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COMPACT-Edition 2

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Blindtext<br />

Ausgabe Nr. 2 | 8,80 EUR (D) · www.compact-online.de<br />

Schwarzbuch<br />

Lügenpresse<br />

9,90 Euro (A), 13 sFr (CH)<br />

Wie uns Medien und Politiker<br />

für dumm verkaufen<br />

1<br />

Propaganda und Gleichschaltung – Dokumente aus der Einheitspresse<br />

So werden wir bei Themen wie Einwanderung, Kriminalität, Russland und Euro manipuliert


Ehrlicher Journalismus in Zeiten der Lüge.<br />

Die schweigende Mehrheit kann die Verhältnisse zum Tanzen<br />

bringen, wenn sie ihre Stimme wiederfindet. <strong>COMPACT</strong> ist ihr<br />

Lautsprecher, weil wir drucken und verbreiten, was andere nicht<br />

zu schreiben wagen. Unterstützen Sie uns jetzt mit einem Abo!<br />

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Themen<br />

Themen<br />

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Die Lügenklassiker<br />

Die Multikulti-Märchen<br />

Lügen gegen Russland<br />

Hitlertainment<br />

Alles Nazis außer Mutti<br />

Liebesgrüße nach Mekka<br />

Kriegslügen<br />

Der Euro-Schwindel<br />

Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Fack ju, Gender!<br />

Heil Amerika!<br />

Kontrollfreaks<br />

Politikerweisheiten<br />

Verschwörungstheoretiker<br />

Entlarvt: Die Lügenpresse


Impressum<br />

_ Jürgen Elsässer<br />

Jürgen Elsässer hat knapp 30 Bücher<br />

über geo- und wirtschaftspolitische Themen<br />

verfasst, die zum Teil auch in französischer,<br />

italienischer, serbischer, polnischer,<br />

türkischer und japanischer Ausgabe<br />

vorliegen. – Seit Dezember 2010 ist Elsässer<br />

Chefredakteur des Monatsmagazins<br />

<strong>COMPACT</strong>.<br />

_ Marc Dassen<br />

Marc Dassen wurde 1989 in Aachen<br />

geboren. Anfang des Jahres 2015 schloss<br />

er sein Bachelor-Studium der Geschichte<br />

und Philosophie ab. Seither ist er fester<br />

Bestandteil der <strong>COMPACT</strong>-Redaktion und<br />

schreibt regelmäßig über Themen aus Politik<br />

und Zeitgeschehen.<br />

Herausgeber & Verlag<br />

<strong>COMPACT</strong>-Magazin GmbH<br />

Geschäftsführer Kai Homilius<br />

Am Zernsee 9<br />

14542 Werder<br />

E-Mail verlag@compact-magazin.com<br />

Website www.compact-online.de<br />

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IBAN: DE74 1605 0000 1000 9090 49<br />

Chefredakteur Jürgen Elsässer (V.i.S.d.P.)<br />

Chef vom Dienst Martin Müller-Mertens<br />

Assistenz des Chefredakteurs<br />

Salwa Amin<br />

Art Director & Cover Barbara Kraus<br />

Layout Jerome Büchler<br />

Fotoqelle Cover Fotolia<br />

Vertriebsleitung Katja Nitzsche<br />

Bestellungen, Abo-Betreuung<br />

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Fax 0341/462610-4<br />

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<strong>COMPACT</strong>-Online Arne Fischer<br />

E-Mail fischer@compact-magazin.com<br />

Alle Zwischenüberschriften in den<br />

Texten stammen von der Redaktion.<br />

4


Die Lügenklassiker<br />

Die Lügenklassiker<br />

Die Entdeckung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher – das war vermutlich<br />

die größte Blamage für ein deutsches Presseorgan nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Doch es gab noch andere legendäre Peinlichkeiten.<br />

5


Die Klassiker<br />

Die Kontinuität des Feindbildes<br />

– von der Sowjetunion<br />

bis zum nachsowjetischen Russland:<br />

CDU-Wahlplakat 1953,<br />

NPD-Wahlplakat 1973, Spiegel-<br />

Titelbild 2007 (5. März), Frankfurter<br />

Allgemeine Sonntagszeitung<br />

2014 (16. März).<br />

Fotos: CDU, NPD, Spiegel, FAS<br />

6


Die Klassiker<br />

Emotionale Erpressung: Das Bild des im Mittelmeer ertrunkenen Aylan Kurdi rührte Anfang<br />

September 2015 Millionen Menschen. Die Aufnahme war jedoch gestellt. Tatsächlich starb der<br />

Dreijährige bei der Überfahrt in die Türkei. Doch seine Leiche lag nicht kameragerecht zwischen<br />

zwei Felsen. Aylan wurde daraufhin für die Fotografen an eine andere Stelle getragen und in<br />

Positur gelegt. Fotos: getty images<br />

Untertanen unerwünscht: Nach dem<br />

Anschlag auf die französische Satirezeitschrift<br />

Charly Hebdo posierten auf einer<br />

abgesperrten Straße von Paris Dutzende<br />

Staats- und Regierungschefs auf einem<br />

simulierten Trauermarsch. Die Aufnahmen<br />

wurden anschließend durch geschickte<br />

Schnitte und Tonüberblendungen so montiert,<br />

als hätten die Politiker an einer am<br />

selben Tag stattfindenden Demonstration<br />

mit einer Million Menschen teilgenommen.<br />

Fotos: dpa<br />

7


Die Lügenklassiker<br />

Hier wird die Lüge sogar noch beworben. Am<br />

21.4.1986 plakatierte Arbeitsminister Norbert Blüm<br />

auf dem Marktplatz in Bonn die falschen Rentenversprechungen<br />

der Bundesregierung. Foto: Darchinger<br />

«Durch eine gemeinsame Anstrengung<br />

wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Sachsen-Anhalt, Brandenburg,<br />

Sachsen und Thüringen schon bald<br />

wieder in blühende Landschaften zu verwandeln.»<br />

(Bundeskanzler Helmut Kohl, 1.7.1990)<br />

8<br />

«Niemand hat die Absicht eine Mauer<br />

zu errichten!»<br />

(SED-Parteichef Walter Ulbricht, 15.6.1961. Am 13.<br />

August 1961 begann der Mauerbau in Ostberlin)<br />

«Notlügen gibt es nicht. Man ist immer<br />

in Not, also müsste man immer lügen.»<br />

(Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik<br />

Deutschland, 1966)<br />

«Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass<br />

die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos<br />

sind.»<br />

(Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident<br />

Uwe Barschel vor der Landtagswahl 1987, als<br />

ihm eine Verleumdungskampagne gegen den<br />

politischen Gegner Björn Engholm (SPD) angelastet<br />

wird, 18.9.1987; Zwei Wochen später trat Barschel<br />

zurück)<br />

«Sozialismus (...) in seinem Lauf halten<br />

weder Ochs noch Esel auf.»<br />

(Erich Honecker, Neues Deutschland, 15.8.1989)<br />

«Die Einheit wird aus der Portokasse<br />

gezahlt. Die Steuern werden nicht erhöht.»<br />

(Helmut Kohl, 1990, am 1.7.1991 führte Kohl den<br />

Solidaritätszuschlag ein)<br />

«Wir machen keine Rentenrevolution.<br />

Wir bleiben im System drin, auch im System<br />

der nettolohnbezogenen Rente. (…)<br />

und es gilt der Satz – zum Mitschreiben:<br />

Die Rente ist sicher!»<br />

(Norbert Blüm, CDU, Bundesminister für Arbeit und<br />

Sozialordnung, 10.10.1997)<br />

«Ich hatte keine sexuelle Beziehung<br />

mit dieser Frau.»<br />

(US-Präsident Bill Clinton über seine Affäre mit der<br />

Praktikantin Monica Lewinsky, 26.1.1998)<br />

«Meine Damen und Herren, der Euro<br />

und die Europäische Währungsunion<br />

sind in gar keiner Weise ein unkalkulierbares<br />

Risiko (…). Ich bin überzeugt,<br />

dass die Erfolgsgeschichte der D-Mark<br />

in unserem Land mit einer Erfolgsgeschichte<br />

des Euro weitergeht. Die Vorzüge,<br />

die wir mit der D-Mark erarbeitet


Die Lügenklassiker<br />

haben und an der D-Mark – zu Recht –<br />

schätzen, gehen nicht verloren. Sie werden<br />

in ein größeres Ganzes zum Vorteil<br />

Deutschlands und zum Vorteil Europas<br />

eingebracht. (…) Nach den vertraglichen<br />

Regelungen gibt es keine Haftung der<br />

Gemeinschaft für Verbindlichkeiten der<br />

Mitgliedstaaten und keine zusätzlichen<br />

Finanztransfers.»<br />

(Helmut Kohl, 23.4.1998)<br />

«Das Geld Schreibers ist niemals auf<br />

einem Konto der CDU aufgetaucht.»<br />

(Wolfgang Schäuble zur Parteispenden-Affäre der<br />

CDU und den Geldern des Waffenhändlers Karl-<br />

Heinz Schreiber, 1999)<br />

«Wir machen keine Schulden, wir<br />

weichen nicht in Schulden aus.»<br />

(Bundesfinanzminister Hans Eichel, SPD, 2002)<br />

«Die Sicherheit Deutschlands wird<br />

auch am Hindukusch verteidigt.»<br />

(Verteidigungsminister Peter Struck, SPD,<br />

4.12.2002)<br />

«Politik ohne Angst, Politik mit Mut –<br />

das ist heute erneut gefragt. Denn wir haben<br />

wahrlich keinen Rechtsanspruch auf<br />

Demokratie und soziale Marktwirtschaft<br />

auf alle Ewigkeit.»<br />

(Angela Merkel, CDU, Rede anlässlich der Festveranstaltung<br />

60 Jahre CDU am 16.6.2005)<br />

Der Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. auf den<br />

28. Februar 1933 bot Hitler den Anlass zur beschleunigten<br />

Einführung der Diktatur in Deutschland. Wer<br />

das Parlament angezündet hat, ist bis heute nicht<br />

endgültig geklärt. Foto: Völkischer Beobachter<br />

«Man kann sich nicht darauf verlassen,<br />

dass das, was vor den Wahlen gesagt<br />

wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt,<br />

und wir müssen damit rechnen, dass das<br />

9


Die Lügenklassiker<br />

in verschiedenen Weisen sich wiederholen<br />

kann.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel, Pressekonferenz<br />

nach der CDU-Vorstandssitzung im Februar 2008)<br />

werden. Wenn es ernst wird, müssen wir<br />

lügen.»<br />

(Der frühere Euro-Gruppenchef und heutige EU-<br />

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Focus<br />

Magazin, 19/2011, 9.5.2011)<br />

«Wir sagen den Sparerinnen und Sparern,<br />

dass ihre Einlagen sicher sind.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Euro-Krise und<br />

der Pleite der Hypo Real Estate, 5.10.2008)<br />

«Es wird keine dauerhaften Rettungsschirme<br />

geben.»<br />

(Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble)<br />

«Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei<br />

ein Plagiat, ist abstrus. Ich bin gerne bereit<br />

zu prüfen, ob bei über 1.200 Fußnoten<br />

und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht<br />

oder nicht korrekt gesetzt sein sollten und<br />

würde dies bei einer Neuauflage berücksichtigen.<br />

(…) Und sollte jemand auf die<br />

Idee kommen zu behaupten, Mitarbeiter<br />

meiner Büros hätten an der wissenschaftlichen<br />

Erarbeitung meiner Dissertation<br />

mitgewirkt, stelle ich fest: Dies trifft nicht<br />

zu. Die Anfertigung dieser Arbeit war meine<br />

eigene Leistung.»<br />

(Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu<br />

Guttenberg, 16.2.2011, kurz darauf musste er<br />

zurücktreten)<br />

Der Zerstörer USS Maddox gehörte zu jenen<br />

Schiffen, die am 2. August 1964 im Golf von Tonkin<br />

während der Operation Desoto von nordvietnamesischen<br />

Torpedobooten angegriffen worden<br />

sein soll. Tatsächlich hatte die Attacke niemals<br />

stattgefunden. Die Lüge diente den USA jedoch<br />

als Begründung für ihren offenen Eintritt in den<br />

Vietnamkrieg. Foto: Bild<br />

«…eine Transferunion wird es mit<br />

mir nicht geben. Jedes Land ist für seine<br />

Schulden selbst verantwortlich.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bild, 23.3.2011)<br />

10<br />

«Nichts sollte in der Öffentlichkeit geschehen.<br />

Wir sollten in der Euro-Gruppe<br />

im Geheimen diskutieren. (…) Die Dinge<br />

müssen geheim und im Dunkeln getan


Die Multikulti-Märchen<br />

Die Multikulti-Märchen<br />

Ein helles Deutschland kann es nur mit offenen Grenzen geben – und<br />

wer dagegen ist, kann nur ein Brandstifter aus Dunkeldeutschland sein.<br />

Das wollten uns, inspiriert von Bundespräsident Joachim Gauck, führende<br />

Journalisten noch im August 2015 weismachen.<br />

Trittins Tagträume<br />

«In Wahrheit müssen Einwanderer<br />

und Flüchtlinge vor den Deutschen Angst<br />

haben, die unter die Betten ihrer Kinder<br />

Brandsätze werfen, Vietnamesen vergewaltigen<br />

und Schwarze auf offener Straße<br />

tot treten.»<br />

(Jürgen Trittin in seinem Buch «Gefahr aus der<br />

Mitte – Die Republik rutscht nach rechts», 1993)<br />

Zaungäste<br />

«Deutschland und die EU wären nicht<br />

gut beraten, wenn sie gegenüber den Beitrittsländern<br />

aus Mittel- und Osteuropa in<br />

der Frage der Freizügigkeit für Arbeitnehmer<br />

noch für längere Zeit Zäune aufbauen.»<br />

(Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des<br />

Bundesverbandes der Deutschen Industrie,BDI,<br />

presseportal.de, 11.4.2001)<br />

11


Die Multikulti-Märchen<br />

Träumt weiter!<br />

«Wir haben eine multikulturelle Gesellschaft<br />

in Deutschland, ob es einem<br />

gefällt oder nicht (…). Die Grünen werden<br />

sich in der Einwanderungspolitik<br />

nicht in die Defensive drängen lassen<br />

nach dem Motto: Der Traum von Multi-<br />

Kulti ist vorbei.»<br />

(Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen, faz.de,<br />

20.11.2004)<br />

Trümmer-Türken<br />

«Die Türken haben Deutschland nach<br />

dem Krieg wieder aufgebaut.»<br />

(Claudia Roth, Münchner Runde des Bayrischen<br />

Rundfunk, 5.10.2004)<br />

Unbequeme Propaganda<br />

«…die wohl wichtigste und unbequemste<br />

Gedenkaktion des Jahres.»<br />

(zeit.de über die Aktion des Zentrums für Politische<br />

Schönheit: Erster Europäischer Mauerfall,<br />

bei der die Aktivisten einen Grenzzaun an der<br />

bulgarisch-türkischen Grenze einreißen wollten,<br />

13.11.2014)<br />

Grüner Nihilismus<br />

«Ich denke, dass die christlich-abendländische<br />

Kultur als solche nicht existiert.<br />

Vielmehr wird sie konstruiert, um andere<br />

Gruppen von ihr auszuschließen.»<br />

(Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen, 25.11.2011)<br />

Selbstportrait<br />

«Polen sind fleißiger als Deutsche.»<br />

(Bundespräsident Joachim Gauck, Bild, 20.11.2012)<br />

Der Kleptokrat spricht<br />

«Wer meint, dass ihm durch die Asylbewerber<br />

etwas weggenommen wird, der<br />

irrt.»<br />

(Joachim Gauck, Neues Deutschland, 13.12.2012)<br />

Weihnachtsmärchen<br />

«Sorge bereitet uns auch die Gewalt:<br />

In U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo<br />

Menschen auch deshalb angegriffen wer-<br />

Deutsche «insgesamt» fauler<br />

«Wir wissen, dass insgesamt die<br />

Menschen, die sich aufmachen aus den<br />

neuen EU-Ländern, insgesamt gebildeter<br />

sind, mobiler sind, fleißiger sind, als das<br />

im Schnitt die Bevölkerung ist, in die sie<br />

hineingezogen sind. Also wir werden auf<br />

jeden Fall davon profitieren.»<br />

(Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen<br />

über die Arbeitsimmigranten aus Osteuropa,<br />

ZDF-Talkshow Maybrit Illner, 5.5.2011)<br />

12<br />

Berlins führende Boulevard-Zeitung erschien am 9.<br />

September 2015 mit arabischer Servicebeilage für<br />

Asylanten. Foto: BZ


Die Multikulti-Märchen<br />

den, weil sie schwarze Haare und eine<br />

dunkle Haut haben.»<br />

(Joachim Gauck bei seiner Weihnachtsansprache<br />

zum Thema Rassismus in Deutschland, 24.12.2012)<br />

Gauck, der Asyl-Onkel<br />

«Wir brauchen offene Türen für Verfolgte,<br />

und das nicht nur wegen unserer<br />

Verfassung und unserer Geschichte, sondern<br />

auch aus ökonomischen Gründen.<br />

(…) Zuwanderer können uns helfen, auf<br />

dem heutigen Standard in der nächsten<br />

Generation weiterzuleben, sie sollten von<br />

der Bevölkerung mit offenen Herzen oder<br />

zumindest mit Freude begrüßt werden.»<br />

(Joachim Gauck, welt.de, 15.1.2013)<br />

Bella Roma<br />

«Wir als Mehrheitsgesellschaft sollten<br />

diese speziellen Traditionen schon etwas<br />

mehr respektieren und nicht gleich kriminalisieren.»<br />

(Der evangelische Pfarrer Werner Baumgarten über<br />

Diebstahl und Betteln von Roma-Banden, Stuttgarter<br />

Nachrichten, 12.2.2013)<br />

Die armen Dealer…<br />

«Mehrere Stunden schildern die Flüchtlinge<br />

ihre perspektivlose Situation ohne<br />

Arbeit, Aufenthaltsgenehmigung und Geld.<br />

Manche sagen, es bleibe ihnen kaum etwas<br />

übrig, als mit Drogen zu handeln.»<br />

(Berliner Zeitung, 19.7.2013)<br />

Antifa-Partnerbörse<br />

«Die deutschen Politiker zeigen sich<br />

unwillig, etwas an der Situation der<br />

Flüchtlinge zu ändern. Scheinehen sind<br />

daher notwendiger ziviler Ungehorsam.»<br />

(Tageszeitung, 26.10.2013)<br />

Erkan macht das schon<br />

«München braucht eine bürgernahe<br />

U-Bahn-Wache mit Verständnis für die<br />

multikulturelle Realität einer Großstadt –<br />

und keine verhinderten Rambos, die gerne<br />

Pistolen zur Schau stellen.»<br />

(Dominik Krause, Chef der Grünen Jugend<br />

München, Süddeutsche Zeitung, 28.11.2013)<br />

Das geht aufs Haus<br />

«Hartz IV für Arbeitslose aus Rumänien<br />

// Landessozialgericht: Der Ausschluss<br />

im Sozialgesetzbuch verstößt gegen EU-<br />

Gleichbehandlungsgebot.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.12.2013)<br />

Verfassungsfragen<br />

«Aus verfassungs- und europarechtlichen<br />

Gründen könne das Kindergeld nicht<br />

an den Schulbesuch oder an den Aufenthalt<br />

des Kindes in Deutschland gekoppelt<br />

werden.»<br />

(Position des Bundesfamilienministeriums, Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 8.1.2014)<br />

Mehr Anpassung, bitte!<br />

«Immer häufiger sind Mediziner aus<br />

Rumänien, Bulgarien und Griechenland<br />

in den Krankenhäusern tätig. NRW-Arbeitsminister<br />

Guntram Schneider (SPD)<br />

weist darauf hin, dass die ausländischen<br />

Ärzte durchgängig mehrsprachig seien.<br />

Verständigungsschwierigkeiten könnten<br />

auch durch bessere Sprachkenntnisse<br />

der Kranken gelöst werden. "Das Problem<br />

wäre schon gelöst, wenn mehr Patienten<br />

als bisher Englisch könnten", sagte<br />

Schneider (…).»<br />

(rp-online.de, 8.1.2014)<br />

13


Die Multikulti-Märchen<br />

14<br />

Die Fachkräfte kommen<br />

«Meine Mutter (76 Jahre) lag todkrank<br />

im Krankenhaus. Unsere "Ansprechpartner":<br />

vietnamesischer Chefarzt, polnischer<br />

Stationsarzt, spanischer Oberarzt, polnische<br />

und spanische Krankenschwestern.<br />

Keiner konnte sich auch nur halbwegs<br />

normal auf Deutsch verständlich machen.»<br />

(Leserbrief von safka, rp-online.de, 8.1.2014)<br />

Taschenrechner kaputt<br />

«Das Zerrbild einer bedrohlichen Arbeitsmigration,<br />

wie es unter anderem<br />

die CSU zeichnet, ist falsch. Unter dem<br />

Strich profi tiert Deutschland von den Freizügigkeitsregelungen,<br />

insbesondere auch<br />

von der Beschäftigung, den Beitrags- und<br />

Steuerleistungen der eingewanderten<br />

Bürgerinnen und Bürger aus Rumänien<br />

und Bulgarien.»<br />

(Presserklärung der Bundestagsfraktion Die Linke,<br />

9.1.2014)<br />

Villa Kunterbunt statt Olympisches Haus: Die Deutsche<br />

Mannschaft bei der Eröffnung der Winterspiele<br />

2014 in Sotschi. Foto: DOSB<br />

Pfaffen-Rhetorik<br />

«Es ist falsch und gefährlich für den<br />

inneren Frieden, wenn man suggeriert,<br />

Zuwanderer schadeten diesem Land,<br />

nähmen uns Arbeit weg oder gefährdeten<br />

unser Sozialsystem.»<br />

(Bundespräsident Joachim Gauck, Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 23.1.2014)<br />

Gaucks Vorfreude<br />

«Wir haben Platz in Deutschland. (…)<br />

Deshalb warten wir auch auf Menschen<br />

aus anderen Teilen der Welt, die bei uns<br />

leben und arbeiten wollen. Darauf freuen<br />

wir uns schon.»<br />

(Joachim Gauck während seines Indien-Besuchs in<br />

Bangalore, welt.de, 8.2.2014)


Die Multikulti-Märchen<br />

Geständnis…<br />

«Wir müssen akzeptieren, dass die<br />

Zahl der Straftaten bei jugendlichen Migranten<br />

besonders hoch ist.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel, 18.6.2011)<br />

…und Mythos<br />

«Dass Ausländer besonders kriminell<br />

seien, ist ein Mythos. (…) Die offiziell<br />

registrierte Kriminalität gebe auch deswegen<br />

wenig Aufschluss darüber, "ob<br />

delinquentes Verhalten bei jungen Migranten<br />

tatsächlich weiter verbreitet ist als<br />

bei Nichtmigranten, oder ob es lediglich<br />

häufiger entdeckt, angezeigt und von den<br />

Strafverfolgungsbehörden erfasst, das<br />

heißt kriminalisiert wird". Neueren Studien<br />

zufolge hätten junge migrantische<br />

Gewalttäter ein um 50 Prozent höheres<br />

Risiko, angezeigt zu werden als herkunftsdeutsche<br />

Gleichaltrige.»<br />

(Der Münsteraner Kriminologe Christian Walburg,<br />

tagesspiegel.de, 31.7.2014)<br />

insbesondere von Müttern mit Kleinkindern,<br />

in ihren eigenen Häusern oder Wohnungen<br />

nachzudenken.»<br />

(Presseerklärung des CDU-Bundestagsabgeordneten<br />

Martin Patzelt, 22.8.2014)<br />

Milchmädchenrechnung<br />

«Klar kommen mit der Zuwanderung<br />

auch Probleme auf uns zu, vor allem aber<br />

Vorteile.»<br />

(Joachim Gauck, ndr.de, 18.9.2014)<br />

Kapitän Kretschmann<br />

«Das Boot ist nie voll. (…) Wir haben<br />

als eine der reichsten Regionen der Welt<br />

eine hohe humanitäre Verantwortung. Wer<br />

verfolgt wird an Leib und Leben zum Beispiel<br />

im Irak oder in Syrien, den müssen<br />

wir aufnehmen. Der Konsens in der Bevölkerung,<br />

hier zu helfen, ist so groß wie nie.»<br />

(Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von<br />

Baden-Württemberg, Bündnis 90/Die Grünen,<br />

zeit.de, 25.9.2014)<br />

Bundestiefstapler<br />

«Es gibt drei, vier Städte in Deutschland,<br />

die vielleicht besondere Probleme<br />

mit Zuwanderung oder Flüchtlingen haben.<br />

Aber hat es das ganze Land?»<br />

(Bundespräsident Joachim Gauck, ZDF- Sommerinterview,<br />

6.7.2014)<br />

Politik lädt ein<br />

«Angesichts der von der Mehrheit des<br />

Deutschen Bundestages (…) befürworteten<br />

Aufnahme von Flüchtlingen (…)<br />

möchte ich einen Paradigmenwechsel<br />

(…) anregen. (…) Deshalb rufe ich die<br />

Menschen in unserem Lande auf, über<br />

eine zeitnahe Aufnahme von Flüchtlingen,<br />

Die armen Asylanten<br />

«Flüchtlinge in Deutschland – Vertrieben,<br />

verwaltet, verachtet?»<br />

(ZDF-Sendung Maybrit Illner, 13.11.2014)<br />

Zahlentrickser<br />

«Mehr Einnahmen als Ausgaben: Ausländer<br />

bringen Deutschland Milliarden<br />

// Für Deutschland ist Einwanderung ein<br />

Gewinngeschäft, zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine neue Studie. Demnach zahlen<br />

Ausländer insgesamt deutlich mehr Steuern<br />

und Sozialabgaben, als sie den Staat<br />

kosten – mit steigender Tendenz.»<br />

(spiegel.de über eine Studie der Bertelsmann-<br />

Stiftung, 27.11.2014)<br />

15


Die Multikulti-Märchen<br />

Gotteslästerer<br />

«Liebe Pegida-Idioten, es ist Weihnachten.<br />

Vor 2000 Jahren suchten zwei<br />

Flüchtlinge, Josef und seine hochschwangere<br />

Frau Maria, eine Unterkunft. Es ist<br />

Weihnachten 2014. Und Ihr Pegida-Idioten<br />

demonstriert in Dresden gegen die<br />

Überfremdung. (…) Jesus, verzeih uns.<br />

Das Volk ist leider oft dumm.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 15.12.2014)<br />

Merkels Hass-Predigt<br />

«Heute rufen manche Montags wieder<br />

"Wir sind das Volk". Aber tatsächlich meinen<br />

sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen eurer<br />

Hautfarbe oder eurer Religion. Deshalb<br />

sage ich allen, die auf solche Demonstrationen<br />

gehen: Folgen Sie denen nicht, die<br />

dazu aufrufen! Denn zu oft sind Vorurteile,<br />

ist Kälte, ja sogar Hass in deren Herzen.»<br />

(Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel, 1.1.2015)<br />

Demo-Aufruf<br />

«Liebe Anti-Pegida-Protestler, als Montagnacht<br />

in Deutschland die Lichter ausgingen,<br />

war Deutschland fantastisch.<br />

(…) Kein Licht für Pegida. Was mich am<br />

meisten beeindruckte, waren die Protestler<br />

gegen Pegida. Unbekannte Mitbürger,<br />

die aus ihren Wohnzimmern rauskamen.<br />

Einen Schal um den Hals, raus in die kalte<br />

Nacht. Ich bewundere Menschen, die<br />

sich engagieren. (…) Wie Singen, Malen,<br />

Fußballspielen. Engagement ist eine<br />

Gabe des Herzens. Eine Gabe des Muts.<br />

Eine Gabe, aus seiner Wohnung rauszugehen<br />

und gegen die Pegida-Idioten zu<br />

demonstrieren.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 6.1.2015)<br />

Angst, Hass und Lügen-Märchen<br />

«Dresden nach dem Tod von Khaled B.:<br />

(…) Muslima tragen Wintermütze statt<br />

Kopftuch, Schulkinder bleiben montags<br />

daheim: Seit Pegida fühlen sich Migranten<br />

in Dresden unwohl. Dann wird ein<br />

Eritreer erstochen, (…). Wie konnte es so<br />

weit kommen? (…) Sein Freund Hani ist<br />

sich inzwischen "zu 99,9 Prozent sicher,<br />

dass er von Rechtsradikalen ermordet<br />

wurde".»<br />

(spiegel.de über den Mord an dem Eritreer Khaled<br />

B., der zunächst Dresdner Pegida-Teilnehmen zugeschrieben,<br />

dann aber von einem anderen Flüchtling<br />

gestanden wurde, 16.1.2015)<br />

16<br />

Totschlagargument Hitlerbärtchen. Wie die Sächsische<br />

Zeitung später herausfand, war der Schnauzer<br />

nachträglich in das Bild hineinretuschiert worden.<br />

Foto: Bild<br />

Krimi-Lehrstück<br />

«Vielleicht lehrt der Fall Khaled B. am<br />

Ende weniger über polizeiliche Ermittlungen.<br />

Und mehr über das Klima, das<br />

Fremde in Dresden erleben. (…) Wenn<br />

es zutrifft, was Menschen wie Ali Mo-


Die Multikulti-Märchen<br />

radi erzählen, dann haben die Pegida-<br />

Proteste etwas ausgelöst. Dann gilt für<br />

manchen Dresdner heute wieder als sagbar,<br />

was noch vor wenigen Wochen als<br />

unsäglich gegolten hatte. Dann gehen<br />

einige in dieser Stadt anders, respektlos<br />

mit Migranten um, seit die Pegida-<br />

Organisatoren die deutsche Asylpolitik<br />

infrage stellen.»<br />

(Die Zeit, 21.1.2015)<br />

Klimaschwindel<br />

«Pegida hat ein Klima entfesselt, das Gewalt<br />

will. Es geht dann doch gegen die Fremden,<br />

gegen Multikulti, gegen Migranten, vor<br />

allem aber Muslime und das Ergebnis sehen<br />

wir an der Erhöhung der Gewaltzahlen.»<br />

(Rechtsextremismus-Forscher Hajo Funke,<br />

ARD Report Mainz, 27.1.2015)<br />

Polit-Prognose<br />

«Das werden die besten Patrioten, die<br />

man sich überhaupt vorstellen kann.»<br />

(Emine Demirbüken-Wegner, CDU-Präsidiumsmitglied,<br />

über den Vorschlag, Flüchtlinge nach fünf<br />

Jahren einzubürgern, welt.de, 14.2.2015)<br />

Wachstumswahn<br />

«Im Kosovo lebt die jüngste Bevölkerung<br />

Europas, die Geburtenrate ist hoch,<br />

die Arbeitslosigkeit auch. Deutschland<br />

und die EU könnten von dem Bevölkerungswachstum<br />

profitieren. Dazu braucht<br />

es eine geregelte Einwanderung.»<br />

(handelsblatt.de, 14.2.2015)<br />

Freudenfest<br />

«Die über 200 Mitglieder des Polizeisportvereins<br />

Kamenz können sich freuen.<br />

Für sie wurde ein Ausweichquartier<br />

gefunden. (…) Der Verein musste sein<br />

Domizil kurzfristig räumen. In der Halle<br />

am Siedlungsweg ziehen morgen Asylbewerber<br />

ein.»<br />

(radiolausitz.de, 19.2.2015)<br />

Priesterlich<br />

«"Diese Männer haben ein sexuelles<br />

Bedürfnis" – Pfarrer schlägt vor: Prostituierte<br />

für Asylbewerber.»<br />

(Münchner Merkur, 6.3.2015)<br />

Fahimis Parallelwelt<br />

«"die Erfahrung von Überfremdung"<br />

findet in Deutschland gar nicht statt. Besonders<br />

"da, wo Pegida ist, sind gar keine<br />

Flüchtlinge". Was aber stattfindet, ist,<br />

"dass sich die wenigen Flüchtlinge dort<br />

nicht mehr zu den Sprachkursen trauen,<br />

weil sie in der Bahn überfallen werden.<br />

Es hat eine Explosion von Übergriffen auf<br />

Flüchtlinge in Dresden gegeben, seit es<br />

Pegida gibt."»<br />

(Yasmin Fahimi, SPD, zitiert nach zeit.de,<br />

28.03.2015)<br />

Scham und Schande<br />

«Liebes, böses Tröglitz, du bist nach<br />

Mölln, Hoyerswerda der neue Schandort<br />

Deutschlands. Unbekannte Täter haben<br />

das geplante Flüchtlingsheim in eurem<br />

Ort angezündet. Es gibt nichts Schlimmeres.<br />

Erst brennen die Dachstühle, dann<br />

brennen Menschen. (…) In großer Trauer<br />

sehe ich mir den abgebrannten Dachstuhl<br />

an. Er ist ein Symbol des Bösen. (…) Das<br />

Böse ist überall. In Internetforen wird gehetzt<br />

gegen Ausländer. Es ist furchtbar. So<br />

viel Hass.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 8.4.2015)<br />

17


Die Multikulti-Märchen<br />

18<br />

Vom Elfenbeinturm…<br />

«Wir müssen die jungen Leute aus<br />

der Dritten Welt gewinnen, zum Beispiel<br />

aus Äthiopien oder Flüchtlingslagern in<br />

Syrien oder Jordanien. (…) Deutsche<br />

[sollen] künftig die Ausbildung für Migranten<br />

finanzieren müssen. Zahlen sollen<br />

diejenigen, die keine Kinder oder nur eins<br />

haben. (…) Ich sehe das als eine Art von<br />

Demographieabgabe.»<br />

(Der Kasseler Professor Hermann Heußner, hna.de,<br />

10.4.2015)<br />

Asyl-Marketing<br />

«Wir brauchen ein Zuwanderungsmarketing.<br />

(…) Wir müssen da gezielt<br />

Werbung machen für unser Land, wo wir<br />

wollen, dass Menschen zu uns kommen.»<br />

(Thomas de Maizière, welt.de, 14.4.2015)<br />

Zu viel ist nicht genug<br />

«"Deutschland soll nach Aussage von<br />

Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU)<br />

weitere Flüchtlinge aufnehmen. (…) Wir<br />

können in Deutschland noch deutlich<br />

mehr Flüchtlinge aufnehmen", sagte Kauder<br />

Bild-Zeitung. "Diese Menschlichkeit<br />

müssen und können wir uns leisten."»<br />

(zeit.de, 15.4.2015)<br />

Bild-Niveau<br />

«Sind wir das Problem und nicht die<br />

Flüchtlinge? Kann so ein reiches Land<br />

wie Deutschland wirklich mit Flüchtlingen<br />

überfordert sein?»<br />

(bild.de, 11.7.2015)<br />

Mogelpackung<br />

«Der frühere Präsident des Verfassungsgerichts<br />

von Nordrhein-Westfalen,<br />

Michael Bertrams, hat sich dafür ausgesprochen,<br />

Ausländern leichter den Wechsel<br />

zu einem deutschen Namen zu ermöglichen.<br />

Wenn Familien mit ausländischen<br />

Wurzeln ihren fremd klingenden Namen<br />

ändern wollten, um dadurch mögliche Diskriminierungen<br />

insbesondere ihrer Kinder<br />

zu verhindern, sollten Verwaltungen und<br />

Gerichte dies als einen «wichtigen Grund»<br />

akzeptieren, schrieb Bertrams in einem<br />

Beitrag für den Kölner Stadt-Anzeiger.<br />

(…) Gerade Menschen mit türkischen<br />

Namen seien im wirtschaftlichen und sozialen<br />

Leben in Deutschland nach wie vor<br />

mit erheblichen Vorurteilen konfrontiert.»<br />

(jungefreiheit.de, 28.7.2015)<br />

Neusprech<br />

«dpa wird die Teilnehmer an Protesten<br />

und Angriffen gegen Flüchtlinge künftig<br />

nicht mehr als "Asylgegner" oder "Asylkritiker"<br />

bezeichnen. (…) dpa wird stattdessen<br />

die Teilnehmer und deren Motive oder<br />

Gesinnung in jedem Einzelfall möglichst<br />

konkret benennen.»<br />

(Froben Homburger, Nachrichtenchef Deutsche<br />

Presseagentur, dpa, über neue Sprachregelungen,<br />

29.7.2015)<br />

Lobotomie<br />

«Attacken auf Flüchtlingsheime: Nennt<br />

sie endlich Terroristen! // Was sich in<br />

Deutschland gerade vollzieht, ist die Geburt<br />

eines neuen Terrorismus. Völkisch<br />

motivierter, mit "Notwehr" begründeter<br />

Terror, beheizt vom Hass im Netz, vorangetrieben<br />

von "Aber-Nazis". Es wird Zeit,<br />

ihn auch so zu nennen.»<br />

(Kolumnist Sascha Lobo plädiert dafür, Asylkritiker<br />

als Terroristen zu bezeichnen, spiegel.de, 29.7.2015)


Die Multikulti-Märchen<br />

Kritiker unerwünscht<br />

«Der Begriff "besorgte Bürger" erntet<br />

nur noch verächtliche Häme, wenn von<br />

brennenden Flüchtlingsheimen und rechten<br />

Demonstranten die Rede ist. Doch wie<br />

nennt man die hässlichen Deutschen nun,<br />

wenn man nicht korrekterweise "Rassisten"<br />

oder "Neonazis" sagen will? Sie<br />

selbst nennen sich neuerdings Asylkritiker,<br />

ein griffi ger Euphemismus, der auch<br />

von einigen Medien zögerlich, aber dankbar<br />

aufgenommen wird.»<br />

(taz.de, 30.7.2015)<br />

Asyl-Versager<br />

«Europa stellt sich gerade sein eigenes<br />

Armutszeugnis aus, versagt als Wertegemeinschaft.<br />

(…) Es wird Zeit, den Bürgern<br />

klar zu sagen, dass wir zusammenrücken<br />

müssen, dass hier und da Zeltlager und<br />

Notunterkünfte zum Stadtbild dazugehören<br />

werden.»<br />

(Rainald Becker, Chefredakteur Südwestrundfunk,<br />

ARD-Tagesthemen, 30.7.2015)<br />

Asylkritiker = Terroristen<br />

«Vollkommen korrekt bezeichnet Sascha<br />

Lobo den ausländerfeindlichen Mob<br />

als Terroristen. (…) Es wäre nichts dagegen<br />

einzuwenden, wenn all die Kritiker<br />

in ihren Wohnungen ein wenig kritisierten<br />

und dabei den Kopf gegen die Wand<br />

schlügen, aber müssen sie es laut tun?»<br />

(Spiegel-Kommentatorin Sybille Berg,<br />

spiegel.de, 1.8.2015)<br />

Mit diesem und ähnlichen Plakaten überschwemmte<br />

der Verein Gesicht Zeigen des früheren Regierungssprechers<br />

Uwe-Karsten Heye 2013 Berlin.<br />

Foto: Gesicht Zeigen e.V.<br />

19


Die Multikulti-Märchen<br />

20<br />

Fieberträume<br />

«Wissen Sie, immer wenn ich eine<br />

Meldung über einen Anschlag auf ein<br />

Asylbewerberheim lese, stehen vor mir<br />

die Bilder meiner Kindheit: brennende<br />

Synagogen und zerstörte jüdische Ladengeschäfte.»<br />

(Der frühere Außenminister Hans-Dietrich<br />

Genscher, zeit.de, 5.8.2015)<br />

Deutschland, schaff dich ab!<br />

«Die Bundesrepublik wird nur prosperieren<br />

können, wenn sie (…) die Wirtschaftsbeziehungen<br />

zu den USA intensiviert,<br />

(…) die heimische Basis durch<br />

großzügige Zuwanderung und gezielte<br />

Integrationsstrategien stärkt.»<br />

(Wirtschaftsjournalist Henrik Müller,<br />

spiegel.de, 9.8.2015)<br />

Null-Toleranz-Gebot<br />

«Es gibt keine Toleranz für die, (…) die<br />

nicht bereit sind zu helfen. (…) Und es<br />

ist ist genauso beschämend, wie Bürger,<br />

sogar Familien mit Kindern, durch ihr Mitlaufen<br />

diesen Spuk unterstützten.»<br />

(br.de, 26.8.2015)<br />

Dunkelbraune Lügen<br />

«Zeichen setzen gegen "Dunkeldeutschland"<br />

// Mit ihrem Besuch bei<br />

Flüchtlingen wollen Bundespräsident<br />

Gauck und Kanzlerin Merkel ein Zeichen<br />

setzen (…). (…) Nach dem Besuch einer<br />

Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Rathaus<br />

Wilmersdorf in Berlin lobte er die<br />

"vielen Freiwilligen, die zeigen wollen,<br />

es gibt ein helles Deutschland, das hier<br />

sich leuchtend darstellt gegenüber dem<br />

Dunkeldeutschland, das wir empfinden,<br />

wenn wir von Attacken auf Asylbewerberunterkünfte<br />

oder gar fremdenfeindlichen<br />

Aktionen gegen Menschen hören". (…)<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in<br />

