiner Sicht ohnehin<br />

kommt und zu der es keine Alternative gibt.<br />

So kann er den Prozess gestalten, bevor<br />

das jemand anderes tut. Rühls langfristiges<br />

Ziel ist konsequenterweise der Aufbau einer<br />

digitalen Industrieplattform für den Stahlund<br />

Metallhandel, an die die gesamte Supply<br />

Chain angedockt ist – Werke und Kunden,<br />

ebenso aber auch Wettbewerber.<br />

Digitale Transformation<br />

in drei Stufen<br />

Der Fahrplan für diesen Wandlungsprozess<br />

sieht drei grobe Stufen vor, erläuterte Rühl.<br />

Zunächst werden – eng zusammen mit Kunden<br />

und Lieferanten – viele einzelne On line-<br />

Schnittstellen und –Tools entwickelt. Hierher<br />

gehört der vielzitierte Silicon- Valley-Besuch<br />

Rühls und die Gründung von kloeckner.i,<br />

einer kleinen digitalen Einheit in der Gründerszene<br />

Berlins.<br />

Kloeckner.i soll im<br />

Stile eines digitalen<br />

Start-ups die Ge -<br />

schäftsprozesse von<br />

Grund auf unter die<br />

Lupe nehmen und<br />

neue An sätze entwickeln. Ausdrücklich sind<br />

dabei radikal verändernde Ansätze nicht<br />

ausgeschlossen. Ausdrücklich ist die Perspektive<br />

dabei auch auf die konkreten Kundenprozesse<br />

fokussiert. Wie wird Stahl in<br />

der Praxis tatsächlich bestellt? Welche<br />

Schwierigkeiten gibt es dabei? Welche Technologien<br />

– Stichwort: Fax!– werden eingesetzt?<br />

Und welche Instrumente können dem<br />

Händler in der Praxis helfen? »Ein Beispiel:<br />

Kunden haben oft keinen Überblick über<br />

alle Kontrakte, die sie mit uns abgeschlossen<br />

haben«, so Rühl. Abhilfe schafft jetzt eine<br />

neue »Kontraktplattform«, die das ermöglicht.<br />

Ein weiteres Beispiel: Statusmeldungen<br />

zur Lieferung. »Wir haben festgestellt, dass<br />

Kunden nicht wissen wollen, wo sich die<br />

Lieferung gerade befindet, sondern nur, ob<br />

sie pünktlich oder verzögert eintrifft«, erläuterte<br />

Rühl. Auch eine Möglichkeit, Anarbeitungskapaziäten<br />

online zu vermitteln, steht<br />

auf der Liste. »Da sind wir schon sehr weit,<br />

dieses Instrument ist im Pilot installiert«, verriet<br />

der Klöckner-&-Co-Chef. Auch auf Lieferantenseite<br />

sind die ersten Schritte getan.<br />

So treibt Klöckner & Co in Europa etwa mit<br />

Tata Steel und in den USA mit Nucor umfassende<br />

EDI-Projekte voran, die letztendlich<br />

auch den direkten Zugriff auf die Auslierungslager<br />

ermöglichen sollen.<br />

Doch diese »Tools« und Projekte sind nur<br />

der erste Schritt. Der nächste Step ist der<br />

Aufbau einer »Service Plattform«, in die alle<br />

Einzel-Tools integriert werden. Ist das vollzogen,<br />

sollen schließlich Lieferanten, Kunden<br />

und auch Wettbewerber auf einer »Industrieplattform«<br />

eingebunden werden. Für die<br />

nötige Integration aller Beteiligten entwickelt<br />

Klöckner & Co gerade die passenden<br />

Schnittstelle. Nach Fertigstellung soll die<br />

Industrieplattform dann der Branche insgesamt<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Für Deutschland als hochentwickeltem<br />

Industriestandort bietet die Digitalisierung<br />

laut Rühl übrigens ein großes Potenzial.<br />

Anders als im Silicon Valley sei hier sehr viel<br />

industrielles Know-how vorhanden und<br />

daher die Chance groß, in Sachen Industrie<br />

4.0 ganz vorne dabei zu sein.<br />

/<br />

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K<br />

(sm 151102704)


22 K Steel International<br />

Weiteres Angebot zur Absicherung<br />

gegen Preisrisiken<br />

LME führt zwei neue Stahlterminkontrakte ein<br />

London. Die London Metal Exchange (LME) will der internationalen<br />

Stahlindustrie eine bessere Absicherung von Preisrisiken und eine<br />

umfassende Risikosteuerung anbieten und deshalb zwei neue Stahlfutures<br />

einführen – und zwar für Betonstähle und Stahlschrott.<br />

Am 23. <strong>November</strong> soll der Startschuss<br />

fallen. Dann dürften an der London Metal<br />

Exchange erstmals Terminkontrakte für Be -<br />

tonstahl (LME Steel Rebar) und Stahlschrott<br />

(LME Steel Scrap) gehandelt werden. Vorausgesetzt,<br />

die Börse erhält rechtzeitig die<br />

Genehmigungen der Aufsichtsbehörde.<br />

Der größte Metallhandelsplatz der Welt<br />

hat sich für Betonstahl- und Stahlschrottkontrakte<br />

entschieden, da er so mit dem<br />

bereits seit 2008 handelbaren Knüppelkontrakt<br />

(LME Steel Billet) die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Langstähle abdeckt:<br />

vom Ausgangsmaterial Stahlschrott über<br />

das Halbzeug Knüppel bis hin zum Endprodukt<br />

Betonstahl. Der Knüppelkontrakt ist im<br />

Unterschied zu den beiden neuen Kontrakten<br />

mit physischen Stahllieferungen unterlegt.<br />

Nach Einschätzung der Börse bieten alle<br />

drei Kontrakte den Kunden eine ausgewogene<br />

Mischung aus physisch gelieferten und<br />

geldlich abgerechneten Futures. Mit dem<br />

Festhalten am physisch gelieferten Knüppelkontrakt<br />

wird die Konvergenz der Preise<br />

sichergestellt. Er ist Referenzelement für<br />

Produkte, die Cash abgerechnet werden.<br />

Marktteilnehmer können nun Spreads auf<br />

physisch gelieferte Kontrakte einerseits und<br />

Cash abgerechnete Kontrakte andererseits<br />

handeln. Auf physische Lieferungen angewiesene<br />

Kunden sind zudem in der Lage,<br />

sich auf jeder Stufe der Wertschöpfung<br />

abzusichern, während gleichzeitig die aus<br />

finanziellen Aspekten agierenden Marktteilnehmer<br />

auf diesen Stufen Preisdifferenzen<br />

zu ihren Gunsten nutzen können.<br />

Betonstahl ist das standardisierteste Stahlerzeugnis<br />

der Welt. Grundlage des Stahlkontraktes<br />

sind Betonstähle der international<br />

anerkannten Güte B500C mit einem<br />

Durchmesser zwischen 16 bis 20 mm. Physischer<br />

Lieferort ist die Türkei. Das Land am<br />

Bosporus ist gegenwärtig der achtgrößte<br />

Stahlerzeuger der Welt und exportierte<br />

2014 mit 7,5 Mill. t weltweit die meisten<br />

Betonstähle. Die größten Abnehmer befinden<br />

sich in den USA, in Nordafrika, im Na -<br />

hen Osten, in Europa und in Südamerika.<br />

Basis für das Cash Settlement des Kontraktes<br />

ist der von Mc-Graw Hill Financial<br />

bereitgestellte Preisindex »Platts Rebar,<br />

Turkish Exports, FOB Turkey Port«. Die Preisnennung<br />

und das Clearing erfolgen in<br />

US-Dollar. Die Vertragsperiode reicht von<br />

einem bis zu 15 Monaten. Die Losgröße<br />

beträgt 10 t.<br />

Stark schwankende<br />

Stahlschrottpreise<br />

Mit dem Angebot eines Stahlschrott-Terminkontraktes<br />

reagiert die LME auf international<br />

stark schwankende Schrottpreise. Der<br />

Bezug dieses Ausgangsmaterials macht bis<br />

zu 70 % der gesamten Stahlerzeugungskosten<br />

aus. Auch für diesen Kontrakt wählte<br />

die Börse die Türkei als idealen Lieferort. Die<br />

Türkei importierte 2014 so viel Stahlschrott<br />

wie kein anderes Land und fütterte mit diesen<br />

mehr als 19 Mill. t ihre Stahlschmelzen.<br />

Für das Cash Settlement des Stahlschrott-<br />

Futures gilt der ebenfalls von Mc-Graw Hill<br />

Financial bereitgestellte Preisindex »TSI Turkish<br />

Imports HMS # 1&2 80:20, CFR Iskenderun<br />

Port«. Dieser Importpreis kommt nach<br />

Einschätzung der LME dem internationalen<br />

Preis am nächsten. Nach Klassifizierung des<br />

Institute of Steel Recycling Industries (ISRI)<br />

ist HMS # 1&2 eine häufig gehandelte Stahlschrottmischung,<br />

die sich für die Stahlerzeugung<br />

eignet.<br />

Die weiteren Bedingungen entsprechen<br />

den Spezifikationen des Betonstahlkontraktes:<br />

Preisnennung und Clearing erfolgen in<br />

US-Dollar. Die Vertragsperiode reicht von<br />

einem bis zu 15 Monaten. Die Losgröße<br />

beträgt 10 t.<br />

Um größtmögliche Kundennähe zu er -<br />

reichen, hat die Londoner Metallbörse die<br />

beiden neuen Kontrakte eigenen Angaben<br />

zufolge in Zusammenarbeit mit Stahlerzeugern<br />

und der stahleinsetzenden Industrie<br />

entwickelt. Beide Parteien haben die zu -<br />

grunde gelegten Bedingungen und Preisindizes<br />

akzeptiert.<br />

Neu für die LME ist die Barzahlung bei<br />

Auslaufen des Vertrages. An vielen anderen<br />

Warenhandelsplätzen ist dies aber durchaus<br />

üblich. Die tägliche Preisfestsetzung der Terminkontrakte<br />

erfolgt während der üblichen<br />

Börsenhandelstage der LME.<br />

www.lme.com/metals/ferrous K<br />

/<br />

Rohstahlproduktion<br />

im September 2015<br />

(sm 151102646)<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im September im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat um knapp 4 % gesunken,<br />

nachdem sie im August noch um 11 % gestiegen<br />

war. Für das dritte Quartal ergibt sich aber<br />

noch ein Plus von 3,5 %. Im bisherigen Jahresverlauf<br />

entwickelt sich die Rohstahlproduktion<br />

bislang bemerkenswert stabil, die Erzeugung<br />

warmgewalzter Erzeugnisse hat sogar spürbar<br />

zugelegt. Allerdings haben sich die Risiken<br />

für die Stahlkonjunktur in den vergangenen<br />

Wochen und Monaten deutlich erhöht, insbesondere<br />

im Bereich des Außenhandels.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 23<br />

»Nachfrage in Polen könnte steigen«<br />

<br />

<br />

Warschau. Einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft wagte<br />

<br />

im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

<br />

<br />

Seit mehr als einem Jahr verläuft die Entwicklung<br />

für die polnische Stahlbranche<br />

nicht schlecht. Ein positiver Faktor war die<br />

steigende Nachfrage in der Hüttenbranche.<br />

Diese Tendenz wird derzeit auch weiter fortgesetzt.<br />

Leider hatten die fallenden Preise<br />

eine negative Wirkung auf die Ergebnisse<br />

der Handelsunternehmen. Das bewirkt, dass<br />

deren Rentabilität hinter den Erwartungen<br />

zurückbleibt.<br />

-<br />

<br />

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner<br />

der polnischen Industrie. In dieser<br />

Hinsicht hat sich nichts geändert. Das spürt<br />

besonders auch die Stahlbranche. Paradoxerweise<br />

haben sich die Umsätze mit den<br />

Deutschen während der letzten Krise vergrößert.<br />

Diese haben kostengünstigere Lieferanten<br />

gesucht, die gleichzeitig eine gute<br />

Qualität liefern. Und das haben sie in Polen<br />

gefunden.<br />

<br />

(Foto: PUDS)<br />

<br />

<br />

Das ist der Wettbewerb, der sich immer<br />

mehr verschärft. Und dabei geht es nicht<br />

nur um die niedrigen Preise, die mittlerweile<br />

ja fast alle anbieten. Ein größeres Problem<br />

ist, dass man den steigenden Bedürfnissen<br />

der Kunden nachkommen muss. Diese er -<br />

warten nicht nur Stahl – das heißt fertige<br />

Halbprodukte – sondern auch die Lieferung<br />

an die Abnehmer pünktlich, zu einer festen<br />

Zeit. Deswegen sind Investitionen in die<br />

Stahlverarbeitung und eine stetige Modernisierung<br />

der Lager und der logistischen<br />

Struktur notwendig. Außerdem muss man<br />

ständig die Verkaufsmethoden anpassen.<br />

<br />

<br />

Genaue Konjunkturprognosen in der<br />

Stahlbranche zu stellen, ist mit einem großen<br />

Risiko behaftet. Man weiß nie, wie sich<br />

die Lage in China genau entwickelt. Man<br />

weiß nicht, ob sich die Hütten in diesem<br />

Land dafür entscheiden, die Kapazitäten zu<br />

verringern oder die gigantische Überproduktion<br />

bestehen bleibt. Zudem ist auch<br />

unklar, wie sich der Rohstoffmarkt weltweit<br />

entwickelt – z. B. für Koks oder Kupfer. Viel<br />

Ungewissheit birgt auch die geopolitische<br />

Entwicklung. Es ist möglich, dass noch Konflikte<br />

in weiteren Regionen ausbrechen.<br />

Viele dieser makroökonomischen Faktoren<br />

wirken sehr stark auf unseren lokalen<br />

Markt.<br />

Aus polnischer Sicht ist jedenfalls erfreulich,<br />

dass unser Land mit großen Investitionsprojekten<br />

begonnen hat, die von der EU<br />

mitfinanziert werden. Günstig ist auch die<br />

Konjunktur im Bauwesen und bei den Industrieinvestitionen.<br />

Man kann somit vorsichtig<br />

die These vertreten, dass die Nachfrage nach<br />

Stahl in Polen in den kommenden Jahren<br />

steigt.<br />

<br />

Das Interview führte Sebastian Becker, Warschau.<br />

<br />

(sm 151102665) K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


24 K Steel International<br />

Stahl ist erfolgsentscheidend<br />

RWI-Studie bestätigt deutsche Wettbewerbsfähigkeit<br />

Essen. Ein um 1 € erhöhter Produktionswert der Stahlindustrie erhöht den<br />

gesamtwirtschaftlichen Produktionswert um 2,7 €. Das hatte das RWI vor<br />

vier Jahren in einer Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der<br />

Stahlindustrie festgestellt. Jetzt hat das Essener Forschungsinstitut die<br />

Analyse mit aktuellen Daten überprüft – und die Ergebnisse bestätigt:<br />

Die Stahlindustrie ist Teil eines für die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft entscheidenden Clusters.<br />

Untersucht worden waren 2011 im<br />

Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

sowohl die Bedeutung der Stahlindustrie als<br />

Nachfrager für andere Wirtschaftszweige als<br />

auch die Bedeutung von Stahl als Input in<br />

der Produktion anderer Sektoren. Bezüglich<br />

des Nachfrageverbundes berechnete die<br />

Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (RWI) einen Produktionsmultiplikator<br />

von 2,7 und einen<br />

Beschäftigungsmultiplikator von 6,5. Ein um<br />

1 € erhöhter Produktionswert der Stahlindustrie<br />

erhöht danach den gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionswert um 2,7 € und<br />

die Sicherung eines Arbeitsplatzes in der<br />

Stahlindustrie sichert die gesamtwirtschaftliche<br />

Beschäftigung von 6,5 Arbeitnehmern.<br />

Bezüglich der Stahlindustrie als Lieferverbund<br />

kam die Studie zu dem Ergebnis, dass<br />

insbesondere die führenden Exportsektoren<br />

wie die Automobilindustrie, der Maschinenbau<br />

und die elektrotechnische Industrie in<br />

erheblichem Umfang Stahl als Vorprodukt<br />

einsetzen und entsprechend auf ein ausreichendes<br />

Angebot an hochwertigen Stählen<br />

angewiesen sind.<br />

Die damalige Untersuchung stützte sich<br />

auf Daten für das Jahr 2007, also ein konjunkturell<br />

gutes Jahr, in dem die Kapazitätsauslastung<br />

der Stahlindustrie ungewöhnlich<br />

hoch war. Ziel der aktuellen Studie war es,<br />

zu überprüfen, ob die Aussagen zur Bedeutung<br />

der Stahlindustrie unter geänderten<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen Be -<br />

stand haben. Es wurden daher die damaligen<br />

Berechnungen auf der Grundlage der<br />

derzeit aktuellsten Input-Output-Rechnungen<br />

des Statistischen Bundesamtes für das<br />

Jahr 2010 wiederholt – im Unterschied zu<br />

2007 ein Jahr mit sowohl ungünstigerer ge -<br />

samtwirtschaftlicher Kapazitätsauslastung<br />

als auch geringerer Kapazitätsauslastung in<br />

der Stahlindustrie.<br />

Auch bezüglich des Lieferverbundes<br />

konnten die Ergebnisse der früheren Studie<br />

bestätigt werden. Die leicht rückläufigen<br />

Anteile von Stahl und Stahlprodukten an<br />

den Vorleistungsbezügen einiger Exportsektoren<br />

ist zum einen auf Änderungen der<br />

Abgrenzung der Sektoren zurückzuführen,<br />

zum anderen – da die Input-Output-Tabellen<br />

nominale Größen betrachten – auf den im<br />

Vergleich zu 2007 niedrigeren Stahlpreis.<br />

Da die wichtigsten (direkten und indirekten)<br />

Abnehmer von Stahl jene Branchen<br />

sind, die für die Exporterfolge der deutschen<br />

Wirtschaft stehen, wurde die Analyse um<br />

Be rechnungen zur Stahlintensität der Ausfuhren<br />

ergänzt. Diese ergaben, dass in der<br />

Tat der Stahlgehalt deutscher Exporte hoch<br />

ist. Im Jahr 2010 bestanden die deutschen<br />

Ausfuhren zu 16,5 % direkt oder indirekt<br />

aus Stahl- und daraus erzeugten Metallerzeugnissen.<br />

Bei den Investitionen z. B. war<br />

die Stahlintensität niedriger.<br />

Alles in allem konnten die Ergebnisse der<br />

früheren Studie bestätigt werden: Die Stahlindustrie<br />

ist Teil eines für die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft<br />

entscheidenden Clusters. Dieses würde<br />

deutlich geschwächt, käme es zu einer<br />

Abwanderung der Stahlerzeugung vom<br />

Standort Deutschland, so das RWI.<br />

/<br />

www.rwi.de<br />

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(sm 151102601) K<br />

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Schleichender Tod<br />

Billigimporte aus China vernichten Europas<br />

Aluminiumindustrie<br />

Brüssel. Nicht nur die Stahlindustrie leidet unter den hohen<br />

Überkapazitäten im Reich der Mitte. Auch Aluminiumerzeuger können<br />

dem Kostendruck immer weniger standhalten. Anerkennt die Europäische<br />

Union China demnächst auch noch als Marktwirtschaft, befürchtet der<br />

europäische Aluminiumverband weitere Produktionsrückgänge und<br />

Entlassungen in der EU.<br />

Gerd Götz, Generaldirektor von European<br />

Aluminium, dem europöischen Branchenverband,<br />

nimmt kein Blatt vor den<br />

Mund. »Der unfaire Handel mit Aluminium<br />

aus China tötet die europäische Industrie«,<br />

sagte er jüngst in einem Interview mit<br />

EurActiv.com, einem Medium zur Europapolitik.<br />

Er befürchtet eine Beschleunigung<br />

des Vorgangs sobald die Europäische Union<br />

dem Wunsch Chinas folgt und dem Land<br />

den marktwirtschaftlichen Status er teilt.<br />

Dies wird Götz zufolge katastrophale Folgen<br />

für die Arbeitsplätze und die Aluminiumerzeugung<br />

in Europa haben.<br />

Die Daten sprechen schon jetzt eine eindeutige<br />

Sprache. Seit Beginn des Jahres<br />

wachsen die Aluminiumeinfuhren aus China<br />

in die Europäische Union prozentual zweistellig.<br />

Mehr als die Hälfte des weltweit er -<br />

zeugten Leichtmetalls stammt inzwischen aus<br />

dem Reich der Mitte. In der Vergangenheit<br />

hatte China einen immensen Aluminiumhunger.<br />

Seitdem die Wirtschaft aber nicht mehr<br />

so rasant wächst, wird auf Halde produziert.<br />

Während andere Regionen, wie auch Europa,<br />

ihre Erzeugung an die heimische Nachfrage<br />

anpassen, verkauft China seine Überschüsse<br />

auf den internationalen Märkten. Laut Götz<br />

produziert China derzeit 28 Mill. t Aluminium<br />

pro Jahr. Der lokale Bedarf liegt aber nur bei<br />

18 Mill. t. Europas Unternehmen erzeugen<br />

indes nur 2 Mill. t Primäraluminium.<br />

Auch die Preisunterschiede sind immens.<br />

Mehr als die Hälfte aller anhängigen Antidumpingverfahren<br />

richtet sich nach Angaben<br />

des europäischen Aluminiumverbands<br />

gegen die Volksrepublik.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

Solange die chinesischen Erzeuger staatliche<br />

Subventionen erhalten und geringere Um -<br />

weltstandards als die Europäer haben, mag<br />

Götz nicht von einem fairen Handel sprechen.<br />

China verkaufe seine Produkte zu<br />

Dumpingpreisen und erziele Gewinne zulasten<br />

europäischer Hersteller.<br />

»Wenn unsere Industrie mit ihren langfristigen<br />

Investitionen erst einmal verloren ist,<br />

kann sie nicht wiederbelebt werden«, warnte<br />

der Generaldirektor. Noch bestehe die europäische<br />

Aluminiumindustrie aus 1 Mill. direkter<br />

und indirekter Arbeitsplätze. Der Umsatz<br />

belaufe sich auf knapp 40 Mrd. €. Dies könnte<br />

sich aber bald ändern.<br />

Die negative Entwicklung hat in Europa<br />

bereits vor zehn Jahren begonnen. Bereits<br />

damals hatten die europäischen Erzeuger<br />

wegen der hohen Regulierungskosten einen<br />

wettbewerbsrechtlichen Nachteil gegenüber<br />

ihren internationalen Konkurrenten. Da die<br />

Preise für Aluminium an der London Metal<br />

Exchange gebildet werden und international<br />

gültig sind, sind die Gewinnspannen bei<br />

günstigen Produzenten höher.<br />

Dieses Preisgefälle gilt auch für das Re -<br />

cyceln des Aluminiums. Immer mehr Aluminiumschrott<br />

wird von Europa nach China<br />

verschifft und erst dort aufbereitet. Auch<br />

hier sind die Europäer wegen der hohen<br />

Regulierungskosten und der strengen Um -<br />

weltvorschriften deutlich im Hintertreffen.<br />

Dies bedeutet Götz zufolge letztendlich<br />

auch, dass Europa bei anhaltend hohen<br />

Importen aus China die ambitionierten Klimaziele<br />

nicht erreichen kann.<br />

K<br />

(sm 151102515)<br />

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26 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

FINALISTEN FÜR DEN<br />

SCHWEDISCHEN STAHLPREIS<br />

Stockholm. Vier Unternehmen stehen in der<br />

Endausscheidung für den Swedish Steel Prize<br />

2015. Wer die begehrte Trophäe für den Einsatz<br />

hochfester Stähle erhält, entscheidet der Stahlerzeuger<br />

SSAB, der den Wettbewerb bereits zum<br />

17. Mal ausrichtet. Gesucht werden gewagte und<br />

innovative Anwendungen für Stähle. Die Preisverleihung<br />

findet am 19. <strong>November</strong> in Stockholm<br />

statt. Insgesamt wurden 77 Vorschläge aus 28<br />

Ländern eingereicht.<br />

Unter den Finalisten befindet sich die Terex<br />

Cranes Germany GmbH. Die Tochter des US-<br />

Baumaschinenherstellers entwickelte für ihren<br />

Raupenkran CC 8800-1 ein Boom-Booster-Kit, mit<br />

dem sich die Tragkraft des Krans nahezu verdoppeln<br />

lässt. So können hohe Lasten mit langem<br />

Ausleger transportiert werden. Die finnische<br />

Ponsse plc hat sich mit ihrer Waldbearbeitungsmaschine<br />

Scorpion qualifiziert. Chassis, Kran,<br />

Arme und Schwerter bestehen aus hochfesten<br />

Stählen. Das neuartige Futran-Transportsystem<br />

auf der Schiene stammt von der südafrikanischen<br />

Milotek Pty Ltd. Das umweltfreundliche System<br />

eignet sich für den Transport sehr schwerer Güter.<br />

Die brasilianische Facil Systems hat die Messer in<br />

den Zuckerrohrerntemaschinen neu angeordnet.<br />

So wird Energie gespart und die Lebensdauer der<br />

Messer verlängert.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/mh (sm 151102676)<br />

EXPERTEN STELLEN CHINAS<br />

HANDELSSTATISTIKEN IN FRAGE<br />

London. Die Statistiken der Volksrepublik China<br />

über die Ein- und Ausfuhren von Stahlerzeugnissen<br />

sind nach Einschätzung des internationalen<br />

Marktforschungsunternehmens MEPS nicht mit<br />

den Dokumenten westlicher Staaten vergleichbar.<br />

Einer der wesentlichen Gründe ist die Definition<br />

von legierten Stählen. Üblicherweise gelten Stähle<br />

als legiert, wenn sie mindestens 0,5 % eines<br />

Legierungselementes enthalten, das die Eigenschaft<br />

des Stahls beeinflusst. Die Chinesen be -<br />

zeichnen ihre Stahlerzeugnisse aber bereits mit<br />

minimalen Beimischungen als Legierungen und<br />

belohnen die Exporte dieser Produkte mit Steuervergünstigungen.<br />

In der Folge bezeichnet China<br />

in ihren Handelsstatistiken fast 80 % aller ausgeführten<br />

Stahlerzeugnisse als Legierungen.<br />

Im Jahr 2014 exportierten die Chinesen eigenen<br />

Berechnungen zufolge 213.000 t Baustähle, Knüppel<br />

und Schmiedeblöcke. Im Gegensatz hierzu<br />

bescheinigen die Empfangsländer ihren chinesischen<br />

Lieferanten den Erhalt von 8,1 Mill. t. Diese<br />

Diskrepanz ist nach Einschätzung der Marktforscher<br />

nicht erklärbar.<br />

Um Überkapazitäten zu reduzieren, fördert<br />

China die Ausfuhr bestimmter Stahlerzeugnisse<br />

mit Steuererleichterungen. Vor allem der Export<br />

niedriglegierter Stähle wird mit hohen Rabatten<br />

belohnt. Hingegen wird die Ausfuhr von Halbfertigzeug<br />

mit zusätzlichen Abgaben belegt. Allerdings<br />

finden Stahlerzeuger und -händler immer<br />

wieder Möglichkeiten, diese Vorschriften zu<br />

umgehen.<br />

K<br />

kibi(Jp)/SE/ (sm 151102675)<br />

CHINAS IMPORTE BEDROHEN<br />

LATEINAMERIKANISCHE<br />

STAHLINDUSTRIE<br />

Santiago. Die Stahl- und Metallindustrien la -<br />

teinamerikanischer Staaten leiden extrem unter<br />

den hohen Billigimporten aus China. Sollte diese<br />

Entwicklung anhalten, befürchten Branchenexperten<br />

die Deindustrialisierung diverser Regionen. »Im<br />

laufenden Jahr wird China 9 Mill. t Stahl nach<br />

Lateinamerika exportieren«, klagte Martin Berardi,<br />

Präsident des lateinamerikanischen Stahlverbands<br />

Alacero. Das seien 13 % des heimischen Stahleinsatzes.<br />

In nur zwei Jahren hätten sich die Ausfuhren<br />

aus dem Reich der Mitte nach Lateinamerika<br />

um 70 % erhöht.<br />

Berardi betonte, dass die Volksrepublik China<br />

keine Marktwirtschaft sei. Ablesbar sei dies an der<br />

signifikanten Überkapazität der Stahlindustrie<br />

und der mit Verlust arbeitenden Staatsunternehmen.<br />

Nach Angaben des Stahlverbands Alacero<br />

leidet Chinas Stahlindustrie unter einer Überkapazität<br />

von 425 Mill. t – weit mehr als alle lateinamerikanischen<br />

Stahlunternehmen pro Jahr er -<br />

zeugen und die USA einsetzen.<br />

Die Chinesen exportieren alle Arten von Fertigprodukten.<br />

Alacero zufolge erreichten im Jahr<br />

2014 Güter mit einem Wert von 80 Mrd. USD<br />

Lateinamerika. Diese von der chinesischen Staatsregierung<br />

subventionierten Billigimporte würden<br />

die heimische Industrie gefährden und vor allem<br />

regionale Partnerschaften zwischen der öffentlichen<br />

Hand und privaten Unternehmen zerstören.<br />

Die unfairen Handelspraktiken zeigen sich laut<br />

Alacero auch bei Direktinvestitionen Chinas in<br />

Lateinamerika. »China beteiligt sich an der Finanzierung<br />

von Infrastrukturprojekten und erhält<br />

Sonderkonditionen für die Lieferung von Produktionsgütern«,<br />

sagte Berardi. Einige dieser Vereinbarungen<br />

würden öffentliche Ausschreibungen<br />

verhindern und den Wettbewerb vernichten. »Das<br />

grundsätzliche Problem ist der unfaire Wettbewerb«,<br />

sagte Berardi. Seitdem die chinesischen<br />

Direktinvestitionen von staatlich geführten Unternehmen<br />

stammen, würden sie sich völlig von<br />

entsprechenden Engagements aus den USA oder<br />

Europa unterscheiden.<br />

K<br />

Kibi(Jp)/SE/WS/ (sm 151102592)<br />

DIE LIEBE ZUM STAHL<br />

HÖRET NIMMER AUF<br />

Brüssel. Der internationale Stahlverband worldsteel<br />

hat die zweite Phase seiner Imagekampagne<br />

»#lovesteel« eingeläutet. Mit dem Slogan »steel<br />

in ...« präsentiert die Dachorganisation interessante<br />

Fakten und faszinierende Bilder über den<br />

Einsatz von Stahl in verschiedenen Industrien und<br />

erklärt, wie Stahl das moderne Leben bereichert<br />

und nachhaltiges Wirtschaften unterstützt. Das<br />

erste Motiv zeigt, wie ausgezeichnet sich Stahl in<br />

den eigenen vier Wänden macht. Mit dieser Eigenwerbung<br />

will die World Steel Association junge<br />

Menschen für den Werkstoff begeistern. K<br />

kibi(Jp)/ mh/SE/WS (sm 150902335)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Steel International K 27<br />

Großauftrag für Pipelineprojekt<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern kann am derzeit hart umkämpften Energiesektor einen neuen Großauftrag<br />

für ein Pipelineprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbuchen.<br />

Für das Erdgasprojekt »IGD-E« in Abu<br />

Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, wird<br />

die voestalpine Grobblech GmbH, ein Unternehmen<br />

der Steel Division der voestalpine<br />

AG, 95.000 t höchstqualitativer Röhrenbleche<br />

liefern. Dieser Geschäftsabschluss sorge<br />

bis zum Frühjahr 2016 für eine sehr gute<br />

Auslastung, so das Unternehmen.<br />

Um den jährlich um 15 % steigenden Erdgasbedarf<br />

von Abu Dhabi zu decken, errichtet<br />

die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate in den nächsten zwei Jahren<br />

die 114 km lange Hochdruckleitung »IGD-E«<br />

zur Versorgung mit Erdgas aus dem Arabischen<br />

Golf. Nach der geplanten Fertigstellung<br />

im Jahr 2017 sollen so zusätzlich über<br />

11 Mill. m 3 Erdgas täglich produziert und<br />

befördert werden. Bei diesem Bauvorhaben<br />

konnte die voestalpine Grobblech GmbH mit<br />

ihrer Produktqualität überzeugen und beliefert<br />

ihren langjährigen Partner, das indische<br />

Rohrwerk Jindal SAW, mit 95.000 t hochfesten,<br />

sauergasbeständigen Röhrenblechen.<br />

Das Material wird vom Partnerunternehmen<br />

vor Ort zu Röhren mit rd. 1 m (42“) Durchmesser<br />

für das von der Gasgesellschaft<br />

GASCO umgesetzte Projekt verarbeitet. Der<br />

Lieferzeitraum des Auftrags erstreckt sich bis<br />

März 2016.<br />

»Die Marktverhältnisse am Energiesektor<br />

sind derzeit extrem herausfordernd. Umso<br />

erfreulicher ist es, dass wir als Qualitäts- und<br />

Innovationsführer im Bereich hochfester<br />

Röhrenbleche einen weiteren Großauftrag<br />

gewinnen konnten«, so Wolfgang Eder,<br />

Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.<br />

Die Herausforderung des Erdgasprojekts<br />

»IGD-E« liegt im Transport von saurem, das<br />

heißt »unraffiniertem« Gas, das besondere<br />

Qualitätsansprüche an die Transportleitungen<br />

stellt. Die Herstellung der entsprechenden<br />

Röhrenbleche gilt aufgrund der großen<br />

benötigten Wanddicken von 42 bis 46 mm<br />

– die Rohre sind einem besonders hohen<br />

Betriebsdruck ausgesetzt – sowie der erforderlichen<br />

Festigkeit und Zähigkeit des Materials<br />

als höchst qualitätskritisch. »Weltweit<br />

können nur sehr wenige Produzenten diese<br />

besonderen Spezifikationen erfüllen. Der<br />

aktuelle Großauftrag sichert nicht nur die<br />

Auslastung unserer Anlagen in den nächsten<br />

Monaten ab, sondern bestätigt außerdem<br />

unsere Position als weltweit führender<br />

Anbieter in diesem anspruchsvollen Produktsegment«,<br />

erklärte Herbert Eibensteiner,<br />

Vorstandsmitglied der voestalpine AG und<br />

Chef der Steel Division. Derzeit investiert die<br />

voestalpine Grobblech GmbH am Standort<br />

Linz in ein neues Quarto-Walzgerüst zur<br />

weiteren Optimierung des Herstellungsprozesses<br />

(Fertigstellung im <strong>November</strong> 2015).<br />

Nach dem Stopp des South-Stream-Projektes<br />

Ende 2014, für das die voestalpine<br />

insgesamt rd. 140.000 t Spezialbleche<br />

(120.000 t für Strang 1 und 20.000 t für<br />

Strang 2) geliefert hat, sorgt der aktuelle<br />

Auftrag für eine solide Entwicklung des<br />

Geschäftsbereiches Grobblech in der zweiten<br />

Hälfte des laufenden Geschäftsjahres,<br />

nachdem zuvor noch die Lieferungen für<br />

das brasilianische Pipelineprojekt »Rota 3«<br />

dominiert hatten. Die voestalpine stellte hier<br />

für die Tiefseepipeline in einem der größten<br />

Ölfelder der Welt nahe Rio de Janeiro<br />

117.000 t Röhrenbleche bereit.<br />

www.voestapline.com (sm 151102597) K<br />

/<br />

Schnell. Schneller. SH150-2!<br />

Die Speziallösung für den Stahlhandel.<br />

Die neue Sägelinie RASACUT SH 150-2 ist eine wirtschaftliche Lösung<br />

speziell für den Stahlhandel. Sie sägt Vollmaterial und Rohre mit<br />

Durchmesser bis 101,6 mm im Doppelschnitt und 150 mm im Einzelschnitt.<br />

Der dynamische 2- oder 3-Meter Zangenvorschub sorgt für<br />

eine extrem hohe Ausbringung. Mit der SH 150-2 ist es erstmals<br />

gelungen, das extrem große Tempo des Rohrsägens mit der im<br />

Stahlhandel notwendigen hohen Flexibilität beim Sägen ganz<br />

unterschiedlicher Materialien zu vereinen. www.rsa.de


(Fotos: DEW)<br />

Edel positioniert<br />

Deutsche Edelstahlwerke liefern Klasse statt Masse<br />

Witten. Dass in der »grünen« Stadt Witten am Rande des Ruhrgebiets<br />

ein »Global Player« in der Herstellung von Edelstahllangprodukten seinen<br />

Hauptsitz hat, vermutet man nicht auf den ersten Blick. Als einer der<br />

Qualitäts- und Technologieführer der Branche pflegen die Deutschen<br />

Edelstahlwerke eine Kultur der Tradition und Innovation – »edel« und<br />

angenehm bodenständig. »Wir sind ein Unternehmen, das sich immer<br />

wieder neu erfunden hat und sich ständig weiter entwickelt«, erklärt<br />

Vorstandsvorsitzender Oliver Bell die Erfolgsstrategie.<br />

Die heute zwischen Wald- und Grünflächen<br />

gelegene Stadt Witten war früher<br />

Wiege des Kohlenpotts. Der DEW-Hauptsitz<br />

in Witten geht zurück auf ein Werk, das<br />

schon seit über 150 Jahren besteht und zu<br />

den Pionieren der Eisen- und Stahlerzeugung<br />

gehört. Auch die weiteren drei Produktionsstandorte<br />

der Deutschen Edelstahlwerke<br />

GmbH (DEW) in Krefeld, Hagen und<br />

Siegen blicken auf jeweils mindestens 100<br />

Jahre Tradition zurück. 2007 zur heutigen<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH zusammengeführt<br />

garantieren sie gemeinsam ein<br />

perfektes Zusammenspiel in Produktion und<br />

Weiterverarbeitung von Spezialstahl. Zum<br />

Portfolio zählen an erster Stelle (in Tonnage<br />

wie Umsatz) Edelbau- und Wälz lagerstahl<br />

sowie an zweiter Stelle rost-, säure- und<br />

hitzebeständiger (RSH-)Stahl. Sie werden<br />

überwiegend in Deutschland und der EU<br />

verkauft. An dritter Stelle steht Werkzeugund<br />

Schnellarbeitsstahl, der zu etwa 30 %<br />

auch außerhalb Europas abgesetzt wird.<br />

Hinzu kommen einige Sonderwerkstoffe.<br />

Doch sind vor allem die Hightechlösungen<br />

und kundenspezifischen Lösungen die<br />

besondere Stärke des Unternehmens.<br />

Die DEW gelten nach eigenen Angaben<br />

als ein weltweit führender Anbieter von<br />

Werkzeugstahl und als technologisch führend<br />

bei der Herstellung hochlegierten und<br />

wärmebehandelten Edelbaustahls. Ob beispielsweise<br />

Einsatzstahl carboniert (Carbodur)<br />

oder nitriert (Nitrodur), mikrolegierter<br />

Stahl (Microdur) oder Luftfahrtstahl (Aerodur)<br />

– nur um ein paar Beispiele zu nennen<br />

– die DEW haben ein klares und selbsterklärendes<br />

Markennamensystem und ausführliche<br />

Werkstoffdatenblätter für ihr ungewöhnlich<br />

großes Werkstoffportfolio mit<br />

einem breiten Abmessungsspektrum. Und:<br />

Dass die Stähle aus dem Hause DEW stammen,<br />

ist häufig an der Nachsilbe »dur« zu<br />

erkennen.<br />

Kundenindividuelle und innovative<br />

Spezialstahllösungen<br />

Die heutige starke Marktposition verdanken<br />

die Deutschen Edelstahlwerke ihrer hohen<br />

Beratungs- und Entwicklungskompetenz in<br />

Verbindung mit einer ausgeprägten Kundenorientierung.<br />

»Der Kontakt zu unseren<br />

Kunden ist oft über Jahrzehnte aufgebaut«,<br />

erläutert Bell. »Wir entwickeln partnerschaftlich<br />

mit unseren Kunden neue Stahlprodukte<br />

und stehen in ständigem Erfahrungsaustausch.«<br />

Insgesamt rd. 175 Ingenieure, 15<br />

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung<br />

sowie 35 Kundenberater stehen den Kunden<br />

zur Seite, kennen deren Anforderungen,<br />

entwickeln und beraten – sei es bei der<br />

Werkstoffauswahl, der Produktion oder<br />

wenn es um Optimierungen für den Einsatz<br />

der Stahlprodukte in den Betrieben des Kunden<br />

geht.<br />

Dass die Anforderungen an die Kunden<br />

und somit auch an die DEW-Ingenieure<br />

ständig steigen, sieht Bell als Chance und<br />

Treiber für den steten Fortschritt: »Weil die<br />

Produkte ständig fortentwickelt werden<br />

müssen, können wir uns als Innovationstrei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


K 29<br />

Links: Die Deutschen<br />

Edelstahlwerke bieten ihren<br />

Kunden einen Rundum service –<br />

von der Stahlerschmelzung bis<br />

zum einbaufertigen Spezialstahlprodukt.<br />

Mitte: Vom Freiformschmiedeblock<br />

bis zum dünnen Draht – die<br />

Deutschen Edelstahlwerke bieten<br />

über alle Werkstoffgruppen ein<br />

breites Abmessungsspektrum.<br />

Rechts: Kleinere Abmessungen<br />

werden gewalzt – wie hier im<br />

Walzwerk Siegen.<br />

ber weiter differenzieren.« Es sei immer wieder<br />

spannend, Entwicklungen mit zu begleiten,<br />

die dann auch in die Serienproduktion<br />

gelangen.<br />

Zielmärkte mit Perspektiven<br />

Die wichtigsten Abnehmer stammen aus der<br />

Automobilindustrie, dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie dem Energiesektor. »Die<br />

Automobilindustrie ist volumenmäßig unser<br />

größter Zielmarkt. Für unsere High-End-Produkte<br />

sehen wir großes Potenzial, auch über<br />

die europäischen Märkte hinaus«, betonte<br />

der DEW-Chef. Auch den Luft- und Raumfahrtsektor<br />

will er weiter ausbauen. »Aktuell<br />

ist das eher ein kleines Segment für uns, aber<br />

ein wertvoller Treiber mit hohem An spruch<br />

an Qualität und starker Innovationskraft.«<br />

Ob es um hochfesten Edelbaustahl für den<br />

Automobilleichtbau geht, um hitzebeständige<br />

nichtrostende Werkstoffe für Ventile,<br />

hochreinen Wälzlagerstahl oder auch um<br />

Sonderstahl für be schussfeste Bleche bis hin<br />

zu nichtrostenden, hochreinen Luftfahrtwerkstoffen<br />

– die DEW erweitern ihre Legierungs-<br />

und Produktpalette kon ti nuierlich.<br />

Bemerkenswert ist auch der Bereich der Sonderwerkstoffe,<br />

z. B. der pulvermetallurgische<br />

Hartstoff Ferro-Titanit ® , außerdem Metallpulver<br />

und Stranggussstäbe zum Auftragschweißen<br />

bzw. Beschichten (u. a. auch für<br />

3-D-Laserprint) sowie Dentallegierungen.<br />

Neben dem Maschinen- und Anlagenbau<br />

spielt auch der Öl- und Gassektor als Abnehmerbranche<br />

eine wichtige Rolle. Besonders<br />

gefragt sind hochfeste Duplexgüten, z. B. für<br />

amagnetische Schwer stangen zur Öl- und<br />

Gasexploration oder Getriebestähle mit<br />

hoher Verschleiß- und Dauerfestigkeit für<br />

»<br />

Die Spezialitäten, die wir in<br />

Deutschland produzieren, wollen<br />

wir weltweit vermarkten.<br />

Oliver Bell<br />

Windkraftanlagen. Speziell das Fracking in<br />

den USA hat den DEW, u. a. mit der Lieferung<br />

von Bohrgestängen, ein gutes Geschäft<br />

beschert. Die dort zurzeit schwächelnde<br />

Konjunktur bringt Bell nicht aus der Ruhe:<br />

»Eine temporäre Sache. Der Ölpreis wird sich<br />

wieder normalisieren. Man wird diesen<br />

Industriezweig in Amerika auch schon aus<br />

geopolitischen Gründen nicht aufgeben.«<br />

Auch neue Technologien zur Wassergewinnung<br />

würden noch an Bedeutung gewinnen.<br />

»Die zunehmende Wasserknappheit ist<br />

schon heute global ein großes Thema, das<br />

sich in Zukunft noch weiter zuspitzen wird<br />

– eine Entwicklung, die wir mit passenden<br />

Spezialstahllösungen begleiten werden. Aus<br />

Unternehmersicht geht es immer wieder<br />

darum, weltweit zu prüfen, wo sich Wachstumsmärkte<br />

entwickeln und wo gegen lokale<br />

Produzenten eine Chance besteht.« China<br />

be trachtet er als umkämpften, aber interessanten<br />

Markt, der nicht zu vernachlässigen<br />

sei. »Die Spezialitäten, die wir in Deutschland<br />

produzieren, wollen wir weltweit vermarkten«,<br />

lautet seine Devise. Als Tochterunternehmen<br />

der SCHMOLZ+BICKENBACH-<br />

Gruppe mit ihren Sales+Services-Niederlassungen<br />

rund um den Globus sind die Deutschen<br />

Edelstahlwerke dafür bestens aufgestellt.<br />

Auch der Handel hat seine Funktion<br />

Doch nicht nur die großen Abnehmerindustrien<br />

sind Kunden im Direktvertrieb. 28 %<br />

des Umsatzes werden mit dem Handel<br />

generiert. »Da ist z. B. der Handel mit Werkzeugstahl,<br />

wenn kleine Mengen bzw. Losgrößen<br />

und kurze Lieferzeiten gefragt sind«,<br />

erklärte Oliver Bell. »Das können wir nicht<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


