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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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geringem Umfang. Die Integration <strong>des</strong> ÖGD in Katastrophenpläne ist für<br />

spezifische Situationen, wie Auftreten einer Seuche, hochkontagiöse Infektionen<br />

von Einzelpersonen und amtlich festgestellte Katastrophen, meistens zwar<br />

etabliert, eine explizite Implementierung ist jedoch zu fordern.<br />

• Eingehende Kenntnisse und Erfahrungen besitzen die Ärzte <strong>des</strong> ÖGD nach<br />

unseren <strong>Untersuchung</strong>en nur für Seuchenfälle. Die unmittelbare <strong>Einbindung</strong><br />

<strong>des</strong> ÖGD bei spezifischen Situationen, wie zum Beispiel dem Ausbruch von<br />

Seuchen oder bei Bioterrorismus, ist jedoch unabdingbar. Die Kenntnisse <strong>des</strong><br />

ärztlichen Personals im ÖGD in den Bereichen Unfälle mit chemischen und<br />

radioaktiven Stoffen müssen deutlich erweitert werden. Eine große Diskrepanz<br />

besteht zwischen dem tatsächlich vorhandenen Wissen und dem Wunsch nach<br />

tiefergehenden Kenntnissen. Das ärztliche Personal im ÖGD erkennt den<br />

bestehenden Fortbildungsbedarf sehr wohl und signalisiert Bereitschaft,<br />

zusätzliche Fortbildungen zu absolvieren.<br />

• Die Katastrophenschutzbeauftragten erwarten durch die Integration der Ärzte<br />

im ÖGD vor allem Informationen zu Symptomen, therapeutischen Maßnahmen<br />

und organisatorischer Bewältigung von A-, B-, C- und Seuchenfällen,<br />

diese Erwartungen können die meisten Ärzte im ÖGD bedingt durch den derzeitigen<br />

Wissensstand jedoch nicht bieten.<br />

• Die Katastrophenschutzbehörden müssen in ihre Katastrophenpläne und vorbereitenden<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Katastrophenabwehr die Gesundheitsämter verbindlich<br />

unter definierten Kriterien integrieren (z.B. Rufbereitschaftspläne,<br />

Festlegung von konkreten Alarmierungsplänen). Alarmierungspläne sollten das<br />

real existierende Gefahrenpotenzial in den jeweiligen Stadt- und Landkreisen<br />

besonders berücksichtigen. Anhand der Einsatzpläne muss die genaue vertikale<br />

und horizontale <strong>Einbindung</strong>sstruktur sowie Weisungskompetenz geregelt<br />

werden.<br />

• Es gilt in entscheidendem Umfang, die tatsächlichen katastrophenmedizinischen<br />

Kenntnisse der Ärzte im <strong>Öffentlichen</strong> Gesundheitsdienst zu steigern.<br />

Hierfür müssen Konzepte und Modellstrukturen <strong>zur</strong> Verbesserung der studentischen<br />

Ausbildung und der Weiterbildung für den Facharzt für das Öffentliche<br />

Gesundheitswesen sowie <strong>zur</strong> Verbesserung der Sachkompetenz der<br />

momentan im ÖGD tätigen Ärzte entwickelt werden.<br />

• Ein wissensbasiertes Management innerhalb der unteren Gesundheitsbehörden<br />

ist unabdingbar. Es beinhaltet die Einrichtung nationaler Wissenszentren mit<br />

spezifischen Aufgaben (A-, B-, C- und Infektabwehr) mit ständiger Erreichbarkeit,<br />

sowie die Schaffung „vor Ort“ anwendbarer Wissensdatenbanken und<br />

Expertensysteme mit ÖGD-spezifischen Gefahrenabwehr-Modulen.<br />

• Als längerfristige Lösung und damit in die Zukunft weisend, erscheint uns<br />

zudem die Einrichtung eines nationalen Netzwerks <strong>zur</strong> Katastrophenabwehr<br />

mit direkter <strong>Einbindung</strong> der Ärzte <strong>des</strong> ÖGD <strong>zur</strong> Vorsorge und zum Schutz der<br />

Bevölkerung bei Katastrophen empfehlenswert.<br />

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