Ausgabe 04 / 2007 - BankPraktiker
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Neue Studien<br />
Kredit, Konto, Anlage<br />
Bevölkerungsstrukturdaten: Wo<br />
sitzt welche Zielgruppe<br />
w Die meisten deutschen Singles leben<br />
in Berlin. Der Landkreis Landshut beherbergt<br />
prozentual die meisten Familien<br />
mit Kindern und in Schweinfurt leben die<br />
meisten Senioren. Das sind Ergebnisse der<br />
GfK GeoMarketing Studie „GfK Bevölkerungsstrukturdaten<br />
2006“ zur regionalen<br />
Verteilung verschiedener Haushaltstypen<br />
und damit Zielgruppen des Banksektors in<br />
Deutschland.<br />
Den Kunden möglichst genau zu kennen, ist<br />
Voraussetzung für den Erfolg aller Vertriebs-<br />
und Marketingmaßnahmen. Wie alt ist der<br />
Kunde, wie sieht seine Familienstruktur aus<br />
und wo wohnt er? Die GfK Bevölkerungsstrukturdaten<br />
bieten eine in dieser Form<br />
einzigartige Informationsquelle zu allen<br />
bundesdeutschen Haushalten. Sie liefern<br />
statistische Angaben, wie die Haushalte<br />
einer bestimmten Region, Postleitzahl oder<br />
Gemeinde in Bezug auf das Alter und das<br />
Einkommen der Mitglieder, die Wohnsituation<br />
und die Familienstruktur aufgebaut sind.<br />
Die GfK Bevölkerungsstrukturdaten ermöglichen<br />
damit, Zielgruppen sehr einfach zu<br />
identifizieren und zu lokalisieren. Denn<br />
ein Marketing, das versucht einen „Durchschnittsverbraucher“<br />
mit Werbung nach<br />
dem Gießkannenprinzip zu erreichen und<br />
zu überzeugen, ist weder finanziell effektiv<br />
noch zeitgemäß. Selektiv-differenzierte<br />
Marketingkonzepte, die genau auf die jeweilige<br />
Zielgruppe zugeschnitten sind, sind<br />
erfolgreicher, da sie individueller auf die<br />
verschiedenen Bedürfnisse der Kunden<br />
und Interessenten eingehen. Familien mit<br />
Kindern etwa mögen sich für langfristige<br />
Bausparverträge mehr interessieren als<br />
Singles. Diese haben wahrscheinlich mehr<br />
Interesse an individuellen und dynamischen<br />
Geldanlagemodellen.<br />
Berlin ist Single-Hauptstadt<br />
Deutschlands<br />
Die Bevölkerungsstruktur in Berlin zeichnet<br />
sich durch überdurchschnittlich viele<br />
188 <strong>04</strong> / <strong>2007</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Single-Haushalte aus. Während deutschlandweit<br />
in nur rd. 38% der Haushalte<br />
Singles wohnen, wohnt in Berlin, Bremerhaven<br />
und Hamburg gut jeder Zweite in<br />
einem Ein-Personen-Haushalt.<br />
Zu den zehn Stadt- und Landkreisen mit<br />
den meisten Singles zählen außerdem die<br />
Städte Bremen, München, Regensburg,<br />
Braunschweig, Leipzig, Würzburg und<br />
Dresden (siehe Tab. 1).<br />
Tabelle 1: Die zehn Stadt- und Landkreise<br />
mit dem höchsten Anteil an<br />
Single-Haushalten<br />
Single-<br />
Rang Stadt-/ Landkreis haushalte<br />
in %<br />
1 Berlin 51<br />
2 Bremerhaven 50<br />
3 Hamburg 49<br />
4 Bremen 48<br />
5 München 47<br />
6 Regensburg 47<br />
7 Braunschweig 47<br />
8 Leipzig 45<br />
9 Würzburg 45<br />
10 Dresden 45<br />
In eher ländlichen Gebieten findet<br />
man dagegen deutlich weniger Single-<br />
Haushalte. So bildet z.B. der Landkreis<br />
Cloppenburg in Niedersachsen das Schlusslicht.<br />
Der Single-Anteil liegt dort mit 10 %<br />
weit unter dem Bundesdurchschnitt. Auch<br />
die Menschen in den Landkreisen Vechta,<br />
Straubing Bogen, Landshut und Borken<br />
leben nicht gerne alleine. Hier wohnen<br />
deutlich weniger Singles als durchschnittlich<br />
in deutschen Städten.<br />
Viele Senioren in Bayern<br />
Mehr als ein Drittel aller Haushaltsvorstände<br />
ist im Rentenalter. Schweinfurt<br />
belegt als bevorzugte Stadt bei den Senioren<br />
eine Spitzenposition (siehe Tab. 2).<br />
Über die Hälfte der Haushaltsvorstände<br />
zählt dort bereits zur Generation Silber –<br />
ebenso in den bayerischen Städten<br />
Bamberg und Passau. Dagegen haben<br />
11% aller Haushaltsvorstände in Deutschland<br />
ihr drittes Lebensjahrzehnt noch nicht<br />
vollendet. Die meisten jungen Haushalte<br />
findet man in Greifswald in Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Knapp ein Viertel der<br />
Hauptverdiener ist hier unter 30 Jahren.<br />
In Rostock und Regensburg zählt etwa<br />
jeder Fünfte zu dieser Altersgruppe.<br />
Tabelle 2: Die zehn Stadt- und Landkreise<br />
mit dem höchsten Anteil an<br />
Senioren<br />
Rang Stadt-/ Landkreis<br />
Landkreis Landshut: Nummer 1 für<br />
Familien mit Kindern<br />
In etwa jedem dritten deutschen Haushalt<br />
lebt mind. ein Kind. Auch hier sind deutliche<br />
regionale Unterschiede zu verzeichnen. Während<br />
sich die kinderreichsten Haushalte in<br />
den Landkreisen Landshut (44%), Straubing-Bogen<br />
(44 %) und Kelheim (43%)<br />
befinden, leben in Bremen gerade einmal in<br />
jedem vierten Haushalt Familien mit Kindern.<br />
Auch in Berlin und Hamburg (jeweils 24)<br />
sind Kinder in der Minderheit.<br />
Rd. 8 % aller Haushalte in Deutschland<br />
sind Ausländerhaushalte. Der höchste<br />
Anteil findet sich im Südwesten. In Offenbach<br />
/ M. hat jeder fünfte Haushalt einen<br />
nicht-deutschen Hauptverdiener – das<br />
sind mehr als doppelt so viele wie im bundesweiten<br />
Durchschnitt. Auch Stuttgart<br />
und Frankfurt/ M. sind mit rd. 19 % Ausländerhaushalten<br />
überdurchschnittlich<br />
multikulturell geprägt (siehe Tab. 3).<br />
Zielgruppen-Quantifizierung<br />
Seniorenhaushalte<br />
in %<br />
1 Schweinfurt 53<br />
2 Bamberg 52<br />
3 Passau 51<br />
4 Pirmasens 50<br />
5 Landshut 50<br />
6 Augsburg 50<br />
7 Koblenz 50<br />
8 Frankenthal (Pfalz) 49<br />
9 Ludwigshafen am Rhein 49<br />
10 Hof 49<br />
Durch die Selektion bestimmter Kriterien<br />
und Zählung aller Haushalte, die diesen<br />
Kriterien entsprechen, ist eine Quantifizierung<br />
der Zielgruppe möglich. Die Daten