30 K Stahlstandort Deutschland<br />

In modernen Bearbeitungsbetrieben in Witten<br />

und Krefeld bearbeiten die Deutschen<br />

Edelstahlwerke Spezialstahllösungen bis zum<br />

kundenindividuellen Bearbeitungsgrad, z. B.<br />

Formenrahmen für die Kunststoffindustrie.<br />

leisten. Der lagerhaltende Handel hat hier<br />

für uns eine wichtige Funktion.«<br />

Der Mutterkonzern Schmolz + Bickenbach<br />

hat als Teil seiner Neuausrichtung die<br />

Distributionseinheiten in Deutschland, Belgien,<br />

den Niederlanden und Österreich gerade<br />

erst verkauft. »Die Gruppe vertreibt jetzt<br />

nur noch eigene Produkte durch ihr eigenes<br />

Sales-Netzwerk.« Ein eigenes Lagerprogramm<br />

bieten die DEW übrigens auch on -<br />

line an.<br />

Aus dem Automobil sind die aus<br />

Langprodukten der Deutschen<br />

Edelstahlwerke gefertigten<br />

Komponenten nicht wegzudenken.<br />

Innovativ durch Investitionen<br />

Die DEW müssen ihre Spitzenstellung<br />

sichern und weiter ausbauen, gerade auch<br />

wegen des verstärkten Wettbewerbs mit<br />

anderen Unternehmen in der ganzen Welt.<br />

Deshalb wurde in den vergangenen Jahren<br />

kräftig investiert: rd. 500 Mill. € von 2006<br />

bis 2014. Bemerkenswert sind dabei Umbau<br />

und Modernisierung der Sekundärmetallurgie<br />

– Herz der Edelstahlproduktion – in Witten<br />

im vergangenen Jahr (»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

berichtete in Heft 09.2014, S. 16 ff.). Das<br />

ermöglicht eine noch exaktere Legierungseinstellung<br />

und höchste Reinheitsgrade.<br />

Übrigens wurde das dort eingesetzte Sauerstofffrischverfahren<br />

unter Vakuum Anfang<br />

der 1960er-Jahre in Witten erfunden.<br />

Einzigartig ist außerdem der patentierte<br />

Multifunktionsumschmelzofen in Krefeld,<br />

mit dem ein Umschmelzen sowohl im Lichtbogenvakuum<br />

als auch im Elektroschlackeverfahren<br />

möglich ist. »Auf unseren Anlagen<br />

entsteht Stahl von herausragender<br />

Reinheit und Qualität, wie sie in einem normalen<br />

Stahlwerk nicht erreichbar sind«,<br />

machte der DEW-Chef deutlich.<br />

Als außergewöhnlich gilt darüber hinaus<br />

die RF 70, eine der größten Langschmiedemaschinen<br />

der Welt. Dort werden z. B.<br />

Dornstangen für hochmoderne Rohrwerke<br />

geschmiedet. Bestens ausgestattet<br />

sind zudem der Neubau<br />

des Qualitätswesens und das<br />

Chemielabor. Zugleich sucht das<br />

Stahlunternehmen in puncto<br />

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

immer wieder nach neuen<br />

Ansätzen, zuletzt als Hauptabwärmelieferant<br />

für das Siegener<br />

Nahwärmeprojekt »Energie für<br />

Geisweid«.<br />

Und dieses Jahr werden die<br />

Investitionen fortgesetzt: Im Siegener<br />

Walzwerk wurde gerade<br />

das Kühlbett für rd. 14 Mill. €<br />

mo dernisiert. Seit Ende August<br />

ist es nun in Betrieb und kann<br />

nachhaltig den zunehmenden<br />

Anforderungen an Prozesssicherheit<br />

und Oberflächenbeschaffenheit<br />

der gewalzten Stäbe<br />

genügen – gut für sicht bare<br />

Komponenten, wie Bauteile für<br />

den Antriebsstrang und das<br />

Getriebe im Auto. Höhere<br />

Durchsatzleistung im Walzwerk und reduzierte<br />

Nebenzeiten sind weitere Effekte.<br />

Außerdem wurde in Witten eine Wärmebehandlungslinie<br />

be stellt, um Stabstahl mit bis<br />

zu 250 mm Durchmesser direkt in der Walzlinie<br />

wärmezubehandeln. Anschließend<br />

erfolgt gezielte Abkühlung auf der Kühlstrecke,<br />

sodass sich angestrebte Werkstoffeigenschaften<br />

punktgenau erreichen lassen<br />

– eine deutliche Verbesserung bei Qualität<br />

und Oberfläche, zugleich auch Steigerung<br />

der Energieeffizienz. Es gebe noch weitere<br />

geplante Projekte, die u. a. in Richtung<br />

Anarbeitung zielen, verriet uns Bell. Dort<br />

wolle man gemeinsam mit den Kunden<br />

wachsen, sich auf deren Anforderungen<br />

einstellen, sie begleiten und dementsprechend<br />

investieren.<br />

Konsequent in Ausbildung,<br />

Qualifizierung und Forschung<br />

Doch nichts geht ohne qualifizierte Mitarbeiter:<br />

»Sie können die besten Anlagen<br />

irgendwo in der Welt auf der grünen Wiese<br />

aufstellen, trotzdem brauchen Sie die Kompetenz<br />

der Mitarbeiter«, unterstrich Bell.<br />

Mit der als eigenständiges Unternehmen<br />

geführten Karrierewerkstatt haben die DEW<br />

einen enormen Vorsprung. Rd. 280 Nachwuchskräfte<br />

werden in den unterschied-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Stahlstandort Deutschland K 31<br />

lichsten technischen wie kaufmännischen<br />

Lehrberufen ausgebildet, hinzu kommen<br />

Studienförderung und weitere Schulungen,<br />

auch Managementprogramme. Die Karrierewerkstatt<br />

fungiert sogar als Dienstleister für<br />

andere Unternehmen in der Region.<br />

Die DEW beteiligen sich darüber hinaus<br />

an zahlreichen Hochschulkooperationen,<br />

Forschungsinitiativen und Aktivitäten von<br />

Industrieverbänden. Ein Leuchtturmprojekt<br />

ist u. a. die Initiative Massiver Leichtbau,<br />

deren Phase II (Leichtes Nutzfahrzeug) dieses<br />

Jahr gestartet ist. Dafür haben sich zehn<br />

Langproduktehersteller und 17 Massivumformer<br />

neu zusammengefunden. Sie werden<br />

nicht nur gemeinsam das Leichtbaupotenzial<br />

massiv umgeformter Bauteile aufzeigen,<br />

sondern auch in intensiver Zusammenarbeit<br />

weitere Forschungsprojekte anstoßen.<br />

Aluminium und Stahl<br />

sind Verwandte<br />

Dass Stahl und Aluminium – gerade auch<br />

beim Stichwort Leichtbau – im Wettbewerb<br />

stehen, weiß Oliver Bell. Schließlich stammt<br />

der seit 1. April dieses Jahres amtierende<br />

Vorsitzende der DEW-Geschäftsführung<br />

ursprünglich aus der Aluminiumindustrie. Er<br />

war Vorstandsmitglied der Norsk Hydro ASA,<br />

außerdem Aufsichtsrats vorsitzender der<br />

Hydro Aluminium Deutschland GmbH. Einige<br />

Spitzenpositionen hat er auch in Verbänden<br />

eingenommen, u. a. in der Wirtschafts-<br />

Vereinigung Metalle (WVM), dem Bund<br />

Deutscher Industrie (BDI) und der Unternehmensinitiative<br />

»Metalle pro Klima«.<br />

Der DEW-Chef sieht das Konkurrenzdenken<br />

der Werkstoffbranchen (Stahl, Aluminium,<br />

Kunststoff) mit Gelassenheit – nicht<br />

nur, weil es bei den DEW durchaus auch<br />

Kunden aus der Aluminium- oder Kunststoffbranche<br />

gibt, z. B. wenn es um den<br />

Werkzeugbau geht. Die Stärken und Positionen<br />

des jeweiligen Werkstoffs seien doch<br />

in den vergangenen Jahren klar abgesteckt<br />

worden. »Und Wettbewerb hin oder her –<br />

letztlich entscheidet doch immer der Kunde,<br />

welche Werkstofflösung sich für seine<br />

Anwendung durchsetzt. Wir können nur die<br />

aus unserer Sicht optimale technische<br />

Lösung anbieten«, so Bell. Also verweist er<br />

vielmehr auf die Gemeinsamkeiten, z. B. den<br />

Kampf um geeignete politische Rahmenbedingungen.<br />

Besonders sind auch die Vorteile<br />

der metallischen Werkstoffe gegenüber<br />

Kunststoffen oder Carbonwerkstoffen, z. B.<br />

die Recyclingfähigkeit. »Die Physik ist auf<br />

unserer Seite. Die Stahl- und Metallindustrie<br />

ist keineswegs ›Old Economy‹, wie manche<br />

glauben, die Potenziale sind noch lange<br />

nicht ausgeschöpft«, betonte er. Ihre Bedeutung<br />

für die Wertschöpfungsketten am<br />

Indus triestandort Deutschland könne man<br />

nicht oft genug hervorheben. Und er hat<br />

Respekt vor dem Werkstoff: »Die Innovationskraft<br />

des Stahls ist beeindruckend«,<br />

schloss er. WS<br />

K<br />

(sm 151102374)<br />

« KONTAKT<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />

Auestraße 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. +49 2302 29-0<br />

www.dew-stahl.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Heute ist die Annahütte Qualitätsweltmarktführer<br />

mit 17 Tochter unternehmen<br />

weltweit. Mit mehr als 500 Mitarbeitern ist<br />

das Unternehmen ein bedeutender<br />

Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für<br />

die Region.<br />

(Bild: SAH)<br />

Annahütte: aus dem Konkurs<br />

an die Weltspitze<br />

Stahlwerk Annahütte feiert 40 Jahre Zugehörigkeit<br />

zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe<br />

Hammerau. Mit dem Erwerb des Stahlwerks Annahütte durch den<br />

Bauunternehmer Max Aicher im Jahr 1975 hat der Aufstieg des<br />

Unternehmens an die Weltspitze begonnen. Heute fährt kein in Europa<br />

produziertes Auto ohne Stahl aus Hammerau und kaum ein Skyliner rund<br />

um den Globus wird ohne Annahütten-Stahl errichtet. Die 40-jährige<br />

Zugehörigkeit zur Max Aicher Unternehmensgruppe und die damit<br />

verbundene Erfolgsgeschichte wurden nun gebührend gefeiert.<br />

»Der Max spinnt, er hat die Annahütte<br />

gekauft! An diesen Satz meines Vaters vor<br />

40 Jahren kann ich mich noch gut erinnern«,<br />

sagt Annahütte-Geschäftsführerin Katharina<br />

Eisl. »Und heute sind wir Welt spitze!« Ihre<br />

Worte richten sich an Max Aicher – jenen<br />

visionären Unternehmer aus Freilassing, der<br />

1975 mit dem Erwerb der Annahütte den<br />

Erfolgslauf des Unternehmens eingeläutet<br />

hat. Bei einem Festakt mit zahlreichen Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft am Firmenstandort<br />

und tags darauf mit 900 Gästen<br />

beim Familienfest der Annahütte wurde<br />

die 40-jährige Zugehörigkeit des Stahlwerks<br />

Annahütte zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe<br />

gefeiert. Als »Vorzeigeunternehmer<br />

mit Visionen und Verantwortung für die<br />

Region«, würdigte Stimmkreisabgeordnete<br />

Michaela Kaniber den heute 82-jährigen,<br />

noch immer höchst aktiven Unternehmer.<br />

Mit ihren maßgeschneiderten Stahlprodukten<br />

hat sich die bald 500 Jahre alte Annahütte<br />

mittlerweile als Qualitätsweltmarktführer<br />

etabliert. Mit mehr als 500 Mitarbeitern ist<br />

das Unternehmen zudem ein bedeutender<br />

Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für die<br />

Region.<br />

Schwierige Ausgangslage,<br />

radikaler Umbau<br />

Dabei hatte die Ära Aicher der 1537 gegründeten<br />

»Eisengewerkschaft Achtal-Hammerau«<br />

alles andere als vielversprechend<br />

begonnen. Aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit<br />

war der einst rauchende Koloss in<br />

den 1970er-Jahren in Konkurs gegangen.<br />

Max Aicher, Bauingenieur und nach eigenen<br />

Angaben ohne jede Stahlerfahrung, entschloss<br />

sich 1975 Werk und Liegenschaften<br />

zu erwerben. Ausschlaggebend war vor<br />

allem der hohe Stahlbedarf der eigenen<br />

Baufirma. Aicher baute das Werk radikal um<br />

– die Betonung lag fortan auf Qualität vor<br />

Masse. Dazu gehörte u. a. die Stilllegung der<br />

Siemens-Martin-Öfen und die Umrüstung<br />

von rauchigem Schweröl auf naturschonendes<br />

Erdgas. Streng genommen war das<br />

Stahlwerk Annahütte damit kein Stahlwerk<br />

mehr, sondern ein Walzwerk, da kein Stahl<br />

mehr produziert, sondern »nur« noch verarbeitet<br />

und veredelt wird. Um die Vormaterialversorgung<br />

der Annahütte zu gewährleisten,<br />

beteiligte sich Aicher vorausschauend<br />

bereits 1976 an den heutigen Lech-<br />

Stahlwerken, die seit den 1990ern ebenfalls<br />

zur Gänze seiner Unternehmensgruppe<br />

angehören.<br />

In den vergangenen 20 Jahren investierte<br />

die Annahütte konsequent in die Weiterverarbeitung<br />

der Stahlprodukte am Standort.<br />

In zehn dem Walzwerk nachgeschalteten<br />

Verarbeitungsbereichen wird der Stahl heute<br />

geglüht, geschält, geschliffen, gesägt,<br />

gedreht und bei Bedarf vor Korrosion<br />

geschützt. Die Annahütte verkauft aber<br />

nicht nur Stahlstäbe, sondern bietet auch<br />

Zubehörteile an – und hat sich damit vom<br />

Stahlproduzenten zum Systemanbieter<br />

gewandelt. Durch auf Kundenwünsche<br />

abgestimmte Stahlanalysen und durch die<br />

Nähe zum Kunden mit 17 Tochterfirmen<br />

weltweit, kann sich das Unternehmen im<br />

stahlharten internationalen Wettbewerb<br />

bestens behaupten.<br />

520 Menschen in der Region und rd. 250<br />

im Ausland verdienen durch die Annahütte<br />

heute ihren Lebensunterhalt. Beim Familienfest<br />

am Tag nach dem Promi-Fest feierten<br />

900 Gäste – Mitarbeiter mit ihren Familien<br />

– zusammen mit Max Aicher »ihre«<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


L STEEL TICKER<br />

BRASILIENS STAHLUNTER NEHMEN IM FREIEN FALL<br />

Santiago. Die brasilianische Stahlindustrie schrumpft weiter. Prognosen<br />

des lokalen Stahlverbands zufolge sinkt die Rohstahlerzeugung im Jahr<br />

2015 um 3,4 % auf 32,8 Mill. t. Während der Inlandsabsatz um 15,6 %<br />

zurückgehen dürfte, bricht die sichtbare Verwendung um 12,8 % auf<br />

22,3 Mill. t ein und erreicht das Niveau des Jahres 2007. Aufwärts geht<br />

es dagegen für die Exporte: Sie sollen gegenüber 2014 um 0,4 % steigen.<br />

Die geringe Auslastung der Stahlerzeugungskapazitäten von aktuell<br />

nur noch 70 % wirkt sich sehr negativ aus: »Zwischen Juni 2014 und Juni<br />

2015 wurden 11.200 Arbeitsplätze vernichtet, zahlreiche Produktionsanlagen<br />

geschlossen und Investitionen von 2,1 Mrd. USD gestrichen«,<br />

sagte Marco Polo de Mello Lopes, Executive President des Institute Aco<br />

Brasil, während der 26. brasilianischen Stahlkonferenz Mitte Juli.<br />

Die Verschlechterung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

im Land ist Lopes zufolge die Ursache für das schwache<br />

Abschneiden der Stahlindustrie und ihrer Kunden. »Der Inlandsmarkt<br />

schrumpft und vergrößert die Schwierigkeiten, mit denen die Stahlindustrie<br />

seit vielen Jahren wegen des brasilianischen Kostenproblems<br />

kämpft«, sagte Lopes. Im Vergleich zu einigen internationalen Wettbewerbern<br />

seien die Kosten für Energie, Steuern, Wechselkurse, Kapital und<br />

Logistik höher.<br />

K<br />

kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 150902356)<br />

AUSBILDUNGSPLÄTZE, PRAKTIKA UND STELLEN<br />

FÜR FLÜCHTLINGE<br />

Essen. In den nächsten zwei Jahren wird der Konzern ThyssenKrupp rd.<br />

150 Ausbildungsplätze, rd. 230 Praktikumsplätze sowie weitere Facharbeiter-<br />

und Akademikerstellen in verschiedenen deutschen Konzernunternehmen<br />

einrichten, um Flüchtlingen zusätzliche Arbeitsplätze anzubieten.<br />

»Arbeit ist ein Motor für Integration. Ausbildung und Arbeit bieten den<br />

Menschen die Möglichkeit, aus eigener Kraft ein Leben in Deutschland<br />

aufzubauen. An vielen ThyssenKrupp-Standorten helfen unsere Mitarbeiter<br />

Flüchtlingen ganz unmittelbar. Das ist großartig. Daneben ist ein fester<br />

Arbeitsplatz für Menschen, die dauerhaft hier bleiben, die beste Chance<br />

auf erfolgreiche Integration«, sagte Oliver Burkhard, Personalvorstand<br />

und Arbeitsdirektor der ThyssenKrupp AG. »Das belegt im Übrigen auch<br />

die Geschichte des Ruhrgebiets eindrucksvoll. Durch die Industrie haben<br />

Familien aus ganz verschiedenen Herkunftsländern hier ihre Heimat gefunden«,<br />

sagte Burkhard. Allein in Nordrhein-Westfalen beschäftigt Thyssen-<br />

Krupp Mitarbeiter aus 114 Nationen.<br />

Qualifikation ist vor allem für junge Flüchtlinge ein wesentlicher Schlüssel<br />

für Arbeit und damit auch für Integration. Solidarität hat hier Tradition<br />

bei ThyssenKrupp. Der Konzern bildet seit Jahrzehnten in strukturschwächeren<br />

Regionen über Bedarf aus und hat umfangreiche Erfahrung bei der<br />

Integration von noch nicht ausbildungsreifen Jugendlichen.<br />

K<br />

MUSS WS(ch)/SE/mh (sm 151102586)<br />

ARCELORMITTAL LIEFERT SPUNDWANDSTÄHLE<br />

Luxemburg. ArcelorMittal hat erneut seinen korrosionsmindernden<br />

Stahl AMLoCor für die Errichtung von Kaimauern auf die Shetland-Inseln<br />

geliefert. 3.200 t AMLoCor Blue 320 werden für den weiteren Ausbau des<br />

Projektes Holmsgarth Quay im Hafen von Lerwick eingesetzt. Hinzu kommen<br />

400 t anderer Stahlgüten. Bereits vor zwei Jahren hatten die Luxemburger<br />

AMLoCor für ein kleineres Projekt in diese Region geliefert. Nach<br />

Angaben des Stahlerzeugers reduziert die neue Stahlgüte die Korrosionsraten<br />

in der Niedrig- und der Unterwasserzone.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

kibi(ch)/SE/WS (sm 151102561)


34 K Branchenbericht<br />

Leichtes Produktionsplus<br />

bei den Schmieden<br />

Abgasaffäre: Keine Prognose für 2016 möglich<br />

Düsseldorf (kv). Die Unternehmen der Massivumformung, also die<br />

Hersteller von Schmiedeteilen, sind derzeit noch recht gut in Schwung.<br />

Die überwiegend mittelständische Branche erwartet für 2015 ein<br />

Produktionsplus von 2 bis 3 %. Trotz recht günstiger Mengenprognosen<br />

von Analysten für den Rest des Jahrzehnts, ist indessen eine gewisse<br />

Verunsicherung spürbar: In welchem Maße beeinträchtigt die<br />

VW-Abgasaffäre das künftige Geschäft?<br />

Bis in den frühen Herbst hinein war die<br />

Stimmung bei den Herstellern von Schmiedeteilen<br />

noch recht gut. Das galt vor allem<br />

für die Betriebe, die Zulieferer für die Autoindustrie<br />

sind. Eine deutliche Mehrheit der<br />

Produkte verkaufen die Unternehmen der<br />

Massivumformung direkt oder über die großen<br />

Systemlieferanten an den Fahrzeugbau<br />

(siehe Infokasten »Massivumformung«). Die<br />

»Konjunktur-Befragung<br />

III. Quartal<br />

2015«, die der<br />

Industrieverband<br />

Massivumformung<br />

(IMU) vor dem Be -<br />

kanntwerden der<br />

VW-Abgasaffäre<br />

durchführte, zeigte,<br />

dass 42 % der Un -<br />

ternehmen ihre gegenwärtige wirtschaftliche<br />

Lage als »gut«, 52 % als »be friedigend«<br />

und nur 6 % als »schlecht« beurteilten –<br />

eine Bewertung, die im Durchschnitt als<br />

zumindest »voll befriedigend« zu bezeichnen<br />

ist. Auf dieser überwiegend recht komfortablen<br />

Basis rechneten 98 % in den<br />

nächsten drei Monaten mit einer besseren<br />

(7 %) oder gleichen Entwicklung (91 %).<br />

98 % gingen davon aus, dass ihr Ge schäft<br />

auch in den nächsten sechs Monaten besser<br />

(8 %) oder gleich (90 %) laufen würde.<br />

Lediglich jeweils 2 % rechneten mit einer<br />

Verschlechterung. Indiz für die gute Beurteilung<br />

der Lage: Die Beschäftigtenzahl war<br />

»<br />

Die Massivumformung erwartet<br />

für das Jahr 2015 ein Produktionswachstum<br />

um etwa 2 bis 3 %<br />

bei gleichbleibendem Umsatz.<br />

Dr. Frank Springorum, Vorsitzender<br />

Industrieverband Massivumformung<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal bei 51 %<br />

der Befragten gestiegen. Die regelmäßige<br />

Arbeitszeit war bei 40 % überschritten und<br />

Kurzarbeit war bei keinem Betrieb weder<br />

aktuell »gegeben« noch »geplant«.<br />

So konnte auch IMU-Vorsitzender Dr.<br />

Frank Springorum auf der Grundlage dieser<br />

Beurteiligungen recht zuversichtlich nach<br />

vorn schauen: »Die weltweit stabile Nachfrage<br />

nach Premiumfahrzeugen<br />

aus<br />

deutscher Produktion<br />

bleibt weiter<br />

intakt. Somit wird<br />

die Konjunktur weiterhin<br />

von dem<br />

ohnehin kräftigen<br />

Konsum getragen.<br />

Der den Export<br />

begünstigende Wechselkurs führt allerdings<br />

in von Überkapazitäten ge prägten Märkten<br />

nicht per se zu den erhofften Investitionen.<br />

Niedrige Öl- und Rohstoffpreise behindern<br />

die Investitionsneigung in Explorations- und<br />

Agrarbranchen, darunter leiden derzeit<br />

unsere Maschinenbau-Zulieferer. Dennoch,<br />

über alle Abnehmerbranchen hinweg sehen<br />

wir die Basis für ein im Durchschnitt moderates<br />

Wachstum unserer Branche. Nach derzeitigem<br />

Stand erwartet die Massivumformung<br />

für das Jahr 2015 ein Produktionswachstum<br />

um etwa 2 bis 3 % bei gleichbleibendem<br />

Umsatz.« Diese Prognose für die<br />

Produktion 2015 gilt unverändert weiter,<br />

auch wenn sich die gute Stimmung zuletzt<br />

etwas einzutrüben scheint. Eine hieb- und<br />

stichfeste Vorhersage, welche Konsequenzen<br />

der Abgasskandal nach sich zieht, wagt<br />

in der Branche allerdings niemand zu liefern.<br />

Deshalb sei eine Vorhersage für 2016<br />

gegenwärtig kaum möglich. Nachdem die<br />

Produktion nach der amtlichen Statistik<br />

2014 mengenmäßig um 0,4 % auf knapp<br />

2,4 Mill. t und wertmäßig um 2,7 % auf 6,8<br />

Mrd. € gestiegen war, könnte sie im laufenden<br />

Jahr gut 2,4 Mill. t bzw. knapp 6,9<br />

Mrd. € erreichen.<br />

Gutes erstes Halbjahr<br />

Holger Ade, Leiter Betriebs- und Volkswirtschaft<br />

beim IMU und auch bei dessen Dachverband<br />

Wirtschaftsverband Stahl- und Me -<br />

tallverarbeitung (WSM), sah bei Betrachtung<br />

des Geschäftsklimaindex für September folgendes<br />

Szenario: »Derzeit entwickelt sich die<br />

Konjunktur eher seitwärts, womit sich ein<br />

Trend aus den Vorjahren zu verfestigen<br />

scheint. Auf ein sehr positives erstes Halbjahr<br />

folgte jeweils ein etwas schwächeres zweites<br />

Semester. Mit der Affäre um manipulierte<br />

Abgaswerte in Fahrzeugen des VW-Konzerns<br />

ist eine weitere Verunsicherung der Zulieferindustrie<br />

hinzugekommen. Es bleibt abzuwarten,<br />

inwieweit es kommunikativ gelingt,<br />

einen möglichen Vertrauensschaden in VW-<br />

Fahrzeuge aber auch in die deutsche Fahrzeugindustrie<br />

und -technologie insgesamt zu<br />

begrenzen.« Ob eine enge Begrenzung auf<br />

längere Sicht möglich ist, halten Marktbeobachter<br />

für fraglich. Denn das Problem der<br />

auf Dauer zu hohen Schadstoffwerte hätten<br />

in der Praxis alle großen Autohersteller zu -<br />

mindest in weiten Teilen ihrer Produktpalette.<br />

Tatsächlich sprechen Analysten bereits von<br />

einem bevorstehenden »Abschied vom Verbrennungsmotor«<br />

oder zumindest vom Ende<br />

der Dieseltechnologie. Die IG Metall warnt<br />

vor einem »Verlust von tausenden Arbeitsplätzen«<br />

in der Zulieferindustrie.<br />

McKinsey: 2 Bill. € Umsatz bis 2020<br />

Deshalb können auch die jüngsten Analysen,<br />

die sich mit der Zukunft der Autozulieferer<br />

beschäftigten, lediglich Richtwerte<br />

liefern. Dennoch geben sie wichtige Informationen<br />

über Markt, Trends und Nachfrage<br />

auf dem Automobilsektor und bei den<br />

Zulieferern. Auch wenn die jüngste McKinsey-Studie<br />

die Entwicklung der weltweit 100<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Branchenbericht K 35<br />

größten Autozulieferer, also die großen Systemlieferanten,<br />

unter die Lupe nimmt, so<br />

gelten die Erkenntnissen in weiten Teilen<br />

auch für Mittelständler. Nach Einschätzung<br />

von McKinsey wird das Marktvolumen bis<br />

2020 mit einem Wachstum von jährlich 5 bis<br />

7 % auf 2 Bill. € zunehmen. Diese Dynamik<br />

werde von vier Trends geprägt sein: vom<br />

anhaltenden Wachstum in Asien, von verstärkter<br />

Nachfrage nach kleineren Fahrzeugen,<br />

einem expansiven Ersatzteilmarkt und<br />

neuen Technologien.<br />

Derzeit sind nach Feststellung von McKinsey<br />

europäische und nordamerikanische<br />

Zulieferer in Asien noch unterrepräsentiert.<br />

Um mit dem Wachstum Schritt zu halten,<br />

müssten sie verstärkt Kapazitäten in die<br />

Region verlagern. Allein die zehn größten<br />

europäischen Zulieferer müssten etwa 220<br />

neue Werke bauen, wenn sie ihre Kapazität<br />

in der Region verdoppeln wollten. Zum<br />

zweiten: Der Anteil kleinerer Fahrzeuge am<br />

Gesamtmarkt werde von gut der Hälfte zur<br />

Jahrhundertwende auf fast drei Viertel im<br />

Jahr 2020 ansteigen. Dies biete Wachstumschancen<br />

für Zulieferer, die sich auf dieses<br />

Segment fokussieren und gleichzeitig durch<br />

effiziente Forschungs- und Entwicklungsprozesse<br />

ihre Margen schützen.<br />

Wachsender Ersatzteilmarkt<br />

Drittens Ersatzteilmarkt: Das Wachstum im<br />

Ersatzteilmarkt werde sich von bisher jährlich<br />

rd. 3 % in den kommenden Jahren auf 4 bis<br />

6 % beschleunigen. Gleichzeitig werde für<br />

etablierte Unternehmen der Wettbewerb<br />

durch neue asiatische Anbieter in Europa<br />

härter. Und schließlich Wertsteigerung durch<br />

zusätzliche Komponenten mit neuen Technologien:<br />

Gesetzliche Anforderungen, beispielsweise<br />

zur CO 2<br />

-Reduzierung, sowie<br />

steigende Sicherheits- und Komfortansprüche<br />

würden weiterhin ein Wachstumstreiber<br />

für Zulieferer sein. McKinsey: »Die Chancen<br />

für die Unternehmen liegen in einer starken<br />

Präsenz in den asiatischen Wachstumsmärkten,<br />

in kosteneffizienten Innovationen, einer<br />

hohen Agilität in der gesamten Wertschöpfung<br />

sowie dem Zugang zu Kapital und<br />

talentierten Mitarbeitern.«<br />

Auch die Commerzbank stellte Ende Juli<br />

2015 eine Studie vor, die sich mit der Autozulieferbranche<br />

insgesamt befasst und deshalb<br />

auch die Massivumformung einbezieht.<br />

Die Kunden in der Welt, vor allem in den<br />

Emerging Markets, verlangten eine stärkere<br />

Anpassung der Fahrzeuge an ihre eigenen<br />

Bedürfnisse. Die Käufer hätten länderspezifische<br />

Anforderungen sowohl an das Design<br />

als auch an Interieur und Technik. Dabei<br />

stehe bei allen Käuferwünschen in den<br />

Emerging Markets die Bezahlbarkeit im Vordergrund.<br />

»Nach wie vor sind die deutschen<br />

Zulieferer in Bezug auf die Qualität ihrer<br />

Produkte weltweit unter den führenden<br />

Unternehmen. Für technisch anspruchsvolle<br />

und damit hochpreisige Produkte ist im<br />

Massensegment der Emerging Markets die<br />

Nachfrage noch gering. Insofern müssen<br />

OEMs (Autohersteller) sowie Zulieferer vermehrt<br />

auch abgespeckte Versionen zu günstigen<br />

Preisen anbieten«, stellt die Commerzbank<br />

fest. Diese Herausforderung der länderspezifischen<br />

Produktanpassung für global<br />

agierende Zulieferer biete zugleich eine<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


36 K Branchenbericht<br />

Porträt der Massivumformung<br />

Die Unternehmen der Massivumformung stellen in<br />

der deutschen Industrielandschaft einen kleinen,<br />

aber wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Fast überall,<br />

wo es auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />

ankommt, sind die Komponenten und Systeme<br />

der Massivumformung, also Schmiedeteile, zu<br />

finden. Ob Auto, ICE, Baumaschine, Flugzeug oder<br />

Ozeanriese – ohne massivumgeformte Komponenten<br />

und Systeme wie etwa Kurbelwellen, Zahnräder,<br />

Achsen oder Turbinenschaufeln geht es nicht.<br />

Im Jahr 2014 lieferten die Betriebe 41 % der Produktion<br />

direkt an Pkw-Hersteller, 15 % an Nutzfahrzeugproduzenten<br />

und 42 % an Systemhersteller.<br />

Die Abhängigkeit von der Fahrzeugindustrie ist<br />

also hoch. Ein weiterer wichtiger Kunde ist der<br />

Maschinenbau (9 %). Rd. 250 Unternehmen gehören<br />

in Deutschland der Massivumformung an. Die<br />

Branche ist klarer Marktführer in Europa und die<br />

Nr. 2 der Welt (nach China) und sieht sich als Technologieführer.<br />

In Deutschland wurden im Jahr 2014<br />

rd. 2,4 Mill. t oder fast 2 Mrd. Teile von Gesenkschmieden,<br />

Kaltfließpressern sowie Freiformschmieden<br />

und Ringwalzern hergestellt. Der Produktionswert<br />

lagt bei 6,8 Mrd. €. Diese Zahlen<br />

weist die amtliche Statistik aus, die Betriebe mit<br />

20 und mehr Beschäftigten erfasst. Die Aufteilung<br />

nach Größenklassen zeigt die mittelständische<br />

Struktur: Nur 7 % der Unternehmen beschäftigen<br />

mehr als 400 Mitarbeiter. 44 % haben 50 bis 99<br />

und 40 % unter 50 Mitarbeiter.<br />

große Chance. »Sollte es dem Zulieferer<br />

gelingen, seine Produkte flexibel und zügig<br />

auf die Anforderungen des jeweiligen Marktes<br />

auszurichten und zu produzieren, be -<br />

steht genau hierin eine große Wachstumschance«,<br />

so die Analysten der Bank.<br />

Lokales Sourcing wird wichtiger<br />

Nachdem bereits nahezu alle größeren Zulieferer<br />

in den Wachstumsmärkten produzieren,<br />

werde ein lokales Sourcing, das heißt<br />

das Beschaffen von Vorprodukten von Teilen<br />

und Komponenten vor Ort, immer bedeutender.<br />

Aufgrund der Local-Sourcing-Anforderungen<br />

würden sowohl die OEMs als auch<br />

die großen Direktzulieferer (Tier-One-Unternehmen)<br />

eine verstärkte Lokalisierung in der<br />

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Beschaffungskette anstreben. Aus der bisherigen<br />

Option, den OEM ins Ausland zu<br />

begleiten, werde immer mehr ein Muss. Das<br />

beziehe sich vor allem auf die stark wachsenden<br />

Produktionsländer wie China und Mexiko.<br />

Weitere Gründe für eine lokale Beschaffung<br />

der Vorprodukte seien Währungsaspekte,<br />

Transportkosten<br />

und das immer noch<br />

niedrigere Lohnniveau<br />

in diesen Ländern.<br />

Andererseits<br />

bestehe für technologisch<br />

einfachere<br />

Produkte mit hoch<br />

automatisierter Herstellung<br />

und geringen Transportkosten noch<br />

Spielraum für eine mehr oder weniger zentrale<br />

Produktion vor Ort.<br />

Das Umsetzen der gesetzlichen CO 2<br />

-<br />

Ziele sei eine zunehmende Herausforderung,<br />

gleichzeitig aber auch eine Chance<br />

für die deutsche Automobilindustrie.<br />

Herausforderung deshalb, weil jedes zu -<br />

sätzlich einzusparende Gramm CO 2<br />

einen<br />

immer höheren Aufwand bedeute und<br />

teurer werde. Andererseits aber auch<br />

eine Chance, weil technologischer Wandel<br />

und Innovationen vorangetrieben<br />

würden – ein Feld, auf dem die deutschen<br />

Zulieferer besonders gut positioniert<br />

seien. »Für die deutschen Zulieferer<br />

rechnen wir aufgrund der hohen technologischen<br />

Kompetenz mit steigenden<br />

Marktanteilen. Dennoch sollten die aufstrebenden<br />

Konkurrenten aus den Emerging<br />

Markets nicht aus den Augen gelassen<br />

werden, zumal zunehmend Knowhow<br />

im Westen durch Unternehmensübernahmen<br />

eingekauft wird«, schreibt<br />

die Commerzbank.<br />

»<br />

Sollte es dem Zulieferer gelingen, seine Produkte auf<br />

die Anforderungen des jeweiligen Marktes auszurichten,<br />

besteht eine große Wachstumschance.<br />

Branchenbericht »Autozulieferer 2015. Bremsspuren auf hohem<br />

Niveau«, Commerzbank, Juli 2015<br />

Gute Performance der Zulieferer<br />

Seit der großen Krise 2008 / 2009 hätten<br />

sowohl die Automobil- als auch die Zuliefererindustrie<br />

eine sehr gute Performance<br />

gezeigt. Meist seien bei den Großen der<br />

Branche überdurchschnittliche Renditen<br />

erzielt worden, die ihren bisherigen Höhepunkt<br />

im Jahr 2014 gefunden hätten. Dieses<br />

Niveau dürfte sich in den nächsten Jahren<br />

eintrüben. Dafür gebe es eine Reihe von<br />

Gründen: Die bisher eher profitablen Märkte<br />

in China und Nordamerika zeigten ein<br />

geringeres Wachstum. Gerade in China würden<br />

der Konkurrenzdruck und die staatliche<br />

Reglementierung höher. Hinzu komme Kostendruck<br />

durch gesetzliche Vorgaben wie<br />

CO 2<br />

-Ziele und Sicherheitsstandards, die nur<br />

bedingt an den Endverbraucher weitergegeben<br />

werden könnten. »Aus unserer Sicht<br />

gibt es keine einheitliche Renditeentwicklung<br />

unter den deutschen Zulieferern. We -<br />

sentliche Kriterien für höhere Renditen sind<br />

die starke Teilnahme am Wachstum der<br />

Emerging Markets und den richtigen Produktsegmenten<br />

sowie die stetige Weiterentwicklung<br />

von innovativen Produkten«, hält<br />

die Bank fest. Kleinere Zulieferer mit nicht<br />

zukunftsfähigen Kostenstrukturen sollten<br />

dem Margendruck mit Kooperationen<br />

begegnen.<br />

(sm 151102664) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Branchenbericht K 37<br />

Werkzeugindustrie überwiegend zufrieden<br />

Remscheid. Nach Angaben des Fachverbands Werkzeugindustrie e.V. (FWI) wurden die 2013 stagnierenden<br />

Umsätze der Branche im vergangenen Jahr um 6,7 % übertroffen, insgesamt beliefen sie sich auf 4,1 Mrd. €. Dazu<br />

hat vor allem die traditionelle Exportstärke der deutschen Werkzeugindustrie beigetragen.<br />

Der positive Trend der Werkzeugindustrie<br />

hat sich im ersten Halbjahr 2015 fortgesetzt.<br />

So stiegen die Umsätze erneut um<br />

2,4 %. Dabei hat der Auftragseingang aus<br />

dem Ausland um 2,8 % zugelegt, während<br />

die Inlandsnachfrage ein Plus von 0,8 %<br />

verzeichnete.<br />

Dies führt der FWI auf mehrere Faktoren<br />

zurück: Durch die weiter steigenden Lohnkosten<br />

in Produktionsländern wie China<br />

verringert sich der Preisabstand zu deutschen<br />

Werkzeugen. Zudem steigt der Bedarf<br />

deutscher und europäischer Abnehmer nach<br />

schnellen, zuverlässigen Lieferungen kleinerer<br />

Mengen und Sonderanfertigungen, die<br />

durch die Massenimporte aus Übersee nicht<br />

erfüllt werden können. Auch sieht der FWI<br />

sowohl im professionellen als auch im Heimwerkersegment<br />

wieder einen zunehmenden<br />

Trend zu hochwertigem und zuverlässigem<br />

Markenwerkzeug mit hohem Qualitätsversprechen.<br />

Angesichts einer ungewissen Einschätzung<br />

der wirtschaftlichen Situation in China,<br />

dem psychologisch vorbelasteten Trend der<br />

Finanzmärkte und dem Verblassen mancher<br />

Weltwirtschaftsregionen als Konjunkturund<br />

Nachfragemotoren im laufenden Jahr<br />

geht der FWI allerdings davon aus, dass das<br />

Jahresergebnis 2015 einen Zuwachs von<br />

unter 2 % ergeben wird.<br />

Die Werkzeugausfuhren erreichten im ersten<br />

Halbjahr 2015 den Wert von 1,91 Mrd. €<br />

und lagen um 3,5 % höher als im Vorjahr.<br />

Europa ist mit rd. 67 % der Gesamtausfuhren<br />

der wichtigste Kontinent für die<br />

deutschen Werkzeughersteller; knapp 56 %<br />

der Gesamtausfuhr fließen allein in die<br />

EU-Mitgliedsstaaten – der Export dorthin<br />

stieg um 2,2 %. Außerhalb Europas sind die<br />

USA das wichtigste Ausfuhrland (Anteil an<br />

der Ge samtausfuhr: 9 % im ersten Halbjahr<br />

2015). Die Exporte in asiatische Länder<br />

kamen auf einen Anteil von 17,5 % (334<br />

Mill. €) an der Gesamtausfuhr. In den letzten<br />

fünf Jahren erhöhten sich die Exporte nach<br />

Asien um mehr als 26 %. Der Anteil der<br />

VR China an den Werkzeugexporten nach<br />

Asien lag bei 31 % und betrug 105 Mill. €<br />

(+ 9 %), dabei erhöhten sich in den letzten<br />

fünf Jahren die Exporte nach China um fast<br />

44 %.<br />

Die Werkzeugeinfuhren beliefen sich auf<br />

1 Mrd. € und überstiegen das Vorjahresniveau<br />

um 9,2 %, wobei die Einfuhren aus<br />

asiatischen Ländern (Anteil an der Gesamteinfuhr<br />

ca. 39 %) um 15 % zunahmen. Die<br />

Einfuhr aus der VR China ist in den Jahren<br />

2010 bis 2015 in der Größenordnung von<br />

55 % an den asiatischen Importen nahezu<br />

konstant geblieben. Wertmäßig entspricht<br />

das im ersten Halbjahr 2015 rd. 232 Mill. €.<br />

Drei Viertel der befragten Verbandsmitglieder<br />

beurteilten die aktuelle wirtschaft liche<br />

Lage im Juli 2015 mit »befriedigend« und<br />

jedes fünfte Unternehmen vergab die Bewertung<br />

»günstig«. Die positive Entwicklung der<br />

Auftragseingänge aus dem In- und Ausland<br />

stimmt die Verbandsmitglieder für die kommenden<br />

Monate optimistisch: Bis Anfang<br />

2016 erwarten mehr als zwei Drittel der<br />

Befragten eine gleichbleibende, zufriedenstellende<br />

wirtschaftliche Situation, fast jedes<br />

fünfte Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung<br />

der Lage und ca. 13 % befürchten<br />

eine Verschlechterung der Konjunktur.<br />

Sorgfältig beobachtet wird von den Herstellern<br />

aktuell, wie sich der Werkzeugfachhandel<br />

als traditioneller und nach wie vor<br />

sehr wichtiger Vertriebskanal auf die He -<br />

rausforderungen des Internets einstellt, so<br />

das FWI. Durch die neuen Informationsmöglichkeiten<br />

im Internet würden die Anwender<br />

immer öfter auf spezielle Werkzeuge aufmerksam,<br />

die für ihre Anwendung besser<br />

geeignet sind als diejenigen, die ihnen bislang<br />

von ihren Fachhändlern angeboten<br />

wurden. So sei der Schritt, auch die Bestellung<br />

über das Internet vorzunehmen, fast<br />

folgerichtig. Händler und Hersteller müssen<br />

daher enger kooperieren.<br />

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thermischen und mechanischen Füge- und Verbindungstechnik.<br />

Mit mehr als 150 Neuausstellern und<br />

einem starken Zuwachs vor allem bei ausländischen<br />

Herstellern und Anbietern erreichen<br />

die komplementären Know-how-Plattformen<br />

Blechexpo mit Schweisstec neue<br />

Dimensionen. Die meisten Aussteller kommen<br />

dabei aus Deutschland. Es folgen traditionell<br />

stark vertretene Nationen wie Italien<br />

und die Schweiz, während sich Länder<br />

wie die Türkei und China Stück für Stück<br />

nach vorne arbeiten. Ebenfalls bestens etabliert<br />

sind die Niederlande, Frankreich,<br />

Österreich, Tschechien, Dänemark und Spanien.<br />

Insgesamt belegen die Blechexpo und<br />

die Schweisstec des Jahres 2015 mehr als<br />

90.000 m 2 Brutto-Ausstellungsfläche, was<br />

einem Zuwachs von 21 % entspricht. Solche<br />

Wachstumsraten seien heute nur noch mit<br />

konsequenter Fokussierung auf Prozessketten<br />

zu erzielen – wobei die Automatisierung<br />

von Prozessen wie auch des Materialhandlings<br />

eine ganz wesentliche Rolle spiele, so<br />

der Veranstalter Schall Messen. Folglich sind<br />

an der Blechexpo und an der Schweisstec<br />

mehr Roboter und Handhabungssysteme<br />

denn je zu sehen, dasselbe gilt vor allem<br />

auch für die automatisierte thermische<br />

Trenn- und Füge- sowie die mechanische<br />

Verbindungstechnik.<br />

Mit den komplementären Themen Blech-,<br />

Rohr- und Profilbearbeitung plus Fügen/<br />

Verbinden bewegt sich das Fachmessen-Duo<br />

entlang der Prozesskette der handwerklichen<br />

bis hin zur hochindustriellen Produk tion.<br />

Steigende Produkt- und Ausführungsvielfalt<br />

einerseits und kleinere Chargenstückzahlen<br />

sowie schnellstmögliche Umrüstungen andererseits<br />

erfordern im Detail und als Ganzes<br />

eine maximale Flexibilität bezüglich Ausrüstung,<br />

Nutzung, Anwendung und Umrüstung.<br />

Die Blechexpo und die Schweisstec<br />

präsentieren aus diesem Grund von Komponenten<br />

und Baugruppen bis zu Teilsystemen<br />

und Werkzeugen in Hard- und Software eine<br />

Fülle von praxisgerechten Detail- und Komplettlösungen.<br />

Ergänzt wird das Informations-,<br />

Kommunikations- und Beschaffungsangebot<br />

durch eine themenspezifische, zielgerichtete<br />

Palette an Rahmenveranstaltungen,<br />

z. B. das bewährte Ausstellerforum oder<br />

den Schweisstechnik-Tag.<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 151102551)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 39<br />

Das Laser markier system L-Box II punktet vor<br />

allem bei Lebens dauer und Ergonomie.<br />

(Foto: SIC Marking)<br />

NEUES LASERMARKIERSYSTEM<br />

L-BOX II<br />

Remscheid / Stuttgart. Die SIC Marking<br />

GmbH, deutsche Niederlassung der weltweit operierenden<br />

SIC Marking Group, stellt auf der Blechexpo<br />

das neue Lasermarkiersystem L-Box II vor.<br />

Bei dem Lasermarkiersystem L-Box II für Arbeitsstationen<br />

handelt es sich um den vor allem in<br />

ergonomischer Hinsicht optimierten Nachfolger<br />

der erfolgreichen und leistungsstarken L-Box, mit<br />

der sich SIC Marking einen Namen im Bereich der<br />

Faserlasertechnologie für die metallverarbeitende<br />

Industrie gemacht hat. Die L-Box II bietet vielseitige<br />

Beschriftungsmöglichkeiten für unterschiedlichste<br />

Materialien – auch für solche, bei denen<br />

schwächere Systeme wie CO 2<br />

- Laser nicht ausreichen.<br />

Die in der L-Box II eingesetzte gepulste<br />

Ytterbium-Faserlaserquelle zeichnet sich durch<br />

Wartungsfreiheit und eine hohe Lebensdauer von<br />

über 100.000 Betriebsstunden aus.<br />

Das benutzerfreundliche Gehäuse der L-Box II<br />

entspricht der Laserschutzklasse I nach EN 60825-1<br />

und erlaubt den Zugriff auf den Markierbereich von<br />

drei Seiten bei einer Höhe von 200 mm. Das System<br />

be schriftet Werkstücke schnell und hochwertig mit<br />

Texten, Logos und DataMatrix- oder Strichcodes.<br />

Hierfür steht beim Standardmodell ein Markierfenster<br />

(zu kennzeichnender Bereich auf dem Werkstück)<br />

von 100 mm x 100 mm zur Verfügung, bei<br />

Verwendung einer optional erhältlichen Spezialoptik<br />

sogar 170 mm x 170 mm. Weitere Optionen wie<br />

unterschiedliche Zuführungs- und Bestückungslösungen,<br />

Absaugvorrichtungen, Drehachsen, Codeleser<br />

usw. ergänzen das Lasermarkiersystem.<br />

www.sic-marking.de<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4305<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

K<br />

(sm 151102558)<br />

Vielfältige Möglich keiten<br />

bei FolaSal ® und FolaSal ® Stron Sal ®<br />

aus dem Hause Salzgitter Flachstahl GmbH<br />

BANDBESCHICHTETE PRODUKTE<br />

JETZT UNTER 0,4 mm LIEFERBAR<br />

Salzgitter. FolaSal ® und FolaSal ® StronSal ® , die<br />

bandbeschichteten Produkte der Salzgitter Flachstahl,<br />

können nun gütenabhängig in Dicken ab<br />

0,32 mm bzw. 0,36 mm geliefert werden. Damit<br />

wurde das darstellbare Abmessungsspektrum<br />

erneut erweitert, um entsprechende Kundenwünsche<br />

erfüllen zu können. FolaSal und FolaSal<br />

StronSal werden aufgrund ihrer Vielseitigkeit und<br />

Leistungsfähigkeit in den verschiedensten Branchen<br />

eingesetzt.<br />

Typische Anwendungen sind Dach- und Fassadenprofile,<br />

Garagentore, Hausgeräte und Leuchten.<br />

Darüber hinaus wird das kundenspezifisch<br />

beschichtete Material aber auch zur Herstellung<br />

von Möbeln, Klima- und Lüftungstechnik, Labortechnik,<br />

Aufzügen, Schaltschränken und Emballagen<br />

verwendet.<br />

Das Lieferprogramm der Salzgitter Flachstahl<br />

umfasst unterschiedlichste Lacksysteme sowie<br />

Dekorfolien- und Colaminatbeschichtungen. Die<br />

Schichtdicken liegen, je nach System, zwischen 15<br />

und 200 μm. Farbton, Glanzgrad und Oberflächenstruktur<br />

der Beschichtung werden jeweils an<br />

den Kundenwunsch angepasst.<br />

Neben der Auswahl an unterschiedlichen Be -<br />

schichtungssystemen und ihrer Leistungsfähigkeit<br />

spielt für Kunden immer auch das darstellbare<br />

Abmessungsspektrum eine ganz entscheidende<br />

Rolle. In den letzten Jahren zeichnete sich verstärkt<br />

eine Tendenz zur Reduzierung der Materialdicken<br />

ab und Bestelldicken unter 0,40 mm<br />

wurden für die Anwender zunehmend interessanter.<br />

Die Salzgitter Flachstahl ist nun in der Lage,<br />

ihren Kunden FolaSal und FolaSal StronSal gütenabhängig<br />

in Dicken ab 0,32 mm bzw. 0,36 mm<br />

anzubieten.<br />

www.salzgitter-flachstahl.de<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4210<br />

(Quelle: Salzgitter Flachstahl)<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 151102554)<br />

K


WIR MACHEN DEN MEHRWERT.


