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Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft Jahresbericht 2010

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genheit bot, mit druckgrafischen Techniken zu experimentieren<br />

und Lithografien zu produzieren –unter<br />

der kundigen Leitung von Thomy Wolfensberger, der<br />

den Kunstschaffenden stets mit Rat und Tat zur Seite<br />

steht. Die umfangreiche Sammlung von Künstlerbüchern<br />

konnte zudem durch die beiden Ankäufe John<br />

Stezaker «The Bridge» (<strong>2010</strong>) und Loris Gréaud «Cellar<br />

Door» (<strong>2010</strong>) erweitert werden.<br />

Zuwachs erhielt die Grafische Sammlung auch<br />

durch eine grosszügige Schenkung: Wir durften von<br />

dem in Breslau geborenen, an der Hochschule der Bildenden<br />

Künste Berlin sowie an der Staatlichen Akademie<br />

Stuttgart ausgebildeten Siegmund Hahn (1937–<br />

2009) das vollständige grafische Werk als Geschenk<br />

entgegennehmen. Es umfasst 192 Radierungen meist<br />

landschaftlichen Inhalts, die von 1974 bis 1981 im<br />

Eigenverlag in kleinen Auflagen erschienen sind. Motive<br />

aus Wirklichkeit, Traum und Phantasie verschmelzen<br />

zu italianisierenden Parkanlagen, hypertrophen<br />

Uferlandschaften oder Allegorien mit vermenschlichten<br />

Insekten, z.B. «Ein Stich gegen die Trägheit». Milena<br />

Oehy hat das Konvolut vollständig inventarisiert und<br />

erschlossen.<br />

Im Berichtsjahr war die Grafische Sammlung in die<br />

Vorbereitung und Umsetzung der Ausstellung «Bilderwahl»<br />

involviert. Im Zentrum der Präsentation stand<br />

diesmal die Skulptur «Metamorphose I(Beuys/Hase)»<br />

von Markus Raetz (*1941). Die Gastkuratorin Jeannette<br />

Weiss entschied sich, das von den Mitgliedern der<br />

<strong>Zürcher</strong> <strong>Kunstgesellschaft</strong> gewählte Werk mit verschiedenen<br />

Arbeiten aus den umfassenden Beständen<br />

der Grafischen Sammlung zu ergänzen und diese in<br />

einen Dialog mit jungen zeitgenössischen Positionen<br />

zu stellen. Das übergeordnete Thema der Ausstellung<br />

war «Metamorphose …heute!» (siehe dazu auch S. 24).<br />

Entsprechend war auch das Video «Eben» (1987) von<br />

Markus Raetz in die Ausstellung integriert.<br />

Video<br />

Video spielte eine wichtige Rolle im Berichtsjahr, und<br />

zwar auf Ausstellungs- wie auch auf Sammlungsebene.<br />

Für die Ausstellung «Adrian Paci – Motion<br />

Picture(s)» (s. S. 23) entstand eine neue Videoarbeit<br />

mit dem Titel «Electric Blue» (<strong>2010</strong>). Diese wurde vom<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong> zusammen mit dem <strong>Kunsthaus</strong><br />

Graz, wo die Arbeit ebenfalls gezeigt wurde, coproduziert<br />

und für die Sammlung angekauft. Kuratorin Mirjam<br />

Varadinis, die bei der Produktion des Videos eng<br />

mit dem Künstler zusammenarbeitete, hat darin sogar<br />

einen kurzen Gastauftritt –inder Rolle einer albanischen<br />

Mutter.<br />

Ebenfalls als Neuproduktion für eine Ausstellung<br />

entstand die Arbeit «Tracking Happiness» (2009) des<br />

rumänischen Künstlers Mircea Cantor (*1977). Das<br />

Video wurde für die gleichnamige Ausstellung im<br />

Herbst 2009 hier am <strong>Kunsthaus</strong> produziert (siehe dazu<br />

auch <strong>Jahresbericht</strong> 2009) und nun im Berichtsjahr für<br />

die Sammlung angekauft.<br />

In «Flooded McDonald’s» inszeniert die dänische<br />

Künstlergruppe Superflex ebenso perfekt wie ironisch<br />

unterhaltsam den Lauf der Dinge in einer von eindringendem<br />

Wasser gefluteten Fastfood-Imbissstube,<br />

eine zu allerlei bedenklichen Gedanken einladende<br />

«allégorie réelle».<br />

Die Videosammlung konnte aber nicht nur durch<br />

Neuerwerbungen weiter gestärkt, sondern auch<br />

durch Präsentationen der Bestände einem weiteren<br />

Publikum bekannt gemacht werden. So wurde anlässlich<br />

des «Tag der offenen Tür», der zum 100-jährigen<br />

Bestehen des <strong>Kunsthaus</strong>es am 14. April stattfand, ein<br />

Screening mit Videos aus der <strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung<br />

gezeigt. Das von Mirjam Varadinis mit Unterstützung<br />

von Dr. Ursula Perucchi-Petri zusammengestellte<br />

Programm umfasste Werke von den Pionieren der<br />

Videokunst bis heute und stiess beim Publikum auf<br />

grosses Interesse.<br />

Ebenfalls zum 100-Jahr-Jubiläum wurde die<br />

Videosammlung als Gast bei den Winterthurer<br />

Kurzfilmtagen eingeladen. Für diese Gelegenheit<br />

wählten Mirjam Varadinis und Nicola Ruffo zeitgenössische<br />

Videos aus der <strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung<br />

aus, die in den letzten Jahren angekauft wurden.<br />

Das Screening wurde zweimal gezeigt, am 13. und<br />

14.11. <strong>2010</strong>.<br />

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