28.02.2017 Aufrufe

03/2017 Gesundheit-Spezial

Fritz + Fränzi

Fritz + Fränzi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Körper<br />

Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi <strong>Gesundheit</strong>s-<strong>Spezial</strong><br />

irgendetwas essen. Oder man geht<br />

die Sache offensiv an: Wenn die<br />

Kinder wirklich ganz grosse Lust<br />

auf etwas haben, kann man es<br />

zusammen kaufen und gemeinsam<br />

essen. Selbst wenn es drei<br />

Pack Fasnachtschüechli sind.<br />

Soll man Süsses verbieten?<br />

Verschiedene Studien zeigen, dass<br />

Kinder Lebensmittel, die ihnen<br />

verboten oder vorenthalten wurden,<br />

besonders interessant finden.<br />

Kinder, denen Süssigkeiten verboten<br />

wurden, greifen später lieber,<br />

häufiger und am meisten zu Süssigkeiten.<br />

Besser ist es, man handelt<br />

etwas aus. Etwa: Eine Süssigkeit<br />

pro Tag ist in Ordnung, ein<br />

Mal pro Monat Fastfood auch.<br />

Was, wenn es am Tisch heisst:<br />

«Wäh! Hani nöd gern!»<br />

Dann schöpft man dem Kind<br />

trotzdem von allem, was man gekocht<br />

hat, auf den Teller und lässt<br />

sich auf keinen Machtkampf ein.<br />

Grösseren Kindern kann man erklären,<br />

warum eine solche Aussage<br />

verletzend ist.<br />

Viele Eltern kochen nur noch das,<br />

was ihren Kindern sicher schmeckt.<br />

Ist das falsch?<br />

Damit Kinder nicht zu mäkligen<br />

Essern werden, müssen sie von<br />

Anfang an möglichst vielseitig<br />

essen. Und die Geschmacksnerven<br />

trainieren. Ein Kind muss 10<br />

bis 15 Mal ein neues Lebensmittel<br />

probieren, bis es sich an den neuen<br />

Geschmack gewöhnt hat. Besser<br />

funktioniert die Regel: Wer<br />

kocht, bestimmt, was auf den<br />

Tisch kommt. Bringen Eltern ein<br />

neues Gericht mit Begeisterung<br />

auf den Tisch, wird es eher akzeptiert.<br />

Ausserdem dürfen Kinder<br />

bestimmen, wovon sie wie viel<br />

essen möchten.<br />

Auch ein Thema: Am Tisch sitzen<br />

bleiben, bis alle fertig sind.<br />

Im Restaurant kann es einem Kind<br />

tatsächlich mal langweilig werden.<br />

Da hilft, eine Schachtel mit spannenden<br />

Dingen mitzunehmen, die<br />

das Kind erforschen kann und<br />

womit es wirklich beschäftigt ist.<br />

Diese Schachtel gibt es dann aber<br />

immer nur bei Restaurantbesuchen.<br />

Zu Hause ist es eine Definitionsfrage,<br />

es gibt nicht eine Regel,<br />

die stimmt. Die Erwachsenen sollten<br />

selbst bestimmen, was sie sich<br />

wünschen, und eine Regel festsetzen.<br />

Sicher optimaler ist, zu fragen,<br />

ob man aufstehen darf, statt einfach<br />

den Tisch zu verlassen.<br />

Salz, Fett oder Zucker: Was ist<br />

eigentlich schlimmer?<br />

Bei Jugendlichen sind Fett und<br />

Salz weniger ein Problem, weil sie<br />

in der Regel genügend Sport treiben,<br />

dabei schwitzen und Salz verlieren.<br />

Zudem essen wir heute<br />

generell viel weniger Salz als früher.<br />

Auch Fett ist nicht so schlimm,<br />

da wir weniger Transfettsäuren zu<br />

uns nehmen und Olivenöl und<br />

Rapsöl die ungesunderen Öle wie<br />

Sonnenblumenöl verdrängt haben.<br />

Zucker aber ist ein Pro blem, vor<br />

allem in Kombination mit Weissmehl<br />

oder schnell verwertbaren<br />

Kohlenhydraten – gerade für Kinder<br />

mit wenig Bewegung.<br />

Die Tochter isst plötzlich vegan.<br />

Muss ich mir Sorgen machen?<br />

Fragen wie «Wer bin ich und wie<br />

wirke ich auf andere?» sind bei<br />

Teenagern zentral. Dazu gehört<br />

auch, neue Ernährungstrends auszuprobieren.<br />

Ich empfehle, daraus<br />

keine grosse Sache zu machen.<br />

Wichtig ist: Fehlen Fleisch und<br />

Milchprodukte, mangelt es an Protein<br />

und Eisen – Letzteres ist vor<br />

allem bei Mädchen ein Thema.<br />

Eine Studie mit 16-jährigen Mädchen<br />

hat gezeigt, dass bei Eisenmangel<br />

die Noten um 1 bis 1,5<br />

schlechter sind. Mängel können<br />

sich also negativ auswirken. Das<br />

sollte man thematisieren und gegebenenfalls<br />

mit Vitamin-B­ 12-<br />

Nahrungsergänzungsmitteln supplementieren.<br />

März <strong>2017</strong><br />

Ernähren sich Kinder von<br />

Anfang an vielseitig, werden<br />

sie nicht zu mäkligen Essern.<br />

Diese Lebensmittel machen schön,<br />

schlau und gute Laune<br />

• Für bessere Konzentration: Walnüsse,<br />

Cashewnüsse, Mandeln, Avocado,<br />

Hülsenfrüchte – und viel Wasser<br />

trinken!<br />

• Für bessere Laune: Vanille, Safran,<br />

Chili, Ingwer, Lachs, Hering, Datteln,<br />

Feigen, Beeren<br />

• Für schöne Haut und Haare: Dinkel,<br />

Roggen, Rüebli, Weizenkeime, Linsen<br />

oder Fleisch, Buttermilch, Kiwi,<br />

Meerrettich<br />

Zur Person<br />

Marianne Botta ist Lebensmittelwissenschaftlerin<br />

und Fachlehrerin. Sie<br />

hat sich auf Ernährungswissenschaften<br />

spezialisiert, arbeitet als Fach journalistin<br />

für verschiedene Publikationen und hat<br />

mehrere Bücher geschrieben, unter<br />

anderem über Kinderernährung (www.<br />

mbfit.ch). Sie ist Mutter von 8 Kindern<br />

zwischen 7 und 21 Jahren und kocht und<br />

isst täglich mit ihrer Familie<br />

Anzeige<br />

SCHLUSS MIT<br />

BETTNÄSSEN!<br />

Vibrameth – Lautloses<br />

Therapiegerät<br />

Krankenkassen vergütung –<br />

Erfolg 90 %<br />

www.kinderkoenig.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!