WIR können<br />

alles zuschneiden,<br />

weil wir zuhören.<br />

Ingo Herrmann, Feinwerkmechanikermeister<br />

„Für höchste Präzision ist Zuhören alles. Denn erst eine genaue Bestandsaufnahme<br />

mit dem Kunden ermöglicht eine ebenso genaue Umsetzung.<br />

Für komplexe und vielfältige Bearbeitungen nutzen wir z. B. unseren<br />

3D-Rohrlaser für Rohre und Profile bis zu 400 mm Durchmesser.<br />

Für das Verständnis eines Kundenwunsches nutzen wir unser Gehör.“<br />

www.kloecknerdeutschland.de<br />

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Produktion in<br />

glühendheißer<br />

Umgebung überwachen?<br />

Kein Problem mit Polytec<br />

Besuchen Sie uns:<br />

STAHL 2015<br />

CCD Congress Center, Düsseldorf,<br />

12. <strong>November</strong> 2015,<br />

Stand P114<br />

LSV-2000<br />

Mit Polytec Laser Surface Velocimetern<br />

messen Sie die Oberflächengeschwindigkeit<br />

und die Länge von nahezu jedem<br />

Material – berührungsfrei und aus<br />

sicherem Abstand. So erzielen Sie<br />

signifikante Einsparungen an Material<br />

und Kosten.<br />

Mehr unter:<br />

www.polytec.de/lsv2000<br />

ONLINEGESCHÄFT MIT<br />

HANDWERKERN UND<br />

PRIVATKUNDEN GESTARTET<br />

Duisburg. Über eine Kooperation mit dem Berliner<br />

Online-Fachhändler Contorion steigt Klöckner<br />

& Co in Deutschland in das attraktive Geschäft<br />

mit Handwerkern und Privatkunden über das<br />

Internet ein. Ab sofort sind über die Contorion-Webseite<br />

mehr als 900 verschiedene Klöckner-<br />

Produkte wie Bleche, Rohre und Profile ohne<br />

Mindestbestellwert online verfügbar. Um die Produkte<br />

passgenau für Handwerker und Privatkunden<br />

anbieten zu können, wurde am Klöckner-<br />

Standort in Frechen eine spezielle Bearbeitungsund<br />

Versandinfrastruktur aufgebaut. Eine Erweiterung<br />

des über Contorion angebotenen Artikelsortiments<br />

sowie die Erschließung weiterer<br />

Internet-Vertriebskanäle im Rahmen einer Multi-<br />

Channel-Strategie ist im weiteren Jahresverlauf<br />

vorgesehen. Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Klöckner & Co SE: »Die Digitalisierung eröffnet<br />

uns völlig neue Vermarktungsmöglichkeiten.<br />

Hierzu gehört auch der wirtschaftliche Vertrieb<br />

von Kleinmengen über das Internet. Die Zusammenarbeit<br />

mit einem innovativen Online-Fachhändler<br />

wie Contorion bietet den optimalen Einstieg<br />

in diesen Markt, in dem sich deutlich höhere<br />

Margen erzielen lassen als in der traditionellen<br />

Stahldistribution.«<br />

www.contorion.de/kloeckner<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4414<br />

MUSS WS(ch)/SE/mh (sm 151102594)<br />

HÖCHST KORROSIONS-<br />

BESTÄNDIGE BESCHICHTUNG<br />

JETZT NORMGEMÄSS<br />

Luxemburg. Magnelis ® , ArcelorMittals führende<br />

Beschichtung aus Zink, Aluminium und Magnesium<br />

bietet höchste Korrosionsbeständigkeit<br />

selbst unter extremen Umweltbedingungen. Seit<br />

Kurzem entspricht die Beschichtung der neuen<br />

europäischen Norm EN 10346:2015. Diese Norm,<br />

die die Anforderungen an schmelztauchveredelte<br />

feuerverzinkte Stahlerzeugnisse regelt, umfasst<br />

seit Juli 2015 auch Zink-Aluminium-Magnesium-<br />

Beschichtungen. Wann immer die Einhaltung der<br />

Norm als Voraussetzung gilt, können Architekten,<br />

Ingenieure und Bauunternehmen nun Magnelis<br />

anbieten. Magnelis ist das Material der Wahl für<br />

eine steigende Anzahl von Anwendungen, etwa<br />

für Solarelemente, Rahmenkonstruktionen aus<br />

Leichtbaustahl für den Bausektor, landwirtschaftliche<br />

Anwendungen und Straßeninfrastruktur.<br />

Die neue Norm zeugt vom großen Erfolg der<br />

Beschichtung, die sich gegenüber herkömmlichen<br />

feuerverzinkten Produkten bewährt hat und, je<br />

nach Anwendungsbereich und Umgebung, eine<br />

Garantie von bis zu 25 Jahren bietet.<br />

K<br />

Magnelis, eine einzigartige metallische Beschichtung<br />

für Stahl, die zu 93,5 % aus Zink, zu 3,5 %<br />

aus Aluminium und zu 3 % aus Magnesium<br />

besteht, bietet einen nachweislich bis zu zehnmal<br />

besseren Schutz gegen atmosphärische Korrosion<br />

als herkömmlicher verzinkter Stahl. Der 3%ige<br />

Magnesiumgehalt trägt zur Bildung einer stabilen<br />

und robusten Schicht über die gesamte Metalloberfläche<br />

bei, wodurch das Produkt einen wirkungsvolleren<br />

Schutz vor Korrosion leisten kann<br />

als Beschichtungen mit niedrigem Magnesiumgehalt.<br />

Auch wirtschaftlich sind die Beschichtungen<br />

die beste Alternative zu verzinkten Produkten<br />

sowie zu Edelstahl und Aluminium, erhöhen die<br />

Korrosionsbeständigkeit signifikant und erreichen<br />

die gleiche Korrosionsbeständigkeit wie standardmäßig<br />

verzinkte Produkte bei geringerer Be -<br />

schichtungsdicke. Magnelis ist zudem wesentlich<br />

umweltfreundlicher, da es wesentlich weniger<br />

herausgewaschenes Zink in den Boden ablaufen<br />

lässt.<br />

www.arcelormittal.com<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4513<br />

MUSS WS(ch)/SE/WS (sm 151102593)<br />

SICHERER LAGERN DURCH<br />

100%ige VERFÜGBARKEIT<br />

Löhne. Fertigungsunternehmen aller Branchen<br />

und Größen stehen heute unter hohem Wettbewerbsdruck.<br />

Der einwandfreie Betrieb ihres<br />

Lagers ist für sie daher unabdingbar. Doch was ist,<br />

wenn es zu Systemausfällen kommt?<br />

Vorbeugende Serviceleistungen rund um das<br />

Lager sind eine kostengünstige und effiziente<br />

Möglichkeit, um die Anlage stets auf dem neuesten<br />

Stand der Technik zu halten sowie im Ernstfall<br />

schnell, flexibel und effektiv zu reagieren.<br />

Wie das in der Praxis aussieht, zeigt die Friedrich<br />

Remmert GmbH. »Wir bieten unseren Kunden<br />

ein um fassendes Portfolio an Serviceleistungen.<br />

Dazu gehört auch die Fernwartung. Unsere Techniker<br />

greifen dabei per IT-Schnittstelle auf das<br />

Lager beim Kunden zu«, erklärt Geschäftsführer<br />

Matthias Remmert<br />

Manchmal ist es damit jedoch nicht getan. In<br />

solchen Fällen kommt ein Expertenteam aus den<br />

Bereichen Mechanik, Elektronik und Software<br />

zum Einsatz. Es entwickelt ein auf den Kunden,<br />

sein Lager und die damit zusammenhängenden<br />

Probleme optimal zugeschnittenes Servicekonzept.<br />

Dieses reicht von der regelmäßigen Wartung<br />

der Anlage bis hin zum 24/7-Full-Service-Kontrakt<br />

– ganz nach Kundenanforderung.<br />

www.remmert.de<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1710<br />

mh/SE/WS (sm 151102543)<br />

K<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


NEUER WERKSTOFFVERBUND AUS STAHL<br />

IN SERIENREIFE<br />

Duisburg. Die 12. Blechexpo ist Bühne für ein neues Werkstoffkonzept von<br />

ThyssenKrupp Steel Europe: Mit dem für die Warmumformung ent wickelten<br />

Werkstoffverbund TriBond steht den Kunden aus der Fahrzeugindustrie nun<br />

eine wegweisende Innovation zur Verfügung. Der neue, aus drei Schichten<br />

aufgebaute Werkstoff besteht aus einer Kombination aus höchstfestem Stahl<br />

in der Mitte und duktilem Stahl außen. So können Eigenschaftsprofile realisiert<br />

werden, die mit homo genen Werkstoffen nicht erreichbar seien: hohe<br />

Duktilität und maximale Festigkeit in einem Produkt. TriBond ist besonders<br />

(Foto: ThyssenKRUPP)<br />

Der Hybridwerkstoff TriBond bietet neue Perspektiven, u.a. für<br />

B-Säulen.<br />

für Strukturbauteile im Auto geeignet, die höchste Anforderungen an Festigkeit<br />

einerseits sowie Biegefähigkeit andererseits erfüllen müssen. Dies gilt<br />

z.B. für Längsträgermaterialien oder B-Säulen. Mit TriBond wird ein Plus an<br />

Sicherheit im Fahrzeug bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Gewichtsreduktion<br />

durch das hohe Leichtbaupotenzial der Innovation erreicht.<br />

ThyssenKrupp ist der einzige Automobilzulieferer, der maßgeschneiderte,<br />

warmumgeformte Werkstoffverbunde aus Stahl anbieten kann. Für die Haushaltsgeräteindustrie<br />

stellt ThyssenKrupp Steel Europe u.a. eine Neuheit aus<br />

der PLADUR-Produktfamilie organisch beschichteter Feinbleche vor: PLADUR<br />

Thermosafe sorgt für einen sichereren Umgang mit warmen Oberflächen bei<br />

Trocknern oder Geschirrspülern, indem die Wärmeleitfähigkeit des Stahls<br />

abgesenkt wird, so dass Kontaktverbrennungen vermieden werden. Eine<br />

weitere Neuheit aus dem PLADUR-Segment bedient die Bauindustrie: Als<br />

Ergebnis einer Entwicklungspartnerschaft mit der Metallumformspezialistin<br />

Fielitz GmbH ist es nun möglich, frei programmierbare 3-D-Geometrien auf<br />

bandbeschichtete Oberflächen aufzubringen und zur ästhetischen Fassadengestaltung<br />

zu nutzen. Die Elektromobilität kann von einer Weiterentwicklung<br />

von nichtkornorientiertem Elektroband profitieren: Powercore ist für E-Motoren<br />

geeignet und zeichnet sich durch geringe Verluste bei gleichzeitig<br />

hohen mechanischen Eigenschaften aus. Abgerundet wird der Messeauftritt<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe durch Themen aus dem Bereich Verpackungsstahl,<br />

weitere Lösungen für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie und<br />

den Maschinen- und Anlagenbau.<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

/<br />

SPALTBAND<br />

DICKENPROFIL<br />

MESSEN<br />

FÜR ALLE:<br />

3 BLECHDICKEN<br />

3 BLECHBREITEN<br />

3 OBERFLÄCHEN<br />

3 LEGIERUNGEN<br />

spaltband@LAP-LASER.com<br />

www.LAP-LASER.com/SPALTBAND<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4308<br />

K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 151102625)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


44 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

IN DIESEM<br />

KRAN STECKT<br />

DIE POWER<br />

VON 12.000<br />

SPEZIALISTEN.<br />

In jedem Konecranes Produkt steckt das Engagement,<br />

das Können und die Leidenschaft aller unserer Mitarbeiter.<br />

Und – in jedem unserer Kräne steckt das, was wir bei<br />

Ihnen, unseren Kunden, täglich lernen. Als eines der<br />

marktführenden Unternehmen der Kran- und Hebetechnik<br />

sind wir nicht nur bestens vernetzt, sondern auch mit den<br />

Arbeitsabläufen fast aller relevanten Branchen bestens<br />

vertraut. Diese Erfahrung in Kombination mit unserer<br />

Leidenschaft für perfekte Lösung versetzt uns in die Lage,<br />

gemeinsam mit Ihnen nicht nur Lasten, sondern auch<br />

Ihre Potentiale in Sachen Effizienzsteigerung und<br />

Kostenreduktion zu heben.<br />

Also: Heben Sie den Hörer ab und sprechen Sie mit uns.<br />

Es lohnt sich.<br />

Konecranes GmbH<br />

Robert-Bosch-Str. 18, 63303 Dreieich, Germany, Tel +49 6103 7333-0<br />

info.germany@konecranes.com www.konecranes.de<br />

INNOVATIVES WASSERSTRAHLSCHNEIDEN<br />

Schweinfurt / Eben. Mit der Live-Demons tration seines erfolgreichen<br />

3D-Schneidkopfes »STM3D/68« und des brandneuen »OneClean Systems«<br />

für das Recycling von Rein- und Abrasivwasser präsentieren der österreichische<br />

Wasserstrahlspezialist STM und sein deutscher Systempartner Maximator<br />

JET zukunftsfähige<br />

Lö sungen für effizientes<br />

Wasserstrahlschneiden.<br />

Angesichts der wachsenden<br />

Kosten für Energie und<br />

Wasser stellt STM 2015<br />

zwei Eigenentwicklungen<br />

vor, die das Schneiden mit<br />

Wasser nicht nur präziser,<br />

sondern auch erheblich<br />

kosteneffizienter machen.<br />

Auf Ressourcenebene ga -<br />

rantiert das »One Clean«-<br />

System deutlich niedrigere<br />

Wasser- und Abrasivkosten.<br />

Dafür sorgt eine bisher<br />

einzigartige modulare Wasseraufbereitungslösung,<br />

die nicht nur Schlamm aus<br />

dem Schneidbecken befördert,<br />

sondern auch Schnittwasser<br />

soweit reinigt, dass<br />

es problemlos in den Kanal<br />

eingeleitet werden kann,<br />

und in der Endausbaustufe<br />

Schneidwasser zu 100 % und Abrasiv zu 50 % wiederaufbereiten kann. Mit<br />

dieser jederzeit nachrüstbaren Innovation sorgt STM dafür, dass Neu- und<br />

Bestandskunden ihre Fertigungsprozesse nachhaltig zukunftsfähig machen<br />

und rentabler gestalten können.<br />

Der 3-D-Schneidkopf »STM3D/68« ist seit seiner Entwicklung ein Fixstern<br />

im Bereich des Wasserstrahlschneidens. Er ermöglicht paralleles 2-D- und<br />

3-D-Schneiden mit und ohne Abrasiv bei Schräglagen bis zu 68° und Drücken<br />

bis 6.000 bar auf Basis ein- und derselben Software. Damit sinken die<br />

Betriebskosten für erstklassige 3-D-Schnitte auf das Niveau von herkömmlichen<br />

2-D-Schnitten.<br />

www.maximator-jet.de<br />

www.stm.at<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 5, Stand 5104<br />

K<br />

WS(ch)/SE/mh (sm 151102648)<br />

KOMPLETT DIGITALES SCHWEISSMANAGEMENT<br />

Lahti. Kemppi präsentiert auf der Messe »Schweisstec« im <strong>November</strong> 2015<br />

eine Komplettlösung für Schweißqualität und Produktions management, die<br />

alle erforderlichen Daten der Schweißproduktion digital sammelt. Mit dem<br />

ARC System 3 hat Kemppi ein Softwareprogramm entwickelt, das die exakte<br />

Kontrolle und Analyse der Schweißdaten ermöglicht. Damit verbunden ist<br />

eine komplett automatisierte Schweißkontrolle und Dokumentensammlung.<br />

Auch die Qualifikationen des Schweißers, Schweißinstruktionen und Informationen<br />

über NDT-Prüfungen sind über einen einzigen Server mit Cloud-<br />

Service ohne Weiteres verfügbar.<br />

www.kemppi.com<br />

/<br />

(Foto: Maximator Jet/STM)<br />

Schweisstec: Halle 6, Stand 6515<br />

Schneidkopf für kombinierte 3-D- und<br />

2-D-Anwendungen<br />

mh/SE/WS (sm 151102696)<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 45<br />

LÖSUNGEN VOM HANDWERK BIS ZUR INDUSTRIE<br />

Wessobrunn-Forst. Die Schröder-Group präsentiert auf der Blechexpo<br />

die beiden Unter nehmen Hans Schröder Maschinenbau und SCHRÖDER-<br />

FASTI als erfolgreiche Spezialisten für die Blechbearbeitung mit einem<br />

umfangreichen Portfolio an Maschinen zum Trennen und Biegen. Das Spektrum<br />

der Live-Demonstrationen reicht von handbetriebenen Maschinen für<br />

Handwerk und Baustelle bis zu flexibel einsetzbaren, hochpräzisen Schwenkbiegemaschinen<br />

für den industriellen Dauereinsatz. Ein Highlight am Messestand<br />

ist eine innovative Option für die Schwenkbiegemaschine PowerBend<br />

Professional. Diese äußerst erfolgreiche Maschine hat sich in zahlreichen<br />

industriellen Anwendungen bewährt, wo sie nicht nur durch ihre Robustheit<br />

und Präzision, sondern auch durch effizienzsteigernde Optionen wie<br />

Up-and-Down-Biegewange und drehbare Oberwange punktet. Mit der Op -<br />

tion des Saugplattenanschlags bietet sie als einzige Maschine ihrer Klasse<br />

nun auch die Teilautoma tion der Bearbeitung. Die Scherenexperten von<br />

SCHRÖDER-FASTI stellen mit der PowerShear Professional eine neue Generation<br />

energieeffi zienter, hydraulischer Tafelscheren vor. Der neue Antrieb mit<br />

frequenzgeregeltem Motor und hydraulischer Pumpe kommt mit deutlich<br />

weniger Hydrauliköl aus und verbraucht weniger Energie. Ein Erfolgsrezept<br />

der Hans Schröder Maschinenbau GmbH: Auch sehr erfolgreiche Lösungen<br />

werden kontinuierlich weiterentwickelt. Beispiel dafür ist die bekannte ASK 3.<br />

Die Neufassung dieser Segmentabkantbank mit segmentierten Werkzeugen<br />

an allen Wangen gewährt noch größere Freiräume für das Werkstück. Die<br />

leichtgängigen, schnell fixierbaren Auflage- und Anschlagkonsolen können<br />

komfortabel und zeitsparend von der Bedienerseite aus verändert werden.<br />

Mit dem neuen, ausrückbaren Biegewinkelanschlag bleiben Einstellungen<br />

auch dann erhalten, wenn zwischendurch ein Umschlag gebogen wird.<br />

www.schroeder-group.en<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1708<br />

STAHLKOMPETENZ IM FOKUS<br />

K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 151102572)<br />

Essen. KNAUF INTERFER setzt auf der Blechexpo 2015 einen Schwerpunkt<br />

bei der Stahlkompetenz der Unternehmensgruppe. Mit einem breiten Produktportfolio<br />

und umfangreichen Dienstleistungsspektrum zeigen die Stahl<br />

liefernden Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe passgenaue Lösungen<br />

für die vielfältigsten Anwendungen.<br />

KNAUF INTERFER bietet branchen- und werkstoffübergreifend Produkte,<br />

Dienstleistungen und Logistiklösungen, die die gesamte Produktionskette<br />

des Anwenders berücksichtigen. »Aus der individuellen Kombination von<br />

Material und Anarbeitung, Service und Liefertreue ergeben sich für unsere<br />

Kunden Mehrwerte und Wettbewerbs vorteile«, so Dr. Klaus Kremper, Vorsitzender<br />

des Vorstandes/CEO der KNAUF INTERFER SE. Diese ganzheitliche<br />

Herangehensweise veranschaulicht das Unternehmen u. a. mit Exponaten<br />

und Mustermaterialien. »Im Zentrum aber soll der konstruktive Dialog mit<br />

unseren Kunden und Partnern stehen«, so Dr. Kremper. Schwerpunkt des<br />

Geschäftsfeldes Distribution ist die Bevorratung und Distribution eines<br />

umfangreichen Portfolios von Lang-, Flach- und Rohrprodukten. Die Stahl-<br />

Service-Center verfügen über eine hochmoderne Maschinen- und Anlagentechnik<br />

zur Herstellung und Bearbeitung von Coils, Spaltbändern, Wickelringen,<br />

Zuschnitten und Tafeln. Das Geschäftsfeld Stahlverarbeitung umfasst<br />

die mechanische Bearbeitung und anspruchsvolle Fertigungsverfahren wie<br />

autogenes Brennschneiden oder Plasma- und Laserschneiden. Im Geschäftsfeld<br />

Kaltwalzen werden kaltgewalzte und oberflächenveredelte Bandstähle<br />

in den verschiedensten Güten und Größen erzeugt.<br />

www.knauf-interfer.de<br />

/<br />

Sie setzen<br />

auf starke<br />

Projektpartner.<br />

Wir sind das.<br />

Beste Produkte, effiziente Logistik,<br />

geprüfte Qualität und fundierte Beratung –<br />

dafür steht das Haus rff seit fast 40 Jah ren.<br />

Profitieren Sie von einem umfassenden<br />

Produktportfolio und innovativen Serviceleistungen.<br />

Setzen Sie auf einen starken<br />

Partner, wenn es um die Lieferung von<br />

Rohren und Rohrverbindungen nach DIN,<br />

DIN EN, ASME und für die chemische<br />

Industrie auch nach PAS geht.<br />

Gemeinsam finden wir die beste Lösung<br />

und schnüren maßgeschneiderte Servicepakete.<br />

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Blechexpo: Halle 4, Stand 4208<br />

K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 151102570)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


46 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

(Foto: EWM)<br />

GERINGERE SCHWEISSKOSTEN,<br />

HÖHERE QUALITÄT<br />

Mündersbach. Die EWM AG, führender Hersteller<br />

für Lichtbogenschweißtechnik, zeigt auf<br />

der Blechexpo / Schweisstec zahlreiche Neuerungen<br />

rund um die »Multimatrix«-Technologie. Mit<br />

einem EWM-Schweißgerät ist der Anwender für<br />

jede schweißtechnische Herausforderung gerüstet.<br />

Denn bei den EWM-Schweißgeräten sind<br />

sämtliche gerätespezifischen Schweißverfahren<br />

für Stahl, CrNi-Werkstoffe sowie Aluminium<br />

immer im Gerätepreis enthalten – das ist der<br />

All-in-Gedanke. Damit lässt sich die gesamte<br />

Bandbreite an Aufgabenstellungen abdecken.<br />

Ein neues innovatives Metall-Inertgas-/Metall-Aktivgas-(MIG/MAG-)Schweißverfahren<br />

ist<br />

»forceArc puls«, das den Einstieg ins Impulsschweißen<br />

durch die einfachste Handhabung<br />

erleichtert. »forceArc puls« bietet im oberen Leistungsbereich<br />

viele Vorteile: minimierte Nacharbeit<br />

durch den nahezu spritzerfreien Lichtbogen, weniger<br />

Wärmeeinbringung, sichere Spaltüberbrückung<br />

und höhere Schweißgeschwindigkeit.<br />

Die neue Geräteserie Picomig Synergic 180<br />

A-300 A ist für den flexiblen Einsatz in Produktion<br />

und Montage konzipiert. Neben dem MIG/MAG-<br />

Standardschweißen eignet sich die Picomig auch<br />

zum WIG-Liftarc-, Lichtbogenhand- und Fülldrahtschweißen<br />

sowie zum Metall-Schutzgas-(MSG-)<br />

Löten.<br />

www.ewm-group.com<br />

/<br />

Blechexpo/Schweisstec:<br />

Halle 6, Stand 6207<br />

Der nahezu<br />

spritzerfreie<br />

»forceArc puls«-<br />

Lichtbogen<br />

minimiert die<br />

Nacharbeit.<br />

mh/SE/WS (sm 151102667)<br />

K<br />

NEUE LÖSUNG FÜR KOMBINIERTE<br />

ROHRUMFORMUNG<br />

Schmallenberg. Für eine effiziente Rohrendenumformung<br />

reicht ein einziges Fertigungsverfahren<br />

häufig nicht aus, um das Rohr in die perfekte<br />

Wunschform zu bringen. Erst mit dem effektiven<br />

Zusammenspiel einer kombinierten axialen und<br />

rollierenden Rohrumformung eröffnen sich dazu<br />

die Möglichkeiten. Hierfür haben die Ingenieure<br />

der transfluid Maschinenbau GmbH eine neue<br />

Baureihe ihrer bewährten Kombinationsmaschinen<br />

entwickelt. Dazu Geschäftsführerin Stefanie<br />

Flaeper: »Es gibt insgesamt fünf grundlegende<br />

Änderungen. Zunächst ist unsere Kombinationsmaschine<br />

rein äußerlich noch kompakter geworden.<br />

Sämtliche Antriebe sind elektrisch und können<br />

damit CNC-gesteuert synchron axial und<br />

radial bewegt werden. Und wir haben den Part<br />

der rollierenden Umformtechnik nochmals enorm<br />

verbessert. Diese Technik erlaubt es erstmals relativ<br />

werkzeugunabhängige Konturen zu formen.<br />

Hinzu kommt, dass die Anlagen jetzt auch CNCgesteuert<br />

betrieben werden können und es ist<br />

möglich, bereits rückläufig gebogene Rohre sehr<br />

effizient umzuformen.«<br />

Mit der neuen Ausstattung der Kombinationsmaschinen<br />

ergeben sich weitere Möglichkeiten<br />

für die Rohrumformung. So kann beispielsweise<br />

die Staucheinheit trotz elektrischem Antrieb mit<br />

einem Zwischenspanner ausgestattet werden. In<br />

der Rolliertechnik können unterschiedlichste<br />

Werkzeuge für verschiedenste Rollierungen ge -<br />

nutzt werden und die Anlagen können spanlos<br />

trennen – von innen nach außen und umgekehrt.<br />

Dank der neu eingesetzten CNC-Technik ist es –<br />

wie bei den Stand-Alone-Rolliermaschinen von<br />

transfluid – jetzt erstmals möglich, werkzeugunabhängig<br />

Konturen anzuformen. Mit ihrer neuen<br />

Kombinationsmaschine sind sich die südwestfälischen<br />

Maschinenbauer sicher, ihren Kunden die<br />

passende Lösung für Rohre und für die dynamischen<br />

Herausforderungen der Märkte zu bieten.<br />

www.transfluid.de<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4000<br />

K<br />

WS(Jp)/ mh (sm 151102695)<br />

50 JAHRE ERFAHRUNG -<br />

DIE WIR AN SIE WEITERGEBEN!<br />

• MIG/MAG-Schweißmaschinen<br />

•Pulse-Arc-Schweißmaschinen<br />

•TIG (WIG) Schweißmaschinen<br />

•Plasmaschweiß- und Schneidanlagen<br />

•Elektroden Schweißgeräte<br />

•Automaten-Bauteile<br />

•System-Automaten<br />

Merkle Schweißanlagen-Technik GmbH I Industriestr. 3 I D-89359 Kötz I Tel.: 08221 915-0 I Fax: 08221 915-40 I info@merkle.de I www.merkle.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 47<br />

INTELLIGENTES ROBOTER-SCHWEISSSYSTEM<br />

Pettenbach. Auf der Blechexpo / Schweisstec 2015, präsentiert Fronius u.a.<br />

die intelligente Roboterschweißplattform TPS/i Robotics. Das System, das aus<br />

mehreren miteinander vernetzten Komponenten besteht, arbeitet äußerst<br />

effizient, erkennt selbstständig Fehleinstellungen sowie weitere Herausforderungen<br />

und hilft<br />

dem Anwender, diese<br />

schnell und einfach zu<br />

besei tigen. Zentrum<br />

des Roboterschweißsystems<br />

ist die moderne<br />

Schweißstromquelle<br />

des Typs TPS/i. Diese<br />

reagiert während des<br />

Schweißprozesses auf<br />

Störgrößen – z. B. thermische<br />

Verformung –<br />

und optimiert automatisch<br />

Lichtbogenstabilität<br />

und Einbrand.<br />

Darüber hinaus überzeugt<br />

TPS/i Robotics<br />

durch Effizienz und<br />

Intelligent, sicher und effizient: Auf der Sicherheit: Ein intuitives<br />

Programmsetup,<br />

Blechexpo / Schweisstec 2015 zeigt Fronius<br />

das Robotorschweißsystem TPS/i Robotics. hohe Schweißgeschwindigkeiten<br />

und<br />

einfache Wartung<br />

ermög lichen eine schnelle und wirtschaftliche Serien fertigung. Bei einer fehlerhaften<br />

Konfiguration, einem gefährlichen Betriebszustand sowie ausgefallenen<br />

oder beeinträchtigten Komponenten wird der Anwender automatisch<br />

benachrichtigt und kann frühzeitig reagieren. Dies hilft, teure Stillstandzeiten<br />

zu vermeiden und die maximale Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen.<br />

www.fronius.com<br />

/<br />

Blechexpo / Schweisstec 2015: Halle 6, Stand6206<br />

(Foto: Fronius)<br />

K<br />

WS(ch)/SE/mh (sm 151102571)<br />

www.vip-kommunikation.de<br />

Präzision ist unsere Stärke, komplexe<br />

Aufgaben unsere Leidenschaft<br />

FÜR LOCHBLECHE DER BESONDEREN ART<br />

Wir entwickeln und fertigen kundenspezifi sche<br />

Lochbleche und Lochblechprodukte bis<br />

hin zur einbaufähigen Komponente.<br />

Mit unserem Know-how und der Erfahrung aus<br />

150 Jahren sind wir Ihr Ansprechpartner für<br />

komplexe Aufgaben.<br />

L O C H A N S T A L T<br />

AHERHAMMER<br />

STAHLSCHMIDT & FLENDER G·M·B·H<br />

www.aherhammer.de<br />

LANTEK-LÖSUNGEN ZUR INTELLIGENTEN FABRIK<br />

Darmstadt. Auf der Blechexpo zeigt Lantek Lösungen zur intelligenten<br />

Fabrik. »Die Durchdringung der Produk tion mit Software geht zunehmend<br />

in immer kleinere Unternehmen hinein – bis zum ›kleinen‹ Handwerker, der<br />

erkennt, wie profitabel eine vernünftige IT für seinen Betrieb ist«, sagt<br />

Christoph Lenhard, diplomierter Maschinenbauingenieur und Lantek-Vertriebsleiter<br />

für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Konzept »Lantek<br />

Factory« macht kleine Betriebe und große, internationale Unternehmen<br />

der Metallbranche mit schnellen und leistungsfähigen Softwarelösungen fit<br />

für das Zeitalter »Industrie 4.0«.<br />

Das Softwareunternehmen Lantek ist ein internationales Unternehmen<br />

mit Sitz in Deutschland und 15 Länderbüros weltweit und zählt zu den internationalen<br />

Marktführern mit seinen maschinenunabhängigen CAD-/CAM-/<br />

MES-/ERP-Lösungen für die Metallindustrie. Lohnfertiger, Zulieferbetriebe<br />

oder Maschinenbauer – mehr als 16.000 Kunden in über 100 Ländern vernetzen<br />

durch Lantek-Software ihre Produktion mit dem technischen Planungsprozess<br />

sowie Einkauf und Vertrieb. Vom Angebot über die Produktion<br />

bis zur Materialwirtschaft steuern sie sämtliche Maschinen und Prozesse aus<br />

einer Ober fläche. Das ermöglichen u.a. Schnittstellen zu mehr als 1.000<br />

Maschinentypen.<br />

www.lanteksms.com<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1810<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

K<br />

WS(ch)/SE/ (sm 151102585)


48 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

WALZPROFILIEREN – EIN REINES<br />

BIEGEUMFORMVERFAHREN?<br />

Frölich und Klüpfel<br />

Drucklufttechnik GmbH & Co. KG<br />

Wernerstraße 32, 42285 Wuppertal<br />

Telefon: +49 (0)2 02 / 89 002 0<br />

Internet: www.froelich-kluepfel.de<br />

E-Mail: info@froelich-kluepfel.de<br />

Iserlohn. Walzprofilieren ist laut Definition ein reines Biegeumformverfahren.<br />

Doch in der Praxis kommt häufig – ob gewollt oder ungewollt – die Massivumformung<br />

hinzu. Dies lässt sich kaum vermeiden, wenn z. B. am Blechrand mit<br />

nur wenigen Umformstufen ein Falz gewalzt wird. Ungewollt treten oft Tiefzieheffekte<br />

auf, beispielsweise wenn zwei oder mehr Biegezonen pro Profilhälfte<br />

gleichzeitig gebogen werden und das »Einfließen« des Profils in das Gerüst<br />

unterbunden wird. Die Auswirkungen dieser Effekte möchte man gerne im<br />

Voraus bestimmen; dazu eignet sich die Finite-Elemente-Simulation. Dabei hat<br />

man die Wahl zwischen Schalenelementen (Shells) und Volumenelementen<br />

(Solids). Schalenelemente eignen sich für reines Biegeumformen und sind sehr<br />

schnell und effektiv. Allerdings haben sie Grenzen, wenn Massivumformung<br />

auftritt. Dafür sind Volumenelemente besser geeignet, benötigen jedoch längere<br />

Rechenzeit. In der neuen Version der international weit verbreiteten Walzprofiliersoftware<br />

UBECO PROFIL kann der Konstrukteur nun je nach Anwendungsfall<br />

wählen, ob er Schalen- oder Volumenelemente benutzen möchte,<br />

wenn er die Dateien mit dem Simulations modell für das FEM-System LS-DYNA<br />

erzeugt. Bei den Volumenelementen kann er je nach Blech dicke wählen, ob mit<br />

2, 4, 6 oder mehr Elementen in Blechdickenrichtung gerechnet werden soll.<br />

www.ubeco.com<br />

Blechexpo: Halle 7, Stand 7508<br />

K<br />

/<br />

NEUE STÄHLE VON SSAB<br />

mh/SE/WS (sm 151102668)<br />

Düsseldorf. SSAB ist auf der Blechexpo in Stuttgart vertreten und präsentiert<br />

dort u. a. den neuen hochfesten Stahl Strenx, ein neues organisch be -<br />

schichtetes Stahlfeinblech GreenCoat, Docol (den ultrahochfesten Stahl für<br />

die Automobilindustrie) und Laser Plus, einem Stahl mit hervorragenden<br />

Umformungseigenschaften und konstant guten Schneideigenschaften für<br />

eine zuverlässige Produktion.<br />

Experten aus Technik und Verkauf von SSAB stehen vor Ort zur Verfügung,<br />

um die neuen Produkte und Applikationen vorzustellen.<br />

www.ssab.com<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4001<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 151102708)<br />

Ihre Spezialisten für<br />

Schneiden und Richten<br />

Blechexpo 2015<br />

Stand 8410, Halle 8<br />

Besuchen Sie uns<br />

vom 3.11. bis 6.<strong>11.2015</strong><br />

an unserem Stand auf der<br />

Blechexpo Stuttgart.<br />

EP300 live<br />

am Messestand!<br />

Burghardt+Schmidt GmbH<br />

Raiffeisenstr. 24, D-75196 Remchingen<br />

Tel. +49 7232 3661-0<br />

info@b-s-germany.de · www.b-s-germany.de<br />

SCHNUTZ GmbH<br />

Siegstr. 75–77, D-57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 25062-0<br />

info@schnutz.com · www.schnutz.com<br />

NEUE RUNDNAHT- UND<br />

ECKNAHTSCHWEISSMASCHINE<br />

Schnelldorf. Mit gleich zwei neu entwickelten Schweißmaschinen stellt<br />

sich Schnelldorfer Maschinenbau auf der diesjährigen Schweisstec &<br />

Blechexpo in Stuttgart vor. Die Besucher können die Rundnahtschweißmaschine<br />

Rotaweld 200 – 500 ebenso bewundern wie die Ecknahtschweißmaschine<br />

Cornerweld Nimble Safe 100 mit neuem pneumatischem Linearspannsystem.<br />

Darüber hinaus hat das Unternehmen die bewährte Längsnahtschweißmaschine<br />

Elena 1000 II D60 im Ge päck, die auf das Schweißen von<br />

0,2 bis 1,5 mm dicken Blechen bei kleinen Durchmessern spezialisiert ist.<br />

Highlight der Cornerweld Nimble Safe 100 ist das neue pneumatische<br />

Linearspannsystem, das einen deutlich beschleunigten Werkteilwechsel<br />

erlaubt. Besonders für Blechlohnfertiger ist diese Variante des präzisen Ecknahtschweißens<br />

nach Herstelleraussagen interessant. Die Schweißlänge liegt<br />

bei 100 mm. Die Aufkantung der Bauteile ist bis zu 80 mm und die innere<br />

Umkantung bis zu 42 mm möglich.<br />

Die Rotaweld ist die neue Rundnahtschweißmaschine von Schnelldorfer<br />

zum Lichtbogenschweißen kleiner bis mittlerer rotationssymmetrischer Bauteile,<br />

etwa von Flansch-Metallbalg- Verbindungen oder Flansch-Rohr-Verbindungen.<br />

Die Durchmesser liegen dabei zwischen 15 und 200 mm. Spitzenweiten<br />

bis zu 500 mm sind möglich.<br />

www.schnelldorfer-maschinenbau.de<br />

Blechexpo/Schweisstec: Halle 6, Stand 6301<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151102672)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 49<br />

Die TruLaser 2030<br />

fiber eignet sich<br />

besonders für das<br />

Schneiden dünner<br />

Bleche von 1 bis<br />

12 mm Dicke.<br />

MIT HOHER LEISTUNG KOMPAKT<br />

2-D-LASERSTRAHLSCHNEIDEN<br />

Ditzingen. Hohe Leistung in einer kompakten<br />

Anlage – die TruLaser Serie 2000 von TRUMPF<br />

bietet genau das. Eine intuitive Bedienung, geringer<br />

Platzbedarf sowie eine schnelle und einfache<br />

Installation zeichnen sie aus. Zudem schneidet die<br />

Maschine mit dem TruDisk-Festkörperlaser insbesondere<br />

dünnes Blech sehr schnell. Zur hohen<br />

Produktivität trägt auch die gesteigerte Dynamik<br />

der Maschine durch die doppelt geführte Bewegungseinheit<br />

bei. Für geringe Nebenzeiten sorgen<br />

zahlreiche Funktionen wie die Ein-Schneidkopf-<br />

Strategie und ein optionaler Düsenwechsler.<br />

Alle Materialien und Blechdicken lassen sich<br />

mit der gleichen Schneideinheit bearbeiten. Das<br />

spart Rüstzeiten, denn ein Umrüsten von Linsen<br />

oder Schneidköpfen ist nicht notwendig.<br />

Die Schlüsselkomponenten der Maschine wie<br />

Schaltschrank, Kompaktentstauber und Laser sind<br />

im Standard in den Maschinenrahmen integriert.<br />

Mit den genannten Eigenschaften eignet sich die<br />

TruLaser 2030 fiber ideal für Lohn- und Eigenproduktfertiger,<br />

die nur eine Maschine benötigen und<br />

hauptsächlich dünne Bleche von 1 bis 12 mm<br />

schneiden. Interessant ist die Anlage auch für<br />

Unternehmen, die bereits Laserschneidanlagen<br />

besitzen und ihre Kapazität in der Dünnblechbearbeitung<br />

ausbauen möchten. In beiden Fällen ist<br />

(Bild: TRUMPF)<br />

es möglich, bei Bedarf auch bis zu 20 mm dicke<br />

Bleche zu schneiden.<br />

www.trumpf.com<br />

/<br />

Blechexpo:<br />

Halle 1, Stand 1206 und 1408<br />

mh/SE/WS (sm 151102673)<br />

K<br />

bilstein-gruppe.de<br />

Wir bewegen Stahl<br />

Halle 4, Stand 4310<br />

BILSTEIN GmbH & Co. KG<br />

Im Weinhof 36 | 58119 Hagen | Germany<br />

Phone +49 2334 82-0 | info@bilstein-kaltband.de<br />

BILSTEIN | HUGO VOGELSANG | KWW | BILSTEIN COLD ROLLED STEEL | SHEARLINE STEEL STRIP | INAC | BILSTEIN TRADING (SHANGHAI)


