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Mittelstandsmagazin 01-2017

Neue Wege im Mittelstand: Einzelhandel geht online | E-Government: Deutschland verpasst den Anschluss | Handwerk stärken: Zurück zum Meister | "Digitales Entwicklungsland: Jens Spahn im Interview

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MIt:TITEL<br />

Handel und Digitalisierung<br />

Was der Mittelstand<br />

jetzt tun muss<br />

Die Digitalisierung fordert konventionelle Einzelhändler heraus wie nie zuvor.<br />

Das Tempo wird immer schneller, der Markt internationaler, der Konkurrenzdruck<br />

steigt. Online-Giganten wie Amazon bedrohen Geschäftsmodelle, bieten aber<br />

auch Chancen. Einzelhändler sollten deshalb genau jetzt auf Veränderungen<br />

reagieren. Sie müssen erkennen, wie die Kunden kaufen und welche Kanäle sie<br />

dafür nutzen.<br />

Fotos: fotolia, ?????????????<br />

Wenn Goldschmied Alfons<br />

Spieker an seiner Werkbank<br />

sitzt, gehen ihm<br />

viele Fragen durch den Kopf: „Wie<br />

suchen mich meine zukünftigen<br />

Kunden und wie kann<br />

ich sie für meine Produkte<br />

begeistern? Welche Kommunikationswege<br />

soll ich<br />

nutzen – und vor allem:<br />

Kann und muss ich das<br />

alles selber machen?“ Seit<br />

20 Jahren führt der 49-jährige<br />

Goldschmiedemeister das<br />

gleichnamige Juweliergeschäft im<br />

westfälischen Hövelhof. Als Spieker<br />

1992 in den elterlichen Betrieb einstieg, steckte<br />

das Internet noch in den Kinderschuhen. Heute wird in der<br />

Schmuckbranche jeder siebte Euro online ausgegeben. Eine<br />

Entwicklung, die Einzelhändler wie Spieker Sorgen bereitet.<br />

Nach Angaben des Handelsverbands Deutschland<br />

(HDE) ist der Einzelhandel mit 300.000 Unternehmen und<br />

einem Umsatz von 490 Milliarden Euro die drittgrößte<br />

deutsche Wirtschaftsbranche nach Industrie und Handwerk.<br />

Der Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz<br />

liegt heute bei rund neun Prozent. Bei online-affinen<br />

Produkten wie Bücher oder Elektronikartikel liegt er im<br />

zweistelligen Bereich. Bis 2020, schätzt der HDE, könnte<br />

der Anteil des Online-Handels insgesamt auf 20 Prozent<br />

wachsen – und zeitgleich könnten bis zu 50.000 Geschäfte<br />

schließen. Auf diese Prognosen müssen Einzelhändler reagieren,<br />

um neben Online-Giganten wie Amazon bestehen<br />

zu können.<br />

Die Grundlagen des Onlinehandels verstehen<br />

„Manche Entwicklungen machen mich schon nachdenklich“,<br />

sagt Alfons Spieker, und erinnert sich: „Früher hat<br />

der Mann seiner Frau einen schönen Ring oder eine Kette<br />

geschenkt, wenn sie etwas zu feiern hatten.“ Heute sei der<br />

Stellenwert von Schmuck ein anderer, ebenso wie der Beratungsbedarf.<br />

„Immer mehr Kunden informieren sich vorab<br />

im Internet und kommen dann mit sehr genauen Vorstellungen<br />

zu mir.“ Um sich dem geänderten Kaufverhalten<br />

anzupassen, hat sich Spieker einem Onlineshop-Netzwerk<br />

angeschlossen. In einem „Schaufenster“ auf seiner Firmenwebseite<br />

können seine Kunden nun Uhren und Schmuck<br />

vergleichen und per Mausklick vorbestellen. Dennoch ahnt<br />

Spieker, dass diese Umstellung allein nicht reichen wird.<br />

<strong>Mittelstandsmagazin</strong> <strong>01</strong>|17 11

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