Hausärztliche Leitlinie Hypertonie – Therapie Der ... - Arztbibliothek
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Pathophysiologie<br />
Die Ursache der essentiellen <strong>Hypertonie</strong> ist bis<br />
heute unbekannt und es ist wenig wahrscheinlich,<br />
dass es eine einzelne Ursache ist, die die<br />
verschiedenen hämodynamischen und pathophysiologischen<br />
Veränderungen erklärt. Eine genetische<br />
Prädisposition scheint für bestimmte Patienten<br />
wahrscheinlich, Umweltfaktoren wie Stress,<br />
Übergewicht und die nutritive Salzzufuhr scheinen<br />
bei diesen Patienten wirksam zu sein. Was immer<br />
die verantwortlichen Faktoren auch sein mögen,<br />
sie führen entweder über eine Vasokonstriktion<br />
(Erhöhung des peripheren Gefäßwiderstandes)<br />
oder über eine Erhöhung des Herz-Zeit-Volumens<br />
(HZV) zur <strong>Hypertonie</strong>, denn der Blutdruck ist das<br />
Produkt aus HZV und peripherem Widerstand. Im<br />
Zentrum der Erforschung der pathophysiologischen<br />
Abläufe der essentiellen <strong>Hypertonie</strong> stehen<br />
das sympathische Nervensystem und das Renin-<br />
Angiotensin-Aldosteron-System.<br />
Blutdruckklassen nach WHO, Männer<br />
49,7%<br />
4,8%<br />
15,8%<br />
29,7%<br />
Normoton Hochnormal<br />
Hyperton Kontr. Hyperton<br />
� Pathophysiologie<br />
� Epidemiologie<br />
<strong>Hypertonie</strong><br />
Epidemiologie<br />
Epidemiologische Untersuchungen zur <strong>Hypertonie</strong><br />
zeigen, dass die Prävalenz in Deutschland seit<br />
rund 20 Jahren (im Unterschied zur USA) nicht<br />
gesunken ist (wobei allerdings auch berücksichtigt<br />
werden muss, dass die Grenzwerte für die<br />
Definition einer <strong>Hypertonie</strong> herabgesetzt wurden).<br />
Nach wie vor werden Hypertoniker nicht frühzeitig<br />
als solche erkannt und bekannte Hypertoniker<br />
nicht ausreichend therapiert, d. h. nur ein Teil<br />
erreicht die Zielblutdruckwerte (s. Abb.) [33, 44,<br />
112]. Dies ist, wie eine europäische Studie aufzeigte,<br />
auch bei Patienten mit bereits bestehender<br />
kardiovaskulärer Erkrankung zu beobachten [10].<br />
Die epidemiologischen Daten zeigen einen deutlichen<br />
Optimierungsbedarf sowohl hinsichtlich des<br />
Erkennens der Hypertoniker als auch in Bezug auf<br />
die <strong>Therapie</strong>. Verbessert werden muss auch die<br />
Beeinflussung der Risikofaktoren wie Übergewicht,<br />
Dyslipidämien und Rauchverhalten.<br />
Frauen<br />
57,9%<br />
<strong>Hausärztliche</strong> <strong>Leitlinie</strong> »<strong>Therapie</strong> der <strong>Hypertonie</strong>« Version 3.00 I 03. Februar 2010<br />
9,3%<br />
5,9%<br />
26,9%<br />
Normoton Hochnormal<br />
Hyperton Kontr. Hyperton<br />
Quelle: Daten einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung in Deutschland; Bundesgesundheitssurvey<br />
1998, nach [112]<br />
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