50 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Präzisionslängsteilsysteme<br />

für sensible Bandoberflächen<br />

Ohne jeden Kratzer: Spezielle Technik vermindert<br />

Ausschuss beim Trennen hochempfindlicher Bänder<br />

Remchingen. Metallbänder mit aufwendig bearbeiteten Oberflächen<br />

werden heute für immer mehr Anwendungen verlangt. Die Bearbeitung,<br />

insbesondere das Teilen der Bleche in Bänder der gewünschten Breite,<br />

darf daher das Material nicht beeinträchtigen. Je nach Breite und Gewicht<br />

der Bänder bieten sich dazu zwei unterschiedliche Bauweisen von<br />

Längsteilanlagen an – mit Schlaufe und Bremssystem nach der Schere<br />

und ohne Schlaufe.<br />

Das Spektrum der zu bearbeitenden<br />

Metallbänder reicht von repräsentativen<br />

Sichtteilen wie Fassaden oder Zierleisten, die<br />

aufgrund der Außenwirkung makellos sein<br />

müssen, bis hin zu Funktionskomponenten<br />

wie Leiterbändern, die bei Beschädigungen<br />

nicht mehr die verlangte Leistung erbringen<br />

würden. Da eine Nachbearbeitung kaum<br />

wirtschaftlich umsetzbar wäre, machen<br />

schon kleinste Kratzer die Ware für derartige<br />

Bereiche zum Ausschuss. Idealerweise sollte<br />

beim Bearbeiten die Oberfläche so wenig<br />

wie möglich berührt werden.<br />

Keine Kompromisse beim Einhalten<br />

der Qualitätsvorgaben<br />

»Generell muss man sich beim Schneiden<br />

empfindlicher Oberflächen vollkommen auf<br />

die Anlage verlassen können, da die Bänder<br />

sofort aufgewickelt werden«, erklärt Thomas<br />

Baral, Geschäftsführer des Schneid- und Richtmaschinenbauers<br />

Burghardt + Schmidt (B + S).<br />

Obwohl die Toleranzen hinsichtlich Optik und<br />

Funktionalität in allen Branchen immer geringer<br />

werden und bereits kleine Abweichungen<br />

eine Charge wertlos machen können, ist ein<br />

nachträgliches Polieren oder Glätten von Fehlern<br />

dadurch praktisch ausgeschlossen. Selbst<br />

Nachkontrollen sind höchstens stichprobenweise<br />

möglich. »Grob ge sagt: Entweder die<br />

Qualität stimmt oder nicht. Es gibt keine Kompromisse<br />

bei der Einhaltung der Qualitätsvorgaben«,<br />

so der Ex perte. Speziell weiche Werkstoffe,<br />

die im Vorfeld bereits gebürstet,<br />

lackiert oder poliert wurden, stellen hier eine<br />

Herausforderung dar.<br />

Herkömmliche Längsteilscheren lassen<br />

sich für derartige Anwendungen nicht einsetzen,<br />

weil raue Rollen, ungleiche Bandzüge<br />

und Geschwindigkeiten sowie me -<br />

chanische Bremssysteme zu Druckstellen,<br />

Kratzern oder ausgerissenen Stellen führen<br />

würden: »Bandzug und Bremsen sind die<br />

Hauptprobleme in diesem Bereich. Ist der<br />

Zug nicht konstant, kann es zu Relativbewegungen<br />

in der Schere kommen, was einen<br />

sauberen Schnitt verhindert und Riefen auf<br />

der Überfläche erzeugen könnte«, so Baral.<br />

Selbst die gängige indirekte Zugmessung,<br />

die die wirkenden Kräfte an der Motorleistung<br />

abschätzt, reicht hier nicht aus, da sie<br />

zusätzliche Effekte wie etwa die Reibung<br />

außer Acht lässt. Auch Versuche, die Bänder<br />

mittels mit Vliessstoff beschichteter Brems-<br />

(Foto: Burghardt + Schmidt)<br />

Für schmale Bänder mit empfindlichen<br />

Oberflächen empfehlen sich Längsteilanlagen<br />

ohne Schlaufen. Dadurch kann auch auf ein<br />

Bremssystem verzichtet werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 51<br />

rollen zu bremsen, seien wenig zielführend:<br />

»Solche Systeme erfordern in jedem Fall<br />

einen leichten Vorzug, wofür man die Oberfläche<br />

berühren muss – und das birgt Schadensrisiken.«<br />

Konstanter Zug und sensible<br />

Bremsen schützen die Oberfläche<br />

Bei Burghardt + Schmidt empfiehlt man<br />

daher bei sensiblen Oberflächen je nach<br />

Anforderungsprofil zwei unterschiedliche<br />

Anlagenkonzepte: Für sehr schmale und<br />

dünne Bänder werden Längsteilanlagen<br />

ohne Schlaufen vor oder nach der Schere<br />

eingesetzt. Auf diese Weise arbeiten die<br />

Maschinen mit Direktzug, sodass auf Bremsen<br />

ganz verzichtet werden kann. Damit<br />

bleibt als kritischer Faktor nur die Gleichförmigkeit<br />

des Bandzugs auf der Ab- und<br />

der Aufwicklerseite. Um hier konstante Werte<br />

zu gewährleisten, wird eine elektronische<br />

Tänzerregelung vor der Längsteilschere mit<br />

einer direkten Zugmessung danach kombiniert.<br />

Die Messung erfolgt mittels Dehnungsstreifen<br />

in Zugmessdosen, die in die<br />

Lager der Umlenkrollen vor den Aufwicklern<br />

integriert sind, wodurch der faktische Zugwert<br />

ermittelt und gegebenenfalls automatisch<br />

feinjustiert werden kann.<br />

Bei breiten Eingangsmaterialien, großen<br />

Bunddurchmessern und hohen Durchlaufgeschwindigkeiten<br />

bis zu 400 m/min kann<br />

dagegen auf eine Schlingengrube nach der<br />

Schere nicht verzichtet werden, da sich<br />

sonst die unterschiedlich langen Bänder<br />

nicht alle gleich straff aufwickeln ließen.<br />

Allerdings wird dadurch auch eine Bremse<br />

vor den Aufhaspeln erforderlich. Hierzu liefert<br />

B + S zusätzlich zur Tänzerregelung spezielle<br />

Vakuumbremsrollen, die die Oberseite<br />

der Bänder nicht berühren. Statt wie bei<br />

Plattenbremsen das Material einzuklemmen,<br />

werden die Streifen durch Unterdruck mit<br />

der Unterseite an die Rolle angesaugt. Diese<br />

wiederum wird generatorisch gebremst,<br />

wodurch es kaum zu Relativbewegungen<br />

zwischen Band und Rolle kommt. »Dadurch<br />

kann diese Technologie als einzige die Schadenfreiheit<br />

der Oberfläche garantieren«, so<br />

Baral.<br />

Präzisionsscheren und Messsysteme<br />

für saubere Schnittbilder<br />

Als weitere Maßnahmen zum Schutz der<br />

empfindlichen Ware werden bei beiden<br />

Anlagenvarianten sämtliche produktberührenden<br />

Rollen und Walzen mit Polyurethan<br />

beschichtet, um Metall-auf-Metall-Kontakte<br />

zu verhindern. Zur Kontrolle der Schnittqualität<br />

– vom Schnittgrat über den Kanteneinzug<br />

bis zur Deformation – empfiehlt Baral<br />

zusätzlich Messungen mit dem neu entwickelten<br />

Messgerät EP 300. Die moderne<br />

Messtechnik erlaubt es dabei mittlerweile,<br />

Proben unterschiedlicher Längen und Di -<br />

cken ohne lange Vorbereitung und berührungslos<br />

direkt vor Ort zu untersuchen. K<br />

« KONTAKT<br />

Burghardt + Schmidt GmbH<br />

Raiffeisenstraße 24<br />

75196 Remchingen<br />

Tel. +49 7232 3661-0<br />

www.b-s-germany.de<br />

(sm 151102421)<br />

Blechexpo: Halle 8, Stand 8410<br />

<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


52 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Deutscher Schneidkongress 2016<br />

Dortmund. Expertenwissen zu Technologie und Wirtschaftlichkeit, zugleich beste Networking-Gelegenheit –<br />

der Deutsche Schneidkongress am 24. und 25. Februar ist für die Schneidbranche ein Highlight zu Jahresbeginn.<br />

Das Schneiden rückt als adäquate<br />

Trenntechnologie für viele Unternehmen<br />

mehr und mehr in den Fokus. Unabhängig<br />

vom Verfahren sind Up-to-date-Informationen<br />

über den Stand der Technik auf Expertenniveau<br />

gefragt.<br />

Am 24. und 25. Februar findet, ver anstaltet<br />

vom Beratungsunternehmen Schneidforum<br />

Consulting GmbH & Co. KG., in den<br />

Dortmunder Westfalenhallen die erste Auflage<br />

des Deutschen Schneidkongresses statt.<br />

Auf der Angeda der zweitägigen Fachveranstaltung<br />

steht die gesamte Themenpalette<br />

der Schneidbranche. Wissenschaftliche<br />

Vorträge gepaart mit praxisorientierten<br />

Impulsreferaten bieten Teilnehmern die<br />

Möglichkeit, sich ausgewogen zu aktuellen<br />

Inhalten zu informieren. In zwei parallel<br />

stattfindenden Vortragsreihen referieren Ex -<br />

perten u. a. vom Fraunhofer Institut, der<br />

Leibniz Universität Hannover UWTH, von<br />

PricewaterhouseCoopers, der Handwerkskammer<br />

und des Schneidforums. Auf dem<br />

Programm stehen dabei die verschiedenen<br />

Schneidverfahren (Autogen, Laserstrahl,<br />

Plasma und Wasserstrahl), aber auch be -<br />

nachbarte Themen wie Entgraten, Fasen<br />

oder auch Vertriebsfragen. Wirtschaftlichkeitsvergleiche<br />

und Kostengegenüberstellung<br />

der Schneidverfahren sind dabei ein<br />

Schwerpunkt. Zur Sprache kommen mögliche<br />

Einsatzfelder für Wasserstrahlschneidtechnik,<br />

das Entgraten mit verschiedenen<br />

Verfahren, die Entwicklung der Faserlasertechnologie<br />

für Anwendungen im Dickblechbereich<br />

und Möglichkeiten, durch<br />

Automatisierung die Kosten beim Autogenschneiden<br />

zu senken – und vieles mehr.<br />

Darüber hinaus bietet der Kongress natürlich<br />

beste Gelegenheit, sich mit nationalen<br />

und europäischen Experten, Branchenkennern<br />

und Lieferanten auszutauschen und<br />

dabei das eigene Netzwerk um viele neue<br />

Kontakte zu erweitern. Besonderes Highlight<br />

ist die Abendveranstaltung am Ende<br />

des ersten Kongresstags und die Verleihung<br />

des Cutting Awards ® am zweiten Veranstaltungstag<br />

– Schluss- und Höhepunkt eines<br />

erstmalig durchgeführten Wettbewerbs, bei<br />

dem der Nachwuchs der Branche sein<br />

Knowhow und die praktische Fertigkeit<br />

unter Beweis stellen muss. Abgerundet wird<br />

der Schneidkongress durch die begleitende<br />

Ausstellung namhafter Unternehmen der<br />

Branche.<br />

Unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtet in<br />

regelmäßigen Abständen immer wieder über<br />

neue Trends und Entwicklungen beim Schneiden,<br />

so auch in der kommenden Februarausgabe<br />

2.2016.<br />

/<br />

www.schneidkongress.de<br />

Save the date: 14./15. Februar 2016<br />

K<br />

(sm 151102728)<br />

Vielseitigkeit ist unsere Spezialität.<br />

Als Ihr Stahl-Service-Center finden wir für jede<br />

Anwendung die richtige Stahlvariante.<br />

• Individuell<br />

• Umfangreich<br />

• Unabhängig<br />

in Stuttgart<br />

03.-06.<strong>11.2015</strong><br />

Halle 4,<br />

Stand 4413<br />

Möglichkeiten<br />

SPALTBAND ZUSCHNITTE STANDARDFORMATE


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 53<br />

NAMENTLICHE ZUSAMMEN-<br />

FÜHRUNGEN BEI WUPPERMANN<br />

Leverkusen. Der im Juni 2015 neu entstandene<br />

Geschäftsbereich Systemtechnik des Familienunternehmens<br />

Wuppermann umfasst drei Produktionsstandorte.<br />

Zwei der drei Werke zur Stahlverarbeitung<br />

firmieren seit September unter dem<br />

Namen Wuppermann Systemtechnik: So wird aus<br />

der H & B Fertigungstechnik GmbH im österreichischen<br />

Thalgau die Wuppermann Systemtechnik<br />

GmbH und aus Wuppermann Kovotechnika s.r.o.<br />

mit Sitz in Holýšov, Tschechien, wird Wuppermann<br />

Systemtechnik s.r.o. Die KLB Blech in Form GmbH<br />

in Herbolzheim wird als dritte Gesellschaft des<br />

Geschäftsbereichs Systemtechnik diesem Schritt<br />

mittelfristig folgen. Innerhalb der Wuppermann<br />

Rohrtechnik GmbH in Burgbernheim und der<br />

Wuppermann Metalltechnik GmbH im österreichischen<br />

Altmünster gibt es zusätzlich jeweils einen<br />

Bereich für die Blechfertigung. Diese beiden Teilbereiche<br />

werden ab sofort auch unter dem Namen<br />

Wuppermann Systemtechnik geführt. »Die Zu -<br />

sammenführung zu einem Geschäftsbereich war<br />

ein wichtiger Schritt zur Generierung von Synergien<br />

und Reduzierung von Schnittstellen. Die<br />

Zusammengehörigkeit ist mit der Umfirmierung<br />

der Gesellschaften nun auch namentlich direkt zu<br />

erkennen«, so Dr. C. L. Theodor Wuppermann,<br />

Sprecher des Vorstands der Wuppermann AG.<br />

www.wuppermann.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(ch)/SE/ (sm 151002533)<br />

SPALTBANDQUALITÄT OPTISCH SCHNELLER SICHERN<br />

Witten. Auf der diesjährigen Blechexpo zeigt<br />

auch die imess Optische Mess- und Prüfanlagen<br />

GmbH ihr Leistungsspektrum. Der herstellerunabhängige<br />

En gineering-Dienstleister entwickelt<br />

maßgeschneiderte, innovative Prüftechnik. Zu<br />

seinem Portfolio gehört die Lieferung kompletter<br />

imess-SW-Anlage zur<br />

Blechbreitenmessung<br />

in Spaltbandlinien<br />

Anlagen einschließlich der zugehörigen Software.<br />

Die Besucher des Messestandes können auf einer<br />

Demoanlage die optische Spaltbandbreitenmessung<br />

mit imess SW kennenlernen. Dieses Konzept<br />

zur Qualitätssicherung von Spaltbandlinien (slitting<br />

lines) kommt z. B. erfolgreich in Stahlwerken,<br />

Service- Centern sowie bei Herstellern von Loch-,<br />

Trafo- oder Trapezblechen zum Einsatz. Vorteile ist<br />

u. a. eine schnelle und präzise Messung, die deutliche<br />

Einsparungen bei den Rüstzeiten ermöglicht.<br />

Daneben stellt das Unternehmen das erst seit<br />

Kurzem verfügbare Säbelmesssystem imess SMP<br />

für die blechverarbeitende Branche sowie den<br />

elektronischen Messtisch imess SQ für Bleche und<br />

Tafeln vor. Ebenfalls führen die Wittener erstmals<br />

das Prüfsystem imess S25 Messerausbruch zur<br />

verlässlichen, exakten und vor allem benutzerunabhängigen<br />

Detektion von Cracks in Rundmessern<br />

vor.<br />

www.imess.com<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4109<br />

(Bild: imess)<br />

mh/SE/ (sm 151102671)<br />

K<br />

FORMZUSCHNITTE<br />

KONTUREN<br />

www.stahlo.de


54 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Hohe Stückzahlen definiert entgraten<br />

Jahrzehntelange Erfahrung im automatisierten Schleifen von Metall<br />

Kronach. Sowohl bei speziellen Anforderungen wie bei Standardanwendungen<br />

automatisierter Schleiftechnik hat die Hans Weber<br />

Maschinenfabrik GmbH eine starke Marktposition. Im Interview spricht<br />

Geschäftsführer Georg Weber über Anforderungen des Marktes, technische<br />

Möglichkeiten und die Leistungsfähigkeit moderner Metallschleifmaschinen.<br />

Herr Weber, was zeichnet Ihre Maschinen<br />

aus und wo kommen sie zum Einsatz?<br />

WEBER Schleif- und Entgratmaschinen<br />

sind kompakt gebaut, ergonomisch zu handhaben<br />

und bieten ein breites Spektrum an<br />

verschiedenen Bearbeitungsmöglichkeiten.<br />

Dadurch können sie zum klassischen Schleifen<br />

und Entgraten sowie zum Verrunden von<br />

Flachteilen verwendet werden. Genau diese<br />

Anforderungen stellen lasergeschnittene Teile,<br />

die heute den Markt im dünnen und mittleren<br />

Blechbereich bestimmen. Darüber hi naus gibt<br />

es immer noch die klassischen Brenn- und<br />

Autogenschnitte. Ein weiterer Anwendungsbereich<br />

ist das Bearbeiten von ebenen oder<br />

tiefgezogenen Massenstanzteilen.<br />

Welche Entwicklungen prägen die Metallbranche<br />

aktuell?<br />

Natürlich wird immer die Anforderung<br />

gestellt, mit einer Maschine alles lösen zu<br />

können. Dabei stellt sich die Frage, wie viele<br />

Kompromisse dann im Speziellen einzugehen<br />

sind. WEBER hat mit seiner Philosophie<br />

Maschinen im Programm, die in kompakter<br />

Ausführung verschiedene Technologien<br />

verbinden. Dies stellt mit Sicherheit<br />

einen zielführenden Ansatz dar. Auch legen<br />

wir großen Wert darauf, die in den Vorabversuchen<br />

ermittelten Daten hinsichtlich<br />

Ergebnis, Werkzeugstandzeit und Kosten<br />

anschließend auch dauerhaft zu erreichen.<br />

Häufig wird in diesem Zusammenhang nicht<br />

berücksichtigt, dass Werkzeuge z. B. deutlich<br />

unterschiedliche Ergebnisse aufweisen<br />

zwischen Neuzustand und eingelaufen im<br />

Betriebszustand. Mit diesem Hinweis sind<br />

wir offensichtlich häufig allein am Markt<br />

unterwegs. Viele Kunden sind dann überrascht,<br />

mit welchen Folgekosten und Aufwendungen<br />

sie bei anderen Techniken konfrontiert<br />

werden. Offenheit und Klarheit<br />

über Werkzeug- und Betriebskosten dem<br />

Anwender gegenüber besitzt bei uns einen<br />

sehr hohen Stellenwert.<br />

Welche sind die Kernanforderungen, die<br />

Kunden heute an Ihr Unternehmen stellen?<br />

Kunden erwarten heute aus unserer Sicht<br />

in erster Linie technisch kompetente Beratung.<br />

Wichtig ist, dass für Auftragserteilung<br />

und Abwicklung derselbe Ansprechpartner<br />

zur Verfügung steht. Nicht zuletzt ist natürlich<br />

das Erreichen und Einhalten der zugesicherten<br />

verfahrenstechnischen Eigenschaften in<br />

Bezug auf Qualität und Kosten ein bedeutender<br />

Faktor. Ich glaube, dass wir diesbezüglich<br />

sehr gut am Markt positioniert sind.<br />

In welchen Märkten ist Weber hauptsächlich<br />

aktiv?<br />

Mit unseren Metallmaschinen sind wir<br />

weltweit aktiv. Hauptmärkte sind freilich<br />

Deutschland und Europa, gefolgt von den<br />

USA und Südkorea. Ein wichtiger Gesichtspunkt<br />

ist, in welchen Ländern es ausschließlich<br />

um die Kostenreduzierung geht und wo<br />

es technische Herausforderungen gibt, die<br />

nur maschinell zu lösen sind.<br />

Georg Weber<br />

Wer sind Ihre Hauptkunden? Kommen<br />

diese ausschließlich aus der Industrie?<br />

Unsere Hauptfelder sind Metall und<br />

Holz. Unsere Kunden im Metallbereich sind<br />

hauptsächlich Blechverarbeiter, die ihre<br />

Zuschnitte entgraten, verrunden und / oder<br />

Oberflächen schleifen wollen. Dann gibt es<br />

die Stanzteilhersteller, die in der Regel verschiedene<br />

Anforderungen an ihr Produkt<br />

und somit an die Anlage stellen. Daneben<br />

kommen immer wieder Sonderanfragen,<br />

deren Lösbarkeit mit unseren schleiftechnischen<br />

Möglichkeiten geprüft wird.<br />

Blick in die Zukunft: Ist der Familienbetrieb<br />

heute noch ein aktuelles Modell?<br />

Ein Familienunternehmen hat aus meiner<br />

Sicht einen ganz klaren Vorteil: Es besteht<br />

nicht nur aus der Eigentümerfamilie, sondern<br />

auch aus der Belegschaft. Viele Mitarbeiter<br />

sind seit Jahrzehnten bei uns tätig, wir<br />

weisen eine extrem geringe Fluktuation<br />

beim Personal auf. Damit kennen wir unsere<br />

Leute auch persönlich sehr gut. Gemeinsam<br />

sind wir durch Höhen und Tiefen<br />

gegangen und konnten so ein freundschaftliches<br />

und familiäres Verhältnis aufbauen.<br />

Wir sind für unsere Mitarbeiter da und<br />

umgekehrt engagieren sich die Mitarbeiter<br />

für das Unternehmen über das normale<br />

Maß hinaus.<br />

(sm 151102618) K<br />

« KONTAKT<br />

Hans Weber<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Bamberger Straße 20<br />

96317 Kronach<br />

Tel. +49 9261 409-0<br />

www.hansweber.de<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1704<br />

(Bild: Hans Weber Maschinenfabrik)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 55<br />

Universelle Oberflächenbearbeitung<br />

Unterschiedliche Bleche problemlos im Wechsel bearbeiten<br />

Bad Wurzach / Mosbach. Mit den fünf Geschäftsfeldern Engineering,<br />

Blechbearbeitung, Fügen und Schweißen, Montage sowie Logistik ist<br />

KWM Weisshaar über die gesamte Prozesskette der Blechbearbeitung hinweg<br />

ein gefragter Problemlöser von unterschiedlichen Blechbearbeitungsaufgaben.<br />

Seit <strong>November</strong> 2014 arbeitet im Bereich Blechbearbeitung eine »Steelmaster<br />

SMW 535«-Schleif- und Entgratmaschine aus dem Bad Wurzacher<br />

Unternehmen Lissmac Maschinenbau GmbH.<br />

Innovationen und eine hohe Bearbeitungsqualität<br />

gehören zu den Fundamenten<br />

des Erfolgs bei KWM Weisshaar. Um den<br />

hohen Standard zu erhalten, musste die in<br />

die Jahre gekommene Metallschleif- und<br />

Entgratmaschine ersetzt werden.<br />

1979 gegründet, gehört das Unternehmen<br />

heute mit über 500 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu den größten Zulieferanten<br />

im Bereich der Blechbearbeitung und<br />

-verarbeitung. Zum Kundenkreis zählen u. a.<br />

Alstom, Bombardier, Siemens, die ABB-<br />

Gruppe oder der Pharmakonzern Roche.<br />

Entsprechend dem breiten Kundenspek trum<br />

verarbeitet KWM Weisshaar viele unterschiedliche<br />

Blecharten und -qualitäten, etwa<br />

Stahl- und Edelstahl bleche, aber auch Bleche<br />

aus Aluminium. »Deshalb haben wir<br />

eine Nassbearbeitungsmaschine gesucht,<br />

bei der sich die Umstellung von einem zum<br />

anderen Werkstoff schnell und problemlos<br />

erledigen lässt.Wir haben uns für die Steelmaster<br />

SMW 535 entschieden, weil wir mit<br />

den Schleifergebnissen und letztendlich<br />

auch mit dem Preis-Leistungsverhältnis sehr<br />

zufrieden waren«, so Holger Guddat, Assistent<br />

der KWM-Weisshaar-Geschäftsleitung.<br />

Sowohl lasergeschnittene als auch ge -<br />

stanzte Bleche werden in der Steelmaster<br />

Metallschleif- und Entgratmaschine bearbeitet.<br />

Die Maschine bietet eine Durchlassbreite<br />

von 1.650 mm. Sie schleift Bleche und<br />

zugeschnittene Werkstücke bis zu einer<br />

Dicke von 120 mm. Sie entgratet die Blechkanten<br />

und schleift die Ober flächen nach<br />

Kundenwunsch.<br />

Die »Steelmaster SMW 535« stammt aus<br />

der Baureihe »SMW 5«, die nach Kundenwunsch<br />

modifiziert wird. Maschinen dieser<br />

Baureihe lassen sich mit maximal vier Bearbeitungsaggregaten<br />

ausrüsten. »Unsere<br />

Maschine«, so Maschinenbediener Jürgen<br />

Braun von KWM Weisshaar, »besitzt drei<br />

Aggregate.«<br />

Das erste Aggregat treibt ein Schleifband<br />

an, das hochstehende Grate entfernt und<br />

die Oberfläche glättet. Im zweiten Aggregat<br />

arbeiten oszillierende Bürsten, die sämtliche<br />

Schnittkanten zuverlässig und sauber entgraten<br />

und verrunden. Im dritten Aggregat<br />

gibt ein Scotchband der Oberfläche den<br />

Finishschliff.<br />

Um die Blechdicke schnell und fehlerfrei<br />

zu ermitteln bzw. zu überprüfen, rüstete<br />

Lissmac die Maschine mit einer schnurlosen<br />

Dickenmessung aus. Wenn das Schleifband<br />

verbraucht ist oder ein Band mit einer anderen<br />

Körnung gefragt ist, lässt es sich mühelos<br />

innerhalb von wenigen Minuten austauschen.<br />

Auch der Austausch der Rundbürste<br />

lässt sich schnell erledigen.<br />

Für das Nassschleifen sorgen Sprühdüsen<br />

vor und hinter jedem Aggregat. Trotz der<br />

Nassbearbeitung kommen alle Blechteile<br />

trocken aus der Maschine. Nach dem Passieren<br />

der Quetschrollen, die eine Vortrocknung<br />

bewirken, werden die Teile an einem<br />

Heißlüfter vorbeigeführt. (sm 151102546) K<br />

« KONTAKT<br />

LISSMAC Maschinenbau GmbH<br />

Lanzstraße 4<br />

88410 Bad Wurzach<br />

Tel. +49 7564 307-0<br />

www.lissmac.com<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1812<br />

Timo Staedele, Marketing Lissmac;<br />

Jürgen Braun, Maschinenbediener;<br />

Holger Guddat, Assistent der KWM Weisshaar<br />

Geschäftsleitung; Sebastian Haefele, Leiter<br />

Marketing Lissmac (v.l.n.r.)<br />

(Foto: Lissmac)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


56 K Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Fortschrittlicher Service<br />

Georg bietet Servicepaket für Kostensenkung und mehr Anlageneffektivität<br />

Kreuztal. Für nachhaltige Technologie-Spitzenleistungen zählt heute nicht mehr nur die hohe Qualität<br />

von Produkten. Auch die wirtschaftliche Fertigung muss im zunehmend härter werdenden Wettbewerb<br />

sichergestellt sein – vor allem durch eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Deshalb verbindet die Heinrich Georg<br />

Maschinenfabrik GmbH als Hightech-Hersteller von Werkzeugmaschinen, Bandanlagen und Transformatoren-<br />

Produktions anlagen seine Maschinenlösungen mit einem neuen erweiterten Service: der »Georg protection<br />

world – Life cycle Quality Management«.<br />

»Bisher konnten wir durch ein überzeugendes<br />

Trouble Shooting stillstehende Anlagen<br />

unserer Kunden schnellstmöglich wieder<br />

in die Produktion bringen«, erläutert<br />

Mark Georg, Geschäftsführer und Sprecher<br />

der Geschäftsleitung. »Ersatzteile und<br />

Anlagenmoderni sierungen auf Anfrage<br />

gehörten selbstverständlich dazu. Jetzt<br />

gehen wir noch mal einen bedeutenden<br />

Schritt weiter und unterstützen wir unsere<br />

Kunden proaktiv mit der Standardisierung<br />

und Automatisierung von Serviceleistungen.<br />

Damit bringen wir natürlich auch die Vorbereitung<br />

auf die Industrie 4.0 voran.«<br />

Effektivität der gesamten Anlage<br />

steigern<br />

Verschiedene Servicepakete sollen den ge -<br />

samten Maschinenlebenszyklus versorgen,<br />

beispielsweise von der Inbetriebnahme über<br />

die Instandhaltung bis hin zur Modernisierung<br />

und technischen Beratung. Das sichert<br />

eine optimale Anlagenverfügbarkeit, reduziert<br />

die servicerelevanten Kosten und er -<br />

höht die Rendite. Ein starkes Beispiel für die<br />

Leistungsvorzüge der »Georg protection<br />

world« ist der Bereich »Georg support«.<br />

Hier bietet das softwarebasierte Serviceportal<br />

»Georg connectedservice« eine ganzheitliche<br />

Unterstützung für alle Servicefälle – von<br />

der sicheren Online-Diagnose und Fehlerbehebung,<br />

über die effektive Wartungsorganisation<br />

und das Ersatzteilmana gement bis hin<br />

zum präventiven Monitoring.<br />

Mit dem Einsatz strategischer Servicepläne<br />

steht den Anlagennutzern ein einfaches<br />

Instandhaltungskonzept zur Verfügung, das<br />

sie selbstständig, schnell und kosteneffizient<br />

umsetzen können. Nach der Montage<br />

und Inbetriebnahme kann auf Kundenwunsch<br />

eine stetige Kennzahlengenerierung<br />

aktiviert werden, wodurch die Kontrolle<br />

der Overall Equipment Effectiveness<br />

(OEE) ermöglicht wird. Mit dieser Überprüfung<br />

der Produk tionsleistung besteht die<br />

Möglichkeit, die Maschineneffektivität<br />

weiter zu erhöhen. Dafür setzt Georg auf<br />

die Software der Symmedia GmbH. Die<br />

Remote-Service- Plattform baut über das<br />

Internet auf expli zite Kundenanforderung<br />

eine sichere Verbindung von der Maschine<br />

zum Computer eines Georg-Spezialisten<br />

auf. Damit laufen auch Service-Anfragen<br />

gezielter und schneller ab, weil die Verbindungen<br />

zur Maschinensteuerung bereits<br />

vorkonfiguriert sind.<br />

Georg-Wissen weltweit per<br />

Online-Service-Request<br />

So dürfen sich Nutzer mit »Georg connectedservice«<br />

auch im Fehlerfall auf noch<br />

mehr Komfort verlassen. Der Service-Request<br />

wird unmittelbar über den Bildschirm<br />

der Maschine abgesetzt. Ein Georg-Experte<br />

nimmt dann live Kontakt auf. Für ihn besteht<br />

auch per Tablet-Kamera die Möglichkeit zur<br />

Online-Diagnose der Anlage. Zusätzlich hat<br />

er Zugriff auf die Maschinensteuerung und<br />

die Bedienoberfläche. So wird schnellstmöglich<br />

eine Lösung erarbeitet, die die Maschine<br />

wieder in die Fertigung bringt.<br />

Modernisierung und höhere<br />

Lebensdauer<br />

Der strategische Service »Georg upgrade«<br />

bietet neben »Georg support« ein weiteres<br />

Servicemodul des Unternehmens, das seinen<br />

Fokus auf die Zukunft der Produktion<br />

legt: Anwendungs- und Prozessoptimierung,<br />

Nachrüsten (auch von Anlagen anderer<br />

Hersteller) und die Zustandsüberwachung<br />

der Anlage per Condition-Monitoring.<br />

»Der entscheidende Vorteil von ›Georg<br />

protection world‹ ist die Wertschöpfung für<br />

unsere Kunden, die wir mit einer gut durchdachten<br />

Serviceleistung bieten. Einfach<br />

gesagt, kümmern wir uns darum, dass alles<br />

am Laufen bleibt. So können wir noch aktiver<br />

den Erfolg unserer Kunden unterstützen,<br />

weil ihnen damit mehr Zeit für das Kerngeschäft<br />

bleibt«, so Mark Georg. »Eine steigende<br />

Nachfrage verzeichnen wir inzwischen<br />

auch bei möglichen Finanzierungsoptionen<br />

unserer Technik. Auch dafür können<br />

wir jetzt mit dem Service ›Georg finance‹<br />

weiterhelfen.« Hier bietet der Maschinenbauer<br />

Beratung, Vermittlung und individuelle<br />

Angebote. Passgenau sind auch die<br />

Schulungs- und Beratungsangebote von<br />

»Georg knowledge«. Hiermit können alle<br />

weiterbildenden Angebote zu Georgprodukten,<br />

Studien sowie die technologische<br />

und CE-Beratung genutzt werden. K<br />

« KONTAKT<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik<br />

Langenauer Straße12<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 779-0<br />

www.georg.com<br />

(sm 151102544)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Bänder und Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 57<br />

Wir liefern aus Vorrat<br />

Qualitätsstahl<br />

Edelbaustahl<br />

Strangguss<br />

Edelstahl<br />

Wir sägen für Sie<br />

Großserien<br />

Kleinserien<br />

einzelne Fixlängen<br />

Wir sind schnell<br />

durch modernste<br />

Lagertechnik und<br />

Logistik<br />

Wir bieten Qualität<br />

QS-Management nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

Erich Hagelauer GmbH<br />

Kruppstraße 47<br />

70469 Stuttgart<br />

Telefon 07 11 / 8 90 07 - 0<br />

Telefax 07 11 / 8 90 07 - 40<br />

info@hagelauer.com<br />

www.hagelauer.com<br />

GERD WOLFF MASCHINENFABRIK<br />

WIRD TEIL DER EDELMANN-<br />

TECHNOLOGY-GRUPPE<br />

Hagen. Die Gerd Wolff Maschinenfabrik GmbH,<br />

im Markt als namhafter Hersteller der bkm Bandanlagen<br />

etabliert, wurde zum 1. September 2015<br />

Mitglied der Unternehmensgruppe Edelmann<br />

Technology aus Kleinwallstadt. Die Firma Edelmann<br />

mit ihrer fast 70-jährigen Erfahrung hat sich<br />

durch flexible Anpassungs fähigkeit an neue<br />

Marktgegebenheiten und erfolgreiche technologische<br />

Durchbrüche ausgezeichnet. Das 1946<br />

gegründete Unternehmen hat zahlreiche Erfindungen<br />

für die Textilindustrie in den Markt<br />

gebracht. So war Edelmann weltweit der erste<br />

Hersteller einer Anlage zum Wickeln und Schneiden<br />

von Vliesstoffen und hat sich über Jahrzehnte<br />

zu einem der weltweit führenden Hersteller von<br />

Wickel- und Schneidanlagen für die Vliesindustrie<br />

entwickelt.<br />

Die Gerd Wolff Maschinenfabrik, 1954 gegründet,<br />

ist seit Jahren Hersteller der innovativen<br />

bkm-Bandanlagen-Technologie. Das Produktprogramm<br />

umfasst Längs- und Querteilanlagen,<br />

Duo-/Quarto-Kaltwalzgerüste, Haspelanlagen und<br />

das Retrofitting bestehender Anlagen. Durch praxisgerechte<br />

Ideen, Sonderlösungen und individuelle<br />

Entwicklungen bieten die Gerd Wolff Maschinenfabrik<br />

und bkm Bandanlagen ihren Kunden<br />

den entscheidenden technischen Vorsprung. Die<br />

Innovationsfähigkeit konnte durch die neueste<br />

Entwicklung, das patentierte teilbare Bremsgerüst,<br />

unter Beweis gestellt werden. Die Unternehmensgruppe<br />

Edelmann Technology ist an insgesamt<br />

sieben Standorten zu Hause, u. a. in Luxemburg<br />

und den USA.<br />

www.gerd-wolff-com<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 151102682)<br />

NEUE HORIZONTALE BIEGE-<br />

UND RICHTMASCHINE<br />

Schellenrain/CH. Der Stierli-Bieger 220 HE mit<br />

einer Werkzeughöhe von 130 mm und einem langen<br />

Hub von 200 mm eignet sich sowohl für<br />

Richt- wie Biegearbeiten. Neuerdings ist die<br />

Maschine auch als 22-t-Version erhältlich. Vor<br />

allem die offene Bauweise und das winkelgerechte<br />

Einlegen zur Biegeachse bringen nicht nur dem<br />

Stahl- und Metallbauer, sondern auch dem Blechund<br />

Kupferverarbeiter Vorteile in der Fertigung.<br />

Mit den zusätzlich erhältlichen Standardwerkzeugen<br />

können sehr enge und geschlossene Formen,<br />

Kasten, Rohrstücke, Bügel oder ähnliche Teile<br />

schnell und präzise gebogen werden. Die Maschine<br />

lässt sich je nach Anwendungszweck mit einer<br />

Der Stierli-Bieger 220 HE eignet sich sowohl<br />

für Richt- wie auch für Biegeaufgaben.<br />

manuellen oder einer CNC-»Touch Screen«-Steuerung<br />

mit Winkelprogrammierung ausstatten.<br />

www.stierli-bieger.com<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1805 K<br />

/<br />

(Foto: Stierli-Bieger)<br />

mh/SE/WS (sm 151102670)


58 K Baden-Württemberg<br />

Südwesten im Ufwärdsdrend<br />

Stahl verarbeitende Branchen in Baden-Württemberg 2015<br />

mit zufriedenstellender Performance<br />

Düsseldorf (mh). Rege Bauinvestitionen, kräftige Nachfrageimpulse aus dem Ausland – die Stimmung in der<br />

Südwestkonjunktur hat sich im Frühjahr 2015 »auf hohem Niveau« nochmal verbessert, heißt es im IHK-Bericht<br />

Baden-Württemberg. Ministerpräsident Kretschmann lobt indes die Weltmarktführer der schwäbischen Valleys<br />

und ist überzeugt, dass die digitale Revolution ihr industrielles Zuhause im Ländle findet.<br />

Den überaus erfolgreichen Claim »Wir<br />

können alles. Außer Hochdeutsch« hat die<br />

Werbeagentur Scholz & Friends zunächst<br />

den Sachsen angeboten, heißt es. Erst als<br />

dort abgelehnt wurde, kam Baden-Württemberg<br />

zum Zug. Seither ist der Satz die<br />

Kurzfassung baden-württembergischen<br />

Selbstverständnisses schlechthin: leistungsfähig,<br />

selbstbewusst, auf sympathische Weise<br />

aber eben auch eigen.<br />

Um die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts<br />

Baden-Württemberg zu belegen,<br />

reicht der Blick auf ein paar Zahlen: Das Bundesland<br />

im Südwesten liegt mit einem Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) von 407 Mrd. € im<br />

Jahr 2013 z. B. noch vor Polen (390 Mrd. €).<br />

Beim BIP pro Einwohner rangiert das Ländle<br />

sogar nur knapp hinter der Wirtschaftsgroßmacht<br />

USA. Und mit 5,1 % der wirtschaftlichen<br />

Gesamtleistung steckt Baden-Württemberg,<br />

das Land der Tüftler, eine höhere<br />

Quote in Forschung und Entwicklung als<br />

Frankreich oder Italien. Mit Schweden und<br />

Finnland gehört das Bundesland damit zu<br />

den innovativsten Regionen.<br />

Zwar verzeichnet Baden-Württemberg im<br />

Vergleich mit allen anderen Ländern des<br />

Bundes die geringste Insolvenzquote, doch<br />

Ministerpräsident Kretschmann mahnte<br />

jüngst Nachholbedarf in Sachen »Start-up-<br />

Kultur« an. Zugleich ist für den grünen<br />

Regierungschef die Digitalisierung eines der<br />

wichtigsten Themen – und Baden-Württemberg<br />

das natürliche Heimatland digitaler<br />

Produktionstechnologie: »Wer wenn nicht<br />

wir in Ba den-Württemberg wären in der<br />

Lage, intelligente Fabriken zu bauen?«, sagte<br />

er kürzlich im Interview. Aufgabe der Politik<br />

sei es nun, den digitalen Wandel in den<br />

Mittelstand zu tragen – in die »tausende<br />

Valleys mit Weltmarktführern in ihrem<br />

jeweiligem Segment«.<br />

Stahl verarbeitende Branchen<br />

entwickeln sich positiv<br />

Der Fahrzeug und der Maschinen- und Anlagenbau<br />

sind die Aushängeschilder badenwürttembergischer<br />

Industrie. Insbesondere<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Leichtes Auftragsminus<br />

%<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

0<br />

–10<br />

Auftragseingang insgesamt*<br />

Geleistete Arbeitsstunden insgesamt*<br />

Feb 14 Mai 14 Aug 14 Nov 14 Feb 15 Mai 15<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Weiter auf Erfolgskurs<br />

%<br />

+12<br />

+10<br />

+ 8<br />

+ 6<br />

+ 4<br />

+ 2<br />

Auftragseingang insgesamt*<br />

Umsatz insgesamt*<br />

0<br />

Feb 14 Mai 14 Aug 14 Nov 14 Feb 15 Mai 15<br />

Maschinenbau<br />

Positive Entwicklung<br />

%<br />

+12<br />

+10<br />

+8<br />

+6<br />

+4<br />

+2<br />

0<br />

–2<br />

Umsatz insgesamt*<br />

Auftragseingang insgesamt*<br />

Feb 14 Mai 14 Aug 14 Nov 14 Feb 15 Mai 15<br />

* Gleitende 3-Monatsdurchschnitte, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %, real; Auftragseingang Bauhauptgewerbe nominal;<br />

Verarbeitendes Gewerbe und Bauhauptgewerbe: arbeitstäglich bereinigt<br />

* Gleitende 3-Monatsdurchschnitte, Veränderung gegenüber dem<br />

Vorjahr in %, Reale, arbeitstäglich bereinigte Werte<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Baden-Württemberg K 59<br />

der Automobilbau übernimmt gegenwärtig<br />

noch deutlicher die Rolle des Technologietreibers<br />

als er das traditionell ohnehin tut –<br />

man denke nur daran, dass etwa Daimler<br />

und Porsche sich nun mit »Internetfirmen«,<br />

allen voran Google und Apple, als ernstzunehmende<br />

Wettbewerber auseinandersetzen.<br />

In Baden-Württemberg können die<br />

beiden Premium-Fahrzeughersteller allerdings,<br />

anders als die beiden Internet-Giganten,<br />

auf ein hervorragendes und sehr innovatives<br />

Zuliefernetzwerk zurückgreifen:<br />

»Das Innovationspotenzial in Ba den-Württemberg<br />

liegt im europäischen Vergleich an<br />

der Spitze«, stellte das Statistische Landesamt<br />

Baden-Württemberg 2014 erneut fest.<br />

Dabei hilft, dass es bei den Fahrzeugherstellern<br />

im Ländle derzeit »brummt«. Die<br />

»Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«,<br />

wie es amtlich heißt, legte im<br />

Südwesten ein bemerkenswertes erstes<br />

Halbjahr hin. Die Ordereingänge in den ersten<br />

acht Monaten 2015 stiegen im Vergleich<br />

zum Vorjahr preis- und arbeitstäglich bereinigt<br />

mit 13,7 %.<br />

Überhaupt befindet sich der Südwesten<br />

insgesamt gesehen im Aufwärtstrend. So<br />

konnte Ba den-Württembergs Wirtschaft im<br />

ersten Quartal 2015 das bereits überdurchschnittlich<br />

starke reale Wachsutm von 2014<br />

(2,4 %) nochmal übertreffen, wie das Statistische<br />

Landesamt darlegt. Das preisbereinigte<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte ersten<br />

