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stahlmarkt 8.2015 (August)

Aus dem Inhalt: Steel International / Rohre Profile Flansche / Trennende Fertigung - Sägen / Metec-Nachbericht

Aus dem Inhalt: Steel International / Rohre Profile Flansche / Trennende Fertigung - Sägen / Metec-Nachbericht

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Stahl: Werkstoffe und Prozesse – so innovativ wie nie<br />

Stahlmarkt: Neue Wege sind unausweichlich<br />

<br />

<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

0<strong>8.2015</strong><br />

6.500 t FITTINGS 50.000 VERSCHIEDENE ABMESSUNGEN 100 VERSCHIEDENE WERKSTOFFE<br />

WWW.STAROFIT.DE<br />

INFO@STAROFIT.DE


DIGITALE SCHWEISSTECHNIK:<br />

DIE ZUKUNFT DER SPIRAL- UND<br />

GROSSROHRPRODUKTION<br />

Die von PWS entwickelte Schweißtechnik PERFECT ®<br />

arc für Spiralrohre und längsnahtgeschweißte Großrohre<br />

eignet sich für das Licht bogen- und Unterpulverschweißen.<br />

Die digitale Stromquelle kann<br />

eine einmalige Leistung von 1500 A erzielen. Durch<br />

die Regeleingriffs frequenz von bis zu 25 kHz wird<br />

eine Regelung und An passung des Lichtschweißbogens<br />

innerhalb von Mikrosekunden möglich. So<br />

realisiert PERFECT ® arc Hoch ge schwindigkeits-Heftschwei<br />

ßen von bis zu 12 m/min, eine Verminderung<br />

von Heftschweiß- oder Unterpulverschweißfehlern<br />

sowie einen um 30 % ge ringeren Energieverbrauch.<br />

Die PERFECT ® arc-Technologie wird in Zukunft<br />

Maßstäbe bei geschweißten Rohren setzen.<br />

Qualität verbindet – das stellen unsere Kunden und<br />

wir bei jedem Projekt aufs Neue unter Beweis. Gemeinsam<br />

ent wickeln wir Produktionskonzepte, die<br />

unseren Geschäftspartnern Vorteile im Wettbewerb<br />

verschaffen. Innerhalb der SMS group gehört PWS<br />

zum Geschäftsbereich Rohranlagen, der alle Prozesse<br />

zur Rohrherstellung unter einem Dach vereint.<br />

www.sms-pws.com<br />

Technologiesprung bei der Herstellung von<br />

längsnahtgeschweißten Rohren<br />

Fertigschweißmaschine –<br />

Spiralrohr in SAW<br />

Qualitätsstahlband-Einlauf und<br />

Hochgeschwindigkeits-Heftschweißen


Editorial K 3<br />

Perspektiven<br />

Dass die Stahlbranche in Deutschland und Europa<br />

zurzeit vor zahlreichen Herausforderungen steht, haben<br />

wir oft genug berichtet. Dass die Werkstoffsorten rund<br />

um Stahl, aber auch die Herstellungsprozesse so vielseitig<br />

und innovativ sind wie nie, ist nun ein besonderes<br />

Thema in diesem Heft. Denn in Wirklichkeit ist das<br />

Potenzial des Stahls noch lange nicht ausgeschöpft. Das<br />

betonte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh, auf einer Pressekonferenz anlässlich der<br />

Messen METEC / GIFA / NEWCAST / THERMPROCESS und<br />

der Stahlkonferenz ESTAD. Mehr dazu finden Sie in<br />

unserem Special »Stahl innovativ« ab Seite 8.<br />

»Neue Wege sind unausweichlich«, heißt es in<br />

einem Artikel (ab S. 20), der zeigt, wo trotz schwieriger<br />

Rahmenbedingungen noch Chancen liegen – und das<br />

gilt keineswegs nur für Produzenten, sondern auch für<br />

Stahldistributeure, Stahl-Service-Center und Weiterverarbeiter,<br />

s. S. 24. Übrigens gibt es auch bei Fertigungsprozessen<br />

zahlreiche Innovationen, wie unser Special<br />

Sägen zeigt, mehr ab S. 48.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Dass ein Perspektivwechsel neue und überraschende<br />

Lösungen aufweisen kann, zeigt übrigens ein neues<br />

Cartoonbuch, siehe unten.<br />

In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Sommer-<br />

und / oder Ferienzeit und fragen uns, ob man bei<br />

gleißender Sonne nicht doch mal den Kopf in den Sand<br />

stecken darf – und – natürlich nicht ganz ernst gemeint<br />

– wer weiß, was sonst noch unter der Oberfläche steckt.<br />

Im Special »Rohre, Profile, Flansche« (S. 36) dreht<br />

sich außerdem alles um die Hersteller, Händler und Verarbeiter<br />

von Stahlrohren und -flanschen in Deutschland.<br />

Sie behaupten sich auf internationalen Märkten. Und<br />

doch ist die Situation von Region zu Region und Produkt<br />

zu Produkt sehr unterschiedlich. »Es kommt wieder einmal<br />

darauf an, aus welcher Perspektive man den Markt<br />

sieht«, sagt Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

für Stahlrohre und der Fachvereinigung<br />

Stahlflanschen.<br />

Buchtipp:<br />

Das erste Cartoonbuch von HUSE, alias Björn Ciesinski, sorgt für<br />

Überraschungen und veränderte Perspektiven.<br />

HUSE: Paradiesvögel. Holzbaum Verlag, Wien 2015, 64 Seiten,<br />

Hardcover, 10,– €, ISBN 978-3-902980-20-5<br />

Erhältlich in unserem Buchshop: annette.engels@stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>8.2015</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Geistiges Eigentum schützen<br />

STAHL INNOVATIV<br />

8 Innovationsmotor Stahlindustrie<br />

10 EU-Förderung für Hlsarna<br />

12 Neue Schwerpunkte bei Forschung und Entwicklung<br />

14 Ausgezeichnete Stahlinnovationen<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

Bild 3. ROCE 1) entlang der Stahl-Lieferkette 2008 bis 2014<br />

18 Obama setzt sich durch<br />

20 Neue Wege sind unausweichlich<br />

24 Stahldistribution für den Schiffbau<br />

28 Stahlmarkt Tschechien und Slowakei<br />

Upstream<br />

P<br />

Bergbau<br />

Stahlproduktion<br />

33%<br />

20%<br />

13%<br />

5%<br />

26%<br />

9%<br />

25%<br />

8%<br />

10%<br />

3%<br />

10%<br />

3%<br />

8%<br />

4%<br />

BRANCHENBERICHT<br />

32 Robotik und Automation in guter Verfassung<br />

P<br />

Downstream<br />

Distribution<br />

24%<br />

–1%<br />

8%<br />

10%<br />

4%<br />

3% 3%<br />

SPECIAL: ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />

36 Zur Lage der Stahlrohr- und Stahlflanschenindustrie<br />

40 Rohre blitzschnell sägen und entgraten<br />

42 Rohre weltweit und optimal angearbeitet beschaffen<br />

44 Treffpunkt für Draht- und Rohrverarbeiter<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Stahlrohrproduktion 2008 bis 2014 nach Regionen<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

2013<br />

2014P<br />

+92%<br />

SPECIAL: TRENNENDE FERTIGUNG (SÄGEN ETC.)<br />

48 Sägen: Maschinen, Werkzeuge und Automatisierung im Einklang<br />

54 Innovatives Hochleistungszentrum für die Stahlprofilbearbeitung<br />

56 Erfolgreiche »Erlebniswelt Sägen 2015«<br />

in Mill. t<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

+3%<br />

–26%<br />

–7%<br />

+27%<br />

–9%<br />

EU GUS Nordamerika Lateinamerika Fernost<br />

(ohne China)<br />

China<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

58 Pulverbeschichten lohnt sich<br />

METEC-NACHBERICHT<br />

60 Neue Technologien der Oberflächeninspektion<br />

61 Neue Firmenschriften<br />

RUBRIKEN<br />

62 Veranstaltungen<br />

64 StahlTermine<br />

66 Personalien<br />

66 Inserentenverzeichnis<br />

67 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Juni 2015<br />

STAHL INNOVATIV In der Stahlindustrie<br />

wird immer intensiver<br />

und systematischer geforscht.<br />

Das hat jüngst u. a. die Stahltechnologiekonferenz<br />

ESTAD in<br />

Düsseldorf gezeigt. Einige<br />

Projekte, die aktuell auf der<br />

Schwelle zur Anwendungsreife<br />

stehen, haben das Zeug zur<br />

»Breakthrough-Technologie«.<br />

20<br />

STAHLMARKT: NEUE WEGE<br />

SIND UNAUSWEICHLICH<br />

Der Stahlstandort Europa steht vor<br />

großen Herausforderungen. Dennoch<br />

haben die Stahlunternehmen<br />

Möglichkeiten, sich im globalen<br />

Wettbewerb zu behaupten, sagt<br />

Ralf Becker vom Beratungsunternehmen<br />

RCG Research in seinem<br />

Gastbeitrag.<br />

36<br />

ROHR- UND FLANSCHEN-<br />

HERSTELLER BEHAUPTEN SICH<br />

Die Rohrproduktion liegt im ersten<br />

Quartal 2015 in Deutschland insgesamt<br />

über dem Vorjahresniveau.<br />

Dennoch zeichnet Frank Harms,<br />

Geschäftsführer der Branchenverbände<br />

für Stahlrohre und Flanschen,<br />

im Interview ein heterogenes<br />

Bild. Die Marktdaten deuten<br />

auf ein erfreulicheres Jahr 2016.<br />

48<br />

SÄGEN ALS WERTSCHÖPFEN-<br />

DER PROZESS In der Stahlverarbeitung<br />

ist das Sägen ein grundlegender<br />

Prozessschritt – der in<br />

der Wertschöpfung jedoch an<br />

Bedeutung gewinnt. Entsprechend<br />

steigen auch die Ansprüche an die<br />

Sägetechnik. Unser Special zeigt<br />

u.a., welche Automatisierungskonzepte<br />

Hersteller anbieten.<br />

8<br />

Bilder: Behringer, Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V., RCG, Tata Steel<br />

Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2014 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Juni<br />

2015<br />

Mai<br />

2015<br />

Juni<br />

2014<br />

% Veränd.<br />

Juni 15/14<br />

6 Monate<br />

2015 2014<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 620 e 660 580 6,8 3.837 3.681 4,2<br />

Bulgarien 59 50 e 55 8,4 324 314 3,2<br />

Deutschland 3.769 3.710 3.562 5,8 22.149 22.485 – 1,5<br />

Finnland 349 362 319 9,4 2.071 1.967 5,3<br />

Frankreich 1.383 1.446 1.401 – 1,3 8.166 8.305 – 1,7<br />

Griechenland 105 e 85 e 95 10,5 518 510 1,6<br />

Großbritannien 1.082 1.111 1.045 3,5 6.258 6.198 1,0<br />

Italien 1.920 2.002 2.166 – 11,4 11.719 13.105 – 10,6<br />

Kroatien 20 e 15 e 15 32,6 95 108 – 11,9<br />

Luxemburg 180 e 185 e 164 9,8 1.110 1.121 – 1,0<br />

Niederlande 588 618 556 5,7 3.553 3.438 3,3<br />

Österreich 591 711 622 – 5,0 3.969 3.956 0,3<br />

Polen 870 e 805 e 700 24,3 4.947 4.207 17,6<br />

Schweden 268 457 413 – 35,1 2.468 2.428 1,6<br />

Slowakei 395 381 372 6,2 2.428 2.325 4,4<br />

Slowenien 53 55 51 3,9 325 323 0,6<br />

Spanien 1.273 1.377 1.317 – 3,3 7.830 7.578 3,3<br />

Tschechien 480 495 426 12,8 2.769 2.726 1,6<br />

Ungarn 145 e 156 78 85,9 852 465 83,2<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 480 e 405 e 449 6,8 2.726 2.420 12,7<br />

Europäische Union (28) 14.631 15.086 14.386 1,7 88.115 87.661 0,5<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 70 e 68 – 4,1 417 412 1,0<br />

Mazedonien 10 e 10 e 21 – 51,9 60 115 – 47,7<br />

Norwegen 45 e 40 53 – 15,7 282 302 – 6,8<br />

Serbien 86 88 0 – 489 222 120,1<br />

Türkei 2.842 2.919 2.975 – 4,5 16.189 17.163 – 5,7<br />

Europa außer EU 3.048 3.128 3.117 – 2,2 17.436 18.214 – 4,3<br />

Kasachstan 312 382 291 7,2 1.860 1.779 4,5<br />

Moldawien 28 37 36 – 22,2 157 194 – 19,0<br />

Russland 5.643 6.100 6.101 – 7,5 35.713 35.418 0,8<br />

Ukraine 2.004 2.177 2.563 – 21,8 11.258 15.473 – 27,2<br />

Usbekistan 61 57 69 – 12,2 347 382 – 9,4<br />

Weißrussland 232 239 215 7,7 1.364 1.203 13,4<br />

C.I.S. (6) 8.280 8.992 9.275 – 10,7 50.699 54.449 – 6,9<br />

El Slavador 10 e 10 e 10 3,8 53 53 0,8<br />

Guatemala 30 e 30 e 31 – 4,2 170 171 – 0,6<br />

Kanada 1.030 e 1.155 e 1.063 – 3,1 6.250 6.208 0,7<br />

Kuba 30 e 30 e 18 65,5 147 129 14,3<br />

Mexiko 1.560 e 1.455 e 1.565 – 0,3 9.256 9.652 – 4,1<br />

Trinidad und Tobago 30 e 28 26 15,0 175 258 – 32,2<br />

USA 6.721 6.837 7.345 – 8,5 39.857 43.611 – 8,6<br />

Nordamerika 9.411 9.545 10.058 – 6,4 55.908 60.081 – 6,9<br />

Argentinien 445 411 477 – 6,9 2.432 2.695 – 9,8<br />

Brasilien 2.777 2.982 2.719 2,1 17.075 16.746 2,0<br />

Chile 85 e 85 e 83 2,8 532 552 – 3,6<br />

Ecuador 55 e 55 e 58 – 5,9 318 319 – 0,3<br />

Kolumbien 100 e 100 e 105 – 4,5 550 602 – 8,7<br />

Paraguay 4 e 4 e 4 – 10,3 19 19 – 0,1<br />

Peru 105 e 105 e 88 19,5 596 543 9,8<br />

Uruguay 8 e 7 e 8 – 6,4 38 36 3,7<br />

Venezuela 80 e 80 e 86 – 7,2 685 728 – 6,0<br />

Südamerika 3.657 3.829 3.628 0,8 22.245 22.241 0,0<br />

Ägypten 450 e 457 684 – 34,2 3.115 3.362 – 7,3<br />

Iran 1.428 1.455 1.408 1,5 8.372 8.015 4,5<br />

Katar 230 e 239 256 – 10,2 1.301 1.448 – 10,2<br />

Libyen 50 e 49 78 – 36,3 234 475 – 50,8<br />

Marokko 50 e 52 32 57,9 301 282 6,6<br />

Saudi- Arabien 540 e 545 e 490 10,3 3.118 3.111 0,2<br />

Südafrika 530 e 550 e 518 2,3 3.210 3.474 – 7,6<br />

Vereinigte Arabische Emirate 265 266 186 42,3 1.483 1.294 14,6<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.543 3.649 3.651 – 3,0 21.134 21.462 – 1,5<br />

China 68.946 69.953 69.510 – 0,8 409.971 415.370 – 1,3<br />

Indien 7.422 7.680 e 7.363 0,8 44.957 43.133 4,2<br />

Japan 8.571 8.917 9.135 – 6,2 52.635 55.239 – 4,7<br />

Südkorea 5.862 6.037 6.078 – 3,6 34.534 36.300 – 4,9<br />

Thailand 300 e – 348 – 13,8 1.936 1.949 – 0,7<br />

Taiwan, China 1.440 e 1.934 e 1934 – 25,5 10.644 11.159 – 4,6<br />

Asien 92.541 94.551 94.369 – 1,9 554.677 563.149 – 1,5<br />

Australien 408 453 381 7,1 2.386 2.251 6,0<br />

Neuseeland 75 77 74 1,1 445 427 4,1<br />

Ozeanien 483 530 455 6,1 2.831 2.678 5,7<br />

Gesamt (65 Länder) 135.594 139.308 138.940 – 2,4 813.045 829.935 – 2,0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Geistiges Eigentum schützen<br />

Deutschland wird überschwemmt mit Plagiaten. Darunter sind immer<br />

häufiger auch Maschinen und technische Anlagen. Auf 7,9 Mrd. € beziffert<br />

der Branchenverband VDMA die jährlichen Schäden durch Produktpiraterie.<br />

Viele Unternehmen können mehr tun, um sich zu schützen. Aber auch die<br />

Politik ist gefordert.<br />

Die Aktion des Hauptzollamtes Darmstadt<br />

auf der Leitmesse der Heizungs- und<br />

Sanitärbranche ISH in diesem Frühjahr war<br />

gut koordiniert. Mehr als 30 Beamte der<br />

Behörde statteten den Ausstellern in Halle<br />

4.2 des Frankfurter Messegeländes einen<br />

unangemeldeten Besuch ab. Ihr Auftrag:<br />

Plagiate ausfindig zu machen. Ihre Beute: 45<br />

mutmaßliche Fälschungen. An 32 der 619<br />

kontrollierten Messestände fanden die Zollmitarbeiter<br />

teils dreiste Nachbildungen.<br />

Die reiche Ausbeute der Plagiatjäger auf<br />

der Frankfurter Messe ist nur ein Beispiel.<br />

Deutschland wird derzeit regelrecht überschwemmt<br />

mit Imitaten.<br />

Knapp 6 Mill.<br />

»<br />

Geradezu Pflicht ist es,<br />

Schutzrechte anzumelden.<br />

Fälschungen zog<br />

der Zoll im vergangenen<br />

Jahr aus dem<br />

Verkehr – etwa<br />

50 % mehr als<br />

2013. Diese Zahlen seien ein schrilles Alarmsignal,<br />

betont Volker Bartels, der Vorstandsvorsitzende<br />

des Aktionskreises gegen Produkt-<br />

und Markenpiraterie (APM). Längst<br />

handelt es sich bei den Fake-Produkten nicht<br />

mehr nur um Textilien, Kosmetikprodukte<br />

oder Uhren. Immer häufiger kopieren die<br />

Produktfälscher auch Maschinen und andere<br />

Hightech-Produkte. Nach einer Umfrage<br />

des Branchenverbandes VDMA sind sieben<br />

von zehn Maschinen- und Anlagenbauer in<br />

Deutschland von Produktpiraterie betroffen<br />

– so viele wie nie zuvor. Die Nachahmungen<br />

kommen meist aus Fälscherwerkstätten aus<br />

China, ein beträchtlicher Teil jedoch auch<br />

aus Deutschland. Die Verluste für die Hersteller<br />

der Originalprodukte sind erheblich<br />

– vor allem im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

einer der forschungsintensivsten Branchen<br />

der deutschen Wirtschaft. Der VDMA be -<br />

ziffert die Schäden für seine Unternehmen<br />

mit 7,9 Mrd. € jährlich. Ein Umsatz in dieser<br />

Höhe würde in der Maschinenbauindustrie<br />

knapp 38.000 Arbeitsplätze schaffen. Weltweit,<br />

so schätzt die Internationale Handelskammer<br />

ICC, wird der Schaden durch Produkt-<br />

und Markenpiraterie in diesem Jahr<br />

gigantische 1,7 Bill. USD betragen.<br />

Die Fälscher haben oft leichtes Spiel. Neue<br />

technische Entwicklungen wie Scanner und<br />

3-D-Drucker eröffnen<br />

ihnen beim<br />

»Abkupfern« fremder<br />

Ideen neue<br />

Möglichkeiten.<br />

Dabei macht Internethandel<br />

den Ab -<br />

satz nachgeahmter Waren leicht. In der Anonymität<br />

des Netzes können Produktpiraten<br />

die Ware leicht losschlagen.<br />

Viele Unternehmen, deren Produkte<br />

nachgemacht werden, wissen sich nicht zu<br />

wehren. Dabei reichen oft ein paar Dinge,<br />

um den Fälschern das Handwerk zu er -<br />

schweren. Geradezu Pflicht ist es, Schutzrechte<br />

anzumelden oder beim Zoll die<br />

Beschlagnahme gefälschter Ware zu beantragen.<br />

Viele Firmenchefs machen das aus<br />

Nachlässigkeit nicht. Oder aus Unwissenheit.<br />

Manche scheuen auch den Aufwand,<br />

weil sie nicht die finanziellen Mittel haben,<br />

Experten loszuschicken, verwertbares Material<br />

gegen Produktpiraten zu sammeln. Aber<br />

beim APM heißt es: »Nichts zu tun, ist am<br />

Ende teurer als etwas zu unternehmen.«<br />

Schutzrechte nutzen dem Unternehmen<br />

jedoch nur dann etwas, wenn die Verletzung<br />

von Eigentumsrechten auch konsequent<br />

geahndet wird. Nach Beobachtung des<br />

VDMA arbeiten Rechteinhaber und Zollbehörden<br />

zwar häufig bereits gut zusammen,<br />

aber die Mühlen von Justiz und Politik mahlen<br />

teils noch zu langsam. So sei ein einheitliches<br />

EU-Patentrecht nach wie vor nicht<br />

umgesetzt, obwohl das Markenrecht, das<br />

Designrecht sowie das Grenzbeschlagnahmeverfahren<br />

innerhalb der EU bereits harmonisiert<br />

wurden. Tatsächlich ist ein rechtssicheres,<br />

unbürokratisches und kostengünstiges<br />

Patent mit einer einfachen Sprachregelung<br />

besonders für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen dringend nötig. Maschinenund<br />

Anlagenbauer fordern zudem, den<br />

Druck auf China, die Hochburg der Produktfälscher,<br />

zu erhöhen. Zwar ist die Volksrepublik<br />

seit 2001 Mitglied der Welthandelsorganisation<br />

WTO und für ausländische Unternehmen<br />

hat sich der Schutz des geistigen<br />

Eigentums in den vergangenen Jahren spürbar<br />

verbessert. Dennoch fehle es in bestimmten<br />

Regionen des Landes nach wie vor am<br />

politischen Willen, die Rechts lage durchzusetzen,<br />

bemängelt der VDMA.<br />

Nach Auffassung des APM kann auch<br />

mancher Internethändler mehr tun, um illegale<br />

Machenschaften zu unterbinden. Viele<br />

Onlineverkäufer, so bemängeln die Produktund<br />

Markenschützer, beschränkten sich<br />

darauf, Artikel aus dem Programm zu nehmen,<br />

wenn sie als Fake identifiziert wurden.<br />

Sie beriefen sich auf Unkenntnis, profitierten<br />

aber von den Umsätzen. »Stattdessen sollten<br />

diese Anbieter ihre Bemühungen intensivieren,<br />

Fälschungsangebote wirksam zu<br />

unterbinden und die Rechtsverfolgung zu<br />

erleichtern«, fordert APM-Chef Bartels.<br />

Wirkungsvoll eindämmen lässt sich Produktpiraterie<br />

aber wohl nur dann, wenn es<br />

gelingt, die Nachfrage zu bremsen. Wenn<br />

Verbraucher und auch Firmen aufhören, die<br />

qualitativ meist minderwertigen Nachahmungen<br />

zu kaufen. ber<br />

mh(CH)/SE/ (sm 150802279)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


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8 K Stahl innovativ<br />

Innovationsmotor Stahlindustrie<br />

Stahl ist zentraler »Enabler« für technologischen Fortschritt<br />

Düsseldorf. Die Dynamik in Forschung und Entwicklung – und damit die<br />

Innovationsleistungen – in der Stahlindustrie nehmen zu. Das wurde auf<br />

der Metallurgiefachmesse METEC und der begleitenden Konferenz<br />

2nd ESTAD, der größten technischen Stahlkonferenz in Europa, deutlich.<br />

»Wer wissen will, wie die Zukunft der<br />

Stahltechnologie und ihrer Anwendungen<br />

aussieht, muss die ESTAD besuchen«, das<br />

sagte Dr. Herbert Eichelkraut, Vorsitzender<br />

der ESTAD-Konferenz und Produktionsvorstand<br />

bei ThyssenKrupp Steel Europe, zum<br />

Auftakt der dreitägigen Veranstaltung An -<br />

fang Juni.<br />

Allein der Blick auf die Zahlen der ESTAD<br />

(European Steel Technology and Application<br />

Days) unterstreicht diesen Anspruch: Über<br />

1.300 Vertreter der Stahlindustrie aus 45<br />

Ländern konnten rd. 600 Vorträge verfolgen.<br />

»Wir sind stolz, dass das Stahlinstitut<br />

VDEh diese Konferenz, die die größte technische<br />

Stahlkonferenz in Europa ist, erstmals<br />

Die Innovationsdynamik der Stahlindustrie hat in den vergangen Jahren deutlich zugenommen.<br />

Das betonten (vlnr) Hans Jürgen Kerkhoff (Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh und<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl), NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und<br />

Dr. Herbert Eichelkraut (Vorsitzender der ESTAD-Konferenz und Produktionsvorstand bei<br />

ThyssenKrupp Steel Europe) auf einer Pressekonferenz zu Beginn der ESTAD.<br />

(Foto: Stahl-Zentrum)<br />

in Düsseldorf organisiert hat«, freute sich<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des<br />

Stahlinstituts VDEh und Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl.<br />

Auch inhaltlich hat die ESTAD den hohen<br />

Anspruch erfüllt: von der Eisen- und Stahlerzeugung<br />

über Umformtechnik, Stahlwerkstoffe<br />

und Stahlanwendung bis hin zu<br />

Oberflächentechnologien, Umwelt- und<br />

Energiethemen hat sie das volle stahltechnologische<br />

Themenspektrum abgedeckt.<br />

Parallel zur ESTAD hat in Düsseldorf die<br />

Metallurgiefachmesse METEC, die weltweit<br />

führende Messe für die Eisen- und Stahlindustrie,<br />

stattgefunden – ein ideales Zu -<br />

sammenspiel der sich ergänzenden Veranstaltungen.<br />

»METEC und 2nd ESTAD bündeln<br />

die Fachkompetenz der Branche«,<br />

urteilte Eichelkraut dementsprechend.<br />

Neue Innovationsdynamik<br />

in der Stahlindustrie<br />

Sowohl ESTAD wie METEC haben neben<br />

aller Detailinformation dabei vor allem<br />

gezeigt: Die Dynamik der Innovationsleistungen<br />

in der Stahlindustrie nimmt rasant<br />

zu. So wurden im vergangenen Jahr 4.300<br />

für Deutschland relevante Patente im<br />

Bereich Stahl veröffentlicht – verglichen mit<br />

knapp 2.000 zu Beginn der 1990er-Jahre.<br />

Das hat eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung<br />

Strategy& im Auftrag der<br />

WV Stahl ermittelt. »Dies belegt, dass das<br />

Potenzial des Stahls noch lange nicht ausgeschöpft<br />

ist«, so Kerkhoff weiter.<br />

Eine weitere Entwicklung, die die Studie<br />

verdeutlicht ist: Die Anforderungen der Kunden<br />

an den Werkstoff Stahl steigen stetig<br />

– mit der Folge, dass bis vor einiger Zeit<br />

nicht für möglich gehaltene Eigenschaften<br />

erreicht werden, etwa bei Festigkeit, Um -<br />

formbarkeit sowie zahlreichen weiteren<br />

Funktionalitäten. Gerade in den Wachstumsfeldern<br />

Energieversorgung, Infrastruktur,<br />

Mobilität oder Ressourcen und Energieeffizienz<br />

sei Stahl damit zentraler »Enabler«<br />

von technologischem Fortschritt.<br />

Patentanmeldungen zeigen neue<br />

Innovationsdynamik<br />

Ein genauerer Blick auf die Patentanmeldungen<br />

bestätigt den Trend der höheren Innovationsdynamik<br />

der Stahlindustrie. So hat<br />

sich das jährliche Wachstum neuer Patentanmeldungen<br />

seit 2010 von 3 % auf mittlerweile<br />

6 % verdoppelt. Und auch die Komplexität<br />

der Patente nimmt zu, d. h. Patente<br />

werden häufiger für gleich mehrere Fertigungs-<br />

oder sogar Wertschöpfungsstufen<br />

angemeldet. Innovationszyklen werden also<br />

offenbar kürzer und der Innovationswettbewerb<br />

intensiver.<br />

Ein erheblicher Teil der Neuanmeldungen<br />

(rd. ein Drittel) findet dabei in der Weiterverarbeitung<br />

statt. Bauteilspezifische Bear-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Stahl innovativ K 9<br />

<br />

Verteilung der Patentneuanmeldungen<br />

Weiterbearbeitung<br />

5.982<br />

Finishing<br />

Warm- & Kaltumformung<br />

4.957<br />

Produkt- & Prozessintegration<br />

Metallurgie 3.927<br />

2.822<br />

4%<br />

3%<br />

7%<br />

5%<br />

Warm- & Kaltumformung ist Bindeglied zwischen<br />

Metallurgie und Halbzeug<br />

Warm- & Kaltumformung zeigt das größte<br />

Wachstum und ist Innovationstreiber<br />

Stahlsorten und Verfahrenstechnik werden unter<br />

industriellen Bedingungen in der Produktion<br />

zur Marktreife gebracht<br />

1990<br />

2000 2010 2014<br />

Quelle: Strategy&, Deutsches Patentamt (DPMA), Europäisches Patentamt (EPO), Weltpatentamt (WIPO), Wirtschaftsvereinigung Stahl, Stahlinstitut VDEh<br />

beitungslösungen oder neuartige Verbindungstechnologien<br />

speziell für den Multi-<br />

Material-Mix seien hier nur einige Beispiele,<br />

sagte Kerkhoff. Zudem findet das Patentwachstum<br />

auf allen Prozessstufen statt. Am<br />

größten ist es mit 7 % im Bereich der Warmund<br />

Kaltumformung – der Schnittstelle zwischen<br />

Herstellern und Kunden. Dies zeige,<br />

dass neuartige Stahlsorten und die Verarbeitungstechnik<br />

unter industriellen Bedingungen<br />

in der Produktion zur Marktreife<br />

gebracht werden. »Die Hälfte der gegenwärtig<br />

2.500 existierenden Stahlsorten ist<br />

jünger als fünf Jahre«, unterstrich Eichelkraut.<br />

Die kürzeren Innovationszyklen und an -<br />

spruchsvolleren Anwendungen erfordern<br />

dabei mehr denn je auch eine integrierte<br />

Stahlforschung und -entwicklung. Hierzu<br />

zählen neben dem Verbund von lokaler Forschung<br />

und Entwicklung die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Herstellern und Verarbeitern<br />

sowie dichte interdisziplinäre Forschungs-<br />

und Entwicklungsnetzwerke.»Die<br />

Studie macht deutlich, dass der Stahlstandort<br />

Deutschland hierbei sehr gut aufgestellt<br />

ist«, sagte Kerkhoff. Heute seien mehr als<br />

69 Forschungsinstitute und -kooperationen<br />

mit zahlreichen Systempartnerschaften in<br />

Deutschland aktiv. Damit habe sich die<br />

Anzahl der Kooperationen in den letzten<br />

Jahren stetig erhöht. Auch deshalb liege der<br />

Anteil der Stahlindustrie in Deutschland an<br />

den Patentneuanmeldungen bei ca. einem<br />

Drittel.<br />

Richtige Rahmenbedingungen<br />

für starke Innovationsleistungen<br />

Mit Blick auf den internationalen Wettbewerb<br />

ist die Fähigkeit, Innovationen zu<br />

generieren, einer der wichtigsten Faktoren.<br />

»Eine innovative Stahlindustrie ist eine der<br />

Voraussetzungen, um Zukunftsfähigkeit zu<br />

sichern«, betonte denn auch Hans Jürgen<br />

Kerkhoff. Diese Kraft dürfe den Unternehmen<br />

aber nicht durch falsche Rahmensetzungen<br />

genommen werden. Dazu zähle<br />

zum einen die Energie- und Klimapolitik:<br />

»Wir brauchen eine Neuentwicklung beim<br />

Fachbesucher in Investitionslaune<br />

Das Messequartett GIFA, METEC, THERMPRO-<br />

CESS und NEWCAST im Juni ist erfolgreich verlaufen.<br />

Insbesondere die Internationalität habe noch<br />

einmal deutlich angezogen, bilanzierte die Messe<br />

Düsseldorf. Rd. 56 % der Besucher und 51 % der<br />

Aussteller kamen aus dem Ausland.<br />

Mit 78.000 Besuchern aus mehr als 120 Ländern<br />

waren die Messen auf dem Niveau der Vorveranstaltungen.<br />

2.214 Aussteller berichteten<br />

dabei von zahlreichen Geschäftsabschlüssen.<br />

zentralen europäischen Klimaschutzinstrument,<br />

dem Emissionshandel«, so der Verbandschef.<br />

Die Energiewende in Deutschland<br />

müsse auch energieintensiven Industrien<br />

weiter eine Perspektive sowie Investitions-<br />

und Planungssicherheit geben.<br />

Unterstützung bekam er dabei von NRW-<br />

Wirtschaftsminister Garrelt Duin: »Nordrhein-Westfalen<br />

ist der mit Abstand be -<br />

deutendste Standort der deutschen Stahlindustrie.<br />

Umso wichtiger ist es, dass die<br />

Unternehmen dieser Branche hier gute<br />

Bedingungen vorfinden, um Investitionssicherheit<br />

zu haben und Arbeitsplätze zu<br />

sichern. Dazu gehört insbesondere sicher<br />

verfügbare und bezahlbare Energie.«<br />

www.stahl-online.de (sm 150802263) K<br />

/<br />

Insbesondere in der asiatischen Region sei die<br />

Nachfrage nach europäischer Metallurgie- und<br />

Gießereitechnik, die den aktuellen Ansprüchen<br />

der Industrie nach Energie- und Ressourcenschonung<br />

entspricht, sehr groß. Mit der ecoMetals-Kampagne,<br />

die 2015 schon zum zweiten Mal<br />

anlässlich der »Bright World of Metals« durchgeführt<br />

wurde, stand das Thema Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung eindeutig im Fokus des<br />

Besucherinteresses.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


10 K Stahl innovativ<br />

EU-Förderung für HIsarna<br />

Breakthrough-Technologie für emissionsarme<br />

und ressourceneffiziente Stahlerzeugung<br />

IJmuiden / NL. Die Europäische Union hat beschlossen, die Erprobung der<br />

HIsarna-Technologie zur Erzeugung von Flüssigeisen mit 7,4 Mill. € zu<br />

unterstützen. HIsarna ist eines der weltweit aussichtsreichsten Projekte, die<br />

CO 2<br />

-Emissionen bei der Stahlerzeugung bedeutend zu verringern. In einer<br />

Pilotanlage wird die Technologie bei Tata Steel im holländischen IJmuiden<br />

seit dem Jahr 2011 erprobt.<br />

(Foto: Tata Steel Europe)<br />

HIsarna ist ein Gemeinschaftsprojekt, an<br />

dem sich Tata Steel, die Bergbaugesellschaft<br />

Rio Tinto sowie die europäischen Stahlhersteller<br />

ArcelorMittal, ThyssenKrupp und<br />

voestalpine sowie der Technologielie ferant<br />

Paul Wurth beteiligen. Es ist Teil des ULCOS-<br />

Projekts (Ultra-Low-CO 2-<br />

Steelmaking), einer<br />

Initiative der europäischen Stahl industrie.<br />

Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die CO 2<br />

-Emissionen<br />

bei der Stahlproduktion bis zum Jahr<br />

2050 um 50 % pro Tonne zu reduzieren.<br />

Sofern sich der neue Hochofentyp als<br />

funktionsfähig und auf den Industriemaßstab<br />

übertragbar erweist, könnten die Energieeffizienz<br />

in der Stahlproduktion deutlich<br />

gesteigert und CO 2<br />

-Emissionen gleichzeitig<br />

um bis zu 20 % reduziert werden. Der Vorteil<br />

der HIsarna-Technologie liegt darin, dass sie<br />

zwei energieintensive Prozessschritte der<br />

Stahlherstellung überflüssig macht. Im Ge -<br />

gensatz zur Eisenerzeugung in konventionellen<br />

Hochöfen müssen die Rohstoffe Kohle<br />

und Eisenerz im Vorfeld nicht zu Koks, Sinter<br />

oder Pellets verarbeitet werden, sondern werden<br />

als Pulver in den Hochofen eingespeist.<br />

Falls die HIsarna-Technologie erfolgreich<br />

entwickelt werden kann, ließen sich die<br />

Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit<br />

der Stahlerzeugung innerhalb der kommenden<br />

zehn bis 15 Jahre deutlich verbessern.<br />

Im Jahr 2016 wird ein sechsmonatiger<br />

Langzeittest der Pilotanlage zeigen, ob die<br />

neue Technologie flüssiges Eisen über einen<br />

längeren Zeitraum produzieren kann. Die<br />

Zuschüsse der EU decken fast ein Drittel der<br />

Testkosten in Höhe von 25 Mill. €.<br />

Frühe Test- und Entwicklungsphase<br />

der Technologie<br />

»Wir begrüßen die Unterstützung der europäischen<br />

Union für dieses aussichtsreiche<br />

und potenziell bahnbrechende Projekt. Die<br />

Die HIsarna-<br />

Pilotanlage in<br />

IJmuiden bei<br />

einem<br />

Testdurchlauf<br />

im Jahr 2014.<br />

Entwicklung der HIsarna-Technologie hat<br />

noch einen langen Weg vor sich, daher ist<br />

die Unterstützung der EU entscheidend«,<br />

erläuterte Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender<br />

der europäischen Geschäftseinheiten<br />

von Tata Steel.<br />

»Trotz sehr herausfordernder wirtschaftlicher<br />

Bedingungen haben Tata Steel und<br />

seine Partner weiterhin in diese zukunftsweisende<br />

Technologie investiert. Die weiteren<br />

Phasen der Entwicklung von HIsarna werden<br />

jedoch erhebliche Investitionen erfordern.<br />

Diese gehen über das hinaus, was die Projektpartner<br />

selbst beisteuern und was durch<br />

öffentliche Investitionsprogramme zur Verfügung<br />

gestellt wird«, erklärt Köhler weiter.<br />

»Für das HIsarna-Projekt benötigen wir weitere,<br />

langfristige Unterstützung der Europäischen<br />

Union. Sollten die Tests im nächsten<br />

Jahr erfolgreich sein, wäre der nächste Schritt<br />

die Konzeption sowie der Bau und Test einer<br />

Anlage im Industriemaßstab. Dies wäre mit<br />

<br />

Erster Langzeittest in 2016<br />

Bei dem sechs Monate langen Testdurchlauf<br />

im kommenden Jahr handelt es sich um die<br />

fünfte Testphase seit dem Bau der Pilotanlage<br />

im Jahr 2010. Die vier vorherigen Testläufe<br />

dauerten jeweils rd. zwei Monate und<br />

konnten Eisen für einen Zeitraum von maximal<br />

drei Tagen produzieren.<br />

Sollte HIsarna kommerziell verfügbar werden,<br />

könnten Stahlhersteller neben den Prozesskosten<br />

auch ihren Energieverbrauch<br />

sowie Kohlendioxidemissionen verringern<br />

und damit ihre Ressourceneffizienz verbessern.<br />

Weitere Vorteile der Technologie liegen<br />

in der Senkung der Emissionen bei Feinstaubpartikeln<br />

sowie Schwefeldioxid und<br />

Stickstoffdioxid.<br />

HIsarna gilt als bahnbrechende Technologie,<br />

die etwa mit der Einführung von Strangguss<br />

vergleichbar ist. Damals wurden im<br />

Laufe der Zeit die Verfahrensschritte des<br />

Blockgusses und Walzens eingespart (in der<br />

Stahlindustrie wurden diese über einen Zeitraum<br />

von 30 Jahren abgeschafft).<br />

Der Name »HIsarna« ist eine Zusammensetzung<br />

aus »Isarna« und dem von Rio Tinto<br />

entworfenen Namen »Hismelt«. Isarna ist<br />

ein altes keltisches Wort für Eisen und wird<br />

von ULCOS als Begriff für die neue Zyklon-<br />

Konverter-Ofen-Technologie verwendet.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

