Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
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Abbildung 2: Umsetzungsstand<br />
Thema<br />
Umsetzung<br />
Vertriebsbank<br />
Umsetzung<br />
VertriebsVertriebsmanagement Unterstützung<br />
Unterstützung<br />
der Prozesse für<br />
den Vertrieb<br />
Durchschnitt<br />
GB SK VR Sparda<br />
56% 56% 55% 56% 58%<br />
64% 66% 64% 58% 80%<br />
48% 42% 44% 44% 78%<br />
GB GB = Großbanken<br />
SK = Sparkassen<br />
VR = Genossenschaftsbanken<br />
Sparda = Sparda-Banken<br />
Eine Differenzierung der konkreten Ausgangssituation<br />
nach relevanten Geschäftsfeldern<br />
zeigt wesentlichen Handlungsbedarf in der<br />
operativen Marktbearbeitung, speziell im Filialgeschäft<br />
und im Umgang mit Gewerbekunden.<br />
Das heißt: Anzusetzen ist grundsätzlich bei der<br />
Vertriebskultur, aber auch spezifisch bei Prozessen,<br />
Organisation und Steuerung (siehe Abb. 3<br />
auf S. 208).<br />
III. Wege zur erfolgreichen<br />
Umsetzung<br />
1. Entwicklung einer Vertriebskultur<br />
Die Weiterentwicklung der Vertriebskultur ist<br />
nach überwiegender Meinung der Studienteilnehmer<br />
Chefsache. Es ist ein Werterahmen zu<br />
entwickeln, der für kundenzentriertes Handeln<br />
aller Mitarbeiter Orientierung schafft – auch in<br />
den Zentralbereichen.<br />
Eine große Hürde besteht in diesem Zusammenhang<br />
in der Veränderung des Aufgabenverständnisses<br />
der Vertriebsmitarbeiter, das<br />
von einem Paradigmenwechsel geprägt ist –<br />
weg von der abwicklungsorientierten Null-<br />
Fehler-Toleranz , hin zum agilen und abschlussorientierten<br />
Verkaufsverhalten. Mit dieser<br />
Neuausrichtung des Aufgabenverständnisses<br />
geht einher ein deutlich ambitionierterer<br />
Anspruch an Professionalität und Schlagzahl.<br />
Insgesamt sollen Verkaufsleistung und Marktbearbeitung<br />
in den Instituten ein viel stärkeres<br />
Gewicht als bisher erhalten. Nur wenn<br />
regelmäßig über die Verkaufsergebnisse<br />
gesprochen wird entsteht eine Auseinandersetzung<br />
mit der Verkaufsleistung. Es gilt<br />
zukünftig verstärkt die eigene Elite im Verkauf<br />
zu erkennen und im Gesamthaus transparent<br />
herauszustellen. Verknüpft mit weichen Anreizfaktoren<br />
wie Wettbewerben werden Verkaufsleistungen<br />
gewürdigt und der einzelne Mitarbeiter<br />
nachhaltig motiviert.<br />
Dass das Hineinwachsen in dieses Zukunftsbild<br />
alles andere als eine Selbstverständlichkeit<br />
ist, wird deutlich, wenn man sich die<br />
langjährigen Betriebszugehörigkeiten und<br />
die daraus resultierende, tief in den Mitarbeitern<br />
verankerte Prägung des bisherigen<br />
Aufgabenverständnisses bewusst macht.<br />
Eine Herausforderung für den angestrebten<br />
Transformationsprozess ist die notwendige<br />
Weiterentwicklung von Verantwortung und<br />
Zusammenarbeit zwischen Stabs- und Vertriebseinheiten<br />
einerseits und die Schaffung<br />
von Anreizen in Form attraktiver Vergütungspakete<br />
für Mitarbeiter, Aufgaben im Markt<br />
gerne anzunehmen, andererseits (Stichwort:<br />
„Innerbetriebliche Emanzipation“).<br />
2. Kundenorientierte Prozesse und<br />
Instrumente<br />
Dass es diese Kultur noch zu entwickeln gilt,<br />
zeigt sich daran, wie an die konkreten Themenfelder<br />
herangegangen wird. Zwar erachtet<br />
die Mehrheit der befragten Vorstände die<br />
kundenorientierte Ausrichtung der Prozesse<br />
als notwendig – bei den ergriffenen Maßnahmen<br />
dominieren hingegen handwerkliche<br />
Verbesserungen wie die Verschlankung von<br />
Abläufen oder ihre Unterstützung durch die<br />
Informationstechnik.<br />
Kein Wunder, dass die derzeitige Prozesslandschaft<br />
nach wie vor weit davon entfernt<br />
ist, echte Beiträge für den Vertrieb zu liefern.<br />
Nicht umsonst wird sie bei Sparkassen und<br />
Genossenschaftsbanken sogar als hemmend<br />
wahrgenommen. Somit steht ein aktives und<br />
an den Kundeninteressen ausgerichtetes Prozessmanagement<br />
ganz oben auf der Agenda<br />
des Wandels.<br />
Ebenso wie die unter der Überschrift „Wichtigste<br />
Zukunftsthemen“ ermittelten Instrumente<br />
für die Forcierung von Cross Selling<br />
(siehe Abb. 4 auf S. 208).<br />
<strong>04</strong> / <strong>2007</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Beitrag<br />
» Neben gesetzlichenHindernissen<br />
wie dem Kündigungsschutz<br />
hemmt<br />
insbesondere die<br />
mangelnde Veränderungsbereitschaft<br />
bzw. –fähigkeit der<br />
Mitarbeiter die konsequenteEntwicklung<br />
hin zur Ver-<br />
triebsbank. «<br />
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