Heidenau eingetroffen. (…) Dort hatten<br />

Rechtsextremisten und Rassisten in den<br />

vergangenen Tagen Asylbewerber bedroht<br />

und Polizisten angegriffen.»<br />

(tagesschau.de, 26.8.2015)<br />

Protest-Packung<br />

«Das ist Pack (…). Das sind Leute, die<br />

mit Deutschlandnichts zu tun haben. (…)<br />

Ihr gehört nicht zu uns, wir wollen Euch<br />

nicht – und wo wir Euch kriegen, werden<br />

wir Euch bestrafen.»<br />

(Vizekanzler Sigmar Gabriel zu den Asylkritikern in<br />

Heidenau, 24.8.2015)<br />

Die neuen Juden<br />

«Niemand hat eine Lösung für die<br />

Flüchtlingsproblematik. Ich schon. Lasst<br />

uns doch einfach Auschwitz wieder eröffnen,<br />

wobei, es ist ja offen. Aber nein,<br />

so wie früher. Lasst uns all diejenigen,<br />

die Steine werfen, Häuser anzünden und<br />

auf Menschen urinieren, in Viehwaggons<br />

packen, Richtung Osten transportieren.<br />

Sie an der Rampe in Auschwitz empfangen,<br />

sie ausziehen lassen, ihnen ihr Hab<br />

und Gut wegnehmen, rasieren muss man<br />

sie ja nicht mehr – und sie in die Gaskammern<br />

schicken. Hinter ihnen die Tür<br />

verriegeln und dann, anstatt Gas über<br />

die Lautsprecherboxen Helene Fischers<br />

"Atemlos" spielen.»<br />

(Kolumnist und Standup-Comedian Oliver Polak,<br />

welt.de, 31.8.2015)


Lügen gegen Russland<br />

Lügen gegen Russland<br />

Ein österreichisches Magazin schoss den Vogel ab – aber auch sonst<br />

sparten die westlichen Medien nicht mit Schuldzuweisungen: Im Kreml<br />

sitzt der neue Hitler, säuft ukrainisches Blut und frisst kleine Kinder.<br />

Pilcher-Propaganda<br />

«Die ganze Welt spekuliert über den<br />

Wahrheitsgehalt von Putins Träne, die<br />

ihm bei der Siegesfeier am Sonntag über<br />

die Wange lief. Ist Putin nicht nur ein<br />

Wahl-, sondern auch ein Tränenfälscher?»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.3.2012)<br />

Kühlschrankspione<br />

«Er frühstückt Hüttenkäse, verabscheut<br />

Moskau, meidet das Internet: Was<br />

für ein Mensch ist Wladimir Putin?»<br />

(spiegel.de, 28.7.2013)<br />

Kriegsspiele<br />

«Die NATO sieht sich seit einiger Zeit<br />

mit einer Frage konfrontiert, die für ein<br />

Militärbündnis alles andere als belanglos<br />

ist: Was tun ohne Krieg? Ende nächsten<br />

Jahres will das Bündnis seine Kampftruppen<br />

aus Afghanistan abgezogen haben,<br />

die Rückverlegung der Truppen ist in vollem<br />

Gang. (…) Wie soll man die Einsatzfähigkeit<br />

erhalten, wenn die Truppen wieder<br />

in den Kasernen zurück sind, fragen<br />

sich die führenden Offiziere. Eine erste,<br />

für Außenstehende vielleicht etwas überraschende<br />

Antwort lautet: indem man<br />

eine Schlacht gegen Russland übt.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.9.2013)<br />

Nicht dabei sein, ist alles<br />

«Bravo, Gauck! // Joachim Gauck<br />

fährt nicht nach Sotschi (…). Gaucks<br />

Signal richtet sich an Wladimir Putin.<br />

Ihm will er die Ehre nicht geben, Menschenrechtler<br />

begrüßen das. (…) Wie<br />

kann man sich derart dem ehemaligen<br />

KGB-Agenten, dem Lesben- und Schwulenfeind,<br />

dem Ausbeuter von Arbeitern zu<br />

Füßen werfen?»<br />

(zeit.de über den Olympia-Boykott des Bundespräsidenten<br />

Joachim Gauck, 9.12.2013)<br />

21


Lügen gegen Russland<br />

mit Ihrem Bruder Wladimir. Lieber Vitali<br />

Klitschko, Sie haben fast jeden Gegner im<br />

Ring vernichtet.»<br />

(Franz Josef Wagner, Bild, 26.2.2014)<br />

Überdosis<br />

«Wladimir Putin – Der Feind der Welt»<br />

(Titelschlagzeile des österreichischen Magazins<br />

News, 6.3.2014)<br />

22<br />

Wenn sonst nichts einfällt, geht immer noch der<br />

Adolf-Bart. Foto: IR<br />

Volksfürsorge made in USA<br />

«Wir haben fünf Milliarden Dollar investiert,<br />

um der Ukraine beizustehen.»<br />

(Victoria Nuland, Staatssekretärin im US-Außenministerium<br />

für Europa und Eurasien, über Zuwendungen<br />

der USA an die Revolutionäre in der Ukraine,<br />

Regierungswebseite state.gov, 13.12.2013)<br />

Bild-Niveau II<br />

«Die Welt darf nicht zuschauen, wie<br />

ein Diktator sein Volk abschlachtet.»<br />

(bild.de über den angeblichen Massenmord des<br />

damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch,<br />

20.2.2014; die Schüsse auf Demonstranten<br />

in Kiew wurden später der prowestlichen Opposition<br />

angelastet)<br />

Bumm-Bumm-Klitschko<br />

«Lieber Vitali Klitschko, wenn wir<br />

Deutschen in der Ukraine wählen dürften,<br />

wären Sie unser Präsident. Meine Enkelin<br />

liebt Sie von Ihrer Milchschnitte-Werbung<br />

Die Hitler-Karte<br />

«Dass Putin seinen Versuch, die Krim<br />

heim ins Reich zu holen, mit einer bedrohten<br />

nationalen Minderheit begründete, der<br />

er zu Hilfe kommen müsse, war kein geschickter<br />

Schachzug. Nicht nur Historiker<br />

erinnert das an Hitlers Regieanweisungen<br />

für den Fall Grün, den Einmarsch der<br />

Wehrmacht in das Sudetenland 1938.»<br />

(Berthold Kohler, Herausgeber der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung, 9.3.2014)<br />

Die alte Steinleier<br />

«Es liegt an Russland, ob letzte Auswege<br />

noch gesucht und gefunden werden<br />

oder nicht.»<br />

(Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier,<br />

11.03.2014)<br />

Auf Gedeih und Verderb<br />

«Der Westen sucht nicht die Auseinandersetzung<br />

mit Russland; er strebt Partnerschaften<br />

aller Art an, wobei er sich<br />

vielen Illusionen hingegeben hat. Aber<br />

achselzuckend einfach hinzunehmen,<br />

dass Russland in Osteuropa glaubt, tun zu<br />

können, was es wolle, wäre kein Wechsel<br />

auf eine gedeihliche Zukunft.»<br />

(Klaus-Dieter Frankenberger, Ressortchef Außenpolitik,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.3.2014)


Lügen gegen Russland<br />

Feindbild Russland<br />

«Russland ist eine Tankstelle, die sich<br />

als Land verkleidet. (…) Es ist eine Kleptokratie,<br />

es ist Korruption.»<br />

(John McCain, US-Senator des Bundesstaat Arizona,<br />

yahoo.com, 16.3.2014)<br />

Damenwahl<br />

«Ich selber bin bereit ein Maschinengewehr<br />

in die Hand zu nehmen und<br />

diesem Drecksack [Putin] in den Kopf zu<br />

schießen. (…) Wir sollten Waffen nehmen<br />

und die verdammten [Russen] töten,<br />

zusammen mit ihren Anführern. (…) ich<br />

werde alle meine Verbindungen nutzen,<br />

um Russland in verbrannte Erde zu verwandeln.»<br />

(Julia Timoschenko, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin<br />

für die neugebildete Regierung<br />

in der Ukraine, in einem abgehörten Telefonat vom<br />

18.3.2014, Die CSU hatte sie noch im Januar 2014<br />

für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen)<br />

Adolf Putin<br />

«Russland ist das Land, das den Pogrom<br />

erfunden hat und dessen Judenheit<br />

von drei Millionen durch Flucht und Auswanderung<br />

auf eine knappe halbe geschmolzen<br />

ist».<br />

(Josef Joffe, Mitherausgeber der Wochenzeitung<br />

Die Zeit, 19.3.2014)<br />

Kindheitsängste<br />

«Ohne dass ich es will, kommt in diesen<br />

Krim-Tagen meine Kindheitsangst<br />

zurück. Die Angst vor den bösen Russen.<br />

Meine Mutter floh mit mir vor der Roten<br />

Armee. Es war 1945. Nachts hielt sie mir<br />

den Mund zu, wenn sie Schritte hörte.<br />

Von flüchtigen Frauen erfuhr sie, dass russische<br />

Vortrupps Frauen suchten, um sie<br />

zu vergewaltigen.»<br />

(Kommentator Franz Josef Wagner, Bild, 20.3.2014)<br />

Hofnarren<br />

«König Putin // Jetzt ist er der mächtigste<br />

Mann der Welt! So demütigt er den<br />

Westen.»<br />

(bild.de, 20.3.2014)<br />

Geschichtsdemontage<br />

«Bild & B.Z. Petition // Weg mit den<br />

Russen-Panzern! Große Unterstützung<br />

für die Unterschriften-Aktion von Bild<br />

und B.Z. zu den Russen-Panzern direkt<br />

am Brandenburger Tor! Viele Bundesbürger<br />

unterschrieben gestern die Petition,<br />

machten damit deutlich: Wir wollen keine<br />

russischen Panzer, keine martialischen<br />

Kriegs-Symbole mehr am Ehrenmal mitten<br />

in Berlin.»<br />

(bild.de, 15.4.2014)<br />

Am Putin-Pranger<br />

«Die deutschen Verteidiger Putins<br />

haben weniger Stabilität und Frieden im<br />

Sinn, sie interessieren sich nicht für die<br />

Ukraine – und verachten den Westen.»<br />

(Spiegel-Kommentator Georg Diez, spiegel.de,<br />

2.5.2014)<br />

Erinnerungsschwund<br />

«Die Tatsache, dass wir bereit sind,<br />

keine NATO-Truppen außerhalb des<br />

Staatsgebietes der BRD zu stationieren,<br />

gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.»<br />

(Der damalige NATO-Generalsekretär Manfred<br />

Wörner am 17. Mai 1990, zitiert in der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung, 5.5.2014)<br />

23


Lügen gegen Russland<br />

24<br />

Unmenschen?<br />

«Wer hier bekämpft wird, sind nicht<br />

die Menschen, sondern die Separatisten.»<br />

(Der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl Lamers über<br />

die Großoffensive der Kiewer Regierung gegen die<br />

Ostukraine, t-online.de, 27.5.2014)<br />

Der Iwan kommt!<br />

«Sie kommen in Scharen und sie kommen<br />

verdeckt. Sie fallen in Horden bei der<br />

Deutschen Welle ein ebenso wie bei Facebook<br />

und in den Kommentarforen bald<br />

jeder großen westlichen Zeitung. Putins<br />

Info-Krieger sind Legion und sie machen<br />

Meinung im Sinne ihres Herrn.»<br />

(welt.de, 31.5.2014)<br />

Handspiel<br />

«Werden sich heute bei der Gedenkfeier<br />

zum 70. D-Day in der Normandie Obama<br />

und Putin die Hand geben? (…) Darf<br />

man dem Bösen die Hand geben? Und wie<br />

lange? Muss man seine Hand zurückziehen,<br />

als wäre sie verbrannt? Ist Small Talk<br />

mit einem Bösen erlaubt? Darf man einen<br />

Bösen am Ärmel anfassen, wie Obama es<br />

gerne tut?»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 6.6.2014)<br />

Anti-Terroristen<br />

«Die Kiewer Regierung weitet derzeit<br />

den Anti-Terror-Einsatz aus.»<br />

(Süddeutsche Zeitung über den Krieg der ukrainischen<br />

Regierung gegen die russischsprachigen<br />

Bevölkerungsteile im Osten, 9.6.2014)<br />

Untermenschen?<br />

«Wir beugen unsere Häupter vor den<br />

Helden (…). Sie verloren ihr Leben, weil<br />

sie Männer und Frauen, Kinder und Alte<br />

verteidigten, die sich der Gefahr ausgesetzt<br />

sahen, von Eindringlingen getötet<br />

zu werden, welche von Untermenschen<br />

gesponsert werden.»<br />

(Der ukrainische Premierminister Arsenij Jazenjuk,<br />

Website der ukrainischen US-Botschaft, Vormittag<br />

des 16.6.2014; am Nachmittag wurde die Formulierung<br />

«Untermenschen» – Original: subhumans<br />

– durch «Unmenschen» – Original: inhumans –<br />

ausgetauscht.)<br />

Sündenbock Putin<br />

«Putin tötete meinen Sohn»<br />

(Vater eines Todesopfers aus der über der Ostukraine<br />

abgeschossenen Passagiermaschine MH17,<br />

Titelseite der Daily Mail, 18.7.2014)<br />

Kriegsträumer<br />

«Die Welt muss aufwachen // (…) Es<br />

wird höchste Zeit für umfassende Wirtschaftssanktionen.<br />

Wladimir Putin kann<br />

kein Partner mehr sein.»<br />

(Frankfurter Rundschau, 18.7.2014)<br />

Spekulationsblase<br />

«…doch weisen Indizien darauf hin,<br />

dass eine von prorussischen Separatisten<br />

abgefeuerte Boden-Luft-Rakete russischer<br />

Bauart das Flugzeug zum Absturz<br />

gebracht hat (…).»<br />

(Richard Herzinger, welt.de, über den Abschuss der<br />

malaysischen Passagiermaschine MH17, 18.7.2014)<br />

Zwangsrezept<br />

«Wehrt Euch endlich gegen Putin //<br />

(…) Nur Zwangsmaßnahmen, die unerbittlich<br />

die Lebensstränge von Russlands<br />

Wirtschaft mit dem Westen kappen, werden<br />

wirken.»<br />

(Ernst Elitz, bis 2009 Intendant des Deutschlandradios,<br />

Bild, 20.7.2014)


Lügen gegen Russland<br />

Mit dieser Darstellung könnte sich Wladimir Putin<br />

vielleicht sogar anfreunden. Foto: Der Spiegel vom<br />

13.3.2014<br />

Weltkriegs-Hetzer<br />

«Europa, zeig endlich Zähne! (…) Das<br />

ist wohl die einzige Sprache, die der raffinierte<br />

Ideologe Putin versteht.»<br />

(Die Welt, 21.7.2014)<br />

Presse-Popanz<br />

«Putin! Allein der Name lässt manch<br />

einen schaudern.»<br />

(Mainpost, 4.8.2014)<br />

Bildungsfern<br />

«Handelskrieg mit Russland. Plant Putin<br />

schon die nächsten Sanktionen?»<br />

(Bild-Zeitung verdreht die Tatsachen, indem sie<br />

die Sanktionierung Russlands durch europäische<br />

Staaten als Initiative Moskaus darstellt, 8.8.2014)<br />

Kriegsphantasien<br />

«Freitagabend mussten Zuschauer und<br />

Leser im Westen glauben, in der Ostukraine<br />

sei der Casus Belli erreicht: Eine<br />

Meldung von der teilweisen Vernichtung<br />

eines "russischen Militärkonvois" auf ukrainischem<br />

Gebiet durch die ukrainische<br />

Armee machte die Runde. Auch Spiegel-<br />

Online griff die Nachricht auf und sprach<br />

von einem Angriff auf den Militärkonvoi.<br />

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen<br />

"bestätigte" in seiner wie üblich<br />

vorpreschenden Art sofort den "Einfall"<br />

der russischen Armee in die Ostukraine.<br />

Die Amerikaner sprachen ebenfalls von<br />

einer "russischen Militärintervention".<br />

Weltweit rutschten die Börsenkurse ab.<br />

(…) Bilder davon hat die Regierung in<br />

Kiew bis heute nicht vorgelegt, auch die<br />

Amerikaner haben offenbar keine. Die<br />

besagte Kolonne ist inzwischen zudem<br />

von allen ukrainischen Nachrichtenseiten<br />

verschwunden.»<br />

(spiegel.de, 16.8.2014)<br />

Zankapfel<br />

«An apple a day keeps the Putin<br />

away!»<br />

(Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, CSU,<br />

27.8.2015)<br />

Propaganda-Wühlkiste<br />

«Russische Kampfpanzer fahren am<br />

19.8.2014 noch unter Beobachtung von<br />

Medienvertretern in der Ukraine.»<br />

(Bildunterschrift unter einem Foto, das der Westdeutsche<br />

Rundfunk am 29.8.2014 in einem Artikel<br />

als Beweis für die russische Einmischung in der Ukraine<br />

nahm. Das Bild sei am 19. August aufgenommen<br />

worden, tatsächlich stammte die Aufnahme<br />

aus dem Kaukasus-Krieg 2008 in Georgien.)<br />

25


Lügen gegen Russland<br />

26<br />

Krause auf Kriegskurs<br />

«Russland attackiert nicht nur die Ukraine,<br />

es attackiert die gesamte europäische<br />

Sicherheitsordnung. Putin hat dafür<br />

gesorgt, dass Krieg in unserem Teil der<br />

Welt wieder denkbar geworden ist, er ist<br />

kein Partner mehr, er ist Gegner.»<br />

(Rolf-Dieter Krause, Leiter des ARD-Studios<br />

Brüssel, Tagesthemen Kommentar, 3.9.2014)<br />

Würgereflex<br />

«Putins langer Arm reicht bis in Gremien<br />

der ARD // Der ARD-Programmbeirat<br />

kritisiert "antirussische Tendenzen" im Programm.<br />

Das Verfahren erinnert an stalinistische<br />

Geheimprozesse.» (Die Welt, 24.9.2014)<br />

Lügentausch<br />

«Meine Damen und Herren, ich habe<br />

nun ein Wort in eigener Sache. Kriegsberichterstattung<br />

und die Arbeit in Konfliktgebeten,<br />

das ist für unsere Korrespondentinnen<br />

und Korrespondenten (…) eine der<br />

größten Herausforderungen in unserem<br />

Beruf überhaupt. (…) Unter solchen Umständen<br />

sind Fehler möglich, auch wenn<br />

wir alles daransetzen sie zu vermeiden.<br />

Uns ist dennoch ein solcher Fehler passiert:<br />

Die Tagesthemen haben am 20. Mai<br />

einen fehlerhaften Bericht aus der Ostukraine<br />

gesendet. (…) In dem Bericht wurde<br />

erwähnt, dass zwei Bürger der Stadt Krasnoarmeisk<br />

durch Kugeln pro-russischer<br />

Separatisten getötet wurden. Richtig ist<br />

aber, dass die Schützen einem ukrainischen<br />

Freiwilligen-Bataillon angehörten.<br />

Wir bedauern unseren Fehler und möchten<br />

uns bei ihnen dafür entschuldigen.»<br />

(Thomas Roth, Moderator der ARD-Tagesthemen,<br />

Sendung vom 1.10.2014)<br />

Luftnummer<br />

«MH17-Abschuss // BND sicher: Es<br />

waren Putins Schergen!»<br />

(bild.de, 19.10.2014)<br />

Beißreflexe<br />

«Dann gebt doch Russland die DDR<br />

zurück!»<br />

(Jacques Schuster, Chefkommentator Die Welt, zum<br />

Aufruf einiger deutscher Prominenter für Frieden<br />

mit Russland, 29.11.2014)<br />

Gewissensbisse<br />

«Dieser Russland-Aufruf ist ein peinliches<br />

Dokument. (…) Was ist das, wenn<br />

nicht der Versuch, die Arbeit von Journalisten<br />

zu beeinflussen, ihnen ein schlechtes<br />

Gewissen einzureden und auf sie<br />

Druck auszuüben.»<br />

(Die Welt kommentiert den Aufruf von Prominenten<br />

für Frieden mit Russland, welt.de, 8.12.2014)<br />

In diesem Bericht ging es um die angebliche<br />

Verletzung des ukrainischen Luftraumes durch die<br />

russische Luftwaffe. Als Quelle diente ausgerechnet<br />

der US-Abhördienst NSA. Foto: Bild am<br />

Sonntag-Titelseite


Lügen gegen Russland<br />

Fressfeind<br />

«Treibt Sie die Sorge um, dass Russlands,<br />

dass Putins Hunger nach Territorium<br />

vielleicht noch nicht gestillt sein könnte<br />

mit der Krim, und wie wollen Sie sich<br />

dagegen einstellen?»<br />

(Frage von Claus Kleber an Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel im ZDF heute-journal, 8.12.2014)<br />

Ertappt!<br />

«Russland hat den Zugang zum Führerschein<br />

eingeschränkt. Nach einer neuen<br />

Verordnung dürfen Menschen mit "Geistes-<br />

und Verhaltensstörungen" nicht mehr<br />

Autofahren. Die Regierung stellte klar,<br />

dass dies nicht für Transsexuelle gelte.»<br />

(…) Anmerkung der Redaktion: An dieser<br />

Stelle hatte es ursprünglich geheißen,<br />

das Fahrverbot gelte auch für Transsexuelle,<br />

Transvestiten, Fetischisten, Pädophile<br />

und Voyeuristen sowie Glücksspielsüchtige<br />

und Kleptomanen. Allen diesen<br />

Gruppen würden Persönlichkeitsstörungen<br />

attestiert, was sie zu einer Gefahr für<br />

den Straßenverkehr mache. Das ist – wie<br />

oben klargestellt – nicht der Fall.<br />

(tagesschau.de, 9.1.2015)<br />

Gute Frage<br />

«Während bei uns Alarmstimmung<br />

herrscht und Zeitungen Sonderseiten und<br />

TV-Anstalten Sondersendungen bringen,<br />

weil 17.000 Menschen in Dresden als<br />

sogenannte Patrioten Europas gegen die<br />

Islamisierung des Abendlandes protestieren<br />

(…), leben auf der Krim Millionen von<br />

Menschen unter einer zwangsweisen,<br />

völkerrechtswidrigen Annexion von Teilen<br />

der Ukraine (…). Bei uns haben derzeit<br />

die Russlandversteher, Islamismusrelativierer<br />

und Chinaverherrlicher Konjunktur<br />

und diskreditieren immer unverhohlener<br />

und unwidersprochener den Rechtsstaat<br />

und die Menschenrechte. Über was regen<br />

wir uns eigentlich auf? Was für Prioritäten<br />

haben wir, vor allem wir Journalisten,<br />

auch wir bei Axel Springer?»<br />

(Springer-Vorstand Mathias Döpfner, 12.1.2015)<br />

Beweis Marke Eigenbau<br />

«Haben wir nun den endgültigen Beweis,<br />

dass Russland den Krieg in der Ukraine<br />

von Anfang an geplant hat? Nein,<br />

das ganz sicher nicht. Wir brauchen aber<br />

gar kein Papier als Beweis, wir haben<br />

längst einen unwiderlegbaren: Es ist der<br />

Rauch aus den Kanonenrohren schwerer<br />

Panzer und Geschütze auf Seiten der sogenannten<br />

Aufständischen, der monatelange<br />

brutale Krieg.»<br />

(Alois Theisen, Chefredakteur des Hessischen<br />

Rundfunks, ARD-Tagesthemen, 25.2.2015)<br />

Vor-Urteil<br />

«Wer wirklich dahintersteckt, wird wohl<br />

für immer das Geheimnis des korrupten<br />

russischen Sicherheitsapparats bleiben.»<br />

(spiegel.de über den Mord an dem russischen<br />

Oppositionellen Boris Nemzow, für den die Massenmedien<br />

sofort Putin verantwortlich machten,<br />

28.2.2015)<br />

Am Desinfo-Buffet<br />

«"Putin hat Nemzow exekutieren lassen"<br />

// Was Putin mit Hitler verbindet,<br />

und weshalb nur Russlands Präsident<br />

hinter dem Tod von Nemzow stehen kann:<br />

der Kreml-Experte Juri Felschtinsky über<br />

Putins Politikwandel.»<br />

(zeit.de, 6.3.2015)<br />

27


Lügen gegen Russland<br />

28<br />

Die amerikanische Kanzlerin<br />

«Angela Merkel agiert wie eine echte<br />

europäische Politikerin, anstatt enge<br />

deutsche Interessen zu verfolgen. Sie<br />

versteht die echte Gefahr, die von Putins<br />

Politik ausgeht. (…) Ohne Merkel gäbe es<br />

keine Russland-Sanktionen.»<br />

(US-Investor George Soros, Frankfurter Rundschau,<br />

4.4.2015)<br />

Gefährliche Liebschaften<br />

«Russen-Dispo: Gas, Geld, Gemüse<br />

– wie Putin die Griechen wieder flüssig<br />

machen will.»<br />

(Bild, 9.4.2015)<br />

Putin ist immer schuld<br />

«Politische Morde sind in Russland an<br />

der Tagesordnung. Von Anna Politkowskaja<br />

bis Boris Nemzow: Opposition gegen<br />

Kremlchef Putin ist lebensgefährlich<br />

(…).»<br />

(ARD-Sendung Titel Thesen Temperamente,<br />

12.4.2015)<br />

Kleiner Propaganda-Witz<br />

«Gestern haben wir wie viele andere<br />

Medien eine Szene gezeigt in der ein angeblicher<br />

Oberstleutnant der russischen<br />

Streitkräfte (…) der verblüfften [ukrainischen]<br />

Polizei ihren neuen Kommandeur<br />

präsentiert im Ort Oskolika. Diese Szene<br />

hat zwar genau so stattgefunden aber<br />

inzwischen mehren sich die Hinweise darauf,<br />

dass das eine Art russischer Hauptmann<br />

von Köpenick war – ein kleiner Betrüger,<br />

der nicht nur die Berichterstatter,<br />

sondern auch die örtlichen Polizisten reingelegt<br />

hat, die standen ja stramm. Das<br />

war eine offenbar ziemlich überzeugende<br />

Vorstellung und auf völlig andere Weise<br />

ein Beleg dafür, wie groß der Respekt vor<br />

den Russen dort ist. Wir aber haben uns<br />

zu korrigieren und zu entschuldigen. Es<br />

gibt inzwischen auch noch andere Darstellungen<br />

der Zusammenhänge dieser<br />

kleinen lustigen Szene, aber so wie es<br />

aussah, also ein Stück russische Machtergreifung,<br />

war es jedenfalls nicht.»<br />

(Versuchte Richtigstellung von Claus Kleber,<br />

ZDF-Heute Journal, 15.4.2015)<br />

Mindesteinsatz<br />

«Die Entsendung von US-Militärausbildern<br />

in die Ukraine wertet Moskau als<br />

Provokation. Dabei ist es das Mindeste,<br />

was der Westen für das Land tun kann<br />

– neben der Perspektive für einen NATO-<br />

Beitritt.»<br />

(Richard Herzinger, Journalist und Publizist ,<br />

welt.de, 22.4.2015)<br />

Nazi-Wölfe<br />

«Putins Nazi-Rocker».<br />

(Handelsblatt über die russische Motorradgruppe<br />

Nachtwölfe, die zu einer antifaschistischen Gedenktour<br />

nach Deutschland kam, 5.5.2015)<br />

Wir sind unschuldig!<br />

«Wir finanzieren keine Revolutionen,<br />

wir unterstützen die Zivilgesellschaft und<br />

NGOs. (…) Wir haben weder die Orangene<br />

Revolution im Jahr 2004 finanziert<br />

noch die Maidan-Proteste 2014. Das da<br />

draußen auf dem Maidan waren die Bürger,<br />

die sich gegen ihre korrupte Regierung<br />

erhoben hatten.»<br />

(Ann Marie Yatishock, stellvertretende Leiterin der<br />

US-amerikanischen Entwicklungshilfeagentur,<br />

USAID, zeit.de, 17.5.2015)


Lügen gegen Russland<br />

Womöglich gelogen<br />

«Spur der Hacker führt nach Russland<br />

// Hinter der Cyberattacke auf das Datennetz<br />

des Deutschen Bundestags vermuten<br />

Experten russische Profi -Hacker. Das<br />

erfuhr spiegel.de aus mehreren mit dem<br />

Fall vertrauten Quellen. Demnach liegen<br />

den deutschen Sicherheitsbehörden inzwischen<br />

deutliche Indizien vor, die auf<br />

eine Urheberschaft russischer Cyberspione<br />

– womöglich eines Geheimdienstes<br />

– hindeuten.»<br />

(spiegel.de, 2.6.2015)<br />

Guttenberg-Knigge<br />

«Putin verhält sich wie ein trotziges<br />

Kind, das die Tischmanieren kennt, aber<br />

die Durchsetzung der Regeln mit lauten<br />

Rülpsern testet.»<br />

(Karl-Theodor zu Guttenberg, Bild, 8.6.2015)<br />

Virtuelle Verdachtsmomente<br />

«Besonders in den Fokus der westlichen<br />

Cyberabwehr gerät dabei gerade<br />

in diesen Tagen immer wieder Russland.<br />

Nicht nur bei der aktuellen Cyberattacke<br />

auf den Bundestag führen die Spuren<br />

nach Osten. Auch hinter dem bisher als<br />

terroristischer Akt eingestuften Cyberangriff<br />

auf den französischen Sender TV5<br />

Monde im April sollen russische Hacker<br />

stecken.»<br />

(Politikredakteur Ulrich Clauß, welt.de, 12.6.2015)<br />

Kriegsdonner<br />

«Die jahrelange Phase der Schönwetter-Politik<br />

ist vorbei. Das Kalkül, Russland<br />

werde immer mehr zu einem respektablen<br />

Partner, war naiv und falsch.»<br />

(welt.de, 14.6.2015)<br />

… behauptete der Brite Simon Mayne nach dem<br />

Abschuss von MH17. Die emotionalen Reaktion des<br />

Vaters stellte das Boulevardblatt wie eine forensische<br />

Erkenntnis dar. Das neben der Schlagzeile<br />

abgebildete Kind ist übrigens nicht der ums Leben<br />

gekommene Sohn: Richard Mayne war zum Zeitpunkt<br />

seines Todes 20 Jahre alt. Foto: Daily Mail<br />

US-Kalationsbeauftragter<br />

«US-General Joseph Dunford hat die<br />

größten Bedrohungen für die USA benannt.<br />

Für gefährlicher als die Terrormiliz<br />

Islamischer Staat hält er die Atommacht<br />

Russland.»<br />

(focus.de, 10.7.2015)<br />

Zensurforderung<br />

«Der CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

Karl-Georg Wellmann zeigt sich befremdet<br />

darüber, dass Putins Auslandssender<br />

[Sputnik] im deutschen Digitalradio zu<br />

hören ist. Es gehe den Russen nicht um<br />

Journalismus, so Wellmann (…).»<br />

(Südwestrundfunk, 27.7.2015)<br />

29


Lügen gegen Russland<br />

Talk-Terrorismus<br />

«Putins Machtspiele – gibt es jetzt<br />

Krieg?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 2.3.2014)<br />

«Putins Kampf um die Krim – Wie hilflos<br />

ist der Westen?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 5.3.2014)<br />

«Putin weiter auf dem Vormarsch – Ist<br />

die Krim erst der Anfang?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 12.3.2014)<br />

«Putin, der Große – wie gefährlich ist<br />

sein Russland?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 23.3.2014)<br />

«Wandel durch Abschreckung –<br />

zwingt der Westen Putin so in die Knie?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 26.3.2014)<br />

«Chaos in der Ukraine – Treibt Russland<br />

das Land in den Bürgerkrieg?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 16.4.2014)<br />

«Kriegsgefahr in Europa – ist Putin<br />

noch zu stoppen?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 4.5.2014)<br />

«Die Toten des Fluges MH17 – Welche<br />

Verantwortung hat Putin?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 23.7.2014)<br />

«Putins neues Russland – Europa am<br />

Rande des Krieges?»<br />

(ZDF-Talkshow Maybrit Illner, 4.9.2014)<br />

«Das Putin-Interview – wohin steuert<br />

der Kreml-Chef?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 16.11.2014)<br />

«Putins Machthunger – wie weit wird<br />

Moskau gehen?»<br />

(ZDF-Talkshow Maybrit Illner vom 21.11.2014)<br />

«Antwort an Putin: Nachgeben oder<br />

Härte zeigen?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 23.11.2014)<br />

«Alles dreht sich um Putin – Bleibt die<br />

Ukraine auf der Strecke?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 26.11.2014)<br />

«Russland gegen den Westen – Europas<br />

Frieden in Gefahr?»<br />

(ZDF-Talkshow Maybrit Illner vom 5.2.2015)<br />

«Schicksalstage in Europa – auf wen<br />

hört Putin noch?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 8.2.2015)<br />

«Zar Wladimir I. – Was will Putin wirklich?»<br />

(ARD-Talkshow Menschen bei Maischberger,<br />

24.2.2015)<br />

«Mord an Boris Nemzow – Wie gefährlich<br />

ist Opposition gegen Putin?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 4.3.2015)<br />

«Putins Russland – auf dem Weg zur<br />

Diktatur?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 8.3.2015)<br />

30<br />

«Wladimir Putin – der gefährlichste<br />

Mann Europas?»<br />

(ARD-Talkshow Hart aber Fair, 8.9.2014)<br />

«Geiseln, Terror, Kriegsgefahr – Ist die<br />

Ukraine außer Kontrolle?»<br />

(ARD-Talkshow Anne Will, 30.4.2015)


Hitlertainment<br />

Hitlertainment<br />

Adolf geht immer: Passt ein x-beliebiger Politiker der NATO nicht ins<br />

Konzept, entdecken die einschlägigen Medien Konzentrationslager oder<br />

Autobahnen und trommeln zum antifaschistischen Krieg. Das wäre zum<br />

Totlachen, wenn deswegen nicht Menschen sterben müssten.<br />

Der arabische Hitler<br />

«Krieg! Der Hitler von Bagdad überfällt<br />

wehrloses Volk im Morgengrauen.»<br />

(Bild zum Krieg gegen Saddam Hussein, 3.8.1990)<br />

Hitler plus Stalin<br />

«Dieser Mann, nach innen Stalin, nach<br />

außen Hitler (…).»<br />

(Der Spiegel über Saddam Hussein, 6.8.1990)<br />

Der Afrika-Hitler<br />

«Der schwarze Hitler Afrikas»<br />

(Die Zeit, über den ugandischen Präsidenten Idi<br />

Amin, 25.7.1975)<br />

Hitlers Eva<br />

«Forscher enthüllen: Hitlers Witwe lebt.<br />

(…) Sie soll nach Hitlers Selbstmord (…)<br />

aus dem Führerbunker entkommen sein.»<br />

(Bild, 9.11.1981)<br />

Enzensbergers Entdeckung<br />

«Hitlers Wiedergänger (…) Man wird<br />

dem Führer des Irak nicht gerecht, man unterschätzt<br />

seine Gefährlichkeit, wenn man<br />

in ihm nur einen traditionellen Despoten<br />

oder einen modernen Diktator sieht. Im Unterschied<br />

zu Figuren wie Franco, Batista,<br />

Marcos, Pinochet und einem halben Hundert<br />

Ihresgleichen, die heute noch in aller<br />

Welt an der Macht sind, hat es Saddam<br />

Hussein nicht nur darauf abgesehen, ein<br />

Volk zu unterdrücken, zu beherrschen, auszubeuten<br />

und den Genuss, der darin liegt,<br />

so lange wie möglich auszukosten. Alleinherrscher<br />

dieser Sorte gehören zum Repertoire<br />

der Geschichte, ja man ist versucht zu<br />

sagen, zur Normalität der Staatenwelt, so<br />

wie wir sie kennen. Diese Monster geben<br />

31


Hitlertainment<br />

keine Rätsel auf. Sie lassen sich von ihrem<br />

Selbsterhaltungstrieb leiten. Insofern<br />

gehorcht ihr Vorgehen einem Interessenkalkül,<br />

und das macht sie ihrerseits kalkulierbar.<br />

Hitler wusste sich von solchen<br />

Überlegungen frei. Eben hierin ist Saddam<br />

Hussein sein genuiner Nachfolger.»<br />

(Hans Magnus Enzensberger über Saddam Hussein,<br />

Der Spiegel, 4.2.1991)<br />

Schon wieder ein Adolf<br />

«Neuer Hitler siegt. Er droht mit Atomschlag.<br />

Er will Alaska zurück. Er ist gegen<br />

Juden. Er redet mit deutschen Rechten.<br />

Bei ihrer ersten freien Parlamentswahl<br />

wählten die Russen die rechten Nationalisten<br />

(…), machten Wladimir Schirinowski<br />

zum stärksten Mann im Parlament.»<br />

(Bild, 14.12.1993)<br />

Joschkas Haushistoriker<br />

«Milosevic handelt nicht anders als<br />

Hitler.»<br />

(Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen<br />

Amt, zum Krieg in Jugoslawien, Neues Deutschland,<br />

1.4.1999)<br />

Immer wieder Saddam<br />

«Auch als Machttaktiker beweist der<br />

Iraker, dessen Bibliothek Schriften von<br />

Stalin und Bände mit Hitler-Reden enthält,<br />

dass er die Skrupellosigkeit des nationalsozialistischen<br />

Diktators durchaus als<br />

Vorbild empfindet.»<br />

(Über Saddam Hussein, Die Welt, 15.2.2002)<br />

Der Hitler von Teheran<br />

«Das Schlimmste, was ich in dieser<br />

Hinsicht von einem Staatsmann gehört<br />

habe seit Adolf Hitler.»<br />

(Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrates der<br />

Juden, über den iranischen Präsidenten Mahmud<br />

Ahmadinedschad, focus.de, 10.5.2005)<br />

War klar<br />

«Der frühere israelische Ministerpräsident<br />

Schimon Peres (82) hat den iranischen<br />

Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad<br />

(49) mit Nazi-Diktator Adolf Hitler<br />

verglichen.»<br />

(bild.de, 25.4.2006)<br />

32<br />

Der Balkan-Hitler<br />

«Warum wir nicht falsch liegen, wenn<br />

wir Milosevic mit Hitler vergleichen».<br />

(The Independent, 21.4.1999)<br />

Der UFO-Hitler<br />

«Große Empörung über unheimliches<br />

Projekt. UFO-Sekte will jetzt Hitler klonen.<br />

(…) Das kündigte der Sektenchef im<br />

Interview (…) an. Scheinheilige Begründung:<br />

So könnte er vor Gericht gestellt<br />

werden. Darüber wären vor allem die Juden<br />

glücklich.» (Bild, 4.8.2001)<br />

Immerhin hat Bild den Namen richtig geschrieben.<br />

In den 1970er Jahren nannten westdeutsche Medien<br />

Saddam Hussein fälschlich oft nach dessen<br />

Geburtsstadt Saddam at-Tikriti. Foto: Bild


Hitlertainment<br />

Nachruf auf den Lieblings-Wiedergänger<br />

«Tatsächlich weist das lange, böse<br />

Leben des Saddam Hussein, aus dem<br />

Dorf al-Audscha bei Tikrit (150 Kilometer<br />

nördlich von Bagdad), wegen seiner menschenverachtenden<br />

Rücksichtslosigkeit,<br />

seines unbedingten Machtwillens und<br />

Fehlens jeder Moral Parallelen zu Hitler<br />

auf.»<br />

(bild.de, 30.12.2006)<br />

Noch ein Serben-Hitler<br />

«Der Balkan-Hitler Radovan Karadzic.»<br />

(Turkish Weekly, 24.7.2008)<br />

Der Alpen-Hitler<br />

«Der geistige Enkel Hitlers. Wer war<br />

Jörg Haider?»<br />

(Die israelische Tageszeitung Jedijot Achronot zum<br />

Tod des österreichischen Politikers, zitiert nach<br />

n-tv.de, 11.8.2008)<br />

Der Saar-Hitler<br />

«Mit ungewöhnlich scharfen Worten<br />

hat Altkanzler Helmut Schmidt Linksparteichef<br />

Oskar Lafontaine attackiert – und<br />

ihn mit "Adolf Nazi" auf eine Stufe gestellt.»<br />

(focus.de, 14.9.2008)<br />

Til Hitlerspiegel<br />

«Keiner will doch hier in der Runde<br />

Krieg, will doch wirklich keiner, ist doch<br />

jeder gegen Krieg. Aber wenn die anderen<br />

böse Sachen machen, wenn ein<br />

Adolf Hitler kommt, dann muss man<br />

den bekämpfen. Das macht man doch<br />

nicht gern, aber man muss sich doch<br />

wehren.»<br />

(Til Schweiger bei Maybrit Illner, 20.9.2012)<br />

Da bekommt der Zahlencode «88» doch eine ganz<br />

neue Bedeutung. Der Parodie-Comic erfreut sich<br />

seit 2010 wachsender Beliebtheit. Foto: Dumont<br />

Sommerhoch Adolf<br />

«Kräftiges Sommer-Hitler-Gewitter<br />

über Frankreich»<br />

(welt.de über französische Presseberichte zur<br />

angeblichen Hitler-Renaissance in Deutschland,<br />

26.7.2013)<br />

Irre Journalisten<br />

«Der gute Arzt [gemeint ist Baschar<br />

al-Assad] ist ein Schlächter geworden.<br />

(…) Er ist ein Irrer. Ein unberechenbarer,<br />

Ein Gaddafi, Ein Idi Amin, Ein Hitler. Er ist<br />

ein Doktor des Bösen. Man muss ihn niederbomben.<br />

Irre dürfen nicht unsere Welt<br />

regieren.»<br />

(Franz Josef Wagner, Bild, 30.8.2013)<br />

33


Hitlertainment<br />

34<br />

Die Hitler-Kennerin<br />

«Wenn einem das bekannt vorkommt,<br />

es ist das, was Hitler damals in den 30er<br />

Jahren tat.»<br />

(Hillary Clinton über Putin, Long Beach Press-<br />

Telegram, 4.3.2014)<br />

Der Hitler von Moskau<br />

«Umstrittene Aussagen von Wolfgang<br />

Schäuble (71, CDU): Der Finanzminister<br />

hat die Politik von Russlands Präsident<br />

Putin (61) mit der von Nazi-Diktator Adolf<br />

Hitler verglichen.»<br />

(bild.de, 1.4.2014)<br />

Ach, Erika…<br />

«Die umstrittene CDU-Politikerin Erika<br />

Steinbach vergleicht in einem Tweet<br />

Russlands Präsident Wladimir Putin mit<br />

den Diktatoren Hitler und Stalin.»<br />

(sueddeutsche.de, 10.5.2014)<br />

Blaublütig oder blau?<br />

«Putin tut jetzt so ziemlich dasselbe<br />

wie Hitler.»<br />

(Prinz Charles, zitiert nach bild.de, 22.5.2014)<br />

Wahnvorstellungen<br />

«Er benutzt die Nationalität als Vorwand,<br />

um mit militärischen Mitteln Land<br />

zu erobern. Das ist exakt das, was Stalin<br />

und Hitler gemacht haben. Solche Vergleiche<br />

treffen absolut zu.»<br />

(Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite über<br />

Putins Außenpolitik, focus.de, 5.7.2014)<br />

Der Hitler von Damaskus<br />

«Direkte Gespräche mit dem syrischen<br />

Machthaber seien so wie "Hitler die Hand<br />

schütteln", gab der türkische Ministerpräsident<br />

Ahmet Davutoglu vor Abgeordneten<br />

seiner Partei für Gerechtigkeit und<br />

Entwicklung (AKP) in Ankara zu Protokoll.<br />

Der Premier nannte noch weitere Herren<br />

vom Kaliber Assads: Slobodan Milosevic,<br />

Radovan Karadzic, die Verbrecher der<br />

Balkankriege, und den Tyrann vom Tigris,<br />

Saddam Hussein.»<br />

(welt.de, 17.3.2015)<br />

Diktatoren-Treff<br />

«Der US-Außenminister John Kerry<br />

wirbt für einen Militärschlag gegen das<br />

Assad-Regime: Syriens Präsident Assad<br />

reihe sich ein in "eine Liste mit Adolf Hitler<br />

und Saddam Hussein, die chemische<br />

Kampfstoffe gegen ihre eigene Bevölkerung<br />

eingesetzt haben".» (rtl.de, 2.9.2013)<br />

Krieg wird Frieden<br />

«Diplomatie später, die Ukraine<br />

braucht Waffen. Wenn wir aus der Geschichte<br />

etwas gelernt haben, dann, dass<br />

Putin gestoppt werden muss. (…) Wladimir<br />

Putin ist der Slobodan Milosevic der<br />

einstigen Sowjetunion: genauso schlimm,<br />

aber mächtiger. (…) Aus der Geschichte<br />

wissen wir, dass manchmal Waffen nötig<br />

sind, um Waffen zum Schweigen zu bringen.<br />

Milosevic wurde nicht durch Diplomatie<br />

und Sanktionen allein aufgehalten,<br />

geschweige denn Hitler.»<br />

(welt.de, 4.2.2015)<br />

Bier-Laune<br />

«Er ist ja nicht mal fähig, wie Adolf Hitler<br />

eine Autobahn zwischen Moskau und<br />

Sankt Petersburg zu bauen.»<br />

(Wolf Biermann, Sänger und Bürgerrechtler, ARD-<br />

Talkshow Günther Jauch, 23.11.2014)