K<br />

/<br />

WS/mh (sm 150802298)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Mit Algen die CO 2<br />

-Emissionen im Stahlwerk<br />

verringern<br />

London. Tata Steel und die Swansea University entwickeln in<br />

einem gemeinsamen Forschungsprojekt eine Technologie, um CO 2<br />

als<br />

Nebenprodukt der Stahlherstellung sinnvoll zu nutzen.<br />

Auf dem Gelände des Tata-Steel-Stahlwerks in Port Talbot analysieren Forscher, wie natürliche<br />

Algen CO 2<br />

als Nährstoff für ihr Wachstum nutzen können.<br />

Die Zusammenarbeit unter dem Namen<br />

ACCOMPLISH (»Algal Carbon Capture and<br />

BiOMass-Linked Supply chain«) ist ein einzigartiges<br />

Pilotprojekt und Teil des groß angelegten<br />

Programms »EnAlgae« der Swansea<br />

University. Die Forscher analysieren im walisischen<br />

Port Talbot auf dem Gelände des<br />

Tata-Steel-Stahlwerks, wie natürliche Algen<br />

CO 2<br />

als Nährstoff für ihr Wachstum nutzen<br />

können. Das von der Swansea University<br />

gelei tete »EnAlgae«-Projekt wird von der<br />

Euro päischen Union gefördert. Experten und<br />

Beobachter aus sieben EU- Mitgliedsstaaten<br />

ermitteln die möglichen Vorteile von Algen<br />

als nachhaltige Energiequelle der Zukunft.<br />

Für Tata Steel ist die Beteiligung an dem<br />

ACCOMPLISH-Projekt ein weiterer Schritt in<br />

einer Reihe von Maßnahmen, um die unvermeidbaren<br />

CO 2<br />

-Emissionen in der Stahlproduktion<br />

und die Auswirkungen auf die<br />

Umwelt zu verringern. Martin Brunnock,<br />

Technical Director bei Tata Steel, sagte: »Wir<br />

sind stets darauf bedacht, die Nachhaltigkeit<br />

unserer Prozesse weiter zu verbessern. Projekte<br />

wie dieses machen uns, gemeinsam mit<br />

führenden akademischen Partnern wie der<br />

Swansea University hier in Wales, zu einem<br />

Vorreiter bei der nachhaltigen Stahlproduktion.«<br />

Dr. Alla Silkina von der Swansea University<br />

fügte hinzu: »Diese Ko operation im Rahmen<br />

von ›EnAlgae‹ ist ein wichtiges Beispiel<br />

dafür, wie eine enge Zu sammenarbeit mit der<br />

Industrie praktische Ergebnisse sowohl für<br />

die Forschung als auch für Unternehmen<br />

erzielen kann. Wir konnten die Nebenproduktströme<br />

im Stahlwerk in Port Talbot als<br />

Nährstoffbasis für das Algenwachstum nutzen.<br />

Daneben konnten wir Biomasse erzeugen,<br />

die für die Energieproduktion (Biomethan)<br />

oder als Fischfutter genutzt werden<br />

kann.«<br />

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(Foto: Tata Steel)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


12 K Stahl innovativ<br />

Neue Schwerpunkte bei<br />

Forschung und Entwicklung<br />

ThyssenKrupp zielt auf bahnbrechende Innovationen<br />

Essen. Erneuerbare Energien, Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität und<br />

Ressourcen schonende Produkte – ThyssenKrupp hat sich neue<br />

Innovationsziele gesetzt. »Wir arbeiten daran, dass ThyssenKrupp künftig<br />

für nachhaltige Produkte steht, die auf nachhaltige Weise erzeugt werden«,<br />

erklärte Technologiechef Reinhold Achatz auf einer Presseveranstaltung<br />

im Juni. Ein Vorhaben ist das Großprojekt »Carbon2Chem«, das ein<br />

emissionsfreies Stahlwerk zum Ziel hat.<br />

»Cross-Industrielle Innovation« – so<br />

nennen die Essener den Ansatz, bei der<br />

eigenen Forschung über die Grenzen der<br />

Business Areas hinweg zusammenzuarbeiten.<br />

»Echte, umsetzbare Technologiesprünge<br />

entstehen heute im Wesentlichen<br />

an den Grenzflächen unterschiedlicher<br />

Industrien und weniger in Tiefenbohrungen<br />

einzelner Industriezweige«, sagte Achatz.<br />

Als Beispiele nannte der Technologiechef,<br />

der 2012 von Siemens zu ThyssenKrupp<br />

gekommen war, die Projekte Carbon2Chem<br />

und »MULTI«.<br />

Hüttengase sollen in chemische<br />

Grundstoffe umgewandelt werden<br />

Ziel des auf etwa 15 Jahre angelegten<br />

Großprojekts »Carbon2Chem« ist es, Stahlwerksemissionen<br />

in wertvolle Chemiegrundstoffe<br />

wie Ammoniak oder Methanol<br />

umzuwandeln. Das Verfahren basiert da -<br />

rauf, dass in den sogenannten Hüttengasen<br />

die Bausteine für die chemischen Grundstoffe<br />

bereits in größeren Anteilen vorhanden<br />

sind, z. B. Kohlenstoff in Gestalt von Kohlenmonoxid<br />

und Kohlendioxid (CO 2<br />

) sowie<br />

Stickstoff und Wasserstoff.<br />

Carbon2Chem-Kreislauf: Aus Hüttengasen entstehen Chemikalien und es wird CO 2<br />

aus der<br />

Stahlproduktion abgebaut.<br />

(Foto: ThyssenKrupp AG)<br />

Als Energiequelle für die chemischen Prozesse<br />

soll, neben Energie aus dem Hüttenprozess,<br />

Überschussstrom aus Erneuerbaren<br />

Energien dienen. Damit leistet das Projekt<br />

nicht nur einen Beitrag zur Stabilisierung des<br />

Stromnetzes und zur Energiewende, mit<br />

Carbon2Chem wäre auch die Umwandlung<br />

eines großen Teils der CO 2<br />

-Emissionen eines<br />

Stahlwerks möglich.<br />

An »Carbon2Chem« arbeiten die Business<br />

Area Steel Europe, die Chemieanlagenbauer<br />

von der Business Area Industrial<br />

Solutions und das TechCenter Control Technology.<br />

Hinzukommen sollen weitere Industriepartner<br />

aus der Chemie und aus der<br />

Energiewirtschaft sowie Forschungsinstitute<br />

und Hochschulen.<br />

Quantensprung im Aufzugsbau<br />

Doch nicht nur im Stahlbereich verfolgt der<br />

Konzern bahnbrechende Innovationen. Ein<br />

weiteres Beispiel für die konzernweite<br />

Zusammenarbeit ist der vor kurzem vorgestellte<br />

MULTI – des weltweit ersten Mehrkabinenaufzugs,<br />

der ohne Seil auskommt.<br />

Statt von Seilen werden die Kabinen dabei<br />

jeweils von Linearmotoren angetrieben –<br />

das gleiche Prinzip wie beim Transrapid. Auf<br />

diese Weise können nicht nur mehrere Kabinen<br />

in einem Schacht fahren, sie können<br />

sich auch in der Horizontalen bewegen.<br />

MULTI sei ein »Quantensprung im Aufzugsbau«.<br />

An der Entwicklung beteiligt waren<br />

neben der Business Area Elevator das Tech-<br />

Center Control Technology, das TechCenter<br />

Carbon Composites, ThyssenKrupp System<br />

Engineering, ThyssenKrupp Rothe Erde und<br />

ThyssenKrupp Bilstein.<br />

Weiterhin hat sich ThyssenKrupp zum Ziel<br />

gesetzt, die Volatilität der Erneuerbaren<br />

Energien, die je nach Wetterlage unterschiedlich<br />

viel Strom produzieren, u. a. durch<br />

innovative Speichertechnologien beherrschbar<br />

zu machen. Hierfür bieten sich interessante<br />

Perspektiven: Bis 2030 werden laut<br />

einer Studie der Boston Consulting Group<br />

330 GW zusätzliche Speicherkapazitäten<br />

gebraucht. Zum Vergleich: Weltweit wurden<br />

2014 etwa 44 GW neue Windkraftkapazitäten<br />

installiert.<br />

Dazu entwickelt der Konzern derzeit<br />

Redox-Flow-Batterien weiter, eine im Prinzip<br />

bekannte Technologie, bei der Strom als<br />

chemische Energie in zwei großen Tanks<br />

gespeichert wird. In den Tanks befinden sich<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


»<br />

Wir wollen unsere Innovationskraft konzernübergreifend,<br />

als Verbundkraft, weiterentwickeln. Hier geht es<br />

um nichts Geringeres als die DNA von ThyssenKrupp.<br />

Dr. Reinhold Achatz, Leiter der Corporate Function Technology,<br />

Innovation & Sustainability der ThyssenKrupp AG<br />

in anorganischen Säuren gelöste Salze. Zum<br />

Laden beziehungsweise Entladen wird die<br />

Flüssigkeit durch elektrochemische Zellen<br />

geleitet. Die aktive Gesamtfläche der Zellen<br />

bestimmt die maximale Leistung des Speichers.<br />

Die ThyssenKrupp-Ingenieure wollen<br />

die Zellfläche von derzeit möglichen weniger<br />

als 1 m 2 mit etwa 80 W Leistung auf<br />

2,7 m 2 erweitern. Damit wären Redox- Flow-<br />

Batterien mit einer Leistung von 20 MW<br />

möglich.<br />

Ein weiteres Innovationsfeld ist die Wasserelektrolyse,<br />

eine Speichertechnologie, bei<br />

der Wasser mit Hilfe von Elektrizität in Wasserstoff<br />

und Sauerstoff zerlegt wird. Wasserstoff<br />

ließe sich im Gasnetz oder in Kavernen<br />

speichern und dann nutzen, wenn das<br />

Strom angebot nicht ausreicht. Hier setzt<br />

ThyssenKrupp seine lange Erfahrung mit<br />

Elektrolysesystemen, etwa für die Chlorproduktion<br />

ein. Auf dieser Basis entwickelt der<br />

Konzern ein System, dessen Investitionskosten<br />

um den Faktor 3,5 bis fünf niedriger<br />

liegen sollen als bei konkurrierenden Lösungen.<br />

Gleichzeitig strebt man einen Wirkungsgrad<br />

von 80 % an.<br />

L STEEL TICKER<br />

Innovationskraft konzernübergreifend<br />

weiterentwickeln<br />

Forschung und Entwicklung ist für Thyssen-<br />

Krupp essenzieller Baustein der strategischen<br />

Weiterentwicklung. Um die FuE-Aktivitäten<br />

systematisch weiterzuentwickeln,<br />

hat der Konzern die Zentralfunktion Technology,<br />

Innovation & Sustainability, kurz TIS,<br />

gegründet und in allen Geschäftsbereichen<br />

und Regionen verankert.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2010 /11 hat sich<br />

der FuE-Aufwand des Konzern um rd. 35 %<br />

erhöht, im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr<br />

lag er bei 708<br />

Mill. €. Insgesamt<br />

hat ThyssenKrupp<br />

seit 2010 /11 mehr<br />

als 2,5 Mrd. € für<br />

den Bereich aufgewendet.<br />

Für die<br />

nächsten Jahre strebt der Essener Konzern<br />

dauerhaft eine bereinigte – d. h. ohne Handelsaktivitäten<br />

berechnete – F & E-Quote von<br />

rd. 2,5 % des Umsatzes an.<br />

Die intensivierte FuE-Aktivität macht sich<br />

auch in der Anzahl der auf ThyssenKrupp<br />

eingetragenen Patente bemerkbar. Sie hat<br />

sich seit 2011 /12 um etwa 30 % erhöht,<br />

gegenwärtig liegt sie bei über 16.000. Im<br />

Konzern sind mehr als 3.000 Mitarbeiter in<br />

der Forschung und Entwicklung beschäftigt<br />

– u. a. in mehr als 180 Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />

zusammen mit einer<br />

Vielzahl an Forschungsinstituten und Universitäten.<br />

»Wir wollen unsere Innovationskraft konzernübergreifend,<br />

als Verbundkraft, weiterentwickeln.<br />

Hier geht es um nichts Geringeres<br />

als die DNA von ThyssenKrupp«, so<br />

Achatz. ThyssenKrupp habe das Potenzial,<br />

mit den Kompetenzen seiner Geschäftsbereiche<br />

klassische System- und Technologiegrenzen<br />

zu überwinden.<br />

/<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

K<br />

(sm 150802256)<br />

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Brüssel. Das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) hat neues Ausbildungsmaterial für den Einsatz<br />

von nichtrostendem Stahl entwickelt. Mit 10<br />

unterschiedlichen Modulen will der Verband das<br />

Bewusstsein von Studenten für den Einsatz von<br />

Stahl in der Architektur und im Bauwesen schärfen.<br />

Die erste Version, die im Mai 2014 veröffent-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong><br />

licht wurde, ist bereits bei Dozenten und Studenten<br />

sehr beliebt. Die Neuauflage enthält ein Kapitel<br />

über den Einsatz von nichtrostendem Stahl in<br />

der Kunst und viele weitere Anwendungsbeispiele.<br />

Die Unterlagen können von der Web seite des<br />

ISSF heruntergeladen werden.<br />

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14 K Stahl innovativ<br />

Ausgezeichnete Stahlinnovationen<br />

Stahl-Innovationspreis 2015 in Berlin verliehen<br />

Berlin. Am 9. Juni ist der Stahl-Innovationspreis 2015 der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl im Rahmen des Berliner Stahldialogs<br />

verliehen worden. Vor 580 Teilnehmern wurden 13 Projekte in vier<br />

Kategorien ausgezeichnet, ein Sonderpreis wurde dabei zum<br />

»Klimaschutz mit Stahl« vergeben.<br />

Der Stahl-Innovationspreis der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl ist einer der<br />

bedeutendsten Wettbewerbe seiner Art. In<br />

den 26 Jahren seines Bestehens hat der<br />

inzwischen alle drei Jahre veranstaltete<br />

Wettbewerb nichts von seiner Attraktivität<br />

eingebüßt. Die Beteiligung war auch 2015<br />

wieder sehr groß. 578 Projekte sind für vier<br />

Kategorien eingereicht worden. Kein vergleichbarer<br />

Wettbewerb in Deutschland<br />

weise eine so hohe Beteiligung auf, teilte die<br />

WV Stahl mit.<br />

Insgesamt sind 13 Projekte ausgezeichnet<br />

worden, ein Sonderpreis ging dabei an ein<br />

Projekt zum »Klimaschutz mit Stahl«: Forscher<br />

des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik in Chemnitz<br />

haben für einen kleineren Windkraftanlagentyp<br />

Rotorblätter aus Stahl entwickelt.<br />

Diese bieten ökologische und wirtschaftliche<br />

Vorteile gegenüber solchen aus faserverstärkten<br />

Kunststoffen.<br />

Auch die übrigen Gewinner stellen die<br />

große Anwendungsvielfalt von Stahl unter<br />

Beweis. Sie stammen u. a. aus den Bereichen<br />

Architektur und Bauwesen, Design, Maschinen-<br />

und Anlagenbau sowie Fahrzeugtechnik<br />

und Wissenschaft.<br />

Edelstahlfassade für Kita gewinnt<br />

Preis für »Stahl im Bauwesen«<br />

In der Kategorie »Stahl im Bauwesen« hat<br />

die von der Arbeitsgemeinschaft JSWD<br />

Architekten und Chaix & Morel et Associés<br />

aus Köln entwickelte »Edelstahl-Fassade der<br />

Kita Miniapolis« den ersten Preis gewonnen.<br />

Bei dem Projekt wurden architektonisch an -<br />

spruchsvolle Fassadenelemente in einem<br />

bisher im Bauwesen unüblichen<br />

hydromechanischen Verfahren<br />

dreidimensional umgeformt.<br />

Am Rande der Essener Innenstadt<br />

befindet sich auf einem<br />

ehemaligen Industrie areal die<br />

neue Hauptverwaltung eines<br />

großen Stahl- und Technologiekonzerns.<br />

Auf dem offen ge -<br />

stalteten Gelände ist auch die<br />

Kindertagesstätte »Miniapolis«<br />

errichtet worden, die den Mitarbeiter-Kindern<br />

des Konzerns,<br />

aber auch anderen Familien der<br />

1. Preis der Kategorie »Stahl im<br />

Bauwesen«: Das Kita-Gebäude in<br />

Essen wird von gelochten<br />

Leichtbauelementen<br />

wellenförmig umschlossen.<br />

Umgebung offensteht. Die Fassadenflächen<br />

des Kitagebäudes bestehen aus dreidimensional<br />

geformten Edelstahlblechen. Die ge -<br />

lochten Leichtbauelemente legen sich wie<br />

ein »Gewand« über die äußere Kontur des<br />

Baukörpers und umschließen diesen wellenförmig<br />

ohne Sprünge an den schmalen<br />

Stoßfugen. Die 1 mm dicken Paneele aus<br />

geschliffenem Edelstahlblech mit Abmessungen<br />

von jeweils 65 cm x 130 cm sind so<br />

angeordnet, dass an den vertikalen und<br />

horizontalen Stoßflächen fließende Übergänge<br />

entstehen.<br />

Werden profilierte Fassadenelemente aus<br />

Stahl meist als gewalzte Profile – z. B. als<br />

Stahltrapez- oder Wellprofile – eingesetzt, so<br />

erfolgte in diesem Fall die Umformung der<br />

Bleche in einem bisher im Bauwesen unüblichen<br />

hydromechanischen Umformprozess.<br />

Angewendet wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Leichtbauspezialisten Fielitz<br />

aus Ingolstadt eine moderne Art der Tiefziehtechnik.<br />

Pro Arbeitsgang presst eine Flüssigkeit<br />

in einem geschlossenen System nach<br />

der am Computer designten, frei gewählten<br />

Struktur das ebene Blech in eine Matrize. Es<br />

entsteht bei jedem Pressvorgang ein vierteiliges,<br />

dreidimensional verformtes Fassadenelement<br />

mit vier unterschiedlich gewellten<br />

Feldern. Das macht den Fertigungsablauf<br />

sehr wirtschaftlich. Die Herstellkosten sinken<br />

deutlich gegenüber sonst üblichen Umformverfahren,<br />

die auf dem Prinzip eines Oberund<br />

Unterwerkzeugs basieren.<br />

Die neu entwickelten und trotz des reduzierten<br />

Materialeinsatzes sehr stabilen<br />

Bauelemente lassen sich nicht nur aus Edelstahl,<br />

sondern auch aus bandverzinktem<br />

und farbig beschichtetem Stahlblech herstellen.<br />

Sie vergrößern die Bandbreite von<br />

Leichtbausystemen aus Stahl und eröffnen<br />

neue Marktchancen in der modernen Fassadenarchitektur.<br />

Neugestaltung einer Abkantpresse<br />

In der Kategorie »Stahl-Design« hat das<br />

Unternehmen für Produktdesign The Kaikai<br />

Company aus München zusammen mit<br />

Bystronic Maschinenbau aus Gotha für die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


(Fotos: Wirtschaftsvereinigung Stahl)<br />

Am 9. Juni ist der Stahl-Innovationspreis 2015 verliehen worden. 13 Preisträger haben ihre Auszeichnungen in vier Kategorien<br />

entgegengenommen, ein Sonderpreis wurde dabei zum »Klimaschutz mit Stahl« verliehen.<br />

Bystronic ›Xpert‹ Abkantpressen den 1. Preis<br />

erhalten. Die Pressen stellten mit ihren klaren<br />

Strukturen besonders gelungene Beispiele<br />

für herausragendes Investitionsgüterdesign<br />

dar, so die Urteilsbegründung.<br />

Die »Xpert 150« und »Xpert 40« sind<br />

zwei neue Abkantpressen aus dem Hause<br />

Bystronic Maschinenbau. Die gestalterische<br />

Neuentwicklung dieser Pressen hat das<br />

Unternehmen The Kaikai Company übernommen.<br />

Beim Design bzw. Re-Design der<br />

Pressen »Xpert 150« und »Xpert 40« sollten<br />

sich die technischen Innovationen auch im<br />

Erscheinungsbild widerspiegeln. Denn was<br />

Hightech erzeugt, soll auch danach aussehen,<br />

so die Vorgabe. Optionale Erweiterungen<br />

und Nachrüstungen sollten beim<br />

Design ebenfalls berücksichtigt werden –<br />

und natürlich sollte auch das Corporate<br />

Design von Bystronic in die Baureihe der<br />

»Xpert«-Abkantpressen einfließen. Schließlich<br />

war auch die Ergonomie zu optimieren.<br />

Um die Baureihen wirtschaftlich zu fertigen,<br />

galt es, die Anzahl der Bauteile für die<br />

Maschine und das Maschinengehäuse ebenso<br />

zu reduzieren wie die Variantenvielfalt<br />

der Baureihe selbst.<br />

The Kaikai Company hat diese Aufgaben<br />

zunächst mit der »Xpert 150« als Referenzmaschine<br />

bis ins Detail im 360°-Design<br />

umgesetzt. Sämtliche Designkomponenten<br />

wurden so ausgelegt, dass sie auch auf<br />

andere Maschinen angewendet werden<br />

können. Das Maschinengehäuse besteht<br />

aus 2 mm dicken, pulverbeschichteten<br />

Stahlfeinblechkomponenten in den Bystronic-Unternehmensfarben.<br />

Diese Gehäusekomponenten<br />

sind kostengünstig, robust<br />

und sehr maßgenau.<br />

In der kleineren, kompakten Abkantpresse<br />

»Xpert 40« finden sich die Gestaltungselemente<br />

wieder. Gleichzeitig sind in dieser<br />

Maschine zahlreiche Features integriert, die<br />

die »Xpert 40« vielseitig und funktionell<br />

machen. Unterschiedliche Ausstattungspakete<br />

gewährleisten eine kundenindividuelle<br />

und flexible Spezifikation der Maschine.<br />

Ideenreichtum der Stahlanwender<br />

In der Kategorie »Produkte aus Stahl« ist die<br />

von Lanico Maschinenbau Otto Niemsch aus<br />

Braunschweig und Schuler Pressen aus Göppingen<br />

entwickelte Aerosoldose »Steelo-<br />

Care« mit dem ersten Preis ausgezeichnet<br />

worden. In der Kategorie »Forschung und<br />

Entwicklung« ist das Gemeinschaftsprojekt<br />

HiPerComp der Forschungsstelle für Zahnräder<br />

und Getriebebau der TU München, des<br />

Instituts für Eisenhüttenkunde der RWTH<br />

Aachen, des Lehrstuhls für Werkstoffkunde<br />

der TU Kaiserslautern und der Stiftung Institut<br />

für Werkstofftechnik in Bremen mit dem<br />

1. Preis ausgezeichnet worden. Bei dem Forschungsprojekt<br />

ging es um die Potenziale<br />

eines neuen Werkstoffdesigns für hochbeanspruchte<br />

Antriebskomponenten.<br />

»Wir haben nach den besten Ideen mit<br />

dem Werkstoff Stahl gesucht und sie gefunden«,<br />

so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der WV Stahl. Die Preisträger zeigten, »welche<br />

Ergebnisse das Zusammenspiel von Inspiration,<br />

Werkstoff, Verarbeitung und Produktentwicklung<br />

in stahlbasierten Wertschöpfungsketten<br />

erbringt.« Gleichzeitig<br />

warnte der Verbandspräsident aber auch<br />

davor, die Innovationskraft der Stahlunternehmen<br />

und ihrer Kunden durch politische<br />

Regulierungen – vor allem zur Energie- und<br />

Klimapolitik – einzuschränken. Der rechte<br />

Pfad für die Energiewende führe nur über<br />

Innovationen und die Industrie. Mit der Auszeichnung<br />

rückt die Stahl industrie in<br />

Deutschland den Ideenreichtum und die<br />

Innovationskraft derjenigen, die Stahl an -<br />

wenden, mit ihm forschen, konstruieren<br />

oder gestalten, in die Öffentlichkeit. Zahlreiche<br />

Gewinner früherer Wettbewerbe haben<br />

bereits davon profitiert und ihre Ideen und<br />

Produkte erfolgreich im Markt platziert, so<br />

die WV Stahl.<br />

Die Preisträger nahmen ihre Auszeichnungen<br />

aus den Händen der Schirmherrin Prof.<br />

Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung, entgegen. »Deutschland<br />

ist ein sehr innovativer Stahlproduzent<br />

und weltweit wettbewerbsfähig. Herausragende<br />

Innovationen, wie die hier ausgezeichneten,<br />

sind Sinnbild für unseren Forschergeist<br />

und unser Streben nach Fortschritt«, sagte<br />

Johanna Wanka bei der Preisverleihung.<br />

www.stahl-innovationspreis.de<br />

/<br />

(sm 150802223)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


16 K Stahl innovativ<br />

Neues Wärmebehandlungskonzept spart Energie<br />

Düsseldorf. Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH hat für den Standort Witten eine Wärmebehandlungslinie<br />

bei der SMS group bestellt und kann somit erstmalig Stabstahl im Abmessungsbereich bis 250 mm Durchmesser<br />

direkt in der Walzlinie wärmebehandeln.<br />

Ein bisher üblicher separater Wärmebehandlungsprozess<br />

kann dadurch entfallen.<br />

So wird ein großer Anteil der Erwärmungsenergie<br />

eingespart. Die Durchlaufzeiten des<br />

Materials werden deutlich reduziert, eine<br />

Zwischenlagerung entfällt. Die neue Wärmebehandlungslinie<br />

wird in den Materialfluss<br />

des vorhandenen Walzwerks integriert.<br />

Hier können einzelne Stäbe über einen Rollgang<br />

einem Temperaturausgleichsofen zu -<br />

geführt werden. Dies geschieht je nach<br />

Qualitätsanforderung bei der Herstellung<br />

Abbildung des neuen Kühlelements in der Wärmebehandlungslinie. Auf der Kühlstrecke bei<br />

DEW sorgen zehn dieser Elemente dafür, dass die Temperatur der Stäbe gezielt eingestellt wird.<br />

(Foto: SMS group)<br />

von RSH-Stahl (rost-, säure-, hitzebeständig),<br />

Edelbaustahl oder Werkzeugstahl.<br />

Nach der Erwärmung werden die Stäbe auf<br />

einer Kühlstrecke gezielt auf die gewünschte<br />

Temperatur abgekühlt. Damit kann die<br />

angestrebte Eigenschaft punktgenau er -<br />

reicht werden. Aus qualitativer Sicht ermöglicht<br />

die neue Anlage, Prozessparameter<br />

präziser einzustellen. Dabei geht es nicht<br />

nur um die direkt messbaren Eigenschaften<br />

des Stahls, wie eine engere Festigkeits- und<br />

Korngrößenspanne, sondern auch um einen<br />

reduzierten Eigenspannungszustand und<br />

eine noch höhere Homogenität des Produkts.<br />

Die Oberfläche werde sich messbar<br />

verbessern, auch für eine bessere Prüffähigkeit.<br />

Bei nichtrostendem Stahl sei von einer<br />

weiteren Verbesserung der allgemeinen Korrosionsbeständigkeit<br />

auszugehen.<br />

SMS liefert die komplette Anlage einschließlich<br />

Elektrik, Automation und Montage.<br />

Sie wird nach den aktuellen Umweltauflagen<br />

für Luft, Lärm und Wasser errichtet<br />

und erfüllt die IEC Energieeffizienzrichtlinie.<br />

SMS wird die Anlage Ende 2016 in Betrieb<br />

nehmen.<br />

(sm 150802225)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


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18 K Steel International<br />

Obama setzt sich durch<br />

TPP spaltet die US-Stahlbranche<br />

New York (bln). Obwohl Politik gelegentlich ungewöhnliche Bettgenossen<br />

macht, strafte Washingtons Politik der letzten sechseinhalb Jahre diese<br />

Binsenweisheit Lügen. Die parteipolitische Polarisierung im Kongress war<br />

größer denn je im modernen Amerika und machte effektives Regieren<br />

unmöglich. Unter dem Druck der Tea Party, dem Rechtsaußenflügel, der<br />

Republikaner, votierten deren Fraktionen in beiden Häusern des Kongresses<br />

gegen so ziemlich alle Initiativen von Präsident Barack Obama.<br />

Stahlarbeitergewerkschaft stellt<br />

sich gegen TPP<br />

Leo Gerard, der Präsident der United Steelworkers,<br />

lobte die Abgeordneten, die gegen<br />

die TPP-Autorisierung Obamas und damit<br />

im Sinne der Arbeiter votierten, und versprach,<br />

dass solche Unterstützung nicht in<br />

Vergessenheit geraten werde. Damit meinte<br />

er wohl, wen seine Gewerkschaft in künftigen<br />

Wahlen unterstützen wird und wen<br />

nicht. Obwohl er Obama gewöhnlich den<br />

Rücken stärkt, kritisierte Gerard die Administration<br />

scharf, weil sie den Inhalt der bisherigen<br />

Verhandlungsergebnisse nach wie<br />

vor geheim gehalten hat.<br />

Wenn es um Handelsprobleme geht,<br />

bewegen sich die Führer der Stahlindustrie<br />

und der Stahlarbeitergewerkschaft gewöhnlich<br />

im Gleichschritt. Ob in Form von Appellen<br />

und Protestaktionen oder in formellen<br />

Handelsbeschwerden gegen »unfaire«<br />

Stahl importe: Die Lobbys von Stahlunternehmen<br />

und der United-Steelworkers-Gewerkschaft<br />

ziehen an einem Strang. Diesmal<br />

gehörten die Stahlarbeitergewerkschaft und<br />

der AFL-CIO-Gewerkschaftsdachverband<br />

jedoch zu den harschesten Opponenten von<br />

TPP-Verhandlungen und dem angestrebten<br />

Pakt, während Unternehmensführer im<br />

Stahlsektor sowie der Industriedachverband<br />

American Iron and Steel Institute (AISI) nur<br />

effektivere Maßnahmen gegen unfaires<br />

Handelsgebaren forderten und ansonsten<br />

TPP das Wort redeten.<br />

Zu Beginn des Sommers jedoch gab es<br />

im erbitterten Streit über neue Handelsabkommen<br />

endlich mal wieder ungewöhnliche<br />

Einigkeit in der hohen Politik: Mit überwältigenden<br />

Mehrheiten innerhalb der re publikanischen<br />

Abgeordneten und gegen ebenso<br />

überwältigende Mehrheiten innerhalb der<br />

Demokraten in beiden Kammern stimmte<br />

der Kongress für ein Gesetz, das Obama die<br />

von ihm geforderten Verhandlungsvollmachten<br />

für die sogenannte Trans- Pacific-Partnership<br />

(TPP) und ein ähnliches Abkommen<br />

mit der Europäischen Union erteilte.<br />

TPP-Abkommen sorgt für<br />

innerparteilichen Streit<br />

Der Streit um TPP entfachte innerhalb der<br />

Demokratischen Partei eine Art Bürgerkrieg<br />

– vergleichbar mit dem Machtkampf zwischen<br />

dem Establishment der Republikanischen<br />

Partei und den Tea-Party-Hardlinern.<br />

Auf der einen Seite stehen Obama, eine<br />

Handvoll von Demokraten, die im Kongress<br />

für Obamas Verhandlungsautorität stimmten,<br />

und ihre Verbündeten außerhalb der<br />

Regierung, die die Handelsexpansion als<br />

positiv für die ganze Nation propagieren.<br />

Auf der anderen Seite verbündeten sich die<br />

großen Mehrheiten von Demokraten innerhalb<br />

und außerhalb des Kongresses und in<br />

der Gewerkschaftsbewegung, die die Großunternehmen<br />

als Sieger und die Arbeiter als<br />

Verlierer der alten und neuen Handelsabkommens<br />

betrachten.<br />

Dieser innerparteiliche Streit droht den<br />

Wettbewerb um die Präsidentschaftsnominierung<br />

der Demokratischen Partei zu überschatten.<br />

Obwohl Hillary Clinton Meinungsumfragen<br />

zufolge hohe Favoritin unter bisher<br />

insgesamt vier Bewerbern ist, gewann<br />

der im amerikanischen Politikverständnis<br />

Linksaußen-Senator Bernie Sanders angesichts<br />

seiner scharfen Anti-TPP-Position an<br />

Boden. Er kritisierte Clinton, weil sie in<br />

Sachen TPP zunächst keine Position bezog.<br />

»Es komme auf den Inhalt eines Abkommens<br />

an, nicht auf den Prozess auf dem<br />

Wege dorthin«, ließ sie durch eine Sprecherin<br />

wissen. Schließlich erklärte sie selbst<br />

jedoch: »Neue Handelsabkommen dürfen<br />

nicht auf Kosten der amerikanischen Arbeiter<br />

abgeschlossen werde.« Offensichtlich<br />

will sie sich nicht mit dem großen linken<br />

Flügel der eigenen Partei anlegen.<br />

TAA-Gesetz unterstützt den Handelskampf<br />

der US-Stahlindustrie<br />

Nach dem Motto »Wirf dem Hund einen Knochen<br />

hin und er wird zubeißen« verabschiedeten<br />

Obamas kurzfristige Bettgenossen im<br />

Kongress auf sein Drängen neben der Autorisierung<br />

von TPP-Verhandlungen ein zusätzliches<br />

Gesetz mit Maßnahmen, die für die verschiedenen<br />

Akteure im Stahlsektor am Ende<br />

mehr als ein Knochen ohne Fleisch und Fett<br />

bedeuten könnten. Das sogenannte Trade-<br />

Adjustment-Assistance-(TAA)-Gesetz, das insbesondere<br />

die Stahlindustrie erwähnt, soll<br />

Handelsbeschwerden gegen unfaire Importe<br />

erleichtern und beschleunigen. AISI-Chef<br />

Thomas J. Gibson lobte TAA postwendend als<br />

»Schritt vorwärts zur verbesserten Effektivität<br />

unserer Gesetze in Bezug auf Antidumpingund<br />

Antisubven tionszölle.« Gibson enthüllte<br />

in seiner Erklärung, dass es während der entsprechenden<br />

Debatten im Kongress tägliche<br />

Treffen zwischen der Stahllobby und Abgeordneten<br />

beider Kongresskammern gab.<br />

Der Präsident und CEO der U.S. Steel<br />

Corporation, Mario Longhi, lobte in seiner<br />

Presseerklärung den Kongress für die Autorisierung<br />

des Präsidenten, eine starkes Handelsgesetz<br />

einzuführen, das die Märkte für<br />

amerikanische Produkte und Services erweitert<br />

und gleichzeitig amerikanische Produzenten<br />

und Arbeiter beschützt. Aber wie<br />

AISI-Chef Gibson ließ auch Longhi keinen<br />

Zweifel, dass der jüngste Erfolg kein Ende<br />

im Handelskampf der Branche bedeutet.<br />

»Wir haben gekämpft und wir kämpfen<br />

weiter – für fairen Handel«, erklärte er.<br />

Für Arbeitnehmer, nicht nur im Stahlsektor,<br />

war die Verlängerung und Ausweitung<br />

der Arbeiterdislokationshilfe als Teil von TAA<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Steel International K 19<br />

von größter Bedeutung. Diese Maßnahme<br />

verlängert das Programm bis Mitte 2022<br />

und erhöht die Fonds für Ausbildung und<br />

Umschulung von Arbeitern auf 2,7 Mrd.<br />

USD. Zusätzlich verlängert und erhöht die<br />

neue Regelung Steuervergünstigungen für<br />

Krankenversicherungsbeiträge sowie Lohnzuschüsse<br />

für ältere Arbeiter, die ihre Ar -<br />

beitsplätze als Folge internationaler Job-<br />

Verschiebungen verloren.<br />

Als Präsident Obama mit seiner Unterschrift<br />

die legislativen Vorlagen des Kongresses<br />

zu Gesetzen machte, erwähnte er be -<br />

sonders Stahlarbeiter (sowie Arbeiter in<br />

anderen Branchen) als Nutznießer des er -<br />

neuerten und verbesserten Hilfspaketes. Die<br />

von ihm angestrebte Trans-Pazifische Partnerschaft<br />

lobte er als »gut für amerikanische<br />

Unternehmen und amerikanische Arbeiter«.<br />

Und weiter geht’s mit den<br />

Handelsbeschwerden<br />

Noch bevor das Gesetz über einen effektiven<br />

Handelsbeschwerdeprozess verabschie-<br />

det war, reichten sechs Stahlunternehmen,<br />

darunter der größte integrierte Konzern U.S.<br />

Steel und das größte Minihütten-Unternehmen<br />

Nucor, beim US-Handelsministerium<br />

und bei der International Trade Commission,<br />

einer Behörde der US-Regierung, eine Be -<br />

schwerde gegen nichtrostende Stahlblechprodukte<br />

aus China, Indien, Italien, Südkorea<br />

und Taiwan ein. Der Eingabe zufolge<br />

handelt es sich bei diesen Importen um<br />

subventionierte und gedumpte Produkte.<br />

Deren Einfuhren stiegen von 1,5 Mill. t im<br />

Jahre 2012 auf 2,75 Mill. t im vergangenen<br />

Jahr; zusätzlich gab es im ersten Jahresquartal<br />

2015 einen weiteren Anstieg. Der Präsident<br />

und CEO von Steel Dynamics, einer der<br />

Beschwerdeführer, erklärte, dass nichtrostender<br />

Flachstahl zu den wichtigsten Produkten<br />

seines Unternehmens gehöre. Die<br />

Wiederherstellung eines fairen Handels werde<br />

dem Wohl »unserer Kunden, Beschäftigten<br />

und Gemeinden« dienen.<br />

Während Entscheidungen über solche<br />

Handelsbeschwerden gewöhnlich innerhalb<br />

von 9 bis 12 Monaten fallen, hofft man im<br />

Stahlsektor nun auf schnellere Aktionen der<br />

Washingtoner Behörden als Folge der neuen<br />

Regelungen im Trade-Adjustment-Assistant-<br />

Gesetz. WS/SE/mh(CH)<br />

(sm 150802297) K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Juni 2015<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Juni um 5,8 % im Vorjahresvergleich<br />

gestiegen. Dieser Zuwachs ist auf<br />

mehr Arbeitstage in diesem Monat und eine<br />

nur geringe Produktion im vergangenen Juni<br />

zurückzuführen. Es ist das erste Wachstum seit<br />

vier Monaten. Mit knapp 3,8 Mill. t lag der<br />

Wert deutlich über dem Monatsdurchschnitt<br />

der letzten fünf Jahre. Die Halbjahresbilanz<br />

zeigt aber noch einen leichten Rückgang im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Die erste Jahreshälfte<br />