Berechnung zufolge in den ersten sechs<br />

Monaten um gut 3,1 % gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum zu. Wesentlicher Wachstumsmotor<br />

war das verarbeitende Gewerbe,<br />

das mit einem Anteil von knapp einem Drittel<br />

(32,5 %) an der gesamten nominalen<br />

Wirtschaftsleistung im Ländle beteiligt war.<br />

Neben den für die Südwestwirtschaft<br />

bedeutsamen Kfz-Herstellern, trugen auch<br />

der Maschinenbau sowie die Hersteller von<br />

chemischen Erzeugnissen zum Anstieg im<br />

ersten Halbjahr bei – wenn auch auf niedrigerem<br />

Niveau. Auf das ganze Jahr 2015<br />

gesehen wird das Wachstum aber etwas<br />

zurückgehen. Bis Redaktionsschluss ging<br />

das Statistische Landesamt von einem Plus<br />

der Wirtschaftsgesamtleistung von rd. 2 %<br />

aus.<br />

Ein Grund für den positiven Gesamtverlauf<br />

der Konjunktur im ersten Halbjahr ist<br />

der für den Export günstige niedrige Eurokurs<br />

gegenüber den Haupthandelspartnern.<br />

Daher falle der Auslandsnachfrage wieder<br />

eine herausragende Rolle als Wachstumstreiber<br />

zu, so das Sta tistische Landesamt. Im<br />

Gefolge der sehr dynamischen Auslandsnachfrage<br />

sei die Konjunktur langsam auch<br />

auf die Binnennachfrage übergesprungen.<br />

Umsatzplus im Bauhauptgewerbe<br />

Mit dem Bauhauptgewerbe nahm eine weitere<br />

stahlrelevante Branche in Baden-Württemberg<br />

im ersten Halbjahr 2015 Fahrt auf<br />

– und lag nach vorläufigen Berechnungen<br />

bei rd. 6 Mrd. € Umsatz. Das sind knapp<br />

2 % mehr als in demselben Zeitraum 2014.<br />

Davon entfielen auf den Hochbau bis Ende<br />

Juni 2015 gut 4 Mrd. € (+ 1,6 %). Insbesondere<br />

der Wirtschaftsbau wuchs dabei<br />

um fast 6 % auf 1,5 Mrd. € Umsatz. Demgegenüber<br />

verfehlte der Wohnungsbau mit<br />

rd. 2,3 Mrd. € Umsatz das Vorjahres ergebnis<br />

um knapp 2 %. Der Tiefbau erzielte bis<br />

Ende Juni 2015 fast 1,8 Mrd. € Umsatz<br />

(+ 5 %).<br />

Der Auftragseingang der Branche allerdings<br />

vollführte bei insgesamt positivem<br />

Verlauf eine Berg-und-Tal-Fahrt. So brach<br />

der Kennwert im Zeitraum März bis Mai um<br />

7,5 % im Vergleich zum Winterquartal ein,<br />

um im Juni erneut um über 30 % zuzulegen.<br />

Das Minus im Frühjahr müsse allerdings<br />

vor dem Hintergrund gesehen werden, dass<br />

die Bauwirtschaft einen ungewöhnlich starken<br />

Auftragseingang im Winter zu verzeichnen<br />

gehabt habe, so die Statistiker des Landesamts.<br />

Im September meldete übrigens ein weiterer<br />

für Baden-Württemberg be deutender<br />

Wirtschaftszweig eine voraussichtlich steigende<br />

Qualität seiner Produktion: Es sei, so<br />

die Weinbausachverständige des Statistischen<br />

Landesamts, bei der Weinmosternte<br />

2015 eine »herausragenden Traubenqualität<br />

zu erwarten«.<br />

(sm 151102448) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


60 K Baden-Württemberg<br />

Näher an der Fertigung<br />

Erich Hagelauer GmbH investiert in neue Sägeanlage<br />

und automatisiert das Entgraten<br />

Stuttgart (mh). Mehr Anarbeitung, erweiterte Dienstleistungen, näher<br />

am Kunden – dieser Trend prägt den Stahlhandel seit Jahren. Spannend<br />

ist vor allem, wie sich Unternehmen konkret auf die Herausforderungen<br />

des Marktes einstellen. Die Erich Hagelauer GmbH geht dabei einen<br />

besonderen Weg: Sie hat das Entgraten von Sägestücken per Roboter<br />

automatisiert und liefert just in time in die Kundenfertigung.<br />

Mehrgliedrige Roboterarme, die sich<br />

höchst präzise auf vorgegebene Positionen<br />

bewegen – diesen Anblick kennt man aus<br />

der Automobilproduktion. Im Stahlhandel<br />

erwartet man ihn erstmal nicht. Doch beim<br />

Stuttgarter Stahlgroßhandel und Sägebetrieb<br />

Erich Hagelauer surren seit Anfang<br />

2014 zwei ABB-Roboter und erledigen das<br />

Entgraten. Als Teil einer individuellen Automationslösung,<br />

die der ebenfalls badenwürttembergische<br />

Säge- und Lagerspezialist<br />

Kasto auf Anfrage entwickelt hat, schließt<br />

sich bei Hagelauer die Roboterentgratung<br />

an das Sägen der Stäbe an. Bis zu 180 Teile<br />

pro Stunde werden auf diese Weise entgratet<br />

und gepackt – und direkt in die Fertigung<br />

des Kunden geliefert.<br />

Bodenständig, zuverlässig,<br />

zukunftsorientiert<br />

Die Erich Hagelauer GmbH – gegründet<br />

1921 in Stuttgart – hat sich auf Kunden aus<br />

dem Maschinen- und Anlagenbau, dem<br />

Werkzeug- und Fahrzeugbau und ähnlichen<br />

Branchen spezialisiert. Das Sortiment be -<br />

steht aus Qualitäts- und Edelbaustahl sowie<br />

Grauguss. Aus Vorrat angeboten wird Stabstahl<br />

in einer großen Anzahl von Rund-,<br />

Flach- und Vierkantabmessungen. Der<br />

Absatzmarkt liegt schwerpunktmäßig in<br />

Baden-Württemberg und angrenzenden<br />

Gebieten – und damit in einer bekanntermaßen<br />

besonderen Industrieregion. Denn<br />

Baden-Württemberg ist das Bundesland mit<br />

dem höchsten Industrieanteil an der Bruttowertschöpfung,<br />

ein Mekka des Maschinenbaus,<br />

der Fahrzeugindustrie und der Produktion<br />

von Metallerzeugnissen. Durch die<br />

lange Tradition industrieller Produktion<br />

konnte sich dort eine einzigartige Infrastruktur<br />

mit weltweiter Reputation entwickeln.<br />

Die Anfänge des Netzwerks aus großen,<br />

mittleren und kleinen Industrieunternehmen<br />

reichen mehr als ein Jahrhundert zurück,<br />

man ist zugleich traditionsbewusst und<br />

offen für neue Entwicklungen.<br />

Ein gutes Beispiel für ein typisches Unternehmen<br />

dieser Region ist die Erich Hagelauer<br />

GmbH. Im Wesentlichen fokussiert auf<br />

die dort ansässige Industrie, hat sich der<br />

Stahlgroßhändler das Vertrauen seiner Kunden<br />

über Jahrzehnte immer wieder neu<br />

erarbeitet, im Laufe der Zeit ist ein zuverlässiger<br />

Kundenstamm gewachsen. Diese auf<br />

langfristige Zusammenarbeit und gegenseitigem<br />

Vertrauen basierende Kunden-Lieferanten-Beziehung<br />

erlaubt es, auch neue<br />

Prozesse der Zusammenarbeit oder neue<br />

Technologien zu erproben. So hat Kasto<br />

Ende der 1980er-Jahre das erste Hochregallagersystem<br />

bei Erich Hagelauer installiert<br />

– damals ein Projekt nicht ohne Risiko, dem<br />

das Engagement beider Seiten zum Erfolg<br />

verholfen hat.<br />

Bei Stahlgroßhandel Erich Hagelauer werden Sägestücke mit einem Robotersystem<br />

automatisch entgratet.<br />

(Foto: Erich Hagelauer GmbH)<br />

Entgratete Sägestücke just in time<br />

Nun kam auf die Erich Hagelauer GmbH die<br />

Anfrage eines Kunden zu, ob man nicht die<br />

Entgratung von Sägestücken – inklusive<br />

Just-in-time-Zulieferung – übernehmen könne,<br />

da in der eigenen Produktion dadurch<br />

zu viele Ressourcen gebunden würden.<br />

Nach gemeinsamen Überlegungen entschied<br />

sich der Stahlgroßhändler schließlich,<br />

die Herausforderung anzunehmen. Dazu<br />

mussten nicht nur neue Prozesse im eigenen<br />

Unternehmen etabliert werden, sondern es<br />

musste auch in eine Technologie investiert<br />

werden – in eine Kreissäge »KASTO Variospeed<br />

C 15« mit angeschlossenem Vorlagemagazin<br />

und nachgelagertem Robotersystem,<br />

das per Fräskopf die Entgratung der<br />

Sägestücke übernimmt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Baden-Württemberg K 61<br />

Sägen – eine Dienstleistung<br />

mit zentraler Bedeutung<br />

Für die Erich Hagelauer GmbH ist das Sägen<br />

von Stäben eine ergänzende Dienstleistung<br />

mit zentraler Bedeutung. Standen früher<br />

vor allem geschmiedete Produkte im dickeren<br />

Abmessungsbereich im Vordergrund,<br />

hat sich der Bedarf aufgrund der anspruchsvollen<br />

Handhabung der schweren Stäbe und<br />

des beim Kunden gebundenen Kapitals<br />

schon seit Längerem verschoben – hin zum<br />

Einkauf gesägter Scheiben und Stücke als<br />

wirtschaftliche Alternative. Da durch hat der<br />

Stahlhandel ein Stück Wertschöpfung<br />

gewonnen, mit der größeren Nähe zur Fertigung<br />

aber auch neue Prozessverantwortung<br />

– und damit Risiko – auf sich genommen.<br />

Denn gerade bei einer Just- in-time-<br />

Belieferung kann ein Ausfall oder mangelnde<br />

Qualität gravierende Folgen für den Lieferanten<br />

haben.<br />

Doch ohne Risiko ist der Erfolg meistens<br />

nicht zu haben und die Entwicklung des<br />

Marktes drängt Stahlhandel und Stahldistribution,<br />

alte Modelle zu überdenken und<br />

gegebenenfalls neue Wege einzuschlagen.<br />

»Der Markt erkannte, dass die zum Teil sehr<br />

hohen Investitionen in diese hochmodernen<br />

Technologien erst ab einer gewissen Größe<br />

und Auslastung sinnvoll sind – und die ›kritische<br />

Masse‹ durch die Bündelung beim<br />

Stahlhandel eher erreicht werden kann«,<br />

beschreibt Geschäftsführer Jürgen Hagelauer<br />

die Entwicklung. So hat sein Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren immer<br />

wieder in neue Technologien investiert –<br />

u. a. in ein Hochregallager für den schnellen<br />

Materialumschlag, in Magnetanlagen mit<br />

Entmagnetisierung und hochspezialisierte<br />

Sägetechniken – und einen hohen Grad an<br />

Wirtschaftlichkeit erreicht.<br />

Die jüngste Investition ist jetzt die Kreissäge<br />

»KASTO Variospeed C 15«. Das Standardmagazin<br />

wurde dabei individuell verlängert,<br />

so lassen sich nun zwei Stäbe hintereinander<br />

und bis zu 24 Stäbe nebeneinander<br />

auflegen. Die Säge kann für mehrere<br />

Stunden automatisiert produzieren.<br />

Auf der Abfuhrseite verfügt die Anlage<br />

über ein Sortiersystem des Typs »KASTO<br />

Sort«, das aus einem Manipulationsroboter<br />

besteht, der die gesägten Stücke aufnimmt<br />

und in vollautomatisch weitergetakteten<br />

Behältern geordnet ablegt. Dabei wird das<br />

Setzbild von der Steuerung errechnet – was<br />

so effizient geschieht, dass die Sägestücke<br />

beim Transport zum Kunden fast nicht mehr<br />

gesichert werden.<br />

Roboter entgratet Sägestücke<br />

Die eigentliche Besonderheit der Anlage ist<br />

aber die Integration eines zweiten Roboters,<br />

der die Sägestücke mit einem pneumatisch<br />

vorgespannten Fräskopf auf beiden Stirnseiten<br />

entgratet. Dazu übergibt der Manipulationsroboter<br />

die Sägeabschnitte zunächst<br />

in einen Spannstock. Während der zweite<br />

Roboter die Entgratung durchführt, entnimmt<br />

der Manipulationsroboter einen<br />

be reits entgrateten Abschnitt von einem<br />

zweiten Spannstock und legt ihn in dem<br />

bereitgestellten Behälter ab. Die Kapazität<br />

des Vorlagemagazins und des Behälterbahnhofs<br />

ist dabei so dimensioniert, dass eine<br />

volle, mannlose Geisterschicht die beiden<br />

besetzten Tagesschichten zu einem 24-stündigen<br />

Betrieb der Anlage ergänzt.<br />

Mit dieser Anlage besitzt die Erich Hagelauer<br />

GmbH eine planbare Kapazität mit<br />

einer hohen Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.<br />

Dies ist die Voraussetzung für Lieferungen<br />

»just in time« in einem sehr knappen<br />

Zeitfenster von etwa zwei bis drei Arbeitstagen<br />

auch bei großen Stückzahlen.<br />

Der Weg vom Stahlhändler zum Anarbeitungsbetrieb<br />

wurde aber auch im ERP-System<br />

konsequent weiterentwickelt. So liefert<br />

ein Planungsmodul einen ständigen Überblick<br />

über die Kapazitätsauslastung in Echtzeit.<br />

Engpässe werden auf diese Weise<br />

rechtzeitig erkannt – Voraussetzung für die<br />

enge Verzahnung der Produktionsplanung<br />

der Kunden mit der Kapazitätsplanung der<br />

Erich Hagelauer GmbH.<br />

Die Investition in die neue Anlage und das<br />

Risiko, just in time in die Kundenfertigung<br />

zu liefern, hat sich für die Erich Hagelauer<br />

GmbH gelohnt. Bis Ende 2015 will das<br />

Unternehmen in eine weitere Sägeanlage<br />

von Kasto investieren. (sm 151102150) K<br />

« KONTAKT<br />

Erich Hagelauer GmbH<br />

Kruppstraße 47<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 89007-0<br />

www.hagelauer.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


62 K Baden-Württemberg<br />

Präzise und wirtschaftlich mit dem Laser<br />

texturieren<br />

Reichle setzt auf innovatives Lasertexturieren mit einer Maschine<br />

von GF Machining Solutions<br />

Bissingen / Schorndorf. Was als Revolution in der Erzeugung von<br />

Oberflächenstrukturen gilt, ist bei der Reichle GmbH bereits Alltag – das<br />

Lasertexturieren. Die junge Technologie bietet im Vergleich zu bewährten<br />

Verfahren erhebliche Vorteile in Bezug auf Qualität, Prozesssicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Werkzeugen und Formen für verschiedenste<br />

Branchen. Die Kosmetikbranche gehört<br />

dazu, die Luft- und Raumfahrt, Druckereien<br />

oder die Haushaltswaren- und die Verpackungsindustrie<br />

– und die Automobilindustrie<br />

eben.<br />

Seit nahezu 35 Jahren ist das Gravier- und<br />

Laserschweißzentrum Reichle bekannt als<br />

Deutschlands größter Laserschweißstandort<br />

sowie als europaweit tätiger, zuverlässiger<br />

und kompetenter Servicedienstleister im<br />

Bereich von Narbungen und deren Reparaturen.<br />

Hinzu kommen Werkzeugoptimierungen<br />

und -änderungen, Oberflächentechniken,<br />

Gravuren jeglicher Art sowie Beschilderungen<br />

und Individualanfertigungen.<br />

Neben den OEMs im Automobilbau gehören<br />

Tier-1- und -2-Zulieferer sowie über 1.000<br />

Werkzeug- und Formenbauer aus ganz<br />

Europa zu den Kunden.<br />

Mit der AgieCharmilles Laser 1000 5Ax<br />

ergeben sich bei Gestaltung und Produktdesign<br />

für Oberflächen ganz neue Möglichkeiten.<br />

So schätzt das auch die Crème de la<br />

crème der Luxusautomobilbauer ein, die es<br />

deswegen schon nach Bissingen zum Reichle<br />

GmbH Gravier- und Laserschweißzentrum<br />

geführt hat.<br />

Seit Ende 2012 entstehen dort in einem<br />

vollständig digitalisierten Prozess Texturierungen<br />

in Einzelteilen – beispielsweise in<br />

exklusiven Interieurteilen für besondere<br />

Fahrzeuge oder für Tuner – genauso wie in<br />

Hochpräzise Texturen<br />

wirtschaftlich gefertigt<br />

Mit der Lasertexturierung ist 2012 eine<br />

zukunftsweisende Technologie im Bereich<br />

der Oberflächennarbung und -strukturierung<br />

hinzugekommen. Manche Experten<br />

sprechen bereits von einer Revolution, denn<br />

das Verfahren schafft ungeahnte Möglichkeiten<br />

für Design und Funktionalität. Denn<br />

wo Oberflächenstrukturen und -narbungen<br />

seither erodiert, gestrahlt, oder mit dem<br />

manuellen Ätzverfahren in Formwerkzeuge<br />

eingebracht wurden, kann nun der Laser<br />

seine Vorteile ausspielen. Der größte ist die<br />

(Foto: Reichle)<br />

Durch Lasertexturieren lassen sich Muster realisieren, die mit der Ätztechnik nicht möglich sind.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Baden-Württemberg K 63<br />

vollumfänglich digita lisierte Prozesskette.<br />

Beim Einbringen der Struktur oder der Narbung<br />

in das Formwerkzeug ist beim manuellen<br />

Ätzverfahren viel zeitaufwendige<br />

Handarbeit vonnöten. Mit der Lasertechnologie<br />

läuft das alles digital ab und das Ergebnis<br />

ist erkennbar besser.<br />

Darüber hinaus ist der Prozess wesentlich<br />

präziser, prozesssicher und wiederholgenau.<br />

Die Laser 1000 5Ax verwendet für das Texturieren<br />

und Gravieren mit fünf Achsen<br />

einen vollständig digitalen Prozess. Die in -<br />

telligente Mappingsoftware der Maschine<br />

erzeugt zusammen mit dem Know-how der<br />

Mitarbeiter die Texturbereiche so, dass ein<br />

homogenes Design des Endprodukts ge -<br />

währleistet ist. So können Oberflächen<br />

schnell, genau und einfach berechnet werden.<br />

»Die Kosten für die Herstellung von Prototypen<br />

oder Designmustern sinken, weil sie<br />

direkt lasertexturiert werden können, ohne<br />

dass in diesem frühen Stadium schon Kosten<br />

für Werkzeuge entstehen«, so der Verkaufsingenieur<br />

von GF Machining Solutions<br />

Bernd Martiné.<br />

Dabei gelingt es mit der 5-Achsen Maschine,<br />

die Texturen hochpräzise direkt in nahezu<br />

jedes Formwerkzeug oder jedes Prototypenteil<br />

einzubringen. Durch den großen<br />

Schwenkbereich der Rotationsachsen ist der<br />

Laserkopf sehr beweglich, daher können<br />

auch komplexe geometrische oder organisch<br />

anmutende Texturen in unterschiedlichste<br />

Materialien wie Stahl, Aluminium,<br />

Kupfer sowie Graphit, Hartmetall, Messing<br />

oder Keramik eingebracht werden – und das<br />

sowohl zwei- als auch dreidimensional. K<br />

(sm 151102271)<br />

« KONTAKT<br />

GF Machining Solutions GmbH<br />

Steinbeisstraße 22 – 24<br />

73614 Schorndorf<br />

Tel. +49 7181 9620<br />

www.gfms.com<br />

PRÜFMASCHINENHERSTELLER<br />

PRODUZIERT CO 2<br />

NEUTRAL<br />

Ulm. Als erster Hersteller von Materialprüfmaschinen<br />

hat Zwick im letzten Jahr die ermittelten<br />

Treibhausgasemissionen durch den Kauf von Klimaschutzzertifikaten<br />

ausgeglichen. Für die Zu -<br />

kunft ist ein weiterer Ausbau dieses ökologischen<br />

Engagements geplant. Zur Kompensation der am<br />

Hauptstandort in Ulm ermittelten CO 2<br />

-Emissionen<br />

hat sich Zwick dem Vorarlberger Klimaneutralitätsbündnis<br />

2025 angeschlossen. Dieses Bündnis<br />

kompensiert die CO 2<br />

-Emissionen mittels hochwertiger<br />

Klimaschutzzertifikate (Gold Standard) von<br />

internationalen Projekten, z. B. Aufforstungsprojekte<br />

in Costa Rica und Uganda oder Investitionen<br />

in die Windenergie in Taiwan. Im Jahr 2014 hat<br />

Zwick 4.500 t an CO 2<br />

-Emmissionen ausgeglichen.<br />

Zwick Geschäftsführer Dr. Jan Stefan Roell betont,<br />

dass das Unternehmen diese freiwillige Kompensationsmaßnahme<br />

auch in den nächsten Jahren<br />

fortführen und ausbauen will.<br />

www.zwick.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(ch)/SE/mh (sm 151102568)<br />

Wir können Stahl.<br />

Hunderte Güten, Sonderqualitäten und Abmessungen sortiert am Lager.<br />

Perfekte Qualitäten für die Laser- und CNC-Verarbeitung.<br />

Lieferungen ins In- und Ausland.<br />

Bucher – die komplette Dienstleistung in Blech und Stahl.<br />

Besuchen Sie uns auf der Blechexpo vom 03.-06.<strong>11.2015</strong> in Halle 4 an Stand 4307.<br />

Bucher Stahlhandel GmbH | Rheinwaldstraße 38 | D-78628 Rottweil<br />

Telefon: +49 (0)741 / 252 - 0 | www.bucher-stahl.de<br />

Laun GmbH | Albring 25 | D-78658 Zimmern o.R.<br />

Telefon: +49 (0)741 / 252 - 330 | www.laun-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


64 K Baden-Württemberg<br />

Gemeinsame Geschichte<br />

Stahlhändler Eisen-Pfeiffer und das Softwarehaus<br />

Nissen & Velten arbeiten seit 20 Jahren zusammen<br />

Stockach. Die Carl Pfeiffer GmbH & Co. KG ist ein Produktionsverbindungshandel,<br />

der mit den Sparten Stahl und Biegerei sowie Beschläge, Werkzeuge,<br />

Haustechnik und Gartenbedarf breit aufgestellt ist. Seit über 20 Jahren<br />

arbeitet das Unternehmen mit dem Softwarehaus Nissen & Velten zusammen.<br />

Im Jahr 1994 hatte sich die Geschäftsführung<br />

der Carl Pfeiffer GmbH & Co. KG<br />

entschieden, eine neue EDV-Lösung einzuführen.<br />

Schnell war klar, dass man auf die<br />

damals vollkommen neue Client-Server-Architektur<br />

setzten wollte. Das Unternehmen sondierte<br />

den Markt und stieß dabei auch auf das<br />

1989 gegründete Softwarehaus Nissen &<br />

Velten, das seinerzeit mit zehn Mitarbeitern<br />

in Büros in der Konstanzer Altstadt arbeitete.<br />

Geschäftsführer Peter Buchbinder erinnert<br />

sich: »Wir hatten schnell Gefallen daran<br />

gefunden, noch Einfluss auf die Entwicklung<br />

der jungen Unternehmenssoftware SQL-Business<br />

zu nehmen. Die Anordnung mancher<br />

Buttons und Felder wie sie heute noch auf<br />

Masken der Warenwirtschaft von eNVenta<br />

ERP zu finden ist, wurde damals festgelegt.«<br />

Eine Entscheidung, die beide Partner nie<br />

bereut haben, da sich eine fruchtbare Zu -<br />

sammenarbeit entwickelte, die bis heute<br />

andauert.<br />

Den ersten Webshop hat Eisen-Pfeiffer –<br />

wahrlich als Vorreiter dieses Vertriebsinstruments<br />

– bereits 1994 live geschaltet. Mit<br />

wachsender Bedeutung des E-Commerce<br />

stieg das Unternehmen im Jahr 2000 dann<br />

auf die Katalogverwaltung und den Webshop<br />

der Unternehmenssoftware SQL-Business<br />

von Nissen & Velten um. Im Jahr 2010<br />

folgte schließlich der Wechsel zum E-Commerce-Modul<br />

des webbasierten Technologienachfolgers<br />

eNVenta ERP. Die Weiterentwicklung<br />

des E-Commerce ist auch aktuell<br />

wieder ein Thema: Das Stahlsortiment wird<br />

Bestandteil des Websortiments werden. Die<br />

von Nissen & Velten entwickelte Erweiterung<br />

zur Abbildung der Stahlspezifika steht<br />

kurz vor der Einführung.<br />

Auch ein eigenständiges Biegeprogramm<br />

war bei Pfeiffer bereits früh – ab 1991 – im<br />

Einsatz, 1996 wurde es durch eine Biegerei-Software<br />

unter SQL-Business abgelöst.<br />

Zu dieser Zeit legte Nissen & Velten das Fundament<br />

für das deutlich umfangreichere<br />

Modul eNVenta Biegerei, das bei Pfeiffer seit<br />

dem Sommer 2012 im Einsatz ist. Objektbezogene<br />

Preise und sämtliche Pläne lassen<br />

sich in der Projektverwaltung des ERP-<br />

Systems hinter legen. Die Planerfassung ist<br />

wesentlich schneller als in der Vergangenheit<br />

möglich.<br />

Mit dem Bau einer neuen Stahlhalle mit<br />

5.500 m 2 Fläche hatte Eisen- Pfeiffer auch<br />

ein automatisches Hochregallager in Betrieb<br />

genommen, das via LVS-Schnittstelle mit<br />

eNVenta verknüpft ist. Mit dem neuen<br />

Stahllager hat Eisen-Pfeiffer 2013 auch die<br />

Branchen lösung eNVenta Stahl eingeführt.<br />

Bereits seit dem Jahr 2008 ist eine Tourenplanungssoftware<br />

der Firma PTV bei Eisen-<br />

Pfeiffer im Einsatz, die von Nissen & Velten<br />

mit dem Versandmodul von eNVenta ERP<br />

verknüpft wurde. Damit begann auch der<br />

Prozess der Migration von SQL-Business auf<br />

eNVenta ERP.<br />

Da nichts so beständig ist wie der Wandel,<br />

stehen auch im Jahr 2015 zwei ERP-Projekte<br />

auf der Agenda im Hause Eisen-Pfeiffer.<br />

Peter Buchbinder: »Wir sind dabei, das<br />

Man danten-Management von eNVenta einzuführen,<br />

um die Kooperationen mit den<br />

baden-württembergischen Handelsunternehmen<br />

J. F. Schoell KG und Sülzle Werkzeuge<br />

& Technik GmbH im ERP-System abzubilden.«<br />

Schließlich steht im neu erbauten<br />

Warenlager, das Anfang 2015 in Betrieb<br />

genommen wurde, die Einführung von Barcode-Scannern<br />

und des Moduls Lagerverwaltungssystem<br />

von eNVenta ERP an.<br />

»Die Entwicklung von Nissen & Velten<br />

zeigt, dass wir vor 21 Jahren die richtige<br />

Entscheidung getroffen haben. Wir sind in<br />

dieser Zeit von 100 auf 180 Mitarbeiter<br />

gewachsen«, so Peter Buchbinder rückblickend.<br />

(sm 151102620) K<br />

(Foto: Nissen & Velten)<br />

Arbeiten seit über<br />

20 Jahren<br />

partnerschaftlich<br />

zusammen:<br />

Peter Buchbinder<br />

(Mitte, Geschäftsführer<br />

Carl Pfeiffer<br />

GmbH & Co. KG),<br />

Jörg Nissen (li.) und<br />

Günter Velten<br />

(re., beide<br />

Geschäftsführer<br />

Nissen & Velten).<br />

« KONTAKT<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

Carl Pfeiffer GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 3 – 15<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 8006-0<br />

www.eisen-pfeiffer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Baden-Württemberg K 65<br />

Ein Richtcenter für alle<br />

Anforderungen<br />

Kirchheim / Teck. Lohnrichten bei der S. Dunkes<br />

Maschinenfabrik – wirtschaftlich, schnell und genau.<br />

Wo zerspant wird, Verzug durch Wärmebehandlung entsteht oder<br />

Bauteile gekrümmt sind, ist die Neu fertigung oder das Vorhalten von<br />

»Aufmaß« für wei tere Fertigungsschritte notwendig. In seinem Lohnrichtcenter<br />

bietet das Un ternehmen S. Dunkes Maschinenfabrik bei<br />

Stuttgart die passende Lösung an. Hier werden Achsabweichungen,<br />

Rund- und Ge radheitsfehler mit manuellen, halb- und vollautomatischen<br />

Richtanlagen behoben.<br />

Für gekrümmte Bauteile, z. B. Wellen, Achsen und Zahnräder ist der<br />

schnelle Service bei Dunkes prädestiniert. »Innerhalb weniger Stunden<br />

können Bauteile im Eilverfahren gerichtet werden«, berichtet Peter<br />

Breiten reicher, Geschäftsführer bei Abend Maschinenbau e. K. aus<br />

Mannheim.«<br />

Angefangen von Maschinentyp DR2 mit 20 kN Richtkraft, bis zur<br />

8.000-kN-Presse Typ HR 800 lassen sich bei Dunkes alle erdenklichen<br />

Bauteile richten. Im breiten Mittelfeld stehen Richtmaschinen zwischen<br />

100 kN und 1.250 kN Richtkraft zur Verfügung. Diese können<br />

rotationssymmetrische Bauteile zwischen Spitzen aber auch auf<br />

Rollen aufnehmen. Diese Flexibilität ermöglicht es auf unterschiedlichste<br />

Kundenanforderungen reagieren zu können.<br />

Bei besonders anspruchsvollen Bauteilen werden Geradheiten –<br />

nicht selten bis unter ca. 0,02 mm – auf eine Länge von 2.000 mm<br />

realisiert. Durch verbesserte Messtechnik können nun erstmalig auch<br />

gerollte Gewindespindeln – auch mit sehr dünnen Querschnitten<br />

– auf ca. 0,02 mm / 1.500 mm – prozesssicher gerichtet werden.<br />

Dies ist kostengünstiger als das teurere Rundschleifen und senkt<br />

somit die Stückkosten.<br />

Bei der S. Dunkes GmbH Maschinenfabrik werden seit über 55<br />

Jahren hochwertige Pressen für den Maschinenbau, die Automobilindustrie<br />

sowie alle erdenklichen Bereiche der Umformtechnik produziert.<br />

Dabei hat sich das Unternehmen von der Entwicklung bis zur<br />

Endmontage ein erfahrenes Team aufgebaut, um marktgerechte<br />

Maschinen und Anlagen zu vertreiben. Durch die vielfältigen Richtaufgaben<br />

fließen die gewonnenen Erfahrungen direkt in die<br />

Konstruk tion und Entwicklung von Neumaschinen mit ein. Erst zur<br />

letzten Blech expo 2013 in Hannover brachte Dunkes die neueste<br />

Entwicklung auf den Markt. Mit seiner Servo-Kompaktachse hat das<br />

Unternehmen eine energieeffiziente, geräuscharme und zugleich<br />

präzise steuerbare Presse auf den Markt gebracht.<br />

/<br />

www.dunkes.de<br />

Blechexpo 2015: Halle 3, Stand 3412<br />

(sm 151102411)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


66 K Special: Baden-Württemberg<br />

Stahlharte Herausforderungen meistern<br />

Blankstahlzieherei Bessey: auf anspruchsvollsten Märkten erfolgreich<br />

Bietigheim-Bissingen. Bessey Präzisionsstahl ist als unabhängiges<br />

mittelständisches Unternehmen für Blank- und Edelstähle ein bekannter<br />

Name im Markt. Klaus Fuchs, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Bessey-Gruppe, spricht im Interview über die aktuellen Herausforderungen<br />

der Stahlveredelungsbranche und wie Bessey damit umgeht.<br />

Wie schafft man es, als mittelständisches<br />

Unternehmen konstant erfolgreich zu sein?<br />

Es ist eine Kombination aus mehreren<br />

Faktoren: Zum einen haben wir ein sehr<br />

hohes, stetig steigendes Qualitätslevel.<br />

Denn wir sind in einer Automobilregion<br />

groß geworden und in dieser Branche sind<br />

die Anforderungen besonders hoch. Das ist<br />

zwar noch kein Alleinstellungsmerkmal,<br />

aber wir sind dadurch zu einem Player in der<br />

Champions League der Qualitätsanbieter<br />

geworden.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die große Kompetenz<br />

und die Erfahrung unserer langjährigen<br />

Mitarbeiter. Wir arbeiten in einem eingespielten<br />

und hochqualifizierten Team mit kurzen<br />

Entscheidungswegen. Dadurch können wir<br />

unsere Kunden auch bei steigenden Ansprüchen<br />

optimal beraten. Jahrzehntelange Kundenbeziehungen<br />

zeigen, dass die Kunden<br />

uns und unseren Produkten vertrauen.<br />

Was bietet Bessey seinen Kunden Besonderes?<br />

Wir sind für unsere Kunden nicht nur<br />

Produzent, sondern auch Dienstleister. Der<br />

Markt fordert eine hohe Flexibilität und<br />

benötigt daher eine entsprechende Bevorratung<br />

von kundenspezifischen Produkten.<br />

Diese Bevorratung ist allerdings sehr kapitalintensiv.<br />

Mit einer Eigenkapitalquote von<br />

60 % können wir diesen Ansprüchen jedoch<br />

gerecht werden.<br />

Außerdem zählt Bessey zu einem der<br />

wenigen hersteller- und handelsunabhängigen<br />

Blankstahlhersteller in Deutschland.<br />

Damit haben wir den Vorteil, dass wir flexibler<br />

in der Rohstoffbeschaffung sind und<br />

dort einkaufen können, wo unsere hohen<br />

Qualitätsansprüche am besten erfüllt werden.<br />

Wie erreichen Sie dieses hohe Qualitätslevel?<br />

Wir setzen u. a. eine der weltweit modernsten<br />

Ultraschallprüfanlagen mit Phased-<br />

Array-Technik zur Innenfehlerprüfung von<br />

Blankstahl ein. Diese Technik ermöglicht es<br />

uns, auch die kleinsten Mängel zu finden.<br />

Eine Oberflächenfehlerprüfung mittels Wirbelstromrissprüfung<br />

ist bei Bessey in den<br />

meisten Fällen Standard. Durch die im Mai<br />

Klaus Fuchs<br />

2011 in Betrieb genommene separate WRP-<br />

Anlage sind wir in der Lage, ein noch größeres<br />

Abmessungsspektrum auf kleinste<br />

Oberflächenfehler zu prüfen. Des Weiteren<br />

können wir in unserer hausinternen Qualitätsabteilung<br />

auch chemische, technologische<br />

und metallographische Untersuchungen<br />

durchführen, z. B. die Bestimmung von<br />

Festigkeits- und Verformungseigenschaften<br />

sowie Gefüge- und Reinheitsgradbewertungen.<br />

Wie hat sich der Markt für Bessey verändert?<br />

Eine ständig zunehmende Herausforderung<br />

sind stark schwankende Rohstoffpreise.<br />

Dadurch entstehen permanente Kalkulations-<br />

und Bewertungsrisiken. Erschwerend<br />

kommt noch hinzu, dass die Rohstoffe<br />

in Dollar gehandelt werden. Dies führt zu<br />

weiteren Risiken bei der mittel- und langfristigen<br />

Preisfindung. (sm 151102482) K<br />

(Fotos: Bessey)<br />

Über Bessey Präzisionsstahl<br />

Die Bessey Präzisionsstahl GmbH beschäftigt rd.<br />

80 Mitarbeiter und macht jährlich einen Umsatz<br />

von ca. 40 Mill. €. Sie ist führender deutscher hersteller-<br />

und handelsunabhängiger Anbieter hochwertiger<br />

Blank- und Edelstähle. Diese starke<br />

Marktposition hat sich Bessey mit modernsten<br />

Produktions- und Prüftechniken, hoher Lieferflexibilität<br />

und enger Kundenzusammenarbeit<br />

erworben. In Süddeutschland ist die Bessey Präzisionsstahl<br />

GmbH eine der letzten Stahlziehereien,<br />

die unlegierte und legierte Blankstähle sowie<br />

hochlegierte Edelstähle mit unterschiedlichsten<br />

Profilen, in Längen von bis zu 7,5 m und Durchmessern<br />

bis 100 mm erzeugt.<br />

« KONTAKT<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH<br />

Mühlwiesenstraße 40<br />

74301 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. +49 7142 401-555<br />

www.bessey.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Baden-Württemberg K 67<br />

Vom Nadelöhr zu mehr Lieferfähigkeit<br />

Achern-Gamshurst/Gottenheim. Der Hersteller von Hydraulikzylindern<br />

AHP Merkle setzt bei der Lagerung und beim Zuschnitt seines Rohmaterials<br />

auf automatische Säge- und Lagertechnik von KASTO.<br />

Das platzsparende Turmlagersystem<br />

UNITOWER, die CNC-gesteuerte Kreissägemaschine<br />

KASTOvariospeed und das robotergestützte<br />

Sortiersystem KASTOsort helfen<br />

dem AHP Merkle dabei, die Ansprüche<br />

seiner Kunden zu erfüllen: kurze Lieferzeiten<br />

bei einem breiten Artikelspektrum und hohe<br />

Produktqualität. Hydraulikzylinder sind das<br />

Spezialgebiet der AHP Merkle GmbH. Beim<br />

Bau des neuen Firmensitzes wurde daher ein<br />

Turmlagersystem vom Typ UNITOWER des<br />

Säge- und Lagertechnik- Spezialisten KASTO<br />

in das Gebäude inte griert. Mit 94 Lagerplätzen<br />

und einer Höhe von 18 m bietet es eine<br />

kompakte und platzsparende Lösung zur<br />

Aufbewahrung des Metall-Langguts. Als<br />

Ladungsträger dienen Kassetten mit einer<br />

Traglast von je 3 t. Als es dann im vergangenen<br />

Jahr für AHP Merkle darum ging, die<br />

Kapazitäten zu erweitern, hat sich das<br />

Unternehmen dafür entschieden, einen<br />

zweiten, baugleichen Turm zu realisieren.<br />

Dabei gelangen die Kassetten über zwei<br />

Rollenbahnen aus dem Lager in die Fertigung,<br />

genauer gesagt in die Sägerei. Auch<br />

hier ist seit 2014 KASTO-Technik im Einsatz:<br />

eine vollautomatische, CNC-gesteuerte<br />

Kreissäge vom Typ KASTOvariospeed C 15.<br />

Genau wie im Lager ist AHP Merkle in der<br />

Sägerei im vergangenen Jahr an die Grenzen<br />

der Leistungsfähigkeit gestoßen. Mit der<br />

KASTOvariospeed hatte der Lager- und<br />

Sägespezialist eine Lösung im Portfolio, die<br />

die Anforderungen des Hydraulikherstellers<br />

perfekt erfüllte.<br />

Die Säge ist zum Trennen von Vollmaterial,<br />

Profilen und Rohren in allen Qualitäten geeignet,<br />

einschließlich schwer zerspanbarer Werkstoffe.<br />

Der Schnittbereich beträgt 152 mm für<br />

Rundmaterial, 155 mm x 120 mm für Flachund<br />

135 mm x 135 mm für Vierkantmaterial.<br />

Die robuste Bauart und der leistungsstarke,<br />

frequenzgeregelte Antrieb sorgen für kurze<br />

Schnittzeiten, besonders dünne Hartmetall-<br />

Sägeblätter für hohe Präzision und einen<br />

geringen Materialverlust.<br />

Damit kein Mitarbeiter von AHP die<br />

gesägten Teile anschließend von Hand entnehmen<br />

muss, hat KASTO die Anlage mit<br />

einem automatischen Sortiersystem des Typs<br />

(Foto: KASTO)<br />

Die 18 m hohen Türme mit je 94 Kassetten<br />

nutzen den vorhandenen Platz optimal aus.<br />

KASTOsort mit zwei platzsparend angeordneten<br />

Robotern kombiniert. Diese können<br />

die Sägeabschnitte nicht nur entnehmen<br />

und auf Paletten oder Behälter stapeln, sondern<br />

auch entgraten.<br />

www.kasto.de<br />

/<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1210<br />

(sm 151102449)<br />

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03.– 06.<br />

NOVEMBER 2015<br />

STUTTGART<br />

Halle 1, Stand 1704<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


68 K Baden-Württemberg<br />

Stahlhandelsgruppe schließt Kooperation mit Schweizer Partner<br />

Matzingen / Schwäbisch Gmünd. Die VRW Metallhandel GmbH, 100-%-Tochter der Weinmann Aach AG,<br />

hat mit der Bernold + Partner AG in der Schweiz eine Kooperationsvereinbarung für die Handelsmarke GE/BE/FE<br />

geschlossen.<br />

Im Mittelpunkt der länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit der VRW Metallhandel<br />

GmbH, einer 100-%-Tocher der Weinmann-<br />

Aach-Gruppe, und der Bernold + Partner<br />

AG steht der gezielte Austausch von Dienstleistungen<br />

und Know-how. Die GE/BE/FE-<br />

Division der Bernold + Partner AG agiert nun<br />

als selbstständiger, verlängerter Arm der<br />

Weinmann-Gruppe im Schweizer Zielmarkt.<br />

Sergej Gemperli, CEO der GE/BE/FE: »Mit<br />

der Kooperation ist für uns eine Vision Wirklichkeit<br />

geworden. Wir sehen darin sehr<br />

großes Potenzial für die Zukunft.«<br />

GE/BE/FE zählt in der Schweiz zu den be -<br />

kanntesten Lieferanten für Gusszuschnitte<br />

und Sonderteile aus Guss. Mit Stahl, Edelstahl<br />

und Aluminium hatte sich die GE/BE/FE<br />

in der Vergangenheit nur mittels Zukauf auseinandergesetzt<br />

und kein eigenständiges<br />

Lager unterhalten. Dies soll sich nun ändern.<br />

Gemperli: »Die VRW wird uns mit einem<br />

Grundsortiment ausstatten, die Lagerflächen<br />

werden im Moment geschaffen und wir wollen<br />

im September durchstarten.« Das Vertriebsgebiet<br />

der GE/BE/FE liegt in der ge -<br />

samten Schweiz und angrenzend in Österreich<br />

und Deutschland. »Sicherlich wird es<br />

anfangs noch zu Überschneidungen bei<br />

einzelnen Kunden kommen, jedoch sehen<br />

wir das sportlich. Wir denken, dass wir uns<br />

am Markt eher weniger begegnen und die<br />

Synergien durch eine komplette Abdeckung<br />

des Vertriebsgebiets in der Schweiz für uns<br />

überwiegen«, so Fritz Weinmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Weinmann Aach AG.<br />

(Foto: Weinmann Aach)<br />

Angestoßen hatte diese Kooperation der<br />

VRW-Vertrieb. Sehr schnell nahm Wolfgang<br />

Sachsenmaier, Geschäftsführer der VRW,<br />

den gesamten Vorstand der Weinmann<br />

Aach AG mit ins Boot: »Nur wenn wir<br />

gewährleisten können, dass sich die Kunden<br />

in der Schweiz vor Ort mit Materialien kurzfristig<br />

versorgen können, ist für uns der Vertrieb<br />

an Schweizer Kunden sinnvoll. Mit<br />

unserem Kooperationspartner GE/BE/FE ist<br />

gewährleistet, dass auch kleinere sowie mittelgroße<br />

Mengen zu guten Konditionen und<br />

zur bekannt guten Qualität geliefert werden<br />

können.«<br />

Erst Anfang des Jahres hatte die Weinmann<br />

Aach AG, Dornstetten, durch einen Asset<br />

Deal die VRW Metallhandel GmbH in<br />

Schwäbisch Gmünd in ihr Unternehmen<br />

integriert. Die damals verfolgte Strategie der<br />

Ausweitung der Verkaufsgebiete wird nun<br />

fortgeführt. In Zeiten zunehmender Konzentrationen<br />

im Stahlhandel erscheine diese<br />

Strategie erfolgsversprechend, so die Weinmann<br />

Aach AG.<br />

www.weinmann-aach.de<br />

/<br />

Sergej Gemperli (links),<br />

CEO der GE/BE/FE, und<br />

Wolfgang Sachsenmaier<br />

(rechts), Geschäftsführer<br />

der VRW Metallhandel<br />

GmbH<br />

(sm 151102415)<br />

Stahlhandel<br />

NE-Handel<br />

Stahl-Service-Center<br />

Anarbeitung<br />

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Baden-Württemberg K 69<br />

SCHULER STEIGERT ANLAGEN-PRODUKTIVITÄT<br />

UM ÜBER 50 %<br />

Göppingen. Mit der ServoDirekt-Technologie von Schuler lässt sich die<br />

Ausbringungsleistung von Pressen deutlich erhöhen. Die Voraussetzung<br />

dafür sei jedoch, dass Anwender die Möglichkeiten zur Programmierung der<br />

Anlagen auch ausreizten. So sind die Experten vom Schuler-Service, die Kunden<br />

weltweit vor Ort betreuen, beispielsweise kürzlich zu verschiedenen<br />

Zulieferbetrieben in China gereist. Dabei habe sich herausgestellt, dass das<br />

volle Potenzial der ServoDirekt-Technologie nicht überall bekannt sei. Manche<br />

Pressenbediener befürchten zudem, dass die Einstellung der Parameter<br />

an der Anlage kompliziert ist. Zu Unrecht, wie sich herausstellte: Die Service-<br />

Mitarbeiter zeigten den Kunden in Landessprache, wie sich innerhalb kürzester<br />

Zeit die Produktivität ihrer Anlagen um bis zu 55 % steigern ließ. Damit<br />

reduzierten sich die Produktionskosten pro Bauteil erheblich. Dabei ließe sich<br />

durch eine gesamtheitliche Optimierung der Anlage inklusive Bandanlage,<br />

Transfer und Werkzeug die Ausbringungsleistung sogar noch weiter steigern.<br />

Nimmt man die Prozesse hinzu, die der Maschine vor- und nachgelagert sind,<br />

ließe sich auch der gesamte Produktionsweg vom Rohmaterial- bis zum<br />

Fertigteilelager verbessern.<br />

www.schulergroup.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151102438)<br />

HÜTTEN-HIGHTECH AUS DEM LÄNDLE<br />

ERHÄLT UMWELTPREIS<br />

Willstätt-Legelshurst. Der Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in<br />

der Kategorie »Energieeffizienz« ist an die Primetals Technologies Germany<br />

GmbH aus Willstätt-Legelshurst gegangen. Ihr Elektrolichtbogenofen EAF<br />

Quantum senkt den Energieverbrauch für die Rohstahlproduktion aus Stahlschrott<br />

gegenüber bisherigen Öfen dieser Art um bis zu 20 %. Bei einem<br />

Standardofen von 100 t pro Schmelzvorgang entspricht dies etwa dem jährlichen<br />

Energiebedarf einer Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern.<br />

Mit dem EAF Quantum stehe für die Verarbeitung von Schrott zu Rohstahl<br />

nun eine Technologie zur Verfügung, die den Vorgang an vielen Stellen optimiere:<br />

von der Zuführung des Schrottes, über dessen Vorwärmung und die<br />

Art und Weise, wie er in das Schmelzbad eingebracht wird, bis zum Kippkonzept<br />

und Abstichsystem. Die erste Auslieferung nach Mexiko und die zweite<br />

nach Italien zeigten das Exportpotenzial des Elektrolichtbogenofens – und<br />

seine Eignung für unterschiedlichste Standorte.<br />

Energieeffiziente, hochproduktive Technik sei die Voraussetzung, damit<br />

Europa zukünftig überhaupt als Produktionsstandort für Stahl in Frage komme,<br />

so das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in<br />

Baden-Württemberg. Mit Schmelzfolgezeiten von 36 min bei einem Energieverbrauch<br />

von 280 kWh/t Rohstahl beim EAF Quantum sei das der Fall. Den<br />

Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg vergibt das Ministerium alle zwei<br />

Jahre. Der Preis wird für hervorragende und innovative Produkte und Verfahren<br />

in der Umwelttechnik verliehen werden. Das Preisgeld beträgt 100.000 €<br />

und wird auf vier Kategorien und einen Sonderpreis der Jury verteilt. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in<br />

Baden-Württemberg. Ausgezeichnet werden Produkte, die einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und kurz<br />

vor der Markteinführung stehen oder nicht länger als zwei Jahre am Markt<br />

sind.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151102439)<br />

Mehr als nur<br />

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25. Stahlhandelstag!<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


70 K Special: Edelstahl<br />

Treppen und Geländer<br />

aus nichtrostendem Stahl<br />

von Martina Helzel *)<br />

Treppen verbinden die Ebenen eines Gebäudes und helfen, Höhen unterschiede zu überwinden. Geländer dienen<br />

der Absturzsicherung. Neben diesen rein funktionellen Aspekten leistet die Gestaltung von Treppen- und<br />

Geländeranlagen einen entscheidenden Beitrag zum Erscheinungsbild eines Gebäudes.<br />

