Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
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Rezensionen<br />
07 01<br />
08 02<br />
09 03<br />
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236<br />
Anlage, Recht<br />
01 Wohnsitzverlegung ins Ausland<br />
Jochen Ettinger: Wohnsitzverlegung ins Ausland.<br />
Steuerlich motivierter Wegzug natürlicher Personen;<br />
Steuerliche Folgen und Gestaltungsmöglichkeiten;<br />
Wegzugsbesteuerung. Gentlemen´s Digest Ltd. & Co.<br />
KG, Berlin, 2006. 197 S., 59,95 €.<br />
w Abgesehen von der Erhöhung der Mehrwertsteuer wird es<br />
eine Erhöhung der Steuern zur Rettung des Gesundheitssystems<br />
geben. Den gehobenen Privatkunden (Private Banking,<br />
Family Offi ce etc.) stellt sich die Frage, ob es Auswege gibt.<br />
Immer mehr Arbeitnehmer, Firmengründer und -inhaber<br />
denken über einen Wegzug nach. Das vorliegende Werk<br />
gibt dem potenziellen „Wegzügler“ und dessen interessiertem<br />
Bankberater einen Überblick über die Besteuerung in<br />
Österreich und der Schweiz und bestehende Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Für gut 100 S. Text im Kleinformat (ohne<br />
Anhang und Verzeichnisse) ein stolzer Preis, allerdings<br />
auch ein interessantes Thema für engagierte Kundenberater<br />
im gehobenen Segment, die ihren Kunden bei<br />
solchen Überlegungen einen Schritt voraus sein wollen. £<br />
<strong>04</strong> / <strong>2007</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Konto, Recht, Revision, IT<br />
02 Techniken der Geldwäsche und ihre<br />
Bekämpfung<br />
Lars Altenkirch: Techniken der Geldwäsche und ihre<br />
Bekämpfung. Bankakademie Verlag, Frankfurt/M.,<br />
2. Auflage 2006. 141 S., 29,90 €.<br />
w Altenkirch analysiert in sehr anschaulicher Weise<br />
die Techniken der Geldwäsche. Dabei beschränkt sich<br />
der Autor nicht nur auf eine Darstellung der Geldwäscheverfahren,<br />
sondern zeigt auch die momentanen<br />
Regelungen zur Bekämpfung der Geldwäsche, deren<br />
Lücken sowie Ansatzpunkte zur Verbesserung gesetzlicher<br />
Bestimmungen auf. £<br />
Konto, Recht, Revision<br />
03 Auskunftsbegehren der Finanzbehörden<br />
Joachim Dahm / Rolfjosef Hamacher : Auskunftsbegehren<br />
der Finanzbehörden – Die Rechtsstellung der Kreditinstitute.<br />
Bank-Verlag, Köln, 4. Auflage 2006. 223 S., 34 €.<br />
w Mitarbeiter von Kreditinstituten werden in ihrer täglichen<br />
Arbeit mit einer Vielzahl von Auskunftsersuchen<br />
unterschiedlichster Art und unterschiedlichen Umfangs<br />
konfrontiert. Welche Rechte stehen den staatlichen<br />
Organen zu? Dürfen sie Einblicke in Konten, Akten jeglicher<br />
Art und in den Schriftverkehr nehmen? Ist der<br />
vorgelegte Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss<br />
überhaupt zeitnah zu der Zwangsmaßnahme<br />
erlassen worden? Antworten zu diesen und weiteren<br />
Fragen sowie darüber hinaus viel Wissenswertes zur<br />
Gesamtthematik gibt dieses Werk. Zu Recht führen die<br />
Verfasser in den Abschn. 3.1.2.3 und 2.2 aus, dass die<br />
Ersuchen ausführlich zu begründen sind, die bloße<br />
Wiederholung des Gesetzeswortlauts ist unzureichend.<br />
Kreditinstitute sind schon aufgrund der Kundenbeziehung<br />
gut beraten, hinsichtlich dieses in der Praxis<br />
oft anzutreffenden formellen Mangels bei den Behörden<br />
entsprechend zu intervenieren. Ob die im Abschn.<br />
3.2.2.3 am Ende dargelegte Empfehlung, eine kurzfristige<br />
Vorlage von Urkunden unter Hinweis auf die<br />
Unzumutbarkeit gegenüber den Behörden abzulehnen,<br />
für die Praxis richtig ist, dürfte angesichts zur Verfügung<br />
stehender Zwangsmittel zweifelhaft sein. Zumindest<br />
ist aber eine Verlängerung der Beantwortungsfrist mit<br />
den Behörden auszuhandeln. Im Folgenden finden<br />
sich Ausführungen zu den Kontrollmitteilungen nach<br />
§ 194 AO, den sog. „Vorfeld ermittlungen“, den spezialgesetzlichen<br />
Auskunftspflichten nach dem EStG<br />
sowie zu den Auskunftsvollmachten. Ob diese allerdings,<br />
wie die Autoren darlegen, tatsächlich nur ein<br />
„stumpfes Schwert“ darstellen, erscheint fraglich,<br />
denn sie sind in der Tat sehr weitreichend formuliert<br />
und der Bankmitarbeiter sollte wissen, wieweit seine<br />
Befugnisse reichen. Insofern ist dem in Abschn. 3.7<br />
im Ergebnis vertretenen Grundsatz uneingeschränkt<br />
zuzustimmen, wonach „Auskünfte aufgrund einer Vollmacht<br />
nur in dem Umfang gegeben werden, in dem der<br />
Kontoinhaber selbst einen Anspruch auf Auskunftserteilung<br />
hat“. Der Abschn. 5.4 (i.V.m. den Abschn. 3.1.5 und<br />
3.2.2.7) wirft die sensible Frage nach der Benachrichtigung<br />
des Kunden über etwaige Ermittlungsaktivitäten<br />
seitens der Behörden auf. Eine Verpflichtung zur Kundenbenachrichtigung<br />
wird man den Kreditinstituten<br />
nicht auferlegen können, wohl aber die Berechtigung<br />
zu einer entsprechenden Benachrichtigung. Gleichwohl<br />
wird das Kreditinstitut das Spannungsfeld zu den<br />
Straftatbeständen der §§ 257, 258 StGB berücksichtigen<br />
müssen. Die Verfasser haben dieses detailliert und<br />
sorgfältig erläutert. Zusammenfassend kann gesagt<br />
werden, dass den beiden Autoren ein ausgezeichnetes<br />
Nachschlagewerk gelungen ist. Das fehlende Stichwortverzeichnis<br />
ist ein kleiner Makel, kann aber nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass das Buch für Mitarbeiter<br />
von Kreditinstituten, Rechtsanwälte und alle sonstigen<br />
mit diesem Themenkomplex betrauten Fachleute<br />
von großem Nutzen sein dürfte. £<br />
RA Andreas Fiedler, Marburg/Lahn.