2014 war durch Lageraufbau höher ausgefallen<br />

als üblich.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


20 K Steel International<br />

Neue Wege sind<br />

unausweichlich<br />

von Ralf Becker*<br />

Düsseldorf. Die wirtschaftliche Entwicklung der wichtigen Stahl<br />

einsetzenden Branchen in Europa wird in den nächsten zwei Jahren mit<br />

Wachstumsraten von rd. 1 bis 2% mehr oder weniger stagnieren. Einzige<br />

Ausnahme hiervon ist die Automobilindustrie, in der für Europa durchaus<br />

höhere Wachstumsraten vorhergesagt werden. Trotz alledem gibt es für<br />

Stahlunternehmen Möglichkeiten, ihre wirtschaftlichen Kennzahlen zu<br />

verbessern und auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen.<br />

Ralf Becker<br />

(Foto: RCG)<br />

Seit der Finanzkrise 2008 / 2009 haben<br />

sich die Wirtschaftssektoren der Stahlabnehmer<br />

nicht wirklich erholt. Dabei zeigten<br />

die Staaten Europas durchaus unterschiedliche<br />

Entwicklungen. Während Nordeuropa<br />

und speziell Deutschland zum Teil zufriedenstellende<br />

Wachstumsraten aufzeigen<br />

konnte, war die Entwicklung in Südeuropa<br />

besonders in Italien von Stagnation oder<br />

Rückgängen geprägt.<br />

Bild 1 macht deutlich, welche Auswirkungen<br />

die unterschiedlichen Entwicklungen<br />

der Segmente auf die Stahlverwendung in<br />

der Welt bzw. auf die Länder in Europa hat.<br />

Während außer Europa sämtliche Regionen<br />

in der Welt eine höhere Stahlverwendung<br />

bzw. einen höheren Bedarf gegenüber dem<br />

Vorkrisenniveau 2008 ausweisen, bleibt<br />

Europa in 2014 fast 25 % hinter dem Niveau<br />

2008 zurück. Schaut man sich die Länder in<br />

* Ralf Becker ist Prinzipal bei RCG Research Consulting<br />

Group, Pfäffikon/Schweiz, die Büros in Düsseldorf,<br />

Kiew, São Paolo und Mumbai betreibt. Er verfügt über<br />

mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Vertrieb und<br />

Finanzen der Stahlindustrie.<br />

Dieser Artikel fußt auf einem Vortrag, den der Autor<br />

auf Einladung von EUROMETAL, dem europäischen<br />

Dachverband für Stahldistributeure, Stahl-Service-<br />

Center und Trader, gehalten hat – anlässlich des<br />

EUROMETAL Steel Trade Day während der Messe<br />

Made in Steel in Mailand u. a. mit Blick auf den<br />

italienischen Stahlmarkt.<br />

Europa einzeln an, so wird deutlich, dass<br />

sich der zweitgrößte Stahlmarkt Europas,<br />

Italien, nach der Krise nie richtig erholt hat<br />

und 2014 fast 40 % hinter dem Niveau von<br />

2008 zurückgeblieben ist.<br />

Auch für das laufende Jahr 2015 sowie<br />

für 2016 kann in Italien bzw. Europa nur von<br />

Stagnation in der Stahlverwendung gesprochen<br />

werden. Stahlproduzenten und Stahldistributeure<br />

in Europa und gerade in Italien<br />

können in den nächsten zwei Jahren keine<br />

nennenswerten Impulse aus ihren Heimatmärkten<br />

erwarten.<br />

Da die übrigen Regionen in der Welt ihren<br />

Stahleinsatz zum Teil erheblich über den von<br />

2008 gesteigert haben, sollte man davon<br />

ausgehen, dass sich durch einen Kursverfall<br />

des Euro gegenüber dem US-Dollar größere<br />

Chancen für die europäischen Stahlproduzenten<br />

und Stahldistribution in den Exportmärkten<br />

ergeben sollten. Aber auch in diesen<br />

Märkten scheint Europa und speziell<br />

Italien den Anschluss verloren zu haben.<br />

Betrachtet man die Verteilung der europäischen<br />

Exporte auf die verschiedenen<br />

Regionen in der Welt, so zeigt sich, dass<br />

Nordamerika eine der Zielregionen ist, Europa<br />

jedoch in den aufstrebenden Regionen<br />

der Welt an Boden verloren hat. Italien vertreibt<br />

ca. 70 % seiner Exporte innerhalb<br />

Europas und konnte seine absoluten Mengen<br />

seit 2008 nicht steigern. Es wird deutlich,<br />

dass die Unternehmen in Italien und<br />

dem übrigen Europa keine wirklichen<br />

Marktimpulse aus dem Export erwarten<br />

können, vielmehr noch steigt der Importdruck<br />

innerhalb Europas immer mehr an.<br />

(Eine Tabelle zu den Exporten ist im Internet<br />

auf der Website des »<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazins<br />

zu finden, siehe Hinweiskasten).<br />

In den letzten fünf Jahren ist die Produktionskapazität<br />

in der Welt auf ca. 2,3 Mrd. t<br />

angestiegen und diese wird in den nächsten<br />

zwei Jahren auch noch weiter steigen, da<br />

weitere Investitionsprojekte bereits beschlossen<br />

wurden oder sich schon in der Umsetzungsphase<br />

befinden. Setzt man die weltweite<br />

nominelle Produktionskapazität ins<br />

Verhältnis zur weltweiten Stahlverwendung,<br />

so ergibt sich ein Produktionsüberhang von<br />

ca. 300 Mill. t bei einem gerechneten Auslastungsgrad<br />

von ca. 85 %. Bei einer theoretischen<br />

Auslastung von 100 % liegt der<br />

genannte Überhang noch deutlich höher,<br />

Bild 2.<br />

Da neue Investitionen vornehmlich in Asien<br />

und Russland stattgefunden haben und<br />

auch dort die Märkte nicht unendlich wachsen,<br />

suchen Unternehmen in diesen Regionen<br />

der Welt verstärkt nach Exportmöglichkeiten,<br />

die sie vornehmlich in Europa finden.<br />

Aufgrund der Kostensituation in der Stahlproduktion<br />

haben die asiatischen und russischen<br />

Unternehmen gegenüber ihren<br />

europäischen Wettbewerbern einen klaren<br />

Vorteil, den sie verstärkt nutzen werden.<br />

Importstatistiken verdeutlichen diesen Eindruck.<br />

Gerade Italien wird sich auf weiter<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Steel International K 21<br />

Bild 1. Sichtbare Stahlverwendung in Mill. t<br />

Weltweit<br />

in Europa<br />

2008 2014 2015 2016<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

China: erstmals sinkende<br />

Stahlverwendung seit 1995<br />

447<br />

184 147 150 154<br />

70 89 93 131 145 143 145<br />

97<br />

50 57 52 52<br />

711 707<br />

704<br />

399 413<br />

390<br />

338<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Nur Deutschland liegt in<br />

der Stahlverwendung nahe<br />

dem Vorkrisenniveau<br />

0<br />

0<br />

EU<br />

Mittlerer<br />

Osten<br />

& Afrika<br />

NAFTA GUS China Rest der<br />

Welt<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Spanien UK Rest-EU<br />

<br />

Quelle: worldsteel, Eurofer, RCG-Analyse<br />

wachsende Importe aus Russland und Asien<br />

einstellen müssen – zählen diese Regionen<br />

bzw. Länder doch heute schon zu den fünf<br />

Top-Ländern, was Importe angeht; so werden<br />

diese Zahlen weiter steigen.<br />

Die bisher geschilderte Situation und auch<br />

der Ausblick haben natürlich einen erheblichen<br />

Einfluss auf die finanzwirtschaftlichen<br />

Kennzahlen der Unternehmen in der Lieferkette<br />

des Stahls. Bild 3 macht deutlich, dass<br />

die ROCE-Kennziffern in der sogenannten<br />

Value Chain (Lieferkette) des Stahls in den<br />

letzten Jahren immer weiter zurückgegangen<br />

sind, dabei ist davon auszugehen, dass<br />

diese Zahlen in europäischen Unternehmen<br />

und in diesem Fall in Italien nochmals<br />

schlechter ausfallen als im Rest der Welt.<br />

Hatten die Unternehmen in Europa in den<br />

letzten Jahren immer noch einen technologischen<br />

sowie qualitativen Vorteil gegenüber<br />

ihren Wettbewerbern in der Welt, so<br />

sind diese Vorteile heute kaum mehr vorhanden.<br />

Die neuesten und modernsten<br />

Anlagen stehen schon längst nicht mehr in<br />

Europa.<br />

Die wichtigsten Schlussfolgerungen für<br />

die Stahlproduzenten und Distribution in<br />

Europa aus dem oben genannten sind die<br />

folgenden:<br />

• Die Stahlverwendung in Europa wird in<br />

den nächsten zwei Jahren mehr oder<br />

Bild 2. Kapazitäten und sichtbare Stahlverwendung in Mill. t<br />

J<br />

J<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Kapazität<br />

335<br />

J<br />

224 217 252 J<br />

J J<br />

20<br />

J<br />

–3<br />

J<br />

Rohstahlverwendung<br />

Lücke* in Kapazität und Nachfrage bei 85% Kapazitätsauslastung<br />

Lücke* in Kapazität und Nachfrage<br />

15<br />

J<br />

85<br />

J<br />

532<br />

J<br />

267<br />

J<br />

Anmerkung: Überkapazität = Produktionskapazität minus sichtbare Verwendung (Rohstahl-Äquivalent)<br />

e – geschätzt, f – Vorhersage, * – nicht maßstabsgerecht<br />

Quelle: worldsteel, OECD, RCG-Analyse<br />

weniger stagnieren, gleichzeitig wird der<br />

internationale Wettbewerb härter und<br />

der Importdruck steigt weiter.<br />

• 2015 wird China erstmalig mehr als 100<br />

Mill. t Stahl exportieren, das entspricht<br />

476 462<br />

J J<br />

547 557<br />

J J<br />

233 232<br />

193 J J<br />

J 165<br />

J<br />

624<br />

J<br />

288<br />

J<br />

682 694<br />

J J<br />

336 343<br />

J J<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 e 2015 f 2016 f<br />

dem Produktionslevel aus den 1990er-<br />

Jahren in China.<br />

• Der starke Preisverfall für Stahlprodukte<br />

in den letzten Jahren grenzt Umsatzsteigerungen<br />

ein. Dies erhöht das Risiko einer<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


22 K Steel International<br />

Bild 3. ROCE 1) entlang der Stahl-Lieferkette 2008 bis 2014<br />

Lesetipp: Internet<br />

Upstream<br />

P<br />

P<br />

Downstream<br />

Bergbau<br />

Stahlproduktion<br />

Distribution<br />

33%<br />

20%<br />

24%<br />

13%<br />

5%<br />

–1%<br />

26%<br />

9%<br />

8%<br />

25%<br />

8%<br />

10%<br />

10%<br />

3%<br />

4%<br />

10%<br />

8%<br />

3% 4%<br />

3% 3%<br />

Die hier gezeigten Grafiken<br />

und eine zusätzliche<br />

Tabelle über die Exportströme<br />

Europas finden Sie<br />

auch im Internet entweder<br />

direkt mobil über den<br />

abgebildeten QR-Code oder online auf unserer<br />

Website.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

2013<br />

2014P<br />

1)<br />

ROCE = EBIT/Capital Employed (Gewinn vor Zinsen und Steuern /<br />

Gesamtkapital abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten und liquider Mittel)<br />

Quelle: RCG<br />

weiteren Verschlechterung finanzwirtschaftlicher<br />

Kennzahlen.<br />

• Das generelle wirtschaftliche Umfeld mit<br />

Wechselkursrisiken und politischen Instabilitäten<br />

(u. a. Ukrainekrise) wird für die<br />

Unternehmen nicht einfacher.<br />

Für die Unternehmen in der europäischen<br />

Stahlbranche erhebt sich die Frage, welche<br />

Möglichkeiten noch verbleiben, um ihre<br />

Wettbewerbssituation zu stärken und ihr<br />

zukünftiges Geschäftsmodell zu gestalten.<br />

Die üblichen Kosteneinsparungsprogramme<br />

und Vertriebsstrategien werden nicht<br />

ausreichen, um nachhaltig Renditekenn-<br />

ziffern zu verbessern. Es zeigt sich, dass die<br />

Stahlproduzenten und die Distribution stärker<br />

auf die folgenden Themen eingehen<br />

müssen bzw. sich danach ausrichten sollten:<br />

Digitalisierung der Lieferketten, Optimierung<br />

der Geschäftsprozesse, Smart<br />

Maintenance (intelligente Instandhaltung)<br />

und S&OP-Prozess (Sales & Operations<br />

Planning, Planung und Steuerung der<br />

Warenströme).<br />

Digitalisierung der Supply Chain<br />

Das Thema wird zwar aktuell in der Stahlwelt<br />

häufig diskutiert und jeder kennt inzwischen<br />

die Forderungen seiner Kunden, da -<br />

rauf einzugehen, jedoch überblicken die<br />

meisten Unternehmen nicht den kompletten<br />

Umfang dieser Thematik. Hierbei geht<br />

es um weit mehr als den Aufbau ein sogenannten<br />

Webshops oder das aktuellste<br />

ERP-System. Vielmehr geht es darum, die<br />

internen Geschäftsprozesse mit Lieferanten<br />

und Kunden zu vernetzen, um Kosten und<br />

Umsätze zu optimieren und damit einige<br />

Kennzahlen deutlich zu verbessern. Am<br />

Ende des Tages steht die langfristige Kundenbindung,<br />

die den Unternehmen wiederrum<br />

einen Wettbewerbsvorteil verschaffen<br />

wird. Bild 4 gibt einen Eindruck über die<br />

Komplexität und darüber, welche Leistungs-<br />

ERFOLGREICHE »MADE IN STEEL«<br />

AUF NEUEM MESSEGELÄNDE<br />

Mailand. Italiens Stahlmesse »Made in Steel«<br />

zog in diesem Jahr mehr Aussteller und Besucher<br />

als im Jahr 2013 an. Die erstmals auf dem Gelände<br />

der Rho Fieramilano durchgeführte Ausstellung<br />

für Stahlhersteller, -verkäufer und -kunden zählte<br />

rd. 13.000 Besucher und ein Plus von 17 %. Auch<br />

die Beteiligung ausländischer Gäste stieg: auf<br />

22 % nach zuvor 18 %. Sie kamen aus 68 unterschiedlichen<br />

Ländern. Die um 16 % vergrößerte<br />

Ausstellungsfläche trug zu einem Absatzplus von<br />

25 % bei. Die Zahl der Aussteller erhöhte sich um<br />

5 %. Das nächste, siebte Branchentreffen findet<br />

2017 in Mailand statt.<br />

Laut Ausstellungsdirektor Emanuele Morandi<br />

dürfte die Messe bei allen Beteiligten das Be -<br />

wusstsein für die Maßnahmen geschärft haben,<br />

die notwendig seien, um die Stahlindustrie und<br />

die Wirtschaft Italiens wiederzubeleben.<br />

Es wurden außerdem ein »Made in Steel«<br />

2015-Award in drei Kategorien verliehen: für den<br />

freundlichsten Ausstellungsstand an die Feralpi<br />

Group, für die herausragende Kommunikation an<br />

Forni Indsutriali Bendotten und für den besten<br />

ausländischen Stand an ArcelorMittal Commer cial<br />

Long Italia.<br />

Ein großer Erfolg waren auch die begleitenden<br />

Konferenzen »Steel and the Industry 2030: the<br />

future of distribution and logistics« und »EURO-<br />

METAL Steel Trade day«. U. a. beleuchtete Rino<br />

Ferrata von der Universität Brescia die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der italienischen Stahlindustrie.<br />

Er plädierte für die vermehrte Erzeugung von<br />

höherwertigen Produkten, die Fokussierung auf<br />

Märkte, eine größere Kundenverbundenheit und<br />

das Anbieten von Lösungen anstelle der ausschließlichen<br />

Herstellung von Stahlprodukten.<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 150702163)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Steel International K 23<br />

Bild 4. Digitale Lieferkette im Stahlgeschäft (schematisch)<br />

Material-/Output-Fluss horizontal/vertikal<br />

Lieferant<br />

Produzent<br />

Distributeur<br />

Stahl-Service-Center<br />

<br />

Endkunde<br />

Geschäftsprozesslevel<br />

Produktionslevel<br />

Ressourcenlevel<br />

Ziele der Implementierung/Umsetzung<br />

Leistungskennzahlen (KPI)<br />

Gesamteinnahmen (Total Revenue)<br />

Kundenzufriedenheit (Customer satisfaction)<br />

Umsatz pro Kunde (Sales per customer)<br />

Bruttogewinn (Gross margins)<br />

Vertriebszyklus (Sales Cycle Time)<br />

Personalbestand (Headcount Optimization)<br />

Auftragsabwicklung, Dauer (Quote-to-Order Cycle Time)<br />

Automat. Auftragsweitergabe (No Touch Order)<br />

Kosten pro Auftrag (Cost of per Order)<br />

Rate der vollständigen und rechtzeitigen Lieferungen (Higher OTIF-Rate)<br />

Niedrigere Lagerbestände (Lower Stocks)<br />

Kapazitätsauslastung (Capacity Utilization)<br />

mögliche Verbesserung<br />

10 … 15% Zunahme<br />

10 … 20% besser<br />

10 … 15% höher<br />

5 … 10% höher<br />

25 … 50% schneller<br />

5 … 10% niedriger<br />

30 … 60% Reduktion<br />

30 … 50% stärker<br />

15 … 20% niedriger<br />

20 … 30% höher<br />

10 … 25% Reduktion<br />

10 … 20% höher<br />

Quelle: RCG<br />

kennzahlen (KPI‘s) hauptsächlich beeinflusst<br />

werden können.<br />

Optimierung der Geschäftsprozesse<br />

und S&OP<br />

Hier geht es darum, die Prozesse in den<br />

Kernbereichen des Unternehmens, d. h. Produktion,<br />

Vertrieb und Administration zu<br />

optimieren und nach den Grundsätzen des<br />

Lean Management aufzubauen bzw. umzubauen.<br />

Der sogenannte »Sales & Operational<br />

Planning«-Prozess wird ebenfalls als<br />

Kernprozess betrachtet, da er die Ziele des<br />

Vertriebs und der Produktion auf der<br />

Zeitachse genauer aufeinander abstimmt.<br />

Beide Ansätze werden gerne auch als Vorstufe<br />

zur Digitalisierung genannt.<br />

Smart Maintenance<br />

Manche Unternehmen, speziell in der Stahlbranche,<br />

erkennen noch nicht, welche<br />

Potenziale in der Instandhaltung liegen.<br />

Durch den Aufbau einer Strategie der<br />

Instandhaltung, die wiederrum integraler<br />

Bestandteil der Unternehmensstrategie sein<br />

muss, lassen sich auch in diesem Bereich<br />

Prozesse optimieren und das gebundene<br />

Kapital deutlich reduzieren.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die<br />

europäischen Unternehmen in der Stahlindustrie,<br />

ob Produzent oder Distribution,<br />

auch ohne ein Marktwachstum in Europa und<br />

steigenden Wettbewerbsdruck aus Übersee,<br />

noch genügend Potenziale haben, um ihre<br />

wirtschaftlichen Kennzahlen auf ein zufriedenstellendes<br />

Niveau zurückzuführen. K<br />

« KONTAKT<br />

RCG Research & Consulting<br />

(Deutschland) GmbH<br />

Scheibenstraße 47<br />

40479 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 875789-20<br />

www.rcg-ag.com<br />

(sm 150802341)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


24 K Steel International<br />

Stahldistribution für den Schiffbau<br />

Stahlhandel als Just-in-time-Fertigungspartner<br />

Hamburg (mh). Die Schiffbauindustrie in Deutschland hat in den<br />

vergangenen Jahren die eigene Produktion nach harten Effizienzkriterien<br />

umgebaut. Eine Folge ist, dass sie auch für ihre Zulieferer zum Taktgeber<br />

neuer Entwicklungen geworden ist – insbesondere für den Stahlhandel.<br />

Das wurde auf dem Klöckner-Forum »Mehrwert Maritim« Mitte Mai<br />

in Hamburg deutlich. Denn früher als in anderen Branchen hat die<br />

Stahldistribution im Schiffbau die Rolle des Fertigungspartners<br />

übernommen.<br />

In historischen Zeiten war Holz der Standardwerkstoff<br />

im Schiffbau. Diese Zeiten<br />

sind lange vorbei, seit mehreren Generationen<br />

sind die Werften eng an den Werkstoff<br />

Stahl gebunden. Auch die Fertigungsprozesse<br />

haben sich seit dieser Zeit natürlich entwickelt.<br />

Doch bis in die jüngste Vergangenheit<br />

war die Produktion im Schiffbau geprägt<br />

von veralteten und ineffizienten Fertigungsprozessen.<br />

Der globale Wettbewerb, vor<br />

allem die asiatische Konkurrenz mit ihren<br />

niedrigen Lohnkosten, hat der Branche hierzulande<br />

seit den 1970er-Jahren hart zugesetzt,<br />

viele Werften sind dem Verdrängungswettbewerb<br />

und dem Investitionsstau aufgrund<br />

geringer Margen zum Opfer ge fallen.<br />

Die maritime Industrie – eine Hightech-Branche<br />

Frachtschiffe von der Stange gibt es in Asien. Nach<br />

einem tiefgreifenden Wandel in den vergangenen<br />

Jahrzehnten ist die maritime Industrie in Deutschland<br />

mittlerweile geprägt durch eine moderne,<br />

vielfach auf Hochtechnologieprodukte spezialisierte<br />

Schiffbau- und Schiffbauzulieferindustrie<br />

mit überwiegend starken Positionen im weltweiten<br />

Wettbewerb. Die Branche ist hochgradig<br />

diversifiziert, verfügt über einzigartiges Knowhow<br />

und setzt dieses durch ihre Systemkompetenz<br />

in komplexeste Produkte aus Menschenhand<br />

um. Deutsche Hersteller beliefern anspruchsvollste<br />

Kunden mit der effizientesten und optimalen<br />

technischen Umsetzung ihrer Anforderungen.<br />

Dadurch entstehen deutschlandweit Arbeitsplätze<br />

und Wertschöpfung in strukturschwachen Regionen<br />

an der Küste genauso wie in starken Industriemetropolen.<br />

Die rd. 2.700 Unternehmen der<br />

maritimen Branche – davon rd. 130 Werften –<br />

erwirtschaften einen Gesamtumsatz von jährlich<br />

rd. 17 Mrd. € und beschäftigen etwa 80.000 Mitarbeiter.<br />

Mehr als zwei Drittel der Produktion,<br />

nämlich rd. 70 %, werden exportiert.<br />

Die maritime Branche ist dabei für die Zuliefererindustrie<br />

ein guter Kunde. Pro Jahr verarbeitet<br />

sie Zuliefererprodukte im Wert von rd. 12,8 Mrd. €<br />

– davon entfallen rd. 1,4 Mrd. € auf Stahlprodukte,<br />

weitere rd. 1,2 Mrd. € auf Stahl und Nichteisenmetalle,<br />

rd. 2,3 Mrd. € gehen an den Maschinenbau<br />

(inklusive Motoren).<br />

Schiffbauindustrie hat<br />

tiefgreifenden Wandel hinter sich<br />

Diejenigen Werften, die die große Strukturkrise<br />

der Branche überlebt haben, haben<br />

heute einen tiefgreifenden Wandel hinter<br />

sich. Geschäftsmodelle, Fertigungsprozesse,<br />

Denkwege – alles musste hinterfragt, alles<br />

neu ausgerichtet werden. Um zu überleben<br />

und sogar mit guten Aussichten in die Zukunft<br />

zu gehen, haben sich die Unternehmen<br />

vom Containerschiffbau mehr und<br />

mehr auf den Bau von Spezialschiffen verlegt.<br />

Bekanntestes Beispiel dafür sind die<br />

riesigen Passagierkreuzer der Papenburger<br />

Meyer-Werft, die immer wieder kunstvoll<br />

über die schmale Ems in die Nordsee überführt<br />

werden. Doch auch weniger bekannte<br />

Werften wie die Bremer Lürssen-Werft, die<br />

sich auf Yachten und den militärischen<br />

Schiffbau spezialisiert hat, haben erfolgreich<br />

eine Nische erobert.<br />

Der Umbau der Fertigung im Schiffbau<br />

hat bei den Zulieferern nicht halt gemacht.<br />

Im Gegenteil: »Bei einem Fremdbeschaffungsanteil<br />

von mehr als 75 % bei unseren<br />

Kreuzfahrtschiffen ist unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

in besonderem Maße von unseren<br />

Beschaffungskosten abhängig«, machte<br />

Ralf Sempf, Leiter Materialwirtschaft / Einkauf<br />

der Meyer Werft, deutlich. Der Stahlhandel<br />

spielt unter den rd. 800 Lieferanten,<br />

die die Meyer Werft beim Bau eines Kreuzfahrers<br />

beauftragt, eine besondere Rolle.<br />

Rd. 30.000 t Schiffbaubleche zwischen 5 bis<br />

40 mm werden pro Schiff für den Rumpf<br />

verbaut, der derzeitige Auftragseingang der<br />

Werft repräsentiert einen Gesamtwert von<br />

rd. 5 Mrd. € und Beschaffungsvolumen von<br />

mehr als 300.000 t Stahl.<br />

Stahlhandel ist wesentlicher Teil<br />

gewandelter Fertigungsprozesse<br />

Aufgrund des Wandels der Schiffbauindustrie<br />

ist der Stahlhandel in dieser Branche<br />

früh mit Anforderungen konfrontiert worden,<br />

näher an die Prozesse des Kunden<br />

he ranzurücken. Weil Beschaffung und Produktion<br />

für die Werften kostengünstiger<br />

werden musste, stand auch die Logistikkette<br />

Stahl unter dem Druck, effizienter, passgenauer<br />

und kostengünstiger zu werden.<br />

Die Meyer Werft ist hierzu eine auf lange<br />

Zusammenarbeit angelegte Partnerschaft<br />

mit Klöckner eingegangen. Seit mittlerweile<br />

zehn Jahren betreibt der Stahlhändler ein<br />

Konsignationslager für Schiffbaubleche und<br />

Profile mit mehr als 250 Abmessungen und<br />

Güten direkt am Produktionsstandort – und<br />

liefert direkt in die Fertigung mit einer<br />

garantierten Verfügbarkeit von 100 %.<br />

Vom Einkauf auf Basis der Daten aus der<br />

Produktionsplanung über Terminsicherung,<br />

Zeugnisverwaltung bis hin zur Just-in-time-<br />

Zulieferung: Klöckner übernimmt den gesamten<br />

operativen Part der Beschaffung. Teil<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Steel International K 25<br />

(Foto: Klöckner & Co)<br />

Spannende Zusammenarbeit: Auf dem Maritim-Forum von Klöckner & Co ging es u. a. um die Anforderungen des Schiffbaus an die Stahlzulieferer<br />

(vlnr.: Melanie Graf (Moderation), Sven Koepchen (Vorsitzender der Geschäftsführung, Klöckner & Co Deutschland GmbH), Stefan Clotz (cbtc),<br />

Ralf Sempf (Leiter Materialwirtschaft/Einkauf, Meyer Werft), Dr. Uwe Kessen (Bereichsleiter Zentrale Planung/Technische Koordination,<br />

Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG), Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh, Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen)<br />

der Vereinbarung ist dabei auch eine bestimmte<br />

Umschlagshäufigkeit, die die Meyer<br />

Werft zusagt. Die Entnahme aus dem Lager<br />

geschieht nach dem Pull-Prinzip, fakturiert<br />

wird von Klöckner auf Basis der Entnahmen<br />

des Vormonats und im Verfahren einer offenen<br />

Kalkulation mit vereinbarten Zuschlagsätzen.<br />

Das gemeinsame Modell lohnt sich offenbar<br />

für beide Seiten, denn erst im November<br />

vergangenen Jahres haben die beiden<br />

Unternehmen ihre Partnerschaft um weitere<br />

zehn Jahre verlängert.<br />

Rd. 70.000 t Bleche und 15.000 t Schiffbauprofile<br />

liefert das Duisburger Unternehmen<br />

demnach pro Jahr in die laufende Produktion<br />

der Werft. Teil der verlängerten<br />

Vereinbarung ist auch, dass gemeinsam mit<br />

Klöckner ein Gesamtkonzept für veränderte<br />

Anforderungen entwickelt wird – u. a. sollen<br />

dünnere Schiffsbleche eingesetzt werden.<br />

Als Systemlieferant übernimmt Klöckner<br />

Verantwortung für das Projekt. Die Meyer<br />

Werft profitiert dabei von einer optimierten<br />

Beschaffung und von sinkenden Prozesskosten<br />

etwa bei Einkauf, Verwaltung und<br />

Handling.<br />

Vorbild Automobilindustrie<br />

Bei der Fertigung hat sich der Schiffbau einiges<br />

von den Automobilern abgeguckt: die<br />

sequenzielle Bauweise, das Baukastenprinzip,<br />

die Eintaktung der Zulieferer in die Produktionsprozesse.<br />

Auch die Lürssen-Werft<br />

stellt sich diesem Veränderungsprozess. Seit<br />

2008 wird bei der auf Luxusyachten und Militärschiffe<br />

spezialisierten Werft systematisch<br />

Prozessoptimierung betrieben. »Wir haben<br />

erkannt, dass die Lieferkette ein essenzieller<br />

Bestandteil unserer Prozesse ist und in die<br />

Umstrukturierungen mit einbe zogen werden<br />

muss«, erklärte Dr. Uwe Kessen, Bereichsleiter<br />

Zentrale Planung / Tech nische Koordination<br />

der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG.<br />

Auch für die Bremer Werft hat die Stahlbeschaffung<br />

eine Schlüsselfunktion. Hohe<br />

Bestände und die daraus resultierenden<br />

zusätzlichen Lagerkosten waren aber nicht<br />

zufriedenstellend. Hinzu kamen Unsicherheiten<br />

bei der Qualität der gelieferten Bleche<br />

bzw. bei der Eingangsprüfung. Heute<br />

werden die Bleche in kleineren Paketen<br />

be darfsorientiert gesteuert. Dadurch verringert<br />

sich der Lagerbestand, die Flexibilität<br />

erhöht sich und die Gesamtmenge der<br />

benötigten Bleche lässt sich leichter anpassen.<br />

Die Lagerkosten konnten dabei soweit<br />

reduziert werden, dass die Mehrkosten der<br />

häufigeren Bestellungen in Kauf genommen<br />

werden. »Für uns wird generell der Just-intime-Faktor<br />

immer wichtiger. Wir brauchen<br />

gleichzeitig mehr Flexibilität durch mögliche<br />

Änderungen und müssen uns auf Liefertermine<br />

verlassen können«, fasste Kessen<br />

die Anforderungen an die Lieferanten zusammen.<br />

(sm 150702159) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


26 K Steel International<br />

China bringt alle gegen sich auf<br />

Paris. Die globale Stahlindustrie wehrt sich nun gemeinsam gegen die Stahlpolitik Chinas und<br />

die immensen Ausfuhren, die die Industrien der Empfängerländer empfindlich schädigen.<br />

Lange Zeit haben Stahlindustrien rund<br />

um den Globus die hohen Exporte aus China<br />

beklagt. Nun endlich haben sie sich zu -<br />

sammengefunden und gemeinsam Forderungen<br />

erhoben. Während einer Sitzung des<br />

Stahlkomitees der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(OECD) Anfang Mai 2015 in Paris<br />

äußerten Stahlverbände aus Europa, Amerika<br />

und Asien ihren Unmut und kritisierten<br />

die hohen Subventionen Chinas und die<br />

staatliche Kontrolle der Industrie.<br />

Alle sind sich einig: Vor dem Hintergrund<br />

des weltweit nachlassenden Wirtschaftswachstums<br />

haben die hohen Überkapazitäten<br />

der chinesischen Stahlerzeuger die internationalen<br />

Stahlmärkte und die Handelsströme<br />

bereits signifikant destabilisiert.<br />

Bereits vor diesem Treffen hatten Stahlverbände<br />

aus Europa, den USA, Kanada, Mexiko<br />

und Lateinamerika die kürzlich vorgestellte<br />

neue chinesische Stahlpolitik Chinas<br />

an den Pranger gestellt. Ihnen ist vor allem<br />

die geplante Reform der Industrie ein Dorn<br />

im Auge, die offenbar mit anhaltend hohen<br />

Subventionen und einer staatlichen Steuerung<br />

der Kapazitäten einhergeht.<br />

Risaburo Nezu, Vorsitzender des OECD-<br />

Stahlkomitees, forderte die Organisation mit<br />

Nachdruck auf, sich intensiv um die Beseitigung<br />

der Wettbewerbsverzerrungen zu<br />

kümmern. Anderenfalls würden nur staatlich<br />

subventionierte Stahlerzeuger überleben<br />

und private, sehr effizient arbeitende<br />

Unternehmen untergehen.<br />

Stahlverbände, wie EUROFER, das American<br />

Iron and Steel Institute, Alacero und<br />

Canacero, betonten die Wichtigkeit dieses<br />

Themas. Sie forderten die einzelnen Regierungen<br />

auf, alle Möglichkeiten zu nutzen,<br />

um gegen die Überkapazitäten in China zu<br />

protestieren und sich für faire Handelsbedingungen<br />

einzusetzen.<br />

Sie verlangten auch, dass die Welthandelsorganisation<br />

WTO Ende 2016 China nicht<br />

als Marktwirtschaft anerkennt und jedes<br />

einzelne Mitgliedsland gegen dieses Vorhaben<br />

votiert. Nur so könnten die betroffenen<br />

Nationen auch weiterhin Maßnahmen<br />

gegen Dumpingimporte aus China durchsetzen<br />

und die geschädigten Industrien<br />

zumindest etwas schützen. Chinas Überkapazitäten<br />

sollen sich auf bis zu 425 Mill. t<br />

belaufen. Wie der Stahlsektor des Landes<br />

zeige, sei China weit davon entfernt, eine<br />

Marktwirtschaft zu sein, sagte Nezu.<br />

(sm 150802280)<br />

Chinas Stahlerzeuger nutzen jede Chance in Lateinamerika<br />

Santiago. Hohe Importe aus dem Reich der Mitte schädigen die Stahlerzeugung und den Stahlhandel<br />

in den lateinamerikanischen Staaten und verursachen hohe Arbeitslosenzahlen.<br />

Die Lage der lateinamerikanischen<br />

Stahlerzeuger verschärft sich. Anhaltend<br />

hohe Importe aus China lähmen nach Angaben<br />

des lateinamerikanischen Stahlverbands<br />

Alacero nicht nur die heimische Produktion<br />

und den Handel mit Stahlerzeugnissen, sondern<br />

wirken sich auch negativ auf die Be -<br />

schäftigtenzahlen aus.<br />

In den ersten fünf Monaten 2015 steigerten<br />

die chinesischen Erzeuger ihre Fertigstahlexporte<br />

nach Lateinamerika im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum um 12 % auf<br />

3,8 Mill. t. Das sind 9,5 % aller weltweiten<br />

Ausfuhren von insgesamt 39,5 Mill. t. Nur<br />

Südkorea führte mit einem Anteil von<br />

13,3 % noch mehr Stahl aus China ein.<br />

Den dritten Platz belegt Vietnam mit<br />

8,9 %.<br />

Ein Ende der hohen Ausfuhren aus China ist<br />

nicht in Sicht. Das Land kämpft weiterhin<br />

gegen hohe Überkapazitäten und eine sinkende<br />

Inlandsnachfrage. Aufgrund der<br />

hohen Exporte werden Entlassungen in den<br />

heimischen Werken vermieden. Weltweit<br />

lieferte China von Januar bis Ende Mai 2015<br />

30 % mehr Fertigstähle aus.<br />

Für die Chinesen war Brasilien in diesem<br />

Zeitraum das wichtigste Exportland innerhalb<br />

Lateinamerikas. Es nahm 18 % aller<br />

Einfuhren beziehungsweise 671.000 t auf.<br />

Nach Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador,<br />

Nicaragua, Costa Rica und Panama<br />

gingen insgesamt 572.000 t oder 15 %,<br />

nach Chile 526.000 t bzw. 14 %.<br />

Verglichen mit den Importen von Januar<br />

bis Mai 2014 steigerte Argentinien im<br />

Berichtszeitraum die Einfuhren von Fertigstahl<br />

aus China um 420 %. Es folgen die<br />

Dominikanische Republik mit 192 %, Kuba<br />

mit 155 % und Mexiko mit 66 %. Indes verringerte<br />

Paraguay die Importe um 37 %,<br />

Kolumbien um 15 % und Peru um 5 %.<br />

62 % beziehungsweise 2,3 Mill. t aller<br />

chinesischen Fertigstahlexporte nach Lateinamerika<br />

waren Flachstähle, darunter vor<br />

allem Feinbleche, legierte Bandstähle, feuerverzinkte<br />

Erzeugnisse und kaltgewalzte<br />

Bänder. Zusätzlich erreichten 1,3 Mill. t<br />

Langstähle, wie Walzdraht und Stäbe, die<br />

Region. (sm 150802296)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


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28 K Steel International<br />

