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03/2017 Gesundheit-Spezial

Fritz + Fränzi

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Seele<br />

Unsere Grosseltern verbrachten<br />

75 Prozent ihrer Freizeit<br />

draussen. Bei unseren Kindern<br />

sind es noch 25 Prozent.<br />

Die Maxime des<br />

deutschen Neurobiologen<br />

Gerald<br />

Hüther ist ein<br />

Drei wortsatz im<br />

Imperativ: «Rettet das Spiel!» So<br />

lautet dieser, und es ist auch der<br />

Titel eines Buches, das Hüther<br />

verfasst hat. Ein programmatischer<br />

Titel.<br />

«Spiel ist die Erkundung des<br />

Möglichen, der ganzen Grossartigkeit»,<br />

erklärt Hüther in einem<br />

Interview mit der Sendung<br />

«aspekte» zu seinem Buch. Die<br />

Crux dabei ist: Wir tun es immer<br />

weniger. Erwachsene fast gar<br />

nicht, und Kinder leider auch<br />

nicht.<br />

Natur ist für viele Kinder zu<br />

einer Art Kulisse geworden, die<br />

vom Auto, vom Fahrrad oder vom<br />

Weg aus betrachtet wird. Hüther,<br />

der zusammen mit Co-Autor und<br />

Kinderarzt Herbert Renz-Polster<br />

das Buch «Wie Kinder heute<br />

wachsen» geschrieben hat, beklagt<br />

dies bitterlich. Der Aktionsradius<br />

der Kinder – also der Raum, in<br />

dem sie auf eigene Faust spielen<br />

und entdecken dürfen – ist laut<br />

ihm zwischen 1970 und 1990 auf<br />

ein Neuntel zurückgegangen. «Es<br />

ist anzunehmen, dass inzwischen<br />

weitere Einbussen dazugekommen<br />

sind. Und für viele Kinder<br />

kommt inzwischen auch noch<br />

eine elektronische Leine dazu –<br />

welches Kind ist nicht jederzeit<br />

per Handy für seine Eltern er ­<br />

reichbar?», fragen die Autoren.<br />

Eine fatale Entwicklung, diagnostizieren<br />

sie, denn: «Die Natur<br />

stellt für Kinder einen massgeschneiderten<br />

Entwicklungsraum<br />

dar.» Sie biete den Kindern Reichtum<br />

für ihre Entwicklung, stecke<br />

voller Anreize, die zu den Herausforderungen<br />

des Grosswerdens<br />

passten wie der Schlüssel zum<br />

Schloss. «Spiel ist der Zustand, in<br />

dem der Mensch wirklich frei ist<br />

und jegliche Angst verloren hat.»<br />

Spielen ist Arbeit<br />

Spielen ist eben nicht nur Bildung,<br />

wie es im pädagogischen >>><br />

Das Spiel ist der Zustand,<br />

in dem der Mensch frei ist.<br />

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