Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
206<br />
Beitrag<br />
<strong>04</strong> / <strong>2007</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Vorstand Kredit Konto Anlage Recht Handel Controlling Revision IT<br />
Vision Vertriebsbank:<br />
Wunsch und Wirklichkeit<br />
Defi zite bei Verkaufsleistung und Marktbearbeitung stehen wachsenden<br />
Erwartungen der Kunden gegenüber. Was wurde auf dem Weg zur Vertriebsbank<br />
bereits erreicht – und wo besteht weiteres Entwicklungspotenzial ?<br />
» Die Weiterentwicklung<br />
der<br />
Vertriebskultur<br />
ist nach überwiegender<br />
Meinung der<br />
Studienteil nehmer<br />
I. Einleitung<br />
Abbildung 1: Charakterisierung der Vertriebsbank<br />
1,3 1,3<br />
w 90% der deutschen Regionalbanken sehen<br />
ihre Zukunft in der Rolle als reine Vertriebsbank.<br />
Die Mehrheit der befragten Institute<br />
betrachtet sie sogar als Voraussetzung für die<br />
dauerhafte Überlebensfähigkeit. Allerdings<br />
klaff en Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander.<br />
Denn bislang ist nur gut die Hälfte der<br />
Wegstrecke zurückgelegt. Unzufrieden sind die<br />
Banken und Sparkassen vor allem mit der Qualität<br />
der Umsetzung, was Verkaufsleistung und<br />
Marktbearbeitung anbelangt. Neben gesetzlichen<br />
Hindernissen wie dem Kündigungsschutz<br />
hemmt insbesondere die mangelnde<br />
Veränderungsbereitschaft bzw. –fähigkeit<br />
der Mitarbeiter die konsequente Entwicklung<br />
hin zur Vertriebsbank. Dazu kommen<br />
trotz aller bisherigen Anstrengungen immer<br />
noch informationstechnische Hürden. Die<br />
Kunden dagegen stehen nach Einschätzung<br />
der Teilnehmer dieser Neuaufstellung positiv<br />
gegenüber, bei gleichzeitig wachsenden<br />
Erwartungen an die Beratungsqualität. Das<br />
ergab eine Studie der Stuttgarter Unterneh-<br />
1,5<br />
2,4<br />
2,8<br />
2,4<br />
2,5 2,5<br />
2,7<br />
3,5 3,5<br />
3,3<br />
1,4<br />
2,5 2,5<br />
Sparkassen Genossenschaftsbanken<br />
Sparda-Banken Großbanken<br />
Vertriebskultursicht<br />
Autoren:<br />
Andreas Haag,<br />
Mitglied des Vorstands,<br />
BBBank, Karlsruhe,<br />
E-Mail: Andreas.Haag@bbbank.de<br />
Thomas Sterk,<br />
Gesellschafter,<br />
Management Partner GmbH,<br />
E-Mail: TST@Management-Partner.de<br />
Chefsache. «<br />
Frage: „Für die Charakterisierung einer Bank als Vertriebsbank ist besonders relevant die ...“<br />
Bewertung nach Schulnotensystem<br />
3,2<br />
Prozesssicht Steuerungssicht Organisationssicht<br />
mensberatung Management Partner mit dem<br />
Titel „Vision Vertriebsbank – Standortbestimmung<br />
und Entwicklungspfade in deutschen<br />
Regionalbanken“. Intensiv befragt wurden insgesamt<br />
52 Vorstandsmitglieder der 100 größten<br />
deutschen Retailbanken, Sparkassen und<br />
Großbanken ebenso wie genossenschaftliche<br />
Institute und Sparda-Banken.<br />
II. Herausforderungen bei der<br />
Entwicklung zur Vertriebsbank<br />
1. Charakterisierung der Vertriebsbank<br />
Vertriebsbanken sind durch aktiven Verkauf,<br />
kundenorientierte Beratung, maßgeschneiderte<br />
Finanzlösungen inkl. Produkte von fremden<br />
Anbietern und wertbasierte Vertriebssteuerung<br />
geprägt. Vor dem Hintergrund der<br />
weiterhin wichtigen Faktoren Freundlichkeit<br />
und Hilfsbereitschaft bedingt dies jedoch eine<br />
neue Vertriebskultur, die die Banken zu einem<br />
grundsätzlichen Veränderungsprozess zwingt<br />
(siehe Abb. 1).<br />
2. Umsetzungsstand<br />
Der Umsetzungsstand dieses Veränderungsprozesses<br />
wird bankengruppenübergreifend<br />
auf wesentlichen Feldern als weiterhin unbefriedigend<br />
eingeschätzt. Auff ällig ist allerdings,<br />
dass die im Markt sehr erfolgreich agierenden<br />
Spardabanken sowohl ein zentrales Vertriebsmanagement<br />
als auch tatsächlich vertriebsunterstützend<br />
wirkende Prozesse bereits deutlich<br />
weitergehender etabliert haben als ihre Wettbewerber<br />
(siehe Abb. 2 auf S. 207). Gleiches gilt<br />
bei der Betrachtung der gesamten Top 20 im<br />
Umsetzungsprozess hin zur Vertriebsbank:<br />
jeweils neun von zehn Instituten haben hier<br />
ihre Hausaufgaben gemacht.