Stahlmarkt Tschechien und Slowakei<br />

Mit Optimismus nach vorn<br />

Ostrava (Be). Die Märkte in Tschechien und der Slowakei entwickeln sich<br />

künftig immer besser. »Langsam werden die Stahlproduzenten<br />

<br />

die die Produzenten aus beiden Ländern vertritt.<br />

Neben dem Stahl ist in der Stahlhochburg<br />

Ostrava Eishockey besonders wichtig.<br />

Schließlich haben in diesem Sport die Tschechen<br />

schon immer in der Weltspitze mitgespielt.<br />

Der einheimische Klub HC aus dem<br />

Ortsteil Vitkovice, der eine feste Größe in<br />

der tschechischen Liga ist, bietet auf seiner<br />

Website für seine Fans bereits die Dauerkarten<br />

für die kommende Saison an.<br />

Auf dem Stahlmarkt bietet sich derzeit in<br />

Tschechien und der Slowakei ein eher<br />

durchwachsenes Bild: Die Stahlhersteller<br />

haben bis Ende Mai rd. 2,3 Mill. t produziert<br />

– das waren 0,5 % weniger als noch zwölf<br />

Monate zuvor. Im Mai konnte man allerdings<br />

wieder eine starke Wachstumsdelle<br />

sehen. Hier waren die Volumina um 6 %<br />

rückläufig, so die Statistiken der Weltstahlorganisation<br />

worldsteel. In der Slowakei<br />

erhöhte sich die Produktion um 6,8 % auf<br />

etwas mehr als 2 Mill. t. Im Mai mussten die<br />

Unternehmen einen herben Rückgang um<br />

11,3 % verkraften. Übrigens reagiert Vitkovice<br />

Steel a.s. auf die Situation auf den<br />

Stahlmärkten und wird laut Insiderberichten<br />

Teile seiner Produktion anpassen.<br />

»Trotzdem wächst der Optimismus«, sagte<br />

Dr. Jaroslav Raab, Vorsitzender der Bran-<br />

<br />

die Interessen der Stahlkocher in Tschechien<br />

und der Slowakei gemeinsam vertritt. Die<br />

meisten Rückgänge haben sich zumindest<br />

verringert, so der Branchenfunktionär, der<br />

nochmal einen kurzen Blick ins vergangene<br />

Jahr warf. »Die Einnahmen der Unternehmen<br />

sind zwar im Vergleich zum Vorjahr um<br />

5,4 % rückläufig gewesen«, sagte er. »Doch<br />

haben viele Unternehmen trotzdem ihre<br />

Gewinne gesteigert, weil die Arbeitskosten<br />

und die Ausgaben für Materialien geringer<br />

geworden sind«, unterstrich er.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Konjunktur in<br />

Europa verbessere sich wieder, was auch die<br />

tschechischen Unternehmen spürten. »Im<br />

laufenden Jahr dürften die Verkäufe weiter<br />

wachsen«, glaubt Raab. Die Nachfrage aus<br />

der Automobilbranche werde wohl weiter<br />

größer werden. Darüber hinaus werde es<br />

auch neue Impulse aus der Bauwirtschaft<br />

geben.<br />

»Damit unsere Konkurrenzfähigkeit er -<br />

halten bleibt, müssen sich unbedingt die<br />

Steuern verringern sowie die Ausgaben für<br />

Investitionen in umweltverträglichere Ma -<br />

schinen«, führte der Manager weiter aus. In<br />

Zahlen: Die tschechischen Hersteller haben<br />

in den vergangenen drei Jahren etwa<br />

10 Mrd. tschechische Kronen (370 Mill. €)<br />

für solche Investitionen ausgegeben. Bis<br />

zum Jahr 2020 sollen es dann bis zu 37 Mrd.<br />

Kronen (1,4 Mrd. €) sein.<br />

Wichtig ist also, dass die Hersteller – trotz<br />

einiger Rückschläge – wieder optimistisch<br />

nach vorne schauen und im vergangenen<br />

Jahr positive Ergebnisse in den Bilanzen verbucht<br />

haben. WS/SE/ mh (sm 150802320) K<br />

L STEEL TICKER<br />

RESTRUKTURIERUNGSPROZESS<br />

IN BOCHUM<br />

Bochum. Nach mehr als 100 Jahren Edelstahlproduktion<br />

hat Outokumpu im Juni sein Stahlwerk<br />

in Bochum heruntergefahren.<br />

Die Schließung des Stahlwerks in Bochum<br />

sowie die Einstellung der Flüssigphase in Krefeld<br />

Ende 2013 seien wesent liche Elemente des Re -<br />

strukturierungsprozesses bei Outokumpu. Damit<br />

realisiert der Edelstahlhersteller wichtige Synergien<br />

aus dem Zusammenschluss mit Inoxum. Die<br />

Aktivitäten sind Beleg für eine grundlegende<br />

Trendwende, heißt es. So beziffern sich die po -<br />

sitiven finanziellen Auswirkungen durch das<br />

He r unterfahren des Bochumer Werks auf mehr<br />

als 30 Mill. € / a ab 2016. Schon in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2015 werde mit Einsparungseffekten<br />

in Höhe von rd. 20 Mill. € gerechnet.<br />

Die Schließung des Stahlwerks in Bo chum ist<br />

Teil des gesamt europäischen Restrukturierungsprogramms<br />

von Outokumpu, das die Einspa -<br />

rung von 100 Mill. € bis Ende 2017 zur Vorgabe<br />

hat.<br />

Deutschland spielt mit rd. 2.500 Mitar beitern<br />

auch künftig eine zentrale Rolle für das finnische<br />

Unternehmen: Mit dem Krefelder Kaltwalz werk,<br />

das erstklassige, maßgefertigte Werkstoffe für<br />

anspruchsvolle Endkundensegmente produziert,<br />

sowie mit den Werken in Benrath, Dahlerbrück<br />

und Dillenburg verfügt der Stahlkonzern in<br />

Deutschland über eine starke Präsenz.<br />

Zur weiteren Stärkung des Standorts Krefeld<br />

werden dort im Rahmen der Verlagerung der<br />

Ferritproduktion von Düsseldorf- Benrath nach<br />

Krefeld bis zum kommenden über 100 Mill. € in<br />

das Kaltwalzzentrum selbst und zusätzlich in ein<br />

neues Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

investiert. Nach der für 2016 beschlossenen und<br />

bereits kommunizierten Werksschließung in Düsseldorf-Benrath<br />

werde die Outokumpu Nirosta in<br />

Deutschland mit drei leistungsstarken Werken in<br />

Krefeld, Dahlerbrück und Dillenburg aufgestellt<br />

sein, zu denen es klare Standortbekenntnisse<br />

gebe, hieß es.<br />

K<br />

SE/ (sm 150802267)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


L STEEL TICKER<br />

KEINE ANTI-DUMPING-MASSNAHMEN<br />

IN GUATEMALA<br />

Santiago. Im Gegensatz zu vielen anderen lateinamerikanischen Staaten<br />

erhebt Guatemala keine Einfuhrzölle auf Billigstahlimporte aus China.<br />

Dabei waren die Walzstahleinfuhren aus dem Reich der Mitte in den<br />

ersten neun Monaten des Jahres 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 46 %<br />

gestiegen. Der lateinamerikanische Stahlverband Alacero versteht diese<br />

Haltung nicht und befürchtet die Vernichtung vieler Arbeitsplätze in der<br />

Region. Die Dachorganisation forderte erneut alle südamerikanischen<br />

Nationen auf, die von der Welthandelsorganisa tion (WTO) beschlossenen<br />

Maßnahmen zu ergreifen und sich gegen den unfairen Wettbewerb aus<br />

China zu wehren. Eine Erklärung für die Haltung Guatemalas gab der<br />

Stahlverband nicht. Der Stahl erzeuger Ternium International Guatemala<br />

SA hatte bereits im Dezember 2013 die hohen Importe aus China beklagt,<br />

erst seit März 2014 befasste sich das Wirtschaftsministerium des Landes<br />

mit diesem Thema.<br />

K<br />

<br />

Kibi(CH)/SE/mh/WS (sm 150802214)<br />

ARCHITEKT DONALD WEXLER GESTORBEN<br />

Palm Springs. Der amerikanische Architekt Donald Wexler ist mit 89<br />

Jahren gestorben. Er galt in der Branche als Pionier der Fertighauskonstruktion<br />

aus Stahl. Seine zahlreichen Entwürfe trugen ihm den Namen<br />

»Man of Steel« ein. Der 1926 in South Dakota geborene Architekt entwickelte<br />

bereits kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nachhaltige<br />

Häuser aus Leichtbaustahl und Glas, die nicht nur funktional, sondern<br />

auch sehr ästhetisch sind. Kunden wie Frank Sinatra, Walt Disney, Leonardo<br />

DiCaprio und Dinah Shore waren beeindruckt von den anmutigen<br />

Häusern und dem unverwechselbaren Stil.<br />

Wexler entwickelte seine Wahlheimat Palm Springs zum beliebten Lifestyle-Wohngebiet<br />

in der Wüste. Er schuf Häuser, die auch heute noch auf<br />

dem Markt äußerst beliebt sind. Seine Bauten sind dank des Einsatzes von<br />

Leichtbaustahl und Glaswänden von beeindruckender Helligkeit. Der Architekt<br />

kreierte aber nicht nur Eigenheime, sondern auch Schulen und Banken<br />

sowie das Hauptterminal des internationalen Flughafens in Palm Springs. K<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kibi (Jp)/mh/WS/SE/ (sm 150802285)<br />

US-UNTERNEHMEN IN CHINA ZÖGERLICH<br />

München. Mehr als 30 % der in China ansässigen US-Konzerne wollen<br />

2015 ihre Investitionen nicht verstärken. Trotz der derzeitigen Zurückhaltung<br />

bleiben die meisten Unternehmen aber mittelfristig zuversichtlich.<br />

Das geht aus dem »China Business Climate Survey Report« hervor,<br />

für den die internationale Managementberatung Bain & Company<br />

gemeinsam mit AmCham China, der amerikanischen Handelskammer in<br />

China, rd. 500 Unternehmen befragt hat.<br />

Nach einem wirtschaftlich schwachen Jahr 2014 in China wuchs das<br />

Bruttoinlandsprodukt um 7,4 % und verzeichnete damit den geringsten<br />

Anstieg seit 1990. Der Umsatz der US-Unternehmen in China legte nicht<br />

mehr so stark zu wie in den Boomjahren. So haben 2014 lediglich 60 %<br />

der Befragten ihre Einnahmen gegenüber 2013 gesteigert, während die<br />

der restlichen Unternehmen auf Vorjahresniveau stagnierten oder sogar<br />

zurückgingen. Als nicht profitabel beschreiben 29 % der US-Unternehmen<br />

ihr Engagement in der Volksrepublik. Ihre Investitionen in China vorerst<br />

nicht ausdehnen wollen 31 % – einen derart hohen Wert hat es seit 2009<br />

nicht gegeben. Begründet wird dies u.a. mit den steigenden Arbeitskosten<br />

und der unklaren Regulierungslage.<br />

www.bain.de<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong><br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802266)


30 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

FORSCHUNGSPREIS FÜR<br />

INNOVATION BEI HIGHTECH-STAHL<br />

Linz. Der Technologie- und Industriegüterkonzern<br />

voestalpine verlieh kürzlich erstmals den<br />

mit 12.000 € dotierten voestalpine Stahlforschungspreis.<br />

Unter den 18 Bewerbern ging<br />

Ronald Schnitzer als Sieger hervor: Der FuE-Leiter<br />

des Fachbereichs Fülldraht und Stabelektrode<br />

der voestalpine Böhler Welding Austria GmbH<br />

überzeugte mit seiner Dissertation »Structure-<br />

Properties Relationship of a Stainless Maraging<br />

Steel«. Für einen neuen hochfesten Hightechstahl<br />

hat Schnitzer Zusammenhänge zwischen<br />

atomarer Struktur und Eigenschaften des Werkstoffes<br />

erforscht. Die Auszeichnung wird künftig<br />

alle zwei Jahre in Kooperation mit der Montanuniversität<br />

Leoben und der Austrian Society for<br />

Metallurgy and Materials (ASMET) an junge<br />

Akademiker aus Wissenschaft und Wirtschaft (bis<br />

35 Jahre) vergeben, die herausragende Arbeiten<br />

zum Thema Stahl liefern.<br />

www.voestalpine.com<br />

K<br />

/<br />

WS/SE/ mh (sm 150802218)<br />

POLEN FÖRDERT SCHLESIEN<br />

Warschau. Polen hat ein regionales Investitionsprogramm<br />

für Schlesien präsentiert, das auch für<br />

Stahlunternehmen interessant sein kann. Wie die<br />

polnische Premierministerin Ewa Kopacz erklärte,<br />

geht es u.a darum, in dieser Region Infrastrukturprojekte<br />

zu fördern. Schlesien ist ein altes, historisch<br />

gewachsenes Kohle- und Industriezentrum<br />

und gilt für das Land als strategisch wichtig.<br />

Unternehmen, die sehr viel Energie verbrauchen,<br />

sollen von der Verbrauchssteuer befreit werden<br />

– so lautet ein weiterer Ansatz, mit dem Polen die<br />

Region unter stützen will. Der Wert des gesamten<br />

Programms liegt bei mehreren Mrd. €. »Wir setzen<br />

auf Polens Industrie sowie auf die polnischen<br />

Unternehmen«, sagte Regierungschefin Ewa<br />

Kopacz.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802327)<br />

MARKTWIRTSCHAFTSSTATUS<br />

FÜR CHINA IN FRAGE GESTELLT<br />

Düsseldorf. Ende Juni 2015 fand in Brüssel der<br />

EU-China-Gipfel statt. China hatte bereits im Vorfeld<br />

des Treffens eine Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus<br />

durch die Europäische Union<br />

gefordert. Ein breites Bündnis aus Industriebranchen<br />

(darunter Drahtseile, Guss, Keramik, Nichteisenmetalle,<br />

Papier, Solar, Stahl, Stahlrohre sowie<br />

Stahlflanschen) reagierte mit einer Warnung vor<br />

massiven Nachteilen für die europäische Industrie,<br />

sollte der Status vorzeitig verliehen werden.<br />

Das Industriebündnis sieht sich zunehmend mit<br />

gedumpten und subventionierten Niedrigpreisen<br />

aus China konfrontiert. Um den notwendigen<br />

Schutz gegen solche Importe zu gewährleisten,<br />

müssten Instrumente gegen unfaire Handelspraktiken<br />

dringend erhalten bleiben, hieß es. Wenn<br />

China 2016 der Marktwirtschaftsstatus zuerkannt<br />

würde, hätte dies eine Schwächung dieser Maßnahmen<br />

zur Folge.<br />

China ist aus Sicht des Industriebündnisses<br />

keine Marktwirtschaft. Die chinesische Wirtschaft<br />

ist gekennzeichnet durch massive staatliche Eingriffe.<br />

Die EU hat fünf Kriterien festgelegt, die<br />

kumulativ erfüllt sein müssen, damit einem Land<br />

der Marktwirtschaftsstatus zuerkannt werden<br />

kann. Die Industriegemeinschaft fordert eindringlich,<br />

dass die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus<br />

für China durch die EU nur bei Einhaltung<br />

aller festgelegten Kriterien erfolgt. Bisher sei dies<br />

nicht der Fall. Im Wettbewerb mit Drittlandanbietern<br />

müsse soweit wie möglich Chancengleichheit<br />

hergestellt oder es müssten zumindest grobe<br />

Auswüchse von Wettbewerbsverzerrungen eingedämmt<br />

werden.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802328)<br />

US-PRODUZENT SETZT AUF<br />

EDELSTAHL-BLANKSTAHL<br />

Düsseldorf. North American Stainless (NAS),<br />

USA, eine Tochter der spanischen Acerinox-<br />

Gruppe, hat die SMS group mit der Lieferung<br />

eines 20-Rollen-Kaltwalzwerks und einer Blankglühlinie<br />

beauftragt. NAS errichtet in Ghent im<br />

Bundesstaat Kentucky moderne und leistungsfähige<br />

Produktionsanlagen für blankgeglühtes Edelstahlband<br />

in den USA. Die Anlageneinrichtungen<br />

zeichnen sich insbesondere durch eine hohe<br />

Effizienz, Flexibilität und Produktqualität aus.<br />

Die Produktionskapazität der Anlagen beträgt<br />

95.000 t/a. Die Inbetriebnahme wird Anfang 2017<br />

erwartet.<br />

Mit der Investition steigt NAS in die Produktion<br />

von blankgeglühtem Edelstahl ein, für den es in<br />

den USA einen Markt mit stabilem Wachstum gibt<br />

und in den momentan zu einem Teil importiert<br />

wird. Das kaltgewalzte Edelstahlband mit der<br />

Ober flächenqualität BA zeichnet sich durch eine<br />

spiegelnd glänzende Erscheinung aus. Typische<br />

An wendungsgebiete sind Haushaltsgeräte und<br />

Küchenutensilien. Zudem wird das Material in<br />

vielen weiteren Bereichen eingesetzt, wo neben<br />

den Materialeigenschaften von Edelstahl hochwertige,<br />

glänzende Oberflächen gefordert sind,<br />

z.B. in der Medizintechnik oder im Transportwesen.<br />

Die neuen Anlagen werden sowohl austenitische<br />

Güten als auch ferritische Güten herstellen<br />

(AISI 200-, 300- und 400-Serien). Das Endmate rial<br />

ist zwischen 600 und 1.350 mm breit und zwischen<br />

0,15 und 1,5 mm dick. Die Blankglühlinie<br />

werde die leistungsstärkste in den USA sein, hieß<br />

es in einer Pressemitteilung des Anlagenbauers<br />

SMS group.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802265)<br />

MODERNISIERTE BLOCKWALZ-<br />

LINIE BEI ACCIAIERIE VENETE<br />

Camin. Der italienische Stahlerzeuger Acciaierie<br />

Venete S.p.A. hat die von Primetals Technologies<br />

modernisierte Blockwalzlinie im Werk Camin<br />

abgenommen. Primetals hatte ein neues Blockwalzgerüst<br />

inklusive Nebenanlagen in die bestehende<br />

Linie integriert. Ergebnis ist eine nun über<br />

den gesamten Walzprozess deutlich höhere Querschnittsreduktion<br />

und verbesserte Qualität der<br />

Endprodukte. Zusätzliche Verarbeitungsschritte,<br />

z. B. Schmieden, werden teilweise überflüssig.<br />

Die Italiener fertigen pro Jahr rd. 1,5 Mill. t Stäbe<br />

und Profile aus Kohlenstoff- und Qualitätsstahl.<br />

Nun können auch Stahlgsorten erzeugt<br />

werden, wie sie Hersteller von Automobilen oder<br />

Windturbinen fordern. Primetals Technologies ist<br />

ein Joint Venture von Mitsubishi Heavy Industries<br />

und Siemens.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

Kibi(Jp)/mh/WS/SE/ (sm 150802287)<br />

ORTUNGSSTEUERUNG MACHT<br />

FERTIGUNG EFFIZIENTER<br />

Düsseldorf. US-amerikanische Fertigungsunternehmen<br />

haben oft zu wenig Einblick in die<br />

laufende Fertigung, um Prozesse zu optimieren.<br />

Das ergab die Smart-Manufacturing-Technologies-Studie<br />

2014 von Ubisense, einem Anbieter<br />

automatisierter Steuerungsinstrumente. Abbhilfe<br />

können automatisierte Steuerungsmechanismen<br />

auf Basis von Echtzeit-Informationen schaffen.<br />

Die Autoren beziffern den wirtschaftlichen Nutzen<br />

ortungsgesteuerter Fertigungslösungen auf mehrere<br />

Mill. USD. Bei der Studie wurden über 250<br />

Produktions-, Planungs- und Qualitätsverantwortliche<br />

in amerikanischen Betrieben unterschiedlicher<br />

Branchen befragt.<br />

http://bit.ly/1vpRUPm<br />

/<br />

(sm 150201541)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Steel International K 31<br />

L STEEL TICKER<br />

ZULIEFERERZERTIFIKAT ERHALTEN<br />

London. Tata Steel, Europas zweitgrößter Stahlhersteller, hat im zweiten<br />

Jahr in Folge das »Supplier Quality Excellence Process« (SQEP)-Zertifikat in<br />

Gold und damit die höchste Zuliefererzertifizierung von Caterpillar für seine<br />

globale Versorgung mit Kettenplattenprofilen erhalten. Mit der SQEP-<br />

Auszeichnung würdigt Caterpillar die Qualität verschiedener interner Prozesse<br />

über die gesamte Lieferkette für Kettenplattenprofile hinweg – an gefangen<br />

von der Stahlherstellung in Scunthorpe über das Werk für Spezialprofile<br />

in Skinningrove (beides in England) bis hin zum Vertriebsteam in den<br />

USA. Tata Steel hat im vergangenen Jahr eine Lieferperformance von beinahe<br />

100 % bei mehr als 200.000 Stabstählen erzielt, die direkt an verschiedene<br />

Caterpillar-Standorte in den USA, Asien, Kanada, Brasilien und England<br />

geliefert wurden.<br />

WS(JP)/SE/mh (sm 150702188)<br />

HILFERUF AUS LATEINAMERIKA<br />

Santiago. Der lateinamerikanische Stahlverband Alacero hat die Regierungen<br />

der Region zur tatkräftigen Unterstützung aufgefordert. Die Politiker<br />

müssten nun endlich etwas gegen die un fairen Handelspraktiken aus China<br />

unternehmen und Arbeitsplätze in der heimischen Stahlindustrie sichern.<br />

Gegenwärtig ist Lateinamerika Chinas zweitgrößter Exportmarkt. Rd. 10 %<br />

aller Ausfuhren landen in dieser Region: im Jahr 2014 waren es mehr als<br />

9 Mill. t Stahl. Dies verkraftet die heimische Stahlindustrie nicht. Einige Stahlunternehmen<br />

sind bereits insolvent, andere haben Modernisierungen auf Eis<br />

gelegt. Alle leiden unter rückläufigen Erträgen. Zwar haben die regionalen<br />

Stahlerzeuger entsprechend der Em pfehlungen der Welthandelsorganisation<br />

WTO ihren Regierungen bereits Antidumpingmaßnahmen vorgeschlagen.<br />

Viele von ihnen werden aber noch geprüft und können deswegen nicht<br />

durchgesetzt werden. Nun sollen die Regierungen die schwebenden Verfahren<br />

schneller bearbeiten.<br />

kibi(JP)/SE/WS (sm 150702185)<br />

VOD-ANLAGE FÜR FUXIN SPECIAL STEEL<br />

Düsseldorf. Nachdem die SMS Group im vergangenen Jahr das Edelstahlwerk<br />

bei Fujian Fuxin Special Steel (Teil der Formosa Plastics Corpora tion) in<br />

Zhangzhou, China, erfolgreich in Betrieb genommen hatte, fand im Februar<br />

nun die Inbetriebnahme der von SMS Mevac gelieferten Duplex-VOD-X-eed-<br />

Anlage statt, die im Rahmen der Ausbauphase des Edelstahlwerks errichtet<br />

wurde. Mit Hochfahren der Analge sollen vor allem hochwertige ferritische<br />

Edelstähle mit geringen Kohlenstoffanteilen (z. B. 409L für Auspuffanlagen<br />

in Kraftfahrzeugen, für Wärmetauscher oder Transformatorengehäuse oder<br />

430LX für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie) sowie superferritische<br />

Edelstähle hergestellt werden, hieß es in einer Pressemitteilung der SMS<br />

Group. Durch die vergleichsweise große Kapazität von 150 t, für die diese<br />

Behandlungsanlage ausgelegt ist, kann die Produktion energetisch effizienter<br />

und wirtschaftlicher ablaufen als bei Anlagen mit kleineren Schmelzgewichten.<br />

SMS Mevac in Essen ist das Kompetenzzentrum für VOD-Technik<br />

innerhalb der SMS group. Für dieses Projekt wurde ein Teil der Ausrüstung<br />

lokal durch SMS Siemag Technology (Beijing) Co., Ltd. geliefert.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS/mh/SE (sm 150601969)<br />

GSI-JAHRESBERICHT 2014 VERÖFFENTLICHT<br />

Duisburg. Die GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH<br />

(GSI mbH) hat ihren Jahresbericht 2014 veröffentlicht und gibt darin einen<br />

aktuellen Gesamtüberblick über die Kompetenzen und Leistungen des Unternehmens,<br />

der kooperierenden Einrichtungen und der Auslandsniederlassungen.<br />

Für das abgelaufene Geschäftsjahr verzeichnet die GSI mbH rd. 1,236<br />

Mill. Unterrichteinheiten und rd. 18.700 Lehrgangsteilnehmer. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr sind die Anzahl der verzeichneten Unterrichteinheiten und der<br />

Teilnehmer leicht gestiegen. Die Gesamtleistung des Unternehmens beläuft<br />

sich auf insgesamt 49 Mill. €. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insgesamt 1,1<br />

Mill. € zur Verbesserung der Ausbildungseinrichtungen investiert.<br />

www.gsi-slv.de<br />

K<br />

/<br />

WS(CH)/SE/ (sm 150802215)<br />

GELEBTE INTEGRATION BEI THYSSENKRUPP<br />

Essen. Bei ThyssenKrupp MillServices & Systems, einem Unternehmen der<br />

Business Area Materials Services, wird nach Mitteilung des Unternehmens<br />

die Integration von Menschen mit Handicap ge lebt. Rd. 180 schwerbehinderte<br />

Mitarbeiter sind bei den Experten für stahlwerksnahe Dienstleistungen<br />

beschäftigt. Das entspricht einer Quote von knapp 10 % und liegt damit<br />

deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Beschäftigungsanteil von<br />

5 %. K<br />

WS(CH)/SE/ mh (sm 150802242)<br />

Mehr Performance.<br />

Beim Sägen und Härteste Arbeitsbedingungen in Maschinenbau<br />

und Stahlhandel: große<br />

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Sägen. Lager. Mehr.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


32 K Branchenbericht<br />

Robotik und Automation<br />

in guter Verfassung<br />

Verband: Einsatz bedeutet keinen Abbau von Jobs<br />

Frankfurt (kv). Die Maschinenbaubranche Robotik und Automation<br />

wächst weiter zügig. Nach 9 % Umsatzplus im vergangenen Jahr rechnet<br />

der zuständige Fachverband für 2015 mit einem Anstieg von 5 % – eine<br />

Vorhersage, die nach den Ergebnissen der Vorjahre eher als vorsichtig zu<br />

bezeichnen ist.<br />

»Robotik und Automation haben eine<br />

goldene Zukunft«, sagt Hans-Dieter Baumtrog,<br />

Vorstandvorsitzender der Fachgemeinschaft<br />

Robotik + Automation im Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA), mit nicht zu übersehendem Selbstbewusstsein.<br />

Vor einem Jahr hatte der Se -<br />

nior Vice President der ATS Automation<br />

Tooling Systems GmbH, Winnenden, für<br />

2014 einen Umsatzanstieg von 7 % angekündigt.<br />

Tatsächlich gelangen die genannten<br />

9 % und damit ein Rekordergebnis von<br />

11,4 Mrd. €. Baumtrog: »Aufgrund unserer<br />

robusten Auftragseingänge werden wir<br />

auch im laufenden Jahr auf Wachstumskurs<br />

bleiben: Unsere Umsatzprognose für 2015<br />

lautet plus 5 %. Die Aussichten sind also<br />

gut, dass wir bis zum Jahresende die Marke<br />

von 12 Mrd. € Branchenumsatz erreichen.«<br />

Nach den bisher vorliegenden Zahlen hat<br />

sich der Auftragseingang in den ersten vier<br />

Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

weiter um 11 % erhöht. Vor allem aus dem<br />

Ausland seien vermehrt große Aufträge für<br />

Systeme und Anlagen gekommen.<br />

»<br />

Robotik und Automation<br />

haben eine goldene Zukunft.<br />

Hans-Dieter Baumtrog<br />

Vorstandsvorsitzender der Fachgemeinschaft<br />

Robotik + Automation im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

Volkswirtschaft braucht starken<br />

industriellen Kern<br />

Baumtrog nennt als Gründe für das Wachstum<br />

der relativ jungen Maschinenbaubranche:<br />

»Weltweit setzt sich die Erkenntnis<br />

durch, dass ein starker industrieller Kern<br />

unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche<br />

Positionierung einer Volkswirtschaft<br />

ist. Robotik und Automation liefern die notwendigen<br />

innovativen Lösungen und garantiert<br />

hohe Qualitätsstandards, sichere Produkte,<br />

hohe Produktivität und für Verbraucher<br />

erschwingliche Preise.« Nach aktuellen<br />

Zahlen des Internationalen Roboterverbandes<br />

IFR seien die weltweiten Lieferungen<br />

von Industrierobotern jährlich zuletzt mit<br />

einem Plus von 27 % in die Höhe geschnellt.<br />

Mehr als 225.000 Stück wurden neu installiert.<br />

»Während die Zuwächse in Europa mit<br />

4 % moderat und in Amerika mit 8 % be -<br />

trächtlich waren, explodierten sie in Asien:<br />

42 % mehr Einheiten wurden 2014 installiert<br />

als im Vorjahr«, so Baumtrog. Das liege<br />

vor allem an China, dem weltgrößten Robotermarkt.<br />

Fast 56.000 Einheiten wurden hier<br />

aufgestellt. Zum Vergleich: In Deutschland<br />

kamen 20.000 Industrieroboter hinzu. Doch<br />

China begnüge sich nicht damit, Roboter<br />

einzusetzen. Klare Strategie der chinesischen<br />

Regierung sei es, selbst ein starkes<br />

und innovatives Roboterland zu werden. Die<br />

chinesischen Hersteller lieferten 2014 be -<br />

reits 16.000 Einheiten – Tendenz steigend.<br />

Die Automobilindustrie bleibt nach Angaben<br />

des VDMA mit Abstand der größte Kunde<br />

für Robotik und Automation. Von 2010<br />

bis 2014 weitete sie ihren Bestand an Industrierobotern<br />

am Standort Deutschland um<br />

15 % aus, und zwar auf insgesamt knapp<br />

92.000 Einheiten. Baumtrog: »Doch sollte<br />

dies kein Anlass für eine neue Welle der<br />

Automationsangst sein, denn im gleichen<br />

Zeitraum erhöhte die Automobilindustrie<br />

ihre Beschäftigtenzahl um 10 %: 775.000<br />

Menschen waren dort 2014 beschäftigt.«<br />

Das zeige, dass die Substitutionswirkung der<br />

Robotik und Automation überschätzt werde.<br />

Unterschätzt hingegen werde der starke<br />

Effekt einer Ergänzung der menschlichen<br />

Arbeitskraft durch »die unermüdlichen ma -<br />

schinellen Helfer«. Baumtrog versucht eine<br />

anschauliche Schilderung: »Dieser Effekt<br />

steht im Mittelpunkt eines neuen Kapitels,<br />

das nun aufgeschlagen wird: die direkte<br />

Zusammenarbeit von Mensch und Roboter.<br />

Waren beide bislang strikt durch Schutzzäune<br />

getrennt, so werden die Roboter nun fit<br />

gemacht für die direkte und sichere Interaktion<br />

mit den menschlichen Werkern. Damit<br />

können sich beide auf ihre jeweiligen Stärken<br />

konzentrieren: der Roboter auf Kraft<br />

und Wiederholgenauigkeit, der Mensch auf<br />

Fingerspitzengefühl, situative Intelligenz<br />

und Flexibilität. Dabei werten die Roboterassistenten<br />

die menschliche Arbeit eher auf,<br />

als sie zu ersetzen, etwa indem ergonomisch<br />

belastende Tätigkeiten vermehrt auf Roboter<br />

übertragen werden. Außerdem werden<br />

in den kommenden Jahren viele Mitarbeiter<br />

in Ruhestand gehen, sodass die Kunst eher<br />

darin besteht, die Belegschaft durch entsprechende<br />

Neueinstellungen auf dem derzeitigen<br />

Niveau zu halten. Fakt ist: Durch die<br />

Roboterassistenten kann die Arbeitskraft<br />

der Menschen länger erhalten und der Fachkräftemangel<br />

gemildert werden.«<br />

Mehr Arbeitsplätze in der Branche<br />

Der Erfolg der deutschen Robotik und Automation<br />

spiegelt sich auch im Ausbau der<br />

Beschäftigung in der Branche selbst wider.<br />

2014 arbeiteten dort fast 52.000 Menschen<br />

– ein Anstieg von 3 %. »Aufgrund der zu -<br />

nehmenden Bedeutung der Robotik und<br />

Automation im industriellen, professionellen<br />

und privaten Bereich, gehen wir von weiteren<br />

deutlichen Beschäftigungssteigerungen<br />

in den kommenden Jahren aus«, so Baumtrog.<br />

Fachverbands-Geschäftsführer Patrick<br />

Schwarzkopf verweist darauf, dass Deutschland<br />

zu den »starken Roboter-Einsatzländern«<br />

zählt. Auf 10.000 Arbeitsplätze im<br />

Verarbeitenden Gewerbe seien hierzulande<br />

282 Industrieroboter im Einsatz, so die Be -<br />

rechnungen der IFR. Nur Korea (437 Indus-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Branchenbericht K 33<br />

trieroboter) und Japan (323) kommen auf<br />

eine höhere Roboterdichte. Und trotz des<br />

starken Industrierobotereinsatzes steigt die<br />

Zahl der Beschäftigten in Deutschland kontinuierlich:<br />

Um fast 20 % erhöhte sich der<br />

Roboterbestand zwischen 2010 und 2014<br />

auf 176.000 Einheiten. Parallel hierzu wuchs<br />

die Zahl der Erwerbstätigen nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamts um 1,6 Mill.<br />

auf 42,58 Mill. Allein im deutschen Maschinen-<br />

und Anlagenbau seien in den letzten<br />

fünf Jahren hunderttausend neue Arbeitsplätze<br />

entstanden; von 901.000 im Mai<br />

2010 auf aktuell 1.008.000 Beschäftige<br />

(März 2015).<br />

Positive Wirkungen auf<br />

die Beschäftigung<br />

Die positiven Wirkungen der Automation auf<br />

die Beschäftigung und die Arbeitswelt seien<br />

inzwischen mehrfach durch renommierte<br />

Studien belegt worden, betont Schwarzkopf.<br />

Die im Februar 2015 erschienene Studie<br />

»Robots at Work« von Georg Graetz (Universität<br />

Uppsala) und Guy Michaels (London<br />

School of Economics) untersuchte den Effekt<br />

eines vermehrten Einsatzes von Industrierobotern<br />

im Zeitraum von 1993 bis 2007 auf<br />

die wirtschaftliche Entwicklung von 17 Ländern.<br />

Ergebnis: Im Schnitt seien gut 10 %<br />

des BIP-Wachstums und 15 % der Produktivitätsgewinne<br />

auf den vermehrten Robotereinsatz<br />

zurückgegangen. Schwarzkopf: »Das<br />

ist in etwa vergleichbar mit der Wirkung der<br />

Dampfmaschine in der industriellen Revolution.«<br />

Gleichzeitig hätten die Autoren im<br />

Untersuchungszeitraum keinen Rückgang<br />

der Gesamtbeschäftigung gefunden, sondern<br />

einen Anstieg der Löhne. Dies lasse den<br />

Rückschluss zu, dass der technische Fortschritt<br />

menschliche Arbeit aufgewertet habe.<br />

Die Studie des IFR »Positive Impact of<br />

Robotics on Employment« differenziere die<br />

unterschiedlichen Wirkmechanismen der<br />

»<br />

Ein starker industrieller Kern ist unabdingbare<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Positionierung<br />

einer Volkswirtschaft. Robotik und Automation<br />

liefern die notwendigen innovativen Lösungen.<br />

Hans-Dieter Baumtrog<br />

Industrierobotik auf die Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze. Ergebnis: Pro eingesetztem<br />

Roboter würden drei bis fünf neue Arbeitsplätze<br />

im Verarbeitenden Gewerbe geschaffen.<br />

Durch die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

würden Arbeitsplätze auch in<br />

Hochlohnländern gesichert. Ein großes<br />

Potenzial zur Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

sehe die Studie in der Herstellung anspruchsvoller<br />

Massenprodukte, wie Tablets und<br />

Smartphones, die ohne Robotereinsatz nicht<br />

möglich wäre.<br />

Kritik an Bankstudie<br />

Sehr kritisch dagegen geht Schwarzkopf mit<br />

einer Studie der Direktbank ING-DiBa um.<br />

Deren Volkswirte hatten im April 2015 eine<br />

Untersuchung »Die Roboter kommen – Folgen<br />

der Automatisierung für den deutschen<br />

Arbeitsmarkt« veröffentlicht. Ihre Fehleinschätzung,<br />

so Schwarzkopf: 59 % der un -<br />

tersuchten Arbeitsplätze (insgesamt 18 Mill.<br />

Jobs) seien durch Automatisierung in<br />

Deutschland bedroht. Die Studie überschätze<br />

das Potenzial von<br />

Technologien, wie<br />

Kochrobotern,<br />

humanoiden Hotelrobotern<br />

und Paketauslieferungsdrohnen.<br />

Die Autoren<br />

vermischten Digitalisierung,<br />

Automatisierung<br />

und Robotisierung<br />

– allesamt unterschiedliche Konzepte<br />

– und prognos tizieren beispiels weise,<br />

dass 1,9 Mill. von 2,15 Mill. Büro- und<br />

Sekretariatskräften robotisiert würden. Auf<br />

die Quantifizierung neu entstehender<br />

Arbeitsplätze verzichteten die Autoren<br />

dagegen. Auch eine aktuelle Studie im Auftrag<br />

des Bundesarbeitsministeriums widerspreche<br />

den Aussagen der ING-DiBa: Nach<br />

Überprüfung des Automatisierungspotenzials<br />

von Tätigkeiten – anstatt von Berufen<br />

– wiesen nicht mehr als 12 % der Arbeits-


34 K Branchenbericht<br />

plätze ein Profil mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit auf.<br />