Hitlertainment<br />

Alles Nazis außer Mutti<br />

Die wichtigste Regel in der neuen deutschen Linksschreibung: Wer als<br />

erster Auschwitz sagt, hat gewonnen. Und je größer der zeitliche Abstand<br />

zum Nationalsozialismus wird, umso hässlicher wird der Deutsche<br />

in der Optik dieser Medien.<br />

Deutschlands Volkstod<br />

«Dass die Deutschen aussterben, so<br />

wie sie bisher waren, (…) kann man eigentlich<br />

nicht bedauern. Gut deutsch sprechende<br />

Gastarbeiter könnten ihren ganzen<br />

kulturellen Reichtum einbringen (…).»<br />

(Margarete Mitscherlich, Bild, 17.12.1986)<br />

Trittinfiziert<br />

«Deutschland ist ein in allen Gesellschaftsschichten<br />

und Generationen rassistisch<br />

infiziertes Land.»<br />

(Jürgen Trittin, Rede im Londoner Goethe-Institut<br />

am 2.2.1993)<br />

Antifa-Knalltüte<br />

«Deutsche Helden müsste die Welt,<br />

tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen.»<br />

(Der spätere Außenminister Joschka Fischer,<br />

Magazin Pflasterstrand, 1982)<br />

Kohl-Komplexe<br />

«Ich schäme mich als Deutscher (…)<br />

auch die Nachgeborenen Deutschen haben<br />

nicht das Recht, sich der gemeinsamen<br />

Haftung für das im deutschen Namen<br />

begangene Unrecht zu entziehen.»<br />

(Helmut Kohl, CDU, Münchner Merkur, 16.12.1995)<br />

Die Goldhagen-Debatte<br />

«Der Deutsche ist im allgemeinen<br />

brutal und mörderisch gegenüber Angehörigen<br />

anderer Völker und gehört einer<br />

politischen Kultur des Todes an.»<br />

(Der US-amerikanische Soziologe und Politikwissenschaftler<br />

Daniel Goldhagen, Autor des Buchs<br />

Hitlers willige Vollstrecker, 1997 in Bonn mit dem<br />

Demokratiepreis ausgezeichnet)<br />

35


Alles Nazis außer Mutti<br />

36<br />

Türken-Invasion<br />

«Was unsere Urväter vor den Toren<br />

Wiens nicht geschafft haben, werden wir<br />

mit unserem Verstand schaffen!»<br />

(Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen, Hürriyet,<br />

8.9.1998, abgedruckt im Focus, 14.9.1998)<br />

Die Lynchmob-Lüge<br />

«Neonazis ertränken Kind. Am helllichten<br />

Tag im Schwimmbad. Keiner half. Und<br />

eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen.<br />

(…) 50 Neonazis überfielen den kleinen<br />

Joseph (6). Schlugen ihn, folterten ihn mit<br />

einem Elektroschocker, dann warfen sie<br />

ihn ins Schwimmbecken, ertränkten ihn.»<br />

(Bild, 23.11.2000, über den Tod von Joseph Abdulla<br />

im Juni 1997 in Sebnitz, Sachsen. Später wird<br />

zugegeben: Joseph hatte einen Herzfehler, sein<br />

Ertrinken war ein Unfall, Zeugen hatten gelogen<br />

und Medien bewusst eine Hysterie ausgelöst; Eine<br />

Richtigstellung oder Entschuldigung des Springer-<br />

Verlags gab es nie)<br />

Nachdem Medien den tragischen Todesfall von<br />

Sebnitz zu einem angeblichen rassistischen Mord<br />

aufgebauscht hatten, beeilte sich auch die Politik<br />

bis hin zu Bundeskanzler Gerhard Schröder, die<br />

sächsische Kleinstadt öffentlich zu diffamieren.<br />

Foto: Bild-Titelseite<br />

Anti-Patriotisch<br />

«Noch nie habe ich die deutsche Nationalhymne<br />

mitgesungen, und ich werde<br />

es auch als Minister nicht tun.»<br />

(Bundesumweltminister Jürgen Trittin, Frankfurter<br />

Allgemeine Sonntagszeitung, 2.1.2005)<br />

Der Kokser spricht<br />

«Es ist in den letzten 40 Jahren eher<br />

schlechter als besser geworden. (…) Ich<br />

stelle mir öfter die Frage, ob es richtig<br />

war und ist, in diesem Land zu leben.<br />

Nicht nur der Rechtsradikalismus macht<br />

mir Sorge, sondern auch die schweigende<br />

Mehrheit. Der Aufstand der Anständigen<br />

findet nicht statt. Ohne diesen Aufstand<br />

der Anständigen wird es keine Zukunft<br />

geben. Deswegen meine tiefe Skepsis.»<br />

(Michel Friedman über sein Verhältnis zu Deutschland,<br />

presseportal.de, 28.1.2005)<br />

Demokratieverständnis<br />

«Ihr Neo-Nazis, die ihr nun auch im<br />

Landtag von Mecklenburg-Vorpommern<br />

sitzt und vom Steuerzahler euer Abgeordnetengehalt<br />

bezieht – ich habe keine<br />

Angst vor euch. Ihr seid furchtbares Gesocks,<br />

zum Kotzen. Aber Angst, Angst vor<br />

euch muss niemand haben. (…) Um die<br />

Neo-Nazis müssen wir uns nicht kümmern,<br />

aber um ihre Wähler.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 19.9.2006)<br />

Landesverrat<br />

«Deutsche Nation, das ist für mich<br />

überhaupt nichts, worauf ich mich positiv<br />

beziehe – würde ich politisch sogar bekämpfen.»<br />

(Franziska Drohsel, 2007 bis 2010 Vorsitzende der<br />

Jusos, Cicero TV, August 2008)


Alles Nazis außer Mutti<br />

Außer Grün ist alles Braun<br />

«Und was Ablehnung des Euro angeht,<br />

übertreffen die Anhänger der Linkspartei<br />

den Rest der Befragten bei weitem. (…)<br />

Das bedeutet: Außer den Grünen sind alle<br />

deutschen Parteien mit dem rechten Virus<br />

infiziert.»<br />

(Spiegel-Erbe Jakob Augstein, spiegel.de,<br />

12.5.2011)<br />

Adolf bin Schlumpf<br />

«Sind die niedlichen blauen Schlümpfe<br />

im Grunde ihres Herzens böse Nazis? Das<br />

behauptet der französische Autor Antoine<br />

Buéno in einem Buch, das Anfang Juni in<br />

Frankreich erscheint.»<br />

(Bild, 15.5.2011)<br />

Hurra, die Deutschen sterben aus!<br />

«Endlich! Super! Wunderbar! Was im<br />

vergangenen Jahr noch als Gerücht die<br />

Runde machte, ist nun wissenschaftlich<br />

(…) und amtlich (…) erwiesen. Deutschland<br />

schafft sich ab! Nur 16,5 Prozent der<br />

81 Millionen Deutschen, so hat das Statistische<br />

Bundesamt ermittelt, sind unter<br />

18 Jahre alt, nirgends in Europa ist der<br />

Anteil der Minderjährigen derart niedrig.<br />

Auf je 1.000 Einwohner kommen nur noch<br />

8,3 Geburten – auch das der geringste<br />

Wert in Europa. (…) Woran Sir Arthur<br />

Harris, Henry Morgenthau und Ilja Ehrenburg<br />

gescheitert sind, wovon George<br />

Grosz, Marlene Dietrich und Hans Krankl<br />

geträumt haben, übernehmen die Deutschen<br />

nun selbst, weshalb man sich auch<br />

darauf verlassen kann, dass es wirklich<br />

passiert. (…) Der baldige Abgang der<br />

Deutschen aber ist Völkersterben von seiner<br />

schönsten Seite. Eine Nation, deren<br />

größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte<br />

der Menschheit darin besteht, dem absolut<br />

Bösen Namen und Gesicht verliehen<br />

und (…) den Krieg zum Sachwalter und<br />

Vollstrecker der Menschlichkeit gemacht<br />

zu haben (…). Nun, da das Ende Deutschlands<br />

ausgemachte Sache ist, stellt sich<br />

die Frage, was mit dem Raum ohne Volk<br />

anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas<br />

entstehen wird: Zwischen Polen und<br />

Frankreich aufteilen? (…) Palästinensern,<br />

Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen<br />

schenken?»<br />

(Deniz Yücel, Journalist und Publizist, taz.de,<br />

4.8.2011)<br />

Volkstod - ja bitte!<br />

«Es mag Sie vielleicht überraschen,<br />

aber ich bin eine Volksverräterin. Ich liebe<br />

und fördere den Volkstod, beglückwünsche<br />

Polen für das erlangte Gebiet und<br />

die Tschech/innen für die verdiente Ruhe<br />

vor den Sudetendeutschen.»<br />

(Christin Löchner, Linksjugend Sachsen und<br />

Sprecherin des Bundesarbeitskreises Shalom der<br />

Linkspartei, in einer E-Mail, 20.1.2012)<br />

Antisemit Grass<br />

«Ist Günter Grass ein Antisemit? Ja,<br />

das ist er. Das beweist sein jüngstes<br />

Gedicht Was gesagt werden muss, das<br />

ebenso treffend "Die Juden sind unser<br />

Unglück" hätte heißen können.»<br />

(Malte Lehming, Tagesspiegel, 4.4.2012)<br />

Antisemit Bach<br />

«Vor wenigen Tagen wurde im Berliner<br />

Dom eine neue Fassung von Bachs Johannespassion<br />

aufgeführt. (…) Drei jüdische<br />

Autoren hatten die Arientexte ersetzt<br />

37


Alles Nazis außer Mutti<br />

38<br />

durch Bearbeitungen von jüdischen Gebeten<br />

und Versen von Celan, Lasker-Schüler<br />

oder Nietzsche. Begründung: Bachs Werk<br />

sei judenfeindlich, man könne es Menschen<br />

von heute nicht mehr unverändert<br />

zumuten.»<br />

(welt.de, 7.4.2012)<br />

Nie wieder Lügenpresse<br />

«Nie wieder Deutschland! (…) Angela<br />

Merkels Sparprogramm? Brutal, egoistisch,<br />

erpresserisch. Der Atomausstieg?<br />

Einseitig verkündet und womöglich fast<br />

so kurzsichtig wie der Irakkrieg von George<br />

W. Bush. Das Abseitsstehen beim Libyen-Feldzug?<br />

Pure Bequemlichkeit. Endlich,<br />

möchte man sagen, endlich erfahren die<br />

Deutschen einmal am eigenen Leib, wie<br />

es sich anfühlt, verhasst zu sein, obwohl<br />

man doch ehrbare Absichten verfolgt.»<br />

(tagesspiegel.de, 19.6.2012)<br />

Das Vierte Reich<br />

«Viertes Reich // Jetzt kehren sie zurück,<br />

nicht mehr mit Kanonen, sondern<br />

mit Euro. Die Deutschen sehen ihn als ihre<br />

Sache an, wir müssen alles hinnehmen,<br />

uns dem neuen Kaiser namens Angela<br />

Merkel unterwerfen, die nun auch bei uns<br />

zu Hause kommandieren will.»<br />

(Die italienische Tageszeitung Giornale, 3.8.2012)<br />

Ressentiments<br />

«Die Nazi-Deutschen wollen uns Lektionen<br />

in Demokratie geben.»<br />

(Die italienische Tageszeitung Libero, 6.8.2012)<br />

Alltagsverblödung<br />

«Wir haben hier ein gesamtgesellschaftliches<br />

Problem, und das heißt All-<br />

tagsrassismus, Antisemitismus und eben<br />

auch rechtsextremer Terrorismus im Alltag.»<br />

(Marion Kraske, Journalistin im Auftrag der<br />

Amadeu-Antonio-Stiftung, über die NSU-Morde,<br />

deutschlandradiokultur.de, 14.8.2012)<br />

Vorhaut und Holocaust<br />

«Mag sein, dass ein Teil der Deutschen<br />

das vergessen hat, die nun so heftig<br />

nach dem Verbot der Beschneidung<br />

verlangen. Darum ist es nicht nur hilfreich,<br />

sondern dringend geboten, dass<br />

die Rabbiner den Zusammenhang von<br />

Beschneidungsverbot und Holocaust in<br />

Erinnerung rufen.»<br />

(Berliner Zeitung, 15.8.2012)<br />

Rechtsverständnis<br />

«Peinliche Panne für CSU-Innenminister<br />

Friedrich: In einem Interview hatte er<br />

vor 110 untergetauchten Rechtsradikalen<br />

gewarnt, die per Haftbefehl gesucht würden.<br />

Nun stellt sein Staatssekretär klar: In<br />

92 Fällen geht es um völlig unpolitische<br />

Delikte wie Fahrerflucht oder nicht bezahlten<br />

Kindesunterhalt.»<br />

(spiegel.de, 27.10.2012)<br />

Deutschland, du Nazi!<br />

«Deutscher Hass – wie tief ist der<br />

Neonazi-Sumpf?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch zum Nationalsozialistischen<br />

Untergrund, NSU, 28.10.2012)<br />

Inflationstheorie<br />

«Der Nazi-Holocaust könnte bis zu 20<br />

Millionen Menschenleben gefordert haben,<br />

(….) hat eine neue Forschungsstudie<br />

enthüllt.» (The Telegraph, 4.3.2013)


Alles Nazis außer Mutti<br />

Nicht nur die deutsche Terminatorin trug diesen<br />

Titel. Der damalige Bundesfinanzminister Oskar<br />

Lafontaine wurde 1998 durch die britische Presse<br />

mit (fast) der selben Schlagzeile geehrt. Foto: New<br />

Statesman<br />

Scheißrichtig<br />

«Aus den Schuhen fällt jedenfalls keiner<br />

mehr, wenn in Zypern Demonstranten<br />

Merkelmasken mit Hitlerbart tragen. Das<br />

heißt aber nicht, dass Deutschland sein<br />

Nazitrauma gänzlich überwunden hat.<br />

Zum Glück! Denn es ist etwas ganz anderes,<br />

wenn innerdeutsche Nazivergleiche<br />

angestellt werden. (…) Es ist erst<br />

wenige Integrationsdebatten her, dass<br />

Thilo Sarrazin Millionen damit verdiente,<br />

Rassentheorien aufzuschreiben, die auch<br />

die Nazis klasse gefunden hätten. (…) Es<br />

ist also scheißrichtig, dass innerdeutsche<br />

Debatten über den Nazis quo, dann doch<br />

mit Empörung geführt werden. Und dass<br />

dann auch die Vergangenheit bemüht<br />

wird.»<br />

(taz.de, 27.3.2013)<br />

Nazi-Babys raus!<br />

«Rechtsextreme Ideologie dringt inzwischen<br />

auch in Einrichtungen für die<br />

frühkindliche Erziehung vor, berichten<br />

Fachkräfte aus Kitas und der Familienhilfe.»<br />

(zeit.de, 24.11.2013)<br />

Kriegs-Porno<br />

«Femen feiern Bomber Harris! (…)<br />

Eine der jungen Damen hat sich auf ihre<br />

Brüste "Thanks Bomber Harris" gepinselt<br />

– "Danke, Bomber Harris". Für viele<br />

Dresdner eine unerträgliche Parole. Denn<br />

der englische Luftwaffen-General hatte<br />

1945 die Bombardierung der Stadt befohlen.»<br />

(bild.de, 15.2.2014)<br />

Kicken gegen Deutschland<br />

«Jüngste Studien zeigten, dass Fremdenfeindlichkeit<br />

und Nationalismus in<br />

den WM-Tagen in Deutschland zunehmen.<br />

Deshalb bin ich sicher, dass es ein<br />

schönes Fußballfest in Deutschland nicht<br />

ohne Fremdenfeindlichkeit geben kann.<br />

Viele Juden feiern mit ihrer jeweiligen<br />

Nation, andere fürchten sich vor der Fremdenfeindlichkeit,<br />

die das Fußballfieber mit<br />

sich bringt.»<br />

(Times of Israel, 13.7.2014)<br />

Gaucho-Nazis<br />

«Mit dieser Denkweise haben sie<br />

sechs Millionen getötet. (…) Mit diesem<br />

Gefühl von Überlegenheit und mit dieser<br />

Schwachsinnigkeit.»<br />

(Kommentar eines Sportjournalisten über den<br />

Gaucho-Tanz der deutschen Nationalelf nach dem<br />

WM-Sieg, zitiert nach rp-online.de, 16.7.2014)<br />

39


Alles Nazis außer Mutti<br />

40<br />

Antisemitismus-Hysterie I<br />

«Sie verfolgen Juden in den Straßen<br />

Berlins, so geschehen am vergangenen<br />

Samstag, als ob wir uns im Jahr 1938 befänden.»<br />

(Der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman,<br />

Berliner Zeitung, 22.7.2014)<br />

Antisemitismus-Hysterie II<br />

«Das sind die schlimmsten Zeiten seit<br />

der Nazi-Ära.»<br />

(Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der<br />

Juden über wachsenden Antisemitismus in Europa ,<br />

The Guardian, 8.8.2014)<br />

Der falsche Pazifismus<br />

«Es gibt einen Lieblingskrieg vieler<br />

Deutscher, und das ist der zwischen Israel<br />

und den Palästinensern. (…) Und dieser<br />

Krieg hat den Vorteil, dass man sich, als<br />

Volk der Täter, endlich mal auf die Seite<br />

der Opfer schlagen kann: Wer Kinder tötet<br />

und Schulen bombardiert, kann kein guter<br />

Mensch sein. Dieser Krieg hat außerdem<br />

den Vorteil, dass man den gesellschaftlich<br />

stets vorhandenen Antisemitismus delegieren<br />

kann. (…) Dieser Krieg ist auch<br />

dazu da, sich im eigenen Pazifismus zu gefallen,<br />

der verdrängt, dass die Freiheit des<br />

heutigen Deutschlands erst durch einen<br />

Krieg ermöglicht wurde.»<br />

(Spiegel-Kommentator Georg Diez, spiegel.de,<br />

8.8.2014)<br />

Antifa gegen VfB<br />

«Der neue Slogan des VfB Stuttgart<br />

lautet Furchtlos und treu. Viele Fans halten<br />

ihn für unsensibel, völkisch und nationalistisch.»<br />

(welt.de, 9.8.2014)<br />

Absolut schuldig<br />

«Wir, die Deutschen, bleiben die<br />

Schuldner der Juden. Bedingungslos.<br />

Also absolut. Ohne das Hin und Her von<br />

Meinungen jeder Art. Wir können nichts<br />

gutmachen. Nur versuchen, weniger<br />

falsch zu machen.»<br />

(Schriftsteller Martin Walser, Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung, 17.9.2014)<br />

Spiegel-Fratze<br />

«Die hässlichen Deutschen // Als<br />

freundliches, weltoffenes Volk wollen<br />

sich die Deutschen am liebsten sehen.<br />

Doch kaum steigt die Zahl der Flüchtlinge,<br />

zeigt der hässliche Deutsche wieder seine<br />

ausländerfeindliche Fratze.»<br />

(Spiegel-Erbe Jakob Augstein, spiegel.de,<br />

27.11.2014)<br />

Rassismus-Phantom<br />

««Wir erleben zunehmend eine Pogromstimmung<br />

(…). Rassismus grassiert<br />

inmitten unserer Gesellschaft. Wir sollten<br />

das endlich ernster nehmen.»<br />

(Petra Pau, Die Linke, 3sat.de, 8.12.2014)<br />

Faule Äpfel und Birnen<br />

«Türkischer Regierungschef vergleicht<br />

Pegida mit IS»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.1.2015)<br />

Deutschland zu verschenken<br />

«Der Mann mit der flinken Zunge, die<br />

wahrlich kein Fitnesstraining braucht, ist<br />

eine Art moderner Eulenspiegel, der uns einen<br />

Spiegel vorhält (…) und dabei prächtig<br />

unterhält. Durchaus aber Hohlköpfen, die<br />

glauben, Deutschland gehöre den Deutschen<br />

ganz allein, vors rechte Schienbein


Alles Nazis außer Mutti<br />

tritt. Das klingt zumindest aus seinen Andeutungen<br />

zum Thema Pegida heraus.»<br />

(siegener-zeitung.de über den Kabarettisten Torsten<br />

Sträter, 18.1.2015)<br />

Schuld und Sühne<br />

«"Dass die Deutschen insgesamt<br />

schuldig waren, war nicht meine Vorstellung",<br />

sagt Schmidt im großen Endlich-vorbei-Gespräch.<br />

"Die Nazis waren<br />

schuldig." Und da dachte man, wir seien<br />

weiter: Aber 70 Jahre nach Kriegsende,<br />

30 Jahre nach der Weizsäcker-Rede, darf<br />

sich die Tätergeneration noch einmal so<br />

richtig reinwaschen. Kollektivschuld? Unsinn!<br />

(…) Wie kann so jemand ernsthaft<br />

als moralische Autorität gelten?»<br />

(Spiegel-Kommentator Georg Diez über Helmut<br />

Schmidt und seine Absage an die Kollektivschuld<br />

der Deutschen, spiegel.de, 8.5.2015)<br />

Kindergarten-Propaganda<br />

«Könnte es nicht sein, dass in der<br />

Bundesrepublik nichts – NPD, Wiking-Jugend,<br />

NSU, Oldschool Society – jemals so<br />

groß und so sehr Nazi war wie Pegida?»<br />

(taz.de, 10.5.2015)<br />

Totschlagargumente<br />

«Bundesjustizminister Heiko Maas<br />

(…) will (…) die Begriffe Mörder und<br />

Totschläger aus dem Strafrecht (…) streichen.<br />

Begründung: Die Begriffe stammten<br />

aus der Nazi-Zeit.»<br />

(Bild, 29.6.2015)<br />

Nazi-Taumel<br />

«Deutschland taumelt einem zutiefst<br />

beschämenden und gefährlichen Neo-<br />

Nationalismus entgegen, einem offen und<br />

aggressiv ausgelebten neuen deutschen<br />

Überlegenheitsgefühl.»<br />

(Blogger Sascha Lobo, spiegel.de, 8.7.2015)<br />

Der deutsche Buhmann<br />

«Der herzlose, herrische und hässliche<br />

Deutsche hat wieder ein Gesicht und das<br />

ist das von Schäuble.»<br />

(Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der europäischen<br />

Grünen im EU-Parlament, über die Rolle des deutschen<br />

Finanzministers in der Krise Griechenlands<br />

und seinen Vorschlag zu einem temporären Grexit,<br />

Phoenix, 14.7.2015)<br />

Die weiße Gefahr<br />

«Die größte Terrorgefahr für Deutschland<br />

sind weiße unzufriedene Männer<br />

// Mitten in Deutschland fühlt sich eine<br />

kleine, radikale Minderheit dazu ermutigt,<br />

sich gegen den Staat zu erheben. Sie<br />

zünden unbewohnte Asylbewerberheime<br />

an, schießen auf bereits bewohnte Unterkünfte<br />

(…). Seit Jahren formiert sich<br />

in Deutschland eine Parallelgesellschaft.<br />

Bild zum Auftakt des NSU-Prozesses am 6. Mai<br />

2013. Auch zweieinhalb Jahre später konnten<br />

Beate Zschäpe die angeklagten Taten nicht nachgewiesen<br />

werden. Foto: Bild-Titelseite<br />

41


Alles Nazis außer Mutti<br />

den Vereinigten Staaten der Fall war,<br />

niemals über eine zivilisatorische Idee,<br />

die über die bloße Macht hinausging. Die<br />

zweite deutsche Nationalstaatsgründung<br />

1989 beruhte auf einer unwiderruflichen<br />

Westorientierung und Europäisierung des<br />

Landes. Gerade die Europäisierung deutscher<br />

Politik füllte und füllt diese zivilisatorische<br />

Leerstelle. Diese Grundpfeiler<br />

weiter erodieren zu lassen, wäre daher<br />

für Deutschland und Europa eine Torheit<br />

sondergleichen und brächte den «hässlichen<br />

Deutschen" zurück.»<br />

(Ex-Außenminister Josef «Joschka» Fischer,<br />

sueddeutsche.de, 26.7.2015)<br />

… immerhin nicht mit Hakenkreuzflagge.<br />

Foto: Der Spiegel<br />

(…) Politiker sind in ihren Augen "Volksverräter",<br />

Medien firmieren unter dem<br />

Label "Lügenpresse".»<br />

(hufftingtonpost.de, 24.7.2015)<br />

Intelligenzbestien<br />

«Anders als Thilo Sarrazin es in seinem<br />

umstrittenen Buch behauptete, sind es<br />

nicht die Zuwanderer, die das Bildungsniveau<br />

senken. Es sind die Deutschen<br />

selbst. (…) Klar ist: Die Dummen waren<br />

noch nie so laut wie heute. (…) Schließlich<br />

waren die Pegida-Demonstrationen<br />

die größte Ansammlung von Idioten der<br />

jüngeren deutschen Geschichte.»<br />

(hufftingtonpost.de, 24.7.2015)<br />

Wurzelbehandlung<br />

«Den Leiter des Nazi-Aussteigerprogramms<br />

Exit-Deutschland, Bernd Wagner,<br />

überrascht die wachsende Militanz<br />

gegenüber Flüchtlingen nicht. Hinter den<br />

Übergriffen auf Asylunterkünfte wie in<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg<br />

oder Bayern stecke ein in der Bevölkerung<br />

tief verwurzeltes völkischen Denken,<br />

sagte der Rechtsextremismus-Experte am<br />

Mittwoch in Berlin. Dieses sei nach wie<br />

vor Bestandteil der deutschen Kultur und<br />

besonders in den ostdeutschen Gebieten<br />

weit verbreitet.»<br />

(neues-deutschland.de, 29.7.2015)<br />

42<br />

Fischers Zivilisationsdefizit<br />

«Deutsche Macht verfügte, anders als<br />

es in Frankreich und Großbritannien und


Liebesgrüße nach Mekka<br />

Liebesgrüße nach Mekka<br />

Die Märchen vom Wulff und den sieben Geißlein erfreuen sich steigender<br />

Beliebtheit. Großmutter, warum hast Du denn ein so großes Maul,<br />

fragen die Rotkäppchen. Damit ich Dich besser küssen kann, antwortet<br />

der Dschihadist in der Multikulti-Journaille.<br />

Realitätscheck<br />

«Es stellt sich ja gar nicht mehr die Frage,<br />

ob der Islam zu Deutschland gehört. Er<br />

ist da und wird in Großstädten teilweise<br />

bald die Mehrheit der Bevölkerung unter<br />

45 Jahren stellen. Auf diese Realitäten<br />

muss man sich einstellen.»<br />

(Christian Lindner, Generalsekretär der FDP, April 2011)<br />

Sein Bekenntnis zur Islamisierung legte das damalige<br />

Staatsoberhaupt ausgerechnet auf der Feierstunde<br />

zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am<br />

3. Oktober 2010 ab. Foto: Bild-Titelseite<br />

Mekka multikulti<br />

«Europa muss multikulturell sein. (…)<br />

Der "neue Antisemitismus" der muslimischen<br />

Einwanderer ist eine Randerscheinung.»<br />

(Israel Singer, Vorsitzender des Jüdischen Weltkongresses,<br />

Die Welt, 30.1.2005)<br />

Präsidiale Bekanntmachung<br />

«Der Islam gehört zu Deutschland.»<br />

(Bundespräsident Christian Wulff, 3.10.2010)<br />

Eine offene Frau<br />

«Sie gehören zu uns und damit auch<br />

der Islam.»<br />

(Margot Käßmann beim Evangelischen Kirchentag,<br />

fr-online.de , 3.6.2011)<br />

Genosse St. Martin<br />

«Die Linkspartei in Nordrhein-Westfalen<br />

fordert die Abschaffung des Sankt-<br />

Martins-Festes in Schulen und Kindergärten.<br />

Der Vorsitzende der Linken in NRW<br />

bezeichnete das Fest (…) als diskriminierend<br />

für den muslimischen Kulturkreis.»<br />

(welt.de, 5.11.2013)<br />

Säuberung<br />

«Bei Bild und Axel Springer ist deshalb<br />

kein Raum für pauschalisierende,<br />

herabwürdigende Äußerungen gegen-<br />

43


Liebesgrüße nach Mekka<br />

44<br />

über dem Islam und den Menschen, die<br />

an Allah glauben.»<br />

(Chefredakteur Kai Diekmann, Bild, 27.7.2014. Die<br />

Erklärung richtete sich gegen einen islamkritischen<br />

Beitrag, den Redakteur Nicolaus Fest zuvor in Bild<br />

am Sonntag veröffentlicht hatte. Im Weiteren<br />

musste Fest die Redaktion verlassen.)<br />

Unsere Terror-Söhne<br />

«Die deutschen Kämpfer sind nun mal<br />

auch Teil des Konflikts, den wir zu lösen<br />

haben. (…) Es sind unsere Söhne und<br />

Töchter.»<br />

(Bundesinnenminister Thomas de Maizière<br />

über Dschihad-Pilger aus Deutschland, welt.de<br />

14.9.2014)<br />

Little Istanbul<br />

«Für ein Viertel in Mannheim, in dem<br />

mehrheitlich Türken wohnen und türkische<br />

Geschäfte ansässig sind, wird ein<br />

Name gesucht. Ein türkischer Name.<br />

(…) Dr. Peter Kurz, der Bürgermeister<br />

von Mannheim, schlug den Namen "Little<br />

Istanbul" vor (…). Außerdem standen<br />

weitere Namen wie "Beyoglu" und "Kücük<br />

Istanbul" zur Debatte.<br />

(Die türkische Tageszeitung Sabah, deutsche<br />

Ausgabe, 16.9.2014)<br />

Wir sind die Dummen<br />

«Die Verbrechen des Islamismus haben<br />

mit dem Islam weniger zu tun als<br />

die Dummheit unserer Rechten mit uns<br />

selbst.»<br />

(Jakob Augstein, spiegel.de, 30.10.2014)<br />

Rohe Weihnachten<br />

«Am 1. Advent wurde vielen Bürgern<br />

von Berlin-Kreuzberg erst bewusst, dass<br />

(…) die Bezirksbürgermeisterin (…) den<br />

örtlichen Weihnachtsmarkt in ein ,Winterfest‘<br />

umbenannt hat, obwohl eine Zweidrittelmehrheit<br />

in der Bevölkerung dies<br />

ablehnte. Diese Umbenennung des Weihnachtsmarktes<br />

soll zu einem besseren<br />

Miteinander des christlichen und muslimischen<br />

Kulturkreis in der Stadt führen.»<br />

(shortnews.de, 1.12.2014)<br />

Diskussionsverbot<br />

«Die Politik sollte den Teufel tun und<br />

die Debatte mit Idioten und Rassisten suchen.<br />

Denn ein Idiot oder ein Rassist ist<br />

jeder, der an einer Demonstration gegen<br />

die "Islamisierung des Abendlandes" teilnimmt.»<br />

(Jakob Augstein über Pegida und Bürgerproteste,<br />

spiegel.de, 18.12.2014)<br />

Keine Islamisierung, nirgends<br />

«Es gibt keine Islamisierung Deutschlands<br />

und es droht auch keine Überfremdung.<br />

(…) Wir müssen darauf achten,<br />

dass die Muslime sich nicht ausgegrenzt<br />

fühlen. Es ist ein überaus beunruhigendes<br />

Gefühl, dass in Deutschland der Islam<br />

plötzlich als Sündenbock für alle gesellschaftlichen<br />

Probleme herhalten soll. (…)<br />

Selbstverständlich gehören die Muslime<br />

zu Deutschland – wir sind doch keine Fata<br />

Morgana. (…) Die allermeisten Muslime<br />

in Deutschland sind gut integriert. Es sind<br />

doch nur einige wenige, die sich mit der<br />

Integration schwer tun. Mit Religiosität<br />

hat das auch meist gar nichts zu tun.<br />

Das sind leider sehr häufig die Bildungsverlierer<br />

– und hier müssen wir mit Bildungsprogrammen<br />

auch gezielt ansetzen.<br />

Diese kleine Gruppe kann doch nicht als


Liebesgrüße nach Mekka<br />

Beleg dafür genommen werden, dass die<br />

anderen vier Millionen Muslime nicht in<br />

der Gesellschaft angekommen und integriert<br />

sind. Man darf daraus keine falschen<br />

Schlüsse ziehen und von Parallelgesellschaften<br />

sprechen.»<br />

(Integrationsministerin Aydan Özoguz, SPD, bild.de,<br />

24.12.2014)<br />

Weihnachtsüberraschung<br />

«Evangelische Kirche: Islam gehört zu<br />

Deutschland».<br />

(hufftingtonpost.de, 24.12.2014)<br />

Placebo<br />

«Wir haben zu der übergroßen Mehrheit<br />

der Muslime in Deutschland ein sehr<br />

gutes Verhältnis.»<br />

(Angela Merkel nach den Terroranschlägen von<br />

Paris, zeit.de, 8.1.2015)<br />

Hilfe für Muslime<br />

«Die Muslime haben es im Augenblick<br />

schwer in Deutschland. (…) Es ist wichtig,<br />

dass wir uns vor die Muslime stellen.»<br />

(Thomas Oppermann, Chef der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

zeit.de, 8.1.2015)<br />

Der schwäbische Islam<br />

«Der Islam gehört zu uns, weil wir hier<br />

Millionen von Muslimen haben.»<br />

(Der baden-württembergische Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann, Bündnis 90/Die Grünen,<br />

dpa, 27.1.2015)<br />

Viele bunte Smarties<br />

«Merkels Satz "Der Islam gehört zu<br />

Deutschland" wurde in der CDU heftig<br />

kritisiert – offiziell und inoffiziell. Warum<br />

tut sich die Union so schwer damit? Alles<br />

Mögliche gehört doch zu Deutschland,<br />

Fußball, Smarties, Star Wars…»<br />

(Berliner Morgenpost, 9.3.2015)<br />

Kopftuch für alle<br />

«Das Kopftuch gehört zu Deutschland.<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat das<br />

pauschale Kopftuchverbot für Lehrerinnen<br />

gekippt. Gut so (…). Denn das Stück Stoff<br />

steht nicht für Unterdrückung und Fundamentalismus<br />

– sondern nur für ein religiöses<br />

Bekenntnis.»<br />

(Tagesspiegel, 13.3.2015)<br />

…Bertelsmann-Nachhilfe. Foto: Stern<br />

Deutsche Schotten<br />

«Muslime integrieren sich, Deutsche<br />

schotten sich ab».<br />

(Ergebnis einer Umfrage laut spiegel.de, 8.1.2015)<br />

Mensch, Meyer!<br />

«Die Gefahr einer Islamisierung ist in<br />

Deutschland genauso groß, als wenn uns<br />

ein Meteorit auf den Kopf fällt.»<br />

(Der Sänger Herbert Grönemeyer am Rande der<br />

Konzert-Kundgebung «Offen und bunt – Dresden für<br />

alle» in Dresden, 26.1.2015)<br />

45


Liebesgrüße nach Mekka<br />

46<br />

Mullah Ramelow<br />

«Ich sage: Die 7.000 Muslime in Thüringen<br />

gehören zu Thüringen. Also gehört<br />

auch deren Glauben und die Verteidigung<br />

ihres Glaubens zu Thüringen. Das Grundgesetz<br />

sieht Glaubensgewährung für jeden<br />

vor. Heißt also ausdrücklich: Auch der<br />

Islam gehört zu Thüringen.»<br />

(Ministerpräsident Bodo Ramelow, Die Linke,<br />

Tagesspiegel, 15.3.2015)<br />

Zu Gast bei Freunden<br />

«Prominente Redner bei der Europäischen<br />

Woche der segensreichen Geburt<br />

des Propheten Mohammed in der Arena.<br />

16.000 Muslime versammelten sich dort am<br />

Samstag, um an die Geburt und das Leben<br />

des Propheten zu erinnern. Gastredner war<br />

unter anderem der frühere Bundespräsident<br />

Christian Wulff, der zu einem vorurteilsfreien<br />

Umgang, aber auch zu einem Wandel<br />

des Islam aufrief. Der türkisch-islamische<br />

Verband DITIB hatte als Veranstalter namhafte<br />

Gäste eingeladen und zu einer "Kultur<br />

des Zusammenlebens" aufgerufen. (…)<br />

Christian Wulff zeigte sich in seiner Rede<br />

sowohl optimistisch (,Die Reaktionen auf<br />

Kögida haben gezeigt, dass unsere Gesellschaft<br />

und ihre Religionen zusammengewachsen<br />

sind. Als die Lichter am Dom<br />

ausgeschaltet wurden, ging in vielen Herzen<br />

ein Licht auf.‘) als auch mahnend: "Lassen<br />

Sie es nicht zu, dass ihre friedliebende<br />

Religion für menschenverachtende und<br />

gewalttätige Zwecke missbraucht wird."<br />

(…) Wulff bestätigte die Bereicherung<br />

Deutschlands durch den Islam und lobte<br />

die Imamausbildung hierzulande, mahnte<br />

jedoch auch an, dass weiterhin keine Ausbildung<br />

von christlichen Priestern in der Türkei<br />

möglich sei. Sämtliche Redner betonten<br />

die Gemeinsamkeiten von Christen, Muslimen<br />

und Juden – alle Religionen sollten<br />

gemeinsam daran arbeiten, ein friedliches<br />

Zusammenleben zu realisieren.»<br />

(rundschau-online.de, 12.4.2015)<br />

Hurra, Scharia!<br />

«Der Staat fördert aus gutem Grund<br />

den Islam im öffentlichen Leben. Mit Islamisierung<br />

hat dies nichts zu tun, sondern<br />

mit der Freiheitlichkeit der Verfassung.»<br />

(zeit.de, 22.4.2015)<br />

Bereicherung<br />

«Mir ist eines ganz wichtig: Vielfalt ist<br />

ein Zeichen der Freiheit. Eine Muslimin<br />

mit Kopftuch, ein junger Mann mit Kippa,<br />

ein Minarett im Stadtbild – all das sind<br />

keine Widersprüche zu unserem Grundgesetz,<br />

sondern das ist genauso gelebte<br />

Religionsfreiheit wie das Läuten der Kirchenglocken.<br />

Wir können stolz sein auf<br />

diese Freiheit, gerade weil sie für Menschen<br />

in vielen Teilen der Welt nur ein<br />

Traum, aber keine Realität ist.»<br />

(Bundesjustizminister Heiko Maas, SPD, 4.6.2015)<br />

Merkel-Duktus<br />

«Es ist offenkundig, dass der Islam<br />

inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland<br />

gehört.» (Angela Merkel, welt.de, 30.6.2015)<br />

Frühindoktrinierung<br />

«Es sei ein "wichtiger Schritt im Sinne<br />

einer Willkommenskultur": Das Saarland<br />

führt ab dem nächsten Schuljahr einen islamischen<br />

Religionsunterricht ein. Nordrhein-Westfalen<br />

lieferte die Vorlage.»<br />

(welt.de, 21.7.2015)


