Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
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Beitrag<br />
» Jede Bank muss<br />
für sich abschätzen,<br />
welchen Aufwand sie<br />
bei der AGG-Doku-<br />
mentation betreiben<br />
möchte. Im Kredit-<br />
geschäft sollten auf<br />
jeden Fall die Selbst-<br />
auskunft und die<br />
SCHUFA-Abfrage<br />
archiviert werden,<br />
um die Bonitätsprüfung<br />
festzuhalten. «<br />
198 <strong>04</strong> / <strong>2007</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Abbildung 2: Checkliste zur Prüfung eines Diskriminierungsvorwurfs<br />
VIII. Fazit und Ausblick<br />
I. Liegt die Beschwerde einer natürlichen Person vor?<br />
II. Ist die Beschwerde innerhalb der 2-Monats-Frist erfolgt?<br />
1) Diskriminierungsvorwurf<br />
Rasse, ethnische Herkunft<br />
a) Dienstleistung steht<br />
ö�entlich zur Verfügung<br />
b) kein besonderes<br />
Vertrauensverhältnis<br />
IV. Hat der Beschwerdeführer Indizien vorgetragen, die für eine<br />
diskriminierende Handlung der Bank sprechen?<br />
V. Hat die Bank die diskriminierende Handlung aufgrund einer<br />
der Merkmale des AGG begangen?<br />
1) Merkmale<br />
Rasse, ethnische Herkunft<br />
Beschwerde erfolgreich<br />
VI. Letzte Instanz: Liegen Anhaltspunkte vor, dass es sich beim Beschwerdeführer<br />
um einen „AGG-Hopper“ handelt?<br />
Minderheiten sollen und müssen geschützt<br />
werden. Dies darf jedoch nicht zulasten der<br />
Mehrheit geschehen, so dass diese wiederum<br />
„umgekehrt“ diskriminiert wird.<br />
Wichtiger als alle Gesetze sind jedoch die<br />
gesellschaftliche Verankerung von Rücksichtnahme<br />
und sozialer Verantwortung. Anscheinend<br />
ist es damit in Europa nicht weit her<br />
wenn ja:<br />
wenn ja:<br />
III. Ist das AGG anwendbar?<br />
wenn ja:<br />
wenn ja:<br />
dann: Beschwerde zurückweisen<br />
2) Diskriminierungsvorwurf<br />
Alter, Religion, Geschlecht,<br />
sex. Identität, Behinderung<br />
a) Dienstleistung steht ö�entlich<br />
zur Verfügung<br />
b) kein besonderes Vertrauensverhältnis<br />
c) kein Massengeschäft<br />
2) Merkmale<br />
Alter, Religion, Geschlecht,<br />
sex. Identität, Behinderung<br />
liegt ein sachlicher Grund für<br />
die Benachteiligung vor ?<br />
wenn nein: Beschwerde erfolgreich<br />
angesichts der geballten Wucht von vier EU-<br />
Richtlinien, die in das AGG eingeflossen sind.<br />
Für die Kreditwirtschaft werden die Auswirkungen<br />
des AGG überschaubar bleiben. Die<br />
Dokumentationsflut aufgrund des AGG ist im<br />
Vergleich zu MAK, Basel II und MiFID eher zu vernachlässigen.<br />
Insbesondere enttäuschte Bankkunden<br />
und „AGG-Hopper“ werden sich auf das<br />
AGG berufen und die Gerichte in Kürze beschäftigen.<br />
Leider auch die Mitarbeiter der Banken. £