Das Fazit von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles laute: »Der<br />

digitale Strukturwandel fordert uns neue Antworten ab. Aber er<br />

überfordert uns nicht.« Dazu Baumtrog: »Diese Aussage unterstreichen<br />

wir.«<br />

Zurück zum vergangenen Jahr: Die Exporte der Branche stiegen<br />

um 10 % und er reichten einen Anteil von 55 %. Damit hat sich der<br />

Trend steigender Ausfuhren fortgesetzt. Insbesondere die Lieferungen<br />

nach China, dem größten Exportmarkt für Robotik und Automation,<br />

haben stark zugenommen. China benötigt nach den Erläuterungen<br />

Baumtrogs Automatisierungstechnik, um in technologisch<br />

anspruchsvolle Marktsegmente vorzudringen und hohe Qualitätsstandards<br />

zu erfüllen. Die Exporte nach Nordamerika, dem zweitgrößten<br />

Absatzmarkt, haben sich ebenfalls weiter erhöht. Durch die<br />

Modernisierung ihrer Produktion gewinne der Industriesektor in den<br />

USA an Wettbewerbsfähigkeit und verfolge damit die Strategie,<br />

Produktion von Billiglohnländern zurückzugewinnen. In einigen<br />

euro päischen Ländern löste sich 2014 der Investitionsstau, wodurch<br />

die Exporte in diese Region wieder angestiegen seien. Auch vom<br />

Inlandsmarkt gingen Wachstumsimpulse aus. Er stieg um 8 %.<br />

Alle drei Teilbranchen mit Rekordergebnis<br />

Von den drei Teilbranchen der Branche konnte die Industrielle Bildverarbeitung<br />

mit ihren Anwendungen von der optischen Qualitätsinspektion<br />

bis hin zur Mautkontrolle den größten Zuwachs im vergangenen<br />

Jahr erreichen. Sie legte um 16 % zu und erreichte<br />

ein Umsatzvolumen von 1,9 Mrd. €. Das »maschinelle Sehen« sei<br />

unabdingbar für höhere Qualität, bessere Prozesse und mehr Sicherheit.<br />

Der Umsatz des zweiten Bereichs (Integrated Assembly Solutions,<br />

also Komponenten und Systeme für die Montage- und Handhabung)<br />

erhöhte sich um 8 % auf 6,2 Mrd. €. Hochproduktive,<br />

präzise und qualitativ hochwertige Montageprozesse seien weltweit<br />

gefragt. Auch die Robotik, der dritte Bereich, dehnte ihren Umsatz<br />

um 7 % auf 3,3 Mrd. € aus. »Damit haben alle drei Teilbranchen von<br />

Robotik und Automation neue Rekordumsätze erzielt«, kann Baumtrog<br />

mit Genugtuung feststellen. (sm 150802283)<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

MARKTPLATZ AUTOMATICA<br />

München. Das weltgrößte Angebot an Robotik, Montageanlagen und<br />

industriellen Bildverarbeitungssystemen präsentiert sich auf der Fachmesse<br />

AUTOMATICA, die alle zwei Jahre in München von der dortigen Messegesellschaft<br />

durchgeführt wird. Sie sieht sich als die führende Plattform für<br />

Innovationen zur Automatisierung von Produk tionsprozessen. Die 7. Internationale<br />

Fachmesse für Automation und Mecha tronik findet vom 21. bis<br />

24. Juni 2016 statt. Zur AUTOMATICA 2014 kamen 34.493 Besucher aus<br />

über 100 Ländern.<br />

www.automatica-munich.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS(Jp) (sm 150802284)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Branchenbericht K 35<br />

MASSIVUMFORMER VERGABEN<br />

OTTO-KIENZLE-PREIS<br />

Hagen. Dipl.-Ing. Vera Wirths hat den Otto-<br />

Kienzle-Preis 2015 erhalten. Der Industrieverband<br />

Massivumformung zeichnete die Mitarbeiterin<br />

des Instituts für Eisenhüttenkunde der RWTH<br />

Aachen am 18. Juni auf seiner Jahrestagung in<br />

Lünen aus. Vera Wirths bekam die mit 5.000 €<br />

dotierte Auszeichnung für ihre umfangreichen<br />

Forschungsarbeiten zum Thema »Schmiedestähle<br />

mit verbesserter Betriebsfestigkeit durch verformungsinduzierte<br />

Phasenumwandlung« (TRIP-<br />

Stahl). »Unsere Unternehmen werden von den<br />

praxisnahen Forschungsergebnissen profitieren.<br />

Dies führt zu einer Verbesserung des Leichtbaupotenzials<br />

und letztlich zu einem Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber konventionellen Stählen und<br />

den neuen Gusseisenwerkstoffen und Aluminiumstrukturen«,<br />

sagte Dr.-Ing. Frank Springorum,<br />

Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes<br />

Massivumformung, bei der Preisverleihung.<br />

Außerdem hat der Industrieverband Massivumformung<br />

drei Stipendien zur Nachwuchsförderung<br />

vergeben. Die mit jeweils 4.000 € dotierten Stipendien<br />

gingen an Studenten der Werkstoffwissenschaft<br />

und Werkstofftechnik mit der Vertiefungsrichtung<br />

Umformtechnik, des Maschinenbaus,<br />

der Fertigungstechnologie bzw. Produktion<br />

und Umformmaschinen. Mit den Auszeichnungen<br />

und Preisgeldern will der Industrieverband Massivumformung<br />

insbesondere junge Wissenschaftler<br />

ermutigen, weiterhin im Bereich der Massivumformung<br />

zu arbeiten.<br />

K<br />

WS(CH)/SE/mh (sm 150802264)<br />

FACHVERBAND BAUT<br />

LEISTUNGSPORTFOLIO AUS<br />

Düsseldorf. Auf seiner diesjährigen Ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung präsentierte der<br />

FDBR e.V., Traditionsverband des deutschen Anlagenbaus,<br />

seine neue Strategie – und damit die<br />

Antwort der Mitgliedsunternehmen auf die Energiewende.<br />

Diese spielte auch im Grußwort von<br />

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin eine wichtige<br />

Rolle. »Eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche<br />

Energieversorgung ist eine zentrale<br />

Bedingung für unsere Industrie. Und diese ist das<br />

Fundament für Wachstum, Wohlstand und Be -<br />

schäftigung. Wir werden auch in Zukunft fossile<br />

Energieträger brauchen, die gemeinsam mit den<br />

Erneuerbaren zur Versorgungssicherheit beitragen.<br />

Großes Potenzial hat auch die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung, für deren Ausbau NRW vor kurzem eine<br />

Bundesratsinitiative gestartet hat.«<br />

Im Anschluss an die Ministerrede hob FDBR-<br />

Vorstandsvorsitzender Jörg Klasen hervor: »Die<br />

Fachkompetenz in den Zielbranchen Energie, Um -<br />

welt und Prozessindustrie ist seit Gründung des<br />

Verbands unsere Stärke. Diese Leistung bleibt<br />

unangetastet die Basis für den künftigen Erfolg<br />

des FDBR. Doch im Hinblick auf die stagnierende<br />

Kraftwerkssparte ist es nötig, neue Zielbranchen<br />

zu identifizieren.« Tatsächlich hat die Orientierung<br />

der Mitgliedsunternehmen in Richtung Chemie<br />

und Petrochemie bereits begonnen.<br />

Kern des Ausbaus des FDBR-Leistungsportfolios<br />

ist, die Dienstleistungsangebote verstärkt dem<br />

Mittelstand und dessen Kunden nahezubringen.<br />

Gerade der Mittelstand hat sich in den letzten<br />

Jahren vom unterstützenden Marktbegleiter zum<br />

Motor der deutschen Industrie entwickelt. Entsprechend<br />

ist es der Anspruch des FDBR, sich bei<br />

diesen wichtigen Herstellern und Anbietern von<br />

Dienstleistungen als kompetenter Ansprechpartner<br />

zu positionieren. Darüber hinaus sollen die<br />

Verbandsmitglieder in neue Märkte begleitet und<br />

der Gang über die Landesgrenzen hinaus ge -<br />

schafft werden.<br />

www.fdbr.de<br />

K<br />

/<br />

WS(CH)/SE/mh (sm 150802292)<br />

DVSEXPO<br />

Nürnberg, 15. – 17. September 2015<br />

Bild: Jan Hosan, EWM AG<br />

Der weltweit einzigartige Expertentreff der<br />

Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik<br />

Besuchen<br />

Sie uns<br />

www.dvs-expo.com<br />

Gesamtveranstaltung:<br />

Veranstalter:


36 K <br />

Zur Lage der Stahlrohrund<br />

Stahlflanschenindustrie<br />

Interview mit Frank Harms, Geschäftsführer<br />

der Branchenverbände für Stahlrohre und -flanschen<br />

Düsseldorf. Die deutschen Hersteller von Stahlrohren und Stahlflanschen<br />

behaupten sich auf den Weltmärkten. Hauptabsatzbranchen beider<br />

Industrien sind die Öl- und Gasindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau,<br />

der Automotivesektor, die chemische- und Elektroindustrie sowie der<br />

Kraftwerksbau. Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. und der Fachvereinigung Stahlflanschen e.V., gibt eine<br />

Einschätzung zu Lage und Perspektiven beider Branchen.<br />

(Foto: Xxx)<br />

Frank Harms<br />

Die deutschen Stahlrohrhersteller produzieren<br />

nahtlose warmgefertigte Stahlrohre,<br />

»kleine« geschweißte Stahlrohre<br />

bis 16“ Außendurchmesser, geschweißte<br />

Großrohre mit Außendurchmessern über<br />

406,4 mm sowie nahtlose und geschweißte<br />

Präzisionsstahlrohre. Die in Deutschland<br />

ansässigen Hersteller von Stahlflanschen<br />

fertigen geschmiedete, gepresste oder nahtlos<br />

gewalzte, gebogene und abbrennstumpfgeschweißte<br />

Flansche sowie aus Flachstahl<br />

gestanzte, gebrannte oder aus gewalztem<br />

oder geschmiedetem Stahl durch spanabhebende<br />

Bearbeitung gefertigte Stahlflanschen.<br />

Herr Harms, zunächst zur Stahlrohrindustrie,<br />

wie ist der Start ins Jahr 2015 gelaufen?<br />

Es kommt wieder mal darauf an, aus<br />

welcher Perspektive man den Markt sieht.<br />

Global gesehen ist auf dem Stahlrohrmarkt<br />

nicht viel passiert. Die Weltstahlrohrproduktion<br />

hat aufgrund des Ölpreisverfalls den<br />

erwarteten Dämpfer erhalten, ist aber nicht<br />

eingebrochen. Vor allem in Nordamerika,<br />

aber auch in Mittel- und Südamerika ging<br />

die Nachfrage insbesondere nach nahtlosen<br />

Bohrrohren aus Stahl merklich zurück. In<br />

Japan war die Stahlrohrproduktion ebenfalls<br />

stark rückläufig.<br />

Die Stahlrohrproduktion in der EU liegt<br />

nochmals unter dem Vorjahreswert, was vor<br />

dem Hintergrund des schon schwachen Vorjahres<br />

besonders enttäuschend ist. In anderen<br />

Regionen sehen wir jedoch weiteres<br />

Produktionswachstum. So lag die Produktion<br />

in China im ersten Quartal über dem<br />

Vorjahreswert. Auch die Produktion in der<br />

GUS hat zugelegt, wobei die Produzenten<br />

in Russland erhebliche Marktanteile von den<br />

Herstellern in der Ukraine gewinnen konnten.<br />

Wie hat sich die Stahlrohrproduktion in<br />

Deutschland entwickelt?<br />

Die deutsche Stahlrohrproduktion lag im<br />

ersten Quartal insgesamt über dem Vorjahreswert.<br />

Bei Betrachtung der Produktion<br />

nach Rohrsorten zeigt sich jedoch ein sehr<br />

heterogenes Bild. Die Nahtlosrohrproduktion<br />

war rückläufig, insbesondere wegen<br />

der wie erwartet schwachen Nachfrage<br />

nach OCTG-Produkten. Der Einbruch der<br />

Rohölpreise von über 100 USD auf teilweise<br />

unter 50 USD mit der daraufhin gedrosselten<br />

Bohrtätigkeit der Energiekonzerne muss<br />

noch im Markt umgesetzt werden. Der Ex -<br />

port nahtloser Bohrrohre war zu Jahresbeginn<br />

deutlich geringer als in den Vorjahren.<br />

In den Erdölförderländern wurden Lagerbestände<br />

abgebaut, was sich in einer schwächeren<br />

Bestelltätigkeit ausdrückte. Den<br />

Scheitelpunkt dieser Entwicklung könnten<br />

wir inzwischen gesehen haben. Die Produktion<br />

kleiner geschweißter Stahlrohre lag<br />

knapp über dem Vorjahresniveau. Auch die<br />

Großrohrproduktion lag im ersten Quartal<br />

über den Vorjahreswerten, allerdings nur<br />

deshalb, weil im Vorjahr die Beschäftigung<br />

in diesem Sektor äußerst schwach war. Auch<br />

im laufenden Jahr ist die Auslastung der<br />

Großrohrhersteller bisher nicht zufriedenstellend.<br />

Sehen Sie globale Trends und verstärken<br />

sich diese womöglich noch?<br />

Bei Betrachtung der Entwicklung der<br />

Weltstahlrohrproduktion nach Regionen<br />

zeigt sich, dass Europa seit dem Boomjahr<br />

2008 keine gute Entwicklung aufweist.<br />

Während die Stahlrohrproduktion in China<br />

nahezu ungebremst wächst und auch die<br />

Produzenten der GUS stark zulegen konnten,<br />

weisen andere Regionen der Welt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


K 37<br />

Stahlrohrproduktion 2008 bis 2014 nach Regionen<br />

90<br />

80<br />

70<br />

+92%<br />

60<br />

in Mill. t<br />

50<br />

40<br />

30<br />

+3%<br />

20<br />

10<br />

–26%<br />

+27%<br />

–7%<br />

–9%<br />

–7%<br />

0<br />

EU GUS Nordamerika Lateinamerika Fernost<br />

(ohne China)<br />

China<br />

Rest<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

moderate Schwankungen nach oben und<br />

unten aus. Eine Ausnahmeerscheinung im<br />

leider negativen Sinne ist die Entwicklung<br />

der Stahlrohrindustrie in der EU. Eine um gut<br />

ein Viertel schrumpfende Produktion zeigt<br />

deutlich, dass an den Rahmenbedingungen<br />

für unsere Industrie in Europa etwas nicht<br />

stimmt.<br />

Welche Bedingungen müssen auf den<br />

Prüfstand?<br />

Wir haben es in Europa mit sehr unterschiedlichen<br />

Problemen zu tun. Die Kosten<br />

für Energie sind hier um gut zwei Drittel<br />

höher als in den USA. Das ist ein Standortfaktor,<br />

der nicht für die Beibehaltung oder<br />

gar die Ausweitung der Produktion bei uns<br />

spricht. Wir bekennen uns zu den hier geltenden<br />

Umweltstandards. Wenn diese allerdings<br />

nicht in allen Regionen gleichermaßen<br />

gefordert werden oder deren Umsetzung in<br />

anderen Ländern subventioniert wird, werden<br />

europäische und deutsche Unternehmen<br />

auf der Kostenseite zusätzlich benachteiligt.<br />

Zudem belasten handelspolitische<br />

Restriktionen die Hersteller in der EU nach<br />

wie vor. Die Handelssanktionen gegen den<br />

Iran und gegen Russland haben natürlich zu<br />

Absatzverlusten auf diesen Märkten geführt,<br />

für die es keine Kompensation gab. Zusätzlich<br />

führen derartige Maßnahmen zu einer<br />

Entfremdung von diesen Märkten. Wie be -<br />

fürchtet, haben Lieferanten aus Drittländern<br />

in vielen Fällen umgehend unsere Positionen<br />

in diesen Ländern eingenommen. Ob nach<br />

einem Auslaufen der Sanktionen der ur -<br />

sprüngliche Zustand ohne Weiteres wieder<br />

hergestellt werden kann, ist noch nicht ab -<br />

sehbar.<br />

Ein gerade für die Stahlrohrindustrie wichtiger<br />

Punkt wäre die Schließung einer Lücke<br />

in der europäischen Zollgesetzgebung.<br />

Europa ist wohl die einzige Region der Welt,<br />

in der der Kontinentalschelf nicht zum durch<br />

handelspolitische Maßnahmen geschützten<br />

Gebiet gehört. Lieferungen aus Drittländern<br />

in diese küstennahe Region unterlaufen<br />

daher regelmäßig bestehende Schutzmaßnahmen,<br />

zum Schaden unserer Industrie.<br />

Das war kein Thema, solange es keine nennenswerte<br />

Offshore-Wind- und Bohraktivitäten<br />

in diesen Gebieten gab. Inzwischen<br />

verlieren wir hier erhebliche Liefermengen<br />

an Drittländer, eben gerade bei eigentlich<br />

zollrechtlich geschützten Produkten. Um<br />

weitere Schäden für EU-Hersteller durch<br />

gedumpte Einfuhren über den Kontinentalschelf<br />

zu vermeiden, muss eine Anpassung<br />

des EU-Zollrechtes erfolgen. Dies sollte zu -<br />

letzt im Rahmen der allgemeinen Modernisierung<br />

der handelspolitischen Instrumente<br />

der EU erfolgen. Die Kommission konnte zu<br />

diesem Gesamtpaket jedoch keinen Beschluss<br />

herbeiführen, sodass nun versucht<br />

wird, diesen Fehler im EU-Zollrecht separat<br />

zu beheben.<br />

Einen klaren Standpunkt vertreten wir<br />

bezüglich der Frage, ob China der Status<br />

einer Marktwirtschaft zuerkannt werden<br />

sollte. Die Antwort ist ein klares Nein. Es gibt<br />

fünf Kriterien, die ein Land erfüllen muss,<br />

um den Marktwirtschaftsstatus zu erhalten.<br />

China erfüllt zwei davon. Zum Beispiel werden<br />

Patentschutz und Meinungsfreiheit in<br />

China zumindest anders definiert als in<br />

Marktwirtschaften üblich. In China werden<br />

Unternehmen zudem vielfach nach wie vor<br />

wie Staatsbetriebe gelenkt und subventioniert.<br />

Es gibt auch keinen Automatismus,<br />

der, wie teilweise kolportiert, nach WTO-<br />

Beitritt und nach einer gewissen Wartezeit<br />

jedem Land diesen Status garantiert. Sollte<br />

China der Marktwirtschaftsstatus dennoch<br />

zuerkannt werden, würden die derzeit von<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


38 K Special:<br />

der EU als notwendig erachteten handelspolitischen<br />

Schutzmaßnahmen ausgehebelt<br />

und viele europäische Industrien würden<br />

geschädigt. Die WV Stahlrohre und die<br />

<br />

meinsam mit anderen Industrien mit einer<br />

Presse erklärung zu diesem Thema geäußert.<br />

Weitere Initiativen dazu sind geplant.<br />

EU-Stahlrohrproduktion und Auslastung<br />

in 1.000 t<br />

ASME 2012 - Titel u Register.indd 1<br />

Die Kompendien der gängigen<br />

Flanschennormen nach DIN/EN und ASME.<br />

28.000<br />

24.000<br />

20.000<br />

16.000<br />

12.000<br />

8.000<br />

4.000<br />

0<br />

Nicht zuletzt müssen auch innerhalb der EU<br />

alle Maßnahmen auf den Prüfstand, die zu<br />

Wettbewerbsverzerrungen führen. Dazu<br />

gehören Verstaatlichungen von Betrieben in<br />

manchen EU-Ländern ebenso wie Subventionen,<br />

z. B. für Energiekosten. Hier müssen<br />

zumindest europaweit gleiche Standards<br />

nicht nur gesetzt sondern auch beachtet<br />

werden.<br />

Die Behebung der auf diesen Gebieten<br />

bestehenden Schieflagen würde gerade der<br />

deutschen Industrie helfen, ihre eigentlich<br />

starke Position auf den Märkten zu behaupten.<br />

Die Umsetzung der bestehenden Regelungen<br />

wäre auch eine wichtige Voraussetzung<br />

zur Schließung der sich immer weiter<br />

öffnenden Schere zwischen Stahlrohrproduktion<br />

und Kapazitätsauslastung in der EU.<br />

Kommen wir zu den Herstellern von<br />

Stahlflanschen. Wie sieht es hier aus?<br />

Die Flanschenindustrie bildet mit ihrer<br />

Struktur die Vielfalt der Produkte ab, wie in<br />

der Einleitung schon beschrieben. Neben<br />

Massenherstellern, die vor allem Normflansche<br />

produzieren und ihre Produkte überwiegend<br />

über den Handel vertreiben, hat<br />

sich eine ganze Reihe von Anbietern am<br />

Markt etabliert, die sich auf Sonderanfertigungen<br />

und Kleinmengen spezialisiert<br />

2000 2005 2007 2009 2014<br />

Produktion geschweißt, inkl. Großrohre<br />

Produktion nahtlos<br />

Auslastung geschweißt 34 %<br />

Kapazität geschweißt, inkl. Großrohe<br />

Kapazität nahtlos<br />

Auslastung nahtlos 63 %<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

haben. Die Märkte für Stahlflansche sind<br />

vielfach die gleichen, die auch die Stahlrohrindustrie<br />

beliefert. Obwohl es sich um<br />

zwei sehr unterschiedliche Produkte handelt,<br />

gibt es schon von daher viele Gemeinsamkeiten,<br />

im Guten wie im Schlechten.<br />

Nach einem bereits etwas schwächeren Vorjahr<br />

verlief auch hier der Start in das neue<br />

Jahr verhalten. Besonders das Exportgeschäft<br />

in Richtung USA hat gelitten.<br />

Die Produktion von Stahlflanschen in<br />

Deutschland lag im Jahr 2014 mit rd. 74.000 t<br />

um 2,8 % unter dem Vorjahreswert. Die<br />

zweite Jahreshälfte fiel dabei deutlich schwächer<br />

aus als das erste Halbjahr. Die Umsätze<br />

hielten sich besser, sie lagen um nur 0,3 %<br />

unter dem Vorjahresniveau. Seit dem Jahr<br />

2010 konnte der Inlandsabsatz der Verbandswerke<br />

annähernd konstant gehalten werden.<br />

Der Umsatz ging dabei jedoch um 16 % zu -<br />

rück. Der Auslandabsatz zeigte eine andere<br />

Entwicklung. Er ging in diesem Zeitraum<br />

deutlicher zurück, wobei die Exportumsätze<br />

geringere Abschläge ausweisen. Der starke<br />

Zuwachs der erzielten Kilopreise weist auf<br />

einen höheren Anteil von Flanschen aus<br />

nichtrostenden Stählen im Exportgeschäft hin.<br />

Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

zwischen Stahlflanschen- und Stahlrohrindustrie?<br />

Es gibt zunächst natürlich viele Gemeinsamkeiten.<br />

Konjunkturelle Schwankungen<br />

und Entwicklungen von Rohstoff- und Vormaterialpreisen<br />

sind für beide Industrien<br />

gleichermaßen interessant und werden über<br />

die Geschäftsstelle ebenso beobachtet und<br />

dargestellt wie die Entwicklungen auf den<br />

wesentlichen Abnehmermärkten. Beide<br />

Industrien sind in technischen und kaufmännischen<br />

Arbeitskreisen organisiert und arbei-<br />

<br />

Nutzen Sie unsere Grafiken<br />

für Ihre Präsentationen.<br />

Alle Grafiken über<br />

Stahlrohre finden Sie zum<br />

Download auf unserer<br />

Website unter<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: K 39<br />

<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. (WVSR)<br />

bündelt die Interessen der deutschen Stahlrohrhersteller<br />

und vertritt diese gegenüber Politik,<br />

Wirtschaft und Öffentlichkeit. Handelspolitische<br />

und sonstige internationale Interessen werden<br />

über die Mitgliedschaft im europäischen Dachverband<br />

der Stahlrohrindustrie, European Steel Tube<br />

Association (ESTA), abgedeckt. Gegründet wurde<br />

die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. im Jahr<br />

<br />

Die Fachvereinigung Stahlflanschen e.V. ist ein Verband<br />

von Unternehmen, deren Produktionsprogramm<br />

die Herstellung oder Verarbeitung von<br />

Stahlflanschen umfasst. Sie bündelt die Interessen<br />

der Mitgliedsfirmen und vertritt diese gegenüber<br />

Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die Fachvereinigung<br />

besteht seit fast 90 Jahren. Bisher sind nur<br />

ten aktiv auf den Gebieten Normung und<br />

technische Regelsetzung mit. Deutlich<br />

unterschiedlich sind natürlich die Umsatzgrößen.<br />

Aufgrund des höheren Umsatzvolumens<br />

ist die Stahlrohrindustrie europaweit<br />

stärker verbandlich organisiert und auch in<br />

handelspolitischen Themen engagiert.<br />

Eine Besonderheit der Stahlflanschenindustrie<br />

ist, dass über den Verband die<br />

sogenannten Flanschenkataloge herausgegeben<br />

werden. Das sind umfangreiche<br />

Kompendien der gängigen Flanschennormen<br />

nach DIN/EN und ASME. Sie werden<br />

mit viel Aufwand vom technischen Ausschuss<br />

der Fachvereinigung auf dem neuesten<br />

Stand gehalten und sind für Händler,<br />

Verarbeiter und Konstrukteure gleichermaßen<br />

wertvolle Arbeitshilfen. Der DIN/EN-<br />

Katalog wurde soeben komplett aktualisiert<br />

und neu aufgelegt. Der ASME-Katalog wird<br />

derzeit aktualisiert und voraussichtlich zum<br />

Ende des dritten Quartals als Neuauflage<br />

herausgegeben.<br />

Kann man einen einheitlichen Ausblick<br />

für beide Industrien geben?<br />

Im Grunde ja. Die gesunkenen Rohölund<br />

Erdgaspreise sind derzeit für beide<br />

2009 im Rahmen einer Fusion. Gründungsmitglieder<br />

waren die Fachvereinigung Präzisionsrohrwerke<br />

e.V., der Stahlrohrverband e.V. und Mitglieder<br />

des Verbandes der freien Rohrwerke e.V.<br />

Die Verbandsgeschichte der Gründungsverbände<br />

reicht teilweise über 100 Jahre zurück. Vorsitzender<br />

der WV Stahlrohre e.V. ist Andreas Denker, Vorstand<br />

für den Bereich Industrie der Vallourec Gruppe.<br />

Geschäftsführer des Verbandes ist Frank Harms.<br />

deutsche Unternehmen vertreten, die Mitgliedschaft<br />

in der Fachvereinigung steht jedoch grundsätzlich<br />

allen Herstellern in der EU offen. Vorsitzender<br />

des Vorstandes der FVSF ist Peter Behrend,<br />

Flanschenwerk Bebitz GmbH. Vorsitzender des<br />

technischen Ausschusses ist Tilo Wagner. Geschäftsführer<br />

der Fachvereinigung ist Frank Harms.<br />

Industrien problematisch. Die schwierige<br />

Lage der betroffenen Abnehmerbranchen<br />

wirkt sich auf beide Industrien aus. Beide<br />

Industrien profitieren dagegen, mindestens<br />

in Teilbereichen, von den positiven konjunkturellen<br />

Effekten der niedrigeren Energiepreise,<br />

zum Beispiel durch einen verbesserten<br />

Auftragszulauf aus dem Maschinenund<br />

Anlagenbau. Die Abnehmerbranchenstrukturen<br />

sind jedoch nicht völlig kongruent,<br />

so ist aus Sicht der Hersteller von<br />

Stahlflanschen der derzeit starke Sektor<br />

Automotive unterrepräsentiert. Die Abwertung<br />

mancher Währungen in Osteuropa<br />

und Asien macht beiden Industrien gleichermaßen<br />

zu schaffen. Allerdings ist gleichzeitig<br />

der Euro gegenüber dem Dollar schwächer<br />

geworden, was wiederum Exporte<br />

nach Übersee für beide Industrien begünstigt.<br />

Insgesamt gehen wir davon aus, dass<br />

nach einem schwierigen Jahr 2015 ein<br />

erfreulicheres Jahr 2016 folgen wird.<br />

« KONTAKT<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564-131<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

(sm 150802331)<br />

Fachvereinigung Stahlflanschen e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564245<br />

www.flanschenverband.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


40 K Special:<br />

Rohre blitzschnell sägen und entgraten<br />

Hochleistungssägezentrum RASACUT MXS nun mit neuem Kurzrohr-Entgratsystem<br />

Schwerte. Das Hochleistungssägezentrum RASACUT MXS der RSA cutting<br />

systems GmbH gibt es nun mit einem neuen Entgratsystem für kurze<br />

Rundrohre ab 25 mm bis 500 mm Länge, das eine Ausbringung von bis zu<br />

7.000 Stück / h ermöglicht. Gesägt und entgratet werden Rohrdurchmesser<br />

von 4 bis 50 mm im Einzelschnitt und von 4 bis 20 mm im Dreifachschnitt –<br />

und das mit hoher Genauigkeit.<br />

Das Sägezentrum RASACUT MXS mit<br />

Kurzrohr-Entgratsystem ist durch einen vollautomatischen<br />

Prozessablauf, schnellstes<br />

Rüsten sowie sehr kurze Nebenzeiten ge -<br />

kennzeichnet. Die zentrische Spannung der<br />

Werkstücke unterstützt den Einsatz von Sä -<br />

geblättern – auch aus Vollhartmetall – mit<br />

kleinem Durchmesser, hoher Drehzahl und<br />

dennoch langer Standzeit. Diese erhöhen<br />

die Längengenauigkeit der Sägeabschnitte<br />

und reduzieren die Werkzeugkosten deutlich,<br />

denn Sägeblätter mit kleinem Durchmesser<br />

arbeiten präziser und sind preiswerter.<br />

Zu sammen mit der hohen Ausbringung<br />

werden somit extrem niedrige Schnittkosten<br />

erzielt. Dabei arbeitet das neue Sägezentrum<br />

mit hoher Präzision, denn es sind<br />

Längen toleranzen der gesägten Rohrabschnitte<br />

bis ± 0,1 mm möglich.<br />

<br />

<br />

Besonderheit des integrierten Entgratsystems<br />

RASAPLAN SK ist ein Material schonender<br />

Bürstenbandeinzug, der die Rohre<br />

über einen Stirnseitentransport be sonders<br />

oberflächenschonend zu den Entgratbürsten<br />

transportiert. Der nachgeschaltete<br />

Scheibentransport vor den Entgratbürsten<br />

ist zwangssynchronisiert, so dass eine<br />

Zuführung immer unproblematisch ist. Es<br />

erfolgt im Gegensatz zur Rohrbündelentgratung<br />

eine qualitativ hochwertigere Einzelentgratung<br />

jedes einzelnen Kurzrohres.<br />

»Unsere Lösung kommt mit kürzesten Rüstzeiten<br />

ohne aufwendige Einstellprozeduren<br />

aus, wie es bei einer Taktsternverkettung<br />

oder bei einem Ordnungsautomaten der Fall<br />

ist. Daraus resultieren enorme Zeitvorteile<br />

insbesondere bei kleineren Serien«, betont<br />

RSA-Geschäftsführer Thomas Berg. »Zudem<br />

lässt sich das Modul RASAPLAN SK mit einer<br />

Universal-Transportscheibe für den Rohrdurchmesserbereich<br />

von 6 bis 60 mm und<br />

für Fixlängen ab 35 mm ausstatten. Dadurch<br />

benötigt man weniger Transportscheiben<br />

und muss keinen Scheibenwechsel durchführen.«<br />

Diese Lösung ist oftmals vorteilhafter<br />

als die höhere Ausbringung mit einer<br />

den Rohrdimensionen speziell angepassten<br />

Transportscheibe.<br />

Alles automatisch:<br />

<br />

Im Rahmen des vollautomatischen Prozessablaufs<br />

werden die Rohmaterialrohre in der<br />

Regel automatisch vereinzelt und zugeführt.<br />

Dies vermindert den Personalaufwand, denn<br />

ein Werker kann mehrere Sägen bedienen.<br />

Bei einer Weiterverarbeitung der Rohre nach<br />

dem Schnitt kann die RASACUT MXS wie<br />

jede Säge von RSA mit Hilfe verschiedener<br />

optionaler Module zu einem Bearbeitungszentrum<br />

ausgebaut werden. Damit lassen<br />

sich die Prozesse Sägen, Entgraten, Planen<br />

und Anfasen, Prüfen von Längen, Rundheit<br />

oder Fase sowie die Teilereinigung in einer<br />

Linie zusammenfassen.<br />

Die Zuführung der Fixlängen zu den jeweiligen<br />

Prozessschritten erfolgt mittels eines<br />

Pick-&-Place-Systems selbsttätig und präzise,<br />

so dass weder Vereinzelungsautomaten noch<br />

eine manuelle Befüllung notwendig sind.<br />

»Auch hier fallen keine Rüstzeiten an, da ein<br />

Greiferwerkzeug den gesamten Rohrdurchmesserbereich<br />

abdeckt«, so Thomas Berg.<br />

Die Kurzrohr-Entgrateinheit des Hochleistungssägezentrum RASACUT MXS: qualitativ<br />

hochwertigere Einzelentgratung jedes einzelnen Rohres bei kürzesten Rüstzeiten<br />

(Foto: RSA)<br />

<br />

<br />

Die Vereinzelung der bis zu 6.200 mm langen<br />

Rohre (ab 8 mm Rohrdurchmesser bis<br />

8.200 mm) aus dem Kranbund-Lademagazin<br />

BL 50 erfolgt bei Rohrdurchmessern von<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: K 41<br />

4 bis 8 mm gegebenenfalls manuell, während<br />

bei größeren Rohrdurchmessern eine<br />

Bügelwalze eine prozesssichere automatische<br />

Vereinzelung durchführt. Noch im laufenden<br />

Sägeprozess werden die nächsten<br />

Rohre zugeführt, sodass es beim Stangenwechsel<br />

nahezu keinen Zeitverlust gibt. Vor<br />

der Übergabe der drei Einzelstangen an die<br />

Zuführzange der Sägemaschine erfolgt ein<br />

Bündigzug der einzelnen Rohrstangen.<br />

Sägevorschub und Werkstücktransport des<br />

Sägezentrums RASACUT MXS erfolgt durch<br />

Servomotoren und somit ohne Hydraulik.<br />

<br />

Das Hochleistungssägezentrum RASACUT<br />

MXS verfügt über ein kompaktes, spielarmes<br />

Sägegetriebe mit 7,5 kW Leistung.<br />

Durch die außergewöhnliche konstruktive<br />

Gestaltung wird trotz der hohen Ausbringung<br />

eine besonders hohe Oberflächenqualität<br />

der Sägeteile erzielt. Es sind variable<br />

Schnittgeschwindigkeiten bis 250 m/min<br />

möglich. Zur enorm hohen Ausbringungsleistung<br />

trägt der präzise Servo-Hochgeschwindigkeits-Materialvorschub<br />

bei, der<br />

mit Geschwindigkeiten bis 5 m/s und einer<br />

Beschleunigung bis zu 3 m/s² arbeitet. Da -<br />

durch lässt sich die Bearbeitungszeit eines<br />

Werkstücks auf bis zu 0,3 s reduzieren.<br />

<br />

Die Sägeblattdurchmesser liegen zwischen<br />

220 und 315 mm. In Abhängigkeit vom<br />

Werkstoff können Sägeblätter aus HSS,<br />

hartmetallbestückte Sägeblätter oder Vollhartmetall-Sägeblätter<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Verzahnung stimmt RSA spezifisch auf<br />

die Werkstoff- und Werkstückeigenschaften<br />

der zu sägenden Teile ab. Der Einsatz von<br />

Sägeblättern mit kleinem Durchmesser und<br />

hoher Drehzahl reduziert die Sägezeiten<br />

drastisch. Sägeblattwechsel sind in weniger<br />

als einer Minute erledigt.<br />

Unmittelbar am Sägeschnitt werden die Späne<br />

wirksam abgesaugt. Diese RSA-Lösung<br />

bewirkt einen sauberen Sägebereich und<br />

weniger Spanabdrücke am Sägeabschnitt.<br />

Um das gesamte Werkstückspektrum mit<br />

Sägeblättern des genannten Durchmesserbereichs<br />

abdecken zu können, werden die Rohre<br />

mittels Formspannbacken zentrisch pneumatisch<br />

gespannt. Zur Kühlung des Sägeblatts<br />

sind ein Aircolder, eine Mikro dosierung<br />

oder eine Sprühnebelkühlung wählbar. K<br />

« KONTAKT<br />

RSA cutting systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0<br />

www.rsa.de<br />

(sm 150802340)


42 K Special:<br />

Rohre weltweit und optimal<br />

angearbeitet beschaffen<br />

PURES-tubes: bestmöglicher Mix aus Rohrmaterial,<br />

Anarbeitung und Terminplanung<br />

Bei der Rohrbeschaffung geht es nicht mehr nur darum, beste<br />

Qualitäten in passenden Abmessungen zu einem guten Preis zu besorgen.<br />

Im Fokus steht immer mehr, die beste Kombination aus passendem<br />

Material, optimaler Anarbeitung und gewünschter Terminplanung<br />

anzubieten. Herausforderung ist dabei vor allem die Einhaltung von<br />

Toleranzen mit der geforderten Zentrizität. Ein Spezialist ist hierfür PUREStubes<br />

– ein Rohrvertrieb, der das Rohrmaterial und diverse Anarbeitungen<br />

für den Serieneinsatz auf dem Weltmarkt preiswürdig beschafft.<br />

(Foto: GEMÜ)<br />

PURES-tubes beliefert die Branchen<br />

Automotive, Energie- und Wärmeanlagen,<br />

Industrieanlagen- und Maschinenbau wie<br />

auch die Bereiche Hydraulik / Pneumatik.<br />

»Serienlieferant zu sein bedeutet, eine Verbindung<br />

zum Kunden über längere Produktionsperioden<br />

und Jahre hinweg. Dies ist<br />

zeitintensiv, bindet Kapazitäten, birgt aber<br />

auch die Chance, eine ausgeglichene Kunden-Lieferanten-Beziehung<br />

herzustellen«,<br />

so der PURES-tubes-Inhaber Holger Villnow.<br />

Der Stahlrohrspezialist liefert aber auch bei<br />

Individualbedarf – wenn es um wirkliche<br />

Spezialitäten geht.<br />

<br />

<br />

Das Vertriebsbüro besteht heute aus einem<br />

kleinen kompetenten Team. Das 2009 ge -<br />

gründete Unternehmen ist auf dem Weg<br />

Foto: PURES-tubes<br />

zum Spezialanbieter für Rohre und Präzisionsstahlrohre<br />

für unterschiedliche Anwendungen.<br />

Ein weiteres Segment, nämlich<br />

PURES-components, wird seit kurzem aufgebaut.<br />

Dahinter steht Macher Holger<br />

Villnow, gelernter Stahlkaufmann, der bei<br />

der früheren Hoesch AG, Dortmund, die<br />

Basis für das internationale Rohrgeschäft<br />

gelegt hat. Durch seine verschiedenen Stationen<br />

im Einkauf und Vertrieb in Groß- und<br />

mittelständischen Unternehmen weiß der<br />

Betriebswirt, was hinter Kundenanfragen<br />

steckt und was der Kunde braucht. In seinem<br />

sehr spezialisierten Team finden sich<br />

»Prozessexperten« mit Maschinenbauhintergrund<br />

und Kenntnissen der Zulieferindustrie<br />

für Nutzfahrzeuge. »Bei der Auftragsabwicklung<br />

stehen die fachlich korrekte<br />

Behandlung der Produkte sowie transparente<br />

Prozesse ganz vorn. Es gehört für uns<br />

Die Passgenauigkeit dünnwandig geformter Teile ist oft ausschlaggebend.<br />

PURES-tubes bietet gleichbleibende Fertigungsgüte auch bei herausfordernden<br />

