Mittelstandsmagazin 01-2017
Neue Wege im Mittelstand: Einzelhandel geht online | E-Government: Deutschland verpasst den Anschluss | Handwerk stärken: Zurück zum Meister | "Digitales Entwicklungsland: Jens Spahn im Interview
Neue Wege im Mittelstand: Einzelhandel geht online | E-Government: Deutschland verpasst den Anschluss | Handwerk stärken: Zurück zum Meister | "Digitales Entwicklungsland: Jens Spahn im Interview
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MIt:InSIDe<br />
eU-Check<br />
Irrwitzige Verordnung oder sinnvolle Richtlinie?<br />
In dieser Rubrik bewerten unsere EU-Experten des<br />
PKM Europe regelmäßig neue EU-Vorhaben<br />
!<br />
Stärkung des digitalen Binnenmarkts<br />
Die eU-kommission hat weitere Schritte für<br />
eine einheitliche europäische Datenwirtschaft<br />
eingeleitet. Derzeit gibt es viele rechtliche<br />
Unklarheiten, was den Zugang, die Übermittlung<br />
und die Haftung bei maschinengenerierten<br />
digitalen Daten betrifft. Wenn es zum Beispiel in einem<br />
Wohnhaus brennt und die lichter nicht wie vom Sicherheitssystem<br />
vorgesehen angehen: Haftet der Sensorhersteller,<br />
der Datendienst oder das Unternehmen, das die<br />
Produktsicherheit bescheinigt? Unternehmen brauchen<br />
Rechtssicherheit. Deswegen erarbeitet die kommission in<br />
einem ersten Schritt politische und rechtliche konzepte,<br />
bespricht sich mit Interessensvertretern und Mitgliedstaaten.<br />
anschließend wird sie leitlinien und Gesetzentwürfe<br />
vorlegen.<br />
Kommission erwägt Steuererhöhungen für<br />
EU-Haushalt<br />
eine experten-Gruppe unter dem Vorsitz des<br />
ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten<br />
und eU-kommissars Mario Monti hat anfang des<br />
Jahres ein Grundsatzpapier vorgelegt, indem sie skizziert,<br />
wie die eU in Zukunft durch eigenmittel finanziert werden<br />
könnte. Das Papier ist eine Grundlage für die nächste<br />
siebenjährige eU-finanzperiode, die 2021 beginnt. Zu den<br />
Monti-Vorschlägen zählen unter anderem eine Co2-Steuer,<br />
ein höherer anteil an den Mehrwertsteuereinnahmen der<br />
Mitgliedstaaten, ein anteil an der körperschaftssteuer<br />
sowie an der geplanten finanztransaktionssteuer. Diese<br />
einnahmen sollen direkt in den eU-Haushalt fließen. Wir<br />
meinen: europa braucht zunächst eine aufgabenkritik mit<br />
fokussierung auf wenige kernthemen, bevor mehr Geld<br />
gefordert wird.<br />
Die Jury<br />
Markus ferber (CSU) und Dr. Markus<br />
Pieper (CDU) sind Mitglieder<br />
des europäischen Parlaments und<br />
Sprecher des Parlamentskreises<br />
Mittelstand europe<br />
Deutschland wird als<br />
Gründungsstandort<br />
gestärkt<br />
In der Vergangenheit war es für Startups<br />
eine große Hürde, einen Investor für das<br />
Unternehmenswachstum zu finden. Das<br />
Hauptproblem bestand darin, dass durch<br />
den einstieg eines neuen kapitalgebers die<br />
steuerlichen Verlustvorträge wegfielen und<br />
Steuern schneller fällig wurden. Rückwirkend<br />
wird sich diese Regelung ab 2<strong>01</strong>6 ändern.<br />
Gründer können in Zukunft die Verlustvorträge<br />
behalten und steigern somit<br />
ihre attraktivität für Investoren. Die Regelung<br />
verbessert damit die eigenkapitalbasis<br />
von kapitalgesellschaften. MIt-Chef Carsten<br />
linnemann zeigt sich erfreut: „Durch<br />
die neuregelung der Verlustvorträge stärken<br />
wir Deutschland als Gründungsstandort,<br />
da sich die finanzierungsbedingungen<br />
für Gründer deutlich verbessern.“<br />
Innovativ<br />
36 <strong>Mittelstandsmagazin</strong> <strong>01</strong>|17