Kriegslügen<br />

Kriegslügen<br />

Wenn es darum geht, einen Schurkenstaat in Schutt und Asche zu legen,<br />

um dort die Menschenrechte durchzusetzen, treiben notgeile Journalisten<br />

manchmal sogar die Politiker vor sich her: Jugoslawien, zwei<br />

Mal Irak, Libyen, Syrien – Leichen pflastern ihren Weg.<br />

Serbien muss sterbien - die Propaganda des Ersten<br />

Weltkriegs feierte in den 1990er Jahren fröhlich<br />

Urständ. Foto: Der Spiegel<br />

Drogen-Journalismus<br />

«Drogen: Gaddafi süchtig. Sensationelles<br />

Ergebnis einer amerikanischen<br />

Geheimstudie: Libyens Gaddafi (43)<br />

ist drogensüchtig. Nach Berichten von<br />

Newsweek und Washington Post schluckt<br />

er "Unmengen" von Schlaf- und Aufputschmittel,<br />

nimmt Hasch und LSD.»<br />

(Bild, 23.4.1986)<br />

Lügen unter falscher Flagge<br />

«Die Welt hält den Atem an: Bomben<br />

auf Nordvietnam. (…) Die Aktion wurde<br />

von Präsident Johnson befohlen. Als Vergeltung<br />

für einen neuen Angriff nordvietnamesischer<br />

Torpedoboote auf zwei US-<br />

Zerstörer im Golf von Tonking.»<br />

(Bild zum Zwischenfall im Golf von Tonking, der tatsächlich<br />

nie stattgefunden hatte, aber als Auslöser<br />

für den Vietnamkrieg genommen wurde, 6.8.1964)<br />

Die Brutkastenlüge I<br />

«Während ich da war, sah ich, wie<br />

die irakischen Soldaten mit ihren Waffen<br />

ins Krankenhaus kamen. Sie nahmen die<br />

Babys aus ihren Brutkästen, nahmen die<br />

Brutkästen und ließen die Babys auf dem<br />

kalten Boden sterben.»<br />

(Aussagen einer begnadeten Schauspielerin und<br />

Lügnerin, die den ersten Irak-Krieg durch ihre<br />

sogenannte Brutkastenlüge einleitete. Nayirah<br />

war die Tochter des kuwaitischen Botschafters in<br />

den USA, Saud bin Nasir al-Sabah, und wurde für<br />

ihren Auftritt durch eine amerikanische PR-Agentur<br />

namens Hill & Knowlton geschult, 10.10.1990)<br />

47


Kriegslügen<br />

48<br />

Dieses Bild des 22-jährigen Fikret Alic ging im<br />

Spätsommer 1992 um die Welt. Die Aufnahme<br />

des britischen Senders ITN suggerierte einen ausgemergelten<br />

bosniakischen Gefangenen in einem<br />

serbischen KZ in Trnopolje. Spätere Recherchen<br />

des Journalisten Thomas Deichmann ergaben: Alic<br />

befand sich nicht hinter, sondern vor dem Zaun. Das<br />

angebliche Konzentrations- war in Wirklichkeit ein<br />

Transit- und Flüchtlingslager. Eine ITN-Sprecherin<br />

erklärte später: «Sie (die bosnischen Moslems)<br />

waren Gefangene, darum geht es, nicht um den<br />

Stacheldraht.» Foto: Times Magazine<br />

Die Brutkastenlüge II<br />

«Blutbad in Sarajevo // Babys tot im<br />

Brutkasten. Größte Barbarei der Serben:<br />

Granatenüberfall auf Entbindungsklinik.»<br />

(Bild, 29.5.1992; die Urheberschaft der Serben an<br />

dem Massaker ist bis heute ebenso strittig wie das<br />

Ergebnis selbst)<br />

Nazi-Propaganda wirkt<br />

«Manjaca ist eine von vielen Haftanstalten,<br />

die ein Vertreter der amerikanischen<br />

Botschaft in Belgrad, der Haupstadt<br />

von Serbien, zurecht als "Konzentrationslager"<br />

bezeichnet. Dies ist ein weiteres<br />

Beispiel für den Missbrauch von Menschenrechten,<br />

der gegenwärtig ein Maß<br />

erreicht, welches man in Europa seit den<br />

Zeiten des Reiches der Nazis nicht mehr<br />

gesehen hat.»<br />

(Roy Gutman, Redakteur des New Yorker Boulevard-<br />

Magazins Newsday, verbreitete gezielt Propagandalügen,<br />

um das Eingreifen der NATO in den<br />

Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina zu rechtfertigen<br />

und wurde dafür später mit dem Pulitzer-Preis<br />

ausgezeichnet, 19.7.1992)<br />

Muttertag<br />

«Sarajevo-Blutbad: Granaten zerfetzen<br />

Mütter beim Einkaufen – Mit diesem Angriff<br />

richteten die Serben das schlimmste<br />

Blutbad seit der Belagerung vor 22 Monaten<br />

an.»<br />

(Bild am Sonntag, 6.2.1994, an der Urheberschaft<br />

der Serben bestehen bis heute Zweifel)<br />

Auge um Auge<br />

«Empörung über Sarajevo-Blutbad:<br />

Bombt die Mörder nieder!»<br />

(Bild, 7.2.1994)<br />

Psycho-Krieg<br />

«Eine neue Runde in der Interventionsdebatte<br />

– Luftangriffe auf serbische Stellungen<br />

machen vor allem psychologisch<br />

Sinn.»<br />

(Tageszeitung, 7.2.1994)<br />

Zahn um Zahn<br />

«Europa ist einig: Luftangriffe auf<br />

Serben – Ohne Gewalt wird das Morden<br />

nicht enden – Wer kann die NATO-Bomber<br />

losschicken?»<br />

(Hamburger Morgenpost, 8.2.1994)


Kriegslügen<br />

Krieg ist Frieden<br />

«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

heute Abend hat die NATO mit Luftschlägen<br />

gegen militärische Ziele in Jugoslawien<br />

begonnen. Damit will das Bündnis<br />

weitere schwere und systematische<br />

Verletzungen der Menschenrechte unterbinden<br />

und eine humanitäre Katastrophe<br />

im Kosovo verhindern. Der jugoslawische<br />

Präsident Milosevic führt dort einen erbarmungslosen<br />

Krieg. Wir führen keinen<br />

Krieg, aber wir sind aufgerufen, eine<br />

friedliche Lösung im Kosovo auch mit militärischen<br />

Mitteln durchzusetzen.»<br />

(Bundeskanzler Gerhard Schröder, Fernsehansprache<br />

zu Beginn des Kosovokrieges, 24.3.1999)<br />

sind, dann ist da etwas im Gange, wo kein<br />

zivilisierter Europäer mehr die Augen zu<br />

machen darf, außer er wollte in die Fratze<br />

der eigenen Geschichte schauen.»<br />

(Verteidigungsminister Rudolf Scharping am<br />

27.3.1999)<br />

Die KZ-Lüge II<br />

«…Sie treiben sie ins KZ. (…) Ein Alptraum<br />

ist wieder auferstanden. Aus dem<br />

Kosovo verstärken sich gestern die Be-<br />

Der humanitäre Krieg<br />

«Wir wären ja auch niemals zu militärischen<br />

Maßnahmen geschritten, wenn<br />

es nicht diese humanitäre Katastrophe<br />

im Kosovo gäbe, mit 250.000 Flüchtlingen<br />

innerhalb des Kosovo, weit über 400.000<br />

Flüchtlingen insgesamt, und einer zur Zeit<br />

nicht zählbaren Zahl von Toten.»<br />

(Verteidigungsminister Rudolf Scharping zum<br />

Beginn des Jugoslawien-Krieges, 27.3.1999)<br />

Die KZ-Lüge I<br />

«Viel wichtiger ist die Frage, was geschieht<br />

jetzt im Kosovo: Wenn ich höre,<br />

dass im Norden von Pristina ein Konzentrationslager<br />

eingerichtet wird, wenn ich<br />

höre, dass man die Eltern und die Lehrer<br />

von Kindern zusammentreibt und die Lehrer<br />

vor den Augen der Kinder erschießt,<br />

wenn ich höre, das man in Pristina die<br />

serbische Bevölkerung auffordert, ein<br />

großes "S" auf die Türen zu malen, damit<br />

sie bei den Säuberungen nicht betroffen<br />

Weiter heißt es in dem Bericht: «Wenn eine Armee<br />

derart brutal gegen Menschen vorgeht, sie massakriert,<br />

mit bestialischem Vergnügen niedermetzelt,<br />

darf der Westen nicht wegsehen.» Tatsächlich<br />

handelt es sich bei den Toten hauptsächlich um<br />

Angehörige der albanischen Untergrundarmee<br />

UCK, die in am 29.1.1999 im Ort Rogovo von der<br />

serbischen Polizei getötet wurden. Foto: Bild<br />

49


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Kriegslügen<br />

richte, dass die Serben Tausende von Albanern<br />

in riesige Lager zusammentreiben,<br />

in Züge einpferchen. Auch Verteidigungsminister<br />

Rudolf-Scharping bestätigte: Es<br />

gibt "ernste Hinweise" auf Konzentrationslager<br />

der Serben.»<br />

(Bild, 1.4.1999)<br />

Die Hufeisen-Lüge<br />

«Ich will Ihnen ausdrücklich auch für<br />

morgen ankündigen, eine genau Analyse<br />

dessen, was sich auf der Grundlage des<br />

"Operationsplans Hufeisen" in den Monaten<br />

seit Oktober 1998 im Kosovo vollzogen<br />

hat. Er zeigt sehr deutlich, dass (…) die<br />

Vertreibung der Bevölkerung (…) schon<br />

begonnen hat. Er zeigt im Übrigen sehr<br />

deutlich das systematische und ebenso<br />

brutale wie mörderische Vorgehen, das<br />

seit Oktober 1998 geplant und seit Januar<br />

1999 ins Werk gesetzt worden ist.»<br />

(Rudolf Scharping, deutscher Verteidigungsminister<br />

über den sogenannten Hufeisenplan der Jugoslawischen<br />

Armee, die die Kosovo-Albaner angeblich<br />

zusammentreiben und massakrieren wollten. Später<br />

stellte sich heraus, dass der vermeintliche Plan eine<br />

Propagandalüge war, 7.4.1999)<br />

Die sogenannten Beweise, mit denen US-Außenminister<br />

Colin Powel den UN-Sicherheitsrat am 5.<br />

Februar 2003 vom Überfall auf den Irak überzeugte,<br />

waren samt und sonders erlogen. 2005 sprach<br />

Powel von einem «Schandfleck» in seiner Karriere.<br />

Foto: Bild<br />

Phantasievoll<br />

«Zunächst stellte man [gemeint sind<br />

die Serben] eine brennende Kerze auf den<br />

Dachboden, und dann öffnete man im Keller<br />

den Gashahn…»<br />

(Aus einer Broschüre des Verteidigungsministeriums,<br />

die Rudolf Scharping zum Nachweis der Kriegsgräuel<br />

der Serben im Kosovo herausgab. Auf diese Weise sollen<br />

Häuser in die Luft gesprengt worden sein, Urteil:<br />

Technisch unmöglich und frei erfunden, Mitte 1999)<br />

US-Sippenhaft<br />

«Wir werden keinen Unterschied machen<br />

zwischen den Terroristen, die diese<br />

Tat geplant haben, und denen, die sie beherbergen.»<br />

(US-Präsident George W. Bush, 11.9.2001. Damit<br />

wurde der Krieg gegen den Irak legitimiert, der<br />

in Zusammenhang mit den Anschlägen gebracht<br />

wurde. Von Anfang an war klar: Es gab niemals<br />

eine Verbindung zwischen Osama bin Laden und<br />

Saddam Hussein, 11.9.2001)<br />

51


Kriegslügen<br />

Die Irak-Lüge<br />

«Das Regime im Irak besitzt und produziert<br />

chemische und biologische Waffen.<br />

Es will auch Nuklearwaffen. (…) Saddam<br />

Hussein hat sich entschieden, diese Waffen<br />

zu bauen und zu behalten, trotz der<br />

Sanktionen der internationalen Gemeinschaft<br />

(…). Der Irak könnte sich jeden Tag<br />

dafür entscheiden, biologische und chemische<br />

Waffen an Terrororganisationen<br />

oder einzelne Terroristen weiterzugeben.<br />

Eine Allianz mit Terroristen könnte dem<br />

irakischen Regime erlauben, Amerika zu<br />

attackieren, ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen.<br />

(…) Wenn das irakische Regime<br />

in der Lage ist, eine Menge an hoch<br />

angereichertem Uran zu produzieren,<br />

zu kaufen oder zu stehlen, könnte es in<br />

weniger als einem Jahr eine Atomwaffe<br />

besitzen.»<br />

(US-Präsident George W. Bush in einer Rede zur<br />

Bedrohung durch den Irak, 7.10.2002)<br />

Massenverdummungswaffen<br />

«Das Material, das ich Ihnen heute<br />

vorlege, stammt aus unterschiedlichen<br />

Quellen (…) Menschen, die ihr Leben riskiert<br />

haben, damit die Welt erfährt, was<br />

Saddam Hussein wirklich vorhat. (…) Wir<br />

haben auch Satellitenfotos, die zeigen,<br />

dass kürzlich verbotene Materialien von<br />

einer Reihe von irakischen Massenvernichtungsfabriken<br />

weggebracht wurden»<br />

(US-Außenminister Colin Powell vor dem Sicherheitsrat<br />

der Vereinten Nationen, 5.2.2003)<br />

Ultima irratio<br />

«Auch die Bedrohung durch Saddam<br />

Hussein und seine Massenvernichtungswaffen<br />

ist real, nicht fiktiv. (…) Europa<br />

muss bereit sein, sich an militärischen<br />

Maßnahmen als Ultima Ratio zu beteiligen.»<br />

(CDU-Chefin Angela Merkel, spiegel.de, 8.2.2003)<br />

Frühstücks-Frieden<br />

«Lieber iranischer Präsident, Sie leugnen<br />

den Holocaust und drohen Israel<br />

mit Vernichtung und prahlen, nuklearen<br />

Brennstoff herstellen zu können – die<br />

A-Bombe. Warum, Herr Präsident, sind<br />

Sie so besessen, ein Bösewicht zu sein?<br />

Sind Sie ein Hass-Wirrkopf-Hitler, ein Al<br />

Capone, ein Hannibal Lecter? Wie böse<br />

sind Sie wirklich? Die Hit-Liste der großen<br />

Bösen ist groß. Sie reicht von Nero,<br />

Dschingis Khan, Stalin bis Hitler. In meiner<br />

Religion, der katholischen, gibt es das<br />

Böse, den Teufel. Nicht die USA, sondern<br />

wir alle müssen den Teufel dieser Tage<br />

austreiben: den Teufel, der uns Angst<br />

macht. Niemand will Tote sehen, Tschernobyl-Tote,<br />

Hiroshima-Tote, tote Kinder,<br />

tote Teddybären. Unsere Welt wird nicht<br />

zulassen, dass Sie uns Angst machen. Un-<br />

Gaddafis sogenannte Drohung vor einer Lawine<br />

illegaler Einwanderung von Afrikanern nach Europa<br />

nach seinem Sturz hat sich als Warnungen herausgestellt.<br />

Foto: Bild-Titelseite<br />

52


Kriegslügen<br />

sere Welt hat es satt, mit den Hitlers, den<br />

Saddams, den Stalins, den Gaddafi s, den<br />

Maos, den Ho Chi Minhs, den Pol Pots zu<br />

leben. Wir wollen friedlich frühstücken,<br />

Mittag essen, Abend essen und mit unseren<br />

Frauen abends ins Bett gehen. Mehr<br />

will die Menschheit nicht.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 10.4.2007)<br />

Orwell lässt grüßen<br />

«Ich halte es für falsch, von einem<br />

Krieg zu sprechen. Es ist ein Stabilisierungseinsatz.<br />

(…) In Afghanistan ist kein<br />

Krieg.»<br />

(Franz Josef Jung, CDU, zum Bundeswehreinsatz in<br />

Afghanistan, fr-online.de, 12.5.2009)<br />

Kriegstanz<br />

«Durch einen gezielten Präventivschlag<br />

gegen die iranischen Atomanlagen<br />

sollte der Westen den Machthabern in Teheran<br />

zeigen, dass wir uns von ihnen nicht<br />

länger auf der Nase herumtanzen lassen.»<br />

(Stefan Aaron Koenig, Piratenpartei, auf seinem<br />

Blog, 10.2.2010)<br />

Kriegstrompeten gegen Libyen<br />

«Das ist der irre Gaddafi -Clan.»<br />

(Bild, 23.2.2011)<br />

«Gaddafi bombardiert weiter ungestört<br />

sein Volk.»<br />

(handelsblatt.de, 9.3.2011)<br />

«Wir müssen die Libyer vor einem irrsinnig<br />

gewordenen Diktator schützen.»<br />

(Evangelische Theologin Margot Käßmann, Die Zeit,<br />

20.3.2011)<br />

«Wir sind eingeschritten, um ein Massaker<br />

zu verhindern.»<br />

(US-Präsident Barack Obama über den Krieg in<br />

Libyen, 1.4.2011)<br />

«Sie vergewaltigen Frauen und Kinder<br />

– Gaddafi-Soldaten mit Viagra vollgepumpt.»<br />

(Kölner Express, 26.4.2011)<br />

«Massenvergewaltigungen! Gaddafi<br />

putschte seine Schergen mit Viagra<br />

auf.»<br />

(Bild, 9.6.2011)<br />

Der nächste Diktator<br />

«Syrien-Drama. Blut-Tyrann Assad<br />

tötet sein Volk – Warum greift der Westen<br />

nicht ein? (…) Präsident Baschar<br />

«Gaddafi lässt sein Volk töten.»<br />

(Die Welt, 25.2.2011)<br />

«Gaddafi ist ein Psychopath.»<br />

(Bundespräsident Christian Wulff, Die Welt,<br />

25.2.2011)<br />

Nur am Wetter war Irans Präsident Mahmud<br />

Ahmadinedschad (2005-2013) offenbar nicht schuld.<br />

Foto: AZ-Titelseite<br />

53


Kriegslügen<br />

54<br />

al-Assad führt Krieg gegen das eigene<br />

Volk – und verteidigt sein brutales Vorgehen<br />

vehement!»<br />

(bild.de, 1.8.2011)<br />

Kondolenzschreiben<br />

«Muammar Gaddafi – das Ende des<br />

furchtbaren Tyrann ist nah!»<br />

(bild.de, 22.8.2011)<br />

Bilds Schreibtischtäter<br />

«Er kam als Nomaden-Sohn aus der<br />

Wüste und putschte sich an die Macht.<br />

Aus dem charismatischen Oberst wurde<br />

ein Mäzen des Terrors. Er finanzierte<br />

Carlos den Schakal, die RAF, die IRA. Er<br />

ließ einen PanAm-Jumbo über Lockerbie<br />

sprengen (270 Tote) und den Nachtclub<br />

La Belle in Berlin (drei Tote). Er strebte<br />

nach Atomwaffen, bis er vor wenigen<br />

Jahren dem Terror abschwor. (…) Doch<br />

als die Libyer sich gegen den Diktator erhoben,<br />

zeigte er sein wahres Gesicht. (…)<br />

Tausende Zivilisten starben seit dem 17.<br />

Februar, dem ersten Tag der Revolution.<br />

Kinder, zerfetzt von Gaddafis Artilleriegranaten,<br />

die er auf Städte wie Misrata<br />

regnen ließ. Alte, die beim Brot-Holen von<br />

Scharfschützen erschossen wurden. (…)<br />

Anfang April sah ich, der Bild-Reporter,<br />

Gaddafi in seinem Palast in Tripolis. Er<br />

trug eine braune Robe, die mit goldenen<br />

Fäden durchwirkt war. Sein Blick war wirr<br />

und gefährlich.»<br />

(Auslandskorrespondent Julian Reichelt, bild.de,<br />

22.8.2011)<br />

Der Kriegsverbrecher spricht<br />

«Das Verhalten der Bundesregierung<br />

im Libyen-Konflikt mit der Enthaltung im<br />

UN-Sicherheitsrat (…) ist ein einziges<br />

Debakel, vielleicht das größte außenpolitische<br />

Debakel seit Gründung der Bundesrepublik.»<br />

(Ex-Außenminister Joschka Fischer, spiegel.de,<br />

27.8.2011)<br />

Warme Waffenbrüder<br />

«Umso dringlicher ist es jetzt, dass<br />

die USA, die NATO und die EU Sicherheitsgarantien<br />

für Israel liefern, die mehr<br />

bedeuten als warme Worte. Und dann<br />

konzertiert und mit Wucht dem Iran klarmachen,<br />

dass nicht nur Israel eine atomare<br />

Bewaffnung als feindlichen Akt interpretiert.»<br />

(welt.de, 5.11.2011)<br />

Springers Sturm und Drang<br />

«Irans Atom-Bombe fast fertig (…)<br />

Gibt es noch vor Jahresende Krieg? Vieles<br />

deutet darauf hin. (…) Israelische Piloten<br />

trainierten in den letzten Tagen Angriffe<br />

(…).»<br />

(Bild, 8.11.2011)<br />

Kriegs-Hysterie<br />

«Amtlich! Iran entwickelt Atombombe!<br />

(…) Es ist bewiesen! Zum ersten Mal<br />

bestätigte die internationale Atomenergiebehörde<br />

(IAEA) ganz offiziell: Der Iran<br />

arbeitete bis mindestens 2010 an der Entwicklung<br />

einer Atombombe.»<br />

(Bild über Irans angeblichen Willen zur Bombe,<br />

9.11.2011)<br />

«Viel komplizierter»<br />

«Er (Grass) behauptet, dass ein möglicher<br />

Angriff Israels gegen Iran grundsätzlich<br />

und in jedem Fall gegen geltendes


Kriegslügen<br />

Recht verstoßen würde. Völkerrechtlich<br />

ist der Fall aber wohl sehr viel komplizierter<br />

und keineswegs eindeutig.»<br />

(spiegel.de über einen bevorstehenden israelischen<br />

Luftangriff auf Irans Atomanlagen und die Warnungen<br />

des Günter Grass, 4.4.2012)<br />

Westliche Dauerwelle<br />

«Wer unter Missachtung von Resolutionen<br />

des Sicherheitsrates schwere<br />

Waffen gegen das eigene Volk einsetzt,<br />

muss mit ernsten diplomatischen und politischen<br />

Konsequenzen rechnen.»<br />

(Außenminister Guido Westerwelle über die angeblichen<br />

Kriegsverbrechen des syrischen Präsidenten<br />

Baschar al-Assad, 27.5.2012)<br />

Original (unten), sowie Fälschung in der Kronen<br />

Zeitung am 28.7.2012. Chefredakteur Christoph<br />

Dichand sprach später vom «journalistische[n]<br />

Stilmittel einer Fotomontage». Foto: Krone<br />

Cover-Girl des Krieges<br />

«Tränen quellen ihr aus den Augen, als<br />

die Schauspielerin Angelina Jolie davon<br />

spricht, dass sie schreckenserregende<br />

und herzzerreißende Berichte von syrischen<br />

Flüchtlingen gehört hat.»<br />

(dailymail.co.uk, 11.9.2012)<br />

Bomben für den Frieden<br />

«Nur eine militärische Intervention<br />

kann das Morden in Syrien beenden. Eingreifen!<br />

Jetzt!»<br />

(Tageszeitung, 18.10.2012)<br />

Alternativloser Krieg<br />

«Da der UN-Sicherheitsrat bis heute<br />

blockiert ist und keine wirksamen Maßnahmen<br />

ergreifen konnte, war kein anderer<br />

Weg möglich, als die syrische Opposition<br />

mit Waffen zu versorgen, um das<br />

syrische Regime zu stoppen.»<br />

(Der CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas<br />

Schockenhoff im Bundestag, 12.12.2012)<br />

Die Eiserne Lady<br />

«Merkel hatte das richtige Gespür für<br />

Mörder Assad // Anders als viele westliche<br />

Staatschefs hat die Kanzlerin Syriens<br />

Machthaber Baschar al-Assad nie hofiert.»<br />

(welt.de, 23.3.2013)<br />

Die Jubiläumslüge<br />

«Es war richtig, Saddam Hussein zu<br />

stürzen // Zehn Jahre, nachdem die Amerikaner<br />

die Statue des irakischen Diktators<br />

schleiften, haben viele die beispiellose Brutalität<br />

des damaligen Regimes verdrängt<br />

und zweifeln am Erfolg. Wie falsch!»<br />

(Torsten Krauel, Chefkommentator, welt.de,<br />

9.4.2013)<br />

55


Kriegslügen<br />

EU-Ländern an der Vorbereitung einer militärischen<br />

Aktion beteiligen.»<br />

(Daniel Cohn-Bendit, Europaabgeordneter der<br />

Grünen, spiegel.de, 30.8.2013)<br />

56<br />

Krieg ist Frieden. Foto: Der Spiegel<br />

Brandstifter Erdogan<br />

«Es ist eindeutig, dass das Regime<br />

chemische Waffen und Raketen genutzt<br />

hat.»<br />

(Türkischer Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan<br />

über Syriens angebliche Kriegsverbrechen, US-<br />

Sender NBC, 9.5.2013)<br />

US-Beweise<br />

«Die Satelliten-Überwachung bestätigt,<br />

dass die Anschläge von einem Regime-kontrollierten<br />

Gebiet auf die Nachbarschaft<br />

niedergingen (…).»<br />

(Erklärung der US-Regierung zu den angeblichen<br />

Beweisen für die Schuld des syrischen Präsidenten<br />

Assad an Giftgas-Angriffen in Damaskus, 30.8.2013)<br />

Kinder- und Kriegsfreund<br />

«Assad hat eine symbolische Grenze<br />

überschritten. (…) Ja, die Bundesregierung<br />

müsste sich zusammen mit anderen<br />

Medien-Tribunal<br />

«Nun hören wir seit dem 21. August<br />

jeden Tag (…), es gebe keinen verlässlichen<br />

Beweis dafür, dass der syrische<br />

Präsident Assad den Giftgasangriff,<br />

bei dem einige Hundert Syrer ums Leben<br />

gekommen sind, angeordnet hat.<br />

(…) Wann hat zuletzt ein despotischer<br />

Staatschef zugegeben, ein Verbrechen<br />

angeordnet zu haben? War es Stalin,<br />

Hitler, Pol Pot, Idi Amin, Kaiser Bokassa,<br />

Slobodan Milosevic, Nicolae Ceausescu,<br />

Kim Il-sung, Robert Mugabe, Saddam<br />

Hussein, Muammar al-Gaddafi? Es ist<br />

völlig belanglos, ob Baschar al-Assad<br />

den Befehl zu dem Giftgaseinsatz gegeben<br />

(…) hat. Er trägt die Verantwortung<br />

für das, was am 21. August geschah.»<br />

(Henryk M. Broder, welt.de, 31.8.2013)<br />

Wer bietet mehr?<br />

«In Syrien haben diese Waffen nach<br />

John Kerrys Darstellung 1.429 Menschen<br />

das Leben gekostet, darunter 426 Kinder.<br />

Das ist eine entsetzliche Zahl. Indes ist<br />

sie weniger entsetzlich, wie David Sanger<br />

in der New York Times schreibt, als<br />

die Zahl der über 100.000 Menschen, die<br />

Assad mit konventionellen Waffen hat<br />

umbringen lassen.»<br />

(Theo Sommer, Kommentar in zeit.de, 3.9.2013)<br />

Frieden herbeibomben<br />

«Drohender US-Militärschlag: Assads<br />

Lügen-Offensive // US-Präsident Barack


Kriegslügen<br />

Obama hat angekündigt, die Militäreinrichtungen<br />

des syrischen Regimes bombardieren<br />

zu wollen. So soll Damaskus<br />

davon abgeschreckt werden, noch einmal<br />

Chemiewaffen gegen die Bevölkerung<br />

einzusetzen. Am 21. August wurden in<br />

Damaskus durch Giftgas rund 1.400 Menschen<br />

getötet, darunter viele Frauen und<br />

Kinder.»<br />

(spiegel.de über Assads Verbrechen und die<br />

vermeintliche Notwendigkeit eines westlichen<br />

Eingreifens der NATO in Syrien und Assads Propagandakrieg,<br />

5.9.2013)<br />

Spiegelverkehrt<br />

«Die G20, freute Putin sich schon, seien<br />

doch "eine gute Plattform", das Syrien-<br />

Problem zu diskutieren. Die Ironie: Ausgerechnet<br />

Putin ist derjenige, der sich einer<br />

solchen diplomatischen Lösung vehement<br />

widersetzt.»<br />

(spiegel.de Kolumnist Marc Pitzke über Wladimir<br />

Putins angebliche Blockadehaltung im Syrienkonflikt,<br />

5.9.2013)<br />

Kleberdämpfe<br />

«Dann hat der doch gewonnen jetzt.<br />

Der hat tausend und mehr Menschen<br />

seines eigenen Volkes mit Massenvernichtungswaffen<br />

umgebracht und steht<br />

hinterher besser da als vorher.»<br />

(Claus Kleber zu Assads angeblichem Chemiewaffen-Einsatz,<br />

ZDF heute-journal, 10.9.2013)<br />

Kriegstreiber<br />

«Die Gas-toten Kinder [in Syrien]. Lieber<br />

Barack Obama, Sie sind der mächtigste<br />

Mann der Welt. Warum machen<br />

Sie nicht ruckzuck all dem ein Ende?<br />

Ein Knopfdruck. Drohnen. (…) Sie sind<br />

Der Spiegel oder Der Stürmer – Verwechslung nicht<br />

ausgeschlossen. Foto: Der Spiegel<br />

ein Weichei. (…) Barack Obama ist ein<br />

schwacher Polizist. Er ist zu nett. (…) Sein<br />

Problem ist, dass er nicht den Baseballschläger<br />

rausnimmt.»<br />

(Bild, 11.9.2013)<br />

Wer nachgibt, ist schuldig<br />

«Jahrelang hat das syrische Regime<br />

geleugnet Chemiewaffen zu besitzen.<br />

Jetzt gibt Assad dies erstmals indirekt zu,<br />

indem er sich bereit erklärt, sie unter internationale<br />

Kontrolle zu stellen.»<br />

(ZDF-heute-Nachrichten über das angebliche<br />

Geständnis des syrischen Präsidenten Assad,<br />

12.9.2013)<br />

Schlachtruf<br />

«Warum hat es in Deutschland keine<br />

einzige große Demonstration zu Syrien<br />

gegeben? Ich meine damit ganz schlicht:<br />

57


Kriegslügen<br />

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58


Kriegslügen<br />

eine Demonstration gegen Assad, gegen<br />

das Abschlachten der Zivilbevölkerung<br />

(…).»<br />

(Tageszeitung, 25.9.2013)<br />

Der Kriegsminister<br />

«So richtig eine Politik militärischer<br />

Zurückhaltung ist, so darf sie nicht missverstanden<br />

werden als eine Philosophie<br />

des Heraushaltens. Deutschland ist zu<br />

groß, um Weltpolitik nur zu kommentieren.<br />

Es geht um tätige Außenpolitik: Es<br />

wird zu Recht von uns erwartet, dass wir<br />

uns einmischen (…).»<br />

(Außenminister Frank-Walther Steinmeier, Süddeutsche<br />

Zeitung, 30.1.2014)<br />

Volks-Verblöder<br />

«Assad zerstört sein Volk mit Russlands<br />

Unterstützung // Nach den geschei-<br />

Bebildert Israels Ministerpräsident Benjamin<br />

Netanjahu gerade die Stufen seiner Boshaftigkeit?<br />

Nein, er belügt die UNO über angebliche Atomwaffenpläne<br />

des Iran. Foto: UN<br />

terten Syrien-Gesprächen richtet US-<br />

Außenminister John Kerry scharfe Worte<br />

an Russland. Der Kreml würde Syriens<br />

Machthaber Baschar al-Assad dabei helfen,<br />

sein Volk zu zerstören.»<br />

(n24.de, 17.2.2014)<br />

Bild-Bad<br />

«Es geht um Leben und Tod! // Es ist<br />

das eingetreten, wovor Vitali Klitschko<br />

alle immer wieder gewarnt hatte. Ein<br />

Blutbad, angeordnet vom ukrainischen<br />

Präsidenten!»<br />

(Bild-Kommentator Paul Ronzheimer, bild.de,<br />

20.2.2014)<br />

59


Kriegslügen<br />

Teufelstanz<br />

«Pakt mit dem Teufel // Assad: Vom<br />

Giftgas-Diktator zum Möchtegern-Verbündeten.<br />

Es wäre ein Pakt mit dem Teufel:<br />

Im Bürgerkrieg geht der syrische Diktator<br />

Assad mit aller Härte gegen sein eigenes<br />

Volk vor – sogar Giftgas kam zum Einsatz.<br />

Doch angesichts der Bedrohung durch IS<br />

versucht er nun, sich dem Westen als Verbündeter<br />

anzudienen.»<br />

(focus.de, 27.8.2014)<br />

Polenwitz<br />

«Das deutsche "Nie wieder Krieg!"<br />

nervt.»<br />

(Janusz Reiter, erster Botschafter Polens nach der<br />

Wiedervereinigung, welt.de, 18.10.2014)<br />

Die scharfe Angie<br />

«Wir wissen aus Gründen der Geschichte,<br />

dass man nicht zu friedfertig<br />

sein darf.»<br />

(Angela Merkel nach dem G20-Gipfel, Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 18.11.2014)<br />

Giftige Propaganda<br />

«Giftgas-Angriff der syrischen Luftwaffe<br />

// ER hat es wieder getan!»<br />

(bild.de, 17.3.2015)<br />

Virtuelle Kriegsführung<br />

«Ein Cyberangriff in einer bestimmten<br />

Größenordnung ist gleichzusetzen mit<br />

einem bewaffneten Angriff. Der Nato-<br />

Verteidigungsmechanismus Artikel 5 gilt<br />

für einen Cyberangriff.»<br />

(NATO-Sprecher Jamie Shea über die angeblich von<br />

russischen Hackern begangene Trojaner-Attacke auf<br />

den Bundestag, welt.de, 12.6.2015)<br />

Lügen im Heiligen Land<br />

«Israel begeht keine Kriegsverbrechen.»<br />

(Reaktion des israelischen Premierministers<br />

Benjamin Netanjahu auf den Bericht der UN-<br />

Untersuchungskommission zum Gazakrieg 2014,<br />

tagesschau.de, 22.6.2015)<br />

Die Kampf-Kanzlerin<br />

«Tatsächlich bin ich überzeugt, dass<br />

die Deutschen kämpfen würden. Kanzlerin<br />

Merkel wäre bereit zu kämpfen und die<br />

Opposition wäre es auch.»<br />

(US-Stratege Zbigniew Brzezinski zum möglichen<br />

Krieg gegen Russland, spiegel.de, 29.6.2015)<br />

60<br />

Das sind tatsächlich russische Panzer - aber nicht<br />

in der Ukraine, wie das Bild suggerieren soll. Foto:<br />

huffingtonpost.de<br />

Siegermentalität<br />

«Die Alternative wäre schlimmer gewesen<br />

// Es war grausam, aber richtig,<br />

dass die Amerikaner vor siebzig Jahren<br />

die Atombomben über Hiroshima und<br />

Nagasaki abgeworfen haben. Alles andere<br />

hätte noch mehr Menschenleben<br />

gekostet.»<br />

(welt.de, 6.8.2015)


Der Euro-Schwindel<br />

Der Euro-Schwindel<br />

Der Euro ist so sicher wie unsere Rente – und wenn das Gegenteil allzu<br />

offensichtlich wird, sind wahlweise die faulen Griechen oder die geizigen<br />

Deutschen daran schuld. Wer anderes behauptet, ist ein Rechtspopulist<br />

oder Schlimmeres.<br />

Gerüchteküche<br />

«Es gibt das Gerücht, dass Staaten<br />

nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht<br />

stimmt nicht.»<br />

(Angela Merkel auf einer Veranstaltung der Privatbank<br />

Metzler, Der Spiegel, 26.1.2009)<br />

Lügenrettung<br />

«Wir mussten die Verträge brechen,<br />

um den Euro zu retten.»<br />

(Die damalige französische Finanzministerin und<br />

heutige Chefin des Internationalen Währungsfond,<br />

IWF Christine Lagarde, auf dem Höhepunkt der<br />

damaligen Euro-Krise 2010)<br />

Juncker auf Zehenspitzen<br />

«Wir beschließen etwas, stellen das<br />

dann in den Raum und warten einige Zeit<br />

ab, ob etwas passiert. Wenn es dann kein<br />

großes Geschrei gibt und keine Aufstände,<br />

weil die meisten gar nicht begreifen,<br />

was da beschlossen wurde, dann machen<br />

wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein<br />

Zurück mehr gibt.»<br />

(Der damalige luxemburgische Ministerpräsident<br />

und spätere EU-Kommissionspräsident, Der Spiegel<br />

Nr. 52/1999)<br />

Mein Geschwätz von gestern<br />

«Es gibt keine Finanzhilfen für Griechenland.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel, März 2010)<br />