Teilen.<br />

Für den GEMÜ eSyDrive der GEMÜ Gebrüder<br />

Müller Apparatebau GmbH & Co. KG, einen<br />

elektromotorischen Regelantrieb für Sitzund<br />

Membranventile, lieferte PURES-tubes<br />

die Stahlrohrabschnitte aus den Materialien<br />

1.4307 und E355J2.<br />

aber auch eine faire Zusammenarbeit bei der<br />

Auftragsabwicklung dazu«, so Villnow.<br />

Um Aufträge optimal abzuwickeln und<br />

alle Fragen möglichst im Vorhinein zu klären,<br />

spricht PURES-tubes mit seinen Kunden<br />

intensiv z. B. über die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und den Lieferzustand – ob zugblank,<br />

normalisiert oder gehärtet etc. »Wir<br />

wissen, wo wir für unsere Kunden Brünieren,<br />

Chromatieren, Phosphatieren o. a. lassen<br />

können; bei Sonderoberflächen finden<br />

wir meist einen Weg und dazu den richtigen<br />

Preis«, so Holger Villnow, PURES-tubes-<br />

Inhaber. Rohre bietet PURES-tubes auch in<br />

borlegierten Materialien, z. B. 22MnB5,<br />

26MnB5 und BTR165, an.<br />

»Wie auch in vielen anderen Branchen<br />

stehen die Kosten bei den Zulieferern der<br />

Automotivebranche und im Maschinenbau<br />

schon seit Jahren unter hohem Druck«, er -<br />

läutert Villnow. »Hier muss man meist über<br />

eine Mischkalkulation zu einem knapp kalkulierten<br />

Preis kommen«, so der Unterneh-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: K 43<br />

mensinhaber. Der fachliche Austausch im<br />

Vorfeld helfe dem Kunden oft, Geld zu sparen.<br />

Durch intensive Beschäftigung mit dem<br />

Projekt und Analyse des Bedarfs könnten in<br />

der Regel adäquate Materialien zu einem<br />

noch besseren Preis vorgeschlagen werden.<br />

Bei manchen Projekten sei PURES-tubes<br />

sogar bei Entscheidungen über die Anarbeitung<br />

mit dabei.<br />

<br />

<br />

Als führender Hersteller von Armaturen und<br />

Automatisierungskomponenten weiß die<br />

GEMÜ Gebrüder Müller Apparatebau GmbH<br />

& Co. KG aus Ingelfingen wie sie mit ihren<br />

Lieferanten sprechen muss: Sofern die Produktanforderungen<br />

qualitativ erfüllt werden,<br />

sind die GEMÜ-Produktentwickler offen für<br />

alternative Materialien, ggf. auch für alternative<br />

Anarbeitung. Auf der anderen Seite<br />

heißt das aber auch, dass die Zulieferer wissen<br />

sollten, was der Einkauf des Maschinenbauunternehmens<br />

fordert. Seit 1964 arbeitet<br />

GEMÜ an innovativen Produkten und<br />

kundenspezifischen Lösungen rund um die<br />

Steuerung und Regelung von Prozessmedien.<br />

Die führende Stellung im Weltmarkt wird<br />

z. B. auch durch den neuen Regelantrieb<br />

GEMÜ eSyDrive unterstützt. Auch bei einer<br />

Innovation wie dieser müssen Qualität und<br />

Preis stimmen.<br />

Ein weiteres Verkaufssegment von PUREStubes<br />

ist der Bereich Automotive. So hat das<br />

Unternehmen jüngst ein nahtloses Spezialrohr<br />

aus dem stark beanspruchbaren Material<br />

BTR165 +QT für die Serienfertigung<br />

zylindrischer Außenträger geliefert.<br />

PURES-tubes arbeitet ausschließlich mit<br />

Rohrherstellern zusammen, die über Zertifikate<br />

entsprechend dem angefragten bzw.<br />

dem zu liefernden Produkt verfügen sowie<br />

adäquate Prüfprozesse vorweisen können<br />

(z. B. DIN EN ISO 9001:2008; DIN EN ISO<br />

14001:2009; BS OSHAS 18001; ISO/TS<br />

16949 etc). Eine detaillierte Darstellung des<br />

PURES-tubes Leistungsspektrums bietet der<br />

PDF-Flyer auf der Homepage des Unternehmens.<br />

(sm 150802344) K<br />

« KONTAKT<br />

PURES-tubes<br />

PURchasing and salES<br />

Kobergerstraße 33<br />

90408 Nürnberg<br />

Tel. +49 911 93769450<br />

www.PURES-tubes.com<br />

STAHLFIBEL<br />

Neuauflage<br />

STAHLFIBEL<br />

ISBN 978-3-514-00815-1<br />

24,50 €<br />

Herausgegeben vom<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

• Ausgabe 2015<br />

• 20,0 x 24,0 cm<br />

• 218 Seiten + 1 Falttafel<br />

Wir bieten höchste Liefersicherheit für Rohre bester<br />

Qualität bei sehr guter Sortierung in den Güten<br />

St 37.0, St 52.0, S355J2H und E355 nach<br />

DIN 2448/1629/17121 (EN 10216-1/10210-1/2/10297-1).<br />

Nahtlose Gewinderohre nach DIN 2440/2441<br />

in schwarzer Ausführung.<br />

Ihre Fixlängenaufträge werden von<br />

uns schnell und zuverlässig erledigt.<br />

Neben Gehrungsschnitten liefern<br />

wir auch kurze Rohrstücke in hohen<br />

Stückzahlen.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936 - 264 · Fax +49 211 69936 - 266<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Treffpunkt für Draht- und<br />

Rohrverarbeiter<br />

Wafios AG zeigte auf ihrer Hausmesse Bewährtes<br />

wie Neues<br />

Als Anbieter von Maschinen für die Draht und Rohr<br />

verarbeitende Branche hat die Wafios AG auch in diesem Jahr wieder ihre<br />

Hausmesse an einem ihrer Standorte, in Wuppertal-Ronsdorf, veranstaltet.<br />

Neben zwei neuen Federwindemaschinen und einer Zweikopfbiege maschine<br />

zählte besonders ein Rohrbiegezentrum samt Rohrbiegemaschinen zu den<br />

Highlights. Verbunden mit einem Programm an Fachvorträgen präsentierten<br />

sich nebenbei einige Mitaussteller, die mit der Wafios-Gruppe<br />

partnerschaftlich kooperieren.<br />

Die Wafios AG hat ihren Hauptsitz im<br />

baden-württembergischen Reutlingen und<br />

kann auf über 100 Jahre Erfahrung zurückblicken.<br />

Die Unternehmensgruppe ist international<br />

aufgestellt, hat u. a. Tochterunternehmen<br />

und Produktionsgesellschaften in<br />

China, den USA und Brasilien und verfügt<br />

über ein Vertriebsnetz mit mehr als 70 Handelsvertretungen<br />

weltweit. Historisch ge -<br />

sehen kommt das Unternehmen aus dem<br />

Bereich des klassischen Drahtbiegens, bietet<br />

daneben längst aber auch Rohrbiegemaschinen<br />

sowie Feder-, Richt-, Ketten- und<br />

Drahtstiftmaschinen an.<br />

Das auf der Hausmesse vorgestellte Modell<br />

BMZ 8 und deren geplante Nachfolgemodelle<br />

sollen die bisher etablierte BMZ 42<br />

ersetzen und sind ebenfalls zur Herstellung<br />

von komplexen Biegeteilen entwickelt worden,<br />

die aus abgelängten, endenbearbeiteten<br />

und teilweise vorkonfektionierten Rohren<br />

entstehen. Unter dem Motto »form<br />

follows function« wurde der Fokus auf<br />

Funktionalität, höchste Ausbringung, perfektes<br />

Maschinenhandling und präzise Technik<br />

gelegt.<br />

Das kombinierte Rotationszug-, Abrollund<br />

Freiformbiegen erlaubt die Anordnung<br />

Die Rohrbiegemaschine BMZ 8 punktet<br />

mit extrem hohen Biegegeschwindigkeiten<br />

und höchster Ausbringung.<br />

(Foto: WAFIOS)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: K 45<br />

von bis zu drei Biegeebenen und die Kombination von diversen<br />

Bearbeitungstechniken. Dieser Vorteil, unterschiedliche Biegetechniken<br />

anzuwenden, wirkt sich insbesondere auf Rohr-Schlauch-<br />

Rohr-Kombinationen mit extrem kurzen Längen zwischen den Biegebearbeitungen<br />

aus. Es können kürzeste Abstände zwischen<br />

Bogen- und Anbauteil realisiert werden. Das voll elektronische<br />

Maschinenkonzept, bei dem alle relevanten Achsen CNC-gesteuert<br />

und auch nach einem umfangreichen Werkzeugwechsel wiederholt<br />

einrichtbar sind, sorgt für signifikante Einsparungen beim Umrüsten<br />

und für hohe Wiederholgenauigkeit.<br />

Gezeigt wurde u. a. auch die Wafios RBV 60R, eine CNC-Rohrbiegemaschine<br />

für 2-D- und 3-D-Biegeteile aus Rohr- und Vollmaterial.<br />

Sie ist extrem vielseitig und sehr wirtschaftlich und zeichnet sich<br />

durch höchste Präzision bei maximaler Steifigkeit von Maschinenkörper<br />

und Biegekopf aus. Optimierte Positionier- und Spannantriebe,<br />

reduzierte Nebenzeiten durch ein neues Werkzeugschnellwechselsystem<br />

sowie hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Effizienz sind<br />

weitere Merkmale.<br />

Wafios verfolgt ein Maschinenkonzept mit integrierter Automatisierung.<br />

Verschiedene Biegeverfahren lassen sich bereits in der<br />

Basisversion mit hoher Flexibilität auch bei kleinen Losgrößen einsetzen.<br />

Schulungsprogramme, individuelle Serviceverträge, auch<br />

Retrofit-Angebote und auf die Maschine abgestimmte Softwarepakete,<br />

die im Hause selbst entwickelt werden, gehören ebenfalls<br />

zum Portfolio. Zugleich ist Wafios nicht nur Anlagenhersteller, sondern<br />

auch Werkzeugentwickler. Das »Tool Center« ist ein Kompetenzzentrum<br />

für Werkzeugentwicklung und Anwendungsberatung.<br />

Seit einem Jahr gibt es einen Online-Katalog für Werkzeuge, der<br />

demnächst zum e-Shop ausgebaut werden soll. Im »Wire and Tube<br />

Center«, einem Trainings- und Erprobungscenter in Reutlingen,<br />

können sich Kunden umfassend informieren, austauschen und<br />

Maschinen, Werkzeuge und Software testen. (sm 150802269) K<br />

« KONTAKT<br />

Wafios AG<br />

Silberburgstraße 5<br />

72764 Reutlingen<br />

Tel. +49 7121 146-0<br />

www.wafios.com<br />

Sie setzen<br />

auf starke<br />

Projektpartner.<br />

Wir sind das.<br />

Beste Produkte, effiziente Logistik,<br />

geprüfte Qualität und fundierte Beratung –<br />

dafür steht das Haus rff seit fast 40 Jah ren.<br />

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Produktportfolio und innovativen Serviceleistungen.<br />

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Partner, wenn es um die Lieferung von<br />

Rohren und Rohrverbindungen nach DIN,<br />

DIN EN, ASME und für die chemische<br />

Industrie auch nach PAS geht.<br />

Gemeinsam finden wir die beste Lösung<br />

und schnüren maßgeschneiderte Servicepakete.<br />

Messen Sie uns daran.<br />

BENTELER STAHLDISTRIBUTION:<br />

<br />

Düsseldorf/Duisburg. BENTELER Distribution International hat mit<br />

Wirkung zum 10. Juni 2015 die bisher vom niederländischen Unternehmen<br />

Van Leeuwen Pipe and Tube Group gehaltenen Anteile an der BENTELER<br />

Distribution Deutschland erworben. Damit wird das Unternehmen alleiniger<br />

Eigentürmer der deutschen Landesgesellschaft, die eine der größten der<br />

insgesamt mehr als 30 Tochtergesellschaften ist. Das Joint Venture BENTELER<br />

Distribution Deutschland entstand 2003 durch einen Zusammenschluss von<br />

der Röhren- und Stahllager GmbH & Co. KG und der zur Van Leeuwen Pipe<br />

and Tube Group gehörigen Löwe & Jaegers GmbH. Das niederländische<br />

Unternehmen hat nun seine Anteile (28 %) an BENTELER Distribution International<br />

verkauft.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong><br />

mh/SE/ (sm 150802234)<br />

Bremen · Leipzig · Düsseldorf · Mannheim · Nürnberg<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 21 · 28816 Stuhr / Bremen<br />

T + 49 421 8771 0 · F + 49 421 8771 3000<br />

rff@rff.de · www.rff.de


46 K Special:<br />

www.pures-tubes.de<br />

Ihr Stahlrohr - Experte<br />

<br />

<br />

<br />

Oxelösund. SSAB hat ein neues Sortiment von<br />

Hardox-500-Rohren auf den Markt gebracht, die<br />

für Anwendungen gedacht sind, bei denen eine<br />

hohe Verschleißfestigkeit und lange Lebensdauer<br />

in Kombination mit einem geringeren Produktgewicht<br />

entscheidend sind.<br />

Diese haben den gleichen Härtegrad und die<br />

gleiche Zähigkeit wie Hardox Verschleißbleche,<br />

jedoch in Rohrform. »Das neue Sortiment an Hardox-500-Rohren<br />

rundet die bestehende Produktpalette<br />

der Hardox-Familie ab. Wir verfügen über<br />

langjährige Erfahrung bei der Entwicklung von<br />

verschleißfesten Stahlrohren. Die endgültigen<br />

Eigenschaften werden nach dem Walzen und dem<br />

Schweißen der Rohre festgelegt. Das gewährleistet<br />

einheitliche Produkt eigenschaften sowie die<br />

gleiche Härte und Zähigkeit, die alle Hardox-Produkte<br />

auszeichnet«, sagt Fredrik Mikaelsson,<br />

Manager für Tubes & Sections bei SSAB.<br />

Hardox-500-Rohre eignen sich zum Transport<br />

jeglicher Art von abrasivem Material, wie Frischbeton,<br />

Erde, Kies und Erzschlämme. Ihre extreme<br />

Verschleißfestigkeit ermöglicht die Konstruktion<br />

von leichteren Produkten mit einer hohen Lebensdauer.<br />

Je nach Einsatzbereich kann die Lebensdauer<br />

von Produkten um bis zu das zehnfache<br />

erhöht werden im Vergleich zu Standardrohren.<br />

Die Rohre sind in Durchmessern von 88,9 bis<br />

133 mm und in verschiedenen Materialdicken<br />

erhältlich. Speziell angefertigte Rohre in dünneren<br />

Ausführungen und mit anderen Durchmessern<br />

sind ebenso erhältlich.<br />

www.ssab.com<br />

K<br />

/<br />

SE/ (sm 150802224)<br />

seien Bemühungen, die HSP an einen Käufer mit<br />

kostengünstigerer Vormaterialversorgung abzugeben,<br />

ohne Erfolg geblieben. Die Schließung<br />

wurde somit unausweichlich, um weitere negative<br />

Folgen zu vermeiden. HSP-Profile werden<br />

für Wasser-, Verkehrswege- und Tiefbau sowie<br />

Umweltschutz eingesetzt.<br />

K<br />

WS(CH)/SE/mh (sm 150802237)<br />

<br />

<br />

PURES-tubes<br />

PURchasing and salES<br />

<br />

<br />

Salzgitter. Die Salzgitter AG wird den Geschäftsbetrieb<br />

der HSP Hoesch Spundwand und Profil<br />

GmbH, einer 100-%-Tochter, stillegen, wie es in<br />

einer Mitteilung vom Juni hieß. Hintergrund sei,<br />

dass die seit Jahren rückläufige Nachfrage nach<br />

Stahlprofilen trotz hoher Investitionen und Re -<br />

strukturierungsaktivitäten immer wieder zu er -<br />

hebliche Verlusten geführt habe. Darüber hinaus<br />

Düsseldorf. Mit der Einführung des Eurocodes<br />

ändert sich auch die Bemessung von Kranbahnträgern.<br />

Deshalb hat bauforumstahl für Planer<br />

eine Bemessungshilfe mit Vorbemessungstabellen<br />

nach EN1993-6 bereitgestellt. Aus ihnen sind<br />

optimierte Walzprofilquerschnitte für Kranbahnträger<br />

in Abhängigkeit von den Spannweiten und<br />

den Radlasten leicht ablesbar. Die Bemessungshilfen<br />

liegen in Deutsch und Englisch vor.<br />

Die Vorbemessungstabellen wurden erstellt<br />

für die Standardfälle Einfeld- und Zweifeldträger<br />

und das Befahren durch einen Laufkran<br />

der Hubklasse HC2 und der Beanspruchungsklasse<br />

S2. Sie erlauben eine Abschätzung<br />

der erforderlichen Profilgröße in der<br />

Stahlgüte S355. Der vollständige Nachweis<br />

der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit<br />

muss aber auch zukünftig erbracht<br />

werden. Um die Aussagekraft der Ergebnisse<br />

über die deutschen Grenzen hinaus zu<br />

gewährleisten, wurde jeweils das konservativste<br />

Kriterium aus den Eurocodes und dem<br />

deutschen Nationalen Anhang gewählt.<br />

Dadurch sind die Vorbemessungstabellen in<br />

vielen europäischen Ländern auf der sicheren<br />

Seite liegend anwendbar. Die Profile in<br />

den Vorbemessungstabellen sind für die<br />

geforderte Gebrauchstauglichkeit und die<br />

Tragfähigkeit sehr gut ausgenutzt und damit<br />

besonders wirtschaftlich.<br />

http://bit.ly/1K9VwOA<br />

K<br />

/<br />

WS(CH)/SE/mh (sm 150802192)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: K 47<br />

Detailaufnahme des Knotens<br />

an einem der Dachträger<br />

Dachkonstruktion des neuen<br />

BUHLMANN-Vertriebszentrums<br />

in Burghausen<br />

mit PREON box, dem<br />

Tragwerksystem für<br />

weitgespannte Hallendächer<br />

(Fotos: vallourec)<br />

Rohrhandel unter Rohrdach<br />

Düsseldorf. PREON box, das optimierte Tragwerksystem für weitgespannte Hallendächer von Vallourec, kam<br />

beim neuen Vertriebszentrum der BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG zum Einsatz.<br />

Die Dachkonstruktion beim neuen<br />

Buhlmann-Zentrallager in Burghausen wurde<br />

unter Verwendung der systemeigenen<br />

iterativen PREON-box-Planungssoftware<br />

innerhalb weniger Wochen geplant und realisiert.<br />

Es entstand eine 13 m hohe Hallenkonstruktion<br />

von 130 m Länge, bestehend<br />

aus zwei Hallenschiffen mit je 30 m Spannweite.<br />

Besonderheiten sind die integrierte<br />

Kranbahn sowie eine dachbasierte Photovoltaikanlage.<br />

Für Jörg Klüver, Geschäftsführer<br />

des weltweit tätigen Handelshauses<br />

für Stahlrohre, Rohrverbindungsteile und<br />

-zubehör, war der Einsatz von PREON box<br />

unter mehreren Aspekten die optimale<br />

Lösung: »Vor allem überzeugte uns die<br />

schnelle, wirtschaftliche und flexible Planung<br />

und Ausführung in Verbindung mit<br />

der PREON-box-Planungssoftware. Außerdem<br />

passen Qualität und Ästhetik der auf<br />

MSH-Profilen basierenden Konstruktion<br />

optimal zu unseren Produkten sowie den<br />

hohen Ansprüchen und Erwartungen unserer<br />

Kunden.« Planungsbeginn war im<br />

November 2014 – die Stahlbauarbeiten<br />

konnten bereits im April 2015 abgeschlossen<br />

werden.<br />

www.vallourec.com (sm 150802281)<br />

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48 K Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr)<br />

Sägen: Maschinen, Werkzeuge<br />

und Automatisierung im Einklang<br />

von Reinhold Mannel<br />

Die Vorfertigung durch Sägen gewinnt als wertschöpfendes Element<br />

in zahlreichen Produktionsprozessen weiter an Bedeutung. Damit steigen<br />

auch die Ansprüche an die Sägetechnik: Die Maschinen und Werkzeuge<br />

müssen nicht nur schnell und möglichst vielseitig einsetzbar sein,<br />

auch Präzision und Oberflächenqualität der gesägten Teile spielen eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Gratarme, reproduzierbar genaue Ab -<br />

schnitte verringern den Nachbearbeitungsaufwand<br />

und sorgen für eine effizientere<br />

Produktion. Auch wollen die Anwender<br />

Anschnitt, Restlänge und Verschnitt möglichst<br />

gering halten, um das verarbeitete<br />

Material optimal auszunutzen. Eine hochwertige,<br />

auf die jeweiligen Anforderungen<br />

abgestimmte Sägetechnik ist dafür die<br />

Grundvoraussetzung.<br />

Darüber hinaus sind Vernetzung und<br />

Automatisierung weiter auf dem Vormarsch.<br />

Viele Sägemaschinen weisen daher mittlerweile<br />

einen hohen Automatisierungsgrad<br />

auf und lassen sich in einen einheitlich ge -<br />

steuerten Materialfluss integrieren. Weitere<br />

Trends sind immer mehr Ergonomie sowie<br />

Sicherheit bei der Materialhandhabung und<br />

bei der Maschinensteuerung. Ebenfalls be -<br />

deutsam sind weitere Verbesserungen der<br />

Zerspanungsmöglichkeiten für schwer zerspanbare<br />

Materialien sowie die Minimierung<br />

der Werkstückkosten bei gleichzeitiger Optimierung<br />

der Schnittqualität – beispielsweise<br />

ist eine Reduzierung des Materialverlustes<br />

durch die Dünnschnitttechnik insbesondere<br />

bei höherwertigen Materialien interessant.<br />

Kurze Umrüstzeiten gefordert<br />

Stahlhandelsunternehmen und Anarbeiter<br />

sägen immer weniger große Chargen und<br />

immer mehr Just-in-time-Aufträge. Daher<br />

kommt es zunehmend auf kurze Umstellzeiten<br />

der Sägelinien an. Beispielsweise gelingt<br />

dies bei einer Kreissägelinie mit Entgratanlage<br />

und Stapelroboter innerhalb von<br />

12 min – was natürlich nur dann möglich ist,<br />

wenn die Ausrüstungen benutzerfreundlich<br />

und die Mitarbeiter entsprechend geschult<br />

sind. Dies betrifft nicht nur die Anlagentechnik<br />

selbst, sondern auch die Sägewerkzeuge<br />

und alle Säge-, Anarbeitungs- und Handhabungsprozesse.<br />

Fertigungsprozesse und<br />

Mitarbeiterqualifizierung im Fokus<br />

Generell gilt es, die Effizienz der Produktionsprozesse<br />

weiter zu steigern und gleichzeitig<br />

die Anforderungen nach individualisierten,<br />

leicht bedienbaren Produkten zu<br />

bewältigen – das Ganze auch noch möglichst<br />

vernetzt. Notwendig dafür sind neben<br />

entsprechenden Sägeprodukten ein grundlegendes<br />

Überdenken der Fertigungsprozesse<br />

und die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter.<br />

Auch mit Blick auf den demografischen<br />

Wandel müssen automatisierte An -<br />

lagen so bedienerfreundlich wie möglich<br />

gestaltet werden, um eine effiziente Produktion<br />

auch mit wenig Personal zu ermöglichen.<br />

Einfache Steuerungen sind beispielsweise<br />

eine Voraussetzung dafür.<br />

Das Bild einer mit Technik gefüllten, riesigen<br />

Halle mit nur zwei Bedienern ist immer<br />

häufiger anzutreffen, gerade auch in Stahlhandelsunternehmen.<br />

Deshalb gehen Sägetechnikunternehmen<br />

zunehmend Kooperationen<br />

mit anderen Herstellern beispielsweise<br />

von Anlagen und Oberflächentechnik ein.<br />

Auf diese Weise entstehen Gesamtanlagen<br />

ohne Schnittstellenproblematik, die Kunden<br />

haben nur einen Ansprechpartner und die<br />

Abläufe sind weitgehend reibungslos.<br />

Ganz individuell automatisieren<br />

Besonders hilfreich sind solche Lösungen<br />

auch bei der Realisierung von Anarbeitungsleistungen,<br />

die heute immer selbstverständlicher<br />

vom Stahlhandel erbracht werden.<br />

Nicht nur hier sind individuelle Anpassungen<br />

von Automatisierungskomponenten für<br />

eine sichere Materialhandhabung nahezu<br />

Pflicht. Dies gilt speziell für Stahlhandelsunternehmen,<br />

die neben der Trenntechnik<br />

auch Anlagen beispielsweise zum Bohren,<br />

Stanzen, Brennschneiden und Markieren<br />

benötigen. Zwangsläufig verbunden ist dies<br />

mit individuellen Zu- und Abfuhreinrichtungen<br />

sowie Rollenbahnsystemen.<br />

Ziel ist ein durchdachtes Materialhandling,<br />

das vom Rohstoffeingang bis zur Verladestelle<br />

der fertig konfektionierten Teile<br />

einen automatischen Durchlauf ermöglicht.<br />

Ein rechnergesteuertes Warenwirtschaftssystem<br />

sorgt beispielsweise für die eindeutige<br />

Auftragszuteilung vom Materialeingang<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr) K 49<br />

Bild 1. Einen Schnittbereich<br />

von 1.200 mm x 510 mm sowie<br />

beidseitige Gehrungen von 30°<br />

rechts bis 30° links deckt die<br />

Gehrungs-Bandsägemaschine<br />

HBP510-1208G ab.<br />

bis zur Baustelle. Ein Beispiel: Über<br />

Rollenbahnsysteme gelangt ein Träger<br />

in die Bohranlage, wird anschließend gesägt<br />

und oberflächenbehandelt. Danach fahren<br />

die angearbeiteten Träger in eine Kommissionierzone<br />

aus der Anlage heraus. Im Idealfall<br />

wird das Material von den Mitarbeitern<br />

vom Eingang bis zur Verladung kaum angefasst.<br />

Möglich macht dies ein vollautomatisches<br />

Steuerungs- und Transportsystem, das die<br />

Träger intelligent durch komplexe Anlagen<br />

navigiert. Es sucht den sinnvollsten, schnellsten<br />

oder kürzesten Weg zum Kommissionierplatz,<br />

abhängig vom Auftrag. Am zentralen<br />

Leitsystem lässt sich jederzeit ablesen,<br />

wo sich welcher Träger gerade in der Anlage<br />

befindet. Die einzelnen Rollenbahnabschnitte<br />

können separat angesteuert werden, um<br />

etwa die Priorisierung eines Auftrags vornehmen<br />

zu können, Änderungen im Ablauf<br />

aktuell aufzugreifen oder Träger aus dem<br />

laufenden Prozess zu schleusen.<br />

Überhaupt werden Sägemaschinen mit<br />

Drucktastensteuerung zunehmend durch<br />

solche mit intelligenter Steuerung ersetzt.<br />

Hiermit lassen sich Vorgaben beispielsweise<br />

der Sägebandhersteller bezüglich Schnittzeit<br />

und -leistung besser umsetzen und die<br />

Maschinenbedienung bedienerfreundlicher<br />

und schneller gestalten. Zudem wird die<br />

Abhängigkeit von der Erfahrung des Bedieners<br />

vermindert, beispielsweise<br />

durch eine Werkstoffdatei mit Parametern<br />

für Schnittgeschwindigkeit und<br />

Sägebandvorschub.<br />

Hohlprofile präziser<br />

und schneller sägen<br />

Die Gehrungs-Bandsägemaschine HBP510-<br />

1208G (Bild 1) der Behringer GmbH,<br />

Kirchardt, erbringt sehr gute Schnittergebnisse<br />

und einen höheren Durchsatz beim<br />

Trennen von Trägern und Hohlprofilen. Mit<br />

einem Schnittbereich von 1.200 mm x<br />

510 mm sowie beidseitigen Gehrungen von<br />

30° rechts bis 30° links erfüllt die Maschine<br />

die Anforderungen des Stahlhandels. Die<br />

Sägemaschine ist robust und verwindungssteif<br />

in Portalbauweise aufgebaut. Bandführende<br />

Teile bestehen aus vibrationsdämpfendem<br />

Grauguss, was einen positiven Einfluss<br />

auf die Standzeit des Werkzeugs hat.<br />

Der um 8° schräg gestellte Sägerahmen<br />

verkürzt die maximale Eingriffslänge des<br />

Sägebandes und ist speziell auf die Sägeaufgabe<br />

hin konzipiert.<br />

Der groß dimensionierte Sägeantrieb mit<br />

13,2 kW Antriebsleistung und der optionale<br />

Servovorschub mit AFC (Auto-Feed-Control)<br />

ermöglichen den wirtschaftlichen Einsatz<br />

von HM-Bändern<br />

zum Trennen von Profilen. In Verbindung<br />

mit einer feinfühligen Schnittkraftregelung<br />

werden Vorschub und Schnittgeschwindigkeit<br />

entsprechend der Eingriffslänge<br />

des Sägebandes im Material angepasst.<br />

Dies bewirkt hohe Schnittleistungen<br />

durch einen konstanten Spanabtrag und<br />

lange Standzeiten des Werkzeugs. Zudem<br />

sorgen kombinierte Rollenführungen und<br />

spielfrei vorgespannte Hartmetallgleitführungen<br />

für einen sicheren Lauf des Sägebandes<br />

im Schneidgut.<br />

Die vollautomatische Höheneinstellung<br />

des Sägerahmens entsprechend der Materialhöhe<br />

und die Absenkung der Säge in<br />

Eilgeschwindigkeit im automatischen Be -<br />

trieb verkürzen die Nebenzeiten. Entsprechend<br />

der Schnittbreite wird die bewegliche,<br />

schwingungsdämpfende Bandführung<br />

automatisch eingestellt. Der Materialspannstock<br />

ist robust ausgeführt, sodass auch<br />

schwere Träger sicher ausgerichtet und ge -<br />

spannt werden können. Auch ein Doppelspannstock<br />

kann optional in die Maschine<br />

integriert werden.<br />

Die Drehlagerung der Sägeeinheit zur<br />

Winkelverstellung erfolgt über zwei groß<br />

(Foto: Behringer)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


50 K Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr)<br />

(Foto: Forte)<br />

dimensionierte Lager und schnelle Gehrungseinstellungen<br />

sind vollautomatisch<br />

über einen Servoantrieb möglich. Durch die<br />

schlanke Bauform der Maschine ist ein großer<br />

Schnittbereich möglich. Sie kann beispielsweise<br />

einen HEB800 auf 45° Gehrung<br />

sägen. Für das Sägen von Profilen und Trägern<br />

empfiehlt sich ein Microsprühsystem,<br />

das serienmäßig in die Bandsägemaschine<br />

integriert ist.<br />

Bandsägeautomat verarbeitet<br />

breite Materialpalette<br />

Der 2-Säulen-Bandsägeautomat SBA 361/S-<br />

CNC (Bild 2) der Forte Sägetechnik GmbH,<br />

Winterbach, deckt einen Arbeitsbereich von<br />

10 bis 360 mm (rund und vierkant) ab. Auf<br />

der Maschine werden sowohl Baustähle,<br />

Vergütungs-, Einsatz-, Warm- und Kaltarbeitsstähle<br />

als auch Werkzeug- und Schnellarbeitsstähle,<br />

rost- und säurebeständige<br />

Stähle, hochfeste Werkstoffe wie Inconel,<br />

Hastelloy sowie NE-Metalle verarbeitet. Die<br />

Schnittgeschwindigkeit liegt zwischen 11<br />

und 110 m/min, optional sind auch 140<br />

bzw. 180 m/min möglich.<br />

Die Maschine ist für den Einsatz von Bi -<br />

metall- und Hartmetall-Sägebändern ausgelegt.<br />

Mit der Option VSCT ist das Freifahren<br />

des Sägebandes (Schnittspalterweiterung)<br />

nach beendetem Schnitt möglich, um speziell<br />

bei Hartmetall-Sägebändern eine längere<br />

Standzeit zu erzielen. Eine frei programmierbare<br />

1-Achs-Steuerung unterstützt das op -<br />

timale Aufteilen einer Materialstange in<br />

Bild 2. Der 2-Säulen-<br />

Bandsägeautomat SBA<br />

361/S-CNC deckt einen<br />

Arbeitsbereich von 10 bis<br />

360 mm (rund und vierkant)<br />

ab und ist für Bi- und<br />

Hartmetall-Sägebänder<br />

ausgelegt.<br />

verschiedene Längen und<br />

Stückzahlen, wobei bis zu<br />

200 Sätze möglich sind. Die<br />

maximale Abschnittlänge be -<br />

trägt mit Direktmaßeingabe 9.999 mm.<br />

Mehrfachvorschub wird automatisch<br />

gewählt und der Verschnitt berücksichtigt.<br />

Es besteht die Wahlmöglichkeit mit oder<br />

ohne An schnitt.<br />

Zum auf die jeweilige Anwendung ab -<br />

gestimmten Zubehör gehören Kratz- oder<br />

Scharnierband-Späneförderer, hydraulische<br />

Bündelspanneinrichtungen, Minimalmengenschmiersysteme,<br />

Rollenbahnen zu- und<br />

abfuhrseitig. Peripheriesysteme wie Schrägund<br />

Querfördermagazine sowie Entsorgungseinrichtungen<br />

unterstützen die Einbindung<br />

in die Anarbeitung bzw. Sägetechnik<br />

des Anwenders.<br />

Sägetechnik für hohe<br />

Materialfestigkeiten<br />

Kaltkreissägen (Bild 3) der Framag Industrieanlagenbau<br />

GmbH aus dem österreichischen<br />

Frankenburg sind speziell für das trockene<br />

Sägen mit nahezu gratfreiem und<br />

rechtwinkeligem Schnitt konzipiert, durch<br />

FE-Berechnungen überprüft und optimiert.<br />

Die Produktpalette umfasst Block-, Rohrlagen-<br />

und Probensägemaschinen sowie<br />

Schienensägen und -bohranlagen.<br />

Die schwingungsdämpfenden Eigenschaften<br />

der Werkstoffe Hydropol, Hydropol-light<br />

und Hydropol-superlight dämpfen Schwingungen<br />

dort, wo sie entstehen, nämlich an<br />

der Berührungsstelle von Werkzeug und<br />

Werkstück. Aus diesem Grund eignet sich<br />

der Werkstoff Hydropol beispielsweise für<br />

die Verwendung im Sägeständer. Es wird<br />

eine effektive Schwingungsdämpfung beim<br />

Sägeprozess gewährleistet, wodurch hohe<br />

Zerspanungsleistungen und Werkzeugstandzeiten<br />

erreicht werden.<br />

Möglich sind maßgeschneiderte Sägemaschinenlösungen<br />

sowie vor- und nachgeschaltete<br />

Anlagenkomponenten. Die Ma -<br />

schinen sind robust, langlebig sowie wartungsfreundlich<br />

und erreichen hohe Schnittqualitäten<br />

bei geringen Werkzeugkosten und<br />

(Foto: Framag)<br />

Bild 3. Für das<br />

trockene Sägen mit<br />

nahezu gratfreiem<br />

und rechtwinkeligem<br />

Schnitt ist diese<br />

Kreissägetechnik<br />

konzipiert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr) K 51<br />

kurzen Stillstandszeiten. Es lassen sich Werkstückfestigkeiten bis<br />

2.200 N/mm² sägen, wobei keine Gefügeumwandlung im ge -<br />

schnittenen Material erfolgt.<br />

Vertikale Bohrachse ergänzt Kreissägemaschine<br />

Für die vollautomatische Universalkreis sägemaschine KKS 463 NA<br />

der Kaltenbach GmbH, Lörrach, gibt es nun eine ergänzende vertikale<br />

Bohrachse KDV (Bild 4). Damit lassen sich gesägte Stahlprofile<br />

mit Bohrungen versehen.<br />

Die vertikale Bohrachse ist vor der Maschine angeordnet und be -<br />

inhaltet einen Horizontalspannstock, einen Materialnachschubgreifer<br />

und eine angetriebene Rollenbahn mit drei Rollen. Die Bohrspindel<br />

wird mithilfe einer Kugelrollspindel und eines Servo motors<br />

gesteuert, was eine hohe Bohrungsgenauigkeit ermöglicht.<br />

Die Bohrachse hat ein Schnellwechsel system mit Bohrfutteraufnahme<br />

MK3. Hierdurch ist ein schneller und einfacher Werkzeugwechsel<br />

möglich. Die Späne werden in einen Spänewagen geleitet,<br />

der einfach und schnell geleert werden kann.<br />

Die Kreissägemaschine KKS 463 NA ist für Sägeblattdurchmesser<br />

bis 460 mm ausgelegt und kann mithilfe ihrer Motorleistung von 5,2<br />

bzw. 9,5 kW Materialien bis 153 mm Durchmesser sägen. Automatisch<br />

verarbeiten lassen sich daneben Flach-, Winkel- und Massivmaterialien<br />

sowie Sonderprofile. Es ist eine automatische Gehrungsverstellung<br />

im Bereich ± 60° möglich, außerdem Mehrfachfront- und<br />

-heckschnitte. Mit der Kreissägemaschine sind besonders kurze<br />

Reststück längen möglich: Materialstäbe können bis auf ca. 15 mm<br />

aufgesägt werden.<br />

Durch die Werkstückspannung beidseitig des Sägeblatts sowie die<br />

automatische Be rechnung der geeigneten Schnittgeschwindigkeit<br />

(bis 60 bzw. bis 120 m/min) sowie des Vorschubs bis 1.000 mm/min<br />

wird eine hohe Schnittqualität erzielt. Aus der elektro nischen<br />

Schnitthöheneinstellung und dem Eilrücklauf des Sägeblatts resultieren<br />

kurze Schnitt- und Taktzeiten. Eine spezielle Greiferausführung<br />

und ein messender Abschnittgreifer bewirken die erwähnten<br />

kurzen Reststücklängen. Die automatische Abschnittsortierung und<br />

(Foto: Kaltenbach)<br />

Bild 4. Die vertikale Bohrachse KDV ist vor der Universalkreissägemaschine<br />

KKS 463 NA angeordnet und beinhaltet einen Horizontalspannstock,<br />

einen Materialnachschubgreifer und eine angetriebene<br />

Rollenbahn mit drei Rollen.<br />

PRÄZISION VON A BIS Z<br />

WIKUS realisiert Sägebänder in Perfektion.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der EMO in Mailand<br />