Nichtrostender Stahl oder, wie handelsüblich<br />

bezeichnet, Edelstahl Rostfrei ist bei<br />

Treppen und Geländern in öffentlichen,<br />

stark frequentierten Bereichen wie Bahnhöfen<br />

und Flughäfen ein alltäglicher Anblick.<br />

Dort spielen Robustheit, Wartungsfreundlichkeit,<br />

Langlebigkeit und Lebenszykluskosten<br />

eine entscheidende Rolle. Bei Anwendungen<br />

im Freien steht die Korrosionsbeständigkeit<br />

des Werkstoffs im Vordergrund.<br />

Gestalterische Gründe dagegen überwiegen<br />

im halböffentlichen und privaten Bereich.<br />

Die hohe Festigkeit des Werkstoffs sowie<br />

einfache Verbindungsmöglichkeiten durch<br />

Schweißen oder Schrauben erlauben feingliedrige<br />

Konstruktionen. Verschiedene Ar -<br />

ten der Oberflächenbearbeitung verleihen<br />

dem Material ein unterschiedliches Aussehen<br />

– von matt bis hochglänzend. Vor allem<br />

aber lässt sich Edelstahl Rostfrei durch seine<br />

eher neutrale Wirkung hervorragend mit<br />

anderen Materialien wie Glas, Holz oder<br />

Stein kombinieren.<br />

Die wichtigsten Entwurfsparameter wie<br />

Steigungsverhältnis, Laufbreite oder Durchgangshöhe<br />

sind in der DIN 18065 festgelegt.<br />

Maßgebend für die Ausführung sind<br />

jedoch die Bauordnungen der Länder. In den<br />

einzelnen Landesbauordnungen wird der<br />

vorbeugende Brandschutz geregelt und<br />

somit auch die Ausführung und die Anforderungen<br />

an die Brandsicherheit von Treppen<br />

als Bestandteil von Fluchtwegen be -<br />

schrieben.<br />

*) Martina Helzel, circa drei Architektur und Medien,<br />

München. Die Ausführungen basieren auf der ISER-<br />

Dokumentation 871, die kostenfrei bei der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei, Fax 0211 6707-344,<br />

angefordert werden kann.<br />

Tragkonstruktionen<br />

Metalltreppen setzen sich aus dem Haupttragsystem<br />

(Wangen, Holme, Spindel) und<br />

den Einzeltragelementen (Stufen) zusammen.<br />

Abhängig von der Art der Lagerung<br />

der Stufen werden folgende Treppensysteme<br />

unterschieden:<br />

Die einfachste Konstruktionsart ist die<br />

Wangentreppe. Mit ihr lässt sich eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Treppenformen realisieren.<br />

Die tragenden Wangen aus stehenden<br />

Blechen oder Profilen sind seitlich des<br />

Treppenlaufes angeordnet. Dazwischen<br />

befinden sich die Stufen, die die Verkehrslasten<br />

über Schraub- oder Schweißverbindungen<br />

in die Wangen leiten und diese gleichzeitig<br />

gegen Verdrehen stabilisieren.<br />

Ein oder zwei, in der Regel geschlossene,<br />

Stahlprofile bilden das Haupttragsystem der<br />

Holmtreppen. Im Unterschied zu den Wangen,<br />

die den Treppenlauf seitlich begrenzen,<br />

liegen die Holme unterhalb der Trittstufen.<br />

Durch die seitliche Auskragung entstehen<br />

vor allem bei Einholmtreppen hohe Torsionskräfte<br />

beim Begehen, die durch angeschweißte<br />

Konsolen oder Abstützungen<br />

abgefangen werden müssen. Zweiholmtreppen<br />

oder abgetreppte Varianten des Tragholms<br />

bieten stabilere Auflageflächen.<br />

Die Spindeltreppe stellt den Sonderfall<br />

einer Wendeltreppe mit konzentrisch um<br />

einen tragenden Mittelpfosten angeordneten<br />

Treppenstufen dar. Ist die Spindel als<br />

durchgehendes Stahlrohr ausgebildet, werden<br />

die Stufen aus abgekanteten Blechen<br />

oder Profilkonsolen angeschweißt. Bausatztreppen<br />

dagegen setzen sich aus zylindrischen<br />

Teilen zusammen, die passgenau<br />

über die Tragspindel geschoben und an -<br />

schließend fixiert werden. Bei der Planung<br />

von Spindeltreppen ist auf die notwendige<br />

Auftrittsbreite zu achten.<br />

Tragbolzentreppen sind Systemtreppen,<br />

deren Trittstufen durch Tragbolzen zug- und<br />

druckfest miteinander verbunden sind. Un -<br />

terschieden wird zwischen Einbolzentreppen<br />

mit Bolzen auf der Raumseite und Wandankern<br />

auf der anderen sowie Zweibolzentreppen.<br />

Die optische Leichtigkeit und transparente<br />

Raumwirkung dieser Treppen stellt<br />

hohe Anforderungen an die Festigkeit der<br />

eingesetzten Werkstoffe. Tragbolzen und<br />

Wandlager werden vorzugsweise in Edelstahl<br />

Rostfrei ausgeführt. Die Bandbreite der<br />

Trittstufen erstreckt sich von bewehrtem<br />

Beton oder Kunststein über Holzwerkstoffe<br />

und Vollholz bis hin zu Verbundglas. Die<br />

Bemessung und Ausführung von Tragbolzentreppen<br />

ist in DIN 18069 geregelt.<br />

Es gibt allerdings auch Mischformen, die<br />

sich aufgrund der Kombination verschiedener<br />

tragender Elemente nicht in die zuvor<br />

beschriebenen Konstruktionsarten einordnen<br />

lassen. So können massive Holme oder Wangen<br />

in filigrane Fachwerkkonstruktionen aufgelöst<br />

oder die anfallenden Lasten von<br />

Geländern abtragen werden. Faltwerke aus<br />

gekanteten oder verschweißten Blechen sind<br />

frei zwischen zwei Ebenen gespannt. Ist ein<br />

leichtes Erscheinungsbild gewünscht, erweitern<br />

Tragbolzen oder Abhängungen die große<br />

Bandbreite konstruktiver Möglichkeiten.<br />

Werkstoffauswahl und Bearbeitung<br />

Da Innentreppen und -geländer nicht der<br />

Witterung ausgesetzt sind, spielt der Korrosionsschutz<br />

in der Regel eine untergeordnete<br />

Rolle. Die wichtigsten Sorten im Innenbe-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Special: Edelstahl K 71<br />

(Foto: Novalinea S.r.l., Cessalto, I)<br />

reich sind 1.4301 und 1.4307 (AISI 304 und 304L). Für Geländer<br />

und Treppenanlagen im Außenbereich werden bevorzugt korrosionsbeständigere<br />

Sorten wie 1.4401 oder 1.4404 (AISI 316 oder<br />

316L) eingesetzt. In Bereichen mit hohen Chloridionen- oder Streusalzkonzentrationen<br />

kommen noch höher legierte nichtrostende<br />

Stahlsorten, wie zum Beispiel 1.4462, in Betracht.<br />

Unterschiedliche Oberflächenbearbei tungen erweitern das Spektrum<br />

an Gestaltungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Je glatter und<br />

optisch blanker die Oberfläche, desto geringer die Möglichkeit von<br />

Schmutzablagerungen und desto höher die Korro sionsbeständigkeit.<br />

Die am häufigsten ge wählte Oberflächenbearbeitung ist das Schleifen<br />

in verschiedenen Körnungen. Bei einer feinen Körnung ergibt<br />

sich eine optisch strukturierte, aber dennoch relativ glatte Oberfläche.<br />

Ist ein mattes Erscheinungsbild erwünscht, können die Bauteile<br />

glas- oder edelstahlperlengestrahlt werden. Durch mechanisches<br />

Polieren entsteht eine besonders blanke und glatte Oberfläche. Eine<br />

nahezu vollkommen glatte Oberflächenbeschaffenheit wird durch<br />

Elektropolieren erzielt.<br />

Die wichtigsten Konstruktionstechniken für den Treppen- und<br />

Geländerbau mit Edelstahl Rostfrei sind Biegen, Schrauben, Stecken,<br />

Kleben und Schweißen, aber auch Wasserstrahl-, Plasma- und Laserschneiden.<br />

Wenn Bauteile geschweißt werden, sollte dies in der<br />

Regel durch das WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgas-Schweißen)<br />

erfolgen. Treppen und Geländer in Elementbauweise oder Treppenund<br />

Geländersysteme lassen sich besonders leicht, schnell und flexibel<br />

montieren.<br />

Pflege<br />

Treppen und Geländer aus Edelstahl Rostfrei benötigen nur geringen<br />

Pflegeaufwand. Die Handläufe werden durch ständige Benutzung<br />

sauber gehalten. Alle anderen Teile sollten in entsprechenden Zeitabständen<br />

durch Abwaschen mit milden Spül- oder Reinigungsmitteln<br />

und Nachledern zur Vermeidung von Fleckenbildung durch<br />

kalkhaltiges Wasser behandelt werden. Chloridhaltige Reiniger, wie<br />

sie für die Reinigung von Keramik und Mauerwerk eingesetzt werden,<br />

dürfen mit nichtrostendem Stahl nicht in Berührung kommen.<br />

Geländer- und Treppenanlagen im Freien sind nahezu wartungsfrei,<br />

da sie durch Regen meist ausreichend gereinigt werden.<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

(sm 151102693) K<br />

/<br />

(Foto: Trislot NV, Waregem, B)<br />

(Foto: Nautilus Treppen GmbH & Co. KG, Zeulenroda-Triebes)<br />

Oben links: Als typische Systemtreppe ermöglichen Tragbolzentreppen<br />

eine Vielzahl an Grundrissformen und Materialkombinationen.<br />

Oben rechts: Wangen und Geländer aus nichtrostendem Flachstahl mit<br />

geschliffener Oberfläche und Trittstufen mit Designgittern verleihen<br />

der Treppe ihre elegante Ausstrahlung.<br />

Besonders leicht wirkt diese Spindeltreppe mit ihren wasserstrahlgeschnittenen,<br />

nur 15 mm dicken Stufenträgern aus Edelstahl Rostfrei.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


(Bilder: Behringer)<br />

Sägeanlagen zuverlässig im Dauereinsatz<br />

Edelstahlhersteller setzt auf universell einsetzbare Sägetechnologie<br />

Kirchardt / Engelskirchen-Ründeroth. Die Dörrenberg Edelstahl GmbH setzt zur Zerspanung ihres<br />

breiten Materialspektrums auf zahlreiche verschiedene Hochleistungssägeanlagen der Behringer GmbH.<br />

Der Maschinen lieferant zeichnet sich dabei u. a. durch wirtschaftliches Zerspanen auch schwer bearbeitbarer<br />

Werkstücke aus.<br />

Mit der Dörrenberg Edelstahl GmbH<br />

und der Behringer GmbH haben zwei in<br />

ihrem jeweiligen Segment hochspezialisierte<br />

Unternehmen zusammengefunden. Der bergische<br />

Hersteller und Händler von Edelstählen<br />

verfügt seit Jahrzehnten über ein ge -<br />

wachsenes, tiefgreifendes Know-How in der<br />

Metallurgie. Die Behringer GmbH ihrerseits<br />

empfiehlt sich – ebenfalls seit Jahrzehnten<br />

– als kompetenter Partner in der Sägetechnologie,<br />

insbesondere auch für Werkstoffe,<br />

die nicht so einfach zu zerspanen sind.<br />

Behringer-Maschinen bearbeiten<br />

universell und wirtschaftlich<br />

»Dörrenberg bietet in seinem Geschäftsbereich<br />

›Werkzeugstahl‹ als Vollsortimenter<br />

das gesamte Werkstoffspektrum und ist da -<br />

mit einer der Marktführer im Bereich Stabstahl«,<br />

erklären die beiden Bereichsleiter<br />

Thomas Lingenberg und Thomas Rühl. Das<br />

beinhaltet alle gängigen Werkstoffe und<br />

Abmessungen, angefangen bei Kalt- und<br />

Warmarbeitsstählen, Kunststoffformenstählen,<br />

Schnellstählen, pulvermetallurgischen<br />

Stählen und Sonderstählen bis hin zu härtbaren<br />

Chromstählen und Edelbaustählen.<br />

Der Abmessungsumfang reicht von rd. 7 bis<br />

905 mm, sowie flach 30 mm x 10 mm bis<br />

2.000 mm x 600 mm. Der Geschäftsbereich<br />

Werkzeugstahl repräsentiert den größten<br />

Umsatzanteil des Unternehmens, dessen<br />

Produkte die Basis einer Vielzahl weiterer<br />

Leistungen weltweit bildet.<br />

Ein solch breites Materialspektrum erfordert<br />

Bearbeitungsmaschinen, die universell<br />

und trotzdem wirtschaftlich zerspanen.<br />

»Unser Maschinenlieferant sollte also in der<br />

Lage sein, die gesamte Palette an Maschinen<br />

zur Verfügung zu stellen, die wir in<br />

unserem Betrieb benötigen«, formuliert Lingenberg.<br />

Und so befindet sich eine stattliche<br />

Auswahl verschiedener Behringer-Sägemaschinen<br />

in den Fertigungsbereichen des<br />

bergischen Unternehmens: Eine Großbandsäge<br />

mit verfahrbarem Materialtisch<br />

HBP1500-1800 T, ein Großbandsägeautomat<br />

HBP 1000 A, Vertikalbandsägen, mehrere<br />

automatische Bandsägemaschinen der<br />

HBP-Serie mit Schnittbereichen von 360 bis<br />

530 mm Durchmesser sowie einige Hochleistungsbandsägemaschinen<br />

der vollverkleideten<br />

HBM-Baureihe die mit der Speed-<br />

Cutting-Technologie ausgestattet sind.<br />

Um dieses enorme Spektrum sinnvoll zu<br />

gliedern sind die Fertigungsbereiche logistisch<br />

nach unterschiedlichen Aspekten un -<br />

terteilt. Zum einen gibt es Lagerorte mit<br />

Werkstoffschwerpunkten. »Zum anderen<br />

gibt es hinsichtlich der Abmessungen und<br />

Querschnitte eine Gliederung nach Abmessungsbereichen<br />

und Maschinenkapazitäten«,<br />

erläutert Lingenberg. So liegt der<br />

Fokus an den Standorten in Dieringhausen<br />

und Herford auf den Flachabmessungen.<br />

»Dementsprechend werden dort auch die<br />

Kapazitäten für das Sägen von Stücklistenaufträgen<br />

vorgehalten, die schnell und flexibel<br />

auf Kundenwünsche reagieren kön-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Links: Die Großbandsäge HBP1500 T<br />

hat einen verfahrbaren Materialtisch<br />

und kann bis zu einem Durchmesser<br />

von 1.500 mm sägen.<br />

ERP-Branchenlösung<br />

für den Stahlhandel<br />

nen.« Im Logistikzentrum in Wiehl-Weiershagen<br />

hat das Unternehmen die Sägekapazitäten<br />

für Stabstahl in rund und flach<br />

konzentriert, die ein hohes Maß an Flexibilität<br />

bei der Auftragsbearbeitung ermöglichen<br />

und sowohl Einzelschnitte, als auch<br />

Serienschnitte effizient darstellen können.<br />

»Dabei sind die Sägen so ausgelegt, dass die<br />

gesamte Werkstoffpalette bearbeitet werden<br />

kann«, erläutert er.<br />

Universell einsetzbar für unterschiedliche<br />

Querschnitte sind etwa die vier automatischen<br />

Bandsägemodelle der HBP360- bis<br />

HBP530-Serie. Sie alle sind ausgestattet mit<br />

Rollenbahnen an der Zu- und Abfuhrseite.<br />

Eine automatische Schnittüberwachung kontrolliert<br />

den Schnittverlauf und schaltet die<br />

Maschine ab, sobald das Band verläuft. Die<br />

automatische Vorschubsteuerung (AFC)<br />

passt rechnergesteuert den Vorschub und die<br />

Schnittgeschwindigkeit entsprechend dem<br />

angewählten Material aus einer umfangreichen<br />

Werkstofftabelle im Terminal an.<br />

Universell und flexibel: Die<br />

Maschinen der HBP360- bis<br />

HBP530-Serien von Behringer<br />

trennen das Gros der Aufträge im<br />

Edelstahlbereich bei Dörrenberg.<br />

Effizientes Zerspanen auch von<br />

schwer bearbeitbaren Werkstoffen<br />

Für große Querschnitte bis 1.000 mm setzt<br />

Dörrenberg u. a. eine HBP 1000 A ein. Neben<br />

dem starren, verwindungssteifen Sägerahmen<br />

aus schwingungsdämpfendem Grauguss<br />

zeichnet sich die Maschine durch ihre be -<br />

sonders robuste Bauweise aus. »Bei dieser<br />

Maschine hat unser Kunde in ein Erweiterungspaket<br />

zur wirtschaftlichen An wendung<br />

von Hartmetall-Sägebändern investiert«,<br />

erklärt Behringer-Vertriebsleiter Achim Müller.<br />

Es beinhaltet eine stärkere Antriebsleistung<br />

von 18,5 kW und eine Schnittgeschwindigkeit<br />

von 10 bis 180 m/min. Modifizierte Bandführungen<br />

sorgen für einen ruhigen Lauf des<br />

Sägebandes auch bei schwer zu zerspanenden<br />

Werkstoffen. Die Kühlmittelzufuhr im<br />

Schnittkanal wird mit Hilfe eines Durchflusswächters<br />

kontrolliert. Hydraulisch angetriebene<br />

Duplex-Spänebürsten beidseitig des Sägebandes<br />

reinigen es sehr effektiv und zuverlässig,<br />

wenn klebrige, langfließende Späne<br />

anfallen.<br />

Eine Schnittkanalerweiterung öffnet den<br />

Schnittspalt im Anschluss an den Sägeprozess,<br />

um die Zähne des Hartmetallbandes<br />

schonend in die Ausgangsposition zurückfahren<br />

zu können. Der Späneförderer mit<br />

erhöhtem Auswurf ermöglicht das Unterstellen<br />

großvolumiger Behälter während<br />

längerer bedienerloser Bearbeitungsphasen<br />

bei hohen Schnittleistungen. Spezielle Ab -<br />

messungen, etwa von Blöcken, werden auf<br />

der Vertikalbandsäge LPS60T gesägt.<br />

Enorm produktiv, präzise und mit hohem<br />

Tempo sägen die leistungsstärksten Behringer-Modelle<br />

der HBM-Baureihe im Maschinenpark<br />

der Dörrenberg Edelstahl GmbH.<br />

»Diese Anlagen sind mit der sogenannten<br />

Speed-Cutting-Technologie ausgestattet.<br />

Sie ermöglichen uns die Bearbeitung sozusagen<br />

auf der Überholspur«, so Rühl. Das<br />

Ergebnis sind höhere Schnittleistungen und<br />

längere Standzeiten des Werkzeugs. »Bis zu<br />

siebenfach höhere Schnittleistungen, ein<br />

perfekter Späneabfluss, saubere Schnittoberflächen<br />

und kurze Reststücke sind weitere<br />

Argumente, die für diese Technologie<br />

sprechen«, ergänzt Achim Müller.<br />

Ermöglicht wird dies durch die Kombination<br />

verschiedener Features. Angefangen<br />

Schwere Dinge –<br />

leicht gemacht:<br />

• Stahlkonfigurator<br />

• Zeugnisverwaltung<br />

• Tourendisposition<br />

• u.v.m.<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


74 K Edelstahl<br />

beim Sägerahmen der HBM-Maschine, ist<br />

alles auf höchste Beanspruchung ausgelegt.<br />

Der perfekte Kraftfluss im Sägerahmen<br />

erlaubt optimale Bandspannkräfte. Auch die<br />

Sägebandführungen sind an ihre Aufgabe<br />

angepasst.<br />

Der Antrieb ist so ausgelegt, dass ein<br />

hohes Drehmoment über ein breites Drehzahlspektrum<br />

beste Ergebnisse, etwa bei<br />

schwer zerspanbaren Werkstoffen, liefert.<br />

Die Behringer-Auto-Feed-Control (AFC) verbindet<br />

den Servovorschub mit einer feinfühligen<br />

Schnittkraftregelung. Das Resultat ist<br />

ein konstanter Spanabtrag, insgesamt höhere<br />

Schnittleistungen als bei konven tionellen<br />

Systemen sowie ein zuverlässiger Schutz des<br />

Sägebandes vor Überbelastung. Speziell<br />

entwickelte Bandführungen enthalten<br />

Düsen, die die Kühlemulsion direkt in den<br />

Schnittspalt einbringen. Eine leistungsfähige<br />

Kühlmitteleinrichtung sorgt dafür, dass<br />

Werkzeug und Material immer gut ge kühlt<br />

sind. »Die Kombination aller Features führt<br />

zu deutlich höheren Bandstandzeiten«, so<br />

Lingenberg.<br />

Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Werkzeugbau, der Automobilindustrie,<br />

eisen-, blech- und metallverarbeitenden<br />

Industrie, Gießereien und Walzwerken<br />

wissen um die Kompetenz der Dörrenberg<br />

Edelstahl GmbH und nutzen die An -<br />

wendungsberatung des Unternehmens oft<br />

schon von Beginn der Konstruktionsphase.<br />

»Diesen Ansprüchen müssen wir mit unseren<br />

Maschinen gerecht werden«, resümiert<br />

er und definiert damit die Anforderungen,<br />

die Behringer als Lieferant des Sägemaschinenparks<br />

erfüllt. »Die Sägeanlagen laufen<br />

im Dauereinsatz und müssen deshalb sehr<br />

robust und absolut zuverlässig ihren Dienst<br />

tun. Prozesssicherheit ist das A und O.« K<br />

(sm 151102495)<br />

« KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

www.behringer.net<br />

Blechexpo: Halle 4, Stand 4502<br />

Dörrenberg Edelstahl GmbH<br />

Hammerweg 7<br />

51766 Engelskirchen-Ründeroth<br />

www.doerrenberg.de<br />

Harter Wettbewerb bei<br />

Edelstahl-Rostfrei<br />

Europäische Produzenten bleiben auf der Hut<br />

Pflach. Die Nachfrage nach nichtrostendem Stahl in der Europäischen<br />

Union sank im September 2015 erneut. Es mangelte eindeutig an nötigen<br />

Impulsen seitens der stahlverarbeitenden Industrie. Zudem wurde die<br />

Markterholung durch anhaltend hohe Lagerbestände weiter verzögert.<br />

Die von der Europäischen Union verhängten<br />

Antidumpingzölle gegen die Einfuhr<br />

von Kaltwalzrostfreiprodukten aus<br />

China und Taiwan wirkten sich nach Einschätzung<br />

des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />

SMR GmbH nur<br />

kurzfristig positiv aus. Südkorea und Malaysia<br />

nutzten den Be schluss um ihre Liefermengen<br />

in die Europäische Union zu erhöhen<br />

und schlossen die vermeintliche Versorgungslücke<br />

schneller als erwartet. Auch die<br />

Einfuhr von kaltgewaltzten Produkten aus<br />

anderen Ländern nahm zu. Die gewünschte<br />

Entlastung der europäischen Stahlwerke<br />

blieb aus und der Wettbewerb verschärfte<br />

sich weiter. Mittlerweile steht die Frage im<br />

Raum, ob sich der Stahlmarkt in einer strukturellen<br />

Abkühlungsphase befindet oder ob<br />

die Schwäche lediglich eine Folge sinkender<br />

Rohstoffpreise ist.<br />

Die rückläufige Nachfrage nach nichtrostenden<br />

Stahlprodukten wirkte sich negativ<br />

auf die Verkaufspreise aus. Zudem stockte<br />

der Abbau der Lagerbestände, da der<br />

Bedarf geringer ausfiel als vom lagerhaltenden<br />

Handel vor dem Sommer bei den<br />

Werksbestellungen angenommen wurde.<br />

So landeten weiterhin mehr Stahlprodukte<br />

in den Lagerhäusern als an die Verarbeiter<br />

geliefert wurde. Unter diesen Bedingungen<br />

dürfte es schwierig werden, Gewinne zu<br />

erwirtschaften, hieß es.<br />

An dieser negativen Entwicklung änderten<br />

selbst die nach der Erhebung von Strafzöllen<br />

signifikant nachlassenden Importe<br />

aus China und Taiwan nichts. Noch immer<br />

wurde viel Material aus diesen Ländern in<br />

den Service-Centern verarbeitet. Kurze Lieferzeiten<br />

weisen laut SMR GmbH darauf<br />

hin, dass in ganz Europa ausreichend<br />

nichtrostende Stähle handelsüblicher Güten,<br />

Größen und Be schichtungen lagern.<br />

Für die stahlerzeugende Industrie in Europa<br />

ist diese Entwicklung äußerst unerfreulich.<br />

Bereits in den ersten sechs Monaten des<br />

Jahres sank die Herstellung von nichtrostendem<br />

Stahl um 5 % auf 3,9 Mill. t. Lediglich<br />

in Österreich, Belgien, Finnland, Slowenien<br />

und Schweden stieg das Produktionsvolumen.<br />

Alle anderen Staaten Europas mussten<br />

Einbußen im zweistelligen Prozentbereich<br />

hinnehmen. Entsprechend sanken die Erträge<br />

der Unternehmen.<br />

Positive Impulse für die Stahlerzeugung<br />

sendeten lediglich die Kfz- und die Konsumgüterindustrie.<br />

Die Nachfrage im Bausektor<br />

stieg nur sehr langsam an, während die<br />

Maschinen- und Anlagenindustrie bis auf<br />

Weiteres unter mangelnder Investitionsbereitschaft<br />

leidet.<br />

(Quelle: SMR GmbH)<br />

(sm 151102375) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Edelstahl K 75<br />

Neu im Sortiment: walzgeschälte Edelstähle<br />

Oberkochen. Der Stahlhändler und Systemdienstleister Günther + Schramm hat sein Produktportfolio<br />

im Bereich Edelstahl deutlich erweitert: Zahlreiche walzgeschälte Edelstahllegierungen ergänzen nun das<br />

breite Sortiment an Stählen, Aluminium und NE-Metallen.<br />

Insbesondere Unternehmen aus der<br />

Maschinenbau- und Elektronikbranche profitieren<br />

von den zusätzlichen Synergieeffekten<br />

im Einkauf. Neu im Sortiment sind<br />

walzgeschälte Ausführungen der Legierungen<br />

1.4404 und 1.4435 bis rund 120 mm<br />

sowie der Werkstoffe 1.4112, 1.4301 und<br />

1.4305 bis rund 200 mm. Den Werkstoff<br />

1.4104 bevorratet Günther + Schramm<br />

walzgeschält sogar bis 350 mm rund. Im<br />

Vergleich zu blankem Edelstahl bieten die<br />

walzgeschälten Stäbe deutliche Kostenvorteile<br />

und sind insbesondere im höheren<br />

Abmessungsbereich alternativlos. »Wir ha -<br />

ben unser um fangreiches Lager- und Lieferprogramm<br />

an Blankstahl, Qualitätsstahl,<br />

Edelbaustahl, Gusswerkstoffen und zahlreichen<br />

Spezialitäten schon vor vielen Jahren<br />

zielgerichtet um die Bereiche Edelstahl<br />

und Aluminium ergänzt und nehmen kontinuierlich<br />

neue Produktgruppen auf«,<br />

be richtet Geschäftsführer Bernd Seibold.<br />

»So bleiben wir ganz nah an den aktuellen<br />

Marktanforderungen und schaffen für un -<br />

sere Kunden immer wieder neues Synergiepotenzial.«<br />

Die Legierung 1.4435 hält<br />

Günther + Schramm außer in den walzgeschälten<br />

Ausführungen ab sofort auch als<br />

blanke Stäbe von 4 bis 30 mm Durchmesser<br />

vor – entsprechend ISO Toleranzfeld h9.<br />

Bei den anderen Werkstoffen erweitert das<br />

Handelsunternehmen sein breites Portfolio<br />

im Bereich der blanken Edelstähle auf bis<br />

zu 100 mm rund.<br />

Kundennähe beweist Günther + Schramm<br />

allerdings nicht allein mit der umfassenden<br />

Werkstoffauswahl, sondern auch durch die<br />

vielen individuellen Serviceleistungen. Je<br />

nach Anforderungsprofil liefert der Systemdienstleister<br />

seine Produkte als Handelsoder<br />

Fixlängen, als angearbeitete Meterstücke<br />

oder als präzise vorgefertigte Halbzeuge.<br />

Das aktuelle Lagerprogramm inklusive der<br />

neuen Edelstahlprodukte können Interessenten<br />

übrigens auch im Internet bestellen. Das<br />

neue Onlineportal von Günther + Schramm<br />

bietet über 5.000 Artikel verschiedenster<br />

Abmessungen und Anarbeitungsstufen.<br />

www.gs-stahl.de<br />

https://shop.gs-stahl.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 151102640)<br />

QUALITÄT<br />

IST HART IM NEHMEN<br />

Beispiel 7: Offshore<br />

Nahezu alle Wirtschaftszweige<br />

hoch entwickelter<br />

Industrienationen schätzen<br />

unsere Standard- und Sonderprofile.<br />

Wegen ihrer<br />

Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten<br />

und ihrer<br />

Qualität. Und wegen unserer<br />

Erfahrung. Gebündelt<br />

als Wissen von 5 Generationen.<br />

Unser Beispiel*zeigt eine Offshore-<br />

Plattform. Für die Herstellung<br />

besonders belastbarer Komponenten<br />

nutzt man gerne unsere Profile.<br />

High Quality<br />

*Weitere Beispiele finden Sie unter<br />

www.boellinghaus.de/advertising<br />

www.boellinghaus.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


76 K Edelstahl<br />

Modersohn investiert in Standortsicherung<br />

Spenge. Am 21. August feierte die Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG Richtfest für den Erweiterungsbau<br />

ihrer Verwaltung in Spenge.<br />

Das vorhandene Gebäude wurde um<br />

zwei Etagen und eine Dachterrasse aufgestockt<br />

und kann nun über 40 Mitarbeiter<br />

mit der Option auf weiteren Zuwachs beherbergen.<br />

Geschäftsführer Wilhelm Modersohn:<br />

»Es ist mir persönlich ausgesprochen<br />

wichtig, dass wir uns aktiv mit dem Thema<br />

›Generationswechsel‹ auseinandersetzen.<br />

Wir beschäftigen viele Mitarbeiter, die in<br />

nicht allzu ferner Zeit in den Ruhestand<br />

gehen werden. Diese Personalwechsel können<br />

wir nicht abrupt vollziehen, sondern<br />

müssen einen planmäßigen Übergang herbeiführen,<br />

damit kein Know-how verloren<br />

geht. Dafür brauchen wir zusätzlichen Platz<br />

und den haben wir jetzt geschaffen.«<br />

Außerdem vereinfacht der Neubau die<br />

innerbetrieblichen Wege: Bislang haben die<br />

Mitarbeiter der Verwaltung an verschiedenen<br />

Standorten gearbeitet. Hinzu kommt<br />

die aktuelle technische Ausstattung: Neue<br />

(Foto: Modersohn)<br />

Die Geschäftsführer<br />

Wilhelm Modersohn<br />

(links) und Dipl.-Ing.<br />

Jürgen Matzelle: »Wir<br />

nutzen bewusst die<br />

derzeitige Konjunkturphase<br />

und die gute<br />

Auftragslage, um uns für<br />

die Zukunft aufzustellen<br />

und den Standort<br />

Spenge weiterhin zu<br />

stärken.«<br />

Mitarbeiter erwartet hier ein moderner und<br />

attraktiver Arbeitsplatz.<br />

Die Investition in die Baumaßnahme beziffert<br />

Modersohn mit »ziemlich genau 1 Mill.<br />

€« und fügt hinzu: »Eine ähnliche Summe<br />

haben wir in 2014 und 2015 auch für den<br />

Ausbau und die Modernisierung unseres<br />

Maschinenparks aufgewendet. Da bei handelt<br />

es sich sowohl um Neu- als auch um<br />

Ersatzinvestitionen.« So hat das Unternehmen<br />

in den letzten Monaten zwei Ab -<br />

kantpressen – eine Maschine mit 800 t und<br />

eine vollautomatische mit 135 t Pressdruck<br />

– sowie eine 6-KW-Laserschneidanlage angeschafft,<br />

mit der die Produktion noch flexibler<br />

und wirtschaftlicher arbeiten kann.<br />

(sm 151102527)<br />

KMR STAINLESS WIRD<br />

ORYX STAINLESS<br />

Dordrecht, Mühlheim/Ruhr. Die Oryx-Stainless-Gruppe,<br />

eine Handelsorganisation für Rohstoffe<br />

zur Produktion von Edelstählen, hat ihre<br />

weltweite Eigenmarkenstrategie umgesetzt. Die<br />

Gesellschaften, die bisher noch unter KMR Stainless<br />

firmierten, wurden zum 1. September 2015 in<br />

Oryx Stainless umbenannt. Bislang arbeiteten die<br />

Gesellschaften in Deutschland und den Niederlanden<br />

sowie die Holding unter der alten Marke<br />

»KMR Stainless«, die 1997 eingeführt wurde und<br />

noch Namensbestandteile des damaligen Eigentümers<br />

beinhaltete. Damals war das Unternehmen,<br />

das vor 25 Jahren in Berlin und Düsseldorf<br />

gegründet wurde, noch ausschließlich in Deutschland<br />

aktiv. Heute zählt das Unternehmen mit<br />

Standorten in Deutschland, Niederlande, Malaysia<br />

und Thailand zu den führenden Unternehmen der<br />

weltweiten Edelstahlschrotthandelsindustrie.<br />

2014 erwirtschaftete Oryx Stainless einen Umsatz<br />

von 590 Mill. €. »Es ist konsequent, dass wir im<br />

Zuge der weiteren Internationalisierung und<br />

zunehmenden Vernetzung unseres Geschäfts auf<br />

eine Einmarkenstrategie umstellen. Der Name<br />

Oryx Stainless, den wir mit Blick auf die weitere<br />

Expansion als Dachmarke bereits 2008 einführten,<br />

verfügt in unseren Märkten und unserer Branche<br />

über einen hohen positiven Bekanntheitsgrad,<br />

den wir künftig noch effektiver nutzen wollen«,<br />

so Tobias Kämmer, Vorstandsvorsitzender der Oryx<br />

Stainless Holding BV.<br />

www.oxystainless.org<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(ch)/SE/ mh (sm 151102516)<br />

SAUBERE OBERFLÄCHEN<br />

FÜR NICHTROSTENDEN STAHL<br />

Brüssel. Zur perfekten Fertigung nichtrostender<br />

Stahlerzeugnisse gehört auch eine intensive<br />

Reinigung der Oberfläche. Wie aber werden<br />

beispielsweise Verfärbungen an Kanten und<br />

Schweißstellen beseitigt? Worin unterscheiden<br />

sich Beizen und Passivieren? Sollen die Oberflächen<br />

mechanisch oder chemisch endbehandelt<br />

werden? Diese und viele andere Fragen beantwortet<br />

Euro Inox, die europäische Marktförderungsorganisation<br />

für nichtrostenden Stahl, in<br />

ihrer neuen Broschüre »Post-Fabrication Surface<br />

Treatment of Stainless Steel«. Der elfseitige Ratgeber<br />

in englischer Sprache kann kostenlos auf<br />

der Homepage von Euro Inox heruntergeladen<br />

werden.<br />

Anlaufverfärbungen sind nicht nur ein ästhetisches<br />

Problem. Oxidierte Flächen verfügen nicht<br />

mehr über die schützenden Eigenschaften, die die<br />

nicht veränderten Bereiche aufweisen. Deswegen<br />

sollten die Schäden sowohl an den sichtbaren als<br />

auch den nicht sichtbaren Stellen entfernt werden.<br />

Die Experten von Euro Inox erklären die wichtigsten<br />

Techniken der nachträglichen Oberflächenbehandlung.<br />

Außerdem geben sie Auskunft über die<br />

Zusammensetzung der gebräuchlichsten Chemikalien<br />

und deren Einsatzmöglichkeiten.<br />

www.euro-inox.org<br />

K<br />

/<br />

WS/mh/SE (sm 150501946)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Edelstahl K 77<br />

SCHWINGUNGSDÄMPFER<br />

AUS EDELSTAHL FÜR RAUE<br />

UMGEBUNGEN<br />

Markgröningen. Gummi-Metall-Puffer nehmen<br />

Schwingungen auf, dämpfen Erschütterungen,<br />

reduzieren Beschleunigungen und mindern<br />

Körperschall. Die norelem Normelemente KG hat<br />

neben Schwingungsdämpfern aus Naturkautschuk<br />

und verzinktem Stahl auch zylindrische<br />

Gummi-Metall-Puffer in Edelstahl in ihr Sortiment<br />

aufgenommen. Diese sind speziell für raue Umgebungsbedingungen<br />

und für den Einsatz im Freien<br />

konzipiert. So sind die beständigeren Edelstahlvarianten<br />

die richtige Wahl, wenn Gummi-Metall-<br />

Puffer Wind und Wetter ausgesetzt werden bzw.<br />

ihre Aufgabe dauerhaft in hochkorrosiven oder<br />

anderen aggressiven Umgebungen versehen<br />

müssen. Das Unternehmen liefert die Standardelemente<br />

in den gängigen Ausführungen.<br />

www.norelem.de<br />

K<br />

/<br />

WS/mh/SE (sm 150602055)<br />

NEUER HÄNDLER FÜR HYSTER<br />

Mönchengladbach. Die Kowalski Transportgeräte<br />

GmbH in Mönchengladbach ist neuer<br />

Hyster-Händler. Einen entsprechenden Vertrag<br />

unterzeichneten beide Unternehmen jetzt bei<br />

Kowalski in Mönchengladbach. Damit baut Hyster<br />

sein Händlernetz in Deutschland systematisch<br />

weiter aus. Das Mönchengladbacher Unternehmen<br />

zählt zu den größten und leistungsstärksten<br />

Anbietern von Flurförderzeugen vom Niederrhein<br />

bis Aachen an der belgisch-niederländischen<br />

Grenze. »Als exklusiver Hyster-Händler bieten wir<br />

unseren Kunden in der Region ab sofort vom<br />

zuverlässigen Gabelhubwagen über Lagertechnik<br />

und Schwerlaststapler bis hin zum robusten<br />

Reachstacker für das Containerhandling alle<br />

Maschinen aus einer Hand«, sagte Geschäftsführer<br />

Dietmar Kowalski. Mit 140 verschiedenen<br />

Modellen zählt Hyster zu den größten Herstellern<br />

von Flurförderzeugen weltweit. »Das umfangreichen<br />

Angebot von Hyster ermöglicht es uns, unseren<br />

Kunden erstmals auch Big Trucks, für Hublasten<br />

von über 8 t anzubieten. Selbst Schwerlaststapler,<br />

die bis zu 55 t heben können, haben wir<br />

jetzt im Programm«, so Kowalski. Neben dem<br />

Geschäft mit Gabelstaplern hat sich die Firma<br />

auch auf den Vertrieb von Kehrmaschinen spezialisiert.<br />

Das Familienunternehmen wurde 1992<br />

von Dietmar Kowalski gegründet, der es heute<br />

gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Michael<br />

und Tobias betreibt. Insgesamt beschäftigt die<br />

Firma 30 qualifizierte Mitarbeiter. Darunter 17<br />

erfahrene Techniker. »Unsere Servicetechniker<br />

sind innerhalb von zwei bis drei Stunden mit dem<br />

komplett ausgestatteten Kundendienst wagen vor<br />

Ort und sorgen für eine hohe Verfügbarkeit der<br />

Gabelstapler«, sagt Michael Kowalski, ebenfalls<br />

Geschäftsführer. Neben einer eigenen Werkstatt<br />

und einem umfangreichen Teilelager hilft hierfür<br />

die Nähe zum Hyster-Werk im niederländischen<br />

Nijmegen. Dort werden Ersatzteile für alle Modelle<br />

des Herstellers gelagert und sind innerhalb<br />

kürzester Zeit verfügbar.<br />

www.kowalski-stapler.de<br />

www.hsyter.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS/SE/mh (sm 151102595)


78 K Edelstahl<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

German Steel Stockholding Institute.<br />

European Steel Market – Key Figures and<br />

Market Outlook 2016/2017<br />

Stahlhandels-Institut, Meerbusch, 2015, 2. Auflage, 270 S.,<br />

145 € (zzgl. MwSt.)<br />

Outokumpu Oyj (Hrsg.): Corrosion<br />

Handbook for Stainless Steels<br />

Outokumpu Oyj, Finnland, 2015, 11. Auflage, A4, 217 S.,<br />

erhältlich über die Vertriebsniederlassungen,<br />

www.outokumpu.com/contacts<br />

Euro Inox und Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei (ISER, Hrsg.): Merkblatt<br />

981: Kleben – ein praxisgerechtes<br />

Fügeverfahren für nichtrostenden Stahl.<br />

16 S., mit zahlreichen Abb., ISBN: 978-2-87997-068-4,<br />

in Einzelexemplaren kostenlos abzurufen unter<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

European European Steel Steel Market Market – 2013/2014<br />

For steel producers, steel distributors and steel processors<br />

Key Figures and Market Outlook 2016/2017<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

German Steel Stockholding Institute, 2013<br />

Das Stahlhandels-Institut hat seinen periodisch<br />

erscheinenden Ausblick für den europäischen<br />

Stahlmarkt aktualisiert und in neuer<br />

Auflage für 2016 / 2017 herausgegeben.<br />

Autor ist der Gründer und Inhaber des Institus<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe. Das Buch gibt<br />

einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen<br />

sowohl der Stahlproduktion als auch<br />

der Marktversorgung in Europa und liefert<br />

aktuelle Daten zu den verschiedenen Stahlprodukten:<br />

legierte und unlegierte Stähle,<br />

nichtrostende Stähle, Stahlrohre. Unternehmensporträts<br />

und Marktdaten zu wichtigen<br />

Segmenten wie Schwerer Formstahl, Stabstahl,<br />

Grobbleche, Baustahl, Werkzeugstahl<br />

und nichtrostender Stahl sind ein weiterer<br />

Schwerpunkt. Ein Überblick über die Importe<br />

von Stahlprodukten in die EU-28 sowie<br />

ein Ausblick auf die wirtschaftliche Gesamtsituation<br />

in Europa ergänzen das Buch.<br />

Erhältlich ist die neue Ausgabe über das<br />

Stahlhandels-Institut oder im Buchshop des<br />

Verlags Stahleisen (siehe oben).<br />

K<br />

(sm 151102636)<br />

Der finnische Rostfreierzeuger Outokumpu<br />

hat sein traditionelles Korrosionsschutzhandbuch<br />

neu aufgelegt. Die 11. Version des<br />

Kataloges enthält detaillierte Beschreibungen<br />

aller neu entwickelten Stahlgüten und<br />

nennt vielfältige An wendungsbeispiele für<br />

diverse Industriezweige. Neu hinzugekommen<br />

sind Einsatzmöglichkeiten im Automobil-<br />

und Biogasanlagenbau.<br />

Dieses nützliche Nachschlagewerk für<br />

Ingenieure, Designer und Metallurgen be -<br />

schreibt zudem die neu gewählte Portfoliostruktur<br />

des Edelstahlerzeugers. Die Einteilung<br />

der Produkte nach Leistungsmerkmalen<br />

wie Festigkeit, Korrosions- und Hitzebeständigkeit<br />

sowie Oberflächenbeschaffenheit<br />

soll die Wahl des optimalen Produktes<br />

für den individuellen Bedarf erleichtern. Das<br />

erstmals 1934 erschienene Handbuch kann<br />

über die Vertriebsniederlassungen des Rostfreierzeugers<br />

bestellt werden.<br />

Kibi(CH)/SE/mh/WS/SE/ (sm 150802230)<br />

Schweißen und Löten sind sichere Fügeverfahren<br />

für Bauteile aus nichtrostenden Stählen.<br />

Auch Schraub-, Steck- und Nietverbindungen<br />

sind gängig. In den letzten Jahren<br />

hat sich darüber hinaus zunehmend das<br />

Kleben als flexible und beständige Verbindungstechnik<br />

bewährt.<br />

Das neue Merkblatt »Kleben – ein praxisgerechtes<br />

Fügeverfahren für nichtrostenden<br />

Stahl« zeigt anschaulich die Vorteile, aber<br />

auch die Grenzen dieses Verfahrens auf und<br />

beschreibt umfassend und übersichtlich auf<br />

16 Seiten und mit zahlreichen Abbildungen,<br />

worauf es beim Kleben von Edelstahl Rostfrei<br />

ankommt. Anwendern wird hiermit ein<br />

nützliches Arbeitsmittel an die Hand gegeben.<br />

(sm 14090958)<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Meldungen K 79<br />

FLEXIBILISIERUNG DES<br />

STROMVERBRAUCHS IM TEST<br />

Hamburg. Die Bewältigung der Energiewende<br />

ist ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige<br />

Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.<br />

Während eines Werksbesuchs bei ArcelorMittal<br />

Hamburg haben der Bundestagsabgeordnete Dieter<br />

Janecek (Bündnis90/Die Grünen), wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der Fraktion, und Arcelor-<br />

