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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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1. Problemstellung<br />

„Krieg, Pestilenz und Katastrophenereignisse erheischen nur solange das Interesse<br />

wie sie bestehen“ warnte schon der berühmte Chirurg Billroth. Spätestens seit<br />

dem 11. September 2001 [1] ist aber die Sorge vor Katastrophen allgegenwärtig<br />

und die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hält Ereignisse größerer Dimensionen<br />

als einen Flugzeugabsturz wie den der Concorde in Paris 2000 oder den <strong>des</strong><br />

Airbus in New York 2001, ein Zugunglück wie in Eschede 1999 oder einen Störfall<br />

in einem Reaktor wie in Tschernobyl 1986 auch auf deutschem Staatsgebiet<br />

für möglich.<br />

Der Anschlag von New York 2001 zeigte eine Größenordnung von über 5000<br />

To<strong>des</strong>opfern bei über 2000 Verletzten. Im Hinblick auf die Versorgung einer ähnlich<br />

großen Zahl von Verunfallten in Deutschland ist jedoch sowohl die Ständige<br />

Konferenz für Katastrophenvorsorge und Katastrophenschutz [2] als auch der Präsident<br />

der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin [3] der Meinung, dass<br />

der deutsche Katastrophenschutz weder den organisatorischen Anforderungen<br />

noch dem notfallmedizinischen Bedarf gewachsen gewesen wäre.<br />

Bereits 1996 resümierte die Schutzkommission beim Bun<strong>des</strong>minister <strong>des</strong> Innern<br />

sinngemäß [4]: „Haben Naturkatastrophen bisher nur begrenzt Gesundheitsschäden<br />

verursacht, so bilden technische Katastrophen stets eine nach Zahl, Art und<br />

Schwere der Gesundheitsschädigungen unabwägbare Gefahr. Gewaltaktionen und<br />

von außen geführte Angriffe auf die Bun<strong>des</strong>republik können die Gesundheit der<br />

Bevölkerung bedrohen. Ohne Berücksichtigung der Vorschläge durch den Katastrophenschutz<br />

der Länder und eine Einwirkung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> auf sie, dürfen die<br />

Regierungen und die Bevölkerung nicht darauf hoffen, dass der medizinische<br />

Katastrophenschutz der Länder sowie deren Eingreifen im Verteidigungsfall in der<br />

Lage ist, unnötige Opfer an Leben und Gesundheit zu vermeiden: „Das Sterben<br />

der Opfer beginnt im Augenblick <strong>des</strong> Schadenseintrittes und nimmt von Minute<br />

zu Minute zu.“<br />

Zur Verbesserung der Lage wurden Empfehlungen ausgesprochen [4], die unter<br />

anderem auch die Intention haben, den <strong>Öffentlichen</strong> Gesundheitsdienst vermehrt<br />

in den Katastrophenschutz einzubeziehen. So sollte<br />

• die Verbindung der Gesundheitsämter zu den jeweiligen Katastrophenschutzbehörden<br />

und die Mitwirkung der Leiter dieser Ämter bei den Schutzplanungen<br />

und Schutzvorbereitungen verbindlich geregelt werden;<br />

• ein ständiger Informationsaustausch zwischen den Gesundheitsämtern und<br />

dem Robert-Koch-Institut obligatorisch sein;<br />

• es ein offizielles Anliegen sein, die Ärzteschaft ... über drohende Gefahren<br />

frühzeitig zu informieren;<br />

• an den Universitäten der ... Lehrstoff „Allgemeine Hygiene“ unter dem<br />

Gesichtspunkt <strong>des</strong> Zivil- und Katastrophenschutzes aktiviert werden.<br />

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