Vom 5. bis 10. Oktober 2015<br />

WIKUS-Sägenfabrik<br />

Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />

Melsunger Str. 30<br />

34286 Spangenberg<br />

Tel.: + 49 5663 500 - 0<br />

eMail: info@wikus.com<br />

Made in Spangenberg, made in Germany.<br />

www.wikus.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


52 K Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr)<br />

Bild 5. Zu einer Maschinenkombination mit je zwei Entgratmaschinen<br />

und Bohranlagen gehört auch diese schnell umrüstbare Sägelinie.<br />

(Foto: Bewo)<br />

die Touchscreen-Bedienung sind weitere<br />

Details.<br />

Die Säge-Bohr-Kombination erfüllt die<br />

Anforderungen nach einer Komplettbearbeitung<br />

und Automatisierung. Sie erspart<br />

beispielsweise für Anwendungen, bei denen<br />

Material nach dem Sägen verzinkt werden<br />

muss, einen bisher manuellen Arbeitsschritt:<br />

Abflussbohrungen können automatisch eingebracht,<br />

das Material auf Länge gesägt<br />

und auf vorwählbare Positionen verteilt werden.<br />

sich täglich viele verschiedene Profilabmessungen<br />

verarbeiten. Da alle Einstellungen<br />

automatisch erfolgen, dauert das Umstellen<br />

nur eine Minute. Die Sägelinie ersetzt vier<br />

halbmanuelle Sägemaschinen.<br />

Sägetechnik mit Materialhandhabung<br />

kombiniert<br />

Ein Stahlhandelsunternehmen setzt zur flexiblen<br />

und schnellen Lieferung von Materialzuschnitten<br />

auf Säge- und Materialflusslösungen<br />

der Kasto Maschinenbau GmbH,<br />

Achern-Gamshurst. Oftmals ordern die Kunden<br />

keine ganzen Materialstäbe, sondern<br />

eine bestimmte Anzahl maß- und passgenauer<br />

Zuschnitte. Dies können Einzelstücke<br />

oder auch kleine Serien sein und diese müssen,<br />

angepasst an die jeweiligen Prioritäten,<br />

sukzessive abgearbeitet werden. Zu berücksichtigen<br />

ist dabei ein breites Programm u. a.<br />

an Trägern, Blankstahl, Rohren, Hohlprofilen,<br />

warmgewalztem und verzinktem Stahl.<br />

Die Aufgabe bestand darin, Aufträge aller<br />

Größen effizient abzuarbeiten. Angriffs-<br />

Sägen, Entgraten und Bohren<br />

kombiniert<br />

Bewo Cutting Systems B.V. aus dem niederländischen<br />

Waalwijk hat zusammen mit der<br />

deutschen Hebö Maschinenfabrik GmbH<br />

eine Maschinenkombination aus einer automatischen<br />

Kreissägemaschine (Bild 5) von<br />

Bewo, zwei vollautomatischen Entgratanlagen<br />

von Bewo und zwei Bohrmaschinen von<br />

Hebö konzipiert. Damit lassen sich bei einer<br />

Anwendung Profile mit hoher Zugfestigkeit<br />

verarbeiten.<br />

Die Sägelinie kann Ausgangsprofile mit<br />

ungleichen Längen verarbeiten, wodurch<br />

Reststücklängen optimiert werden können.<br />

Nachdem die Profile gesägt sind, passieren<br />

sie eine der beiden Entgratanlagen und<br />

gelangen dann zu den zwei Bohrmaschinen.<br />

Eine nachgeschaltete Reinigungseinheit entfernt<br />

Schmutz und Späne von den Profilen.<br />

Da die Sägelinie schnell umrüstbar ist, lassen<br />

Bild 6. Gehrungsbandsägeautomaten KastoFunctional A für den Schnittbereich 300 mm x<br />

260 mm (flach, 90°).<br />

(Foto: Kasto)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr) K 53<br />

den Anwender. Damit der Nutzer dennoch<br />

spürt, wie fest er das Werkzeug auf das<br />

Material drückt, lässt sich die Steifigkeit der<br />

Elastomerelemente einstellen. Der Oszillierer<br />

erreicht bei fast allen Anwendungen die<br />

Vibrationsklasse null, es kann also ständig<br />

mit ihm gearbeitet werden. (sm 150802278) K<br />

« KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

Bild 7. Das vielseitige Elektrowerkzeug MultiMaster FMM 350 Q, das sich auch für das Sägen<br />

eignet, vibriert um 70 % weniger und ist nur halb so laut wie das Vorgängermodell.<br />

(Foto: Fein)<br />

Bewo Cutting Systems B.V.<br />

Van Harenstraat 2<br />

5145 RJ Waalwijk<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 13 4676915<br />

www.bewo.nl<br />

punkte waren dabei der Ausbau der Sägekapazitäten<br />

sowie eine durchgängige Materialflussorganisation<br />

zwischen Hochregallager<br />

und Sägemaschinen. Zum Einsatz<br />

kommen dafür ein Bandsägeautomat Kasto-<br />

Functional A (Bild 6) sowie eine Bandsägemaschine<br />

KastoTwin AE 4. Beide sind mit<br />

materialzu- und -abfuhrseitigen Rollenbahnen<br />

ausgestattet. Um auch lange Abschnitte<br />

zügig ablängen zu können, wurden beide<br />

Sägen zusätzlich mit Messanschlägen für<br />

Messlängen bis 8.000 bzw. 9.000 mm ausgestattet.<br />

Während der Geradschnittbandsägeautomat<br />

KastoTwin AE 4 mit seinem Sonderschnittbereich<br />

von 400 mm x 520 mm<br />

hauptsächlich für die rationelle Anarbeitung<br />

von Stahlträgern genutzt wird, bewältigt<br />

der Gehrungsbandsägeautomat KastoFunctional<br />

A mit dem Schnittbereich 300 mm x<br />

260 mm (flach, 90°-Schnitt) universell alle<br />

anfallenden Sägearbeiten sowohl des<br />

bedarfsgesteuerten Abhol- als auch des<br />

planbaren Auftragsgeschäfts.<br />

Seit der Inbetriebnahme funktioniert das<br />

Kasto-System störungsfrei. Pro Jahr führt<br />

der Stahlhändler im Einschichtbetrieb rd.<br />

50.000 Schnitte durch. Mit den beiden verschiedenen<br />

und sich ergänzenden Sägemaschinen<br />

stehen immer genügend Kapazitäten<br />

bereit, um auch bei schwankender<br />

Auftragslage die Kundenanforderungen<br />

zeitgerecht erfüllen zu können.<br />

Vibrationsarm manuell sägen<br />

Ein neues Antivibrationssystem, das das<br />

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit<br />

und Zuverlässigkeit LBF, Darmstadt, gemeinsam<br />

mit der C. & E. Fein GmbH, Schwäbisch<br />

Gmünd, entwickelt hat, verhindert nun beinahe<br />

vollständig, dass Elektrowerkzeuge<br />

wie Handsägen unangenehm hin- und herschwingen.<br />

Realisiert wurde diese Lösung im<br />

Oszillierer MultiMaster FMM 350 Q (Bild 7)<br />

von Fein. Er reduziert die Bewegungen um<br />

bis zu 70 % und ist nur noch halb so laut<br />

wie sein Vorgängermodell.<br />

Beim Oszillierer, der in einem kleinen Winkel<br />

fast 19.500-mal in der Minute hin- und<br />

herschwingt, entkoppeln dazu Elastomerelemente<br />

das Gehäuse vom Motor; sie wirken<br />

dabei wie mechanische Federn und<br />

Dämpfer. Die Schwingungen übertragen<br />

sich somit nur minimal auf das Gehäuse und<br />

Forte Sägetechnik GmbH<br />

Ritterstraße 6 – 8<br />

73650 Winterbach<br />

Tel. +49 7181 4005-0<br />

www.fortesaegetech.de<br />

Framag Industrieanlagenbau GmbH<br />

Neukirchner Straße 9<br />

4873 Frankenburg<br />

Österreich<br />

Tel. +43 7683 5040<br />

www.framag.com<br />

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit<br />

und Zuverlässigkeit LBF<br />

Bartningstraße 47<br />

64289 Darmstadt<br />

Tel. +49 6151 705-0<br />

www.lbf.fraunhofer.de<br />

Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.de<br />

Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


54 K Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr)<br />

Innovatives Hochleistungszentrum<br />

für die Stahlprofilbearbeitung<br />

Bohren, Fräsen, Sägen – alles synchron und dennoch unabhängig voneinander<br />

Lörrach (WS). Mit der Enthüllung ihres neuen Hochleistungs bearbeitungszentrums<br />

KDH 1084 konnte die Kaltenbach GmbH auf ihrer diesjährigen<br />

Hausmesse IPS 2015 (International Partners of Steel) einen besonderen<br />

Coup landen: Die Technologien Bohren, Fräsen und Sägen werden erstmals<br />

so miteinander verknüpft, dass hochparallelisiertes Bearbeiten möglich ist<br />

– für Stahlbau und -handel ein »revolutionärer« Schritt.<br />

Mit diesem neuen Konzept erreicht<br />

Kaltenbach für die Bearbeitung von Profilträgern<br />

die hohe Flexibilität einer Universalmaschine<br />

einerseits und die große Produktivität<br />

einer Einzweckmaschine andererseits. Bisher<br />

arbeiteten Bohr-Säge-Kombinationen »back-<br />

2back«, d. h. »Rücken an Rücken«: Es wurde<br />

entweder gebohrt oder gesägt und es entstanden<br />

unproduktive Nebenzeiten. »In an -<br />

deren Industrien ist solch eine Anlage völlig<br />

undenkbar«, erklärte Matthias Rummel,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Vertrieb. So<br />

habe man das Konzept neu durchgedacht,<br />

denn bei Kaltenbach gehe es nicht nur da -<br />

rum, in kleinen Schritten bestehende Anlagen<br />

zu verbessern. »Wir wollen zu den Technologieführern<br />

gehören und bahnbrechende<br />

Innovationen auf den Weg bringen«, erläuterte<br />

Rummel die ehrgeizigen Ziele.<br />

Die neue Anlage arbeitet deshalb völlig<br />

anders. Der entscheidende Schritt ist die<br />

mechanische und zeitliche Entkopplung des<br />

Bohr-, Fräs- und Sägeprozesses, verbunden<br />

mit einer Parallelisierung der Haupt- und<br />

Nebenzeiten. Die Vorteile liegen auf der<br />

Hand: Die Kapazitäten sind größer, der Investitionsbedarf<br />

niedriger, die Produktivität<br />

steigt (rd. 30 bis 100 % je nach Material sind<br />

möglich). Die Spezialisten bei Kaltenbach<br />

hatten sich außerdem zum Ziel gesetzt, dem<br />

Best-in-class-Anspruch bezüglich Technologie,<br />

Geschwindigkeit und Qualität ge recht zu<br />

werden. »Das Fräsen anspruchsvoller Klinkungen,<br />

komplexe Bahnkurven und Bohrungen<br />

bis 600 mm Durchmesser sind auf allen<br />

drei Fräseinheiten synchron und unabhängig<br />

voneinander realisierbar«, betonte Matthias<br />

Rummel. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten<br />

der Anarbeitung und Schweißnahtvorbereitung<br />

ohne erforderliche Nachbe arbeitung.<br />

Drei leistungsfähige 3-Achsen-CNC-Fräsmaschinen,<br />

die sich unabhängig voneinander<br />

bewegen können, mit Drehzahlen bis<br />

10.000 min -1 machen Hochgeschwindigkeitsbearbeitung<br />

nun auch für die Stahlprofilbearbeitung<br />

möglich. »Durch eine extrem<br />

steife Rahmenstruktur ist das Bearbeitungszentrum<br />

für den härtesten Einsatz ausgelegt«,<br />

heißt es. Die Anlage kann mit einer<br />

Vielzahl von Werkzeugen (bis 28 pro Einheit,<br />

insgesamt also 84) ausgestattet werden.<br />

Komplexe Bohrbilder können auf drei Achsen<br />

aufgebracht werden und diese Achsen<br />

sind noch einmal zueinander völlig unabhängig.<br />

Der ganze Prozess findet statt, während<br />

die Anlage den Träger parallel durchsägt.<br />

In Verbindung mit der Hochleistungsbandsäge<br />

KBS 1051 und dem Autosorter AS<br />

1051 für die Materialabfuhr lässt sich ein<br />

optimierter Materialfluss erreichen. Die<br />

Bedienoberfläche PROFILINE V sorgt für eine<br />

intuitive und einfache Handhabung. Auch<br />

(Foto: WS)<br />

Zahlreiche Messeexponate waren<br />

auf der IPS 2015 zu sehen. Dass die<br />

Metallbearbeitungsspezialisten bei<br />

Kaltenbach nicht nur trennende Fertigungsverfahren<br />

beherrschen, sondern u. a.<br />

auch Oberflächenbearbeitung, zeigte<br />

Matthias Rummel, Mitglied der<br />

Geschäftsführung Vertrieb, hier vor der<br />

Kugelstrahlanlage Sprint 1504.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr) K 55<br />

(Foto: Kaltenbach)<br />

Als besondere Innovation hat die Kaltenbach-Gruppe ihr<br />

neues Hochleistungsbearbeitungszentrum KDH 1084 für<br />

Profilträger enthüllt – und damit neuen Maßstab gesetzt.<br />

Weil alle drei Bohr- und Fräseinheiten synchron und völlig<br />

unabhängig voneinander arbeiten können, sinken die Materialdurchlaufzeiten,<br />

steigt die Produktivität und verringert sich der Investitionsbedarf.<br />

von den Kunden werde die Anlage gut und<br />

vor allem auch schnell angenommen, so der<br />

Vertriebschef. Verglichen mit dem bisher<br />

üblichen Equipment für diese Aufgaben sei<br />

die neue Anlage etwa ein Drittel günstiger.<br />

Innovationen sichern<br />

Wirtschaftlichkeit und Qualität<br />

Weitere Highlights auf der Hausmesse<br />

waren die komplett überarbeiteten Stanz-<br />

Scher-Anlagen KPS-A 167 und 207, die für<br />

Winkelstahl und optional für Flachstahl<br />

geeignet sind. Die neue Baureihe ist mit<br />

einer Schereinheit mit universell einsetzbaren<br />

Messern ausgerüstet, robust im Design<br />

und für schnelle Abläufe konzipiert. Das<br />

neue Blechbearbeitungszentrum KF 2114<br />

der Flamecutting-Baureihe ist besonders<br />

vielseitig (Bohren, Brennen, Senken, Gewindeschneiden,<br />

Körnen, Markieren, Signieren).<br />

Neu ist das Fräsen, wodurch die Komplettbearbeitung<br />

für Bedürfnisse des Stahlund<br />

Anlagenbaus (Kopf- und Fußplatten,<br />

Knotenbleche, Rippen, Flansche usw.) möglich<br />

wird. Für die vollautomatische Kreissäge<br />

KKS 463 NA wurde eine neue vertikale<br />

Bohrachse KDV vorgestellt. Hintergrund sei,<br />

dass gesägte Stahlprofile in der Praxis meist<br />

mit Bohrungen versehen werden müssen,<br />

wobei das Material umständlich durch die<br />

Fertigung wandere. Die Bohrmaschine KDV<br />

ist deshalb ein Angebot, um diesen Ablauf<br />

zu beschleunigen. Auch im Oberflächenbereich<br />

ist Kaltenbach aktiv: Die neue<br />

Strahlanlagengenera tion Sprint 1504 wurde<br />

vorgestellt. Die Schleuderstrahlanlage für<br />

Bleche, Profile und Schweißkonstruktionen<br />

ist besonders ökonomisch und lohnt sich<br />

bereits bei einer zu bearbeitenden Stahlmenge<br />

von rd. 20.000 t pro Jahr.<br />

Mit einer Ausstellungsfläche von 3.000 m²<br />

und über 1.300 Besuchern aus mehr als 40<br />

Ländern war die IPS 2015 auch in diesem<br />

Jahr wieder gut besucht. »Innovationen.<br />

Qualität. Service«, so lautete das Motto der<br />

diesjährigen Veranstaltung, übrigens der 10.<br />

ihrer Art bei der Kaltenbach-Gruppe. Die<br />

Messe findet bereits seit 1997 alle zwei Jahre<br />

statt und bildet zusammen mit den 36<br />

»handverlesenen« teilnehmenden Partnerunternehmen<br />

die komplette Prozesskette<br />

für den Stahlbau und -handel ab.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

KALTENBACH GmbH<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.com<br />

WS (sm 150802316)<br />

Stahlhandel<br />

NE-Handel<br />

Stahl-Service-Center<br />

Anarbeitung<br />

Bewehrungstechnik<br />

metals<br />

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Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />

www.ametras.com


56 K Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr)<br />

Erfolgreiche »Erlebniswelt Sägen 2015«<br />

Behringer-Hausausstellung zeigte Entwicklungen für den Markt von morgen<br />

Kirchardt. Rd. 10 % mehr Gäste aus insgesamt 31 Nationen erlebten<br />

bei der Behringer GmbH an drei Tagen Sägetechnik pur. »Wir sind sehr<br />

zufrieden mit dem Verlauf unserer sechsten Hausausstellung unter<br />

dem Motto ›Erlebniswelt Sägen‹«, resümierte Geschäftsführer<br />

Christian Behringer. Ein Highlight war die Präsentation der beiden neuen<br />

»großen Schwestern« der Bandsägenbaureihe HBE Dynamic.<br />

Die Baureihe punktet mit einer Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger<br />

Senkung des Energieverbrauchs, geringem<br />

Platzbedarf, kompromisslosem Arbeitsschutz<br />

und dennoch einfachem Handling –<br />

eine andere Liga in der Sägetechnik, so das<br />

Unternehmen.<br />

Auf der »Erlebniswelt Sägen« präsentierte<br />

der eigenen Angaben zufolge führende<br />

Hersteller für Band- und Kreissägetechnologie<br />

vom 16. bis 18. Juni den Stand<br />

der Technik. »Insbesondere unsere beiden<br />

neuen, großen Bandsägenmodelle der HBE<br />

Dynamic-Baureihe, die HBE 563A Dynamic<br />

und die HBE 663A Dynamic haben die Besucher<br />

fasziniert«, so Christian Behringer. Mit<br />

der Weiterentwicklung der erfolgreichen<br />

HBE-Dynamic-Baureihe hatte die Behringer<br />

GmbH dabei nicht nur die heutigen Anforderungen<br />

der Kunden im Blick. »Wir entwickeln<br />

und denken ganz eindeutig für den<br />

Markt von morgen«, so Christian Behringer<br />

weiter.<br />

Ein Highlight der Hausausstellung war die<br />

Präsentation der beiden neuen »großen<br />

Schwestern« der HBE-Baureihe, die nun in<br />

insgesamt sechs Modelltypen mit entsprechendem<br />

Schnittbereich erhältlich ist: 261A,<br />

321A, 411A, 511A, 563A und 663A. Sie<br />

deckt damit ein umfangreiches Anwendungsfeld<br />

in Stahlhandel, Maschinen- und<br />

Werkzeugbau und im anspruchsvollen Me -<br />

tallhandwerk ab.<br />

Umfassende Lösungen für den<br />

Stahlhandel aus einer Hand<br />

Neben der Behringer GmbH als Hauptaussteller<br />

haben noch weitere Unternehmen<br />

Maschinen, Anlagen und Informationsständen<br />

präsentiert. So stellte die Tochtergesellschaft<br />

Behringer Eisele aus Weilheim / Teck<br />

ein umfangreiches Programm an leistungsstarker<br />

Kreissägetechnologie vor. Die französische<br />

Schwestergesellschaft Vernet<br />

Behringer demonstrierte Bearbeitungsanlagen<br />

für den Stahlbau und Stahlhandel.<br />

Außerdem präsentierte sich der Marktführer<br />

in Sachen Strahltechnik, die Rösler GmbH<br />

aus Untermerzbach, mit innovativer Ober-<br />

Die Behringer-Hausausstellung hat Sägetechnologien von morgen gezeigt –<br />

und hatte dabei einen Besucherrekord zu verzeichen.<br />

(Fotos: Behringer)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren 2 (Sägen & mehr) K 57<br />

flächenbehandlung. Zusammen bilden die<br />

Unternehmen die Allianz »Partners 4 Steel«<br />

(P4S) mit Lösungen aus einer Hand, insbesondere<br />

für den Stahlbau und Stahlhandel.<br />

Dabei setzt Behringer darauf, das umfangreiche<br />

Leistungsspektrum der drei beteiligten<br />

Unternehmen optimal für jeweils individuelle<br />

Anforderungen zu bündeln und alles<br />

aus einer Hand zu liefern. »Wichtig ist, dass<br />

wir als Hersteller ständig auf die Marktveränderungen<br />

im Stahlhandel eingehen und<br />

uns entsprechend positionieren«, brachte es<br />

Christian Behringer auf den Punkt. Sei es im<br />

Hinblick auf die Anarbeitungsleistung, die<br />

heute selbstverständlich beim Stahlhandel<br />

liegt, oder bei der individuellen Anpassung<br />

von Automatisierungskomponenten für ein<br />

sicheres Materialhandling. Speziell Stahlhandelskunden,<br />

die neben der Trenntechnik<br />

auch Anlagen zum Bohren, Stanzen, Brennschneiden<br />

und Markieren benötigen, um die<br />

Träger vor dem Konfektionieren zu bearbeiten,<br />

sind damit in Kirchardt an der richtigen<br />

Adresse.<br />

Behringer 4.0 – Kommunikation<br />

zwischen Säge- und Kundensystem<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Hausausstellung<br />

war das Thema Digitalisierung. Unter<br />

dem Stichwort »Behringer 4.0« fasste der<br />

Sägenhersteller dabei die eigenen Ansätze<br />

zur vernetzten Produktion in der Sägetechnik<br />

zusammen. Ob die neue Industrie-4.0-<br />

Konzepte erfolgreich seien, hänge vor allem<br />

von der Kommunikation der verschiedenen<br />

Systeme und der Verarbeitung der Datenflut<br />

ab. Die Interaktion zwischen Sägesystem<br />

und Kundensystem funktioniere aber immer<br />

reibungsloser. Bereits heute nutzten Behringer-Kunden<br />

aus diversen Industriezweigen<br />

Techniken, um mit wenigen Bedienern und<br />

intelligenten Steuerungssystemen ihre Aufträge<br />

zu bearbeiten. Diverse Eigenschaften<br />

könnten in die Sägeanlagen integriert werden,<br />

die den Kunden in aller Welt das Handling<br />

erleichtern – und im Idealfall etwa Be -<br />

dienfehler oder eine Unlogik in der Parameterkombination<br />

erkennen.<br />

K<br />

(sm 150802253)<br />

« KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

Zukunftsorientierung und Trends bei Behringer – ein Interview mit Geschäftsführer Christian Behringer<br />

Wie bewerten Sie die Märkte von morgen?<br />

Bislang konnte Deutschland seine starke Position<br />

in der herstellenden Industrie und im Stahlhandel<br />

stabil halten. Darauf sollten wir uns aber<br />

nicht ausruhen, sondern es als gute Ausgangsposition<br />

verstehen, um notwendige Veränderungsprozesse<br />

in der Industrieproduktion entschlossen<br />

anzugehen. Denn – Stichwort Industrie<br />

4.0 – der industrielle Sektor steht vor einem massiven<br />

Umbruch. Es gilt, die Effizienz der Produktionsprozesse<br />

zu steigern und gleichzeitig die<br />

Anforderungen nach individualisierten, leicht<br />

bedienbaren Produkten zu bewältigen – das Ganze<br />

auch noch möglichst vernetzt.<br />

Wie kann dies konkret in einem mittelständischen<br />

Maschinenbau-Unternehmen<br />

funktionieren?<br />

Einerseits durch die Entwicklung entsprechender<br />

Produkte, andererseits durch ein grundlegendes<br />

Überdenken der Fertigungsprozesse im<br />

Unternehmen. Hierbei ist der »Lean-Gedanke«<br />

sicher maßgeblich, ohne den Industrie 4.0 so<br />

nicht denkbar ist. Auch die Qualifizierung der<br />

Mitarbeiter, die bereits seit vielen Jahren ihren<br />

Beitrag zu innovativen Produkten und Prozessen<br />

geleistet haben, darf nicht vernachlässigt werden.<br />

Haben Sie konkrete Beispiele, wie diese<br />

Maßnahmen umgesetzt werden können?<br />

Bei unserer Hausmesse haben wir gezeigt, wie<br />

effizient die Taktmontage der neuen HBE-Dynamic-Baureihe<br />

funktioniert. Im Maschinenbau<br />

waren wir diesbezüglich einer der Vorreiter und<br />

können durch die Verschlankung der Montage ein<br />

attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis an unsere<br />

Kunden weitergeben.<br />

Mit Blick auf den demografischen Wandel sind<br />

wir als innovatives Unternehmen aufgefordert,<br />

automatisierte Anlagen so bedienerfreundlich wie<br />

möglich zu gestalten, um eine effiziente Produktion<br />

auch mit wenig Personal zu ermöglichen. Einfache<br />

Steuerungen sind eine Voraussetzung dafür.<br />

Wie kommen Sie Ihren Kunden von morgen<br />

denn hinsichtlich dieser komplexen, verketteten<br />

Anlagen entgegen?<br />

Das Bild einer mit Technik gefüllten, riesigen<br />

Halle mit nur zwei Bedienern ist in der Tat immer<br />

häufiger, gerade in Stahlhandelsunternehmen,<br />

anzutreffen. Wir gehen davon aus, dass dies über<br />

kurz oder lang ein Trend sein wird. Wir haben deshalb<br />

mit der Kooperation der Partners 4 Steel<br />

schon vor einigen Jahren Zeichen gesetzt. Die<br />

Behringer GmbH als Lieferant leistungsstarker<br />

Sägeanlagen, Vernet Behringer als Hersteller von<br />

Anlagen für den Stahlbau und Stahlhandel sowie<br />

Christian<br />

Behringer<br />

die Rösler GmbH als Spezialist zur Oberflächenbehandlung<br />

liefern Top-Technologie aus einer<br />

Hand – ohne Schnittstellenproblematik. Unser<br />

Kunde hat einen Ansprechpartner; der Ablauf ist<br />

reibungslos.<br />

Hochfeste Werkstoffe heißt es, sind die<br />

Materialien von morgen. Maschinenhersteller<br />

stellen sie oft auf eine sprichwörtlich<br />

harte Probe. Gibt es hier Antworten für die<br />

Zukunft?<br />

Die gibt es heute schon! Behringer hat mit der<br />

Speed-Cutting-Technologie bereits vor einigen<br />

Jahren neue Maßstäbe definiert. Für Branchen der<br />

Luft- und Raumfahrttechnik, des Kraftwerkbaus<br />

oder der Medizintechnik, aber auch vielen anderen,<br />

haben wir konkrete Lösungen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


58 K Aus den Unternehmen<br />

Pulverbeschichten lohnt sich<br />

Blechbearbeiter investiert in JUMBO-COAT-Anlage<br />

von Meeh und erhöht Maschinen-Gesamtauslastung<br />

Wimsheim / Föhren. Wenn Einkäufer sehen, was Unternehmer<br />

Thomas Brosius ihnen alles anbieten kann, kommen sie oft aus dem<br />

Staunen nicht mehr heraus. Mit seinem Unternehmen leistet er weit mehr<br />

für die Kunden als die reine Blechbearbeitung – und das erfolgreich.<br />

Einen großen Schritt nach vorne hat er jetzt mit einer neuen Beschichtungsanlage<br />

von Meeh gemacht.<br />

Lasern und Kanten bieten die meisten<br />

Blechbearbeiter, Sägen und Anarbeitung<br />

sind auch nicht so außergewöhnlich. Doch<br />

mit ihren 60 Mitarbeitern deckt die Brosius<br />

Maschinenbau und Stahlkonstruktionen<br />

GmbH einen weit größeren Teil der Wertschöpfungskette<br />

ab: von der Konstruktion<br />

über das Verschweißen bis hin zur Beschichtung,<br />

zur Endmontage und zum Verpacken<br />

einschließlich Endkontrolle bekommen die<br />

Kunden in Föhren, nahe bei Trier, alles aus<br />

einer Hand. »Wir machen für normale<br />

An wendungen alles selbst und haben eine<br />

große Fertigungstiefe«, sagt Brosius. Ob<br />

Einzelteile oder ganze Baugruppen für<br />

Maschinen von 20 mm × 20 mm bis zu<br />

10 m × 4 m, ob aus Stahl, Edelstahl oder<br />

Aluminium – alles ist dabei.<br />

Um sein Angebot ausbauen zu können,<br />

hat Thomas Brosius in eine eigene Pulverbeschichtungsanlage<br />

investiert. Zunächst war<br />

es seine Frau, die den Anstoß gab. »Sie hat<br />

mir gesagt, wie viel wir jeden Monat für die<br />

Lohnbeschichtung ausgeben und dass ich<br />

mal durchrechnen sollte, ob es sich nicht<br />

lohnt, das selbst zu machen«, berichtet er.<br />

Gesagt, getan – bei der Kalkulation mit den<br />

Fremdaufträgen aus den Vorjahren kam<br />

In die neue JUMBO-COAT-Pulverbeschichtungsanlage von Meeh zu investieren, hat sich für<br />

Thomas Brosius, Geschäftsführer der Brosius Maschinenbau und Stahlkonstruktionen GmbH,<br />

vollauf gelohnt.<br />

(Foto: Meeh)<br />

he raus, dass sich eine eigene Anlage rechnen<br />

würde.<br />

Optimale Anlagenkonfiguration<br />

dank stimmiger Zusammenarbeit<br />

Geplant hat Brosius die neue Anlage zusammen<br />

mit der Meeh Pulverbeschichtungsund<br />

Staubfilteranlagen GmbH, Wimsheim,<br />

– und zwar bis ins letzte Detail. »So haben<br />

wir die optimale Anlagenkonzeption für uns<br />

erreicht«, so Brosius. Auch der Verpackungsbereich<br />

passte von den Räumlichkeiten her<br />

in das Gesamtkonzept. Daneben kümmerte<br />

sich Meeh auch um die Waschanlage, den<br />

Brennofen für das Pulver, den Verschiebebahnhof<br />

und die Transportanlagen für die<br />

Teile. »Nur die Aufhängungen haben wir<br />

selbst gemacht«, verrät Brosius. »Aber das<br />

ist für Blechbearbeiter wie uns ja auch kein<br />

Problem.«<br />

Besonders angetan ist Brosius von der Art,<br />

wie Meeh die Referenzen bereitgestellt hat:<br />

»Wir haben uns diese Anlagen bei Lohnbeschichtern<br />

und einem Kollegen angeschaut.<br />

Das machen wir gerne live und sprechen mit<br />

den Mitarbeitern, die an diesen Anlagen<br />

arbeiten.« Es habe zwar zwei weitere Angebote<br />

gegeben und preislich hätten sie nicht<br />

weit auseinander gelegen. Brosius war es<br />

aber wichtig, »dass man mit jemandem zusammenarbeitet,<br />

mit dem man sich versteht«.<br />

Anschließend ging der Blechbearbeiter<br />

daran, für die neue Pulverbeschichtungsanlage<br />

eine eigene Halle zu errichten. Vorgaben<br />

gab es dabei nur durch das Grundstück.<br />

»Viel Platz haben wir aber nicht mehr«, sagt<br />

der Geschäftsführer. Auch sei eine Anlage<br />

dieser Größe schon ungewöhnlich in dem<br />

Unternehmen: Sie misst einschließlich Bahnhof<br />

22,7 m × 14,7 m. Der Bahnhof selbst<br />

bietet neben der Hub-Senk-Station noch 23<br />

Stellplätze für die Teile, die dort nach dem<br />

Einbrennen des Pulverlacks auch auskühlen.<br />

Anlagenbau, Energiespartipps und<br />

Schulung – alles aus einer Hand<br />

Die Anlagentechnik von Meeh war nach<br />

Auskunft von Brosius von Anfang an in Ordnung.<br />

In den anderthalb Jahren seit der<br />

Inbetriebnahme habe es keinen Stillstand<br />

gegeben. »Es hat alles gut geklappt«, bilanziert<br />

Brosius die Zusammenarbeit.<br />

Meeh hat mit pfiffigen Ideen auch dazu<br />

beigetragen, den Energieverbrauch zu sen-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Aus den Unternehmen K 59<br />

ken. So ist beispielsweise der Ofen direkt<br />

neben der Waschkabine angeordnet – damit<br />

kann man ihn auch zum Trocknen der Teile<br />

nach der Reinigung nutzen. Solche Details<br />

zahlen sich aus: »Der Gasverbrauch war<br />

niedriger als gedacht«, sagt Brosius.<br />

Die Teile, die bis zu 2 t Eigengewicht<br />

haben können, werden vor dem Vorbehandlungsbereich<br />

im Bahnhof mittels einer Hub-<br />

Senk-Station an den Trägern aufgehängt.<br />

Anschließend werden sie in die Waschkabine<br />

eingefahren, nach automatischer Reinigung<br />

getrocknet, pulverbeschichtet, im<br />

Ofen vernetzt und zum Auskühlen wieder<br />

in den Bahnhof verfahren. Danach kommt<br />

noch das Abhängen der Teile einschließlich<br />

Sichtkontrolle und das Verpacken. Die Taktzeit<br />

für das manuelle Beschichten liegt bei<br />

etwa 20 min pro Schiene, das Unternehmen<br />

kommt damit auf eine Beschichtungskapazität<br />

von 400 bis 600 m² pro Tag.<br />

Neben der Anlagenerrichtung kümmerte<br />

sich Meeh auch um die Schulung der Mitarbeiter.<br />

»Zwei Mitarbeiter waren eine Woche<br />

in Wimsheim, um sich mit der Anlage vertraut<br />

zu machen«, berichtet der Geschäftsführer.<br />

»Die sind zurückgekommen und<br />

haben vom ersten Tag an problemlos produziert<br />

– normalerweise hat man da immer<br />

erst eine gewisse Anlaufzeit.« Dietmar<br />

Damm, Vertriebsingenieur bei Meeh, ergänzt:<br />

»Wir haben eine ähnliche JUMBO-<br />

COAT-Anlage selbst im Haus, als Dienstleistungsbetrieb<br />

und um die Mitarbeiter von<br />

Kunden nebenher zu schulen.«<br />

Neue Beschichtungsanlage<br />

wird zum Profitcenter<br />

Inzwischen sind insgesamt acht Mitarbeiter<br />

in einem 12-h-System an der Beschichtungsanlage<br />

tätig – und mit ihnen spart Brosius<br />

längst nicht mehr nur die Kosten für die<br />

Lohnbeschichtung ein. »Mittlerweile<br />

ma chen wir doppelt so viel für Fremde wie<br />

für uns, das ist ein richtiges Profitcenter<br />

geworden.« Über die Lohnbeschichtung<br />

kann er dann auch den Kundenkreis für die<br />

anderen Angebote des Unternehmens<br />

erweitern und auch seine übrigen Maschinen<br />

in den Hallen besser auslasten. »Die<br />

JUMBO-COAT-Anlage von Meeh hat uns<br />

einen wichtigen Schritt nach vorne<br />

gebracht«, erläutert Brosius. Habe es zuvor<br />

durch die Fremdvergabe noch ein größeres<br />

Hin und Her gegeben, sei er jetzt in der Lage<br />

zum Beispiel Musterteile inklusive Beschichtung<br />

schneller zu erstellen. »Das funktioniert<br />

intern viel einfacher als wenn ich fremde<br />

Leute einspannen muss.« (sm 150802226) K<br />

« KONTAKT<br />

Meeh Pulverbeschichtungs- und<br />

Staubfilteranlagen GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 3<br />

71299 Wimsheim<br />

Tel. +49 7044 951510<br />

www.jumbo-coat.de<br />

CamCoil Haspelanlagen<br />

in Modulbauweise<br />

einfache Funktionalität zur Optimierung des Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />

Vertrieb:<br />

fon +49 (0) 5944 9301-0<br />

www.hpl-group.de<br />

Selbständiger Stahlhändler<br />

50 Jahre, fest im Markt etabliert, enge Verbraucherund<br />

Werks kontakte, sucht eine neue Herausforderung<br />

in leitender Position in Düsseldorf / NRW.<br />

Rufnummer 0172/1579825<br />

Verkaufsprofi<br />

Mitte 50, Spezialist für Flachprodukte wgw., kgw., fvz.,<br />

langjährige Berufserfahrung, fundierte Produkt- und Marktkenntnisse,<br />

technisch beschlagen, sucht neuen Wirkungskreis,<br />

Raum BW bevorzugt, gerne SSC/Werksvertretung.<br />

6604<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


60 K METEC-Nachbericht<br />

Neue Technologien der<br />

Oberflächeninspektion<br />

Weltweit erste 3-D-in-line-Inspektion für Grobbleche<br />

Düsseldorf / Aachen. ISRA Vision Parsytec hat auf der METEC ein bisher<br />

einzigartiges System zur Inspektion heißer und kalter Grobbleche<br />

präsentiert. Mit dem PLATE INSPECTOR wird erstmalig die in-line messende<br />

3-D-Inspektion möglich. Weitere Neuheiten sind die Produktionsmanagement-Software<br />