Schutzhaft<br />

«Wir schützen das Geld der Menschen<br />

in Deutschland.»<br />

(Angela Merkel zum Euro-Rettungsschirm, Mai<br />

2010)<br />

ww<br />

Euro-Fundamentalismus<br />

«Wenn die Maßnahmen konsequent<br />

durchgeführt werden, die wir verabredet<br />

61


Der Euro-Schwindel<br />

62<br />

haben, dann wird das bedeuten, dass der<br />

Euro auf einem festeren Fundament steht<br />

als vor der Krise.»<br />

(Angela Merkel über die Euro-Rettungspolitik, 7.7.2010)<br />

Krisenblind<br />

«In diesem Jahr ist es mit der Krise<br />

wie mit Lena Meyer-Landrut. Man fragt<br />

sich: Wo ist sie denn plötzlich hin?»<br />

(Daimler-Chef Dieter Zetsche, Pfälzischer Merkur,<br />

5.11.2010)<br />

Wunschdenker<br />

«Der luxemburgische Außenminister<br />

Jean Asselborn warnte davor, die Situation<br />

zu dramatisieren. "Der Euro ist nicht in<br />

Gefahr, Europa ist nicht in Gefahr", sagte<br />

Asselborn.» (spiegel.de, 22.11.2010)<br />

Verheugen verhöhnt die Deutschen<br />

«Die deutsche Politik wird bei unseren<br />

Partnern in Europa als eigensüchtig, selbstsüchtig<br />

geradezu betrachtet, und unsere<br />

Partner vermissen an Deutschland, dass<br />

wir ein Stück der Solidarität zurückgeben,<br />

die wir über Jahrzehnte von ihnen erfahren<br />

haben. Wir sollten bitte nicht vergessen,<br />

dieses ganze Projekt europäische Einheit<br />

ist wegen Deutschland notwendig geworden.<br />

Es geht immer dabei [darum] Deutschland<br />

einzubinden, damit es nicht zur Gefahr<br />

wird für andere. Das dürfen wir in diesem<br />

Land nicht vergessen. Wenn irgendjemand<br />

glaubt, (…) dass das 65 Jahre nach Kriegsende<br />

keine Rolle mehr spielt, dann sind sie<br />

vollkommen schief gewickelt. Ich kann ihnen<br />

nach zehn Jahren Brüssel sagen, das<br />

spielt jeden Tag noch eine Rolle.»<br />

(Günter Verheugen, SPD, EU-Kommissar 1999-2010,<br />

in der ZDF-Talkrunde Maybrit Illner, 9.12.2010)<br />

Amerikanischer Humor<br />

«Der Deutschland-Chef der amerikanischen<br />

Großbank Goldman Sachs,<br />

Alexander Dibelius, hat sich für eine Umschuldung<br />

Griechenlands ausgesprochen.<br />

(…) Deutschland habe bei der Rettung<br />

Griechenlands eine große Verantwortung.<br />

Durch die Vorteile des Euro stehe<br />

Deutschland so stark da, "dass es sich<br />

eine Umschuldung Griechenlands theoretisch<br />

fast allein leisten könnte".»<br />

(Reuters, 4.2.2011)<br />

Gedächtnislücken<br />

«Eine Umschuldung griechischer Verbindlichkeiten<br />

ist absolut ausgeschlossen.»<br />

(Ehemalige französische Finanzministerin und<br />

heutige Chefin des Internationalen Währungsfond<br />

(IWF), Christine Lagarde, 11.5.2011)<br />

Auch das selbsternannte Fakten,Fakten,Fakten-<br />

Magazin schoss sich auf die Helenen ein. Die<br />

Rolle der US-Großbank Goldman Sachs bei der<br />

Verschuldung der Griechen wurden jedoch zumeist<br />

nicht thematisiert. Foto: Focus


Der Euro-Schwindel<br />

Die Uschisierung Europas<br />

«Mein Ziel sind die Vereinigten Staaten<br />

von Europa – nach dem Muster der<br />

föderalen Staaten Schweiz, Deutschland<br />

oder USA.»<br />

(Ursula von der Leyen, Der Spiegel, 29.8.2011)<br />

Der deutsche Deckel<br />

«Man hat damals zu sehr auf die innenpolitische<br />

Stimmung und Ressentiments<br />

Rücksicht genommen – nach dem<br />

Motto: Die Deutschen sollen nicht der<br />

Zahlmeister Europas sein. (…) Natürlich<br />

müssen die Deutschen zahlen.»<br />

(Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, SPD, Der Spiegel,<br />

12.9.2011)<br />

Volksverräter Schäuble<br />

«Wir sind dabei, das Monopol des alten<br />

Nationalstaates aufzulösen. Der Weg<br />

ist mühsam, aber es lohnt sich, ihn zu gehen.»<br />

(Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Frankfurter<br />

Allgemeine Sonntagszeitung, 8.10.2011)<br />

Honecker spricht<br />

«Der Euro hat sich bewährt. Er ist eine<br />

stabile Währung. Nach innen und nach<br />

außen. Ich glaube, dass wir in den nächsten<br />

zwölf Monaten so weit sind, dass wir<br />

die Ansteckungsgefahren gebannt und<br />

die Euro-Zone stabilisiert haben werden.»<br />

(Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble,<br />

handelsblatt.de, 30.12.2011)<br />

Gaucks Großmachtsträume<br />

«Für die Vision Vereinigter Staaten von<br />

Europa sei es noch zu früh. Das erklärte<br />

der neue deutsche Bundespräsident Joachim<br />

Gauck am Dienstag in Brüssel bei<br />

einem Besuch der EU-Kommission. "Wir<br />

sind noch nicht so weit, der Mentalitätswandel<br />

geht sehr viel langsamer als die<br />

Entwicklung des Intellekts". (…) "Als Europa<br />

sind wir stark, als Nationalstaaten<br />

nicht mehr stark genug."»<br />

(diepresse.at, 17.4.2012)<br />

EU-Motor wider Willen<br />

«Wir müssen Deutschland davon überzeugen,<br />

dass es eine Führungsrolle übernimmt<br />

und die Europäische Union erhält.»<br />

(US-Spekulant George Soros, Focus, 4.6.2012)<br />

Riskantes Versprechen<br />

«Keine Euro-Bonds, solange ich lebe.»<br />

(Angela Merkel vor der FDP-Bundestagsfraktion,<br />

Der Spiegel, 26.6.2012)<br />

Türkei-Fan<br />

«Auf Knien [wird] ein deutscher Kanzler<br />

oder Kanzlerin mit dem Kollegen aus<br />

Paris nach Ankara robben, um die Türkei<br />

zu bitten, Freunde, kommt zu uns.»<br />

(Günther Oettinger, spiegel.de, 20.2.2013)<br />

Euro-Rettungsschwindel<br />

«Wir werden in den Geschichtsbüchern<br />

lesen, dass diese Krise Europa noch<br />

stärker zusammengebracht hat.»<br />

(Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zur<br />

sogenannten Zypernrettung, zeit.de, 30.3.2013)<br />

Stern und Stürmer<br />

«Es ist an der Zeit, dem Ungarn die<br />

Grenzen aufzuzeigen. (…) Es ist an der<br />

Zeit, dem Spuk in Budapest ein Ende zu<br />

bereiten und (Premier) Orban zu einer<br />

Kurskorrektur zu zwingen.»<br />

(stern.de, 20.5.2013)<br />

63


Der Euro-Schwindel<br />

Funktion übernehmen kann, die es übernehmen<br />

soll. Schmidt findet, dass es die<br />

Regierungen nicht schaffen, die Regierungen<br />

denken zu national. Es ist die Zeit des<br />

Europa-Parlaments.» (Kurier, 7.1.2014)<br />

Deutschland ist schuld<br />

«Die Sparpolitik, die Kanzlerin Merkel<br />

Europa aufgezwungen hat, war falsch. Sie<br />

hat die Krise unnötig verschärft.»<br />

(US-Megaspekulant George Soros, spiegel.de,<br />

24.2.2014)<br />

64<br />

… jedenfalls mehr, als die CDU bislang eingeräumt<br />

hat. Wahlplakat aus dem Jahre 1999. Foto: CDU<br />

Besatzer spricht…<br />

«Deutschland ist ein Schmarotzer.»<br />

(Der US-Ökonom Paul Krugman, zur Eurokrise,<br />

focus.de/fi nanzen/, 8.11.2013)<br />

Putsch-Vorschlag<br />

«Kurier: Joschka Fischer und Helmut<br />

Schmidt verlangen einen Putsch in Europa.<br />

Wer soll putschen und gegen wen? [Daniel<br />

Cohn-Bendit:] Das ist eine uralte Idee von<br />

Helmut Schmidt. Er sagt, das Europa-Parlament<br />

soll putschen, es soll neue Verträge<br />

durchsetzen, damit Europa endlich die<br />

Der heilige St. Draghi<br />

«Raubt EZB-Präsident Draghi mit seinem<br />

ungewöhnlichen Zinskurs den Deutschen<br />

ihre Ersparnisse? Gemach, für mich<br />

ist Draghi der Schutzpatron der deutschen<br />

Sparer. Seit Jahren ist er im Dauereinsatz,<br />

um den Euro zu retten. Sein wirksamstes<br />

Mittel: Die große Geldspritze, vor fast<br />

genau zwei Jahren zum ersten Mal eingesetzt.<br />

(…) Feuerwehrchef Draghi ist<br />

krisenerprobt, hat bewiesen, dass er es<br />

kann. Draghi verdient Vertrauen.»<br />

(ARD Tagesschau, Kommentar von Alois Theisen,<br />

Chefredakteur des Hessischen Rundfunks, 5.6.2014)<br />

Jauchs Gespenster<br />

«Der Euro-Schreck – wohin führt die<br />

Griechen-Wut?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 1.2.2015)<br />

Illners Weltbild<br />

«Athen gegen alle – scheitert der Euro?»<br />

(ZDF-Talkshow Maybrit Illner, 19.2.2015)<br />

Bankrotterklärung<br />

«Griechenland war immer schon bankrott.<br />

Zu Recht // Niemand weiß, wie tief


Der Euro-Schwindel<br />

das Loch im griechischen Staatshaushalt<br />

wirklich ist. Das war schon vor 170 Jahren<br />

so. Und auch die Gründe dafür haben<br />

sich nicht verändert, wie eine historische<br />

Studie zeigt.» (welt.de, 12.3.2015)<br />

Appell an Mutti<br />

«Stellen Sie sich vor, Sie wären die<br />

Mutter der europäischen Einheit, so, wie<br />

Kohl der Vater der deutschen Einheit war!<br />

Der Platz im europäischen Pantheon wäre<br />

Ihnen sicher. Fassen Sie sich ein Herz. Legen<br />

Sie den Grundstein für die Vereinigten<br />

Staaten von Europa.»<br />

(Jakob Augstein zur Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel, spiegel.de, 26.3.2015)<br />

Merkels Geisterfahrt<br />

«Seit Beginn der europäischen Staatsschuldenkrise<br />

verfolgt Deutschland ein<br />

klares Ziel: Europa soll stärker aus der<br />

Krise hervorgehen, als es in sie hineingekommen<br />

ist. Auf diesem Weg sind wir<br />

weit vorangekommen.»<br />

(Angela Merkel, 18.6.2015)<br />

Der böse DM-Nationalismus<br />

«Sie hat sich zur Geisel eines antieuropäischen<br />

deutschen D-Mark-Nationalismus<br />

gemacht – denn bei dem sind wir ja<br />

geblieben, Euro hin oder her (…).»<br />

(Jakob Augstein über Angela Merkel, spiegel.de,<br />

4.6.2015)<br />

Absolutismus<br />

«Der Euro ist absolut sicher // (…) Der<br />

Euro ist auch durch die Krise in Griechenland<br />

nicht in Gefahr»<br />

(Theo Waigel, CSU, zitiert nach Hannoversche<br />

Allgemeine, 25.6.2015)<br />

Anderen wirft der Spiegel mit Vorliebe Rassismus<br />

vor. Auf den eigenen Titelseiten wird dagegen<br />

pauschal gegen andere Völker ausgeteilt.<br />

Foto: Der Spiegel<br />

ARD-Exorzismus<br />

«Und jetzt kommen diese Jungs von<br />

Syriza und fangen an mit Europa zu spielen<br />

und die alle an der Nase rumzuführen<br />

(…). Und wissen Sie wer so vorgeht, (…)<br />

der ist in meinen Augen sowas von verantwortungslos<br />

und gehört zum Teufel<br />

gejagt, ja!»<br />

(Rolf-Dieter Krause, Leiter des ARD-Studio Brüssel,<br />

über die Syriza-Regierung in Griechenland, ARD-<br />

Talkshow Hart aber Fair, 29.6.2015)<br />

BILD-Rassismus<br />

«Die Schummel-Griechen machen uns<br />

unseren Euro kaputt!»<br />

(Bild, 2.3.2010)<br />

«Deutschland hat zwar auch hohe<br />

Schulden – aber wir können sie auch be-<br />

65


Der Euro-Schwindel<br />

gleichen. Weil wir morgens ziemlich früh<br />

aufstehen und den ganzen Tag arbeiten.»<br />

(Bild, 5.3.2010)<br />

«Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-<br />

Griechen…und die Akropolis gleich mit!»<br />

(Bild, 27.10.2010)<br />

«Schafft diese Privilegien ab und hört<br />

auf zu randalieren, ihr Pleite-Griechen!»<br />

(Bild, 5.10.2011)<br />

«Nehmt den Griechen den Euro weg!»<br />

(Bild, 3.11.2011)<br />

«Die Griechen sind doppelt so reich<br />

wie die Deutschen!»<br />

(Bild, 5.2.2014)<br />

«Nein, keine weiteren Milliarden für<br />

die gierigen Griechen!»<br />

(Bild, 26.2.2015)<br />

«Jetzt greift Griechenland zum letzten<br />

Mittel: Es erpresst EUROpa! Mit einem<br />

Referendum!<br />

(Bild, 27.6.2015)<br />

Die deutschen Zuchtmeister<br />

«In Wahrheit treten die Deutschen<br />

längst wieder ganz ungehemmt als Lehrund<br />

Zuchtmeister in Europa auf. (…) In<br />

der Eurokrise agieren wir mit geradezu<br />

kaiserlicher Selbstgerechtigkeit.»<br />

(Jakob Augstein, spiegel.de, 9.7.2015)<br />

Feindbild Deutschland<br />

«Germany is feasting on the rest of<br />

Europe (Deutschland frisst das restliche<br />

Europa).»<br />

(UK Business Insider, 19.7.2015)<br />

Malen mit Zahlen<br />

«100 Milliarden Einsparungen seit<br />

2010: So stark profitiert der deutsche<br />

Staat von der Eurokrise // "Deutschland<br />

hat finanziell stark von der Griechenlandkrise<br />

profitiert" (…). Wird die Griechenlandkrise<br />

damit für Deutschland sogar zu<br />

einem guten Geschäft? Das IWH schreibt:<br />

"Diese Einsparungen übertreffen die Kosten<br />

der Krise – selbst dann, wenn Griechenland<br />

seine Schulden komplett nicht<br />

bedienen würde. Deutschland hat also<br />

in jedem Fall von der Griechenlandkrise<br />

profitiert."»<br />

(spiegel.de, 10.8.2015)<br />

66<br />

Bild-Weisheit am 24.4.2010.<br />

Foto: Bild München-Titelseite


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Und täglich grüßt das Murmeltier: Die Lügenpresse liebt die Apokalypse<br />

– jedenfalls, wenn sie den Bürger und seine bösen Konsumgewohnheiten<br />

dafür verantwortlich machen kann. Wer mit Kohle heizt, Steaks<br />

futtert und sich nicht gegen Schweinegrippen impfen lässt, vernichtet<br />

die Menschheit.<br />

Wahlkampf-Havarie<br />

«Wir stehen vor einem ökologischen<br />

Hiroschima // Spiegel-Report über die<br />

Wahlkampfthemen Waldsterben und<br />

Säureregen Wissenschaftler fürchten,<br />

dass sich das stille Sterben des deutschen<br />

Waldes – Umweltthema Nummer<br />

eins im Wahlkampf – als Beginn eines<br />

gigantischen Natur-Niedergangs erweisen<br />

wird. Auch die CDU/CSU erklärt den<br />

Kampf gegen den Säureregen nun zur<br />

"wichtigsten Aufgabe der Menschheit".»<br />

(Der Spiegel, 14.2.1983)<br />

Katastrophenalarm im Blätterwald<br />

«Säureregen: Da liegt was in der Luft<br />

// Schwefelhaltige Niederschläge vergiften<br />

Wälder, Atemluft und Nahrung.<br />

In Westdeutschlands Wäldern, warnen<br />

Forstexperten, "tickt eine Zeitbombe": Ein<br />

großflächiges Tannen- und Fichtensterben<br />

ist, wie Fachleute befürchten, erstes Vorzeichen<br />

einer weltweiten "Umweltkatastrophe<br />

von unvorstellbarem Ausmaß".»<br />

(Der Spiegel, 16.11.1981)<br />

Die Klima-Religion<br />

«Deshalb müssen wir Schrecken einjagende<br />

Szenarien ankündigen, vereinfachende,<br />

dramatische Statements machen<br />

und nicht irgendwelche Zweifel, die wir<br />

haben mögen, erwähnen. Um Aufmerksamkeit<br />

zu erregen, brauchen wir dramatische<br />

Statements und keine Zweifel am<br />

Gesagten. Jeder von uns Forschern muss<br />

entscheiden, wie weit er eher ehrlich oder<br />

eher effektiv sein will!»<br />

(Stephen Schneider, Leiter der Arbeitsgruppe II des<br />

Klimarats IPCC, 1989)<br />

67


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

68<br />

Spiegel-Titel im Jahre 1981. Heute schreibt das<br />

Magazin: «Die Jahre gehen dahin, aber der deutsche<br />

Wald will nicht so recht sterben.»<br />

Foto: Der Spiegel<br />

Das Alarmismus-Prinzip<br />

«Solange wir keine Katastrophe ankündigen,<br />

wird keiner zuhören.»<br />

(Sir John Houghton, leitender Herausgeber der<br />

ersten 3 IPCC Reports 1990, 1995 und 2001, Zitat<br />

aus dem Jahr 1994, zitiert nach Michael Limburg:<br />

Klimahysterie - was ist dran? Verlag Thuß und van<br />

Riesen, Jena 2009. Seite 155)<br />

Zurück in die Steinzeit<br />

«Besteht nicht die einzige Hoffnung<br />

für diesen Planeten in dem Zusammenbruch<br />

der industriellen Zivilisation? Liegt<br />

es nicht in unserer Verantwortung, dafür<br />

zu sorgen, dass dieser Zusammenbruch<br />

eintritt?»<br />

(Maurice Strong, Kanadischer Unternehmer, Ölmagnat<br />

und 1. Direktor der United Nations Environment<br />

Programme (UNEP), Juni 1992)<br />

Küssen verboten<br />

«Aids! Jetzt greift die neue Pest jeden<br />

an. (…) Küssen macht Spaß, aber (…)<br />

Aids durch intensiven Schleimhautkontakt<br />

ist möglich.»<br />

(Bild, 29.8.1986)<br />

Moralterror<br />

«(…) es geht jetzt nicht um die Versachlichung<br />

des Themas, wie immer gefordert<br />

wird. Es geht um Emotion: Wut,<br />

Angst und grenzenloser Ekel sind die<br />

einzig adäquate Reaktion auf die Rinderseuche<br />

und ihr gewaltiges Bedrohungspotenzial.»<br />

(Tageszeitung, 25./26.11.2000)<br />

Eismädchen-Rechnung<br />

«Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer<br />

Energien einen durchschnittlichen<br />

Haushalt nur rund ein Euro im Monat<br />

kostet – so viel wie eine Kugel Eis.»<br />

(Bundesumweltminister Jürgen Trittin, 30.7.2004)<br />

Licht aus!<br />

«Die umweltfreundlichste und sicherste<br />

Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht<br />

wird.»<br />

(Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Webseite<br />

des Ministeriums, bmub.bund.de, 5.1.2006)<br />

Klima-Kochkurs<br />

«Umweltschock // Unsere Erde hat Fieber!<br />

(…) Klimaforscher schlagen Alarm:<br />

(…) Die Treibhausgase kochen unsere<br />

Atmosphäre. Die Erderwärmung ist gefährlich<br />

wie eine glühende Herdplatte<br />

(…). Droht uns die schlimmste Klima-<br />

Katastrophe seit der Eiszeit?»<br />

(Bild, 4.11.2006)


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Achtung, Klima-Diktatur!<br />

«Die Erderwärmung bedroht nicht nur<br />

den menschlichen Lebensraum, sie bedroht<br />

auch Freiheit und Demokratie.»<br />

(Lester Brown, Leiter des Earth Policy Instituts in<br />

Washington, Die Zeit, 8.3.2007)<br />

Die vorhergesagte Epidemie ist ausgeblieben: Bis<br />

Februar 2015 starben in Europa weniger als 200<br />

Menschen an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.<br />

Foto: Der Spiegel<br />

Bildungsfern<br />

«Unser Planet stirbt (…), und an allem<br />

ist nur der Mensch Schuld!»<br />

(Bild, 3.2.2007)<br />

Der Klima-Killer<br />

«Klima-Katastrophe // Mensch, willst<br />

du das wirklich alles zerstören? Ein Paradies<br />

wurde uns geschenkt. Eine Müllhalde<br />

haben wir daraus gemacht. Es<br />

ist der Sündenfall der Menschheit. (…)<br />

Eine schockierende Studie schreckte uns<br />

am Wochenende aus unserer Gleichgültigkeit.<br />

Der Klimarat der Vereinten<br />

Nationen meldete: Bis 2100 wird die<br />

Durchschnittstemperatur um 6,4 Grad<br />

ansteigen!»<br />

(bild.de, 4.2.2007)<br />

Heiße Luft<br />

«Der Planet hat Fieber. Wenn Ihr Baby<br />

Fieber hat, gehen sie zum Arzt. Wenn der<br />

Doktor sagt, da müssen Sie eingreifen,<br />

dann sagen Sie nicht: "Naja, ich habe aber<br />

in einem Science-Fiction-Roman gelesen,<br />

dass das kein Problem ist." Wenn die Krippe<br />

brennt, dann spekulieren Sie nicht darauf,<br />

dass Ihr Baby feuerfest ist, Sie handeln.»<br />

(US-Präsidentschaftskandidat Al Gore, Aussage vor<br />

dem US-Kongress, CBS Evening News, 21.3.2007)<br />

Anfangsverdacht<br />

«Sie müssen wissen, dass der Gründungsauftrag<br />

für den regierungsübergreifenden<br />

Klimarat lautet: Zu beweisen,<br />

dass es der Mensch ist, der für die Klimaerwärmung<br />

verantwortlich ist.»<br />

(Wirtschaftsjournalist Nigel Calder, ehemaliger Herausgeber<br />

von New Science, ARD-Report München,<br />

21.5.2007)<br />

Klima-Krimi<br />

«Die Beweisaufnahme im Indizienprozess<br />

ist abgeschlossen. Der Täter ist<br />

überführt – der Mensch verändert das<br />

globale Klima. Jetzt können wir noch das<br />

Strafmaß – das Ausmaß an Schäden beeinflussen.»<br />

(Der Klimaforscher und -berater der Bundesregierung,<br />

Hans Joachim Schellnhuber, Webseite des<br />

Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler, bdwi.de, 15.8.2007)<br />

69


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Nach Meldungen über Ebola-Fälle in Westafrika<br />

Anfang 2014 prognostizierten Politiker und Wissenschaftler<br />

eine weltweite Epidemie. Am Ende des<br />

Jahres verschwand die Krankheit jedoch plötzlich<br />

von der Bildfläche. Foto: Newsweek vom 22.5.1995<br />

klimaschädlicher als ein autofahrender<br />

Vegetarier.»<br />

(Tobias-Jan Hagenbäumer, Kampagnenleiter bei<br />

PETA Deutschland e.V., Januar 2009)<br />

70<br />

Pseudowissenschaft<br />

«(…) der IPCC ist nun wirklich keine<br />

Expertenseilschaft, die kritische Stimmen<br />

unterdrückt. (…) Diejenigen, die sagen:<br />

Wir werden ausgeschlossen, werden<br />

keinesfalls aus politischem Kalkül ausgegrenzt<br />

– wie immer wieder unterstellt<br />

wird –, sondern weil sie sich für dieses<br />

wissenschaftliche Projekt nicht qualifiziert<br />

haben. Punkt.»<br />

(Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber über<br />

das Intergovernmental Panel on Climate Change,<br />

IPCC, zeit.de, 11.11.2007)<br />

Schönwetter-Justiz<br />

«UN: Den Klimawandel zu leugnen ist<br />

kriminell.»<br />

(Der Exekutivsekretär der Vereinten Nationen, Yvo<br />

de Boer, auf der Konferenz des Weltklimarats IPCC<br />

in Valencia, faz.de, 14.11.2007)<br />

Veggie-Terror<br />

«Fleisch isst unser Klima. Ein fahrradfahrender<br />

Fleischesser ist weitaus<br />

Pandemie-Hysterie<br />

«Fallzahlen explodieren: "Die Pandemie<br />

ist angekommen". (…) Die Experten<br />

seien sich einig, dass es zum Winter hin<br />

mehr Fälle geben werde (…).»<br />

(focus.de verkündet Schweinegrippe-Pandemie,<br />

28.7.2009)<br />

Giftiges Versprechen<br />

«Atommüllbeseitigung ist technisch<br />

gelöst.»<br />

(Hans Matthöfer, SPD, Frankfurter Rundschau,<br />

21.9.2009)<br />

Der Klima-Priester<br />

«Die Auswirkungen des Klimawandels<br />

zu verringern, indem wir die Emissionen<br />

senken, würde unzählbare Vorteile bringen,<br />

inklusive ökonomischem Wachstum<br />

und neuen Arbeitsplätzen. (…) Wenn wir<br />

nicht rechtzeitig handeln, werden wir alle<br />

Führer und Bürger gescheiterter Staaten<br />

sein, weil wir unsere heilige Pflicht, diesen<br />

Planeten zu beschützen (…) nicht<br />

erfüllt haben. Die Wissenschaft lässt uns<br />

keinen Raum für Untätigkeit mehr.»<br />

(Rajendra K. Pachauri, Ingenieur und langjähriger<br />

Leiter des Intergovernmental Panel on Climate<br />

Change, IPCC, Rede vor der UN-Vollversammlung,<br />

22.9.2009)


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Pandemie-Orakel<br />

«Da sind sich die Experten einig: Man<br />

muss leider davon ausgehen, dass eine<br />

Influenza-Pandemie nicht eine Frage des<br />

"ob" ist, sondern eine Frage des "wann".<br />

Das "wann" kann aber letztendlich niemand<br />

vorhersagen.»<br />

(Walter Haas, Leiter des Robert-Koch-Instituts in<br />

Berlin, sueddeutsche.de, 17.5.2010)<br />

Eiertanz<br />

«Dioxin-Skandal: Verbraucherschützer<br />

raten zum Eierverzicht // Der neue Dioxin-<br />

Skandal verunsichert viele Verbraucher:<br />

Welche Eier, welches Fleisch kann man<br />

überhaupt noch essen?»<br />

(spiegel.de, 4.1.2011)<br />

Teufelszeug<br />

«Kohle – nein danke! (…) Wer den Teufel<br />

Atomkraft mit dem Beelzebub Kohleverstromung<br />

austreiben will, beweist, dass<br />

es ihm nicht um nachhaltige, saubere und<br />

sichere Energieerzeugung geht (…).»<br />

(Junge Welt, 2.4.2011)<br />

Profitable Panik<br />

«Was hier in Flammen aufgeht, war mal<br />

130 Millionen Euro wert. Seit Dienstagmorgen<br />

verbrennen im Müllheizkraftwerk<br />

Rothensee in Magdeburg 196 Paletten mit<br />

16 Millionen Portionen Schweinegrippe-<br />

Impfstoff. Jetzt ist die Aufregung um die<br />

Schweinegrippe von 2009 ein Fall für die<br />

Müllverbrennungsanlage!»<br />

(Bild, 29.11.2011)<br />

Schwein gehabt<br />

«Die Schweinegrippe ist zurück! In den<br />

USA haben sich zwölf Menschen mit einem<br />

neuen Typ des Virus infiziert. Droht<br />

eine neue Pandemie? (…) Müssen wir<br />

jetzt Angst vor einer neuen weltweiten<br />

Schweinegrippe-Welle haben?»<br />

(Bild, 12.1.2012)<br />

Atemverbot<br />

«Wenn der globale CO 2<br />

-Ausstoß bis<br />

2020 sein Maximum erreicht, danach<br />

bis um das Jahr 2070 auf null sinkt und<br />

anschließend der Atmosphäre jährlich<br />

noch drei bis vier Milliarden Tonnen CO₂<br />

entzogen werden, ist das Zwei-Grad-Ziel<br />

zu schaffen. Technisch und ökonomisch<br />

spricht im Prinzip nichts dagegen.»<br />

(Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber,<br />

zeit.de, 22.11.2012)<br />

Die grüne Lüge<br />

«407 Gigawattstunden Strom lösen<br />

sich in Luft auf // Die deutschen Windparkbetreiber<br />

konnten vergangenes Jahr<br />

einen Rekordwert an Strom nicht einspeisen<br />

– wegen fehlender Netze. Die Kosten<br />

dafür muss erneut der Verbraucher tragen.»<br />

(welt.de, 28.11.2012)<br />

Die Klima-Kapos<br />

«Radikales Professoren-Plädoyer: "Todesstrafe<br />

für Leugner des Klimawandels"//<br />

(…) "Ich möchte behaupten, dass<br />

es prinzipiell in Ordnung ist, jemanden<br />

umzubringen, um eine Million andere<br />

Menschen zu retten." Also folgert er: "Die<br />

Todesstrafe ist angemessen für einflussreiche<br />

Leugner der Erderwärmung."»<br />

(spiegel.de, 4.1.2013)<br />

71


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

Appetitverderber<br />

«Rinderwahn: Das müssen Sie über<br />

BSE wissen // Kann man in Deutschland<br />

getrost Rindersteak und Hamburger essen?<br />

Ein Restrisiko wird es immer geben.»<br />

(spiegel.de, 22.1.2013)<br />

Die Klimareligion<br />

«Wir sind schuldig! // Es ist die zweite<br />

"Jahrhundertflut" in gut zehn Jahren. Ob<br />

dieses eine Hochwasser auf die von Menschen<br />

gemachte Erderwärmung zurückgeht,<br />

wird sich nicht beweisen lassen.<br />

Die Frage ist: Welchen Beweis brauchen<br />

die Klimawandelleugner, bevor ihnen die<br />

Augen aufgehen?»<br />

(Jakob Augstein über das Hochwasser in<br />

Magdeburg, spiegel.de, 10.6.2013)<br />

Erneuerbare Lügen<br />

«Die Windräder drehen sich, doch sie<br />

liefern keinen Strom – im Gegenteil. Mit<br />

22.000 Liter Diesel im Monat müssen<br />

Generatoren gefüttert werden, um die 30<br />

Windmühlen des Windparks Riffgat vor<br />

Borkum sporadisch zu bewegen, damit sie<br />

nicht zu korrodieren beginnen oder überhitzen.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.8.2013)<br />

Der Klimaschwindel<br />

«Die globale Erderwärmung stagniert.<br />

Für manche Klimaforscher wird das langsam<br />

zum Problem.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 1.9.2013)<br />

Ex cathedra<br />

«Es gibt keinen vernünftigen Zweifel,<br />

dass die Erderwärmung vom Menschen<br />

verursacht ist.»<br />

(Bundesumweltminster Peter Altmaier, CDU,<br />

September 2013)<br />

72<br />

Bisher ist er aber noch ganz lebendig.<br />

Foto: Bild-Titelseite<br />

Virus-Wanderung<br />

«Ebola-Angst (…) So kann das Killer-<br />

Virus nach Europa kommen. Gebannt<br />

schauen die Menschen derzeit auf Westafrika.<br />

Breitet sich das Killer-Virus Ebola<br />

immer weiter aus? Wird es eine weltweite<br />

Gefahr? Ein Verdachtsfall in Kanada<br />

war negativ. Doch die Angst bleibt. »<br />

(Bild, 25.3.2014)<br />

Klima-Gaga<br />

«Klimawandel paradox: Die Erde hat<br />

sich erwärmt, doch im Meer vor der Antarktis<br />

breitet sich immer mehr Eis aus.<br />

(…) Noch nie seit Beginn der Messungen<br />

Ende der siebziger Jahre schwamm


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

zu dieser Jahreszeit so viel Eis vor dem<br />

Südkontinent.»<br />

(spiegel.de, 30.4.2014)<br />

Medien-Virus<br />

«Weltweiter Seuchen-Alarm! Ist Ebola<br />

die schlimmste Epidemie aller Zeiten? (…)<br />

Für die Ebola-Epidemie in Westafrika hat<br />

die Weltgesundheitsorganisation WHO<br />

einen weltweiten Gesundheitsnotstand<br />

ausgerufen. Damit warnt die Organisation<br />

zum dritten Mal in ihrer Geschichte vor<br />

einer globalen Pandemie.»<br />

(focus.de, 8.8.2014)<br />

Brüssels Regulierungswut<br />

«Ab Montag dürfen neue Staubsauger<br />

nur noch 1. 600 Watt Leistung haben. Die<br />

EU setzt aufs Verbot (…). Ab September<br />

2017 liegt die Grenze dann bei 900 Watt.<br />

(…) der Verbraucher müsse sich dann auf<br />

"Kompromisse" bei der Reinigungsleistung<br />

einstellen.»<br />

(spiegel.de, 1.9.2014)<br />

Alles Klima<br />

«Klimaschutz wird immer in die Umwelt-Box<br />

gesteckt. Aber Klimaschutz ist<br />

Gesundheitspolitik, ist Wirtschaftspolitik,<br />

ist Sozialpolitik, Außenpolitik. Klimaschutz<br />

ist der Kampf gegen den internationalen<br />

Terror.»<br />

(John Kerry, US-Außenminister, September 2014)<br />

Was wäre, wenn…<br />

«Was, wenn Ebola nach Deutschland<br />

kommt? Könnten schon bald deutlich mehr<br />

Ebola-Fälle in Deutschland gemeldet werden<br />

als bisher? Retter befürchten, dass sie<br />

im Ernstfall nicht ausreichend vorbereitet<br />

sind. (…) Nicht umsonst nennt die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) Ebola den<br />

weltweit "schlimmsten aktuellen Gesundheitsnotstand<br />

der Neuzeit".»<br />

(Bild, 10.11.2014)<br />

Keine Entwarnung, nie<br />

«BSE: Überwundene Epidemie oder<br />

schlummernder Vulkan? Zehntausende<br />

Kühe waren schon an BSE erkrankt, als<br />

die britische Regierung eine Hiobsbotschaft<br />

verkündete: Der Rinderwahn sei<br />

offenbar auf Menschen übertragbar. Das<br />

damals vielfach befürchtete Massensterben<br />

blieb aus, doch noch gilt: Die Ruhe<br />

kann trügerisch sein.»<br />

(focus.de, 3.12.2014)<br />

Batman-Theorie<br />

«Deutsche Wissenschaftler sicher:<br />

Fledermäuse haben Ebola übertragen.<br />

Das Rätsel um den bisher schwersten<br />

Ausbruch der Ebola-Seuche (mehr als<br />

7.500 Tote) ist offenbar gelöst.»<br />

(Bild, 31.12.2014)<br />

Laut gedacht<br />

«Enteignung für Klimaschutz letzter<br />

Ausweg? Um die Erderwärmung noch zu<br />

stoppen, müssten 90 Prozent der Öl-, Kohle-<br />

und Gasreserven im Boden bleiben,<br />

sagen Umwelt-Experten.»<br />

(abendblatt.de, 20.2.2015)<br />

Hitze-Attacke<br />

«Klimawandel: Ab 2036 bis zu 3.000<br />

Hitzetote jährlich // Weitere Erwärmung<br />

könnte dramatische Auswirkungen für Österreich<br />

haben.»<br />

(kurier.at, 17.3.2015)<br />

73


Klima-Wahn und Öko-Hysterie<br />

einem Interview mit der amerikanischen<br />

Newseite Vox.com. (…) Gates düstere<br />

Prognose beutet, dass noch in den nächsten<br />

30 Jahren eine weltweite Epidemie<br />

viele Millionen Menschenleben kosten<br />

könnte.»<br />

(Bild, 28.5.2015)<br />

Der kranke Planet<br />

«Klimawandel ist eine schwere Krankheit,<br />

ein medizinischer Notfall. Deshalb<br />

müssen wir dagegen einen Notfall-Plan<br />

entwickeln.»<br />

(Hugh Montgomery, Direktor des University College<br />

London, UCL, Institute for Human Health, Der<br />

Standard Online, 26.6.2015)<br />

Wehe dem, der ein solches Cover zur Asyl-Flut<br />

druckt. Foto: Der Spiegel<br />

Angst hat Recht<br />

«Wer sich angesichts des Klimawandels<br />

entspannt zurücklehnt, hat oft nicht<br />

alle Daten im Schrank. Wer sich dagegen<br />

nur ansatzweise in die Materie versenkt,<br />

dem tritt schnell der Schweiß auf die<br />

Stirn. Die halbwegs realistischen Szenarien<br />

gehen davon aus, dass uns selbst<br />

im günstigsten Fall immer mehr Überschwemmungen<br />

und Dürren, Missernten<br />

und Stürme, Flüchtlingsströme und Hitzewellen<br />

bevorstehen.»<br />

(taz.de, 30.3.2015)<br />

Das böse Auto<br />

«Um eine Vermeidung des motorisierten<br />

Individualverkehrs mit teils überdimensionierten<br />

Privatfahrzeugen werden<br />

wir klimapolitisch nicht herumkommen.»<br />

(Professor Andreas Knie, Sozialwissenschaftler und<br />

Unternehmer aus Berlin, klimaretter.info, 11.7.2015)<br />

74<br />

Bills Phantasien<br />

«Für Bill Gates sind Seuchen die größte<br />

Gefahr für die Menschheit! "Ich schätze<br />

die Wahrscheinlichkeit eines Seuchen-<br />

Ausbruchs mit mehr als 10 Millionen<br />

Toten noch zu meinen Lebenszeiten höher<br />

als 50 Prozent ein", sagte Bill Gates in


Fack ju, Gender!<br />

Fack ju, Gender!<br />

Männlein und Weiblein – das ist doch Conchita-Wurst-egal! Heute gibt<br />

es Dutzende von Geschlechtern, und jeder darf sich beliebig eines heraussuchen<br />

– und es auch wieder wechseln. Natürlich müssen das auch<br />

die Kleinsten schon in der Schule lernen.<br />

Jugendschützer<br />

«Denn für Jugendliche sind Pornos<br />

zum Teil ja Aufklärungsfilme: Hier sehen<br />

sie, wie Fesselungsspiele gehen, oder<br />

was Analverkehr ist. All jene Fragen, vor<br />

denen sich der Sexualkundeunterricht<br />

drückt, werden beantwortet.»<br />

(Karla Etschenberg, seit 1979 im Vorstand der<br />

Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz<br />

Nordrhein-Westfalen, langjährige Vorsitzende der<br />

Deutschen Gesellschaft für Geschlechtserziehung<br />

und Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für<br />

Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, tagesanzeiger.ch,<br />

17.3.2010)<br />

Sexuelle Belustigung<br />

«Jede Form von Schmusen, Kuscheln,<br />

Streicheln oder Liebe-Machen hat den<br />

positiven Effekt, dass Kinder einen spontanen<br />

Umgang mit ihrer Lust lernen.»<br />

(Auszug aus dem Wahlprogramm der Grünen von 1982)<br />

Hosenstall-Leugner<br />

«Männer und Frauen gibt es nicht!»<br />

(Judith Butler, Amerikanische Post-Feministin,<br />

Gender-Trouble – Subversion of Identity, 1990)<br />

Pro Familia? Pro Vagina!<br />

«Es ist ein sonniger Dienstag, und das<br />

Freiburger Pro Familia-Team ist auf dem<br />

Weg zum Droste-Hülshoff-Gymnasium, zu<br />

einem Termin mit der 7b. Auf ihrem Einsatzwagen<br />

steht "Sicher im Verkehr", im<br />

Gepäck haben sie die "Samtscheide", das<br />

kuscheltierartige Modell einer Vagina.<br />

(…) Als der Sozialarbeiter eine "Anfangsübung"<br />

ankündigt, bricht die gesamte<br />

Klasse in Lachen aus.»<br />

(spiegel.de, 11.9.2011)<br />

75


Fack ju, Gender!<br />

Sie ist die Trägerin einer frauenfeindlichen<br />

Restauration.»<br />

(Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen, über die damalige<br />

Familienministerin Kristina Schröder, CDU,<br />

die sich gegen feministische Beißreflexe aussprach,<br />

handelsblatt.de, 22.4.2012)<br />

76<br />

Roderick Leverne Cox war 2014 der erste Transsexuelle<br />

auf dem Titel des Time-Magazins. Foto: Time<br />

Männer sind Schweine<br />

«Nun steht also das "Unwort des<br />

Jahres 2011” fest: "Döner-Morde". (…)<br />

Emma schließt sich der Begründung an,<br />

hätte aber auch noch zwei weitere Vorschläge<br />

gehabt: "einvernehmlicher Sex"<br />

und "Unschuldsvermutung".»<br />

(Alice Schwarzers Magazin emma.de, 18.1.2012)<br />

Spiegelverkehrt<br />

«Kristina Schröder gibt der Ideologie<br />

der Ungleichheit ein modernes, junges<br />

Gesicht.»<br />

(Jakob Augstein über die angeblich reaktionären<br />

Ansichten der damaligen Familienministerin Kristina<br />

Schröder, CDU, spiegel.de, 16.4.2012)<br />

Rothkelchen<br />

«Kristina Schröder ist nichts anderes<br />

als eine reaktionäre Kulturkämpferin. (…)<br />

Kein Aprilscherz<br />

«Den Autofahrer gibt es nicht mehr. Er<br />

wird am 1. April aus der Straßenverkehrsordnung<br />

verschwinden, genauso wie der<br />

Radfahrer und der Fußgänger. Ersetzt<br />

werden die Worte durch geschlechtsneutrale<br />

Formulierungen. (…) Die neue StVO<br />

kennt ab Montag daher den ein Auto Fahrenden,<br />

den ein Motorrad Fahrenden, den<br />

zu Fuß Gehenden und so weiter.»<br />

(Badische Zeitung, 28.3.2013)<br />

Wer kann, der kann<br />

«Im schwedischen Parlament wird<br />

derzeit der Toilettengang für Männer diskutiert.<br />

Das Konzil überlegt nämlich, das<br />

Stehpinkeln zu einer illegalen Handlung<br />

zu erklären. Der linke Politiker Viggo Hansen<br />

begründet den Vorschlag damit, dass<br />

Frauen auch nicht im stehen urinieren<br />

würden.»<br />

(shortnews.de, 2.5.2013)<br />

Günthers Gender-Agenda<br />

«Auslaufmodell Hausfrau – wie funktioniert<br />

Familie heute?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch, 2.6.2013)<br />

Liebe Vollpfostin<br />

«Lieber Herr Professorin: Weibliche<br />

Bezeichnungen sollen an der Uni Leipzig<br />

künftig auch für Männer gelten.»<br />

(Deutsche Welle, 7.6.2013)


