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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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Entsprechend der Fachkonzeption <strong>des</strong> medizinischen ABC-Schutzes hat der Sanitätsdienst<br />

der Bun<strong>des</strong>wehr neben prophylaktischen und therapeutischen Maßnahmen<br />

auch den Auftrag <strong>zur</strong> Weiterentwicklung von Verfahren <strong>zur</strong> biologischen<br />

Abwehrforschung, deren Erprobung und deren Überführung in die Praxis. Das<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Verteidigung unterhält Forschungsprogramme in den Wissens-<br />

und Kompetenzzentren der Bun<strong>des</strong>wehr, aber auch durch Vergabe von Forschungsvorhaben<br />

an zivile Auftragnehmer an Universitäten mit Erfahrungen und<br />

Erlaubnis zum Umgang mit Erregern der Risikogruppen 3 und 4 [21].<br />

Als Wissenszentren für biologische Gefahrenstoffe und Waffen seien in Zusammenhang<br />

mit diesem Forschungsprojekt die Sanitätsakademie der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

in München, das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien – ABC-<br />

Schutz der Bun<strong>des</strong>wehr in Munster und die ABC-Schule der Bun<strong>des</strong>wehr in Sonthofen<br />

genannt.<br />

Das Institut für Mikrobiologie der Sanitätsakademie der Bun<strong>des</strong>wehr in München<br />

arbeitet neben seinem Bereitstellungsauftrag von Expertise und Ausbildung im<br />

medizinischen B-Schutz an Forschungen, Entwicklungen und Erprobungen von<br />

Prinzipien, Verfahren und Produkten <strong>zur</strong> Identifizierung und Differenzierung<br />

potenzieller B-Agenzien (sog. B-Waffen-Schutzforschung) und darüber hinaus an<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Erkennung ausgewählter durch potenzielle B-Kampfstoffe bedingter<br />

Krankheiten und klinisch stummer B-Expositionen [22]. Das Institut gilt als<br />

Experten-Labor für Arbeiten z.B. <strong>zur</strong> Hasenpest, Pest, Tularämie, Orthopocken<br />

oder Melioidose und diversen Viren. Es ist eher grundlagenforschungsorientiert<br />

und entwickelt Nachweisverfahren auf immunologischer und molekularbiologischer<br />

Basis, die sich u.a. bei der Aufklärung von Tularämieausbrüchen im Kosovo<br />

bewährten.<br />

Das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr in Munster [23] ist das einzige größere deutsche Institut das sich mit<br />

dem Wirkspektrum von Massenvernichtungswaffen auch auf Materialien und<br />

Systeme in ihrer Funktion beschäftigt. Ziel dieser Arbeiten ist der wirkungsvolle<br />

Schutz der deutschen Streitkräfte durch Bereitstellung moderner Schutztechnologien<br />

und Bewertung ihrer Leistungsgrenzen. Im Bereich <strong>des</strong> ABC-Schutzes hat das<br />

Institut vor allem die Aufgabe, Produkte der Grundlagenforschung auf ihre Praxistauglichkeit<br />

zu überprüfen und <strong>zur</strong> Einsatzfähigkeit weiter zu entwickeln. Das<br />

Spektrum der Produktentwicklungen reicht hier von der Schutzmaske über Schutzkleidung<br />

bis zu Filteranlagen in Fahrzeugen und Gebäuden. Bezüglich B-Waffen-<br />

Erregern werden Nachweissysteme, Probenentnahmegeräte, Luftkeimsammler,<br />

Schnellnachweise und kommerziell nutzbare Testkits sowie Desinfektions- und<br />

Dekontaminationsverfahren <strong>zur</strong> Praxisreife entwickelt. Das Institut beschäftigt<br />

sich mit Detektionsmöglichkeiten zum Nachweis und <strong>zur</strong> Analytik toxischer Substanzen,<br />

Kernstrukturen und chemischer und biologischer Kampfstoffe in verschiedenen<br />

Matrices, dem Boden, der Luft und dem Wasser. Es wird erforscht, wie<br />

Mensch und Material restlos dekontaminiert werden können. Außerdem werden<br />

Verfahren der Löschtechnik zum Brandschutz mit Verträglichkeit für Mensch und<br />

Umwelt untersucht. Das Institut ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert und die<br />

Labors sind akkreditiert. Es unterstützt bei allen Fragen zum Umweltschutz, Strah-<br />

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