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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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lenschutz und der Gefahrenabwehr. Im Rahmen der Milzbrandverdachtsfälle im<br />

Herbst 2001 hat das Institut den öffentlichen Gesundheitsdienst in allen Belangen<br />

<strong>des</strong> Managements einschließlich personeller Hilfe vor Ort fachlich unterstützt.<br />

Die ABC-Selbstschutzschule und das ABC-Abwehr-Lehrbataillon der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

in Sonthofen gelten als Wissens- und Kompetenzzentrum <strong>zur</strong> Ausbildung<br />

und Abwehr gegen atomare, biologische und chemische Kampfstoffe. Im militärischen<br />

Bereich liegen die Aufgaben der Schule neben ihren Ausbildungspflichten<br />

schwerpunktmäßig für den Ernstfall in der Aufklärung und Dekontamination von<br />

Material, Gerät, Ausrüstung und Bekleidung nicht-verwundeten Personals, also<br />

prinzipiell dem Sektor <strong>des</strong> sogenannten technischen ABC-Schutzes. So war die<br />

Schule z. B. bei Aufklärungs- und Dekontaminationsaufgaben in Folge <strong>des</strong> Reaktorunglücks<br />

in Tschernobyl beteiligt. Für den weiterführenden medizinischen<br />

Schutz bei militärischen Operationen ist dann wieder überlappend die Sanitätsakademie<br />

in München zuständig. Die ABC-Schule in Sonthofen hat aber auch bereits<br />

im Bereich <strong>des</strong> zivilen Katastrophenschutzes Aufgaben übernommen wie z. B. in<br />

Kooperationen <strong>zur</strong> Schulung ziviler Katastropheneinheiten wie dem Technischen<br />

Hilfswerk, der Feuerwehr und Polizei. Die ABC-Schule ist auch in zivile kommunale<br />

Katastrophenschutzpläne eingebunden.<br />

Bewertung<br />

Nach den von uns skizzierten Kriterien ergibt sich folgen<strong>des</strong> Bild (Abbildung 12):<br />

Kommentar:<br />

Da die Aufgabenstellung dieses Projektes auf eine bessere Vorsorgeplanung für die<br />

Versorgung der Bevölkerung durch optimiertere <strong>Einbindung</strong> der Amtsärzte in die<br />

zivile Katastrophenabwehr fokussiert ist, können und sollen an dieser Stelle kommentierend<br />

nur die Möglichkeiten medizinischer Hilfestellungen für den Amtsarzt<br />

angesprochen werden:<br />

Das Robert-Koch-Institut erscheint als eine komplexe Organisationsstruktur mit<br />

vielfältigsten Aufgaben und Vorhaben auf nationaler Ebene. Es gilt gerade auch<br />

bei zivilen Katastrophen mit biologischen (Kampf-)Stoffen als das Zentrum<br />

Deutschlands mit weitreichender Sachkompetenz für biologische Agenzien aller<br />

Art. Da unbedingt direkte Ansprechpartner in den verschiedenen Abteilungen als<br />

Anlaufstellen für die spezifischen Probleme <strong>des</strong> Amtsarztes bei unterschiedlichsten<br />

Szenarien festgelegt und entsprechende Rufbereitschaften geregelt werden müssen,<br />

werden gegenwärtig Konzepte und Materialien für ein Kommunikationsnetzwerk<br />

zu den Gesundheitsämtern und die Einsatzkräfte im Seuchenfall vorbereitet. Insbesondere<br />

vor dem aktuellen weltpolitischen Hintergrund gilt es, eine derartig<br />

ausgestaltete und ausreichende Infrastruktur im RKI zu schaffen, so dass im Katastrophenfall<br />

rasche, effiziente und jederzeit verfügbare Unterstützung erhalten<br />

werden kann. Jedoch weist auch das RKI ausdrücklich darauf hin, dass (Zitat)<br />

„die in Zukunft möglicherweise auf uns zukommenden Probleme nur in<br />

Zusammenarbeit und mit Unterstützung von außen bewältigt werden können“<br />

[24].<br />

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