Fack ju, Gender!<br />

Kindesmissbrauch<br />

«Kichernde Kinder, nervöse Lehrer –<br />

das ist das Bild, das man sich von einer<br />

Schulklasse im Sexualkunde-Unterreicht<br />

macht. In einem Gymnasium in Borken im<br />

Münsterland kam es ganz anders: Acht<br />

Schüler fielen nach und nach um, nachdem<br />

sie Zeichnungen von Sexualorganen<br />

ausmalten. "Eigentlich ist nichts passiert",<br />

sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.<br />

Alle Kinder seien unverletzt, nach Informationen<br />

der Ruhr-Nachrichten mussten<br />

sechs von ihnen allerdings zur ambulanten<br />

Behandlung ins Krankenhaus.»<br />

(focus.de, 27.6.2013)<br />

Dreier-Experiment<br />

«Großbritannien könnte das erste Land<br />

weltweit sein, in dem Babies nach einem<br />

Plan der Regierung mit der DNA von drei<br />

Personen kreiert werden. Diesen Plan gab<br />

der Nationale Gesundheitsdienst für kommendes<br />

Jahr bekannt.»<br />

(The Telegraph, 28.6.2013)<br />

Potsdämlich<br />

«Rektorin, Dozentin, Wissenschaftlerin<br />

– da, wo früher in der Geschäftsordnung<br />

des Senats der Universität Potsdam<br />

noch die männliche und die weibliche Bezeichnung<br />

stand, soll künftig nur noch die<br />

feminine Variante zu lesen sein. Einstimmig<br />

hat sich der Senat (…) für die neue<br />

Form entschieden (…).»<br />

(Märkische Allgemeine, 4.7.2013)<br />

Staatsinteressen<br />

«"Hattest du schon Analverkehr?" Diese<br />

und noch viel härtere intime Fragen sollen<br />

Berliner Schüler im Alter von 12 bis 14 Jahren<br />

für eine Sex-Studie beantworten! Den<br />

Auftrag gab die Behörde von Bundesfamilienministerin<br />

Kristina Schröder (CDU).»<br />

(berliner-kurier.de, 17.7.2013)<br />

Gender-Fake<br />

«Mann in Berlin bringt Kind zur Welt.»<br />

(focus.de über die angebliche Schwangerschaft<br />

eines Mannes aus Berlin. Der vermeintliche Mann<br />

war allerdings in Wirklichkeit eine transsexuelle<br />

Frau, die im falschen Körper geboren sei, 9.9.2013)<br />

Feindbild Mutter<br />

«Frau Ministerin, geht‘s jetzt endlich<br />

heim an den Herd?»<br />

(Erste Frage an Bundesfamilienministerin Kristina<br />

Schröder, im Interview mit Der Spiegel, 7.10.2013)<br />

Schöne neue Gender-Welt<br />

«Eure Kinder, Enkel, in korrekten heterosexuellen<br />

Beziehungen erzeugt, werden<br />

irgendwann sitzen, friedlich nebeneinander.<br />

Unter künstlichen Himmeln, in<br />

künstlichem Klima, das perfekt ist, immer<br />

warm, das Meer künstlich, die Seen, die<br />

Berge (…). Sie sitzen auf einem künstlichen<br />

Rasen, Vögel-Avatare, und sehen<br />

sich im Lesegerät Dinge von früher an.<br />

Aus der Zeit der Großeltern. Sie werden<br />

sich wundern über ihre Vorfahren, so wie<br />

wir uns heute über Sklaverei wundern,<br />

über Hexenverbrennung und die Steinzeit.<br />

Sie werden sich wundern in einer Welt, in<br />

der alle gleich sind, es keinen Rassismus<br />

mehr gibt, keinen Sexismus, in der Frauen<br />

und Männer und Menschen des dritten<br />

Geschlechts lieben, wen sie wollen, sich<br />

nicht bekämpfen.»<br />

(Die Publizistin Sibylle Berg an die Teilnehmer der<br />

<strong>COMPACT</strong>-Familienkonferenz, spiegel.de, 30.11.2013)<br />

77


Fack ju, Gender!<br />

Trans-GroKo<br />

«Mit Pofalla zur Regenbogenfamilie //<br />

Die Pläne der neuen Regierung für die vier<br />

kommenden Jahre (…). Trotzdem steht<br />

der Kampf gegen die Transphobie jetzt<br />

auf Seite 105 des Koalitionsvertrages im<br />

Abschnitt "sexuelle Identitäten respektieren",<br />

gleich neben dem Bekenntnis zur<br />

"Regenbogenfamilie" und dem Versprechen,<br />

die "Willkommens- und Anerkennungskultur"<br />

in Deutschland zu stärken.»<br />

(spiegel.de, 5.12.2013)<br />

Lesben für Leipzig<br />

«Aus für Leipziger Tatort-Duo (…) Wie<br />

wäre es, lieber MDR, wenn ihr mal zwei<br />

Frauen in einer ländlichen Kleinstadt in<br />

die Spur schickt, die lesbisch sind?»<br />

(Leipziger Volkszeitung, 23.1.2014)<br />

Ein bisschen Scharia<br />

«Das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg<br />

ist berühmt für originelle<br />

Ideen. Die neueste: Sie möchten<br />

sexistische Werbung verbieten. Ein entsprechender<br />

Antrag von Grünen, Piraten,<br />

Linkspartei und SPD liegt vor, angesichts<br />

der Mehrheitsverhältnisse gibt es wenig<br />

Zweifel an seiner Verabschiedung. Das<br />

Bezirksamt soll Werbeplakate verhindern,<br />

auf denen die Gleichwertigkeit der Geschlechter<br />

infrage gestellt wird, männliches<br />

Dominanzgebaren, zum Beispiel im<br />

Baumarkt oder beim Kauf eines BMW,<br />

nicht kritisch dargestellt wird, auf denen<br />

Körper "unangemessen dargestellt" sind<br />

und – obwohl das nicht direkt etwas mit<br />

Sexismus zu tun hat – Ausbeutung aller<br />

Art nicht kritisch reflektiert wird.»<br />

(Tagesspiegel, 2.2.2014)<br />

Schöne Neue Gender-Welt<br />

«Facebook hat (…) am 13. Februar die<br />

Einstellungen in seiner englischsprachigen<br />

Fassung dahingehend geändert, dass<br />

Nutzer nicht mehr nur zwischen männlich<br />

und weiblich wählen können, sondern<br />

zwischen 58 Geschlechtsbezeichnungen,<br />

von denen sich einige erst aus der Kombination<br />

mehrerer möglicher Geschlechter<br />

ergeben. Obendrein können die Benutzer<br />

entscheiden, ob sie als him, her oder them<br />

angesprochen werden möchten.»<br />

(welt.de, 14.2.2014)<br />

La belle France<br />

«In ausgewählten Schulen wird ein<br />

neues ABCD der Freiheit gelehrt. (…) Bei<br />

den Rollenspielen der Gender-Experimente<br />

müssten die Knaben Röcke tragen, mit Pornofilmen<br />

würde das Masturbieren geübt.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung über französische<br />

Schulpolitik, 4.7.2014)<br />

78<br />

Dieses Plakat zur Bundestagswahl 2013 ist eigentlich<br />

ein Verstoß gegen die eigenen Forderungen.<br />

Immerhin lehnt die Piratenpartei nach eigenen Angaben<br />

«die Erfassung des Merkmals "Geschlecht"<br />

durch staatliche Behörden ab». Foto: Piratenpartei


Fack ju, Gender!<br />

Feministinnentraum<br />

«Ich habe mir Eizellen einfrieren lassen.<br />

(…) Inzwischen ist es für Frauen<br />

sogar denkbar, ihren Kinderwunsch ganz<br />

ohne Mann zu realisieren.»<br />

(Nicola Abé, Der Spiegel, 14.7.2014)<br />

Safer Sex<br />

«Ein neues Gesetz im US-Staat Kalifornien<br />

soll sexuelle Übergriffe auf Universitäts-Campussen<br />

verhindern. Studenten<br />

müssen eine Zustimmung ihres Sexpartners<br />

einholen, ehe sie Geschlechtsverkehr<br />

haben.» (welt.de, 29.9.2014)<br />

Gender-Pornographie<br />

«Lederpeitsche und Fetische wie<br />

Windeln, Lack und Latex wollen sie als<br />

Lehrgegenstände in die Bildungspläne integrieren.<br />

Themen wie Spermaschlucken,<br />

Dirty Talking, Oral und Analverkehr und<br />

sonstige Sexualpraktiken inklusive Gruppensex-Konstellationen,<br />

Lieblingsstellung<br />

oder die wichtige Frage Wie betreibt man<br />

einen Puff sollen in den Klassenzimmern<br />

diskutiert werden.»<br />

(Bernd Saur, Vorsitzender des des Philologenverbandes<br />

Baden-Württemberg, über neue Sexuallehrpläne,<br />

Focus, 27.10.2014)<br />

Gender-Abzug<br />

«Wenn Studenten in ihren schriftlichen<br />

Arbeiten nicht geschlechtergerecht<br />

formulieren, also etwa kein Binnen-I verwenden,<br />

kann das eine schlechtere Note<br />

bedeuten. An der Fachhochschule (FH)<br />

des Berufsförderungsinstitutes (BFI) in<br />

Wien droht der Abzug von bis zu zehn von<br />

100 Punkten (…).»<br />

(oberkaerntenonline.at, 31.10.2014)<br />

Hampelmännchen<br />

«Dortmunder Ampeln sollen weiblich<br />

werden: SPD und Grüne wollen in der<br />

westlichen Innenstadt die Ampelmännchen<br />

durch Ampelfrauen ersetzen. In ein<br />

paar anderen Städten gibt's das zwar<br />

schon – aber in Dortmund soll es eine<br />

Frauenquote von 50 Prozent geben.»<br />

(derwesten.de, 7.11.2014)<br />

Das Gender-Weltbild<br />

«Weiße, heterosexuelle Männer aus<br />

der Mittelschicht haben über Jahrhunderte<br />

eine Welt geschaffen, in der sie alles<br />

unterdrückten, was nicht weiß, männlich<br />

und heterosexuell war. Und mit dieser unterdrückerischen<br />

Ideologie beherrschen<br />

sie noch immer im Großen und Ganzen die<br />

Welt.» So erklärt der Autor eine Erkenntnis<br />

der Genderstudies. Stimmt irgendwie.<br />

Wer dominiert denn sonst die Gesellschaft?<br />

Pinke Einhörner?»<br />

(taz.de, 23.11.2014)<br />

DDR 2.0<br />

«Rund 1.000 Schüler in Lübeck gingen<br />

bei einer Demonstration für Freiheit, Toleranz<br />

und Weltoffenheit auf die Straße –<br />

doch möglicherweise nicht freiwillig: Einige<br />

Schüler beschwerten sich im Internet,<br />

zu der Veranstaltung gezwungen worden<br />

zu sein. Nun befasst sich das Schulamt<br />

mit dem Fall.»<br />

(focus.de, 27.1.2015)<br />

Schwul und arrogant<br />

«In all den lesbischen und schwulen<br />

Beziehungen, die Kinder adoptiert haben,<br />

wachsen die Kinder fantastisch auf,<br />

(…) schwule und lesbische Paare sind<br />

79


Fack ju, Gender!<br />

80<br />

meistens etwas gebildeter, ich muss es<br />

wirklich sagen.»<br />

(Modeschöpfer Wolfgang Joop, t-online.de, 18.3.2015)<br />

Quotendenke<br />

«Gibt es ein Denkverbot bei Männergewalt?<br />

(…). Amokläufe werden nahezu<br />

ausschließlich von Männern begangen.<br />

(…) Die Lufthansa sollte sich nicht nur für<br />

ihren Aufsichtsrat, sondern auch für ihre<br />

Cockpits eine Frauenquote verordnen.»<br />

(emma.de über die Germanwings-Katastrophe,<br />

27.3.2015)<br />

Alles Wurst<br />

«Sexuelle Vielfalt: Mann, Frau, egal?<br />

// Sind die Geschlechterrollen weniger<br />

festgelegt, als wir gemeinhin glauben?<br />

Sandra Maischberger begrüßt unter anderem<br />

die Sängerin Conchita Wurst und<br />

die Publizistin Alice Schwarzer.»<br />

(ARD-Talkshow Menschen bei Maischberger,<br />

14.4.2015)<br />

Traditionsverbot<br />

«Eigentlich sollte es der große Spaß-<br />

Wettkampf beim Campus-Fest der Universität<br />

Passau werden. Das traditionelle<br />

Fensterln, bei dem ein junger Mann in<br />

Tracht Hindernisse überqueren muss, um<br />

zu seiner Angebeteten zu gelangen, wurde<br />

nun jedoch auf einen unbekannten Termin<br />

verschoben. Der Grund: Die Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Universität<br />

Passau, Dr. Claudia Krell, habe laut dem<br />

Veranstalter Niko Schilling bemängelt,<br />

die Veranstaltung verstoße gegen "das<br />

Gleichstellungskonzept" der Universität –<br />

und degradiere Frauen zum Objekt.»<br />

(pnp.de, 18.5.2015)<br />

Gaga-Grammatik<br />

«Jeder Mensch soll die Freiheit haben,<br />

sich in jedem Geschlecht, jeden<br />

Geschlechtern oder auch in keinem Geschlecht<br />

zu definieren.»<br />

(Schweizer Jungsozialisten, blickamabend.ch,<br />

7.6.2015)<br />

Gender-Diktatur<br />

«Es war im März, als ARD-Moderator<br />

Frank Plasberg in seiner ARD-Sendung<br />

Hart aber fair (…) über das Thema<br />

Gleichberechtigung diskutierte. Jetzt<br />

hat die ARD die Sendung von damals<br />

aus der Mediathek geschmissen. Der<br />

WDR-Rundfunkrat soll empfohlen haben,<br />

die Aufzeichnung zu löschen, nachdem<br />

sich Frauenverbände über Sexismus beschwert<br />

hatten.»<br />

(huffingtonpost.de, 22.8.2015)<br />

Kritiker = Kriminelle<br />

«Kleine, aber stimmgewaltige Kreise<br />

greifen die Genderforschung seit einiger<br />

Zeit heftig an und fordern ihre Abschaffung.<br />

Sie sei unwissenschaftlich, pervers,<br />

aus ihr spreche Männerhass oder gleich<br />

Wahnsinn ("Gender-Gaga"). Die Kritiker<br />

sind politisch zumeist im neoliberalen,<br />

rechtskonservativen und rechtsextremen<br />

Spektrum zu Hause. Sie befinden sich in<br />

fundamentalistischen kirchlichen Gruppen,<br />

unter «Männerrechtlern», in der AfD<br />

oder bei Pegida, aber durchaus auch in<br />

der «bürgerlichen» Presse. Einige schrecken<br />

vor Hass und Drohungen bis zu Mord<br />

und Vergewaltigung nicht zurück.»<br />

(tagesspiegel.de, 1.9.2015)


Heil Amerika!<br />

Heil Amerika!<br />

Das gelobte Land liegt jenseits des Großen Teiches. Ohne die Hilfe des<br />

großen Bruders würden wir in Deutschland noch immer auf Bäumen<br />

leben. Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP sichert Wohlstand<br />

und Arbeitsplätze.<br />

Götterspeise<br />

«Dear Mr. President, Ihre Vereidigung<br />

war wie die Salbung eines Königs (falsch,<br />

König wäre zu wenig). Es war die Salbung<br />

eines Halbgottes, weil die Probleme der<br />

Welt mit menschlicher Kraft nicht mehr<br />

zu bewältigen sind. Wir dürsten nach<br />

Göttern, nach Helden und nach Märchen,<br />

nach Drachenbesiegern. All’ dies soll Obama<br />

sein. (…) Er will, dass wir Menschen<br />

überleben. Und so macht er sich auf den<br />

Weg, ein Mensch zu sein.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 21.1.2009)<br />

…Erlösung durch Drohnen. Foto: Der Spiegel<br />

Freudentanz auf Ruinen<br />

«Kuwait ist frei, Danke Amerika!»<br />

(Die Zeit kommentiert die «erfolgreiche» Kriegsführung<br />

der USA im ersten Irakkrieg gegen Saddam<br />

Hussein, 7.8.1992)<br />

Geiselnahme<br />

«Heute sind wir alle Amerikaner.»<br />

(Peter Struck, SPD, 11.9.2001)<br />

Prähistorisch<br />

«Da Daten anders als Autos oder<br />

Handys keine Sachen sind, kann man sie<br />

nicht stehlen. Und wo es keine gestohlene<br />

Ware gibt, da gibt es auch keine<br />

Hehlerei.»<br />

(Beate Merk, CSU, heise.de, 13.2.2010)<br />

Fraglos verunsichert<br />

«Irgendwelche Hacker mögen immer<br />

irgendetwas hacken können, ähh, aber,<br />

ähm, die Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

des neuen Personalausweises steht nicht<br />

in Frage.»<br />

(Thomas de Maizière, ARD-Tagesschau, 22.9.2010)<br />

81


Heil Amerika!<br />

Amerika darf das<br />

«Liebe Amerikaner, wer Euch tanzen, lachen,<br />

jubeln sah – vor dem Weißen Haus,<br />

vor Ground Zero, erahnt, wie viel Leid Bin<br />

Laden Euren Seelen zugefügt hat. Die Geister<br />

der über 3.000 Ermordeten von 9/11 leben<br />

mit Euch. (…) Nun ist der Mörder tot.<br />

Darf man lachen, tanzen, jubeln? (…) Ich<br />

glaube, dass es die Amerikaner dürfen.<br />

Bin Laden hat das Leben der Amerikaner<br />

zerstört. Ihre Sicherheit, ihr Selbstgefühl.<br />

Osama bin Laden ist tot. Amerika feiert.<br />

Drei Jubel-Feiern hätte ich in meinem Leben<br />

gerne erlebt. Hitler erschossen, Stalin<br />

erschossen, Gaddafi erschossen.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 3.5.2011)<br />

Amerikas Freudentränen<br />

«10 Jahre danach // Gott schütze<br />

Amerika! (…) Obama und Bush stehen<br />

hinter Panzerglas. Schließen die Augen,<br />

Bush kämpft mit den Tränen. Im gleichen<br />

Moment steht ganz Amerika still. In den<br />

folgenden Stunden werden die 2.983 Namen<br />

der Opfer verlesen.»<br />

(bild.de über den zehnten Jahrestag des 1. September,<br />

12.9.2011)<br />

Siegeszug des Westens<br />

«Die freie Welt zu verteidigen, bleibt<br />

eine hochaktuelle Aufgabe – auch wenn<br />

dieser stolze Begriff nach dem Ende des<br />

Kalten Kriegs aus der Mode gekommen ist.<br />

Zu den Helden der freien Welt zählt aber<br />

nicht nur John F. Kennedy, sondern auch<br />

Marilyn Monroe, die freie Welt beinhaltet<br />

nicht nur Demokratie, Rechtsstaat und<br />

Gewaltenteilung, sondern auch Popkultur,<br />

Glamour und Unterschichtenfernsehen.»<br />

(Richard Herzinger, welt.de, Januar 2013)<br />

Das beschauliche KZ<br />

«Die US-Militärbasis Guantanamo auf<br />

Kuba ist zum Synonym für Gefangenenlager<br />

geworden. Dabei leben die 6.000 Menschen<br />

dort – nur ein Drittel sind Soldaten<br />

– ein fast beschauliches Leben.»<br />

(Die Welt, 3.2.2013)<br />

Drohnenterror<br />

«Washington behält sich schließlich<br />

auch das Recht vor, in Staaten gezielt<br />

Menschen zu töten, die nicht dazu fähig<br />

oder in der Lage sind, die mutmaßlichen<br />

Terroristen selbst zu verfolgen oder ihr<br />

Einverständnis zu einer Vollstreckung<br />

durch die Amerikaner zu geben. Dann<br />

wären theoretisch gezielte Drohnenangriffe<br />

auch in verbündeten Staaten wie<br />

Deutschland möglich.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.2.2013<br />

82<br />

9/11 bleibt die schematische Begründung für<br />

Amerikas Kriege. Foto: Bild-Titelseite


Heil Amerika!<br />

Friedrich, der Leichtgläubige<br />

«Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln,<br />

dass sich die USA an Recht und Gesetz<br />

halten.»<br />

(Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, CSU,<br />

über die Vorwürfe gegen US-Geheimdienste nach<br />

den Enthüllungen von Edward Snowden, Welt am<br />

Sonntag, 16.6.2013)<br />

Türsteher Westerwelle<br />

«Zum einen befindet sich Herr Snowden<br />

in Russland. (…) Zum anderen sind<br />

die Vereinigten Staaten von Amerika ein<br />

Rechtsstaat mit parlamentarischer Kontrolle<br />

und einer unabhängigen Justiz.»<br />

(Bundesaußenminister Guido Westerwelle, FDP, zur<br />

Ablehnung von Snowdens Asylantrag, Südkurier,<br />

4.7.2013)<br />

Atlantiker-Perspektive<br />

«Warum prügeln wir Deutschen immer<br />

so schnell auf die Amerikaner ein?»<br />

(Bild, 20.7.2013)<br />

beschützt. Einen Freiheitsdenker. Russland<br />

war nie der Ort der Freiheit. Es ist ein<br />

Kampf. In diesem Kampf stehen Sie, armer,<br />

armer Whistleblower. Ich hoffe, dass<br />

Sie überleben.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 2.8.2013)<br />

Führer befiehl!<br />

«Heute kommt Barack Obama in Russland<br />

an, zum G-20 Gipfel in St. Petersburg.<br />

Ursprünglich ging es um ein Routine-<br />

Treffen, bei dem eher unverbindlich geplaudert<br />

denn gehandelt wird. Jetzt aber<br />

ist das Konklave plötzlich zur Bühne geworden,<br />

auf der Obama vor den Großen<br />

dieser Welt zeigen muss, ob er das Zeug<br />

zum Führer hat – und Amerika zur Ordnungsmacht.»<br />

(Josef Joffe, Publizist und Mitherausgeber der Zeit,<br />

zeit.de, 4.9.2013)<br />

Bilderbuch-Bekanntschaften<br />

«Die USA (…) haben sich seit mehr<br />

als einem halben Jahrhundert als guter<br />

Verbündeter der Bundesrepublik erwiesen<br />

– der beste, den wir haben.»<br />

(Bild am Sonntag, 21.7.2013)<br />

Verrückte Welt<br />

Lieber Edward Snowden, die Wirklichkeit<br />

ist atemberaubender als alle ausgedachten<br />

Agenten-Stories. Russland gibt<br />

Ihnen Asyl und Schutz vor Amerika. (…)<br />

Sie, Whistleblower, verschwinden jetzt<br />

in Russland. Ihre Wohnung ist geheim.<br />

Russland beschützt Sie. Es ist verrückt,<br />

dass Russland einen Menschen wie Sie<br />

Dir Drohung einer Neuen Weltordnung stand von<br />

Beginn im politischen Forderungskatalog der USA.<br />

Gemeint war stets die Vorherrschaft Washingtons.<br />

Foto: The Independent<br />

83


Heil Amerika!<br />

84<br />

Wir sind Amerika<br />

«Lieber Edward Snowden, Darf ich<br />

Ihnen erklären, warum Sie kein Asyl in<br />

Deutschland bekommen. Sie bekommen<br />

kein Asyl, weil wir Amerika sind. Wir sind<br />

es, seit Amerika uns vor den Nazis befreit<br />

hat. Ja, vielleicht sind Sie der Gandhi des<br />

Internet (…). Aber ich liebe Amerika. (…)<br />

Ich entscheide mich immer für Amerika.<br />

Amerika war meine Heimat, mein Dach.<br />

Amerika ist mir lieber als Putin. (…) Für<br />

Amerika ist Snowden ein Verräter, für uns<br />

ist er ein Held.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 7.11.2013)<br />

Demokratie-Zertreter<br />

«Manche Sachen sind vielleicht besser<br />

hinter verschlossenen Türen getan (…).<br />

Demokratisch ist das nicht, aber was ist<br />

schon im Leben demokratisch.»<br />

(Peter Esser, Vertreter der deutschen Wirtschaft in<br />

Washington, über die Geheimverhandlungen zum<br />

TTIP-Abkommen, SWR Im Grünen, 26.11.2013)<br />

TTIP-Terror<br />

«Die Standards in Europa haben ein<br />

anderes und, wie ich finde, unbegründet<br />

hohes Niveau, das wissenschaftlich nicht<br />

fundiert ist. (…) Was für eine amerikanische<br />

Familie gutes Essen ist, sollte auch<br />

für Europäer gutes Essen sein.»<br />

(US-Botschafter Stuart Eizenstat über das transatlantische<br />

Freihandelsabkommen TTIP, Report<br />

München, 27.11.2013)<br />

Schritt in den Abgrund<br />

«Ein solches Freihandelsabkommen<br />

wäre ein riesen Schritt nach vorne, der<br />

auch neue Arbeitsplätze schaffen würde.»<br />

(Angela Merkel über TTIP, ARD Monitor, 30.1.2014)<br />

Chelsea Manning - damals Edward - hatte der<br />

Enthüllungsplattform Wikileaks Geheimdokumente<br />

zugespielt, die irreguläre Tötungen und Folter der<br />

US-Armee in Irak belegten. Foto: Stern-Cover<br />

Wachstumswahn<br />

«Es ist ganz offensichtlich, dass das<br />

Wachstum schaffen wird und mehr Einkommen<br />

für unsere Bürger. Ich bin ziemlich<br />

sicher, dass es hunderttausende neue<br />

Arbeitsplätze bringen wird.»<br />

(EU-Handelskommissar Karel de Gucht über das Freihandelsabkommen<br />

TTIP, ARD Monitor, 30.1.2014)<br />

Friedensheld Obama<br />

«Lieber Barack Obama, atemlos verfolgt<br />

die Welt den Zweikampf "Messias<br />

gegen Macho". Ich bin froh, dass Sie, lieber<br />

Obama, der Messias sind. (…) Mag<br />

sein, dass Putin zurzeit der starke Mann<br />

ist, aber in der Geschichte der Menschheit<br />

werden Sie der starke Mensch sein.<br />

Sie haben nicht überreagiert, Sie waren<br />

cool. Sie haben keinen Krieg ausgelöst.<br />

Ein Krieg, ein 3. Weltkrieg, wäre das


Heil Amerika!<br />

Schlimmste für die Menschheit. Barack<br />

Obama hat diesen Krieg verhindert. (…)<br />

Er hat den Friedensnobelpreis verdient.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 20.3.2014)<br />

Die Freihandelslüge<br />

«TTIP bedeutet, unsere Werte in einer<br />

sich verändernden Welt zu sichern.»<br />

(EU-Handelskommissar Karel De Gucht, CDU-<br />

Wirtschaftstag, 3.7.2014)<br />

Ami-Beschützer<br />

«Steinmeier fordert Respekt vor Amerika.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.7.2014)<br />

Die Kriegs-Verhinderer<br />

«Wer hätte Hitler gestoppt, wenn die<br />

Alliierten nicht in der Normandie gelandet<br />

wären? Gäbe es einen Staat Israel, wenn<br />

dieser sich im Juni 1967 nicht gegen eroberungswütige<br />

arabische Nachbarn zur<br />

Wehr gesetzt hätte? Waren es nicht NATO-<br />

Bomben, die das mörderische Treiben von<br />

Slobodan Milosevic, Radovan Karadzic und<br />

Ratko Mladic beendeten? Aktuell wiederum<br />

sind es die USA, die mit Luftschlägen<br />

einen Völkermord im Nordirak verhindern<br />

wollen. Soll man sie dafür kritisieren?<br />

(tagesspiegel.de, 12.8.2014)<br />

Verräter unter sich<br />

«Die Debatte in Deutschland ist eine<br />

schwierige (…), weil wir ein Land sind,<br />

das reich und hysterisch ist. (…) Aber<br />

bitte bringen sie das nicht in die Tageszeitungen,<br />

(…) wir sind ja hier unter uns.»<br />

(Sigmar Gabriel über die Verhandlungen zum TTIP-<br />

Abkommen beim Weltwirtschaftsforum in Davos,<br />

21.1.2015)<br />

Glaubensfragen<br />

«Ich persönlich glaube, dass die Vorteile<br />

sehr viel größer sind als die möglichen<br />

Risiken. (…) Wir müssen mit den<br />

Menschen darüber sprechen, dass die<br />

Ängste, die es teilweise gibt, nicht berechtigt<br />

sind.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel über TTIP,<br />

7.2.2015)<br />

Die Transatlantische Perspektive<br />

«Warum wir Schiedsgerichte brauchen<br />

// Investoren sind angewiesen auf einen<br />

Schutz vor staatlicher Willkür und vor unkalkulierbaren<br />

Rechtsverfahren in fremden<br />

Ländern.»<br />

(Der Ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-<br />

Bundestagsfraktion und aktuell Vorsitzender der<br />

Atlantik-Brücke Friedrich Merz über das Freihandelsabkommen<br />

TTIP und die privaten Schiedsgerichte,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.2.2015)<br />

Sarkasmus-Attacke<br />

«Heute scheint es opportun und trendy<br />

zu sein, ja dem Zeitgeist zu entsprechen,<br />

gegen vieles zu sein und dafür auch auf<br />

die Straße zu gehen: gegen Überfremdung,<br />

gegen Europa, gegen die Globalisierung<br />

– womit ich vor allem TTIP meine<br />

–, gegen Amerika und vor allem auch<br />

gegen die Politik ganz allgemein, die von<br />

den Wutbürgern von der Pegida (…) offen<br />

in Frage gestellt wird. Offensichtlich hat<br />

es die Politik noch immer nicht geschafft,<br />

das Paradies auf Erden mit Rundumversorgung<br />

und grenzenlosen Aufstiegsmöglichkeiten,<br />

mit Selbstverwirklichungsmöglichkeiten<br />

und 100 prozentiger<br />

sozialer Absicherung zu garantieren. Shame<br />

on you! Und dann natürlich noch die<br />

85


Heil Amerika!<br />

böse Supermacht USA. Stichworte: NSA,<br />

Guantanamo, der Folterbericht, die beiden<br />

Irak-Kriege und einen Präsidenten,<br />

der offensichtlich auch nicht der Messias<br />

ist, den vor allem wir Deutsche einmal in<br />

ihm gesehen haben und sehen wollten.<br />

Give me a break: Leute wacht auf: Ja, die<br />

Welt ist komplizierter geworden, ja sie<br />

scheint sogar völlig aus den Fugen geraten<br />

zu sein.»<br />

(Der Direktor des transatlantischen Aspen-Instituts<br />

Rüdiger Lentz, 23.2.2015)<br />

Die TTIP-Lüge<br />

«Wir wären ja blöd, wenn wir ein Abkommen<br />

machen würden, dem alle 28<br />

Staaten zustimmen müssten.»<br />

(EU-Kommissar Günther Oettinger zum Freihandelsvertrag<br />

TTIP mit den USA, 12.4.2015)<br />

Verkehrte Welt<br />

«Das Bewusstsein, von der amerikanischen<br />

Supermacht geschützt zu werden,<br />

flößte der zur Ängstlichkeit neigenden<br />

deutschen Seele das Empfinden ein, über<br />

einen festen Halt zu verfügen. (…) Die<br />

Deutschen sind gut beraten, alles dafür<br />

zu tun, das westliche Bündnis mit Kraft<br />

und Leben zu füllen. Unterließen wir es,<br />

hätten wir nicht nur aus der Geschichte<br />

nichts gelernt, sondern das beste System<br />

verspielt, in dem wir jemals gelebt<br />

haben.»<br />

(welt.de, 10.6.2015)<br />

Gefährliche Gefühle<br />

«Deutsche, gefährdet nicht das Bündnis<br />

mit Amerika! Die Snowden-Enthüllungen<br />

und die Vergehen der NSA lassen den<br />

Antiamerikanismus wachsen. Doch viele<br />

Deutsche reagieren zu emotional. Sie<br />

gefährden nicht nur das Bündnis, sondern<br />

die eigene Sicherheit.»<br />

(welt.de, 24.6.2015)<br />

Transatlantischer Brückenkopf<br />

«Brücken entstehen durch Worte und<br />

Taten – Brücken brauchen solide Pfeiler.<br />

Das transatlantische Bündnis ist eines der<br />

wichtigsten unserer Zeit. Seit fast 60 Jahren<br />

schafft die Atlantik-Brücke Verbundenheit,<br />

Verständnis und Austausch und<br />

ist ein Eckpfeiler in der modernen Wirtschaft,<br />

Politik und zwischen den Medien.<br />

Es ist eine Ehre, ein Teil davon zu sein.»<br />

(BILD-Chefredakteur Kai Diekmann, Vorstandsmitglied<br />

der Atlantik-Brücke, atlantik-bruecke.org,<br />

abgerufen am 3.8.2015)<br />

86<br />

Glücksfall NATO<br />

«Die NATO ist das Beste, was uns je<br />

passiert ist.»<br />

(Chefkommentator Jacques Schuster, welt.de,<br />

10.6.2015)


Kontrollfreaks<br />

Kontrollfreaks<br />

Edward Snowden ist böse – die NSA ist gut. Nur wer etwas zu verbergen<br />

hat, muss die Überwachung fürchten. Und dass die Amerikaner selbst das<br />

Handy der Kanzlerin anzapfen, ist doch eigentlich in unser aller Interesse.<br />

Schäubles Daumenschrauben<br />

«Wer glaubt, Deutschland könnte sich<br />

von Informationen abkoppeln, nimmt die<br />

Verantwortung für unsere Sicherheit nicht<br />

hinreichend wahr. Erkenntnisse anderer<br />

Nachrichtendienste sind für uns unverzichtbar.<br />

Wir werden auch in Zukunft jeden<br />

Hinweis nutzen, den wir bekommen<br />

können. Wenn wir für Informationen anderer<br />

Nachrichtendienste eine Garantie<br />

übernehmen müssen, dass sie unter Wahrung<br />

rechtsstaatlicher Prinzipien zustande<br />

gekommen sind, können wir den Betrieb<br />

einstellen.»<br />

(Wolfgang Schäuble, Bild am Sonntag, 1.1.2006)<br />

Auszug: Bild am 8.7.2013<br />

Hals noch nicht voll<br />

«Wenn es darum geht, gezielte Informationen<br />

zur Terrorabwehr zu gewinnen,<br />

sollten die Geheimdienste auch bei Autovermietern,<br />

Reisebüros oder Bahnunternehmen<br />

direkt auf Buchungsdaten zugreifen<br />

können.»<br />

(Dieter Wiefelspütz, SPD, Frankfurter Rundschau,<br />

28.3.2005)<br />

…Kontrolle ist besser<br />

«Jeder kennt die Erfolgsbilanz. Bei<br />

der Schleierfahndung machen wir gerade<br />

keine willkürlichen Kontrollen. Ich sage<br />

es einmal salopp: Wir kontrollieren diejenigen,<br />

die danach ausschauen, als ob sie<br />

einer Kontrolle dringend bedürften.»<br />

(Günther Beckstein, CSU, Sitzung des Bayerischen<br />

Landtages, 7.3.2006)<br />

Polizeistaat, rette uns!<br />

«Die meisten Menschen sind über<br />

Terrorismus und Kriminalität beunruhigt,<br />

87


Kontrollfreaks<br />

nicht über polizeiliche Schutzmaßnahmen.<br />

Sie wollen, dass der Staat ihre Sicherheit<br />

garantiert. Dazu muss er auch neue Technologien<br />

nutzen. Wir können nicht stehenbleiben,<br />

wenn das Verbrechen und der<br />

Terrorismus immer neue Kommunikationsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung haben.»<br />

(Wolfgang Schäuble, Tageszeitung, 8.2.2007)<br />

Überwachungs-Witz<br />

«Ein anständiger Bürger kann darauf<br />

vertrauen, dass der Staat auf seine privaten<br />

Daten keinen Zugriff nimmt.»<br />

(Günther Beckstein, CSU, Bayerischer Rundfunk,<br />

25.4.2007)<br />

Erkennungssoftware kaputt<br />

«Ich kann wirklich nicht erkennen, dass<br />

wir dabei wären, die Freiheit abzuschaffen.»<br />

(Wolfgang Schäuble, Neue Zürcher Zeitung, 15.7.2007)<br />

Die Spitzeleien im Auftrag der NSA waren dem<br />

Kanzleramt bekannt. Foto: Der Spiegel<br />

Schuldig bei Verdacht<br />

«Man muss mit den Ermittlungen früher<br />

als bisher beginnen können, auch<br />

wenn es noch keinen konkreten Tatverdacht<br />

gibt.»<br />

(Forderung von Thomas Blenke, CDU-Abgeordneter<br />

und Polizeipolitischer Sprecher aus Baden-<br />

Württemberg, 2.8.2007)<br />

Vertrauen ist gut…<br />

«Wir sollten die Leistungsfähigkeit des<br />

Bundesnachrichtendienstes nicht durch<br />

parlamentarische Untersuchungsausschüsse<br />

gefährden.»<br />

(Wolfgang Schäuble, zeit.de, 1.11.2007)<br />

Kein Kommentar<br />

«Was Sicherheitsmaßnahmen zum<br />

Schutz der Bürger angeht, sollten wir uns<br />

an den USA orientieren. Telefonüberwachung,<br />

Onlinedurchsuchung, Datenspeicherung<br />

und ab und zu ein Fingerabdruck,<br />

das ist kein Teufelszeug. Wer das nicht<br />

will, kann sich ja zuhause hinter dem Ofen<br />

verkriechen.»<br />

(Rainald Becker, Chefredakteur im ARD-Hauptstadtstudio,<br />

Tagesthemen Kommentar, 18.11.2010)<br />

88<br />

Der Mainstream salutiert<br />

«Es kann nicht sein, dass Deutschland<br />

zum schwächsten Glied in der europäischen<br />

Sicherheitskette wird, und dass<br />

Ermittler klagen, sie könnten Straftaten<br />

nicht aufklären nur weil eine liberale Justizministerin<br />

nicht von ihrer ideologischen<br />

Palme herunterkommt. Es geht um unsere<br />

Sicherheit, es geht um den Kampf gegen<br />

den Terror. Die anlasslose Datenspeicherung<br />

für sechs Monate ist dabei hilfreich,<br />

sie kann Straftaten vereiteln und sie ist


Kontrollfreaks<br />

in einer EU-Richtlinie vorgegeben. Jetzt<br />

muss sie in nationales Recht umgesetzt<br />

werden.»<br />

(Rainald Becker, Chefredakteur im ARD-Hauptstadtstudio,<br />

Tagesthemen Kommentar, 18.4.2012)<br />

Alles erlaubt<br />

«Wir erlauben Konzernen, Regierungen<br />

und Geheimdiensten uns täglich auszuspionieren,<br />

nur wenn's rauskommt sind<br />

wir empört.»<br />

(Sonia Seymour Mikich, aktuelle Chefredakteurin<br />

des WDR-Fernsehens, Tagesthemen Kommentar,<br />

10.6.2013)<br />

Wagners Wahn<br />

«Lieber Ed Snowden, (…) Ich mag<br />

Sie. Sie sind ein rebellischer Junge. Sie<br />

sagen, dass Sie in einer total überwachten<br />

Welt nicht leben wollen. Ich mag die<br />

Überwachung, sie ist ein Schutz. Ich bin<br />

lieber überwacht als tot.»<br />

(Franz Josef Wagner, bild.de, 10.6.2013)<br />

unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen.»<br />

(Angela Merkel auf einer Pressekonferenz mit<br />

US-Präsident Barack Obama, 19. 6.2013)<br />

Erklärungsnöte<br />

«Eine millionenfache monatliche Weitergabe<br />

von Daten aus Deutschland an die<br />

NSA durch den BND findet nicht statt.»<br />

(BND-Chef Gerhard Schindler, 21.6.2013)<br />

Phantasie-Defizit<br />

«Wenn die Medienberichte zutreffen,<br />

erinnert das an das Vorgehen unter Feinden<br />

während des Kalten Krieges. (…) Es sprengt<br />

jede Vorstellung, dass unsere Freunde in<br />

den USA die Europäer als Feinde ansehen.»<br />

(Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger, FDP, zum NSA-Skandal, bild.de,<br />

30.6.2013)<br />

Trotz immer neuer Enthüllungen nahm die Bundesregierung<br />

die NSA-Affäre weitgehend protestlos hin.<br />

Foto: Der Spiegel<br />

Hans mit dickem Hals<br />

«Jetzt sage ich Ihnen mal was: Noch<br />

bevor man überhaupt weiß, was die Amerikaner<br />

da genau machen, regen sich alle<br />

auf, beschimpfen die Amerikaner. Und<br />

diese Mischung aus Anti-Amerikanismus<br />

und Naivität geht mir gewaltig auf den<br />

Senkel.»<br />

(Innenminister Hans-Peter Friedrich, 17.6.2013)<br />

Gefahr aus Neuland<br />

«Das Internet ist für uns alle Neuland,<br />

und es ermöglicht auch Feinden und Gegnern<br />

unserer demokratischen Grundordnung<br />

natürlich, mit völlig neuen Möglichkeiten<br />

und völlig neuen Herangehensweisen<br />

89


Kontrollfreaks<br />

90<br />

Auf dem G7-Gipfel in Bayern, 2014, inszenierte<br />

sich Angela Merkel als Barack Obamas ganz beste<br />

Freundin. In einem Musterdorf voller kostümierter<br />

Eingeborener trafen sich beide kameragerecht sogar<br />

zum alkoholfreien Bier. Foto: Mindener Tageblatt<br />

Klein Erna im Widerstand<br />

«Big Brother späht uns im Internet aus?<br />

Dagegen gibt es ein ganz einfaches Mittel:<br />

Schreiben wir wieder von Hand und<br />

verschicken Nachrichten per Brief. Sogar<br />

die Taube erlebte dann ihr Comeback –<br />

das nützte sogar den Rentnern der SPD.»<br />

(spiegel.de, 30.6.2013)<br />

Freundschaftsdienst<br />

«Es gibt größere Bedrohungen als den<br />

amerikanischen Nachrichtendienst.»<br />

(Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble,<br />

Tagesspiegel, 7.7.2013)<br />

Bild-Niveau<br />

«Ein Verräter von Putins Gnaden // Jetzt<br />

weiß Snowden endlich, wohin er gehört:<br />

Nach Moskau, in Putins Reich. (…) Erst hat<br />

er sein Land verraten, dann die Ideale, mit<br />

denen er sich schmückt: Menschenrechte,<br />

Datenschutz und Pressefreiheit. (…) Da<br />

sitzt er nun wie ein ausgewrungener Lappen<br />

im Transitraum von Scheremetjewo.»<br />

(Bild, 13.7.2013)<br />

Stasi 2.0<br />

«Jeder Vergleich zwischen der NSA und<br />

der Stasi (…), wie er jetzt von CSU-Abgeordneten<br />

bis zum Schriftsteller Uwe Telkamp<br />

gezogen wird, ist komplett daneben.»<br />

(Bild am Sonntag, 14.7.2013)<br />

Bild-Bürgerstreich<br />

«Selbst wenn Angela Merkel den<br />

vollen Umfang der amerikanischen Ausspähaktionen<br />

gekannt haben sollte: Sie<br />

hätte uns allen geschadet, wenn sie diese<br />

Aktionen gestoppt hätte.»<br />

(Bild, 15.7.2013)<br />

Kontrollfreak<br />

«Sicherheit ist ein Supergrundrecht.»<br />

(Innenminister Hans-Peter Friedrich nach seiner<br />

Washington-Reise im Bundestag, 16.7.2013)