EPROMI und eine Fast-Tuning-Technologie, mit der<br />

SURFACE-MASTER-Inspektionssysteme schneller starten.<br />

Auf der METEC hat ISRA Vision Parsytec<br />

ein System vorgestellt, das erstmals die<br />

3-D-Inspektion von Grobblechen in-line<br />

ermöglicht.<br />

(Bild: ISRA Vision Parsytech)<br />

Mehr stahltechnologische Neuheiten<br />

versammelt an einem Ort gehen nicht: Alle<br />

vier Jahre ist die Metallurgie-Fachmesse<br />

METEC in Düsseldorf der Marktplatz schlechthin<br />

für neue Technik, Technologien, Lösungen<br />

und Anwendungen rund um die Herstellung<br />

von Stahl. Mit dabei war bei der diesjährigen<br />

Ausgabe der Messe im Juni natürlich auch der<br />

Aachener Spezialist für Oberflächeninspektionssysteme<br />

für Bandmaterial ISRA Vison<br />

Parsytec. Das Unternehmen nutzte die Messe<br />

und hat dem Fachpublikum gleich mehrere<br />

Neuheiten vorgestellt.<br />

Grobbleche erstmals 3-D-in-line<br />

inspizieren<br />

Erstmals ermöglicht ISRA mit dem PLATE<br />

INSPECTOR die 3-D-Grobblechinspektion<br />

in-line. Mit einem speziellen »All-in-One«-<br />

Sensor wird dabei die Oberfläche gleichzeitig<br />

sowohl flächenhaft als auch in 3-D<br />

gescannt. Mit der Technologie können heiße<br />

(rotglühende) und auch die abgekühlten<br />

Grobbleche auf qualitätsrelevante Defekte<br />

inspiziert werden.<br />

Für die Hersteller ist die Qualität der Stahlund<br />

Metalloberfläche ein immer entscheidenderes<br />

Kriterium. Denn Risse und Rillen<br />

sind ab einer gewissen Tiefe häufig ausschlaggebend<br />

für die Akzeptanz eines Produktes.<br />

Bislang konnte die Tiefe oder Höhe<br />

der Oberflächenfehler aber nur stichprobenartig<br />

oder gar nicht gemessen werden – ein<br />

erhebliches Mängelrisiko. Grund dafür: Die<br />

bisher eingesetzten Grauwertalgorithmen<br />

werten das Bild nur zweidimensional und<br />

aufgrund farblicher Unterschiede aus.<br />

Der PLATE INSPECTOR erfasst mit seinem<br />

»All-in-One«-Sensor nun auch die wichtigen<br />

Höheninformation. Das System kann Oberflächenfehler<br />

somit nicht nur feststellen,<br />

sondern auch dreidimensional vermessen.<br />

Mit der neuen 3-D-in-line-Messung sind<br />

erhebliche Kosteneinsparungen möglich.<br />

Denn wenn am Ende eine Auslieferung nur<br />

durch Nacharbeit erreicht werden kann oder<br />

die Lieferung sogar gänzlich ausfällt, ist die<br />

Weiterverarbeitung eines fehlerhaften Produkts<br />

einer der kostenintensivsten Faktoren.<br />

Treten periodische Oberflächenfehler auf<br />

und ist die Ursache dafür eine schadhafte<br />

Walze, kann der Ausschuss schnell sehr groß<br />

werden. Mit dem PLATE INSPECTOR ist eine<br />

Inspektion bereits auf der noch heißen Platte<br />

direkt nach der Walzstraße möglich.<br />

Sichere Qualitätsentscheidungen<br />

auf allen Unternehmensebenen<br />

Eine weitere Neuheit ist die Produktionsmanagement-Software<br />

EPROMI – eine Schlüssellösung<br />

für die Metallindustrie, die unterschiedliche<br />

Produktions- und Qualitätsdaten<br />

zusammenführt. Sie ermöglicht die Kombination<br />

aller in einem Unternehmen anfallenden<br />

Daten – den Big Data – und eine auf die<br />

Bedürfnisse der jeweiligen Managementund<br />

Produktionsebenen angepasste Analyse<br />

und Bewertung. Für die Hersteller ist die<br />

Erhebung und Auswertung kontinuierlich<br />

anfallender Prozessdaten – etwa in der Produktion<br />

– notwendig, um große Zeit- und<br />

Kostenvorteile zu heben.<br />

EPROMI von ISRA VISION PARSYTEC steht<br />

für Enterprise Production Management<br />

Intelligence, die Software stellt in sogenannten<br />

Cockpits alle relevanten Produktionsund<br />

Qualitätsdaten für sichere Managemententscheidungen<br />

bereit. Die Cockpits nutzen<br />

unterschiedliche Daten aus verschiedenen<br />

Unternehmensbereichen, wie Coil-Statistiken,<br />

Fehlerraten, Bestell- und Umsatzinformationen<br />

sowie Prozess parameter. Diese<br />

Daten werden miteinander kombiniert und<br />

für ein besseres Verständnis der Prozesse in<br />

Beziehung gesetzt.<br />

Eine dritte Entwicklung zeigte ISRA mit<br />

der neuen Fast-Tuning-Technologie seiner<br />

SURFACE-MASTER-Inspektionssysteme.<br />

Aktuelle Oberflächeninspektionssysteme<br />

verursachen bei ihrer Inbetriebnahme oft<br />

erheblichen zeitlichen Aufwand. Das Parameter-Tuning<br />

per Hand nimmt oft Wochen<br />

oder Monate in Anspruch. Das automatische<br />

Systemtuning von ISRA Vision Parsytec<br />

braucht dagegen nur wenige Minuten, um<br />

eine »Best-In-Class«-Fehlersuche bei minimalen<br />

Irrtümern zu ermöglichen. Aus der<br />

Erfahrung von tausenden von Installationen,<br />

die ISRA Parystec bei Kunden bereits durchgeführt<br />

hat, verfügt die Fast-Tuning-Technologie<br />

über ein vorinstalliertes Set von<br />

Fehlerklassen, die eine Implementierung<br />

und Inbetriebnahme um ein Vielfaches be -<br />

schleunigen.<br />

(sm 150802268) K<br />

« KONTAKT<br />

ISRA VISION PARSYTEC AG<br />

Pascalstraße 16<br />

52076 Aachen<br />

Tel. +49 2408 92700-0<br />

www.isravision.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Firmenschriften K 61<br />

Acciaitubi S.p.A.<br />

Unternehmensbroschüre<br />

32 Seiten, deutsch und englisch<br />

Auf 50 Jahre Erfahrung blickt das italienische<br />

Familienunternehmen Acciaitubi<br />

S.p.A. zurück. Gegründet im Jahr 1961,<br />

konzentriert sich das Unternehmen heute<br />

vor allem auf die Produktion von Gasund<br />

Wasserrohren; 50 % der Erzeugnisse<br />

werden exportiert. Zur Produktpalette<br />

zählen geschweißte, lackierte sowie Leitungsrohre,<br />

nahtlose Gas- und Wasserrohre,<br />

Siederohre, Stahlbau- und Gerüstbaurohre<br />

sowie sendzimirverzinkte, entzunderte und äußerst<br />

widerstandsfähige Rohre.<br />

Acciaitubi<br />

Via Valtrighe 2, 24030 Terno D‘Isola (BG)<br />

Tel. +39 035 904004, Fax +39 035 904484<br />

www.acciaitubi.it mh(ch)/SE/ (sm 150802262)<br />

Amada Machine Tools Europe<br />

Kreissägemaschinen. CMB – Kreissägemaschinen-Serie<br />

für Stangenmaterial<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Die Kreissägemaschinen-Serie CMB mit<br />

den Varianten 75, 100 oder 150 wurde<br />

konzipiert für den Einsatz von Hartmetallwerkzeugen<br />

zur Bearbeitung verschiedenster<br />

Materialien und Formen. Mit der<br />

Schrägführung des Sägekopfes wird ein<br />

perfekter Spanwinkel bei hoher Schnittleistung<br />

garantiert. Sehr schmale Hartmetallsägeblätter<br />

sorgen für minimalen<br />

Verschnitt. Oft wird durch das Minimalmengen-Schmiersystem eine<br />

Nachbearbeitung unnötig.<br />

Amada Machine Tools Europe GmbH<br />

Amada Allee 3, 42781 Haan<br />

Tel. +49 2104 1777-0, Fax +49 2104 1777-344 mh(ch)/SE/ (sm 150802259)<br />

E-Mail: info@amadamachinetools.de, www.amadamachinetools.de<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Laserunterstützte Blechbearbeitung<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Bleche mit Löchern von 0,6 mm Durchmesser<br />

und präzise gefertigten Kanten<br />

stellten Hersteller von Lochblechen bisher<br />

vor eine Herausforderung. Stanzen, Senkerodieren<br />

oder Laser-Feinschneiden war in<br />

diesen Dimensionen kostspielig oder nicht<br />

möglich. Die Lochanstalt Aherhammer<br />

entwickelte hierfür das lasergestützte<br />

hy-PRESS Verfahren, mit dem Bleche aus<br />

hochfesten Edelstählen mit außergewöhnlich<br />

kleinen, exakt gefertigten Löchern in Serie hergestellt werden<br />

können.<br />

Lochanstalt Aherhammer Stahlschmidt & Flender GmbH<br />

Aherhammer 3 – 9, 57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 5853-0, Fax +49 2732 27544 mh(ch)/SE/ (sm 150802261)<br />

E-Mail: info@aherhammer.de, www.aherhammer.de<br />

RSA GmbH<br />

Hochleistungssägen. Modulare Bearbeitungszentren<br />

für anspruchsvolle Kunden<br />

30 Seiten, deutsch / englisch<br />

Die passende Säge für jede Aufgabe ist<br />

der Leitgedanke der RSA GmbH – für den<br />

Einzel- oder Mehrfachschnitt, für Stahl<br />

und Edelstahl oder für NE-Metalle, in Einzelausführung<br />

oder in komplett verketteter<br />

Anlage. Die Sägen weisen kurze Rüstzeiten<br />

auf, einfache Bedienung, hohe<br />

Präzision sowie Wirtschaftlichkeit – auch<br />

für kleine Losgrößen – und können mit<br />

nachfolgenden Bearbeitungsprozessen wie Entgraten, Reinigen und<br />

Stapeln verkettet werden.<br />

RSA cutting systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14, 58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0, Fax +49 2304 9111-100<br />

E-Mail: rsa.d@rsa.de, www.rsa.de mh(ch)/SE/ (sm 150802257)<br />

SSAB<br />

Stoßfänger aus ultrahochfestem Stahl.<br />

Eine sichere, leichte und kosteneffiziente<br />

Lösung<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Der schwedische Konzern SSAB arbeitet<br />

als Pionier auf dem Gebiet des ultrahochfestem<br />

Stahls (Advanced High Strength<br />

Steel – AHSS) mit Automobilherstellern<br />

und Zulieferern weltweit zusammen. Einer<br />

davon ist Shape Corp., ein Automobillieferant<br />

im Bereich Sicherheitsbauteile,<br />

der seit Jahren Docol ® AHSS für seinen<br />

Power-B-Section-Stoßfänger verwendet. Hier wurde nun eine Neukonstruktion<br />

entwickelt, die zusätzliche Gewichtsreduktion ermöglicht.<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Hamborner Straße 53, 40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9125-116, Fax +49 211 9125-129<br />

E-Mail: lutz.felder@ssab.com, www.ssab.com mh(ch)/SE/ (sm 150802258)<br />

Woerner<br />

The Experts in Lubrication<br />

8 Seiten, deutsch und englisch<br />

Innovative Schmierungstechnologie beispielsweise<br />

für den Anlagenbau, die Automobil-<br />

oder Minenindustrie, Walzwerke,<br />

Werkzeugmaschinen oder Windenergie<br />

liefert die Woerner GmbH. Die von ihr<br />

entwickelten Verteiler verschiedenster<br />

Bauart und Systeme dosieren und verteilen<br />

Öl, Fließfett oder Fett mit hoher Präzision.<br />

Volumenstrommess- oder Überwachungsgeräte<br />

sorgen für die optimale<br />

Dosierung. Zudem liefert Woerner die zugehörigen Pumpen mit unterschiedlichen<br />

Antrieben.<br />

Eugen Woerner GmbH & Co. KG<br />

Hafenstraße 2, 97877 Wertheim<br />

Tel. +49 9342 803-0, Fax +49 9342 803-202<br />

E-Mail: info@woerner.de, www.woerner.de mh(ch)/SE/ (sm 150802260)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


62 K Veranstaltungen<br />

Der etwas andere Leichtbau mit Stahl: »Stahl fliegt 2015«<br />

Düsseldorf. Der Studierendenwettbewerb »Stahl fliegt« hat im Rahmen der internationalen<br />

Metallurgiefachmesse Metec wieder gezeigt, dass der Werkstoff Stahl auch in der Luftfahrt punkten kann.<br />

17,23 s – besser war keiner. Mit dieser<br />

Durchschnittszeit aus fünf Versuchen hat es<br />

Team 1 des Instituts für Umformtechnik und<br />

Leichtbau der Technischen Universität Dortmund<br />

aufs Siegerpodest geschafft.<br />

Bei dem Studentenwettbewerb »Stahl<br />

fliegt« – veranstaltet vom Institut für Bildsame<br />

Formgebung (ibf) der RWTH Aachen<br />

– geht es darum, einen Leichtbauflieger aus<br />

Stahl zu fertigen, der möglichst lange in der<br />

Luft bleibt. Erlaubt sind alle Materialien, die<br />

zu mindestens 70 % aus Eisen und damit<br />

aus legiertem bzw. unlegiertem Stahl bestehen<br />

– von dünnen Stangen und Röhren über<br />

Folien und Draht bis hin zu dünnen Blechen.<br />

Weitere Voraussetzungen: Die Flieger müssen<br />

eine Mutter von 4,5 g transportieren, sie<br />

dürfen maximal 400 g wiegen und nicht<br />

größer als 1 m 3 sein. Außerdem ist die Verwendung<br />

eines Propellers mit einem Gummiband-Antrieb<br />

erlaubt.<br />

Der Wettbewerb »Stahl fliegt« hat Tradition,<br />

seit über 15 Jahren ringen Studenten<br />

und Studentinnen vieler Universitäten um<br />

die jeweils flugtauglichste Konstruktion. Für<br />

die Studierenden ist der Wettbewerb Teil des<br />

Studiums. Die Konstruktion des Fliegers wird<br />

als Studienleistung angerechnet.<br />

In diesem Jahr mussten die Flieger am 16.<br />

und 17. Juni in der Praxis beweisen, was sie<br />

können. Vor dem eigentlich Flugwettbewerb<br />

müssen die teilnehmenden Teams ihre<br />

Konstruktion jedoch auch einer Jury erläutern<br />

– deren Bewertung mit in das Gesamturteil<br />

einfließt.<br />

Das Highlight des Wettbewerbs fand in<br />

diesem Jahr dabei zu einem besonderen Termin<br />

und an einem besonderen Ort statt –<br />

nämlich während des Messequartetts der<br />

Fachmessen GIFA, METEC, THERMPROCESS<br />

und NEWCAST in der eigens von der Messe<br />

Düsseldorf bereitgestellten Messehalle.<br />

Fünf Flugrunden – sprich fünf Abwürfe aus<br />

rd. 10 m Höhe – hatten die Teams, um möglichst<br />

lange Flugzeiten zu erzielen. Dabei<br />

starteten die Flieger in zwei Kategorien: reine<br />

Segelflieger und solche mit Antrieb. Der<br />

Konstruktionserfolg ist dabei sofort offensichtlich:<br />

Während die einen elegante Kurven<br />

drehten und sanft zu Boden gleiteten,<br />

taumelten die anderen unkontrolliert durch<br />

den Luftraum und krachten zu Boden.<br />

Team Dortmund 1 hatte in der Kategorie<br />

»Segelflieger« dabei die besten Karten. Ihr<br />

Flieger hat es 17,23 s in der Luft gehalten<br />

– in einer nach Sekunden gezählten Zeit ein<br />

Riesenabstand zum zweitplatzierten Team<br />

Bremen 1 des Instituts für Fertigungstechnik<br />

der Universität Bremen. Dessen Flieger<br />

schaffte es immerhin 15,81 s in der Luft zu<br />

bleiben.<br />

In der Kategorie »Angetriebene Flieger«<br />

lagen die Flugzeiten noch deutlicher unter<br />

denen der ersten Kategorie. Hier hielt das<br />

Gewinnerteam Darmstadt 3 des Instituts für<br />

Produktionstechnik und Umformmaschinen<br />

der TU Darmstadt seinen Flieger 6,68 s in<br />

der Luft. Das war mehr als 1 s länger als das<br />

zweitplatzierte Team Aachen 1 des ibf der<br />

RWTH Aachen, das es auf 5,33 s brachte.<br />

»Wir wollen mit dem Wettbewerb die<br />

Studierenden für den Werkstoff Stahl be -<br />

geistern, ihnen zeigen, dass das ein toller<br />

Leichtbauwerkstoff ist und die Kreativität<br />

der jungen Leute ansprechen«, so Dr.-Ing.<br />

Hans-Joachim Wieland von der Forschungsstelle<br />

Stahlanwendung e.V. FOSTA, die den<br />

Wettbewerb seit nun 15 Jahren unterstützt<br />

und fördert – in diesem Jahr u. a. mit Tablets<br />

als Preisen für die Gewinner.<br />

(sm 150802239)<br />

Stahl fliegt auf YouTube<br />

(Foto: Messe Düsseldorf / Tillmann)<br />

Ein Video des Wettbewerbs<br />

ist auf dem Youtube-Kanal<br />

»Stahl-Online« des Stahl-<br />

Zentrums zu sehen – den<br />

Sie mit Ihrem Smartphone<br />

auch über den angegeben<br />

QR-Code erreichen.<br />

Beim Wettbewerb »Stahl fliegt« haben in diesem Jahr wieder 15 Teams von sechs Universitäten<br />

darum gerungen, einen Flieger aus Stahl zu konstruieren, der möglichst lange in der Luft bleibt.<br />

/<br />

www.youtube.com/user/stahlonline<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Veranstaltungen K 63<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

FORTBILDUNGSSEMINAR:<br />

»ROSTFREIE STÄHLE«<br />

Bonn. Dieses von der Inventum GmbH und der<br />

Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM)<br />

e.V. vom 10. bis 11. September 2015 in der<br />

TFH Georg Agricola zu Bochum organisierte Fortbildungsseminar<br />

richtet sich an alle interessierten<br />

Fach- und Führungskräfte, die mit nichtrostenden<br />

Stählen konfrontiert sind. Drei Themenschwerpunkte<br />

werden behandelt: die wesentlichen<br />

Werkstoffgruppen der rost-, säure- und hitzebeständigen<br />

Stähle, ihre Verarbeitung und Problemfelder<br />

sowie deren vielfältiger Einsatz.<br />

www.inventum.de<br />

K<br />

/<br />

mh(ch)/SE/WS (sm 150802247)<br />

WERKSTOFFWOCHE 2015<br />

Frankfurt. Zur Werkstoffwoche 2015 lädt die<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V. in<br />

Kooperation mit dem Stahlinstitut VDEh vom<br />

14. bis 17. September 2015 nach Dresden. Die<br />

Werkstoffwoche umfasst einen Kongress mit<br />

Plenar- und Übersichtsvorträgen, Workshops und<br />

Symposien sowie eine Fachmesse für innovative<br />

Werkstoffe, Verfahren und Anwendungen, in der<br />

Hersteller, Bearbeiter und Anwender von Werkstoffen<br />

und Maschinen ihre Produkte präsentieren.<br />

Ferner bestehen gute Gelegenheiten zum<br />

Netzwerken.<br />

www.dgm.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 14100878)<br />

DVS EXPO UND CONGRESS<br />

IN NÜRNBERG<br />

Nürnberg. Die DVS EXPO ist das Bindeglied<br />

zwischen schweißtechnischer Theorie und Praxis<br />

und findet vom 15. bis 17. September parallel<br />

zum DVS Congress in Nürnberg statt. Etwa 50<br />

Unternehmen präsentieren ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen rund um das Fügen, Trennen und<br />

Beschichten. Mit der Kombination aus Fachausstellung<br />

und Kongress bieten die beiden langjährigen<br />

Partner MESSE ESSEN GmbH und DVS –<br />

Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V. der Branche einen attrak tiven Rahmen:<br />

Was die Experten in den verschiedenen Konferenzen<br />

in Vorträgen thematisieren, wird auf der<br />

DVS EXPO in Form von Technologien, Produkten<br />

und Dienstleistungsangeboten gezeigt. Der<br />

Bereich Klebtechnik sowie die Premiere des<br />

DVS-Roboter-Schweißwettbewerbs runden die<br />

Veranstaltung ab.<br />

www.dvs-expo.com<br />

K<br />

/<br />

FACHTAG BRÜCKENBAU,<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

GROSSBRÜCKEN<br />

Düsseldorf. Mit dem aktuellen Thema »Großbrücken<br />

– Innovationen und Wettbewerb« be -<br />

schäftigt sich der von bauforumstahl veranstaltete<br />

Fachtag Brückenbau am 29. September 2015<br />

in Mainz. Das Themenspektrum reicht von einer<br />

Standortbestimmung und Perspektiven für Großbrücken<br />

in Deutschland bis zur Nachhaltigkeit von<br />

Stahl- und Verbundbrücken und behandelt um -<br />

fassend den am Tagungsort zu besichtigenden<br />

Ersatzneubau der Schiersteiner Brücke. Außerdem<br />

werden neue Entwicklungen bei Ausschreibung<br />

und Vergabe von Großbrücken in einer Expertenrunde<br />

diskutiert.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/442<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 150802228)<br />

14th STAINLESS AND SPECIAL<br />

STEEL SUMMIT<br />

Wien. Die vom Marktforschungsinstitut SMR<br />

und der Fachzeitschrift Metal Bulletin veranstaltete<br />

Konferenz findet in diesem Jahr vom 6. bis<br />

8. Oktober im Wiener Hotel Le Meridien statt.<br />

Über 250 Top-Führungskräfte kommen in Österreich<br />

zusammen, um sich in Vorträgen und persönlichen<br />

Gesprächen über aktuelle Branchentrends<br />

und Entwicklungen zu informieren. Dabei<br />

widmet sich die 14. Auflage der Konferenz besonders<br />

der Frage, ob die europäische Edelstahl- und<br />

Spezialstahlindustrie aufgrund des günstigen<br />

Eurokurses und der verhängten Antidumpingzölle<br />

auf chinesische Einfuhren vor einer Renaissance<br />

steht.<br />

www.smr.at<br />

www.metalbulletin.com<br />

K<br />

/<br />

1. DEBURRINGEXPO<br />

mh(ch)/SE/WS (sm 150802275)<br />

Karlsruhe. Entgraten, Verrunden, Polieren sind<br />

Fertigungsschritte, die heute in praktisch allen<br />

Produktionsbranchen anfallen. Die kontinuierlich<br />

steigenden Anforderungen an Qualität, Präzision<br />

und Oberflächeneigenschaften der Produkte bei<br />

gleichzeitigem Kostendruck stellt Unternehmen<br />

dabei zunehmend vor neue Herausforderungen.<br />

Innovative Lösungen, um sie effizient zu meistern,<br />

präsentiert die DeburringEXPO vom 13. bis<br />

15. Oktober 2015 auf dem Karlsruher Messegelände.<br />

Die Ausstellerliste der Fachmesse für<br />

Entgrat- und Poliertechnologie umfasst über 70<br />

Aussteller. Das ergänzende Fachforum bietet<br />

zusätzlich viel wertvolles Wissen.<br />

www.deburring-expo.com<br />

K<br />

/<br />

WS(ch)/SE/mh (sm 150802294)<br />

1. STAHLNEWS-EXPERTENTREFF<br />

AUF DER BLECHEXPO 2015<br />

Stuttgart / Grevenbroich. Am ersten Tag<br />

der Blechexpo 2015, die in Stuttgart vom<br />

3. bis 6. November 2015 stattfindet, wird die<br />

stahlnews.de GmbH & Co. KG unter der Schirmherrschaft<br />

der Wespa Metallsägenfabrik einen<br />

ExpertenTreff organisieren. Die Teilnahme an der<br />

Veranstaltung ist kostenlos und beginnt um<br />

17:30 Uhr im Restaurant »Am Wasser« auf dem<br />

Messegelände. Sie richtet sich an Fachleute aus<br />

der Stahl- und Blechbearbeitung, Betreiber von<br />

Stahl-Service-Centern und an Stahldistributeure<br />

mit eigenen Anarbeitungs zentren. Auf dem Programm<br />

stehen Kurzvor träge zu Themen rund um<br />

neue Sägekonzepte, digitales Denken in analogen<br />

Branchen, Stähle für den Automobilbau und ein<br />

Branchenbarometer. Anschließend haben die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, sich auszutauschen und<br />

neue Kontakte zu knüpfen.<br />

www.stahlnews.de/stahlnews-<br />

ExpertenTreff<br />

K<br />

/<br />

25. STAHLHANDELSTAG<br />

mh/SE/WS (sm 15802342)<br />

Bremen / Düsseldorf. »Gemeinsam größer«<br />

heißt das Motto des diesjährigen Stahlhandelstags<br />

in Anspielung auf die Pyramide der Bremer<br />

Stadtmusikanten. Denn in der Hansestadt findet<br />

am 5. und 6. November 2015 der 25. Stahlhandelstag<br />

des Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG) statt.<br />

Er beginnt am 5. November um 13 Uhr mit dem<br />

Empfang und ab 14 Uhr mit offizieller Eröffnung<br />

und Vorträgen über volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

die Situation der Kundenbranchen<br />

des Stahlhandels sowie mit näheren Informationen<br />

über den Verband und seine aktuellen He -<br />

rausforderungen. Am zweiten Tag startet die<br />

Veranstaltung morgens mit Vorträgen über die<br />

Perspektiven der Stahlproduktion, einschließlich<br />

diverser Ausblicke des Stahlhandels. Der Stahlhandelstag<br />

wird von einer Ausstellung mit Produkten<br />

und Services von Ausrüstern bzw. Dienstleistern<br />

des Stahlhandels begleitet. Er endet mittags.<br />

Tagungsort ist das Dorint Park Hotel Bremen.<br />

www.stahlhandel.com<br />

K<br />

/<br />

WS/SE/mh (sm 15802245)<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 150802326)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


64 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

8.-10.9.2015<br />

Peking<br />

8.-10.9.2015<br />

Peking<br />

11. Tube & Pipe Expo 2015 Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +86 10 6865 9226<br />

sti-expo.com/en<br />

CIMIE 2015 Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +86 10 6860 4437<br />

www.bcime.com<br />

10.-11.9.2015<br />

Bochum<br />

Fortbildungsseminar: »Rostfreie<br />

Stähle«<br />

Inventum GmbH , DGM e.V. +49 151 46445980<br />

www.inventum.de<br />

14.-17.9.2015<br />

Nürnberg<br />

DVS CONGRESS<br />

DVS EXPO<br />

DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V.<br />

+49 211 1591-302<br />

www.dvs-congress.de<br />

www.dvs-expo.de<br />

14.-17.9.2015<br />

Dresden<br />

Werkstoffwoche 2015<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V. und<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 69 75306-750<br />

+49 211 6707-478<br />

www.dgm.de<br />

www.stahl-online.de<br />

14.-18.9.2015<br />

Brünn<br />

MSV Internationale<br />

Maschinenbaumesse<br />

Veletrhy Brno, a.s.<br />

www.bvv.cz/de/msv/msv-2015/<br />

16.-17.9.2015<br />

Dresden<br />

23.-25.9.2015<br />

Tampere<br />

Legierte Edelbaustähle<br />

im Fahrzeug-, Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.werkstoffwoche.de/<br />

seminare/ vdeh-seminare<br />

Nordic Steel Tampere University of Technology +358 505366632<br />

www.tut.fi<br />

24.9.2015<br />

Oberhausen<br />

Metallsoftware 2015<br />

Fachverband Metall<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

+49 201 896470<br />

www.metallsoftware-nrw.de<br />

28.-29.9.2015<br />

Düsseldorf<br />

29.9.2015<br />

Mainz<br />

30.9.-1.10.2015<br />

Frankfurt/Main<br />

5.-8.10.2015<br />

Stuttgart<br />

Einführung in die Metallurgie<br />

von Stahl<br />

Fachtag »Großbrücken – Innovationen<br />

und Wettbewerb«<br />

Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-online.de/index.php/<br />

seminar/einfuehrung-in-diemetallurgie-von-stahl-2<br />

bauforumstahl +49 211 6707-0<br />

www.bauforumstahl.de/veranstaltung/442<br />

Stahl Tag 2015 Martin Brückner Infossource (MBI) +49 69 2710760-15<br />

www.akademie-mibi-infosource.de<br />

Motek P. E. Schall GmbH & Co. KH +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

5.-10.10.2015<br />

Mailand<br />

EMO Milano 2015<br />

EFIM (Ente Fiere Italiane Macchine),<br />

CECIMO, UCIMU<br />

+39 0226 255 860/861<br />

www.emo-milano.com<br />

6.-8.10.2015<br />

Wien<br />

6.-9.10.2015<br />

Düsseldorf<br />

13.-14.10.2015<br />

Duisburg<br />

14th Stainless and Special Steel<br />

Summit<br />

Metal Bulletin, SMR GmbH<br />

www.metalbulletin.com/events/<br />

international- stainless-specialsteel-summit/details.html,<br />

www.<br />

smr.at/upcoming-conferences.html<br />

EuroMold 2015 DEMAT GmbH +49 69 274003-13<br />

www.euromold.com<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

13.-15.10.2015<br />

Karlsruhe<br />

DeburringEXPO, 1. Fachmesse<br />

für Entgrat- und Poliertechnologie<br />

fairXperts GmbH & Co. KG +49 7025 8434-0<br />

www.deburring-expo.com<br />

20.-22.10.2015<br />

München<br />

18. MATERIALICA 2015 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />

www.materialica.com<br />

20.-23.10.2015<br />

São Paulo<br />

BRAZIL WELDING SHOW<br />

Messe Essen, aranda EVENTOS,<br />

DVS<br />

+49 201 7244-649<br />

www.brazil-welding-show.com<br />

3.-6.11.2015<br />

Stuttgart<br />

3.11.2015<br />

Stuttgart<br />

BLECHexpo / SCHWEISStec 2015 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

1. stahlnews-ExpertenTreff stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />

www.stahlnews.de<br />

5.11.2015<br />

Bremen<br />

25. Stahlhandelstag 2015 Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG)<br />

+49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

9.-11.11.2015<br />

Aachen<br />

Fortbildungsseminar: Werkstofftechnik<br />

der Metalle<br />

Inventum GmbH , DGM e.V. +49 151 46445980<br />

www.inventum.de<br />

10.-11.11.2015<br />

Buenos Aires<br />

Alacero-56<br />

Alacero (Lateinamerikas Stahlverband)<br />

congreso@alacero.org<br />

http://bit.ly/1I0VlFm<br />

12.11.2015<br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2015<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


K 65<br />

Wir wollen noch besser werden –<br />

gemeinsam mit Ihnen!<br />

1889 als Blankstahlzieherei gegründet ist die BESSEY Präzisionsstahl GmbH heute führender<br />

deutscher hersteller- und handelsunabhängiger Anbieter hochwertiger Blankund<br />

Edelstähle. Die wesent lichen Gründe dafür sind neben der großen Produktkompetenz<br />

die moderne Produktions- und Prüftechnik, die hohe Lieferflexibilität und die enge<br />

Kunden bindung. Zu den Branchen, die BESSEY beliefert, zählen die Automobil- und<br />

ihre Zulieferer industrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Bauindustrie sowie die<br />

Medizintechnik und der Handel – überall, wo höchste Präzision und Haltbarkeit gefragt<br />

sind, gilt der Leitsatz: „BESSEY. Einfach besser.“<br />

Damit das auch in Zukunft so bleibt, suchen wir ab sofort einen engagierten<br />

Leiter Key Account Management (m / w)<br />

Sind Sie auf der Suche nach einer eigenverantwortlichen Aufgabe in einem zukunftsorientierten<br />

und expandierenden Unternehmen? Dann sollten Sie sich jetzt bewerben!<br />

Ihre Aufgabe:<br />

• Auftragsgenerierung bei Bestandskunden und aktive Gewinnung von Neukunden<br />

mit hohen technischen Ansprüchen aus verschiedensten Branchen in Deutschland<br />

und Europa<br />

• Umsatz- und Ertragsverantwortung innerhalb der zu verantwortenden Markt- und<br />

Kundensegmente<br />

• Exponierter Ansprechpartner der Key Accounts<br />

• Entwicklung von Markt-, Verkaufs- und Produktkonzepten für ein wertorientiertes<br />

Umsatzwachstum<br />

• Unterstützung bei der Entwicklung neuer Marktsegmente<br />

• Entwicklung von Produkt- und Marktstrategie, konsequenter Ausbau zum<br />

Service partner und strukturierter Aufbau der Vertriebsarbeit – Sie berichten an<br />

die Geschäftsleitung<br />

Wir erwarten:<br />

• Betriebswirtschaftlicher Hochschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation<br />

• Langjährige Erfahrung als charismatische und integrative Führungskraft (z. B. als<br />

Vertriebsleiter oder Key Account Manager) in einem produzierenden, mittelständisch<br />

geprägten Umfeld (idealerweise in der Automotive-, Stahl- oder in ähnlich<br />

anspruchsvoller Branche)<br />

• Fundiertes technisches sowie kaufmännisches Know-How<br />

• Als „Allrounder“ beherrschen Sie die Balance zwischen strategischer und operativer<br />

Arbeit, sind ein führungsstarker Team-Motivator und verfügen über eine unternehmerisch<br />

denkende Persönlichkeit mit einem hohen Maß an Eigenmotivation<br />

Auf Ihre Bewerbung freuen wir uns!<br />

Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen vorzugsweise per E-Mail<br />

an folgende Adresse:<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH<br />

Personalabteilung, Frau Manuela Stümpfig<br />

Mühlwiesenstr. 40, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/401-236<br />

E-Mail: stuempfig@bessey.de, www.bessey.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


66 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />

VIP-Seite<br />

Oliver<br />

Hoffmann<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Technik beim Weißblechhersteller<br />

ThyssenKrupp<br />

Rasselstein (Andernach)<br />

wird zum 1. Oktober 2015<br />

Oliver Hoffmann, der<br />

zurzeit die Anwendungstechnik<br />

im Bereich Technologie<br />

& Innovation leitet. Er<br />

ist Nachfolger von Karl-Ernst Friedrich, der<br />

mit Wirkung zum 30. September 2015 in<br />

den Ruhestand eintritt.<br />

(sm 150802299)<br />

Stephan<br />

Lemgen<br />

Der Vorstand von bauforumstahl hat sich<br />

neu formiert. Zum neuen Vorsitzenden<br />

wählte die Mitgliederversammlung Ende<br />

Juni Stephan Lemgen,<br />

Geschäftsführer Technik<br />

bei der Peiner Träger<br />

GmbH. Er folgt auf Dr.<br />

Roger Schlim, der sich verstärkt<br />

seinen Aufgaben in<br />

der Konzerngeschäftsleitung<br />

der Salzgitter AG<br />

widmen wird.<br />

(sm 150802333)<br />

Michael Halm, langjähriger Prokurist<br />

der Artur Naumann Stahl AG, wurde Ende<br />

Mai 2015 durch den Aufsichtsrat zum weiteren<br />

Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft<br />

bestellt. Vorsitzender des Vorstandes<br />

ist Jost Salzmann.<br />

(sm 150802319)<br />

Am 8. <strong>August</strong> feiert Prof. Dr. Christian<br />

Wegerdt, ehemals Geschäftsführer der IMA<br />

Materialforschung und Anwendungstechnik<br />

GmbH, seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 150802198)<br />

Sein 60. Lebensjahr vollendet am 10. Au -<br />

gust Dr. Michael Peters, Direktor / Vorsitzender<br />

FVEHS, Direktionsbereich Roheisen,<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG.<br />

(sm 150802199)<br />

Prof. Dr. Saulo H. Freitas Seabra<br />

Rocha, Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft,<br />

Hochschule Ruhr-West Campus<br />

Bottrop, wird am 16. <strong>August</strong> 40 Jahre alt.<br />

(sm 150802200)<br />

Seinen 80. Geburtstag feiert am 20. <strong>August</strong><br />

Dr. Dieter Terlaak, ehemals Vorstandsvorsitzender<br />

der Klöckner Stahl GmbH.<br />

(sm 150802201)<br />

Am 24. <strong>August</strong> wird Joachim Seebohm,<br />

ehemals Geschäftsführer der Stahlwerk<br />

Thüringen GmbH, 80 Jahre alt.<br />

(sm 150802202)<br />

Hans-Joachim Welsch, Direktor, AG der<br />

Dillinger Hüttenwerke, feiert am 31. <strong>August</strong><br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

(sm 150802203)<br />

Heinz Karl Klassa, ehemals Mitglied<br />

des Vorstands der Thyssen Guss AG, wird<br />

am 2. September 85 Jahre alt.<br />

(sm 150802301)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 5. September<br />

Dr. Christoph Wagner, ehemals<br />

Geschäftsführer der BGH Edelstahl Siegen<br />

GmbH, Netphen.<br />

(sm 150802302)<br />

Am 7. September wird Prof. Dr. Martin<br />

Polke, ehemals Leiter des Lehrstuhls für<br />

Prozessleittechnik, Technische Hochschule<br />

Aachen, 85 Jahre alt.<br />

(sm 150802303)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 59<br />

Ametras metals GmbH 55<br />

B<br />

Rohrhandel-Brunzel GmbH 43<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 59<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 16<br />

D<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 13<br />

E<br />

EEW-CTS GmbH 46<br />

G<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 34<br />

H<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 59<br />

Hyster-Yale Material Handling GmbH U IV<br />

J<br />

JUTEC Biegesysteme GmbH 44<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 16<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co 31<br />

KNAUF INTERFER SE 27<br />

L<br />

LAP GmbH Laser Applikationen 11<br />

M<br />

MESSE ESSEN GmbH 35<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 39<br />

PURES-tubes 46<br />

R<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH 45<br />

RHB Voß GmbH 29<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Line Pipe GmbH 41<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 33<br />

SMS group<br />

U II<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 16<br />

STAROFIT Klose GmbH & Co.KG TITEL<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 19<br />

V<br />

Verbundnetz Gas AG 7, 17<br />

W<br />

Weinmann Aach GmbH 47<br />

WIKUS-Sägefabrik Wilhelm H.Kullmann<br />

GmbH & Co.KG 51<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>


Vorschau / Impressum K 67<br />

VORSCHAU 09.2015<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Stahlmarkt Mittlerer Osten<br />

• Positive Nachrichten aus dem Baltikum<br />

Im Blickpunkt: Skandinavien<br />

• Stahldistribution in Skandinavien – zur Situation<br />

• Intelligenter Stahl-Service in Dänemark<br />

Branchenbericht<br />

Hüttentechnik: Stahlindustrie muss wieder investieren<br />

Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

dazu u. a.:<br />

• Automobilindustrie – eine Branche im Umbruch<br />

• Mit Hochleistungsstahl auf der Überholspur<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

dazu u.a.:<br />

• 50 Jahre an der Unternehmensspitze, immer 100 %<br />

• Spezialstahlkompetenz europaweit aus einer Hand<br />

• Sicherer Korrosionsschutz – sogar im Außenlager<br />

Im Fokus: Schneiden<br />

• Eine Rohrzange ist kein Hammer – ersetzt eine multifunktionale<br />

Schneidanlage ein Bohrportal?<br />

• Nichts von der Stange – Metallbauer vertraut erneut auf multifunktionale<br />

Schneidlösung<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

Motek, MSV, EMO, MBI Stahl Tag<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 69936-115, Fax +49 211 69936-118<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 65.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2015 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

(Fotos: Porsche, Messer Cutting Systems)<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>8.2015</strong>

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