03/2017
Fritz+Fränzi
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Giulia fühlte sich<br />
während der<br />
Krankheit ihrer<br />
Mutter oft allein.<br />
Bei ihrem Kater<br />
hat sie Trost<br />
gefunden.<br />
Eltern aus einem Bilderrahmen.<br />
Eine Momentaufnahme der Harmonie,<br />
bevor die Krankheit ausbrach.<br />
«Familien können an dieser Situation<br />
wachsen», schreibt der Kinderund<br />
Jugendpsychiater Georg Romer<br />
in einem Fachartikel. Sie könnten<br />
aber auch vorübergehend oder ganz<br />
zusammenbrechen.<br />
Giulias Mutter kam nach Hause.<br />
Die Familie hielt den Veränderungen<br />
stand. Vorübergehend zu <br />
sammengebrochen ist Giulias Verständnis<br />
der Rollenverteilung. «Am<br />
Anfang machte ich den Haushalt,<br />
unterstützte Mami, wenn sie<br />
Schmerzen hatte, schaute, dass sie<br />
nichts ass, was ihr schaden könnte.<br />
Als ich ihr mal das Brot strich, erinnerte<br />
ich mich an ein Bild aus dem<br />
Internet: Eine Mutter trägt ihr Kind<br />
auf dem Arm, hält es später an der<br />
Hand und wenn sie eine alte Frau ist,<br />
hält das Kind die Mutter. Da wusste<br />
ich: Es ist zu früh. Mein Mami ist<br />
noch nicht alt.» Von «Parentifizierung»<br />
spricht die Fachwelt, wenn<br />
Übernehmen Kinder die Rolle<br />
der Eltern, sprechen Experten<br />
von einer «Parentifizierung».<br />
Kinder die Elternrolle übernehmen.<br />
Dieses Phänomen beobachtet Alain<br />
Di Gallo in seiner Praxis häufig.<br />
Bedenklich sei das besonders dann,<br />
«wenn das Kind nach kurzer Zeit<br />
nicht wieder in seine Rolle zurückschlüpft».<br />
Wichtig sei vor allem, dass<br />
das Kind reden könne und An <br />
sprechpersonen habe, denn >>><br />
Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi<br />
März <strong>2017</strong>57