Kontrollfreaks<br />

Merkel-Märchen<br />

«Auf deutschem Boden gilt deutsches<br />

Recht. (…) Das werden wir einfordern.»<br />

(Angela Merkels Reaktion auf die beginnende<br />

Spionage-Affäre, Festveranstaltung des Bayer-<br />

Konzerns in Köln, 16.07.2013)<br />

Hohlräume<br />

«Wenn Sie innerhalb Deutschlands<br />

eine E-Mail verschicken, ist es durchaus<br />

denkbar, dass diese über die Vereinigten<br />

Staaten und wieder zurück läuft. (…)<br />

Für mich war das neu. Wenn das so ist,<br />

dann ist diese vollmundige Erklärung,<br />

auf deutschem Boden müsse deutsches<br />

Datenschutzrecht gelten, eigentlich eine<br />

ziemlich hohle Erklärung.»<br />

(Hans-Peter Uhl, CSU, Mitte Juli 2013)<br />

Volksverdummung<br />

«Die US-Seite hat uns den Abschluss<br />

eines No-Spy-Abkommens angeboten.<br />

(…) Es gibt in Deutschland keine millionenfache<br />

Grundrechtsverletzung.»<br />

(Kanzleramtschef Ronald Pofalla, 12.8.2013; zu dem<br />

Abkommen kam es nie)<br />

Bilds Stiefellecker<br />

«Ausspähen ist notwendig! Aus den<br />

Snowden-Dokumenten ergibt sich (bisher)<br />

kein Beweis, dass die NSA "uns alle"<br />

ausspäht. (…) Snowdens Enthüllungen<br />

gefährden Leben!»<br />

(bild.de, 3.11.2013)<br />

Ohne Reue<br />

«Obama: Wir werden uns nicht entschuldigen.»<br />

(Der US-Präsident zur Überwachung von Merkels<br />

Handy, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.1.2014)<br />

Richtigstellung<br />

«Es ist nicht ganz korrekt zu sagen, wir<br />

haben ein No-Spy-Abkommen angeboten<br />

und es dann wieder zurückgezogen. Korrekt<br />

ist, wir haben kein Blanko-No-Spy-<br />

Abkommen mit irgendeinem Land.»<br />

(US-Präsident Barack Obama im Mai 2014)<br />

Wohl der USA<br />

«Die Bundesregierung lehnt eine Befragung<br />

des Whistleblowers Edward<br />

Snowden im NSA-Untersuchungsausschuss<br />

ab. Dessen Aussage könne "dem<br />

Staatswohl" schaden.»<br />

(Berliner Zeitung, 2.5.2014)<br />

Lügenkooperation<br />

«Nach Informationen aus den Unterlagen<br />

des ehemaligen NSA-Agenten Edward<br />

Snowden, (…) betrieben BND und<br />

NSA im bayerischen Bad Aibling gleich<br />

zwei gemeinsame Arbeitsgruppen zur<br />

technischen Aufklärung und sogar zur<br />

Auswertung abgefangener Signale. Der<br />

BND teilte dazu mit, die Aufklärungs- und<br />

Analysezentren bestünden "seit 2012<br />

beziehungsweise seit 2011 nicht mehr".<br />

(…) Aus den NSA-Dokumenten geht allerdings<br />

etwas anderes hervor: Dort heißt<br />

es, die Kooperation sei als "gemeinsam<br />

besetzte und gemeinsamen Aufträgen<br />

folgende" Überwachungseinheit "einzigartig".<br />

Eine Vorschrift der Amerikaner<br />

von 2005 betont sogar, dass "NSA und<br />

BND gemeinsam, als Joint Sigint Activity<br />

(JSA), in der Mangfall-Kaserne technische<br />

Überwachung betreiben", müsse<br />

unbedingt geheim bleiben.<br />

(spiegel.de, 15.6.2014)<br />

91


Kontrollfreaks<br />

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92


Kontrollfreaks<br />

Nationaler Masochismus<br />

«Die Amerikaner müssen sich nicht<br />

dafür entschuldigen, in Deutschland spioniert<br />

zu haben. Im Gegenteil: nach den<br />

Enthüllungen in dieser Woche sollten die<br />

Deutschen tief in sich gehen und sich<br />

fragen, warum Washington nicht das Bedürfnis<br />

hatte, es viel früher zu tun.»<br />

(faz.net, 11.7.2014)<br />

Überwachungsdrang<br />

«Warum wir die Überwachung der<br />

NSA gegen den Terror brauchen. (…) Kein<br />

deutscher Politiker wagt auszusprechen,<br />

was über ein Jahrzehnt nach 9/11 doch<br />

offenkundig ist: Der Westen befindet sich<br />

im Krieg gegen den islamistischen Terrorismus.<br />

Und im Krieg geht es darum, den<br />

Feind so gezielt wie möglich zu töten.»<br />

(Kommentar von Julian Reichelt, bild.de, 9.1.2015)<br />

Überwacht uns!<br />

«Nach den Anschlägen von Paris müssen<br />

dringend neue Sicherheitsgesetze<br />

her. Wer nicht sein eigenes Leben in die<br />

Waagschale für die Freiheit werfen will,<br />

sollte spätestens jetzt für die Ausweitung<br />

der Telefonüberwachung eintreten.»<br />

(Kommentar von Jan Fleischhauer, spiegel.de,<br />

13.1.2015)<br />

Kettenhund der NATO<br />

«Die Spionage der Vereinigten Staaten<br />

in unserer Wirtschaft ist gerechtfertigt, in<br />

unserem Interesse und keine Industriespionage.<br />

Deutschland ist nun einmal einer<br />

der großen Exporteure von Rüstungsgütern<br />

(…). Deshalb greift Lenins: Vertrauen ist<br />

gut, Kontrolle ist besser. Die Spionage der<br />

Vereinigten Staaten (…) ist im Interesse<br />

Deutschlands Mainstreammedien und die deutsche<br />

Öffentlichkeit beantworten diese Frage höchst<br />

unterschiedlich. Foto: upfront-Cover<br />

des großen Ganzen des globalen Friedens<br />

(…). Die Vereinigten Staaten werden in<br />

diesem Bereich weiter spionieren müssen.<br />

(…) Wir haben also keinen neuen Strauß<br />

von Unerhörtem vor uns, sondern ein korrektes<br />

und kluges politisches Verfahren.<br />

(…) Aber vorlaut und öffentlich beschweren<br />

dürfen wir uns nicht.»<br />

(NATO-Berater Sandro Gaycken,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.4.2015)<br />

Gutgläubig<br />

«Ich habe die Kanzlerin zwei Mal gefragt,<br />

ob die NSA Wirtschaftsspionage<br />

in Deutschland betreibt. Zweimal hat sie<br />

das verneint. (…) Ich habe keinen Anlass,<br />

ihr nicht zu glauben.»<br />

(Sigmar Gabriel, focus.de, 4.5.2015)<br />

Danke, Überwachungsstaat!<br />

«Ohne den Verfassungsschutz (…)<br />

hätte Deutschland demnächst einen An-<br />

93


Kontrollfreaks<br />

94<br />

schlag mit einer Nagelbombe erlebt. (…)<br />

Es ist gut, dass diesmal der Erfolg der<br />

Arbeit des Nachrichtendienstes öffentlich<br />

bekannt wird.»<br />

(Zum Schlag gegen die angebliche Neonazi-Gruppe<br />

Oldschool Society, tagesspiegel.de, 6.5.2015)<br />

Freundschaftsdienste<br />

«Wir profitieren von der Aktivität der<br />

US-Dienste und deren Erkenntnissen,<br />

denn die eigentliche Gefahr geht nicht<br />

von den Geheimdiensten aus, sondern<br />

von weltweit tätigen Terrororganisationen,<br />

die auch unsere Freiheit bedrohen.<br />

Wenn wir weniger NSA haben wollen,<br />

dann müssten wir selbst im Bereich der<br />

Aufklärung deutlich mehr tun als bisher.»<br />

(Der Vorsitzende der Atlantik-Brücke Friedrich Merz<br />

zur NSA-Spionage in Deutschland, 10.5.2015)<br />

Meineid<br />

«Wir alle, auch Kanzleramtsminister<br />

Ronald Pofalla sowie sein Vorgänger und<br />

sein Nachfolger, haben nach bestem Wissen<br />

und Gewissen gearbeitet.»<br />

(Angela Merkel zur BND- und NSA-Affäre,<br />

11.5.2015)<br />

Bomben wie bei Muttern<br />

«Neben den "Foreign Fighters", jungen<br />

Leuten, die radikalisiert aus Syrien<br />

zurückkehren, macht dem Verfassungsschutzchef<br />

vor allem eine andere, wachsende<br />

Gruppe Sorgen: "Die, die in Mutters<br />

Küche Bomben bauen, nach Anleitung aus<br />

dschihadistischen Hochglanzprospekten.<br />

Die kennen wir noch nicht so. Sie sind<br />

eine große Gefahr."»<br />

(Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes<br />

für Verfassungsschutz, swr2.de, 16.5.2015)<br />

Die heilige Angela<br />

«Die Kanzlerin lügt nicht.»<br />

(Steffen Seibert antwortet auf die Frage, ob die<br />

Kanzlerin in der Frage des No-Spy-Abkommens<br />

mit den USA gelogen hat, Bundespressekonferenz,<br />

1.6.2015)<br />

In dubio pro USA<br />

«Nach dem Verdacht auf NSA-Spionage:<br />

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen<br />

wegen des mutmaßlichen US-<br />

Lauschangriffs auf das Mobiltelefon von<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)<br />

eingestellt. Der Vorwurf lasse sich nicht<br />

gerichtsfest beweisen, teilte die Behörde<br />

am Freitag in Karlsruhe zur Begründung<br />

mit. Weil es Range nicht möglich war, das<br />

Dokument im Original zu beschaffen, sah<br />

er sich nach eigenen Angaben gezwungen,<br />

das Ermittlungsverfahren einzustellen.»<br />

(welt.de, 12.6.2015)<br />

Terrorpate Snowden<br />

«Snowden ist kein Held! // (…) Ja,<br />

es gab sie wohl, die Abhör-Exzesse. Ja,<br />

die USA haben offenbar sogar befreundete<br />

Regierungen bespitzelt. (…) Ja, wir<br />

wissen jetzt, wie umfassend die USA das<br />

Internet überwachen. Wir können das als<br />

Sieg unserer Bürgerrechte feiern. Aber<br />

wahr ist auch: Wir feiern mit den Falschen.<br />

Snowden ist auch ein Held für all<br />

jene, die in Berlin, Madrid, London Busse<br />

in die Luft sprengen wollen.»<br />

(Bild-Kommentator Julian Reichelt, bild.de,<br />

8.7.2015)


Politikerweisheiten<br />

Politikerweisheiten<br />

Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, sagte der CDU-Politiker Uwe Barschel,<br />

kurz bevor er erselbstmordet wurde. Andere Politiker lebten glücklich<br />

bis ans Ende ihrer Tage und werden noch heute in Ehren gehalten, obwohl<br />

sie aus ihrem Herzen eine Mördergrube machten.<br />

Arbeit macht frei<br />

«Wer nicht arbeitet, soll auch nicht<br />

essen!»<br />

(Franz Müntefering, SPD-Fraktionssitzung, 9.5.2006)<br />

Polit-Klüngel<br />

«Ich bleibe dabei: Dass wir oft an<br />

Wahlkampfaussagen gemessen werden,<br />

ist nicht gerecht.»<br />

(Franz Müntefering, SPD, Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung, 5.9.2006)<br />

Uwe Barschel. Foto: DPA<br />

Lauter Pinocchios<br />

«Die Wahrheit vor der Wahl – das hätten<br />

Sie wohl gerne gehabt.»<br />

( Sigmar Gabriel, SPD, Rheinische Post, 1.10.2002)<br />

Abgestoibert<br />

«Ich akzeptiere nicht, dass der Osten<br />

entscheidet, wer in Deutschland Kanzler<br />

wird. Die Frustrierten dürfen nicht über<br />

Deutschlands Zukunft bestimmen. Leider<br />

haben wir nicht überall so kluge Bevölkerungsteile<br />

wie in Bayern.»<br />

(Edmund Stoiber, CSU, über das Wahlverhalten der<br />

Ostdeutschen, handelsblatt.de, 11.8.2005)<br />

Fernsehverbot!<br />

«Wir wissen alle, dass Fernsehen dick,<br />

dumm, traurig und gewalttätig macht.»<br />

(Ursula von der Leyen, CDU, ZDF Sendung Berlin<br />

Mitte, 19.10.2006)<br />

SPD-Waschweib<br />

«Wenn Sie sich waschen und rasieren,<br />

dann haben Sie in drei Wochen einen Job!»<br />

(Kurt Beck, SPD, Antwort auf Frage eines Arbeitslosen<br />

auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt im<br />

Dezember 2006)<br />

Kernschmelze<br />

«Hartz IV ist im Kern richtig!»<br />

(Andrea Nahles, SPD, Die Zeit, 6.12.2006)<br />

95


Politikerweisheiten<br />

Vater Staat<br />

«Nicht der Staat bedroht Freiheit und<br />

Sicherheit, sondern die Rechtsbrecher.<br />

Wer was anderes sagt, ist verrückt.»<br />

(Wolfgang Schäuble, Rede auf CSU-Wahlkampfveranstaltung,<br />

6.1.2008)<br />

Interpretationsspielraum<br />

«Alle grundrechtlich geschützten Bereiche<br />

enden irgendwo. Wo diese Grenzen<br />

sind, wie man die gegensätzlichen<br />

Interessen abgrenzt, ist Sache des Gesetzgebers.»<br />

(Wolfgang Schäuble, Die Welt, 20.1.2008)<br />

Radio Eriwan<br />

«In Deutschland gibt es keine Zensur.»<br />

(Ursula von der Leyen, CDU, auf die Anfrage eines<br />

Bürgers auf direktzu.de, 12.2.2009)<br />

96<br />

Da kriegt man die Krise. Plakat zur Bundestagswahl<br />

2009. Foto: Wahlplakat Bündnis 90/Die Grünen<br />

Saubermänner<br />

«Ich kenne keinen einzigen Beispielfall<br />

eines bestechlichen Bundestagsabgeordneten.<br />

Deswegen gibt es hier keinen vordringlichen<br />

Handlungsbedarf.»<br />

(Siegfried Kauder, CDU, ZDF-Sendung Frontal 21,<br />

13.3.2007)<br />

Marktradikalismus<br />

«Sozial ist, was Arbeit schafft.»<br />

(Angela Merkel, ZDF-Sendung «Berlin direkt» am<br />

29.10.2007)<br />

Neo-Liberalinskis<br />

«Mindestlohn ist DDR pur ohne Mauer.»<br />

(Guido Westerwelle, FDP, Berliner Morgenpost,<br />

11.12.2007)<br />

Chamäleon<br />

«Mal bin ich liberal, mal bin ich konservativ,<br />

mal bin ich christlich-sozial – und<br />

das macht die CDU aus.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel, ARD-Talkshow<br />

Anne Will, 22.3.2009)<br />

Hasch mich, Claudia!<br />

«Gerade in einem Land, in dem in den<br />

kommenden Wochen die größte offene<br />

Drogenszene der Welt, nämlich das Münchener<br />

Oktoberfest, stattfindet, ist eine<br />

Liberalisierung weicher Drogen dringend<br />

notwendig.»<br />

(Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen,<br />

derstandard.at, 18.8.2009)<br />

Wer's glaubt…<br />

«Ich bin gern Bundeskanzlerin, und es<br />

ist Deutschland in diesen vier Jahren bes-


Politikerweisheiten<br />

ser gegangen als vorher. Deshalb werbe<br />

ich für mich als Bundeskanzlerin.»<br />

(Angela Merkel, Interview im Bild am Sonntag-<br />

Wählerforum, 19.9.2009)<br />

Jesuiten-Kader<br />

«Jesus Christus wäre in die CSU eingetreten.»<br />

(Peter Ramsauer, CSU, auf die Frage, inwiefern die<br />

CSU denn noch christlich sozial wäre, 19.9.2009)<br />

Freiheit für Wen?<br />

«Die CDU ist die Partei der Freiheit.»<br />

(Roland Koch, CDU, Deutsche Presseagentur,<br />

6.11.2009)<br />

Politiker-Denke<br />

«Ein nicht haltbares Versprechen ist<br />

keine Lüge. In der Geschichte der Parteien<br />

werden Sie viele Beispiele nicht gehaltener<br />

Versprechen finden.»<br />

(Andrea Ypsilanti, SPD, Süddeutsche Zeitung,<br />

16.12.2009)<br />

Blindlinks<br />

«Es gibt keine linksradikalen Schlägertrupps.»<br />

(Frank-Walter Steinmeier, SPD-Fraktionsvorsitzender,<br />

22.11.2011)<br />

Darauf ein Beck‘s!<br />

«Können Sie mal das Maul halten,<br />

wenn ich ein Interview gebe? Einfach das<br />

Maul halten. (…) Sie sind nicht ehrlich,<br />

Sie sind dumm.»<br />

(Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt<br />

Beck auf einen Zwischenrufer beim Tag der deutschen<br />

Einheit in München, 3.10.2012. Der Mann<br />

hatte eingeworfen: «Wir Bayern bezahlen den<br />

Nürburgring.»)<br />

Dieses Wahlkampfversprechen war wohl nie ganz<br />

ernst gemeint. Foto: Wahlplakat Die Linke<br />

Protest gegen Protestbürger<br />

«Nur Trillerpfeifen, alte gefrustete<br />

Weiber mit ungepflegten Haaren und<br />

Triller pfeifen, ungepflegte, nach altem<br />

Schweiß stinkende, rumbrüllende Männer<br />

ohne jeden Anstand.»<br />

(Michael Marquardt, stellvertretender Kreisvorsitzender<br />

der FDP Stuttgart, über Proteste von<br />

Stuttgart 21-Gegnern gegen Angela Merkel,<br />

welt.de, 20.10.2012)<br />

Grüner Mindestlohn<br />

«Bärbel Höhn sucht für die nächste<br />

Bundestagswahl einen Mitarbeiter für<br />

den Oberhausener Wahlkreis. Diese Praktikantenstelle<br />

wird mit nur vier Euro die<br />

Stunde entlohnt, obwohl sich die Grünen<br />

97


Politikerweisheiten<br />

Brust raus für die Freiheit!<br />

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Versailler Vertrag des 21. Jahrhunderts.<br />

Die neue NS-Diktatur ist die NSA-Diktatur.<br />

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Politikerweisheiten<br />

in ihrem Parteiprogramm für "einen Mindestlohn<br />

von mindestens 8,50 Euro die<br />

Stunde" einsetzen.»<br />

(derwesten.de, 5.2.2013)<br />

Problem gelöst?<br />

«Also ich glaub wir sind da jetzt schon<br />

ein Stück vorangekommen. Erstens war<br />

ja mit dem Einigungsvertrag, also (…)<br />

Zwei-plus-vier-Abkommen eigentlich die<br />

deutsche Souveränität hergestellt. Und<br />

wir haben jetzt festgestellt, dass es dennoch<br />

alte Abkommen gab, von 1968, als in<br />

Deutschland das sogenannte G10-Gesetz<br />

gemacht (…) wurde, was die Arbeit der<br />

Geheimdienste regelt, dass es da noch<br />

Abmachungen mit den drei Westalliierten<br />

gab, die darauf hingedeutet haben, dass<br />

in bestimmten Fällen (…) die, sag ich mal<br />

Souveränität unseres Geheimdienstes<br />

nicht voll gewährleistet gewesen wäre.<br />

Und wir haben jetzt die ganzen Diskussionen<br />

um die Zusammenarbeit der Dienste<br />

genutzt, um diese alten sogenannten<br />

68-Vereinbarungen mit Frankreich Großbritannien<br />

und den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika zu beenden, ganz formell<br />

durch Verbalnotenaustausch, wie das<br />

heißt, zu beenden, und damit ist auch in<br />

diesem letzten Bereich unsere Souveränität<br />

hergestellt. Und ich glaube damit<br />

haben wir eigentlich das Problem gelöst.<br />

(…) Das ist jetzt vor wenigen Tagen passiert.»<br />

(Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Wahlveranstaltung<br />

in Stuttgart, auf die Frage eines<br />

Bürgers, ob die Bundesrepublik heute souverän ist,<br />

21.8.2013)<br />

Das hat man gemerkt. Foto: Wahlplakat der CDU<br />

99


Politikerweisheiten<br />

Gruppenzwang<br />

«Ich bin überzeugt, dass die gemeinsame<br />

europäische Antwort auf Russlands<br />

Handlungen richtig ist.»<br />

(Angela Merkel, Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

7.12.2014)<br />

Wohlfahrts-Himmelfahrt<br />

«Wenn wir den Wohlfahrtsstaat aufrechterhalten<br />

wollen, dann müssen wir in<br />

Zukunft länger arbeiten.»<br />

(Altbundeskanzler und Vorzeige-Atlantiker Helmut<br />

Schmidt, t-online.de, 9.4.2015)<br />

Was nach Beginn der Großen Koalition 2013 eher<br />

Unkenrufe waren, hat sich mit der eskalierenden<br />

Asylkrise im Sommer 2015 bestätigt.<br />

Foto: Bild vom Februar 2014<br />

Dummes Volk<br />

«Volksabstimmungen überfordern die<br />

Menschen. Die wenigsten wissen, worum<br />

es wirklich geht und welche Folgen<br />

ihre Entscheidung hat. (…) Volksabstimmungen<br />

(…) können undemokratisch<br />

und sogar schädlich sein, wenn sie zu<br />

falschen Entscheidungen führen, die das<br />

Parlament nicht mehr korrigieren kann.»<br />

(Berliner Zeitung, 2.9.2013)<br />

100<br />

Gauckler auf Tour<br />

«Die direkte Demokratie kann Gefahren<br />

bergen, wenn die Bürger über hochkomplexe<br />

Themen abstimmen.»<br />

(Joachim Gauck auf Staatsbesuch in der Schweiz,<br />

Basler Zeitung, 1.4.2014)


Verschwörungstheoretiker<br />

Verschwörungstheoretiker<br />

Ein Netzwerk von Putin bis Pegida, eine Querfront von Gestapo und Hanuta<br />

– das ist die Horrorvorstellung der etablierten Medien. In ihren Alpträumen<br />

marschieren Putins Trolle, dirigiert von <strong>COMPACT</strong> & Co., vom<br />

Kreml auf den Kyffhäuser – oder umgekehrt.<br />

Der Vater aller Verschwörungsängste<br />

«Lasst uns niemals bösartige Verschwörungstheorien<br />

über die Anschläge<br />

des 11. September akzeptieren, niederträchtige<br />

Lügen, die die Schande von den<br />

Terroristen selbst, von den Schuldigen<br />

wegnehmen wollen.»<br />

(US-Präsident George W. Bush in seiner Rede vor der<br />

Vollversammlung der UN in New York, 10.11.2001)<br />

Die bösen Euro-Rebellen<br />

«Kritische Abgeordnete von CDU und<br />

FDP im Bundestag haben sich zwar im lockeren<br />

Verbund Liberaler Aufbruch zusammengetan,<br />

wählen kann man den jedoch<br />

nicht. Im Angebot sind stattdessen Gruppierungen<br />

wie Bürger in Wut oder die Partei<br />

der Vernunft, die den Klimawandel bestreitet<br />

und die Rechtsprechung privatisieren<br />

will. (…) Noch haarsträubender geht es<br />

bei offenen Plattformen zu, die versuchen,<br />

den Euro-Protest zu bündeln. So organisierte<br />

der fast jedem Extrem zugeneigte<br />

Publizist Jürgen Elsässer im Februar einen<br />

Kongress von Euro-Gegnern – kurz bevor<br />

er zu einer Iranreise inklusive Privataudienz<br />

bei Präsident Mahmud Ahmadinedschad<br />

aufbrach.» (Wirtschaftswoche, 4.6.2012)<br />

Die bösen Familienfreunde<br />

«Bahnt sich auch in Deutschland eine<br />

größere Bewegung gegen die Gleichstellung<br />

von Lebenspartnerschaften an?<br />

Zumindest kommt es am 23. November<br />

in Leipzig zu einem Kongress, auf dem<br />

das Thema im Vordergrund steht – mit<br />

prominent-berüchtigten Rednern. Die<br />

Konferenz steht unter der Überschrift<br />

"Werden Europas Völker abgeschafft?<br />

Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz,<br />

101


Verschwörungstheoretiker<br />

102<br />

Sexuelle Umerziehung". Organisiert wird<br />

das Treffen vom Monatsmagazin COM-<br />

PACT, das seinen Lesern eine Mischung<br />

aus Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien<br />

bietet.»<br />

(Internetportal queer.de, 4.9.2013)<br />

Lauter Querfrontler<br />

«Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein,<br />

Ralf Stegner, hat dem<br />

früheren Berliner Finanzsenator Thilo<br />

Sarrazin den Parteiaustritt nahegelegt.<br />

Hintergrund ist die "<strong>COMPACT</strong>-Konferenz<br />

für Souveränität" des umstrittenen Berliner<br />

Publizisten Jürgen Elsässer, die am<br />

23. November in Leipzig stattfindet. Unter<br />

der Überschrift "Werden Europas Völker<br />

abgeschafft? Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz<br />

und sexuelle Umerziehung"<br />

sollen neben Sarrazin, der CSU-Bundestagsabgeordnete<br />

Norbert Geis, die Ex-Tagesschau-Sprecherin<br />

Eva Herman und der<br />

Buchautor Peter Scholl-Latour Vorträge<br />

über das "absterbende Europa" halten.»<br />

(Handelsblatt, 6.9.2013)<br />

Die CIA ist unschuldig!<br />

«<strong>COMPACT</strong> ist dafür bekannt, Verschwörungstheorien<br />

zu verbreiten - etwa,<br />

dass al-Qaida-Chef Osama bin Laden eigentlich<br />

CIA-Agent war.»<br />

(sueddeutsche.de, 6.9.2013)<br />

Holzauge, sei wachsam!<br />

«Wir fassen zusammen: Niemand hat<br />

die Absicht, Schwule zu diskreditieren.<br />

Sagen Veranstalter und Teilnehmer. Die<br />

Familie soll geschützt, der Nationalstaat<br />

verteidigt, die Globalisierung verdammt<br />

werden. Wer den Beteuerungen misstraut,<br />

sollte vielleicht zur "Konferenz der<br />

Souveränität" gehen und selbst zuhören.»<br />

(Über die <strong>COMPACT</strong>-Konferenz «Für die Zukunft der<br />

Familie», spiegel.de, 6.9.2013)<br />

Kremlastrologie<br />

«Moskauer Verschwörungstheorien //<br />

Präsident Putin und die Staatsmedien reagieren<br />

auf die Proteste in der Ukraine mit<br />

abstrusen Behauptungen.»<br />

(zeit.de, 3.12.2013)<br />

Ab in die Klapse!<br />

«Der Aufstand in der Ukraine ist kein<br />

Produkt des Westens // Die Demonstranten<br />

in der Ukraine werden vom Westen gesteuert<br />

– das wird immer wieder behauptet,<br />

selbst in Deutschland. Doch nichts davon<br />

stimmt. Wer anderes in die Welt setzt, leidet<br />

unter behaglichem Verfolgungswahn.»<br />

(tagesspiegel.de, 5.2.2014)<br />

Stalin ante portas<br />

«Der Elsässerismus als letztes Stadium<br />

des Stalinismus».<br />

(Jungle World, 5.3.2014)<br />

Das wurde teuer…<br />

«Dann gibt es Jürgen Elsässer, der mal<br />

Kommunist war und heute glühender Antisemit<br />

und Schwulenfeind ist, und sein<br />

Magazin <strong>COMPACT</strong>…»<br />

(Die Buchautorin Jutta Ditfurths auf 3Sat Kulturzeit,<br />

16.4.2014; das Landgericht München hat ihr die<br />

Schmähkritik «Glühender Antisemit» später unter<br />

Androhung eines Strafgeldes und Haft untersagt)<br />

Die bösen Friedensfreunde<br />

«Falsche Friedensfreunde // Auf den<br />

neuen "Montagsdemos" sollen die Kate-


Verschwörungstheoretiker<br />

gorien links und rechts überholt sein. Wer<br />

das behauptet, ist ein Betrüger – oder ein<br />

Idiot».<br />

(Junge Welt, 22.4.2015)<br />

Der böse Luxemburg-Freund<br />

«(…) Jürgen Elsässer, ist am Ostermontag<br />

ebenfalls als Redner dabei und<br />

möchte sein rechtes Image offenbar loswerden,<br />

zumindest heute: Die Rechten,<br />

das habe die Geschichte gezeigt, wollten<br />

Krieg. Wer Frieden wolle, so wie er und<br />

seine Mitstreiter, sei dagegen links. Er assoziiert<br />

drauflos: So, wie Luxemburg gegen<br />

den Ersten Weltkrieg und Thälmann<br />

gegen den Zweiten gekämpft habe, gehe<br />

nun diese neue Bewegung – "wir" – gegen<br />

einen dritten Weltkrieg auf die Straße.<br />

"Der wahre Antifaschismus steht hier<br />

auf dem Platz!" ruft er.»<br />

(zeit.de, 22.4.2014)<br />

Mischpoke<br />

«Der Ex-Marxist Jürgen Elsässer wirbt<br />

bei "Montagsdemos" für Wladimir Putin<br />

und dessen Ukraine-Politik. Deutschland<br />

Dieses Triumvirat halluzinierte die Kriegsfraktion<br />

2014 herbei. Foto: Anti-Verschwörungstheoretiker<br />

sieht er als Teil einer amerikanischen<br />

Front, die Kanzlerin werde vom Finanzkapital<br />

gesteuert. Die Basis der AfD in Zehlendorf<br />

jubelt ihm zu.»<br />

(tagesspiegel.de, 25.4.2014)<br />

Popstar Elsässer<br />

«Der Montags-Mahler // Einst Kommunist,<br />

nun Wortführer einer neuen Rechten:<br />

Wie gefährlich ist Jürgen Elsässer?<br />

(…) Für Jürgen Elsässer ist das Andersdenken<br />

Prinzip. Hauptsache, gegen den<br />

Mainstream.»<br />

(Rolling Stone Magazin, Juli 2014)<br />

Putins Lautsprecher<br />

«Putins Lautsprecher // Die Russen<br />

senden künftig deutschsprachige Nachrichten<br />

aus Berlin. Propaganda für den<br />

Kreml macht dort schon ein Magazin //<br />

(…) Ab Ende September will RT deutsch-<br />

103


Verschwörungstheoretiker<br />

104<br />

sprachige Nachrichten aus der Kreml-<br />

Sicht senden (…). Damit betritt Russland<br />

offiziell den deutschen Nachrichtenmarkt.<br />

Inoffizielle Vorhut war das monatliche<br />

Magazin <strong>COMPACT</strong>, das ab 2010 zu Putins<br />

Verlautbarungsorgan in Deutschland<br />

mutierte.»<br />

(focus.de, 8.9.2014)<br />

Hilfe: Hooligans für den Frieden!<br />

«Hooligans mit Chemtrail // "Friedensaktivisten"<br />

wollen am 9. November demonstrieren.<br />

Rechte Gruppen kündigten<br />

Teilnahme an»<br />

(Neues Deutschland, 27.10.2014)<br />

Hooligan Elsässer<br />

«In seinem Internet-Blog lud nun auch<br />

Jürgen Elsässer, der die rechtslastige und<br />

Verschwörungstheorien propagierende<br />

Zeitschrift <strong>COMPACT</strong> herausgibt, Vertreter<br />

von HoGeSa als Redner zur Demo am<br />

9. November ein.»<br />

(Berliner Zeitung, 27.10.2014)<br />

Die bunte Gefahr<br />

«Die NRW-AfD plant einen Alternativen<br />

Wissenskongress mit führenden<br />

Köpfen der Neuen Rechten, unter ihnen<br />

Jürgen Elsässer. (…) Elsässers (…) Anhänger<br />

bilden ein buntes Gemisch von<br />

Leuten, die mit den Verhältnissen insgesamt<br />

unzufrieden sind (…). "Angela<br />

Merkel ist verantwortlich dafür, wie die<br />

Dinge laufen", rief Elsässer am 3. Oktober<br />

vor dem Kanzleramt der Menge zu.<br />

"Und darum müssen wir den Protest in<br />

das Herz der Bestie tragen. Anders geht's<br />

nicht." »<br />

(Die Welt, 28.10.2014)<br />

Komplett Gaga: Antifa unterstützt Faschismus und<br />

Krieg. . Foto: Antifa<br />

Lachnummer<br />

«Man verschweigt uns die Wahrheit!<br />

Die CIA und der israelische Geheimdienst<br />

Mossad stecken hinter den Anschlägen<br />

vom 11. September 2001. Sie<br />

haben auch den Arabischen Frühling und<br />

die Maidan-Bewegung gesteuert, danach<br />

haben Juden und Amerikaner den<br />

IS gegründet. Aids und Ebola wurden<br />

in US-Geheimlabors erfunden, um die<br />

Schwarzen auszurotten. Es existiert eine<br />

geheime Weltregierung. Aber davon steht<br />

nichts in den Zeitungen, die werden nämlich<br />

vom System kontrolliert. Derlei Verschwörungstheorien<br />

kursieren in großer<br />

Zahl. Ein Leichtes, sich über sie lustig zu<br />

machen. Und leichtsinnig, denn was da<br />

umgeht, ist kein harmloser Unfug. Ihre<br />

wachsende Anhängerschar hat sich von<br />

Demokratie und öffentlicher Debatte abgewandt:<br />

Sie glaubt, alles sei "von oben"


Verschwörungstheoretiker<br />

gesteuert. Wenn hier nur die Lüge regiert,<br />

dann wird die Wahrheit woanders wohnen.<br />

Aber wo? In Russland? In der Welt<br />

der Dschihadisten? Von dort dringen vielerlei<br />

Verschwörungstheorien zu uns, die<br />

der ideologischen Kriegführung dienen.»<br />

(Die Zeit, 30.10.2014)<br />

Gefährliche Thesen<br />

«War 9/11 ein Komplott der CIA? (…)<br />

Erzählungen, die die Welt erklären, können<br />

gefährlich sein, wenn sie derart polarisieren.<br />

(…) Nicht zuletzt die Fähigkeit<br />

zur Selbstkritik und Kritik an den Bedingungen<br />

des Terrors in vielen arabischen-<br />

Ländern kommt dabei abhanden. Genau<br />

dieses geistige Gift zu verbreiten ist der<br />

ernste Langzeitschaden der CIA-These.»<br />

(Die Zeit, 30.10.2014)<br />

Angst statt Mut zur Wahrheit<br />

«Alles Lüge! // Verschwörungstheorien<br />

erklären immer mehr Menschen die<br />

Welt. Für den Rest der Gesellschaft bedeutet<br />

das nichts Gutes. (…) Im Untertitel<br />

bezeichnet sich <strong>COMPACT</strong> als "Magazin<br />

für Souveränität". Der Souveränitätsbegriff,<br />

verstanden als plebiszitäre Volksdemokratie<br />

und in Gegensatz gebracht zur<br />

vermeintlichen Fremdsteuerung Deutschlands,<br />

bildet eine normative Leitkategorie<br />

der Verschwörungsbewegung.»<br />

(theeuropean.de, 11.11.2014)<br />

Rettet die AfD!<br />

«Am kommenden Sonnabend veranstaltet<br />

Elsässer den Kongress "Frieden<br />

mit Russland" in Berlin. Zu diesem Kongress<br />

hat sich als Redner der Chef der AfD<br />

in Brandenburg, Alexander Gauland, angemeldet.<br />

(…) Elsässer ist ein politischer<br />

Wirrkopf, Gauland nicht. Er weiß, dass er<br />

mit allen stadtbekannten Verschwörungstheoretikern<br />

auftreten wird, die sich in<br />

der gemeinsamen Abneigung gegen den<br />

Westen finden. Andreas von Bülow ist einer<br />

von ihnen. Gehört Gauland politisch in<br />

dieses Milieu?»<br />

(B.Z., 16.11.2014)<br />

Bild-Mimimi<br />

«Bild fliegt vom Gipfel der deutschen<br />

Putin-Freunde. (…) Die <strong>COMPACT</strong>-Macher<br />

aus dem brandenburgischen Örtchen<br />

Werder und dem sächsischen Leipzig<br />

gelten als die wichtigsten PR-Leute des<br />

Kreml in Deutschland.»<br />

(bild.de, 22.11.2014)<br />

Orientierungsverlust<br />

«(…) Jürgen Elsässer, dem links- und<br />

rechtsradikalen Irrlicht der deutschen Publizistik.<br />

(…)»<br />

(Die Welt, 23.11.2014)<br />

Ganz schön verkürzt<br />

«<strong>COMPACT</strong>-Konferenz // Egon Bahr<br />

und die Verschwörungstheoretiker // Die<br />

USA vergiften die Welt, Netanjahu ist ein<br />

Völkermörder und der Westen immer der<br />

Aggressor: Bei der <strong>COMPACT</strong>-Konferenz<br />

kamen krude Theoretiker auf ihre Kosten.»<br />

(tagesspiegel.de, 23.11.2014)<br />

Verschwörungstheoretiker Egon Bahr<br />

«Auf einer Konferenz des rechten Magazins<br />

<strong>COMPACT</strong> trafen sich in Berlin Putin-Fans,<br />

Rassisten, Verschwörungstheoretiker.<br />

Als "Ehrengast" dabei: Egon Bahr.»<br />

(Tageszeitung, 24.11.2014)<br />

105


Verschwörungstheoretiker<br />

106<br />

Da hatte das Hamburger Magazin wohl auch mal<br />

einen hellen Tag. Foto: Der Spiegel<br />

Putins Trolle<br />

«In Deutschland formiert sich eine<br />

Gruppe von Menschen, die überall Lügen<br />

sehen. Sie hassen den Westen, misstrauen<br />

der Presse, und den Politikern sowieso.<br />

Und sie lieben Putin. Wer sind sie? (…)<br />

Mährholz, ein Mann, der wie ein harmloser,<br />

netter Tierschützer aussieht und<br />

seine Sätze oft mit "Ihr Lieben" beendet,<br />

predigt auch selbst. Sein Hassthema ist<br />

der Kapitalismus, speziell das Zentralbankensystem<br />

der Vereinigten Staaten, das<br />

in Mährholz’ Kopf der größte Kriegstreiber<br />

auf dieser Welt ist. Damit trifft der<br />

Mahnwachen-Veranstalter sowohl die<br />

Herzen der linken, als auch der rechten<br />

Verschwörungstheoretiker, die wiederum<br />

an eine "jüdische Weltverschwörung"<br />

glauben. (…) Jürgen Elsässer ist wahrscheinlich<br />

der größte Meister des Hasses<br />

unter den Friedensbewegten, das wird<br />

klar, wenn man sich noch mehr seiner<br />

Mahnwachen-Auftritte anschaut und<br />

anhört. Elsässers Parolen sind böse und<br />

schlimm. Doch das Allerschlimmste ist es,<br />

mitanzusehen, wie die Menschen auf ihn<br />

reagieren. "Ami, go home!", sagt Elsässer<br />

unaufgeregt in ein Mikrofon, nachdem er<br />

über Amerika – das Lieblingshassthema<br />

auf Montagsveranstaltungen – gesprochen<br />

hat. Eine berauschte Menge schreit<br />

es ihm darauf nach. "Ami, go home!" Immer<br />

und immer wieder. (…) das wahre,<br />

heimliche Mastermind dieser deutschen<br />

"Friedensbewegung" [ist] nicht Jürgen<br />

Elsässer, nicht Ken Jebsen, nicht sonst<br />

irgendwer, es ist der russische Präsident<br />

höchstpersönlich.»<br />

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9.12.2014)<br />

Eintopf-These<br />

«Pegida, Hogesa, NPD, AfD, Verschwörungstheoretiker<br />

– und mittendrin<br />

die Friedensbewegung: In Deutschland<br />

bilden sich derzeit erstaunliche Bündnisse.<br />

Links und rechts tun sich zusammen.<br />

(…) Redner aus dem neurechten und verschwörungstheoretischen<br />

Spektrum wie<br />

Jürgen Elsässer redeten eine ,Querfront‘<br />

zwischen rechts und links herbei – gegen<br />

die ,Kriegstreiber‘ in Altparteien und Medien.»<br />

(fr-online.de, 10.12.2014)<br />

Obskure Rechnung<br />

«Die Bewegung der Verschwörungstheoretiker<br />

ist eine obskure Mischung aus<br />

Rechten, Linken, Putinfans, Antisemiten<br />

und Spinnern, die den verschiedensten


Verschwörungstheoretiker<br />

In den 1990er Jahren waren Diskussionen über<br />

Weltordnungspläne der USA noch ganz normal.<br />

Foto: Der Spiegel<br />

Verschwörungstheorien anhängen. Es<br />

gelingt ihnen zunehmend, Prominente auf<br />

ihre Seite zu ziehen. So tauchte kürzlich<br />

Egon Bahr, der Architekt der Ostpolitik in<br />

den 60er und 70er Jahren, auf einem Kongress<br />

dieser Bewegung auf. (…) Im weitesten<br />

Sinne kann auch die islamfeindliche<br />

Bewegung Pegida in Dresden zu der<br />

Bewegung gerechnet werden.»<br />

(tagesspiegel.de über Teilnehmer der Friedensmahnwachen,<br />

Pegida-Anhänger und <strong>COMPACT</strong>-<br />

Leser, 13.12.2014)<br />

Jauche und Galle<br />

«Frustbürger und Fremdenfeinde – wie<br />

gefährlich sind die neuen Straßen-Proteste?»<br />

(ARD-Talkshow Günther Jauch über Pegida,<br />

14.12.2014)<br />

Hitlers Hanuta-Truppe<br />

«Rein sprachlich gesehen ist Pegida<br />

irgendwo zwischen Gestapo und Hanuta<br />

zu verorten – es ist, wie Hogesa auch, die<br />

Rückkehr der dreisilbigen Abkürzung in<br />

den deutschen Sprachgebrauch. (…) Gestapo<br />

(erfunden 1933) und Hanuta (erfunden<br />

1959) markieren auch die Koordinaten<br />

der Angst, die diese fremdenfeindliche<br />

Bewegung auslöst – zwischen Volksgemeinschaft,<br />

Verbrechen, Verdammnis und<br />

der Erlösung durch Konsum und Kapitalismus.<br />

Aber was soll man machen, wenn<br />

die Kraft des Konsumismus nachlässt:<br />

Das ist das Erschrecken des Hanuta-Landes<br />

vor dem Gestapo-Schatten, das ist,<br />

mal wieder, die andauernde (und nicht unberechtigte)<br />

Angst der Deutschen vor sich<br />

selbst. (…) Geht also die ganze deutsche<br />

Scheiße wieder von vorne los, das fragen<br />

sich viele, und es gibt auch Leute, die<br />

sich schon Gedanken machen darüber, in<br />

welches Land sie am besten auswandern<br />

wollen (…) Fazit: "Deutschland müffelt".»<br />

(Spiegel-Kommentator Georg Diez, spiegel.de,<br />

19.12.2014)<br />

Gemäßigt ist das neue gefährlich<br />

«Die Legida-Organisatoren haben als<br />

wichtigsten Redner des Abends Jürgen<br />

Elsässer gewonnen, den Star der Gegenöffentlichkeit,<br />

einen Mann, der nahezu<br />

überall ist, wo am System gezweifelt<br />

wird. In letzter Zeit sieht man ihn als<br />

einen der Anführer der Putin-Sympathisanten<br />

des Friedenswinter-Milieus,<br />

kurz davor noch predigte er vor Leuten,<br />

die fürchten, Kinder würden an Schulen<br />

zur Homosexualität erzogen. Elsässer<br />

versucht, was er kann, um das Publikum<br />

107


Verschwörungstheoretiker<br />

anzuheizen. Er polemisiert gegen die<br />

Ausgrenzung der Legida-Demonstranten,<br />

fordert bundesweite Volksabstimmungen<br />

wie in der Schweiz und lenkt damit<br />

zu seinem wichtigsten Thema über, dem<br />

Kampf gegen die globale Vorherrschaft<br />

der USA. (…) Doch der fliegende Populist<br />

Elsässer schafft es nicht, das Publikum<br />

zu euphorisieren, wie es letzte<br />

Woche geschah. Ist die Behauptung zu<br />

absurd, die CIA und al-Qaida hätten sich<br />

im Kampf gegen Syriens Präsident Assad<br />

verbrüdert? Oder wird es hier einfach<br />

nicht gern gehört, wenn Elsässer sagt,<br />

die übergroße Mehrheit der Muslime in<br />

Deutschland seien fleißige und anständige<br />

Leute?<br />

Überhaupt: Es geht vielen Rednern<br />

heute kaum um den Islam. Nichts ist zu<br />

hören von Parallelgesellschaften, vom<br />

Neukölln Heinz Buschkowskys, wenig<br />

von islamistischen Terroristen. Irgendwann<br />

wirft Legida-Organisator Jörg Hoyer<br />

sogar diese Sätze in die Menge: "Die<br />

allermeisten Muslime sind prächtige<br />

Menschen. Nur Skat spielen können sie<br />

nicht, aber das bringen wir ihnen auch<br />

noch bei." Was ist da geschehen? Haben<br />

die Organisatoren Angst vor islamistischen<br />

Drohungen, wie sie Bachmann erlebte?<br />

Oder sucht nun auch Legida nach<br />

einem Weg in die Mitte?»<br />

(zeit.de, 21.1.2015)<br />

Die böse Querfront<br />

«Wer ist denn nun das Volk? // (…)<br />

das juckt die Legidianer nicht, denn sie<br />

haben gestern Abend (rhetorisch) aufgerüstet:<br />

Jürgen Elsässer spricht. Ein<br />

Mann, der den Spagat von ganz links,<br />

vom Kommunistischen Bund, bis nach<br />

ganz rechts geschafft hat und jetzt versucht,<br />

zwischen diesen beiden Welten<br />

"im Volk" Brücken zu bauen. Nicht etwa<br />

zu den "rot lackierten Faschisten" von der<br />

Antifa, wohl aber zu den "vernünftigen<br />

Gegendemondstranten, die bei Legida<br />

"willkommen" sind." (…) In Anlehnung<br />

an Marx schallt sein Ruf "Patrioten aller<br />

Länder, vereinigt Euch!" Und er ist es<br />

auch, der erstmals klar sagt, was Legida<br />

eigentlich wollen soll: Leipzigs Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung (SPD) muss<br />

