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COMPACT-Edition 2

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Kontrollfreaks<br />

Merkel-Märchen<br />

«Auf deutschem Boden gilt deutsches<br />

Recht. (…) Das werden wir einfordern.»<br />

(Angela Merkels Reaktion auf die beginnende<br />

Spionage-Affäre, Festveranstaltung des Bayer-<br />

Konzerns in Köln, 16.07.2013)<br />

Hohlräume<br />

«Wenn Sie innerhalb Deutschlands<br />

eine E-Mail verschicken, ist es durchaus<br />

denkbar, dass diese über die Vereinigten<br />

Staaten und wieder zurück läuft. (…)<br />

Für mich war das neu. Wenn das so ist,<br />

dann ist diese vollmundige Erklärung,<br />

auf deutschem Boden müsse deutsches<br />

Datenschutzrecht gelten, eigentlich eine<br />

ziemlich hohle Erklärung.»<br />

(Hans-Peter Uhl, CSU, Mitte Juli 2013)<br />

Volksverdummung<br />

«Die US-Seite hat uns den Abschluss<br />

eines No-Spy-Abkommens angeboten.<br />

(…) Es gibt in Deutschland keine millionenfache<br />

Grundrechtsverletzung.»<br />

(Kanzleramtschef Ronald Pofalla, 12.8.2013; zu dem<br />

Abkommen kam es nie)<br />

Bilds Stiefellecker<br />

«Ausspähen ist notwendig! Aus den<br />

Snowden-Dokumenten ergibt sich (bisher)<br />

kein Beweis, dass die NSA "uns alle"<br />

ausspäht. (…) Snowdens Enthüllungen<br />

gefährden Leben!»<br />

(bild.de, 3.11.2013)<br />

Ohne Reue<br />

«Obama: Wir werden uns nicht entschuldigen.»<br />

(Der US-Präsident zur Überwachung von Merkels<br />

Handy, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.1.2014)<br />

Richtigstellung<br />

«Es ist nicht ganz korrekt zu sagen, wir<br />

haben ein No-Spy-Abkommen angeboten<br />

und es dann wieder zurückgezogen. Korrekt<br />

ist, wir haben kein Blanko-No-Spy-<br />

Abkommen mit irgendeinem Land.»<br />

(US-Präsident Barack Obama im Mai 2014)<br />

Wohl der USA<br />

«Die Bundesregierung lehnt eine Befragung<br />

des Whistleblowers Edward<br />

Snowden im NSA-Untersuchungsausschuss<br />

ab. Dessen Aussage könne "dem<br />

Staatswohl" schaden.»<br />

(Berliner Zeitung, 2.5.2014)<br />

Lügenkooperation<br />

«Nach Informationen aus den Unterlagen<br />

des ehemaligen NSA-Agenten Edward<br />

Snowden, (…) betrieben BND und<br />

NSA im bayerischen Bad Aibling gleich<br />

zwei gemeinsame Arbeitsgruppen zur<br />

technischen Aufklärung und sogar zur<br />

Auswertung abgefangener Signale. Der<br />

BND teilte dazu mit, die Aufklärungs- und<br />

Analysezentren bestünden "seit 2012<br />

beziehungsweise seit 2011 nicht mehr".<br />

(…) Aus den NSA-Dokumenten geht allerdings<br />

etwas anderes hervor: Dort heißt<br />

es, die Kooperation sei als "gemeinsam<br />

besetzte und gemeinsamen Aufträgen<br />

folgende" Überwachungseinheit "einzigartig".<br />

Eine Vorschrift der Amerikaner<br />

von 2005 betont sogar, dass "NSA und<br />

BND gemeinsam, als Joint Sigint Activity<br />

(JSA), in der Mangfall-Kaserne technische<br />

Überwachung betreiben", müsse<br />

unbedingt geheim bleiben.<br />

(spiegel.de, 15.6.2014)<br />

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