Mittals Country Manager André Körner sowie der<br />

Hamburger Werkschef Lutz Bandusch über Stromnetze,<br />

Nachhaltigkeit und Energiewende diskutiert.<br />

Der Hamburger Standort des weltgrößten<br />

Stahlherstellers beteiligt sich an der regionalen<br />

Initiative »Norddeutsche Energiewende«. Die<br />

Ingenieure des Werks, das auf Grund seiner Di -<br />

rektreduktionsanlage zu den energieeffizientesten<br />

Stahlwerken der Welt zählt, haben ein »Timeshift«-Konzept<br />

entwickelt, um die Leistungsaufnahme<br />

am Elektrolichtbogenofen zeitlich zu regulieren.<br />

Überschüssige Energie steht für das Hamburger<br />

Werk – in Küstennähe gelegen – vor allem<br />

aus Windkraft zur Verfügung. Die Experten haben<br />

in den vergangenen Monaten die technischen<br />

Grundlagen dafür gelegt, dass der Elektrolichtbogenofen<br />

bei Bedarf mehr Leistung aufnehmen<br />

kann. Anstatt mit 100 MW wird der Schrott im<br />

Produktionsprozess dann mit einer Leistung von<br />

110 MW schneller geschmolzen, später wird zum<br />

Ausgleich auf 90 MW reguliert. Zum Vergleich:<br />

Der Mehrverbrauch von 10 MW in einem Stahlwerk<br />

entspricht der Leistung von 5.000 Waschmaschinen,<br />

die gleichzeitig bei 60 °C laufen.<br />

»Durch diese Regulierung entlasten wir das<br />

Hamburger Stromnetz und nehmen überschüssige<br />

Energie ab, die größtenteils aus Erneuerbaren<br />

stammt – und ansonsten ungenutzt bliebe«, kommentierte<br />

Lutz Bandusch. Noch ist allerdings nicht<br />

klar, wann das »Time-shift«-Projekt im industriellen<br />

Maßstab betrieben werden kann. Die derzeitige<br />

Gesetzeslage sieht für die Bereitstellung von<br />

Regelenergie – unter die auch die Hamburger<br />

Initiative fallen würde – vor, dass eine Verfügbarkeit<br />

von mehr als 95 % gewährleistet sein muss.<br />

Produzierende Unternehmen wie ArcelorMittal<br />

Hamburg können dies aber prozessbedingt nicht<br />

erreichen. Country Manager Körner: »Wir wollen<br />

auch in Hamburg gern unseren Teil zur Energiewende<br />

beitragen. Dazu ist es aber nötig, dass man<br />

uns lässt. Eine Anpassung der aktuellen Regelung<br />

wäre hierzu erforderlich.«<br />

Dieter Janecek erklärte dazu: »Lastmanagement<br />

ist eine Win-win-Situation für Unternehmen<br />

und die Netzstabilität. Wir begrüßen es, wenn<br />

Unternehmen sich hier einbringen und wollen<br />

regulatorische Hürden so weit wie möglich ab -<br />

bauen. Wir Grüne setzen uns schon lange für<br />

einen ökologischen Flexibilitätsmarkt ein, der<br />

Lastmanagement genau wie Speicher angemessen<br />

vergütet. Der Regelenergiemarkt muss so<br />

vereinfacht werden, dass auch Erneuerbare Energien<br />

ihren Platz darin finden. Für uns gilt: Mehr<br />

Markt sorgt für Innovation und Chancengleichheit<br />

der Technologien und bringt damit auch die Energiewende<br />

voran.«<br />

www.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/mh/SE/ (sm 151102686)<br />

NACHHALTIGKEIT IM STÄDTEBAU<br />

GEFORDERT<br />

Essen. Gebäude sind aktuell für 40 % des weltweiten<br />

Energieverbrauchs verantwortlich. Der<br />

diversifizierte Industriekonzern ThyssenKrupp ruft<br />

zu mehr Energieeffizienz bei der Städteplanung<br />

auf: Konzerneigene Untersuchungen haben ergeben,<br />

dass bereits jetzt signifikante Energieeinsparungen<br />

in Gebäuden vorgenommen werden müssen,<br />

um über die nächsten 15 Jahre ein akzeptables<br />

Niveau zu erreichen. Auf rd. 15 Jahre sei das<br />

Energieniveau in modernen Gebäuden festgelegt,<br />

sagte Sascha Frömming, Leiter des Bereichs Innovation<br />

und Nachhaltigkeit bei ThyssenKrupp Elevator<br />

im September anlässlich des Forums »Energy<br />

Efficiency in Industry«, gemeinsam organisiert<br />

von der International Partnership for Energy Efficiency<br />

Cooperation (ipeec) und der International<br />

Energy Agency (iea) in Paris, Frankreich. »Die<br />

Lebensdauer der technischen Ausstattung liegt<br />

bei 15 Jahren, was bedeutet, dass dieses Niveau<br />

an Energieverbrauch für diesen Zeitraum ›ge-<br />

blockt‹ ist. Gebäudeanlagen wie Aufzüge, Heizungs-,<br />

Lüftungs- und Kältetechnik laufen nicht<br />

in ihrem optimalen Wirkungsgrad.« Jede heute<br />

gebaute Gewerbeimmobilie wird im Verlauf der<br />

nächsten 15 Jahre durchschnittlich 12.000 MWh<br />

an »geblockter« Energie verbrauchen. Sascha<br />

Frömming ergänzte: »Die Diskussion über Energieerzeugung<br />

und -verbrauch ist nicht neu, wird<br />

aber neu entfacht durch den Trend der Urbanisierung.<br />

Bis zum Jahr 2030 werden bis zu 60 % der<br />

Weltbevölkerung in Städten leben und der Energieverbrauch<br />

in diesen Ballungsgebieten wird um<br />

rund ein Viertel zunehmen. Gebäude mit Standardausstattung<br />

und schlechter Energieeffizienz<br />

stehen dann noch deutlicher dem steigenden<br />

Energie bedarf gegenüber. Stadtplanung muss<br />

daher mit Weitsicht geschehen. Wir müssen<br />

bereits heute zukunftsorientiert an kommende<br />

Generationen denken.«<br />

In Städten führt der Aufwärtstrend bei Gebäuden<br />

zu einem Boom der »Smart Buildings«, also<br />

Gebäuden mit intelligenter Technik, die sich durch<br />

einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnen<br />

und so die städtische Energiebilanz verbessern.<br />

Bei den immer höher werdenden Gebäuden in<br />

unseren Städten gehören Aufzüge zu den wichtigsten<br />

Energieverbrauchern und sind daher einer<br />

der zentralen Faktoren zur Verbesserung der städtischen<br />

Energieeffizienz. Innovative Aufzugstechnologien<br />

wie das TWIN-System von ThyssenKrupp<br />

nennt Frömming als eine der möglichen Lösungen.<br />

Durch die Verwendung von zwei Kabinen in<br />

einem Schacht, die unabhängig voneinander<br />

mehrere Stockwerke bedienen, lassen sich im<br />

Durchschnitt 27 % Energie sparen und der elektrische<br />

Leistungsbedarf des Gebäudes wird im<br />

Vergleich zu anderen Technologien halbiert.<br />

Begünstigt wird der niedrige Verbrauch durch die<br />

Verwendung regenerativer Antriebe. Energie, die<br />

beim Abbremsen der Kabinen entsteht, wird in<br />

elektrische Energie umgewandelt und zurück ins<br />

Versorgungsnetz geführt, was den Energiebedarf<br />

des Gebäudes um bis zu 30 % senkt.<br />

K<br />

MUSS WS(ch)/SE/mh (sm 151102567)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


80 K Meldungen<br />

GESCHÄFT MIT ALUMINIUM<br />

WIRD AUSGEBAUT<br />

Duisburg. Klöckner & Co errichtet über seine<br />

Tochtergesellschaft, die Becker Stahl-Service<br />

GmbH, am Standort in Bönen ein Service-Center<br />

zur Verarbeitung von Aluminiumflachprodukten<br />

für die Automobil- und verarbeitende Industrie in<br />

Europa. Für den neuen Geschäftsbereich, der<br />

unter dem Namen »Becker Aluminium Service<br />

GmbH« firmieren wird, sind Investitionen in<br />

einem niedrigen bis mittleren zweistelligen Mill.-<br />

€-Bereich vorgesehen. Mit der geplanten Fertigstellung<br />

im Jahr 2017 geht die Schaffung von rd.<br />

40 Arbeitsplätzen am Standort Bönen einher. »Mit<br />

dem Aufbau von Becker-Aluminium-Service setzen<br />

wir unsere Strategie der Erhöhung des Um -<br />

satzanteils mit höherwertigen Produkten und<br />

Dienstleistungen weiter konsequent um. Gleichzeitig<br />

erweitern wir das Produktportfolio von<br />

Becker um einen der zukunftsträchtigsten Werkstoffe<br />

der Automobilindustrie und können bei der<br />

Vermarktung auf langfristig gewachsene Kundenbeziehungen<br />

aufbauen«, so Gisbert Rühl, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS (Jp)/ mh/SE/ (sm 151102687)<br />

STAHLWERKE BOCHUM:<br />

1.000.000. SHREDDERHAMMER<br />

Bochum. Die Stahlwerke Bochum GmbH (SWB)<br />

hatte jüngst allen Grund zu feiern: Im September<br />

wurde in dem Unternehmen der 1.000.000ste<br />

differenziert gehärtete Shredderhammer gefertigt.<br />

Die Shredderhammer werden weltweit bei<br />

der Schrottaufbereitung eingesetzt. Dieses spezielle<br />

Verschleißwerkzeug hat SWB vor rd. 30 Jahren<br />

entwickelt, seither wurden 1 Mill. Exemplare<br />

an Kunden in alle Welt verkauft. SWB ist damit<br />

eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer in diesem<br />

Segment. Pünktlich zum Jubiläum ist auch<br />

die neue Webseite des Unternehmens online<br />

gegangen.<br />

www.stahlwerke-bochum.com K<br />

/<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 151102626)<br />

STEIGENDE FISKALKOSTEN FÜR<br />

LKW-VERSAND IM STAHLHANDEL<br />

Düsseldorf. Seit Oktober 2015 sind die durchschnittlichen<br />

fiskalischen Kosten des Lkw-Versands<br />

für den lagerhaltenden Stahlhandel pro<br />

Abladestelle um rd. 10 % oder etwa 2,26 € gestiegen.<br />

Davon geht der Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) in einer exemplarischen Beispielrechnung<br />

aus. Absolut gesehen liegen die<br />

Kosten, die der Staat in Form von Steuern oder<br />

Gebühren für den Lkw-Versand im lagerhaltenden<br />

Stahlhandel erhebt, demnach bei 24,94 € pro<br />

Abladestelle. Zugrunde liegt dieser Rechnung, die<br />

der Verband in Zusammenarbeit mit renommierten<br />

Instituten periodisch durchführt, der Versand<br />

mit einem Lkw mit einer täglichen Laufleistung<br />

von 250 km, einem Anteil an Autobahnfahrten<br />

von 70 % und vier Abladestellen pro Tag. Als<br />

Grund für die Kostensteigerung gibt der BDS die<br />

seit dem 1. Oktober 2015 für leichte Lkw ab 7,5 t<br />

erhobene Autobahnmaut an, zudem seien seit der<br />

letzten Beispielrechnung aus dem Jahr 2011 die<br />

Löhne und Gehälter im Transportgewerbe, die<br />

Beiträge zu Berufsunfallversicherungen und auch<br />

die Ladungssicherungskosten gestiegen.<br />

www.stahlhandel.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 151102663)<br />

40.000stes ANALYSEGERÄT<br />

AUSGELIEFERT<br />

Kleve. Analytical Instruments hat im August<br />

2015 das 40.000ste Spektrometer seiner Unternehmensgeschichte<br />

ausgeliefert. Hierbei handelt<br />

es sich um ein SPECTRO ARCOS – ein hochmodernes<br />

Optisches Emissions-Spektrometer mit induktiv<br />

gekoppeltem Plasma (ICP-OES). Empfänger<br />

des Jubiläumsgeräts ist die SGS Germany GmbH,<br />

eines der weltweit führenden Unternehmen in<br />

den Bereichen Prüfen, Testen, Verifizieren und<br />

Zertifizieren.<br />

www.spectro.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(ch)/ mh/SE/ (sm 151102569)<br />

»MY INNER STRENX«-<br />

PROGRAMM VON SSAB<br />

Stockholm / Helsinki. Anfang des Jahres führte<br />

SSAB Strenx ein, das neue Markenprodukt für<br />

hochfesten Konstruktionsstahl. Inzwischen treten<br />

die ersten Kunden SSABs »My Inner Strenx«-Programm<br />

bei, das seine Mitglieder mit umfassendem<br />

technischem Support unterstützt und innovative<br />

Konstruktionsverfahren mit hochfestem<br />

Strenx-Stahl aufzeigt.<br />

Das Programm soll dazu beitragen, Konstruktionslösungen<br />

und Produktionsverfahren so zu<br />

optimieren, dass sie den hohen Anforderungen<br />

von Kunden gerecht werden, die Stahlstrukturen<br />

in anspruchsvollen Applikationen einsetzen. Es<br />

bietet Mitgliedern einen bevorzugten Zugang zu<br />

SSABs Ressourcen und technischen Services –<br />

vom technischen Vorzugssupport bis hin zu Lehrgängen,<br />

Konstruktionsworkshops und technischen<br />

Seminaren. Mitgliedsunternehmen können<br />

darüber hinaus von SSABs umfassender Vertriebsunterstützung<br />

profitieren, zu der Fachmessen<br />

ebenso zählen wie Broschüren und digitale Marketing<br />

Tools für Strenx.<br />

»My Inner Strenx« ist auch ein Qualitätssiegel:<br />

Mitglieder können das »My Inner Strenx«-Logo<br />

an ihren Produkten anbringen und diese damit als<br />

anspruchsvolle Konstruktionslösungen kennzeichnen,<br />

die mit hochfestem Strenx-Stahl entwickelt<br />

und mit von SSAB empfohlenen Fertigungsmethoden<br />

für optimale Leistungsfähigkeit produziert<br />

wurden. Zertifizierte Produkte tragen das »My<br />

Inner Strenx«-Logo bei der Auslieferung an die<br />

Kunden.<br />

www.ssab.com<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE (sm 150902405)<br />

AMERIKANISCHER DESIGNPREIS<br />

FÜR DEMAG-V-PROFILKRAN<br />

Wetter/Ruhr. Das herausragende Produktdesign<br />

des Demag-V-Profilkrans findet nun auch<br />

in den USA Anerkennung: Die Industrial Designers<br />

Society of America (IDSA) zeichnete den Kranträger<br />

mit dem International Design Excellence<br />

Awards (IDEA) aus. Als einer der »Top Winner«<br />

der Kategorie Commercial & Industrial Products<br />

erhält der V-Profilkran eine Silbermedaille. Kennzeichnend<br />

für den Kranträger ist sein V-förmiger<br />

Aufbau mit Vertikal- und Diagonalstreben sowie<br />

verjüngten Membrangelenken. Die Entwickler<br />

hatten sich getreu der Bionik an der wabenähnlichen<br />

Struktur vom Knochenaufbau orientiert.<br />

»<strong>stahlmarkt</strong> berichtete darüber in Heft 11, 2014,<br />

S. 48 – 50. K<br />

MUSS WS(ch)/SE/mh (sm 151002532)<br />

FERALPI: ERWEITERUNG<br />

IST RECHTENS<br />

Riesa. Knapp neun Jahre dauerte der Rechtsstreit<br />

zwischen Anwohnern und der ESF Elbe-Stahlwerke<br />

Feralpi GmbH – nun ist er entschieden. Im<br />

September hatte ihn das Oberverwaltungsgericht<br />

Bautzen mit einem Urteil zugunsten des Stahlherstellers<br />

beigelegt. Damit würdigte das Gericht<br />

zugleich das Engagement des Unternehmens für<br />

den Umweltschutz in Riesa. Vier Anwohner hatten<br />

gegen die behördlich genehmigte Kapazitätserhöhung<br />

des Stahlwerks in Riesa auf die jährliche<br />

Produktion von 1 Mill. t Stahl aus dem Jahr 2006<br />

geklagt. Gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts<br />

Dresden 2010 hatten sie Berufung eingelegt.<br />

Diese Berufung wurde am 22. September<br />

2015 am Oberverwaltungsgericht Bautzen mündlich<br />

verhandelt. Wie bereits die erste Instanz sah<br />

das Berufungsgericht keinerlei Zusammenhang<br />

zwischen der Anlagenänderung und der behaupteten<br />

Zunahme der Beeinträchtigungen durch<br />

Schadstoffe und Lärm. Die Klage der Anwohner<br />

wurde zurückgewiesen, eine Revision nicht zugelassen.<br />

MUSS mh/SE/WS/ (sm 151102617) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Meldungen K 81<br />

ARCELORMITTAL APPELLIERT AN DIE POLITIK<br />

Eisenhüttenstadt. Das ArcelorMittal-Werk in Eisenhüttenstadt feiert<br />

dieses Jahr sein 65-jähriges Bestehen. Der Flachstahlstandort zählt mit einer<br />

Rohstahlproduktion von mehr als 1,8 Mill. t und 1,1 Mrd. € Umsatz zu den<br />

wichtigen Produktionsstätten des Weltmarktführers ArcelorMittal in Deutschland.<br />

Als industrieller Pfeiler in Ost- brandenburg sichert ArcelorMittal mehr<br />

als 12.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Region. Allein im laufenden<br />

Jahr investiert der Konzern rd. 34 Mill. € in die Brandenburger Anlagen,<br />

um die Qualität und Leistung des Werks – das in erster Linie Stahlprodukte<br />

für die Auto- und Haushaltswarenindustrie herstellt – auch weiter zu<br />

gewährleisten.<br />

Im Juli hatte Landeswirtschaftsminister Albrecht Gerber das Werk in Eisenhüttenstadt<br />

besucht. Dort stand die Klimapolitik ganz oben auf der Tagesordnung.<br />

Während einer Werksbesichtigung ließ der Minister sich von Frank<br />

Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der ArcelorMittal Germany Holding,<br />

und Pierre Jacobs, CEO des Eisenhüttenstädter Werks, die Produktionsanlagen<br />

zeigen und erklären, was bezogen auf Energieeffizienz und Emissionsreduzierung<br />

erreicht wurde und wo die Grenzen sind.<br />

Passend zum Besuch hatte die Europäische Union Mitte Juli wieder äußerst<br />

ambitionierte Klimaziele festgelegt. Der am 15. Juli veröffentlichte Reformvorschlag<br />

der EU-Kommission zum Emissionsrechtehandel stehe aber in<br />

seiner gegenwärtigen Form im krassen Widerspruch zu den Zielen der Agenda<br />

der EU-Kommission für Jobs, Wachstum und Investitionen, kritisiert der<br />

Stahlhersteller. Er berücksichtige nicht die Leit linien zur Klimapolitik, die der<br />

Europäische Rat im Oktober 2014 festgelegt hatte, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Industrie in Europa zu erhalten und drohende Produktionsverlagerungen<br />

außerhalb der EU wegen steigender Kosten durch den Emissionshandel<br />

zu vermeiden.<br />

Der Deutschland-Chef von ArcelorMittal plädierte deshalb für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

für die Stahlindustrie in Deutschland und in Europa.<br />

Die kostenfreie Zuteilung mit Zertifikaten auf der Basis realistischer<br />

Benchmarks für die im internationalen Wettbewerb stehenden Wirtschaftszweige<br />

wie der Stahlindustrie sei daher unabdingbar. Darüber hinaus müssten<br />

die emis sionshandelsbedingten Strompreissteigerungen vollumfänglich<br />

ausgeglichen werden, damit faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer<br />

gewährleistet werden, so Schulz. »Nur so können wir als Stahlerzeuger<br />

mit innovativen Produkten unseren Beitrag zum Klimaschutz erbringen.«<br />

www.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

„Kompetenz trifft Innovation“ –<br />

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MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE (sm 150902378)<br />

STUDIEN ZUR ALTERNDEN BEVÖLKERUNG<br />

Berlin. Wissenschaftler haben über die wirtschaftlichen Folgen einer überalterten<br />

deutschen Gesellschaft nachgedacht. Die genauen Auswirkungen<br />

kann zwar niemand prognostizieren. Die meisten Studienverfasser rechnen<br />

aber mit negativen Konsequenzen. Sie gehen davon aus, dass sich die rückläufige<br />

Zahl der Beschäftigten negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Landes auswirkt.<br />

Hier sehen die Wissenschaftler die Politiker gefordert. Sie könnten die<br />

Entwicklung stoppen und die Wirtschaft mittels diverser Maßnahmen in<br />

Schwung halten. Gerade die hohen Einwanderungszahlen böten eine Chance,<br />

die Zahl der arbeitenden Bevölkerung wieder zu steigern. Vo raussetzung<br />

sei allerdings eine gelungene Inte gration der zuziehenden Menschen.<br />

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist ein Bevölkerungsrückgang<br />

in Deutschland aber auch so auf lange Sicht unvermeidbar: die Zahl<br />

der Gestorbenen dürfte die Zahl der Ge borenen immer stärker übersteigen.<br />

Bei geringer Zuwanderung soll die Einwohnerzahl im Jahr 2060 auf 67,6 Mill.<br />

fallen, bei starker Zuwanderung auf 73,1 Mill. Lediglich in den nächsten fünf<br />

bis sieben Jahren rechnet die Behörde wegen der vielen Zuwanderer noch<br />

mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl von 80,8 Mill. im Jahr 2013. K<br />

Mehr Flexibilität.<br />

Beim Sägen und Effizientes Arbeiten, wie Gehrungsschnitte<br />

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Kibi(JP)/SE/WS (sm 151102598)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


82 K Meldungen<br />

LEICHTER DURCH<br />

LASERSTRAHLSCHWEISSEN<br />

Hannover. Um Leichtbaumaterialien in der<br />

Automobilindustrie zum endgültigen Durchbruch<br />

zu verhelfen, sind neue Bearbeitungs-, Prüf- und<br />

Messverfahren nötig. Stahl-Aluminium-Mischverbindungen<br />

sind dabei von großem Interesse, da<br />

sie belastungsangepasste und gleichzeitig leichte<br />

Bauteile ermöglichen. Das Laser Zentrum Hannover<br />

e.V. (LZH) erarbeitet im Projekt LaserLeichter<br />

daher einen Laserstrahlschweißprozess zum Fü -<br />

gen von dreidimensionalen Strukturen in Mischbauweise<br />

aus Stahl und Aluminium.<br />

Eine der Herausforderungen beim Schweißen<br />

von Stahl und Aluminium besteht darin, die harten<br />

und spröden intermetallischen Phasen in der<br />

Schweißnaht weitestgehend zu vermeiden. Diese<br />

entstehen leicht, da Eisen und Aluminium schwer<br />

ineinander löslich sind. Ziel der Wissenschaftler<br />

des LZH im Projekt »LaserLeichter« ist es, gemeinsam<br />

mit den Projektpartnern den Fügeprozess<br />

möglichst gut zu kontrollieren. Dafür werden verschiedene<br />

Messmethoden auf ihre Tauglichkeit<br />

geprüft.<br />

Zum einen testen die Ingenieure eine spektroskopische<br />

Einschweißtiefenkontrolle, bei der die<br />

Emissionen des entstehenden Plasmas gemessen<br />

werden. Aus dessen Zusammensetzung kann im<br />

laufenden Prozess auf die Einschweißtiefe ge -<br />

schlossen und die Laserstrahlleistung entsprechend<br />

angepasst werden. Zum anderen testen die<br />

Wissenschaftler einen Sensor des Projektpartners<br />

Precitec GmbH & Co. KG, der direkt die Tiefe des<br />

»Keyholes« (Dampfkapillare) erfasst. Außerdem<br />

prüfen sie ein Thermografieverfahren der InfraTec<br />

GmbH und die nachlaufende zerstörungsfreie<br />

Probenanalyse durch aktive Thermografie der<br />

inpro Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene<br />

Produktionssysteme in der Fahrzeugindustrie<br />

mbH (inpro).<br />

(Foto: LZH)<br />

Laserstrahlschweißen<br />

von Stahl<br />

und Aluminium<br />

An dem Verbundprojekt »Entwicklung von laserbasierten<br />

Fügetechnologien für artungleiche<br />

Leichtbaukonstruktionen« (LaserLeichter) sind<br />

neben dem LZH, der Precitec GmbH & Co. KG, der<br />

InfraTec GmbH und inpro eine Reihe weiterer Partner,<br />

u. a. die Volkswagen AG, das Fraunhofer-Institut<br />

für Werkstoff- und Strahltechnik (Fraunhofer<br />

IWS), die TRUMPF Laser GmbH und die Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG teil.<br />

www.lzh.de/projects<br />

K<br />

/<br />

mh/WS/ (sm 151102529)<br />

CO 2<br />

-BILANZIERUNGSTOOL<br />

GEHT ONLINE<br />

Duisburg. Transparenz über die eigenen CO 2<br />

-<br />

Emissionen werden für den produzierenden Mittelstand<br />

immer wichtiger – ob unter dem Aspekt<br />

der Ressourcen- und Kosteneinsparung oder der<br />

Erfüllung von Kundenanforderungen. Die Effizienz-Agentur<br />

NRW bietet Unternehmen jetzt mit<br />

dem Online-Bilanzierungstool »Eco-Cockpit« eine<br />

Möglichkeit, CO 2<br />

-Treibern schnell und kostenfrei<br />

auf die Spur zu kommen.<br />

Eco-Cockpit ist einfach handhabbar und bietet<br />

vielfältige Auswertungsmöglichkeiten für Unternehmen.<br />

Die Ergebnisse erlauben die Bewertung<br />

der Prozess- und Produktemissionen sowie den<br />

Vergleich der Emissionen zu alltäglichen Größen<br />

– und helfen so, Hauptemittenten zu identifizieren<br />

und Verbesserungsmöglichkeiten zu erschließen.<br />

Das Tool arbeitet nach dem Bilanzierungsstandard<br />

des Greenhouse-Gas-Protocols mit dem Fokus auf<br />

die Emissionen, die im Unternehmen entstehen<br />

(cradle to gate). Datengrundlage liefern die anerkannten<br />

freien Datenbanken für CO 2<br />

-Äquivalente<br />

Probas und Gemis. »Mit Eco-Cockpit können<br />

Unternehmen und Berater Informationen zu produkt-,<br />

prozess- und standortbezogenen CO 2<br />

-Emissionen<br />

ermitteln«, sagte Frederik Pöschel, Projektleiter<br />

der Effizienz- Agentur NRW. »Auf Basis der<br />

gewonnenen Informationen können Unternehmen<br />

Maßnahmen zur Verringerung des CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

ableiten. Die Ergebnisse können strategisch<br />

genutzt werden, um Unternehmen ressourceneffizienter<br />

auszurichten und wettbewerbsfähiger<br />

zu machen.« Die Sicherheit der Daten hat<br />

dabei höchste Priorität: Bei der Nutzung von<br />

Eco-Cockpit verbleiben alle Daten auf dem System<br />

des Nutzers. Es findet keine Datenübertragung<br />

statt.<br />

www.ecocockpit.de<br />

K<br />

/<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 151102553)<br />

ÜBERARBEITUNG WICHTIGER<br />

ISO–NORMEN<br />

Köln. Die internationale Organisation für Normung<br />

(ISO) hat die Schlüssel-Management-Normen<br />

ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt),<br />

OHSAS 18001 (ISO 45 001 Arbeits – und Gesundheitsschutz)<br />

überarbeitet. Die neuen Standards<br />

sind zukunftsausgerichtet, haben wesentliche<br />

Anpassungen erfahren und sind innerhalb von<br />

drei Jahren nach der Veröffentlichung, im Rahmen<br />

eines Übergangsprozesses, zu adaptieren. Die ISO<br />

9001:2015 und die ISO 14001:2015 werden im<br />

September dieses Jahres veröffentlicht. Die wichtigste<br />

Änderung gegenüber den bisherigen Normen<br />

ist die Anpassung an die neue High-Level-<br />

Struktur (HLS). Dies ist ein generisches Format, an<br />

das alle zukünftigen ISO-Normen angepasst werden.<br />

Dadurch wird Organisationen die Erweiterung<br />

und Integration mit anderen ISO-Normen<br />

erleichtert. Die wesentlichen Vorteile sind: Effizienzvorteile<br />

durch verbesserte Risikoerkennung<br />

und Priorisierung, Reduzierung der Redundanzen<br />

und der Bürokratie, Verbesserung der Audit-Effizienz.<br />

www.lrqa.de<br />

K<br />

/<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 151102602)<br />

YUTONG ENTSCHEIDET SICH<br />

FÜR LANTEK<br />

Darmstadt. Yutong, Bushersteller aus der chinesischen<br />

Stadt Zhengzhou, hat entschieden, für<br />

seine Laser-, Plasma- und Schneidmaschinen auf<br />

Lantek Expert zu setzen. Lantek, ein Marktführer<br />

auf dem Gebiet der CAD-/CAM- sowie MES- und<br />

ERP-Softwarelösungen für die Metallindustrie und<br />

die Werkzeugmaschinenbranche, wird so zu<br />

einem der Zulieferer dieses Konzerns, der täglich<br />

310 Busse in 145 verschiedenen Modellen fertigt.<br />

Joseba Pagaldai, kaufmännischer Direktor von<br />

Lantek: »Dies stärkt unsere internationale Entwicklung<br />

in einem strategischen Sektor wie der<br />

Automobilindustrie, und zwar in einer der wichtigsten<br />

Volkswirtschaften der Welt.«<br />

www.lanteksms.com<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151102642)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Meldungen K 83<br />

WEBPRÄSENZ »INITIATIVE ENERGIEEFFIZIENZ-<br />

NETZWERKE«<br />

Berlin. Bis 2020 will die Bundesregierung ge meinsam mit der Wirtschaft<br />

rd. 500 neue Energieeffizienznetzwerke von Unternehmen ins Leben rufen.<br />

Im vergangenen Jahr haben 18 Verbände und Organisationen eine Förderungsvereinbarung<br />

unterzeichnet, um dieses Ziel zu erreichen. Auch die<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl hat sich dieser Initiative angeschlossen. Mittlerweile<br />

ist dazu auch die Internetseite an den Start gegangen. Dort wird in<br />

Kürze ein erster Praxis leitfaden zur Organisation der Netzwerke veröffentlicht.<br />

www.effizienznetzwerke.org<br />

/<br />

MUSS WS/mh/SE (sm 150602091)<br />

ERSTES STATUSTREFFEN »MASSIVER LEICHTBAU«<br />

Düsseldorf. Am 12. Mai 2015 informierten sich über 70 Vertreter aus<br />

Industrie und Wissenschaft im Stahl-Zentrum, Düsseldorf, beim ersten Statustreffen<br />

des Forschungsverbunds »Massiver Leichtbau« der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen »Otto von Guericke« e.V. (AiF)<br />

über die Inhalte und geplanten Arbeiten. Der zum 1. Mai 2015 mit einer<br />

Laufzeit von drei Jahren neu gestartete Forschungsverbund vernetzt die<br />

Industriebereiche rund um den Massiven Leichtbau, um Technologiefortschritte<br />

im Bauteil-, Prozess- und Werkstoffdesign für massivumgeformte<br />

Bauteile der Automobiltechnik zu fördern.<br />

Die Gemeinschaftsinitiative hat eine Studie zum Leichtbaupotenzial eines<br />

Mittelklasse-Pkw abgeschlossen und führt mit Beteiligung von inzwischen<br />

28 Unternehmen aktuell eine zweite Studie zu einem leichten Nutzfahrzeug<br />

durch. Das Ergebnis der ersten Studie, das auf dem Statustreffen präsentiert<br />

wurde, hat ein Leichtbaupotenzial für den Bereich Fahrwerks- und Antriebsstrang<br />

von 42 kg ermittelt.<br />

Das Ziel des Forschungsverbunds »Massiver Leichtbau« ist es, mithilfe<br />

neuer Stahlwerkstoffe sowie Bauteilkonstruktionen und Fertigungs methoden<br />

auch den Antriebsstrang und das Fahrwerk von Automobilen – vom Motor<br />

über das Getriebe bis zu den Rädern – noch leichter zu machen und trotzdem<br />

höchste Lebensdauer erwartungen zu erfüllen. Der Forschungsverbund mit<br />

seinen fünf Teilprojekten verbindet interdisziplinär die gesamte Prozesskette<br />

aus Werkstoff, Konstruktion, Fertigung und Innovationsmanagement bis hin<br />

zu den OEMs.<br />

Die Initiative Massiver Leichtbau präsentiert sich auch auf der Internationalen<br />

Automobil ausstellung (IAA) in Frankfurt a.M. vom 15. bis 18. September.<br />

In Halle 4.1, Stand J16, können sich Interessierte auf den neuesten<br />

Stand der Forschung bringen und Kontakte knüpfen.<br />

www.massiverleichtbau.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 150902347)<br />

VALK WELDING GRÜNDET<br />

DEUTSCHLAND-GESELLSCHAFT<br />

Ablasserdam. Valk Welding, niederländischer Lieferant von Schweißrobotersystemen,<br />

baut seine Präsenz in Deutschland aus. Das Unternehmen mit<br />

Sitz in Ablasserdam hat die Valk Welding Deutschland GmbH gegründet. Mit<br />

regionalen Mitarbeitern soll das neue Unternehmen den Vertrieb von Valk<br />

Welding in Deutschland stärken. Innerhalb der nächsten fünf Jahre ist die<br />

Eröffnung einer eigenen Niederlassung geplant. Bei der Standortsuche konzentriert<br />

sich das Unternehmen dabei auf die Region Hannover, um den<br />

deutschen Markt in der Mitte und im Norden Deutschlands schnell und effizient<br />

unterstützen zu können.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

MUSS eb(JP)/SE/mh/WS (sm 150702133)


84 K Aus den Unternehmen<br />

Kombinierte Ladungsverkehre<br />

effizient gestalten<br />

WANKO-TMS steuert Vernetzung der Verkehrsträger Straße und Schiene<br />

Ainring. Das Softwarehaus WANKO hat zusammen mit einem namhaften<br />

Bahnspediteur in der Schweiz eine spezielle Software für kombinierte<br />

Ladungsverkehre entwickelt. Inhaber Alexander Wanko spricht im Interview<br />

über die Herausforderungen multimodaler Ladungsverkehre, die Rolle der<br />

IT-Steuerung und den eigenen Lösungsansatz.<br />

Globale Entwicklungen in der Wirtschaft<br />

haben ihren Niederschlag in komplexeren<br />

Logistikszenarien und schaffen quantitativ<br />

wie qualitiv neue Herausforderungen an<br />

Transportkonzepte und -systeme. In diesem<br />

Kontext kommen kombinierte Ladungsverkehre<br />

(KLV), bei denen die Ladeeinheiten<br />

über eine mehrgliedrige Transportkette –<br />

z. B. mit Lkw, Bahn und über die Wasserstraße<br />

– befördert werden, zunehmend als<br />

logistische Lösung in den Fokus der Diskussion.<br />

Von der verstärkten Einbeziehung dieser<br />

alternativen Verkehrsträger verspricht<br />

man sich die Reduzierung des Güterverkehrs<br />

auf der Straße und auch der damit verbundenen<br />

Emissionen. Multimodale Ladungsverkehre<br />

gelten daher als umweltschonend,<br />

verkehrssicher und wirtschaftlich. Auch das<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur fördert die Optimierung der<br />

Vernetzung von Verkehrsträgern und so<br />

wird diesem Lösungskonzept eine weitere<br />

dynamische Entwicklung vorausgesagt.<br />

Herr Wanko, wie beurteilen Sie den<br />

gegenwärtigen Stellenwert von kombiniertem<br />

Ladungsverkehr – und was sind Ihre<br />

Prognosen für die weitere Entwicklung?<br />

Ich glaube, dass das Thema sehr politisch<br />

geprägt ist. Kombinierte Ladungsverkehre<br />

– für die Logistik quantitativ relevant verstanden<br />

als die Kombination von Lkw und<br />

Schiene – werden positiv bewertet, weil sie<br />

heute umweltfreundlicher, verkehrssicherer<br />

und wirtschaftlicher als der reine Verkehr<br />

auf der Autobahn sind.<br />

Aber wir befinden uns damit in einer Zwischenära<br />

und die Zukunft wird sich meiner<br />

Meinung nach in eine andere Richtung entwickeln.<br />

Erstens ist der Umschlag mit der<br />

Bahn heute schon problematisch in Bezug<br />

auf deren zu geringe Kapazitäten. Die Bahn<br />

ist überhaupt nicht für diese Herausforderungen<br />

präpariert und als Systempartner zu<br />

ineffizient und inflexibel. Hinzu kommt in<br />

letzter Zeit auch noch die Streiksituation,<br />

wodurch die Bahn nicht wirklich ein verlässlicher<br />

Transportpartner ist, was bekanntermaßen<br />

auch zu erheblichen Verlusten führt.<br />

In der Schweiz zum Beispiel sind bei dem<br />

Problem ganz andere Voraussetzungen vorhanden.<br />

Dort wird das Thema schon lange<br />

politisch mit infrastrukturellen Förderungen<br />

unterstützt und der kombinierte Ladungsverkehr<br />

spielt eine bedeutendere Rolle, weil<br />

das Bahnnetz andere Kapazitäten aufnehmen<br />

kann. Hinzu kommt, dass der Verkehr<br />

dort nicht so dicht ist wie bei uns.<br />

Ein weiterer Grund für eine andere Einschätzung<br />

der Zukunft liegt in der technischen<br />

Entwicklung von Transportwagen bis<br />

hin zu autonomen Fahrzeugen auch für<br />

Fernstrecken – und das mit Sicherheit früher<br />

als in 20 Jahren. Die Politik sollte als Alternative<br />

daher lieber ein induktives Stromnetz<br />

für die Autobahn fördern und das Thema<br />

Elektrifizierung auf weiten Strecken zügig<br />

garantieren.<br />

Eine Herausforderung beim Kombinierten<br />

Ladungsverkehr sind leistungsfähige IT-Systeme<br />

der Operateure. Wie können die Prozesse<br />

Alexander Wanko<br />

und Instanzen auf der IT-Ebene als Ganzheit<br />

abgebildet werden?<br />

Man braucht ein zentrales Netzwerk, das<br />

Zeiten bzw. Fahrpläne und Kapazitäten mit<br />

berücksichtigt, und wo man bei Anfrage für<br />

einen Transport sofort einen Vorschlag<br />

bekommt. Diese Plattform muss Schnittstellen<br />

zur Bahn oder zu Anbietern für Bahntransporte<br />

managen und für die breite Masse<br />

zugänglich sein, ohne Fach- oder Spezialwissen<br />

bemühen zu müssen.<br />

Das Softwarehaus WANKO hat eine integrierte,<br />

durchgängige Lösung für den kombinierten<br />

Ladungsverkehr entwickelt. Wie<br />

lässt sich das System skizzieren?<br />

Wir haben in unserem Logistiksteuerungssystem<br />

eine Gesamtlösung mit mehrstufiger<br />

Planung: Als erstes wird eine Tourenplanung<br />

erstellt, die Sendungen mit denselben Beund<br />

Entladestellen zu kombinierten Transporten<br />

zu sogenannten Koffern zusammenfasst.<br />

Als zweiter Schritt folgt dann eine<br />

Verkehrswegefindung mit Routingvorschlag:<br />

Soll der Koffer auf der Straße oder<br />

über die Bahn oder beides transportiert<br />

werden? Das System kennt alle möglichen<br />

Streckenverläufe und erarbeitet die güns-<br />

(Foto: WANKO)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Aus den Unternehmen K 85<br />

tigste Variante mit Vorschlägen von Alternativrouten.<br />

In diesem Tool sind sowohl Bahnstrecken<br />

bzw. Zugfahrpläne hinterlegt als<br />

auch Informationen über die Kapazitäten<br />

und Stellplatzbelegungen in den Waggons.<br />

Das heißt, es weiß, dass ein bestimmter Zug<br />

fährt, wann er fährt und welche Kapazitäten<br />

er in welchem Waggon hat. Der Disponent<br />

entscheidet sich dann für eine Möglichkeit<br />

und daraus erfolgt beim kombinierten<br />

Ladungsverkehr die Belegung der Bahnstrecke<br />

– d. h. die Zugläufe werden dadurch<br />

automatisch mit Koffertransporten besetzt.<br />

Diese Belegung der Bahnkapazitäten ist<br />

im System für alle anderen transparent und<br />

Basis für weitere Aktivitäten der Prozessinvolvierten:<br />

Folgedisponenten können ersehen,<br />

ob der Zug für ihre Ladung noch Kapazitäten<br />

hat, Straßendisponenten können auf<br />

dieser Basis Vor- und Nachlaufdispositionen<br />

berechnen und auch das Lagerverwaltungssystem<br />

auf dem Hub selbst kann mit diesen<br />

Informationen arbeiten.<br />

Die Umschlaganlagen haben eine große<br />

Bedeutung im kombinierten Ladungsverkehr.<br />

Lösungen, die das Aufgabenspektrum des<br />

Hubs mit berücksichtigen, haben sich daher<br />

als besonders erfolgreich herausgestellt.<br />

Nimmt in Ihrem Lösungskonzept der Hub<br />

auch eine Schlüsselposition ein?<br />

Alle Prozessbeteiligten sind für sich wichtig<br />

im Gesamtgefüge, aber an Schnittstellen<br />

bekommt deren Zusammenspiel noch einmal<br />

eine besondere Bedeutung. Der Um -<br />

schlagplatz braucht ein Lagerverwaltungssystem,<br />

das koordiniert, dass die Koffer auf<br />

dem Terminal so abgestellt und geparkt<br />

werden, dass die Parkposition dem Weitertransport<br />

entspricht. Die zentrale Frage lautet:<br />

Wo was abstellen und wo was mitnehmen?<br />

Darin integriert ist auch die Steuerung<br />

der Mover-Fahrer, von denen die Bestückung<br />

der Züge durchgeführt wird.<br />

Transparenz von Daten und Prozessen ist<br />

bei der Vielzahl der Schnittstellen und Informationsquellen<br />

nicht immer gegeben. Was<br />

sind die Hauptprobleme bei einer Software,<br />

die den Gesamtprozess steuert?<br />

Das hängt immer von der Rolle ab, in der<br />

ich die Software einsetzen möchte. Die Problemstellung<br />

ist für Verlader eine andere als<br />

für Logistikdienstleister. Verlader interessiert<br />

in der Regel nur die Linie, also nur die Zeit<br />

des Abholens der Ladung und die der rechtzeitigen<br />

Lieferung durch die Spediteure.<br />

Sind sie allerdings mit einem eigenen Fuhrpark<br />

ausgestattet, dann müssen sie auch<br />

den Bahntransport und die Folgetransporte<br />

mit organisieren. Aber in der Praxis fehlen<br />

dort die zuverlässigen Informationen über<br />

die Schnittstellen mit der Bahn selbst. Es gibt<br />

noch keine allen zugängliche Plattform, die<br />

darüber informiert, ob es auf einer intendierten<br />

Tour eine Zuglinie mit genügend<br />

Kapazitäten gibt und zu welchem Preis diese<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Anders der Logistikdienstleister: Er muss<br />

den Umschlag koordinieren. Er hat das Zuund<br />

Abführungsthema und muss Kenntnisse<br />

über den Zugplan haben. Hier kommt es<br />

dann darauf an, ob er nur die Bahn nutzt,<br />

oder ob er eigene Züge oder sogar einen<br />

eigenen Hub besitzt. Je nachdem, welche<br />

Stufen er abdeckt, kann er unterschiedliche<br />

Ebenen der Software nutzen.<br />

Was ist die größte Herausforderung bei<br />

der Gestaltung einer Gesamtsteuerungssoftware?<br />

Größte Herausforderung ist die Integration<br />

der Lösung in die Praxis: Kombinierter<br />

Verkehr ist ein komplexes Szenario und<br />

bestehende Systeme müssen mit einbezogen<br />

werden. Die Kunden wünschen aber<br />

einfache Prozesse.<br />

Die Frage ist: Wo weicht der Kunde vom<br />

Standard ab? Von da aus muss man entscheiden,<br />

ob man die Abweichung im System<br />

abbildet, oder ob man den Kunden in<br />

den Standard mit einführt. Das ist eine<br />

schwierige Gradwanderung. Die Software<br />

kann natürlich individualisiert werden, aber<br />

dies muss auch Sinn machen, denn im Vordergrund<br />

steht die Verantwortung für den<br />

Beratungsauftrag. Zum Teil kommen hier<br />

wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung<br />

unseres Produktes.<br />

Viele Kunden haben bestimmte Vorstellungen,<br />

wie sie arbeiten möchten und was<br />

die Systeme können sollen. Aber mit dem<br />

Gebrauch des IT-Systems ändert sich meistens<br />

die Sicht auf die Anforderungen, weil<br />

die Prozesse und Auswirkungen auf die<br />

Abläufe erst durch die Arbeit damit bewertbar<br />

werden. Das Anforderungsprofil erübrigt<br />

sich bei Gebrauch also zum Teil.<br />

Wo sehen Sie den Vorteil gegenüber dem<br />

Wettbewerb?<br />

Ich kenne keinen anderen, der eine so<br />

durchgängige und tiefgreifende Lösung –<br />

für Straße, Bahn, Hub – anbietet wie wir.<br />

Für wie zukunftsfähig halten Sie Ihr Produkt?<br />

Wir betreiben das Produkt nach Bedarf<br />

und aus der Praxis heraus. Die Zukunft<br />

gehört definitiv dem Lkw. Das Thema Transport<br />

/ Mobilität wird in den nächsten Jahrzehnten<br />

durch die Entwicklung der Elektrofahrzeuge<br />

und autonom fahrenden Lkw<br />

revolutioniert werden. Wir blicken dieser<br />

Entwicklung gespannt entgegen.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

WANKO<br />

Informationslogistik GmbH<br />

Gewerbestraße 1<br />

83404 Ainring<br />

Tel. +49 8654 483-0<br />

www.wanko.de<br />

(sm 151102655)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


86 K Aus den Unternehmen<br />

Stahllogistik up to date<br />

Fortschrittliche Logistikkonzepte für die Stahlindustrie<br />

Duisburg. »Wir bewegen Stahl« – so lautet der Claim auf den Lkw des<br />

Duisburger Stahllogistikers Rheinkraft International (RKI). Seit über einem<br />

halben Jahrhundert geht es dem Logistikexperten aber nicht nur darum,<br />

Stahl zu transportieren, sondern eine komplexe Industrie mit ganzheitlichen<br />