weg, Obama, "der Kriegstreiber", muss<br />

weg, das ganze "abgehalfterte Regime"<br />

muss weg… Es geht um den "Systemwechsel".»<br />

(Leipziger Volkszeitung, 22.1.2015)<br />

108<br />

Gegen diese Forderung ist nichts zu sagen. Doch die<br />

Lüge steckt im Detail: Das Antisemitismus zumeist<br />

von muslimischen Migranten ausgeht, verschweigt<br />

die Lügenpresse geflissentlich. Foto: Bild


Verschwörungstheoretiker<br />

Wir sind unschuldig!<br />

«Verschwörungstheorien überschwemmen<br />

das Internet. Zu jeder Frage werden<br />

abstruse Parallelrealitäten geschaffen //<br />

(…) Ein massiver Angriff auf renommierte<br />

deutsche außenpolitische Journalisten<br />

wurde von der ARD-Satiresendung Die<br />

Anstalt und dem unter problematischen<br />

Umständen von der FAZ geschiedenen<br />

Udo Ulfkotte in seinem Bestseller Gekaufte<br />

Journalisten gefahren. Beide stützen<br />

sich auf eine Studie des Leipziger Medienwissenschaftlers<br />

Uwe Krüger.<br />

Er hat in seiner Studie Meinungsmacht.<br />

Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien<br />

und Alpha-Journalisten – eine<br />

kritische Netzwerkanalyse (Verlag Halem<br />

2013) bedeutende außenpolitische Journalisten<br />

von der Zeit, der FAZ und der<br />

Süddeutschen bezichtigt, sie hätten eine<br />

Schlagseite zu den USA und zur Nato und<br />

seien von transatlantischen Thinktanks<br />

mehr oder minder gesteuert.<br />

Auf die Idee, dass sie einfach ihren<br />

Job als Journalisten machen, indem sie<br />

dort hingehen, wo es Kontakte, Informationen,<br />

Zugang zu Analysen gibt, ist der<br />

junge Medienwissenschafter nicht gekommen.»<br />

(derstandard.at, 9.3.2015)<br />

Taz-Tipp<br />

«Finger weg von Elsässer.»<br />

(Tageszeitung, 16.3.2015)<br />

Die Weißwascher<br />

«Bilderberg ist der Traum jedes Verschwörungstheoretikers,<br />

die Teilnehmer<br />

sind je nach Sichtweise die globalen<br />

Nazis oder das Finanzjudentum – und für<br />

manche auch einfach die Echsenmenschen.<br />

(…) Die Bilderberg-Konferenz ist<br />

ein Beispiel dafür, wie Geheimhaltung<br />

Argwohn weckt. Sollte sie deshalb abgeschafft<br />

werden? Nein. Aber ignorieren<br />

dürfen wir sie gerne – wenn wir sonst<br />

genau hinschauen.»<br />

(spiegel.de, 11.6.2015)<br />

Lagerhaltung<br />

«Mit diesen absurden Beschimpfungen<br />

ist Oskar Lafontaine endgültig im<br />

Lager der Verschwörungstheoretiker angekommen.»<br />

(Alexander Graf Lambsdorff, EU-Abgeordneter der<br />

FDP und Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke,<br />

über Lafontaines «Fuck US-Imperialism», bild.de,<br />

23.6.2015)<br />

Der Putin-Versteher<br />

«Jürgen Elsässer, Kremlpropagandist<br />

// Seit der Ukraine-Krise versucht Russland<br />

massiv, die deutsche Öffentlichkeit<br />

zu beeinflussen. Aktivist Elsässer hilft,<br />

die Interpretationsmuster des Kreml zu<br />

verbreiten.»<br />

(zeit.de, 19.7.2015)<br />

Von Putin bis Pegida<br />

«Jürgen Elsässer und sein <strong>COMPACT</strong>-<br />

Magazin – Ein Netzwerk für Putin und<br />

Pegida.»<br />

(Tagesspiegel, 16.8.2015)<br />

Das Netz des Bösen<br />

«Es ist ein bizarres Netzwerk. Der<br />

einstmals linke Journalist Jürgen Elsässer,<br />

Chefredakteur von <strong>COMPACT</strong>, spielt<br />

sich die Bälle zu mit Pegida, der AfD,<br />

Politikern der Linkspartei oder dem ehe-<br />

109


Verschwörungstheoretiker<br />

maligen Radiomoderator Ken Jebsen (Ken<br />

FM). Er betätigt sich als Agitator für den<br />

Kreml, schmiedet Allianzen aber auch<br />

zu Vertretern etablierter Parteien. (…)<br />

Das monatlich erscheinende Hochglanzmagazin<br />

<strong>COMPACT</strong> hat inzwischen eine<br />

verkaufte Auflage von 30.000 Exemplaren.<br />

(…) Tatsächlich ist das Netzwerk um<br />

<strong>COMPACT</strong> und Elsässer durchaus ernst zu<br />

nehmen.»<br />

(zeit.de, 17.8.2015)<br />

Leser-Belehrung<br />

«Warum bloß hält sich so hartnäckig<br />

die Ansicht, die Presse sei gleichgeschaltet<br />

und voller Propaganda? Weil selbsternannte<br />

Durchblicker ihren Aha-Moment<br />

genießen wollen. (…) Schauen wir uns<br />

zunächst einmal die Struktur dieser<br />

Fehlwahrnehmung an. Wer behauptet,<br />

die Lüge regiere und die Wahrheit werde<br />

weithin vertuscht, der spricht damit<br />

zugleich aus, dass er die Wahrheit kenne.<br />

Nicht irgendeine, sondern eine ganz<br />

ausgezeichnete, die erst so richtig den<br />

Sinn der Wirklichkeit erschließe. Manche<br />

Leute meinen zum Beispiel, Deutschland<br />

werde von den USA regiert (doch, allen<br />

Ernstes).»<br />

(zeit.de, 19.8.2015)<br />

Kopp-Verlag oder mit klassischem Zeitschriftengeschäft,<br />

wie dem des Compact-<br />

Verlages. Die Kriterien rechts und links<br />

werden fast aufgehoben in der gemeinsamen<br />

Ablehnung der USA, der EU und des<br />

Euro und dem Verständnis für Russland,<br />

beispielsweise.»<br />

(Deutschlandfunk, 22.8.2015)<br />

«Vorläufig nicht zugänglich»<br />

«Unsere OBS-Kurzstudie über die Akteure<br />

im Umfeld von <strong>COMPACT</strong> und Ken<br />

Jebsen will die These belegen, dass es<br />

publizistisch aktiven Interessengruppen<br />

heute sehr schnell und mit relativ geringen<br />

Ressourcen gelingt, eine vergleichsweise<br />

leistungsfähige, crossmediale und<br />

auf Dauer angelegte eigene Öffentlichkeit<br />

zu schaffen, die sich jenseits der klassischen<br />

Massenmedien zu etablieren beginnt.<br />

– Aufgrund einer juristischen Auseinandersetzung<br />

ist das<br />

OBS-Arbeitspapier hier vorsorglich<br />

und vorläufig nicht zugänglich.»<br />

(Wolfgang Storz, Autor der Studie der gewerkschaftsnahen<br />

Otto-Brenner-Stiftung (OBS), über<br />

Ziel und vorläufige Rücknahme seiner Expertise,<br />

September 2015)<br />

110<br />

Vorsicht: Konkurrenz!<br />

Die neuen Anti-Lügenpresse-Medien<br />

// Sie heißen Ken Jebsen oder Jürgen<br />

Elsässer, sind politisch am rechten oder<br />

linken Rand unterwegs und wollen mit<br />

eigenen Medien ein Gegengewicht zur<br />

sogenannten "Lügenpresse" schaffen.<br />

(…) Und das tun sie durchaus mit Erfolg<br />

- via YouTube, über Unternehmen wie den


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

Wer hätte das gedacht: Das böse L-Wort wurde nicht von Pegida erfunden<br />

– kluge Analysen über die Verkommenheit der Massenmedien gibt<br />

es schon seit über hundert Jahren. Auch die Linke hat die Medien des<br />

Gegners gerne so betitelt.<br />

Presstituierte<br />

«Es gibt so etwas wie eine unabhängige<br />

Presse zu dieser Zeit der Weltgeschichte<br />

in Amerika nicht. Sie wissen das<br />

und ich weiß das. Es gibt keinen unter Ihnen,<br />

der es wagt seine ehrliche Meinung<br />

zu schreiben, und wenn Sie sie schrieben,<br />

wüssten Sie im Voraus, dass sie niemals<br />

gedruckt würde. Ich werde wöchentlich<br />

dafür bezahlt, meine ehrliche Überzeugung<br />

aus der Zeitung, der ich verbunden<br />

bin, herauszuhalten. Anderen von Ihnen<br />

werden ähnliche Gehälter für ähnliches<br />

gezahlt, und jeder von Ihnen, der so dumm<br />

wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben,<br />

stünde auf der Straße und müsste<br />

sich nach einer anderen Arbeit umsehen.<br />

Würde ich mir erlauben, meine ehrliche<br />

Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung<br />

erscheinen zu lassen, würden keine<br />

vierundzwanzig Stunden vergehen und ich<br />

wäre meine Stelle los. Das Geschäft der<br />

Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören,<br />

gerade heraus zu lügen, zu verdrehen,<br />

zu verunglimpfen, vor den Füßen des<br />

Mammons zu kuschen und sein Land und<br />

seine Menschen um sein tägliches Brot zu<br />

verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es,<br />

wozu der törichte Trinkspruch auf die unabhängige<br />

Presse. Wir sind die Werkzeuge<br />

und Vasallen reicher Menschen hinter<br />

der Szene. Wir sind die Marionetten, sie<br />

ziehen die Schnüre und wir tanzen. Unsere<br />

Talente, unsere Fähigkeiten und unsere<br />

Leben sind alle das Eigentum anderer. Wir<br />

sind intellektuelle Prostituierte.»<br />

(John Swinton, Chefredakteur der New York Times,<br />

anlässlich eines Festbanketts zur Feier seiner<br />

Pensionierung, 1880)<br />

Lügen vom Fließband<br />

«Was ist Wahrheit? – Drei Wochen<br />

Pressearbeit, und alle Welt hat die Wahrheit<br />

erkannt. Ihre Gründe sind so lange<br />

111


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

unwiderleglich, als Geld vorhanden ist,<br />

sie ununterbrochen zu wiederholen.»<br />

(Oswald Spengler, Deutscher Geschichtsphilosoph,<br />

«Der Untergang des Abendlandes», 1918)<br />

Lügenpresse<br />

«Die russische Arbeiterklasse, die<br />

russischen Bauern haben zwar die große<br />

Lügenpresse der Bourgeoisie vernichtet,<br />

sie haben sich aber eine eigene Presse<br />

geschaffen (…).»<br />

(Karl Radek auf dem Gründungsparteitag der KPD,<br />

30.12.1918)<br />

Totschreiben und totschweigen<br />

«Der geschickte Journalist hat eine<br />

Waffe: das Totschweigen – und von dieser<br />

Waffe macht er oft genug Gebrauch.»<br />

(Kurt Tucholsky in seinem Artikel «Presse und<br />

Realität», veröffentlicht in Die Weltbühne,<br />

13. Oktober 1921)<br />

Der Propagandavater spricht…<br />

«Die bewusste und intelligente Manipulation<br />

des kollektiven Verhaltens<br />

und der Meinungen der Massen ist ein<br />

wichtiges Element in der demokratischen<br />

Gesellschaft. Es ist eine unsichtbare Regierung,<br />

die diesen verborgenen gesellschaftlichen<br />

Mechanismus manipuliert,<br />

sie ist die eigentliche Herrschaftsmacht<br />

in unserem Land.»<br />

(Edward Bernays, 1891-1995, Vater der Public Relations<br />

und Autor des Standardwerkes Propaganda, 1928)<br />

Sklaven kontrollieren, die nicht einmal<br />

gezwungen werden müssen, weil sie ihre<br />

Knechtschaft lieben gelernt haben.»<br />

(Aldous Huxley in seinem Roman «Schöne neue<br />

Welt», Erstauflage 1932)<br />

Verschweigen ist Gold<br />

«Die größten Triumphe der Propaganda<br />

wurden nicht durch Handeln, sondern<br />

durch Unterlassung erreicht. Groß ist die<br />

Wahrheit, größer aber, vom praktischen<br />

Gesichtspunkt, ist das Verschweigen von<br />

Wahrheit.»<br />

(Aldous Huxley, zitiert aus seinem Roman «Schöne<br />

neue Welt», Erstauflage 1932)<br />

Lügen-Tränke<br />

«Das ist das Geheimnis der Propaganda:<br />

den, den die Propaganda fassen<br />

will, ganz mit den Ideen der Propaganda<br />

zu durchtränken, ohne dass er überhaupt<br />

merkt, dass er durchtränkt wird.»<br />

(Joseph Goebbels, «Propagandaminister des Dritten<br />

Reichs», 25.3.1933)<br />

112<br />

Moderne Sklaverei<br />

«Ein wirklich effizienter, totalitärer<br />

Staat wäre einer, in dem die allmächtige<br />

Exekutive der politischen Führer und<br />

ihre Armee von Managern ein Volk von<br />

Telegraf und Abend wurden inzwischen eingestellt.<br />

Ansonsten hat sich in Berlin seit 1968 nichts<br />

verändert. Foto: Archiv


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

Glaubenssätze<br />

«Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei.<br />

Unwissenheit ist Stärke.»<br />

(Glaubenssatz des Großen Bruder in George Orwells<br />

Roman «1984», Erstauflage 1948)<br />

Die Medienverschwörung<br />

«Eine Handvoll Menschen kontrollieren<br />

die Medien der Welt. Derzeit sind es<br />

etwa noch sechs solcher Menschen, bald<br />

werden es nur noch vier sein und es wird<br />

dann alles erfassen: alle Zeitungen, alle<br />

Magazine, alle Filme, alles Fernsehen. Es<br />

gab einmal die Zeit, da gab es verschiedene<br />

Meinungen, Haltungen in den Medien.<br />

Heute gibt es nur eine Meinung, die zu<br />

formen vier, fünf Tage dauert dann ist sie<br />

jedermanns Meinung.»<br />

(Mike Nichols, amerikanischer Starregisseur und<br />

Oscar-Preisträger, zitiert in Nation & Europa, Juli/<br />

August 1999)<br />

Das die Lusitania Kriegsgüter mit an Bord hatte<br />

- deren Explosion zum schnellen Untergang des<br />

Schiffes führte - verschwieg nicht nur dieser<br />

Bericht. Foto: The New York Times<br />

Gelenkte Meinungsmache<br />

«Im demokratischen Westen besteht<br />

eine wirtschaftliche Zensur, und die Organe<br />

der Massenmedien werden von den<br />

Mitgliedern der Machtelite gelenkt. Bis<br />

heute ist die Machtkonzentration sehr viel<br />

weiter vorangeschritten!»<br />

(Aldous Huxley in einer Rede 1959, zitiert nach<br />

«Berthold Wiedersich: Fit für die Zukunft?», Ravens-<br />

Buch Verlag, Mai 2014)<br />

Elite-Journalismus<br />

«Pressefreiheit ist die Freiheit von<br />

zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung<br />

zu verbreiten. Da die Herstellung<br />

von Zeitungen und Zeitschriften immer<br />

113


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

größeres Kapital erfordert, wird der Kreis<br />

der Personen, die Presseorgane herausgeben,<br />

immer kleiner. Damit wird unsere<br />

Abhängigkeit immer größer und immer<br />

gefährlicher!»<br />

(Journalist und Mitbegründer der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung Paul Sethe, Der Spiegel, 5.5.1965)<br />

114<br />

Moderne Gehirnwäsche<br />

«Unter der Herrschaft der monopolistischen<br />

Medien – selber bloße Instrumente<br />

ökonomischer und politischer<br />

Macht – wird eine Mentalität erzeugt, für<br />

die Recht und Unrecht, Wahr und Falsch<br />

vorherbestimmt sind, wo immer sie die<br />

Lebensinteressen der Gesellschaft berühren<br />

(…) blockiert wird die effektive Abweichung,<br />

die Anerkennung dessen, was<br />

nicht dem Establishment angehört; das<br />

beginnt in der Sprache, die veröffentlicht<br />

und verordnet wird. Der Sinn der Wörter<br />

wird streng stabilisiert. Rationale Diskussion,<br />

eine Überzeugung vom Gegenteil ist<br />

nahezu ausgeschlossen. Der Zugang zur<br />

Sprache wird denjenigen Wörtern und<br />

Ideen versperrt, die anderen Sinnes sind<br />

als der etablierte – etabliert durch die Reklame<br />

der bestehenden Mächte und verifiziert<br />

in deren Praktiken. (…) Aber in einer<br />

Demokratie mit totalitärer Organisation<br />

kann Objektivität eine ganz andere Funktion<br />

erfüllen, nämlich die, eine geistige<br />

Haltung zu fördern, die dazu tendiert, den<br />

Unterschied zwischen Wahr und Falsch,<br />

Information und Propaganda, Recht und<br />

Unrecht zu verwischen. Faktisch ist die<br />

Entscheidung zwischen gegensätzlichen<br />

Ansichten schon vollzogen, ehe es dazu<br />

kommt, sie vorzutragen und zu erörtern.»<br />

(Herbert Marcuse, Repressive Toleranz, 1965)<br />

Wo die Zeit recht hat, da hat sie recht. Foto: Die<br />

Zeit-Cover<br />

Hörige Deutsche<br />

«Wir wollen Mitteilungen und Richtlinien<br />

veröffentlichen, sonst nichts (…).<br />

Die Deutschen brauchen sich keine eigene<br />

Meinung zu bilden (…). Die Deutschen<br />

haben aufgehört, ein Kulturvolk zu sein.»<br />

(Hans Habe, Die deutsche Presse, in: Die Weltwoche,<br />

5.11.1965)<br />

Springers Weltbild<br />

«Die fünf gesellschaftspolitischen<br />

Unternehmensgrundsätze, 1967 von Axel<br />

Springer formuliert, (…) beschreiben<br />

ein freiheitliches Weltbild: 1. Das unbedingte<br />

Eintreten für den freiheitlichen<br />

Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der<br />

westlichen Staatengemeinschaft und die<br />

Förderung der Einigungsbemühungen der<br />

Völker Europas. 2. Das Herbeiführen einer<br />

Aussöhnung zwischen Juden und Deut-


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

schen, hierzu gehört auch die Unterstützung<br />

der Lebensrechte des israelischen<br />

Volkes. 3. Die Unterstützung des transatlantischen<br />

Bündnisses und die Solidarität<br />

in der freiheitlichen Wertegemeinschaft<br />

mit den Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

4. Die Ablehnung jeglicher Art von politischem<br />

Totalitarismus. 5. Die Verteidigung<br />

der freien sozialen Marktwirtschaft.»<br />

(Vorgaben des Axel Springer Konzerns für seine<br />

Mitarbeiter seit 1967, axelspringer.de)<br />

«Springer-Lügenpresse»<br />

«Außerparlamentarische Opposition<br />

kündigt neue Kampfmaßnahmen gegen<br />

Notstand und Springer-Lügenpresse an.»<br />

(Das SED-Zentralorgan Neues Deutschland über<br />

Studentenproteste in West-Berlin, 14.4.1968)<br />

Am 11. September 2001 bereichtete die BBC über<br />

den Einsturz von WTC7 - 20 Minuten, bevor das<br />

Gebäude tatsächlich in sich zusammenfiel. Foto:<br />

Archivaufnahme der BBC<br />

Guerillakrieg im Blätterwald<br />

«Jeder Groschen für die Rote Fahne ist<br />

ein Anschlag gegen die bürgerliche Lügenpresse!<br />

Spenden an die Rote Fahne-<br />

Verkäufer vor dem Betrieb oder als Überweisung<br />

an Verlag Neuer Weg".»<br />

(Rote Fahne, herausgegeben vom Kommunistischen<br />

Arbeiterbund Deutschland, Nr. 8, Tübingen August<br />

1972)<br />

Eigenlob stinkt<br />

«Hier gibt es keine Zeitung, die so viel<br />

Positives in Bewegung bringt wie die Bild-<br />

Zeitung. (…) Der einfache Mann kriegt<br />

nur recht durch Bild. Wir sammeln Spendenbeträge<br />

für gemeinnützige Zwecke.<br />

Das ist gigantisch.»<br />

(Bild-Herausgeber Axel Springer, Stern Nr. 46/1981)<br />

Hofberichterstatter<br />

«Wir danken der Washington Post, der<br />

New York Times, dem Time Magazine und<br />

115


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

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Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

Dieser prorussische Milizionär hält anklagend ein<br />

Plüschtier aus dem abgeschossenen Flug MH17 in<br />

die Kamera. Die westliche Propaganda log diese<br />

Geste zu einer zynischen Siegespose um. Foto: dpa<br />

anderen großen Medien, deren Direktoren<br />

an unseren Treffen teilgenommen und<br />

ihre Zusagen für Diskretion seit fast 40<br />

Jahren eingehalten haben. Es wäre unmöglich<br />

gewesen, dass wir unseren Plan<br />

für die Weltherrschaft hätten entwickeln<br />

können, wenn wir Gegenstand der öffentlichen<br />

Beobachtung gewesen wären.»<br />

(David Rockefeller, Erbe des amerikanischen<br />

Rockefeller-Imperiums, Bilderberg-Konferenz in<br />

Baden-Baden, 6.-9.6. 1991, zitiert nach Günther<br />

Pauls «Die Ordnung der Kräfte - der Umgang des<br />

Menschen mit dem Bösen», tredition Verlag,<br />

16.3.2015)<br />

Medienmacht<br />

«Zum Regieren brauche ich nur Bild,<br />

BamS und Glotze.»<br />

(Bundeskanzler Gerhard Schröder, SPD, Februar<br />

1999)<br />

Die Info-Bombe<br />

«Die erste Abschreckung, nukleare Abschreckung,<br />

wird gegenwärtig abgelöst<br />

durch die zweite Abschreckung: Eine Art<br />

der Abschreckung begründet auf dem,<br />

was ich im Zusammenhang mit der neuen<br />

Waffenart der Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

"die Informations-<br />

Bombe" nenne.»<br />

(Paul Virilio, Kulturwissenschaftler und Urbanist,<br />

ctheory.net, 18.10.2000)<br />

117


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

Bild-Behandlung<br />

«Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht.<br />

Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand,<br />

der zu dieser Zeitung beiträgt, ist<br />

gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es<br />

wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure<br />

freundlich oder auch nur höflich zu sein.<br />

Man muss so unfreundlich zu ihnen sein,<br />

wie es das Gesetz gerade noch zulässt.»<br />

(Max Goldt, dt. Schriftsteller, über die Bild-Zeitung,<br />

zitiert aus «Der Krapfen auf dem Sims», Berlin 2001)<br />

Dieses Bild soll zeigen, wie die Charlie Hebdo-Attentäter<br />

auf ihrer Flucht einen Polizisten erschießen.<br />

Zweifler argumentieren, dass aus dem Einschussloch<br />

kein Blut austritt. Foto: Videoaufnahme<br />

Propaganda-Lehrlinge<br />

«Staatspropaganda, wenn sie von der<br />

gebildeten Klasse unterstützt wird und<br />

wenn keine Abweichung von ihr erlaubt<br />

ist, kann einen großen Einfluss haben. Es<br />

war eine Lektion, die Hitler und viele andere<br />

gelernt haben, und sie wird bis zum<br />

heutigen Tag verfolgt.»<br />

(Noam Chomsky, Amerikanischer Professor für<br />

Linguistik am Massachusetts Institute of Technology,<br />

zitiert aus «Media Control: The Spectacular<br />

Achievements of Propaganda», 3.9.2002)<br />

Bettgeflüster<br />

«Kein ehrlicher Journalist sollte gewillt<br />

sein, sich selbst als "eingebettet" zu<br />

beschreiben. Zu sagen: "Ich bin ein einge-<br />

118


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

betteter Journalist" bedeutet "Ich bin ein<br />

Regierungs-Propagandist".»<br />

(Noam Chomsky, Amerikanischer Professor für Linguistik<br />

am Massachusetts Institute of Technology,<br />

zitiert aus «Imperial Ambitions: Conversations on<br />

the Post-9/11 World», 5.10.2005)<br />

Springer-Stiefel<br />

«Da ist die Überzeugung, dass Amerika<br />

und England die freiheitserprobtesten<br />

Demokratien sind. Dann Israel. Ich bin ein<br />

nichtjüdischer Zionist. Israel ist ein Land,<br />

dessen Existenz gesichert werden muss.<br />

Und schließlich die Freiheit des Eigentums,<br />

des Handels. Sie können es auch<br />

Kapitalismus nennen. Ich glaube, dass<br />

Kapitalismus unter allen ungerechten<br />

Organisationsformen der Gesellschaft immer<br />

noch die gerechteste, die humanste<br />

und die freiheitlichste ist. Mein Freiheitsbegriff<br />

steht über dem Dreieck: Amerika,<br />

Israel, Marktwirtschaft – das Gegenbild<br />

zu Nationalismus und Sozialismus.»<br />

(Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des<br />

deutschen Medienunternehmens Axel Springer,<br />

über seine ideologischen Grundsätze, Der Spiegel,<br />

19.6.2006)<br />

Schaum vorm Mund<br />

«Journalisten sind wirklich die größten<br />

Nullen, denen man nur ins Gesicht spucken<br />

kann. Alles Banditen. Aber Banditen<br />

haben wenigstens eine Moral.»<br />

(Nicolas Sarkozy zu Regierungsmitgliedern, zitiert<br />

nach dem französischen Satireblatt Le Canard<br />

enchaîné, 18.3.2010)<br />

Hunnen-Rhetorik<br />

«In manchen Zeitungen herrscht ja<br />

geradezu ein wilhelminischer Ton vor.<br />

So wie Kaiser Wilhelm II. den deutschen<br />

Truppeneinsatz im Reich der Mitte zu Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts mit den Worten<br />

kommentierte: "Wir werden bei Euch<br />

wüten wie die Hunnen!"»<br />

(Peter Scholl-Latour, <strong>COMPACT</strong>-Magazin, 12/2010)<br />

Lügen-Futter<br />

«Die europäischen Zeitungen werden<br />

von den Desinformationszentralen<br />

der USA mit Geschichten über Russland<br />

gefüttert, und da sie ihre eigenen Auslandskorrespondenten<br />

eingespart haben,<br />

können sie den Wahrheitsgehalt dieser<br />

Geschichten nicht mehr überprüfen.»<br />

(Peter Scholl-Latour, <strong>COMPACT</strong>-Magazin, 12/2010)<br />

Schweinejournalismus<br />

«Der grüne Fraktionschef Jürgen Trittin<br />

attestierte der Taz "Schweinejournalismus",<br />

den er "nur von der Bild-Zeitung<br />

kenne".»<br />

(Tageszeitung über eine Talkshow von Maybrit<br />

Illner, 24.2.2012)<br />

Ungeniert<br />

«Auch wir bescheißen gelegentlich,<br />

auch wir verstoßen gegen Regeln.»<br />

(Wolfgang Schäuble beim Tag der offenen Tür der<br />

Bundesregierung in Berlin, 17.8.2012)<br />

Drecksblatt<br />

«Ich erinnere mich noch gut an einen<br />

Nachmittag im Jahr 2000, als mich in<br />

der Redaktion plötzlich Helmut Kohl anrief<br />

und mich als "Schweinejournalisten"<br />

und die Bild-Zeitung als "Drecksblatt" beschimpfte.»<br />

(Bild-Chefredakteur Udo Röbel, zitiert nach abendblatt.de,<br />

6.1.2012)<br />

119


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

120<br />

«Ich bin Charlie» posaunte die politische Klasse<br />

nach dem Attentat auf die französische Satirezeitschrift<br />

im Januar 2015. Satire dürfe alles, hieß es<br />

mit Blick auf die veröffentlichten Mohammed-Karrikaturen,<br />

wahrscheinlich Auslöser des Anschlags.<br />

Übrigens: Als Charlie Hebdo im September 2015 ein<br />

vor der türkischen Küste ertrunkenes Flüchtlingskind<br />

in einer kapitalismuskritischen Karikatur<br />

thematisierte, heulte die Medienmeute umgehend<br />

über die angebliche Instinktlosigkeit des Pariser<br />

Blattes. Foto: Charlie Hebdo<br />

Rotlichtmedien<br />

«Ich sage, Deutschland ist das Land<br />

der Mediennutten und Direktionshuren,<br />

also wenn man hier nach oben kommen<br />

will, dann hält man die Fresse und folgt<br />

dem Mainstream.»<br />

(Travestie-Künstler Kay Ray in ZDF-Talkshow<br />

Markus Lanz, 23.1.2013)<br />

Spiegel-Söldner<br />

«Das waren noch Zeiten, als der Spiegel<br />

von so manch einem Politiker von<br />

ganzem Herzen verwünscht und bepöbelt<br />

wurde. Als das Nachrichtenmagazin Otto<br />

Graf Lambsdorff 1984 in der Flick-Berichterstattung<br />

arg bedrängte, bezeichnete der<br />

FDP-Politiker die Hamburger als "journalistisches<br />

Todesschwadron".»<br />

(meedia.de, 27.8.2013)<br />

Kleingeld-Journalismus<br />

«Laut der Zeitung Wirtschaftswoche<br />

soll der damalige Außenminister einem<br />

Mitglied der Grünen-Fraktion erzählt<br />

haben, was Fischer von Reportern hält.<br />

"Journalisten sind nichts anderes als<br />

Fünf-Mark-Nutten." Sie «schrieben mal<br />

dies, mal das, vor allem aber viel Blödsinn.<br />

Sie biederten sich an, seien so eitel<br />

wie Politiker und für alles und alle zu<br />

haben.»<br />

(yahoo.com über Joschka Fischer und die Medien,<br />

2.9.2013)<br />

Presseköter<br />

«Er hat geschimpft, provoziert und vielerlei<br />

Kämpfe gefochten. Auch mit den<br />

Medien hatte sich Franz-Josef Strauß


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

(CDU) gerne mal angelegt und beispielsweise<br />

1972 als "jubeljaulende Hofhunde"<br />

beschimpft.»<br />

(yahoo.com über Strauß‘ Umgang mit den Medien,<br />

2.9.2013)<br />

treu wie möglich zu informieren.»<br />

(Antwort des ARD-Chefredakteurs Thomas<br />

Baumann auf die Kritik des ARD-Programmbeirats<br />

bezüglich des Vorwurfs der Einseitigkeit in der<br />

Ukraine-Berichterstattung, 18.8.2014)<br />

Lügenfabriken<br />

«Was die USA bezwecken, ist mir völlig<br />

unklar. Vielleicht wollte man vom NSA-<br />

Skandal ablenken und hat deswegen eine<br />

Krise inszeniert, die die Blicke der Weltöffentlichkeit<br />

von der US-Spionage auf<br />

ein anderes Thema fokussiert. Wobei es<br />

neben der Überwachung das noch größere<br />

Problem der Desinformationsfabriken<br />

gibt, die sich in North Carolina, London<br />

oder Israel befinden, und die auf europäische<br />

und deutsche Medien zielen. Und<br />

das klappt. Was jetzt alles zur Ukraine geschrieben<br />

wird, da stehen einem doch die<br />

Haare zu Berge, von der Taz bis zur Welt,<br />

ein Unisono zur Ukraine.»<br />

(Peter Scholl-Latour, <strong>COMPACT</strong>-Magazin 5/2014)<br />

…so wahrheitsgetreu wie möglich…<br />

«Den Vorwurf einer einseitigen und<br />

tendenziösen Berichterstattung über den<br />

Ukraine-Konflikt weise ich energisch zurück.<br />

Dies habe ich auch gegenüber dem<br />

ARD-Programmbeirat deutlich gemacht.<br />

Es gab und es gibt zahlreiche Beiträge,<br />

Sendungen und Sondersendungen im Ersten<br />

Programm, die in der Summe die Lage<br />

in der Ukraine und die Ursachen der Krise<br />

differenziert und unter verschiedenen<br />

Aspekten thematisiert haben und thematisieren.<br />

Unsere Korrespondentinnen und<br />

Korrespondenten vor Ort tragen (…) mit<br />

ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, unser<br />

Publikum umfassend und so wahrheitsge-<br />

Demokratie-Hüter<br />

«Das Attentat auf Charlie Hebdo ist<br />

ein Angriff auf unsere Demokratie, unsere<br />

Presse- und Meinungsfreiheit. Wir<br />

müssen sie stets aufs neue verteidigen,<br />

auch gegen die perfide Propaganda der<br />

Pegida-Anführer und den üblen Vorwurf<br />

der "Lügenpresse".»<br />

(Bundesverband der deutschen Zeitungsverleger,<br />

9.1.2015)<br />

Alles Nazis außer Mutti<br />

«Das Meinungsspektrum ist so weit<br />

nach links gerückt, dass das, was vor<br />

zehn Jahren noch normal war, heute als<br />

rechtsextrem gilt.»<br />

(ZDF-Moderator Peter Hahne,<br />

pro-medienmagazin.de, 13.3.2015)<br />

Spiegel-Kritiker<br />

«Ein Mann wie Augstein stieg aus dem<br />

Nichts zu einer Superfigur in Deutschland<br />

hoch, mit einer Macht und einer Gewalt,<br />

dass er Karrieren, Menschen vernichten<br />

konnte, weil er sehr frühzeitig alle Imponderabilien<br />

moderner Machtausübung wie<br />

Superarchive (…) zur Verfügung hatte.»<br />

(Helmut Kohl über den Spiegel, zitiert aus dem 2014 in<br />

zweiter Auflage erschienen Werk «Vermächtnis – Die<br />

Kohl-Protokolle» von Heribert Schwan und Tilman Jens)<br />

Klolektüre<br />

«Ich bin der Bundeskanzler, ich bin<br />

Nassrasierer, ich muss mich im Spiegel<br />

121


Entlarvt: Die Lügenpresse<br />

angucken. Und was der Spiegel über mich<br />

schreibt, ist mir scheißegal.»<br />

(Helmut Kohl, zitiert aus der zweiten Auflage<br />

«Vermächtnis – Die Kohl-Protokolle»)<br />

Pädagogik<br />

«Ich sagte zu ihm: Wenn Sie jetzt das<br />

Geringste machen, kriegen Sie Prügel,<br />

wie Sie sie noch nie gekriegt haben. Sie<br />

haben keine Zeugen.»<br />

(Helmut Kohl zu einem Paparazzo der Bild-Zeitung,<br />

der Helmut Kohl und Franz Josef Strauß auflauerte,<br />

zitiert aus «Vermächtnis – Die Kohl-Protokolle», 2014)<br />

Betreutes Denken<br />

«Zur postdemokratischen Einschläferung<br />

der Öffentlichkeit trägt auch der<br />

Gestaltwandel der Presse zu einem betreuenden<br />

Journalismus bei, der sich Arm<br />

in Arm mit der politischen Klasse um das<br />

Wohlbefinden von Kunden kümmert.»<br />

(Der Philosoph Jürgen Habermas, sueddeutsche.<br />

de, 22.6.2015)<br />

Meinungsfreiheit war gestern<br />

«Liebe Leser, da in der Vergangenheit<br />

unter Beiträgen zum Thema Pegida permanent<br />

Verstöße gegen unsere Nutzungsbedingungen<br />

im Kommentarbereich – insbesondere<br />

in Form von Beleidigungen<br />

– stattfanden, müssen wir leider davon<br />

absehen, Ihnen die Möglichkeit zur Diskussion<br />

auf unserer Seite einzuräumen.<br />

Die Redaktion.»<br />

(lvz.de, 12.4.2015)<br />

122<br />

Bügelblätter<br />

«Viele Kollegen werden daran gehindert,<br />

überhaupt kritische Journalisten zu<br />

werden, weil ihre Vorgesetzten das gar<br />

nicht wollen. (…) Als ich dort gearbeitet<br />

habe, gab es Vorgesetzte und Chefredakteure,<br />

die kritische Haltungen gar nicht<br />

gerne sahen und diese dann, wenn aus<br />

ihrer Sicht nötig, abgebügelt haben. (…)<br />

Oder dass Geschichten, die ganz anders<br />

vorgesehen waren, umgestrickt werden.»<br />

(Spiegel-Redakteur Harald Schumann kündigte<br />

2004, weil Repression und Zensur in der Redaktion<br />

unerträglich wurden, teleopolis.de, 20.5.2015)


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