Logistikstrategien zu mobilisieren.<br />

Logistikprozesse sind für die Stahlindustrie<br />

von je her eine besondere Herausforderung.<br />

Sowohl die Menge des Stahls als auch<br />

die Vielfalt der verschiedenen Stahlsorten<br />

und Produkte machen Logistikprozesse zu<br />

einer komplexen Aufgabe. Dazu kommt:<br />

Die Branche steht heute mehr denn je im<br />

globalen Wettbewerb und verlangt daher<br />

effiziente Logistikketten, die sich im internationalen<br />

Vergleich messen lassen und<br />

bewähren müssen. Eine besondere Rolle<br />

nimmt dabei die Transportlogistik ein. Viele<br />

der hunderte verschiedenen Stahlsorten<br />

unterliegen zudem speziellen Sicherheitsanforderungen<br />

an Lagerung, Verpackung und<br />

Transport.<br />

Individuelle Logistiklösungen<br />

Zu den Unternehmen, die sich auf diese<br />

anspruchsvolle Logistikdienstleistung spezialisiert<br />

haben, gehört die 1962 gegründete<br />

Rheinkraft International (RKI) GmbH. Mit<br />

ihrem Hauptsitz in Duisburg befindet sie sich<br />

im Herzen der deutschen Stahlindustrie und<br />

bietet individuelle Logistiklösungen für<br />

Unternehmen in ganz Europa. Mit ihren 360<br />

Mitarbeitern an insgesamt 16 Standorten<br />

bietet RKI diese Lösungen in unmittelbarer<br />

Nähe zum Kunden an. Allein 2014 transportierte<br />

das Unternehmen rd. 16,4 Mill. t Rohstoffe<br />

sowie Halb- und Fertigprodukte sicher<br />

und zuverlässig zu den Empfängern. Befördert<br />

werden dabei Produkte und Güter mit<br />

einem Gewicht bis 500 t sowie bis 40 m<br />

Länge, 10 m Breite und 4,5 m Höhe.<br />

Realisiert werden Logistiklösungen, die<br />

wirtschaftlich und ökologisch vorteilhafte<br />

Transportmittel für alle Verkehrsträger kombinieren.<br />

Für interkontinentale Verkehrswege<br />

mit hohen Transportgewichten und<br />

-volumina sind Seeschiffe prädestiniert, für<br />

den transkontinentalen Verkehr Binnenschiff<br />

und Bahn und für die schnelle Lieferung<br />

mit kurzen Reaktionszeiten der Lkw.<br />

Insbesondere hier bietet RKI Stahltransporte<br />

mit spezialisiertem Transportequipment an<br />

– von Teil- und Komplettladungen von Coils,<br />

überbreiten und überlangen Blechen, Trägern<br />

oder Profilen bis hin zu Schwerlastoder<br />

Spezialtransporten. Für den Transport<br />

von bis zu 800 °C heißem Stahl werden Lkw<br />

mit speziellen Isolierhauben eingesetzt. Ein<br />

eigenes, patentiertes Sicherheitskonzept<br />

gewährleistet höchste Sicherheit während<br />

des Transports.<br />

Maßgeschneiderte Konzepte<br />

Zwar ist der fachgerechte Transport von<br />

Stahl nach wie vor ein wichtiger Bestandteil<br />

der Logistikkette, rückt aber bei der Entscheidung<br />

des Kunden für die Auftragsvergabe<br />

zunehmend in den Hintergrund. Der<br />

Grund hierfür liegt in der Forderung nach<br />

ganzheitlichen und individuellen Logistikkonzepten,<br />

die neben dem eigentlichen<br />

Transport auch vor- und nachgelagerte<br />

Logistiklösungen beinhalten.<br />

Experten der Stahllogistik, wie RKI, reagieren<br />

auf diese Herausforderungen mit maßgeschneiderten<br />

Logistiklösungen. Neben<br />

Transport-, Lager- und Produktionslogistiklösungen<br />

sowie Kranarbeiten und Montage<br />

bietet der Stahllogistiker die Versand- und<br />

Zollabfertigung, das Informationsmanagement,<br />

Logistik-Controlling sowie Consultingdienstleistungen<br />

an. RKI ist nach DIN EN<br />

ISO 9001 zertifiziert, und als zugelassener<br />

Wirtschaftsbeteiligter (AEO – Authorised<br />

Economic Operator) anerkannt.<br />

Zudem wählt RKI für ihre Kunden nicht nur<br />

die geeigneten Verkehrsträger, sondern sorgt<br />

neben deren optimaler Auslastung auch für<br />

eine Tourenoptimierung – und da mit für eine<br />

CO 2<br />

-Reduzierung durch einen geringeren<br />

Treibstoffverbrauch. Für Kunden ergeben sich<br />

hierdurch geringere Produktionskosten, die<br />

wirtschaftlich gesehen einen Wettbewerbsvorteil<br />

bieten und damit auch zur Sicherung<br />

von Arbeitsplätzen beitragen können.<br />

www.rki-logistics.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 151102643)<br />

« KONTAKT<br />

Rheinkraft International GmbH<br />

Beecker Straße 11<br />

47166 Duisburg<br />

Tel. +49 203 5443-0<br />

www.rki-logistics.com<br />

(Bild: RKI)<br />

RKI bietet Stahltransporte mit spezialisiertem<br />

Transportequipment an – von Teil- und<br />

Komplettladungen von Coils, überbreiten<br />

und überlangen Blechen, Trägern oder<br />

Profilen, bis hin zu Schwerlast- oder Spezialtransporten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Aus den Unternehmen K 87<br />

Herstellerneutrale Planung und Beratung für den Stahlgroßhandel<br />

Groß-Gerau. Zielgenau in effizient funktionierende Logistiksysteme und Lagergebäude investieren –<br />

die Planungsgruppe Lapp GmbH sorgt mit unabhängiger Beratung und Realisierung für wirtschaftliche<br />

Gesamtkonzepte.<br />

Die Planungsgruppe Lapp ist spezialisiert<br />

auf die Planung und Realisierung von<br />

Logistiksystemen und Lagergebäuden. Zu<br />

den Kunden zählen Stahlgroßhändler,<br />

Stahl-Service-Center, Rohr- und Profilhersteller,<br />

Formteilehändler und Industriezulieferbetriebe.<br />

Bei der innerbetrieblichen Logistik<br />

steht die Planung von lager- und fördertechnischen<br />

Einrichtungen im Fokus. Dazu<br />

gehören die Optimierung von Flächenbelegung<br />

und Materialfluss, die Einbindung<br />

von Anarbeitungsmaschinen, die Auswahl<br />

geeigneter Krananlagen, Förderanlagen,<br />

Stapler und Handhabungsgeräte sowie die<br />

Einführung von Logistik-IT und deren Verknüpfung<br />

mit ERP-Systemen. Bauseitig werden<br />

sowohl Neubaumaßnahmen und Erweiterungen<br />

als auch Umbauten am Bestand<br />

und Sanierungsmaßnahmen betreut. Aus<br />

zahlreichen Projekten stehen dem Planungsteam<br />

Lösungen für die aktuellen Anforderungen<br />

zum Umwelt-, Schall- und Brandschutz<br />

sowie zur Erfüllung weiterer planungsrechtlicher<br />

Auflagen und Vorgaben<br />

zur Verfügung.<br />

Durch die Herstellerneutralität werde<br />

Wettbewerb im Projekt hergestellt, so das<br />

Unternehmen. Die Beratung ist einzig auf<br />

das Projektziel fokussiert – und nicht auf den<br />

Einsatz eines Produktportfolios, das es zu<br />

verkaufen gilt. Exakte Ausschreibung und<br />

detaillierte Angebotsprüfung führen dabei<br />

zu optimal funktionierenden Systemen und<br />

Gebäuden, zu Transparenz in der Auswahl<br />

des richtigen Partners und kalkulierbaren<br />

Kosten. Im Stahlgroßhandel lege die Planungsgruppe<br />

Lapp besonderen Wert auf<br />

eine ausgewogene Kombination maßgeschneiderter<br />

Individualität mit größtmöglicher<br />

Flexibilität, um damit die Voraussetzungen<br />

zur Anpassung an sich ändernde<br />

Prozessanforderungen zu schaffen. Die Entwicklung<br />

eines Gesamtkonzepts steht dabei<br />

immer im Vordergrund, um suboptimale<br />

Investitionen und Insellösungen zu vermeiden.<br />

Die Planungsexperten raten auch bei<br />

Ersatzinvestitionen oder kleineren Einzelmaßnahmen,<br />

immer das »große Ganze« im<br />

Blick zu behalten, um dauerhaft leistungsfähig<br />

und wirtschaftlich zu bleiben.<br />

www.planungsgruppelapp.de K<br />

/<br />

(sm 151102599)<br />

Laserschneiden 24-/48-Std.-Service<br />

Bearbeitungsgröße bis 2000 x 4000 mm<br />

Laserrohrbearbeitung<br />

<br />

Drahterodieren<br />

Blechbearbeitung/Kanten/Schweißen<br />

Wasserstrahlschneiden bis 4000 x 4000 mm<br />

Komplettlösungen/Montage<br />

CNC-Fräsen/Drehen/Bohren<br />

<br />

Ha-Beck, Inh. Mathias Hasecke e. K.<br />

Erodier-, Laser- und Fertigungstechnik<br />

Burlaer Str. 1, Industriegebiet Sättelstä dt<br />

99820 Hörselberg-Hainich<br />

Telefon (0 36 22) 6 53 16 · Fax (0 36 22) 6 53 17 www.laserteile.de<br />

E-Mail: info@ha-beck.de<br />

www.plasmaschneiden24.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


88 K Aus den Unternehmen<br />

I.M.M. J. Haupt<br />

Betriebsstätte Berlin<br />

Ia- kaltgew. Feinbleche DC01 B<br />

Sonderposten<br />

24 to 1,00 x 517,5 x 767,5 mm<br />

Zentrallager mit Europas<br />

größter Hochregalanlage<br />

für Rohre eröffnet<br />

Duisburg. BENTELER Distribution Deutschland hat<br />

Anfang Oktober in Duisburg sein neues Zentrallager mit<br />

Europas größter Hochregalanlage für Rohre eröffnet.<br />

e-mail: imm-j.haupt@bluewin.ch<br />

www.imm-j-haupt.ch<br />

Stahl-Verkaufsprofi sucht neue Herausforderung<br />

Deutsch/Englisch/Niederländisch, Import-/Export-Erfahrung,<br />

sowie Inlandsgeschäft, Büro vorhanden, gerne Aufbau,<br />

Vertrieb/Verkaufsbüro, Raum Ruhrgebiet/NRW<br />

6608<br />

<br />

(Bild: BENTELER)<br />

Seit April 2014 hat BENTELER Distribution Deutschland den Duisburger<br />

Standort zum Zentrallager erweitert, um Kunden und Lieferanten<br />

einen besseren Service bieten zu können. Das neue Zentrallager wurde<br />

am 1. Oktober offiziell eröffnet.<br />

Führungskraft<br />

Mitte 40, sucht neue Herausforderung im Stahlhandel. Langjährige Erfahrung<br />

in der Leitung von mittleren und großen Einheiten.<br />

Produktschwerpunkte wgw. Grobbleche im höherwertigen Gütensegment sowie<br />

Anarbeitung. Raum NRW bevorzugt. Auch Nachfolge von Stahlhandelsbetrieb möglich.<br />

6607<br />

<br />

Selbst. Stahlkaufmann (HH) mit langj. Erfahrung<br />

im In- und Ausland möchte seine Tätigkeit als<br />

Repräsentant – Vertretung – NL HH<br />

für dt./europ./ausl. Unternehmen flexibel fortsetzen.<br />

6606<br />

<br />

Wir sind ein familiäres, kleines Stahlhandelsunternehmen<br />

für Rundstahl und Knüppel im westlichen Ruhrgebiet.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir einen<br />

Mitarbeiter m/w<br />

für den Einkauf und Verkauf<br />

mit möglichst eigenen Kontakten, gerne auch aus einer<br />

anderen Sparte. Unterstützung zur Einarbeitung und ein<br />

kollegiales Klima sind gegeben.<br />

Überdurchschnittliche Bezahlung und eine spätere Beteiligung<br />

sind nicht ausgeschlossen.<br />

6609<br />

<br />

Auf nunmehr über 35.000 m 2 Lagerfläche werden seit Mai<br />

2015 im neuen Zentral lager von BENTELER Distribution Deutschland<br />

die Lagerkapazitäten des Standortes Duisburg gebündelt. Gleichzeitig<br />

sind die Logistikprozesse verbessert worden, um die Kunden<br />

noch besser bedienen zu können. Zur offiziellen Eröffnung am<br />

1. Oktober ka men über 300 Gäste.<br />

Der markante und mit seiner blau-grau-weißen Musterung auch<br />

optisch auffällige Neubau ist mit rd. 25 Mill. € die größte Einzelinvestition<br />

von BENTELER Distribution Deutschland und befindet sich in<br />

unmittelbarer Nähe des bestehenden Standortes im Duisburger Hafen.<br />

Mit dem neuen Lager verspreche man sich eine bessere Kostenbasis,<br />

sagte Hubertus Benteler, CEO der BENTELER International AG.<br />

Herzstück des neuen Lagers ist eine vollautomatisierte Hochregalanlage,<br />

die mit einer Höhe von 25 m und 10.000 Kassettenplätzen<br />

eigenen Angaben zufolge die größte Anlage Europas für die Lagerung<br />

von Rohren ist. Damit hat das Unternehmen seine Lagerkapazitäten<br />

am Duisburger Standort mehr als verdoppelt. »Wir werden<br />

hier künftig einen Lagerbestand von 27.000 t Rohren verantworten<br />

– von Präzisionsstahlrohren über warmgefertigte Stahlrohre bis zu<br />

Edelstahlrohren. Als Spezialist im Bereich Lagerhaltung und Anarbeitung<br />

stellen wir sicher, dass wir den Kundenanforderungen Verfügbarkeit,<br />

Flexibilität und Qualität entsprechen«, sagte Oliver Rechtsprecher,<br />

Ge schäftsführer der BENTELER Distribution Deutschland<br />

GmbH und Co. KG. Mit hoher Materialverfügbarkeit sowie Anarbeitungsdienstleistungen<br />

bis hin zur einbaufertigen Komponente will<br />

sich das Unternehmen vom Wettbewerb differenzieren, ergänzte Jost<br />

A. Massenberg, CEO von BENTELER Distribution International. Mit<br />

dem Grundstück im Duisburger Hafen und dem erweiterbaren<br />

Gelände hat das Unternehmen in Duisburg zudem ideale Voraussetzungen<br />

für das neue Zentrallager gefunden.<br />

www.benteler-distribution.de<br />

(sm 151102656) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Veranstaltungen K 89<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

SEMINAR FÜR ANGEHENDE<br />

EDELSTAHLHÄNDLER<br />

Ulm. Am 10. <strong>November</strong> können sich Einsteiger<br />

im Edelstahlhandel einen Expertenüberblick über<br />

die Branche verschaffen. In Ulm veranstaltet die<br />

Edelstahlhandelsvereinigung (EHV) ein eintägiges<br />

Rostfrei-Seminar, das sich speziell an Auszubildende<br />

und Mitarbeiter mit ersten Verkaufserfahrungen<br />

richtet. Das Seminar vermittelt in einem<br />

breiten Spektrum Basiskenntnisse rund um den<br />

nichtrostenden Stahl – vom Marktüberblick über<br />

Werkstoffkenntnisse bis hin zu Verarbeitung und<br />

Anwendung. Die Teilnehmergebühr beträgt für<br />

EHV-Mitglieder 210 € pro Person, für Nichtmitglieder<br />

290 €. Anmeldungen sind telefonisch (+49<br />

211 687831-0, per Fax (+211 687831-28) oder per<br />

Mail (zentrale@edelstahlhandel.org) möglich. K<br />

mh/SE/WS (sm 151102684)<br />

JÄHRLICHE SÜDAMERIKANISCHE<br />

STAHLKONFERENZ<br />

Buenos Aires. Die südamerikanische Stahlindustrie<br />

trifft sich vom 10. bis 11. <strong>November</strong><br />

2015 zu ihrer Jahreskonferenc »Alacero-56« in<br />

Buenos Aires, Hilton Hotel Puerto Madero. Es sind<br />

16 internationale Referenten angekündigt, über<br />

800 Teilnehmer aus rd. 400 Unternehmen werden<br />

erwartet. Dabei geht es um die Wertschöpfungsketten<br />

Stahl und den weltweiten Stahlmarkt, aber<br />

auch um die Bergbauindustrie und generell die<br />

internationale wirtschaftliche Lage.<br />

http://bit.ly/1I0VlFm<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802241)<br />

YELLOW GOODS IM FOKUS<br />

Brüssel. Am 17. <strong>November</strong> veranstaltet der<br />

europäische Verband der Stahlhersteller, Eurofer,<br />

die zweite Auflage des Seminars »Yellow Goods«,<br />

also zu Baumaschinen und verwandten Branchen.<br />

Teilnehmer bekommen an einem halben Tag kostenfrei<br />

einen qualifizierten Überblick von Brancheninsidern<br />

über globale, insbesondere aber auch<br />

europäische Produktions- und Nachfragestrukturen.<br />

Einladung und Programm sind auf der Homepage<br />

von Eurometal erhältlich (siehe Link). Um<br />

Anmeldung wird bis zum 10. <strong>November</strong> per Mail<br />

oder telefonisch gebeten (Angelique Katsiboubas,<br />

a.katsiboubas@eurofer.be, Tel. +32 27387937).<br />

http://bit.ly/1k4DSmo<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 151102724)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


90 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

DOPPELTAGUNG: 5. ICAFT<br />

UND 22. SFU 2015<br />

Chemnitz. Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU lädt am<br />

10. und 11. <strong>November</strong> 2015 zur 5. Internationalen<br />

Konferenz »Accuracy in Forming Technology<br />

ICAFT 2015« in Verbindung mit der 22. Sächsischen<br />

Fachtagung Umformtechnik SFU 2015<br />

nach Chemnitz ein. Unter dem Motto »Effizienz<br />

in der Umformtechnik durch ganzheitliche Prozesskettenbetrachtung«<br />

bietet die Doppeltagung<br />

eine Plattform, um aktuelle Forschungsergebnisse<br />

sowie zentrale Zukunftstrends und Innovationsstrategien<br />

zu diskutieren.<br />

www.iwu.fraunhofer.de/<br />

ICAFTSFU2015<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/mh (sm 151002492)<br />

UNTERNEHMENSFINANZIERUNG<br />

IN TURBULENTEN ZEITEN<br />

Aarau (Schweiz). Der starke Franken, steigende<br />

Regulierung und erodierende Margen erhöhen<br />

den Druck auf die Unternehmen. Der Zwang zur<br />

Effizienzsteigerung fordert kluge Investitionsentscheide<br />

und op ti male Fi nan zie rungs arten. Sollen<br />

neue Produktionsanlagen, Im mo bi lien oder Investitionsgüter<br />

gekauft oder mittels Krediten oder<br />

Leasing finanziert werden? Wäre ein Factoring<br />

zur Li qui di täts beschaffung zweckmässig? Das<br />

Halbtagsseminar zur Unternehmenfinanzierung<br />

am 17. <strong>November</strong> in Aarau, veranstaltet vom<br />

Schweizer Dachverband des Handels, Handel-<br />

Schweiz, gibt Antworten auf diese Fragen und<br />

zeigt die Vorteile der möglichen Finanzierungsformen<br />

auf. Es geht auf die investitions-, finanztechnischen,<br />

rechtlichen und steuerrechtlichen<br />

Aspekte ein. Anmeldung ist über die Eurometal-<br />

Homepage möglich (siehe Link).<br />

http://bit.ly/1hE3ODA<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 151102725)<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE<br />

Essen. Eine Fachveranstaltung zu Normung,<br />

Eigenschaften, Verarbeitung und Anwendung<br />

sowie Fehlervermeidung bei der Werkstoffauswahl<br />

nichtrostender Stähle findet vom 17. bis<br />

18. <strong>November</strong> im Haus der Technik in Essen<br />

statt. Unter der Leitung von Dr. Peter Drodten<br />

beschäftigt sich das Seminar mit Metallurgie, Einfluss<br />

von Legierungselementen, Korrosionsverhalten,<br />

Schweißbarkeit, Rissschäden und vielem<br />

mehr. Die Teilnehmer erhalten für die praktische<br />

Anwendung dieser Stahlsorten das notwendige<br />

Wissen, das für eine gezielte Werkstoffauswahl<br />

erforderlich ist. WS(ch)/SE/mh (sm 151102644) K<br />

FORMNEXT 2015 MIT<br />

WERKSTOFF-SONDERSCHAU<br />

Frankfurt/Main. Auf der formnext 2015, der<br />

internationalen Messe und Konferenz für Additive<br />

Technologien und Werkzeug- und Formenbau,<br />

vom 17. bis 20. <strong>November</strong> 2015 in Frankfurt<br />

am Main, wird der Einsatz von Werkstoffen<br />

sowohl für die konventionelle Fertigung (z. B.<br />

Spritzguss) als auch für die Additiven Fertigungsverfahren<br />

gezeigt. Wie entscheidend die richtige<br />

Auswahl der Werkstoffe für ein Bauteil ist, zeigt<br />

die formnext 2015 mit ihrer Sonderschau »Vom<br />

Werkstoff zum Bauteil«.<br />

Die Auswahl und Bereitstellung passender<br />

Werkstoffe für die Additive Fertigung sind ein sehr<br />

aktuelles Thema für die weitere Entwicklung dieser<br />

noch jungen Technologie in Richtung Serienfertigung.<br />

Mit ausgewählten Exponaten und<br />

anhand plakativer Beispiele erläutert die Sonderschau<br />

innovative Wege in die Zukunft.<br />

www.mesago.de/formnext<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 151002478)<br />

SEMINARE ZUR NEUEN ATV<br />

DIN 18335 STAHLBAUARBEITEN<br />

Düsseldorf. Die für den Stahlbau und die Bauverträge<br />

wichtige ATV DIN 18335 »Stahlbauarbeiten«<br />

wurde im Teil C der VOB grundlegend überarbeitet.<br />

Hierzu bietet bauforumstahl eine Vortragsreihe<br />

an, in deren Rahmen die Änderungen<br />

der neuen Stahlbaunorm vorgestellt und ihre<br />

Auswirkungen auf die Baupraxis und vertragsrechtliche<br />

Fragen behandelt werden. Themenschwerpunkte<br />

sind: Änderungen in der neuen ATV<br />

DIN 18335; Zusammenwirken der ATV DIN 18335<br />

mit anderen Normen; Regelungen zu Ausführung,<br />

Planung, Fertigung und Montage, zu Nebenleistungen<br />

/ besonderen Leistungen sowie zur Ab -<br />

rechnung von Stahlbauarbeiten. Referenten sind:<br />

RA Karl Heinz Güntzer, Syndikus bauforumstahl,<br />

Dr. Peter Hammacher, Rechtsanwalt und Mediator,<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmann, Honorarprofessor,<br />

TU Darmstadt. Die ganztägigen Seminare finden<br />

statt: am 18. <strong>November</strong> 2015 in Würzburg und<br />

25. <strong>November</strong> 2015 in Brehna (bei Leipzig).<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/mh/SE/ (sm 151102689)<br />

STAHLMARKT-KONFERENZ<br />

IN ISTANBUL<br />

Istanbul. »Neue Horizonte auf den Stahlmärkten«,<br />

so lautet das Motto einer Konferenz des<br />

Nachrichten- und Analystendienstes CRU, die am<br />

19. <strong>November</strong> im Istanbul Marriott Hotel Asia<br />

stattfindet. Diese türkische Stahlmarktkonferenz<br />

wird seit 2006 organisiert - und zunehmend international.<br />

Referenten haben sich u. a. aus der World<br />

Steel Association, vom chinesischen Stahlverband<br />

CISA, dem Verband der türkischen Eisenund<br />

Stahlproduzenten, der Erdemirgruppe und<br />

weiteren Unternehmen angemeldet.<br />

http://bit.ly/1KmSc3N<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 151002555)<br />

BDSV JAHRESTAGUNG 2015<br />

Düsseldorf. Die Jahrestagung des BDSV (Bundesverband<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorungsunternehmen<br />

e.V.) findet dieses Jahr am<br />

25. und 26. <strong>November</strong> 2015 statt. Sie ist eine<br />

rege genutzte Plattform für Kommunikation und<br />

Informationsaustausch und erstreckt sich in diesem<br />

Jahr erstmals auf nur zwei Tage. Hiermit<br />

kommt der Verband dem Wunsch der Mitglieder<br />

nach, einerseits möglichst viele Informationen in<br />

Vorträgen und Workshops zu erhalten, andererseits<br />

Freiräume zu schaffen für Kommunikation<br />

und Geselligkeit. Die begleitende Ausstellung mit<br />

bisher rd. 50 Fachausstellern wird daher auf über<br />

1.200 m² auch als Kommunikations- und Meetingfläche<br />

gestaltet.<br />

www.bdsv.org<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 150902388)<br />

8. NANO UND MATERIAL<br />

SYMPOSIUM 2015<br />

Salzgitter/Göttingen. Die Landesinitiative<br />

Nano- und Materialinnovationen Niedersachsen<br />

(NMN) veranstaltet am 25. und 26. <strong>November</strong><br />

2015 ihre Jahresveranstaltung zum Leitthema<br />

»Material- und Prozessinnovationen für eine ressourcenschonende<br />

Mobilität« in Salzgitter. Das<br />

NMN-Symposium versammelt jährlich rd. 170<br />

Experten der Nano- und Materialbranche um<br />

aktuelle Themen, Entwicklungen und Trends in<br />

den Bereichen »Materialien«, »Leichtbau« und<br />

»Oberflächen« zu diskutieren. Entsprechend diesen<br />

drei Schwerpunkten können topaktuelle Fachbeiträge<br />

und eine begleitende Fachausstellung<br />

besucht werden. Das Expertentreffen findet in<br />

Kooperation mit der Volkswagen AG sowie der<br />

Salzgitter AG im Hotel am See in Salzgitter statt.<br />

www.nmn-ev.de/symposium/<br />

programm-2015<br />

www.nmn-ev.de/symposium/<br />

ausstellung<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/mh/ (sm 151002477)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


L VERANSTALTUNGEN<br />

MECHANISCHE VERBINDUNGSMITTEL<br />

Düsseldorf. In dem Seminar »Mechanische Verbindungsmittel nach EC3<br />

und EN 1090-2« am 24. <strong>November</strong> 2015 in München werden die An -<br />

forderungen an vorgespannte Schraubenverbindungen nach der EN<br />

14399-Reihe sowie nicht vorgespannte Schraubenverbindungen nach der<br />

EN 15048-Reihe aus den Regelwerken EC3 und EN 1090 mit praktischen<br />

Beispielen erläutert. Zudem wird über die Änderungen der EN 14399- Reihe,<br />

Ausgabe Mai 2015 informiert. Das Seminar richtet sich an Stahlbaubetriebe,<br />

Feuerverzinker, Stahlerzeuger, Stahlhandel und Hochschulen. In den<br />

Gebühren enthalten ist das Buch »Ausführung von Stahlbauten: Kommentar<br />

zu DIN EN 1090-1 und DIN EN 1090-2« sowie der Sonderdruck »Fertigung<br />

und Errichtung von Stahltragwerken – praktische Umsetzung der<br />

neuen Regelungen nach DIN EN 1090«.<br />

www.bauforumstahl.de/veranstaltungen<br />

K<br />

/<br />

33. TAGUNG WERKSTOFFPRÜFUNG<br />

WS/SE/ mh (sm 15112574)<br />

Bad Neuenahr. Am 3. und 4. Dezember 2015 findet zum 33. Mal die<br />

zweitägige Vortrags- und Diskussionveranstaltung »Tagung Werkstoffprüfung«<br />

statt. Veranstaltungsort ist in diesem Jahr wieder Bad Neuenahr.<br />

Ausgerichtet wird die Tagung vom Stahlinstitut VDEh in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) und dem Deutschen<br />

Verband für Materialforschung und -prüfung (DVM).<br />

Unter dem Leitthema »Fortschritte in der Werkstoffprüfung für Forschung<br />

und Praxis« werden rd. 50 Vorträge von namhaften Vertretern aus<br />

Industrie und Wissenschaft präsentiert.<br />

www.tagung-werkstoffpruefung.de<br />

K<br />

/<br />

NORTEC<br />

Die Fachmesse für Produktion im Norden<br />

Di 26. – Fr 29. Januar 2016 | Hamburg<br />

Vernetzen<br />

statt Verpassen:<br />

Auf der ersten Produktions-<br />

Fachmesse 2016!<br />

mh/SE/WS (sm 150902414)<br />

STAHLSPUNDWÄNDE – NEUES IN PLANUNG<br />

UND ANWENDUNG<br />

Köln. Am 10. Dezember findet in Köln das Seminar »Stahlspundwände<br />

– Neues für Planung und Anwendung« statt, veranstaltet vom Stahl-Informations-Zentrum.<br />

Auf dem Programm stehen Themen wie die Sicherheit<br />

im Spezialtiefbau nach EC-7 und DIN 1054, effiziente Dimensionierungsgrundlagen<br />

für Tragbohlen kombinierter Stahl spundwände und neue Formeln<br />

für den Nachweis des hydraulischen Grundbruchs. Auch spannende<br />

Baustellenberichte über einen Schleusenbau am Dortmund-Ems-Kanal<br />

sowie über Bauprojekte aus dem Kölner Raum stehen auf der Agenda.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151102684)<br />

DEUBAUKOM 2016<br />

Essen. Bauen mit Stahl thematisiert die Baufachmesse DEUBAUKOM<br />

2016 vom 13. bis 16. Januar 2016 in der Messe Essen. Bereits zum achten<br />

Mal veranstalten die Wirtschaftsvereinigung Stahl, die Architektenkammer<br />

NRW und der Industrieverband Feuerverzinken im Rahmen der<br />

Messe dabei den Internationalen Architektur- Kongress »Neues Bauen mit<br />

Stahl – Synergien schaffen mit komplementären Baustoffen« am 13. Januar<br />

2016. Im Fokus stehen die Vorteile der baulichen Verwendung von Stahl.<br />

Die Veranstaltung richtet sich an Architekten sowie öffentliche und private<br />

Bauherren.<br />

www.deubaukom.de<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong><br />

eb(Jp)/SE/mh (sm 151002189)<br />

nortec-hamburg.de


92 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

3.-6.<strong>11.2015</strong><br />

Stuttgart<br />

3.<strong>11.2015</strong><br />

Stuttgart<br />

BLECHexpo / SCHWEISStec 2015 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

stahlnews-ExpertenTreff stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />

www.stahlnews.de<br />

5.<strong>11.2015</strong><br />

Bremen<br />

25. Stahlhandelstag 2015 Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG)<br />

+49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

9.-11.<strong>11.2015</strong><br />

Aachen<br />

Fortbildungsseminar:<br />

Werkstofftechnik der Metalle<br />

Inventum GmbH, DGM e.V. +49 151 46445980<br />

www.inventum.de<br />

10.<strong>11.2015</strong><br />

Ulm<br />

10.-11.<strong>11.2015</strong><br />

Chemnitz<br />

10.-11.<strong>11.2015</strong><br />

Buenos Aires<br />

Rostfrei-Seminar Edelstahlhandelsvereinigung EHV +49 211 687831-0<br />

+49 211 687831-28 (Fax)<br />

zentrale@edelstahlhandel.org<br />

Doppeltagung: 5. ICAFT und<br />

22. SFU 2015<br />

Alacero-56<br />

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik<br />

(IWU)<br />

Alacero<br />

(Lateinamerikas Stahlverband)<br />

+49 371 5397 1454<br />

www.iwu.fraunhofer.de/<br />

ICAFTSFU2015<br />

congreso@alacero.org<br />

http://bit.ly/1I0VlFm<br />

12.<strong>11.2015</strong><br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2015<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

17.<strong>11.2015</strong><br />

Stuttgart<br />

17.<strong>11.2015</strong><br />

Brüssel<br />

Stuttgarter Sägetage Fraunhofer-Institut +49 711 970-1536<br />

www.saegen-stuttgart.de<br />

EUROFER Yellow Goods Seminar EUROFER +32 2 7387925<br />

www.eurometal.net<br />

17.<strong>11.2015</strong><br />

Aarau<br />

Neue Lösungen in turbulenten<br />

Zeiten<br />

HANDELSchweiz<br />

kzumbrunn@handel-schweiz.com<br />

17.-18.<strong>11.2015</strong><br />

Essen<br />

Seminar nichtrostende Stähle Haus der Technik, Essen www.hdt-essen.de<br />

Fax +49 201 1803-280<br />

17.-19.<strong>11.2015</strong><br />

Maastricht<br />

Stainless Steel World 2015<br />

Conference & Exhibition<br />

KCI Publishing BV +31 575 585-291, -294<br />

www.kci-world.com<br />

17.-20.<strong>11.2015</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

formnext 2015 Messago Messe Frankfurt GmbH +49 711 61946-0<br />

www.mesago.de/formnext<br />

18.<strong>11.2015</strong><br />

Würzburg<br />

Die neue ATV DIN 18335<br />

Stahlbauarbeiten<br />

bauforumstahl<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

19.<strong>11.2015</strong><br />

Istanbul<br />

24.<strong>11.2015</strong><br />

München<br />

New Horizons in Steel Markets<br />

2015<br />

Seminar »Mechanische Verbindungsmittel«<br />

SteelOrbis A.S. +90 216 4681050<br />

http://bit.ly/1KmSc3<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-0<br />

www.bauforumstahl.de<br />

25.<strong>11.2015</strong><br />

Brehna (bei Leipzig)<br />

Die neue ATV DIN 18335 Stahlbauarbeiten<br />

bauforumstahl<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

25. und 26.<strong>11.2015</strong><br />

Salzgitter<br />

8. Nano und Material Symposium Nano- und Materialinnovationen<br />

Niedersachsen e.V.<br />

+49 551 49607-0<br />

www.nmn-ev.de<br />

25.-26.<strong>11.2015</strong><br />

Magdeburg<br />

30.11.-1.12.2015<br />

Düsseldorf<br />

30.11.-3.12.2015<br />

Xanten<br />

3.-4.12.2015<br />

Bad Neuenahr<br />

10.12.2015<br />

Köln<br />

13.-16.1.2016<br />

Essen<br />

26.-29.1.2016<br />

Hamburg<br />

BDSV Jahrestagung 2015<br />

Einführung in die Werkstofftechnik<br />

von Stahl<br />

BDSV Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und<br />

Entsorgungsunternehmen e.V.<br />

Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

+49 211 828953-30<br />

www.bdsv.org<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-online.de/index.php/<br />

seminar/einfuehrung-in-diewerkstofftechnik-von-stahlnovember-2015/<br />

Edelstahl-Juniorenseminar Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 98260<br />

www.edelstahl-juniorenseminar.de<br />

33. Tagung Werkstoffprüfung Stahlinstitut VDEh<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM)<br />

Deutscher Verband für Materialforschung<br />

und -prüfung (DVM)<br />

Seminar »Stahlspundwände – Neues<br />

für Planung und Anwendung«<br />

Stahl-Information-Zentrum<br />

in der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-422<br />

www.tagung-werkstoffpruefung.de<br />

+49 211 6707-115<br />

www.stahl-online.de<br />

DEUBAUKOM 2016 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.deubaukom.de<br />

www.stahl-online.de<br />

NORTEC 2016<br />

Fachmesse für Produktion<br />

im Norden<br />

Hamburg Messe und<br />

Congress GmbH<br />

+49 40 3569-2260<br />

www.nortec-hamburg.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


Personalien K 93<br />

VIP-Seite<br />

Während der worldsteel-Konferenz<br />

Anfang<br />

Oktober in Chicago wurde<br />

wie jedes Jahr der Vorstand<br />

des Weltstahlverbands<br />

gewählt. Ungewöhnlich<br />

war diesmal,<br />

dass Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG erneut an die Spitze<br />

gewählt wurde. An zweiter Stelle steht nun<br />

John Ferriola, CEO und Präsident von Nucor,<br />

Schatzmeiser ist Eiji Hayashida, Präsident<br />

und CEO von JFE.<br />

K<br />

(sm 151102727)<br />

Der Aufsichtsrat der<br />

Nordwest Handel AG hat<br />

Jörg Simon zum Mitglied<br />

des Nordwest-Vorstandes<br />

bis zum 31. Dezember<br />

2018 be stellt. Bereits seit<br />

dem 10. Juni 2015 war<br />

Jörg Simon interimistisch Mitglied des Vorstandes<br />

der Gesellschaft. (sm 151102637) K<br />

Zum 1. Oktober hat Annegret Franzen<br />

den Posten der Geschäftsführerin der EDE<br />

International AG in Zürich übernommen.<br />

Damit hat die E/D/E-Gruppe eigenen Angaben<br />

zufolge ihr Europageschäft im Sinn der<br />

Unternehmensstrategie »Challenge 2020«<br />

konsequent gestärkt und ausgebaut. K<br />

(sm 151102683)<br />

Von links: Dr. Stefan Roell, Christine Dübler,<br />

Roland Eisenlauer, Michaela Bergman<br />

(Foto: Zwick)<br />

Die Zwick GmbH & Co. KG, international<br />

führender Hersteller von Material-Prüf maschinen,<br />

hat zum 18. August 2015 zwei neue<br />

Geschäftsführer bestellt. Mit Christine<br />

Dübler, verantwortlich für Vertrieb und Branchenmanagement,<br />

und Roland Eisenlauer,<br />

verantwortlich für den Projektbereich und die<br />

Zentralentwicklung, wird Zwick nun von vier<br />

Geschäftsführern geführt. Dübler war zuletzt<br />

als Bereichsleiterin Customer Relations u. a.<br />

verantwortlich für die bessere Vernetzung der<br />

Vertriebs- und Serviceorganisationen und<br />

internationale Wachstumsprojekte. Eisenlauer<br />

verantwortete in den letzten Jahren als<br />

Bereichsleiter für Sondermaschinen sowohl<br />

die Einführung neuer Maschinenreihen im<br />

Bereich der dynamischen Prüfmaschinen als<br />

auch die Entwicklung einer neuen Regelelektronik.<br />

Dr. Jan Stefan Roell, Vorstandsvorsitzender<br />

der Zwick Roell AG und Geschäftsführer<br />

der Zwick GmbH & Co. KG, und<br />

Michaela Bergmann, weiterhin zuständig<br />

für Finanzen und Controlling, komplettieren<br />

das Quartett.<br />

(sm 151102645) K<br />

Dr. Horst Wittig, ehemals Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, Fachverband für Stahlblechverarbeitung<br />

e.V., wird am 15. <strong>November</strong><br />

80 Jahre alt.<br />

(sm 151102576) K<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert am 20. No -<br />

vember Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied beim Stahlinstitut<br />

VDEh.<br />

(sm 151102577) K<br />

Am 20. <strong>November</strong> begeht Manfred<br />

Dango, ehemals Geschäftsführer der Dango<br />

& Dienenthal KG, seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm 15112578)<br />

Ebenfalls am 20. <strong>November</strong> Geburtstag<br />

hat Dr. Gerd-Dieter Uhlenbrauck, Ge -<br />

schäftsführer der TPLUS GmbH. Er wird<br />

50 Jahre alt. (sm 151102579) K<br />

Lutz Bandusch, Chief Executive Officer,<br />

ArcelorMittal Hamburg GmbH, vollendet am<br />

23. <strong>November</strong> sein 50. Lebensjahr. K<br />

(sm 151102580)<br />

50 Jahre alt wird am 25. <strong>November</strong><br />

Andreas Jentsch, Geschäftsführer der Carbon<br />

International Ltd. (sm 151102582) K<br />

Heinz-Ulrich Koböcken, ehemals Prokurist<br />

der Wieland Werke AG, wird am<br />

25. <strong>November</strong> 70 Jahre alt. (sm 151102583) K<br />

Seinen 85. Geburtstag begeht am 30. No -<br />

vember Prof. Friedhelm Sänger, ehemals<br />

Gerhard-Mercator-Universität Gesamthochschule<br />

Duisburg, Fachbereich 8, Hüttentechnik/Gießereitechnik.<br />

(sm 151102584) K<br />

Am 3. Dezember wird Dr. Claus-Michael<br />

Rogall, Geschäftsführer der Metatech<br />

GmbH, 60 Jahre alt.<br />

(sm 151102747) K<br />

Dr. Ingo von Hagen, ehemals Ge -<br />

schäftsführer der Salzgitter Mannesmann<br />

Forschung GmbH, feiert am 4. Dezember<br />

seinen 75. Geburtstag. (sm 151102748) K<br />

Sein 85. Lebensjahr vollendet am 5. De -<br />

zember Hanskarl von Unger, ehemals<br />

Geschäftsführer der Krupp Stahltechnik<br />

GmbH.<br />

(sm 151102749) K<br />

Am 5. Dezember wird Helmut Weise,<br />

früher Geschäftsführer der Stahl Ruhrort<br />

GmbH, 80 Jahre alt.<br />

(sm 151102750) K<br />

Dr. Peter Biele, Vorsitzender des Vorstands<br />

der ThyssenKrupp Electrical Steel<br />

GmbH, begeht am 9. Dezember seinen<br />

50. Geburtstag. (sm 151102752) K<br />

Seinen 85. Geburtstag feiert am 11. De -<br />

zember Dr. Wolfgang Schaefers, ehemals<br />

Vorsitzender des Vorstands der Honsel-<br />

Werke AG.<br />

(sm 151102753) K<br />

Am 13. Dezember wird Willy Wagener,<br />

früher Geschäftsführer der Krupp Stahltechnik<br />

GmbH, 85 Jahre alt. (sm 151102754) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>


94 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

ABUS Kransysteme GmbH<br />

Titel<br />

AGTOS GmbH 89<br />

A.M.C.O. GmbH<br />

Titel<br />

Ametras metals GmbH 68<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH UII, Titel<br />

BANDTEC Stahlband GmbH Titel<br />

Becker Stahl-Service GmbH Titel<br />

BGH Edelstahlwerke GmbH 33, Titel<br />

Bilstein GmbH & Co. 49<br />

Böllinghaus Steel GmbH 75<br />

Bucher Stahlhandel GmbH 63<br />

Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 89<br />

Burghardt + Schmidt GmbH 48<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 81<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 89<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 47<br />

D<br />

Delta Qualitätsstahl GmbH<br />

Karl Diederichs<br />

DM-Stahl GmbH<br />

E<br />

EMW Eisen- und Metallh. GmbH<br />

Energietechnik Essen GmbH<br />

F<br />

Titel<br />

UIV, Titel<br />

UII, Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

Franz Fahl GmbH<br />

Titel<br />

Dr. Fister GmbH 69<br />

Frölich und Klüpfel Druckluftechnik<br />

GmbH & Co. KG 48<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Titel<br />

GIMA 85<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 83<br />

H<br />

Ha-Beck Inh. Mathias Hasecke e.K. 87<br />

Erich Hagelauer GmbH 57<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH 91<br />

haspa GmbH<br />

Titel<br />

Helling GmbH<br />

Titel<br />

HFS Hagener Feinblech<br />

Service GmbH<br />

51, Titel<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S 35<br />

IBERO-Stahl GmbH 77<br />

IMS Messsysteme GmbH 15<br />

ISRA Parsytec GmbH<br />

Titel<br />

K<br />

KA.BO.FER S.r.l. 87<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co 81<br />

Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH 69<br />

Klöckner & Co. Deutschland<br />

GmbH<br />

40, 41, Titel<br />

Konecranes GmbH 44<br />

L<br />

LAP GmbH Laser Applikationen 43<br />

Planungsgruppe Lapp GmbH 26<br />

Laserteile4you.de 63<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 47<br />

M<br />

Merkle Schweissanlagen-Technik GmbH 46<br />

Messe Düsseldorf GmbH 17<br />

MicroStep Europe GmbH 57<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG 25<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 65, Titel<br />

Nissen & Velten Software GmbH 73<br />

P<br />

Pender Strahlungsheizung GmbH Titel<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 79<br />

Polytec GmbH 42<br />

PURES-tubes 36<br />

R<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH 45<br />

RKI Rheinkraft International GmbH Titel<br />

RSA cutting systems GmbH 27, Titel<br />

RUMP STRAHLANLAGEN<br />

GmbH & Co. KG<br />

87, Titel<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 21, Titel<br />

Von Schaewen AG 11<br />

Schierle Stahlrohre KG 13<br />

Alois Schmitt GmbH & Co. KG 61<br />

Heinrich Schütt KG GmbH & Co Titel<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Titel<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Titel<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 89<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG<br />

52, 53, Titel<br />

STAPPERT Deutschland GmbH 19, Titel<br />

T<br />

ThyssenKrupp Stahl-Service-Center 7<br />

TKM GmbH<br />

Titel<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 31<br />

VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />

GmbH & Co. KG 24<br />

W<br />

Walzwerke Einsal GmbH<br />

Titel<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 23<br />

Hans Weber Maschinenfabrik GmbH 67<br />

Weinmann Aach GmbH 37<br />

Beilagen<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

VOSTA Stahlhandel GmbH<br />

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Vorschau / Impressum K 95<br />

VORSCHAU 12.2015<br />

STAHLMARKT-Barometer<br />

Branchenkenner beurteilen die Lage auf dem Stahlmarkt –<br />

ein Stimmungsbild<br />

STAHL 2015<br />

Jahreskonferenz STAHL 2015 – Aktuelles aus der Pressekonferenz<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt Türkei<br />

• Sonderwerkstoffe für Südamerika<br />

• Stahlmärkte in China und Russland im Umbruch<br />

Branchenbericht<br />

Baumaschinenindustrie<br />

Markieren & Kennzeichnen<br />

• Von Reinhold Mannel: Steigende Anforderungen rationell erfüllen<br />

• Mobil dauerhaft kennzeichnen<br />

Verzinken<br />

Feuerverzinkte Blechfassade einer Schule<br />

Steel Art & Culture<br />

• Architekt Helmut Jahn: Bauten 1975 bis 2015<br />

• Broschüre »Kunst und Architektur aus Stahl in Berlin« erschienen<br />

Veranstaltungen<br />

So war die Blechexpo<br />

Jubiläum<br />

111 Jahre Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

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Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

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Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

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Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

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Vertrieb: Gabriele Wald<br />

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31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2015</strong>

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